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Schlimmer geht's immer

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Seelenpartner

Schlimmer geht’s immer
 

Das Ministerium war in heller Auffuhr und der Grund dafür lag unscheinbar auf dem Tisch des Ministers. Ein Antrag, von dem jährlich etwa hundert in der betreffenden Abteilung abgefertigt wurden. Nichts Ungewöhnliches also, sollte man meinen.

Und doch war dieser Antrag das Schlimmste, das der Zauberwelt hatte passieren können.
 

Als Harry die große Halle zum Abendessen betrat bemerkte er, dass die Slytherins immer wieder zu ihm herübersahen. Auch während des Essens und das bemerkte sogar Ron, der nicht wirklich Aufmerksam war. „Hey, Harry, ich denke du solltest vorsichtig sein. Malfoy und sein Anhang planen was“, wisperte er ihm zu. Harry nickte nur, während Hermine schweigend zum Slytherin- Tisch sah und sich vermutlich schon passende Abwehrzauber bereitlegte.

Eine sehr große Eule flog herein und ließ etwas auf Dumbledores, glückicherweise noch leeren, Teller fallen. Dann flog sie weiter, ließ sich vor Harry nieder und hielt ihm ihr Bein hin. Der Junge streichelte das schöne Tier kurz, bevor er ihr ihre Last abnahm und sie wieder davonflog.
 

Gespannt wollte er den Brief sofort öffnen. Es kam selten vor, dass er Post bekam. Wer sollte ihm auch schreiben? Als er ihn allerdings umdrehte und das Siegel des Ministeriums sah wurde ihm übel. Hatte er etwas angestellt? Auch Hermine zog die Augenbrauen zusammen und Ron schluckte hörbar.

„Harry…. Was will das Ministerium von dir?“, fragte der Rothaarige leise. Harry zuckte mit den Schultern. Immerhin war es kein Heuler, sondern ein normaler Brief. Also würde zumindest nicht die ganze Halle mitbekommen, was er nun schon wieder verbrochen hatte.

Mit zitternden Fingern brach er das Siegel und zog den Brief heraus.
 

„Sehr geehrter Mr. Potter,

Wir möchten Sie bitten sich am morgigen Tag um 9 Uhr im Ministerium in der Abteilung für magische Bindungen einzufinden, zwecks Testung auf Seelenpartnerschaft.

Der entsprechende Antrag hat das Ministerium heute Morgen erreicht und liegt in der oben genannten Abteilung auf.

Wir ersuchen Sie um pünktliches Erscheinen.

Mit freundlichen Grüßen

P. Angelir

Abteilung für magische Bindungen“
 

Harry sah verwirrt zu seinen Freunden. Ron sah entsetzt aus, Hermine hingegen strahlte.

„Äh… Erklärung?“, fragte er irritiert.

„Oh, das ist wunderbar, Harry, gratuliere!“, jubelte Hermine.

„WAS ist wunderbar, Hermine?!“, fragte Harry noch verwirrter nach.

„Du hast eine Seelenpartnerschaft…“, erklärte Ron, dessen Gesichtsausdruck eher das Gegenteil von Hermines Euphorie zu sein schien.

„Okay… und was heißt das? Und warum ist Hermine darüber so glücklich?!“

Ron seufzte. „Weil sie ein Mädchen ist und Mädchen sowas toll finden?“, versuchte er zu erklären.
 

„RON! Das IST toll! Harry du hast eine SEELENPARTNERSCHAFT! Das ist das Schönste, was es geben kann!“, fiel Hermine ihrem rothaarigen Freund ins Wort.

„Soweit habe ich das jetzt schon mitbekommen… und was zur Hölle IST eine Seelenpartnerschaft?!“, in Harrys Stimmt schwang leichte Verzweiflung mit. Hermine war doch auch sonst nicht so aufgekratzt und konnte alles sachlich erklären.
 

„Du bist praktisch verlobt“, meinte Ron ruhig. Harry ließ bei dieser Aussage seine Gabel fallen, die mit einem lauten Knall auf seinen Teller fiel.

„Ich bin WAS?!“, fragte er nach.

„Verlobt“, bestätigte Hermine mit einem absolut beängstigenden Grinsen.

„Aber ich habe mich nicht verlobt! Und ich will mich auch nicht verloben! Ich bin 16! Da will man noch nicht heiraten!“ Harry verstand die Welt nicht mehr. Konnte ihm das bitte jemand langsam und deutlich erklären?!

