Zum Inhalt der Seite

Biting

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein kleiner Bonus auf Wunsch von Arcturus, der ein gewisser Tumblr-Prompt so gut gefallen hat.

Dieser OS ist ein AU. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Biting

Zwischen ihm und seinem Ziel lag ein Vorhang aus violettem Haar. Ein Vorhang, der sich für seinen Geschmack viel zu langsam öffnen ließ. Egal wie sorgsam er die Strähnen zur Seite schob, es fiel einfach immer eine zurück und erzeugte einen ungewohnt faszinierenden Kontrast mit der Haut. Die Sonne schien bereits durch die Bettnetze und er wusste, sie hatten nicht mehr viel Zeit. Ein Grund mehr, warum er das Meer aus violettem Haar endlich gebändigt bekommen musste. Vorsichtig schob er eine weitere Strähne nach rechts, genoss den Anblick des freigelegten Nackens und griff dann nach den nächsten Haaren um mit ihnen genauso zu verfahren.

„Was machst du da eigentlich?“, raunte es unter ihm und beinahe hätte er die Haare wieder losgelassen.

„Ich suche mir eine Stelle aus.“

Er konnte förmlich sehen, wie sich in der Luft ein lila Fragezeichen bildete.

„Wofür?“

Kouen unterdrückte einen genervten Seufzer. Eigentlich hatte er keine Zeit jetzt auch noch eine Erklärung abzugeben. Bald würden sich die großen Flügeltüren öffnen und wenn er dann immer noch in diesem Bett lag, hatten sie ein gewaltiges Problem. Alle Beide.

„Weißt du nicht mehr, was du mir letzte Nacht versprochen hast?“, versuchte er es also direkt und beugte sich hinab um einen Kuss auf die blasse Haut zu hauchen. Verschiedenste Gerüche stiegen ihm in die Nase, aber er konnte keine der Nuancen identifizieren. Hatte er auch letzte Nacht nicht gekonnt, obwohl seine Versuche da noch intensiver gewesen waren. Sehr viel intensiver.

„Ich habe versprochen, dass ich dich zum Stöhnen bringen würde“, antwortete sein Gegenüber träge, „ Aber ich dachte eigentlich, das hätte ich zufriedenstellend erfüllt.“

Kouen schüttelte den Kopf.

„Ich meine das Andere.“
 

Für einen Moment herrschte Stille und fast befürchtete er, Sinbad hätte es vergessen oder beschlossen einfach so zu tun als ob, doch dann erklang ein leises „Oh“ und er wusste, die Erinnerung war wieder da.

„Und du willst das jetzt wirklich tun?“, fragte Sinbad, unsicherer als Kouen es von ihm gewohnt war.

„Ja, will ich.“

Erneut drückte er seine Lippen auf die empfindliche Haut und genoss das Schaudern, das daraufhin durch den Körper des Anderen lief.

„Es wird Spuren hinterlassen“, erinnerte ihn Sinbad.

„Darum habe ich die Stelle sorgfältig gewählt.“ Als Beweis stupste er mit der Nase gegen seinen Nacken. „Deine Haare werden es verdecken.“

„Ja'far wird es trotzdem sehen. Was soll ich ihm erzählen?“

Kouen hielt in der Bewegung inne. Verdammt, er hatte recht. Sein Berater würde es spätestens bemerken, wenn er ihm die Haare kämmte. Etwas was er angeblich jeden Morgen tat.

„Sag ihm doch, dich hätte eine Mücke gebissen“, schlug er schließlich ein wenig verzweifelt vor. Er wollte sich das nicht von einem neugierigen Berater kaputt machen lassen. Dafür machte ihn der Gedanke zu sehr an.

Unter ihm begann Sinbad zu lachen.

„Das muss aber eine ziemlich große Mücke sein“, scherzte er, dann seufzte er zufrieden und begann sich erneut zu entspannen. „Aber meinetwegen, wenn es dir so wichtig ist. Dafür ziehst du es aber heute Abend an.“

Kouens Mundwinkel zuckten. „Schon wieder? Hatte ich es nicht erst gestern an?“

„Zu schnell ausgezogen“, nuschelte es in die Kissen hinein.

Kouen schüttelte den Kopf. Sie wussten beide wessen Schuld das gewesen war und er würde jetzt nicht darauf herumkauen. Nicht so. Immerhin hatte er gerade die Erlaubnis bekommen das zu tun, was er tun wollte, seit er dem Hochkönig das erste Mal über den Weg gelaufen war.

