Zum Inhalt der Seite

Alien Hunter

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Auftakt

Na ja, wie schon erwähnt: es is ne eigene Serie, aber so unbedingt gehört nicht alles mir... aber lest selbst.

Falls ihr wirklich Kommentare dazu abgeben wollt, schreibt an Taichi001@aol.com oder per ENS an Danni ^__^
 


 

Alien Hunter

"Der Auftakt"
 

Ein junger Student namens Nathanael schrieb einen Brief an seinen Freund, der in seiner Heimatstadt lebte. Er beschrieb, was ihm als kleinem Jungen einmal passiert war. Jedoch wusste Nathanael noch nicht, was noch alles auf ihn zukommen würde, wenn er diesen Brief beendet hatte: "Hallo, lieber Freund. Heute ist mir ein Mann begegnet, ein Wetterglashändler, der schreckliche Gedanken in mir hervorgerufen hat. In diesem Brief möchte ich dir erklären, warum dies so ist. Vor etwa zwanzig Jahren saß ich jeden Abend mit Vater, Mutter und meinen Geschwistern in Vaters Arbeitszimmer. Vater hatte immer schöne Geschichten erzählt oder er gab uns Bilderbücher, welche wir uns anschauen sollten, in die Hand. An solchen Abenden, wo er uns genannte Bilderbücher gab, war Mutter immer sehr traurig und schickte uns, genau um neun Uhr, in unsere Betten. Sie sagte dann immer, dass der Sandmann auf dem Weg zu uns wäre. Wir hörten immer die schweren, dumpfen Schritte des Sandmanns, allerdings bekamen meine Geschwister und ich ihn nie zu Gesicht. Über Jahre hinweg kam der Sandmann zu uns. Und mit jedem Jahr wuchs meine Neugier, den Sandmann auch nur ein einziges Mal zu sehen. Als ich dann zehn Jahre alt war, war auch der Mut vorhanden die Bekanntschaft des Sandmanns zu machen. Also gab ich vor schon sehr müde zu sein und verließ Vaters Arbeitszimmer noch vor neun Uhr. Als Mutter mit meinen Geschwistern an meinem Zimmer vorüber war, schlich ich mich leise in das Arbeitszimmer und versteckte mich hinter einer Gardine, welche direkt neben der Tür hing. Kurz nach mir betrat der Sandmann das Zimmer. Und als er dort im Schein des Lichtes stand, konnte ich ihn genau erkennen. Es war der widerwärtige Rechtsanwalt Coppelius, der oft zu uns zum Mittagessen kam. Wenn ich aus heutiger Erfahrung spreche, denke ich, dass mein Vater und er mit irgendwelchen Chemikalien experimentierten. Damals sah es für mich jedoch so aus: Coppelius holte mit einer Zange hell blinkende Massen aus dem Feuer, welche er mit dem Hammer bearbeitete. Dabei kam es mir so vor, als ob ich Menschengesichter ohne Augen im Raum umherfliegen sähe. Und plötzlich rief Coppelius, dass er Augen benötige. Vor lauter Schrecken schrie ich laut auf und stürmte so schnell aus meinem Versteck, dass ich auf den Boden fiel. Coppelius griff nach mir und sagte, dass er nun die passenden Augen habe. Nämlich meine Augen. Doch mein Vater griff ein und flehte Coppelius an, er solle mir nicht die Augen entfernen. Coppelius tat dies. Allerdings tat er etwas viel schrecklicheres mit mir. Damals schien es mir, als ob Coppelius mir mit schwarzer Magie die Arme und die Beine abnahm und sie mir dann wieder ansetzte. Heute sehe ich es aber so, dass er mir Arme und Beine brach. Jedenfalls musste ich ein paar Wochen das Bett hüten. Nach dieser Tat tauchte Coppelius für etwa ein Jahr nicht mehr auf. Doch eines Abends hörten wir wieder die schweren, dumpfen Schritte, die nur von Coppelius stammen konnten. Schnell ging meine Mutter wieder einmal mit meinen Geschwistern in die obere Etage und schickte mich in mein Zimmer. Allerdings konnte ich nicht schlafen. Und plötzlich, gegen Mitternacht, hörte ich einen lauten Schlag, der mich hoch schrecken ließ. Ich hörte jemanden schnell an meiner Zimmertür vorbeilaufen und die Haustür mit einem Klirren zuschlagen. Es konnte nur Coppelius sein. Nachdem ich mich versichert hatte, dass Coppelius wirklich verschwunden war, lief ich schnell zu meinem Vater. Als ich jedoch in sein Arbeitszimmer eintrat, entdeckte ich ihn in einer Blutlache liegend. Coppelius hatte ihn ermordet. Die Ermordung meines Vaters kam an die Öffentlichkeit und Coppelius sollte zur Rechtschaffenheit gezogen werden, war aber nirgendwo aufzufinden. Und wenn ich dir nun erzähle, dass der Wetterglashändler, den ich soeben getroffen habe, Coppelius war, wirst du mich wahrscheinlich für verrückt erklären, aber der Mann hat sich noch nicht einmal die Mühe gemacht seinen Namen zu ändern. Er nennt sich nicht mehr Coppelius, sondern Coppola. Außerdem hat er Coppelius' Gesichtszüge. Und glaube mir, ich schwöre Rache. Ich werde Coppelius zur Rechtschaffenheit ziehen." Hier endete der Brief. Was Nathanael nun allerdings noch nicht wusste war, dass sich seine Rache gegen Coppelius schwieriger gestalten sollte, als er zunächst angenommen hatte. Inzwischen müsste Coppelius eigentlich ein alter Mann sein, da der Vorfall nun schon etwa zwei Jahrzehnte zurück lag. Dieser Mann - er hatte zwar Coppelius Gesichtszüge- war aber kein alter Mann. Im Gegenteil, er war in etwa erst zwischen dreißig und vierzig Jahren alt. Aber wie konnte das möglich sein? Das war eine der ersten Fragen, die Nathanael zu beantworten hatte. Also recherchierte er und fand heraus, dass man Coppelius Leiche vor fünf Jahren am Ufer eines Flusses gefunden hatte. Anscheinend war er in den Fluss gefallen und dort im eisigen Wasser erfroren. Man konnte allerdings nie wirklich feststellen, woran Coppelius gestorben war. Nathanaels nächster Gedanke war, dass dieser Mann vielleicht Coppelius Sohn sei. Er fand aber heraus, dass Coppelius nie verheiratet war und somit auch keine Kinder haben konnte. Alle anderen näheren Verwandten waren tot oder lebten in einem anderen Land. Wer also war dieser Mann? Nathanael wusste keine Antwort, egal wie sehr er sich auch anstrengte. Er fasste einen Plan, wie er sich für seine Misshandlung und den Tod seines Vaters rächen konnte. Als Coppola nach ein paar Tagen abermals zu Nathanael kam, sagte Nathanael zu Coppola : "Guten Tag, Herr Coppola! Ich möchte Ihnen für den Verkauf eines ihrer Ferngläser danken und würde Ihnen gerne etwas in meiner Wohnung zeigen. Ich habe das Fernglas ausgetestet und dabei eine Entdeckung gemacht.""Meinetwegen. Sagen wir heute Abend um neun Uhr.", entgegnet Coppola. "Einverstanden. Heute Abend um neun Uhr." Nathanael ging nach Hause und bereitete sich auf das Eintreffen Coppolas vor. Zur Sicherheit versteckte er hinter einem Vorhang von einem der Fenster des Wohnzimmers ein Gewehr. Kurz vor neun Uhr hörte Nathanael wieder die polternden, schweren Schritte, die ihm aus seiner Kindheit noch gut im Gedächtnis waren. "Es ist soweit. Der Sandmann ist auf dem Weg zu mir.", dachte Nathanael. Plötzlich verstummten die Schritte und es klopfte an der Tür. Mit zitternder Hand öffnete Nathanael. Es war, wie angekündigt Coppola. Nathanael bat ihn herein und sprach: "Bitte, Herr Coppola. Gehen Sie schon vor ins Wohnzimmer. Dort habe ich das Fernglas. Wenn Sie möchten können Sie schon einmal nach meiner Entdeckung Ausschau halten." "Was wollen Sie noch machen?" fragte der Mann. "Ich werde einen Tee kochen. Ich hoffe sie mögen Tee.", kam die Antwort. Nathanael ging in die Küche und setzte Wasser für den Tee auf. Allerdings hatte er nicht vor einen Tee zu kochen. Er nahm sich das größte Messer was er finden konnte und schlich sich ins Wohnzimmer und auf Coppola zu. Als er nahe genug war, holte er aus und stach von hinten mitten in Coppolas Herz. Coppola sank in sich zusammen. Zufrieden beugte Nathanael sich über den Mann. Doch da schnellte eine Hand hoch an Nathanaels Kehle und drückte zu. Das Messer glitt Nathanael aus der Hand und rutschte bis in die hinterste Ecke des Zimmers. Nathanael hörte eine tiefe düstere Stimme: "Du hast mich also wiedererkannt, Nathanael. Deine Beobachtungsgabe ist nicht zu übersehen. Aber auch ich habe dich nicht vergessen." "Du, du hast meinen Vater ermordet. Du bist ein elender, kaltblütiger Mörder." "Glaubst du wirklich, dass ich nur ein Mörder bin? Glaubst du wirklich, dass du mich mit einem lächerlichen Messerstich töten kannst?" Auf einmal entfuhr dem am Boden liegenden Körper ein dunkler Strahl und Coppolas wahres Antlitz kam zum Vorschein. Das Wesen war etwas größer als Nathanael, hatte lange Stacheln auf dem Rücken, muskulöse Arme und Beine und seine Augen leuchteten feuerrot. Während sich das Wesen verwandelte, und es Nathanael dabei loslassen musste, schnappte Nathanael das Gewehr und brachte etwas Abstand zwischen sich und das Wesen. Als sich das Wesen komplett verwandelt hatte, sagte es zu Nathanael: "Nun ist die Zeit gekommen, da ich dir sagen werde, warum ich deinen Vater umgebracht habe. Dein Vater war eines der wenigen Wesen, welche die Möglichkeit haben und die Kraft besitzen mich zu besiegen. Da du ein Nachfahre deines Vaters bist, ist nach seinem Tod diese Kraft auf dich übergegangen. Und deshalb muss ich auch dich töten.""Du sagst also, ich hätte die Kraft dich zu besiegen. Na wenn das so ist. Dann nimm das!" Mit diesen Worten lud Nathanael das Gewehr und schoss auf den Sandmann. Der Schuss riss ein riesiges Loch in den Körper des Gegners. Dieser flüsterte jedoch mit ächzender Stimme: "Es ist noch nicht vorbei. So leicht kannst du mich auch nicht besiegen." Und auf einmal war er verschwunden. Noch etwas geschockt setzte Nathanael sich auf einen Stuhl und dachte über das, was der Sandmann gesagt hatte, nach. Er erinnerte sich an etwas, was ihm einst sein Vater gesagt hatte: "Nathanael, mein Junge. Es wird der Tag kommen, da du mein Werk fortführen musst. Wenn die Zeit gekommen ist, wirst du es wissen. Gehe dann in deinem Elternhaus auf den Dachboden. Du wirst dort etwas finden, das dich bei deiner Aufgabe unterstützen wird." Also machte Nathanael sich auf den Weg zu seinem Elternhaus. Als er angekommen war, stellte er den gesamten Dachboden auf den Kopf. Allerdings entdeckte er nichts, was seine Aufmerksamkeit erregt hätte. Bis auf eine Kiste, mit einem großen Eisenschloss behängt, die in einer Ecke stand. Vorsichtig öffnete er das Schloss mit einer Brechstange, die er auf dem Dachboden gefunden hatte. Mit einem leisen Knarren öffnete sich die Truhe und Nathanael wurde von einem hellen Licht, das etwas in der Truhe auszustrahlen schien, geblendet. Langsam öffnete er wieder seine Augen und schemenhaft erkannte er ein Schwert, welches das geheimnisvolle Licht ausstrahlte. Er wollte das Schwert aus der Truhe nehmen, hörte aber eine Stimme, die sagte: "Nur zu, nimm das Schwert! Doch bedenke: Wenn du reinen Herzens bist, dann wird dir nichts geschehen. Wenn du aber bösen Herzens bist, dann wirst du getötet werden." "Getötet?". Nathanael erschrak. "Vater sagte aber, dass mich das Schwert unterstützen wird." Also nahm er all seinen Mut zusammen und ergriff das Schwert mit den Händen. Und tatsächlich, nichts geschah. Nun, mit dieser mächtigen Waffe ausgerüstet, machte Nathanael sich auf die Suche nach dem Sandmann. Er durchsuchte die gesamte Stadt und stieß, in einem nicht bewohnten Viertel, auf eine Flüssigkeit am Boden, die wie Blut aussah. Er beschloss der Spur zu folgen, welche ihn zu einer alten Lagerhalle führte. Er öffnete die Tür und trat ein. Im oberen Stockwerk entdeckte er den Sandmann schließlich. Zwischen den beiden entbrannte ein harter Kampf. Der Sandmann, der sich von der Schusswunde wieder vollkommen erholt hatte, schien seit dem Treffen vor ein paar Stunden stärker geworden zu sein. Er attackierte mit solch einer Kraft und Geschwindigkeit, dass Nathanael Schwierigkeiten hatte seine Hiebe abzuwehren. Als Nathanael einen Augenblick lang unvorsichtig war, schlug der Sandmann ihm das Schwert aus den Händen und warf ihn zu Boden. Der Sandmann quetschte Nathanaels Hals so fest, dass er kaum noch Luft bekam. Als Nathanael die Hoffnung schon aufgeben wollte, fing das Schwert plötzlich an zu leuchten und flog direkt in Nathanaels Hand. Von dem Lichtschein des Schwertes geblendet, ließ der Sandmann Nathanael los, welcher zum Schlag ausholte und seinem Gegner den Kopf abschlug. Der Körper sank zu Boden und verwandelte sich augenblicklich zu Staub. Auf einmal hörte Nathanael eine Stimme: "Gut, Nathanael. Du hast den Sandmann besiegt, doch in der Welt lauern noch mehr dieser mächtigen Wesen. Dein Auftrag ist es durch die Lande zu ziehen und alle dieser Kreaturen auszulöschen. Im Verlauf deiner Reise wirst du andere Menschen treffen, die auch gegen die bösen Mächte kämpfen. Du musst dich mit ihnen verbünden, denn nur gemeinsam habt ihr eine Chance. Des weiteren wirst du andere Gegenstände finden, welche dich ebenfalls unterstützen werden. Mache dich nun auf den Weg, um einen zweiten Kämpfer zu finden. Dein Weg wird lang sein und du wirst auf viele Gefahren treffen, aber verliere nie die Hoffnung und den Glauben an dich und deine Gefährten. Denn Hoffnung und Glauben ist das Wichtigste auf deiner Reise." Die Stimme verstummte. Nathanael wusste nicht, was er von dieser Geschichte halten sollte. Er machte sich aber trotzdem auf den Weg, um zu sehen, ob die Stimme die Wahrheit gesagt hatte...
 

To be continued

Der zweite Kämpfer

"Der zweite Kämpfer"
 