Mal ganz abgesehen davon, dass sie erst vor zwei Wochen herausgefunden hatten, dass er mit Mädchen nichts anfangen konnte und Hermine jetzt auf der Suche nach dem Richtigen Jungen für ihn war. Nicht, dass er da viel mitzureden gehabt hätte. Er hatte nicht viel Erfahrung mit Dates. Cho zu küssen war allerdings wirklich widerlich gewesen. Nass und glitschig. Iiiieeeh…. Ihm stellten sich schon die Nackenhaare auf, wenn er nur daran dachte. Der Kuss mit Ginny war nicht so tragisch gewesen, aber Ginny war für ihn wie eine Schwester und er konnte sich nicht wirklich vorstellen mit ihr zu schlafen oder so. Vielleicht waren Jungs ja nicht so glitschig.
 

Generell schien da aber etwas mit ihm nicht zu stimmen. Alle Jungs in ihrem Alter wollten nur das Eine egal mit welchem Mädchen. Hauptsache Sex. Sogar Ron verschwand nur zu gerne mit Hermine in irgendwelche dunklen Ecken und in ihrem Schlafsaal wurden die interessantesten Details ausgetauscht. Nur Harry hatte daran kein Interesse und die meisten Details, die sie da austauschten fand er einfach ekelerregend.

Er hatte ohnehin andere Dinge, um die er sich kümmern musste. Voldemort, um eines davon zu nennen.

Wo sollte er da bitte Zeit für eine Verlobung hernehmen? Und außerdem würde das seine Partnerin nur in Gefahr bringen.
 

„Meintest du nicht, dass ich mein eigenes Geschlecht bevorzuge? Wieso bin ich dann plötzlich verlobt? Noch dazu mit jemandem, den ich nicht kenne?“, fragte er schließlich an Hermine gewandt.

Die hob nur eine Augenbraue und meinte in ihrer üblichen belehrenden Stimme: „Eine Seelenpartnerschaft ist eine Partnerschaft von zwei zueinander gehörenden Seelen. Durch einen Test kann man feststellen, ob man einen Seelenpartner hat. Seelenpartner stehen vor dem Gesetz unter besonderen Regeln und es ist verboten Seelenpartner voneinander fernzuhalten. Eine Seelenpartnerschaft ist Geschlechtsunabhängig.“

Das war schon viel mehr Erklärung, stellte Harry fest. Half ihm aber trotzdem nicht wirklich.

„Das heißt… jemand hat durch einen Test herausgefunden, dass ich sein Seelenpartner bin… und jetzt muss ich sie heiraten?!“, fragte er nach.

„Du musst nicht. Niemand kann dich zu einer Heirat zwingen. Aber dein Seelenpartner kann deine Vormundschaft beantragen, wenn er Volljährig ist“, erklärte Hermine. „Außerdem ist dein Seelenpartner alles, was du dir wünschen kannst. Der perfekte Prince Charming! Warum solltest du ihn also nicht heiraten wollen?!“
 

Oh, gut, Hermine nahm also an, dass es sich um einen Mann handeln müsse. Das hätte ihm aber auch klar sein können.

„Hermine, ich kenne die Person nicht. Ich kann doch nicht jemand wildfremden heiraten!“

„Ihr müsst ja auch nicht morgen heiraten. Ihr habt noch ein paar hundert Jahre Zeit dazu“, antwortete seine braunhaarige Freundin schnippisch.

„Die Lebenserwartung eines Menschen beträgt ca 80 Jahre…. Sollen wir als Geister heiraten?“

Hermine schickte ihm einen vernichtenden Blick. „Du solltest mehr lesen, Harry. Die Lebenserwartung eines Zauberers richtet sich nach seiner Magie. Dumbledore ist schon weit über 200 Jahre alt. Und du hast sehr viel Magie in dir. Dein Partner sicher auch, denn er muss dich ja bremsen können, wenn du was Dummes machst. Ihr werdet also bestimmt mehrere hundert Jahre alt.“

Harry sah sie entsetzt an. Das hatte er nicht gewusst.

Plötzlich tauchte Fawkes vor ihm auf und ließ einen Zettel neben seinen Teller fallen, bevor er wieder verschwand.

