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Nach dem Regen

Ruki X Ryou
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Willkommen beim ersten Kapitel!
Oder vielleicht eher der ersten Szene, da diese Geschichte viel eher aus einer Reihe längerer Szenen bestehen wird. ;)
Der Kapiteltitel ist übrigens eine Anspielung auf den Namen Ryous, da sein Name mit dem Kanji für "Distanz" oder "entfernt" geschrieben wird :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Züge und andere Verkehrsmittel sind schon böse, wenn man nicht weiß, was man miteinander reden soll, aber dann mehrere Stunden nebeneinander hocken darf und sich dabei furchtbar, furchtbar albern vorkommt :P Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Suche Klischeehafte Date-Location... Searching... Searching... Aquarium! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, langsam geht die Geschichte einem Ende zu :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh Gott! Das hier ist näher an einer Lemon-Szene, als es für mich üblich ist. Aber ja, es gehörte in die Geschichte.

Falls ihr euch fragt, warum es scheinbar doch noch ein Happy End nimmt: Denkt daran, dass Ruki sich erst zwei Jahre später endgültig von Ryou trennt. Das hat durchaus einen Grund ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Letztes Kapitel/Epilog. Ich sagte ja: Es ist eine kleine Geschichte. Der einzige Grund, warum es kein One-Shot ist, ist, dass die Szenen soweit auseinander liegen und ich finde, dass es so angenehmer fließt. ^^

Nun, ich hoffe, die Geschichte hat soweit gefallen. Sie war - zumindest für mich - einmal etwas anderes. :D Komplett anzeigen

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Teil I: So fern

Die Wolkendecke, die über Tokyo hing, hatte sich genug aufgelockert, als dass einige Strahlen der untergehenden Sonne hindurchdrangen und nun die Unterseiten der Wolken in verschiedene Rot- und Orangetöne färbten.

Der Regen hatte aufgehört, doch natürlich war das Gras im Garten des kleinen Anwesens, das ihre Mutter hier besaß, nass und auch von der Brücke über dem Gartenteich tropfte es noch immer auf die ohnehin vom Wind gekräuselte Wasseroberfläche.

Ruki saß auf der Veranda und versuchte so ein wenig frische Luft zu schnappen. Denn auch wenn es beinahe den ganzen Tag geregnet hatte, war es noch immer schwül warm, so dass ihr der doch etwas stärkere Wind, der nun durch den Garten blies, als angenehm erschien.

Ruki hatte schon seit mehreren Tagen nicht mehr gut geschlafen, da das Wetter einfach zu drückend war, und sie freute sich schon beinahe auf den Herbst, wenn es endlich etwas abkühlen würde.

„Ruki“, hörte sie die vertraute Stimme Renamons.

Das Digimon hatte in den letzten Tagen so oft schon versucht mit ihr zu reden, doch sie wusste nicht, wie sie ihm antworten sollte.

Denn die Wahrheit war, dass es nicht nur die schwüle Hitze war, die ihr den Schlaf raubte. Es gab etwas, dass noch bedrückender auf sie wirkte, als das regnerische, aber heiße Wetter und es war etwas, wovon Renamon nie etwas verstehen würde. Immerhin war Renamon ein Digimon. Selbst wenn es ihr bester Freund war, so gab es Dinge, die konnten Digimon einfach nicht verstehen. Deshalb seufzte sie, als sie das Digimon nur wenige Schritte hinter sich stehen spürte, da sie nicht wusste, was sie ihm sagen wollte. Immerhin wusste sie ja, dass Renamon es nur gut meinte, und doch...

„Ryou hat versucht dich anzurufen“, berichtete das Digimon nun mit sehr neutraler Stimme.

Ruki seufzte. „Ich weiß.“

Natürlich wusste sie es. Letzten Endes war es der Grund, warum ihr Handy auf lautlos geschalten in ihrem Zimmer lag, anstatt in ihrer Hosentasche zu sein. Ryou hatte allein am Morgen mehrfach versucht, sie anzurufen.

„Du solltest mit ihm reden“, versuchte es Renamon nun etwas offensiver.

„Ich weiß...“, murmelte Ruki, sah ihren Partner jedoch noch immer nicht an. Stattdessen sah sie auf den Gartensee und die kleinen Wellen, die sich immer wieder auf seiner Oberfläche bildeten.

„Dann rede mit ihm“, erwiderte Renamon.

Noch einmal seufzte Ruki, antwortete jedoch nicht.

Sie konnte nicht einmal genau sagen, was sie so wütend machte, doch es war Wut, die sie spürte, wenn sie an Ryou dachte. Sie verstand durchaus, dass Ryou es nicht böse gemeint hatte, doch das änderte nichts an ihren Gefühlen. Sie fühlte sich verletzt. Und das war Ryous Schuld.

Wieso hatte er sie so etwas dummes fragen müssen? Wieso hatte er die Dinge nicht einfach so lassen können, wie sie waren? Sie war doch gerade einmal 18 Jahre alt und das war sicherlich noch kein Alter, um an so etwas wie heiraten zu denken! Immerhin war sie nicht wie ihre Mutter...

Es war genau, als ihr dieser Gedanke – nicht zum ersten Mal – durch den Kopf ging, dass sie die Klingel vom Tor durch das Haus schallen hörte.

Schon wieder musste sie seufzen, denn es brauchte nicht Renamon, das ihr leise „Ryou ist da“ zuflüsterte, noch die flötende Stimme ihrer Mutter, die „Ruki-chan, dein Freund ist da“ durch das Haus rief.

Am liebsten hätte sie so getan, als wäre sie nicht da, doch sie wusste, dass dies kindisch gewesen war und wenn es eine Sache gab, die Ruki nicht war, dann war es kindisch.

„Renamon?“, fragte sie, doch ihr Partner antwortete nicht.

Natürlich war es gegangen, hatte sich wieder irgendwo versteckt, wie es seine Art war. Es war die Art, auf die Renamon ihr sagte, dass sie sich nicht hinter ihm verstecken konnte.

Also holte Ruki tief Luft und stand auf.Sie konnte nicht davonlaufen und eigentlich wollte sie es auch nicht. Das Problem war nur: Sie wusste nicht, was sie stattdessen wollte.

Immer wieder rief sie sich in den Kopf, dass Ryou es nie schlecht mit ihr gemeint hatte, dass es nun schon vier Monate her war und dass er daraus gelernt hatte, doch all diese Gedanken konnten sie nicht beruhigen. Das war der Grund, warum sie ihm immer wieder aus dem Weg ging. Das war der Grund, warum sie ihn immer wieder wegen Kleinigkeiten anfuhr. Und das war auch der Grund, warum sie nun ein mulmiges Gefühl hatte, während sie in die Richtung ging, aus der ihre Mutter gerufen hatte.

„Ruki?“ Ihre Mutter streckte den Kopf aus der Küche, gerade als Ruki diese beinahe erreicht hatte.

„Ich bin schon da“, murmelte Ruki und verkniff es sich, schon wieder zu seufzen.

„Ach, da bist du ja.“ Ihre Mutter lächelte sie warm an.

Ruki wusste: Makino Rumiko hätte sich gefreut, hätte sie vor vier Monaten „Ja“ gesagt. Sie wäre auch enttäuscht gewesen, hätte sie gewusst, dass Ruki stattdessen „Nein“ – oder, um genauer zu sein, „Sag mal, spinnst du?“ – geantwortet hatte. Doch tatsächlich hatte Ruki ihrer Mutter und auch ihrer Großmutter gar nichts davon erzählt – wenngleich sie sich sicher war, dass ihre Großmutter zumindest ahnte, was los war.

„Ich lass euch beide Mal allein“, meinte ihre Mutter nun, als Ruki an ihr vorbei in die Küche ging.

Zur Antwort zuckte die junge Frau mit den Schultern.

Sie hörte, wie im nächsten Moment die Küchentür hinter ihr zugeschoben wurde, ehe sie ihre Aufmerksamkeit Ryou zuwandte, der mit einem Glas Soda am Küchentisch saß.

Er grinste sie breit an und hob die Hand zum Gruß. „Hi, Ruki!“

Doch Ruki lächelte nicht, sondern setzte sich nur ihm schräg gegenüber an den Küchentisch. „Ryou...“

Wie es beinahe typisch für ihn war, trug Ryou ein rotes Halstuch. Außerdem hatte er ein Hemd an, die Krawatte und das Jackett allerdings entfernt, was sie darauf schließen ließ, dass er von der Arbeit kam, jedoch sobald er Feierabend gehabt hatte, Krawatte gegen Halstuch getauscht hatte. Sie traute ihm durchaus zu, dass er auch beides gleichzeitig tragen würde, jedoch wusste sie sehr genau, dass Yamaki ihn ordentlich den Kopf waschen würde, sofern er es nur versuchte.

Nun schwand das Lächeln von seinem Gesicht und er wurde ernst. „Ruki...“, begann er und ihm schien das ganze sehr unangenehm zu sein. Er strich mit seiner Hand durch das Haar, wie er es immer tat, wenn er nervös war. „Ich wollte mich entschuldigen.“

Es war nicht das erste Mal, dass er diese Worte sagte.

„Wofür?“, fragte Ruki – vielleicht eine Spur zu kühl.

„Für alles“, erwiderte Ryou und sah sie an. Es war etwas flehentliches in seinen blauen Augen, etwas, das ihrem Herz einen Stich versetzte.

Sie erwiderte nichts.