Nun ist es schon etwa eine Woche her, dass Nathanael sich auf den Weg gemacht hatte, um zu überprüfen, ob die Stimme die Wahrheit gesagt hatte. Allerdings hatte Nathanael weder einen zweiten Kämpfer noch ein weiteres Monster gefunden. Langsam aber sicher fing er an zu zweifeln. "Ob es vielleicht doch nur den einen Sandmann in Gruberia gab? Wenn ja, dann habe ich mich vollkommen umsonst auf den langen Weg gemacht. Oh Vater, wenn du mir jetzt nur beistehen könntest.", dachte er bei sich. Plötzlich hörte er wieder einmal die geheimnisvolle Stimme, die ihn auf den Weg geschickt hatte: "Hallo Nathanael. Wie ich sehe, hast du noch keinen weiteren Kämpfer gefunden. Aber mache dir keine Sorgen. Du wirst bald in eine Stadt namens Pandoria kommen. Aber sei vorsichtig, denn diese Stadt wird von einer dunklen Aura umgeben. Ich schätze, dass das Böse auch in dieser Stadt Einzug gehalten hat. Wenn du Glück hast, dann gibt es in dieser Stadt jemanden, der dir beistehen kann. Geh nun!" Die Stimme verstummte. Nathanael ging weiter in Richtung Stadt. In der Stadt angekommen, war keine Menschenseele zu sehen. Also bemühte sich Nathanael erst mal um eine Unterkunft. Als er jedoch an einem Gasthof ankam, hörte er nur ein leises "Verschwinde endlich, du widerliches Vieh!", worauf er antwortete: "Entschuldigung, aber hier ist kein Vieh. Ich würde gerne ein Zimmer mieten." Langsam öffnete sich die Tür und das verängstigtes Gesicht der Gasthofbesitzerin kam zum Vorschein. "Kommen sie bitte herein!" Nathanael folgte der Aufforderung. "Entschuldigen sie, dass ich sie für das schreckliche Monster gehalten habe, was seit Tagen hier sein Unwesen treibt. Aber seit dieses Wesen aufgetaucht ist, hat keiner in der Stadt ein Auge zu gemacht. Ich hoffe, sie können uns das verzeihen." "Aber natürlich. Ich bin nicht nachtragend. Aber sagen sie, was ist das für ein Wesen, vor dem sich alle fürchten?" "Es ist ein großes Vieh, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Wolf hat. Wahrscheinlich ein Werwolf." "Nein, ich glaube nicht, dass es ein Werwolf ist. Es ist vielmehr eine Ausgeburt der Hölle. Ich bin vor etwa einer Woche auch auf ein solches Monster gestoßen." "Und was haben sie dagegen unternommen?" "Das mag ihnen zwar seltsam vorkommen, aber ich habe gegen es gekämpft und gesiegt." "Dann bitte ich sie im Namen aller Bewohner dieser Stadt: Vernichten sie dieses Vieh, bevor es uns vernichtet. Wenn sie es schaffen sollten, können sie hier umsonst übernachten, wann immer sie wollen." "Ich werde mein Möglichstes tun, um es zu besiegen." Also machte er sich auf die Suche nach dem Monster. Wie auch in Gruberia durchsuchte Nathanael die gesamte Stadt, nur dass er hier in Pandoria nichts fand. Als er allerdings an einem Haus vorbeiging, spürte er eine starke Aura, die aus dem Haus strahlte. "Vielleicht ist in diesem Haus das Monster. Es könnte aber auch sein, dass ein Mitstreiter in diesem Haus lebt.", dachte Nathanael. Er klopfte an. Wieder öffnete ihm eine Frau. Sie war groß und hatte lange, blonde Haare. "Was kann ich für sie tun?" fragte sie mit fester, selbstsicherer Stimme. "Entschuldigung, aber ich bin auf der Suche nach dem Monster, das hier wütet. Ich schätze, sie haben es nicht zufälligerweise gesehen?" antwortete Nathanael etwas nervös. "Wer ist dort?" hörte Nathanael eine Stimme aus dem Hintergrund fragen. "Es ist ein Mann, der nach dem Monster sucht.", antwortete die Frau. Aus dem Nebenzimmer kam ein großer, stämmiger Mann, dem die Stimme wohl gehörte. Plötzlich erschrak Nathanael. Beide Personen hatten eine mächtige Aura. "Welcher von beiden mag nur der Werwolf sein? Oder sind beide vielleicht Kämpfer? Ich muss es unbedingt herausfinden." , dachte Nathanael bei sich. "Sie wollen also das Monster finden. Und wieso suchen sie gerade bei uns?" wollte der Mann wissen. Nathanael, der noch in Gedanken war, sagte: "Sie strahlen eine sehr mächtige Aura aus. Deshalb bin ich zu ihnen gekommen." Die beiden schauten Nathanael verdutzt an, welcher sich fragte, ob es eine gute Idee war, ihnen das zu sagen. "Wir sollen eine Aura ausstrahlen? Das ist doch ein Witz.", sagte der Mann. "Nun, vielleicht habe ich mich auch geirrt. Auf Wiedersehen und danke für ihre Hilfe.", entgegnete Nathanael und ging. "Die beiden haben irgend etwas Besonderes an sich, das spüre ich. Ich werde dem Mann mal etwas nachspionieren.", dachte er, als er wieder in den Gasthof zurückkehrte. Als es schon dunkel war, machte Nathanael sich auf den Weg zu dem Haus der beiden ungewöhnlichen Personen. Kaum angekommen, öffnete sich die Tür und der Mann trat heraus. Er setzte sich sofort in Bewegung Richtung Wald. Nathanael schlich ihm nach. Als der Mann sich anscheinend unbeobachtet fühlte, holte er etwas aus seiner Tasche. Nathanael konnte nur erkennen, dass der Mann auf einen Knopf des Gerätes drückte. Dem Gerät entfuhr ein dunkler Strahl, welcher den Mann umhüllte. Der Mann änderte nun langsam seine Form. Ihm wuchsen am gesamten Körper blaugraue Haare. Er bekam Klauen an Händen und Füßen und kleine, spitze Ohren am Kopf, welcher sich zu einem Wolfskopf, mit der typischen hervortretenden Schnauze, veränderte. "Ich wusste doch, dass an diesen Personen etwas faul ist. Aber wenn der Mann der Werwolf ist, wer ist dann die Frau? Die Gasthofbesitzerin sagte nur etwas von einem Wesen. Oh Gott, die Frau ist die zweite Kämpferin und der Werwolf muss es herausgefunden haben. Ich muss schnell zu ihr und sie warnen.", schoss es Nathanael durch den Kopf und er lief los. Am Haus angekommen, stürmte er hinein ohne anzuklopfen und versuchte die Frau mit sich zu nehmen. Die Frau aber wehrte sich mit allen Mitteln und verlangte eine Erklärung. Nathanael fasste sich also kurz: "Ihr Mann ist der Werwolf und sie sind eine der auserwählten Personen, welche die Monster bekämpfen sollen, die in der Welt lauern. Der Werwolf hat das herausgefunden und will sie nun umbringen. Haben sie etwas in ihrem Haus, das sie von ihrer Mutter geerbt haben? Wenn ja, dann ist das ihre Waffe, mit der sie gegen die bösen Mächte kämpfen sollen." "Ja, ich habe von meiner Mutter einen alten Holzstab bekommen, aber ich weiß nicht, was das für einen Nutzen haben soll. Er ist im Besenschrank. Ich werde ihn holen gehen.", entgegnete die Frau. "Machen sie schnell, der Werwolf wird gleich hier sein!" Die Frau, die all das nicht glauben konnte, ging zum Besenschrank und nahm den Stab heraus. Gerade waren sie aus dem Haus, kam schon der Werwolf angelaufen. "Ihr habt es also herausgefunden. Na wartet, jetzt muss ich euch umbringen.", brüllte der Werwolf und stürzte sich auf die beiden. Nathanael zog sein Schwert. Der Kampf war noch härter, als gegen den Sandmann, denn der Werwolf war stärker und schneller. Außerdem verfügte er über eine gewaltige Sprungkraft, die ihm einen großen Vorteil verschaffte. Zuerst kämpfte der Werwolf nur gegen Nathanael, doch als dessen Ausdauer nachließ, konzentrierte er sich auf die Kämpferin. Mit einem kleinen Hüpfer stand er plötzlich vor ihr. Da sie nicht wusste, was sie tun sollte, hielt sie den Stab vor sich, um mit ihm die Schläge abzuwehren. Die ersten Schläge ging es gut, aber dann schleuderte der Werwolf die Frau zu Boden. Die Frau war einen Moment benommen, den der Werwolf ausnutzte um auszuholen, seine Kraft zu sammeln und sich auf den vernichtenden Schlag vorzubereiten. Der Werwolf wollte gerade zuschlagen, als der Stab zu leuchten begann und einen Feuerball abschoss, der den Werwolf umhüllte und röstete. Doch er war noch nicht besiegt. Er wollte gerade wieder zum Schlag ausholen, als Nathanael, der sich wieder erholt hatte, angelaufen kam. Nathanael holte ebenfalls zum Schlag aus. Sein Schwert begann wieder zu leuchten und er führte den vernichtenden Schlag aus. Treffer! Er hatte den Werwolf besiegt. Nein, sie beide hatten ihn besiegt. Glücklich schüttelten sie sich die Hände. "Wir haben uns noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Nathanael." "Freut mich. Ich bin Selan." "Die Freude ist ganz meinerseits, Selan. Das war eben übrigens toll mit dem Feuerball. Es scheint so, als ob du keine Kämpferin bist, sondern eine Magierin." "Du hast vollkommen recht Nathanael. Selan ist eine Magierin. Sie beherrscht die Elemente und kann Zauber wie zum Beispiel eben den Feuerball hervorzaubern. Selan, je mehr du deine Fähigkeiten einsetzt, desto stärker werden sie. Außerdem kannst du durch verschiedene Bücher neue Zaubersprüche erlernen und diese im Kampf einsetzen. Du kannst dich auf Angriffszauber oder Heil- und Verteidigungszauber spezialisieren. Wenn du dich auf Angriffszauber spezialisierst, kannst du Nathanael im Kampf beistehen. Wenn du dich aber auf Heil- und Verteidigungszauber spezialisierst, kannst du dich und Nathanael im Kampf heilen oder einen Zauber aussprechen, der euch vor Angriffen oder ähnlichem schützt. Du hast allerdings als ersten Spruch einen Angriffszauber eingesetzt und ich schätze, dass dies bedeutet, dass du dich auf Angriffszauber spezialisieren solltest. Doch macht euch nun abmarschfertig. Ihr habt noch viele Abenteuer vor euch.", ertönte die geheimnisvolle Stimme. Nathanael antwortete: "Wir bleiben noch bis morgen früh und gehen dann." Als die Stimme verstummte, fragte Selan: "Wer war das, Nathanael?""Ich weiß es selber nicht. Ich habe diese Stimme vor etwa einer Woche das erste Mal gehört und da hat sie mich über meine Bestimmung aufgeklärt. Ohne diese Stimme wäre ich also nie hier her gekommen und wir hätten uns somit nie getroffen. Aber lass uns jetzt schlafen gehen! Wir haben morgen einen langen Weg vor uns." "In Ordnung."
 

To be continued

Magischer Schild und heiliger Blitz

"Magischer Schild und heiliger Blitz"
 

Am nächsten Morgen machten sich Selan und Nathanael auf den Weg zu neuen Abenteuern. Sie verabschiedeten sich von den Bewohnern Pandorias und zogen in Richtung Berge. Es war ein langer und beschwerlicher Fußmarsch, aber da sie keine Pferde oder ähnliches hatten, waren sie gezwungen zu Fuß zu gehen. Aber auch als sie den Weg zu den Bergen geschafft hatten, stand ihnen noch die Überquerung bevor und die Berge waren sehr steil. Doch damit nicht genug: An den höchsten Punkten lag Schnee. Und unbedingt über solch einen Gipfel mussten Nathanael und seine Begleiterin Selan gehen. Sie stiegen und stiegen, aber der Berg nahm kein Ende. Stattdessen wurde es immer kälter, so dass sich die beiden einen geeigneten Unterschlupf suchen mussten. Weit und breit war aber nichts zu sehen, wo man sich unterstellen konnte. Nach ein paar hundert Metern sagte Selan: "Schau, Nathanael! Da vorn scheint eine Höhle zu sein. Lass uns schnell nachsehen." Tatsächlich. Es war eine Höhle. Nicht sehr groß, aber geschützt. Die beiden sammelten etwas Holz, um sich ein wärmendes Feuer zu machen. Während sie beim Holzsammeln waren, erschrak Selan plötzlich. "Nathanael, komm schnell her. Ich glaube, ich habe ein wildes Tier oder etwas in der Art gesehen." Nathanael eilte herbei, konnte aber nichts dergleichen entdecken. "Das hast du dir bestimmt nur eingebildet. So weit ich weiß, gibt es hier in den Bergen keine wilden Tiere.", versuchte er sie zu beruhigen. "So weit du weißt? Also kann es wohl doch sein, dass hier irgendwelche gefährlichen Tiere herumstreunen." "Es kann schon sein, aber es ist sehr unwahrscheinlich. Und wenn es doch ein Raubtier ist, dann werde ich es von dir fernhalten." "Das ist aber nett. Denkst du ich könnte mich nicht selbst verteidigen?" "Wenn ich ehrlich bin: Nein! Bei dem Werwolf hast du nur aus Zufall den Feuerball heraufbeschworen." "Na warte. Ich werde dir zeigen, dass ich den Feuerball auch so heraufbeschwören kann." "Na meinetwegen. Dann zeig mir das mal, indem du gleich das Holz entzündest!" Also gingen sie zurück zur Höhle. Was die beiden allerdings nicht wussten war, dass Selan sich nicht geirrt hatte und im Wald wirklich etwas war, dass sie die ganze Zeit über beobachtete. An der Höhle angekommen, entzündete Selan das Holz tatsächlich mit ihrem Feuerball. Mittlerweile war es Nacht geworden. Selan und Nathanael waren sehr müde. "Ich denke, wir sollten versuchen etwas zu schlafen. Wir haben morgen bestimmt nochmals eine solche Strecke vor uns." Mit diesen Worten legte Nathanael noch ein paar Holzscheite in das Feuer. "Ich habe warme Decken und Pullover mitgenommen. Hier zieh den an und leg dir das unter und decke dich damit zu." Selan reichte Nathanael einen warmen Pullover aus Schafwolle und einige Decken. Wegen der eisigen Kälte war das Einschlafen nahezu unmöglich. Die beiden schafften es aber trotzdem. Am nächsten Morgen froren beide jedoch, trotz der warmen Kleidung. Selan entzündete ein Feuer, wo sie sich erst einmal aufwärmten, bevor sie sich auf die Jagd nach ihrem Frühstück machten. Und das war nicht ganz einfach und auch nicht gerade ungefährlich. "Wieso hast du nicht daran gedacht neuen Proviant mitzunehmen? Sogar ein kleines Kind weiß, dass Lebensmittel mit der Zeit schlecht werden.", beschwerte sich Selan, die sichtlich nicht begeistert war, sich ihr Essen selbst zu fangen und somit auch zu töten. "Was beschuldigst du mich jetzt? Du hättest doch auch an etwas denken können. Und außerdem, was ist schon dabei ein Tier zu töten, um seinen eigenen Hunger zu stillen? Bei dem Werwolf konntest du es schließlich auch." "Moment mal! Ich habe den Werwolf nicht getötet, sondern du. Und das ist doch wohl ein Unterschied, oder?" In diesem Moment lief, mit nur wenig Abstand, ein Tier vor ihnen her. Selan erschrak, da das Tier plötzlich zu fauchen begann und seine schon stumpfen Stacheln auf dem Rücken aufrichtete. "Wieso faucht es uns an? Weiß es, dass wir eine Bedrohung für es sind?" fragte Selan. "Wahrscheinlich schon. Ich denke es versucht seinen Nachwuchs zu beschützen." "Nachwuchs? In dieser Eiseskälte?" "Na klar. Irgendwo bekommt jedes Lebewesen Nachwuchs. Und ich schätze, dass dieses Tier sich hier fortpflanzt." "Ach wie, der Herr beliebt zu scherzen. Du kennst dieses Tier überhaupt nicht und behauptest, dass es hier seine Nachkommen großzieht?" "Warum nicht? Es ist doch gut möglich. Schließlich ist Frühling. Und warum sollte uns das Tier sonst ohne einen triftigen Grund bedrohen?" "Vielleicht mag es Menschenfleisch und will uns auffressen. Das könnte doch gut möglich sein. Denk zum Beispiel an Piranhas. Die sind auch klein und sehr gefräßig." "Mag ja sein, aber dieses Tier ist alleine und nicht in einer Gruppe wie ein Schwarm Piranhas. Und ich glaube nicht, dass dieses Tier so hungrig ist, um uns beide aufzufressen." Nathanael hatte recht. Kurz nach diesem Satz verschwand das Tier wieder im Wald. "Los! Wir müssen ihm folgen! Wenn wir Glück haben, dann läuft es direkt zu seinem Nachwuchs.", sagte Nathanael. "Aber wir können doch nicht so einfach den Nachwuchs töten.", warf Selan ein. "Aber irgend etwas müssen wir doch essen. Oder willst du verhungern?" "Nein, aber diese Tiere fressen doch auch nicht unsere Kinder." "Das ist mir auch bewusst. Ich folge dem Tier jetzt und werde es erlegen. Wenn du nicht mitkommen willst, kannst du ja schon mal zur Höhle zurückgehen und ein Feuer machen." Mit diesen Worten lief Nathanael mit schnellen Schritten los und versuchte das Tier einzuholen. Nach einigen hundert Metern schloss Selan zu Nathanael auf. "Ich habe es mir noch mal überlegt und habe eingesehen, dass du Recht hast.", stimmte sie ihm nun zu. Doch Nathanael reagierte auf sie nur mit einem "Still!". Selan schaute sich um und entdeckte ein paar Meter vor ihnen eine Erdgrube, wo das Tier sich hineingelegt hatte. Es blickte nervös um sich, da es Nathanael und Selan bemerkt hatte. Wie es aussah, schien es wirklich etwas zu bewachen. Langsam schlichen sich Nathanael und Selan an das Tier heran und versuchten so leise wie nur irgend möglich zu sein. Nathanael holte aus seinem Rucksack einen Dolch, um das Tier töten zu können. Im nächsten Augenblick stürmte er auf das Tier zu und schnitt ihm die Kehle durch. Er hob das tote Tier zur Seite und entdeckte in der harten Erde der Grube Eier vergraben. Vorsichtig nahm er sie heraus und gab sie Selan in die Hand, die nun auch zu der Grube hinüber getreten war. Mit den Eiern und dem toten Tier im Gepäck machten sich die beiden auf den Rückweg zur Höhle. Als sie ankamen lagen all ihre Sachen verstreut in der Höhle herum. Anscheinend waren sie nicht alleine in dieser eisigen Kälte. "Wenn hier wirklich jemand ist, der uns auflauert, sollten wir aufpassen und uns auf einen Angriff vorbereiten.", sagte Nathanael. Selan entzündete ein kleines Feuer, wo sie das Fleisch brieten. In einem kleinen Töpfchen mit Wasser ließen sie die Eier kochen. Nach dem Essen machten sich die beiden auf die Suche nach dem Übeltäter. Sie suchten die Umgebung im Umkreis von ein paar hundert Metern ab, fanden allerdings nichts, was die Höhle so hätte auf den Kopf stellen können. Sie stießen aber auf eine Höhle, größer als die ihrige, mit seltsamen Zeichnungen an den Wänden. Anscheinend stellten sie drei Figuren dar. Eine sah aus wie ein übergroßes Tier mit gewaltigen Krallen, die zweite wie ein Mann mit einem großen Schwert und einem Schild bewaffnet. Die letzte Figur schien wie eine zierliche Frau, die Blitze auf das Tier herab regnen ließ. Und plötzlich ging Nathanael ein Licht auf. "Diese beiden letzten Figuren, das sind wir beide, Selan. Und die erste Figur ist höchstwahrscheinlich unser nächster Gegner." "Das Vieh sieht ja furchterregend aus.", warf Selan ein. "Du hast recht. Aber was ich noch nicht verstehe ist, warum ich einen Schild trage und du mit einem Zauber attackierst, den du noch nicht erlernt hast." Fast am Ende der Höhle entdeckte Selan nun eine Fackel. Sie beschwor einen Feuerball und lenkte ihn direkt auf die Fackel, um sie zu entzünden. Nun wurden zwei weitere Zeichnungen erkennbar, wo bei beiden eine Fackel entzündet wurde. Auf der ersten Zeichnung war außerdem ein Symbol für einen Blitz erkennbar, wobei auf der anderen Zeichnung nur ein einfacher Kreis zu sehen war. Sie hatten aber keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn Selan wurde auf einmal in ein helles, blendendes Licht gehüllt. Nach wenigen Sekunden verschwand das Licht wieder. Selan war anscheinend nichts geschehen. Sie war etwas verdutzt und fragte: "Was ist passiert? Ich fühle mich auf einmal viel stärker." " Ich glaube, dass du durch das Licht den Blitzschlagzauber erlernt hast. Probier es mal und setze den Zauber vor der Höhle ein." Sie gingen vor die Höhle und Selan konzentrierte sich. Mit einem lauten Donnern zuckte ein Blitz vor ihnen nieder. "Siehst du? Wie ich dir gesagt habe: der Blitzschlagzauber." "Das ist ja super. Aber was hat es mit der zweiten Zeichnung auf sich? Dort war nur ein Kreis zu sehen." "Ich weiß es auch nicht. Lass uns erst einmal zu unserer Höhle zurückgehen. Dort können wir in Ruhe darüber nachdenken." An der Höhle angekommen rief Selan plötzlich: "Nathanael, sieh nur!" Nathanael kam näher getreten und entdeckte eine Fackel. Selan entzündete die Fackel, aber dieses Mal kam kein helles Licht über einen der beiden. Statt dessen schob sich die Höhlenwand zur Seite und gab einen langen, schmalen Weg frei. Langsam schritten die beiden den Weg entlang. Ab und zu flogen ein paar Fledermäuse auf sie zu, was sie aber nicht daran hindern konnte ihren Weg fortzusetzen. Nach einer Weile kamen sie in eine große Höhle, wo insgesamt drei Fackeln standen. Selan entzündete sie und Nathanael wurde in das Licht gehüllt, in das auch zuvor Selan gehüllt wurde. Langsam materialisierte sich in Nathanaels Hand etwas. Es war der magische Schild. Das Licht verschwand wieder, doch plötzlich schloss sich die Tür, durch die Nathanael und Selan die Höhle betreten hatten und eine düstere, grauenerregende Stimme erklang: "Ihr habt also beide Sachen gefunden, die euch im Kampf helfen sollen. Nur leider wird euch das nicht viel nützen. Ha ha ha ha!" Auf einmal erschien vor Nathanael und Selan das Monster, welches sie in der Höhle auf der Wandzeichnung gesehen hatten. Es war noch größer, als es auf der Zeichnung zunächst ausgesehen hatte. Es hatte Ähnlichkeit mit einem Yeti, hatte aber riesige Krallen an Händen und Füßen und am Kopf große, gebogene Hörner. Nathanael und Selan wichen vor Schreck zurück. Doch sie bemerkten etwas in ihrem Rücken. Sie standen an der Höhlenwand. "Wenn es auf uns losgeht und dann kurz vor uns ist, weichen wir in verschiedene Richtungen aus. Wenn wir Glück haben, kann es nicht mehr rechtzeitig anhalten, rennt somit gegen die Wand und ist solange benommen, dass wir kurzen Prozess machen können.", flüsterte Nathanael Selan zu. "In Ordnung! Du nach links und ich nach rechts.", flüsterte sie zurück. "Sprecht euer letztes Gebet. Auch wenn euch das nicht viel helfen wird. Ihr werdet sowieso eines grausamen Todes sterben." Mit diesen Worten stürmte der Yeti los. "Jetzt!" erklang Nathanaels Stimme und er und Selan setzten sich in Bewegung. Nathanael behielt Recht. Der Yeti war zu schnell um anzuhalten oder auszuweichen und rannte mit voller Wucht gegen die Wand. Während seiner Benommenheit attackierte Selan den Yeti mit etlichen Feuerbällen. Diese schienen aber keine Wirkung auf das Monster zu haben. Also versuchte sie es mit dem Blitzschlag. Und dieser zeigte auch prompt eine Wirkung. Allerdings nicht so, wie Selan und Nathanael es gedacht hatten. Denn durch die Blitzschläge wurde es nur noch wilder und schneller. Der Yeti ging nun mit einer Agilität auf Nathanael los, dass sich dieser, trotz Schild, kaum wehren konnte. Wenn Nathanael den Yeti traf, erzielte er damit nur die selbe Wirkung wie Selan. Nathanael dachte darüber nach, wie man den Yeti sonst besiegen könnte. Selan riss ihn aus seinen Gedanken. "Nathanael, wenn meine Theorie stimmt, dann müssen wir den Yeti immer weiter attackieren. Lass es uns versuchen." Also attackierten sie den Yeti ohne Unterlass. Und tatsächlich, nach einiger Zeit brach der Yeti in sich zusammen und verschwand. Nathanael fragte Selan: "Was war deine Theorie?" "Du hast ja gesehen, dass der Yeti mit jedem Treffer schneller geworden ist. Und da habe ich mir gedacht, wenn wir ihn weiter angreifen, hält er die hohe Geschwindigkeit vielleicht irgendwann nicht mehr aus. Und ich hatte Recht." "Ja, du hattest Recht, Selan. Sehr gut.", ertönte plötzlich die geheimnisvolle Stimme. "Wie ich sehe, habt ihr den magischen Schild und den Blitzschlagzauber gefunden. Sehr gut. Macht weiter so und schon bald werdet ihr alle Monster besiegt und das Böse von dieser Welt vertrieben haben. Macht euch nun auf den Weg in weitere Abenteuer." Die Stimme verklang im Wind. Es war inzwischen Abend geworden und im Morgengrauen würden sich Nathanael und Selan auf den Weg machen.
 

