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A Rise

Der Phoenix aus der Asche?
von

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Zerfall


 

„Das Feuer verbreitet sich,

ein Flügelschlag und es fließt über euch.

Das Feuer mit heiliger Kraft,

es beginnt zu lodern wenn Phoenix erwacht.“

Die Musik drang aus den Lautsprechern die überall in der ganzen Schule verteilt waren und damit die schuleigene Idol-Gruppe PHOENIX promotete. Seit gut einem Jahr waren die drei Schülerinnen unter diesem Bandnamen in aller Munde und sie hatten die UTX zu dem gemacht, was sie war. Auch wenn die Geburtenrate stetig zurückzugehen schien, musste sich UTX keine Sorgen um Neuzugänge machen. Nicht nur, dass diese High School zu einer der modernsten Japans gehörte, nein, sie hatten durch PHOENIX einen so guten Ruf erlangt, dass sie sich vor Anwärtern kaum retten konnten.

Modern und immer am Puls der Zeit, das schien das Motto der Schule, die unter der Führung von Watanabe Mamoru stand. Nicht nur, dass der Direktor so etwas wie Nähe zu seinen Schülern demonstrierte, er wusste auch immer die neusten Trends für die Promotion seiner Schule einzusetzen. Einer dieser Trends waren seit einem Jahr Idole. Blutjunge Mädchen in niedlichen Outfits, die sangen, tanzten und weit verbreitet auch andere Jobs erledigten und so genug Geld in die Kassen ihrer Entdecker spülten.

So hatte auch Watanabe von PHOENIX profitiert. Die Sponsoren waren zufrieden mit der Leistung, die seine drei Mädchen erbrachten und er konnte den Schülern durch modernste Ausrüstung eine angenehme Lernatmosphäre bieten. Allerdings, gab es da eine Sache, die ihn seit Ende des vergangenen Schuljahres schwer im Magen lag.

„Sie haben gerufen, Watanabe-sensei?“

Mit einem tiefen Seufzen sah Watanabe von seinen Unterlagen auf und strich sich eine Strähne seines schwarzen Haares zurück, die es wirklich immer schaffte sich aus seiner Ordnung zu winden. Seine blauen Augen ruhten jedoch auf Hino Tori, die nicht nur der Center von PHOENIX war, sondern auch die Leaderin und treibende Kraft. Es war immer wieder ein seltsames Gefühl sie in der weißen Schuluniform zu sehen und sich so in Erinnerung zu rufen, dass auch sie nur eine einfache Schülerin war und sich damit im Grunde kaum von den anderen Schülern unterschied.

Watanabe konnte den Gedanken nicht vermeiden, dass sie wirklich nicht grundlos ein Teil dieser großartigen Gruppe war, denn sie wusste, wann sie das normale Mädchen von nebenan sein musste und wann die charismatische Leaderin, die alle sofort in ihren Bann zog. Und das auf Knopfdruck.

„Setz dich, Hino-san. Möchtest du einen Tee?“

Watanabe legte die Akten nieder und erhob sich, um zu seiner rechten Kommode zu gehen, auf der ein Wasserkocher stand. Neben diesen befanden sich einige Tassen und verschiedene Teesorten, die er seinen Gästen im Fall der Fälle anbieten konnte.

„Einen grünen Tee, wenn Sie den noch haben.“

Die Atmosphäre zwischen Watanabe und Tori erschien auf den ersten Blick sehr vertraut, doch in Wahrheit lag die Anspannung der unausgesprochenen Dinge, die heute geklärt werden mussten, in der Luft.

Schweigend goss Watanabe den grünen Tee für Tori auf und brachte ihr schließlich die weiße Porzellantasse, mit weißen Untersetzer. Dankbar nickte Tori ihm zu, wobei ihr eine blonde Strähne ins Gesicht fiel, die sie sich sofort wieder hinter ihr linkes Ohr schob.

„Du weißt sicher, warum ich dich rufen lassen habe“, kam Watanabe sofort zum Punkt und setzte sich wieder auf seinen Platz, gegenüber von Tori, die vorsichtig den Untersetzer nahm und die Tasse am Henkel griff, um sich diese an die Lippen zu führen.

„Ihr macht in diesem Jahr euren Abschluss. Es wird Zeit, dass wir eure Nachfolger suchen. Am besten Mädchen aus dem ersten Jahrgang. Sie haben dann genug Zeit von euch alles nötige zu lernen und in ihre Aufgabe zu wachsen.“

Tori verzog etwas das Gesicht. Nicht weil der Tee bitter war, sondern weil ihr der Gedanke missfiel, PHOENIX an Grünschnäbel abtreten zu müssen. Watanabe wusste das und konnte es ihr nicht verübeln. Immerhin hatte sie diese Gruppe gegründet und aufgebaut. Sie hatte die Clubs der Schule vereint, indem sie um deren Hilfe gebeten hatte. PHOENIX war damit mehr als nur eine kleine Idol-Gruppe aus drei Mädchen. PHOENIX war die ganze Schule. Jeder hatte seinen Anteil daran. Auch Tori wusste das, weswegen sie sich ermahnte nicht egoistisch zu sein und dieses Erbe zu gegebener Zeit weiter zu reichen.

„Es wird nicht leicht einen passenden... Ersatz für uns finden.“

Ein Ersatz, etwas anderes wären die neuen Mädchen nicht. Eine Tatsache, die das alles nur noch bitterer machte. Sicher, im Geschäft der Idole war das Gang und Gebe, dass man ausgetauscht wurde, aber der Ersatz war mehr als nur eben das. Er musste seine Individualität zu kleinen Teilen aufgeben und in Fußstapfen treten, die vielleicht zu groß waren. Sie würden Mädchen brauchen, die das ohne Probleme tun konnte. Die mit Druck umgehen konnten, ohne an diesen zu zerbrechen. Denn Druck würde man ihnen machen.

„Mach dir keine Sorgen. Wir haben schon ein paar Kandidaten mit Hilfe einiger Computeranalysen gefunden. Es liegt an euch drein, eure Nachfolger zu bestimmen. Sie werden vorerst selbst eine kleine Idol-Unit sein, bevor sie am Ende des Jahres euer Erbe übernehmen.“

Watanabe lächelte schwach. Egal wie er es drehte und wand, was er sagte war wohl das grausamste, was er einer jungen Frau erzählen konnte. Schließlich sprach er hier so von Tori und ihren Freunden, als würden sie das zeitliche Segnen und nicht nur ihren Abschluss machen. Gleichzeitig konnte er aber auch nicht auf PHOENIX verzichten. Dieser Name war auf UTX geprägt. Ein Markenzeichen, das man nicht einfach so umbenennen konnte. Schließlich kamen neue Generationen nur wegen PHOENIX an diese Schule.

„Hier, das sind die Mädchen. Mit Beginn der ersten Woche, wird ein Vorsprechen stattfinden.“

Watanabe schob Tori einen kleinen Stapel aus zehn Akten entgegen, den Tori entgegennehmen wollte. Doch der Direktor hielt inne und sah Tori eindringlich an.

„Seid ihr bereit dafür?“, fragte er und tat so, als hätte Tori auch nur eine Wahl, irgendeine Entscheidung zu treffen.

PHOENIX wird Sie auch dieses Mal nicht enttäuschen. Er wird zerfallen und aus seiner Asche wieder auferstehen.“

Ohne weiter darüber reden zu wollen, nahm Tori die Akten entgegen. PHOENIX, wahrscheinlich hätten sie sich niemals nach diesen unsterblichen Vogel benennen sollen. Aber selbst wenn sie sich HARPIE genannt hätten, ihr Schicksal wäre dasselbe gewesen.

Drei Erben für PHOENIX

Sie hielt ihre Tasche fest umklammert, als sie zum ersten Mal die UTX von so nahem sah. Das gigantische Haus wirkte mehr wie eines der vielen Bürogebäude, so dass es für Tsubasa eigentlich unvorstellbar war, dass dies ihre neue Schule sein sollte. Und doch war sie es. Die vielen Mädchen mit ihren weißen Uniformen waren der Beweis dafür. Dieselbe Uniform, die sie auch trug.

„Guten Morgen alle zusammen!“

Tsubasa sah auf zu einem großen Bildschirm, auf dem drei Mädchen in lächelnd ihr Gesicht zeigten. Das waren sie also, PHOENIX, von denen Tsubasa schon soviel gehört hatte. Auch wenn sie nicht der Grund waren, warum sie UTX gewählt hatte. Dennoch, sie musste eingestehen, dass alle drei charismatisch waren.

„Wir freuen uns auch in diesem Jahr wieder über die vielen neuen Gesichter, an der UTX High School. Heute nach der Schule geben wir ein kleines Willkommenskonzert für euch. Kommt doch einfach und habt gemeinsam mit uns Spaß.“

Den Rufen ihrer neuen Mitschüler zu folge, war PHOENIX wirklich so bekannt, wie sie es aus dem Prospekt der Schule heraus gelesen hatte. Das sie so einen Bekanntheitsgrad auch außerhalb der Schule erreicht hatten, ließ sicher viele Mädchen davon träumen, dass sie es ihnen gleich tun konnten. Die Frage war doch nur, ob es genug Platz für mehrere Schul-Idole geben konnte, oder ob sie nicht unter der Last des Bekannten untergingen.

„Ich habe gehört, dass alle drei dieses Jahr die Schule verlassen und sie Nachfolgerinnen suchen.“

Nur nebenher bekam Tsubasa das Gerede ihrer Mitschüler mit. So war das eben, der Traum eines Schul-Idols flüchtig und vergänglich. Tsubasa hatte gehört, wie es im Idol-Geschäft lief, war man zu alt, wurde man ersetzt und das würde auch die Mitglieder von PHOENIX erwarten. In diesem Punkt war Tsubasa froh, keinerlei Interesse daran zu hegen, Ruhm als Idol zu erlangen. Wichtig war ihr nur, die High School zu überstehen um an die Universität in Tokyo zu kommen. Um dieses Ziel zu erreichen, war die UTX die beste Wahl die sie hätte treffen können.
 

**~~**
 

Vom Wagen aus hatte Anju bereits genug von dieser Schule gesehen. Ebenso von ihrem Inneren, was sie der Rundführung verdankte, die man wenige Tage zuvor nur für sie veranlasst hatte. Als Tochter einer der großen Investoren für die UTX genoss sie eben einige Privilegien. Wobei diese Rundführung das einzige Privileg war, welches sie nutzen wollte. Ein normales Schulleben führen, dass war hier ihr Ziel, auch wenn die UTX nicht gerade das Paradebeispiel für eine Schule war, in der man ein normales Schulleben führen konnte. Allerdings war das der einzige Kompromiss, den ihr Vater mit ihr eingegangen war.

„Wir sind da, Anju-sama. Soll ich Sie noch bis zum Fahrstuhl bringen?“

Anju sah zu ihrem Chauffeur Hideki, der sie ermutigend anlächelte. Er wusste um ihre Nervosität immerhin war sie lange Zeit privat unterrichtet worden. Für Anju würde es schon eine kleine Herausforderung sein sich auf eine solche Umgebung einzustellen, aber Hideki hatte keine Zweifel, dass sie das schaffen würde.

„Nein danke, Hideki, ich schaffe das schon. Fahr vorsichtig.“

Unschuldig lächelte sie Hideki an. Ihm war klar, dass sie nicht wollte, dass man sich um sie Sorgen machte, auch wenn sie die gut behütete Prinzessin war. Doch gleichzeitig wusste Hideki auch, dass man sich um Anju keine Sorgen machen musste. Entgegen ihrem Aussehens, was eher vermuten ließ, dass sie wirklich eine verwöhnte Prinzessin war, war sie eine tapfere, mutige und durchsetzungsfähige Person.

„Ich hole sie heute nach dem Unterricht ab, Anju-sama.“

Er winkte ihr noch nach, als sie sich noch einmal zu ihm umdrehte und ihm ihr bezauberndstes Lächeln schenkte. Sicher würde sie hier gute Freunde finden. Nein, er musste sich keine Sorgen um ihre Prinzessin machen.
 

Es war schwer immer dann zu lächeln, wenn man die Sorgen anderer mindern wollte. Das war Anju bewusst, als sie sich gegen die Wand des Fahrstuhls lehnte und auf die digitale Anzeige sah. Sie war wirklich nervös und wusste nicht, wie sie mit anderen umgehen. Alles was sie über das „normale“ High School Leben wusste, hatte sie aus Mangas oder Doramas. Ihr war aber bereits bewusst, dass dies nicht der Realität entsprach, doch insgeheim hoffte sie darauf, dass es doch so war. Immerhin war die High School alles wonach sie sich gesehnt hatte.

„Guten Morgen alle zusammen!“

Anjus Blick glitt zu dem kleinen Bildschirm, auf dem drei Mädchen zu sehen waren. Schon bei der Rundführung hatte sie diese drei kennengelernt. PHOENIX die Schuleigenen Idole die dafür sorgten, dass trotz Rückgang der Geburtenrate genug Jugendliche die Hallen der UTX füllten. Wenn man Menschen in Akihabara fragte, warum die UTX empfehlenswert war, so war die Antwort immer PHOENIX. Seltener, dass es sich hierbei um eine wirklich hochmoderne Lernanstalt handelte, deren Abgänger immer auf den besten Universitäten Japans angenommen worden. An sich sollten das die eigentliche Vorzüge sein, die UTX zu bieten hatte, doch Anju konnte nicht vermeiden zu denken, dass PHOENIX als Gruppe ihren speziellen Charme hatte.

„Wir freuen uns auch in diesem Jahr wieder über die vielen neuen Gesichter, an der UTX High School. Heute nach der Schule geben wir ein kleines Willkommenskonzert für euch. Kommt doch einfach und habt gemeinsam mit uns Spaß.“

Ein Willkommenskonzert. Das klang doch interessant. Vielleicht sollte sie Hideki schreiben, dass er doch etwas später kommen sollte. Wenn sie ehrlich war, wollte sie PHOENIX zu gerne einmal Live erleben.
 

**~~**
 

Ihr Blick lag ruhig auf dem Auditorium in dem in wenigen Tagen ihr Vorsprechen für PHOENIX stattfinden sollte. Zumindest besagte das Erenas Einladung für eben dieses. Sie hatte es kaum glauben können, als einen Tag zuvor genau diese Einladung im heimischen Briefkasten gelegten hatte. Obwohl sie nach außen hin die Ruhe selbst zu sein schien, klopfte ihr Herz vor Aufregung. Sie hatte UTX gewählt, weil sie so PHOENIX bewunderte. Nun die Chance zu haben in ihre Fußstapfen zu treten war einfach unglaublich.

„Beeindruckt?“

Erena fuhr herum, als sie eine Stimme hinter sich vernahm und erkannte sie. Ihr Idol, ihr Vorbild. Hiko Naruhodò.

„Du bist Erena Toudou, richtig?“

Schweigend nickte Erena, denn sie fürchtete, dass eine ihrer Antworten sie vielleicht vollständig blamieren und ihr alle Chancen auf einen Beitritt bei PHOENIX nehmen würden.

„Nur nicht so schüchtern. Du bist dieses Jahr mein Kouhai. Ich bin auch nur ein Mensch.“

Auch nur ein Mensch. Hiko untertrieb vollständig. Sie war mehr als nur ein einfacherer Mensch. Sie war ein Idol. Jemand, der ganze Massen begeistern konnte. Jemand der von einer mysteriösen Aura umgeben war und sich damit zu mehr hinauf erhob als nur einen normalen Menschen.

„Du bist mehr als nur ein normaler Mensch, Hiko-senpai. Du hast es zusammen mit Beni-senpai und Tori-senpai geschafft, etwas wirklich unglaubliches zu erreichen. Innerhalb eines Jahres habt ihr euch in gesamt Akihabara bekannt gemacht und könnt euch mit den richtigen Idolen messen. Ihr habt eine ganze Schule vereint.“

Es war mehr als nur das Gerede eines Fans. Erena war mehr als nur ein Fan. Sie bewunderte PHOENIX wirklich und wollte etwas vergleichbares erreichen. Sie wollte Menschen zusammenführen und als ein Mitglied ihrer liebsten Band hatte sie genau diese Chance.

„Danke, für das Kompliment. Ich freue mich schon darauf, deine Performance zum Casting zu sehen, Erena-chan.“

Die Andeutung eines Lächelns war auf Erenas Lippen zu sehen, als sie diese Worte von Hiko vernahm. Sie würde definitiv alles bei dem Vorsprechen geben. Das war ihr Ziel, der einzige Grund, warum sie die UTX als ihre Schule gewählt hatte.
 

**~~**
 

Anju fiel es in keinster Weise leicht auch nur mit einen ihrer neuen Mitschüler zu reden. Ihre Art zu sprechen war so anders, und unterschied sich doch schon stark von ihrer Wortwahl, wie sie sie bevorzugte. Das hatte sie bei ihrem ersten vagen Versuch bemerkt. Man hatte sie wie einen Alien von einem anderen Planeten angesehen und letzten Endes hatte Anju der Mut verlassen. Sie hatte ihre Mission daher verschoben und lauschte anderen Gesprächen, um vielleicht diese Art des Redens zu adaptieren und sich anpassen zu können. Immerhin hatte sie verstanden, dass aktuell irgendeine Teenie-Serie im Trend lag und sie dafür wohl einiges nachholen musste, wenn sie noch mithalten wollte.

„Ist neben dir noch frei?“

Verwundert sah Anju auf, als sie so plötzlich angesprochen wurde. Sie hatte gar nicht mehr damit gerechnet, schon gar nicht, dass dieses Mädchen, deren Aufmerksamkeit ihr galt, sie wirklich gemeint hatte. Etwas an ihr war schon alleine deswegen besonders. Vielleicht lag es aber auch an ihren hellen grüßen Augen, die sie fragend fixierten, während Anju ihren Blick auf das kurz geschnittene dunkelblonde Pony richtete, welches die Stirn ihres Gegenübers kaum bedeckte. Ein Stil der seines gleichen suchte, denn generell schienen die Mädchen dieser Stirnstatur gerade diese als Makel zu sehen und mit mehr Haarpracht verbergen zu wollen. Doch diese Fremde... Es schien sie nicht zu stören.

„Es scheint nicht besetzte zu sein. Denke ich. Wenn dir also danach ist, kannst du gerne neben mir Platz nehmen.“ In Gedanken schallte sich Anju wieder eine Närrin. Da hatte sie so aufmerksam ihren Mitschülern zugehört und war letzten Endes wieder auf eine lange Antwort ausgewichen. Ein einfaches 'Nein' hätte auch gereicht.

„Ah, Danke.“

Fasziniert sah Anju zu ihrer Sitznachbarin. Sie schien in keinster Weise verwundert oder verwirrt über ihre Sprechweise. Im Gegenteil, sie nahm es hin, auch wenn sie sich nicht bemühte, sich ihr anzupassen. Bewundernswert. Aber vielleicht lag das auch daran, dass ihre Nachbarin und alle anderen Mädchen die öffentlichen Schulen deutlich mehr gewohnt waren als sie. In wenigen Minuten würde sie ihren ersten Tag beginnen. Sie würde wissen, was normale Mädchen lernten, worin sie ihnen voraus war und vielleicht, würde sie auch Freunde finden. Zumindest war das Anjus geheimer Wunsch, auch wenn sie wusste, dass sie diese wohl nicht von jetzt auf gleich haben würde. Die Frage war nur, wie suchte man sich Freunde? War das wie die Suche nach Kleidung? Suchte man sich die aus, die am besten zu einem passte? Oder wurde man viel mehr von den zukünftigen Freunden erwählt?

Nachdenklich richtete Anju ihren Kopf in Richtung des Fensters. Es gab soviel, was sie hier lernen konnte. Drei Jahre hatte sie Zeit dafür. Drei Jahre, die sie in vollen Zügen genießen und nutzen wollte.
 

So etwas konnte sich wohl wirklich nur eine Schule wie UTX leisten, soviel war Tsubasa klar gewesen, kaum dass sie das Schulgebäude betreten und man sie zu dem Empfang geführt hatte. Mittlerweile war der Gedanke, dass das UTX einem Bürogebäude glich, komplett verworfen wurde, denn allein die Rezeption wirkte wie die eines vier Sterne Hotels. Nicht nur das Tsubasa dort ihren Schlüssel für ihren Spind bekommen hatte, man hatte ihr auch sogleich alle Bücher und sogar einen eigenen Laptop gereicht, mit dem sie wohl gut 80 % ihrer Arbeiten erledigen würde. Zumindest hatte das in der Broschüre gestanden. Dies aber nun in den eigenen Händen zu halten, obwohl man davon wusste, wirkte so surreal.

Selbst die Tatsache, dass die Wege so gut ausgeschildert waren, dass es nahezu unmöglich war sich zu verlaufen, erstaunte Tsubasa. Von ihrem elektronischen Schülerausweis, mit dem sie nicht nur diverse Räume öffnen, sondern auch in der Cafeteria bezahlen konnte, wollte sie gar nicht erst reden. UTX hatte sich diesen Standard sicher einiges kosten lassen und ohne Sponsoren war das wohl auch nicht möglich.

Auf der Suche nach ihrem Klassenzimmer, nutzte Tsubasa gleich die Chance sich etwas umzusehen. Zum Rundgang hatte sie nicht gehen können, also musste sie alles selbst kennenlernen. Es war somit ihr kleines Abenteuer am ersten Tag. Einen fremden Ort erkunden, seine geheimen Verstecke auskundschaften, Tsubasa konnte die Pause kaum erwarten.

Leider musste das wirklich bis zur Pause warten, denn sie hatte ihr Klassenzimmer schnell gefunden und hatte dieses auch betreten. Überall standen bereits Taschen, oder Schüler unterhielten sich, von ihren Tischen aus, miteinander. Mit Adleraugen spähte sie durch das Zimmer und erkannte schließlich in der letzten Reihe, neben einem Mädchen mit Schulterlangen braunen Haaren, einen Platz der noch unbesetzt zu sein schien. Es lag nun also an ihr, diesen für sich zu erobern, bevor man ihr den wegschnappte.

Zielsicher ging sie auf den Tisch zu und machte sich deutlich für die Prinzessin, die aufmerksam zwei Schülern zuhörte.

„Ist neben dir noch frei?“

Der Blick des Mädchens richtete sich auf Tsubasa, die nun auch die lilafarbenen Augen erkannte, die im sanften Licht wie Amethysten funkelten. Sie war wohl wirklich eine Prinzessin, zumindest schrie ihr gesamtes äußeres danach.

„Es scheint nicht besetzte zu sein. Denke ich. Wenn dir also danach ist, kannst du gerne neben mir Platz nehmen.“

Dachte sie? Das war eine sehr vorsichtige Art auszudrücken, dass man sich nicht sicher war. An sich wahr ihre Wortwahl sehr gewählt, was in keinster Weise schlecht war. Im Gegenteil. Tsubasa entschied, in den nächsten Tagen häufiger mit ihr zu reden, einfach, damit sie ihren Wortschatz erweitern konnte. Schaden konnte das ja nicht und es war wesentlich spannender als über Serien wie 'Lavender' zu sprechen. Sie würde nie verstehen, warum man sich solche einfache Unterhaltung antun sollte.

Bevor der Unterricht begann und sie darüber nachdachte, wie sie ihre Banknachbarin passend ansprach, entschied sie jedoch, in ihrem Buch aus der Bibliothek zu lesen. Zielsicher griff sie in ihre Tasche und zog das 'Jitsureki-dan' hervor. Sie wusste nicht wie, aber irgendwie hatte die Bakamatsu-Zeit sie fest im Griff. Vor allem die Geschichte der Shinsengumi, einer Gruppe Außenseiter, die dafür kämpfte als wahre Samurai anerkannt zu werden, hatte sie fasziniert. Auch wenn sie sich immer wieder vor Augen hielt, dass die Berichte von Shinpachi Nagakura nicht mehr als bloße Augenwischerei war und dieser eine Gruppe mordlüsterner Wölfe vielleicht nur glorifizierte. Dennoch, es war erstaunlich, zu welchen Einfluss es Menschen schaffen konnten, wenn sie sich einfach bemühten und weiter vorangingen, selbst wenn die ganze Welt gegen sie zu sein schien.

„Ist das, das Jintsureki-dan?“

Verwundert blickte Tsubasa auf zu ihrer Banknachbarin, die sie mit einer Mischung aus Begeisterung und erstaunen ansah. Seltsam, bisher hatte kein anderer ihrer Freunde auch nur ansatzweise gewusst, was das für ein Buch war.