„Bitte, Ruki“, setzte Ryou nun noch etwas leiser an. „Ich weiß, dass ich eine Menge Unsinn mache, aber... Ich... Ich...“ Er unterbrach sich immer wieder und senkte kurz den Blick, doch dann sah er sie wieder an. „Ich will dich wiederhaben.“

Ruki seufzte. „Ich weiß“, murmelte sie und wich nun seinem Blick aus.

Sie hatte nie mit ihm Schluss gemacht und hatte sich auch weiter mit ihm getroffen, nach jenem Abend an ihrem 18ten Geburtstag. Doch war es seither nicht mehr dasselbe gewesen. Sie war nicht mehr so unbesorgt, wenn sie mit ihm zusammen war, fand seine Nähe oft unangenehm und konnte auch über seine Witze nicht länger lachen – nicht dass sie dies vorher besonders häufig getan hatte.

Schweigen herrschte zwischen ihnen und langsam wurde sich Ruki unangenehm der Küchenuhr bewusst, die von alledem unbeeindruckt weitertickte. Tick-tock, tick-tock... Sie hätte gerne etwas gesagt, um das Geräusch zu überdecken, doch sie wusste nicht was.

„Ruki“, setzte Ryou nach einer Weile wieder an und griff nach der Tasche, die er wohl mitgenommen hatte, „ich wollte dich fragen, ob du...“ Er zögerte und öffnete nun die Tasche. Dann holte er einen Umschlag aus dieser hervor. „Würdest du mit mir wegfahren?“ Er legte den Umschlag auf den Tisch und sah sie nun an.

Ruki konnte Besorgnis in seinen Augen sehen, Zweifeln, dass sie „Ja“ sagen würde.

Doch sie wusste nicht, was sie sagen sollte und um sich ein wenig Zeit zu verschaffen, nahm sie den Umschlag und sah hinein.

Der Umschlag war von einem Reisebüro und enthielt Zugtickets und einen Hotelvoucher für ein Hotel in Kyoto. Es waren vier Tickets – Ruki verstand, dass die beiden Kindertickets für die Digimon waren.

„Kyoto...“, murmelte sie.

„Ich dachte, es wäre vielleicht gut für uns, ein wenig etwas anderes zu sehen...“, meinte Ryou und lachte verlegen, brach dann aber ab und wurde wieder still. Er streckte eine Hand aus und legte sie auf die Rukis.

Selbst verunsichert, wenn auch aus anderen Gründen, sah Ruki zuerst auf die Hand, dann in sein Gesicht. Noch immer sah er sie flehend an.

Dann sah sie wieder auf die Tickets, die nun wieder auf dem Tisch lagen. Nun konnte sie sich doch kein weiteres Seufzen mehr verkneifen. „In Ordnung“, sagte sie zurückhaltend. „Wir können fahren.“

Sein Mund zog sich zu einem unsicheren Lächeln. „Wirklich?“

„Ja“, erwiderte sie, zog nun aber ihre Hand zurück. „Wenn du noch einmal fragst, überlege ich es mir anders.“

Sein Lächeln wurde nun etwas breiter. „Das ist wunderbar“, sagte er aufrichtig. Vorsichtig stand er auf und ging um das Tischende herum, um sich hinter sie stellen zu können. „Danke, Ruki“, flüsterte er dann und küsste sie seitlich auf die Stirn.

Ruki spürte seine Hand auf ihrer Schulter und senkte den Blick, nachdem sie ihn kurz angesehen hatte. „Schon in Ordnung“, erwiderte sie und stand auf. Sie wusste nicht, was sie nun tun oder sagen sollte. Sie wusste nicht, worüber sie mit ihm reden konnte. Nur eins wusste sie: Sie wollte ihn nicht küssen. Also sah sie ihn kurz an, senkte dann aber wieder den Blick.

Wieder hörte sie die Uhr und auch das beständige Surren des Kühlschranks.

„Willst du vielleicht noch etwas mit mir essen gehen?“, fragte Ryou.

Mit gesenkten Schultern schüttelte sie den Kopf. „Ich kann nicht“, log sie dann. „Ich muss noch für die Uni lernen. Tut mir leid.“ Zumindest der letzte Satz entsprach der Wahrheit. Es tat ihr leid. Denn eigentlich wollte sie ihm nicht weh tun. Sie wollte so vieles nicht, doch was sie stattdessen wollte, wusste sie nicht.

Für einen Moment stand er unschlüssig vor ihr, dann berührte er sie erneut an der Schulter und küsste sie nun auf die Wange. „In Ordnung“, sagte er. „Dann...“ Wieder zögerte er. „Dann gehe ich jetzt?“ Diese Worte kamen eher als Frage herüber, als eine Aussage.

Ruki nickte. „Ja“, flüsterte sie. „Ich bringe dich noch zum Tor.“

„Danke“, antwortete er, wohl eher, da auch ihm die Worte fehlten.

Und so brachte sie ihn zur Veranda auf der anderen Seite des Hauses, wo sie in ihre Sandalen schlüpfte, um ihn zum Tor des kleinen Anwesens zu bringen.

„Dann...“ Er betrachtete sie, während sie im halbgeöffneten Tor stand. „Dann hole ich dich Freitagmorgen ab.“

Ruki hatte bei den Tickets nicht einmal auf das Datum geachtet, doch sie nickte nur. „Ja, mach das.“ „Das werde ich.“ Nun lächelte er sie wieder an. Sie merkte, dass er nun wieder zögerte, doch dann beugte er sich noch einmal vor, um sie auf die Wange zu küssen. „Ich freue mich, Ruki“, sagte er dann und wandte sich ab. „Bis Freitag!“ Er ging und winkte ihr dabei zu, doch sie bemerkte, dass auch er noch immer bedrückt war.

Schließlich schloss sie mit einem Seufzen die Tür hinter sich und blieb einen Augenblick mit dem Rücken an diese gelehnt stehen. Sie sah zum Himmel hinauf, der nun rasch dunkel wurde.

So ging sie schließlich mit hängenden Schultern zum Haus zurück und war froh, auf dem Weg zu ihrem Zimmer nicht ihre Mutter zu treffen. Sie hatte keine Lust, sich von dieser auch noch befragten zu lassen. Seufzend ließ sie sich auf die Knie fallen und legte den Kopf auf den niedrigen Tisch in der Mitte des Zimmers. Dabei fielen einige Strähnen ihres Haares in ihr Gesicht. Für einen Moment verharrte sie so, richtete sich dann aber auf und strich auch ihr Haar, das sie mittlerweile offen trug, zurück.

Wenn sie doch nur wüsste, was sie machen sollte...

„Renamon?“, rief sie dann in die Leere ihres Zimmers hinein und tatsächlich erschien das Digimon im nächsten Moment in einer Ecke ihres Zimmers.

Teil II: Regenschleier

Regen schlug gegen die Scheiben des Schnellzugs, während dieser weiter Richtung Westen fuhr. Die Geschwindigkeit ließ die Wassertropfen kleine Wettrennen gegen die Fahrtrichtung des Zuges das Fenster entlang hinlegen. Viel mehr gab es nicht zu sehen, da die Landschaft größtenteils hinter Regen und Nebel verschwunden war, so dass auch der Fuji nicht zu sehen war.

Ruki hatte die Stirn gegen die Fensterscheibe gelehnt und sah hinaus, wobei sie auch ihr eigenes Spiegelbild sah, da die Beleuchtung des Zuges angegangen war. So sah sie auch Ryou, als dieser sich in den Platz ihr gegenüber setzte.

„Essen ist da“, meinte er lächelnd, doch sie merkte, dass sein Lächeln nicht ganz aufrichtig war.

Er hatte vier Bentoboxen gekauft und stelle eine nun vor sie, ehe er noch ein Paar Wegwerf-Stäbchen auf die Box legte.

Ruki setzte sich gerade hin und sah auf die Box, die offenbar Reis und Toriyaki zu enthalten schien. „Danke“, sagte sie und lächelte ihn matt an.

„Kein Problem“, meinte er. „Ich habe auch eins für Renamon gekauft, aber…“

„Renamon ist das Abteil fürchte ich ein wenig zu klein“, erwiderte Ruki. „Ich glaube es wartet im Gang.“

„Oh“, erwiderte Ryou nur. „Soll ich ihm seine Box bringen?“

Ruki sah ihn an und wusste, dass er sich wirklich bemühte, zuvorkommend zu sein. „Nein, lass nur“, sagte sie. „Das mache ich nachher.“

Ryou sah sie an und schien etwas sagen zu wollen, wurde dann aber von Monodramon, das neben ihm sah, unterbrochen.

„Was ist mit mir?“, fragte es. „Ich habe Hunger!“

Daraufhin lächelte Ryou. „Du hast immer Hunger.“ Dann reichte er ihm aber eine der anderen Boxen, die Monodramon etwas ungeschickt öffnete, nicht ohne dass einige Reiskörner auf den Sitz und den Boden fielen.

Das war das erste Mal, das Ruki tatsächlich lächelte.

Es war kaum zu glauben, dass Monodramon dasselbe Digimon, wie das finstere und oftmals aggressive Cyberdramon war. Den viel eher, als an jenes Digimon, mit dem Ryou so lange durch die digitale Welt gereist war, erinnerte Monodramon sie an Guilmon.

Immerhin kannte sie das Digimon mittlerweile nur zu gut, hatte sie in den vielen Nächten, die sie bei Ryou verbracht hatte, doch Gelegenheit genug gehabt, seine naive Art kennen zu lernen. Anders als Renamon, das ein Feingefühl für menschliche Dinge besaß und ohne ein Wort verstanden hatte, wenn Ryou und sie hatten allein sein wollen, war Monodramon mehr als einmal in unpassenden Momenten in ein Zimmer gelaufen.

