Zum Inhalt der Seite

What are you doing to me?

G-Dragon x OC
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

New order!

Heute war Samstag und eigentlich mein freier Tag, doch eine der Sekretärinnen hatte um neun Uhr morgens angerufen und gemeint, man würde mich in einer Stunde im Büro erwarten. Hektisch hatte ich mich angezogen, geschminkt, gekämmt und noch schnell etwas gegessen. Zum Duschen war keine Zeit mehr geblieben. Dann hatte ich ein Taxi gerufen und war zur Arbeit gefahren.
 

Und nun stand ich hier im Regen, vor einem großen Gebäude, welches fast komplett aus Glas bestand. Unmotiviert ging ich auf den Haupteingang zu und schob mir die Kapuze, des viel zu großen Hoodies vom Kopf. Sofort wehten meine fast hüftlangen, schwarzen Haare im Regen umher. Als ich vor der großen Eingangstür stand, wurde diese mir auch schon von einem der Angestellten geöffnet. Dankend nickte ich ihm zu und ging an einem langen Tresen vorbei, in Richtung von einem der Aufzüge. Mit diesem fuhr ich dann in den sechsten Stock.
 

Als sich die Türen des Aufzuges mit einem kurzen „Bling“ öffneten, bog ich sofort rechts ab.
 

Langsam lief ich einen langen, breiten Gang entlang und blieb schließlich vor einer verzierten Holztür stehen. Ich hob meine Hand und klopfte einmal gegen die Tür.
 

Dann drückte ich die Türklinke nach unten. Genervt betrat ich das Büro meines Chefs und ließ kurz meinen Blick im Raum umherschweifen, wobei ich fest stellte, dass man die Einrichtung des Büros schon wieder geändert hatte.
 

An zwei Wänden standen schwarze Regale mit allerlei Unterlagen. Eine Wand war komplett aus verglast und es standen ein paar Pflanzen davor. An der letzten Wand hingen ein paar Bilder von berühmten Künstlern. Auch die Tür befand sich dort.
 

In der Mitte des Büros stand ein großer schwarzer Schreibtisch, hinter welchem ein sehr teurer Sessel aus ebenso schwarzem Leder stand.
 

Vor dem Tisch waren zwei etwas kleinere Sessel, ebenfalls aus Leder.
 

Auf einen dieser Sessel ließ ich mich nun nieder und blickte meinen Chef, Kim Hwang, abwartend an, welcher nun gegenüber von mir saß. Kurz musterte er mich und stellte dann monoton fest: „Ich hätte dich vielleicht doch zwei Stunden später herschicken lassen sollen.“
 

Wütend sah ich mein Gegenüber an und erwiderte: „Oder vielleicht auch gar nicht. Heute ist mein freier Tag und ich wollte eigentlich ein paar Sachen erledigen.“
 

Grinsend sah mich Herr Kim an und ging dann auf eines der Regale zu, um einen Ordner zu suchen. Nicht viele konnten so mit ihrem Chef sprechen, das war mir klar.
 

Aber ich hatte schon seit ich hier angefangen hatte, ein fast schon freundschaftliches Verhältnis zu ihm und konnte mir einiges erlauben. Trotzdem übertrieb ich es nie und war fast immer höflich und freundlich. Vor gut einem Jahr hatte er mir überraschen das „Du“ angeboten, und gemeint, er würde dies nicht bei jedem machen, sondern nur bei Mitarbeitern die er schätzte.
 

Mittlerweile arbeitete ich hier schon fast fünf Jahre als Innenarchitekt und Maler.
 

In diesen Jahren hatte ich mir in fast ganz Südkorea einen Namen gemacht. Vor allem Menschen bis zu 30 Jahren riefen an und verlangten des Öfteren nach mir, da ich die Geschmäcke der jeweiligen Personen sehr gut treffen konnte, mit meinen Ideen.
 

„Ah! Da hätten wir es ja!“, rief Herr Kim erfreut aus.
 

Er setzte sich wieder mir gegenüber und reichte mir die Unterlagen. Stirnrunzelnd öffnete ich den dünnen Ordner und riss die Augen auf. „Ich soll bitte was tun?“, schrie ich schon fast.
 

Erschrocken zuckte mein Chef zusammen und meinte beruhigend: „Ganz recht. Du sollst ab morgen den ganzen nächsten Monat dich um dieses Apartment kümmern. Sprich renovieren und einrichten. Vielleicht auch noch ein paar andere Sachen, wie die Wände mit Mustern bemalen. Das hängt alles noch vom Auftraggeber ab.´“
 

Empört sah ich meinen Chef an: „Morgen ist Sonntag! Da wollte ich eigentlich zu meinen Eltern aufs Land fahren. Außerdem was ist mit den ganzen anderen Aufträgen an welchen ich gerade beschäftigt bin? Soll ich die einfach warten lassen?“
 

„Dann besuch deine Eltern, wenn du mit diesem Auftrag fertig bist. Die anderen Aufträge werden selbstverständlich von Kollegen übernommen. Mir ist dieser Auftrag sehr wichtig, deswegen will ich auch dass du dich darum kümmerst. Der Auftraggeber ist ein sehr einflussreicher Mann hier in Südkorea. Bitte tu es!“, flehte Herr Kim schon fast.
 

Stöhnend fuhr ich mir durchs Gesicht und stimmte dann letztendlich zu.
 

Breit grinsend bedankte sich mein Chef und erklärte mir noch die Einzelheiten und wo genau ich hinmusste. Gerade als ich gehen wollte, wurde ich noch aufgehalten von meinem Chef.
 

„Ach ja, dein Auftraggeber wird erst am Dienstag oder Mittwoch persönlich vorbeikommen, da er die nächsten zwei Tage noch wichtige Termine hat.“
 

„Ist gut“, meinte ich und verließ das Büro. Müde schleppte ich mich zu den Aufzügen und dann zum Ausgang. Dort rief ich mir ein Taxi und fuhr nach Hause.
 


 

Langsam stolperte ich die Treppen bis zu meinem Apartment hinauf, schloss die Tür auf und ging in mein Schlafzimmer.
 

Zwei Wände hatte ich mit Graffiti besprüht, die anderen zwei waren weiß gestrichen. Unter dem großen Fenster rechts von mir, stand mein Himmelbett, welches für zwei Personen gedacht war. Gleich daneben befand sich ein Schminktisch.
 