„Darf ich fragen, ob dieses Buch Bestandteil des normalen Unterrichtes ist? Liest man es in der Mittelschule?“

Die Fragen ihrer Nachbarin waren doch schon ungewöhnlich. Natürlich las man es nicht in der Mittelschule. Und in der High School las man es auch nicht freiwillig. Tsubasa zählte sich da selbst schon als Ausnahme, da sie immer bestrebt war etwas neues zu lernen und das Gelernte in den hintersten Ecken ihrer Gehirnwindungen abzuspeichern.

„Nicht wirklich. Es steht nicht einmal in der High School regulär auf den Unterrichtsplänen. Hat man es in deiner vorherigen Schule etwa auf dem Plan gehabt?“

Vorsichtig schob Tsubasa ihr Lesezeichen in das Buch und schlug dieses zu, wobei sie ihre Nachbarin musterte. In was für einer Schule war sie wohl gewesen, dass sie diesen alten Schinken kannte? Tsubasa war keine bekannt, die öffentlich genug war, damit sie solchen Lernstoff schon an der Mittelschule durchziehen konnten. Privatschulen hatte sie ja aufgrund des schmalen Gehaltes ihrer Eltern meiden müssen, sonst hätte sie wohl schon vorzeitig eine bessere Ausbildung genossen. So hatte sie sich allerdings in der Stadtbibliothek verschanzt, wann immer sie Freizeit hatte.

„Ich... Das ist meine erste Schule die ich besuche. Die letzten Jahre wurde ich Zuhause unterrichtet.“

Privatunterricht also. Tsubasa hasste das schmale Gehalt ihrer Eltern. Privatunterricht wäre sicher auch ganz gut gewesen. Ohne all die Ablenkungen, den Lärm in den Pausen. Aber gut, man konnte ja nicht alles haben und es war eindeutig, dass ihre Banknachbarin aus einer anderen Welt als sie stammte. Einer Welt, der sie wohl zu entfliehen versuchte, denn sie bemühte sich sehr so normal wie möglich zu sprechen und nichts von ihrer Bildung oder ihrem Stand nach außen scheinen zu lassen.

„Kira Tsubasa...“

Es war eine Eingebung, der Tsubasa folgte, als sie ihrer Nachbarin die Hand entgegen hielt. Untypisch für die japanische Gesellschaft, aber diese befand sich genug im Wandel, so dass viele Freundschaften bereits mit einem Händedruck geschlossen wurden.

Staunend sah ihre Nachbarin zu der Hand die ihr gereicht wurde und schien zu überlegen, ob es denn Rechtens war diese nun zu erfassen. Schließlich jedoch, ergriff sie diese und lächelte Tsubasa wie eine echte Prinzessin an.

„Mein Name ist Yuuki Anju, sehr erfreut dich kennenzulernen, Kira-san.“

Kira-san. Nein, das klang irgendwie falsch. Zu höflich, zu hochgestochen dafür, dass sie in den nächsten Monaten viel Zeit mit einander verbringen würden. Das hatte Tsubasa für sich zumindest entschieden. Anju war interessant und sicher konnte sie mehr von ihr lernen als nur Ausdrucksweisen.

„Nenn mich doch einfach Tsubasa, Anju-san.“
 

**~~**
 

Es war die zweite Eröffnungsrede, der Tori und ihre beiden Freundinnen hier an dieser Schule beiwohnten. Auch dieses Mal standen sie am seitlichen Abgang von der Bühne und fokussierten Watanabe, der den Schülern seine Vision von dem kommenden Jahr nahe legte. Sie sollten ihre Jugend genießen, strebsam sein und gleichzeitig immer vernünftig bleiben. Sowohl die Abschlussjahrgänge, als auch die Neuzugänge sollten respektvoll miteinander gehen und einander unterstützen, damit sie voneinander lernen konnten.

„Was für eine Farce...“, nuschelte Beni verstimmt und zwirbelte zwischen ihrem Daumen und Zeigefinger eine Strähne ihres dunkelbraunen Ponys.

„Von wegen respektvoll miteinander umgehen... Watanabe hat wirklich verschrobene Ideale...“

Ernst blickte Tori zu ihrer Freundin und stupste sie mit dem Ellenbogen in die Seite. Sie wusste, warum Beni diese Rede gegen den Strich ging. Ihr ging es nicht anders, doch sie hatten im Jahr davor genug über diese Situation diskutiert und sie waren sich allesamt einig gewesen, dass ihr Erbe nicht sterben sollte.

„Was? Du kannst doch nicht behaupten, dass das was er uns antut, respektvoll ist, oder, Tori?“ Benis Stimme war etwas lauter geworden, aber immer noch leise genug, dass niemand ihr kleines Gespräch belauschen konnte.

„Es ist gut jetzt, Beni. Wir haben lange genug darüber diskutiert. PHOENIX gehört der Schule und nicht uns. Das heißt, Watanabe kann über PHOENIX entscheiden, wie es ihm beliebt. Wir sind nur die Würdenträger dieses Namens und es wird an der Zeit, dass wir diese Ehre weitergeben.“

Aus dem Augenwinkel heraus erkannte Tori, wie Beni die Arme verschränkte. Ihr gefiel die Antwort gar nicht und sie wusste auch, dass noch mehr in ihrer Freundin rumorte, als sie jetzt heraus ließ. Ein Zeichen dafür, dass sie wohl doch noch den ein oder anderen Kampf ausfechten mussten, wenn die neuen Bewerber nicht zu ihrer Zufriedenheit waren.

„Bitte streite nicht ihr beide. Uns gefällt das allen nicht, aber im Moment haben wir keine andere Wahl als mitzuspielen. Wir finden aber sicher eine Lösung für unsere Dilemma. Doch die wird uns sicher nicht im Streit entgegen fliegen.“

Sanft legte Hiko auf Benis Arm eine Hand und lächelte ihre verstimmte Freundin an. Im Gegensatz zu Toris Worten schien Hikos Logik zu fruchten, was Tori selbst dankbar akzeptierte. Hiko konnte eben immer dass erreichen, wozu sie nicht in der Lage war, weil ihr einfach die Überzeugungskraft fehlte. Deswegen bestand PHOENIX auch aus drei Personen. Jemand musste Überzeugend sein, jemand Leidenschaftlich und der dritte, Sie, musste die Schlachten ausfechten.
 

„Leider muss ich euch heute auch eine traurige Nachricht mitteilen. Unsere schuleigenen Idole werden in diesem Jahr ihren Abschluss machen. Das Erbe von PHOENIX wird aber nicht einfach so untergehen. Gemeinsam haben wir entschieden, dass drei Neuzugänge die Chance bekommen werden, in ihre Fußstapfen zu treten und PHOENIX zu weiteren großen Taten aufsteigen zu lassen. In einer kleinen Auswahl haben wir bereits zehn potentielle Kandidatinnen ausgesucht. Doch bevor wir die Anwärterinnen vorstellen, übergebe ich das Wort an Hino-san, Hibari-san und Naruhodo-san, euch besser bekannt als PHOENIX.“

Der Applaus der im Auditorium ertönte, als PHOENIX geschlossen die Bühne betraten, war einfach unglaublich. Tsubasa hatte der Rede des Direktors nicht viel abgewinnen können, schon gar nicht dieser Weihräucherin dreier Mädchen, die sich über den Daumen gepeilt nicht von ihr oder Anju, oder jedem anderen Mädchen der Schule unterschieden.

„Sie sind es wirklich, ich glaube es immer noch nicht, dass ich mit ihnen in einer Schule bin“, hörte sie ein Mädchen neben sich sagen. Tsubasa konnte diesen Hype einfach nicht verstehen. Wobei sie auch noch nie aktiv eines der Lieder von PHOENIX gehört hatte. Musik von Idolen war eben für sie Musik von Idolen. Manipuliert, Klischeehaft und vor allem künstlich. Noch dazu hatte PHOENIX mit Sicherheit nicht viel für ihren eigenen Ruhm getan, außer wie die Marionetten des Direktors zu tanzen und dessen Wunsch zu erfüllen. Was auch immer das für ein Wunsch sein mochte. Für Tsubasa wäre so ein Leben nichts gewesen, weswegen sie froh war, dass sie niemals zu den zehn Anwärterinnen gehören würde.

„Danke. Wir freuen uns, mit euch allen dieses letzte Jahr gemeinsam bestreiten zu können und werden für euch die drei würdigsten Nachfolgerinnen wählen. Wir hoffen, dass ihr aber allen Anwärterinnen mit allen euch zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt, denn vergesst nicht. PHOENIX sind nicht nur wir drei, wir alle sind ein Teil dieser Unsterblichkeit und nur mit euch sind wir eine komplette Einheit.“

Tsubasa horchte auf, als die Leaderin, zumindest stand sie mittig, das Wort ergriff und das Mikrofon für sich beanspruchte. Ihre Worte hatten sicher einen positiven Hintergrund, doch die Art wie sie diese aussprach, wirkten in Tsubasas Augen gekünstelt. Waren sie denn wirklich so einfach zufrieden damit, wenn man sie ersetzte? Dennoch, Tsubasa konnte auch nicht abstreiten, dass sie nicht doch neugierig war. So große Worte mussten schließlich auch bedeuten, dass man großartiges vollbringen konnte.

„Anju-san, hast du Lust mit mir nach der Schule den Auftritt der drei zu sehen?“ Fragend sah Tsubasa zu Anju, deren Blick staunend auf die Bühne fixiert war. Im Gegensatz zu Tsubasa, schien sie wirklich zu glauben, was die Leaderin sagte. Aber da war sie auch nicht die einzige. Ein Blick durch das Auditorium verriet Tsubasa, dass es vielen so ging. Wahrscheinlich hatten PHOENIX doch etwas, das sie nicht sah. Doch vielleicht würde sie das zu ihrem Auftritt sehen und vor allem auch verstehen, was sie in ihren Bann geschlagen hatte und was ihr bisher verborgen geblieben war.
 

**~~**
 

Erenas Herz schlug schneller, als sie den samtenen Stoff ihres ersten Bühnenkostüms am Leib trug. Darin steckte soviel Arbeit, dass konnte sie alleine an den Nähten sehen, die sauber gemacht waren. Viel Zeit durfte es auch nicht gekostet haben, denn die Entscheidung, dass die zehn Anwärterinnen, beim ersten Song mit PHOENIX auf die Bühne sollten, war kurzfristig gefallen. Die Choreographie war leicht, ebenso der Text, der großteils aus Backgroundgesang bestand und bei dem keine der Zehn wirklich herausstechen würde. Es war eben nur eine Präsentation. Eine Vorstellung der Kandidatinnen, von denen drei am Ende dieser Woche schon zu den Nachfolgern PHOENIX' bestimmt werden würden.

„Es steht dir.“

Erena sah neben sich, wo sie Hiko erblickte, die sie aufmunternd anlächelte. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag, hatte Hiko sich gezielt dafür entschieden sie anzusprechen. Eine Ehre, die Erena Hoffnung machte. Denn mit Sicherheit tat Hiko das nicht nur aus Spaß und Tollerei. Vielleicht hatte sie schon in Erena ihre eigens persönliche Erbin gesehen und wollte sie so dazu ermutigen, ihr bestes zu geben.

„Danke. Aber eure Kostüme sind noch viel Atemberaubender. Da steckte sicher viel Zeit und Arbeit darin.“

Mit Sicherheit mehr als nur Zeit und Arbeit. Das konnte Erena an den weißen Rüschen erkennen, die sich nicht nur wie ein Armreif um Hikos Oberarme schlängelten, sondern auch wie der erste Part eines Rockes am Ende des weißen Oberteils legten. Noch dazu waren glitzernde Dekosteinchen daran befestigt. Der Rock selbst bestand aus einem Ober und Unterrock, wobei ersterer aus sehr feinem Tüll gemacht war, weswegen es beim zusammennähen beider Rockteile sicher das ein oder andere Problem gegeben hatte. Erena wusste das, denn sie hatte selbst viele Stunden ihrer Freizeit damit verbracht, für sich selbst das eine oder andere Outfit zu nähen, um so wenigstens etwas an den Traum Idol zu sein heran zukommen. Und nun hatte sie diese Chance.

„Das weiß ich leider nicht. Aber der Modeclub hat wie immer ein Meisterwerk geschaffen. Nicht nur mit unseren Kostümen, sondern auch mit euren.“

Hiko lächelte zufrieden, bemerkte aber nicht, wie sie mit ihren Worten einen kleinen Teil von Erenas Bewunderung zerschlug. Bisher hatte Erena immer geglaubt, dass PHOENIX sich selbst seine Kostüme nähte.

'Es waren sicher nur diese Kostüme, weil die Zeit so knapp war', versuchte sich Erena einzureden und klammerte daran, das sie sich im Wortlaut verhört hatte. Hiko hatte mit Sicherheit nicht die Worte 'wie immer' benutzt. Ganz bestimmt nicht.

„Sobald Mamiko und Kayoko sich an euch gewöhnt haben, werden sie und der Club sich selbst übertreffen, dass wirst du schon noch sehen.“

Nein nein nein nein. Das wollte Erena nicht hören. Sie wollte nicht hören, wie ihr Vorbild über andere schwärmte und dies scheinbar noch mit Stolz. Ein Idol musste, aus Erenas Sicht, sich alles hart selbst erarbeiten. Da durfte niemand anderes an den Kostümen mit arbeiten. Niemand sollte im Hintergrund zurückstehen, ohne jemals ins Rampenlicht treten zu können. Schon gar nicht, wenn sie die Schöpfer dieser unglaublichen Kostüme waren.

„Es geht los. Hals und Beinbruch, Erena-chan.“

Die Musik erklang und obwohl Erena doch noch etwas zu sagen hatte, ging Hiko auf die Bühne und machte die ersten, einstudierten Schritte ihrer Performance. Sofort war für Erena vergessen, dass diese Kostüme niemals von PHOENIX selbst genäht worden waren. Immerhin waren sie grandios mit ihrer Musik und der Choreographie. Schritte, die sie vor wenigen Tagen erst gelernt hatten, zu einem Lied, dass neu geschrieben war und nur existierte, um die Anwärter zu präsentieren.
 

Die Präsenz der drei Idole war für Tsubasa einfach unglaublich. Gebannt sah sie auf die Bühne, während alles um sie herum, wie schon nach der Rede des Direktor, bei der Eröffnungsrede in tosenden Applaus ausbrach. Die Tanzbewegungen der Mädchen waren so leicht, so grazil und so gut einstudiert, dass sie zu dritt wie eine vollständige Einheit wirkten. Ebenso erschütterte sie die Musik bis tief ins Mark und sie hätte schwören können, dass der Text plötzlich bedeutungsvoller klang, als er in Wahrheit war. War dies der Zauber von Idolen? Hatte sie diesen Zauber wirklich all die Jahre übersehen, oder lag es einfach nur an dem Charisma dieser drei Mädchen, dass den Zauber erst wirksam machte?

Wie gebannt sah Tsubasa auf die Bühne und absorbierte jeden Tanzschritt, jedes Wort, als würde es aus ihrem eigenen Herzen kommen.
 

„Hört den Schrei

aus der Asche steigt er auf

erneut aus altem Brauch

sein Leben ist nie vorbei.“

Ihre Bewegungen waren geschmeidig, während das Scheinwerferlicht auf sie schien und mit ihnen und der Bühne zu einer Einheit verschmolz. Ihre Stimme waren wie ein der Schrei eines kriegerischen Vogels, der auf ewig in ihren Herzen widerhallen würde. Zumindest spürte Tsubasa die Resonanz in ihrem eigenen Herz.
 

„Tick Tack Tick Tack

unser Puls ein Metronom

unser Leben eine Melodie

sie spielt und spielt

und sie vergeht nie.

Tack Tack Tack,

jeder Schritt ein Takt

Jede Drehung eine Bürde

gespielt, gespielt

mit großer Würde.“

Während PHOENIX ihren Text selbstsicher sangen und dazu die einstudierten Schritte performten, traten die Zehn Anwärterinnen auf die Bühne, setzten in den Gesang und die Choreographie ein. Doch anders als PHOENIX war an ihnen nichts glorreiches. Sie erschienen viel mehr wie Background Tänzer, die sich unterordneten und dafür sorgten, dass die eigentlichen Mitglieder erstrahlten. Zumindest hatte es auf Tsubasa den Eindruck, bis sie ein Mädchen an Hikos Seite erblickte. Ihr Blick wirkte erwachsene, ihre Ausstrahlung so reif und unnahbar. Und im Gegensatz zu den anderen Anwärterinnen, waren ihre Bewegungen genauso flüssig und professionell wie die von PHOENIX selbst.

Selbst das Scheinwerferlicht schien ihr und ihren schwarzen langen Haaren zu schmeicheln, so als hätte es vergessen, dass es einzig dazu diente PHOENIX in das beste Licht zu rücken.

„Wow, PHOENIX sind wirklich toll.“

Tsubasa hörte nur noch hauchzart die Stimmen der Schüler um sie herum. Alle schienen nur Augen für PHOENIX zu haben, doch Tsubasa hatte nur eine einzige Person im Blick. Dieses Mädchen mit den langen schwarzen Haaren.

„Tsubasa-san?“

Sie zuckte zusammen, als Anju sie plötzlich angesprochen hatte. Noch wie in einer Trance wandte sie ihren Blick zu ihrer Klassenkameradin, die ihr ein strahlendes Lächeln schenkte und gleichzeitig etwas Sorge hinter diesem Lächeln verbarg.

„Sind PHOENIX nicht großartig?“, wollte Anju wissen und Tsubasa spürte, wie sie nickte. Gleichzeitig gab es jedoch einen Gedanken, den sie nur für Anju hörbar aussprach.

„Ja, aber dieses Mädchen ganz Links... Sie ist irgendwie viel beeindruckender.“

Tsubasas Blick folgend, wandte auch Anju ihre Aufmerksamkeit zu der ihr gewiesenen Person. Schweigend folgte sie ihren Bewegungen und erkannte, was Tsubasa meinte. Sie war beeindruckender und hatte sie schon innerhalb weniger Sekunden vergessen lassen, dass sie einzig und allein wegen PHOENIX hier saßen.

Schicksalsbegegnungen

Seit sie sich von Anju verabschiedet hatte, war Tsubasa in Gedanken gewesen. Die Bilder von PHOENIX und dem Mädchen, dass sie alle überstrahlt hatte, waren ihr einfach nicht aus dem Kopf gegangen. Immerhin konnte sie nun verstehen, warum so viele so begeistert von PHOENIX waren, denn hatte man sie einmal gehört, konnte man sich ihnen nicht entziehen. Davon, dass dies die Fähigkeiten richtiger Idole waren, hatte sie gehört, aber bis heute hatte sie es nicht geglaubt.

Mitten im Weg, einige Meter vor dem Gebäude mit gut 30 Mietswohungen, von der eine Tsubasa mit ihrer Familie eine bezog, war sie stehen geblieben und legte ihre Hand auf ihr Brust. Sie spürte noch immer den Takt des Liedes, dass in ihrem Herzen pulsierte und zu einem Teil ihrer Selbst geworden war.
 

„Tick Tick Tick,

mit unseren Herzen vereint,

mit euch gen Himmel empor

höher und höher

aus den Schatten hervor.

Tock Tock Tock

durch eine reine Brise gereinigt,

durch ein Lied berührt

mehr und mehr

bis es euch zu uns führt.“

Ohne es selbst wahrgenommen zu haben, sang Tsubasa die Textzeilen, die sie noch in Erinnerung hatte, weil das Lied selbst noch so frisch war. Und doch, während sie diese Zeilen sang, etwas fühlte sich nicht richtig an. Sie konnte aber den Finger nicht darauf legen. Fakt war nur, dass etwas mit dem Lied, von ihren Lippen gesungen, einfach nicht stimmte. Dabei sang sie nicht einmal schlecht. Aber wenn es ihr schon bei ihr erging, wie mochte es dann den Anwärterinnen gehen? Oder PHOENIX selbst, die all ihre Lieder vererbten? Alles was sie aufgebaut hatten.

'Nicht darüber nachdenken', ermahnte sich Tsukasa und schüttelte den Kopf. Ja wahrscheinlich war es besser, wirklich nicht darüber nachzudenken. Was interessierten sie schon Idole? Das hatte es noch nie getan und das würde es auch in Zukunft nicht tun.
 

**~~**
 

Niemand konnte wissen, was in Beni vor sich ging. Sie stand ganz alleine auf der großen Bühne, die seit einem Jahr so etwas wie ihr Zufluchtsort war. Ein Zufluchtsort, den sie mit ihren Freundinnen und ihren Namen geprägt hatte. Doch nun... Nun sollte das vorbei sein. Mit einem unwohlen Gefühl in der Magengegend sah sie zu den Sitzreihen, die vor wenigen Stunden noch gefüllt gewesen waren. Dieses Gefühl, welches sie mit Tori und Hiko auf der Bühne hatte, vereint als PHOENIX, es war einmalig. Genau dieses Gefühl wollte sie immer an ihre Fans tragen und es war doch sehr fraglich, ob ihre Nachfolger dies genauso gut konnten, wie sie.
 

„Das Feuer verbreitet sich,

ein Flügelschlag und es fließt über euch.

Das Feuer mit heiliger Kraft,

es beginnt zu lodern wenn Phoenix erwacht.

Unser Funkenregen wird euch erfassen,

mit jedem Flügelschlag wird die Erinnerung verblassen,

Unser Funkregen mit heiliger Kraft

wir sind Phoenix, wir sind erwacht.“

In ihren Erinnerungen erklang die Melodie ihres Liedes, dass zu ihrem Markensong geworden war. Selbst heute spielten man ihn in Akihabara rauf und runter ohne sich wahrscheinlich dessen bewusst zu sein, dass es das einzige Lied war, welches sie als PHOENIX wirklich geschrieben und komponiert hatten. Sie hatten Monate dafür gebraucht. Monate, in denen niemand aus der Schule auch nur ihren Namen gekannt hatte. Danach hatten sie alle Hilfe bekommen, die sie benötigt hatten. Der Musikclub hatte ihres ersten Liedes umgeschrieben, so dass ihr Ursprungslied, welches Beni immer in andächtiger Stille sang, vollkommen in Vergessenheit geraten war. Es war nicht mehr ihr Lied alleine, sondern das von UTX, weil so viele Mitschüler daran gearbeitet hatten. Vielleicht hatte Tori recht und PHOENIX gehörte gar nicht ihnen sondern der Schule. Dann hatten sie wirklich kein Recht egoistisch zu sein und sich dagegen zu verwehren, den Namen weiterzureichen, an eine neue Generation.

Dennoch, sie wollte nicht einfach so von etwas ablassen, dass ihr aus rein emotionaler Sicht wohl soviel mehr bedeutete, als den Fans von PHOENIX oder Watanabe.

„Bitte... Kami-sama, schenk uns ein Wunder“, wisperte sie leise, wobei ihr Gebet dennoch in der Halle widerhallte, als hätte sie diese laut ausgesprochen.
 

Tori hatte Beni auf der Bühne des Auditoriums bemerkt, als sie im Gang den Gesang eines vertrauten Liedes vernommen hatte. Leise war sie in das Auditorium geschlichen um so Beni zu beobachten. Der Streit von vor wenigen Stunden lag ihr schwer im Magen, vor allem weil sie Benis Gefühle nur zu gut verstehen konnte. Auch sie wollte PHOENIX nicht einfach so hergeben. Die Worte, dass PHOENIX der Schule gehörten, hatte sie in gewisser Weise auch so gemeint, doch gleichzeitig hatte sie sich selbst damit einen schmerzhaften Stich ins Herz versetzt.

Aus einem sicheren Versteck heraus beobachtete sie Beni, die mit ihren flammenroten Haar selbst bei wenig Licht noch aus der Dunkelheit heraus strahlte. In der Vergangenheit war sie das Irrlicht gewesen, dass ihnen den Weg geleuchtet und mit ihrer Leidenschaft auch das Feuer von Hiko und ihr entfacht hatte. Ein Feuer, dass so stark für PHOENIX brannte, dass es schmerzte nur daran zu denken, diesen Namen einfach so herzugeben, obwohl er für sie drei eine noch viel tiefer gehendere Bedeutung hatte, als für den Rest der Schule.