Ruki nahm die Stäbchen und zerbrach sie in der Mitte. „Itadakimasu“, murmelte sie leise, ehe sie ein Klümpchen Reis zwischen die beiden Stäbchen nahm.

„Itadakimasu“, sagte auch Ryou, fing jedoch nicht an zu essen, sondern beobachtete sie stattdessen, mit den Stäbchen nur ein Stückchen frittiertes Huhn hin und her wendend.

Ruki aß selbst etwas von dem Huhn, das sie in die in einem Extrafach gelagerte Soße tauchte, doch dann ließ sie die Stäbchen sinken. „Willst du etwas essen oder mich nur anstarren?“, fragte sie.

„Entschuldige“, murmelte Ryou und senkte rasch den Blick.

Daraufhin verkniff sie sich nur ein Seufzen und wartete, dass auch er mit dem Essen begann, ehe sie selbst weiter aß.

„Ruki ist sauer…“, murmelte Monodramon mit vielsagender Stimme und sah dann aus dem Fenster. „Ich wollte Fuji-san sehen…“

„Am Wetter kann ich nichts ändern“, meinte Ryou zwischen zwei Bissen.

Ruki war sich sicher: Hätte seine Anatomie es zugelassen, hätte das Digimon einen Schmollmund gezogen, doch so starrte es nur weiter aus dem Fenster, während sie schweigend weiter aßen.

Nach einer Weile ließ sie die Stäbchen sinken und beobachtete Ryou, der noch immer sehr darauf bedacht zu sein schien, sie nicht wieder anzustarren und sich demnach ausgiebig mit der Bentobox beschäftigte und absichtlich besonders kleine Stücke zu essen schien. Bald aber bemerkte er ihren Blick und sah nun ebenfalls auf.

„Stimmt etwas nicht?“, fragte er – nicht genervt, sondern ernsthaft besorgt.

Ruki schüttelte nur den Kopf. „Nein, es ist alles in Ordnung“, erwiderte sie, sah ihn jedoch weiter an. Sie verspürte den Drang etwas zu sagen, einfach, um das unangenehme Schweigen zwischen ihnen zu brechen, doch sie wusste einfach nicht was.

Innerlich fragte sie sich, wie sie noch vor ein paar Monaten hatten so vollkommen unbefangen miteinander reden und scherzen können. Wie konnte das je so einfach gewesen sein?

Beinahe schon war sie geneigt, darüber zu reden, wie schlecht doch das Wetter war, doch sie wusste, wie dumm und oberflächlich ein solches Gespräch doch war und sie brauchten gerade definitiv keine oberflächlichen Gespräche. Dummerweise war sie aber allgemein niemand, der Gespräche anfing, weshalb sie sich schwer tat, ein Thema zu finden.

„Wie ist es bei Hypnos?“, fragte sie schließlich, als hätte sie davon nicht schon genug von Reika gehört, als sie das letzte Mal auf Namiko aufgepasst hatte.

Ryou schien einigermaßen überrascht zu sein, dass sie ein Gespräch anfing. „Äh“, begann er überrumpelt und strich sich einmal wieder mit seiner Linken durchs Haar. „Stressig, nervig und gleichzeitig auch irgendwie langweilig.“

Wieder lächelte Ruki matt. „Nervst du Yamaki weiter?“

„Wie, was, ich?“ Er sah sie mit Unschuldsmiene an. „Nein, im Ernst, wenn ist er es, der mich nervt.“

„Ja, natürlich“, meinte sie und verdrehte die Augen.

„Ganz ehrlich!“, protestierte er, ganz offenbar erleichtert, mit ihr zu reden. „Ich meine, es ist nicht so, als gäbe es im Moment besonders viel zu tun, aber Yamaki muss aus jeder Kleinigkeit ein großes Drama machen!“

Ruki sah ihn an, wie er da mit bunt bedrucktem T-Shirt, das sich leicht mit seinem Halstuch biss, vor ihr saß und sich über Yamaki echauffierte. Sie wusste zu gut, dass er es liebte, sich über Yamaki zu beschweren, so wie Yamaki es zu lieben schien, sich über Ryou zu beschweren.

„Ihr tragt einige Verantwortung“, warf sie ein, um das Gespräch am laufen zu halten.

„Ja, ja, Verantwortung“, meinte er und verdrehte nun selbst die Augen. „Ich mein, deswegen muss man sich noch nicht gleich wegen jeder Kleinigkeit aufregen, oder?“

„Yamaki nimmt die Sachen halt sehr ernst.“

„Zu ernst…“, seufzte Ryou und schüttelte den Kopf. „Wir hatten keinen einzigen nennenswerten Vorfall im ganzen Monat!“

„Was eine gute Sache ist“, erwiderte Ruki.

„Genau das!“, stimmte Ryou zu. „Es gibt also absolut keinen Grund sich aufzuregen.“

Mit einem Blick in das Fenster, merkte Ruki, dass ihr Lächeln weniger matt erschien, als noch zuvor. Ja, diese Gespräche waren vertraut, so hatten sie manchmal stundenlang geredet und gescherzt, wenn sie zusammen in Ryous Wohnzimmer saßen. Sie sah wieder zu Ryou. „Das solltest du ihm sagen.“

„Dann bringt er mich noch um“, sagte Ryou mit übertrieben ernster Miene.

„Das wird schon nicht passieren“, erwiderte Ruki und legte nun die Stäbchen, die sie die ganze Zeit noch immer in den Händen gehalten hatte, neben die größtenteils geleerte Box.

„Bei Yamaki weiß man nie“, seufzte er nun. Dann zögerte er für einen Moment. „Du könntest mal wieder vorbei kommen“, meinte er dann etwas zurückhaltend. „Bei Hypnos, meine ich.“

„Und du könntest etwas zu essen mitbringen!“, pflichtete Monodramon ihm bei.

Ryou sah es an, als hätte er beinahe vergessen, dass es da war.

Auch Ruki sah zu dem Digimon hinüber und ihr Lächeln verblasste für einen Moment. Sie war eine Weile lang öfter bei Hypnos vorbeigekommen, um Ryou in den Pausen Gesellschaft zu leisten. Das hieß: Vor ihrem letzten Geburtstag.

„Ich werde es mir überlegen“, erwiderte sie schließlich und sah wieder zu Ryou.

Dieser streckte nun seine Hand aus, um sie auf die ihre zu legen und sie zog die Hand nicht weg.

„Und wie läuft es mit dem Studium?“, fragte er vorsichtig.

„Ganz gut, denke ich“, erwiderte sie. „Ich habe meine Noten für die Tests ja noch nicht.“

„Ich bin mir sicher, dass du alles bestanden hast“, meinte er aufmunternd und drückte ihre Hand etwas.

Ruki sah auf seine Hand, die nun über ihrer lag. Neben seiner gebräunten Haut, wirkte ihre helle Hand noch blasser, doch war auch dies ein Bild, an das sie schon so lang gewöhnt war.

„Danke“, flüsterte sie und atmete leise tief durch. Dann zog sie ihre Hand zurück und stand auf. „Ich werde Renamon das andere Bento bringen.“

Für einen Moment war Ryou überrascht, doch dann zwang er sich zu einem Lächeln. „Mach das.“

Damit nahm sie die noch geschlossene Plastikbox vom Tisch und ging mit ihr in den Händen die Treppe hinunter, so dass sie in jenen kleinen Raum am Ende jeden Wagons kam, an dem der Übergang zum nächsten Wagen war, aber auch ein Raum um zu telefonieren.

„Renamon?“, fragte sie und nachdem sie kurz blinzelte, sah sie das Digimon vor der Tür des Zuges stehen und durch das Glas hinaussehen.

Das Digimon wandte sich zu ihr um.

„Hier“, sagte sie und reichte ihrem Partner das Bento. „Ryou hat es für dich gekauft.“

„Danke“, erwiderte Renamon förmlich, begann aber anders als Monodramon nicht sofort zu essen, sondern beobachtete Ruki. „Du hättest ihm sagen sollen, dass du nicht fahren willst“, meinte es dann.

Ruki verschränkte die Arme vor ihrer Brust und lehnte sich gegen die Zugwand. „Ich wollte fahren“, sagte sie leise. „Ich bin… Ach, ich weiß einfach nicht, was ich denken soll. Ich mag ihn doch noch, aber…“

Teil III: Unter Fischen

„Wir dürfen keine Digimon hier herein lassen“, sagte die Kassiererin und beäugte Renamon und Monodramon nicht ohne Misstrauen. „Das tut mir wirklich sehr leid, aber wir dürfen es nicht.“

„Aber die beiden leben schon lange in der realen Welt“, protestierte Ryou. „Sie tun nichts.“

„Ich kann daran nichts ändern“, erwiderte die Dame in der Uniform des Aquariums nur. „Es sind die Vorschriften. Das tut mir wirklich sehr leid.“

Nun, Ruki musste zugeben, dass sie es verstehen konnte. Denn auch wenn sie sich sicher war, dass Renamon nichts tun würde – immerhin hätte es auch keine Probleme in das Aquarium zu kommen, ohne, dass es jemand merkte – so war sie sich bei Monodramon nicht sicher. Das kleine Drachendigimon neigte dazu sehr impulsiv zu handeln und wenn sein Impuls war, dass es Hunger auf Fisch hätte, so wäre es wohl schneller im Wasser, als es überlegen konnte, ob es überhaupt schwimmen konnte.

