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Die Geschichten von Nosgoth

Nosgoth – Das Land der Vampire
von

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Der Unterschied zwischen den Kindern der Nacht und den Söhnen des Lichts

Die zweite Hälfte der Schlucht, wartet auf sie. Der Weg liegt Dunkel und kalt vor ihr, sie weiß das sich hinter jeder Ecke Dämonen tummeln, die nur darauf warten bis sie ihr Opfer zwischen die Klauen bekommen und ihr Lebenssaft verspritzen können. Doch anders als erwartet, zeigt sie keine Angst oder andere Gefühle. Sie kann es auch nicht mehr, solange ist sie nun schon ein Vampir. Hat sich an die Gefahren und den Blutdurst gewöhnt.

Doch irgendwas ist komisch, vorsichtig schaut sich die Prinzessin der Unterwelt um und rümpft die Nase.

>Ich kann mir nicht helfen, doch hier riecht es nach Verwesung< denkt sie sich und macht einen Schritt nach vorne und schließt die Augen. Sie versuchen durch die normalen Geräusche hindurch zu hören. Sie versucht Herzschläge oder Atmungen zu hören, doch nichts. Sie hört nur den Wind und sehr weit entfernt Wasser rauchen.

Doch sie weiß, dass das nichts zu bedeuten hat.

Vampire besitzen keinen Herzschlag und keine Atmung, es können also schon welche in der Nähe sein.

Leise kichert die Prinzessin in sich hinein und schüttelt den Kopf, bevor sie dann amüsant ihre Stimme erhebt.

„Wollt ihr nicht aus eurem Versteck kommen und uns diese billige Show ersparen, ihr wisst ihr habt keine Chance gegen mich“, meint sie laut und deutlich und schaut sich aufmerksam um.

Doch nichts, es regt sich nichts. Dennoch sie hat gelernt auf ihren Instinkt zu vertrauen und dieser sagt ihr dass jemand hier ist.

„Ich rieche euch, euch kann man nicht ignorieren. Also kommt schon raus bevor ich zu euch komme, so ein Theater könnt ihr euch bei mir sparen und das wisst ihr.

Und wenn ihr glaubt ich mache meine Drohung, aufgrund unsere Verwandtschaft nicht wahr, kann ich ja zu euch kommen“, lächelt sie zum Schluss.
 

Es raschelt und nach weiteren Minuten kommen zwei Kreaturen heraus, die alles andere als Menschlich aussehen. Dämonen, Monster, Wesen sowas würde jetzt einem im Kopf herum spucken. Doch das diese beiden einmal Vampire waren, darauf würde jetzt niemand mehr kommen. Nur wer an ihrer Geburt dabei war und es weiß, dass sie Vampire waren, wusste also das sie mal Vampire waren.

Ihre Körper haben die weiteren Wandlungen eines Vampires nicht mehr mitgemacht, er ist also zerfallen, gestorben, verwest.

Ein Vampir macht im Laufen seines Lebens mehrere Wandlungen durch, er gewinnt an Kraft und Weisheit. Sein Körper verändert sich, kann aber auch gleich bleiben. Es kommt auf dem Vater an, auf denjenigen der den Vampir gebissen hat.

Doch wenn sich der Körper dargestellt, kann man machen was man will. Am Schluss ist man nur noch ein Monster, kein Vampir mehr. Man wird also solcher auch nicht mehr angesehen.

„Duman und Turel, nein was für eine Ehre“, meint sie ironisch.

„Sorvana, Prinzessin der Unterwelt, Partnerin von Tasuya. Mitglied bei den Legendären Sechs, unsere Schwester. Freut mich, dich zu sehen“, meint Turel höflich, doch jeder der ihn kannte, der wusste das es ganz und gar nicht so gemeint war, wie er es auch sagte.

Jeder von ihnen wusste, dass er die Legendären Sechs hasste.

Er hasst sie für ihre Kraft, ihre Macht, ihre Weisheit.

Dafür das ihre Körper nicht zerfallen ist, dass sie nach wie vor Vampire sind.

Keine Monster, keine Kreaturen, keine Wesen.

Er hasst sie dafür, dass sie nicht am Rockzipfel von Kain kleben müssen. Sie haben alle sechs ihre eigenen Kraftquellen und beziehen daraus ihre Macht und ihre Wandlungen. Ihr Körper ist stark und kann nicht so schnell zerfallen.

Er hasst sie für alles, was sie haben und er nicht. Er hängt ihnen in allem hinterher, obwohl es ihm an Stärke auch nicht gerade fehlt. Doch das möchte er nicht sehen, nicht warnnehmen. Er verachtet seinen jetzigen Körper, sein Geruch. Doch sein Körper hat es nicht mehr geschafft, doch nicht nur er ist davon alleine betroffen sondern auch seine Brüder.

Raziel, kann man jedoch nicht dazu zählen. Sein Körper ist nicht zerfallen, er würde getötet von seinem eigenen Vater und dann in den Seelenstrudel gestoßen. Wo er als Dämon ein neues Leben beginnen könnte.

Er hatte Glück gehabt, er gildet nicht als Monster sondern nur als neue Art von Vampir und dafür hasst er auch ihn.

„Turel spar uns deine falschen Freundlichkeiten, wir wissen beide zu genüge das du es nicht so meinst, wie du es sagst. Das dir dabei die Galle hochkommt, also verschon mich und auch dich damit. Wir kennen uns lange genug“, meint Sorvana dazu und überkreuzt ihre Arme.

„Keine Angst, dass wir doch angreifen könnten?“, hackt Turel herausfordern nach und fletscht die Zähne. Sorvana schaut gelangweilt auf ihren Bruder und unterdrückt ein Gähnen.