„Komm nach dem Essen in mein Büro“

Oh je, das hieß nichts Gutes. Hermine schien nach den fehlenden Puzzleteilen zu suchen und Ron hatte sich wieder seinem Essen gewidmet.

„Was will der Direktor von dir?“, fragte Hermine ihn dann, als sie offensichtlich zu seinem Ergebnis gekommen war.

Harry zuckte mit den Schultern. „Vielleicht, wie ich morgen ins Ministerium kommen soll, oder so….“, schlug er vor. Hermine nickte, wenn auch nicht ganz überzeugt.
 

Nach dem Essen machte Harry sich auf den Weg zum Büro des Direktors, während seine Freunde zum Gemeinschaftsraum gingen.

Schon bevor er die Türe erreicht hatte hörte er aufgebrachte Stimmen. Offensichtlich stritt der Direktor mit irgendjemandem. Er klopfte leise an und sofort verstummten die stimmen. Dann ging die Türe auf.
 

„Hallo Harry, mein Lieber“, wurde er zu seiner Überraschung von Fudge begrüßt. Was wollte der Minister für Zauberei denn hier?

„Harry, ich muss wegen deinem Termin morgen mit dir reden“, unterbrach Dumbledore sie mit überraschend kalter Stimme.

Der Jüngste im Raum nickte und wendete sich seinem Direktor zu.

„Ich verbiete dir morgen ins Ministerium zu gehen.“

Harry versteifte sich. Er hatte das Gefühl, dass irgendetwas hier nicht stimmte. Warum sollte Dumbledore ihm so etwas verbieten?
 

„Aber, aber, Albus. Du KANNST Harry nicht verbieten hinzugehen“, mischte sich Fudge ein. Wenn Harry es nicht besser gewusst hätte, hätte er gemeint, dass die Stimme des Ministers fast hämisch geklungen hatte.

„Ich kann. Ich bin sein Vormund und ich verbiete es ihm“, konterte Dumbledore wütend.

„Du bist nicht sein Vormund, Albus. Du hast die Vormundschaft nicht beantragt, daher obliegt sie dem Ministerium. Und das Ministerium entschuldigt Harry für den morgigen Tag vom Unterricht. Er wird morgen um halb neun geholt“, meinte Fudge gelassen.

„Das werde ich nicht zulassen! Er soll ihn töten, nicht ihn befriedigen!“, schrie Dumbledore plötzlich. Harry zuckte zurück.

„Du hast keine Wahl, Albus. Keiner von uns hat eine Wahl, was das betrifft. Und ich denke Harry sollte jetzt schlafen gehen. Das war ein bisschen viel für einen Tag. Geh in deinen Schlafsaal zurück und sei morgen Früh pünktlich. Schlaf gut!“ Damit warf der Minister Harry praktisch aus dem Raum.

Als er wegging hörte er hinter sich, dass die beiden offensichtlich weiter stritten.
 

Schnell lief er zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors, wo Hermine und Ron schon auf ihn warteten. Er berichtete ihnen alles bis ins kleinste Detail. Hermine zog die Augenbrauen zusammen, Ron sah verwirrt aus.

„Warum sollte Dumbledore dir verbieten wollen den Test auf Seelenpartnerschaft zu machen?“, fragte Ron nach einigen Sekunden.

Harry wusste darauf keine Antwort. „Am meisten verwirrt mich aber die Aussage: >Er soll ihn töten, nicht befriedigen!< Was kann er damit gemeint haben?“

„Ihn töten? Warum solltest du deinen Seelenpartner töten? Warum solltest du überhaupt jemanden töten? Mord ist strafbar….“, grübelte Hermine.

Ron grinste plötzlich. „Es sei denn es geht um Voldemort.“ Zwei absolut entsetzte Gesichter wendeten sich dem Rothaarigen zu. Der verlor sein Grinsen sofort.

„Hey, das war ein Scherz“, meinte er verteidigend.

„Nein Ron, das IST es. Harrys Seelenpartner ist Voldemort. Deshalb konnten sie sich auch nicht töten. Seelenpartner können sich gegenseitig nicht umbringen“, sprudelte es aus Hermine heraus.

Harry sah sie entsetzt an.

„Weißt du, was du da gerade sagst? Ich soll meinen größten Feind heiraten? Hast du nicht vorher gesagt, dass mein Seelenpartner der absolute Traumprinz sein soll? Ich stehe nicht so auf Schlangen, danke. Außerdem will er mich tot sehen. Und auch, wenn ER mich nicht töten kann- seine Todesser können es“, versuchte Harry ihr die Idee auszureden. Das war einfach absurd.
 