„Lass uns woanders hingehen“, meinte Ruki halblaut zu Ryou. Nicht, dass sie generell ein Problem damit hatte, sich längere Zeit von Renamon zu trennen. Sie hatte auch keine Zweifel daran, dass ihr Partner für eine Weile Monodramon im Auge behalten konnte. Doch der Gedanke, für eine Stunde oder sogar noch länger ohne Begleitung der Digimon mit Ryou zusammen zu sein, bereitete ihr Unbehagen.

„Ich kann auf Monodramon aufpassen“, bot Renamon an, als könnte es Rukis Gedanken lesen. Nun, zumindest kannte es sie gut genug, um tatsächlich sehr gut erahnen zu können, was sie dachte.

„Aber…“, setzte Ruki an und warf Renamon einen vorwurfsvollen Blick zu.

„Das ist nett von dir, Renamon“, meinte Ryou nur rasch. Er öffnete sein Portemonei, das er ohnehin schon in der Hand hatte, und drückte Renamon einen Schein in die Hand. „Ihr könnt euch etwas zu essen kaufen.“

„Ich wollte aber Fische sehen!“, protestierte Monodramon.

Ruki sah es an und erinnerte sich nur zu gut, dass es vor ein paar Minuten noch alles andere als begeistert von der Idee gewesen war, ins Aquarium zu gehen.

„Wir können auch in Tokyo ins Aquarium gehen“, murmelte sie. Doch auf der anderen Seite war ein Aquariumsbesuch wohl noch immer besser, als mit Ryou in einem Hotelzimmer zu hocken.

„Es macht mir wirklich gar nichts“, erwiderte Renamon und hob ohne große Schwierigkeiten Monodramon hoch. „Vielen Dank, Ryou.“ Damit verschwand der Geldschein auf scheinbar magische Weise aus seiner Pfote und im nächsten Moment waren auch die beiden Digimon verschwunden.

„Verräter…“, flüsterte Ruki leise, während Ryou für sie beide Eintrittskarten kaufte.

Sie waren nun vor etwa drei Stunden in Kyoto angekommen und hatten ihre Sachen zum Hotel – ein kleines Ryokan im Westen der Stadt – gebracht. Doch noch immer regnete es draußen in Strömen, weshalb Sighseeing keine angenehme Aussicht darstellte, so dass Ryou entschlossen hatte, sie ins Aquarium einzuladen.

Zugegeben: Sie war nie im Aquarium Kyotos gewesen, obwohl sie die Stadt selbst bereits zwei Mal besucht hatte, doch letzten Endes sahen doch die meisten Aquarien in Japan gleich aus und zudem befand sie, dass sie eigentlich aus dem Alter heraus war, indem man seine Nase an einer Glasscheibe plattdrückte, um ein paar Fische in einem Becken im Kreis schwimmen zu sehen. Sie war sich natürlich dessen bewusst, dass Aquarien dank ihrem ruhigen Ambiente ein beliebter Ort für Dates waren, doch letzten Endes kam bei ihr auch jetzt kein wirkliches Date-Gefühl auf.

„Ist der Gedanke so schlimm?“, fragte Ryou, während sie gemeinsam zum eigentlichen Eingang des Aquariums gingen.

Ruki erwiderte nichts und sagte auch nichts, als Ryou nach ihrer Hand griff. Stattdessen sah sie auf den Boden vor ihren Füßen, während sie weitergingen.

Ein junger Mann kontrollierte ihre Eintrittskarten und dann betraten sie die eigentliche Ausstellung, die direkt mit einem künstlich nachgebauten Flussbett auf ihrer linken Seite begann.

Einige Kinder, die offenbar bereits Schulschluss hatten und nun mit ihren Eltern den Beginn der Ferien feierten, knieten neben der Glaswand, in der das künstliche Flussbett endeten und betrachteten die recht farblosen Fische, die hier herumschwammen, während andere schwer beeindruckt auf einen der riesigen Flusssalamander starrten.

„Ich frage mich, ob es irgendwann auch einmal Digimon Aquarien geben wird“, meinte Ryou scherzhaft.

„Ja. Das wäre eine ausgezeichnete Idee. Ein paar Digimon miteinander einsperren“, entgegnete Ruki trocken und fragte sich, wie viele Minuten das Gebäude stehen bleiben würde – wahrscheinlich nicht besonders lange.

„War doch nur ein Scherz, Ruki“, erwiderte Ryou beschwichtigend.

„Ich weiß.“ Ruki seufzte. „Tut mir leid.“

„Schon gut.“ Auch Ryou seufzte und sah weiter auf das künstliche Flussbett, während eins der Kinder begeistert aufschrie, weil es eine Krabbe auf dem Grund entdeckt hatte.

„Weißt du, ich denke nur, es wäre wirklich schön, wenn Kinder mehr über Digimon lernen könnten“, meinte Ryou, nachdem er das Treiben eine Weile lang beobachtet hatte. „Jetzt wo die beiden Welten miteinander verbunden sind…“

„Vielleicht“, murmelte Ruki und wandte sich um weiter zu gehen.

Ryou folgte ihr, als sie in Richtung der nächsten kleinen Attraktion des Aquariums – dem Becken mit verschiedenen Meeressäugern ging.

Auch hier standen einige Kinder und beobachteten die Tiere, nicht ohne lautstark alles kundzutun, das ihnen in den Sinn kam. Diese Bekundungen reichten von „Süß“, über „Wow“, hinzu „Gruselig“, als eine der Robben ihre Zähne zeigte.

„Muss ganz schön langweilig sein“, murmelte Ruki, während sie eins der Tiere betrachtete, das auf einem Felsen über dem Wasser lag und zu schlafen schien. „Den ganzen Tag so herumzuliegen…“

„Glaub mir“, erwiderte Ryou, „ich verstehe das zu gut.“

Ruki sah ihn von der Seite an und verstand wovon er sprach. „Willst du wieder in die digitale Welt zurück?“, fragte sie.

Er senkte den Kopf. „Das ist es nicht, was ich meine…“

Doch sie wusste, dass er log.

Vielleicht konnte sie es sogar etwas verstehen. Die digitale Welt hatte vollkommen andere Regeln oder viel eher hatte gar keine Leben für das alltägliche Leben. Sie bot eine Freiheit, die es in der realen Welt nicht gab.

Ruki selbst verspürte keine übermäßige Sehnsucht nach dieser Freiheit, doch sie wusste, dass Ryou anders dachte. Und nachdem er beinahe zwei Jahre seines Lebens in jener Welt verbracht hatte, konnte sie es ihm nicht verdenken.

„Ich werde nicht in die digitale Welt zurückgehen“, murmelte er leise, so dass bei dem Krach, den die Kinder um sie herum machten, niemand sonst ihn hörte. Er drückte ihre Hand und sah sie matt lächelnd an. „Ich will bei dir bleiben, Ruki. Ohne dich, werde ich nicht in die digitale Welt zurückkehren.“

Für einen Augenblick sah Ruki ihn an, ehe sie wieder die Robbe betrachtete, die faul auf dem künstlichen Felsen lag. Sie bekam ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihn so reden hörte, denn sie wusste zu gut, dass er sie tatsächlich aus tiefstem Herzen liebte – selbst wenn er dieses Wort so nicht benutzte. Und sie wusste, dass sie ihn nie würde auf dieselbe Art lieben können, dass sie ihre Beziehung auch vor ihrem Geburtstag schon anders gesehen hatte als er.

Vielleicht, sagte eine leise Stimme in ihrem Kopf, vielleicht solltest du es beenden. Vielleicht war es besser für sie beide, wenn sie einen Schlussstrich zog. Dann wäre er wieder frei und sie… Ja, und sie?

Sie spürte die Wärme seiner Hand, die noch immer die ihre hielt. Sie fühlte sich so vertraut an.

„Lass uns weitergehen“, meinte sie und bereitwillig folgte Ryou ihr, weiterhin ihre Hand haltend.

Doch der Gedanke ließ Ruki auch nicht los, während sie die Pinguine im nächsten Becken beobachteten, die gerade gefüttert wurden und dabei – so musste es sogar sie zugeben – sich sehr niedlich gaben. Auch als sie die bunten Korallenfische in der unteren Etage des Aquariums beobachteten, kam sie nicht umher, den Gedanken in ihrem Kopf hin und her zu wälzen.

„Ryou“, begann sie, während sie vor einer mit Wasser gefüllten Säule standen, in der eine Qualle langsam aufwärts schwamm.

Er wandte sich ihr zu und lächelte sie an. Er lächelte auf diese sanfte Art, auf die er nur manchmal lächelte – meistens grinste er viel eher frech und herausfordernd. „Ja?“

Sie starrte ihn für einige Momente lang an, brachte aber kein Wort heraus. Wie konnte sie Schluss mit ihm machen, wenn sie doch noch immer Gefühle für ihn hatte. Auch wenn sie so nicht glücklich war, tat der Gedanke daran weh. Nein, das war es auch nicht, was sie wollte.

„Es ist nichts“, murmelte sie.

Er küsste sie auf die Wange. „Okay.“

Dann gingen sie weiter, während seine Hand noch immer die ihre hielt.

Teil IV: Im Schatten der Nacht

Noch immer prasselte der Regen gegen die Fensterscheibe, die oben in der Wand des Bads eingelassen war.