„Dir fehlt es zwar nicht an Stärke, doch du bist nicht so wie wir. Also nein ich habe keine Angst und wenn ihr mich angreifen wollt, ich halte euch nicht davon ab. Das wisst ihr, doch dann lebt mit den Konsequenzen“, meint sie ruhig.

„Da hast du leider Recht und da ich noch eine Weile leben möchte, lass ich es auch. Es reicht mir dich zu hasse, dich und die anderen fünf“, zischt Turel.

„Tu was du nicht lassen kannst, dir fehlt es nicht an Stärke. Doch was rede ich, ich habs dir schon so oft gesagt das du sehr nah an uns ran kommen könntest, wenn du endlich von deinem Hass wegkommen würdest. Aber naja, was wollt ihr von mir?“, hackt Sorvana am Schluss nach.

„Wir haben dich gerochen und dachten uns wir besuchen unsere geliebte Schwester einmal“, meint Turel grinsend.

„Turel, ich sag es jetzt nocheinmal. Spar dir deine falschen Worte, du wirst es bereuen wenn du damit nicht aufhörst“, zischt Sorvana und ihre Hand bewegt sich zu ihrem Schwert. Turel verfolgt sie mit seinen Augen und schluckt, als er das lange Schwert an ihrer Seite bemerkt.

>Souunga. Das Schwert der Unterwelt. Es hat die Macht, die Welt zur Hälfte zu vernichten. Es hat auch die Macht einen Vampir mit einem einzigen Hieb zu töten oder zu schwächen. Also ich muss schon zugeben, von diesem Schwert habe ich Respekt und es ist ihr wirklich würdig. Immerhin ist sie die Herrscherin der Unterwelt< denkt sich Turel und schaut sich das Schwert ganz genau an. Sorvana entgeht das nichts, doch sie ließ ihn machen, wollte ihn nicht noch mehr reizten. Wollte lieber in Erfahrung bringen was sie hier wollen.

„Was wollt ihr hier von mir?“, hackt Sorvana nach.

„Wir waren auf dem Weg zu Kain, doch dafür müssen wir hier durch. Da haben wir dich gerochen“, erklärt Duman.

„Das mit dem riechen sagte Turel bereits, doch ich bezweifel das ihr mal ein nettes Gespräch mit mir fühlen wolltet oder? Was wollt ihr von mir?“, hackt Sorvana nun gefährlich nach. Wenn sie etwas nicht leiden könnte, war es wenn man um den heißen Brei herumspricht.

„Tja Sorvana, dass frage ich mich selber. Duman hat mich hierher geführt“, meint Turel dazu und schaut sich nun seinen Bruder an.

„Wie bitte?“, hackt Sorvana nach und schaut auf den jüngeren.

„Wie soll ich das verstehen?“, fragt sie noch dazu.

„Wie gesagt, dass frag ich mich selber“, meint Turel dazu. Wobei Sorvana genervt nickt und sich nun an den jüngsten widmet.

„Also Duman, was willst du von mir?“, hackt sie mit Nachdruck nach. Eigentlich will sie sich noch mit Tasuya treffen und beratschlagen, wie es mit den Säulen von Nosgoth weitergehen soll. Denn wenn das so weiter geht, wie bisher bezweifeln sie das die Säulen Nosgoth weiterhin tragen können.

Sie wollen sich beratschlagen, ob es vielleicht Sinn macht die Säulen mit ihrer Kraft zu verstärken, doch dafür muss sie erst mal die beiden Idioten wieder loswerden. Doch sie hat so das Gefühl, dass es noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird.

„Also, wenn du doch nicht mit mir reden möchtest. Würde ich mich wieder verabschieden“, meint Sorvana ungeduldig. Duman zögert und sucht fieberhaft nach den richtigen Worten, als er dann noch bemerkt wie Sorvana gehen möchte, platzt es aus ihm heraus. Er muss es wissen. Unbedingt und sie ist vielleicht die Antwort. Immerhin gehört sie zu ihnen, sie muss es einfach wissen.

Der Unterschied zwischen den Kindern der Nacht und den Söhnen des Lichts. Sie muss es einfach wissen, nicht mal Kain weiß es.

Nicht mal er, obwohl er doch sonst alles weiß. Nur das weiß er natürlich nicht.

„Was macht uns so verschieden?“.

„Bitte?“, fragt Sorvana verwirrt nach, sie versteht nicht.

„Naja, was macht uns so verschieden? Wir stammen vom gleichen Vampir ab, doch meine Brüder und ich sind nun Monster und ihr, die Legendären Sechs seid weiterhin Vampire. Was macht uns so verschieden?“, hackt Duman nach und überschlägt fast die Worte, so schnell wie er spricht. Sorvana braucht kurz Zeit, bis sie versteht. Doch dann seufzt sie und schaut ihn lange an, sie überlegt sich ihre Worte. Wollte nichts falsches sagen, doch sie müssen es ja wissen.

Doch sie möchten es erfahren, also sollen sie es auch erfahren auch wenn ihnen vielleicht den Boden unter ihren Füßen fortgerissen wird und ihre ‚heile‘ Welt, die sie bis jetzt hatten völlig vernichtet wird. Doch vielleicht werden sie dann verstehen, wieso sie so verschieden sind. Obwohl sie denselben Vater besitzten.

„Was ich euch nun erzählen werde, wird euch den Boden unter euren Füßen in zwei brechen eure heile Welt zerstören. Damit müsst ihr dann aber klar kommen, denn ihr wollt es wissen“, meint Sorvana erst einmal, beginnt das Gespräch vorsichtig.

„Ist uns schon klar, dass uns nicht alles gefallen wird. Also spuck es schon aus“, fordert Turel sie rüpelhaft. Sorvanas Augen glühen auf, rote Augen starren ihm entgegen und Turel schluckt. Er hatte sein Mund zu weit aufgemacht, das war keine gute Idee. Kein guter Plan.