„Bitte... Kami-sama, schenk uns ein Wunder.“

Toris Augen weiteten sich, als sie das Gebet ihrer Freundin hörte. Sie brauchte nicht lange darüber nachdenken, auf was für ein Wunder sie hoffte. Doch gleichzeitig war ihr auch klar, dass es dieses Wunder nicht gab. Kein Gott der Welt konnte ihnen diesen Wunsch erfüllen. Und dennoch...

Tori fasste einen Entschluss und ballte die Hände zur Faust. Ihre verstorbene Großmutter hatte immer gesagt, dass man selbst für seine Wunder sorgen müsste, wenn Götter einen diese verwehrten. Sie würde also noch einmal, als aktuelle Leaderin von PHOENIX, mit Watanabe sprechen und ihn darum bitten, sie mitsamt ihrer Identität und allem was sie aufgebaut hatten, fliegen zu lassen.
 

**~~**
 

Erena hatte sich trotz des kleinen Dämpfers am Vortag sehr auf das Training gefreut. Die Mitglieder von PHOENIX wollten ihnen, den zehn Anwärterinnen, den Song vorstellen, den ausnahmslos jede von ihnen performen sollte. Es sollte gleichzeitig der Debütsong für die drei neuen Mitglieder von PHOENIX werden. Dafür hatten sie sich vorgenommen, viel zu trainieren und schon jetzt nach dem Trainingsplan der Idole zu leben. Schließlich würde dieser die nächsten Jahre ihr Leben sein.

„Guten Morgen, schön euch heute wieder so froh und munter zu sehen.“

Mit einem strahlenden Lächeln begrüßte Hiko die Anwärterinnen und verteilte den Text für ihr Lied. Erena war schon mehr als gespannt, was es für ein Lied sein sollte.

Ihre Hände zitterten, als Hiko ihr das Blatt mit dem Text gab und sie dabei sanft anlächelte. Wie schon am Tag zuvor, zeigte Hiko ihr am deutlichsten Sympathien und es ließ die Hoffnung in Erena keimen, dass sie ihre Nachfolgerin werden sollte. Zumindest sah sie diese Nähe als ein Zeichen dafür.

„Yukihiko wird euch heute die Choreographie zeigen und sie mit euch gemeinsam einstudieren. Er ist etwas harsch, aber ein echtes Genie was Choreographien angeht, demnach könnt ihr euch immer darauf verlassen, dass er euch gut aussehen lässt. Außerdem wird sein neuer Assistent Hiroki euch ebenfalls zur Seite stehen. Da Yukihiko wie wir dieses Jahr die UTX abschließt, wird Hiroki euch ab dem nächsten Jahr unter die Arme greifen.“

Erena horchte auf und sah zu dem Schüler im Trainingsanzug. Erneut offenbarte Hiko ein Geheimnis, von dem Erena hoffte, dass dies ein Geheimnis geblieben wäre, denn wenn sie ehrlich war, hatte sie immer geglaubt, dass die Moves, die Schritte allesamt in Teamarbeit von PHOENIX entstanden waren. Doch in Wahrheit schienen sie nichts davon erarbeitet haben. Sie repräsentierte in ihren Kostümen und Tanzschritten einfach nur jene, die ihnen alles beibrachten. Sie wirkten mit einem Mal wie Marionetten, die kein Mitspracherecht hatten. War es das, was sie wollte? Wollte sie eine Puppe werden?
 

**~~**
 

Tori hatte an diesem Morgen beschlossen nicht am Training teilzunehmen. Sie war sich sicher, dass Hiko und Beni die Anwärterinnen auch ohne ihre Hilfe bewerten konnte. Was diese nämlich nicht wussten, diese ganze Woche war dazu ausgelegt, zu erfahren, wer am besten miteinander agieren konnte, oder wer mehr Engagement zeigte, als die anderen. Sie konnten nur die besten nehmen, etwas anderes kam nicht in Frage.

Dennoch, Tori konnte nicht die ganze Zeit dieser Farce zusehen, wenn sie das ganze Drama aufhalten wollte. Die Neuen sollten nicht aus PHOENIX' Asche auferstehen, sie sollten lediglich einen kleinen Funken empfangen. Doch wenn sie Watanabe richtig einschätzte, würde er sie noch in die richtigen Rollen drängen und schließlich zerbrechen. Deswegen, hatte sie als aktuelle Leaderin von PHOENIX die Aufgabe ihn daran zu hindern. Auch wenn es respektlos erschien sie musste ihm das unbedingt ausreden.
 

„Tick Tick Tick,

mit unseren Herzen vereint,

mit euch gen Himmel empor

höher und höher

aus den Schatten hervor.

Tock Tock Tock

durch eine reine Brise gereinigt,

durch ein Lied berührt

mehr und mehr

bis es euch zu uns führt.“

Tori hielt inne, als eine leise Stimme durch den Flur hallte. Da noch keine Schüler da waren, konnte sie sehr gut lokalisieren, woher die Stimme kam. Und doch war es seltsam. Wenn wirklich keine Schüler da waren, wer sang da ihr Lied? Alle Anwärterinnen waren immerhin im Proberaum und studierten ihr Lied ein. Wer wagte sich also so früh in die UTX und sang dann auch noch ein Lied von PHOENIX.

'Eindeutig jemand, der eigentlich ungestört sein will', schoss es Tori durch den Kopf.

Ungestört würde sie diese Person auch lassen, allerdings war ihre Neugier nun doch geweckt, weswegen sie der Stimme folgte, bis sie in der Nähe der Schuleigenen Bibliothek war. Aus dem Inneren drang der Gesang, was verwunderlich war, angesichts der Tatsache, dass sie schalldicht war. Der Grund warum dennoch diese Stimme deutlich hörbar war, war schnell gefunden. Die Tür war einen Spalt breit geöffnet.

Vorsichtig zog Tori sie noch etwas weiter auf und blickte in das Innere. Nicht weit von ihr, saß eine Schülerin mit kurzen dunkelblonden Haar. Sie schien in ein Buch vertieft zu sein und doch sang sie leise für sich wieder und wieder dieselbe Textzeile.

„Argh... ich kann mich nicht konzentrieren...“, murmelte die Schülerin und erhob sich von ihrem Platz. Das Buch stelle sie wieder dahin, wo sie es hergenommen hatte. Kaum dass sie es aber aus den Händen gelegt hatte, begann sie wieder dieses Lied zu summen und im selben Atemzug, als würde sie die Melodie klar und deutlich hören, begann sie einen Teil der Choreographie zu tanzen. Wobei es nicht vollständig PHOENIX Choreographie war. Dennoch, fügte sich jede ihrer eigenen Bewegungen so perfekt in das ganze, als wäre es dazu bestimmt gewesen, in Wahrheit so zu sein.

„Mah... Was mache ich hier?“

Tori musste schmunzeln, als sie das Selbstgespräch der Schülerin vernahm. Scheinbar hatten sie diese am Tag zuvor vollständig in ihren Bann gezogen. Einen anderen Bann aber, dem die anderen Schüler nicht unterliegen würden.

Ein Lächeln zierte Toris Gesicht. Sie hatten ihren Zauber also immer noch nicht verloren. Ein Gedanke, der sie beruhigte, auch wenn ihr Zauber nicht mehr lange von ihnen geführt werden würde.

„Wieso lässt mich das nicht los?“, fragte sich die Schülerin und hielt ihre Hand an den Kopf. Sie schien wirklich über all das nachzudenken. Darüber, warum sie PHOENIX' Zauber unterlegen war. Doch die Wahrheit, dass erkannte Tori bei ihren nächsten Worten, war eine ganz andere.

„Weil das was sie tun... leer ist...“

Mit geweiteten Augen, sah Tori zu, wie das Mädchen zu einem neuen Buch griff und sich damit aus ihrem Blickfeld, in die hinterste Ecke der Bibliothek verzog.
 

„Weil das was sie tun... leer ist...“ Dieser Satz verfolgte Tori noch bis zum Büro des Direktors. Was meinte diese Schülerin damit? War das was sie taten leer? Inwiefern? Meinte sie vielleicht leblos? Aber wie konnte es leblos sein, wenn so viele an PHOENIX arbeiteten? Jeder gab sein bestes, damit sie drei erstrahlen konnten. Und sie drei bemühten sich das Umzusetzen oder zu präsentieren, woran die halbe Schule gearbeitet hatte. Niemals konnte das leblos sein.

„Sie hat einfach keine Ahnung...“, wisperte sich Tori zu und versuchte damit wieder an Fassung zurückzugewinnen, die sie verloren hatte. Ja, die andere hatte keine Ahnung. Das hatte man nur zu deutlich gemerkt. Sie war leicht beeinflussbar, ließ sich selbst jetzt noch von ihnen ablenken, wie sollten sie da also leer sein?

„Was mache ich mir eigentlich für Sorgen?“ Tori lachte leise und strich sich eine Strähne ihrer blonden Haare zurück hinters Ohr. Sie sollte besser andere Sorgen haben, bevor sie sich darum scherte, was irgendeine Nichtwissende sagte. Und doch, sie konnte nicht verhindern, dass dieser Satz immer noch in ihrem Herzen resonierte.

Doch diese Resonanz ignorierte sie und betrat stattdessen das Zimmer des Direktors, nachdem sie geklopft und dieser sie hereingebeten hatte. Das hier, hatte Vorrang, denn es ging um die Zukunft von PHOENIX und dessen Anwärterinnen.

„Du hier, Hino-san? Solltest du nicht mit den anderen das Training der Anwärter überwachen?“ Irgendwie war es klar gewesen, dass Watanabe das von ihr erwartete.

„Beni und Hiko werden auch ohne mich zurecht kommen. Watanabe-sensei, wir, PHOENIX, können nicht zulassen, dass drei unerfahrene Idole unseren Platz einnehmen. Selbst wenn wir sie in diesem Jahr anlernen und sie zu jedem unserer Auftritte mitnehmen, werden sie immer in unserem Schatten stehen. Sie können so niemals stark genug werden um gegen andere Schulidole zu bestehen.“ Tori hatte allen ihren Mut und alle Logik zusammengefasst um Watanabe davon zu überzeugen, dass die Neuen niemals ihren Platz als PHOENIX einnehmen konnten. Sie waren unreif, unerfahren wohingegen sie ein Jahr lang hart dafür gearbeitet hatten, ihren Namen bekannt zu machen.

Ernst sah den Direktor an, der wirklich über das was sie sagte nachzudenken schien. Hatte sie Erfolg gehabt? Durften sie als PHOENIX mitsamt dieses Namens von der Schule gehen?

„Mh... Du hast Recht. Die drei sollten dann eigene Erfahrungen sammeln. Eine Vogelmutter wirft schließlich ihre Kinder auch aus dem Nest, damit sie fliegen lernen. Vielleicht hast du Recht. Die drei sollten ihre eigene Gruppe gründen, die unabhängig von euch auftritt. Mit eigenem Namen...“

Toris Herz klopfte wie wild, als sie hörte, dass diese Gruppe ihren eigenen Namen tragen sollte. War das, das Wunder, welches sich Beni erhofft hatte?

„Es kann nicht schaden, wenn sie diese Erfahrungen machen um später dann eure Plätze in PHOENIX anzunehmen.“

Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. Dahin war die Hoffnung auf das besagte Wunder. Für sie gab es keines, wenn sie jetzt nicht die Schlacht austrug und gewann.

„Und wenn sie mit ihrem eigenen Namen sich einen besseren Namen machen, als PHOENIX? Sie können dieser Gruppe dann nicht einfach ihren Namen nehmen und ihn austauschen!“

Tori ignorierte die Tatsache, dass sie lauter geworden war. Es musste einfach geschehen. Sie musste gewinnen. Für Beni, für Hiko und vor alle für sich selbst, die es nie gewagt hatte, richtig gegen den Direktor vorzugehen, der sie wie Spielzeuge behandelte. Das war Respektlos. Aber vor allem, war es nicht fair.

„Keine Sorge. Sie werden niemals aufsteigen. Denn sie werden nicht das haben, was PHOENIX besitzt. Den Rückhalt, der gesamten Schule. Wenn sie also den Rückhalt der Schule haben wollen, werden sie zu den neuen PHOENIX werden.“

Ein Lächeln zierte Watanabes Gesicht. Tori verstand sofort was er damit meinte. Ihre drei Nachfolger, würden ausgegrenzt werden. Sie würden sich alles selbst erarbeiten und nebenbei noch die Schule meisten müssen. Eine Aufgabe, an der Beni, Hiko und sie gescheitert waren, weswegen sie die Schule erst vereint hatten.

„Das ist Mobbing...“, wisperte sie ohne nachzudenken, mit wem sie hier sprach.

„Das ist Erziehung“, korrigierte Watanabe sie, ehe er ihr mit einer Geste klar machte, dass es für Zeit war zu gehen.
 

**~~**
 

Das Training war beendet und noch war genug Zeit, um vor der Schule etwas frische Luft zu schnappen. Luft, die Erena brauchte, nachdem was sie heute schon wieder erfahren hatte. Ihr Idealbild von PHOENIX zerbrach immer mehr und so langsam fragte sie sich, wen sie die ganze Zeit bewundert hatte. Nichts von dem, was sie gesehen hatte, schien mehr Real zu sein. Gar nichts.

Ein tiefer, inbrünstiger Seufzer kam ihr über die Lippen, als sie sich auf dem Geländer der Brücke stützte, die über einen kleinen Teich im hauseigenen, botanischen Garten der UTX gebaut worden war. In ihrer Hand hielt sie einen gekühlten Cappuccino aus einen der vielen Automaten.

„Wenn du so laut seufzt, lässt du all dein Glück dahin scheiden.“

Langsam sah Erena von der ihrer Spiegelung im Wasser auf und erblickte ein Mädchen in weißer UTX Uniform auf der anderen Seite des Teiches. In ihrer Hand hielt sie eine grüne Kanne, wahrscheinlich um die Blumen zu gießen. Seltsam, denn einen Schüler so früh hier zu sehen, hatte sie nicht erwartet.

„Vielleicht gibt es für mich kein Glück mehr“, antwortete Erena auf die Worte der Mitschülerin und fixierte sie weiterhin. Das Mädchen lächelte sie sanft an, geduldig, so als wartete sie darauf, dass Erena ihr ihre Geschichte erzählte oder ihre Behauptung noch angemessen untermauerte. Doch schließlich brach sie mit dem Vorsatz der Geduld.

„Du bist doch eine der zehn Anwärterinnen von PHOENIX. Steht auf eurem Trainingsplan, dass ihr schon so früh am Morgen trainieren müsst?“

Das man sie nun wohl kannte, damit hätte Erena rechnen müssen. Oder wohl eher nicht. Denn wenn man an ihren Auftritt vom vergangenen Tag zurück dachte, waren ja die Anwärterinnen eher im Schatten von PHOENIX gestanden. Eine Kleinigkeit mit der sie gut leben konnte. Dennoch, es war ein schönes Gefühl erkannt zu werden, weswegen Erena hauchzart lächelte.

„Ja. Wir sollen uns jetzt schon an den Plan für PHOENIX gewöhnen. Immerhin werden drei von uns ihre Nachfolger... wobei ich mir mittlerweile nicht einmal mehr sicher bin, ob ich das überhaupt will.“ Ja, wollte sie das überhaupt? Wollte sie an dieser Scharade von Gruppe teilhaben, wenn sie einfach nur, wie eine Marionette, dass zusammensetzte und ausführte, was andere ihre vorgaben?

„Wieso bist du so verunsichert? Ist der Druck zu groß? Oder ist die Konkurrenz zu übermächtig?“

Es war schon seltsam, ihren gegenüber zuzuhören. Ihre Art zu reden, klang ein wenig gezwungen, so als versuchte sie sich in ihrer Art zu reden zu manipulieren. Und doch war sie dabei so unsicher, was Erena deutlich an der Stimmlage hörte.

„Du kannst ruhig normal mit mir reden“, merkte Erena an, denn es bereitete ihr Unbehagen, wenn jemand sich verstellte.

„Verzeih... ich meine Sorry.“

Da war es wieder. Dieser Versuch eine Sprache zu verwenden, die ihr Gegenüber scheinbar nicht beherrschte und sie auf lächerliche Weise unnatürlich wirken ließ.

„Das meinte ich nicht. Du kannst ruhig reden wie du es für gewöhnlich tust. Du klingst alles als locker. Selbst deine Augenbrauen ziehen sich zusammen und wenn du weiter so machst, hast du bald zwei tiefe Falten zwischen den Augen.“

Verwundert hob das Mädchen ihre Hände und strich damit über ihre Augenbrauen, bis zur Mitte, dahin wo das Nasenbein begann. Scheinbar prüfte sie Erenas Aussage, die allein dieser Anblick alle Sorgen vergessen und ließ und ihr stattdessen ein erleichtertes Lachen entlockte.
 

Beide hatten sich am Automaten einen Saft gezogen und sich auf einer Bank bei den Rosenbüschen niedergelassen. „Also schön. Mein Name ist Toudou Erena und ja, ich bin eine Anwärterin für PHOENIX. Seit einem Jahr bewundere ich diese drei Mädchen und es war mein größter Wunsch hier herzukommen. Ich habe Gesangsunterricht genommen, Tanzunterricht und habe viele ihrer Outfits als Cosplays genäht. Alles nur um wie sie zu sein. Aber jetzt, da ich die Chance habe, sehe ich, was aus meinen Idolen geworden ist. Sie sind mehr Schein als Sein. Ihre Choreographien werden von anderen gemacht, ihre Kostüme und auf dem Liedtext den sie uns heute gegeben haben, stehen nicht ihre Namen als Verantwortliche für Komposition und Lyrics. Die ganze Schule macht soviel mehr für PHOENIX als diese drei. Sie fügen einfach zusammen was bereits fertig ist. Im Prinzip könnte jeder sie einfach so ersetzen. Aber das ist nicht das was ich will.“

Fest hielt Erena ihre Dose umklammert und sah in die Öffnung hinein. Nein, sie wollte PHOENIX nicht einfach nur ersetzen. Zumindest war das nie ihre Absicht gewesen. Sie wollte diesen Namen, diesen Titel erben und noch viel weiter verbreiten, aus eigener Kraft.

„Dein Idealbild von PHOENIX kollidiert also gerade mit der Realität? Das ist traurig. Aber, du solltest nicht aufgeben. Du kannst diesen Namen immer noch über alle Grenzen bekannt machen, eben indem du das tust, was du für Ideal erachtet hast. Niemand verlangt von PHOENIX, dass sie sich auf andere Verlassen müssen. Für dein Vorsprechen kannst du also deine Fähigkeiten nutzen, um aus der Masse hervorzustechen und gleich zu zeigen, was du kannst und wert bist. Du kannst dir eine eigene Choreographie ausdenken, oder vielleicht an dem Lied ein paar geringfügige Änderungen machen. Eben alles tun, damit du dem ganzen eine persönlichere Nuance gibst.“

Das was dieses Mädchen sagte, war nicht ganz falsch. Niemand hatte ihnen zum Beispiel verboten, dass sie ihr Bühnenoutfit selbst designen durften. Ebenso hatten sie nie gesagt, dass sie diese Choreographie auch für das Vorsprechen nutzen mussten. Sie sollten sie nur lernen für ihren ersten Auftritt als Nachfolger von PHOENIX. Damit standen Erena doch alle Türen offen. Sie konnte sich entfalten und zeigen, wozu sie als Sie selbst in der Lage war.

„Das ist wirklich eine fantastische Idee. Danke. Darf ich deinen Namen erfahren?“

Das Mädchen neben ihr lächelte sie an. Sie schien glücklich darüber zu sein, dass sie Erena eine Möglichkeit gezeigt hatte, die Dinge doch noch etwas anders anzugehen. Sich nicht einfach unterordnen zu müssen.

„Yuuki Anju. Ich bin höchst erfreut deine Bekanntschaft zu machen, Toudou-san.“

Sie, die wir gefunden haben

Nur ein wenig ungläubig sah Tsubasa zu Anju, die mit einem glücklichen Lächeln neben dem Mädchen stand, welches sie am Tag zuvor zusammen mit PHOENIX und den anderen Anwärterinnen auf der Bühne gesehen hatte. In Gedanken fragte sie sich, wie es Anju wohl geschafft hatte, sie kennen zu lernen, denn mit Sicherheit verteilten Anwärterinnen für PHOENIX keine Handzettel und suchten so nach neuen Bekanntschaften.

„Darf ich vorstellen. Toudou Erena-san. Wir trafen uns heute früh ganz zufällig im botanischen Garten dieser schulischen Einrichtung. Und sie hat mir von ihrer Herausforderung erzählt.“

„Aha...“

Irgendwie war das alles, was Tsubasa zu den Ausführungen Anjus sagen konnte, obwohl diese sie erwartungsvoll ansah. Wollte sie etwa, dass sie etwas klügeres sagte? Oder sollte sie etwas gravierendes tun?

„Uhm... ich meine... Sehr erfreut. Kira Tsubasa...“

Immer noch sah Anju sie so voller Erwartungen an. Was wollte sie von ihr? Sie hatte sich doch höflich genug vorgestellt, oder nicht? Sollte sie etwa etwas dazu sagen, dass Erena eine Anwärterin war? Was sagte man zu einer Anwärterin? 'Viel Erfolg?'

„Willst du gar nicht wissen, was für eine Herausforderung sie hat?“

Ach das war es, was Anju von ihr erwartete. Sie sollte nach dieser ominösen Herausforderung fragen. Wobei, was sollte eine Anwärterin für eine Herausforderung haben? Abgesehen eben von der bei PHOENIX aufgenommen zu werden?

„Schon gut, Yuuki-san. Das ist allein mein Problem, ich muss mich da nicht anderen aufdrängen. Vielleicht sehe ich diverse Dinge auch einfach zu unrealistisch. Ich meine wie sollten sie das Pensum des Lernstoffes und die Arbeit an PHOENIX ohne Hilfe schaffen?“

Die Worte Erenas weckten großes Misstrauen in Tsubasa. Deutete sie, als Anwärterin etwa an, dass PHOENIX all ihren Erfolg nicht sich selbst zu verdanken hatten? Dennoch, Tsubasas Neugier war geweckt.

„Inwiefern schaffen sie es nicht ohne Hilfe?“

Warum interessierte es sie so sehr? Kaum, dass sie ihre Frage ausgesprochen hatte, kam Tsubasa eben jener Gedanke. Warum nur? Was hatte dieser eine Auftritt von PHOENIX nur in ihr ausgelöst? War das normal?

„Toudou-san hat mir berichtet, dass sie weder ihre Choreographien noch ihre Lieder oder Kostüme selbst machen. Jeder Club der Schule scheint wohl an der Gruppe zu arbeiten und die drei die sie verkörpern sind nichts weiter als...“

Anju hielt inne und sah zu Erena, die sich verbittert auf die Unterlippe biss. Der Gedanke, dass dieses Wort in Bezug auf ihre Idole fallen sollte, verstimmte und verstörte sie immer noch. Doch es brauchte kein weiteres Wort, damit Tsubasa verstand, was Anju genau sagen wollte. Gleichzeitig untermauerte es dieses Gefühl, was sie hatte. Das Gefühl, weswegen sie dieses eine Lied nicht los ließ. Dieses eine Lied, welches so leblos gewesen war und welches Erena irgendwie zum Leben hatte erwecken können, ohne dass es ihr selbst wohl bewusst war. Allerdings, wenn das was Anju sagte stimmte, würde auch dieser Lebensfunken auf kurz oder lang erlöschen. Natürlich nur vorausgesetzt, dass Erena ein neues Mitglied von PHOENIX wurde.

„Dann wäre es wohl besser, wenn du es einfach lässt, statt einem Scheinbild nachzutrauern. Oder kannst du verantworten, ebenso nur eine Puppe oder vielmehr eine Kunstfigur zu werden?“

Tsubasas Worte trafen Erena noch tiefer, als die Tatsachen die sie aussprach. Sie wusste aber, dass Tsubasa recht hatte und doch, konnte sie nicht einfach von ihren Idealen und Träumen ablassen. Sie hatte sich so sehr gewünscht, ein Mitglied von PHOENIX zu werden. So viel hatte sie dafür getan und das alles sollte nicht vergebens sein.

„Danke, Yuuki-san, für deinen Ratschlag. Ich geh besser.“

Gekränkt und verletzt, wandte sich Erena von Tsubasa und Anju ab und stürmte förmlich aus dem Klassenzimmer. Wenn sie schon der Wahrheit ins Gesicht sehen musste, dann wollte sie das langsam, Stück für Stück.
 