Dann stand links von mir noch ein sehr großer Schrank mit meinen derzeitigen Lieblingsklamotten. Ich besaß noch einen extra Raum mit Klamotten, Schmuck, Schuhen und Accessoires.
 

Ich ging zum Schrank und zog mir die knall gelbe Leggins aus, welche ich mir hektisch heute Morgen angezogen hatte und tauschte sie gegen eine dunkel violette Jogginghose mit hellblauen Verzierungen. Auch den schwarz glitzernden Hoodie zog ich aus und tauschte ihn gegen einen bauchfreien weißen Pullover mit vielen Rissen.
 

Zum Schluss zog ich mir noch neongrüne Kuschelsocken an und band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen.
 

Zufrieden betrachtete ich mein auffälliges Gammeloutfit im Spiegel und grinste leicht. Ja, ich hatte einen sehr gewöhnungsbedürftigen Klamottengeschmack. Lässig ging ich ins Wohnzimmer, welches beinahe schon modern eingerichtet war.
 

Es war komplett weiß gestrichen. Zu meiner rechten stand eine kleine Anrichte, auf welcher ein großer Flachbildfernseher stand. Rechts und links neben dieser waren lauter kleine Schränke und Regale an der Wand angebracht. An der linken Seite war eine Tür, welche zur Küche führte.
 

In der Mitte des Zimmers war ein großes neonpinkes Sofa, welches einem dieser flauschigen Teppiche glich. Dann standen dort noch zwei ebenso neonpinke Sessel, die genau wie das Sofa aussahen, und vor dem Sofa und den Sesseln stand ein runder Glastisch, dessen Beine auch pink war. Die Wand hinter einem der Sessel war komplett verglast und man konnte durch eine Glastür auf einen etwas größeren Balkon gelangen. Der Boden des Balkons war aus Holz und es standen ein größerer Tisch und sechs Stühle dort.
 

Vom Wohnzimmer aus betrat ich die Küche und suchte nach den Teebeuteln, welche ich schließlich auch fand. Dann nahm ich mir meinen roten Wasserkocher, füllte ihn mit Wasser und schaltete ihn ein. Nun lehnte ich mich gegen die Küchenzeile und wartete.
 

Währenddessen betrachtete ich meine Küche und war von ihr immer noch so begeistert, wie vor drei Jahren als ich hier einzog und alles renoviert und eingerichtet hatte.
 

Die Wände waren weiß gestrichen. Doch die Möbel waren alle knall rot. Auch die Mikrowelle, der Wasserkocher und der Toaster waren rot. Die Teller waren weiß, hatten aber an einer Seite ein rotes Muster und das Besteck war silbern, ebenfalls mit roten Verzierungen. Das normalste der Zimmer war das Bad, welches einen weiß gefliesten Boden hatte und dunkelblaue geflieste Wände und weiße Möbel besaß.
 

Das Apartment hatte eine ganze Menge gekostet. Doch mein Chef hatte mich unterstützt und einen kleinen Teil dazu beigetragen, da ich sehr gute Arbeit leistete und mit dafür verantwortlich war, dass das Unternehmen noch ein bisschen erfolgreicher geworden ist, in den letzten fünf Jahren. Vor etwa einem halben Jahr hatte ich die restlichen Schulden abbezahlt und konnte nun auch wieder mehr sparen.
 

Davor hatte ich zwar auch immer mehr als genügend Geld, da mein Job einer der sehr gut bezahlten war, doch nun konnte ich auch einen kleinen Teil monatlich an meine Eltern schicken, welche noch nie sehr viel Geld hatten. Leicht lächelnd beschloss ich das gleich am Mittwoch in die Tat umzusetzen. Erschrocken zuckte ich zusammen, als der Wasserkocher mit einem leisen „Bling“ ausging und somit bestätigte, dass das Wasser warm war.
 

Ich goss das Wasser in die Tasse und ging ins Wohnzimmer, um mich auf mein Sofa niederzulassen. Dann ich griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein und schaltete auf MTV. Dort lief gerade das Musikvideo „Fantastic Baby“ von Big Bang.
 

Genervt stöhnte ich auf und starrte den Bildschirm böse an. Mich nervte es, dass nichts anderes mehr auf diesem Sender kam als Big Bang. Ihre Musik mochte ich, aber ich hörte anderes wie Girls Generation, Block B oder B.A.P lieber.
 

Den Rest des Tages verbrachte ich noch mit fernsehen. Als es schließlich zehn Uhr abends war, ging ich in mein Zimmer und legte mich ins Bett. Umziehen tat ich mich nicht mehr, da ich gerade keine Lust mehr hatte, mich großartig anzustrengen.
 

Schnell stellte ich noch meinen Wecker auf sechs Uhr und schloss mein Handy am Ladekabel an. Dann deckte ich mich zu, schloss die Augen und schlief ein.

Let's work!

Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster. Müde rieb ich mir die Augen und gähnte. Ich war eindeutig ein Morgenmuffel, aber wer konnte es mir verübeln? Es war Sonntag und sechs Uhr MORGENS! Entspannt und immer noch von der Müdigkeit befallen, saß ich auf einem der Sessel im Wohnzimmer und machte gerade die Überweisungen an meine Eltern fertig.
 

Vor mir auf dem Tisch stand eine weiß-rote Tasse mit dampfenden Kaffee. So langsam musste ich mich fertig machen, da ich um neun Uhr am Apartment sein musste. Ich hatte immer noch keine Ahnung, wo genau sich dieses befand, aber ich war optimistisch, dass ich es relativ schnell finden würde.
 

Schnell trank ich den Kaffee, stellte die Tasse in die Spülmaschine und ging ich in mein kleines persönliches Paradies, auch begehbarer Kleiderschrank genannt. Vor etwa einem Jahr hatte ich mir den Raum anbauen lassen, da ich einfach keinen Platz mehr hatte, für meine ganzen Klamotten. Leicht musste ich grinsen, als ich an das Fluchen der Arbeiter dachte.

Ja, an diesem Tag war viel falsch gelaufen, aber das ist eine andere Geschichte. Ich hatte meinen begehbaren Kleiderschrank und das war die Hauptsache.
 