„Ich kann verstehen, dass ihr eine Antwort verlangt. Doch solltest du nicht gegenüber mir, deinen Ton ändern. Werde ich es für mich behalten und ihr könnt in ihren Gedankenwelten schmoren. Den Kain wird euch keine Antwort geben können, dass kann und wird er nicht. Weil er keine Ahnung davon hat“, zischt Sorvana. Erneut muss Turel schlucken und zischt eine Entschuldigung, auch wenn er sie hasst. Sie ist seine Schwester und sie bringt ihn auch Respekt und Höflichkeit entgegen, also sollte er es ihr schon gleich machen.

„Kain unser Vater, kann so viel wir ihr denkt und glaubt. Ja er hat Kraft, Macht und Stärke. Weisheit, Glauben und Erfahrung. Doch das wars dann, aber auch schon.

Er kann einen Menschen in einen Vampir verwandeln.

Über diesen Vampir wachen.

Und für schlechte Laune sorgen.

Mehr kann Kain nicht und das ist ihm auch bewusst. Auch wenn ihr das anders seht, doch ich kenne unseren Vater länger und besser als ihr“, meint Sorvana vorab.

„Und was ist mit dem Soul Reaver? Kain kann es doch kontrollieren“, hackt Duman verwirrt nach.

„Nein, das Soul Reaver hat sich Kain als seinen Besitzer ausgesucht, nicht Kain hat sich dieses Schwert ausgesucht. Das Soul Reaver hat seinen eigenen Willen und wenn es nicht mehr will, sucht er sich einen neuen Herrscher.

Denkt mal an Raziel, auch er benützt den Soul Reaver. Er ist die Seele vom Soul Reaver, nur Raziel ist in der Lage das Schwert zu bändigen, doch das will der gute Kain nicht einsehen“, seufzt Sorvana und strich sich über die Haare.

„Was unterscheidet uns?“, bringt Turel das Thema zurück, auf die eine kleine Frage. Die vielleicht gleich ihr Todesleben verändern wird oder zerstören wird. Wenn man Sorvana Glauben schenken darf und das darf man in diesem Fall, dass muss sich Turel eingehstehen.

Den bis jetzt haben die Legendären Sechs seine Brüder und ihn noch nie belogen, sie haben immer die Wahrheit gesagt. Wieso sollte es dieses Mal anders sein?

„Ihr seid euch sicher?“, hackt Sorvana noch einmal zu Sicherheit nach, auch wenn man es ihr nicht glauben kann, sie macht sich Sorgen um ihre Brüder. Sie verachtet Kain dafür, dass er zugelassen hat das sie so Verwest sind. Wenn ihm wirklich etwas an ihnen gelegen hätte, hätte er es nicht zugelassen. Doch Kain hat sich von eh her immer nur um sich gekümmert. Ihm war alles egal, Hauptsache seine Armee wuchs.

Was dabei aus den ehemaligen Menschen wird, war ihm egal. Er lockt sie mit Versprechungen und wenn es dann soweit war, könnte er sich nicht mehr daran erinnern.
 

Sorvana seufzt und schaut ihre Brüder tief in die Augen, sie sucht nach Unsicherheit oder nach irgendwas, damit sie ihnen das nicht erzählen muss. Es hat sie gegraust, als sie die Wahrheit herausfand und sie hat geschworen es ihnen niemals zu erzählen. Denn das würde ihre Welt auf dem Kopf stellen und sie innerlich töten. Sie würden nicht mehr so sein wie zuvor, doch sie haben das Recht und somit muss sie sich nun überwinden. Als sie die Neugier und die Entschlossenheit in ihre Augen sieht.

„Na gut“, meint Sorvana leise und räuspert sich. Duman und Turel schauen sie gespannt an und beobachten wie ihre Schwester die Arme überkreuzt.

„Es gibt mehre Unterschiede, die uns voneinander trennt.

Der erste ist, wir würden nicht willkürlich ausgesucht. Wir würden von der Göttin Lilith höchstpersönlich ausgesucht und unsere Körper haben die Kraft, die ihr er braucht um uns ‚menschlich‘ zu halten.

Das zweite ist, wir haben kein menschliches Blut mehr in unseren Körpern. Wir würden damals gebissen und dabei hat man uns das ganze menschliche Blut aus dem Körper gesaugt. Wir haben nur noch das Gift der Vampire in uns, es ist also so als wären wir als Vampire auf die Welt gekommen.

Das dritte, wir sind zwar ebenso Kinder von Kain, doch jeder von der Legendären Sechs hat seine eigene Kraftquelle.

Tasuya bezieht seine Kraft aus dem Feuer.

Serena bezieht ihre Kraft aus der Hölle.

Kaito bezieht seine Kraft aus dem Wasser.

Zoey bezieht ihre Kraft aus dem Himmel.

Kojiro bezieht seine Kraft aus der Luft.

Und ich bezieh meine Kraft aus der Unterwelt.

Wir sind nicht von Kain abhängig, gut wenn er eine neue Kraft bekommt, bekommen wir diese zwar auch. Doch diese wird gleichermaßen unter uns aufgeteilt. Bei euch ist es anders, der stärkste bekommt am meisten von der Kraft von Kain ab und der schwächste, am wenigsten.

Das vierte, unsere Seelen waren zur Zeitpunkt unsere Verwandlung frei von Hass, Angst, Verzweiflung, Trauer und Neid. Wir gehörten keinem Orden an, der gegen die Vampire gearbeitet hat und diese Verachtet hat. Ihr schon, eure Seelen waren einfach nicht frei.

Fünftens, wir entwickeln uns durch unsere Kraftquellen vollkommen anders als ihr. Da wir die Herrscher von ihnen sind. Außerdem werden wir von unserer Göttin Lilith geschützt und man bezeichnet uns als Kinder der Nacht.