**~~**
 

Tori musste zugeben, dass sie nicht ganz bei der Sache war, als sie, Beni und Hiko sich die Aufnahmen der Proben ansahen, die ein Mitglied des Filmclubs für sie gemacht hatte. Ihre Gedanken hingen immer noch bei dem Gespräch mit dem Direktor, von dem sie ihren Freundinnen noch nicht erzählt hatte. Wenn sie es genau nahm, wollte sie es auch nicht sagen, immerhin hoffte Beni noch auf ein Wunder und sie selbst, hatte es noch nicht aufgegeben, auch wenn der Direktor seinen Standpunkt mehr als deutlich gemacht hatte.

„Was meinst du, Tori?“

Erschrocken sah sie auf, als Hiko sie so plötzlich angesprochen hatte. Das Video war bereits erneut durchgelaufen und Tori hatte nur so halb mitbekommen, dass die Bewerber wirklich großartig waren und jede von ihnen die Berechtigung hatte sich ein Idol nennen zu dürfen.

„Wie bitte?“, fragte sie nach, da sie an dem Gespräch zwischen Beni und Hiko nicht wirklich teilgenommen hatte.

„Was hältst du von den Neuen? Wer ist deine Favoritin?“, fragte Beni schließlich ganz direkt und fixierte Tori dabei misstrauisch. Sie spürte sofort, dass mit ihrer Leaderin etwas nicht stimmte. Es passte einfach nicht zu ihr unaufmerksam zu sein.

„Meine Favoritin?“

Tori sah auf den schwarzen Bildschirm. Sie wusste, was drei dieser zehn Mädchen erwarten würde. Konnte sie ihnen das antun? Würde sie sich damit nicht selbst zur Täterin machen? Nein. Das konnte sie nicht.

„Keine von ihnen, wird jemals, ein Mitglied von PHOENIX.“

Ihre Worte waren entschlossen und entsprachen dem, was der Direktor plante. Doch was meinte war, dass keine von ihnen jemals ein Idol werden sollte.

„Was? Du warst die ganze Zeit so für diesen Plan. Warum ist nun auf einmal keine für PHOENIX geeignet?“ Wie gedacht, war es Beni, die diese Nachricht wütend machte. Wahrscheinlich hätten sie es aber verstanden, wenn sie es erklärt hätte. Doch sie konnte es nicht.

„Weil sie einfach nicht das gewisse Etwas haben. Sie haben kein Potential!“, konterte Tori, bereit diesen Kampf mit ihren Freundinnen, bis zum bitteren Ende auszufechten. Auch wenn die beiden sie bis zum Ende des Schuljahres hassen würden, sie würde es tun.

„T-Tori. Beruhige dich bitte. Wir hatten am Anfang auch nichts außer unsere Zuversicht. Schau wo wir heute sind. Wir sollten also nicht so voreilig entscheiden. Schau nur, ich bin der Meinung, dass Erena Toudou bestens geeignet wäre als neues Mitglied für PHOENIX.“

Lächelnd hielt Hiko ihr die Akte von Erena Toudou entgegen. Sicher, selbst Tori hatte erkannt, was für ein Talent das Mädchen hatte. Auf der Bühne mit den anderen Anwärterinnen, war sie es gewesen, die neben ihnen bestanden hatte. Es war unfair sie dieser Chance zu berauben, aber Tori musste die Böse spielen, wenn sie diese Mädchen beschützen wollte.

„Ich sagte, dass keine von ihnen das Potential hat. Ende der Diskussion. Sagt das Vorsprechen ab.“

Als Leaderin musste sie diesen Kampf beenden und den letzten Angriff führen, doch Beni kam ihr zuvor, indem sie mit der Faust auf den Tisch schlug, so dass das Geschirr ihrer Gläser schepperte.

„Genug mit deinem Egoismus! Du wirst gefälligst etwas Respekt zeigen und dir mit uns dieses Vorsprechen ansehen. Danach kannst du immer noch allen absagen. Aber zerschlag diese Hoffnungen der Mädchen nicht, bevor dieses verfluchte Vorsprechen stattgefunden hat.“

Die Wut stand Beni nur zu deutlich ins Gesicht geschrieben und Tori spürte, wie sie innerlich in sich zusammen sank. Beni hatte ja Recht, aber wie sollte sie diese Mädchen beschützen? Wir konnte sie sie belügen, nachdem sie ihren Auftritt gesehen hatte? Jetzt war es noch einfach, aber nach dem Vorsprechen...

„Beni hat Recht. Warte wenigstens bis zum Vorsprechen ab. Danach können wir das ganze immer noch als sinnlos abstempeln.“

Sie war überstimmt. Denn wenn selbst Hiko schon für Benis Vorschlag war, hatte sie keine andere Wahl als nachzugeben. Sicher, sie war die Leaderin, aber wenn man sie auf den letzten Metern austauschte, dann waren die Anwärterinnen verloren.
 

**~~**
 

Anju tat sich schwer dem Unterricht zu folgen. Ihr Blick glitt immer wieder zu Tsubasa, die doch schon sehr harte Worte für Erena gefunden hatte. Sicher, sie hatte irgendwo recht. Wenn es Erena störte, musste sie ja nicht mitmachen, allerdings war Anju nicht der Meinung, dass Missstände einfach so ignoriert werden sollten.

Aus ihrer Sicht hatte Erena die Chance all das zu verbessern, was sie so störte. Wenn sie bei PHOENIX aufgenommen wurde, konnte sie die Gruppe zu etwas Unabhängigkeit führen. Die Frage war nur, wie sie Erena vielleicht helfen konnte, ohne das, was Erena sich wünschte, zu verraten.

Ihren Blick von Tsubasa nehmend, wandte sie sich zum Fenster und blickte hinaus. Erena war großartig, das hatte Tsubasa erkannt. Sicher wusste sie auch, wie man ihr helfen konnte. Die Frage war nur, warum sie das nicht wollte.

„Make her shine... along a rowdy road... there is no place for darkness with unreal fire...“, wisperte Anju leise. Sie strahlen lassen, ohne sie wie ein Irrlicht flackern zu sehen... Das war wirklich eine schwierige Aufgabe. Eine, die ein Kopf alleine nicht lösen konnte. Vielleicht sollte sie später noch einmal mit Erena reden und sie fragen, was sie sich vorstellen konnte. Gemeinsam fanden sie dann sicherlich einen Weg.
 

**~~**
 

Dann wäre es wohl besser, wenn du es einfach lässt, statt einem Scheinbild nachzutrauern. Die Worte Tsubasas hallten immer noch in Erenas Gedanken wieder. Sie hatte nach der Probe selbst mit dem Gedanken gespielt, aufzugeben, doch ihr stolz erlaubte ihr das nicht. Aufgeben, bevor man wusste wie weit man kommen konnte, stand einfach nicht zur Debatte.

Doch was sollte sie tun? Sollte sie wirklich entgegen dem handeln, was PHOENIX von allen Bewerbern zum Vorsprechen erwarteten? Sie würden den ganzen Tag ein und dasselbe Lied in ein und derselben Weise, mit ein und derselben Choreographie sehen. Sollten Idole sich nicht von der grauen Masse abheben? War es vielleicht das was PHOENIX erwarteten? War diese ganze Geschichte mit dem Yukihiko dem Choreographen und dem Text, der von jemand anderem geschrieben worden war, nur ein Test? Ein Test der zeigen sollte, welcher der Teilnehmer die Kraft hatte alle anderen überstrahlen?

Nachdenklich kaute Erena auf der Rückseite ihres Stiftes. Was wenn sie sich aber irrte und nun etwas vollkommen individuelles tat? Als Gruppe, musste man sich auf einander einspielen. Man musste sich unterordnen. Was, wenn das der eigentliche Test war?

Erena war unsicher, was nun richtig oder falsch war. Beide Wege klangen logisch, doch welchen wollte sie gehen?

Kunstfigur und Puppe werden, oder ein Individuum... Die Frage war schwer, wenn sie mit den eigenen Wünschen in jeglicher Hinsicht konkurrierte. Ob die anderen Anwärterinnen das auch wie sie sahen? Was wenn sie bereits die richtige Antwort wussten? Mit Sicherheit würden sie ihr die Antwort nicht einfach auf die Nase binden. Bis zu dem Tag des Vorsprechens und der Entscheidung waren sie immerhin Konkurrenten. Sollte sie vielleicht Hiko fragen? Nein, noch mehr durfte sie nicht auf sie vertrauen. Was wenn diese Frage dann in ihre Bewertung einfloss? Sie war in einer Zwickmühle und es gab niemanden, der ihr helfen konnte.
 

**~~**
 

Und wieder fragte sich Tsubasa, was sie hier tat. Alleine auf dem Dach, mit einem Saftpäckchen in der Hand, aus dem sie geduldig Tropfen um Tropfen des Apfelsaftes trank. Was tat sie hier? Warum wartete sie? Warum hatte sie diese Nachricht geschrieben?

„Bist du Kira Tsubasa?“

Die Tür zum Dach der Schule war aufgestoßen worden und Tsubasa drückte sich vom Zaun des Daches ab, um sich der Person zuzuwenden, die sie angesprochen hatte.

„Hibari Beni nehme ich an.“

Ihr Blick ruhte ernst auf dem Mitglied von PHOENIX, welches sie ebenso ernst ansah. Keine von beiden wusste, was die andere zu erwarten hatte, weswegen sie einander vorsichtig gegenüber traten.

„Dessen solltest du dir sicher sein, wenn du mir schon eine Nachricht schicken lässt. Also, was willst du? Ein Autogramm? Tut mir leid, dafür habe ich keine Zeit.“

Beni machte bereits Andeutungen schnell wieder zu verschwinden. Sie hatte es eilig und schien nicht wirklich das Bedürfnis zu verspüren, mit irgendwelchen dahergelaufenen Fans zu reden. Glücklicherweise war Tsubasa kein Fan.

„Euch sind also Fans genauso egal wie es euch egal ist, dass man euch einfach so austauscht als seid ihr eine rostige Schraube?“

Beni hielt inne, als sie die Wortwahl der Schülerin, die allen Anschein nach auch noch aus dem neuen Jahrgang kam, hörte. Was maßte sich diese Person an? Sie sprach von ihnen, als wüsste sie alles, was in ihnen vor sich ging.

„Was weißt du schon, Neuling?“

Benis Worte waren bewusst kühl ausgesprochen. Sie wollte deutlicher zeigen, dass es da diese Kluft gab, die sie mit Sicherheit nicht überwinden konnte. Denn immerhin waren sie einander nicht ebenbürtig.

„Was ich weiß? Ich weiß, dass viele eurer Fans enttäuscht wären, wenn sie merken, wie hart ihr wirklich arbeitet. Wer ist PHOENIX wirklich? Seid das ihr, oder die ganze Schule?“

Dieser Neuling ging zu weit. Sie wusste wirklich gar nichts, auch wenn Beni eingestehen musste, dass sie Recht hatte. Auch sie hatte sich diese ganze Schul-Idol Geschichte anders vorgestellt. Ihre Vorstellung war aber mittlerweile meilenweit von der Realität entfernt.

„Und du glaubst, dass du es besser könntest? Aus eigener Kraft Erwartungen schöpfen und diese zu Hundert Prozent erfüllen?“

Mutig war der Neuling ja, dass musste Beni ihr zugestehen. Aber mit Sicherheit war das alles nur heiße Luft von jemanden, der nicht wusste, was für harte Arbeit es war, die Arbeit von so vielen Schülern lohnenswert zu machen. Eine Farce, die im Geschäft der Idole vollkommen normal war. Das hieß ja nicht, dass sie weniger hart arbeiteten. Wobei auch Beni zugeben musste, dass sie sich das Leben als Schul-Idol anders vorgestellt hatte.

„Ich habe gar nicht den Wunsch, ein Idol zu werden. Ich finde es nur nicht fair, dass ihre eure Fans so dermaßen täuscht.“

Aus Benis Sicht klangen die Worte des Neulings doch schon sehr befremdlich. Wenn sie keinen Wunsch hegte ein Idol zu werden, warum interessierten sie dann andere Idole? Vielleicht war da doch ein kleiner unerkannter Wunsch zu erkennen. Vielleicht war dieser Neuling sauer, dass er selbst kein Anwärter war.

„Dann solltest du hier keine großen Reden schwingen, außer... Du willst mir beweisen, dass du alles schaffst. In allen Hundert Prozent gibst. Wie wäre es? Ich lade dich damit offiziell zum Vorsprechen ein. Schnapp dir ein paar deiner Freundinnen und zeig mir, dass wir es sind, die falsch liegen. Solltest du allerdings nicht auftauchen und den Schwanz einkneifen, musst du vor PHOENIX auf die Knie gehen und gestehen, dass du Unrecht hattest.“

Beni hatte entschieden diesem Neuling eine Lektion zu erteilen. Entweder würde sie sich auf der Bühne blamieren, oder eben wenn sie vor ihr buckelte. Ihr war es nur Recht, solange dieser Neuling lernte, wo sein Platz war und wie man seine Senpai behandelte.

Mehr gab es für sie auch nicht zu sagen, weswegen sie sich von Tsubasa abwandte und das Dach der Schule verließ. Tsubasa hingegen, blieb entsetzt zurück. Sie hatte nicht gewollt, dass diese Unterhaltung in so eine Richtung gehen würde. Allerdings, was konnte sie jetzt noch tun? Kneifen war nicht drin, allerdings hatte sie auch keine Ahnung, was ein Idol wirklich für Arbeit leisten musste. Alleine würde sie das nicht schaffen.
 

**~~**
 

Anju sah gedankenverloren aus dem Fenster der Limousine, als diese aus der Tiefgarage der UTX fuhr. Hiroki merkte, dass etwas nicht stimmte, weswegen er über den Rückspiegel zu der Prinzessin sah.

„Anju-sama, stimmt etwas nicht? Ihr erscheint mir heute so ruhig.“

Anju sah auf zur ihrem Chauffeur, der sie über den Rückspiegel mit einem Lächeln bedachte. Ihr kam gerade jetzt die Idee. Wenn sie alleine keinen Rat wusste, dann konnte ein Erwachsener mit mehr Erfahrung vielleicht helfen.

„Hiroki, weißt du, es gibt da dieses Mädchen, das eine Anwärterin für PHOENIX ist. Allerdings hat sie jetzt erkannt, dass PHOENIX nicht das ist, was sie sich immer vorgestellt hat. Kostüme, Lieder, Choreographien, dass sind alles Dinge die nicht von ihnen selbst zu kommen scheinen und das deprimiert diese Anwärterin. Ich würde ihr sehr gerne helfen, allerdings wenn ich das tue, zwinge ich sie doch genau in die Lage, die sie nicht will. Einfach nur von meiner Hilfe abhängig zu sein. Kann ich nichts tun?“

Hoffnungsvoll sah sie Hiroki an, der selbst in Gedanken versank und dennoch weiter auf die Straße achtete. Das Problem was sie hatte, wurde ihm immerhin klarer. Doch anders als Anju, hatte er auch sogleich eine Lösung parat.

„Dann helft ihr doch und das bis zum Schluss. Als Teil einer Gruppe mit ihr. So verratet Ihr nicht die Ideale, die eure Freundin hat und gleichzeitig kann sie beweisen, dass sie Teamfähig ist, was für eine Schul-Idol Gruppe doch auch sehr wichtig ist.“

Anjus Augen weiteten sich, als sie den Vorschlag Hirokis hörte. An sich war der Vorschlag wirklich ideal. Allerdings wusste sie nicht, ob sie sich trauen würde, mit Erena auf die Bühne zu gehen, oder ob Erena das erlauben würde.

„Ich glaube du hast Recht, Hiroki... Einen Weg in dieser Art muss es doch geben.“

Auch wenn Anju sich noch nicht im klaren war, ob sie das wirklich konnte, Erena fragen kostete ja nichts. Wenn sie diesem Vorschlag dann nicht zustimmte, oder er den Regeln des Vorsprechens widersprach, dann konnten sie sich immer noch etwas anderes ausdenken.
 

**~~**
 

Der Streit mit Hiko und Beni lag Tori immer noch schwer im Magen, als sie nach den Proben nach Hause ging und die Brücke über der Hauptstraße überquerte. Sie hatte gegen ihre beiden Freundinnen verloren und musste sich nun einen anderen Plan überlegen.

„Vielleicht die Schülerzeitung...“, wisperte sie leise und spielte wirklich mit dem Gedanken an die Schülerzeitung zu geben, was der Direktor gesagt hatte. Wie groß würde der Aufschrei sein? Wobei, da die Zeitungsvordrucke vorerst durch die Hände des Direktor gingen, würde dieser Artikel wohl niemals erscheinen.

Es war schon seltsam, im letzten Jahr hatten PHOENIX soviel Hilfe bekommen, soviel Rückhalt erhalten und nun, standen sie als Gruppe auf verlorenen Posten. Ihre Mitschüler schienen kein Problem damit zu haben, dass Neulinge zum neuen PHOENIX werden sollten. Waren sie ihren Fans denn gar nichts wert gewesen? Was hatten Fans bewundert, sie die alte Aufstellung von PHOENIX oder nur das Scheinbild, welches sie aufrechterhalten mussten?

Bisher hatte sie ihre Unzufriedenheit über das alles immer zum Wohle der Schule und PHOENIX runter geschluckt, doch nun ging das nicht mehr. Es gab nichts mehr zum schlucken. Allerdings... Was konnte sie dieses Mal tun? Sie konnte die Anwärterinnen nicht einfach durchfallen lassen. Selbst wenn sie es tat, war das nur ihre Stimme. Benis und Hikos hätten dann viel mehr Gewicht. Doch warum konnte sie es nicht einfach ihren Freundinnen sagen? Sie hätte ihnen doch einfach nur sagen müssen, was der Plan des Direktors war.

Beni wäre dann sicher Amok gelaufen und sofort in das Büro des Direktors gestürmt, um diesen eine gehörige Standpauke zu halten. Damit hätte sie sich sicher den ein oder anderen Schulverweis eingebracht. Oder Watanabe hätte sie sofort ersetzt und gar nicht erst entscheiden lassen, wer die neue PHOENIX-Mitglieder waren. Ja, er hätte sie wohl selbstständig gewählt. Selbst wenn sie drei sich weigerten ihre Nachfolger zu wählen.

Wie von selbst fanden Toris Schritte zu einem Tempel abgelegen von Akihabara. Ein Tempel... Ihr wurde das erst bewusst, als sie vor der Gebetsbox stand. Wenn sie es aus eigener, menschlicher Kraft nicht schafften, konnte wohl wirklich nur ein Wunder helfen. Ein göttliches Wunder, welches Beni bereits gefordert hatte.

Ohne groß darüber nachzudenken, zog Tori einen 1000 Yen Schein aus ihrer Jackentasche und betrachtete diesen. Das war schon viel Geld, aber wenn ein Wunder viel kosten würde, würde sie jeden Tag soviel in diese Box werfen. Irgendwann mussten die Götter sie doch erhören.

Das Geld steckte sie in die Box, stellte die Tasche ab und faltete ihre Hände zu einem Gebet. Sie schloss die Augen und visualisierte in ihrem Inneren ihren Wunsch, hoffend, dass die Götter dieses Bild erreichen würde.

'Ich wünsche mir Rettung für PHOENIX und die Anwärterinnen. Bitte, ihr Götter, rettet uns.'

Noch eine Weile verharrte Tori in ihrem Gebet, dass alle Hoffnungen trug, die sie hatte. Die letzte Hoffnung, derer sie sich ergeben konnte.
 

**~~**
 

Wie sollte man nein sagen, wenn eine Prinzessinnen mit einer Idee kam, die nicht nur logisch klang, sondern diese mit so einem engelsgleichen Lächeln präsentierte? Erena wusste das nicht, aber es war schockierend, dass sie es nicht einfach konnte.

„Du meinst also... du willst mit mir zum Vorsprechen auftreten?“, fragte sie erneut nach, nur um sicher zu gehen, dass sie das alles richtig verstanden hatte und nicht nur träumte.

Eifrig nickte Anju, die weiterhin ihr Lächeln bewahrte und damit zeigte, wie ernst ihr diese Idee war.

„Genau das war meine Idee. Du könntest allen demonstrieren, dass deine Kompetenzen auch im Bereich der Teamfähigkeit zu sehen sind. Noch dazu, hast du so die Möglichkeit das Lied umzuschreiben und deine eigenen Kostüme zu entwerfen. Auch wenn ich kein Idol-Material sein mag, ich werde mein bestes geben und dir zur Hand gehen.“

Anju war wirklich zu allem entschlossen. Soviel hatte Erena verstanden und sie war froh darüber, dass sie mit ihre eine wirkliche Verbündete gefunden hatte. Allerdings stellte sie ihre Hilfe immer noch vor diverse Herausforderungen.

„Die Frage ist, wie wollen wir das Lied umschreiben? Ich hab von so etwas ehrlich keine Ahnung. Ich spiele nicht einmal ein Instrument.“

Es war wirklich schade, dass ihre Eltern nie das Geld aufgebracht hatten, damit sie ein Instrument lernte. Mit Sicherheit wäre das nun recht hilfreich gewesen, allerdings musste sie in diesem Punkt wohl auf das bereits fertige Lied zurückgreifen.

„Keine Sorge. Ich habe dir bereits versprochen mit allen meinen Fähigkeiten und Möglichkeiten an deiner Seite zu stehen. Auch wenn ich eine klassische Musikausbildung habe, lässt sich einiges davon sicher auf andere Instrumente anwenden. Noch dazu, kann ich Noten lesen. Das ist sicher ein großer Vorteil.“

Es machte Erena Mut, diese Worte von Anju zu hören, auch wenn sie wusste, dass das ein hartes Stück Arbeit werden würde. Schließlich würde sie neben den Proben mit PHOENIX nun auch Zeit mit Anju verbringen. Und doch, waren noch nicht alle Probleme aus dem Weg geräumt.

„Keine Sorge. Die Choreographie kriegen wir gemeinsam sicher auch hin. Ich hoffe nur, dass es nicht zu anstrengend für dich wird, Toudou-san.“

Anju lächelte sie unschuldig an. Ja, das würde viel Arbeit werden, aber mit Sicherheit wäre sie erfüllender als das, was sie bei PHOENIX durchmachen würde.
 

**~~**
 

Tsubasa konnte immer noch nicht glauben, was dieses Mitglied von PHOENIX zu ihr gesagt hatte. Sie sollte doch wirklich allen ernstes an dem Vorsprechen teilnehmen. Schlimmer war aber, dass sie ihr keine Möglichkeit gegeben hatte, eine andere Wahl zu haben. Mit Sicherheit würde sie nicht vor versammelter Schule vor einer Gruppe Puppen niederknien und um Entschuldigung bitten. Das hatte sich Tsubasa geschworen, als sie am Abend mit ihrer Recherche über Idole begonnen hatte.

Es gab sie wie Sand am Meer und viele von ihnen tauchten genauso schnell auf, wie sie wieder verschwanden. One-Hit-Wonder nannte man sie. Im Prinzip war dies das aussagekräftigste Worte, dass man ihnen gegenüber nutzen konnte. Allerdings war PHOENIX kein One-Hit-Wonder. Sie hatten Charisma und in gewisser Weise Stil, auch wenn sie mehr Schein als Sein waren.

Die Frage die sich Tsubasa nun stellte, war, womit sie auftreten sollte. Sicherlich erwartete Beni, dass sie einen eigenen Song präsentierte, die Choreographie dazu erstellte und wahrscheinlich auch das Kostüm selbst nähte. Zweiteres war eher weniger ein Problem. Im ersten und zweiten Jahr der Mittelschule hatte sie etwas Tanzunterricht genommen und war mit Freundinnen häufiger zu Street-Dance Treffen gegangen. Von sich selbst behauptete sie daher, dass sie da sicher den ein oder anderen Idolähnlichen Tanzschritt einbringen konnte. Idole benutzten sowieso mehr die Hände als die Füße und mit Sicherheit ließ sich die Geste mit den von Händen geformten Herz in jedes Lied einbringen.

