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Jasmin

Die etwas andere Liebesgeschichte
von

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Prolog

Willkommen Schaulustige die Ihr von weither kommt, willkommen!
 

Lehnt Euch zurück, atmet tief ein und schweigt.
 

Ich bin … nun nennen wir mich einfach einen armen alten Geschichtenerzähler, tatsächlich würdet Ihr mir die Wahrheit nicht glauben, noch überhaupt begreifen können.
 

Seht euch ruhig um, seht Ihr den Nebel zu euren Füßen?

Ist er nicht ungewöhnlich weiß, ungewöhnlich dicht … oh ja vor allem ungewöhnlich.
 

Seht euch ruhig um und bewundert die weißen korinthischen Säulen die wie es scheint ins Endlose führen. Ob sie wohl eine Decke tragen, Nein. Sie tragen den Himmel. Schön nicht wahr?
 

Doch jetzt genug von der Besichtigung, Ihr werdet euch sowieso nicht mehr lange daran erinnern können, weil ... nun, es ist einfach so und versucht nicht zu verstehen warum ich grinse, Ihr würdet es mit eurem kleinen Menschengehirn nicht verstehen können.
 

Still jetzt, seht Ihr die Person da vorne, aber starrt nicht zu offensichtlich und versteckt Euch ein bisschen. Eine meiner Schwestern, ich weiß tatsächlich besitzt sie einen furchtbar schlechten Geschmack niemals würde ich eine solch langweilige weiße Kapuze tragen, selbst die Goldbestickungen lassen sie nicht kreativer wirken, aber egal. Lauscht ... hier beginnt meine Geschichte.
 

„Sag, welches Leben möchtest du führen? Reich an Abenteuern, verziert mit Schönheit und Liebe aber kurz oder lang und erfüllt allerdings einfallslos?“
 

Was? Starrt mich nicht so an, ich kann nicht beeindruckt von der ruhigen Stimme meiner Schwester sein, ich kichere weil es der Beginn dieser Geschichte ist und weil ich den Anfang wirklich wirklich wirklich gerne mag. Wisst Ihr wie selten ist das sich jemand uns, einem … nun Ihr wisst schon... widersetzt? Bitte schärft euren Blick, die Lichtkugel die Ihr vor meiner Schwester seht ist eine Seele, eine neugeborene Seele und eine starke. Ihr Leuchten erreicht sogar das Ende dieser Säulen, und das will schon was heißen, wo sie doch endlos sind. Oh, wir müssen wieder still sein, sie wird jetzt antworten.
 

„Ich wähle keins von Beiden, ich will dieses Leben selbst leben und so handeln wie es mir gerade bekommt, wieso jetzt schon entscheiden?“
 

Oh so wartet jetzt hier, jetzt kommt mein Auftritt und bitte, versteckt Euch hinter einer Säule, Besucher werden hier normalerweise nicht geduldet.
 

„Schwester, du hast Probleme wie ich sehe? Seit wann machst du jetzt diesen Job? Ein- oder Zweijahrtausende? Pss...kein Grund wütend zu werden, du kannst gehen und grüß doch meine Nichten von mir. Ich werde mich um diese Neugeborene kümmern...“
 

Gut, sie ist weg...Ihr könnt jetzt heraustreten. Seht euch diese neugeborene Seele noch einmal genau an, sie wird uns eine wunderschöne Geschichte miterleben lassen, doch zuvor.
 

„So soll es sein Tochter, geh und lebe...“
 

Was schaust du so? Ja, Seelen verschwinden einfach so, wir halten keine besonderen Zeremonien ab, so etwas wird auf die Dauer langweilig. Sie wird jetzt einfach geboren.
 

Warum ich so weit für diese Geschichte aushole, sogar vor ihrer Geburt? Weil ich will, das Ihr sie liebt. Diese schöne und sture Seele. Doch jetzt verschwindet, lasst euch von dem Schwarz umhüllen und wartet. Ich werde Euch an dieser Geschichte teil haben lassen, doch habt Geduld ...
 

... FORTSETZUNG FOLGT ...
 

Kritik wird gewünscht und erwartet. XD

Mission Cherry

„... keine Feuerlöscher, Streichhölzer, Heckenscheren, Böcke, Kühe, Affen, Bibliotheken, Frösche, Teleskope...“, sie machte eine kurze Atempause, schließlich sprach sie auch schon seit gefühlten Stunden. Wenn das so weiter ging, dann würde ich morgen noch hier stehen und das würde mir doch meine Pläne versauen. „Ach Mum, vertrau mir, ich werde schon aufpassen...“, und mich nicht erwischen lassen „...bitte, lass mich jetzt gehen. Maiko und Aiko warten schon auf mich!“, wandte ich verzweifelt ein und setzte meinen besten Dackelblick auf. Der wie ich anmerken möchte, seit Jahren nicht mehr wirkte.
 

Ein kurzer strafender Blick und mitleidslos setzte sie ihre Tirade fort. Genervt wippte ich leicht zur Seite um einen Blick auf die Uhr zu erhaschen, leider folgte mir ihr Kopf und verwehrte mir den Blick auf die Wanduhr. Ich überlegte wie ich in Zukunft solche Szenen vermeiden könnte, verwarf aber alle meine Ideen, da sie zu meinem frühzeitigen Tod führen würden. In der Annahme die Sache mit dem Klonen würde irgendwie funktionieren, und ich hätte einen perfekten Klon an meiner Seite. Dann wäre er wie ich und würde sich das nicht antun. Er würde mich ermorden, mein eigener Klon! Damit war dieser Plan nicht nur unmöglich sondern auch suizidal.
 

Mein Körper reagierte geübt, ich tat so als würde ich zuhören, starrte hin und wieder betreten auf den Boden, dann der unschuldige und dennoch schuldbewusste Ausdruck im Gesicht und natürlich das zustimmende Nicken, immer wieder Nicken. Langsam beruhigte sich die Hautfarbe meiner Mutter, ein gutes Zeichen und wenige Sekunden später verstummte sie.
 

„Gut, du darfst gehen. Aber vergiss nicht, um spätestens neun bist du wieder hier! Ashanti hat Zeit für dich und sie...“. Ich lächelte kurz, beugte mich nach vor und gab ihr ein Küsschen auf die Wange. „Bis später!“, und schon griff ich an ihr vorbei, schnappte mir Weste und Tasche und lief die Treppe hinunter.
 

Enthusiastisch drückte ich die Türklinge hinunter als sich plötzlich wie aus dem nichts eine faltige Hand um mein Handgelenk schloss, erschrocken zuckte ich zusammen und begriff dann. Wütend sah ich auf: „Oma, verdammt noch mal! Hör endlich auf damit, du bist siebzig! Siebzigjährige tauchen nicht lautlos von irgendwo her auf und verpassen ihren siebzehn jährigen Enkelinnen Herzinfarkte! Sie tun das einfach nicht!“
 

Amüsiert blitzten ihre grauen Augen auf, sie freute sich immer ein bisschen zu sehr wenn sie mich erschrecken konnte. Ich seufzte leise, es bekam auch meinem Ego nicht sonderlich gut. Wer hat schon Angst vor seiner Oma?

„Auch wenn deine Mutter nachsichtig mit deiner Ausbildung ist, du bist eine geborene Flamière! Wir werden nicht mehr lange dein Verhalten dulden, also halte dich zurück.“, ihre Stimme war leise und dennoch zuckte ich zusammen als hätte sie mich angeschrien. „Jasmin, kein Unsinn!“, ermahnte sie noch einmal und schritt wieder erhobenen Hauptes ins Wohnzimmer.
 

„Ich werde hier wie eine Schwerverbrecherin behandelt!“, rief ich ihr empört hinterher, nachdem ich entschieden hatte dass das Werfen meiner Umhängetasche auf den Kopf meiner Großmutter nicht meinem Alter entsprach.
 

Mit einem kurzen Blick auf die Uhr bestätigte sich meine Vermutung, ich war schon mehr als spät dran. Diese ewige Nörgelei der Frauen in meiner Familie warf jedes Mal meinen sowieso schon knappen Zeitplan durcheinander. Also tat ich dass was jede normal-denkende Siebzehnjährige in meiner Situation tun würde und rannte los.
 

