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James Potter und das Trimagische Turnier

von

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Gute Neuigkeiten

"Tigo, zum Henker, wo warst du?", fragte James unaufhörbar grinsend, als sich seine beste Freundin Antigone atemlos auf dem Abteilsitz gegenüber niederließ. "Das willst du gar nicht wissen, meine Tante hat doch tatsächlich einen Muggelführerschein im Sommer gemacht!", feixte sie. James und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Albus sahen sich an und James wusste, dass beide in diesem Moment daran gedacht hatten, wie ihr Onkel Ronald Weasley einst dem Fahrprüfer einen Verwechslungszauber auf den Hals hetzte, um die Muggelführerscheinprüfung zu bestehen. "Kann ich mir vorstellen.", meinte James. "Ich verstehe nicht warum das jetzt plötzlich in Mode gekommen ist, es ist ja nicht so dass man auch auf einem Besen fliegen könnte..." "Sei nicht Albern, James. Die Muggel würden das doch sehen.", sagte Albus und wandte sich wieder seinem Exemplar von Eine Geschichte von Hogwarts zu. "Ja ja, als ob. Die würden dann wieder eine tolle Ausrede erfinden und einen Besen wahrscheinlich für einen Hagelsturm halten." Antigone prustete los, während sie ihren Koffer auf die Ablage hievte, so dass sie ihn fast fallen ließ. Im letzten Moment fasste sie mit der anderen Hand nach und ließ sich wieder auf den Sitz fallen. "Und wie war's bei dir im Sommer?", fragte sie grinsend. James verdrehte die Augen. "Tigo, wir haben uns eine einzige Woche im Sommer nicht gesehen..." Er lehnte sich weiter zur Abteiltür und blickte auf den Gang, um nach dem Imbisswagen Ausschau zu halten. "Aber nein, keine besonderen Vorkommnisse... Außer dass Mum gedroht hat, mich in einen Staubsauger zu verwandeln, wenn ich nicht bald mein Zimmer aufräume." "Sie hätte es einfach tun sollen, es sieht immernoch genau so aus wie vorher...", warf Albus hinter seinem Buch ein. James blinzelte ärgerlich. "Jaah... Albileins Zimmer ist natürlich immer so piekfein wie seine Schulnoten, pass auf, dass du nächstes Jahr nicht noch Vertrauensschüler wirst." "Um Gottes Willen, Albus, tu uns das nicht an. Ich glaube James würde dich enterben." Antigone zog mit gespielter Empörung die Brauen hoch, während James sich auf seinem Sitz vor Lachen kugelte. "Ach und was will er mir vererben? Sein dreckiges Zimmer?", fauchte Albus, woraufhin nun Antigone lachen musste. James winkte grinsend ab. Die Abteiltür glitt auf und die Hexe mit dem Imbisswagen lugte herein. "Etwas Süßes, meine Lieben?"

Eine halbe Stunde später lagen James und Antigone in Haufen von buntem Süßigkeitenpapier auf ihren Sitzen und tauschten Schokofroschkarten. "Ich hab das Gefühl der Kesselkuchen wird jedes Jahr besser!", sagte Antigone und studierte die Rückseite der Karte von Paracelsus. "Ja, stimmt, aber ich finde sie könnten mal Feuerwhiskey reintun... Ich liebe Feuerwhiskey..." "Den du natürlich noch nie getrunken hast.", erwiderte Antigone scharf mit einem Blick auf Albus. James nickte, "Natürlich.", während sein Bruder plötzlich interessiert die Ohren spitzte. Albus konnte manchmal eine ziemliche Petze sein und niemand in der Familie gab so viel auf das Einhalten der Regeln, wie er. Daher war es besser, er würde nicht erfahren, dass letztes Jahr bei der Feier nach dem Quidditchspiel gegen Slytherin im Gemeinschaftsraum eine große Menge Feuerwhiskey geflossen war...

Draußen lag der Himmel bereits in einer Vielzahl von rot-orange Tönen und als James dies bemerkte, waren die Lampen bereits angegangen. "Wir sollten uns gleich umziehen.", mahnte Albus. "Es ist nicht mehr weit."

Antigone wurde plötzlich sehr still und presste die Lippen aufeinander. "Ich bin mal kurz auf der Toilette.", sagte sie schnell und war plötzlich aus dem Abteil verschwunden. James sah ihr ratlos nach. "Was'n mit der los?", fragte er und Albus setzte eine selbstgefällige Miene auf. "Vielleicht bist du ja nicht mehr der einzige Mann in ihrem Leben?", feixte er und packte sein Buch in seine Tasche. "Was soll das denn heißen?" James starrte ihn an. "Sie ist das einzige Mädchen in meinem Gryffindor-Jahrgang, mit ist klar dass sie nicht..." "Wie machen die das denn mit dem Schlafsaal, hat sie einen einzigen für sich? Das habe ich mich schon immer gefragt." "Ja, du Trottel, sie schläft ja wohl kaum bei uns.", antwortete James. "Aber keinen großen. Sie hat eine Abstellkammer bekommen, die magisch vergrößert wurde." "Warst du schon da?", fragte Albus ungemein neugierig. "Na sicher, man kann zum Fenster reinfliegen, wenn sich auf dem Besen nicht genauso dämlich anstellt wie Rose." James sah nervös zur Abteiltür, die nun nach zehn Minuten immernoch nicht aufgeglitten war. "Was macht sie da so lange?", fragte er, mehr zu sich selbst gewandt und ohne die Tür aus den Augen zu lassen. "Musst du doch wissen, sie erzählt dir doch sonst alles. Oh und jetzt sollten wir wirklich unsere Umhänge anziehen." "Umhänge, ja klar." James fuhr plötzlich wie von der Tarantel gestochen hoch, drehte sich zur Gepäckablage um, öffnete seinen Koffer und zog seinen Tarnumhang heraus, den sein Vater ihm an seinem ersten Weihnachtsfest in Hogwarts geschenkt hatte. Ehe Albus wusste, was los war, war James auf dem Gang verschwunden.

Er zog den Umhang über und eilte die Abteiltüren entlang. Antigones Verhalten hatte ihn beunruhigt und es kam ihm seltsam vor. Natürlich war es nicht nett, dass er ihr hinterher spionierte und er konnte nur hoffen, dass sie es nicht merkte. Das letzte was er wollte, war sich mit ihr zu streiten und das nicht nur, weil er in der Schule völlig versagen würde, wenn er nicht ihre Hausaufgaben abschrieb. Antigone und er hatten sich im ersten Jahr auf der Zugfahrt kennengelernt und seitdem für ihre ganzen nächtlichen Ausflüge und Regelbrüche mehr Strafarbeiten und Nachsitzen bekommen, als alle ihre Gryffindor Mitschüler zusammen. Außerdem, auch wenn er wetten könnte sein Bruder hätte ihn nur ärgern wollen, hatte ihm sein Satz, den er so beiläufig hatte fallen lassen einen Stich versetzt...