Das größere Problem dagegen war das Kostüm. Tsubasa musste nämlich gestehen, dass sie in Hauswirtschaftslehre nicht gerade ein Ass war. Im Gegenteil. Sie selbst würde sogar behaupten, dass Nadel und Faden ihr größter Feind waren, weswegen sie es nicht einmal zustande brachte einen einfachen Knopf an ihre Jacke zu nähen. Ihre Mutter behauptete daher schon, dass sie zwei linke Hände hatte. Falsch, wenn man sie fragte. Nadel und Faden waren einfach nur nicht kompatibel mit ihr. Mit Hilfe ihrer Mutter würde sie aber vielleicht doch noch ein halbwegs erträgliches Kostüm fertig bringen, dass ganz im Stile von Idolen überkandiert süß und niedlich war. Es grauste sie jetzt schon, so etwas zu tragen. Aber gut, solange sie nicht vor dieser Beni knien musste, würde sie auch das ertragen.

Ihr Weg hatte sie direkt in die Bibliothek geführt. In Sachen Komposition und Lieder schreiben, wollte sie noch die ein oder andere Kleinigkeit lernen. So schwer konnte es doch nicht sein, ein paar Noten aneinander zu reihen, irgendwas poetisch klingendes darunter zu schreiben und es dann auch noch zu singen, oder? Sie konnte schließlich auch etwas Gitarre spielen, gut sicher waren es jetzt nicht gerade irgendwelche rockigen Balladen die sie schmetterte, aber für Kinderlieder reichte es, also würde es für Idol-Musik auch reichen. Die Songtexte hatte Tsubasa immerhin als nicht sonderlich ereignisreich, geschweige denn niveauvoll angesehen, also sollte das schon gehen.
 

Es ging gar nicht. Tsubasa hatte die Stunde in der Bibliothek nicht sonderlich gut verbracht. Literatur und Lieder schreiben waren eben zwei Paar Schuhe. Soviel hatte sie lernen müssen. Egal was sie zum Vorsprechen präsentieren würde, es wäre neben der Schule noch ein hartes Stück Arbeit, dies zu verwirklichen. Vielleicht, hatte sie sich ja doch geirrt und es war gar nicht so einfach ein Idol und Schülerin zu sein. Dennoch, die Fans sollten es doch wert sein, dass man in jeder Hinsicht sein bestes gab, oder? Man sollte es sich vielleicht selbst wer sein.

Mit einigen Büchern über lyrische Dichtung im Arm, ging Tsubasa in Richtung ihres Klassenzimmers. Es war noch eine halbe Stunde bis zur ersten Stunde, doch wenn sie weiterhin in der Bibliothek blieb würde sie dort nicht mehr herauskommen. Soviel wusste sie über sich selbst.
 

„Hör die Worte dieses Lieds

es nimmt dich auf die Reise mit.

Und dann im Sturzflug dieses Beats,

werden wir der nächste Hit.

Tiefer, tiefer

denn Höhe brauchen wir nicht.

Schneller, schneller,

weil das unser Stil ist.

Wilder, wilder

im Einklang zueinander.

Weiter, weiter

bis zum Ziel!

Hör den Donner unsres Rufes,

der einfach unser Puls ist,

er erschallt unerwartet.

Sieh das Blitzen unsrer Stärke,

du wirst dir unsren Namen merken,

PHOENIX A RISE

We arise.“

Tsubasa hielt inne, als sie eine Melodie hörte, die aus einem der leerstehenden Musikzimmer kam. Sie erkannte die Stimme als jene von Anju und war fasziniert von dem Klavierspiel welches sie dazu zum besten gab. Dieser Song, er war so anderes als der, den sie zuletzt von PHOENIX gehört hatte und das obwohl dieser eindeutig für dieselbe Gruppe geschrieben war. Hatte PHOENIX nun doch entschieden seinen Stil zu wechseln?

„Das ist wirklich großartig, Yuuki-san! Du hast in so kurzer Zeit den Song komplett umarrangiert und lebendiger gemacht. Selbst der Text passt noch.“

Neugierig, weil sie eine andere Stimme neben Anjus in dem Zimmer hörte, lehnte sich Tsubasa gegen die Tür, die sie ein Stück weiter aufschob. Sie erkannte im Inneren Erena Toudou, Anwärterin für PHOENIX. Anhand ihrer Wortwahl, ahnte sie auch, was diese Anwärterin vor hatte. Sie hatte ihren Weg gewählt und der bestand nicht darin einfach so blind zu einer Puppe zu werden. Stattdessen hatte sie Anju um Hilfe gebeten. Es war ja klar gewesen, dass Anju diese Bitte nicht hatte ablehnen können. Und doch fragte sich Tsubasa, ob Erena damit nicht denselben Fehler beging wie ihre Vorbilder.

„Du bist dir auch sicher, dass die Tonlage für dich entsprechend ist, Toudou-san? Wir können dir gerne die Parts überlassen, die stimmlich passen.“

Zusammen, über einen Blatt Papier gebeugt, saßen die Mädchen an dem Klavier und schienen in dem Text Bemerkungen zu machen, wer welchen Part übernehmen sollte.

„Ich kann die hier übernehmen, allerdings...“

Tsubasa verfluchte gerade die Tatsache, dass sie hier auf der andren Seite der Tür stand und nicht im Inneren war, denn nur zu gerne hätte sie gewusst, was die beiden dort besprachen oder austüftelten. Es klang alle mal besser als ihre dämlichen Versuche eines Songtextes ohne Musik.

„Uns fehlt eine dritte Person... Und eine Choreographie“, ergänzte Anju und wirkte sprachlich etwas niedergeschlagen.

„Die, die ich durch Yukihiko gelernt habe, passt nicht mehr zur Musik. Wir brauchen eine neue. Aber uns läuft die Zeit davon. In drei Tagen müssen wir nicht nur eine dritte Person gefunden haben, sondern auch eine Choreographie...“

Sie suchten eine dritte Person? Durfte es so einen unglaublichen Zufall wirklich geben? War es wirklich Zufall, dass sie gerade dann am verzweifeln war, wenn diese beiden ein Lied für drei fertig geschrieben hatten? Und das sie, von all den anderen möglichen Menschen, die es sicherlich bereits hier gab, just in diesem Moment an dem Musikzimmer vorbeilaufen durfte, nur um dieses Gespräch zu belauschen?

Egal was es war. Es war ein Zeichen. Ihr Ticket, um nicht vor Beni auf die Knie gehen zu müssen. Die Frage war nur noch, ob Anju und Erena sie aufnehmen würden. Doch was für eine Wahl hatten sie? Sie konnte ihnen schnellstmöglich geben, wonach sie sich sehnten und sie konnte bekommen, wozu sie selbst nicht in der Lage war.

„Dann solltet ihr nicht länger zögern und mir den kompletten Song vorspielen. Ich werde euch eine Choreo machen, für die ihr mehr Blut und Wasser schwitzen werdet, als es Menschen möglich sein sollten.“

Noch während sie die Tür aufschob und das Zimmer betrat, machte Tsubasa ihre Ankündigung, von der sie sich sicher war, dass sie diese einhalten konnte. Sie würde diese beiden Mädchen und sich selbst die nächsten Tage bis an ihre Grenzen bringen.
 

**~~**
 

Verwundert bemerkte Tori auf ihrem Weg zum Proberaum, wie Hiko und Beni eng aneinander stehend durch einen Türspalt zu einem der leeren Klassenzimmer standen. Es war ungewöhnlich für die beiden zu spannen, doch in Anbetracht der Tatsache, dass aus einem leeren Klassenzimmer ein rockiger Klang drang, nicht sonderlich überraschend. Sie hätte wohl ebenfalls so reagiert.

„Und, was macht ihr hier?“, fragte sie daher, wobei Hiko sich erhob und ihr Platz machte.

„Das solltest du selbst sehen“, erklärte sie und lächelte dabei auf eine Art und Weise, wie Tori es schon lange nicht mehr gesehen hatte.

Etwas zögerlich ging sie auf die Tür zu, und bückte sich ebenfalls, um durch den Spalt sehen zu können. Sie hatte mit vielen gerechnet, aber nicht mit drei Mädchen in Trainingssachen, die zu den rockigen Klängen synchron tanzten

„Gut so, Erena-san! Anju, den Arm noch etwas mehr in die Höhe, perfekt!“

Anweisungen wurden einander zugerufen, die sich voll und ganz auf diese Choreographie bezogen, doch als Tori genauer hin hörte, erkannte sie, was das hier war.
 

„Hör den Donner unsres Rufes,

der einfach unser Puls ist,

er erschallt unerwartet.

Sieh das Blitzen unsrer Stärke,

du wirst dir unsren Namen merken,

PHOENIX A RISE

We arise.“

„Das ist doch...“, setzte sie an und spürte die Hand Hikos auf ihrer Schulter. Nur zu deutlich hatte sie den Song der neuen PHOENIX erkannt, auch wenn Melodie und Choreo vollkommen von dem abwichen, was die UTX Clubs angedacht hatten.

„Ich glaube, wir haben unsere Erben gefunden...“, ergänzte Beni mit einem zufrieden Grinsen.

Ihre Erben... Tori ließ sich diesen Gedanken durch den Kopf gehen. Sie hatte für ein Wunder gebetet, waren diese drei, jene Antwort, die sie gesucht hatten?

Aufstieg

[JUSTIFY]Sie hatten jede freie Minute zum Proben genutzt und doch war sich Tsubasa nicht sicher, ob sie bereit waren. Zu gerne hätte sie mehr an der Choreographie gearbeitet, oder an der Musik, aber sie mussten mit dem was sie hatten nun klar kommen. Jetzt noch etwas Neues zu machen, oder abzuändern, hätte keinen Sinn gemacht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Machen wir Pause...“, schlug Erena vor und schaltet den CD-Spieler aus, in dem sich eine CD mit ihrer Vision des Liedes für die neuen Mitglieder von PHOENIX befand. Erena war klar, dass der Auftritt mit Tsubasa und Anju der einzige Mal sein würde, an dem sie diese Vision spielen würden, aber das war egal, solange sie wenigstens bei ihrem Vorsprechen noch einmal die Freiheit hatte Toudou Erena zu sein und nicht irgendein potentieller Ersatz für die Mitglieder von PHOENIX.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war seltsam, denn obwohl sie diese beiden Mädchen kaum kannte, machte es Spaß Es war anders als bei den Proben mit PHOENIX und den anderen Anwärterinnen, so dass Erena es fast schon ein wenig bereute, dass diese Zeit nach dem Vorsprechen vorbei sein würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hier!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem freundlichen Lächeln hielt Anju Erena eine kühle Dose Kaffee entgegen, die diese dankbar annahm. Vor allem Anju würde sie wohl vermissen. Sie war so offen, so freundlich, anders als Tsubasa, die sich Abseits von ihnen mit einem Handtuch das Gesicht abwischte und aus einer Flasche Wasser trank.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie tat nur das Nötigste an Kommunikation mit ihnen. Es war schon seltsam, denn Erena wusste nicht einmal, warum Tsubasa plötzlich ihre Meinung geändert hatte und ihr doch half und sogar bereitwillig ein Teil dieser temporären Gruppe geworden war. Nicht einmal Anju schien zu wissen, was in Tsubasa vor ging, dabei waren beide einander noch näher. Sie waren immerhin Klassenkameraden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mach dir keine Sorgen um Tsubasa-san.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Lächelnd klopfte Anju Erena auf die Schulter. Erena war verwundert, wie schnell Anjus und ihre Gedanken so synchron geworden waren, dass sie wusste, dass sie sich wirklich bezüglich Tsubasa sorgte, auch wenn sie ihre Blicke wohl falsch verstanden hatte. Dennoch, so direkt konnte sie das auch nicht sagen. Die Frage war letzten Endes, ob ihre temporäre Zusammenarbeit ausreichen würde, um PHOENIX zu beeindrucken?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