„Wenn sie nicht bald aufkreuzt, dann schwöre ich rasiere ich ihr den roten Schopf von Kopf und zwinge sie mir daraus einen Pullover zu stricken!“, zischte Aiko ihrer Zwillingsschwester Maiko gut hörbar zu. Wie furchtbar kreativ Aiko's Drohungen doch waren erstaunte mich jedes Mal. Aiko und Maiko waren Zwillingsschwestern mit wenn, man mich fragt, echt beknackten Namen. Ich wartete noch kurz bis sich meine Atmung beruhigte, ich wollte nicht völlig atemlos und schnaufend auftauchen. Ich war eine Frau mit Klasse und eine Frau mit Klasse hechelte nicht wie ein Köter. Jedenfalls nicht dann, wenn es andere beobachten könnten.
 

„Bin schon hier...“, entspannt kam ich um die Ecke und grinste meine beiden Freundinnen an. Aiko's Blick wurde deutlich düsterer und sie warf meinem, in einem unordentlichen Knoten gebundenen, Haar einen besorgniserregenden Blick zu.
 

Nervös nestelte ich an meinem Haar. „Ihr habt die Tüten?“, fragte ich rasch ablenkend. Maiko hob die Papiertüten hoch, wirkte aber bekümmert. „Ich weiß nicht, ob das wirklich eine so gute Idee ist, dass ist doch Diebstahl.“, flüsterte sie und sah sich besorgt um, so als würden wir belauscht werden.
 

„Das ist kein Diebstahl, er lässt die Kirschen verrotten, das ist doch eine Schande und gehört verboten, es ist ja nicht so als ob er sie essen würde. Seid wie vielen Jahren laufen wir hier vorbei und starren auf die andere Seite des Zaunes und nie hat der Alte diese aufgesammelt oder gegessen und da er sich weigert kooperativ zu sein...“, unweigerlich grinste ich. „...ergreifen wir die Initiative , außerdem was soll schon passieren? Der Plan ist idiotensicher!“, stellte ich fest und lächelte die besorgte Maiko zuversichtlich an.
 

„Ja natürlich idiotensicher, das einzige Problem sind die zwei aggressiven Kampfhunde, aber da ohnehin du mit dem Risiko, von zwei Kampfhunden zerfleischt zu werden, zu kämpfen hast, “, sie sah mich noch einmal wütend an, es war immer blöd Aiko lange warten zu lassen. „soll es mir Recht sein!“
 

Empört starrte ich zurück. „In den letzten paar Tagen hab ich einen echt guten Draht zu den Hunden aufgebaut, sie lieben mich!“, gab ich stur zurück. Auch wenn ich mir nicht sicher war ob die paar Dosen Hundefutter genug waren, aber sie hatten sich streicheln lassen. „Egal, wir haben noch höchstens eine Stunde Zeit ehe Mr. Hanumoto von seinem Arzttermin kommt.“
 

„Und wessen schuld ist das?“, flüsterte Aiko ging aber zu ihren Platz, an dem sie Wache halten sollte, wir hatten den Plan bereits gestern besprochen und jeder wusste was er zu tun hatte. Ich nickte Maiko zu, welche sich in die entgegengesetzte Richtung zu ihrem Wachposten begab. Abwartend bis die letzten Passanten außer Sichtweite waren, trat ich an den weißen Zaun und sah hinüber. Die Hunde waren nicht zu entdecken, also hievte ich mich sportlich auf die andere Seite.
 

Auf der anderen Seite sah ich mich um und entdeckte die beiden Hunde unter einem der Kirschbäume im Schatten dösend. In dem ausladenden Hof standen vier Kirschbäume, kurzerhand entschied ich mich für jenen der dem Zaun am nächsten war. Ich vergewisserte mich noch einmal ob die Hunde noch schliefen, denn ich war mir nicht wirklich sicher ob mich die beiden wirklich so sehr mochten. Welche Wahnsinnige bildet sich auch schon ein zwei Kampfhunde innerhalb von wenigen Tagen zu betören? Zumindest redete ich es mir ein, glauben tat ich es aber selbst nicht. Ich war selbstbewusst und nicht bescheuert.
 

Noch mal tief einatmend nahm ich Anlauf um hoch genug springen zum können, denn die Äste des Baumes waren ziemlich hoch, mit einer Hand erwischte ich den Ast und baumelte kurz in der Luft, geschickt griff ich mit der zweiten Hand nach dem Ast und zog mich schließlich auf diesen. Eine kurze Atempause später war ich auch schon damit beschäftigt die erste Papiertüte mit Kirschen zu füllen. Ich war so in meiner Arbeit versunken, dass ich gar nicht bemerkte das einer der beiden Hunde aufgewacht war, mich erblickte und unter den Baum trottete um mich neugierig zu beobachten.
 

Schließlich war die Tüte voll und ich wollte vom Baum hinunter um die Tüte Maiko oder Aiko zu geben um die nächste aufzufüllen, da begegnete ich dem Blick des Rottweilers der mich von unten anstarrte. „Na toll,...“, flüsterte ich.
 

„Braver Wuffi.“, murmelte ich und nachdem er keine aggressiven Anzeichen von sich gab, kletterte ich vorsichtig hinunter, die Tüte an mich drückend. Anscheinend erkannte mich der Hund als seine gute Fee und schmiegte sich an mein Bein, ich lies mir meine Angst nicht anmerken und tätschelte den Köter etwas unbeholfen am Kopf.
 

Erschrocken fuhr ich zusammen als ich ein Knurren hinter mir hörte, langsam drehte ich mich um und erstarrte. Lustig der eine knurrt mich an während sich der andere an mich schmiegt. War ich hier in eine verrückte Dreiecksbeziehung geraten? Vorsichtig trat ich einen Schritt zurück. „Braaaver Hund.“, hauchte ich, das Knurren wurde lauter. Noch ein Schritt zurück, gut der Zaun war in der Nähe. Ich drückte die Tüte an mich und als der Teufelshund los preschte drehte ich mich um, und rannte los.
 

Geschickt kletterte ich über den Zaun und wahrte mich in Sicherheit, doch zu früh gefreut. Der Hund schaffte es mir zu folgen und preschte weiter auf mich zu, die Mordlust in seinen wahnsinnigen Augen. Panisch rannte ich wieder los und drückte fest die Kirschen an meinen Körper.
 

“Was ist los?“, rief mir Aiko zu als sie mich auf sich zu rennen sah. „HUND!“, schrie ich und warf ihr die Tüte zu, sie konnte die Tüte gerade noch auffangen. So schnell wie ich konnte rannte ich an ihr vorbei, die Hunde an an meinen Fersen hängend. „Also Jasmin, mit dir ist eindeutig nicht gut Kirschen essen!“, schrie sie mir lachend hinter her.
 

„Kuh!“, zischte ich und lief weiter. Ich nahm so viele Abbiegungen wie möglich um die Köter abzuschütteln und hatte schon bald die Orientierung verloren. Ich warf noch einmal einen Blick zurück und meine Vermutung bestätigte sich, beide Hunde rannten mir knurrend hinterher. Der eine Hund hatte anscheinend seine tiefe Verbundenheit zu mir vergessen, sicher so ein Mitläuferding. Wieder nach vorne starrend lief ich weiter und erstarrte, vor mir waren Treppen, sehr viele Treppen, zu viele Treppen. Gott segne meine Kondition.
 

Ich hatte nicht wirklich eine große Wahl und rannte wieder los, vor allem da ich mir einbildete dass die Hunde näher gekommen waren. Oben angekommen nahm ich kurz alles in mich auf, was so viel bedeutet wie ich schnappt Luft und suchte ein Versteckt. Vor mir waren ein Schrein mit einem Wohnhaus, ein alter Baum ohne Äste und eine kleine Hütte.
 

Ich entschied mich für die Hütte. Sie war am nächsten, und die Hunde hatten aufgeholt. Erleichtert bemerkte ich das sich die Tür aufschieben lies, doch als ich sie rasch zu schieben wollte klemmte sie. Ängstlich wich ich zurück, das Knurren der Hunde war bereits zu nah.

Es war zu dunkel und so stolperte ich über ein paar Treppen die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren und fiel unsanft auf den Boden. Weniger elegant kroch ich auf allen Vieren weiter. Ein Fluch entkam mir als ich mit etwas harten zusammen stieß, mit den Händen abtastend konnte ich nur bemerken dass es eine Art Holz war.
 