Euch dagegen bezeichnet man dagegen als Söhne des Lichts, da ihr noch menschliches Blut in eurem Körper besitzt und dem Sarafan-Orden angehört habt. Dadurch das ihr nicht wirklich die Kraft von Kain bekommt, bzw. einige von euch nur sehr wenig setzte bei euch dann die Verwesung ein. Euer Körper wehrte sich zwar dagegen, doch er schaffte es nicht und deswegen zerfiel er auch so und ihr seht auch deswegen so aus, wie ihr heute ausseht“, erklärt Sorvana und schließt die Augen. Sie hatte gesehen, schon während ihrer Erklärung wie sich die Gesichter ihrer zwei Brüder verzogen haben. Vor Wut, Schmerz oder Trauer, kann sie nicht wissen, sie kann es nur erahnen. Doch eins könnte sie sehr gut sehen, die Enttäuschung über ihren Vater steht ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben.

>Ich hoffe sie gehen jetzt nicht daran kaputt, das wäre das Ende von Nosgoth. Nosgoth braucht alle sechs Stadthalter. Nur ist das Kain unbekannt oder er begreift es einfach nicht< denkt sich Sorvana und schüttelt sich, wenn sie jemand aus ganzem Herzen verachtet dann war es Kain. Schon alleine was er ihre Brüder angetan hat und dann vor allem Raziel, das wird sie ihm niemals vergeben, doch sie könnte Raziel im letzten Moment retten.

„Hat er deswegen…?“, doch Duman beendet seinen Satz nicht, doch Turel wie auch seine Schwester wissen was er fragen will. Wobei Sorvana die Augen erneut schloss.

„Nein, er hat Raziel nicht bestraft weil er es gewagt hat mit seinen Flügen vor ihm zu erscheinen. Sondern weil Raziel eine Kraft bekommen hat, die er vor Kain bekommen hat. Dabei habe ich Kain schon so oft erklärt das es zwei unterschiedliche Vampirarten gibt und das hat Janos Audron auch noch erklärt. Aber ihr kennt ja Kain“, seufzt Sorvana, wie im Takt nicken Turel und Duman.

„Kain war nie wirklich sauer auf Raziel, sondern er war Zornig und Neidisch darauf dass er diese Kraft, sprich diese Flügeln nicht zuerst bekommen hatte. Er wollte Raziel bestraft, sein Zorn hat ihn blind gemacht, eigentlich müsste er es wissen das kein Vampir dafür etwas kann. Jeder bekommt eine andere Macht, eine andere Kraft. Doch in diesem Moment war Kain blind und voller Hass. Also brach er Raziel die Flügel, für Raziel war dies das schlimmste in seinem toten Leben. Die Flügel hingen gebrochen und schlapp an seinem Rücken, vor Schmerzen war dieser schon völlig Taub und er brach zusammen. Tränen schießten ihn in die Augen und als ob das nicht schon genug Strafe und Verrat war, ließ Kain ihn auch noch ins Wasser schmeißen. Für Raziel kam dies alles vor wie Stunden, sein Körper würde zersetzt und wieder zusammengefügt, auseinandergerissen und zusammengefügt. Seine Seele würde getötet und wiedergeboren.

Als er diesen Höllentrip endlich hinter sich hatte, war er schon längst kein Vampir mehr. Er war ein Dämon, ein Schatten seiner damaligen Schönheit. Ich fand ihn damals am Abgrund der Unterwelt. Ich könnte ihm im letzten Moment retten und gab ihm die Kraft aus der Unterwelt zu verschwinden, ich wollte es so. Raziel sollte seine Rache bekommen, doch er hat es nicht geschafft. Statt Raziel seinen Rachefeldzug zu akzeptieren, begann Kain seine Söhne zu schützen und Raziel ließ er in die Falle der Sarafanen laufen.

Versteht mich nicht falsch, ich liebe euch ebenso ihr seid meine Brüder, doch Kain hätte sich nicht einmischen dürfen. Auch wir haben uns nicht eingemischt, ich hab nur Raziels Leben gerettet, da er in mein Reich gefallen ist. Da Kain es aber getan hat, wuchs in Raziel der Hass und die Verachtung gegenüber seinem Herrscher immer mehr an und irgendwann droht ihm dieser Hass noch zu verschlingen“, erklärt Sorvana und beobachtete jede Reaktion ihrer Brüder. Doch diese beiden hörten ihr stillschweigen zu, geben nicht mal mehr einen Mucks von sich. Seid sie die Wahrheit erfahren haben, sind ihre Körper kraftlos und ihre Stimmen stumm. Ihre Kehlen sind ausgetrocknet und jede Bewegung tut weh. Ihre Seelen sind zerrissen und ihr Hass steigt.
 

Das spürt auch Sorvana und sie seufzt. Wenn sie es nun zulassen würde, dass ihre Brüder einen Rachefeldzug gegen Kain anfangen, können sie nur verlieren.

Sie werden nur von Hass und Zorn gelenkt, das kann nicht gut gehen. Sie würden Fehler machen, die sie niemals machen würden und würden Kain in die Hände spielen.

Kains Geschichte und die Geschichte der Legendären Sechs

„Wie…wie würde damals Kain eigentlich zum Vampir?“, fragt Duman nach langem Zögern nach. Sorvana schaut ihrem Bruder verwundert an und zieht eine Augenbraue nach oben. Sie erzählen ihn gerade, die Wahrheit die sie lange wissen wollte und Duman möchte wissen, wie Kain zum Vampire würde?

„Wie kommst du jetzt darauf?“, fragt Sorvana nach und schaut ihn interessiert an.

„Es interessiert mich einfach, dass wollte ich neben dem Unterschied schon immer wissen. Doch Kain macht ja ein Geheimnis darum“, bemerkt Duman spitz, biss sich aber sogleich auf die Lippe. Wieso ist er so sauer? Sorvana könnte doch nichts für seinen Zorn, eher im Gegenteil sie ist die einzige die ihnen endlich die Wahrheit erzählt hatte. Doch Sorvana überhört den Ton gegönnt, ausnahmsweise und lacht bitter auf.