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[JUSTIFY]Tori hatte es als ihre Aufgabe gesehen, sich um die Vorbereitungen für das Vorsprechen zu kümmern. Dazu gehörte ein Abstecher im Modeclub, der bereits auf Hochtouren Nadel und Faden schwang. Das Rattern der Nähmaschine hallte wider, so dass es kaum eine Möglichkeit gab, auch nur ein Wort zu verstehen. Für Tori war es immer noch erstaunlich, dass Mamiko und Kayoko sich hier unterhalten konnten. Vielleicht lag das aber auch daran, dass sie bereits seit einem Jahr das Dreamteam im Club waren. Und sie würden auch noch zwei weitere Jahre miteinander arbeiten dürfen. Irgendwie beneidete Tori diese beiden. Sie waren im zweiten Jahrgang der High School und hatten somit noch alle Möglichkeiten ihre Freundschaft auszubauen und ein Teil von PHOENIX zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tori?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie zuckte zusammen, als ihr eine Stimme direkt ins Ohr schrie. Ihr Blick wandte sich zu Kayoko, die sie mit einem breiten Lächeln ansah. Ihre blauen Haare waren an der Stirn mit einem weißen Band zurück gedrückt. An diesem befand sich ein Nadelkissen, welches die Form einer Blume hatte, in der viele verschiedene bunte Nadeln steckten, mit denen sie die Kleidung zum Umnähen absteckte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ah, Kayoko!“, schrie Tori förmlich. Mit einer Handbewegung, da dieses Geschrei sicher nicht gesund für ihre Stimme war, verwies sie das Mädchen des Modeclubs darauf, dass sie mit ihr vor die Tür gehen wollte. Kayoko verstand sofort und nahm sich das Nadelkissen vom Kopf, um es neben eine laufende Nähmaschine zu legen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schweigend folgte sie Tori vor die Tür. Dort war der Lärm der Maschinen zwar immer noch zu hören, doch leise genug um ein vernünftiges Gespräch zu führen. Die Ohren Toris erholten sich schlagartig und ein zufriedenes Seufzen glitt ihr über die Lippen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie weit seid ihr mit den Kostümen?“, fragte Tori schließlich und sah sich um, damit keiner dieses Gespräch mitbekam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben neun Kostüme fast fertig. Es ist wirklich eine Erleichterung, dass Erena-san meinte, sie wollte ihres selbst machen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kayoko lächelte unschuldig, versetzte Tori aber mit ihren Worten ins Staunen. Sicher, sie hatte schon gewusst, dass Erena Toudou etwas großes für das Vorsprechen plante, aber dass sie auch noch das Kostüm selbst machen würde, war ihr nicht bewusst gewesen. Schon jetzt tat sie viel mehr, als ein Mitglied von PHOENIX getan hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann wird also alles rechtzeitig fertig. Gut zu wissen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tori überspielte ihre Verwunderung und sah zu Kayoko, die ihr sanft auf die Schulter klopfte. Sie wusste nicht, ob der Schneiderin bereits bewusst war, wie schmerzhaft der Ausstieg aus dieser Schule sein würde, oder ob sie es verstand. Wer konnte es schon verstehen? Sie alle waren zwar in gewisser Weise auch ein Mitglied von PHOENIX, aber sie waren nicht der Grundbaustein, nicht das Herz oder die Seele. Sie waren die Gliedmaßen, die man durch Prothesen ersetzen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr habt eine wirklich gute Gruppe. Mach dir keine Sorgen, ihr findet drei Mädchen, die eurem Erbe würdig sein werden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da war es. Diese Ahnungslosigkeit für die Tori Kayoko nur zu gerne angeschrien hätte. Doch ganz Idol wie sie war, lächelte sie einfach. Das erwartete man immerhin von ihnen. Selbst in den schlimmsten Zeiten zu lächeln. Wie eine Puppe oder eine Marionette, ohne Gefühle, ohne Verstand.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Dieses Mal, war es anders herum gewesen. Beni stand auf dem Dach und trank einen Schluck aus ihrer Kaffeedose, während sie auf ihren geladenen Gast wartete. Ein freches Grinsen lag auf ihren Lippen, denn sie war gespannt, wie dieses Gespräch ausgehen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Tür ging auf und Beni sah zu Tsubasa die sie ernst fixierte. Das gefiel ihr. Dieses Mädchen hatte den Blick einer entschlossenen Löwin, etwas, das Tori damals bei ihrem ersten Treffen ebenfalls verströmt hatte. Doch Tori hatte sie enttäuscht. Dieses Mädchen hingegen sollte sie nicht enttäuschen. Das würde sie unter keinen Umständen zulassen, denn Beni hatte bereits entschieden, wer die drei neuen Mitglieder von PHOENIX werden sollten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was willst du?“, fragte Tsubasa kurz angebunden. Der Schweiß perlte von ihrer hohen Stirn, was Beni zeigte, dass sie es wohl ziemlich eilig von den Proben zu diesem Training hatte. Ein gutes Zeichen. Allerdings, musste sie ganz sicher gehen, dass sie das länger als nur für eine Ausnahme durchhalten würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und, hast du verstanden, dass es nicht so einfach ist? Wenn ja, erlaube ich dir den Schwanz einzukneifen. Allerdings müsstest du dann jetzt vor mir auf die Knie gehen und um Entschuldigung betteln.“ Beni wusste, dass sie Öl ins Feuer goss. Tsubasa hatte sich immerhin wirklich zwei Mädchen geschnappt, mit denen sie an einem Auftritt für das Vorsprechen feilte. Ihre Worte würden ihre Wirkung also nicht verfehlen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es mag nicht einfach sein, aber es ist doch erfüllender auf das fertige Werk zu sehen, als die Arbeit anderer als die Eigene zu präsentieren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Beni gefiel die Art, wie ruhig Tsubasa blieb. Bedrohlich ruhig aber dennoch bedacht. Sie selbst hätte das so sicher nicht geschafft. Das war gut, so konnte sie sich sicher sein, dass wenigstens ein neues Mitglied von PHOENIX einen kühlen Kopf bewahrte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, du meinst also das sei erfüllend. So fingen auch wir an. Mit einem eigenen Lied. Bis es uns genommen und geändert wurde. Meinst du aber, du schaffst diese Erfüllung auch mehr als nur einen Auftritt lang?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Beni ging langsam auf Tsubasa zu, deren Ernsthaftigkeit im Blick nicht wich. Im Gegenteil, er verfinsterte sich, so als ahnte sie bereits, was Beni damit sagen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn du meinst, dass es so einfach ist, dann solltest du es nicht nur bei diesem einen Mal belassen. Erst dann glaube ich dir, dass wir falsch liegen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Manchmal musste man eben die Böse spielen. Das war Beni bewusst. Ihr war es aber auch egal, wenn sie die Böse sein musste. Es ging immerhin um ihre Zukunft oder viel mehr um die Zukunft von PHOENIX und die wollte sie nicht einfach in irgendwelche Hände geben. Wenn sie schon den Namen abtreten musste, dann sollte es an würdige Kandidaten gehen und abgesehen von Erena hatte Beni keine würdige Anwärterin gefunden. Wobei sie Tsubasa um einiges interessanter fand und sie deswegen in ihre Fußstapfen führen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe dir schon einmal gesagt, dass Idole mir egal sind. Es wird bei diesem einen Auftritt bleiben, egal was du sagst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Desinteressiert winkte Beni ab. Sie wusste genau, wie es sich anfühlte, plötzlich in einer Gruppe zu spielen. Zu Anfang glaubte man, es sei nur für eine kurze Zeit, doch Stück für Stück wuchs man zusammen und konnte es sich anders gar nicht mehr vorstellen. Sie wusste das nur zu gut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn du meinst, dass du danach einfach so aufhören kannst, dann bitte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie ging an Tsubasa vorbei und verließ das Dach. Für Beni war dieses Gespräch beendet. Jetzt musste sie nur noch abwarten und sehen, wie sich das ganze entwickelte. Spätestens zum Vorsprechen würde das klar werden.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Es war der letzte Abend der bevorstand, bevor sie ihre Nachfolger auf der Bühne sehen würden. Das war Tori bewusst, als sie am Tempel stand und für die drei Mädchen betete, die bald dem grausigen Vorhaben ihres Schulleiters zum Opfer fallen würden. Konnten sie wirklich nichts tun? Konnten sie ihre Nachfolger nicht beschützen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein dicker Kloß bildete sich in Toris Hals. Sie hatte zwar drei potentielle Nachfolger gefunden, dieselben wie Beni und Hiko und doch wollte sie das endgültige Urteil am nächsten Tag nicht aussprechen. Sie wollte diese Worte nicht über ihre Lippen kommen lassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr Götter, wenn sie die Antwort auf mein Gebet sind, dann... beschützt sie vor dem was sie in Zukunft noch erwartet“, wisperte sie leise, die Hände zum Gebet gefaltet. Wahrscheinlich würde sie in nächster Zeit noch ihr ganzes Taschengeld für ihre Gebete ausgeben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was erwartet sie denn?“ Tori zuckte zusammen, als sie die vertraute Stimme Benis hinter sich vernahm. Sie hatte nicht damit gerechnet, sie hier zu sehen, doch als sie sich umdrehte, war es nicht nur Beni die dort stand und sie bei ihren Gebeten beobachtete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hiko? Beni? Was macht ihr denn hier?“ Innerlich flehte Tori gerade zu den Göttern, dass ihre Freundinnen nichts von dem Gebet gehört hatten. Nichts außer dem, dass sie vor dem beschützt werden sollten, was die Zukunft noch so brachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist doch jetzt nicht wichtig. Was meintest du damit, was sie erwartet?“ Beni bohrte weiter. War ja klar, sie war einfach nicht der Typ Mädchen, der sich durch andere Fragen ablenken ließ. Tori wusste gerade nicht, ob sie das erfreuen sollte oder nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Watanabe...“ Es machte keinen Sinn mehr das Gespräch zwischen dem Direktor und ihr geheim zu halten. Es war sowieso alles zu spät und die Wahl war ebenfalls nicht mehr aufzuhalten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er will unsere Nachfolger... als zweite Idol-Gruppe aufziehen. Allerdings sollen sie keinerlei Hilfe erfahren. Weder in der Schule noch für ihre Auftritte. Im Gegenteil, er wird alles tun, damit sie glücklich das Angebot annehmen werden, die neuen PHOENIX zu werden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es brach aus Tori heraus. Sie konnte es wirklich nicht mehr länger für sich behalten. Der Gedanke dass diese drei Mädchen, die, wie sie einst, etwas eigenständiges taten wegen ihnen zerbrechen sollten, missfiel ihr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wusste ich es doch, dass du etwas vor uns verheimlichst.“ Sie klang nicht überrascht. Hiko klang alles andere aber nicht überrascht über das was Tori da gerade offenbart hatte. Im Gegensatz zu Beni, die scharf die Luft eingezogen hatte, sich aber durch Hikos ruhige Art sofort wieder beruhigen ließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie kannst du so ruhig bleiben, Hiko?! Weißt du was das bedeutet? Sie werden ein Jahr lang gemobbt und geschunden und wofür? Damit sie unsere Identität mit Kusshand annehmen! Wie können wir das diesen Mädchen antun? Wie können wir sie einfach so morgen wählen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]All die Anspannung die Tori auf sich geladen hatte, löste sich, als sie ihr Wissen preis gab. Tränen liefen ihr über die Wangen und sie spürte wie ein tiefer Stich ihr Herz zu durchbohren schien. Sie fühlte sich schuldig. Schuldig für das was kommen würde und gleichzeitig auch machtlos, weil sie es einfach nicht aufhalten konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch der Schmerz verflog genauso schnell, wie er gekommen war, als sie sich in den Armen Hikos wieder fand. Ihre Freundin hatte die letzten Meter ohne Mühe überwinden und sie umarmt. Beruhigend strich sie ihr über den Kopf und erlaubte ihr, das teure Seidenhemd, welches sie einst gemeinsam in einer Boutique gekauft hatten, mit ihren Tränen zu beschmutzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir können es, weil sie unsere Hoffnung sind. Deswegen können wir das. Außerdem... Werden sie niemals ganz alleine sein. Sie müssen nicht gegen die ganze Welt kämpfen, denn wir drei werden immer auf ihrer Seite stehen. Vielleicht nicht ganz öffentlich und offiziell, aber wir werden Wege finden ihnen helfen zu können. Du musst einfach auf sie vertrauen und auf uns.“ Hikos Stimme war mehr ein Flüstern und doch konnte Tori jedes einzelne Wort klar und deutlich verstehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Genau, Tori. Glaub nicht immer, dass du die Verantwortung alleine auf deinen Schultern trägst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Wärme Hikos ergänzte sich mit Benis, die es ihr gleich getan hatte und nun ebenfalls Tori umarmte. Toris Tränen waren nun nicht mehr aufzuhalten. Doch es waren keine Tränen der Verzweiflung mehr. Es waren Tränen der Freude. Wie hatte sie vergessen können, dass PHOENIX mehr war als nur eine Gruppe von drei Mädchen? Wie hatte sie das vergessen können, nachdem sie genau dasselbe wollte wie Beni und Hiko? Niemand von ihnen wollte diesen Namen aufgeben. Genauso wenig wollten sie sich von einander trennen, denn die Zeit hatte sie zu Freunden gemacht, die kein anderer ersetzen konnte. Genauso wenig wie ihre drei Nachfolger PHOENIX ersetzen konnten.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Tsubasa musste gestehen, dass sie am Anfang nicht sonderlich begeistert von der Idee gewesen war, einen Abend vor dem großen Auftritt eine Pyjama-Party zu machen, doch als sie vor Anjus Villa stand setzte sich kurz etwas wie mädchenhafte Begeisterung ein. Auch wenn sie es als Pyjama-Party getarnt hatten, so sollte dieser Abend doch nur dazu dienen, dass sie noch einmal gemeinsam ihren Auftritt durchgehen und auch ihre Kostüme anprobieren konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erena hatte es scheinbar wirklich geschafft, alles nach Maß anzufertigen, was Tsubasa ehrlich gesagt doch schon überraschte. Sie hatte Erena zu Beginn für ein verzogenes Mädchen gehalten. Eine Tusse die nun dem Scheinbild ihrer Idole nachtrauerte, doch in Wahrheit war sie ganz anders, auch wenn Tsubasa das noch nicht offen zugeben mochte. Ebenso Anju. Sie hatte aus diesem Lied wirklich das Beste heraus geholt, trotz dass sie, wie sie es immer betonte, nur eine klassische Ausbildung hatte. Irgendwie hätte Tsubasa nur zu gerne gewusst, wozu Anju sonst noch in der Lage war. Wenn sie ein lahmes Lied zu einem super Song umarrangieren konnte, was würde sie dann erschaffen, wenn sie gänzlich eigenständig arbeiten durfte?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]'Vergiss diesen Gedanken. Konzentrier dich auf das wesentliche. Die Choreographie muss sitzen.'[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erneut musste Tsubasa sich ermahnen sich nicht zu tief in ihre Gedanken zu vertiefen und sich eine Fortsetzung des ganzen zu wünschen. Es sollte eine einmalige Sache bleiben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist also auch eine von der frühen Sorte?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa sah neben sich. Sie hatte Erena bereits aus dem Augenwinkel heraus erscheinen sehen und war dahingehend nicht verwundert, als diese sie ansprach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der frühe Vogel fängt den Wurm, sagt meine Mutter immer“, erklärte Tsubasa ihr überpünktliches erscheinen und klammerte sich dabei an ihrem Schlafsack, den sie ebenfalls mitgenommen hatte. Irgendwie kam sie immer noch nicht mit Erena klar, auch wenn sich ihre Haltung ihr gegenüber ein wenig verändert hatte. Aber sie mussten ja auch keine Freunde werden. Ihre Zusammenarbeit galt schließlich nur für einen Auftritt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das sagt mein Vater auch immer. Naja so ähnlich. Er sagt immer „Stehe fünf Minuten früher auf und du hast fünf Minuten mehr vom Tag.“ Irgendwie hat er damit Recht, auch wenn es albern klingt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Lächeln lag auf Erenas Gesicht, welches Tsubasa ehrlich gesagt wirklich schön fand. Alles in allem war Erena ein schönes Mädchen. Sie hatte eine schlanke Figur, lange Beine, glattes langes Haar und wirkte so Erwachsen, dass selbst Tsubasa eingestehen musste, dass sie sexy war. Sie hatte definitiv das was man von einem Idol erwartete. Wenn Tsubasa hingegen an sich dachte, da wurde sie unsicher. Sie war zwar in keinster Weise hässlich und schon gar nicht eines der Mädchen das an ihrem Äußeren herum kritisierte, aber Idol-Material war sie mit Nichten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klingeln wir. Wir haben nicht viel Zeit zu verschwenden und sollten die ganze Choreographie noch einmal durchgehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa spürte wie ihre Wangen sich erwärmten und sie wusste, dass ein roter Schimmer sich auf diesen gelegt hatte. Erena hatte sich bemerkt wie sie sie angesehen hatte. Peinlich. Sonderlich diskret war Tsubasa dabei aber auch nicht gewesen. Dennoch war es unangenehm dabei erwischt zu werden, weswegen sie das Thema wechseln wollte. Vor allem aber wollte sie sich selbst auf andere Gedanken bringen weswegen sie eilig die Klingel betätigte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es dauerte keine Minute da hörten sie vom anderen Ende eine brüchige Stimme, weiblich. Wahrscheinlich die einer alten rüstigen Dame.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Anju-sama erwartet Sie bereits. Kommen Sie bitte herein.“ Mit einem Quietschen öffnete sich das silberne, schwere Tor Stück für Stück, was Tsubasa nur deutlich verriet, dass man diese von der Villa aus bedienen konnte. Mulmig wurde ich nur dabei zu mute, dass sie nun die Einfahrt in Richtung der Villa selbst laufen mussten. Es schien also noch ein kleiner Marsch zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]'Immerhin tue ich so etwas für meine Kondition...', versuchte sie sich diesen schmackhaft zu machen und sah zu Erena, die ebenso unerfreut schien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sieht aus, als würden wir an diesem Abend mehr als genug sportliche Betätigung bekommen“, witzelte sie und Tsubasa konnte sich einem Grinsen nicht verwehren. Recht hatte Erena und immerhin mussten sie diesen Marsch nicht alleine antreten.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Erena fragte sich immer noch, wie Anju nicht rechtzeitig in ihrem Zimmer sein konnte, nachdem sie und Tsubasa diesen langen Marsch zu ihrer Villa überstanden hatten. Allerdings war dies auch die ideale Gelegenheit einmal etwas Zeit mit Tsubasa alleine zu verbringen, die lustlos an einem Reiscracker knabberte. Die Frage war nur, wie sie dieses Gespräch beginnen sollte? Sie wusste nichts über Tsubasa, weder was sie gerne sah, noch was ihre Hobbys waren. Es wäre peinlich gewesen nun einfach über etwas los zu plappern, was Tsubasa vielleicht nicht interessierte. Aus Erenas Sicht wäre das einfach nur peinlich gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die einzige Gemeinsamkeit die sie in diesem Moment hatten, war diese temporäre Gruppe. Wobei, vielleicht auch nicht. Da gab es etwas, das Erena schon länger interessierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tsubasa-san... uhm... Deine Choreographie... Also...“ Es fiel wirklich schwer einen passenden Anfang zu finden, besonders nachdem die Angesprochene sie vollkommen anteilnahmslos ansah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Deine Choreographie ist wirklich toll. Hast du so etwas schon einmal gemacht?“ Sie hatte allen ihren Mut zusammen genommen und es wirklich gefragt. Gleichzeitig hatte sie auch noch ein Lob ausgesprochen. Mit Sicherheit war das ein guter Anfang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht wirklich... Wobei... Man könnte sagen ich habe in der Mittelschule so etwas ähnlich gemacht. Kennst du Street-Dance? Ich habe in der Vergangenheit viel mit Freunden getanzt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Street-Dance. Das erklärte für für Erena einiges. Die Choreographie war zumindest neu, nicht nur aus Para-Para bestehend. Im Gegenteil, es war in gewisser Weise sexy, unschuldig, traditionell und doch vollkommen neu. Daran hatte sie auch beim Nähen der Kostüme denken müssen. Sie hatte genau das was Anju und Tsubasa an Vorarbeit geleistet hatten transferieren wollen. Gleichzeitig natürlich mussten sich die Sachen dem Tanz anpassen. Erena selbst war mit dem Endergebnis zufrieden, doch das letzte Wort hatten die Mädchen. Wenn es nötig war, musste sie vielleicht noch in dieser Nacht Änderungen vornehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke, dass du dich doch noch entschieden hast mitzumachen. Ich meine, ohne dich weiß ich nicht, wie wir noch eine Choreographie fertig bekommen hätten. Noch dazu füllst du dieses Lied mit uns zusammen so gut aus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erena hatte entschieden sich zu bedanken. Das Tsubasa bei ihnen war, war keine Selbstverständlichkeit. Immerhin hatte sie ihre Hilfe zu Anfang abgelehnt. Doch nun hatte sie einen tragenden Teil dazu beigetragen, egal ob sie von PHOENIX anerkannt werden würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Um ehrlich zu sein, benutze ich euch nur.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn das klar gewesen war, Tsubasas Worte trafen sie doch schon. Dennoch, sie war ehrlich und das rechnete Erena ihrer Mitstreiterin hoch an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Diese Beni... Sie meint das alles gut so ist wie es sei, dass niemand alles auf einmal alleine schaffen könnte. Ausreden... Das ist alles. Sie redet sich nur raus. Deswegen mache ich das. Sie liegen falsch. Es ist nicht richtig sich zu Marionetten machen zu machen und seine Fans zu belügen. Warum auch immer, aber was sie tun ist leer und ein Idol kann mehr sein. Es kann sich erheben und dennoch seine Fans begeistern. Das will ich ihr beweisen.“ Murrend biss Tsubasa von ihrem Cracker ab und wandte ihren Blick von Erena, die aus Tsubasas Worten mehr zu hören glaubte. Irgendetwas in ihr sagte, nein schrie sie förmlich an, dass Tsubasa das alles doch für sie tat. Für sie, die so enttäuscht von ihren Idolen gewesen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann beweisen wir es ihnen zusammen.“ Erena hatte sich entschieden. Da Tsubasa bereit war ihr zu helfen, wollte sie diese Gefälligkeit zurückzahlen, indem sie Beni bewiesen, was Tsubasa demonstrieren würde. Sie hatten die Mittel und in den letzten Tagen hatten sie alles dafür gegeben. Ja, sie konnten zufrieden damit sein.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Sie wirkten wie Uniformen. Das war der erste Gedanke, der Anju durch den Kopf schoss, als sie die Kostüme sah. Nein. Es waren keine Uniformen. Es waren ihre Kostüme, ihre Identitäten. Die Handschrift ihrer Zusammenarbeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und wie gefallen sie euch?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anju hörte deutlich einen Hauch Unsicherheit aus der Stimme Erenas, als sie sich ihre Barett etwas zurecht rückte. Dabei gab es keinen Grund dafür. Die Farbkompositionen, ein Andenken an ihre Schuluniform, blütenweiß mit einem Feuervogel am Kragen als Andenken dafür, dass sie Anwärter für PHOENIX waren. Wobei, nein, die einzige Anwärterin war Erena und doch fühlte sich Anju wie eine. Dennoch war jedes ihre Kostüme auf schöne Art und Weise individuell. Statt einem Barett trug Tsubasa eine Mütze, die ihre breite Stirn zusammen mit ihrem niedlichen Gesicht noch mehr zur Geltung brachte. Ebenso ihre entschlossenen Augen, die sich immer noch im Spiegel fixierten. Tsubasa schien überrascht zu sein, vielleicht weil sie wie die autoritäre wirkte in ihren Sachen. Dennoch blieb sie dabei feminin und niedlich auch wenn sie eine Kraft ausstrahlte, als wäre sie der Fels, an der die Brandung zerschlagen konnte. Anju selbst empfand sich da fast schon als unschuldig mit den paar Rüschen. Es gefiel ihr, denn es war genau ihr Stil, doch gleichzeitig war da dieser erwachsene Hauch der vielleicht daran lag, dass dieses Kostüm sehr Figurbetont war. Ihre Beine wirkten länger, fast so lang wie Erenas. Doch Erena selbst wirkte... nicht wie ein Schulidol. Sie war ein richtiges Idol. Sexy, verführerisch. Das machte allein die Tatsache, dass sie einen Haarreif trug und im Gegensatz zu Tsubasa und Anju keine Schulterpolster ihre weiße, nackte Haut verdeckten. Es war aber nicht anrüchig, dafür hatte sie mit langen Handschuhen gesorgt, die bis über die Armbeuge gingen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Diese Kostüme sind einfach unglaublich. Ich liebe es! Es ist genau das, was ich auch im Laden kaufen würde“, erklärte Anju begeistert, da sie Erena nicht länger auf die Folter spannen wollte. In der Tat, ihr Outfit hätte sie auch so im Laden gekauft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist nicht schlecht, aber... Warum sehe ich aus wie der Center?“, fragte Tsubasa und errötete. Richtig. Sie wirkte wie die Führungskraft. Wie die Person, die sie in die Schlacht führen würde und die Befehle kam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil ich... Naja Anju-san und ich dachten, weil du unsere Choreographin bist...“ Erena tat sich wirklich schwer damit zu sagen, was sie im geheimen abgesprochen hatten. Ohne Tsubasa. Sie würden ihre sowieso keine Chance zum Widerspruch geben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil du unser Center bist! Du bist kraftvoll, niedlich und hast ein Charisma, dass wir brauchen. Nicht in der hinteren Reihe, sondern im Zentrum.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem breiten Lächeln sah Anju zu Tsubasa, die unweigerlich errötete. Süß sie so zu sehen. Ebenso war es niedlich Erena zu sehen, wie sie sich schwer tat die Tatsachen auszusprechen. Immerhin das hatten Tsubasa und Erena gemeinsam, sie waren leicht in Verlegenheit zu bringen, auch wenn sie es vielleicht selbst nicht wussten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sollte das nicht eher Erena-sans Part sein. Sie spricht für einen Platz bei PHOENIX vor. Also sollte sie auch das Hauptaugenmerk sein!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war so klar gewesen, dass Tsubasa sich gegen diese Idee sträuben würde. Deswegen und nur deswegen hatten Anju und Erena das ohne sie entschieden. Damit war sie überstimmt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zu spät, Tsubasa-san. Die Tanzparts sind ebenso darauf ausgelegt, dass du unser Center bist. Aber keine Sorge. Die Augen aller werden nicht nur auf dir liegen. Sie werden uns alle sehen und hören. Denn wir gehen als Gruppe gemeinsam auf die Bühne.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anju wusste wie nervös man werden konnte, wenn man glaubte ganz alleine einer Situation ausgesetzt zu sein. Sie war es schon oft gewesen, doch dieses Mal, hatte sie Freundinnen an ihrer Seite. Das beruhigte sie. Und genau diese Ruhe wollte sie auch mit ihren Freundinnen teilen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Richtig... Auch wenn ihr beiden keine Anwärterinnen seid, wir gehen da zusammen hoch. Als eine Gruppe. Also gehen wir auch gemeinsam unter, wenn es nicht funktioniert“, setzte Erena nach. Sie hatte wirklich nichts dagegen ihre große Chance zu verpassen. Die Chance mit diesen beiden einmal gemeinsam auf der Bühne zu stehen, ja das war im Moment das Größte für sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was heißt hier untergehen? Hört zu! Wir gehen da nicht hin um zu verlieren. Wir werden uns erheben und selbst PHOENIX überstrahlen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und genau deswegen war Tsubasa der Center. Das dachte sich zumindest Anju, als diese Erena zurecht wies. Erena bemerkte dies ebenfalls und konnte nicht anders als hinter vorgehaltener Hand zu kichern. Ein Kichern, welches Anju ansteckte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey, warum lacht ihr?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es dauerte einige Zeit, bis Tsubasa selbst verstand, was sie eben gesagt hatte. Was ihre beiden Mitstreiterinnen zum Lachen gebracht hatte. Und schließlich setzte sie mit ein. Ja. Wahrscheinlich sollte es das so sein.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Die Probe war glatt gelaufen. Die letzte Probe vor dem großen Auftritt. Zu dritt lagen die Mädchen in ihren Schlafsäcken am Boden und starrten an die Decke. Ihre Herzen klopften im selben nervösen Einklang und hinderte sie daran zu schlafen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Seid ihr auch noch wach?“, wisperte Tsubasa plötzlich in die Dunkelheit, wissend dass keine von ihnen schlief. Zumindest hoffte sie das.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mh...“, murrte Erena. Wahrscheinlich sehnte sie sich gerade nach ihrem Schönheitsschlaf, konnte diesen aber nicht finden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was haltet ihr von PHOENIX?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn Tsubasa wusste, dass sie schlafen sollten, sie wollte wissen, was ihre Mitstreiter dachten. Immerhin wussten sie es ja von ihr. Aber sie, war vollkommen ahnungslos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie haben mich enttäuscht. All das was ich gesehen habe, war nur eine Illusion und dennoch, ich kann sie nicht verachten. Sie sind irgendwie doch noch unglaublich toll. Ich meine, sie schaffen es eine gesamte Schule zu einen. Sie haben aus ihrer Gruppe etwas gemacht, was weit über eine gewöhnliche Schulidol-Gruppe hinaus geht. Das ist bewundernswert.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bewundernswert. Tsubasa ließ sich dieses Wort durch den Kopf gehen. Ja. Es war auf gewisse Weise schon erstaunlich. PHOENIX hatten eine Kraft die andere fesselte, die ein Feuer entfachte. Selbst in ihr hatten sie es entfacht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das denke ich auch. Aber... Es fühlt sich trotz aller Großartigkeit nicht richtig an. Mehr als... wären sie austauschbar.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Austauschbar... Das würden sie wohl werden. Gegen die Gewinner des Vorsprechens. Ob die Mädchen damit einverstanden waren? Tsubasa wusste es nicht. Beni hatte nicht den Eindruck gemacht, als wäre PHOENIX ihr egal, aber genauso wenig hatte sie nie das Gefühl bekommen, dass sie traurig über den Verlust des Namens war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann... lasst uns wirklich höher aufsteigen. Machen wir es anders. Machen wir es richtig. Anju-san... Kannst du mir mal den Song geben und das Licht anschalten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verwundert erhob sich Erena als sie Tsubasas entschlossene Stimme hörte. Was meinte sie damit? Ihre Worte blieben ihr ein Rätsel. Doch Tsubasa wusste genau was sie sagen wollte und sie wusste auch, dass ihre Mitstreiterinnen es verstehen würden wenn sie es sahen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So wie sie es gewollt hatte, reichte Anju ihr die Partitur mit dem Song und schaltete das Licht an. Zielsicher griff Tsubasa zu einem Stift und begann in der Partitur etwas zu verändern. Neugierig blickten Anju und Erena auf die Handschrift ihres Centers und wirklich, sie verstanden es ohne weitere Worte und lächelten.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Es schien fast so als wäre die ganze Schule zu dem Vorsprechen erschienen nur um zu sehen, wer die Nachfolger von PHOENIX werden sollten. Tori empfand es als unfair, dass sie bereits entschieden hatten und dennoch alle anderen Anwärterinnen antreten ließen, dennoch sie, Beni und Hiko hatten es so entschieden. Hinter Watanabes Rücken und hinter dem Rücken aller anderen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie war gut, oder, Tori?“, hörte Tori Hiko neben sich. Es war gerade die letzte Anwärterin mit ihrer Darbietung fertig geworden. Die Letzte, vor der lang ersehnten. Und dennoch hatten sie alle genau begutachtet. Nur für den Fall, dass ihre drei Hoffnungsträger nun doch versagten. Lampenfieber konnte etwas grausames sein und ein Blick zur Seite der Bühne, zeigte Tori, das ihre drei Hoffnungsträger Lampenfieber hatten. Sie hielten einander die Hand, flüsterten sich ermutigende Worte zu, während sie den anderen zusahen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]'Wie eine wahre Gruppe', dachte sich Tori und war innerlich zufrieden mit dem was sie sah. Diese Mädchen, die sich selbst gefunden hatten, konnten sich vielleicht wirklich über die Pläne des Direktors hinwegsetzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also dann, kommen wir zur letzten Bewerberin. Erena Toudou und ihre Freundinnen. Ich bin gespannt ob sie die Erwartungen die wir haben erfüllen können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein siegessicheres Lächeln lag auf Benis Lippen. Scheinbar zweifelte sie nicht daran, dass diese drei Mädchen großes vollbringen würden und Tori wollte sich dem anpassen. Sie wollte dran glauben. Nein, sie musste es.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die letzte Anwärterin war von der Bühne gegangen und machte Platz für Erenas Gruppe, die sich positionierte. Es war erstaunlich, denn augenscheinlich hatte Erena nicht vor der Center zu sein, obwohl sie die Anwärterin war. Tori beugte sich gespannt nach vorne und wartete geduldig, bis der erste Klang einer elektronischen Gitarre erklang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schon da war Tori bewusst, dass jetzt etwas anderes kam. Das ganze Arrangement des Liedes war anders. Es war nicht mehr der Song, den sie heute schon so oft gehört hatte. Es war, elektronischer, wilder, frischer und vor allem freier. Ein Sound, der nicht der von PHOENIX war.[/JUSTIFY]

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„Hör die Worte dieses Lieds

es nimmt dich auf die Reise mit.

Und dann im Sturzflug dieses Beats,

werden wir der nächste Hit.“

 

[JUSTIFY]Ganz genau betrachtete Tori ihre Hoffnungsträger. Der Tanz, die Kostüme. Das alles waren Beweise dass sie das aus eigenen Kräften geschafft hatten. Selbst die Beleuchtung hatten sie vor ihrem Auftritt noch geklärt. Auch wenn die Stimmen im Publikum noch zweifelnd waren, so spürte sie, wie diese drei Mädchen immer mehr Anhänger fanden, mit jeder Bewegung, mit jedem Takt.[/JUSTIFY]

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„Tiefer, tiefer

denn Höhe brauchen wir nicht.

Schneller, schneller,

weil das unser Stil ist.

Wilder, wilder

im Einklang zueinander.

Weiter, weiter

bis zum Ziel!“

 

[JUSTIFY]„Sag mal, ist das nicht Kira Tsubasa aus unserer Klasse?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie sieht so süß aus in ihrem Kostüm.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tori konnte deutlich hören, was diese Drei mit der Menge anstellten. Sie fingen sie ein, schlugen sie in ihren Bann mit ihren persönlichen Stärken, die alle drei in diesem Auftritt zur Geltung kamen. Tsubasa niedliche und doch autoritäre Haltung, Anjus mädchenhafter Prinzessinnenzauber und Erenas erwachsener und sexy Stil. Diese Kombination, nein das war nicht PHOENIX. Es war etwas komplett anderes und sie schlugen es ihnen förmlich ins Gesicht.[/JUSTIFY]

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„Hör den Donner unsres Rufes,

der einfach unser Puls ist,

er erschallt unerwartet.