Das Knurren der Hunde hörte sich zu nah an, ängstlich und wie ihn Zeitlupe drehte ich mich um. Ich sprang auf, doch als sowohl Hund Nummer Zwei und Hund Nummer Veräter auf mich zusprangen wich ich wieder zurück und stolperte an dem Holzartigen Ding von vorhin aus und fiel in die Tiefe. Ich schloss meine Augen, alle schließen ihre Augen wenn sie fallen und dabei wollte ich keine Ausnahme darstellen.
 

Adieu mein schönes Leben...es war lustig mit dir. Mit geschlossenen Augen bemerkte ich nicht wie sich seltsames Licht um mich schloss und mich einhüllte. Stattdessen umhüllte mich nur Schwärze und so fiel ich das erste Mal in meinem Leben in Ohnmacht und das sollte schon was heißen...
 

... FORTSETZUNG FOLGT ...

Wilkommen im Mittelalter!

„Hört auf!“, die Stimmen meiner Schwestern klangen verzweifelt, doch ich musste es tun, mein Tod würde so viele andere retten. Kurz sah ich auf, hielt für einige Sekunden den Blickkontakt mit eiskalten blauen Augen die meinen Tod so sehr herbei sehnten. Ein kurzes Lächeln, ein wortloses Versprechen und wieder senkte ich den Blick, denn der Schmerz wurde unerträglich. 
 

Ich konnte spüren wie die hungrigen Flammen nach mir griffen, sich an meinen Leib sättigten. Die Hitze war nicht mehr zu ertragen und der erste Schrei löste sich aus meiner Kehle, es wäre so einfach gewesen das ganze zu beenden. Ein Wort und die Flammen würden erlöschen, es wäre so einfach diese alte Welt zu zerstören, bei ihrem Zerfall zu zusehen. Doch ich konnte es nicht tun, ich hatte einen Eid geschworen und ich würde meine Seele für diesen geben. Endlich konnte ich die wohl tuende Umarmung der Ohnmacht spüren, spürte den Tod der mich in seine sanften Arme nahm, konnte spüren wie meine junge Seele meinen sterblichen Körper verließ und dann wurde alles Schwarz. Ich war Tod. 
 

Es war so furchtbar dunkel, ich hatte das Gefühl aus einem Alptraum erwacht zu sein, nur um im nächsten Alptraum mich wieder zu finden. Ich wusste nicht ob ich starr vor Angst vom ersten Traum oder von diesem hier war, denn ich konnte mich einfach an nichts mehr erinnern. Verzweifelt kratzte ich meine Erinnerungen zusammen. 
 

Der Tag hatte gut begonnen, die Sonne hatte geschienen, es war heiß gewesen und doch dank des kühlenden Windes perfekt. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass dies mein letzter Tag auf Erden sein würde. Mit siebzehn zu sterben war wirklich nicht das Wahre, ich hatte doch noch so viel mit meinem Leben vor. 
 

Wäre mein Tod wenigstens ein bisschen spektakulärer geworden! Wobei ich nicht genau sagen konnte woran ich gestorben war, ich dürfte in irgendein Loch gefallen sein und befand mich jetzt wohl in der Hölle. Seit einer gefühlten Ewigkeit war ich jetzt schon in dieser Dunkelheit, ich konnte nicht einmal sagen ob ich noch einen Körper hatte.
 

Ich musste in der Hölle sein, denn ich konnte nichts hören außer meinen eigenen Gedanken und langsam überlegte ich wirklich wie ich als Geist wiederkehren konnte, wenn auch nur um den dummen Kötern die ja meinen Tod verursacht hatten in Todesangst zu versetzen. Als positiv denkender Mensch schien ein Dasein als Geist tatsächlich eine erträgliche Lösung meines Problems zu sein. Ich könnte dem Schuldirektor einen Besuch abstatten und sein Toupet etwas „Leben einhauchen“, bei  dem Gedanken eines stepptanzenden Toupets schien mein vermeintlicher Tod plötzlich gar nicht so schlimm zu sein. 
 

Plötzlich war etwas anders, ich wusste nicht genau was, es wurde heller und ich fühlte mich als wäre ich mit geschlossenen Augen im Karussell, abrupt schlug ich die Augen auf und bereute es sofort. Ein entsetzlicher Schmerz schoss mir in den Kopf und nur vage registrierte ich die vorbei fliegende Umgebung, ich bemerkte auch nicht, dass ich in den Armen eines mir unbekannten weißhaarigen Mannes war. Ich bekam auch nicht die Chance das alles zu bemerken, denn ich war schon wieder in Ohnmacht gefallen, mein Körper zu schwach um bei Bewusstsein zu bleiben. 
 

Ein leises Stöhnen kam von mir, ehe ich die Augen öffnete. Ich fühlte mich als würde ein paar Affen in meinem Kopf Samba tanzen, nicht dass sie jemals dazu fähig wären. Ich hatte schließlich versucht es ihnen bei zu bringen und die Zoowärter waren nicht sonderlich begeistert davon gewesen. Aber es wäre einfach ein Knaller auf Youtube gewesen.

Erschöpft schlug ich die Augen auf und starrte in die braunen Augen eines Kindes, dass plötzlich aufsprang und weg rannte. 
 

„Kagome-sama, Kagome-sama... sie ist wach!“, rief das kleine Mädchen aufgeregt, ihre Stimme wurde leiser, verriet mir so dass sich das Kind wohl von mir entfernte. Ich blinzelte und versuchte auszumachen wo ich war, verwirrt starrte ich an die Holzdecke und wandte meinen Kopf nach links nur um noch mehr Holz zu erkennen. Ich kannte diesen Ort eindeutig nicht, träge setzte ich mich auf und griff nach meinem Kopf der drohte mir vom Nacken zu hüpfen. 
 

Eilige Schritte näherten sich und sofort starrte ich zum einzigen Ausgang, aus dem das kleine Mädchen verschwunden war. Eine junge Frau mit schwarzem Haar betrat die Hütte, ein freundliches Lächeln auf den Lippen. „Hallo.“, rief sie mir zu. Neben ihr stand ein kleiner braun-rothaariger  Junge der mich neugierig anstarrte und hinter ihr konnte ich das kleines Mädchen von vorhin erkennen, dass sich immer wieder einen schüchternen Blick auf mich erlaubte. 
 

„Hallo.“, sagte ich vorsichtig und war selbst entsetzt von dem Krächzen in meiner Stimme. Die Frau schien es zu bemerken, denn sie trat schnell näher. Griff nach einem Holzbecher und schenkte mir aus einem Holzkrug etwas Wasser ein. Gierig nahm ich das Wasser an und trank mit schnellen Schlucken. 

„Du warst bewusstlos, Inuyasha hat dich gestern aus dem Brunnen gefischt. Wir dachten schon du wärst auch beschädigt.“, sagte sie vorsichtig während sie sich neben mich setzte. Verwirrt starrte ich sie an und fragte mich ob ich jemals den Geisteszustand der Verwirrung verlassen würde. „Oh.. ich bin Kagome,...“, wieder dieses sanfte Lächeln „... und das sind Shippou und Rin und du bist?“ fügte sie noch schnell hinzu. Anscheinend ein Mädchen das in einen Brunnen gefallen war.
 

Ich zwang mich zu einem Lächeln, was hätte ich sonst tun sollen? Schließlich hatte ich keine Ahnung wo ich war und das ganze war mir mehr als suspekt. „Jasmin.“, fügte ich rasch hinzu und musterte sie aufmerksam. Sie trug das Gewand einer Miko stellte ich fest, die Kinder hinter ihr waren auch eher traditionell gekleidet. Wo war ich hier gelandet? Wieder schweifte mein Blick durch den Raum, alles schien so altertümlich. Ich sah keine Küche, keine Stühle oder gar Fenster, in der Mitte des Raumes war eine Art Feuerfläche. Wo zum Teufel war ich? Ich sah wieder zu der Frau oder eher Mädchen? Sie war höchstens 18 Jahre alt, doch ihre Augen schienen älter, erfahrener. „Shippo, Rin geht doch hinaus spielen, ich werde mit ihr noch ein bisschen reden.“, sagte sie und beide Kinder nickten brav und liefen hinaus. 
 