„Ist auch kein Wunder, denn an diese Geschichte erinnert sich Kain nicht sehr gerne“, meint sie lächelnd, wobei ihre zwei Brüder sie verwirrt anschauen. Wobei Sorvana seufzt und sich durch die Haare strich.

„Dafür muss ich etwas ausholen, jeder von euch kennt ja die Hüter der Säulen von Nosgoth, die unsere Land stützen und beschützen oder?“, hackt sie nach, wobei beide Männer nicken und sich gleichzeitig fragen, wieso die Säulen jetzt eine Rolle spielen.

„Ariel war die Hüterin über die Säule des Gleichgewichts. Sie war ein Mensch und lebte ein ‚glückliches‘ Leben, wenn man es so bezeichnen möchte. Doch dann würde sie von dunklen Mächten ermordet, im gleichen Atemzug entdeckte ihr Geliebter ihrem Leichnam und Kain würde als Mensch geboren.

Kain war schon als Mensch genauso, wie er es jetzt ist.

Als Kain einmal sich in einer dunklen Gasse herum getrieben hat, würde er Entführt und Blickte seinem Entführer in die Augen, als dieser das Schwert tief in seine Brust steckte. Sein Herz würde durchbohrt und Kains Leichnam blieb 10 Tage an einem Kreuz genagelt hängen. Bis ein Vampir sein trocknendes Blut roch und ihn fand, da er noch so jung war wollte ihm der Vampir helfen und biss ihn. Er schmeckte sein totes Fleisch, dass schon langsam am Verwesen war. Doch durch den Biss würde wieder ‚Leben‘ in Kains toten Körper getrieben und er erwachte als Vampir.

Schon damals als Mensch, sollte er sein Erbe antreten und der Hüter der Säule des Gleichgewichts werden, doch davon wollte er nichts wissen und als Vampir schon einmal gar nicht. Wie euch bekannt ist, zerfielen die Säulen daraufhin und es ist nun nur noch eine Frage der Zeit bis sie in sich zusammenfallen.

Tja und als wäre das mit Ariel nicht schon schlimm genug, verloren die anderen Hüter ihren Verstand und würden von den dunklen Mächten dazu gebracht Kain anzugreifen, doch er tötete alle Hüter und deswegen sind die Säulen heute so. Niemand ist mehr da, der sie beschützt und ihnen die Kraft gibt. Das hat Kain amüsanter Weise nicht bedacht und jetzt ist sein Land kurz vor dem untergehen“, meint Sorvana spitz und muss tief durchatmen.

„Als er die Hüter alle getötet hatte, wollte er Macht haben, sehr viel Macht. Um diese zu bekommen stellte er eine Armee zusammen und viel über viele anderen Länder her, bis ihn sein Weg zurück nach Nosgoth brachte und er auf Meridian trifft. Dass diese Stadt zu seinem Verhängnis würde, wusste er nicht.

Mit seiner Truppe griff er Meridian an, doch diese würde damals von Lord Sarafan und dem Sarafanen-Orden geschützt.

Lord Sarafan, besaß damals den Nexus-Stein. Dieser Stein besitzt die Fähigkeit seinen Träger von den Angriffen des Soul Reaver zu beschützen und wie nicht anders zu erwarten, könnte Kain ihm keinen Schaden anrichten und verlor.

200 Jahre später, erwachte Kain aus seinem langen Schlaf und müsste feststellen das Lord Sarafan noch immer an der Macht war und sich Meridian bis zu Undenkbarkeit verändert hatte. Außerdem besaß nun Lord Sarafan, nicht nur den Nexus-Stein sondern auch den Soul Reaver.

Er müsste erkennen das sich seine Untergebenen Lord Sarafan angeschlossen haben. Sie haben sich einen Orden angeschlossen, der die Vampire töten will. Eine Ironie.

Bevor Kain sich dann damals mit Faustus anlegte, erscheinen wir auf der Bildfläche und würden noch am selben Abend unseres Erscheinens in Vampire verwandelt.

Nachdem wir unsere Neugeborenenzeit hinter uns gelassen haben, töteten wir einen nach dem anderen. Bis nur noch Lord Sarafan übrig geblieben ist. Auch diesen könnte Kain töten und würde damit der Herrscher von Nosgoth“, erklärt Sorvana und schließt kurz die Augen. Die Zeit damals war wirklich nicht leicht, für alle sechs nicht.

„Das ist Kains Geschichte, nun wisst ihr wie er zum Vampir würde“, meint sie weiter und öffnet im gleichen Atemzug ihre Augen.

Turel und Duman schauen Sorvana sprachlos an, deswegen hat Kain immer ein Geheimnis daraus gemacht.

Er wollte nicht, dass man erfährt, dass er Verloren hatte. Niemand sollte davon jemals erfahren.

„Dann hat Kain schon einiges mitgemacht oder?“, hackt Duman vorsichtig nach, wobei Sorvana nickt und sich erneut über die Haare strich.

„Das schon, jedoch ist er auch daran Schuld das Nosgoth gerade am verfallen ist. Doch verübeln kann man es ihm wiederrum auch nicht, dass er sein Erbe von Ariel nicht angenommen hat“, meint Sorvana, wobei ihre Brüder sie nun verwirrt anschauen.

„Er hätte sich töten müssen um die Säule des Gleichgewichts zu erhalten“, erklärt sie dann knapp.

„Er…er…er…“, stottert Duman bekommt jedoch keinen Satz zustande, doch Sorvana weiß auf was er hinaus möchte und nickt.