"Vielleicht bist du nicht der einzige Mann in ihrem Leben."

Vor dem zweiten Abteil im letzten Wagen standen einige Gestalten in Slytherin-Anzügen, auf die er zu Sehen gern verzichtet hätte. Zwei große stämmige Jungen, Marcus Avery und Theodore Nott, sowie ein kleiner schmächtiger mit dem Namen Moon, dessen Vornamen James noch nie gehört hatte. Sie unterhielten sich leise. "Wie lange brauchen die denn da drin?", flüsterte Moon ärgerlich und sah immer wieder auf die Uhr. "Wir müssen uns umziehen, der Zug kann jeden Moment halten." "Jetzt mach mal halblang, alter Streber.", grinste Avery und ließ seinen Blick zur Abteiltür huschen. "Scorpius hat sie immerhin den ganzen Sommer nicht gesehen." "Ja, mein Gott, sie sieht natürlich sehr hübsch aus und wenigstens ist sie reinblütig. Und zwei Jahre älter, ich frage mich wie er es geschafft hat, die rumzukriegen. Meint ihr er hat einen Liebestrank verwendet?", sagte Moon nun. "Quatsch nicht, wenn Scorpius das hört...", murmelte Nott. "Wir sollten da jetzt aber mal wirklich einen Schlussstrich ziehen, ich habe wahnsinnigen Hunger und würde gern vor dem ganzen Gedrängel im Schloss sein..." Die Tür glitt auf und Antigone kam heraus. Sie errötete ein bisschen, als die drei bei ihrem Anblick verstummten. "Tschau.", murmelte Nott, was für James das Zeichen war loszurennen, damit Antigone nicht mitbekam, dass vor ihr wie von Zauberhand die Abteiltüren aufglitten.

Er schlüpfte durch Türen, rannte an anderen Schülern vorbei, unsichtbar wie er war. Was bei Merlins Barte hatte er da gerade gehört? Antigone und Scorpius Malfoy? Das konnte doch nicht ihr ernst sein! Wie lange ging das schon? Warum hatte sie das vor ihm verheimlicht?

James sprintete in sein Abteil und riss sich den Umhang vom Leib. "DU!" Er zeigte mit zornesrotem Gesicht auf seinen Bruder, dann drehte er sich um und steckte den Tarnumhang weg, stattdessen zog er sich seinen Hogwarts-Umhang über. "Du hast es gewusst, deswegen hast du auch..." "Was hat er gewusst?" Antigone stand plötzlich mit hochgezogenen Brauen im Türrahmen. "Dass mein Umhang ganz unten im Koffer liegt, unter den Büchern." "Achso.", nickte Antigone und Albus, der bereits seinen Slytherin-Umhang trug, bejahte eifrig. James warf ihm einen vernichtenden Blick zu und schwor sich, ihn später über die Sache auszuquetschen. Antigone durfte davon auf keinen Fall erfahren, sie würde an die Decke gehen, wenn sie merken würde, dass er sie belauscht hat. So tat James nun als wäre nichts gewesen, lachte als Antigones Koffer zu Boden fiel, als sie versuchte ihn herunterzuholen und drängelte sich mit ihr unter dem allgemeinen Aufruhr aus dem Zug. Am Bahnsteig erkannten sie bereits Hagrid, der die Erstklässler einsammelte und winkten ihm begeistert. Hagrids Bart war sichtbar ergraut, er trug dennoch denselben alten Maulwurffellmantel wie immer. "Na, ihr Rabauken.", sagte er zu ihnen. "Beeilt euch, ins Schloss zu kommen, wird ne ganz spannende Sache gleich - Erstklässler hier rüber." Sie verabschiedeten sich von Hagrid und auch von Albus, der seine Schwester Lily entdeckt hatte und mit ihr hoch zum Schloss fahren wollte.

"Tigo, James, fahrt doch mit uns!" James entdeckte in der ersten Reihe der Schüler, die auf die Kutschen zum Schloss mit den unsichtbaren Pferden warteten, seine Cousine Rose und seine Cousins Hugo und Fred Weasley.

"Du hast echt Glück so eine riesige Familie zu haben.", murmelte Tigo, als sie an den anderen wartenden Schülern einfach vorbeigingen und mit James Verwandten in die Kutsche stiegen.

"Ja, ist manchmal nervig, besonders wenn man mit Albus verwandt ist, er ist manchmal genau so wie Onkel Percy.", feixte Fred Weasley. "Ich behaupte ja schon lange, er kann gar nicht dein Bruder sein James, niemand aus unserer ganzen Familie war je in Slytherin."

"Das ist höchst selten.", erklärte Rose ihnen. "Aber das kann schon mal vorkommen. Meine Eltern und Großeltern waren alle in Gryffindor und Hugo und ich sind beide in Ravenclaw."

"Mum hat mir mal erzählt, der Sprechende Hut hat bei ihr sehr lange überlegt, ob er sie nicht nach Ravenclaw stecken sollte und hat sich im letzten Moment doch noch für Gryffindor entschieden.", sagte Hugo und setzte eine nachdenkliche Miene auf.

"Hab keine Ahnung wo meine Eltern waren.", sagte Antigone ein bisschen traurig. Ihre Eltern waren beide von einem paar der letzten Todesser ermordet worden. James Vater hatte sie eigenhändig gefangen, er war Leiter der Aurorenzentrale im Ministerium. Wahrscheinlich war das deshalb einer der Gründe warum James' Eltern so eine starke Bindung zu Antigone hatten, sie war so wie Ted Tonks, der Patensohn seines Vaters, Dauergast bei den Potters.

Bald erreichte die Kutsche das steinerne Tor zur Großen Halle und sie stiegen aus. Die verzauberte Decke lag heute in einem sternklaren dunkelblau und sie verabschiedeten sich von Hugo und Rose und eilten mit Fred zusammen zum Gryffindor Tisch, wo sie sich setzten. "Boah, hoffentlich fangen die gleich an.", murmelte Fred, während er nach links und rechts grüßte. "Ich hab einen Mordshunger." Kaum hatte er dies ausgesprochen, waren die Erstklässler zusammen mit Hagrid in die Halle getreten. Vor dem Lehrertisch stand ein dreibeiniger Hocker, der James nur allzugut bekannt vorkam.

Die Schulleiterin, Professor McGonagall, die heute zur Feier des Tages einen nagelneuen blau-grün karierten Umhang trug, erhob sich und sofort erstummte das Stimmengewirr.