Das erst Beste was mir in die Finger bekam, packte ich mir und ging weiter durch die Kleiderständer. Nach zehn Minuten hatte ich mir ein akzeptables Outfit heraus gesucht und musste es nur noch anziehen. Schnellen Schrittes ging ich ins Bad, zog mich aus und stellte mich unter die Dusche. Zuerst prasselte eiskaltes Wasser auf mich hinunter, was mir einen lauten Schrei entlockte.

Dann wurde es jedoch warm und ich entspannte mich.
 

Kurze Zeit später stand ich in ein Handtuch gewickelt in meinem Zimmer und betrachtete mich im Spiegel. Müde braune Augen blickten mich an, kleine volle Lippen waren zu einem grimmigen Grinsen verzogen und man konnte deutlich die tiefen Augenringe sehen.

Kurz ich sah vollkommen schrecklich aus.
 

Grummelnd ließ ich das Handtuch fallen, zog mich an und betrachtete das Outfit im Spiegel, welches aus einem roten Hoodie, einer auffällig grünen zerrissenen Jeans, roten Sneakers und vielen Armbändern und Ringen bestand.

Danach setzte ich mich an den Tisch neben meinen Bett und fing an mich zu schminken. Zügig trug ich Make-up auf und nahm einen leicht rosa farbenden Lippenstift zur Hand. Danach schminkte ich mir noch nicht zu auffällige Katzenaugen und setzte mir zum Schluss noch meine Kontaktlinsen ein.

Ich sah nicht wirklich schlecht, nur ein bisschen.
 

Aber bei der Arbeit war es nun mal störend Dinge leicht unscharf zu sehen, vor allem wenn man Innenarchitekt und Maler war.

Zuletzt föhnte ich mir noch meine Haare und band sie zu einem hohen Zopf zusammen. Dann stellte ich mich wieder vor den großen Spiegel der in meinem Schlafzimmer hing. Ja, so konnte ich hinaus gehen. Ich sah auf die Uhr und stellte fest, dass es erst sieben Uhr war.
 

Meiner Meinung nach zwar immer noch zu früh um irgendetwas zu tun, aber was will man machen.

In der Küche machte ich mir schnell etwas zu essen und ging dann schnell ins Bad um mir die Zähne zu putzen, was auch kurze Zeit später erledigt war.
 

Als ich den Raum verlassen wollte, passierte es. Ich rutschte aus und flog mit hoher Geschwindigkeit Richtung Boden. Erschrocken schrie ich auf und knallte dann auch schon auf den Boden.

"Verdammt noch mal! Was bist du auch so rutschig, du Drecksteil?!", fluchte ich auch schon in ohrenbetäubender Lautstärke los. Ich war mir ziemlich, dass nun halb Seoul wach war.
 

Schwer fällig richtete ich mich auf und ging immer noch fluchend ins Wohnzimmer um meine schwarze Tasche mit den Überweisungen, meinem Handy, Geldbeutel und Autoschlüsseln zu holen. Dann öffnete ich die Wohnungstür und sprintete die Treppen hinunter und dann in die Garage zu meinen schwarzen Audi A8, bei welchem alle Scheiben getönt waren.

Ich schloss das Fahrzeug auf, stieg ein und fuhr mit etwas zu hoher Geschwindigkeit auf die Straße.
 

Mittlerweile war es acht Uhr und ich tippte gerade ungeduldig die Adresse des Ortes in das eingebaute Navi ein.

Bald darauf ertönte das bekannte „Route wird berechnet“.

Ich konnte von Glück reden, dass auf meinem Weg auch noch die Bank war.
 

Bei meinem ersten Ziel angekommen, parkte ich, stieg aus und rannte in die Bank hinein.

Fast sofort fragte mich eine der Angestellten, was ich wollen würde. Darauf erklärte ich es ihr, gab ihr die Überweisungen und wollte schon wieder gehen.

Doch die gute Frau war anscheinend ziemlich gesprächig und fing an mich zu zureden mit allen möglichen belanglosen Sachen, die ihr gerade einfielen. Um nicht unhöflich zu wirken, lächelte ich freundlich und nickte immer wieder zustimmend, auch wenn ich nicht die geringste Ahnung hatte, was sie mir gerade erzählte.
 

Nervös blickte ich auf die Uhr, die an einer der hohen Wände hing und stieß ein etwas zu lautes „Fuck!“ aus. Wütend sahen einige andere Leute zu uns herüber.

Einer meinte sogar so etwas wie „Die Jugend von heute wird immer unverschämter“. Ich ging nicht darauf ein, sondern sah zu der älteren Dame, welche mich leicht geschockt ansah.
 

„Oh. Entschuldigen Sie mich bitte. Ich habe noch einen wichtigen Termin“, entschuldigte ich mich, deutete eine Verbeugung an und drehte mich um. Verwirrt sah mir die Frau hinterher, was ich aber nicht sah.

Draußen angekommen rannte ich auf mein Auto zu und sprang in den Wagen. Diesen startete ich dann und folgte mit viel zu hoher Geschwindigkeit den Anweisungen meines Navigationsgerätes.
 

Etwa 15 Minuten später hatte ich mein Ziel erreicht. Ich parkte meinen Wagen am Straßenrand, schnappte meine Tasche und stieg aus.

Schnell ging ich auf ein großes Haus zu, in welchem das Apartment lag.

Die Tür war offen, da man auf mich wartete. Als ich eintrat schloss ich die Tür hinter mir und sprintete die Treppen bis zum siebten Stock hinauf.

Dort war ebenfalls eine Tür offen. Ich trat ein und konnte schon die lauten Stimmen meiner Kollegen vernehmen. Kurz blieb ich stehen und betrachtete den großen Eingangsbereich, dann ging ich zügig in Richtung der Stimmen.
 

„HYUN!“ Erschrocken zuckte ich zusammen und sah eine Person aufgeregt auf mich zulaufen. Gerade als sie mich kräftig umarmen wollte, machte ich einen Schritt zur Seite und die Person krachte mit einem lauten Knall auf den Boden.

Kopfschüttelnd ging ich zu meinem Team, welches, mittlerweile grinsend, auf mich wartete.
 

„Wieso bist du immer so gemein zu mir?“, ertönte eine weinerliche Stimme hinter mir. Seufzend drehte ich mich um. „Du weißt ganz genau, dass ich Umarmungen nicht ausstehen kann.“ „Aber ich bin doch deine beste Freundin!“, jammerte die Frau.