„Richtig hätte sich sein eigenes Leben nehmen müssen und seien wir mal ehrlich, niemand von uns hätte das getan. Also kann ich in diesem Punkt soweit schon verstehen, doch nur weil ich ihn verstehe heißt das noch lange nicht das ich ihn mag“, zischt Sorvana am Schluss.

„Aber er ist dein Vater“, meint Duman überrascht.

„Na und? Mittlerweile solltet ihr mitbekommen haben, dass wir nicht sehr gut auf Kain zu sprechen sind“, meint Sorvana monoton, wobei Turel und Duman nicken müssen. In der Tat das haben sie mitbekommen und wie sie es mitbekommen haben.

Jedes Mal wenn sich die Legendären Sechs und Kain begegnen endet es ihm Streit. Egal wie das Gespräch beginnt, es Endet immer laut.

„Was hat er euch eigentlich angetan, dass ihr ihn so sehr verachtet?“, fragt Turel nach.

„Wieso interessiert euch das?“, fragt Sorvana zurück und zieht die Augenbraue nach oben.

„Naja, mich interessiert es schon eine Weile wie ihr da reinpasst“, erklärt Turel sich, wobei Sorvana nickt.
 

Ja, das kann man nachvollziehen.

„Kain hat uns damals versprochen uns etwas Menschlichkeit zu überlassen, damit er uns zurückverwandeln kann und wir als Menschen zurück in unsere Welt können. Doch dieses Versprechen wollte er nach dem Lord Sarafan getötet würde, nicht mehr einlösen. Und wir bekamen sehr spät heraus, dass er unser ganzes menschliches Blut genommen hat. Das heißt selbst wenn er es gewollt hätte, hätte er uns nicht mehr in Menschen verwandeln können. Er hat uns also belogen“, meint Sorvana kühl und sieht auf einen Baum, ihre Blicken bohren sich in den Baum und Turel, wie sein Bruder schlucken. Damit haben sie nicht gerechnet.

„Es war vor gut 100 Jahren, damals lebten wir noch in unsere Welt. Wir kannten uns untereinander überhaupt nicht erst in Nosgoth haben wir uns kennengelernt. Wie würden einfach nach Nosgoth telepotiert, wieso und weshalb wüssten wir noch nicht. Uns würde erzählt, dass wir die Kinder der Nacht sind, die Kain helfen sollen Lord Sarafan zu stützen und wir sollten uns entscheiden ob wir es möchten oder nicht. Wir entschieden uns dafür, doch davor haben wir das Versprechen bekommen, danach zurück in unsere Welt kehren zu können.

Wir trafen auf Kain, der uns am selben Abend in Neugeborene verwandelt. Dieses Gefühl war einfach schrecklich und als wir zum ersten Mal Blut gesaugt haben, dachten wir, wir würden sterben. Wir haben uns geschämt und müssten extrem viel lernen.

Wir müssten völlig umdenken, wir waren ja keine Menschen mehr.

Wir könnten besser Hören.

Wir könnten besser Riechen.

Wir könnten uns auf unseren Instinkt verlassen.

Wir könnten die Gefahr spüren.

Wir könnten schneller Rennen.

Wir könnten höher Springen.

Wir könnten unsere Wunden mit Blut schließen.

Das alles war am Anfang nicht leicht für uns und wir brachten Kain nicht nur einmal zum verzweifeln.

Dann lernten wir unsere Partnerschaft kennen, am Anfang dachten wir dass wir einen Gefährden finden werden. Doch Kain erklärte uns das die Partnerschaft bei Vampiren was völlig anders sei.

Man könnte sich sehr wohl verlieben, doch das steht in einer Partnerschaft zwischen Vampire am Anfang im Hintergrund und dann würden die Gefühle eine Rolle spielen.

Wie gesagt, nach und nach wuchs zwischen uns eine Partnerschaft.

Erst zwischen Kaito und Serena.

Dann zwischen Kojiro und Zoey.

Und dann zwischen Tasuya und mir.

Wir fanden es komisch, sich immer nur um eine Person Sorgen zu machen und ihn plötzlich besser zu verstehen als jeder andere. Doch auch nach einiger Zeit könnten wir uns damit abfinden und würden alle sehr enge Freude.

Doch dann begannen die Kämpfe.

Erst gegen Faustus im Versteck.

Dann gegen Marcus in der Oberstadt.

Dann gegen Sebastian im Industrieviertel.

Als viertes gegen Magnus im Kerker der Ewigkeit und zum Schluss

gegen Lord Sarafan in der Stadt der Hylden.

Wir könnten alle besiegen und am Schluss, könnte Kain seine Herrschaft auf Nosgoth ausweiten. Wie er es bereits 200 Jahre zuvor vorgehabt hatte.

Doch unser Hass gegen in Wuchs in dieser Zeit sehr stark an, denn es war auch die Zeit wo wir herausfanden das wir nie wieder nach Hause zurückkehren können“, erzählt Sorvana müde und reibt sich die Schläfe. Wenn sie eins an den Geschichten von Nosgoth hasste, war es ihre Geschichte.

Denn sie erzählt die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, ihre Gefühle, ihr Gedenken. Wobei sie die Gefühle nur zum Teil angeschnitten hatte und die Gedanken weggelassen hatte, denn das geht auch Turel und Duman nichts an.

Nosgoth – Das Land der Vampire

Stille, nichts als stille.

Keiner wagt es zu sprechen geschweige denn zu atmen. Wenn man das bei Vampiren überhaut zu bezeichnen kann.

Keine bewegt sich, traut es sich nicht und alle drei schauen stumm auf dem Boden. Wollten auf keinen Fall, den anderen in die Augen schauen.

Was sie erfahren haben, haben Turel und Duman geschlaucht. Sie dachten immer, sie hätten es als Söhne des Lichts schwer, doch das es die Kinder der Nacht ebenso schwer hatten. Darauf sind sie nie gekommen.