"Willkommen in Hogwarts und willkommen zurück. Ich bitte nun um Ruhe für die Auswahl auf die Häuser-" Das war der Moment an dem James und Antigone für gewöhnlich abschalteten. James zog stattdessen ein Pergament aus der Tasche, um Antigone einige Quidditchmanöver zu zeigen, die er die Sommerferien über entwickelt hatte. "Lily könnte endlich mal diesen Wronski-Bluff auf die Reihe kriegen, aber ich glaube das macht Mums alter Komet nicht lange mit, wir sollten dieses Jahr aber Glück haben, sie müsste noch vor dem zweiten Spiel Geburtstag haben und ich hab Mum und Dad belauscht, dass sie einen neuen Besen bekommen soll, ich wette sie kaufen ihr den neuen Nimbus-" Sie wurden unterbrochen und klatschten, als der erste Gryffindor vom Sprechenden Hut ausgerufen wurde.

Als die Zeremonie endlich vorbei war, füllten sich die Teller mit Speisen und Getränken. Als sie fertig gegessen hatten (James und Fred lieferten sich ein Wettessen, wer mehr Teller voll Siruptorte hinunterbekam), erhob sich Professor McGonagall zu ihrer Ansprache. "Liebe Schüler, ich darf sie noch einmal von unserem Hausmeister Argus Filch darauf hinweisen, dass eine Liste mit verbotenen Gegenständen vor seinem Büro aushängt, einschließlich aller Produkte aus einem Laden namens Weasleys Zauberhafte Zauberscherze..." Fred schnitt James und Antigone eine Grimasse, wahrscheinlich hatte er einen ganzen Koffer voll mitgebracht, da der Laden seinem Vater gehörte. "-außerdem ist das Betreten des Verbotenen Waldes für ausnahmslos alle Schüler verboten, insbesondere für Miss Jones und Mister Potter." Alles sah rüber zum Gryffindor Tisch, während James und Antigone winkten und blöde grinsten. Fred fuchtelte empört mit seiner Gabel. "Ich war da auch tausend Mal mit euch drin und mich erwähnt sie nicht mal..." "Desweiteren fallen sämtliche Qudditchspiele dieses Jahr leider aus." Empörte Aufschreie waren aus der Schülerschaar zu hören. Antigone sah James entsetzt an. "Das können sie doch nicht machen, jetzt haben wir uns den ganzen Sommer umsonst Gedanken gemacht-" "Ruhe bitte!", tönte Professor McGonagalls magisch verstärkte Stimme vom Lehrertisch her. "Das ganze hat einen Grund und zwar den, dass das Zaubereiministerium beschlossen hat, dieses Jahr nach langer Zeit wieder das Trimagische Turnier in Hogwarts stattfinden zu lassen."

Im ganzen Saal war es nun still, alle hingen gebannt an McGonagalls Lippen.

"Ja, sie haben richtig gehört, früher hat man es alle fünf Jahre ausgetragen. Das Trimagische Turnier ist ein Wettkampf zwischen den Zaubererschulen Beauxbaton, Durmstrang und Hogwarts, deren jeweilige Champions in drei gefährlichen Aufgaben um die Ehre ihrer Schule und tausend Galleonen Preisgeld kämpfen. Der Champion wird dabei von einem unabhängigen Richter an Halloween bestimmt, im Oktober werden dann die Delegationen der anderen Schulen eintreffen."

"Tausend Gallonen Preisgeld, Tigo.", flüsterte James. "Stell dir mal vor, wieviele Besen wir davon kaufen könnten."

"Allerdings ist die Teilnahme erst gestattet, wenn Sie die notwendige Volljährigkeit bis zum 31. Oktober erreicht haben. Und nun bitte ich Sie, sich in die Schlafsäle zu begeben, damit wir morgen pünktlich und ausgeruht mit dem Unterricht beginnen können."

Der Lärm in der Großen Halle schwoll an, ein jeder spekulierte auf dem Weg zu den Schlafsälen über das Trimagische Turnier. "James, warum gucken die dich alle an?", fragte Antigone stirnrunzelnd, als sie die Treppe hoch zum Gryffindor Turm stiegen. James schaute sich um, tatsächlich liefen in diesem Moment einige Hufflepuffs tuschelnd vorbei und deuteten auf ihn.

"Ist doch klar Tigo. James wirds.", sagte Fred, als wäre das ganz selbstverständlich.

"Na ja, keine Ahnung." James bekam rote Ohren und versuchte sich, sein unbändiges schwarzes Haar hinters Ohr zu streichen. "Mein Vater hat das Turnier mal gewonnen, weißt du. und ich werde am 1. Oktober 17."

"Ich hab mich immer gefragt warum deine Eltern dich so spät eingeschult haben.", sagte Fred und stoppte vor dem Porträt der Fetten Dame.

"Mum meinte ich müsse erst lernen mich zu benehmen.", grinste James. "Wie ist das Passwort?"

"Schleiereule!", sagte jemand hinter ihnen und die fette Dame glitt zur Seite um das Porträtloch freizugeben Sie drehten sich um, es war James' und Freds Cousine Molly, die das goldene Vertrauensschülerabzeichen auf der Brust trug. "Und macht hin bitte, ihr haltet den ganzen verkehr auf." Hinter Molly hatte sich eine Schlange Erstklässler gebildet.

"Mach mal halblang, Molly.", sagte Antigone grinsend und kletterte betont langsam und gemächlich durch das Porträtloch. Fred folgte ihr und als James halb durch war, drehte er sich nochmal um und tat so als würde er etwas suchen. Mollys Gesicht wurde so rot wie ihr Haar und sie öffnete den Mund, da war James aber bereits im Gemeinschaftsraum verschwunden und beeilte sich, sich ganz hinten in eine Ecke zu Fred und Antigone zu setzen, damit Molly ihm keine Strafpredigt halten konnte.

"Ich ärgere mich, dass ich erst im April siebzehn werde.", murmelte Fred. "Ich meine, immerhin ist Molly letztes Jahr als Viertklässlerin schon Vertrauensschülerin geworden, da finde ich die Altersbegrenzung echt unfair."

"Fred, Molly haben sie nur ausgesucht weil sie sich ständig pingelig an Regeln hält und weil immer ein Junge und ein Mädchen Vertrauensschüler in einem Hausjahrgang sind und in unserem Jahrgang ist nur Tigo.", erklärte James.

"Jaah und nicht mal Professor Trelawney wäre so irre, mich zur Vertrauensschülerin zu ernennen, bei James' und meiner Akte... Na ja, ich gehe jetzt aber ins Bett. Obwohl ich ja am ersten Tag echt gern verpennen würde, aber mir fallen die Augen zu." Sie winkte und schritt in Richtung ihres Schlafsaals.

James starrte ihr nach, um sich zu vergewissern, dass sie wirklich im Schlafsaal verschwand. Er verspürte den Drang unter dem Tarnumhang an ihr Fenster zu fliegen, ob sie auch tatsächlich schlief und nicht nur einen Mondscheinspaziergang mit-

"James, was'n bei dir los?"