„Wo bin ich?“, fragte ich sie vorsichtig und brachte sie zum Seufzen, schließlich strafte sie sich. „Du bist in einen Brunnen gefallen, in Tokio und circa 500 Jahre später in der Vergangenheit gelandet. Wir haben versucht dich zurück zu bringen, aber der Brunnen ist zur Zeit wohl außer Betrieb.“, sagte sie langsam. Ich blinzelte, einmal, zweimal, dreimal und versuchte das Gesagte ohne viel Erfolg zu verdauen. 
 

Die Frau hatte einen Knall, schloss ich aus dem Gesagten. „Sie ist wach?“, fragte eine männliche Stimme und trat in die Hütte. Erstaunt starrte ich den Mann an, er hatte weißes Haar, trug ein schockierend rotes Gewand, wieder seltsam traditionell und außerdem hatte er interessante Tierohren am Kopf. Verwundert rieb ich mir die Augen als diese sich auch noch täuschend echt bewegten. 
 

„Ja das ist sie.“, antwortete Kagome, während sie den Mann anlächelte, diese Art von Lächeln die einem bewies dass es sich um DEN Einen handelte. Interessiert beobachtete ich wie der Ausdruck in den Augen des Mannes während er Kagome ansah weicher wurden. Eindeutig ein Pärchen, wenn auch das seltsamste, dass ich je gesehen hatte. Beide total verrückt nach Cosplay. 
 

Sie sah wieder lächelnd zu mir. „Das ist übrigens Inuyasha, er hat dich aus dem Brunnen geholt, vielleicht könntest du uns ja erklären wie du in diesen gekommen ist?“, fragte sie, während sich der Mann – Inuyasha – nonchalant neben sie setzte und mich misstrauisch und neugierig beäugte. Eindeutig nicht der freundlichste Kumpane, also warf ich ihm einen ebenso unfreundlichen Blick zurück. Erst jetzt registrierte ich, dass Kagome mich etwas gefragt hatte und schaute verwirrt. Ich beschloss die Geschichte etwas umzuschreiben, die Wahrheit wäre doch etwas seltsam für das erste Kennenlernen. Wieso ich nicht wollte das mich diese Verrückte – Kagome – als diebische Elster entlarvte war mir noch nicht ganz klar, auf jeden Fall wollte ich, dass sie mich mochte. 
 

„Ich war mit meinen Freundinnen unterwegs...“, keine Lüge nur eine etwas umschriebene Wahrheit, kurz überlegte ich wie ich fortfahren sollte. „...und wir wurden von zwei Hunden attackiert, also bin ich los gerannt, ich dachte mir die Hunde würden über die endlos aussehenden Stiegen müde werden.“, sagte ich und sah die beiden Erwachsenen an. „Wurden sie aber nicht, also suchte ich ein Versteck und da war diese Hütte, die Tür brachte ich nicht zu, und als mich einer der Hunde an sprang, bin ich nach hinten gefallen und wohl in diesen Brunnen gefallen, als ich die Augen wieder öffnete war ich hier.“, endete meine Erklärung. 
 

Ich bezweifelte aber noch immer stark, dass ich tatsächlich im Mittelalter war, deswegen war es am besten die armen Verrückten zu verlassen. „Ähm, naja. Es war sehr schön, hier im Mittelalter. Tolle Kostüme! Ich mach mich mal auf den Weg, danke für die Gastfreundschaft.“, sagte ich während ich aufstand und den plötzlichen Schwindelanfall ignorierte. 
 

Der Mann sprang auf und knurrte mich an, eindeutig ein Irrer. Stirnrunzelnd sah ich ihn kurz an und ging um ihn herum. „Inuyasha, lass sie.“, hörte ich Kagome sagen, ignorierte das allerdings und schob den seltsamen Stoff beiseite um hinauszukommen und erstarrte. 
 

Vor mir erstreckte sich ein Dorf wie man es sonst nur in Filmen sah, die Holzhütten waren unregelmäßig über die Dorffläche verstreut. Keine Autos, keine Strommaste oder so etwas wie Mülltonnen, es sah tatsächlich so aus als ob ich 500 Jahre in der Vergangenheit war. 
 

„Versteckte Kamera?“, fragte ich leise und brüchig. „Keh, Weib du solltest Kagome glauben, das ist keine versteckte Kamera, das ist Edo!“, sagte Inuyasha wieder mit dem altbekannten knurrenden Unterton, während Kagome seufzte und aufstand. 
 

Nachdenklich knabberte ich auf meiner Lippe herum und versuchte die  Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass ich tatsächlich in der Vergangenheit war. Dann müsste dieser Brunnen in den ich gefallen war, also eine Art Portal in die Vergangenheit gewesen sein. „Kommt hier öfters mal wer aus der Zukunft vorbei?“, fragte ich zweifelnd. 
 

Kurz sah Kagome mich perplex an und grinste dann breit. „Mit dir und mir sind es dann schon zwei, normalerweise lässt der Brunnen keinen durch. Er scheint bei dir eine Ausnahme gemacht zu haben...“, sagte sie und wurde nachdenklich. Ich sah wieder ins Dorf, wir befanden uns in einer Hütte die weiter auswärts lag, schon beinahe im Wald und von der man einen guten Überblick über das ganze Dorf Edo hatte. 
 

Ich trat ein paar Schritte hinaus und atmete tief ein, es war nicht unmöglich, dass ich tatsächlich in der Vergangenheit war. Als ich in den Brunnen gefallen war, war ich in Gefahr, es war natürlich, dass meine angeborenen Kräfte nach einem Ausweg gesucht hatten, höchstwahrscheinlich hatten sie den Brunnen gezwungen mich in die Vergangenheit zu transportieren. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen, dass wäre eine durchaus interessante Lösung. 
 

Wahrscheinlich hatte ich nichts in der Vergangenheit zu suchen und die Magie des Brunnens hatte meine bekämpft und war jetzt kurzzeitig machtlos, dass würde auch meine lange Bewusstlosigkeit erklären. Doch mehr wusste ich im Moment nicht, ich hatte Ashanti nie wirklich zu gehört wenn es um Portale ging. 
 

„Da der Brunnen nicht funktioniert, ist es das beste du bleibst erstmal bei Kaede und Rin“, sagte Kagome und drückte mir aufmunternd die Schulter. „Kaede ist die offizielle Miko des Dorfes und sehr nett, Rin wird dir helfen dich hier ein wenig zurecht zu finden...“, setzte sie fort, während Inuyasha nun ebenfalls hinaus trat. 
 

Inuyasha anstarrend zog ich die Augenbrauen nach oben, wieso sahen seine Ohren so täuschend echt aus, und was hatte ein Cosplayer in Japans Mittelalter zu tun? Bevor ich mich versah, stand ich schon auf Zehenspitzen und griff noch ehe Inuyasha reagieren konnte nach seinen Ohren. 
 

„Die fühlen sich so echt an.“, murmelte ich, während Inuyasha wieder einmal knurrte und Kagome anfing zu kichern.
 

„Das sind sie auch, Inuyasha ist ein Hanyou, ein Halbdämon.“, erklärte sie. Nachdem mir das immer bedrohlicher werdende Knurren von Inuyasha endlich ein bisschen Respekt einflößte, ließ ich von seinen Ohren ab und starrte Kagome verwirrt an. „Wie?“, fragte ich verwirrt. Ein Halbdämon? Ich hatte noch nie einen gesehen, natürlich wusste ich wie jede meiner Art, dass es Dämonen gab, doch sie wandernden meistens mit Siegeln herum, so das ich keinem wirklich begegnet war. Wahrscheinlich schon, aber niemand verriet seine wahre Herkunft in der neuen Welt. 
 

„Dämonen scheinen in der Zukunft ausgestorben zu sein, aber hier gehören sie zur Realität und sind oft sehr gefährlich, deswegen ist es am besten wenn du das Dorf niemals allein verlässt.“, erklärte sie weiter, und schnell begriff ich, dass Kagome zwar ein magisches Wesen aus der Zukunft war, sie allerdings nichts von der neuen magischen Welt wusste. Ich entschloss mich, es dabei zu belassen. Es gab schließlich einen Grund warum wir alle unsere Identitäten geheim hielten. Auch wenn anscheinend Halbdämonen und Dämonen zu einem gewissen Maße geduldet wurden, ich bezweifelte stark, dass dies auch für meine Rasse gelten würde. Also würde ich mein Geheimnis weiter hüten.
 