In ihren Augen, hatten sie alles.

In ihren Augen, könnten sie alles.

In ihren Augen, waren sie immer so stark.

In ihren Augen, waren sie immer so perfekt.

In ihren Augen, hatten sie die ‚Liebe‘ ihres Vaters.

In ihren Augen, hatten sie Macht.

In ihren Augen, hatten sie genau die Gestalt die sie immer wollten.

In ihren Augen, waren sie bei den Menschen beliebt.
 

Okay, sie haben Kraft, Macht und die Gestalt die sie immer wollten. Das Aussehen eines Vampires und nicht die eines Monsters.

Doch die anderen Punkte scheinen wohl nicht zu stimmen, sie haben die Legendären Sechs völlig falsch eingeschätzt. Sorvana hat Raziel sogar das Leben gerettet und was machen sie? Die eigenen Brüder, die Raziel eigentlich am nächsten stehen sollten, folgten ohne zum zögern den Befehl von Kain und töteten ihren eigenen Bruder.

Duman senkt seinen Kopf noch ein Stückchen weiter, er schämt sich dafür, nie hätte er gedacht das die Legendären Sechs so viel für sie tun.

>Ich fang gerade an, mich selber zu hassen< denkt sich Duman und schüttelt den Kopf.

Es war schon immer so, dass die Legendären Sechs und die sechs Stadthalter von Kain, nicht sonderlich vertragen haben. Weil die Söhne des Lichts, die Kinder der Nacht immer für etwas gehalten haben. Was sie nicht sind, sie haben nie ihre Vergangenheit hinterfragt bzw. haben sich auch gar nicht die Mühe gemacht. Sie zu hinterfragen und nun wo sie so gut wie alles wissen, fühlen sie sich schmutzig.

Sie haben viel mehr Erfahren, als sie anfangs wissen wollten. Sie wollten nur die Unterschiede zwischen den Legendären Sechs und sich selber sehen.

Doch dann haben sie die Geschichte von Kain und die Geschichte der Legendären Sechs erfahren und jetzt wo sie es wissen, haben sie das Gefühl nie wirklich als Vampir gelebt zu haben und jetzt wo sie es wissen, werden sie auch nicht mehr die Chance bekommen, jemals wieder als Vampir zu leben. Was für eine Ironie, des Lebens.

Und dann sagt man immer, Vampire sind frei von Gefühlen und Gedanken, die man nur Menschen zutraut.

Was für ein Schwachsinn!
 

Nach langem zögern schaut Turel, Sorvana ins Gesicht. Eine Tatsache würde ihn noch interessieren und er hofft, dass Sorvana auch diese beantworten kann.

„Was willst du wissen Turel?“, fragt Sorvana auch sogleich nach, nachdem sie die Blicke ihres Bruders gespürt hatte.

„Wieso seid ihr bei den Menschen zu beliebt, wie habt ihr sie auf eure Seite bekommen?“, hackt Turel ohne zu zögern nach. Nun könnte er das erste Mal beobachten, wie Sorvana nahezu alles aus dem Gesicht fliegt. Sie schaut ihn überrascht an.

„Wie kommst du darauf?“, hackt Sorvana fassungslos nach.

„Ein Kind, hat sich mal bei euch bedankt“, erklärt Turel, seine damalige Beobachtung.

„Weil es uns für Menschen gehalten hat, das Kind wusste nicht dass wir Vampire sind. Wir sind nicht beliebt, die Menschen verachten, fürchten und hassen uns“, erklärt Sorvana verblüfft. Nun ist es Turel der verwirrt schaut.

„Wie jetzt?“, hackt er nach, wobei Sorvana kichern muss.

„Wir sind nicht bei den Menschen beliebt und wir waren es auch nicht. Das war damals ein Missverständnis, wir haben dem Dorf damals geholfen. Als ein Vampir alles abschlachten wollte, zu diesem Zeitpunkt wussten die Dorfbewohner nicht dass wir Vampire waren. Weil wir uns Tarnen können“, erklärt Sorvana lächelnd.

>Das ist eine logische Erklärung< denkt sich Turel und seufzt. Okay, dann hat er sich mal wieder geirrt. Seid Sorvana ihnen die Wahrheit gesagt hat, wundern ihn gar nichts mehr.
 

„Und wieso hassen uns die Menschen so?“, wagt es Duman zu fragen.

Sorvana schaut ihn einige Minuten an, ihr Gesicht zeigt Fassungslosigkeit, Verwunderung und Überraschtheit.

Doch dann beginnt sie laut zu lachen und schüttelt ihren Kopf, gedemütigt zieht Duman den Kopf ein. Doch als Sorvana bemerkt, was sie angerichtet hat reißt sie sich zusammen und lächelt ihre jüngeren Brüder an.

„Duman, ich lache nicht deinetwegen. Sondern wegen dieser Vorstellung“, lächelt Sorvana, wobei ihr Bruder ihr wieder in die Augen schaut und ihr Lächeln sehen kann.

„Menschen verachten und hassen uns, weil wir sie nur töten wegen ihrem Lebenssaft. Uns interessieren die Menschen eigentlich überhaupt nicht, doch ihr Blut ist für uns unsere Nahrung. Wir sehen sie als nichts anders an und weil wir sie abschlachten, hassen sie uns. Ganz einfach“, erklärt Sorvana und überkreuzt ihre Arme erneut.

„Passt auf.

Vor langer Zeit gab es einen Krieg zwischen den Vampiren und den Menschen. Die jeweiligen Könige, hassten sich und wollten sich vernichten.

Doch der König der Menschen und der König der Vampire, waren gleich stark. Sie könnten sich nicht besiegen und es ist überliefert, dass sie den Krieg Jahrelang am lebten erhielten.

Sie verloren auf beide Seiten, viele tapfere Krieger.