"Hm?"

"Bist plötzlich so blass um die Nase."

"Ach.", sagte James. "Es ist nur- Ich überlege ob ich wirklich an diesem Trimagischen Turnier teilnehmen soll. Weiß nicht ob das Dad gefallen würde, du weißt ja was ihm damals passiert ist."

"Ja, James, aber hier läuft niemand rum und will dich töten, außer dem Gemälde von Sir Cadogan-"

"Und vielleicht Malfoy, wenn wir den Hauspokal wieder gewinnen. Das wären sieben Jahre in Folge und Slytherin wird jedesmal nur vorletzter.", sagte James lachend.

Fred meinte: "Es ist immer so knapp zwischen Ravenclaw und uns, weil Rose denen durch ihre guten Noten so viele Punkte reinholt, wie sie Tigo, dir und mir jedes Jahr wieder abziehen."

Ja, Rosie hat einen glänzenden Verstand und Hugo scheint auch ziemlich nach Tante Hermine zu kommen. Tun aber beide auch den ganzen Tag nichts anderes als lernen, wenigstens spielt Hugo jetzt Quidditch, sonst wäre Onkel Ron noch durchgedreht..."

Fred lehnte sich tiefer in seinen Sessel und sah aus dem Fenster. "Weißt du, manchmal beneide ich Tigo..."

"Warum?"

"Na ja, sie macht nur den ganzen Tag Mist mit uns beiden, hat aber trotzdem so glänzende Noten. Und wenn sie auch nur ein Viertel weniger mit uns rumhängen würde, wäre sie genausogut wie Rosie.", sagte Fred gedankenverloren.

"Nein." James schüttelte den Kopf. "Da hat sie gar keinen Bock drauf. Sie meint immer, das Leben ist viel zu kurz, um es mit Lernen zu vergeuden, man muss sehen, dass man einigermaßen gut durchkommt, ohne dass man andere Dinge vernachlässigt."

"Der Spruch hätte auch von unseren Dads kommen können.", stellte Fred grinsend fest.

"Jaah, Mann..."

Da sie beide gerade so ins Gespräch vertieft waren, überlegte James fieberhaft, ob er Fred nicht von seiner Entdeckung heute Nachmittag erzählen sollte. Doch dann fiel ihm ein, dass auch er es nicht besonders toll gefunden hätte, dass James Antigone einfach unter dem Tarnumhang nachgelaufen war.

"Jedenfalls hat das Schuljahr bis jetzt nur mit tollen Neuigkeiten angefangen!"

"Ja, ganz toll...", knurrte James und wünschte Malfoy dahin, wo der Pfeffer wächst.

Der Feuerkelch

Antigone war am nächsten Morgen bereits mit Fred in der großen Halle, als James herunterkam. Seine beiden Freunde sahen im Gegensatz zu ihm ausgeschlafen aus, was ihn etwas beruhigte, da er sich so ein wenig von dem Gedanken, dass Antigone noch einen nächtlichen Ausflug unternommen hatte, entfernte. Er hatte die halbe Nacht darüber nachgedacht, warum Antigone ihm eine - was auch immer sie hatten - mit Malfoy verheimlichte. James klammerte sich immernoch an die Hoffnung, dass das ganze ein Missverständnis war und Antigone ihm in Wirklichkeit nur Nachhilfe in Zaubertränke oder einem anderen Fach gab. Aber das Gespräch zwischen den Slytherins vor Malfoys Abteil und der Satz seines Bruders ließen ihm keine Ruhe...

James ließ sich neben Fred nieder und begann, sich Eier und Toast auf den Teller zu schaufeln. Professor Longbottom, der Hauslehrer von Gryffindor, teilte währenddessen die Stundenpläne aus.

"Hat eigentlich irgendjemand von euch Kräuterkunde gewählt?", fragte James kauend.

Antigone und Fred schüttelten beide den Kopf. "Zum Glück nicht, das ist das langweiligste Fach nach Wahrsagen. Ich bin froh, dass wir Trelawney jetzt ein für allemal los sind.", sagte Antigone. "Was habt ihr denn gewählt?", fragte James. Fred antwortete etwas zerknirscht: "Ich habe nur vier ZAGs bekommen: Zauberkunst, Pflege magischer Geschöpfe, Verteidigung gegen die dunklen Künste und Verwandlung. Mum ist an die Decke gegangen, als sie das erfahren hat, aber Dad war ganz locker. Er meinte, dass es ihm peinlich gewesen wäre, wenn ich Muggelkunde und Zaubereigeschichte bestanden hätte und dass ich wahrscheinlich eh irgendwann in sein Geschäft einsteige." "Ich wette, du kriegst mal die Filiale in Hogsmeade.", sagte James. "Und wer ist schon in Muggelkunde gut? Das ist ein oberblödes Fach, ich bin froh, dass ich es nicht gewählt hab." "Lass das nicht Molly hören.", warnte Fred und schielte hinüber zu seiner Cousine, die ein paar Plätze weiter saß. "Molly redet von nichts anderem als Muggelkunde und Opa ist total stolz auf sie, weil er genauso in die Muggel vernarrt ist. Sammelt Steckdosen und sowas Verrücktes. Was hast du gewählt, Tigo?" "Verteidigung gegen die dunklen Künste natürlich, dann noch Zaubertränke, Verwandlung, Zauberkunst, Pflege magischer Geschöpfe und Arithmantik."

"Du hast Pflege magischer Geschöpfe gewählt?", prustete James in seinen Becher. "Ich habs auch gewählt, aber nur Hagrid zuliebe. Du bist ja mutig, so wie du dich vor den Flubberwürmern geekelt hast." Antigone errötete, mit Tieren zu tun zu haben bereitete ihr Unbehagen. "Haben wir heute auch gleich als erstes.", sagte Fred mit Blick auf den Stundenplan.

Die drei erhoben sich, um sich auf den Weg zu Hagrids Hütte zu machen, doch plötzlich entdeckte James seinen Bruder Albus, der gerade vom Slytherintisch aufstand.