„Komm ich stell dich Kaede vor, bei der du bleiben kannst bis der Brunnen wieder funktioniert.“, sagte Kagome und ging mit Inuyasha voraus, ich folgte ihnen nachdenklich. „Kagome, wo ist dieses Versteckte Kamera?“, hörte ich Inuyasha fragen. 

Langsam gefiel mir die Idee hier für eine Weile zu bleiben, es wäre auf jeden Fall interessanter als in der Zukunft. 
 

"Willkommen im Mittelalter.", flüsterte ich leise und bekam einen seltsamen Blick von Inuyasha zugeworfen, den ich allerdings gekonnt ignorierte. 
 

FORTSETZUNG FOLGT … 

Anders

Es gab einige Dinge in meinem jungen Leben die anfangs als gut erschienen und dann im Nachhinein vollkommene Kacke waren. Mein Fall ins Mittelalter gehörte nun offiziell dazu. Die letzten zwei Wochen die ich hier verbrachte hatte gehörten zu den langweiligsten Wochen meines Lebens. Schuld daran waren nicht nur Kagome und Inuyasha, die mich einfach zu sehr in ihren Augen behielten um wirklich Spaß zu haben. Kagome wollte einfach nicht das mir etwas geschah – namentlich von Dämonen gegessen zu werden und Inuyasha hatte einfach eine Heidenangst vor Kagome, die ihm das Versprechen abgeknöpft hatte auf mich aufzupassen.
 

Der andere Grund für diese schrecklichen zwei Wochen waren die Bewohner von Edo. In diesem Dorf kannte jeder jeden, und es gab auch eine gewissen angenehme freundliche und familiäre Atmosphäre. Leider erstreckte sich diese nicht auf mich. Die Einwohner Edos sahen mir mit einer ordentlichen Portion Misstrauen und Ablehnung entgegen.
 

Stirnrunzelnd griff ich nach meinem Haar und starrte es an. Ich war schon im neuzeitlichen Japan beschimpft und diskriminiert worden wegen meines andersartigen Aussehens, doch im neuzeitlichen Japan wussten die Menschen von Europäern. Hier nutzten die ganzen Beteuerungen Kagomes nichts, sie sahen mich als einen sehr schwächlichen Dämon. Mir gelang das Ausweichen vor den Steinen, die sie mir gelegentlich freundlicher weise hinterwarfen einfach nicht. Selbst Inuyasha mit seinen weißen Haaren wurde hier sehr freundlich und respektvoll behandelt, gut er hatte sich anscheinend schon bewiesen.
 

Ich wäre ziemlich sicher wahnsinnig geworden wenn es nicht die süße kleine Rin gäbe. Sie war so circa der eine einzige Mensch der mir ohne Vorurteile begegnete. Kagome und Inuyasha behandelten mich als würde ich im nächsten Moment tot umkippen. Kaede war einfach zu alt und viel zu belehrend. Miroku und Sango waren die ganze Zeit unterwegs und beim Rest des Dorfes war Hopfen und Meis verloren.
 

Nachdenklich beobachte ich Rin und Shippou beim Spielen und runzelte wieder die Stirn. Shippou mochte mich nicht. Es ging sogar soweit, dass er hin und wieder beim Steinewerfen anderer Kinder mitmachte. Doch dagegen konnte ich auch nichts tun, einige Youkai reagierten auf meine Rasse mit diversen Extremen und der kleine Shippou gehörte anscheinend dazu.
 

Ich lies wieder die rote Haarsträhne los die ich zwischen den Fingern gezwirbelt hatte los und setzte mich etwas aufrechter hin. Ich hörte etwas weiter entfernt Inuyasha und Kagome lachen, die beiden hatten entschieden dass ein Ausflug auf ein etwas weiter entlegenes Blumenfeld uns allen gut tun würde. Ich war mir allerdings ziemlich sicher, dass dieser Ausflug hauptsächlich wegen Rin gemacht wurde.
 

Rin war traurig, sie lies es sich zwar kaum anmerken, doch sie war wirklich traurig. Manchmal da hörte ich sie in der Nacht leise weinen. Kagome hatte mir erzählt das sie ein Waisenkind war, doch Sesshomaru – Inuyashas Bruder – sie irgendwie adoptiert hatte. Die genauen Umstände waren nicht bekannt und ich hatte mich nicht getraut sie zu fragen, da sie jedes Mal wenn die Sprache auf diesen Sesshomaru fiel ganz betreten zu Boden starrte.
 

Demnach hatte ich von Sesshomaru nur sehr wenig erfahren. Ich wusste, dass er ein vollblütiger Dämon war und nicht ganz so menschenfreundlich. Dies verwirrte mich dann doch, schließlich hatte er sich um Rin gekümmert. Jedenfalls sollte ich schnellstens das Weite suchen falls es je zu einer Begegnung kommt.
 

Missmutig beobachtete ich Shippous Vorführung seines überdimensionalen Kreisels, jedes mal wenn ich näher kam jagte er mich damit durch die Gegend. Rin dagegen klatschte lachend in die Hände und deutete hin wohin das Kreisel wirbeln sollte, Shippou lenkte diesen dann in die Richtung in die Rin gedeutet hatte. Ein Spaß, auch für mich solang es nicht meine Richtung war.
 

Wieder schallte Rins fröhliches Lachen über die Lichtung und mein Blick fiel wieder auf sie. Ich verstand nicht warum dieser Sesshomaru sie hier gelassen hatte. Natürlich hatte mir Kagome gesagt damit sie unter ihres gleichen aufwachsen könnte, doch wenn man mich fragte war dies eine Idee mit einigen Lücken. Die Dorfbewohner waren nicht nur zu mir furchtbar unfair, auch Rin bekam es mit ihrer Diskriminierung zu tun. Als Mündel eines Dämons hatte man es auch nicht leicht. Zwar bewarf man sie nicht mit Steinen, da sie kein vermeintlicher Dämon war, dennoch waren die Dorfbewohner distanziert und die Kinder ließen Rin nicht mitspielen. Aber das kleine Teufelskind Shippou durfte natürlich mit seinen tollen Tricks mit den Kindern spielen.
 

Rin war sensibel und verschloss sich jedes Mal nachdem sie ausgegrenzt wurde, setzte dann eine merkwürdige kalte Maske auf und weinte dann in der Nacht, wenn sie glaubte dass alle schliefen. Warum also hatte dieser Sesshomaru die kleine Rin hier gelassen? Sie lernte hier nichts, nichts das es wert war mit Diskriminierung und Misstrauen aufzuwachsen. Aber es war wohl nicht meine Aufgabe mich hier einzumischen, schließlich war ich die Außenseiterin, die darauf wartete dass der alte Brunnen wieder begann zu arbeiten.
 

Schließlich erlosch das Lachen Rins und ich sah wieder auf, Shippou hatte anscheinend irgendetwas auf einem Baum etwas abseits gesehen und war auf diesen geklettert, während Rin zu mir sah und schließlich auf mich zulief als sich unsere Blicke trafen. Ich grinste sie an als sie vor mir stand, wir waren circa auf gleicher Höhe. Ich saß während Rin stand. „Hast du deinen Spaß gehabt?“, fragte ich sie lachend, während sie eifrig nickte. „Ja, aber du solltest das nächste Mal mitspielen!“, sagte sie fröhlich während ich wohl etwas zu schnell den Kopf schüttelte.
 

„Nein, eher nicht. Schließlich würde mein Plan dann nicht aufgehen.“, erklärte ich ihr ruhig. Verwirrt sah sie mich an. „Welcher Plan?“, fragte sie. „Mein Plan, mein kleines süßes Opfer anzulocken!“, damit schnappte ich nach ihren Handgelenken und warf sie sachte zu Boden während ich begann sie zu kitzeln. Sie begann laut zu lachen und versuchte weg zu krabbeln, ich lies sie immer wieder kurz in dem Glauben sie würde mir entkommen nur um sie dann wieder zurück zu ziehen. Bald hatten wir schon Beide leichte Atembeschwerden wegen unseres heftigen Lachens. Schließlich lies ich mich neben sie plumpsen und starrte mit ihr die vorbeiziehenden Wolken an.
 