Genervt stöhnte ich auf und drehte mich wieder weg.
 

Wenn ich vorstellen darf? Kim Lina, die Tochter meines Chefs und meine selbst ernannte beste Freundin. Auch wenn sie sich harmlos und niedlich gibt, wissen diejenigen die sie besser kennen, dass hinter ihrer Fassade ein ganz schlimmes Miststück steckt. Nun ja mit ihren 1,55m, ihren treuen rehbraunen Augen und ihren rotbraunen Haaren weckt sie in jedem den Beschützerinstinkt. Trotzdem ist sie immer für mich da, wenn ich sie brauche, obwohl ich fast durchgehend abweisend und gemein zu ihr bin.
 

Als ich vor fünf Jahren bei ihrem Vater angefangen hatte zu arbeiten, ist sie mir den ganzen Tag hinterher gelaufen und hat mich mit allem Möglichen zu getextet. Sie wusste damals wie heute, wie sie den Menschen die Nerven rauben kann.
 

Zuerst hab ich sie ignoriert und bin auch oft genug vor ihr abgehauen, doch sie ließ nicht locker und so hatte ich es irgendwann aufgegeben sie zu meiden und hab mir damit mein eigenes Grab geschaufelt. Auf eine Art war ich ihr dankbar dafür, dass sie mich nicht in Ruhe gelassen hatte, hätte sie es nämlich getan, wären wir heute nicht so unzertrennlich und ich hätte keine Freundin auf die ich mich so sehr verlassen könnte wie sie.
 

„Also, ich schlage vor wir fangen erst mal mit dem Renovieren an. Wie ich sehe, habt ihr die Farbe schon besorgt“, stellte ich fest. Ich hatte gestern Abend noch schnell die ganzen Unterlagen überflogen und festgestellt, dass unserer mysteriöser Auftraggeber wollte, dass wir zuerst alles weiß strichen. Er würde dann am Mittwoch kommen und uns nochmal genau sagen, welche Farben er haben wollte und welche Möbel.

Mein Team machte sich sofort an die Arbeit, klebten alle Fenster mit durchsichtigen Planen ab und öffneten die Eimer mit den Farben.

Dann kramten sie noch verschiedene Pinsel und Rollen hervor, mit welchem sie nachher die Wände streichen würden.
 

Ich sah zu Lina, welche gerade einen großen Radio an der Steckdose anschloss und eine CD reinlegte. „Was wird das?“ Misstrauisch sah ich sie an.

„Wir brauchen ein bisschen Musik, sonst macht das Ganze doch gar keinen Spaß“, erwiderte sie lächelnd. Sie drückte auf „Play“ und schon dröhnte lautstark „Love Dust“ von Big Bang durch das Apartment.

Böse sah ich sie an, schnappte mir einen Block und einen Stift und verließ schließlich schleunigst den Raum um mir die ganze Wohnung anzusehen. Schließlich musste ich spätestens am Mittwoch meinem Auftragsgeber vorschlagen können, welche Farbe wohl am Besten in welchen Raum passte.
 

Ich öffnete einfach die nächste Tür und befand mich in einem großen Bad. Immer noch konnte ich das Vibrieren der Musik spüren.

Genervt stöhnte ich auf.
 

Ja, Lina war verrückt nach Big Bang und deren Musik. Man konnte sich kaum mit ihr über etwas anderes, als Big Bang unterhalten. Noch ein Grund, warum ich diese Band nicht ausstehen konnte. Außerdem hatte der Leader von denen immer so einen arroganten Gesichtsausdruck, weswegen ich auch nicht verstand warum alle Mädchen so auf ihn abfuhren. Lina sagte zwar, dass er ein sehr fröhlicher und hyperaktiver Kerl sei, aber woher wollte sie das schon wissen? Kannte sie ihn persönlich? Nein! Durch Videos konnte man nicht behaupten, man kenne diese Person in und auswendig.
 

Meine Aufmerksamkeit galt nun wieder dem Badezimmer. Auch wenn es ein leerer großer Raum war, wusste ich sofort, dass es das Badezimmer war.

Hier waren überall Wasserrohre. Natürlich war das Wasser abgedreht. Ich schlug den Blog auf und zeichnete grob die Umrisse des Zimmers auf. Dann begann ich einzuzeichnen, wo man am besten die Dusche, Badewanne, das Klo und das Waschbecken einbauen sollte.
 

Schnell schrieb ich noch auf, welche Farben am schönsten harmonieren würden und ging dann zum nächsten Raum.

Dieser war dreimal so groß, als das Bad und eine Wand war – welch ein Zufall – komplett verglast. Mir war schon zuvor aufgefallen, dass der Typ wohl stinkreich sein musste. Das ganze Gebäude befand sich schließlich in einem der Viertel, wo es von Reichen nur so wimmelte. Mir konnte es ja egal sein. In einem Monat war ich hiermit fertig und konnte mich wieder meinen anderen Kunden widmen.
 

Relativ schnell hatte ich für alle Räume einen kleinen Plan erstellt, dann verabschiedete ich mich und fuhr wieder heim. Mittlerweile war es schon halb elf abends. Müde schlurfte ich in mein Zimmer und schmiss mich regelrecht aufs Bett. Kurze Zeit später war ich auch schon weg.

Super Performance1

Die nächsten zwei Tage vergingen wie im Flug und da war es auch schon Mittwoch. Auch wenn ich es vor meinem Team verbarg, ich war fürchterlich neugierig auf meinen Auftraggeber. Wer er war und wie er so war. Gestern Abend hatte mein Chef mir noch mitgeteilt, dass mein Auftraggeber so gegen drei Uhr nachmittags auftauchen würde.

Dann würden wir wahrscheinlich noch bis zum Abend besprechen, wie die Wände gestrichen werden würden, welches Zimmer für was dienen würde und mit welchen Möbeln man es einrichten würde.
 

Gähnend stand ich auf, duschte schnell, schminkte mich dezent und lockte noch meine Haare. Danach ging ich zu meinem Schrank, öffnete diesen und suchte mir ein passendes Outfit aus.

Schnell hatte ich mich für eine weite hellblaue Jeans, ein bauchfreies Top und Sneakers entschieden. Über das Top zog ich mir noch eine graue College Jacke an und legte noch ein paar silberne Ringe und Armbänder an. Schnell schnappte ich mir noch meine Brille mit den großen Gläsern, da ich wieder einmal keine Lust hatte, meine Kontaktlinsen ein zusetzten.