To be continued

Der Boss der Monsterbrut

"Der Boss der Monsterbrut"
 

Morgendämmerung. Nathanael kam gerade von der Jagd zurück, damit die beiden noch etwas für die Reise in die nächstgelegene Stadt Taia hatten. Sofort machten sie sich nun auf den Weg. Sie hatten einige Schwierigkeiten mit dem Abstieg, weil der Pfad ins Tal vereist war, schafften es aber trotzdem in ca. zwei Stunden den Berg hinunter. Sie gingen nun über weite, grüne Felder und es waren endlich wieder angenehme Temperaturen. Allerdings war weit und breit keine Stadt zu sehen. Nach ein paar Stunden Fußmarsch kamen die beiden schließlich an einen finsteren, geheimnisvollen Wald. "Laut Karte müsste dies der Wald der Mysterien sein.", sagte Nathanael. "Ich habe von diesem Wald gehört. In Pandoria erzählt man sich, dass in diesem Wald schon viele Menschen spurlos verschwunden sind und man sie nie wieder gesehen hat. Ich halte es für keine gute Idee den Wald zu durchqueren.", warf Selan ein. "Aber wir sind doch auf Gefahren vorbereitet. Und bis jetzt haben wir alle Gefahren überwunden. Also können wir den Wald ohne Angst durchqueren." "Du hast ja recht. Trotzdem habe ich ein mulmiges Gefühl bei der Sache." Also gingen sie in den Wald hinein. Doch es war weder etwas mysteriöses noch mystisches an diesem Wald. Plötzlich flogen jedoch Tausende von Fledermäusen auf die beiden zu. Mit ihnen erschien eine schwarze, düstere Gestalt. Nathanael und Selan erschraken. Noch nie hatten sie bei jemandem eine so mächtige Aura des Bösen gespürt, wie bei diesem Wesen. "Ihr habt drei meiner Untertanen getötet. Wer hat euch das Recht dazu gegeben? Aber wartet nur! Ich werde es euch nicht mehr so leicht machen. Ihr werdet von nun an auf stärkere Gegner treffen, die ihr nicht mehr so leicht besiegen könnt. Und als Kostprobe meiner Macht werde ich euch jetzt angreifen.", sagte das Wesen und attackierte. Nathanael konnte gerade noch rechtzeitig sein Schwert und Schild ziehen, als das Wesen ihn angriff. Das Wesen berührte ihn nur mit einer Hand, aber Nathanael flog einige Meter weit zurück und schlug mit voller Wucht auf den Boden. Er war sofort bewusstlos. Selan beschwor Feuerbälle und Blitzschläge, aber das Wesen wich allen Angriffen mit Leichtigkeit aus. Schließlich streckte es auch Selan nieder. Nathanael und Selan lagen regungslos am Boden. Das Wesen begann zu lachen und sagte: "Ha ha ha! Ihr habt wirklich geglaubt, ihr könntet mich den Meister der Dunkelheit, Herr der Finsternis und über alles Böse, besiegen? Lächerlich!" Es verschwand und ließ Nathanael und Selan liegen. Als sie sich nach einiger Zeit wieder erholten, befanden sie sich am anderen Ende des Waldes, wussten aber nicht, wie sie dort hingekommen waren. Vor ihnen lag nun Taia. Taia war eigentlich keine Stadt, sondern ein Dorf. Ein Hotel, ein Shop für alles mögliche, ein Magieshop, wo man Elixiere für Wundheilung und ähnliches kaufen konnte, und die Häuser der Einwohner. Selan interessierte sich besonders für den Magieladen, denn dort gab es ein Buch zu kaufen, mit dem man einen Zauberspruch erlernen konnte. "Sieh nur, Nathanael! Mit diesem Buch kann man den Apokalypsezauber erlernen. Wenn man diesen Spruch ausspricht, verschwinden alle Gegner im Umkreis von einhundert Metern. Das kann sehr nützlich sein, wenn wir noch mal auf die schwarze Gestalt treffen und sie uns eine ganze Horde von Monstern auf den Hals hetzt.", sagte Selan zu Nathanael. "Du hast Recht.", antwortete dieser und wandte sich an den Verkäufer: "Wie viel kostet das Buch?" "Das ist nicht gerade billig. Es kostet fünftausend Goldmünzen. Allerdings seid ihr dann im Besitz einer sehr mächtigen Waffe.", antwortete der Verkäufer."Ich glaube das übersteigt unseren Geldbesitz um Mengen.", sagte Nathanael. "Aber denk nur an die Möglichkeit, dass wir jeden Gegner mit einem Mal auslöschen könnten.", beschwerte sich Selan. "Entschuldigung, dass ich mich einmische, aber ich habe euch einen Vorschlag zu unterbreiten.", unterbrach der Verkäufer die beiden Streitenden. "Was für ein Angebot?" fragten beide gleichzeitig. "Seit einiger Zeit treibt in Taia ein Monster sein Unwesen. Wenn ihr es schafft das Monster zu vertreiben, schenke ich euch das Buch." Die beiden stimmten zu. Nun bemühten sie sich ein Zimmer für die Nacht zu bekommen. Am nächsten Tag würden sie sich auf die Suche nach dem Monster machen. Am Hotel angekommen, war niemand an der Rezeption, der sie hätte empfangen können. Sie betätigten ein paar Mal den Klingelknopf, doch niemand erschien. Sie setzten sich deshalb auf die Stühle, die im Raum standen. Nach etwa einer Viertelstunde kam ein Mann zur Tür herein und sagte: "Guten Tag! Herzlich Willkommen in meinem Hotel." "Na endlich, das wurde aber auch Zeit. Wir warten hier schon seit einer halben Ewigkeit.", antwortete Nathanael schon leicht gereizt. "Wir hätten gern ein Zimmer für zwei Personen.", fiel Selan ihm ins Wort. "Aber sicher doch.", sprach der Verkäufer und übergab Selan den Zimmerschlüssel. "Dies ist ihr Schlüssel. Ich wünsche ihnen einen schönen Aufenthalt." Sie gingen auf ihr Zimmer und richteten sich ein. "Ich gehe noch mal weg. Ich möchte mir den Shop mal anschauen.", sagte Nathanael und verließ das Zimmer. Der Shop war nicht sonderlich groß, hatte aber alles, was man brauchte. Lebensmittel, Kleidung, leichte Rüstungen und vieles mehr. Nathanael suchte nach Gemüse und Fleisch damit sie sich etwas zu Essen machen konnten. Nathanael dachte laut, während der Verkäufer des Ladens an ihn herantrat. "Ich hoffe nur, wir können dieses Monster besiegen. Wenn die dunkle Gestalt so mächtig ist, dann wird sie mit Sicherheit auch mächtigere Wesen als den Sandmann, den Werwolf und den Yeti um sich geschart haben." Der Verkäufer unterbrach ihn in seinen Gedanken. "Der Besitzer des Magieshops hat mich angesprochen und gesagt, dass zwei Leute in der Stadt sind, die das Monster vertreiben wollen. Nun habe ich zufälligerweise ihre lauten Gedanken gehört und frage mich, ob sie vielleicht eine dieser Personen sind? Wenn ja, dann habe auch ich ihnen ein Angebot zu machen." "Ja, ich bin eine dieser Personen. Was ist ihr Angebot an mich und meine Begleiterin?" entgegnete Nathanael. "Falls sie es schaffen, werde auch ich mich erkenntlich zeigen und ihnen einige, von ihnen natürlich selbst ausgesuchte, Sachen aus meinem Sortiment schenken." "Nun gut. Ich bin auch mit diesem Angebot einverstanden. Aber bitte, erzählen sie es keinem mehr, dass wir das Monster vertreiben wollen. Wir freuen uns zwar über ihre Großzügigkeit, aber wenn sie uns alles umsonst überlassen, dann gehen sie selbst irgendwann pleite." "In Ordnung, ich werde es niemandem erzählen. Was möchten sie denn kaufen?" fragte der Verkäufer, um vom Thema abzulenken. "Nur dieses Gemüse und ich hätte gerne noch etwas Fleisch.", antwortete Nathanael. Der Verkäufer holte ein mittelgroßes Stück Fleisch aus der Kühlkammer und sagte: "Das macht dann zwanzig Goldmünzen." Nathanael gab dem Verkäufer das Geld, nahm das Fleisch und das Gemüse und ging wieder zurück zum Gasthaus. Gemeinsam bereiteten sie nun das Essen zu. Selan briet das Fleisch und Nathanael kochte das Gemüse. Als sie sich gerade an den Tisch setzen wollten, fiel ihnen auf, dass sie überhaupt keine Teller hatten. "Dann müssen wir eben aus dem Topf und der Pfanne essen. Und morgen gehen wir dann Teller kaufen.", sagte Nathanael zu diesem Schlamassel. Also aßen sie aus Topf und Pfanne. Nach dem Essen legten sie sich ins Bett und schliefen. Am nächsten Morgen wurden sie unsanft aus ihren Träumen gerissen, denn jemand polterte unüberhörbar laut an ihrer Tür und schrie: "Schnell, wachen sie auf! Das Monster überfällt die Stadt." Die beiden schraken hoch, zogen sich schnell ihre Kleidung an und stürmten hinaus auf die Straße. Das Monster war eine riesige Spinne, die überall ihre Spinnweben gesponnen hatte. Ab und zu sprühte sie mit einer grünen Flüssigkeit um sich. Diese traf einen Bewohner, der sich in Luft auflöste. "Säure!" Dieses Erkenntnis ließ Nathanael eiskalt erschaudern. "Sei bloß vorsichtig Selan. Einmal getroffen und das war es. Wir müssen versuchen die Spinne aus dem Dorf zu locken, damit die Bewohner geschützt sind. Attackiere sie mit dem Blitzschlag wenn wir am Dorfausgang sind. Ich hoffe nur, dass sie uns dann folgt." Sie rannten also zum Dorfausgang und Selan attackierte die Spinne. Und tatsächlich folgte die Spinne ihnen auf die Ebenen. Nathanael zog Schwert und Schild und attackierte. Selan schickte Feuerbälle und Blitzschläge. Doch die Spinne hatte ungeheure Kräfte und attackierte mit allem was sie hatte. Doch am Ende waren Selan und Nathanael stärker. In einem Lichtblitz verschwand die Spinne. Sie kehrten nach Taia zurück und holten sich das Buch aus dem Magieshop und suchten sich im Shop eine leichte Rüstung für Selan aus und eine etwas bessere für Nathanael. Als sie gerade aus dem Shop wieder herauskamen, tauchte plötzlich die Spinne wieder auf. "Vielleicht haben wir uns etwas zu früh gefreut.", sagte Nathanael und die beiden rannten ihr entgegen und Selan attackierte noch im Laufen. Doch die Spinne war noch stärker als zuvor. Nathanael und Selan hatten nun kaum noch eine Chance gegen sie anzukommen. Doch plötzlich erinnerte sich Selan an den Apokalypsezauber. Sie sprach ihn aus, doch nichts geschah. "Ich verstehe das nicht. Eigentlich müsste der Zauber sofort Wirkung zeigen.", rief sie Nathanael zu. "Versuche es weiter. Du brauchst erst etwas Übung.", konnte Nathanael noch zurückrufen, bevor die Spinne ihn plötzlich unter sich begrub, um ihn zu erwürgen. "Nathanael! Nein!" schrie Selan vor Entsetzen auf. Sie versuchte es weiter mit dem Zauber doch es geschah nichts. Selan hatte die Hoffnung aufgegeben. "Ich werde Nathanael nicht retten können.", dachte sie bei sich. Eine Träne lief ihr über die Wange und fiel von ihrem Gesicht ab. Doch anstatt auf den Boden zu fallen, schwebte sie vor Selans Gesicht und begann hell zu leuchten. Eine Stimme erklang und sagte zu Selan: "Selan, gib die Hoffnung nicht auf. Du kannst Nathanael retten. Ich glaube an dich. Ebenso wie Nathanael. Sprich noch einmal den Apokalypsezauber. Ich werde dir helfen und ihn verstärken. Dann wird er mit Sicherheit wirken." Plötzlich erkannte Selan, dass die Träne in Wirklichkeit eine kleine Fee war. "Gut, ich werde den Zauber aussprechen. Übrigens, wie heißt du kleine Fee überhaupt?" "Mein Name ist Navi." "Also gut, Navi. Machen wir die Spinne platt." Navi begann zu leuchten und übertrug ihre Kraft auf Selan, welche den Zauber aussprach. Und es funktionierte. Die Spinne verschwand. Und zwar für immer. Nathanael kam nun wieder zum Vorschein. Selan lief schnell zu ihm hinüber. Navi folgte ihr. "Nathanael! Geht es dir gut? Lebst du noch?" fragte Selan. Nathanael öffnete langsam seine Augen und sagte: "Ja, mir geht es gut. Aber wo ist die Spinne?" "Ich habe sie mit Navis Hilfe besiegt.", sagte Selan stolz. "Navi? Wer ist das?" fragte Nathanael. Navi flog über sein Gesicht. "Ich bin Navi. Hallo Nathanael. Ich werde euch von nun an begleiten." "Eine Fee?" wunderte sich Nathanael. "Hey, was soll das denn jetzt heißen? Magst du etwa keine Feen?" beschwerte sich die kleine Fee mit den spitzen Ohren. "Nein, nein. Keineswegs. Ich habe nur nicht gewusst, dass ihr solch eine Kraft besitzt.", versuchte Nathanael sich zu verteidigen. " Tja, ihr Menschen unterschätzt uns in vielen Punkten." "Ist ja nun auch egal. Die Hauptsache ist doch, dass wir jetzt beruhigt nach Taia zurückkehren können und wir uns morgen in neue Abenteuer stürzen können.", unterbrach Selan die Streitenden. Sie wollten sich also nun auf den Weg nach Taia machen, jedoch tauchte urplötzlich wieder die schwarze Gestalt auf. Sie sagte: "Ihr habt also auch die Spinne besiegt. Ihr seid doch stärker, als ich gedacht hatte. Doch an eurem nächsten Gegner werdet ihr euch wirklich die Zähne ausbeißen." Die Gestalt verschwand so schnell wie sie gekommen war. "Mir macht dieser Typ langsam aber sicher einen komischen Eindruck. Aber eins muss man ihm lassen. Er ist wirklich sehr stark und seine Drohung, wir würden auf stärkere Gegner treffen, hat er wirklich wahr gemacht." "Ihr habt diesen Typ schon einmal getroffen? Und ihr habt das Treffen überlebt?" fragte Navi verdutzt. "Ja. Jetzt sag nur du kennst diesen Kerl etwa.", antwortete Selan. "Nun ja, ich kenne ihn natürlich nicht persönlich, aber das ist der Boss der Monsterbrut." "Was!? Das ist der Anführer? Ich habe ihn mir viel größer vorgestellt.", witzelte Nathanael. "Ich kann mich auch irren, aber ich bin mir sicher, dass das der Anführer ist. Aber ich verstehe nicht, warum er euch nicht ausgelöscht hat, als er die Gelegenheit dazu hatte. Normalerweise ist es nicht seine Art Gegner, die ihm ebenbürtig werden können, am Leben zu lassen." "Das ist doch jetzt auch egal. Lasst uns lieber nach Taia zurückkehren und uns für morgen ausruhen. Es gilt schließlich noch mehr Monster zu bezwingen.", sagte Selan nun, weil es ihr langsam zu kalt wurde. "In Ordnung. Lasst uns gehen.", stimmten die beiden anderen gleichzeitig zu. Als sie in Taia ankamen, fragten sie noch jemanden, wie weit die nächste Stadt entfernt ist und wie sie heißt. Sie erfuhren, dass die nächste Stadt etwa drei Tagesmärsche entfernt liegt, eine Hafenstadt ist und Alea heißt. Nachdem sie diese Information erhalten hatten, gingen sie zum Gasthaus, kochten sich noch ein Abendessen und gingen nach diesem in ihre Betten. Doch Nathanael konnte nicht einschlafen. Die Ereignisse der letzten Wochen ließen ihn nicht los. Er dachte daran, wie der Sandmann seinen Vater getötet hatte und wie er es auch fast mit ihm gemacht hatte. Er dachte daran, wie oft Selan und er schon in Lebensgefahr schwebten und sie doch immer überlebt hatten. Er dachte aber auch an die schönen Ereignisse, die sie erlebt hatten. Zum Beispiel, als er Selan gesehen hatte, nachdem die Spinne vernichtet wurde. Es wurde später und später, aber Nathanael fand immer noch keinen Schlaf. Gegen Mitternacht übermannte ihn doch endlich der Schlaf und er schlief tief und fest bis zum Morgengrauen.
 