„Die Wolken sehen aus wie Meister Sesshomarus Fell.“, sagte sie leise. Neugierig sah ich zu ihr, es war das erste Mal, dass sie von sich aus von Sesshomaru sprach. „Er hat Fell?“, fragte ich sie neugierig, während sie nickte. „Ja, über seine Schulter.“, erklärte sie mir. Sesshomaru schien mir etwas feminin mit weißem weichem Fell über der Schulter. „Hast du denn nie probiert es zu klauen?“, fragte ich sie leise. Sofort schüttelte sie entsetzt den Kopf.
 

„Ri… Ich denke, glaube, dass ich etwas falsch gemacht habe.“, sagte Rin leise. Sie hatte begonnen von sich in der dritten Person zu sprechen, ich hatte vor kurzem bemerkt, dass sie jedes Mal wenn sie unsicher war zur dritten Person wechselte.
 

„Wie meinst du etwas falsch gemacht?“, fragte ich sie leise. Hielt meinen Blick allerdings noch auf die Wolke. Eine Wolke sah so aus als wäre sie ein Krokodil in einem Tütü.

„Sesshomaru-sama hat Rin einfach hier gelassen.“, flüsterte sie leise. Kurz überlegte ich was ich hier sagen sollte, ich rutschte etwas näher zu ihr. Noch immer lagen wir beide am Rücken und starrten in den Himmel.
 

„Rin, sag mal. Die Wolke da oben…“, ich deutete auf die Wolke die für mich ein Krokodil in einem Tütü darstellte „…wonach sieht sie deiner Meinung nach aus?“. Ich konnte ihre Verwirrung spüren, während sie nachdenklich die Wolke anstarrte. „Jasmin-sama, das ist eindeutig eines ich drehende Sonnenblume.“, sagte sie mit einer Überzeugung die nur ein Kind haben konnte. Kurz grinste ich, eine sich drehende Sonnenblume? Sicherlich nicht, es war eindeutig ein Krokodil in einem Tütü.
 

„Für mich sieht das nicht nach einer sich drehenden Sonnenblume aus. Sondern nach einem Tier, dass es bei mir daheim gibt, dass einen Gehrock trägt…“, erklärte ich ihr. Sie wollte schon widersprechen, schnell unterbrach ich sie. „Genauso wie du nicht siehst, was ich sehe, siehst du nicht was dein Sesshomaru-sama sieht und umgekehrt. Sesshomaru scheint zu glauben, dass du hier in Edo glücklich werden kannst. Während du glaubst das du bei ihm glücklich werden kannst.“, ich drehte mich auf den Bauch und sah zu Rin, die nun ebenfalls mich ansah.
 

„Und soll ich dir was verraten?“, fragte ich sie grinsend. Sie nickte eifrig. „Das da oben ist nur eine Wolke, egal was wir in ihr sehen. Doch ich hab ganz kurz da oben eine sich drehende Sonnenblume gesehen, nur in dem du es mir gesagt hast. Was hältst du davon wenn du auch Sesshomaru sagst das du hier nicht glücklich bist?“
 

Ich konnte regelrecht sehen wie sich die kleinen Rädchen in ihrem Kopf drehten, und schließlich lächelte sie mich strahlend an und nickte wieder.
 

„JASMIN, RIN, SHIPPOU! KOMMT WIR GEHEN ZURÜCK!“, hörte ich Inuyasha schreien, während Kagome in ihren Rucksack wieder die Picknickdecke faltete auf der die Beiden wohl gelegen sind. Ich ließ mir von Rin aufhelfen, nicht weil ich es brauchte, sondern weil es ihr Spaß machte mich wie eine alte Frau zu behandeln.
 

Später am Abend saßen Rind und ich in unserer Hütte, die wir mit Kaede teilten und spielten Karten. Rin war gerade gewinnen, natürlich ließ ich sie gewinnen. Ich war um einiges älter, es war meine gütige Seite die mir dauernd miese Karten aus dem Stapel zog. Plötzlich lief mir ein Schauer über den Rücken der so heftig war das mir die Karten aus der Hand fielen. Ein Siegel war gebrochen. Wieso hatte sich eines meiner Siegel geöffnet. Nur wenn ich in Gefahr war, in Lebensgefahr war dies möglich.
 

„Rin, wir müssen hier weg!“, ich Griff nach ihrem Handgelenk und zerrte sie regelrecht aus der Hütte, bevor sie verstanden hatte was geschah. Keine Sekunde zu spät. Kaum waren wir aus der Hütte gestürzt, schoss ein Wurm aus dem Erdboden durch die Hütte. Es zerriss die Hütte als ob sie aus Papier gemacht wäre. Entsetzt erstarrte ich, als sich aus seinem Kopf Fühler lösten. Schließlich rollten sich die Fühler irgendwie auf und daraus lösten sich Augen, die sich auf uns richteten. Ich konnte nichts tun, meine Siegel waren wieder geschlossen und selbst wenn. Ich konnte mich keinen Millimeter bewegen, so starr vor Angst war ich.
 

Rin riss panisch an meinen Händen und endlich kam ich zu mir. Ängstlich liefen wir los, während ich mich fragte warum sich mein Siegel wieder geschlossen hatte. Ich war eindeutig noch in Lebensgefahr! War das diesem dummen Ding nicht klar? Und wo waren Kagome und Inuyasha wenn man mal wirklich in Gefahr war? Hinter uns hörte ich das Ding auf uns zu schlängeln, das Herz klopfte mir so schnell, dass mir kurz der Gedanke kam dass ich wohl gerade einen Herzinfarkt bekam. Endlich sahen wir die anderen Hütten, doch erstarrten wieder.
 

Ich verstand warum Kagome und Inuyasha uns nicht geholfen hatten. Beide waren mit dem Bekämpfen weiterer Biester beschäftigt, gut zwei Dutzend von den Dingern waren hier aufgetaucht.
 

Die Erde erbebte und rasch warf ich mich in einem plötzlich Aufwallen eines Beschützerinstinkts auf Rin, ich konnte noch einen Windhauch spüren. Der Wurm knallte dort wo wir gestanden hatten auf den Boden und drehte sich wieder zu uns.
 

Was jetzt?
 

Panisch sah ich zu Rin herab, die unter mir lag. Es würde gleich wieder auf uns stürzen, uns blieb nicht genug Zeit wieder auszuweichen. Wieso deaktivierte sich bloß mein Siegel nicht?
 

Ich wollte nicht sterben.
 

Wieder drehte ich meinen Kopf auf den ekligen Wurm zurück, der nun auf uns zu schnellte. Ich drehte mich so dass ich mit meinen Körper Rins vollkommen versteckte. Vielleicht würde wenigstens sie es schaffen. Resigniert schloss ich die Augen.
 

Doch ein seltsames Geräusch ließ mich meine Augen wieder aufreißen, gerade noch rechtzeitig um Teile des Wurms auf mich zu fliegen zu sehen. Eine seltsame Schnur aus Licht, hatte das Ding regelrecht zerschnitten. Es war eklig.
 

Ich folgte dem Ende der „Schnur“, der krallenbesetzten Hand entlang zu dem silberhaarigen Mann, der uns anscheinend das Leben gerettet hatte. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Er war gefährlich und plötzlich hatte ich mehr Angst vor ihm als vor den Würmern die nach wie vor ihr Unwesen im Dorf trieben.
 

Alles in mir schrie mir zu die Beine in die Hand zu nehmen. Hinter mir hörte ich Rin aufatmen.
 

„Sesshoumaru-sama!“

Und sie weinte


 

Und sie weinte


 

Das also war Sesshomaru. Inuyashas älterer Bruder und wie mir in Erinnerung kam, kein sonderlicher Menschenfreund mit Rin als bestätigende Ausnahme. Ich war nicht arrogant genug zu glauben, dass er MICH gerettet hatte, ich war bloß eine Rettung die sich kaum vermeiden lies ohne Rin zu gefährden. Ich war der Rettungs-Kollateralschaden, kam mir der spöttische Gedanke. 
 

Er war eine eindrucksvolle Erscheinung und auch wenn es mir schwer viel Youki zu spüren, seines war mächtig genug mir kalte Schauer über den Rücken fahren zu lassen. Er hatte seinen prüfenden Blick auf Rin gerichtet, und so konnte ich ihn unbeobachtet beobachten. Er war im wahrsten Sinne des Wortes schön. Großmutter hatte mir erklärt, dass viele der mächtigen Youkai sehr gut aussahen da sie das Fleisch von jungen Mädchen gerne aßen und dumme junge Mädchen sich von diesem Aussehen anlocken ließen. Er war das Licht und die jungen Dinger die Motte. Ich wollte keine Motte sein entschied ich. 
 