Danach schnappte ich mir meine Tasche und fuhr zur nächsten Bäckerei, um wenigstens noch einen kleinen Happen zu essen.
 

Gerade wollte ich die Tür öffnen, als diese auch schon aufgestoßen wurde und mir freundlicherweise entgegen knallte.

Mit einem leisen Aufschrei fiel ich auf meinen Allerwertesten und sah den Verursacher bitterböse an. „Sag mal, hast du keine Augen im Kopf? Ein bisschen aufpassen wär auch nicht schlecht! Merk dir das mal du Idiot“, brüllte ich auch schon los. Fluchend stand ich auf und klopfte mir den Staub ab.

„Wieso ich? Du hättest auch besser aufpassen können!“, erwiderte der Typ ärgerlich. Fassungslos sah ich den Jungen an, welcher in etwa in meinem Alter sein müsste.

„Wie bitte?! Willst du mich eigentlich komplett verarschen? Du warst doch derjenige der mir die Tür ins Gesicht geknallt hat“, antwortete ich aggressiv.

Wie dreist war der Typ eigentlich? Eine Entschuldigung ist anscheinend auch schon zu viel verlangt.
 

Perplex sah dieser mich nun an und wusste allem Anschein nicht was er darauf antworten sollte. Ich musterte ihn derweil auffällig. Er hatte blonde hochgestylte Haare, trug eine enganliegende schwarze Jeans, ein weites Tanktop und auffällige blaue Turnschuhe.

Seine braunen Augen waren sauer auf mich gerichtet und seine Lippen waren zu einem dünnen Strich gezogen. Alles in allem sah er ziemlich gut aus. Aber seine Art war leider – Entschuldigung – zum Kotzen. „Wie lange willst du mich eigentlich noch anstarren?“

Sofort huschte mein Blick zu seinen Augen. „Ach? Hast endlich wieder deine Sprache gefunden oder was? Ganz ehrlich, such dir jemand anderen den du um so eine Uhrzeit blöd anmachen kannst. Eine Entschuldigung ist ja anscheinend auch zu viel verlangt.“

Mit diesen Worten ging ich zügig an ihm vorbei und betrat die kleine Bäckerei.
 

„Du bist doch diejenige die gleich ausstickt! Und keine Sorge, ich hatte nicht vor mich bei so einer verzogenen Göre wie dir zu entschuldigen“, schrie er mir noch hinterher, doch ich ignorierte ihn gekonnt.

Ich war noch nie das typische brave Mädchen gewesen, das sich entschuldigte und zur Begrüßung verbeugte.

Höflich fragte mich die Bäckerin, was ich den haben wollte und ich zeigte mit dem Finger auf eine belegte Semmel.
 

Sie reichte mir die Semmel, ich bezahlte diese und verließ den Laden wieder. Genervt ging ich auf mein Auto zu, stieg ein und startete den Motor. Aus den Augenwinkeln sah ich den Typen mit vier anderen Jungen diskutieren.

Anscheinend lachten sie ihn aus, was ihn tierisch aufzuregen schien. Böse grinste ich fuhr dann schließlich zu meinem derzeitigen Auftrag. Ich sah auf die Uhr und fluchte laut los. Vor zehn Minuten hätte ich schon da sein müssen. Toll und das hatte ich nur diesem Idioten zu verdanken.
 

Absolut genervt kam ich an. Der Verkehr war schrecklich gewesen.

Eine Ampel nach der anderen war rot gewesen und es waren sehr viele Leute unterwegs gewesen. Sicher in Seoul war immer viel los, aber heute war es echt schlimm gewesen.

Schnell schleppte ich mich in den siebten Stock hinauf.
 

Wieso ich nicht mit dem Aufzug fuhr erklärte sich von selbst. Ich hatte Platzangst, seit mich in der Grundschule eines der Kinder in eine kleine zugestellte Abstellkammer gesperrt hatte, in der es kein Fenster gab. Vier Stunden war ich dort eingesperrt gewesen, bis mich der Hausmeister fand. Panisch hatte ich mich an seinen Arm gekrallt und geweint. Meine Eltern waren krank vor Sorge, da ich in keinen engen Raum mehr ging oder einen engen Gang betrat und wenn schon immer gleich in Panik ausbrach. Im Krankenhaus hatte sich dann schließlich heraus gestellt, das ich Platzangst hatte. Deswegen hatte ich auch eine so große Wohnung mit vielen Fenstern.
 

Oben angekommen wurde ich sogleich von Lina in eine stürmische Umarmung gezogen. Ich ließ es über mich ergehen, drückte sie dann aber schließlich weg von mir, als es zu lange andauerte.

„Wie weit seid ihr?“, fragte ich sie. Mit glitzernden Augen sah sie mich von unten an. Ja, von unten! Immerhin war ich zehn Zentimeter größer als sie.

„Fertig! Wir müssten nur noch den ganzen Müll runterbringen und das wars dann“, strahlte mich die Kleine an. Ohne noch etwas zu sagen ging ich an ihr vorbei und stellte mich vor mein Team. „Ok, alle mal bitte herhören! Wir bringen alles was wir nicht mehr brauchen runter und dann können wir bis unser Auftragsgeber kommt etwas essen oder sonstiges machen“, rief ich.

Sofort machten sie sich an die Arbeit.
 

Um 14 Uhr waren wir fertig. Ich hatte noch einmal alle Räume durch gecheckt und nachgeschaut, ob mir noch ein paar Sachen einfielen. Dann hatte ich für uns alle Essen besorgt. Danach hatte ich noch schnell meine Kontaktlinsen aus der Wohnung geholt und mir eingesetzt.

Und nun saßen wir im großen Eingangsbereich zusammen und aßen. Genießerisch seufzte ich auf, als ich ein weiteres Mal von meinem Taco abbiss. Gott, wie ich Tacos liebte.

„Wieso bist du eigentlich heute Morgen zu spät gekommen? Sonst bist du doch auch immer pünktlich“, fragte mich Lina plötzlich. Genervt stöhnte ich auf und erzählte ihr kurz, was am Morgen vorgefallen war.
 

„Also ich hätte dem Typen eine mitgegeben! Sah er den gut aus?“, fragte sie kichernd.