„Er hat den Antrag eingereicht, also will er dich wohl nicht töten. Aber warum hat er ihn eingereicht? Das Risiko, dass sie es verhindern ist zu groß… warum hat er es trotzdem legal versucht?“, fragte Ron in die Runde.

„Weil Seelenpartner die Nähe des anderen brauchen. Voldemort ist älter, als Harry. Vielleicht spürt er den Druck schon, den die Abwesenheit des Seelenpartners auslöst. Dieser Druck wird immer stärker und treibt einen irgendwann entweder in den Wahnsinn, oder in den Selbstmord“, erklärte die Hexe ihnen.

Harry war entsetzt. „Hast du nicht gesagt wir müssen nicht heiraten?!“

„Müsst ihr theoretisch auch nicht. Ihr könntet auch in einer Art WG leben…. Aber ihr braucht die Nähe zum Seelenpartner“, erklärte sie.
 

„Eine WG mit Voldemort… klingt nach Spaß. Wir sollten Dumbedore auch noch einladen“, murmelte Harry mit Horror in der Stimme.

„Aber Hermine, wir reden hier von Voldemort!“, versuchte Ron einen Einwurf. „Warum lassen sie das zu? Ich meine er ist ohnehin schon Wahnsinnig. Dann bringt er sich vielleicht selbst um und wir haben ein Problem weniger!“

„Harry hat aber das gleiche Problem. Auch Harry würde mit der Zeit diese Probleme bekommen. Vielleicht sogar schon in ein paar Jahren“, meinte Hermine leise.

Harry schwieg. Sein Schicksal hatte ihm echt alle Arschkarten gegeben, die es auf Lager gehabt hatte.

„Harry?“, fragte Hermine vorsichtig.

Der Angesprochene schreckte auf. „Ich würde sterben, wenn ich ihn nicht sehe?“, fragte er nach.

„Nicht sofort… aber die Schmerzen sind schrecklich. In der Bibliothek gibt es ein Buch dazu…“

Der Grünäugige nickte und stand auf. „Ich werde das Buch holen gehen…. Bis später.“

Hermine und Ron sahen sich zweifelnd an, aber sie wussten, dass Harry nachdenken wollte. Das war auch verständlich. Man erfuhr schließlich nicht sofort, dass man Voldemorts Seelenpartner war.

Natürlich würden sie erst am nächsten Tag wissen, ob ihre Vermutung richtig war- aber das war die einzige Erklärung, die Sinn ergab.
 

Harry hatte inzwischen die Bibliothek erreicht und suchte nach dem entsprechenden Buch, als sich hinter ihm jemand räusperte.

Ruckartig drehte er sich um und sah in zwei grau-blaue Augen.

„Was willst du Malfoy?“, fragte er genervt. Er hatte keine Lust auf Streitereien.

„Wir sollten nett zueinander sein. Ich hänge an meinem Leben. Und ich soll dir etwas geben- von IHM“, sagte sein blondes Gegenüber ruhig und hielt ihm einen Brief hin.

Harry wollte danach greifen, zögerte dann aber. „Woher weiß ich, dass das keine Falle ist?“

„Du weißt es nicht. Ich weiß auch nicht, was sie gerade planen und ich weiß auch nicht, was in dem Brief steht. Nur du kannst ihn aufmachen….“ Malfoys Stimme klang fast trotzig. Es schien ihn wirklich zu nerven nichts zu wissen.

„Wie viel weißt du?“, fragte Harry, während er nach dem Brief griff und ihn einsteckte. Er wollte ihn alleine lesen. Nur zur Sicherheit.

„Nur, dass sie etwas bemerkt haben an IHM und irgendeinen Antrag gestellt haben. Und, dass ER gerade nicht auszuhalten ist, vor allem, seit der Antrag bewilligt wurde“, sagte Malfoy leise. Er wusste, dass es etwas mit Potter zu tun haben musste und er wollte herausfinden was. Er hätte nur ZU gerne den Brief gelesen, aber der Lord hatte ihn ausdrücklich davor gewarnt und ihm gesagt, dass jeder, der es unerlaubt versuchen würde unter Qualen den Tod finden würde- was er auch ungesehen geglaubt hatte.
 