"Geht schon mal vor, muss kurz mit meinem Bruder reden.", sagte er und ging auf Albus zu. "Morgen.", sagte er wenig freundlich. "Ich muss mit dir reden." James sah Antigone und Fred nach, die durch die Tür der Großen Halle verschwanden. Albus gähnte ausgiebig. "Es ist wegen Tigo, oder?", fragte er. James packte seinen Bruder energisch an der Schulter und zischte: "Nicht so laut, dass muss ja nicht jeder wissen... Was ist da mit Malfoy und ihr? Du weißt was darüber, du bist doch mit dem befreundet!" "Jetzt mach mal halblang.", flüsterte Albus und schüttelte James' Hand ab. "Ich habe keine Ahnung davon, weiß nur dass die sich Ende letzten Jahres ein paar Mal getroffen haben. Warum fragst du Tigo nicht einfach?" "Na hör mal." James holte tief Luft. "Ich kann doch nicht einfach zu ihr spazieren und sie fragen. Du hast doch mitgekriegt, dass ich ihr im Hogwartsexpress hinterhergelaufen bin. Offiziell weiß ich nichts davon und schöpfe auch keinen Verdacht. Ich dachte echt du wärst etwas hilfsbereiter." "Ganz ehrlich.", sagte Albus ärgerlich. "Ich habe dir bereits gesagt, dass ich nicht viel mehr als du weiß. Und vielleicht solltest du dir endlich mal einen Ruck geben und Tigo sagen, dass du sie magst, die guten Mädchen sind nämlich ganz schnell weg wenn man nicht aufpasst." Er ging mit schnellen Schritten seines Wegs und ließ James stehen. "Aber ich mag sie doch gar nicht... Zumindest nicht so...", rief er seinem Bruder mit zornesrotem Gesicht hinterher.

In Pflege magischer Geschöpfe war James heute nicht ganz bei der Sache, Fred und Antigone schien es nicht weiter aufzufallen. "Jetzt beim UTZ können wir natürlich mit gefährlicheren Geschöpfen arbeiten.", erklärte Hagrid ihnen. "Im nächsten Halbjahr schauen wir mal, ob man uns vielleicht einen Drachen besorgen kann. Dann sollten wir uns mit Fwoopern, Greifen und Hippocampi beschäftigen, da wird ein hübsches Exemplar im See einziehen. Heute machen wir mal ein paar Feuer und schauen uns an, ob wir eine Aschwinderin zu sehen bekommen."

Hagrid demonstrierte ihnen in dieser Stunde, was passierte, wenn man ein magisches Feuer zu lange brennen ließ: Eine Aschwinderin, eine Art Feuerschlange, stieg daraus empor und legte ihre Eeier, im Feuer ab, bevor sie selbst wieder zu Asche zerfiel. Diese Eier strahlten so eine Hitze ab, dass sie einige Bäume innerhalb von Sekunden in Brand setzten. Sie mussten den Brand löschen und die Eier schockfrosten.

Allgemein war der Unterricht in den Fächern viel schwieriger geworden als im Vorjahr. In Zaubertränke mussten sie eine Reihe schwieriger Rezepte ausprobieren und in Verwandlung begannen sie Wirbellose in Säugetiere zu verwandeln. Dazu kam noch eine Menge an Hausaufgaben, die die drei bis zur Ankunft der anderen beiden Schulen am Tag vor Halloween auslasteten. James Geburtstag verlief ruhig, es gab eine kleine Feier im Gemeinschaftsraum, wo viel Torte, die Fred aus der Küche stibitzt hatte, verdrückt wurde und es ein kleines nass zündendes Feuerwerk gab. Von seinen Eltern bekam er ein Besenpoliturset und auch einen neuen Festumhang, von den Onkeln und Tanten viele Bücher, Süßigkeiten und eine Tüte voller Ware aus dem Scherzartikelladen, von Fred eine Flasche Feuerwhiskey und von Antigone einen Besenkompass.

James hatte mit seinen Freunden die stumme Übereinkunft getroffen, am Turnier teilzunehmen. Tatsächlich schienen das alle von ihm zu erwarten, denn es gab in den Wochen vor Halloween in Hogwarts kein anderes Gesprächsthema mehr. Rose hatte bereits begonnen für James nützliche Zauber in der Bibliothek zu recherchieren und Fred dachte bereits nach, wie man das Preisgeld am besten verwenden könnte. Antigone war ausgesprochen ruhig in dieser Zeit, wie James auffiel. Er hoffte insgeheim, dass sie sich Sorgen um ihn machte, wenn er die drei gefährlichen Aufgaben meistern musste.

Am Abend des dreißigsten Oktobers mussten sie nach Häusern geordnet vor der Großen Halle antreten. Professor McGonagall lief hektisch umher und wies die Schüler an, einen möglichst guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Hagrid hatte sich zur Feier des Tages in seinen fürchterlichen Braunhaaranzug geworfen.

Nach ein paar Minuten war aus der Ferne ein Brummen zu vernehmen. James blickte sich um, konnte aber den Ursprung nicht erkennen und andere taten es ihm nach. Professor McGonagall rief plötzlich: "Seht!" Sie deutete auf den See.

Dort tauchte ein Mast auf, ihm folgte der Rest eines riesigen Schiffes. Die Schüler apllaudierten begeistert, dann wurde eine Planke zum Ufer ausgefahren, über die schließlich einige Gestalten in Pelzmänteln schritten.

"James! Das ist Viktor Krum! Der Direktor! Er war mal Quidditchspieler!", sagte Fred aufgeregt und sie reckten die Köpfe nach dem Leiter der Durmstrang-Schule, der nun Professor McGonagall die Hand schüttelte. "Gehen sie doch hinein und wärmen sie sich etwas auf, Madame Maxime müsste gleich hier sein."

Gemurmel machte sich breit über die Ankunft der ersten Delegation, die nun an ihnen vorbei in die große Halle schritt. Es waren ausnahmslos männliche Schüler. "Sehen ziemlich fies aus nicht.", murmelte Fred James und Antigone zu. "Jaah, ziemliche Riesen. Wenn ich es mit einem von denen zu tun kriege..."

Die drei schnellten herum und hätten fast die Landung ein paar riesiger Pferde, die eine noch größere Kutsche zogen, verpasst. Hagrid sprang herbei und öffnete die Tür der Kutsche, eine kleine goldene Treppe und - wenig dazu passend - ein riesiger beschuhter Fuß traten heraus, gefolgt von einer Frau, die so groß war wie Hagrid. "Fred! Das ist diese riesige Frau auf die Hagrid steht! Dad hat uns von ihr erzählt, weißt du noch?", sagte James aufgeregt und tatsächlich küsste Hagrid ihr die Hand. Hinter den beiden traten etwa zwölf Schülerinnen und Schüler in blassblauen Umhängen aus der Kutsche, sie schienen zu frieren und einigen schlangen sich Schals und Tücher um den Hals. "Professor McGonagall, 'sist lang ehr...", sagte die riesige Frau und schüttelte Professor McGonagall die Hand, die sie und Hagrid nun hinein begleitete. Die Beauxbaton-Schüler liefen hinter ihnen her und beeilten sich in die Große Halle zu kommen. In der letzten Reihe lief ein brünetter Junge, der das Schloss beäugte und abfällig grinste. Als er an Antigone vorbeilief, winkte er und zwinkerte ihr zu. Sie errötete verdutzt. "Was war'n das für ein Spinner?", fragte James empört. Fred lachte und Antigone zuckte bloß mit den Schultern. Sie gingen mit den anderen wieder in die Große Halle und mussten feststellen, dass die Beauxbatons ausgerechnet am Gryffindortisch Platz genommen hatten, während die Durmstrangs bei den Slytherins saßen.