Ruki saß in der Badewanne des Hotelzimmers und war zumindest ein wenig beeindruckt von der Größe der Wanne und der generellen Tatsache, dass sie eine eigene hatten, anstatt das öffentliche Bad des Ryokans zu nutzen.

Ryou hatte sicherlich einiges für das Hotel gezahlt.

Sie lehnte sich gegen den hölzernen Rahmen der Wanne, die wie das gesamte Bad in einem altmodischen, leicht rustikalen Stil gehalten war, und sah an die Decke, von wo aus eine eingelassene Lampe gedimmtes Licht verbreitete.

Aus dem eigentlichen Hotelzimmer hörte sie Monodramon lachen, während es Fernsehen schaute.

Ruki war froh, einen Moment für sich selbst zu haben, auch wenn sich ihre Gedankengänge weiterhin im Kreis drehten. Sie wusste einfach nicht, was richtig war und was falsch und sie wünschte sich, jemanden zu haben, mit dem sie darüber reden konnte.

Ihre Mutter war nie besonders gut darin gewesen, Rat zu geben, zumal Ruki sich recht sicher war, dass eine Frau, die mit 18 schwanger geworden war und deswegen geheiratet hatte, kaum ein geeigneter Ansprechpartner für Beziehungsprobleme war. Zugegebener Maßen wusste Ruki bis heute nicht, weshalb ihre Eltern überhaupt geheiratet hatten, doch sie wusste, dass die Hochzeit stattgefunden hatte, nachdem ihre Mutter schwanger geworden war, weshalb sie immer vermutet hatte, dass es damit zu tun hatte. Sie würde ihre Mutter allerdings nicht danach fragen.

Natürlich, sie hatte auch noch ihre Großmutter, die weitaus bodenständiger war, als ihre Mutter. Allerdings war sie auch nie besonders gut darin, ihr direkte Ratschläge zu geben. Immerhin, so schien sie zu denken, musste Ruki ihre eigenen Erfahrungen machen.

Und dann war da noch Reika, die ihr zumindest als verständnisvoll und auch als halbwegs vernünftig erschien, doch fühlte sich Ruki ohnehin schon oft genug aufdringlich, wenn sie mit Reika über diese Dinge sprach, selbst wenn diese nur allzu freudig Ratschläge zu geben schien.

Dennoch: Ruki hatte niemanden, mit dem sie über diese Probleme reden wollte und konnte. Und – zumindest kam es ihr so vor – war es doch ein wenig so, wie in einem Spiel zu cheaten. Dies war ihre Sache und sie musste irgendwie selbst damit fertig werden. Doch wie?

Sie hatte nie eine andere Beziehung gehabt, ehe sie mit Ryou zusammengekommen war, und hatte daher keine anderen Erfahrungen, aus denen sie irgendwelche Schlüsse ziehen konnte. Sie hatte nie mit jemanden Schluss gemacht und das einzige, worin sie Erfahrung hatte, war darin, Jungs einen Korb zu geben. Doch das hier war anders, als irgendeinem Jungen, der für sie schwärmte, ins Gesicht zu sagen, dass sie kein Interesse hatte. Es war auch nicht vergleichbar mit der Zeit, als sie Ryou mindestens zwei Körbe am Tag geben musste, da er schon sehr früh beschlossen hatte, dass sie das „sein Mädchen“ war.

Ja, Ryou hatte mit ihr geflirtet, seit… Nun, spätestens, seit er das zweite Mal aus der digitalen Welt zurückgekommen war.

Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr schienen sich ihre eigenen Gedanken zu verwirren. Sie wusste nicht einmal, wann sie Gefühle für ihn entwickelt hatte. Das Einzige, was sie mit Sicherheit sagen konnte, war, dass sie sich vor drei Jahren das erste Mal dieser Gefühle bewusst geworden war.

„Verdammt“, grummelte sie und hätte sich am liebsten die Haare gerauft.

Es waren drei Jahre, also ein Drittel ihres Lebens…

Wieso konnte das ganze nicht einfacher sein? Wieso bereitete ihr das ganze so viel Unbehagen? Wieso wusste sie nicht, was sie tun sollte?

Sie erhob sich aus dem mittlerweile nur noch lauwarmen Wasser und machte sich daran, sich noch einmal abzuduschen, ehe sie einen der vom Hotel bereit gestellten Yukata anzog und ihr Digivice von einer Ablage nahm. Dann entriegelte sie die Tür und kehrte in das eigentliche Zimmer zurück.

„Ruki“, sagte Renamon mit gesenkter Stimme.

Schnell erkannte Ruki, warum das Digimon leise sprach: Ryou lag auf seinem Futon und war ganz offenbar eingeschlafen.

Monodramon schien sich daran weiterhin nicht zu stören. Noch immer schaute es sich auf dem Hotelfernseher irgendeine Gameshow an und schien sich dabei bestens zu amüsieren, ohne sich dabei zu bemühen leise zu sein.

Wieder merkte Ruki, wie sich ein mattes Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. Ja, auch dies war eine vertraute Situation. Monodramon, das Fernsehen schaute, und Ryou, der unabhängig von dem ihn umgebenden Krach seelenruhig weiterschlief.

Langsam ging sie zu dem Futon hinüber, auf dem er lag und hockte sich vor ihn.

Sein Digivice lag neben dem Futon, zusammen mit seinen Karten, so dass er beides – sollte irgendetwas geschehen – sofort greifen konnte. Auch sie hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, ihr D-Arc neben ihr Futon zu legen, da sie auch im Haus ihrer Mutter weiterhin auf einem Futon schlief.

Und vielleicht, so dachte sie sich manchmal, war dies ein Zeichen, das sie eigentlich beunruhigen sollte. Letzten Endes war es doch wie die geladene Pistole, die ein Soldat auf den Nachttisch legte, oder?

Zumindest fühlte sie sich unwohl, wenn sie ihr Digivice nicht bei sich hatte, da sie immer mit der Möglichkeit rechnete, dass irgendetwas passieren könnte.

Sie seufzte und betrachtete Ryous Gesicht. Nun, da er schlief, sah sie eindeutig Sorge, die sich in seinen Zügen abzeichnete. Natürlich musste sie nicht rätseln, warum er sich sorgte. Zumindest ging sie davon aus, dass es wegen ihnen war.

Und dann fragte sie sich, ob sie ihm gegenüber vielleicht ungerecht war.

Denn der Grund, warum sie so sauer auf ihn war, war nicht der Heiratsantrag an sich. Nun, vielleicht schon. Doch eigentlich war der Grund für ihre Wut das Gefühl, dass er nicht verstand, warum sie nicht heiraten wollte. Denn ihr war es nie darum gegangen, dass sie ihn nicht heiraten wollte, viel mehr darum, dass sie generell nicht viel von einer Ehe hielt. Das jedoch schien Ryou nicht zu sehen – und vielleicht, ja, vielleicht verlangte sie zu viel von ihm. Denn sie hatte es ihm nie gesagt.

Die Wahrheit war, dass sie im ersten Moment, als er sie gefragt hatte, so sauer gewesen war und aus der Haut gefahren war, wie es nun einmal ihre Art war. Sie war nie besonders gut darin gewesen, ihre Emotionen im Zaum zu halten – ganz anders als Ryou, der beinahe immer eine gute Miene zum bösen Spiel machen konnte. So war es auch an ihrem Geburtstag gewesen. Er hatte sie beschwichtigt, hatte gescherzt und sie damit nur noch mehr zur Weißglut getrieben, doch eigentlich hatte sie gewusst, dass sie ihn verletzt hatte.

Sie war so sauer gewesen, dass sie einige Tage nicht hatte mit ihm reden wollen. Doch nach einer Woche hatte sie nicht mit ihm reden wollen, weil ihr schlechtes Gewissen zu schwer wog. Nach zwei Wochen hatte sie in Ruhe mit ihm reden wollen, aber seine lockere und scherzhafte Art hatte sie erneut wütend gemacht.

Und dann?

So war es die ganze Zeit weitergegangen und am Ende hatte sie ihm nie gesagt, was der Grund für ihr Verhalten war. Es war nicht fair, ihm gegenüber, das wusste sie, und es machte ihr auch jetzt noch ein schlechtes Gewissen. Zur selben Zeit jedoch gab es auch einen Teil von ihr, der glaubte, dass Ryou genug über sie wissen musste, um es zu verstehen. Immerhin waren sie beinahe drei Jahre zusammen und kannten sich noch länger. Sollte er es nicht zumindest erahnen können?

Auch darauf wusste sie keine Antwort. Das einzige, was sie wusste, war, dass sie dennoch merkte, wie sie immer wieder sauer auf ihn wurde, unabhängig davon, ob es fair ihm gegenüber war. Und sie wusste, dass er alles tun würde, damit sie bei ihm blieb.

Weshalb nur?

Warum liebte er sie so sehr?

„Ach, Ryou…“, flüsterte sie und strich mit einer Hand über seine Wange.

Für einen Moment zuckten seine Augenbrauen, doch er wachte nicht auf, worum sie froh war.

Sie wusste immer noch nicht, wie sie mit ihm reden sollte.

Dennoch… Zumindest eine Sache wusste sie, tief in ihrem Herzen: Sie wollte nicht, dass es so endete. Vielleicht war es nur ihre Dickköpfigkeit, aber sie wollte nicht einfach aufgeben.

Erneut lachte Monodramon auf – wahrscheinlich, weil einem der Spieler wieder etwas besonders lächerliches passiert war – doch Ruki beachtete es nicht. Stattdessen, sah sie noch immer Ryou an und beugte sich schließlich vor, um ihn kurz auf die Wange zu küssen.