To be continued

Selan in Gefahr

"Selan in Gefahr"
 

Früh am Morgen wurden die drei von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Navi, die kleine Fee, schwebte schon über Nathanaels und Selans Gesicht, als diese aufwachten. "Guten Morgen ihr zwei. Ich hoffe ihr habt gut geschlafen, denn wir haben einen langen Weg vor uns." "Ja, danke Navi.", sagten die beiden noch etwas schläfrig. Langsam stiegen sie aus ihren Betten und zogen sich an. Sie frühstückten, bezahlten danach ihre Unterkunft und verabschiedeten sich von den Dorfbewohnern. Doch Selan sagte plötzlich: "Warte, Nathanael! Wir wollten doch noch Teller kaufen gehen." Also gingen sie noch einmal in den Shop und kauften Teller. Doch nun machten sie sich wirklich auf den Weg. Die Sonne schien auf sie herab und wärmte die drei an diesem kalten Morgen. Im Verlauf des Vormittags passierte nichts, was für die drei hätte von Bedeutung sein können. Doch am frühen Nachmittag stießen sie mal wieder auf einen Wald. "Die Verlorenen Wälder.", sagte Nathanael, während er sich mit gespielter Furcht hinter Selan versteckte. "Ha ha. Sehr witzig, Nathanael. Nur weil ich Bedenken hatte, durch den Wald der Mysterien zu gehen, musst du mich jetzt nicht veralbern.", sagte Selan und stieß ihm dabei mit ihrem rechtem Ellbogen in seine Rippen und ging dann geradewegs auf den Wald zu. Jedoch drehte sie sich plötzlich um und rannte zurück zu Nathanael. "I... Ich habe da gerade etwas gesehen. Und es war mit Sicherheit kein Tier." "Kein Tier? Was denn? Ein sabbernder Schleimblob? Oder war es vielleicht eine Kröte, die geküsst werden wollte?" ärgerte Nathanael Selan. "Der Schleimblob ist gar nicht mal so abwegig. Es sah irgendwie glibberig aus, allerdings war es viel größer als ein Schleimblob.", antwortete diese verärgert. Die beiden wurden abrupt aus ihrer Streiterei gerissen, da Navi schrie: "Hey, jetzt ist nicht die Zeit zum Streiten. Was immer Selan auch gesehen haben mag, es kommt glaube ich gerade aus dem Wald gelaufen." Tatsächlich. Etwas kam aus dem Wald. Und auf einmal erkannte Navi es. "Oh, nein. Es ist ein Zombie. Er sieht zwar nicht sehr schnell aus, aber das täuscht. Außerdem kommt noch hinzu, dass wir im Nahkampf nichts gegen es ausrichten können, weil es zu schnell ist. Wir brauchen unbedingt eine Fernwaffe.", rief sie zu Nathanael und Selan hinüber. "Wir müssen es trotzdem versuchen.", sagte Nathanael zu Selan. Also zog Nathanael Schwert und Schild und versuchte den Zombie zu treffen. Er versuchte es mit kleinen schnellen Stichen und mit lang ausgeholten Schlägen. Doch kein Hieb traf den Zombie. Während Nathanael noch attackierte, rief Navi ihm zu: "Warte Nathanael! Ich übertrage meine Kräfte auf dich und dann versuchst du es noch einmal." Navi begann zu leuchten und übertrug ihre Kräfte auf Nathanael. Doch auch dies nützte nichts. Nach ein paar Minuten war Navi zu schwach um ihre Kraft weiterhin zu übertragen und so verließ die Kraft auch Nathanael. Nun attackierte Selan. Sie schwang den Stab und beschwor so die Feuerbälle und Blitzschläge. Mit ihren Zaubern war Selan zwar in der Lage den Zombie zu treffen, richtete aber nicht genügend Schaden an, um ihn zu vernichten. Sie rief zu Nathanael hinüber: "Nathanael, ich brauche deine Hilfe. Allein kann ich den Zombie nicht besiegen." Nathanael dachte für einen Augenblick nach und sagte dann laut: "Wenn wir doch nur einen Bogen hätten, dann wäre es viel einfacher den Zombie zu besiegen." In diesem Moment begann der Schild zu leuchten und veränderte langsam seine Form. Allerdings konnte Nathanael nicht erkennen, in was sich der Schild verwandelte. Wenige Sekunden später hatte der Schild sich verwandelt und war nun ein Bogen, den Nathanael so dringend brauchte. Er rief Selan zu: "Sieh nur. Der Schild hat sich in einen Bogen verwandelt." Allerdings konnte diese nicht mehr antworten, da sich plötzlich der Zombie an ihren Rücken heftete und ihr die Kraft aussog. Nathanael war einen Moment lang geschockt, doch dann nahm er den Bogen, spannte einen Pfeil ein, zielte und schoss. Treffer! Der Pfeil hatte den rechten Arm des Zombie durchbohrt. Dieser ließ sofort von Selan ab, welche stürzte und auf den Boden aufschlug. Der Zombie lief inzwischen auf Nathanael zu. Doch blitzschnell schoss Nathanael noch ein paar Pfeile auf den Zombie. Dieser sackte nach den Treffern in sich zusammen und verschwand. Schnell lief Nathanael zu Selan hinüber. "Selan! Selan! Was ist mit dir? Sag doch etwas!" "Tasche... Gegenmittel... Wundheilelixier....", konnte sie gerade noch über ihre Lippen bringen, als sie auch schon bewusstlos wurde. Nathanael kramte in der Tasche, die Selan über ihrer Schulter trug. Es waren viele Elixiere in der Tasche, sodass Nathanael nicht wusste, welches er nehmen sollte. Da entdeckte er jedoch ein Gefäß, wo "Gegengift" darauf geschrieben war, und ein Weiteres, mit der Aufschrift "Wundheilelixier". Nathanael flößte Selan von beiden Flüssigkeiten etwas ein und packte die Gefäße wieder in die Tasche, welche er sich anschließend über die Schulter hing. Er hob Selans Stab auf, nahm Selan auf seine Arme und trug sie unter einen Baum, der in ihrer Nähe stand. Er legte ein paar Decken auf den Boden, um es Selan bequem zu machen und deckte sie mit ein oder zwei Decken zu, damit sie das Gift, welches ihr der Zombie gespritzt hatte, ausschwitzen konnte. Nathanael wartete Stunde um Stunde, dass Selan endlich aufwachte, doch sie war immer noch bewusstlos. Langsam wurde Nathanael müde. Und einige Minuten später hatte der Schlaf ihn übermannt. Gegen Abend wurde er von einer Frauenstimme geweckt: "Hallo. Entschuldigen sie bitte. Ich habe eine Frage an sie." "Stellen sie ihre Frage.", entgegnete Nathanael. "Haben sie vielleicht in der Nähe ein Monster gesehen?" "Wieso fragen sie das?" "Weil... weil ich dazu bestimmt bin, gegen die Monster zu kämpfen." "Sie... sie sind eine der auserwählten Personen? Auch wir sind dazu bestimmt, gegen das Böse zu kämpfen." "Dann sind sie bestimmt die Personen, die Gruberia, Pandoria und Taia befreit haben, nicht wahr? Ich freue mich sie kennen zu lernen. Ich bin Dayana." "Guten Tag. Ich bin Nathanael und das ist meine Begleiterin Selan und das ist die Fee Navi." Navi wachte in dem Moment auf, in dem Nathanael dies sagte. "Guten Tag. Wer sind sie?" fragte Navi neugierig. "Hallo Navi. Ich bin Dayana. Ich bin auch eine der Auserwählten.", antwortete die Frau mit den halblangen schwarzen Haaren und den braunen Augen. Sie fügte hinzu: "Wieso rührt sich Selan nicht? Hat sie einen so tiefen Schlaf, dass sie uns nicht hört?" "Nein. Sie wurde von einem Zombie gebissen. Ich habe ihr schon Gegengift und Wundheilelixier gegeben, aber sie hat sich anscheinend immer noch nicht erholt.", antwortete Nathanael besorgt. "Oh, das tut mir leid. Das wusste ich nicht." "Wie hätten sie auch?" "Ich hätte es wissen müssen. Ich war früher Ärztin in einem Krankenhaus. Wie lange ist es nun schon her, dass der Zombie sie gebissen hat? Vielleicht kann ich mit meinen Heilzaubern etwas bewirken." "Es ist schon ein paar Stunden her, dass sie gebissen wurde." "Ein paar Stunden. Hmm. Ich glaube der Genesungszauber ist genau richtig." Dayana schwang ihre Arme und auf einmal entfuhr ihren Händen eine blaue Energiekugel, welche über Selans Brust flog und dort langsam mit dem Körper verschmolz. Anschließend sagte Dayana: "So, das war es. Mehr kann ich nicht für sie tun. Morgen früh müsste sie allerdings wieder auf den Beinen sein. Mach am besten ein Feuer, um die Tiere fernzuhalten und Selan zu wärmen, Nathanael." Also ging Nathanael los und sammelte Holz für das Feuer. Nach einer halben Stunde kam er wieder und entzündete das Holz auf herkömmliche Weise, da Selan ja nicht bei Bewusstsein war, um einen Feuerball zu beschwören. Anschließend sagte Nathanael: "Ich glaube wir sollten uns auch schlafen legen." "Du hast recht, Nathanael. Gute Nacht.", sagten Navi und Dayana gleichzeitig. Nathanael legte noch ein paar Holzscheite ins Feuer und begab sich dann auch zur Ruhe. Alle drei schliefen sofort ein und schliefen bis zum Morgengrauen durch. Trotz der Aussage Dayanas, dass es Selan besser gehen sollte, hatte sich ihr Zustand am nächsten Morgen nur wenig gebessert. Navi schwebte, besorgt schauend über ihr und fragte Nathanael: "Meinst du, Dayana hat gelogen, als sie sagte, es würde Selan heute besser gehen?" "Ich weiß es nicht. Dayana sieht aber sehr vertrauenswürdig aus. Vielleicht hat sie einfach nur den falschen Zauberspruch angewandt. Aber wie schon gesagt. Ich weiß es nicht.", antwortete dieser ratlos. Dayana bekam von all dem nichts mit, da sie noch schlief. Nun wachte sie aber doch auf. "Guten Morgen. Ist Selan wieder auf den Beinen?" fragte sie. "Nein, ihr Zustand hat sich nur gering gebessert.", antwortete Nathanael. "Das ist seltsam. Ich habe doch den Antigiftzauber ausgesprochen." "Moment. Du hast den Genesungszauber eingesetzt und nicht den Antigiftzauber." "Dann ist es nicht verwunderlich, dass Selan noch nicht gesund ist. Ich werde eben jetzt den Antigiftzauber aussprechen. Gegen Mittag dürfte sie dann aber wirklich wieder auf den Beinen sein." Dayana schwang ihre Arme, richtete sie auf Selan, ballte ihre Hände und öffnete sie einige Sekunden später wieder. Nun strömten kleine grüne Energiekügelchen auf Selan zu und verschmolzen mit ihrem Körper. Kurz nachdem dies geschehen war, öffnete Selan langsam die Augen. "Nathanael, was ist geschehen? Wie lange war ich bewusstlos?" fragte sie sofort mit zittriger Stimme. "Hallo Selan. Du wurdest von einem Zombie gebissen und warst etwa achtzehn Stunden lang bewusstlos. Und nur durch Dayanas Hilfe konnte ich dich retten. Aber nun schlaf noch eine Weile, dass du wieder vollkommen gesund wirst." Doch diesen letzten Satz hätte Nathanael nicht mehr aussprechen brauchen, denn Selan war schon eingeschlafen. Nathanael wandte sich nun an Dayana: "Danke. Ohne deine Hilfe hätte ich Selan nicht retten können. Aber jetzt verrate mir mal, was du überhaupt der Bestimmung nach bist." "Ich bin eine Magierin, spezialisiert auf Heil- und Schutzzauber." "Was für ein Zufall. Selan ist auch eine Magierin. Ich weiß allerdings nicht, auf was sie spezialisiert ist." "Was für Zauber hat Selan denn erlernt?" "Bis jetzt nur den Feuerball, den Blitzschlag und die Apokalypse." "Dann ist sie mit Sicherheit auf Angriffszauber spezialisiert. Wohin wolltet ihr eigentlich gehen, wenn ihr nicht von dem Zombie aufgehalten worden wäret?" "Wir wollten in die Hafenstadt Alea gehen und von dort aus zum Kontinent Marinio aufbrechen." "Mir wurde auch gesagt, dass ich nach Marinio übersetzen soll. Wie wäre es, wenn wir zusammen gehen würden? Ich würde mich Selan, Navi und dir anschließen." "Das würde ich an deiner Stelle auch machen. Wir sind nämlich auf den Boss der Monster gestoßen und der sagte, dass die Monster stärker und stärker werden. Alleine hättest du überhaupt keine Chance gegen die Monster."" mischte sich Navi in das Gespräch ein. "Navi hat recht, Dayana. Alleine hättest du wirklich keine Chance. Also, schließt du dich uns an?" fragte Nathanael. "Nun gut. Ich werde mich euch anschließen.", antwortete die Gefragte. "Darf ich dich mal was fragen, Dayana?" fragte Navi. "Aber immer doch, Navi. Frag nur." "Wieso benutzt du zum Zaubern keinen Stab wie Selan?" "Das ist ganz einfach. Im Kampf muss man schnell reagieren können und den Gegner manchmal mit ganzen Zaubersalven eindecken. Deshalb benutzt man im Kampf einen Stab, da dieser die Zauberrate erhöht. Sprich du kannst viel schneller zaubern. Wenn du allerdings nicht im Kampf bist, kannst du auch ohne Stab zaubern. Allerdings geht das dann langsamer." "Ach so. Also benutzt du im Kampf auch einen Stab?" "Genau. Und wenn ich den Stab nicht brauche, dann kann ich ihn verschwinden lassen." Inzwischen war es Mittag geworden und wie Dayana gesagt hatte, wachte Selan nun wieder auf. Sie war allerdings noch zu schwach zum Aufstehen, was nach etwa vierundzwanzig Stunden ohne Bewegung nicht verwunderlich ist. Als sie Dayana neben ihr stehen sah fragte sie: "Wer bist du? Und wo ist Nathanael?" "Oh, du bist wach. Ich bin Dayana. Nathanael ist zum Holzsammeln gegangen.", antwortete Dayana. "Dayana! Bist du diejenige, die mir das Leben gerettet hat?" "Nun ja, dein Leben war nicht in Gefahr, aber ich habe dich geheilt." "Wie hast du das gemacht, wenn Nathanael mich mit dem Gegengift schon nicht heilen konnte?" "Das ist etwas komplizierter. Du musst wissen, dass ich, genau wie Nathanael und du, eine auserwählte Person bin. Ich bin, ebenso wie du, eine Magierin und habe mich auf Heil- und Schutzzauber spezialisiert. Genauso, wie du dich auf Angriffszauber spezialisiert hast. Also habe ich einen Heilzauber ausgesprochen und dich somit geheilt." "Ich danke dir trotzdem. Übrigens, hat Nathanael dich schon gefragt, ob du dich uns anschließen möchtest?" "Ja, das hat er getan. Und ich habe zugestimmt." "Das ist ja super. Dann sind wir Frauen ja noch mehr in der Überzahl." In diesem Moment kam Nathanael vom Holzsammeln zurück. "Na ihr scheint euch ja schon super zu verstehen. Das klappt ja richtig gut.", rief dieser den beiden Frauen zu. Nathanael legte das Holz zu einer Art Pyramide zusammen und wollte es gerade anzünden, als Selan plötzlich sagte: "Warte! Ich werde das Holz entzünden." Und noch bevor Nathanael reagieren konnte, hob Selan schon einen Arm, krümmte ihre Finger ein wenig und ließ sie dann wieder in ihre gerade Form zurückkehren und schon schoss ein Feuerball von Selans Hand direkt an das Holz, welches sich sofort entzündete. "Siehst du? Ich bin wieder vollkommen fit.", sagte sie stolz. Sie versuchte aufzustehen, schaffte es auch, war aber immer noch etwas wackelig auf den Beinen. "Ich kann sogar schon wieder stehen. Und Hunger habe ich auch. Also, wann gibt es was zu Essen?" fügte sie hinzu. "Immer mit der Ruhe. Dayana und ich werden gleich etwas zubereiten." Also machten sich Nathanael und Dayana an die Arbeit. Während des Essens sprachen sie über ihr weiteres Vorgehen. "Ich bin dafür, dass wir die Verlorenen Wälder umgehen, auch wenn wir so einen Tag länger bis nach Alea benötigen.", sagte Selan. "Ich stimme Selan zu. Wir haben ja gesehen, zu was die Monster in den Wäldern fähig sind.", tönte Navi. "Ihr habt recht. Es ist zu gefährlich. Also werden wir die Wälder umgehen.", sagte Nathanael. "Aber vorsichtig müssen wir trotzdem sein. Es kann nämlich auch sein, dass die Monster aus dem Wald herauskommen.", warf Dayana ein. "Das dürfte dank des magischen Schildes aber kein Problem sein. Ich habe herausgefunden, dass er sich in die verschiedensten Dinge verwandeln kann. Von einem Bogen bis hin zu einem Xylophon.", versprach Nathanael. "Nun gut. Wenn du das sagst." Man hörte die Bedenken in Selans Stimme. "Ja, das meine ich. Doch jetzt sollten wir uns schlafen legen. Wir haben morgen einen längeren Weg zurückzulegen, als wir zunächst geplant hatten." Mit diesen Worten legte Nathanael sich neben das Feuer und schlief sofort ein. Auch Dayana legte sich schlafen. Nur Navi und Selan blieben noch wach. Sie unterhielten sich noch ein wenig. "Wenn ich wirklich todkrank gewesen wäre und Dayana nicht hier gewesen wäre. Ich möchte gar nicht daran denken.", sagte Selan. "Du warst aber nicht in Lebensgefahr. Und wenn du es gewesen wärest, hätte Nathanael dich sofort in ein Krankenhaus gebracht. Auch wenn er dich kilometerweit hätte tragen müssen. Und notfalls hätte ich noch meine Kräfte auf ihn übertragen. Sogar soweit, dass ich daran gestorben wäre. Hauptsache du hättest überlebt. Und ich bin mir sicher, dass Nathanael dich gegen eine ganze Monsterherde verteidigt hätte, wenn es dazu gekommen wäre, denn er hat dich wirklich sehr gern.", entgegnete Navi. "Das weiß ich doch. Ich schätze es auch, aber ihr sollt nicht euer Leben für mich riskieren. Und außerdem glaube ich Dayana in dem Punkt nicht, wo sie gesagt hat, ich wäre nicht in Lebensgefahr gewesen. Wenn ich das Gift noch eine Weile länger in mir gehabt hätte, wäre ich bestimmt daran gestorben." "Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Es ist nun aber nicht geschehen und du kannst dafür dankbar sein. Ich lege mich jetzt ebenfalls schlafen. Gute Nacht, Selan. Und bleibe nicht zu lange wach." "Nein, nein. Warte, ich komme mit." Navi legte sich auf ihre kleine Decke, Selan legte noch ein paar Holzscheite nach und begab sich dann auch zur Ruhe. Im frühen Morgengrauen würden sich die vier wieder auf den Weg Richtung Alea machen.
 