Doch eines Tages, traf der König der Menschen auf ein junges Mädchen das ihn anbetete und treu ergeben war. Das Mädchen nebenbei bemerkt Adriana. Er gab ihr von seiner Kraft und beschütze sie.

Das schwächte nun seine eigenen Kräfte.

Das nahm der König der Vampire zum Anlass um den Kampf wieder aufzunehmen. Doch statt seine Kraft gegen den König der Menschen zu richten, wählte er sich Adriana als Ziel. Doch durch die Kraft ihres Königs, war sie nicht direkt angreifbar. Sie würde von einem Schutzschuld beschützt und durch ihre neue Macht und Kraft, schaffte sie es vorläufig den Kampf zu beenden indem sie die Vampire verbannte.

Doch die Vampire wollten damals nicht so schnell aufgeben und erschufen sich, an ihren derzeitigen Standort eine Stadt, ein Land wo sie leben könnten.

Nosgoth. Das Land der Vampire…“, Turel und Duman bekommen große Augen. Da wo sie jetzt wohnen, Nosgoth, dorthin würde damals alle Vampire verbannt. Wahnsinn.

„Doch der König der Vampire wollte natürlich nicht so schnell aufgeben, so überlegte er sich einen neuen Plan. Denn wie Adriana ihren Tod fand müsste gut durchdacht werden. Denn immerhin schütze sie der Schild und damit war sie auch nicht direkt angreifbar. Also kam der König der Vampire auf die Idee, die Umgebung von Adriana anzugreifen. Er müsste ihr also weh tun.

Also schickte er unzählige Vampire zurück zu Adriana, doch statt diese anzugreifen, begannen die Vampire die Freunde und Familie von Adriana zu peinigen und zu töten.

Sein Plan schien aufzugehen, denn der Schild würde immer schwächer. Doch dennoch könnte sie weiterhin gegen die Vampire etwas ausrichten und gewann den Kampf schließlich.

Doch statt das man ihr dankbar war, dass sie den Sieg geholt hatte würde sie als Hexe beschimpft und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Man tat es weil man ihr nicht glauben könnte, dass der König der Menschen zu ihr sprach, also verurteilte man sie als Hexe. Das war immerhin der leichteste Weg.

Obwohl der König der Menschen den Sieg, Adriana zu verdanken hatte, rührte er keinen Finger für ihre Rettung und ließ sie einen grausamen Tod sterben. Daraufhin schwören einige ihre Anhänger an ihrem Grab Rache, an den Vampiren zu nehmen und sie zu töten. Doch auch einige Menschen, stellten sich nach dem Tod von Adriana auf die Seite der Vampire und würden selbst zu Vampiren. Sie könnten einfach nicht fassen, was ihr König da tat. Immerhin hatten sie es Adriana zu verdanken, dass sie alle noch am Leben waren und er tat nichts, aber auch gar nicht für ihre Rettung.

Einige könnten ihm einfach nicht verzeihen. Der König der Vampire begrüßte diese Menschen, herzlich und verwandelte sie nach und nach in Vampire.

Unsere Vorfahren, also.

Natürlich wuchs seine Kraft dadurch sehr stark an, doch statt die Menschen erneut anzugreifen, erbaute er einen Schutzschild um Nosgoth herum und ließ es für die Menschen verschwinden.

Er wollte noch mehr Kraft dazugewinnen und seine Neugeborenen in Frieden aufwachsen lassen, doch das bedeutet nicht dass er aufgegeben hat. Es heißt das er noch heute auf eine Chance wartet um die Menschen endgültig zu vernichten“, erklärt Sorvana monoton.
 

Turel und Duman setzen sich auf dem Boden, sie fassen es nicht. Deswegen hassen die Menschen sie so, sie gaben ihn auch die Schuld dass Adriana damals gestorben sei.

„Versteht ihr nun wieso sie uns so sehr verachten? Diese Geschichte wird zu Generation zu Generation weitererzählt. Das wir ihr Blut zum überleben brauchen und sie somit abschlachten ist nur das Tüpfelchen auf dem i“, meint Sorvana ruhig. Die beiden nicken und erheben sich langsam wieder und schauen Sorvana noch immer völlig überwältig an.

„Danke, dass du dir die Zeit genommen hast unsere Fragen zu beantworten. Schwester“, lächelt Duman leicht.

„Habe ich gerne gemacht, obwohl mir unwohl dabei war. Wie wird es jetzt für euch weitergehen?“, hackt sie am Schluss nach.

„Keine Ahnung, erst mal müssen wir alles verdauen. Die Geschichten die du uns erzählt hast und wie es sich damals zugetragen hast, haben geschlaucht und es war alles etwas viel auf einmal. Mal sehen, wie es weitergehen wird. Aber Kain wird noch sein blaues Wunder erleben müssen“, meint Turel mit fester Stimme. Sorvana nickte, ja das kann sie sich sehr gut vorstellen. Das Kain demnächst einige Probleme bekommen wird, aber das ist nicht ihre Sache. Das geht nur noch die Söhne des Lichts und Kain etwas an.

Ohne noch weitere Worte zu verschwenden, drehen sich Turel und Duman, nach einer Verbeugung an Sorvana gerichtet, um und verschwinden langsam aus Sorvanas Augen. Diese schaut ihnen besorgt hinterher.

>Kain hättest du ihnen nicht einfach die Wahrheit sagen können?

Musst du immer ein Geheimnis aus allem machen?

Was hast du davon?

Willst du wirklich, dass alle deine Kinder dich verachten?

Ihren eigenen Vater verachten, willst du das wirklich?

Dann bist du auf dem gutem Weg dahin.

Doch ich habe jetzt so das Gefühl, dass du in den nächsten Tagen besuch bekommst< denkt sich Sorvana und setzt ihren Weg fort.

Sie kann ja nicht wissen, wie recht sie mit ihrem Gedanken hat.



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