Dafür würde er es auch in Kauf nehmen, sich noch einmal in Frauenkleidern quer durch den Palast schleichen zu müssen. Immerhin, beim letzten Mal war er auch nicht gesehen worden und er konnte wirklich nicht behaupten, dass ihm das Ergebnis nicht gefallen hätte.

Betont langsam beugte er sich wieder zu Sinbad hinab, sog noch einmal den ihm eigenen Geruch ein und legte dann seine Lippen auf die gewählte Stelle.

Seine Haut war warm, weich und schmeckte ein wenig salzig. So hatte er sich das vorgestellt. Naja, nicht ganz, aber das lag in erster Linie an ihm. Vorsichtig ließ er seine Zähne über die makellose Haut streichen, genoss noch einmal das Schaudern unter ihm, dann erfüllte er sich seinen Traum und biss zu.

Mirror

Er lag direkt vor ihm, ein verführerisches Lächeln auf den Lippen, die langen, lilafarbenen Haare wie ein Tuch auf dem Boden ausgebreitet. Hätte er die Hand ausgestreckt, er hätte sie berühren können, hätte es da nicht ein winziges Problem gegeben:
 

Das Glas des Spiegels zwischen ihnen.
 

Lange Finger fuhren durch sein Haar und brachten ihn und sein Spiegel-Ich zum schnurren.
 

„Gefällt dir meine Sicht der Dinge?“
 

Für einen endlosen Moment hing die Frage im Raum, fast als wäre sie ein teurer Wein, der auf der Zunge blieb, lange noch, nachdem er getrunken worden war. Sinbad lehnte sich den Fingern entgegen und sein Doppelgänger im Spiegel machte es ihm nach.
 

„Was denkst du?“, fragte er, aber eigentlich war die Antwort offensichtlich. Er würde sich nicht nackt vor einem Spiegel rekeln, würde es ihm nicht gefallen. Und sein Doppelgänger logischerweise auch nicht.

Gerade jetzt flog dessen Aufmerksamkeit zwischen ihm und Kouen hin und her, unschlüssig, ob er ihn zu sich vor den Spiegel ziehen sollte oder besser nicht. Sinbad war sich auch nicht sicher. Er mochte den General und er sah ihn gerne, besonders nackt, aber wollte er den Anblick im Spiegel wirklich teilen?

Kouen würde sich nicht beschweren, selbst wenn er sich jetzt mit sich selbst vergnügte. Vielleicht hoffte er sogar ein wenig darauf. Immerhin hatte er den überdimensionalen Spiegel als besondere Überraschung angeschleppt. Er musste zumindest ahnen, dass er ihn damit zu solchen Sachen animierte.
 

Mit einem genüsslichen Schnurren strich er sich mit einem Finger über die Brust hinab bis zu seinem Bauch und verfolgte die Reaktion seiner Zuschauer. Spiegel-Sinbad tat es ihm mit einem hungrigem Ausdruck in den Augen gleich und Kouen? Kouen hielt mitten in der Bewegung inne, noch immer eine lilafarbene Strähne zwischen seinen Fingern haltend. Er starrte.

Sinbad versuchte in seinem Gesicht zu lesen, doch wie immer war das recht schwierig. Sein Gegenüber neigte halt nicht zu großem Mienenspiel.
 

Vielleicht sollte er ja doch?
 

Langsam streckte er den Arm nach ihm aus und strich mit den Fingerspitzen über seinen Handrücken bis Kouen endlich auch das letzte lilafarbene Haar fallen ließ.

War Sinbad sich eben noch nicht sicher gewesen, ob er den Platz vor dem Spiegel wirklich teilen wollte, inzwischen brannte er förmlich darauf. Ja, Spiegel-Sin war schön und es erregte ihn ihm zuzusehen, aber er konnte ihn nicht anfassen und alleine wurde auch die schönste Aussicht schnell langweilig. Vor allem wenn man der Einzige war, der darin investierte.
 

In einer fließenden Bewegung strich er sich die Haare aus dem Nacken, krampfhaft bemüht die geschwollene Haut darunter nicht zu berühren. Sein Blick lag nach wie vor auf Kouen.