To be continued

Die Überfahrt nach Marinio

"Die Überfahrt nach Marinio"
 

Die vier Helden waren nun endlich in Alea. Seit sie sich von Taia aus auf den Weg gemacht hatten, waren sie weder auf ein Monster des Bosses getroffen, noch auf denselben. Alea war riesig. Häuser über Häuser. Und, wie es sich für eine Stadt gehörte, gab es dort einen Shop einen Magieshop und mindestens ein Hotel. Allerdings wollten die vier nicht in Alea bleiben, sonder noch am selben Tag in See stechen. Sie gingen nur in den Magieshop, wo sie den Krafttropfenzauber, mit welchem man neue Kraft schöpfen konnte, für Dayana und den Eisballzauber, wie der Name schon sagt, ein Wasser- bzw. Eiszauber, für Selan kauften, und in den Shop, wo sie Lebensmittel für die Überfahrt und eine leichte Rüstung für Dayana kauften. Nun begaben sie sich in Richtung Hafen, um sich Karten für die Überfahrt zu kaufen. Jedoch wollte keiner der anwesenden Kapitäne die Überfahrt nach Marinio wagen. Einer war jedoch unter ihnen, ein etwas betagter Mann, der sein Boot verkaufen wollte, da er sich seinen wohlverdienten Ruhestand gönnen wollte. "Wie viel soll das Boot kosten?" fragte Nathanael den Herrn. "Meine Berta ist schon alt. Deshalb verlange ich nur neunhundert Goldmünzen für sie.", entgegnete ihm der Kapitän. "Allerdings rate ich ihnen, nicht zu dieser Zeit nach Klirentis, der Hafenstadt am anderen Ufer zu fahren. Es ist sehr gefährlich auf dem Ozean geworden. Bleiben sie lieber hier auf Kuteras.", fügte der Mann hinzu. "Entschuldigung, aber was meinen sie damit: ,Es ist sehr gefährlich auf dem Ozean geworden.'?" fragte Selan. "Nun ja, es sind Schiffe auf den Ozean gefahren und nie in Klirentis angekommen. Und auch nicht zurück nach Alea.", antwortete der Mann. "Nathanael, ich glaube wir sollten auf den Mann hören. Aber du willst wahrscheinlich doch über den Ozean, nicht wahr?" wandte Selan sich nun an Nathanael. "Du hast es erraten. Du brauchst keine Angst zu haben. So etwas wie bei den Verlorenen Wäldern wird nicht wieder vorkommen.", beruhigte Nathanael Selan. "Also gut, wenn du es sagst, dann wird es wohl stimmen." "Wir kaufen das Schiff.", sagte Nathanael nun zu dem alten Mann und übergab diesem das Geld. Nun gingen sie an Bord des Schiffes. Allerdings wussten sie nicht weiter, denn keiner von ihnen konnte ein Schiff steuern. Doch in diesem Augenblick hörten sie die geheimnisvolle Stimme: "Hallo ihr vier. Ihr wisst nicht, wie ihr das Schiff steuern sollt, nicht wahr? Aber das macht überhaupt nichts. Legt einfach ab. Als die Auserwählten habt ihr die Gabe, Dinge sehr schnell zu verstehen oder Vorgänge zu erlernen, zum Beispiel, wie man ein Schiff steuert. Das heißt aber nicht, dass eure Fahrt zum Vergnügen gedacht ist. Denn auch auf See lauern Monster." "Hey, jetzt verschwinde nicht einfach wieder, sondern sage uns endlich mal wer du eigentlich bist.", rief Nathanael in die Luft. "Mein Name ist Mynolas und ich bin ein Freund. Mehr darf ich euch jetzt noch nicht verraten. Aber im weiteren Verlauf eurer Reise werdet ihr mehr über mich herausfinden und ich werde euch mehr über mich erzählen dürfen." Die Stimme verstummte. "Mynolas. Interessant. Jetzt wissen wir wenigstens schon mal wie er heißt. Aber ob wir ihm vertrauen sollen und einfach in See stechen? Ich weiß nicht. Es kommt mir seltsam vor, dass wir alles so schnell erlernen können sollen.", wunderte sich Selan. "Ich weiß was du meinst. Aber ich denke, dass wir ihm vertrauen können. Wir sollten es auf jeden Fall ausprobieren.", meinte Dayana. Navi, die knapp über Selans Kopf schwebte, sagte: "Wir konnten ihm doch auch bisher vertrauen. Gut, es ist wirklich etwas seltsam, dass er euch von diesen angeblichen Fähigkeiten erst jetzt erzählt, aber bis jetzt brauchtet ihr diese Fähigkeit auch noch nicht." "Navi hat recht. Vielleicht hatten wir aber auch noch nicht genügend Erfahrung, um mit dieser Fähigkeit umgehen zu können. Doch lasst uns jetzt ablegen. Wir werden ja sehen, ob Mynolas uns belogen hat.", fügte Nathanael nun hinzu. Also legten sie ab. Und tatsächlich. Nach nur ein paar Stunden konnte jeder der drei das Schiff perfekt steuern. Es war nun Nachmittag und die kristallklare, blaue See funkelte im Schein der Sonne. Selan und Dayana lagen auf dem Oberdeck in der Sonne und ließen sich bräunen. Navi hatte sich in den Schatten der großen weißen Segel verzogen und Nathanael stand an der Reling und schaute über das Meer. Das Schiff fuhr mit direktem Kurs auf Marinio zu. Allerdings brauchte es niemand zu steuern, da es über eine Vorrichtung verfügte, die es erlaubte, dass man nur den Zielort und die Geschwindigkeit anzugeben brauchte und man dann automatisch zu seinem Ziel kam. Aber natürlich konnte man das Schiff auch per Hand steuern. Während Nathanael an der Reling stand, hörte man plötzlich eine Stimme um Hilfe schreien. Nathanael bemerkte die Schreie erst nicht, aber als sie lauter wurden, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er lief so schnell wie es ging an das Ruder und lenkte in Richtung der Schreie. Er rief Selan und Dayana zu: "Hey, ihr beiden. Aufstehen! Ich habe Hilfeschreie gehört und wir fahren nun genau in diese Richtung. Bereitet euch darauf vor ein paar Leute an Bord zu bringen." "Geht in Ordnung.", riefen die beiden Nathanael zu. Sie schnappten sich zwei Seile und stellten sich an die Reling. Navi war nun auch aufgewacht und flog zu Nathanael hinüber. "Was ist denn los? Warum brüllst du so durch die Gegend?", fragte sie verärgert. "Wir steuern direkt auf Menschen zu die Hilfe benötigen. Vielleicht ist ihr Boot gekentert. Bitte halte Ausschau nach einem Boot oder etwas ähnlichem." Kaum hatte Nathanael diesen Satz beendet, rief Navi ihm schon zu: "Ich sehe sie. Halte weiter Kurs und drossele die Geschwindigkeit. Halt! Moment! Was ist das?" Neben den Verunglückten blubberte es sehr stark und auf einmal kam eine riesige Seeschlange aus dem Wasser geschossen. Nathanael drosselte die Geschwindigkeit bis sie still standen und rief Selan zu: "Schnell, Selan. Attackiere sie, damit sie die Verunglückten nicht töten kann." Selan attackierte und Nathanael selbst lief nun ebenfalls an die Reling und rief noch während dem Laufen: "Ich brauche den Heroenbogen." Der magische Schild erschien in Nathanaels Hand und verwandelte sich in den Heroenbogen. Und nun an der Reling angekommen, attackierte auch er die Seeschlange. Er mit magischen Pfeilen und Selan mit Blitzschlägen. Allerdings schien die Seeschlange nicht schwächer zu werden, allerdings ließ sie sich auch nicht von den Verunglückten abbringen. "Selan wende die Apokalypse an. Vielleicht hilft das.", rief Navi Selan zu. "Gut. Übertrage deine Kraft auf mich, damit der Zauber stärker wird.", rief Selan zurück. Navi begann zu leuchten. Selan wollte gerade den Zauber anwenden, als die Seeschlange unter Wasser tauchte und nicht mehr an die Oberfläche zurück kam. "Habt ihr sie besiegt?" fragte Dayana. "Das glaube ich nicht. Unsere Angriffe schienen ihr nichts anhaben zu können. Sie wartet bestimmt nur einen besseren Moment ab, um uns anzugreifen.", entgegnete Nathanael. "Hey, habt ihr die Verunglückten vergessen? Wir müssen sie aus dem Wasser holen!" sagte Selan. Sie schauten sich also um, aber sie konnten keine Menschen im Wasser sehen. "Illusionen! Hologramme! Man hat uns reingelegt.", fluchte Nathanael. "Vielleicht war es nur ein Ablenkungsmanöver. Aber von was will man uns ablenken?" fragte Dayana. "Na, das ist doch klar. Man will uns davon abhalten so schnell wie möglich nach Klirentis zu kommen. Dort hat wahrscheinlich das Böse die Oberhand gewonnen.", stellte Selan mit Schrecken fest. "Dann redet nicht soviel herum, sondern geht wieder auf direkten Kurs nach Klirentis.", scheuchte Navi die drei auf. Nathanael rannte zum Ruder und stellte die Schiffsautomatik wieder auf Klirentis/Marinio ein. Das Schiff wendete und steuerte mit voller Fahrt auf Marinio zu. Doch als sie nun nach ein paar Stunden kurz vor dem sicheren Hafen von Klirentis waren, tauchte die Seeschlange wieder auf. Und diesmal griff sie die vier an. Nathanael rief den Heroenbogen und Selan bereite sich darauf vor die Apokalypse einzusetzen. Nathanael schoss Pfeile auf die Seeschlange ab, damit sie für die Apokalypse schon ein wenig geschwächt war. Von den Pfeilen sichtlich gereizt, schwamm die Schlange nun auf das Schiff zu. "Schnell, Dayana, setze einen Energiefeldzauber ein, damit das Vieh nicht zu nah an uns herankommt.", rief Nathanael zu Dayana hinüber. "Ich setzt die Energiebarriere ein. Die wird sie nicht durchdringen können.", antwortete Dayana. Sie schwenkte ihre Arme und vor dem Schiff erschien eine hohe Wand, die aus reiner Energie bestand. Die Schlange kam näher und näher. Doch als sie eigentlich von der Barriere hätte aufgehalten werden, schwamm sie einfach hindurch. Die drei blieben fassungslos stehen. Die Schlange kam bedrohlich näher, doch die drei blieben wie angewurzelt stehen. "Hey, was ist mit euch? Warum bewegt ihr euch nicht?", wimmerte Navi. "Ihr müsst etwas unternehmen!" "Wir können nicht. Irgend etwas hält uns fest.", rief Selan zurück. In diesem Moment packte die Schlange Selan mit ihrem Schwanz und begann sie zu würgen. "Selan, ich helfe dir!", schrie Navi und flog auf die Schlange zu. "Navi, was hat du vor?", schrie Dayana hinter Navi her. "Ich werde sie ablenken. Vielleicht haben wir Glück und es ist die Schlange, die euch fest hält und sie ist durch mich dann vielleicht verwirrt und gibt euch frei. Dann könnt ihr sie attackieren und Selan retten." Navi flog also auf die Schlange zu und umkreiste ihren Kopf mit wilden Flugmanövern. Und tatsächlich. Nathanael und Dayana konnten sich wieder bewegen. Während Nathanael festsaß, hatte er darüber nachgedacht, mit welcher Waffe man die Schlange leichter besiegen könnte. Nach kurzem Überlegen wusste er mit welcher Waffe er sie schlagen würde: mit einem Bumerang, welcher sich in eine messerscharfe Klinge verwandelte, wenn man ihn auf einen Gegner warf. Also rief Nathanael: "Ich brauche einen Heroenbumerang." Der Schild in seiner Hand verwandelte sich. Nach der Verwandlung warf Nathanael den Bumerang sofort seinem Gegner entgegen. Der Bumerang verwandelte sich in eine Klinge und traf die Seeschlange hart am Körper. Geschockt von der Durchschlagskraft des Bumerangs, ließ die Schlange Selan los und diese fiel bewusstlos ins Wasser. "Oh, nein! So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Schnell, Navi! Dayana! Ihr müsst Selan retten. Mit der Schlange werde ich schon alleine fertig.", wies Nathanael Dayana und Navi an. "Geht in Ordnung! Komm Navi schnell! Sonst finden wir Selan nicht mehr wieder!" antwortete Dayana. Dayana sprang ins Wasser und schwamm in Richtung Selan. Währenddessen attackierte Nathanael weiter die Schlange. Er warf den Heroenbumerang und traf die Schlange immer härter. Doch kein Schlag war der endgültige vernichtende Schlag. Die Schlange konnte sich kaum noch bewegen, aber sie war noch nicht besiegt. Doch da hatte Nathanael einen Einfall. Er warf den Bumerang noch einmal und rief, als der Bumerang genau über der Schlange flog: "Teile dich in acht Teile und attackiere von allen Seiten." Der Bumerang teilte sich in acht Teile und attackierte aus allen Himmelsrichtungen. Die Teile schlugen gleichzeitig ein und trennten den Kopf der Schlange ab. Nathanael hatte es endlich geschafft. Die Schlange war besiegt. Schnell sprang er hinter Dayana und Navi hinterher, um zu helfen Selan zu retten. Er schwamm so schnell es ging auf Navi zu, die über dem Wasser schwebte. "Wo ist Dayana?" fragte er Navi. "Sie ist unter Wasser und sucht Selan.", antwortete diese. In diesem Moment tauchte Dayana wieder auf. "Gut, dass du gekommen bist. Ich habe Selan noch nicht gefunden. Lass uns gemeinsam tauchen, damit wir sie schneller finden." Also tauchten sie gemeinsam. Nach ein paar Minuten tauchten sie mit Selan im Schlepptau wieder auf. Selan rührte sich nicht. Schnell schwammen sie zu ihrem Boot zurück. Gemeinsam brachten sie Selan an Deck und legten sie flach hin. Nathanael versuchte Mund-zu-Mund-Beatmung, damit Selan das Wasser ausspucken würde, welches sie verschluckt hatte. Nach einigen Malen spuckte Selan das Wasser wieder aus. Sie wachte auch auf, wurde aber sofort wieder ohnmächtig und atmete nur noch sehr schwach. "Wir müssen sie so schnell wie möglich in das Krankenhaus von Klirentis bringen. Sie war viel zu lange unter Wasser.", sagte Nathanael und rannte zum Ruder. Er fuhr mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit in den Hafen. Endlich im Hafen, brachten die drei Selan in das Krankenhaus. Dort wurde sie sofort an eine Sauerstoffversorgung angeschlossen. Nathanael, Navi und Dayana konnten nun nichts anderes tun als abwarten. Um sich die Zeit zu vertreiben, gingen sich Nathanael und Dayana in der Stadt umsehen, während Navi bei Selan blieb und hielt an ihrem Bett Krankenwache. Bei ihrem Stadtbummel fanden Nathanael und Dayana einen Magieshop, wo man den Teleportzauber kaufen konnte, mit welchem man sich in Sekundenschnelle von einem Ort zu einem anderen Ort teleportieren konnte. Sie kauften das Buch und ein paar Wundheilelixiere, Gegengifte und Weihwasser, gegen Vergiftungen von Zombies. Als die beiden aus dem Shop hinaustraten, kam ihnen Navi entgegen geflogen. "Kommt schnell! Selan ist wieder aufgewacht und hat nach euch gefragt.", rief sie ihnen schon von weitem entgegen. Schnell machten sie sich auf den Weg ins Krankenhaus. Bei Selan angekommen, fragte diese gleich: "Habt ihr die Seeschlange besiegt?" "Ja, wir haben sie besiegt.", antwortete Nathanael. "Aber wie habt ihr das gemacht? Unsere Angriffe konnten ihr doch kaum etwas anhaben." "Ich habe den magischen Schild in einen Bumerang verwandelt und sie damit beworfen." "Aber mit einem Bumerang kann man doch noch weniger Schaden anrichten als mit einem Bogen." "Denkst du. Der Bumerang hat sich in eine Klinge verwandelt. Dann habe ich den Befehl gegeben sich aufzuteilen. So hat der Bumerang ihr dann den Kopf abgetrennt." "Dir fällt aber auch wirklich immer etwas ein. Aber was machen wir jetzt? Der Doktor hat gesagt, ich müsste noch ein oder zwei Tage im Bett bleiben." "Was ist das denn für eine Frage? Wir bleiben natürlich hier. Klirentis hat so viele Sehenswürdigkeiten, dass wir Wochen hier bleiben müssten um alles zu sehen. Wir werden uns schon irgendwie beschäftigen können.", mischte sich Selan in das Gespräch ein. "Genau. Und vielleicht können wir den Doktor überreden, dass du mitkommen darfst. Wenn auch in einem Rollstuhl. Aber die frische Luft wird dir bestimmt gut tun.", sagte Navi. "Wir werden uns jetzt um ein Zimmer bemühen und morgen früh kommen wir wieder. Und du schläfst jetzt auch ein paar Stunden. Navi du bleibst bitte bei Selan. Falls etwas passieren sollte.", sagte Nathanael noch, als sie aus dem Zimmer hinaustraten und noch den Doktor aufsuchten, um ihn zu bitten Selan mit ihnen gehen zu lassen. "Guten Tag. Wir sind Selans Freunde und wir wollten sie bitten, Selan mit uns gehen zu lassen, wenn wir uns morgen die Stadt anschauen.", sagte Nathanael zu dem Arzt. "Nein, tut mir leid. Das geht auf keinen Fall! Ihre Freundin kann noch nicht auf ihren Beinen stehen.", entgegnete der Arzt energisch. "Aber wir können sie doch in einem Rollstuhl mitnehmen. Und außerdem hatte sie doch zu wenig Sauerstoff. Wenn wir sie mitnehmen, ist das vielleicht gut für sie." "Da könnten sie allerdings recht haben. Also gut sie können sie mit sich nehmen. Aber nur für ein paar Stunden. Dann muss sie wieder zurück ins Krankenhaus." "Danke, Doktor. Wir versprechen, dass wir sie nicht überanstrengen werden und sie rechtzeitig wieder hier ist. Wir werden dann jetzt gehen und morgen früh Selan abholen. Auf Wiedersehen." "Auf Wiedersehen." sie begaben sich auf die Suche nach einem freien Hotelzimmer. Es gab etwa drei Hotels in Klirentis. Jedoch hatte keines noch ein Zimmer frei. "Was machen wir jetzt Nathanael? Keine Zimmer mehr frei und wir müssen irgendwo übernachten. Gibt es vielleicht noch kleine Gasthöfe in Klirentis?" fragte Dayana. "Ich glaube nicht. Und auch in der näheren Umgebung gibt es leider keine Gasthöfe. Und im Krankenhaus werden wir auch nicht übernachten können. Navi ist klein und braucht nicht viel Platz, aber wenn zwei ausgewachsene Menschen noch dort über nachten wollen. Aber normalerweise sind die Hotels auch nicht dermaßen überfüllt. Weil allerdings noch die vielen Matrosen und Schiffskapitäne hier sind, die nicht mehr ausgelaufen sind seit die Monster im Meer aufgetaucht sind, bekommt man kein Zimmer mehr. Wenn sich die Nachricht herumspricht das die Seeschlange besiegt ist, werden sie auch wieder auslaufen. Nur sind wir nicht mehr so lange hier.", antwortete Nathanael. "Apropos Schiffskapitäne. Sind auf unserem Schiff nicht auch Betten? Ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht genau auf dem Schiff umgesehen, aber ich meine ich hätte einen Schlafraum gesehen." "Du hast recht. Daran habe ich im Moment überhaupt nicht gedacht. Dann lass uns zum Schiff gehen." Mit diesen Worten setzten die beiden sich in Bewegung. Am Schiff angekommen legten sie sich in die Betten und schliefen tief und fest bis zum Morgengrauen.
 