„Keine Ahnung. Darauf hab ich nicht geachtet. Ich war damit beschäftigt ihn anzuschreien“, erwiderte ich gelangweilt und wandte mich dann wieder meinem Taco zu.

Als ich meinen Taco genüsslich verspeist hatte und gerade eine Wasserflasche öffnete um etwas zu trinken, hörte ich Schritte im Treppenhaus.

Sofort schoss Linas Blick zur Türe. Augenverdrehend stand ich auf und ging in den Nebenraum um meinen Plastikteller in eine Mülltüte zu tun.

Erschrocken zuckte ich zusammen, als meine beste Freundin auf einmal anfing, wie am Spieß zu schreien.
 

Sofort ging ich wieder in die Eingangshalle und blieb wie erstarrt stehen.

Dort stand ein blonder Typ mit einer Sonnenbrille auf der Nase und sehr auffälliger Kleidung, welche sogar meinen Kleidungsstyl toppte. Lina ging vor ihm schon fast auf die Knie und hatte Tränen in den Augen. Verwirrt runzelte ich die Stirn und mein Blick schweifte wieder zu dem Typen, welcher sie dämlich grinsend ansah.

„Okeeeey …. Lina? Geht’s dir gut?“, fragte ich irritiert. Ihre Augen schossen in meine Richtung und ich hatte fast schon Angst vor ihr, da ihr Blick unheimlich war.

„Ob es mir gut geht? DU FRAGST ALLEN ERNSTES OB ES MIR GUT GEHT?!“, schrie sie mich an.

Jetzt war ich total verwirrt. Was ging hier gerade ab? War ich im falschen Film oder warum tickte sie wegen nichts so aus?
 

„Ähm … ja?“, antwortete ich zögerlich, wobei es sich eher wie eine Frage anhörte. „Oh mein Gott! Das ist ja fast schon peinlich mit dir! Das hier“, damit meinte sie den Blonden. „ist G-Dragon. DER G-Dragon!“

Ich sah zwischen meiner besten Freundin und dem angeblichem G-Dragon hin und her.

„Ok, wenn du dich dann wieder beruhigt hast, können wir ja langsam mal mit der Arbeit anfangen“, seufzte ich und fuhr mir durch dir Haare. Entgeistert sah Lina mich an und konnte wohl nicht so recht glauben, dass ich nicht völlig austickte. Aber wie schon gesagt, ich mochte diesen Typen nicht und war auch kein verrückter Fan, der sofort rumschrie und losheulte, wenn er sich mir nur auf hundert Meter näherte.
 

Genervt betrachtete ich meine beste Freundin, welche gerade mit ihrer Liebeserklärung anfing. Warum ich nichts dagegen tat? Dieser Möchtegernstar wusste bestimmt wie er mit sowas umzugehen hatte.

„Mein Name ist Lina. Kim Lina. Ich bin dein allergrößter Fan!“ Linas Augen glitzerten wie Sterne, als sie das sagte. Der Sänger sah sie leicht grinsend an. Sag ich doch! Er ist eingebildet wie noch was und liebt es bewundert zu werden. Und mit dem musste ich den nächsten Monat halbwegs gut auskommen. Das sind ja mal tolle Aussichten!

„Und wer ist deine Freundin?“, fragte er interessiert.
 

Ich hob eine Braue und sah ihn skeptisch an. Als ob es ihn interessieren würde. Entweder es interessiert ihn wirklich oder kann einfach nur ziemlich gut schauspielern. Ich tippte mal auf Letzteres.

„Ach das ist Hyun. Aber beachte sie einfach nicht. Sie steht meistens eh nur im Weg rum!“, antworte Lina dem Sänger.

Empört schnappte ich nach Luft und wandte mich meinem Trinken zu.
 

Ich nahm einen Schluck aus meiner Flasche und … verschluckte mich. Heftig hustend krümmte ich meinen Rücken und kotzte mir fast die Lunge aus dem Leib. Und wer war der Grund dafür? Richtig, der G-Dragon welcher gerade seine Sonnenbrille abnahm und ich leider erkennen musste, dass er der Typ war, welchen ich heute auf der Straße so runtergemacht hatte!
 

Super Leistung, Hyun!

Remember ... it could always be worse.

Mein Auftragsgeber, auch genannt Typ-den-ich-runtergemacht-hatte, sah mich verwirrt an. „Was ist denn mit dir los?“, fragte mich Lina. Das war jetzt nicht ihr Ernst. „Luft…“, krächzte ich hustend. „Aha“, murmelte sie, drehte sich um und ging zu den Anderen, nicht ohne einen verträumten Blick auf den Sänger zu werfen. Mich würdigte sie allerdings keines Blickes mehr.
 

Wie nett!
 

Im nächsten Moment spürte ich wie mir jemand sachte auf den Rücken klopfte. Langsam verschwand der Husten und ich bekam wieder Luft. Tief atmete ich ein und aus und richtete mich dann wieder auf. „Danke“, sagte ich und drehte mich um, wünschte mir jedoch im gleichen Augenblick ich hätte es nicht getan.
 

Vor mir stand mein Kunde und funkelte mich amüsiert an. „Immer wieder gerne“, erwiderte dieser. Sofort stieg mir das Blut in die Wangen und ich drehte mich blitzschnell wieder um. Verdammt! Was war denn jetzt los? Ich war doch sonst nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. Außerdem mochte ich ihn doch nicht mal. Also warum war ich so schüchtern? „Ähm … wir sollten zu meinem Team gehen, dann kann ich dir … ich meine Ihnen alles zeigen“, stotterte ich nervös vor mich hin. Auf eine Antwort wartete ich erst gar nicht, sondern flüchtete schon fast in den nächsten Raum.
 

Wenn ich Glück hatte, erkannte er mich nicht einmal. Heute Morgen hatte ich ja noch meine Brille auf, welche ich inzwischen durch Kontaktlinsen ersetzt hatte. Und auch wenn er mich erkannte, schlimmer konnte es ja kaum werden.

Leider Gottes wurde ich in den nächsten Stunden vom genauen Gegenteil überzeugt. Nämlich, dass es immer schlimmer werden konnte.
 

„Und diesen Raum würde ich als Schlafzimmer verwenden. Natürlich ist das allein Ihre Entscheidung“, endete ich meinen kleinen Vortrag, sowie meine Führungsrunde durch das Apartment.