„Es tut mir leid, Ryou“, flüsterte sie sehr leise, ehe sie sich aufrichtete und um ihn herumging, um sich auf das zweite Futon zu legen, den Rücken Ryou zugewandt.

Sie legte ihr Digivice neben das Kissen und betrachtete es für einen Augenblick.

Wenn sie Renamon nie getroffen – nie ein Tamer geworden wäre…

Doch sie dachte diesen Gedanken nie zuende.

„Ruki“, erklang Renamons Stimme neben ihr, während auch Monodramon wieder auflachte, ohne sie groß zu beachten.

Aus den Augenwinkeln betrachtete sie ihren Partner. „Ich bin müde, Renamon.“

Für eine Weile sah Renamon sie schweigend an. „Schlaf gut, Ruki“, sagte es dann leise.

Sie schloss die Augen. „Du auch, Renamon.“ Doch sie brauchte eine ganze Weile, bis sie einschlief, und dies hatte nichts mit dem laufenden Fernseher oder Monodramons Lachen zu tun…

Teil V: Geständnisse

Teil V: Geständnisse
 

Auch am nächsten Tag regnete es, wenngleich es an diesem Tag eher vereinzelte, schwere Tropfen waren, die zu Boden fielen, anstatt des dichten, prasselnden Regens des Vortages.

Und da sie ihren Aufenthalt in Kyoto nicht gänzlich vergeuden wollten, hatten sie sich an diesem Tag auf den Weg in den Norden Kyotos gefahren, um die historischen Gärten und den goldenen Pavillon dort zu besuchen.

Obwohl es ein Samstag war und noch dazu für viele Japaner die Sommerferien an diesem Wochenende begannen, war es erstaunlich leer. Wahrscheinlich, weil die meisten Touristen es bevorzugten im Trockenen zu bleiben, doch zumindest trafen sie so auch auf weitaus weniger schreiende Kinder, als noch am Vortag im Aquarium.

Ruki war sich allerdings nicht sicher, ob sie sich darüber freuen sollte, da das Schweigen zwischen ihnen so bald wieder unangenehm wurde.

Sie gingen nebeneinander her, während Ryou einen Gegenschirm zwischen ihnen hielt, wodurch er ihre Hand nicht halten konnte. Renamon war einmal wieder verschwunden und Ruki vermutete stark, dass es sich bemühte, im trockenen zu bleiben, während Monodramon beigestert durch den Regen tollte. Nun, es hatte ja auch kein Fell, das nass werden konnte und trocknete so sehr schnell.

Ruki beobachtete es, schwieg aber weiterhin.

Selbst Ryou versuchte es nicht mit Smalltalk, wie er es noch am Vortag so oft probiert hatte, so dass sie in beharrlichen Schweigen nebeneinander hergingen.

Während Ruki das Aquarium zuvor nicht gesehen hatte, kannte sie die Gärten noch von ihrer Klassenfahrt und auch von dem Ausflug, den sie mit ihrer Mutter vor einigen Jahren gemacht hatte. Wobei sie zugeben musste, dass selbst mit der beklemmenden Stille, die zwischen ihnen herrschte, dieser Ausflug bei weitem besser war, als die anderen beiden, da sie zum einen Renamon dabei hatte und zum anderen ihre Mutter sie nicht an jeder Ecke fotografieren wollte.

Sie hasste es, mit ihrer Mutter wegzufahren.

„Wir hätten eigentlich zum Inari-Schrein fahren sollen“, brach Ryou schließlich das Schweigen zwischen ihnen.

„Hmm?“ Fragend sah Ruki ihn an.

„Na, das wäre doch der richtige Ort für Renamon gewesen, oder?“ Ryou lächelte sie halbherzig an.

Auch Ruki musste dabei matt lächeln. „Ich fürchte, Renamon fehlt dazu der Bezug“, erwiderte sie. Denn auch wenn das Digimon fraglos an eine mystische Kitsune angelehnt war, wusste es nicht mehr über Shintoismus, als Ruki ihm erzählt hatte.

„Wozu?“, fragte Monodramon, das ihnen offenbar halb zugehört hatte und sah sie nun verwirrt an.

„Nicht so wichtig“, meinte Ryou beschwichtigend.

Für einen Moment sah es so aus, als würde das Digimon weiterfragen wollen, doch dann besann es sich eines besseren und lief weiter voraus.

Sie liefen am Rand des Sees, auf dessen anderer Seite der goldene Pavillon lag, von dessen Dächern kleine Rinnsale hinabtropften. Wieder schwiegen sie, während sie langsam weiterliefen und Ruki dachte an den vorherigen Abend dachte. Oder viel eher kamen ihr die Fragen, die sie sich gestellt hatte, wieder in den Sinn.

Ganz automatisch senkte sie den Kopf, als sie daran dachte, was Ryou natürlich nicht entging.

„Was ist, Ruki?“, fragte er leise und eindeutig besorgt.

Für einen Moment zögerte sie wieder, direkt darauf anzusprechen, da es ihr nach wie vor unangenehm war, über diese Dinge zu reden. Doch schließlich überwand sie sich, da sie es leid war, dieselben Fragen in ihren Gedanken hin und herzuwenden.

Sie blieb stehen und zwang sich, Ryou anzusehen.

Auch er blieb stehen und erwiderte ihren Blick, während sie sich, da sie sich den Regenschirm teilten, noch immer so nahe waren.

„Ryou“, begann sie unsicher.

„Was ist?“, fragte er mit ernster Miene.

Noch einmal atmete sie tief durch. „Warum liebst du mich?“, fragte sie dann leise.

Diese Frage schien ihn einigermaßen zu überraschen. „Ruki, ich...“, begann er, doch er brachte den Satz nicht zu Ende. Er lächelte – eindeutig nervös – und sah sie an. „Na ja, um genau zu sein, weiß ich es nicht...“ Nun war es er, der seufzte. „Ich weiß nur, dass ich dich sehr, sehr mag und mein Leben mit dir verbringen will – egal ob verheiratet oder nicht.“ Als sie darauf nichts erwiderte, fuhr er fort. „Und ich weiß, dass ich dich schon immer irgendwie mochte... Nun, vielleicht damals auf eine andere Art als heute. Ich mag es, wenn du lachst. Ich mag es, in deine Augen zu sehen. Und ich muss zugeben, dass ich dich ganz süß finde, wenn du schmollst.“ Er lächelte sie an und dieses Mal empfand sie sein Lächeln als entwaffnend. „Ich mag dich selbst, wenn du sauer auf mich bist.“

„Ryou...“, begann sie, ohne so wirklich zu wissen, was sie darauf erwidern sollte.

„Bitte, Ruki“, flüsterte er nun und legte seine freie Hand auf ihre Wange, „ich weiß, dass ich manchmal ein Idiot sein kann, aber...“ Und anstatt den Satz zu beenden küsste er sie sanft.

Ruki zögerte, da sie sich noch immer nicht sicher war, wie sie mit all dem umgehen sollte, doch auch das Gefühl seiner Lippen auf den ihren war nur zu vertraut und erinnerte sie an Zeiten, als sie glücklicher zusammen waren. Vielleicht, dachte sie, ja, nur vielleicht konnten sie irgendwann einmal wieder so glücklich sein.

Und so erwiderte sie schließlich seinen Kuss, während seine Hand von ihrer Wange nun langsam in ihr Haar strich.

„Ruki“, hauchte Ryou dann, mit nun belegter Stimme. „Heißt das, du gibst mir noch eine Chance?“

Sie sah in seine blauen Augen und zögerte erneut für einen Moment. „Ja“, sagte sie dann leise.

„Danke“, erwiderte er und küsste sie dann erneut, ehe sie plätschernde Schritte hörten, die fraglos zu Monodramon gehörten.

„Was braucht ihr so lange?“, grummelte es ungeduldig. „Kommt schon!“

Ryou schenkte Ruki ein sanftes Lächeln und wandte sich dann wieder seinem Partner zu. „Sag bloß, du hast schon wieder Hunger“, sagte er dann.

„Ja, habe ich“, schmollte das Digimon und stampfte mit einem Fuß auf. „Jetzt kommt schon!“

Noch einmal lächelte Ryou Ruki zu und zuckte mit den Schultern, ehe er den Schirm in seine rechte Hand wechselte, um den linken Arm um sie legen zu können und so seinem Partner langsam folgen zu können.

Auch Ruki lächelte, wenngleich noch immer matt. Doch zumindest für einen Moment hatte ihr Herz wieder schneller geschlagen, so wie es früher noch öfter geschehen war.

Er hatte ihre Frage nicht beantwortet, aber sie wusste, dass es eine Frage war, die zu beantworten vielleicht unmöglich war. Denn während sie immer sehr genau sagen konnte, weshalb sie sich über ihn aufregte, so fiel es ihr doch schwer zu sagen, was sie an ihm mochte.

„Ryou?“, fragte sie leise, während der Regen noch immer auf den Schirm prasselte und sie den See langsam umrundeten.

„Ja?“, erwiderte er.

Sie gab sich einen Ruck. „Ich schulde dir noch eine Erklärung“, begann sie unsicher.