To be continued

Freund oder Feind

"Freund oder Feind"
 

Drei Tage sind nun vergangen, seit die vier von der Seeschlange angegriffen wurden und Selan fast gestorben wäre. In den vergangenen Tagen haben sich Nathanael, Selan, Dayana und Navi die Stadt Klirentis einmal näher angesehen und an Führungen in Museen und anderen öffentlichen Gebäuden teilgenommen. Gegen Mittag holten sie Selan aus dem Krankenhaus ab und gegen Abend brachten sie sie wieder zurück. Doch nun durfte Selan das Krankenhaus wieder ohne Gefahr verlassen. Gemeinsam gingen sie über den Markt von Klirentis, um Lebensmittel für ihre weitere Reise kaufen. Sie hatten beschlossen sich noch heute auf den Weg zu machen. Sie standen gerade an einem Gemüsestand, als plötzlich ein Mann anrempelte. "Hey, können sie nicht aufpassen?" beschwerte sich dieser. "Moment mal. Sie haben uns angerempelt. Nicht wir sie. Also müssten sie sich eigentlich entschuldigen.", sagte Nathanael. "Also gut. Entschuldigung, dass ich sie angerempelt habe. Nun muss ich aber schnell weiter.", entschuldigte sich der Mann mit den grünen Augen und den dunkelblonden, kurzen Haaren und rannte davon. "Der hatte es aber eilig. Ich frage mich, was so wichtig ist, dass man nicht mehr auf die umstehenden Leute achtet?" wunderte sich Selan. "Für mich sah es eher aus, als ob er vor etwas flüchten würde. Aber ich frage mich vor was? Vielleicht ist er ein Verbrecher?" wandte Dayana ein. "Das glaube ich nicht. Habt ihr seine Aura nicht gespürt? Er besitzt eine ähnliche Aura wie ihr auch.", verneinte Navi Dayanas Aussage. "Es kann sein, dass er einer von uns ist. Allerdings ist es ebenso möglich, dass er einer von den Bösen ist. Dann läge Dayana mit ihrer Vermutung genau richtig.", sagte Nathanael. "Dem sollten wir auf den Grund gehen, Nathanael.", sagte Selan. Ihr Gespräch wurde abrupt von einem gleißenden Lichtstrahl unterbrochen, der sie für einen kurzen Moment lang blendete. "Was war das?" fragte Dayana. "Ich weiß es nicht. Aber es kam aus dieser Richtung. Folgt mir. Wir werden sehen, was es war.", sagte Nathanael nach Norden zeigend und lief los. Selan, Dayana und Navi folgten ihm. Als sie an der Gasse ankamen, aus der das Licht gekommen zu sein schien, war nichts in der Gasse zu sehen. Nur ein Falke saß auf der Mauer, wo die Gasse endete. Als der Falke die vier sah, erhob er sich in die Luft und flog davon. "Ein Falke? Mitten in der Stadt? Das ist sehr komisch.", wunderte sich Nathanael. "Vielleicht hat er sich verflogen.", witzelte Selan. "Sehr komisch. Ein Falke verfliegt sich nicht so einfach. Es sei denn, er hat einen mächtigen Schlag auf den Kopf bekommen." "Dort. In der Gasse. Dort muss er sein.", hörten sie auf einmal eine riesige Menschenmasse rufen, welche in diesem Augenblick in die Gasse einbog. "Wo ist er hin? Haben sie einen Mann oder ein Tier hier in der Gasse gesehen?", wandte sich einer der Menschen an die Freunde. "Warum wollen sie das wissen? Und wieso fragen sie ,Mann oder Tier'?" fragte Selan. "Nun ja. Sie sind wohl nicht von hier. Ich werde ihnen die Geschichte erzählen. Vor einigen Monaten tauchte hier ein Monster auf, welches die Stadt überfiel und plünderte. Seitdem gibt es immer wieder Diebstähle in der Stadt. Mittlerweile haben wir einen Mann, oder was auch immer er sein mag, ausfindig gemacht, der seine Gestalt verändern kann. Wir glauben, dass er dieses Monster ist. Außerdem hat der Bürgermeister von Klirentis eine hohe Belohnung ausgesetzt. Wer ihm den Mann liefert wird reich belohnt. Also haben sie etwas gesehen?" Während der Mann die Geschichte erzählte, dachte Nathanael kurz nach, und antwortete dann auf die Frage des Mannes. "Nein, tut mir leid. Wir haben nichts gesehen. Wir waren ganz allein in dieser Gasse." "Nun gut. Dann werden wir weitersuchen müssen." Mit diesen Worten machte die gesamte Menschenmasse kehrt und lief die Straße weiter hinab. "Wieso hast du ihnen nicht gesagt, dass hier ein Falke saß? Vielleicht war das ja dieser Mensch, der seine Gestalt wechseln kann?" fragte Dayana. "Ich glaube nicht, dass dieser Mann das Monster ist. Bisher habe ich noch nie gesehen, dass sich ein Geschöpf des Bösen in mehrere Gestalten verwandeln konnte. Ich wollte dem erst auf den Grund gehen, bevor ich ein vorschnelles Urteil fälle und ihn gleich verrate." "Das klingt logisch, aber was ist, wenn er nun doch zu den Bösen gehört?" fragte Navi besserwisserisch. "Falls es wirklich so sein sollte, was ich, wie gesagt, nicht glaube, dann werden wir ihn eben vernichten. Kommt folgt mir. Wir müssen ihn finden, bevor es die Stadtbewohner tun." Nathanael lief in die Richtung, in die der Falke geflogen war. Navi folgte ihm sofort, doch die beiden Frauen blieben wie angewurzelt stehen. "Ich habe das Gefühl, er wird langsam zu überheblich. Wenn das so weiter geht, dann landen wir irgendwann im Verderben.", sagte Dayana. "Hoffentlich irrst du dich. Normalerweise hat Nathanael ein gutes Gespür für solche Dinge, aber so langsam glaube ich, dass er sich nur auf seinen Instinkt verlässt. Lange geht das bestimmt nicht mehr gut.", entgegnete Selan. "Hey, ihr beiden! Wo bleibt ihr denn, ihr Schlafmützen?" rief Navi den beiden zu, die gemerkt hatte, dass die beiden nicht nachkamen. "Ist gut, Navi. Wir sind schon auf dem Weg.", antworteten die beiden gleichzeitig und rannten hinter Nathanael her. Gemeinsam suchten sie nun die gesamte Stadt ab, fanden jedoch kein einziges Tier in der Stadt. Und da sie nicht wussten, wie der Mann aussah, der sich in Tiere verwandeln konnte, konnten sie nicht nach diesem Mann suchen. Wieder in der Stadtmitte angekommen, setzten sie sich auf eine Bank, die in der Nähe stand. "Das ist doch unmöglich. Kein einziges Tier in dieser Stadt. Vielleicht hätten wir uns doch nach dem Aussehen des Mannes erkundigen sollen.", sagte Selan erschöpft. "Du hast recht. Wir sind ihm wahrscheinlich über den Weg gelaufen und wussten nicht, dass er der Mann ist.", fügte Dayana hinzu. "Das glaube ich nicht. Navi, du sagtest vorhin, du hättest bei dem Mann, der uns angerempelt hat, eine eigenartige Aura gespürt?", verneinte Nathanael. "Ja. Sie war euren Auren sehr ähnlich. Wieso fragst du? Nein, warte! Du glaubst doch nicht etwa, dass dieser Mann der Formwandler ist, oder?" antwortete Navi. "Doch genau das glaube ich. Und ihr werdet es nicht glauben, aber..." Nathanael wurde mitten im Satz von Selan und Dayana unterbrochen: "...aber du glaubst, dass der Mann gegen die bösen Mächte kämpfen muss. Allerdings wurde er daran gehindert, weil die Leute denken, er sei das Monster, welches die Stadt überfallen hat." "Hey, genau das wollte ich sagen. Könnt ihr meine Gedanken lesen?" "Nein, aber wir wussten, dass du das sagen würdest. Und als nächstes würdest du sagen, dass wir jetzt diesen Mann suchen werden, wenn wir es nicht schon vorher gesagt hätten." "Genau. Allerdings brauchte ich das auch gar nicht sagen, denn er kommt gerade aus diesem Haus heraus." Nathanael deutete auf ein Haus am Ende der Straße. Der Mann stand noch im Türrahmen und schaute sich vorsichtig um. Als er die Freunde sah, lief er mit schnellen Schritten die Straße hinab. Allerdings drehte er sich sofort wieder um und rannte nun in Richtung der vier. Nathanael sagte schnell zu Dayana: "Wenn er direkt neben uns ist, dann setze den Teleportzauber ein und bringe uns zurück zum Schiff." Gesagt, getan. Kaum war der Mann neben ihnen, setzte Dayana den Teleportzauber ein, und Sekunden später fanden sie sich auf dem Schiff wieder. Kaum rematerialisiert, wollte der Mann schon wieder die Flucht ergreifen, wurde aber durch Dayanas Energiefeldzauber aufgehalten. "Wieso laufen sie vor den Einwohnern dieser Stadt davon? Sind sie das Monster, von dem alle erzählen?" fragte Nathanael scharf. "Nein! Ich bin nicht das Monster, das die Stadt überfallen hat. Wie man ihnen bestimmt schon erzählt hat, kann ich meine Gestalt ändern. Und diese Fähigkeit nutze ich auch, wenn sie mir behilflich ist. Allerdings würde ich sie nie dafür missbrauchen, um hilflose Menschen auszurauben. Das wäre nicht im Sinne meiner Bestimmung.", antwortete der Mann schüchtern. "Ihre Bestimmung. Sie sollen mit ihren Kräften gegen Monster antreten, diese vernichten und somit die Welt vom Unheil befreien. Nicht wahr?" stichelte Nathanael. "Ja. Aber woher wussten sie das?" "Wir sind ebenfalls auserwählt worden. Und unsere Fee Navi hat bei ihnen eine Aura, den unseren ähnlich, gespürt.", entgegnete Selan. "Aber eigentlich wussten wir nicht, dass sie auserwählt sind. Nathanael hat es nur vermutet und lag damit richtig.", fügte Dayana hinzu. "Sie haben eine gute Beobachtungsgabe, oder eher großes Vertrauen in ihre Menschenkenntnisse.", wandte sich der Mann an Nathanael. "Danke. Aber wollen wir uns nicht duzen? Ich mag dieses ,sie' nicht. Ich bin Nathanael, auserwählter Kämpfer." "Ich bin Selan, Magierin spezialisiert auf Angriffszauber." "Ich bin Dayana, ebenfalls eine Magierin. Allerdings spezialisiert auf Schutzzauber." "Und ich bin Navi, die Fee. Unterschätze mich bloß nicht." "Ich freue mich euch kennen zu lernen. Mein Name ist Aseron. Hättet ihr etwas dagegen, wenn ich mich euch anschließen würde?" "Aber nein. Überhaupt nicht. Wir freuen uns über jedes weitere ,Mitglied'.", sagten alle gleichzeitig. Nathanael fuhr allein fort: "Weißt du, was das für ein Monster ist, was die Stadt plündert?" "Nein. Ich habe es selbst noch nicht gesehen. Aber mir wird diese Monstersache ja angehängt. Wir müssen das Vieh so schnell wie möglich finden und vernichten. Nur dann werden die Bewohner mir glauben." "Du hast recht. Kannst du dich in einen Vogel verwandeln und Ausschau nach dem Monster halten?" "Geht in Ordnung. Kommt mit nach draußen." Sie verließen das Schiff und blieben davor stehen. Aseron entfernte sich ein paar Meter von ihnen, holte einen glitzernden Edelstein aus der Tasche, hielt diesen in die Luft und rief: "Bei der Macht von Algeron. Verleihe mir die Fähigkeiten und das Aussehen eines Riesenvogels." Der Edelstein leuchtete und sandte einen hellen Strahl auf Aseron, welcher von dem Strahl eingehüllt wurde. Langsam veränderte sich seine Form. Ihm wuchsen Federn, Schnabel, Flügel, Schwanz und die typischen Vogelfüße. Das Licht verschwand. "Wow. So etwas habe ich noch nie gesehen.", staunten Selan, Dayana und Navi. "Ich schon. Nämlich als sich der Werwolf verwandelt hatte. Allerdings war dies nicht so erfreulich.", entgegnete Nathanael. "Worauf wartet ihr noch? Klettert endlich auf meinen Rücken. Wir werden das Monster gemeinsam suchen gehen.", drängelte Aseron und stupste Selan dabei in die Seite. Nathanael, Selan und Dayana stiegen auf. "Geh du auch auf meinen Rücken und halt dich gut fest, Navi. Du wirst sonst nicht hinterherkommen. Ich fliege viel zu schnell für dich.", sagte Aseron zu Navi. Also flog diese zu Selan und setzte sich auf ihre Schulter. "Ihr anderen haltet euch besser auch gut fest. Dort oben weht ein raues Lüftchen." Mit diesen Worten schwang Aseron seine Flügel und erhob sich langsam in die Luft. Er stieg höher und höher, bis er ohne Probleme die Häuserdächer überfliegen konnte. Sie überflogen nun die gesamte Stadt, konnten das Monster aber nicht finden. "Vielleicht ist es außerhalb der Stadt. Es hat dort bestimmt einen Unterschlupf. Flieg bitte in einem Umkreis von zweihundert bis dreihundert Metern um die Stadt herum, Aseron. Wir finden es bestimmt irgendwo dort draußen.", sagte Nathanael. "Ist in Ordnung.", antwortete Aseron. "Sag mal, weißt du überhaupt wie das Monster aussieht, Aseron?" fragte Selan. "Nein, ich weiß es nicht. Ich selbst habe es noch nie gesehen." "Das ist sehr seltsam. Alle Stadtbewohner haben das Monster angeblich schon einmal gesehen, nur er nicht. Da stimmt etwas nicht. Das kann einfach nicht sein.", dachte Nathanael bei sich. "Hey, Nathanael. Über was denkst du nach?" wurde er von Navi gefragt. "Über gar nichts. Ich suche nur die Gegend nach etwas ungewöhnlichem ab.", log er. Nach etwa zwei Stunden landete Aseron wieder beim Schiff. Er hielt den Edelstein in die Luft, dieser leuchtete, hüllte Aseron wieder in das helle Licht und dieser nahm langsam wieder seine normale Gestalt an. "Ich werde mal wieder gehen und mir ein geeignetes Versteck für die Nacht suchen.", sagte er kurz darauf. "Aber wieso denn? Du kannst doch bei uns übernachten. Du bist herzlich willkommen.", hielten Dayana und Selan ihn zurück. "Meint ihr das ernst?" "Was ist das denn für eine Frage? Du gehörst doch zu unserem Team.", freute sich die dazugeflogene Navi. "Na ja, wenn ihr das sagt, dann komme ich halt mit zu euch. Aber nur, wenn ich euch wirklich nicht störe." "Nein, nicht im geringsten. Nicht war, Nathanael?" "Nein, nein. Wir freuen uns, wenn du bleibst.", antwortete dieser, obwohl er mit seinen Gedanken ganz woanders war und die Unterhaltung nur nebenbei aufschnappte. "Kommt, lasst uns reingehen und uns etwas zum Essen machen.", wandten sich die drei Frauen wieder an Aseron. "Oh ja, das ist eine gute Idee. Ich habe großen Hunger.", antwortete dieser, "Ich werde euch ein Essen zubereiten, von dem ihr bisher nur geträumt habt.", fuhr er fort. "Du willst kochen? Na da sind wir aber gespannt, was das gibt.", äußerte sich Selan für alle. "Willst du etwa meine Kochkünste anzweifeln? Mein Vater war ein begnadeter Koch und er hat mir das Kochen beigebracht." "Nun wenn du es sagst.", sagte Dayana immer noch ein wenig skeptisch. Sie setzten sich in Bewegung Richtung Kombüse des Schiffes. Nathanael stand noch wie angewurzelt and dem Fleck, wo er von Aserons Rücken abgestiegen war. Selan bemerkt dies und wies Dayana und Navi an, Aseron die Kombüse zu zeigen. Sie selbst blieb zurück und ging zu Nathanael hinüber. "Hey, was ist mit dir los? Du bist den ganzen Tag schon so abwesend.", fragte sie ihn. "Nichts. Ich denke nur über etwas nach.", antwortete er. "Du denkst den ganzen Tag über nichts nach? Das ist nicht gut. Wirst du langsam verrückt?", scherzte Selan. "Sehr witzig. Ist es dir nicht aufgefallen, dass Aseron etwas komisch wirkt? Alle außer ihm haben das Monster schon einmal gesehen. Ich habe das Gefühl, das unser Freund mit uns ein falsches Spiel treibt. Er will bestimmt nur unser Vertrauen gewinnen. Und wenn wir uns in seiner Gegenwart sicher fühlen, dann fällt er uns in den Rücken." "Das glaube ich nicht. Er mag das Monster zwar noch nicht gesehen haben, aber was ist das für ein Grund mit den Bösen zu interagieren?" "Sieh es doch mal so: Er hat das Monster noch nicht gesehen - das sagt er jedenfalls - weiß aber in Wirklichkeit viel mehr über das Monster als alle Stadtbewohner zusammen, weil er es im Geheimversteck oder der Hauptzentrale der Monster gesehen und ist vielleicht auch mit dem Monster befreundet, wenn die Monster so etwas wie Freundschaft überhaupt kennen. Nun ja, auf jeden Fall kennt er alle Eigenschaften des Monsters, wenn nicht die zweite Bedingung zutrifft und er in Wirklichkeit doch das Monster ist. Dann sitzen wir natürlich in einem größeren Schlamassel." "Jetzt wo du es sagst, bin ich mir auch nicht mehr so sicher was ich von Aseron halten soll, wenn das überhaupt sein richtiger Name ist. Jetzt komm aber. Wenn deine Vermutung zutrifft, dann sollten wir Dayana und Navi nicht zu lange mit ihm alleine lassen." "Du hast recht. Gehen wir." In der Kombüse angekommen, stieg ihnen ein beißender Qualm in die Augen und die Nase. "Was ist das denn? Was hat diesen Qualm verursacht?" rief Nathanael in die Qualmschwaden hinein, da er nichts sehen konnte. "Entschuldigung, Nathanael. Kein Grund zur Panik. Mir sind nur die Zwiebeln angebrannt.", kam die Antwort. "Dann öffne doch ein Fenster, damit der Qualm abziehen kann.", rief Selan nun. "Ich bin gerade dabei. Nur durch den Qualm sehe auch ich kaum etwas. Ah, nein. Ich habe das Fenster gefunden." Aseron öffnete das Fenster und der Qualm verzog sich langsam. Als er vollständig verschwunden war fragte Nathanael: "Wo ist Dayana?" da er sie nicht sah. "Sie ist im Nebenraum und deckt schon mal den Tisch." Nathanael warf einen Blick auf Selan und deutete ihr nachzusehen, ob dies wirklich stimmte. Selan trat in den Türrahmen, drehte sich wieder um und nickte Nathanael zu. "Gut, noch ist nichts geschehen.", dachte er bei sich. "Sag mal, was kochst du dort eigentlich?", wandte er sich an Aseron. "Das verrate ich jetzt noch nicht. Ich sage nur, dass es ein uraltes Familienrezept ist. Lasst euch einfach überraschen." "Nun gut. Ich bin gespannt." Etwa eine halbe Stunde später saßen sie gemeinsam am Tisch. Aseron war noch in der Küche und holte den Topf, trat nun aber auch in den Raum ein und stellte den Topf auf den Tisch. "Greift zu. Ich hoffe es schmeckt euch.", sagte er. Doch niemand nahm sich etwas. "Was ist los? Habt ihr keinen Hunger?", fragte er nach. "Doch, doch. Aber erst musst du uns sagen was es ist." "Es hat keinen bestimmten Namen. Es ist einfach nur Fleisch mit Pilzen und einer Sauce. Und dazu habe ich Kartoffeln gekocht." Dayana war die erste die etwas nahm. "Mmm. Das schmeckt gut. Ich habe lange nicht mehr so etwas gutes gegessen. Eher gesagt, seit ich von Zuhause losgezogen bin, um die Monster zu bekämpfen. Nun nehmt euch endlich auch etwas. Es ist wirklich gut.", sagte sie. Navi war nun auch bereit etwas zu probieren. Allerdings war das Essen in diesem Topf viel zu groß für sie. "Dayana, kannst du mir es vielleicht etwas kleiner schneiden?", fragte sie. "Oh, das hatte ich ganz vergessen. Einen Moment, Navi.", sagte Aseron und lief nochmals in die Kombüse. Er kam mit einem kleineren Topf zurück und stellte diesen zu Navi. "Hier bitte, Navi. Extra für dich. Ich habe die Pilze und das Fleisch kleingeschnitten, damit du es essen kannst." "Hey, danke. Das ist echt nett von dir." Navi füllte sich etwas auf ihren Teller und probierte. "Mmm. Dayana du hast recht. Das schmeckt wirklich klasse.", sagte auch Navi. Endlich nahmen sich auch Nathanael und Selan. Und auch den beiden schmeckte es hervorragend. Nach diesem wunderbaren Mahl sanken die fünf erschöpft in ihre Betten und schliefen sofort ein. Mitten in der Nacht wurde Nathanael allerdings von seltsamen Geräuschen geweckt. Er schaute sich um und entdeckte, dass Aseron nicht mehr in seinem Bett lag. Schnell sprang er auf und lief zu den drei Frauen ins Zimmer. Doch auch hier war er nicht. "Gott sei Dank.", dachte Nathanael. Nun lief er nach draußen und sah Aseron, wie er Richtung Stadt lief. Langsam schlich er ihm nach. Aseron bog in eine Seitengasse ein. Nathanael lugte um die Ecke und sah ein Wesen vor Aseron schweben. Er erkannte es sofort wieder. Es war der Boss der Monsterbande. Dieser sprach zu Aseron: "Es wird Zeit, dass du wieder in die Rolle des bösen Monsters schlüpfst, mein treuer Diener. Und vergiss nicht: Morgen wirst du dich an nichts erinnern können. Geh nun!" Aseron hielt seinen Verwandlungsstein in die Luft und rief etwas, das Nathanael nicht verstehen konnte. Sekunden später wurde er nicht in das gewohnte helle Licht getaucht, sondern in ein dunkles Licht, wie es auch schon bei dem Sandmann und dem Werwolf war. Das Licht war so dunkel, dass Nathanael nicht sehen konnte, in was sich Aseron verwandelte. Doch als das Licht verschwand, stockte Nathanael der Atem. Er konnte Aseron nicht mehr sehen. Vor lauter Schrecken stieß Nathanael gegen einen Stapel Kisten, den er somit umschmiss. Der Boss bemerkte ihn und hetzte Aseron auf ihn. Doch wo war er? Plötzlich erschien er vor Nathanael. Er hatte gewisse Ähnlichkeit mit einer Katze oder einem Tiger, nur war er etwa doppelt so groß und die Krallen und Zähne viel schärfer und spitzer. Unverzüglich wollte er Nathanael angreifen, doch dieser rannte schon in Richtung Schiff. Am Schiff angekommen, schrie er nach den anderen drei, die so schnell wie nur irgend möglich angelaufen kamen. Nathanael zog Schwert und Schild und wartete darauf, dass Aseron ihn angriff. Doch plötzlich bemerkte er etwas. Aserons Augen glühten feuerrot. "Das ist nicht normal. Warum glühen seine Augen so? Ich glaube, er ist in der Gewalt von den bösen Mächten.", dachte er. Nun kamen Selan, Dayana und Navi. "Wo ist Aseron?" fragten sie alle drei. Nathanael deutete auf das Tier. "Oh, hi Aseron.", sagte Selan und wollte auf ihn zugehen, als Nathanael sie gerade noch rechtzeitig zurückhalten konnte. "Halt! Das ist zwar Aseron, aber er ist nicht er selbst. Er wird vom Bösen beherrscht." "Was? Heißt das er war wirklich die ganze Zeit das Monster?" fragte Selan. "Ja. Nur dass er davon nichts wusste. Doch jetzt müssen wir sehen, dass wir ihn besiegen ohne ihn zu verletzen." "Aber wie sollen wir das anstellen? Wir können ihn doch nicht töten wie die anderen Monster.", sagte Dayana. "Wir müssen ihn wahrscheinlich nur soweit schwächen, bis das Böse keinen Nutzen mehr von ihm hat. Navi ist es vielleicht möglich, dass du deine Kräfte auf uns alle überträgst? Ich glaube nicht, dass er leicht zu besiegen ist, wenn das Gute und das Böse in ihm stecken. Er hat so bestimmt ungeheure Kräfte entwickelt." "Es ist möglich. Achtung, ich fange an." Navi begann zu leuchten und verteilte ihre Kräfte. Dayana sprach einen Schutzzauber auf Nathanael, Selan und sich selbst. Nathanael attackierte mit seinem Schwert und Selan setzte alle Zauber ein, die sie bisher erlernt hatte. Natürlich nicht die Apokalypse, weil sie damit Aseron getötet hätte. Und besonders der Eisball zeigte viel Wirkung. Also rief sie Nathanael zu: "Nathanael, setze einen Gegenstand ein, mit dem du eine ähnliche Wirkung erzielst, wie ich mich mit dem Eisball." "Ist in Ordnung. Ich brauche den Heroenbogen und Pfeile mit der Kraft des Eises." Sein Schild verwandelte sich in den Heroenbogen und in seinem Köcher waren auf den ersten Blick ganz normale Pfeile. Doch als er einen Pfeil abgeschossen hatte und dieser auftraf, entfesselte sich die Kraft des Eises. Nach ein paar weiteren Treffer von Selans Eisball und Nathanaels Eispfeilen, sank Aseron in sich zusammen und die glühenden Augen verschwanden. Mit dem Glühen entschwand auch ein dunkler Schatten aus ihm, welcher in Richtung Himmel verschwinden wollte, durch einen weiteren Eispfeil und einen Eisball vernichtet wurde. Unerwartet erschien der Boss vor ihnen und sagte: "Ihr habt meinen Plan auch dieses Mal durchkreuzt, doch das wird euch nicht mehr gelingen. Macht euch auf euren Untergang gefasst." Die Kreatur verschwand. Nun richtete sich Aseron langsam wieder auf. "Was ist passiert?" fragte er. "Du standest unter der Kontrolle der bösen Mächte. Man hat dich benutzt, um Angst und Schrecken in der Stadt zu verbreiten.", antwortete Nathanael. "Aber wie war das möglich?" "Ich weiß es nicht. Vielleicht werden wir es irgendwann herausfinden." "Lasst uns wieder schlafen gehen. Aseron braucht den Schlaf jetzt. Vorher müssen wir aber noch prüfen, ob du dir irgendwelche Verletzungen zugezogen hast. Komm bitte mit Dayana und mir, Aseron.", wies Selan die anderen an. "Ist in Ordnung.", antwortete Aseron. Gemeinsam gingen sie auf das Schiff zurück. Aseron hatte leichte Schürfwunden an Armen und Beinen. Aber sonst nichts ernstes. Nach diesem kleinen Check gingen auch Selan, Dayana und Aseron in ihre Kabinen und legten sich schlafen. Sie schliefen nun ohne weitere Unterbrechungen bis gegen Mittag.
 