Nachdenklich sah der Blonde vor sich hin und wandte sich nach etlichen Minuten schließlich mir zu. „Ich denke, ich werde Ihnen das Einrichten überlassen und auch das Aussuchen für was welcher Raum benutzt wird. Sie sind auf diesem Gebiet erfahrener als ich“, erwiderte er monoton.
 

„Gut. Dann machen wir es so. Ich werde Ihnen morgen noch meine Unterlagen mitgeben, wo ich alles aufgeschrieben habe. Dann können Sie mir sagen, ob sie mit den Farben und Möbeln einverstanden sind. Haben Sie sonst noch irgendwelche Fragen?“, sagte ich.
 

Er verneinte. „Dann sind wir für heute fertig“, meinte ich, innerlich glücklich darüber, dass ich mich nicht mehr länger in seiner Nähe aufhalten musste.

Zusammen verließen wir den Raum und trafen im Eingangsbereich auf Lina, welche mit einem Mann aus unserem Team zu diskutieren schien.

Als sie uns sah, ignorierte sie ihn jedoch sofort und stürmte auf uns zu. „AH! Da seid ihr ja. Ich hab mich schon gefragt, wo ihr beiden abgeblieben seid. Bei Hyun weiß man ja nie… obwohl bei dem was ihr heute Morgen schon wieder passiert ist“, rief die Kleine laut lachend. Sofort lief ich knallrot an und warf Lina einen Blick zu, für welchen ich eigentlich einen Waffenschein benötigte.

Aus den Augenwinkeln sah ich kurz zu dem KPop-Star, welcher nur verwirrt die Stirn runzelte.
 

„Darf man fragen wieso?“ Nein darf man nicht! Um Gottes Willen!
 

Lina grinste ihn an und öffnete auch schon den Mund.
 

Oh nein! Sie wird doch nicht … doch sie tat es.
 

„Als sie heute Morgen zum Bäcker gegangen ist, hat ihr irgendein Idiot die Tür ins Gesicht geknallt und sich nicht mal entschuldigt. Und seitdem ist sie mehr als nur schlecht gelaunt“, erwiderte sie fröhlich.

Jetzt war es offiziell. Ich konnte mir schon mal mein Grab schaufeln.

Wütend funkelte ich sie an und sah dann genervt zu dem Blonden. Auf dessen Gesicht zeigte sich Erkenntnis und er hob skeptisch eine Augenbraue an.
 

„Irgendein Typ, ja?“, fragte er nach.

„Ja! Keine Ahnung wie er hieß. Auf jeden Fall hat sich Hyun tierisch aufgeregt. Und geflucht hat sie! Du kannst froh sein, wenn du sie nie so erlebst. Wenn der Typ auftauchen würde, dürfte er sein restliches Leben kopflos rum laufen!“
 

Nervös biss ich mir auf die Unterlippe. Ich merkte, wie mich der Sänger regelrecht mit seinen Blicken durchbohrte. Ein kalter Schauder lief mir über den Rücken. Sein Blick ließ mir regelrecht das Blut in den Adern gefrieren. Und Lina plapperte auch noch fröhlich weiter. Sie schien gar nicht zu bemerkten, wie die Temperatur drastisch weiter sank.
 

Und genau jetzt wurde mir klar, dass ich den ganzen Monat über nichts mehr zu lachen hätte.

Kwon Ji-yong, alias G-Dragon, würde mir das Leben zu Hölle machen!
 

Genervt schmiss ich meinen Wecker gegen die nächste Wand, als er anfing zu klingeln. Die Augen reibend richtete ich mich auf. Ich hatte absolut keine Lust zur Arbeit zu fahren. G-Dragon wusste nun wer ich war und wem hatte ich das alles zu verdanken? Richtig! Meiner besten Freundin.
 

Diese hatte gestern nicht mal ansatzweise mitbekommen in was sie mich da rein geritten hatte. Eigentlich konnte ich auch froh sein, dass ihr unser komisches Verhalten nicht aufgefallen war. Sie würde mich lynchen, wenn sie erfahren würde, dass ich ihren heiß geliebten G-Dragon beschimpft hatte.

Ich würde hoffentlich diesen Monat lebend überstehen und dann musste ich ihn nie wieder sehen.
 

Schließlich raffte ich mich auf und verschwand erst mal unter der Dusche. Als ich fertig war, band ich mir ein Handtuch um meinen Körper und wickelte meine Haare ebenfalls in eins. Dieses Mal passte ich auf, dass ich nicht wieder ausrutschte.
 

Leise summend ging ich in mein Zimmer und machte den Schrank auf. Flink griff ich nach einer leopardengemusterten Jeans, einem beigen Top mit vielen Nieten und nietenbesetzten beigen High Heels. Dann setzte ich mich an meinen Schminktisch und machte mir auffallende Katzenaugen. Meine Haare kämmte ich nur durch, sodass sie mir in sanften Wellen über den Rücken fielen.

Zu guter Letzt lackierte ich mir noch die Nägel und suchte mir noch Ohrringe, Armbänder, und Ringe raus.

Dann schnappte ich mir meine Lederjacke, meine Unterlagen und meine Tasche. Gerade als ich die Wohnung verlassen wollte, klingelte mein Handy.
 

Die Unterlagen für meinen Kunden legte ich schnell auf den Tisch.

Wer rief mich so früh morgens an?

Verwirrt sah ich aufs Display und wünschte mir im nächsten Moment ich hätte es nicht getan.

Lina. Sonst kam ja auch niemand auf die Idee mich morgens um sieben anzurufen.

Ich hob an und hielt mir das Handy ans Ohr.
 

„Ja?“

„Hyun! Du musst mir helfen! Ich hab keine Ahnung was ich anziehen soll!“, kam mir auch schon die weinerliche Stimme meiner Freundin entgegen.

Ich stutzte. „Wie jetzt?“

„Kannst du nicht vorbei kommen und mir helfen?“

„Wieso sollte ich? Du hast doch genügend Klamotten. Ich versteh nicht wo das Problem liegt“, erwiderte ich.

„Ich möchte ein auffälliges Outfit heute haben! Genau da liegt das Problem!“, schrie sie.
 

Oh nein! Sie wollte sich doch nicht allen Ernstes für diesen Idioten schick machen.
 

„Hab ich das gerade richtig verstanden? Du willst dich für diesen Idioten schick machen?“, fragte ich sicherheitshalber nach.
 