"Oh Gott, bloß weg von dem.", murmelte Antigone und setzte sich an den äußeren Rand des Tisches. McGonagall erhob sich am Lehrertisch und langsam kehrte Ruhe in den Saal ein.

"Liebe Gäste, wir heißen Sie herzlich in unserem Schloss willkommen." Vor dem Lehrertisch stand ein Tisch mit einer Kiste darauf, die Professor Longbottom nun auspackte. Darin war ein Kelch.

"Der Feuerkelch..." In diesem Moment entzündete sich im Kelch ein blaues Feuer. "Wird nun im Atrium der Großen Halle bis zum morgigen Abend stehen. Volljährige Schüler können, wenn sie am Turnier teilnehmen möchten, ihren Namen auf einem Zettel in den Kelch werfen, er wird den jeweils fähigsten Schüler der drei Schulen aussuchen. Aber seien sie gewarnt - die drei Aufgaben die man Ihnen stellen wird, sind allesamt ebenso schwierig, wie gefährlich. Außerdem muss ich Sie darauf hinweisen, dass um den Kelch eine Alterslinie gezogen wird, die Schüler unter siebzehn nicht übertreten können. Sollten sie es dennoch versuchen, wird der Effekt ihnen eine Lehre sein. Und nun wünsche ich Ihnen einen guten Appetit!" Fred haute mit der Faust auf den Tisch, während sich die Platten vor ihnen mit Speisen füllten. "Dad hat mir wieder einen Bären aufgebunden. Ich hab ihn gefragt wie sie den Champion aussuchen und er meinte, man müsse einem Troll das zählen beibringen." James und Antigone prusteten in ihren Kürbissaft. Die Hauselfen schienen sich heute besondere Mühe beim Festessen gegeben zu haben, es waren einige Speisen darunter, die James noch nie gesehen hatte. "Was ist das?", fragte er und deutete auf einen Eintopf mit Fleisch in einer sahnigen Sauce. "Stroganoff oder so.", antwortete Antigone. "Das ist Rindfleisch. Aber probier bloß nicht diesen Rote-Beete-Eintopf, der ist fürchterlich." James nahm sich etwas Stroganoff, wider Erwarten war es sehr gut. Die drei beschlossen alles, was gut aussah, auszutesten und so futterten sie sich durch Gemüseauflauf mit Ziegenkäse, provenzialisches Hähnchen und Bouillabaisse. Dazu gab es Kürbissaft, aber auch zu James' Überraschung, Tonkrüge mit Rotwein. "Wein, Tigo... Sieh mal. Den müssen wir trinken!" "Verdammt, du hast Recht." Ihre Miene hellte sich auf. "Ich fasse es nicht, wir dürfen Wein trinken." Sie schenkte Fred, James und sich ein, der Wein schmeckte trocken, aber gut. "Ich weiß nicht welchen man zu welchem Essen trinkt.", meinte Antigone, deren Gesicht nach dem dritten Glas einen leichten Rosaton angenommen hatte. Als James meinte bereits satt zu sein, erschien der Nachtisch.

"Möchten Sie etwas Sauternes zu ihrer Creme Brulee?"

Die drei blickten auf, der Beauxbaton, der Antigone am Eingang zugezwinkert hatte, hatte sich geräuschlos auf den Platz neben sie gesetzt. "Sau... was?", fragte sie und starrte den Jungen neben ihr an. "Sauternes, ein Dessertwein.", antwortete er und und schenkte Antigone und sich Weißwein eine, ohne eine Antwort abzuwarten. "Was erlaubt der sich...", murmelte James Fred zu und sah zu Antigone, die völlig verdattert wirkte und den halben Wein über ihren Schoß kippte, den sie hastig mit einer Serviette wegwischte. Der Beauxbaton zog nahm sich ebenfalls eine Serviette, tippte sie mit den Zauberstab an und sie verwandelte sich in eine Rose. "Aber na na, das macht doch nichts.", sagte er sehr selbstgefällig, während James zornig in seinem Pudding rührte. „Mein Name ist Patrice Marchand.“, sagte der Beauxbaton. „Antigone.“, entgegnete Antigone, immernoch errötet. Fred prustete in sein Weinglas und der Junge drehte sich zu ihm um. „Was ist so witzig an meinem Namen?“, fragte er ärgerlich. „Nichts antwortete Fred schnell.“ Patrice funkelte ihn zornig an und wandte sich dann wieder Antigone zu. „Wie kommt es, dass du so gut englisch sprichst?“, fragte Antigone nun, nachdem sie sich einigermaßen wieder gefangen hatte. Sie verwandelte den Kürbissaft in ihrem Becher in Wasser und stellte die Rose umsichtig hinein. „Meine Mutter ist Engländerin, mein Vater Franzose.“, sagte Patrice schnell, als wäre es das normalste der Welt. „Ich freue mich sehr Mutters Heimatland zu besuchen und ihr die Ehre zu erweisen, am Trimagischen Turnier teilzunehmen.“ „Der ist sich ja seiner Sache sehr sicher.“, murmelte James. „Das trifft sich sehr gut.“, sagte Antigone. „Mein Freund James Potter wird nämlich auch teilnehmen.“ Sie nickte James zu. Patrice Augen weiteten sich und er blickte zu James hinüber. „Potter? Der Potter? Du bist der Sohn von Harry Potter, der den Dunklen Lord besiegt hat?“ James nickte, immernoch mit ärgerlicher Miene. Zum Glück erhoben sich die anderen Beauxbaton-Schüler und Madame Maxime in diesem Moment. „Nun, Mademoiselle Antigone, es war mir eine Ehre.“ Er küsste ihre Hand, stand auf und verbeugte sich leicht vor James. „Wir sehen uns.“ Somit schritt er von dannen.

„Was war das denn für ein aufgeblasener Idiot?“, fragte James. „Keine Ahnung.“, sagte Antigone und zupfte gedankenverloren ein Blatt der Rose vor ihr ab. „Sag bloß du fandest ihn gut.“, sagte James vorwurfsvoll. Antigone sah auf und runzelte die Stirn. „So ein Quatsch. Und wir sollten langsam schlafen gehen, die anderen sind alle schon gegangen.“ Tatsächlich waren sie fast die letzten am Gryffindortisch und sie beeilten sich, nach oben zu gehen.