„Weißt du“, „hauchte er ihm entgegen, „Eigentlich würde ich mich gerne kommen sehen.“

Bonus-AU: Stealing

DU!“, fauchte es ihm entgegen, kaum das er die Tür geöffnet hatte. Sinbad blinzelte zwei mal und versuchte das Klingeln in seinen Ohren abzustellen.

„Ich?“, fragte er dann.

Ihm gegenüber schnappte sein Nachbar nach Luft. „Erklär mir das!“, fauchte er erneut.

Zettel wurden ungefragt in seine Hand gedrückt und einen Moment lang starrte Sinbad auf einen schlechten Ausdruck eines nackten Brustkorbs.

„Oh“, entwich es ihm, während seine Augen den nackten Körper musterten. Die Statur, die Haltung, ja das Bild hatte er schon einmal gesehen, nur da hatte es noch eine deutlich bessere Qualität besessen. „Ich würde sagen, es liegt am Drucker“, platzte es aus ihm heraus, doch das war offensichtlich die falsche Antwort.

Eine schnelle Bewegung, dann hatte er die Wand im Rücken und einen Unterarm an seinem Hals.

„Red nicht schlecht über meinen Drucker“, knurrte sein Nachbar verärgert, in den Augen ein gefährliches Funkeln. Sinbad musterte es interessiert. 

Er hätte es nicht zugegeben, aber der Ärger machte den anderen Mann attraktiv.

„Du!“, grollte der ein weiteres Mal und der Druck an seinem Hals verstärkte sich, „Du hast dich in mein WLAN eingehackt!“ Sein Nachbar presste die Lippen aufeinander, krampfhaft bemüht nicht endgültig die Beherrschung zu verlieren.

Sinbad zwang sich zu einem Lächeln. „Schuldig“, flötete er, so gut es mit einem Arm an seinem Hals halt ging.

In den Augen seines Gegenübers blitzte Verwirrung auf.

„Du- Du gibst es zu?“, fragte er, jetzt sichtlich aus dem Konzept geraten und auch der Druck an seinem Hals ließ spürbar nach.

„Natürlich“, schnurrte er, dankbar über die zurückgewonnene Freiheit, „Aber ich fürchte, letztlich ist es auch deine Schuld.“

„Mei- WAS?“

Da war sie wieder, diese unbändige Wut, die ihm so gut gefiel. Sinbad leckte sich die Lippen.

„Deine Schuld, natürlich“, wiederholte er und genoss jede einzelne Silbe davon.

„Wieso meine?“

Sinbad lehnte sich nach vorne, so gut es eben ging. Jetzt trennten ihn nur noch Zentimeter von seinem Gegenüber.

„Nun, mit dir in meinem Schlafzimmer, bräuchte ich solche Bilder nicht.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Arcturus
2016-08-19T11:54:01+00:00 19.08.2016 13:54
*kichert*
Ich wusste, der Prompt passt zu den beiden. Ich hatte recht. 💜❤
 
Danke für den OS!
Antwort von:  _Delacroix_
19.08.2016 16:12
Stimmt, hattest du.
Sin war sehr schnell der Meinung, er mag das
Von:  LisaTachibana
2015-03-05T14:19:12+00:00 05.03.2015 15:19
Ich mag deinen leichten Schreibstil und vor allem lässt der sich einfach und gemütlich lesen. Auch wnen ich zugebe das mich der große Anfangsbuchstabe irritiert hatte. Das Pairing ist zwar überhaupt nicht meins, aber dennoch eine sehr schöne Idee und das mit Ja'far kann ich mir auch super vorstellen. x3
Von:  Naoki_Ichigo
2015-03-04T23:35:35+00:00 05.03.2015 00:35
Auch wenn ich weder Sinbad noch Kouen mag, fand ich den OS interessant.
Kouen in Frauen Kleidung ist eine sehr lustige Vorstellung.
Irgendwie auch süß, dass er das für Sinbad durchzieht.

Wie kommt Kouen eigentlich unbemerkt wieder aus dem Schlafzimmer, oder dem Palast oder Sindria?
Oder ist er dort einfach zu "Besuch"?
So spontant vorbei schauen ist doch eher schwiriger.
Muss sich Sinbad eigentlich auch als Frau verkleiden, wenn er Kouen in Kou besucht und ihn des Nachts gesellschaft leisten möchte?

Naja, ich fand den OS schön. Auch wenn er doch recht kurz war, aber da kann man nichts machen.

MvfG
Moi


Zurück