Sein Blick richtete sich auf mich und mein Herz setzte aus. Doch ich hielt seine aufmerksam nur wenige Sekunden und im nächsten Moment war er verschwunden. Wirklich weg. Verwirrt sah ich mich um und entdeckte ihn den nächsten Wurm mit seiner Lichtpeitsche zerschneiden. Mir wurde übel, überall um ihn flogen die einzelnen Teilchen seines nächsten Opfers und wirklich nichts traf ihn. Unweit von ihm erlegte Inuyasha ebenfalls gerade einen der Würmer und sah aus als ob er in dem Blut der Würmer baden würde. 
 

Sesshomaru war tödlich, schnell und kalkulierend in der Art wie er tötete. 
 

Wie konnte Rin nicht erkennen was für ein Monster er war? Ich drehte mich etwas zu dem kleinen Mädchen hinter mir, und bemerkte verwundert dass sie ihre Augen geschlossen hatte. „Rin?“, fragte ich vorsichtig. 
 

„Sesshomaru-sama will das ich die Augen schließe.“, erklärte sie mir als ob ihre Antwort irgendeinen Sinn ergeben würde, woher wollte sie das wissen? Sesshomaru hatte kein Wort gesagt.  Kopfschüttelnd richtete ich mich zu meiner vollen Größe von stattlichen 1m 68cm auf und orientierte mich.
 

Die Anzahl der Kreaturen nahm drastisch ab wie ich mit einiger Erleichterung zur Kenntnis nahm. Ich rümpfte die Nase, der Geruch von den Viechern würde wohl nicht so schnell verschwinden. Das Dorf glich einem Kampfschauplatz, viele der Hütten waren nur noch zusammengefallenes Holz und Stroh, einige brannten und die müden und von aschegeschwärzten Gesichter suchten teilweise verzweifelt unter den Hütten nach überlebenden. Ich erkannte die Dorfbewohnerin die mir einige Mal ziemlich zielgenau einen Stein auf den Kopf geworfen hatte (ich hatte ein bisschen Bewunderung für sie offen, ich hatte selbst einfach kein Ziel), wie sie mit Tränen in einer der zusammengefallenen Hütte nach etwas suchte. Sie hatte ein Kind. Ich hatte sie ein paar Mal beim Spielen mit einem kleinen Jungen beobachtet. 
 

Ohne es zu bemerken trugen mich meine Beine zu ihr und ich begann ihr beim suchen zu helfen. Sie schien kaum zu bemerken wer ihr gerade half. Gemeinsam schafften wir es einem etwas größeren Holzscheit zur Seite zu schieben und die Welt blieb für mich stehen. Unter dem Holzscheit lag der gebrochene Körper des kleinen Jungen. Sein Kopf lag seltsam auf, Blut lief aus einer Wunde an seinem Hals und entsetzt bemerkte ich dass sich sein Kopf fast von seinem Genick gelöst hatte. Die Frau schrie auf und viel auf die Knie. Schluchzend nahm sie den gebrochen Körper ihres Sohnes in die Arme und drückte diesen an sich während sie ihn mit sich wippte, nach vorne und zurück. 
 

Ich machte einen Schritt zurück, dann zwei, drehte mich um. Verzweifelt fuhr ich mir mit der Hand durchs Haar, während mein Blick wieder auf Rin fiel. Sie saß noch immer mit geschlossenen Augen am Boden, so wie ich sie zurück gelassen hatte. Ein kleines Lächeln hatte sich auf ihre Lippen gelegte und hinter mir konnte ich noch immer das verzweifelte Schluchzen der Mutter hören. 
 

Ich hatte hier in Edo nichts verloren, ich war nichts weiter als ein Mädchen aus Tokio. 
 

Nie war mein verlangen nach meinem zu Hause größer als jetzt. 
 

„Jasmin!“, ich sah in die Richtung aus der Kagomes Stimme kam, sah sie aber nur verschwommen. Zitternd hob ich meine Hand an die Augen, irgendwie und ohne es zu bemerken hatten die Tränen begonnen zu fließen. Kagome lächelte mir erleichtert zu, und noch immer schluchzte die Frau hinter mir. Was war bloß falsch mit diesen Menschen hier? Kagome und Rin. Wie konnten sie lächeln während das um uns herum geschah? Eine Mutter ihr Kind verloren hatte? 
 

Eine kleine Hand griff nach meiner, ich zuckte zusammen und sah dann herab und sah in die besorgten Augen Rins die zu mir aufsahen. „Euch geht es doch gut?“, wieder sah ich zu Kagome. Ob es mir gut ging? Ich war im Schock, sie war doch eine Miko. Erkannte sie keinen Schockzustand wenn sie einen sah und noch immer heulte ich. Kagome senkte langsam ihren Bogen, legte die beruhigend ihre Hand auf meine Schulter. Und noch immer weinte die Mutter laut. Wieso half ihr keiner? 
 

Ich wurde wütend, schob die Hand Kagomes unwirsch zur Seite. „Was fragst du mich wie es uns geht! Uns geht es gut!“, schrie ich sie an und drehte mich um, wenn sie nicht helfen würde. Ich würde der armen Mutter helfen und dann fiel mein Blick auf die Frau. 
 

Sie weinte nicht mehr. 
 

Stattdessen lag ihr Körper über dem Leib ihres Sohnes, ihre Augen waren gen Himmel gerichtet. Weit offen und mit Entsetzen stolperte ich zurück. Sie war tot.

"Adrenalin" schoss es mir durch den Kopf, die Mutter war nur wegen des Adrenalins in der Lage gewesen trotz ihrer Wunden ihren Sohn zu suchen, bis sie ihn gefunden hatte. Noch immer sah ich ihre verzweifelten Tränen in meinem Kopf, hörte noch immer ihr Schluchzen. 
 

„Jasmin, wir hätte nichts mehr für sie tun können.“, hörte ich Kagome leise sagen. Ich konnte nur langsam nicken. 
 

Wieso hieß es Ruhe vor dem Sturm, wenn doch die Stille die sich nach dem Sturm legte so viel ruhiger war? „Jasmin-sama.“, flüsterte Rin und hielt wieder meine Hand während sie mir ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Ich versuchte mich zusammen zu reißen, doch meine Tränen ließen sich einfach nicht zurück halten. Ich hatte noch nie so geweint, noch nie waren mir die Tränen leise über die Wangen gekullert. Ich war schon immer eher die Art von Mensch der dabei heftig schluchzte und schniefte. 
 

„Hättet Ihr doch bloß die Augen geschlossen…“, murmelte Rin und ich verstand endlich ihre dubiose Antwort von vorhin. „Achso.“, murmelte ich und zwang mich an etwas anderes zu denken, ich wusste ich würde mich mit dem gerade Erlebten spätestens in meinen Träumen auseinander setzten müssen. 
 

Rin sah neugierig nach links und ich folgte ihrem Blick. Sesshomaru stand vor Inuyasha und irgendwie sah er aggressiv aus, auch wenn sein Gesicht nichts verriet. . Ich war im Moment heilfroh nicht in Inuyashas Haut zu stecken, und das nicht nur wegen der ganzen Wurmextremente auf seiner Haut. 
 

Inuyasha wippte etwas nervös von einem Fuß auf den anderen. 

„Keh… ihr ist nichts passiert!“, murrte Inuyasha. 
 

Seine achtlose Antwort schien den Dämon keineswegs zu beruhigen, schloss ich daraus dass Inuyasha im nächsten Moment gegen den nächsten Baum knallte und diesen mit der Wucht seines Aufprall regelrecht in zwei Stücke riss. 
 

Memo an mich selbst: Sesshomaru nicht wütend machen. 
 

Heiliges Radieschen, wieso blieben wieder alle so ruhig? Kagome seufzte leise während Rin auf den Dämon zulief und ihre kleinen Arme um die Hüfte des Dämons schloss. Ich spannte mich unweigerlich an, befürchtete das schlimmste. 
 