Sieh das Blitzen unsrer Stärke,

du wirst dir unsren Namen merken,

Soar above PHOENIX

We, A-Rise.“

 

[JUSTIFY]Ein Name. Sie hatten sich einen Namen gegeben und klar gemacht, dass sie niemals PHOENIX sein und würden. Und kaum dass die letzte Note verklungen war, da wusste Tori, dass sie dennoch ihre Nachfolger werden würden. Dass sie das sein würden, was die Schule brauchte. Was sie brauchten. Diese drei Mädchen hatten sich erhoben. Nicht wie der Phoenix aus der Asche sondern wie etwas neues. Etwas dass es weit bringen würde.[/JUSTIFY]

Wir drei gegen die Welt

[JUSTIFY]„Argh, was soll das heißen wir haben keinen Zutritt? Wir wollen doch nur die Kostüme für den nächsten Auftritt nähen. Ist das wirklich so tragisch?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es tut mir leid, Tsubasa-san, aber nur Mitglieder des Modeclubs haben Zutritt in die Clubräumlichkeiten. Da keine von euch ein Mitglied ist, dürfen wir euch auch nicht reinlassen. So sind eben die Schulregeln.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa hasste es, diese Auseinandersetzung. Dabei brauchte Erena unbedingt eine Nähmaschine, bevor sie am Nachmittag zu einem kleinen Auftritt in Akihabara gingen. Es war wirklich zum Mäuse melken, denn egal was sie vor hatten, jeder in dieser Schule schien ihnen Steine in den Weg zu legen, seit sie als A-Rise die potentiellen Nachfolger PHOENIX geworden waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber ihr näht doch auch die Kostüme für PHOENIX! Wo ist da das Problem, Erena einfach mal für ein paar Stunden an die Nähmaschine zu lassen um unsere Kostüme zu nähen. Wäre es Hiko, Tori oder Beni würdet ihr es doch auch nicht so genau mit den Regeln sehen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast es selbst gesagt, ihr seid nicht PHOENIX. Habt ihr schon vergessen, was der Direktor nach eurer Ernennung gesagt hat? Ihr müsst aus eigener Kraft so stark wie die drei werden, damit ihr ihrer würdig seid. Sonst hätte eure Ernennung als Nachfolger doch keinerlei Sinn gehabt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist Schwachsinn und das weißt du. Was die Schule hier betreibt ist kollegiales Mobbing gegen A-Rise. Wir bekommen keine Gelder für die Kostüme, wir dürfen nicht die Aula für Auftritte nutzen, die Instrumente und das Tonstudio sind für uns ebenfalls tabu... Wie sollen wir bitte wachsen, wenn wir nichts dürfen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa war kurz davor zu platzen. Diese Frage stellte sie sich bereits seit ihrer Ernennung als Nachfolgerin. Doch scheinbar schien keiner es so zu sehen. Sie schienen alle froh darüber zu sein, dass sie noch PHOENIX hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich verlange ja nicht einmal, dass auch nur einer von euch einen Handschlag für uns macht, wir machen das auch alles selbst, genauso bezahlen wir den Stoff für unsere Kostüme... Wir wollen doch nur eine Nähmaschine benutzen. Eine einzige, Nähmaschine!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Statt auf ihre Worte einzugehen, seufzte Kayoko, die Leiterin des Modeclubs und schüttelte den Kopf. Egal was Tsubasa ihr auch noch sagen würde, sie würde wohl hart bleiben. Wie Granit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie schon gesagt, die Antwort bleibt nein. Dennoch, viel Erfolg heute bei eurem Auftritt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kayoko gab ihr nicht einmal die Chance weiter zu zetern stattdessen verschwand sie wieder ins Innere des Modeclubs und ließ Tsubasa alleine zurück. Nun war sie es die seufzte, denn allmählich wurde das albern. Abgesehen vom regulären Lernstoff, war ihnen diese Schule alles andere als hilfreich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Scheint bei dir auch nicht gut gelaufen zu sein“, hörte sie plötzlich Anju hinter sich. Es war immerhin ein positives, ihre Stimme zu hören, schließlich standen sie drei vollkommen alleine in dieser Schule da.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bei dir dann wohl auch nicht, huh?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie sah zu Anju, die leicht mit dem Kopf schüttelte. Was anderes hatte Tsubasa auch nicht gedacht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir dürfen also auch keine Flyer verteilen. Verdammt... eigentlich können wir den Auftritt gleich absagen. Es wird niemand kommen. Und wofür sollten wir auf eine Bühne gehen, wenn niemand da ist um uns zuzuhören.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war ein Gedanke der Tsubasa schon die letzten Tage heimsuchte, doch gleichzeitig wollte sie nicht einfach so aufgeben. Dass es nicht leicht werden würde, war ihnen ja von Anfang an klar gewesen, aber das es sich als so schwer herausstellte, war nicht geplant.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir hatten nicht einmal einen vernünftigen Ort um die Choreographie zu lernen...“, murmelte Tsubasa und schüttelte den Kopf. Im Grunde war alles unfertig. Ihr Song, die Choreo, die Kostüme... sie hatten nichts ganzes.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So schlimm ist es nicht. Du hast dein bestes gegeben uns die Choreo so gut wie möglich einzuhämmern. Und ich denke mal, wir haben sie auch einigermaßen gut drauf.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ändert aber nichts daran, dass wir keine Zuschauer haben werden“, setzte Tsubasa noch einmal nach und schüttelte den Kopf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Als ob es auf die Zuschauer ankäme. Und selbst wenn wirklich niemand kommt, wir können es immer noch als eine gute Probe nutzen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa sah zu Erena, die ebenfalls zu ihnen hinzugestoßen war. Augenscheinlich hatte sie auch kein Glück gehabt, doch sie schien auch nicht vor zu haben sich unterkriegen zu lassen. Immerhin war das auch ihr Traum. Und Wenn Erena nicht aufgab, so wollte es Tsubasa auch nicht. Sie brachte es einfach nicht übers Herz den Traum ihrer Freundin zu sabotieren.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Wenn Tori ehrlich war, bewunderte sie die drei Mädchen und ihre Hartnäckigkeit. Sie hatten wirklich keinerlei Hilfe zu erwarten und dennoch versuchten sie es immer wieder und versuchten eine Bühne zu finden, die sie gemeinsam betreten konnten. Das es nicht leicht werden würde, war ihr klar gewesen, genauso wie Beni und Hiko.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie halten sich wacker, dafür, dass die ganze Schule gegen sie ist“, erklärte Beni als sie zusammen mit Tori und Hiko zu ihren Nachfolgerinnen sah, die gerade versucht hatten, eines ihrer Konzerte am Nachmittag in Akihabara vorzubereiten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Frage ist, wie lange können sie das noch? Wenn man immer nur Rückschläge einstecken muss, kann es sie zerstören. Was hat sich dieser dumme Mann nur dabei gedacht?“, fragte Beni mit einem bedenklichen Unterton in ihrer Stimme.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er will sie züchtigen. Aber dass sie eben noch Schüler oder viel mehr Kinder sind, scheint er vergessen zu haben. Augenscheinlich hat er das Idolbusiness wirklich gut genug studiert. Die Frage ist also, wie können wir ihnen helfen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tori schloss die Augen und seufzte. Richtig, sie hatten sich vorgenommen, ihnen zu helfen, wenn alle anderen gegen sie waren, doch ihr fiel beim besten Willen nicht ein, wie sie das anstellen sollten. Sie hatten ja schon versucht mit den verschiedenen Clubs zu reden, damit diese ihnen heimlich halfen, doch da der Direktor mit Sanktionen gedroht hatte und die Gefahr erwischt zu werden zu groß gewesen war, hatten sie alle abgelehnt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie werden hier in der Schule keine Fans gewinnen. Niemand traut sich wirklich offen zuzugeben, dass sie die Mädels als A-Rise gut finden. Sie alle scheinen darauf zu warten, dass sie unseren Namen annehmen, damit sie ihre Leistungen respektieren können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Beni verschränkte die Arme und schüttelte den Kopf. Ihr gefiel wirklich gar nicht, wie groß der Einfluss des Direktors in diesen Bereich war. Sicher, es ging ihm um die Reputation, aber PHOENIX und A-Rise waren mehr als nur ein Aushängeschild das man nach belieben benutzen konnte. Zumindest A-Rise sollten es werden, denn für PHOENIX war es eindeutig zu spät.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mh... Dann... Wie wäre es, wenn sie dann eine Welt betreten, die uns verschlossen bleibt. Die Welt der Schulidole, außerhalb dieser Mauern.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie meinst du das, Hiko?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ganz einfach, Tori. Das Internet macht es möglich. Es gibt da so eine neue Seite, die Schulidolgruppen bewertet. Sie können je nach Likes aufsteigen im Rang. Außerdem können sie Videos hochladen von ihren Auftritten, ihren Liedern, selbst gedrehte Musikvideos, Trainingsvideos, Botschaften an ihre Fans. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem breiten Lächeln hatte Hiko ihr Handy gezückt und präsentierte Beni und Tori die Seite, die sie nach einiger Recherche gefunden hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das klingt ja schön und gut, aber die Mädchen sollten sich schon freiwillig mit ihrer Gruppe dort anmelden. Was wenn sie das gar nicht wollen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hikos Lächeln verstarb, als sie Benis Bedenken hörte und ihr Blick wandte wieder auf ihr Smartphone, auf dem gerade die Seite einer Gruppe aufblitzte, die scheinbar noch genauso frisch wie A-Rise war. Ihr Leader war ein Mädchen mit schwarzen Zöpfen und auf dem Bild posierte sie mittig mit Peacezeichen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn sie das nicht wollen... Haben wir PHOENIX verloren. Wir müssen das Risiko eingehen, ganz einfach. Besser sie haben ein Publikum, dass ihnen Feedback gibt, als dass sie keinerlei Publikum haben und daran zerbrechen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber, Tori, du kannst doch nicht einfach-“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Beni hielt in ihren Satz Inne und sah in die Augen ihrer Freundin. Sie meinte es wirklich ernst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie werden es nicht schlecht finden. Hast du schon vergessen, sie wollen sich über uns erheben. Wenn sie das innerhalb nicht können, dann in der Öffentlichkeit. Wir haben zwar auch außerhalb eine kleine Fanbase, aber sie können noch viel mehr werden. Beni, dass ist ihre Chance oder viel mehr ist es auch unsere PHOENIX zu retten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schweigend sahen sich die Mädchen an. Vor allem Beni schien das ganze abzuwägen und schließlich lächelte sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann sollen sie den Weg selbst wählen. Geben wir ihnen doch einfach einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Ich glaube kaum, sie würden wollen, dass wir ihnen ein Profil auf dieser Ratingseite einrichten. Vor allem die kleine Tsubasa würde das nicht mit Kusshand annehmen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das was Beni sagte, war logisch. A-Rise hatte noch nie um direkte Hilfe gebeten, immer nur um Hilfsmittel. Wenn sie ihnen nun also diese Entscheidung abnahmen, wären sie sicher nicht begeistert gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und wie stellst du dir diesen Schubs vor?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich dachte wir reden mal alle mit ihnen. Ich würde gerne mal mit der Prinzessin reden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Toris Augenbraue hob sich automatisch in die Höhe. Sie hatte eher damit gerechnet, dass Beni sich wieder Tsubasa vornehmen würde, nachdem man es ihr auch verdankte, dass Tsubasa mit ihren Mädchen überhaupt erst eine Gruppe gebildet hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das trifft sich gut, ich wollte mal mit Tsubasa reden. Wir hatten ja noch nicht das Vergnügen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hiko lächelte, während sie ihr Smartphone zurück in die Rocktasche steckte. Sie schien sich wirklich auf ein Gespräch mit Tsubasa zu freuen, was aber für Hikos Verhältnisse nicht verwunderlich war. Sie traf gerne neue Menschen und hatte zumeist auch kein Problem sich mit ihnen anzufreunden oder vertraut zu machen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Scheint als bliebe mir dann Erena. Also schön. Versuchen wir sie zu überzeugen. Diskret. Wir wollen nicht, dass sie sich gezwungen fühlen. Wenn sie sich ein Profil auf der Seite anlegen, dann sollte dies aus ihrer eigenen Überzeugung geschehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

**~~**

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie schon bei ihrem ersten Auftritt vor der gesamten Schule, konnte Tsubasa nicht glauben, dass sie es war, als sie sich im Spiegel, in dem Kostüm betrachtete, welches Erena ihr angedacht hatte. In dem dunkelblauen Polizeidress auf dessen Brust das Emblem ihrer Gruppe war, stand ihr wirklich gut. Und erneut betonte es wieder ihre Stirn. Wenn Erena Recht hatte, standen ihr Strähnen über der breiten Stirn einfach nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ebenso hatte ihre Näherin es auch wieder geschafft, diese sonst so unpraktische Kleidung perfekt auf ihre Choreo abzustimmen. Der Rock lag nicht zu eng an und die Absätze der Schuhe waren etwas niedriger als gewohnt. Es war zwar eindeutig eine Polizeiuniform, aber doch war es anders. Keine Polizistin trug so hohe Stiefel wie es Tsubasa und Erena gerade taten. Ebenso gab es wohl kaum Polizistinnen deren Oberteil schulterfrei war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es tut mir leid, ich wünschte ich hätte das richtige Material und eine Nähmaschine gehabt, dann hätte ich die Kostüme definitiv besser machen können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa konnte eigentlich nicht glauben was Erena da sagte, denn die Kostüme waren einfach unglaublich wenn man bedachte, wie wenig Zeit sie dafür hatte. Die Nähte saßen, es war nichts zu eng und sie schienen sogar verdammt gut verarbeitet zu sein. Nackt würden sie also nicht plötzlich sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich finde es einfach unglaublich, was du geschafft hast, Erena-san. Und wenn du weiter an deinen Fähigkeiten zweifelst, nehme ich dich im Namen der Liebe fest.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anju kicherte, als sie mit ihren Fingern eine Pistole imitierte und sie auf Erena richtete, die abrupt errötete. Bei soviel Niedlichkeit konnte man auch einfach nicht anders.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr beide braucht einfach mehr Vertrauen. Unsere Kostüme sind einfach unglaublich ebenso ist es die Choreographie. Egal was heute passiert, wir können auf unsere Leistung sein. Also seht nicht alles so negativ.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa schüttelte denn Kopf. Sie fühlte sich gerade in Momenten wie diesen als Leader deplatziert, denn Anju war die gute Seele die sie immer wieder aufmunterte. Sie war die positive Kraft, die sie brauchten, wenn die Verzweiflung ihre grausigen Hände nach der Gruppe ausstreckte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schon verstanden. Aber, Anju, nicht nur unsere Leistung ist unglaublich. Dein Lied ist es ebenfalls. Wir können also nicht scheitern. Und wenn wir keine Fans in der Schule finden, dann eben in Akihabara. Wir werden sie alle in unseren Bann ziehen, egal was kommt. Wir mögen keine Flügel wie PHOENIX haben, aber wir erheben uns mit Entschlossenheit.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sanft klopfte Tsubasa Anju auf ihre Schulter, die mit weichen Polstern bedeckt waren. Sie standen etwas hervor und wirkten mehr als würde ein Umhang nur darauf warten unter ihnen befestigt zu werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist es, was wir von unserem Center hören wollen“, scherzte Erena. Sie wusste genau, dass Tsubasa diese Position nicht mochte, doch sie spielte ihre Rolle gut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Selbst Tsubasa musste gestehen, dass sie langsam in diese Rolle hineinwuchs. Doch genauso wusste sie, dass sie es nur konnte, weil sie Anju und Erena hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, was haltet ihr von einer letzten Generalprobe in unseren Kostümen?“, fragte Tsubasa, um diesen peinlichen Moment zu übergehen. „Wenn ich ehrlich bin, bin ich etwas nervös immerhin findet unser Auftritt in Akihabara statt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erena schmunzelte. Sie konnte das irgendwie verstehen. Akihabara war eine Art andere Welt in der sie nun versuchten Fuß zu fassen. Sie kannten die Menschen nicht, die dort sein würden. Wie hoch konnten sie steigen? So ganz ohne Flügel. Erena wusste es nicht, aber eines war ihr klar, mit niemand anderen als diesen Mädchen wollte sie diesen Weg gehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

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[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn in der Generalprobe alles glatt gelaufen war, musste Anju doch zugeben, dass sie nervös war. Doch es war ein schönes Gefühl, immerhin teilte sie es mit Tsubasa und Erena, die jede auf ihre Weise versuchte dieses Lampenfieber in Griff zu bekommen. Tsubasa ging für sich noch einmal den ganzen Text durch, während Erena einzelne Schritte, die sie für noch nicht ganz gut hielt, erneut durchging. Anju selbst trank einen Tee den ihr Hideki vorbeigebracht hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eigentlich war dieser ganze Auftritt keine große Sache, sie sangen in zwei Lieder in einem kleinen Café, dessen Betreiber wohl ein guter Freund von Erena war und ihnen daher die Chance hatte bieten wollen. Laut seiner Aussage waren hin und wieder UTX Schüler zu Besuch, so dass sie entschieden hatten, hier erneut zu singen. Wenn die Schule schon keine Bühne bieten wollte, dann suchten sie sich eine andere. So hatten sie es entschieden. Der einzige Nachteil dabei war, dass sie nicht nur die UTX Schüler von sich überzeugen mussten, sondern auch eine ganze Hand voll fremder Menschen, die mit dem Kampf den sie ausfochten nichts zu tun hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Uff“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anju sah von ihrem Teebecher auf und blickte zu Erena, die sich gerade mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn wischte. Sie nahm es wirklich ernst. Kein Wunder, immerhin war sie auch eine wahre Bewerberin gewesen und hatte Tsubasa und Anju lediglich ins Boot geholt. Anju fühlte sich dafür verantwortlich, dass sie Erena auch weiterhin unterstützte, egal in welcher Weise. Die Frage war nur wie. Was hatten sie für Möglichkeiten, wenn ihnen so gesehen die Hände gebunden waren?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Schule, für die ihr Vater soviel Geld investiert hatte, standen ihnen nicht zur Seite, eine Tatsache, die ihr Vater sicher nicht dulden würde, wenn er das erfuhr. Doch Anju wollte auch auf ihren eigenen Beinen stehen. Sicher, mit all den Mitteln die ihre Familie zur Verfügung hatte, hätten sie ohne Probleme eine Nähmaschine bekommen, oder einen Proberaum. Sie hätten sicher auch anderweitig ihre Gruppe promoten können, aber das waren alles Dinge, die weder sie noch die anderen Mädchen wollten. Ihr Ziel war es, alles aus eigener Kraft zu schaffen. Wege zu finden die in IHREN Möglichkeiten standen nicht in denen ihrer Eltern, oder ohne ihre Lehrer. Für Anju wäre es sicher ein leichtes gewesen jemanden zu finden, der ihnen den Text schrieb oder das Lied komponierte, aber das war nichts worauf sie hätte stolz sein können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jetzt hingegen verspürte Anju dieses angenehm warme Gefühl in ihrem Herzen wenn sie sah, wie viel Mühe Tsubasa ins Lernen der Lyrics steckte, oder wie sich Erenas Körper im Rhythmus des Liedes bewegte, welches sie A-Rise geschenkt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gleichzeitig wollte sie auch die Arbeit ihrer beiden Freundinnen würdigen. Sie wollte mit Stolz das Kostüm tragen, an dem Erena in jeder freien Minute gearbeitet hatte. Ebenso wollte sie jeden Schritt ihrer Choreographie so perfekt wie möglich umsetzen. Tsubasa hatte schließlich in kürzester Zeit alles zusammengetragen und ihr sogar die ein oder andere Zusatzstunde gegeben, selbst wenn sie eigentlich ihren Nachmittag hätte anders verbringen können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anju wollte einfach in jeglicher Weise ihre gemeinsame Arbeit respektieren und auch zeigen, dass sie auf alles stolz sein konnten. Immerhin hatten sie schon jetzt mehr erreicht als PHOENIX, die in einen Käfig gefangen gehalten wurden und ihre Flügel nicht so weit ausbreiten konnten, wie sie vielleicht selbst gerne hätten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mädchen, euer Auftritt!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jede von ihnen hielt in ihrem Tun Inne. Es war Zeit für ihren Auftritt. Anjus Herz klopfte immer schwerer, doch es war ein angenehmes Gefühl, denn sie wusste, dass sie nicht alleine war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Anju, Erena, lasst uns zusammen aufsteigen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anju zuckte etwas zusammen, als sie die Hand Tsubasas spürte, die ihre ergriff. Sie fühlte, wie verschwitzt sie war und doch wärmte diese Hand sie und gab ihr Zuversicht und Mut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

**~~**

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tori musste zugegeben, dass die Mädchen wirklich einen guten Tag für ihren Auftritt gewählt hatten. Selbst ohne Werbung waren genug Schüler der UTX da um ihren Auftritt zu sehen. Hier außerhalb der Schule mussten sie sich auch nicht an die Regeln des Direktors halten. Sie konnten die Mädchen anfeuern, ihnen Glück wünschen und das Ergebnis ihrer Arbeit, auf das selbst Tori gespannt war, bewundern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hat er eben gesagt, dass A-Rise auftritt? Sind das nicht die drei aus unserer Schule?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wirklich? Awww sie tun mir so leid. Ich hoffe sie blamieren sich nicht zu sehr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nicht unweit von sich hörte Tori zwei Mädchen aus ihrer Schule, die scheinbar verblüfft darüber schienen das A-Rise hier war. Die Mundpropaganda war scheinbar auch verboten so dass nicht alle Schüler von diesem Ereignis wussten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wer sind A-Rise?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung, irgendsoeine Pseudo-Schulidolgruppe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Toris Finger verkrampften sich, als sie die Worte anderer Gäste hörte. Die Mädchen waren vieles aber keine Pseudo-Idole. Zu verübeln war diese Meinung aber nicht. Wenn nicht einmal die Mitschüler von dem Auftritt wussten, was sollten dann andere Menschen denken, wenn sie deren Gespräche mitbekamen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tori spürte die Wut in sich aufsteigen. Wie gerne, wie gerne hätte sie den Mädchen geholfen. Wirklich geholfen. Doch ihr waren die Hände gebunden. Das war doch alles nicht fair. PHOENIX bekam so viel Hilfe und A-Rise mussten als Einzelkämpfer gegen die ganze Welt antreten. Wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre sie nun aufgesprungen und hätte verkündet, wie unglaublich diese Mädchen waren, dass sie sich diesen Auftritt, der vielleicht nicht einmal vollkommen perfekt und gut sein würde, hart erarbeitet hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch genauso schnell wie Toris Wut entflammt war, verrauchte sie auch wieder, als die ersten Töne aus den Lautsprechern ertönten. Dieses sanfte, dieses machtvolles... schon die ersten Töne straften sie ihrer eigenen Gedanken Lügen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

„Er liegt verborgen in den Tiefen!

Wir suchen ihn,

als wir durch den Dornenwald liefen.

Der Weg war voller Schmerzen,

doch wir wollen ihn unbedingt sehen.“

 

[JUSTIFY]Toris Herz schlug wild, als sie auf A-Rise sah. Ihre Kostüme waren unglaublich. So unglaublich dass sie nicht glauben wollte, dass Erena wirklich noch ein zweites paar geschafft hatte. Ebenso spielten die Mädchen gerade entgegen ihrer Erwartung nicht den A-Rise Song, sondern einen vollkommen neuen. Sollte das etwas bedeuten, dass dies der Weg war, wie sie gegen die ganze Schule oder vielmehr gegen die ganze Welt kämpfen wollten?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

„Der goldene Schatz schlummert tief,

so tief, schlummert er.

Kein Schrei könnte ihn wecken.

Nichts kann ihn wecken.“

 

[JUSTIFY]„Das ist aber nicht der Song den sie zu ihrer Ernennung gesungen haben“, stellte eines der Mädchen fest, welches fasziniert den Auftritt der Mädchen beobachtete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie waren gehüllt in einen Umhang, bewegten sich ruhig und gediegen zu den sanften, langsamen Tönen, die auf den Text eingingen. Und plötzlich stoppten ihre Bewegungen, ebenso die Musik. Unerwartet und für ein paar Sekunden, die Tori wie eine ganze Ewigkeit erschienen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

„Der Weg zum Schatz mag steinig sein,

und die Hoffnung ist verloren.

Doch wir sind niemals ganz allein,

denn wir wurden auserkoren.

 

Wir wagen es aus eigener Kraft,

selbst wenn es vielen nicht passt.

Diesen Weg haben wir gewählt,

selbst wenn er uns quält.“

 

[JUSTIFY]Ein Knoten schien sich um ihre Brust zu schnüren. Auch wenn sie diesen Weg nicht gewählt hatten, die Mädchen würden es wohl nie offen zugeben. Versuchten sie selbst jetzt noch den Ruf der Schule zu wahren? Den Ruf einer Gemeinde, die sie vollkommen im Stich gelassen hatten?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

„Für uns gibt es kein zurück!

wir gehen immer voran,

und nein wir sind nicht verrückt.

Der Schatz ist unser Ziel,

bald kommen wir bei ihm an,

selbst wenn diese Welt zerfiel.

 

Wir stürmen weiter vor,

uns hält nichts mehr auf.