„Der Test war ein Test auf Seelenpartnerschaft“, sagte Harry und genoss das Entsetzen, das über Malfoys Züge glitt. Wenigstens noch einer, der das so sah, wie er.

„Er… du… ihr…“, stotterte Malfoy darauf los.

„Ich suche gerade ein Buch, um zu schauen, ob man das ändern kann. Wenn du wieder normal reden kannst, kannst du mir dabei helfen“, schlug Harry mit einem leichten Grinsen vor.

Malfoys Blick war unbezahlbar.

„Das kann man nicht ändern, Potter“, meinte er dann ruhig.

„Hermine meinte, wir müssen nicht heiraten. Wir könnten einfach zusammen leben mit getrennten Schlafzimmern“, sagte Harry, während er weiter nach dem Buch von dem Hermine gesprochen hatte suchte.
 

Draco schnaubte leise. „Wenn du als Jungfrau sterben willst schon.“

Harry drehte sich langsam zu dem Blonden um. „Was weißt du, das sie nicht weiß?“

„Ich habe nur gerade den Grund für SEINE schlechte Laune gefunden. 15 Jahre kein Sex… da wäre jeder Mann schlecht gelaunt….“, murmelte Draco.

Harry hob eine Augenbraue. „Warum?“

Im Grunde wunderte es ihn nicht. Wer wollte schon mit einer Schlange schlafen? Das war ja ekelhaft…. Alleine die Zunge…

Draco zögerte. Er wusste, dass Harry bei Muggeln aufgewachsen war und die Grundprinzipien der magischen Welt vermutlich nicht kannte. Aber warum musste genau er das erklären? Es war nicht so, als wären sie befreundet, oder so.

Aber wer wusste schon, was das Schlammblut ihm alles erzählen würde. Die wusste das auch nur aus Büchern und das konnte man auch nicht alles für bare Münze nehmen.
 

„Wenn du einen Seelenpartner hast… funktioniert es mit anderen nicht mehr…. Verstehst du?“, versuchte er es relativ subtil.

„V- ER ist aber keine 15, also hat er schon länger nicht mehr, oder? Also weiß ich nicht, was das jetzt damit zu tun hat“, gab Harry zurück.

Draco verdrehte kurz die Augen. „Schon…. Aber erst, wenn du deinen Seelenpartner das erste Mal triffst wird das ausgelöst. Ab da solltest du auch seine Nähe suchen, ihn kennen lernen und dann kommt das mit der Liebe sowieso von selbst.“

„Das sagst du so einfach. Du weißt, von wem wir hier reden, oder? Weiß der überhaupt, wie man Liebe schreibt?!“, fragte Harry leicht genervt.

Warum nahmen das alle so locker hin?

Das war nicht nur seltsam, das war absolut gestört. Was war denn, wenn man seinen Seelenpartner nicht mochte? So wie er Voldemort. Musste man dann sterben? Na vielen Dank auch.

„Und man kann auch nicht sagen, dass er viel getan hat um meine Liebe zu bekommen, oder?“

„Er wusste es auch nicht.“

„Macht das einen Unterschied?! Er wollte mich töten. Und jetzt sollen wir miteinander schlafen? Was ist bitte mit euch allen kaputt?!“

Endlich fand er das Buch von dem Hermine gesprochen hatte und zog es aus dem Regal.

„Ich werde sicher nicht zu ihm gehen, das kannst du ihm auch sagen.“

Damit verschwand er und ließ Draco alleine stehen. Der seufzte nur und ging in seinen Schlafsaal. Da stand ihnen ja noch einiges bevor.

Obwohl Harry gerade eben fast umgänglich gewesen war. Sie hatten immerhin ein normales Gespräch zusammengebracht. Das war ja schonmal ein Anfang.

Draco war ja gespannt, wie das weitergehen würde.
 

Harry hingegen war zum Astronomie-Turm gelaufen und hatte sich dort auf die Fensterbank gesetzt.

Er zog den Brief aus seiner Tasche und drehte in unsicher hin und her. Er war sich nicht sicher, ob er ihn wirklich lesen wollte.

Aber hatte es am heutigen Tag überhaupt schonmal jemanden interessiert, was er wollte?

Langsam öffnete er den Brief und erwartete, dass irgendetwas passieren würde, aber es geschah nichts. Er zog ein Blatt heraus auf dem mit sehr schöner, geschwungener Schrift einige Zeilen verfasst waren.