To be continued

In Bedrängnis

"In Bedrängnis"
 

Gegen Mittag wachten Nathanael, Selan, Dayana und Navi auf. Aseron schlief noch fest, während die anderen das Frühstück zubereiteten. Dayana sorgte sich um ihn und fragte deshalb Nathanael: "Glaubst du es ist ungewöhnlich, dass Aseron so lange schläft?" "Nein. Es ist nicht ungewöhnlich, dass er so lange schläft. Er hat zuviel Energie verbraucht, als er unter dem Einfluss der bösen Mächte stand. Und wer weiß, wie lange er schon unter der Kontrolle dieser Wesen stand. Vielleicht schon Tage, Wochen oder, wenn es besonders schlimm ist, schon Jahre.", antwortete dieser. "Was er damit sagen will ist, dass Aseron bald wieder auf den Beinen ist.", mischte sich Selan in das Gespräch ein. Plötzlich trat Aseron in die Kombüse. "Guten Morgen. Über was habt ihr euch gerade unterhalten? Ging es um mich?" fragte er. "Wir haben uns nur gefragt, wann du wieder fit bist.", antworteten alle gleichzeitig. "Aber das hat sich jetzt ja wohl erledigt.", fügte Navi hinzu, die sich bisher aus dem Gespräch herausgehalten hatte. "Geht es dir jetzt wieder besser?" fragte Dayana und schaute Aseron dabei noch etwas besorgt an. "Ja, danke. Durch den Schlaf bin ich wieder topfit. Ich fühle mich, als könnt ich Bäume ausreißen.", entgegnete dieser und machte ein paar Verrenkungen um zu zeigen, dass es wirklich so war. "Das ist gut. Ich habe mir schon Sorgen gemacht.", sagte Dayana nun beruhigt. "Genug geplaudert. Jetzt gibt es erst einmal ein kräftiges Frühstück.", sagte Selan und schob Aseron vor sich her in Richtung Esszimmer. "Setz dich schon mal hin und warte auf uns. Wir tragen gleich das Essen auf.", befahl sie, stupste Aseron auf einen der Stühle und verschwand wieder in die Kombüse. Ein paar Minuten später kamen sie, Nathanael und Dayana, jeder mit einem großen Tablett in der Hand, zurück und stellten die Tablette auf den Tisch und setzten sich nun auch dazu. Gerade wollten sie anfangen, als sie bemerkten, dass Navi nicht da war. In diesem Moment kam eine große Kanne mit duftendem Kaffee durch die Tür geschwebt. Sie erschraken. "Kann mir mal jemand dieses Ding abnehmen?" hörten sie jemanden sagen. Aseron sprang sofort auf und wollte die Kanne ergreifen, als er hinter der Kanne Navi entdeckte, die diese anscheinend trug. Er packte die Kanne am Henkel und nahm sie Navi ab. "Wieso hast du uns nicht gerufen? Wir hätten sie doch geholt.", fragte er nun. "Ich habe gedacht, dass dieses doofe Ding nicht so schwer sein kann. Deshalb habe ich sie selber genommen. Doch eben wurde sie ganz schön schwer und heiß.", antwortete die Fee. Aseron stellte die Kanne derweil auf den Tisch und setzte sich wieder. Navi flog zu dem extra für sie angefertigten Stuhl und setzte sich ebenfalls. Nun begannen sie zu essen. Etwa eine halbe Stunde später waren sie fertig und räumten gemeinsam den Tisch ab. Gegen Mittag gingen sie in die Stadt, da sie sich Proviant für ihre Weiterreise besorgen wollten. Alle Leute in der Stadt schauten die Freunde finster an. Doch die konnten sich nicht erklären, warum die Leute dies taten. Nach etwa zwei Stunden waren sie wieder am Schiff. Zur selben Zeit war im Rathaus eine Tagung einberufen worden. Die Bürger berichteten dem Bürgermeister, dass der Verräter Aseron mit einem Mann, zwei Frauen und einer Fee in der Stadt gesehen wurde. "Ich schlage vor, dass wir sie verhaften und vor Gericht stellen.", äußerte sich ein Mann. Da sprang eine Frau auf und rief: "Ach was. Verhaftet sie und richtet diesen Verräter hin. Seine Freunde sollen dabei zusehen und abgeschreckt werden." Nun erhoben sich noch ein paar Personen und stimmten der Frau zu. "Nein! Ich habe eine bessere Idee. Richten wir sie am besten alle hin. Wenn wir ihren Freund töten, dann schwören sie vielleicht Rache und brennen die Stadt nieder, oder irgendetwas anderes schreckliches.", tönte ein Mann. Ein neben dem Bürgermeister sitzender Mann erhob sich und richtete sich an die Leute: "Meine Damen und Herren. Wir können nicht so einfach über Leben und Tod entscheiden. Wir werden diese Leute vorläufig inhaftieren und wenn wir konkrete Beweise finden, werden wir Aseron und, wenn sie mit die Überfälle verwickelt waren, auch seine Freunde vor Gericht stellen. Ich bitte sie alle: Halten sie sich daran und unternehmen sie nichts gegen die Personen. Die Polizei wird sich um diese Leute kümmern. Die Tagung ist hiermit beendet. Bitte gehen sie nun alle wieder nach Hause." Protestierend verließen die Bürger den Saal. Als auch der letzte gegangen war, unterhielt sich der Staatsanwalt mit dem Bürgermeister. "Die Lage ist schlimmer als wir angenommen hatten. Nun werden auch noch unschuldige Personen mit in die Sache verwickelt. Wir müssen sie so schnell wie möglich finden und in Sicherheit bringen, bevor die Bewohner sich nicht mehr an das Verbot halten. Einer der Polizeiagenten hat sie im Hafen auf einem Schiff gesehen. Sollen wir sie dort suchen gehen?" "Ja. Aber bitte. Fügen sie ihnen keinen Schaden zu. Weder Aseron, noch den anderen." "Ich werde mein möglichstes tun, Herr Bürgermeister." Damit wandte sich der Anwalt von dem Bürgermeister ab und verließ den Raum. Etwa eine halbe Stunde später standen rund zwanzig Polizisten am Anlegeplatz des Schiffs der fünf Freunde. Navi, die am Fenster saß, bemerkte die Leute und sagte den anderen bescheid. Gemeinsam verließen sie das Schiff und gingen in Richtung der Polizisten. Einer von ihnen, wahrscheinlich der Hauptmann, sagte: "Uns wurde aufgetragen, sie zum Bürgermeister zu bringen. Leisten sie keinen Widerstand, dann werden wir keine Gewalt anwenden." "Könnten sie uns wohl bitte sagen, was der Grund für diesen Auftrag ist?" fragte Nathanael. "Tut mir leid, dass kann ich ihnen nicht sagen. Das werden sie erst beim Bürgermeister erfahren." "Nun gut. Dann werden wir ihnen folgen. Kommt! Wir gehen!" Zehn Minuten später saßen sie, zusammen mit dem Bürgermeister und dem Staatsanwalt in einem großen Raum des Rathauses. "Guten Tag. Ich danke ihnen, dass sie, ohne Widerstand zu leisten, hierher gekommen sind.", begrüßte der Bürgermeister seine Gäste. "Wir freuen uns sie kennen zulernen. Mein Name ist Nathanael. Ich komme aus Gruberia. Das ist Selan aus Pandoria." "Sehr erfreut.", sagte Selan. "Das ist Dayana aus Trovita." "Angenehm.", sagte sie. "Und das ist Navi." "Guten Tag, Herr Bürgermeister.", sagte Navi schüchtern. "Aseron brauche ich ihnen sicherlich nicht vorstellen." "Nein, das ist nicht nötig. Wir kennen uns." Aseron warf dem Bürgermeister einen finsteren Blick zu. "Sie fragen sich sicher, warum ich sie herbestellt habe, nicht wahr?" "So ist es.", antwortete Selan. "Bitte setzen sie sich. Ich werde es ihnen erzählen." Der Bürgermeister wies ihnen Stühle zu, wo sie sich hinsetzen konnten. Dann begann er zu erzählen: "Wie sie sicher wissen, ist Aseron in der Stadt gefürchtet und gleichzeitig bedroht, weil die Bewohner ihn für das Monster halten, das hier sein Unwesen treibt, da er seine Gestalt wechseln kann." "Das ist uns bekannt, aber sie sollten wissen, dass...." Weiter konnte Dayana den Satz nicht aussprechen, denn der Bürgermeister unterbrach sie. "Sie brauchen es mir nicht zu erzählen. Ich weiß, dass Aseron das Monster war. Ich weiß aber auch, dass es eigentlich nicht Aseron war, sondern, dass er von einer fremden Macht missbraucht wurde." "Wo... woher wissen sie das?" stotterte Nathanael. "Es ist ein Geheimnis, das ich niemals preisgeben wollte. Aber nun habe ich wohl keine andere Wahl. Einst hatte ich ein Verhältnis mit Aserons Mutter. Und aus diesem Verhältnis bist du entstanden, Aseron." Die fünf schauten den Bürgermeister mit weitaufgerissenen Augen an. Der Bürgermeister ließ sich davon jedoch nicht ablenken und erzählte weiter: "Doch das wahrscheinlich Verwundernste für sie kommt jetzt erst. Aserons Mutter und ich sind, oder eher waren Auserwählte im Kampf gegen das Böse." Nun schauten die Freunde den Bürgermeister nur noch an und schienen nichts mehr zu verstehen. "Aserons Mutter, eine sehr hübsche Frau, besaß die Fähigkeit sich in Tiere verwandeln zu können und ich konnte, und kann es auch jetzt noch, Tiere beschwören. Gemeinsam waren wir ein unschlagbares Team und niemand konnte uns auseinanderbringen. Allerdings standen wir vor zehn Jahren etwa vor dem gleichen Problem, wie nun auch Aseron. Ein Monster hatte die Stadt überfallen und die Einwohner hielten Aserons Mutter fälschlicherweise für das Monster und mich für ihren Verbündeten. Sie begaben sich auf die Jagd nach uns. Doch da wir keine unschuldigen Menschen angreifen dürfen, konnten wir uns nur verteidigen, aber nicht angreifen. Als wir jedoch fast außerhalb der Stadt waren, wurde Aserons Mutter von ein paar Bogenschützen schwer verletzt. Ich konnte sie noch aus der Stadt herausbringen, doch sie starb etwa eine Stunde später. Nach ihrem Tod ist ihre Kraft auf dich übergegangen, Aseron. Du wirst wahrscheinlich bemerkt haben, dass du auf einmal stärker wurdest." "Ja, das habe ich bemerkt. Jetzt weiß ich endlich, wo diese Kraft herkam.", entgegnete Aseron. "Wir müssen ihnen auch etwas mitteilen, Herr Bürgermeister.", sagte Nathanael. "Wir sind ebenfalls Auserwählte. Wir sind die neue Generation von Auserwählten.", fuhr er fort. Nun staunte der Bürgermeister, als er das hörte. "Ihr seid Auserwählte? Das wusste ich nicht. Wenn das so ist, dann ist Aseron nicht in so großer Gefahr, wie ich gedacht hatte. Und natürlich ihr auch nicht.", stammelte er. "Dann werde ich euch nun etwas sagen. Wir alle haben die Kraft, unsere eigenen Kräfte auf andere Personen zu übertragen. Da ich meine Kräfte nicht mehr benötige, werde ich sie auf Aseron übertragen. Nach meinem Tod wären diese Kräfte auf ihn übergegangen, aber das hätte noch ein paar Jahre dauern können. Aseron braucht diese Kräfte aber jetzt schon, um gegen die Bösen zu kämpfen. Aseron, bist du bereit meine Kräfte zu übernehmen?" fuhr er fort. "Ja, ich denke schon. Du kannst beginnen.", antwortete Aseron. Der Bürgermeister konzentrierte sich. Aseron tat es ihm gleich und auf einmal erschien eine helle Aura um die beiden. Nach etwa einer Minute verschwand die Aura wieder und die beiden öffneten ihre Augen. "Die Übertragung ist beendet. Du kannst jetzt Tiere beschwören.", erklärte der Bürgermeister. "Das ist unglaublich. Ich fühle mich viel stärker als je zuvor. Aber wie kann ich die Tiere beschwören?" "Du hast doch den Edelstein, nicht wahr?" fragte der Bürgermeister. "Ja. Mit ihm kann ich mich in Tiere verwandeln." "Und wenn du Tiere beschwören willst, hältst du den Stein dem Tier entgegen und rufst ,Ich beschwöre dich.' und dann die Rasse des Tieres. Es ist ganz einfach. Du wirst zwar erst ein bisschen Übung brauchen, aber dann klappt es wie von selbst." In diesem Moment stürmte ein aufgeregter Wachmann in den Raum. "Herr Bürgermeister, gut, dass ich sie so schnell gefunden habe. Eine wilde Menschenmasse stürmt auf das Rathaus zu. Und soweit ich es mitbekommen habe, wollen sie Aseron und seine Freunde bestrafen.", keuchte er. "Danke, dass sie uns informiert haben.", bedankte sich der Bürgermeister und wandte sich wieder den Freunden zu: "Ihr müsst so schnell wie möglich raus hier. Am besten geht ihr durch den Hinterausgang." "Was ist mit ihnen? Wenn die Bewohner merken, dass sie uns haben laufen lassen, was werden sie dann mit ihnen machen?" fragte Nathanael. "Was mit mir geschieht ist nicht wichtig. Viel wichtiger ist, dass ihr überlebt und das Böse vernichtet, dass diese Welt bedroht. Geht jetzt! Ihr dürft keine Zeit verlieren." Mit diesen Worten drehte sich der Bürgermeister um und stapfte Richtung Rathauseingang. Der Staatsanwalt folgte ihm unaufgefordert. "Wir können sie nicht hier lassen. Wir umringen die beiden und teleportierst uns auf unser Schiff, Selan.", wies Nathanael die anderen kurz ein und sie führten den Plan aus. Kaum hatten sie den Bürgermeister und den Staatsanwalt