Für einen Moment schwieg er. „Du schuldest mir gar nichts.“

Auch sie wartete, zögerte, ehe sie fortfuhr: „Doch. Es... Es ist wegen dem Antrag.“

„Es ist jetzt egal“, unterbrach er sie sanft. „Ich verstehe es ja.“

Sie sah ihn aus den Augenwinkeln heran an. „Nein“, sagte sie dann leise. „Das tust du eben nicht.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Ryou, das ganze... Es hat nichts mit dir zu tun oder damit, dass ich dich nicht heiraten will, sondern... Ryou, ich bin erst 18 Jahre alt. Und ich... Ich will nicht so sein, wie meine Mutter.“

Daraufhin erwiderte er erst einmal nichts.

Schweigend gingen sie nebeneinander her und erreichten schließlich die mit Blattgold überzogene Pagode, die im Regen auch nicht so beeindruckend wirkte, als wenn Sonnenlicht sich auf dem Gold spiegelte.

„Es ist in Ordnung“, sagte Ryou schließlich leise. „Vielleicht hätte ich das wissen müssen.“

Ruki erwiderte nichts, da es doch dasselbe war, das auch sie so oft schon gedacht hatte. Hätte er es wirklich wissen können?

„Es tut mir leid“, meinte Ryou dann. „Ich hatte dich damit nicht verletzen wollen.“

Ruki nickte nur, da sie nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte. Doch als sie ihn nun von der Seite ansah, merkte sie, dass sein Lächeln nun aufrichtiger war, als vorher.

Teil VI: Nur wir zwei

Wieder war es Nacht geworden und wieder war Ruki allein im Bad des Hotelzimmers.

Es hatte aufgehört zu regnen und tatsächlich waren einige Lücken in der Wolkendecke erschienen, durch die sie ab und an den Schatten der digitalen Welt erahnen konnte.

Noch immer fühlte sie sich seltsam, wegen dem, was am Nachmittag geschehen war. War es das richtige gewesen? Immerhin bedeutete es, dass sie zusammenbleiben würden und während ein Teil von ihr froh oder viel eher erleichtert war, gab es da noch immer diese Stimme in ihrem Kopf, die sie fragte, ob es wirklich das war, was sie wollte. Konnte sie wirklich auf Dauer mit Ryou glücklich sein – und er mit ihr?

Denn wenn sie ehrlich mit sich war, machte sie sich Sorgen, dass es ihnen beiden am Ende schlechter gehen würde.

Doch sie hatte noch Gefühle für Ryou und deshalb wollte sie nicht einfach so aufgeben. Denn sie verstand sehr wohl, dass sie beide Dinge ändern mussten, damit dies funktionieren konnte. Sie durfte manches nicht für Selbstverständlich halten, musste manchmal auch über Dinge, die sie ärgerten reden – etwas das ihr so unendlich schwer fiel.

Sie wusste das, aber dennoch war sie sich nicht sicher, ob sie das konnte.

Und Ryou... Ryou musste endlich anfangen, sein Leben ernster zu nehmen und dies auch zu zeigen, denn es war diese gespielte Leichtigkeit, die er so oft mit sich trug, die sie, aber auch andere – wie Yamaki – zur Weißglut treiben konnten.

Leise seufzte sie, als es an der Tür des Bades klopfte: „Darf ich reinkommen, Ruki?“

Für einen Moment war sie unsicher. „Ja“, erwiderte sie dann halblaut. Anders als am Vorabend hatte sie diesen Abend die Tür nicht abgeschlossen.

Die Tür wurde geöffnet und Ryou kam herein, selbst einen der Hotel-Yukata tragend.

Ruki war nicht verlegen. Dafür hatte er sie schon zu oft nackt gesehen und sie ihn. Sie sah ihn nur an, sagte aber nichts. Auch nicht, als er die Tür hinter sich schloss und dann noch abschloss.

Sie beobachtete, wie er den weißen Yutaka auszog und sich auf die kleine Bank neben der Wanne setzte, um sich abzuduschen, schwieg jedoch zuerst und sah einfach nur zu, wie er sich die Haare wusch.

Auch er sagte nichts.

Ruki wusste sehr wohl, was sein Gedanke gewesen war, als er herein gekommen war, merkte aber auch, dass er sie nicht bedrängen wollte.

Schließlich holte sie Luft. „Soll ich dir den Rücken waschen?“, fragte sie.

Er sah sie an und zögerte selbst für einen Moment. „Gerne“, sagte er dann.

So stand sie auf und band sich ein Handtuch um die Brust, ehe sie etwas Seife von dem Hotelpröbchen nahm und sie auf seinem Rücken verteilte.

Sie überließ es allerdings ihm, sich selbst danach abzuduschen und glitt wieder in die Wanne zurück.

Als sich Ryou fertig gewaschen hatte, ließ auch er sich in die Wanne gleiten – jedoch ans andere Ende, und sah Ruki für einen Moment lang an.

Damit auch er Platz hatte, hatte sie ihre Beine angezogen. Sie war sich nicht ganz sicher, wie sie sich verhalten sollte, da es nun bereits mehrere Monate her war, dass sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten. Seit ihrem Geburtstag hatte sie ihn jedes Mal abblitzen lassen, wenn er ihr derartige Avancen gemacht hatte.

Sie erinnerte sich, dass auch dies ihr einmal viel leichter gefallen war.

Schließlich rückte er näher und kniete sich schließlich hin, um sich zu ihr beugen und sie küssen zu können. Dabei strich er ihr mit einer Hand über die Wange, während sie langsam ihre Augen schloss und seinen Kuss schließlich erwiderte.

Es war nicht mehr dasselbe, wie es einmal gewesen war, zu einer Zeit, als das alles noch neu für sie gewesen war, als jede Berührung von ihm ein angenehmes Kribbeln in ihrer Magengegend verursacht hatte. Was sie nun hatten, war etwas anderes, als jene ursprüngliche Verliebtheit, die sie durch die ersten Monate getragen hatte. Was sie nun hatten, war auch anders, als jene Verbundenheit, die danach zwischen ihnen entstanden war. Sie waren noch verbunden, doch auf eine andere Art. Gab es überhaupt ein Wort für das, was sie jetzt hatten?

Durch eine Lücke in den Wolken vor dem Fenster konnte sie den Mond sehen, während Ryou nun begann ihren Hals zu küssen, ehe seine Lippen tiefer wanderten.

Unsicher hob sie eine Hand, um durch sein nasses Haar zu streichen, fuhr mit der Hand dann weiter seinen Nacken hinunter zu seinen Schultern, während sie auch die zweite Hand hob und damit seine Wange streichelte.

Auch seine Hände strichen über ihren Körper, strichen zwischen Rücken und Wannenrand hinab und dann über ihren Bauch wieder hinauf zu ihren Brüsten. Dann küsste er wieder ihre Lippen.

„Ruki“, flüsterte er, wobei er seine Lippen nur wenige Millimeter von den ihren trennten.

Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut.

„Ruki“, hauchte er dann erneut. „Ich liebe dich, Ruki.“

Ruki küsste ihn, um ihre Antwort etwas verzögern zu können. Warum musste er nun ausgerechnet diese Worte wählen? Es war so viel einfacher auf ein „Ich mag dich sehr“ zu antworten! Und so wurde der Kuss länger und inniger, ehe er sich schließlich etwas von ihr trennte und ihr in die Augen sah.

Sie verfluchte seine blauen Augen und den sanften Blick, mit dem diese sie ansahen. „Ich weiß“, antwortete sie schließlich, da es die beste ehrliche Antwort war, die sie geben konnte. „Ich mag dich auch sehr.“

Beinahe erwartete sie, dass er noch etwas zu dieser vagen Antwort sagte, doch er schwieg, küsste sie noch einmal auf die Lippen und dann auf Stirn und Wange, ehe seine Lippen zu ihren Brüsten wanderten, die nur knapp über dem Wasser lagen.

Ein sehnsüchtiges Seufzen entkam ihren Lippen und sie schloss die Augen, während eine Hand wieder durch sein Haar strich. „Ryou“, flüsterte sie leise, einfach, um sich daran zu erinnern, wie es war, in einer solchen Situation seinen Namen zu sprechen.

War es falsch, dass sie seine Berührungen noch immer genoss? War es falsch, dass sie leise, aber sehnsüchtig stöhnte, als seine Finger zwischen ihre Beine wanderten? War es falsch, dass sie seine Nähe noch immer genoss, obwohl „Ich mag dich auch sehr“ die beste Antwort war, die ihr eingefallen war?

Doch bald schon dachte sie nicht mehr darüber nach. Stattdessen hatte sie beide Arme um ihn geschlungen, während sie immer und immer wieder stöhnte.

Auch er stöhnte, doch zwischen dem Stöhnen und Seufzern flüsterte er immer wieder ihren Namen.

„Ruki.“

Doch sie schwieg, stöhnte nur selbst. Ja, sie war Ruki, Makino Ruki, aber nicht seine Ruki und vielleicht war sie es nie gewesen. Dennoch genoss sie es in diesem Moment bei ihm zu sein – und vielleicht war dies ja auch genug.

Teil VII: Nach dem Regen

Der Shinkansen fuhr Richtung Osten und dieses Mal lieferten keine Tropfen sich Wettrennen am Fenster entlang. Stattdessen war die Wolkendecke, die sich auch jetzt noch über die Landschaft draußen erstreckte, an einigen Stellen aufgebrochen, so dass Sonnenstrahlen ihren Weg hinab auf Wälder, Straßen, Felder und Häuser fanden, die draußen vorbeirasten.

Wieder saß Ruki am Fenster, doch dieses Mal saß Ryou ihr nicht gegenüber, sondern neben ihr. Er hielt ihre Hand und hatte sich gegen sie gelehnt.