Das ist unser Schicksalslauf

 

Wir drei gegen die ganze Welt,

bis das Victory fällt.“

 

[JUSTIFY]Auch wenn das Lied kurz war, die Botschaft die sie sangen, ließ selbst Tori schlucken. Sie drei, gegen die ganze Welt. Scheinbar hatten sie sich bereits damit abgefunden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

„Wir drei erheben uns in die Welt,

weil so keine von uns fällt.“

 

[JUSTIFY]Die letzten Töne verstummten und Ruhe kehrte ein. Diese Kriegserklärung, so wahr man sie als solche sehen konnte, saß tief und doch... Toris Kopf wandte sich zu ihrer linken, als eine einzelne Person applaudierte. Eine einzelner kleiner Funken war entfacht und er breitete sich rasend schnell aus. Nicht nur bei den Schülern der UTX sondern auch den anderen Gästen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tori konnte es nicht glauben. Die Mädchen waren wirklich akzeptiert worden. Zwar nur heute, aber ihre Arbeit, ihre Mühe sie war von allen hier akzeptiert und gehuldigt wurden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]'Vielleicht haben wir sie unterschätzt...', dachte Tori und sah zu den Mädchen, die sich mit Verbeugungen und Posen für den ersten Applaussturm bedankten, bevor sie erneut hinter der provisorischen Bühne verschwanden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

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[JUSTIFY]Auf ihrem Heimweg hatte Tori endlich begriffen, dass sie A-Rise in doppelter Hinsicht unterschätzt hatte. Nicht nur, dass sie wirklich wahrhaft stark genug gewesen waren um mehr als nur Schüler der UTX für sich zu gewinnen, sie hatten es tatsächlich geschafft zwei Songs zu schreiben, zu choreographieren und dann auch noch Kostüme zu nähen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch während die drei sie überrascht hatten, war sie auch gleichermaßen zufrieden. Sie war sich nun wirklich sicher, dass sie die richtigen Nachfolger gewählt hatten. Wobei das auch falsch war. Sie hatten sich nicht einfach Nachfolgerinnen gewählt die in ihre Fußstapfen treten würden, sie hatten drei Mädchen die Chance gegeben, größer zu werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht brauchen sie auch gar nicht unsere Hilfe...“, flüsterte Tori und blieb inmitten des Weges stehen um in den Nachthimmel zu sehen. Es war seltsam, denn obwohl sie in Nächten wie diesen sonst keinerlei Sterne funkeln sah, konnte sie doch drei erkennen, die sich irgendwie über die Lichter der Stadt erhoben und klar und deutlich zu sehen waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Scheint als hätten sie selbst dich überrascht, Tori.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Stimme die hinter Tori erklang war ihr vertraut genug, so dass sie nicht zusammenzuckte. Stattdessen zeigte sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Sie hatte sich im Café also doch nicht geirrt, als sie geglaubt hatte das flammende rote Haar Kayokos in Verbindung mit der UTX Uniform gesehen zu haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie haben doch alle überrascht, nicht nur uns.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tori verschränkte die Arme und sah Kayoko an, die sich wie alle anderen auch so vehement dagegen gewehrt hatte, den Mädchen zu helfen. Irgendwie empfand Tori es als verwerflich, auch wenn sie wusste, dass es einfach strikt verboten war und die Strafen gefürchtet werden mussten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sollte die Sache mit den Idolen nicht klappen, ist Erena-san bei uns im Modeclub willkommen. Ihre Kostüme sind wirklich einmal und strahlen so viel Persönlichkeit aus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du zweifelst also, dass sie es durchhalten?“ Kayokos Worte verärgerten Tori. Auch wenn die Mädchen alle die ihnen heute zugesehen hatten, überrascht hatten, sie schienen alle dennoch nicht an sie zu glauben. Unverzeihlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mal ehrlich, Tori. Wer kann das auf Dauer durchhalten. Sie haben neben ihrer kleinen Gruppe ja auch noch die Schule zu bewältigen. Glaubst du wirklich so ganz ohne Hilfe bekommen sie das alles unter einen Hut?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In Tori krampfte sich alles zusammen. Kayoko hatte Recht. Selbst PHOENIX hätte das ohne die Hilfe der anderen nie geschafft. Dank der Arbeit die die anderen taten, konnten sie sich auf das Lernen konzentrieren und hatten so nicht nur ein hohes Ansehen, sondern auch noch die Bestnoten ihres Jahrgangs. Wie hätte das aber ausgesehen, wenn sie keinerlei Hilfe erhalten hätten?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tori, sie haben schon verloren, noch bevor sie alles zeigen können. Das was sie heute präsentiert haben, war sicher unglaublich, aber nichts, was sie auf Dauer durchhalten. Noch dazu, können sie nicht immer nur in Akihabara auftreten, wenn sie die Schülerschaft von sich überzeugen wollen. Nicht jeder liebt die Kuchen und das Leben hier.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tori biss sich auf die Unterlippe. Kayoko hatte mit allen was sie sagte Recht, doch Tori wollte einfach nicht zusehen, wie der miese Plan des Direktors Erfolg hatte. Wenn PHOENIX nicht fliegen durfte, dann sollten es wenigstens diese drei Mädchen. Die Frage war nur wie? Würden sie es wirklich lange genug gegen die ganze Welt aufnehmen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

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[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas in Tsubasa sagte ihr, dass, obwohl ihr ein Auftritt ein Erfolg gewesen war, es einfach nicht ausreichte. Noch dazu hatte sie selbst gemerkt, wie stark die Schule darunter litt, wenn sie weiter viel zu viel Zeit in A-Rise investierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]'Ich kann jederzeit aufhören...', dachte sie. Wie schon so oft, doch genauso oft hatte ihr dieser Gedanke einen Stich ins Herz versetzt. Ja, sie konnte jederzeit aufhören, doch was würde dann aus all ihren Mühen werden? Wofür hätte sie dann all das getan, wenn sie einfach so aufgab?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]'Nein, ich kann nicht aufhören... Ich will nicht... Aber wie soll es weitergehen?'[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa blätterte ratlos in einem ihrer Schulhefte und fragte sich, ob sie sich nicht doch geirrt hatte. Idol und Schüler zu sein, war eine riesige Aufgabe. Eine Herausforderung der sie als Schülerin des ersten Jahrgangs vielleicht nicht gewachsen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noch dazu konnten sie nicht immer in Akihabara auftreten, auch wenn der Cafébesitzer es ihnen zugesagt hatte. Sie brauchten auch einen gewissen Rückhalt ihrer Schule. Nur wie sollten sie den bekommen, wenn es verboten war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir brauchen jemanden, der uns das Gefühl gibt, dass wir es nicht umsonst machen...“, flüsterte sie, während sie mit ihrem Stift auf dem Heft klopfte, dessen Seite sich einfach nicht füllen wollte. Wie hätte sie sich auch auf Mathe konzentrieren können, wenn es da ein Problem gab, dass für den Moment viel gravierender war?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mh...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie sah ein, dass es keinen Sinn machte und schlug das Buch zu. Als Center sah sie es als ihre Aufgabe einen Weg zu finden. Sie musste also noch etwas mehr recherchieren. Sie brauchte einfach eine Lücke durch die sie sich winden konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa erhob sich von ihrem Platz und ging zum Schreibtisch, auf dem bereits ihr Laptop geöffnet stand und nur noch darauf wartete, ihr die Lösung auf alle ihre Fragen zu präsentieren. Gezielt öffnete sie die Homepage ihrer Schule und las den Zeitungsartikel, der nach ihrer Ernennung erschienen war. Sie hatte ihn wieder und wieder gelesen ohne selbst zu wissen wofür. Genauso wenig wusste sie es heute.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war ein langer Weg und auch wenn diese drei Mädchen unkonventionell zu den Nachfolgerinnen unseres geliebten PHOENIX wurden, gratuliere ich ihnen aus tiefsten Herzen. Aber ihr Weg ist noch nicht beendet. Viele von euch erinnern sich sicher noch an die Zeit, in der PHOENIX sich zum ersten Mal erhob und Tori-san, Beni-san und Hiko-san unter Aufwand all ihrer Kräfte den Namen des legendären Vogels etablierten. Um in ihre Fußstapfen treten zu können, werden sich Tsubasa-san, Anju-san und Erena-san denselben Mühen und Strapazen hingeben und unter den ihnen gewählten Namen als Gruppe bestehen. Um alles fair zu gestalten, ist es verboten ihnen jegliche Hilfe zukommen zu lassen. Sie müssen zu Größe heranwachsen, die sie hier innerhalb der Schule nicht mit der Schülerschaft erhalten können. Es steht natürlich jedem Schüler frei ihre Auftritte zu besuchen, sie anzufeuern und Glück zu wünschen, vergesst aber nicht, dass es PHOENIX war, die unsere Schule groß gemacht haben und wenn die Zeit soweit ist, wird es unsere Schule sein, die PHOENIX noch größer macht. Wir werden ihre Größe bewahren und nicht zulassen, dass eine andere Idol-Gruppe sich über sie erhebt. Wir haben die Pflicht ihr Erbe, koste es was es wolle zu beschützen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Damals, als Tsubasa diese Rede das erste Mal gehört hatte, hatte sich ihr schon der Magen umgedreht, doch erst heute verstand sie seine eigentlichen Worte. Ihr Direktor hatte A-Rise offiziell zu Rivalen PHOENIX' erklärt. Und die Rivalen zu unterstützen bedeutete undankbar zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was glaubt er damit zu erreichen? Uns zu brechen? Das lasse ich nicht zu. Ich werde Erenas Wunsch beschützen“, flüsterte Tsubasa und scrollte weiter im Artikel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nach einer unendlich lang erscheinenden Rede folgten die Regeln, die gegenüber A-Rise einzuhalten waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Keine Hilfe der Clubs[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Keine Nutzung Schulinterner Bühnen[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kein Budget für weiter Idol-Gruppen[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verteilung von Flyern für anstehende Konzerte anderer Idol-Gruppen ist verboten[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Werbung für andere Idol-Gruppen als PHOENIX ist innerhalb der Schule verboten[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nichts davon war neu und alles was Tsubasa bekannt, doch sie wollte ein Schlupfloch finden. So wie sie das Schlupfloch für Konzerte außerhalb gefunden hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was liest du da so hochkonzentriert. Das sieht nicht aus wie Hausaufgaben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erschrocken fuhr Tsubasa herum und schlug dabei den Laptop zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nichts... Recherche. Was gibt es Mom?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte nur sagen, dass das Essen fertig ist, aber du warst so vertieft. Bekümmert dich etwas?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa seufzte leise. Ihre Mutter wusste eben doch zu gut, wenn sie etwas bedrückte, dass hatte sie damals schon viel zu gut beherrscht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mom, wie kämpft man gegen die ganze Welt?“, fragte sie schließlich und strich sich dabei eine Strähne zurück, die sie an der Stirn kitzelte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gar nicht“, antwortete ihre Mutter, als sei es das beste der Welt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber ist es nicht wie aufgeben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich sagte nur, dass man nicht gegen die ganze Welt kämpfen soll. Von Aufgeben habe ich nichts gesagt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Huh?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa Mutter lachte leise. Sie sah die Verwirrung ihrer Tochter wirklich ganz deutlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Egal wie groß das Hindernis ist, manchmal lässt es sich gut überwinden, wenn man mit den Strom schwimmt. So sieht man Dinge die man vorher nicht sieht und lässt andere in gewisser Weise für sich arbeiten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das heißt, wenn ein Schul-Idol Auftritte innerhalb der Schule verboten bekommt, soll sie es einfach hinnehmen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ah, es geht um deine Gruppe. Nun, die Regeln sind wirklich strikt, aber... Tsubasa-chan, die Schule ist nicht die ganze Welt. Die Schule ist nur ein Teil von ihr. Die Welt ist viel größere und alles was nicht dieser kleiner Teil eurer Schule ist, könnt ihr erobern.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa seufzte leise. Das hatte sie ja auch gedacht, aber immer wieder Orte für Auftritte zu finden, wenn niemand sie kannte, was noch eine größere Herausforderung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mag ja sein, aber einfach so aufzutreten ist illegal.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann tretet in einer anderen Welt auf.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also wirklich, Mama. Hilfreich ist dieser Tipp nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach Tsubasa, manchmal lebst du wirklich viel zu sehr im hier und jetzt. Dabei liegt die Welt, die du und deine Freundinnen betreten könntet direkt vor euch. Ihr hättet keine Einschränkungen, selbst eure Mitschüler könnten euch sehen, ihr wärt nicht gebunden an die Regeln der Schule und ihr könntet noch weiter aufsteigen als ein Vogel fliegen kann.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa Mutter sah zu dem Laptop den ihre Tochter vor wenigen Minuten zugeklappt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du musst einfach nur durch das richtige Fenster sehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tsubasa folgte dem Blick ihrer Mutter und seufzte. Wahrscheinlich hatte sie Recht. Es gab noch einen Weg, den sie gar nicht in Betracht gezogen hatten, weil sie einfach nur darauf fixiert gewesen waren, die Aufmerksamkeit ihrer Mitschüler zu bekommen. Aber vielleicht war das ja der Weg gewesen, der ihnen Fesseln angelegt hätte. Auf einen Versuch kam es auf jeden Fall an.[/JUSTIFY]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die Original Strophe am Schluss lautete zur Erinnerung übrigens:

"Hör den Donner unsres Rufes,
der einfach unser Puls ist,
er erschallt unerwartet.
Sieh das Blitzen unsrer Stärke,
du wirst dir unsren Namen merken,
PHOENIX A RISE
We arise.“

Und damit endet der Successor Arc. Ich habe diese FF in 3 Arcs geteilt. Dem Successor Arc, dem PHOENIX Arc und dem A-Rise Arc.

ich empfand es als unnötig hier noch zu erklären, wer die Nachfolger sind, da es schon ziemlich klar in dem Kapitel rüber kommt. Ebenso wissen wir ja, was Watanabes Plan ist, also muss ich auch nicht weiter erwähnen, dass noch bekannt gegeben wird, dass sie ne eigene Gruppe bilden.
Ab Kapitel 5 beschäftigen wir uns also vor allem um die Knüpfung der Bande zwischen den Mädels die nun bekannt sind als A-Rise und ihren schweren Bemühungen. Man kann gespannt sein wie es weiter geht. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und damit willkommen zum A-Rise Arc. Wir behandeln nun, wie A-Rise steiniger Weg wirklich aussah. Immerhin sind sie nun die Nachfolger PHOENIX. Doch nicht alles ist so zuckersüß, wie man es wohl gerne hätte. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  CharleyQueens
2016-07-02T14:55:25+00:00 02.07.2016 16:55
Oh, es ist supi, dass die FF weitergeht.
Auch wenn das Ende gemein war. Ich will wissen, auf was für eine Idee Tsubasa nun gekommen ist.
 
LG, Lilim
Von:  Glennstar
2015-10-19T13:52:45+00:00 19.10.2015 15:52
Endlich komme ich dazu in Ruhe das nächste Kapitel zu lesen und auch zu kommentieren.

Mir würde das Gebäude auch unglaublich groß vorkommen. Das dachte ich mir beim Anime schon.
Der Vergleich mit einem Bürogebäude trifft es wirklich gut. Die UTX sieht nicht wirklich aus wie eine Schule, es passt zu dem Bild, das man im Prolog vom Direktor bekommen hat.

Ich finde es sehr interessant, dass Tsubasa scheinbar kein Interesse daran hat ein Idol zu werden und dass sie aus einen ganz anderen Grund die Schule ausgewählt hat. Ich bin schon sehr gespannt, was sie dazu bewegen wird, es doch zu versuchen (wundere dich nicht, ich schreibe den Kommentar während ich lese, deshalb kann es gut sein, dass ich Sachen erwähne, die sich später aufklären).

Anjus tut mir wirklich Leid. Dieser Wunsch, ein normales Highschool Leben zu führen, wird sich ja wohl kaum erfüllen. Mal sehen, wie es ihr in der Klasse ergehen wird. Wenn man immer Privatunterricht hatte, ist es bestimmt nicht einfach sich an einen „normalen“ Unterricht zu gewöhnen. Anjus Interesse an PHOENIX scheint ja wohl ein bisschen größer zu sein als bei Tsubasa. Sie ist kein Fan, aber so ein Konzert hatte sie sich bis jetzt bestimmt auch noch nicht wirklich ansehen/anhören können, da ist es normal, dass sie neugierig geworden ist.

Mir gefällt in diesem Kapitel, dass du die verschiedenen Sichtweisen der Mädchen eingebracht hast. So bekommt man einen ersten Eindruck von ihren Charakteren und erfährt die Gründe, warum sie diese Schule ausgesucht haben. Auch die Steigerung, erst jemand, der sich überhaupt nicht für PHOENIX interessiert, dann ein Mädchen das neugierig ist und dann jemand der PHOENIX liebt und in deren Fußstapfen treten möchte.

Und wie erwartet hat Anjus so ihre Schwierigkeiten sich in die Klasse zu integrieren. Es ist ja sowieso nie einfach an einer neuen Schule und wenn sie sich jetzt schon Sorgen darüber macht, wie sie redet... ein Glück, dass Tsubasa sich neben sie gesetzt hat.
Ich finde das erste Gespräch der beiden irgendwie süß. Einfach weil sie beide noch nicht so genau wissen, was sie denn jetzt von der anderen halten sollen, aber man merkt, dass sie beide positiv gestimmt sind. Ich bin gespannt, wie und ob sich eine Freundschaft zwischen den beiden entwickeln wird. Nur weil man zusammen Musik macht, heißt das ja noch lange nicht, dass man gut miteinander auskommt. Als Idols müssen sie ja auch schauspielern können.

Die Reaktionen auf die Eröffnungsrede lassen schon viel vermuten. So einfach wird das bestimmt nicht einen Nachfolger für die drei zu finden. Besonders, weil einige größere Schwierigkeiten damit haben, wie mit ihnen umgegangen wird als andere. Ich bin gespannt, ob der Konflikt innerhalb der Gruppe und auch mit dem Direktor wohl irgendwann mal offen ausgetragen wird oder ob niemand etwas davon mitbekommen wird.

Die Performance war gut beschrieben und auch der Text passte einfach. Die Background Tänzerinnen tun mir ein bisschen Leid. Für sie ist es etwas tolles neben PHOENIX auftreten zu können, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass man sich da noch etwas von den Mitschülern anhören muss. Nicht, weil sie so schlecht waren, aber einfach auch, weil der Neid zum Vorschein kommt.

Ein tolles Kapitel, das Lust macht auf mehr und einen gespannt die weitere Charakterentwicklung erwarten lässt.

Liebe Grüße
Reika
Von:  Glennstar
2015-09-25T19:11:50+00:00 25.09.2015 21:11
Hi :)

Die Idee, die du hier umsetzt gefällt mir richtig gut.
Ich muss gestehen, dass ich bei Love Live am Anfang damit zu kämpfen hatte, dass sich Schülerinnen in so knappe Outfits „zwängen“, damit sie bekannter werden.
In der Serie kommt ja es so rüber, dass sie es freiwillig machen, aber hier sieht man eben auch, dass die Schule davon ebenfalls profitiert. Jetzt habe ich bis jetzt nur den Prolog gelesen, weil ich mir mit dem Kommentieren immer ein bisschen Zeit lassen möchte, damit ich zu jeden Kapitel etwas schreiben kann, aber ich bin schon gespannt auf das, was als nächstes kommt.

Watanabe will ja nur das Beste für seine Schule und natürlich auch seine Position schützen, aber irgendwie ist er jetzt schon leicht unsympathisch. Allein für den Gedanken, dass er überrascht ist, dass Tori ja noch eine Schülerin war…er sieht sie wohl in erste Linie als Idol und nicht mehr als das Mädchen, auf das er als Lehrer/Schulleiter eigentlich aufpassen sollte. Eine Schule sollte nicht nur darauf aus sein, viel Geld zu machen, sondern eben auch darauf, dass die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit haben ihre Stärken zu finden und herausfinden können, was sie später machen möchten. Die Mädchen können ja nicht für immer Idols sein. (Okay, entschuldige, ich schweife ab)

Hier geht es aber in erster Linie um das Wohl der Schule und das Aushängeschild, mit dem neue Schülerinnen angelockt werden. Es werden keine Mädchen gesucht, die Idols werden wollten, sondern es wird eine Computeranalyse gemacht und passende Kandidatinnen herausgesucht. Ich bin sehr gespannt, wie das weitergehen wird und auch, ob die PHOENIX-Mitglieder wirklich all ihr Wissen weitergeben oder ob sie nicht doch ein paar Sachen für sich behalten wollen.

Ein paar Fehler habe ich gefunden, das war dann aber nur ein vergessener Buchstabe im Wort, also nichts, was groß stört und es kam auch nicht oft vor.

Du hast dich über den Kommentar gefreut? Dann schau doch mal hier vorbei!
Antwort von:  Erenya
25.09.2015 21:31
Vielen Lieben Dank für das nette Kommi. Ich freue mich zu sehen, wie diese FF deine Gedanken kreisen lässt und hoffe, dass sie dich noch ein ums andere Mal zum grübeln bringen wird.

Ich selbst muss gestehen, dass ich Watanabe nicht so sympathisch finde und seine Weise etwas zu wollen doch arg übertrieben finde. Schulwohl hin oder her, er scheint auch zu vergessen, dass es sich bei den Schülern um Menschen mit Gefühlen handelt.
Antwort von:  Glennstar
25.09.2015 21:55
Okay, der letzte Absatz ist echt ein bisschen missverständlich formuliert.
Ich finde Watanabe auch nicht sympathisch. Eben weil man als Lehrer/Schulleiter in erster Linie nicht nur an das Wohl der Schule, sondern eben an das der Schüler denken sollte.
Ich will gar nicht wissen, wie weit er gehen würde (okay, ich will schon wissen, wie es weitergeht).
Meiner Meinung nach hat er echt vergessen, worum es in seinem Beruf geht.
Antwort von:  Erenya
25.09.2015 22:04
Das vergessen viele. Ebenso wird viel über die negativen Seiten geschwiegen. Animes wie Aikatsu, Love Live usw. glorifizieren das Idoltum etwas zu sehr. (ebenso uta no prince-sama aber es sind hübsche Jungs da muss ich es übersehen XD)

Ebenso schaut man ja auch gerne in japanischen Schulen bei Mobbing weg. Mobbing gibt es da nicht. *hust hust*
Von:  CharleyQueens
2015-05-13T18:05:51+00:00 13.05.2015 20:05
So, das nächste Kapi. Die arme Erena - wie grausam du doch bist, ihre Scheinwelt zu zerstören! Ts Ts Ts
Aber, ich mag es, das du dich der Schattenseite der Idole zuwendest und nicht alles nach Friede-Freude-Eierkuchen aussieht. (Boah, jetzt will ich Eierkuchen ~)
Oh, Tsubasas Satz  ist pure Gänsehaut ~ so viel Wahrheit wie dahinter steckt. Und Watanabe... argh! was für ein Sch***kerl. Wie gemein er doch ist.
Und uih. das erste Aufeinandertreffen von Anju und Erena <3 Hach, ich freu mich darauf, wenn es weitergeht. Man merkt die Krisen, die in der Luft liegen... Also Süße, hau rein!
Antwort von:  Erenya
13.05.2015 20:06
Ich schreib doch schon. Und morgen kommt Franzi und wir essen Eierkuchen XP
Antwort von:  CharleyQueens
13.05.2015 20:09
Frechheit! Ich will auch was!
Von:  CharleyQueens
2015-05-11T18:48:11+00:00 11.05.2015 20:48
Huhu ^^
So, da sind sie also. A-Rise. Oder auch die 3 Mädels, die mal A-Rise werden. Ich find's intzeressant, dass Tsubasa anfangs so gar nichts mit Idolen zu tun haben will, bin gespannt, wie sie dann zur Leaderin wird.
Hach, ich liebe Anju. SIe ist so knuffig, und ihre Art zu reden ist einfach schön. ^^ Mal, was anderes. Schreib mehr von ihr, ich mag sie. ^^
Hach, und Erena. Es tut mir so Leid, dass sie von ihren Idolen so sehr enttäuscht wird... *knuddelt sie ganz dolle* Du Monster *scherz*
Das Lied von Pheonis klingt toll, ich würde es gerne mal gesungen hören. Ericchi, wir müssen mal wieder skypen~ ;-D
So, Kapi 1 ist ein guter Anfang. Du stellst die Charaktere vor und machst Andeutungen, was passieren könnte... ich bin gespannt, wie es weitergeht. ^.^
LG, Lilim
PS: Und ich liebe dich dafür, dass du die FF überhaupt schreibst.
Antwort von:  Erenya
11.05.2015 20:49
Du bist so ein elendiger Schleimer. XD Aber danke.
Und nein ich werde das nicht singen. Es gibt dazu nicht einmal eine Melodie.
Antwort von:  CharleyQueens
11.05.2015 21:02
Dann wird es aber höchste Zeit :P
Antwort von:  Erenya
11.05.2015 21:02
Viel Spaß beim schreiben, Lil.
Von:  CharleyQueens
2015-05-09T18:59:43+00:00 09.05.2015 20:59
So, liebste Eri~
Wie abgemacht, hier mein Kommi. Du weißt, ich liebe deine FFs und ich bin mir sicher, dass du hier etwas Tolles fabrizieren kannst.
Der Anfang klingt schon mal sehr interessant... ich bin gespannt, wie du das ganze aufbauen wirst ^^ Wobei sich da aber ein paar kleine Flüchtigkeitsfehler reingeschlichen haben ;) Aber ansonsten, mal sehen, wie es wird. ^.^
LG, Lilim
 


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