Ohne weiter zu zögern begann er zu lesen. Die Gestalt, die hinter ihm im Schatten aufgetaucht war, nahm er gar nicht wahr.

Als er fertig gelesen hatte und den Brief sinken ließ trat die Gestalt näher und trat dabei auf einen kleinen Ast, der am Boden lag.

Harry fuhr bei dem Geräusch herum.

Als er die Person erkannte, wollte er aufschreien, aber sofort wurde ihm der Mund zugehalten.

„Ruhig. Wenn du still bist, geht es ganz schnell. Das verspreche ich“, meinte eine kalte Stimme direkt an seinem Ohr.
 

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Uuuuuh O_o

Party am Astronomieturm? xD
 

Mehr? Oder soll ich mir gar nicht die Mühe machen meine seltsamen Ideen weiter abzutippen? Oo‘

Vertraue niemandem
 

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Harry wog seine Chancen ab. Hier oben würde ihn sowieso niemand hören, auch wenn er schrie. Außerdem war es sehr unwahrscheinlich, dass die Person hinter ihm den Turm hochgeklettert war, was die Vermutung nahelegte, dass es sich um einen Zauberer handeln musste. Und der würde ihn vermutlich schneller zum Schweigen bringen, als er nach Hilfe schreien konnte.
 

Trotzdem würde Harry nicht kampflos aufgeben. So fest er konnte trat er nach hinten und traf. Der Angreifer stieß einen gequälten Schmerzenslaut aus und lockerte unbewusst den Griff um den Schwarzhaarigen.

Dieser nutzte die Situation, um sich aus dem Griff zu winden und seinen Zauberstab zu ziehen. Er drehte sich um, und starrte in graue Augen, ähnlich derer, die er eben schon in der Bibliothek treffen hatte müssen.

Hatten die eine Familienversammlung hier?

Obwohl er sich ziemlich sicher war, dass Mr. Malfoy ihm nichts tun würde- wenigstens zu irgendetwas schien dieser Test doch gut zu sein- ließ er seinen Zauberstab nicht sinken.
 

Der Ältere hatte sich allerdings von dem Tritt schon längst wieder erholt und sah Harry ziemlich kühl an.

„Du willst nicht ausprobieren, was ich mit dir mache, wenn du mich angreifst, Potter, also steck den Stab weg“, meinte er kalt. Seinen eigenen hatte er nicht gezogen, aber der Jüngere wusste, dass das nur eine Sache von Sekunden war.

Harry bewegte sich nicht. Er wusste, dass Lucius Malfoy noch schlechter auf ihn zu sprechen war, als die meisten anderen Todesser, und bei denen war er auch nicht unbedingt unter den Top 10 auf der Beliebtheits-skala. Vermutlich übertrafen nur Snape und Voldemort ihn noch.

Warum war also ausgerechnet Malfoy hier aufgetaucht??

Nicht, dass ihm Vodemort lieber gewesen wäre… oder Bellatrix… oder Wurmschwanz…

Gut, wenn er es sich recht überlegte war Malfoy doch nicht die schlechteste Wahl. Blieb nur noch zu klären, was er wollte.
 

„Wieso habe ich nur das Gefühl, dass Sie mir nicht besonders viel tun dürfen?“, fragte Harry nach einer kurzen Denkpause süffisant nach.

Lucius Lippen verzogen sich zu einem leichten Grinsen- das Harry wohlbemerkt unglaublich gruslig fand. Es gab sicher Gründe, warum ausgerechnet der blonde Diplomat die rechte Hand von Voldemort war- zumindest nahm Harry an, das er das war.

„Du hast recht, ich darf dir nicht so viel tun, wie ich gerne würde“, war die kalte Antwort- die Harry wenig beruhigte. „Aber, da du schon mehrmals bewiesen hast, wie schwierig du bist, wurde mir nur verboten Unverzeihliche zu benutzen und dich zu töten.“

Das klang ja ganz toll. Und was hieß hier er war schwierig? Schwierig zu töten, oder wie?

Trotzdem ließ er langsam den Stab sinken.

„Und was wollen Sie von mir?“ Der Tag war zu lang und zu nervenaufreibend gewesen, um jetzt noch großartig Streit anzufangen. Außerdem hatte er das Gefühl, dass es besser war Malfoy keinen Grund zu geben, ihm etwas tun zu können.
 