In dieser Nacht lag James wieder lange wach. Einerseits ärgerte er sich über den Auftritt dieses Patrice, andererseits musste er morgen seinen Namen in den Feuerkelch werfen, um am Turnier teilzunehmen. Fred und Antigone hatten sich bereiterklärt, ihm mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und trauten es ihm durchaus zu, sich im Turnier zu bewähren. Allerdings war es etwas anderes der Sohn von Harry Potter, als Harry Potter selbst zu sein, der damals bereits zweimal Voldemort entkommen war und dadurch in gefährlichen Situationen viel gewappneter war. Sicher hatte er mit seinen Freunden auch schon allerlei brenzlige Situationen im Verbotenen Wald mitgemacht und war auch besonders in Verteidigung gegen die dunklen Künste ein guter Schüler, aber war das wirklich genug um das Trimagische Turnier zu gewinnen?

Plötzlich verspürte James den Drang darüber mit Antigone zu reden. Er war das ganze Semester nicht mehr unten bei ihr im Schlafsaal gewesen. Kurz entschlossen schlich er zum Fenster, neben dem sein Besen angelehnt stand und öffnete es weit. Er schwang sich auf den Besen, flog ein Stück zum Fenster hinaus und einen halben Meter hinunter und nach links, wo Antigones Fenster war. Dreimal klopfte er dagegen, das war ihr verabredetes Zeichen. Doch niemand öffnete. James drückte sein Gesicht gegen die Scheibe, das Mondlicht fiel ins Zimmer, direkt auf Antigones Bett. Doch da war keine Antigone.

„Und du bist dir sicher, dass du deinen Namen nicht reinwerfen willst?“, fragte James Fred, während sich vor ihnen die Durmstrang-Schüler in einer Reihe aufstellten und allesamt ihren Namen in den Feuerkelch warfen. „Nein. Glaub mir, mit vier ZAGs und gegen dich hab ich da wohl kaum eine Chance.“ Fred winkte ab. „Aber mach das bloß schnell, die gucken alle schon.“ Tatsächlich hatten sich am Gryffindortisch, der jetzt zum Frühstück voll besetzt war, zu ihm umgedreht. James drückte den Zettel in seiner Hand fest an seine Brust, ging zum Tisch mit dem Feuerkelch darauf, schloss die Augen, wartete ein paar Sekunden, indem ihm das Herz bis zur Brust schlug – und lies den Zettel dann langsam hinein fallen. Hinter ihm johlten und klatschten die Gryffindors. „Glückwunsch.“, sagte eine bekannte Stimme. Antigone war hinter ihm aufgetaucht. James Grinsen erstarb. „Wo warst du denn gestern Nacht?“, fragte er sofort. „Oh.“ Auch Antigone lächelte nicht mehr. „Ich… Ich konnte nicht schlafen.“ „Und da hast du was getan?“, bohrte James weiter. „Ist doch egal.“, murmelte sie, wandte sich um und setzte sich an den Gryffindortisch. James starrte ihr nach. Fred legte ihm die Hand auf die Schulter. „Alter, mach nicht so einen Aufriss. Außerdem, hast du nicht zufällig was vergessen?“ „Was soll ich denn vergessen haben?“, zischte James. Fred hob beschwichtigend die Hände. „Schon gut. Was ist denn mit euch beiden los? Ihr seid beide komisch in letzter Zeit.“ „Ja, weil sie neuerdings Geheimnisse vor mir hat.“ Jetzt lächelte Fred verständnisvoll und nickte zum Gryffindortisch hinüber. „James, sie ist ein Mädchen. Sie kann ruhig Geheimnisse haben. Das ist normal. Nur scheinbar hast du das die letzten fünf Jahre vergessen.“

Etwas Gutes hatte es, dass James sauer auf Antigone war: Er vergaß für eine Weile, dass die Auswahl der Champions heute Abend stattfinden würde. In der Doppelstunde Verwandlung sprach er kein Wort mit Antigone und gratulierte ihr nicht mal, als sie es sogar vor Rose schaffte einen Waschbären in ein Kätzchen zu verwandeln. Und als er in Zaubertränke Tollkirschensaft über sein Buch kleckerte und das Rezept nicht mehr lesen konnte, lieh er sich Freds Buch, obwohl er neben Antigone saß.

Vor dem Abendessen schrieb er mit Fred seinen Aufsatz fertig, als Antigone aus Arithmantik, das einzige Fach, was sie nicht mit James zusammen hatte, in den Gemeinschaftsraum kam. „Wie wäre es wenn du es jetzt mal machst?“, fragte Fred leise, der von seinem Pergament aufsah, als Antigone näher kam. „Was machen?“, murmelte James. Fred verdrehte die Augen und rollte sein Pergament zusammen. "Du hast es tatsächlich vergessen oder?“ Doch James erfuhr nicht was er vergessen hatte, denn Antigone stand bereits an ihrem Tisch und fragte: „James? Kann ich dich kurz sprechen?“ Fred erhob sich sofort und sagte: „Ich mach mich vom Acker, muss noch einen Brief an Mum und Dad schreiben. Bis nachher.“ Er ging in Richtung Schlafsaal davon.

Antigone ließ sich in seinen Sessel fallen. Eine Weile schwiegen James und sie ohne sich anzusehen, dann räusperte sie sich.

„Du bist wütend, weil ich gestern nicht in meinem Schlafsaal war und dir nicht sage warum. „Stellte sie fest.“ „Korrekt.“, erwiderte James und stierte ins Kaminfeuer. Wieder schwiegen sie eine Weile, dann fragte James: „Was ist mit Malfoy?“

Antigone sah überrascht aus. „Woher weißt du…“ „Albus.“, unterbrach er sie.

„Oh. Das erklärt einiges.“

„Warum hast du es mir nicht erzählt?“

„Hör mal, ich habe mich nur mit ihm getroffen, wir haben meist über Verwandlung geredet und unsere UTZ-Kurse und so, nichts ernstes, wirklich.“, sagte Antigone hastig. „Ach ja, da sagen Avery und Moon und Nott aber was anderes.“, entgegnete James zornig und riss kleine Fetzen von seinem Pergament auf dem Tisch ab.

Antigone runzelte die Stirn. „Seit wann redest du mit denen?“

James biss sich auf die Lippe und schwieg. Eigentlich war es an der Zeit ihr die Wahrheit zu sagen, doch er konnte sich einfach nicht dazu durchringen. Doch Antigone konnte eins und eins zusammen zählen. „Sag bloß, du bist mir hinterher gelaufen im Zug? Unter dem Tarnumhang, hab ich Recht?“ Sie wurde spürbar zorniger. James sah ihr in die Augen. „Du hast dich auch nicht gerade unauffällig verhalten.“ „Das ist kein Grund mir nachzuspionieren!“, rief sie und stand auf. „Und falls du es wissen willst: Ich war gestern Nacht nicht bei Malfoy.“ Antigone funkelte James zornig an, drehte sich um und ging zum Porträtloch. James sah ihr nach, wie sie hindurchkletterte und fühlte sich plötzlich absolut schrecklich. Warum hatte er ihr nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt? Er hatte nicht mit ihr streiten wollen. Er kannte Antigone schon so lange, es war einfach seltsam für ihn, dass sie sich für jemand anderen interessierte. Hatte er etwa geglaubt dass-

Nein. James schüttelte schnell den Kopf und hoffte, dass gerade niemand sein Gesicht sah.