eingekreist, ertönte Selans "Teleport!" und wenige Sekunden später fanden sie sich auf dem Schiff wieder. "Wie..... wie haben sie das gemacht?" fragte der Bürgermeister erstaunt. "Keine Zeit für Erklärungen. Wir müssen uns so schnell wie möglich in Sicherheit bringen.", antwortete Nathanael, rannte zum Schiffssteuer und lenkte das Schiff auf das offene Meer hinaus. Nach etwa einer Stunde warf Nathanael den Anker aus, woraufhin das Schiff langsam stoppte. "Hier werden wir für eine Weile sicher sein.", dachte Nathanael bei sich und ging in Schiffsinnere zurück. Dort erklärte Selan dem Bürgermeister gerade, wie sie sie auf das Schiff bringen konnte. Nathanael winkte Aseron zu sich und sagte, er müsse etwas mit ihm besprechen. Sie gingen in ihr Zimmer, wo Nathanael sagte: "Wir müssen deinen Vater beschützen, Aseron. Es wird nicht lange dauern, dann haben uns die Leute gefunden. Und da dein Vater nun nicht mehr über seine Kräfte verfügt, ist er in großer Gefahr. Ich werde Dayana bitten, dass sie ein Energiefeld um das Schiff herum aufbaut, doch wird auch das die Leute nicht ewig aufhalten können." "Hat Dayana nicht einen Zauber mit dem man Menschen heilen kann?" fragte Aseron. "Ja, aber ich glaube nicht, dass er tödliche Verletzungen heilen kann. Soweit ich weiß kann er nur die Energie regenerieren. Deshalb müssen wir alles tun, um deinen Vater zu schützen." "Du hast recht." Plötzlich hörten sie einen gellenden Schrei. Sie rannten in den Raum, in dem die anderen waren. Sofort als sie eintraten, sahen sie den Bürgermeister mit einem Pfeil in der Brust in einer Blutlache liegen. "Was steht ihr da noch so rum? Legt euch auf den Boden, bevor euch auch ein Pfeil trifft.", brüllte Nathanael und warf sich dabei zu Boden. Die anderen taten es ihm gleich. Aseron robbte sich zu seinem Vater hinüber und fühlte seinen Puls. "Er lebt noch.", rief er den anderen zu, als ihn eine Hand ans Gesicht fasste. "Aseron, kümmere dich nicht um mich, sondern um deine neuen Freunde. Geh mit ihnen und räche mich, indem du das Böse für immer von dieser Welt vertreibst.", flüsterte der Bürgermeister schwach. "A... aber ich kann dich doch nicht...." Aseron konnte den Satz nicht mehr zu Ende sprechen, als der Körper des Bürgermeisters in sich zusammensackte. Aseron legte den leblosen Körper zu Boden und schrie laut aus: "Wer auch immer das war. Ich werde ihn bestrafen." Mit diesen Worten rannte er an Deck. Die anderen folgten ihm. Oben angekommen sahen sie einige Dorfbewohner in einem kleinen Boot neben ihrem Schiff. In diesem Moment tauchte eine dunkle Gestalt über dem Boot auf. Es war der Boss der Monsterbrut. Nathanael, Selan und Navi erschraken. "Hallo, Aseron. Erinnerst du dich an mich? Da ich dich nicht mehr beherrschen konnte, habe ich meine volle Macht auf sie konzentriert, da ich sie auch vorher schon unter meiner Kontrolle hatte. Und nun werden sie euch vernichten.", sagte das Wesen und schwebte ein Stück höher. Die Menschen in den Booten waren bewaffnet mit Bögen und Speeren. Die Bögen wurden gespannt und die Speere abwurfbereit gehalten. "Was sollen wir tun? Wir können doch keine unschuldigen Menschen angreifen.", fragten Dayana und Selan. "Wir müssen den Boss vertreiben oder vernichten. Anders bekommen wir die Leute nicht aus seinem Bann. Wir müssen ihn alle gleichzeitig angreifen, ansonsten treffen wir ihn nicht.", schrie Nathanael den anderen zu. "In Ordnung. So machen wir es!" antworteten die anderen. Aseron hielt seinen Stein in die Luft und rief: "Bei der Macht des Algeron. Verleihe mir das Aussehen und die Kraft des legendären Phönix." Aseron wurde in das helle Licht getaucht und änderte seine Gestalt. Währenddessen sprach Dayana einen Energiefeldzauber um die Boote der Menschen aus. Nachdem Aseron seine Gestalt vollständig geändert hatte, begann Navi zu leuchten und übertrug ihre Kraft auf Nathanael, Selan und Aseron. "Ich brauche den Heroenbogen!" rief Nathanael. Der Schild verwandelte sich und Nathanael hatte nun den Heroenbumerang in der Hand. "Nun gut. Angriff!" schrie Nathanael und schleuderte den Bumerang dem Boss entgegen. "Eisball!" rief Selan und beschwor die Kälte der Arktis herauf, die sie in einen Ball bündelte und auf den Boss abfeuerte. "Ewiges Feuer des Phönix. Hilf mir dieses abscheuliche Monster zu vertreiben.", rief Aseron und auf seinem gesamten Körper entstanden lodernde Flammen, mit denen er direkt auf den Boss zuflog. Nathanaels Bumerang hatte den Boss schon fast erreicht, als dieser rief: "Achtfachklinge!" Der Bumerang spaltete sich in acht Teile und flog von allen Himmelsrichtungen auf den Boss zu. Wenige Sekunden später trafen alle drei Angriffe den Gegner. Eine gewaltige Explosion folgte. Schnell baute Dayana ein Energiefeld um das Schiff auf, das die Explosion abfangen sollte. Aseron flog hoch in die Luft, um sich vor der Explosion zu schützen. Nachdem sich die Rauchschwaden gelegt hatten, war der Boss noch nicht verschwunden. "Ich probiere es mit der Apokalypse. Navi du weißt, was du zu tun hast.", rief Selan. Navi nickte zustimmend und übertrug ihre Kraft nun vollständig auf Selan, welche die Apokalypse aussprach. Der Zauber zeigte eine Wirkung. Zwar war der Boss nicht tot, aber immerhin so weit geschwächt, dass er nur noch den strategischen Rückzug antreten konnte. Er verschwand in einem dunklen Lichtblitz und die Leute in den Booten wurden wieder normal. "Wo... wo sind wir? Wie sind wir hier her gekommen? Ich kann mich an nichts mehr erinnern.", hörte man sie fragen. Nathanael antwortete ihnen: "Sie alle wurden von einer dunklen Macht missbraucht, die sie dazu bringen wollte, uns zu töten. Jedoch ist niemand durch ihre Hand umgekommen. Allerdings forderte diese Aktion ein Opfer. Und zwar wurde ihr Bürgermeister von dem Wesen, das diese Macht ausübt, getötet. Ich bitte sie nun nach Klirentis zurückzurudern." Die Leute folgten Nathanaels Aufforderung und auch die Freunde fuhren nun wieder nach Klirentis. Den immer noch unter Schock stehenden Staatsanwalt brachten sie in das Krankenhaus der Stadt, wo er versorgt wurde. Auch den toten Bürgermeister brachten sie dorthin. Am nächsten Tag sollte die Beerdigung stattfinden. Als sie das Krankenhaus verließen, hörten sie die Stimme Mynolas: "Hallo. Wie ich sehe, seid ihr nun zu fünft. Das ist gut. Mir wurde vom Rat der Ältesten aufgetragen, euch für eure bisherigen Taten zu belohnen indem ich eure Kräfte verstärke und euch neue magische Gegenstände gebe, damit ihr im Kampf gegen den Boss der Monster eine höhere Chance auf einen Sieg habt." Die fünf wurden in ein helles Licht getaucht, das ihre Kräfte verstärkte und nach ein paar Sekunden wieder verschwand. Dann fuhr Mynolas fort: "Selan und Dayana, ihr bekommt jeweils einen neuen Zauberstab, durch den eure Zauber verstärkt werden und nun mit doppelter Kraft wirken. Navi, dir wird mehr Kraft verliehen, die du auf deine Freunde übertragen kannst. Aseron, du bekommst die Möglichkeit, dich auch ohne deinen Edelstein in Tiere zu verwandeln und sie zu beschwören. Außerdem kannst du auch Tiere hervorzaubern, wenn keine passenden Tiere in der Umgebung sind. Nathanael, bei dir hat der Rat lange überlegt, was er dir überreichen soll. Man ist zu dem Schluss gekommen, dass du die Fähigkeit erlernen sollst aus deinem Schwert zwei zu machen und wie du deinen Schild in zwei verschiedene Dinge auf einmal verwandeln kannst. Außerdem bekommt ihr alle bessere Rüstungen, um den Attacken nicht ganz so hilflos ausgeliefert zu sein, wie mit euren jetzigen Rüstungen." Die genannten Dinge erschienen direkt vor ihnen auf dem Boden und die neuen Fähigkeiten wurden durch ein weiteres Bad in dem hellen Licht beigebracht. "Wir haben jetzt ein Schiff Mynolas. Wie sollen wir es über Land befördern, wenn wir unsere Reise fortsetzen?" fragte Selan. "Gut, dass du mich daran erinnerst. Mit euren neuen Stäben habt ihr einen Zauberspruch erlernt, mit dem es möglich ist große Dinge schrumpfen zu lassen. Dann könnt ihr euer Schiff ganz leicht im Gepäck verstauen. Ich muss mich jetzt wieder verabschieden. Und denkt daran: Gebt niemals die Hoffnung auf!" Mynolas Stimme verstummte. "Was meinte er mit einer größeren Chance? Müssen wir jetzt gegen den Boss antreten?" fragte Dayana. "Es hat sich ganz danach angehört. Das wird ein harter Kampf werden. Wir müssen uns auf alles gefasst machen.", antwortete Nathanael. "Aber wir werden das schon schaffen.", fügten Aseron und Navi hinzu. "Genau und da wir jetzt neue Kraft vom Rat der Ältesten bekommen haben - was auch immer dieser Rat der Ältesten ist - können wir nur gewinnen.", munterte Selan die anderen auf. "Wenn es dir recht ist, dann brechen wir morgen gleich nach der Beerdigung deines Vaters auf und machen uns auf die Suche nach dem Boss, Aseron. Wenn du allerdings noch etwas bleiben möchtest, verstehen wir das natürlich auch.", meinte Nathanael. "Nein, wir brechen morgen gleich auf. Ich möchte nicht, dass dieses Wesen noch mehr Menschen umbringt. Ich glaube das wäre auch im Sinne meines Vaters gewesen." "Gut, dann ist es also klar. Morgen machen wir uns auf die Suche nach dem Boss. Aber jetzt sollten wir uns erst mal schlafen legen. Wer weiß, ob wir morgen schon auf den Boss treffen. Dann sollten wir auf jeden Fall topfit sein." Sie gingen nun zu ihrem Schiff zurück. Aseron blieb noch eine Weile außerhalb des Schiffs stehen und dachte über das was geschehen war nach. "Bis vor ein paar Stunden noch unfreiwillig in Lebensgefahr und morgen begebe ich mich mit völliger Absicht in Lebensgefahr. Ich glaube ich bin verrückt. Wie kann man so etwas nur machen? Aber es ist für die Rettung der Welt. Ich werde Millionen von Leben retten. Und meine Eltern haben schließlich auch gegen das Böse gekämpft. Also habe ich keine andere Wahl als ihre Aufgabe fortzusetzen." Er wurde von Dayana in seinen Gedanken unterbrochen, die sich zu ihm gesellt hatte. "Worüber denkst du nach?" fragte sie. "Ich frage mich nur, ob es gut ist sich freiwillig in Lebensgefahr zu begeben, was wir morgen ja tun werden." "Ich weiß was du meinst. Sein eigenes Leben für Millionen von Menschen aufs Spiel setzen. Es mag zwar am Anfang etwas merkwürdig erscheinen, aber man gewöhnt sich daran. Sieh nur mal. Früher war ich Ärztin und habe Menschen geholfen oder ihnen das Leben gerettet. Doch als ich mit meiner Bestimmung konfrontiert wurde, habe ich erkannt, dass ich auf diese Weise mehr Leben retten kann, als wenn ich weiterhin Ärztin geblieben wäre." "Das klingt einleuchtend, aber ich bin kein Arzt und habe noch niemandem das Leben gerettet." "Oh doch das hast du. Und zwar als du vorhin gegen den Monsterboss gekämpft hast, hast du den Menschen in den Booten das Leben gerettet." "Aber Selan hat ihn doch letztendlich verjagt." "Ja, aber du hast mitgeholfen ihn soweit zu schwächen, dass Selan ihm mit ihrer Apokalypse schaden konnte." "Das mag ja sein, aber ihr hättet es auch bestimmt ohne mich geschafft." "Oh nein, das ist nicht wahr. Als Selan und Nathanael das erste Mal auf den Boss gestoßen sind, hat dieser sie mit nur einer einzigen Berührung niedergestreckt. Und die beiden haben ihn überhaupt nicht getroffen. Jetzt haben sie ihn nur durch deine Mithilfe verwunden können. Also sag nicht, dass wir das auch ohne dich schaffen würden. Ohne dich wären wir im nächsten Kampf aufgeschmissen." "Wenn du es sagst." "Ich sage es nicht nur, sondern es ist wirklich so. Und jetzt lass uns aufs Schiff gehen und schlafen. Es ist schon spät." "Ist in Ordnung.", stimmte Aseron zu und beide gingen in ihre Zimmer, wo sie sich schlafen legten.
 

To be continued



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Enkea
2005-07-22T19:53:22+00:00 22.07.2005 21:53
Klingt durchaus sehr interressant.
Und zur Aussage, dass das nicht so gut sei, es ist schwer zu lesen, weil alles ein einziger Text ist, aber vom inhalt her ist das doch sehr gut.
cu,
aranka


Zurück