Rin schien irgendetwas zu sagen, Sesshomaru legte kurz seine krallenbesetzte Hand, die todesbringende Leuchtpeitschen erschaffen konnte, auf ihren Kopf. Das kleine Mädchen lies von ihm ab und begann fröhlich los zu plappern. 
 

Ich stand etwas verloren da, da Kagome Inuyasha beim Aufstehen half. Es schien Inuyasha gut zu gehen, tatsächlich schien er irgendwie erleichtert zu sein. Als ob er mit dem Baum-Stunt noch glimpflich davon gekommen war. 
 

Rin plapperte weiter fröhlich auf den Dämon ein, so als hätte Sesshomaru nicht gerade Inuyasha an den nächsten Baum geschleudert. Kopfschüttelnd wandte ich mich ab und marschierte zu unserer Hütte zurück. Oder besser gesagt zu dem was von ihr übrig geblieben war. 
 

So bekam ich auch nichts von dem Gespräch, beziehungsweise von dem Monolog den Rin gerade sprach mit. Später würde ich es zu tiefst bereuen, denn Rin entschied mit ihrem Geplapper über mein Schicksal. 
 

Wenige Minuten später starrte ich resigniert auf „meine“ Hütte, eigentlich Kaedes Hütte. Doch die war gerade in ein benachbartes Dorf geritten um diesen mit einer Dämonenplage zu helfen. Pah! Da würde sie ihr ein Auge aber weit aufreißen wenn sie diesen Dreck hier sah. Ob sie mir wieder ihren Stab über den Kopf schlagen würde? Seufzend machte ich ein paar Schritte auf die Ruine zu, vielleicht lies sich ja darunter irgendetwas retten. Das schien mein neuer Job zu sein, in Ruinen zu graben. 
 

Etwas links von mir sah ich etwas aufblitzen, und wollte gerade da hin, blieb allerdings an einem der Holzscheite mit meinem braunen Wollkimono hängen so dass sich ein Faden löste. Leise fluchte ich los, während ich vorsichtig versuchte meinen Kimono von dem Holzscheit zu lösen. Nachdem ich meinen Kimono befreit hatte wandte ich mich wieder dem glänzenden Ding zu. Tatsächlich schaffte ich es, es rauszuziehen. Es war die Teekanne, die Kagome Kaede geschenkt hatte. 
 

„Die Teekanne, die macht den Tee.“, murmelte ich amüsiert vor mich hin. Ich hatte die Teekanne gerettet, es war zwar nur klein. Aber es lies mich nicht mehr ganz so nutzlos fühlen und eventuell wäre Kaede etwas besser gelaunt wenn sie mich als Retterin ihrer Teekanne erkannte. Sie liebte diese rosa geblümte Teekanne.
 

Vorsichtig legte ich die Teekanne zur Seite und mit neuer Motivation wollte ich mich wieder an die Arbeit machen. 
 

„Menschenweib.“, erschrocken fuhr ich zusammen, drehte mich zu schnell zu der Stimme die hinter mir aufgetaucht war um und fiel dank meiner abrupten Bewegungen hin. „Was zum…“, murmelte ich auf und sah auf. Erstaunt starrte ich auf Sesshomaru. Oh Gott, er würde mich töten.
 

Kalt, mit seiner Leuchtschnur. Sesshomaru sah mit einer solchen Abneigung zu mir herab, das ich mich wie einer dieser ekligen Würmer von vorhin fühlte. Er schien auf irgendetwas zu warten. 

„Ähm…“, verwirrt blinzelte ich. Er war doch schnell mit seinem herumgetöte. Wiese machte er nicht schnellen Leuchtschnurrprozess mit mir? 
 

„Du wirst uns begleiten.“, sagte er kalt. Während ich wieder blinzelte, ich hatte hier wirklich irgendetwas verpasst. „Mitkommen?“, fragte ich wieder weniger intelligent, wenn möglich wurde sein Blick noch einmal abfälliger. Kurz hatte ich das Gefühl als würde er an meiner Intelligenz zweifeln. Wunderte mich auch kaum, ich hatte wirklich kaum mehr als ein Wort gesagt. Aber dieser Youkai war in seinen Erklärungen auch furchtbar minimalistisch. 
 

„Jasmin-sama!“, die fröhliche Stimme Rins die auch schon neben dem Youkai auftauchte riss mich ein bisschen aus meiner Verwirrung. „Sesshoumaru-sama hat das Krokodil gesehen und Rin darf wieder mit ihm kommen und du darfst auch mitkommen!“, erklärte sie glücklich. Wieder blinzelte ich wieder einmal verwirrt, ich solle mitkommen? Mit ihr und Sesshomaru. Dem Daikyoukai?  
 

Never gonna happen. 
 

„Rin, ich werde lieber hier bleiben. Du weißt schon, ich muss … nach Hause.“, erklärte ich rasch mit einem kurzen Blick auf den Daiyoukai. Ich könnte schwören das sein Blick die Temperatur um locker fünfzehn Grad fallen ließ.  
 

„Du willst Rin nicht begleiten?“, fragte sie, während ihre Unterlippe verdächtig zu Zittern begann. Na super jetzt würde sie auch noch weinen, ich hatte eindeutig genug Tränen für einen Tag.
 

„Rin unterrichte Inuyasha von unserer Abreise.“, befahl der Youkai, während sein Blick nicht von mir abwich. Rin nickte nur und war auch schon im nächsten Moment wieder verschwunden. Weg. Ohne einen Blick auf ihre Lebensretterin zu riskieren. 
 

Ich schluckte als mein Blick wieder auf den Daiyoukai fiel, mir schwante Böses, unweigerlich machte ich einen Schritt zurück, dann zwei … 
 

… Fortsetzug folgt… 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe irgendwer wird das hier noch lesen. :)

Jedenfalls das wars erstmal bis Sonntag von mir. Dann gehts weiter. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß nicht wirklich was ich von diesem Kapitel denken soll.
Es war echt schwer es zu schreiben. Zum einen weil Jasmin noch immer eher beobachtend fungiert... und zum anderen wollte ich es aus der Sicht eines Mädchen schreiben, dass den Tod nicht einfach wegblinzelt...

...naja... ich bin noch nicht wirklich zufrieden damit, wollte aber endlich weiter kommen.
Im nächsten Kapitel gibt es einen kleinen Auszug aus Sesshomarus Sicht, um seine Beweggründe ein bisschen zu zeigen.

Naja ich hoffe ich hab niemanden vergrault mit dem hier geschriebenen.
Bei Wünschen, Anregungen und Kritik an mich wenden. Komplimente lese ich auch ganz gern.

Das nächste Kapitel habt ihr spätestens am Freitag. ^^
Eure Maja/Apidae Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Yuhirael
2014-06-20T21:49:16+00:00 20.06.2014 23:49
Hey, coole FF und vor allem schöner Schreibstil! Hat echt Spaß gemacht das bis jetzt zu lesen.
Bin gespannt, was Jasmin eigentlich wirklich ist und wies mit ihr weitergeht...
Ich finde auch den Vergleich mit der Motte und dem Licht sehr gut. An sowas hab ich bis jetzt noch nie gedacht oder in ner anderen FF gelesen (Zumindest das Prinzip, das dahinter steckt)
Ich freu mich drauf, wenn ich mehr von der FF zu lesen bekomme :)
LG
Von:  Mimiteh
2014-05-27T19:42:08+00:00 27.05.2014 21:42
Oha, du schaffst es wirklich, einen vielschichtigen Charakter aus Jasmin zu machen. Ich bin sicher, sämtliche Beteilgten werden noch ihren Heidenspaß mit ihr haben. Was auch immer sie ist. - Und ihre Familie? War wohl nix mit um 9 zuhause sein.
Da landet sie im Mittelalter, balanciert zwischen Unglaube und durchaus modernem Wissen über Dämonen und ähnliche Gestalten, übernimmt gleich mal die große-Schwester-Rolle gegenüber Rin und jetzt lernt sie also Sess kennen. Na prima.
Übrigens sind dir auch die anderen Charas individuell und IC gleichzeitig gelungen, echt gut.
Nur an mancher Stelle sind Rechtschreib- und Tippfehler, die sicher zu vermeiden wären. Typische Flüchtigkeitsfehler, meiner Meinung nach, hm? Da könntest du vielleicht nochmal drübergucken.


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