Fred kam die Treppe herunter und wartete am Porträtloch auf James. „Deinem Gesicht nach zu urteilen, lief es nicht gut.“, stellte er fest und folgte James auf den Gang. „Nein, nicht besonders.“ „Was ist eigentlich los gewesen?“

„Sie trifft sich mit Malfoy.“

„Sie tut WAS?!“

„Ja, seit Ende letzten Jahres schon.“

Fred blickte James verwirrt an. „Aber ich dachte immer sie… Ach vergiss es.“, sagte er schnell. Die beiden setzten sich an den Gryffindortisch und verstummten, da Antigone ihnen gegenüber saß. James drehte sich zum Slytherintisch um und sah Malfoy dort sitzen, den Rücken zu ihnen gewandt. Er verspürte den gewaltigen Drang ihm einen Ganzkörperklammerfluch zu verpassen. Fred rempelte James plötzlich an und sagte: „Sieh mal, was macht denn Tante Hermine hier?“ James Blick wanderte zum Lehrertisch und dort saß tatsächlich Tante Hermine, die ihnen begeistert zuwinkte, neben einem steinalten Zauberer in einem gelben Quidditchumhang. „Was macht die denn hier?“, fragte James. Antigone sagte immernoch kein Wort und nippte an ihrem Kürbissaft. Zu James großem Ärger kamen nun die Beauxbatons durch das Tor in die Große Halle. Er entdeckte Patrice unter ihnen, der schnurstracks auf sie zuschritt und sich neben Antigone setzte. „Guten Abend, Mademoiselle.“, sagte er mit einem breiten, aufgesetzten Lächeln. „Und auch guten Abend, Gentlemen.“, fügte er an Fred und Harry gewandt zu. Er begann auf Antigone einzureden, wie toll er doch das Essen in Hogwarts fand, doch zum Glück erhob sich in diesem Moment Professor McGonagall. „Ich möchte Ihnen zwei unserer Schiedsrichter aus dem Zaubereiministerium vorstellen.“, sagte sie. „Das sind Mr Ludo Bagman, der Leiter der Abteilung für magische Spiele und Sportarten und Mrs Hermine Weasley aus der Abteilung für Magisches Recht, die schauen wird, das im Turnier alles mit rechten Dingen zugeht.“ „Ach darum sind die hier.“, sagte Fred und klatschte begeistert. „Natürlich, Tante Hermine hat sicher vorher alle Turnierregeln in und auswendig gelernt.

Die Platten vor ihnen füllten sich mit Essen, doch Patrice, der ununterbrochen mit Antigone redete, verdarb James den Appetit. Er griff nicht ganz so beherzt wie sonst zu. Ein einziger Trost war Fred, der neben ihm heimlich Patrice nachäffte, was James zum Lachen brachte. Patrice schien das Ganze nicht mitzubekommen.

James Herz schlug höher als der Nachtisch verspeist war. „Oh Mann, jetzt geht’s los!“, murmelte Fred begeistert neben ihm. „Nur keine Bange, ich bin mir ganz sicher du wirst es. Rose ist noch nicht siebzehn und ansonsten weiß ich nur von Flaschen, die ihren Namen reingeworfen haben, dieser eine von den Slytherins ist eindeutig ein halber Troll…“ Doch James hörte nicht mehr zu. Patrice hatte aufgehört zu reden und sah nun genau wie Antigone zu, wie Professor Longbottom den Kelch wieder in die Halle brachte. Aus irgendeinem Grund schien sie angespannt zu sein.

Professor McGonagall schritt nach vorn. „Der Feuerkelch wird jetzt die Namen der drei Schüler preisgeben, die die Ehre haben ihre Schule im Trimagischen Turnier zu vertreten. Wenn Sie aufgerufen werden, begeben sie sich bitte in den Nebenraum“ Sie deutete auf eine Tür in der rechten Ecke der Großen Halle, genau neben dem Lehrertisch. „Dort werden Sie weitere Anweisungen erhalten.“

Alle Blicke waren auf den Feuerkelch gerichtet. Als James sich schon fragte, wann nun endlich etwas passieren würde, hörte er einige „Oohs“ und „Aahs“. Das blaue Feuer im Kelch hatte sich rot gefärbt und plötzlich flog ein kleiner Fetzen Pergament direkt in McGonagalls Hand. „Der Champion für Durmstrang“, sagte sie. „Ist Ivan Poliakoff.“ Der Slytherintisch applaudierte und einer der Riesen erhob sich und ging durch die Tür zum Nebenraum. „Oh Mann, James, der Typ sieht echt gefährlich aus, der wird ein harter Brocken.“, sagte Fred und sah ihn nach.

Das Feuer im Kelch färbte sich wieder blau und ein zweiter Zettel flog in McGonagalls Hand. „Der Champion für Beauxbaton“, sagte sie. „Ist Patrice Marchand.“

Patrice erhob sich selbstgefällig und küsste Antigone zum Abschied die Hand, die nun richtig blass geworden war. Er entschwebte am Lehrertisch vorbei durch die Tür. „Dieser Mistkerl!“, rief Fred überrascht. „James! Jetzt kannst du es ihm zeigen!“

Jetzt war der große Augenblick gekommen. Das Feuer färbte sich wieder blau, James Herz raste und er schloss die Augen. Das war hoffentlich die richtige Entscheidung gewesen, er durfte keine Angst zeigen, wenn er gleich an den anderen vorbei durch die Tür ging, schon gar nicht vor Malfoy.

„Der Champion für Hogwarts“, sagte McGonagall. „Ist Antigone Jones.“

Niemand sprach mehr in der Halle. Es war so still, dass man das Fallen einer Nadel hätte hören können. James öffnete wie vom Donner gerührt die Augen. Hatte er sich verhört? Konnte das möglich sein?

Alle Augen in der Großen Halle waren auf Antigone gerichtet. Sie war kreidebleich geworden. Ganz langsam stand sie auf, man sah, dass sie nur schwer einen Fuß vor den anderen bekam. Professor McGonagall begann zu klatschen, ganz langsam taten es ihr alle anderen nach. Die ersten überraschten Jubelschreie wurden am Gryffindortisch laut und Antigone verschwand wie die anderen beiden zuvor im Nebenraum.

Fred sah James an, er schien entsetzt.

„Wann hat sie…“

„Ich wette gestern Nacht. Deswegen war sie nicht im Schlafsaal. Aber sie ist doch noch gar nicht siebzehn…“

„Sie hat heute Geburtstag du Depp. Das versuche ich dir schon den ganzen Tag zu erzählen. Und du hast es vergessen…“



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