Auch sie hatte sich gegen ihn gelehnt, sah aber wieder aus dem Fenster, sah auf Wälder, Straßen, Felder und Häuser und ab und zu auf das Stückchen digitale Welt, das durch eine Wolkenlücke zu erkennen war.

Sie fragte sich, wie es wäre, würden sie nun gemeinsam in jene seltsame Welt zurückkehren. Denn die digitale Welt war ein anderer Ort, als diese Welt – die reale Welt, die Welt der Menschen. Die digitale Welt war ein Ort der Freiheit, ein Ort, an dem man die Regeln dieser Welt vergessen konnte.

Wieso dachte sie überhaupt darüber nach? Sie konnten nicht einfach in die digitale Welt reisen. Natürlich, rein technisch war es möglich, doch es gab zu viele Dinge in ihrer eigenen Welt, die sie nicht einfach zurücklassen konnten.

Und doch, dachte sie sich, vielleicht sollten sie in jene Welt reisen. Vielleicht sollte Ryou in jene Welt reisen. Denn die digitale Welt war vielleicht, mehr als irgendein anderer Ort, seine Heimat. Und vielleicht war ein „Urlaub“ in jener fremden Welt der Urlaub, den sie eigentlich brauchten.

Ehe sie es sich verkneifen konnte, seufzte sie.

„Was ist, Ruki?“, fragte er sofort mit sanfter Stimme.

Für einen Moment schwieg sie und sah weiter aus dem Fenster. „Nichts. Ich denke nur an die digitale Welt.“

Nun seufzte auch er. „Ich würde gerne dorthin zurück“, gab er dann leise zu.

„Ich weiß.“

Für einen Moment herrschte Schweigen, während Monodramon auf der anderen Seite des Tisches, an dem sie saßen, sich die Schnauze an dem Fenster platt drückte.

„Wenn ich in die digitale Welt gehen würde“, murmelte Ryou dann, „würdest du mich begleiten?“

Einmal wieder machte sich ein mattes Lächeln auf Rukis Lippen breit, da sie doch gerade genau darüber nachgedacht hatte. „Ich weiß es nicht“, gab sie dann leise zu. „Es ist nicht so einfach. Ich meine, ich studiere und ich kann nicht einfach... Wir können nicht einfach verschwinden, oder?“

„Natürlich“, erwiderte er, doch sie hörte Enttäuschung aus seiner Stimme heraus.

Vielleicht hätte sie früher anders entschieden, dachte sie sich. Vielleicht wäre sie früher gegangen. Doch mittlerweile...

Es war nicht nur das Studium, da war auch noch Hypnos, das nach wie vor Probleme mit der Regierung und anderen Ländern hatte. Hypnos, für das sie und Ryou das Gesicht waren. Es wäre verantwortungslos, würden ausgerechnet sie auf einmal verschwunden.

Und so...

„Ich habe Hunger“, jammerte Monodramon – mal wieder.

Ryou seufzte. „Ich werde etwas zu Essen holen.“ Damit stand er auf und blickte kurz zu Ruki. „Irgendwelche Wünsche, Prinzessin.“

„Nenn mich nicht so“, grummelte Ruki und verschränkte die Arme. „Nein, keine Wünsche.“ Sie seufzte. Sie hatte doch gesagt, sie hätten sich auf dem Weg zum Bahnhof ein Bento kaufen sollen. Doch natürlich hatte Ryou nicht gehört.

„Entschuldige“, meinte Ryou und lächelte sanft.

Sie zuckte nur mit den Schultern und so ging er, einmal wieder, zum Speisewagen.

„Da ist Fuji-san!“, rief Monodramon auf einmal aus und deutete aus dem Fenster, mindestens so begeistert, wie das Kind, das offenbar weiter hinten im Wagon saß.

Ruki sah zu dem Berg, dessen Krone noch immer von Wolken verhangen war.

Hatte sie sich auch so gefreut, als sie als Kind nach Kyoto gefahren waren und sie den Berg gesehen hatte? Sie konnte sich nicht mehr erinnern und wusste nicht, wieso sie darüber nachdachte. Vergangenes war vergangen. Selbst wenn es Dinge gab, die man zurücksehnte: Man würde sie nicht zurückholen können.

Die Beziehung zwischen ihr und Ryou würde nie wieder so sein wie früher, da sie einfach nicht vergessen konnte. Doch aufgeben wollte sie nicht. Noch nicht. Noch wollte sie kämpfen. Nur wofür... Das wusste sie nicht und es gab niemanden, der es ihr würde erklären können.

Weitere Bäume rauschten draußen vorbei und der Fujiyama verschwand aus ihrem Blickfeld, als Ryou endlich mit dem Bento zurückkam.

„Entschuldigt die Wartezeit“, meinte er und grinste.

Sie schüttelte nur den Kopf. Lächelte matt. Nahm die Plastikbox entgegen.

Vielleicht, war es auch nur, weil sie es hasste aufzugeben, doch vielleicht – so dachte sie sich – konnten sie noch auf eine andere Art glücklich sein. Nicht wie früher. Und doch... Es gab verschiedene Arten von Glück, oder?



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Caliburn
2015-03-11T12:39:40+00:00 11.03.2015 13:39
Puh... Nun stehe ich da und weiß gar nicht so recht was ich jetzt sagen soll.
Die Kurzgeschichte hat mir sehr gefallen, ohne Frage (und das soll bei Ryou als einer der Hauptfiguren schon was heißen xD"").

Ich bin gespannt, ob es noch weitere kleine Exkurse in die Welt von DBG in Form von kleinen Geschichten geben wird. Ich würde es mir sehr wünschen. ;)

Von:  Caliburn
2015-03-09T07:13:15+00:00 09.03.2015 08:13
Okay, ja, habe tatsächlich vergessen, dass die Geschehnisse in DBG zwei Jahre später ablaufen. In zwei Jahren kann seeeeehr viel passieren. .___.
Jetzt fühle ich mich ein wenig blöd, weil ich immer gefragt hatte. xD"

Von:  Caliburn
2015-03-08T12:12:41+00:00 08.03.2015 13:12
Also, uhm, warum endet ihre Beziehung nochmal?
Dieses Kapitel sieht nach einem Happy End für die beiden aus.
*sigh* Ruki...

Von:  Caliburn
2015-02-21T13:34:25+00:00 21.02.2015 14:34
An sich könnte man durch dieses Kapitel fast schon vermuten, dass die beiden sich am Ende doch wieder vertragen würden. Nun, zumindest geht es mir so. ô.o
Allerdings ist mir das Ende ja bekannt, nur... Wieso?
Von:  Caliburn
2015-02-08T14:38:15+00:00 08.02.2015 15:38
Hm, der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, war: Ist ein Date in einem Aquarium wirklich soooo klischeehaft? o.o

Monodramon scheint auch auf einer permamenten Gefühlswippe zu sitzen. Erst will es nicht ins Aquarium, dann will es auf einmal doch hinein; auf dem Child-Level ist es relativ ruhig und döst den halben Tag vor sich hin, während es als Perfect-Digimon in Rage verfällt und alles zu Klump hauen will. Muss schwer sein, mit so einem Partner zurecht zu kommen. .___.

Ich glaube, ich bei dem Punkt angelangt, an dem wieder sagen kann, dass ich Frauen nicht so richtig verstehe. xD"
Was will Ruki nun eigentlich? Ich meine, sie will Schluss machen, empfindet aber noch immer was für ihn und trotzdem ist seine Nähe ihr unangenehem... Gnah!


Von:  Caliburn
2015-02-03T22:27:31+00:00 03.02.2015 23:27
Naw, bei tollpatschigen Digimon muss selbst Ruki lächeln. :3 Da soll doch nochmal jemand behaupten, dass sie völlig kalt sei und ein Herz aus Stein hätte.
Wobei mir jetzt das Bild nicht mehr aus dem Kopf gehen mag, dass Monodramon gerade das Zimmer betritt als es zwischen Ruki und Ryou intim wird und ein wenig beblödelt daneben steht und sie fragt, was sie denn da täten. xD"

Hm, also im Moment sieht es ja danach aus, als ob es wieder gut werden würde, zwischen den beiden. Aber wir kennen ja das Ende. Mal schauen, was so passieren wird.

PS: Habe doch gesagt, dass ich es heute noch lesen werde! xD
Von:  Caliburn
2015-02-02T12:22:00+00:00 02.02.2015 13:22
Huh, wie du den Anfang beschreibst, gefällt mir sehr gut. Ich persönlich mag es ja, wenn es schwül ist. Vor allem dann, wenn noch eine schönen Brise dazu weht. Hach.

Ich finde es ja fast schon faszinierend, dass Ryou seinen Fehler, bzw. Rukis Sorgen wirklich nicht sieht. o.o Außerdem scheint er sein Glück wirklich zu überstrapazieren. *sigh*

Wobei ich mich gerade auch frage: Liegen die Tickets nicht noch in der Küche? Wenn ja, würde Rumiko doch sicher einen Blick rein riskieren, oder? :P Hm.
Wobei ich es auch witzig finde, dass für die Digimon zwei Kindertickets gekauft wurden. Wurde es so eingeführt, dass für Child-Digimon der Kinderpreis bezahlt werden muss? xD"

Auf die anderen Kapitel bin ich schon richtig gespannt.
Auch wenn ich an sich ja weiß, dass die beiden nicht zusammen kommen werden... Ja, merkwürdig. Egal!



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