Im nächsten Moment hielt ich mein Handy auch schon eine Armlänge weg von mir.
 

„ER IST KEIN IDIOT!“

„Ich nehme das mal als ja“, murmelte ich.

„Kommst du?“, fragte sie mich hoffnungsvoll.

Genervt stöhnte ich auf und murmelte schließlich ein ja.

„Prima! Danke Hyun! Du bist die Beste. Bis gleich!“

Und schon hatte sie aufgelegt.
 

Gähnend verließ ich die Wohnung, stieg in mein Auto und freute mich schon darauf Lina einkleiden zu dürfen. Hach! Diese Ironie!

Wenig später kam ich bei ihr an.

Klingeln brauchte ich nicht, denn sie stand schon breit grinsend im Türrahmen. Als ich vor ihr stand, musterte sie mich skeptisch von unten nach oben.
 

„Sag nicht, du hast dich für ihn extra auf gestylt?“

Entsetzt sah ich sie an. „Soweit wird’s noch kommen!“
 

Sichtlich zufrieden mit meiner Antwort schnappte sie sich mein Handgelenk und zog mich mit in ihr Zimmer. Breit grinsend blieb ich im Türrahmen stehen und musterte das Chaos vor mir. Überall lagen Klamotten, Schuhe und Accessoires auf dem Boden verstreut rum.
 

Beschämt sah Lina mich an und zupfte nervös an ihrem Pyjamaoberteil herum.

Grinsend betrat ich das Zimmer und schnappte mir sogleich ein paar Sachen.
 

Etwa eine halbe Stunde später stand Lina vor mir, neu eingekleidet und geschminkt.

Unsicher musterte sie sich und sah mich dann an. „Ist das wirklich okay so?“

Begeistert nickte ich und zupfte die Klamotten hier und da noch zu recht. Dann betrachtete ich mein Werk und klopfte mir innerlich zufrieden auf die Schulter. Ich war mal wieder voll und ganz in meinem Element gewesen.
 

Die rot glitzernde Hose und das weiße bauchfreie Top mit roter Aufschrift standen ihr perfekt. Zudem trug sie noch eine knallrote Lederjacke mit goldenen Nieten und weiße Sneakers, ebenfalls mit Nieten. Zum Schluss zerrte ich sie noch auf ihr Bett und steckte ihr die Haare hoch. Dann gab ich ihr noch weiße Federohrringe, einen goldene Kette und ein paar goldene Armbänder.

Schließlich stand sie vor ihrem Spiegel und konnte ihren Augen nicht trauen.

Jep, ich hatte ganze Arbeit geleistet.
 

„Danke, danke, danke Hyun!“, schrie die Kleine auch schon und fiel mir um den Hals.

Fast wäre ich mit ihr auf dem Boden gelandet, konnte mich aber noch rechtzeitig an einen der Schränke festhalten.

Lächelnd strich ich ihr über den Kopf und erwiderte die Umarmung.
 

„Nichts zu danken. Für sowas sind Freundinnen doch da“, erwiderte ich.

Erstaunt sah Lina zu mir hoch. „Sowas aus deinem Mund? Unglaublich!“

Ich lachte auf, löste mich von ihr und zog sie dieses Mal hinter mir her nach draußen.

„Gewöhn dich nicht dran“, kicherte ich. Meine Freundin stimmte mit ein und zusammen stiegen wir in mein Auto.
 

Vor dem Apartment parkte ich, stieg jedoch nicht aus, weil mir auffiel dass ich die Unterlagen vergessen hatte. „Fuck!“, stieß ich aus. „Was ist los?“, fragte Lina mich verwirrt.

„Ich hab was zu Hause vergessen. Sag den Anderen, dass ich in einer halben Stunde da bin. Wir sind so oder so zu spät, also wird eine halbe Stunde jetzt auch nichts mehr ausmachen“, antwortete ich ihr.

Lina nickte, stieg aus und rannte schon fast die Treppen hinauf.

Ich wendete den Wagen und gab Gas.
 

Eine viertel Stunde später kam ich zuhause an. Ich sprintete die Treppen hoch, schloss die Tür auf, schnappte mir die Unterlagen und rannte die Treppen wieder hinunter.

Dieses Mal gab ich noch mehr Gas. Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich neben mir einen Streifenwagen sag, welcher mir deutete das ich anhalten solle. Auch das noch!

Genervt hielt ich an und ließ das Fenster hinunter.
 

„Papiere und Führerschein bitte“, befahl mir auch schon der erste Polizist.

Schnell übergab ich sie ihm, hoffte damit, dass ich schnell weiter konnte. Kurz sah er sich die Papiere an und übergab sie mir wieder.

„Sie sind zu schnell gefahren. Wir werden Ihnen die Geldstrafe per Post zu schicken lassen“, meinte der Polizist. Sein Kollege schrieb sich derweil alle meine Daten von meinen Führerschein ab und überreichte mir diesen schließlich wieder.
 

„Okay“, murmelte ich und ließ das Fenster wieder hoch.
 

Der Tag war für mich jetzt schon eindeutig gelaufen.

Erst musste ich Lina ein auffälliges Outfit zusammen stellen und dann hatte ich auch noch einen Strafzettel.

Am liebsten würde ich wieder nachhause in mein Bett. Aber nein! Mein Job machte mir einen Strich durch die Rechnung.

Ich freute mich schon wahnsinnig darauf mich den ganzen Tag mit diesem arroganten Star abgeben zu dürfen.
 

Oh ja, mein Leben hasste mich. Aber sowas von!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  misssunshine18
2016-11-15T19:30:43+00:00 15.11.2016 20:30
Hey
Ich mag diesen FF total gerne! Ich hoffe du schreibst bald weiter!
LG Missi
Von:  lauli03
2015-10-11T09:52:41+00:00 11.10.2015 11:52
Mädl, du bist ja echt überall ^^
Und ich feier diese FF so hart, das is nicht mehr normal... Und ich les die jetzt auf 3 FF seiten..... Jagut, Yollo ¯\_(ツ)_/¯
Von:  Daelo21
2015-09-14T20:05:48+00:00 14.09.2015 22:05
Ich bin gespannt wie es weiter geht und die beiden zusammen kommen :) ich finde den Charakter Lee Hyun echt witzig und cool, bitte schreib weiter!!!


Zurück