Der Blonde griff in seinen Mantel und Harrys Griff um seinen Stab festigte sich unbewusst, doch der Ältere beförderte nur ein Fläschchen gefüllt mit tiefblauer Flüssigkeit zutage und ließ es zu ihm rüber schweben.

„Trinkst du es freiwillig, oder muss ich es dir eintrichtern?“ Das Grinsen war wieder da und es gefiel Harry noch weniger, als beim ersten Mal.

Er beäugte die Flasche unsicher. Was zum Teufel sollte das wieder?

„Was ist das?“

„Ein Trank.“ Bei der Antwort hätte Harry am liebsten aufgeschrien. Ihm war schon klar, dass das vermutlich keine Mundspülung war, und das wusste Malfoy auch ganz genau. Er warf dem Blonden einen genervten Blick zu, bevor er sich wieder dem Fläschchen zuwendete.

„Und was tut er?“, hakte er trotzdem nach.
 

„Der ist gegen Blockaden und permanente Flüche“, antwortete eine andere Stimme hinter ihm. Eine, die er sehr gut kannte.

Der Tag wurde immer besser. Malfoy mal zwei, Dumbledore und jetzt auch noch Snape. Fehlte nur noch Voldemort für den perfekt beschissenen Tag.

„Und warum sollte ich ihn dann nehmen?“

„Weil Gift zu auffällig wäre“, antwortete Malfoy sarkastisch. „Es gibt nicht besonders viele Gründe, weshalb man einen Trank gegen Blockaden nehmen sollte.“
 

Harry wollte zu einer Antwort ansetzen, wurde aber von Snape unterbrochen. „Trink ihn, Potter. Selbst DU solltest inzwischen herausgefunden haben, worum es geht. So gerne wir es auch täten, wir werden dir heute nichts tun.“
 

Wie? Nur heute? Klang nach einer rosigen Zukunft. „Woher weiß ich, dass der Trank den Test morgen nicht verfälscht?“, fragte er unwillig nach. Vielleicht war er ja doch nicht Voldemorts Seelenpartner und der Trank würde das manipulieren.

„Weil wir genauso wenig begeistert von der Tatsache sind, wie du. Wir hätten also keinen Nutzen daran es in diese Richtung zu manipulieren. Und wenn es in die andere Richtung geht, würde dich das doch nicht stören, oder?“, antwortete Snape kühl. „Aber, wenn du herausfinden willst, ob du wirklich sein Seelenpartner bist….“ Damit hielt er eine kleine Box hoch, die schon bald neben dem Fläschchen schwebte. „Dann versuch das zu öffnen.“
 

In diesem Moment beschloss Harry, dass das Ganze nur ein Traum sein KONNTE. Das war einfach ZU irreal.

„Ah ja…. War es zu schwer Excalibur mitzuschleppen, und er musste in die Spar-version umdisponieren?“

Die Box trug ein Siegel, das er nicht kannte und bei näherem Betrachten war es gar keine Box, sondern nur eine Art.. Würfel. Man konnte sie nicht öffnen.

„Und wie genau, soll ich das Ding aufmachen?“, fragte er mehr sich selbst, als die anderen beiden, während er den Würfel genauer betrachtete.
 

Von ihm schien irgendetwas auszugehen, aber Harry konnte beim besten Willen nicht sagen, was. Zögern griff er danach. Die Oberfläche fühlte sich glatter an, als sie aussah. Er betrachtete das Siegel näher. Es kam ihm bekannt vor, und er tippte stark darauf, dass es Slytherins Siegel war, von dem Voldemort ja angeblich abstammte.

Er strich über das Wachs und plötzlich begann das Siegel zu leuchten. Harry erschrak, und hätte das Ding fast fallen gelassen, als ihm auffiel, dass sich jetzt eine kleine Spur durch den Würfel zog. Malfoy und Snape beobachteten das ganze schweigend.
 

Immer noch leicht zögernd versuchte Harry die beiden Teile auseinander zu ziehen, was Überraschenderweise problemlos gelang.

Darin waren ein geschrumpfter Brief und etwas anderes, das so weit verkleinert war, dass Harry es nicht erkennen konnte. Er wollte sich darum aber auch nicht jetzt kümmern.
 

„Okay, die Box ist offen, aber das beweist noch gar nichts. Jeder kann eine Verdammte Box öffnen!“, sagte Harry genervt. Was sollte das überhaupt alles? Konnte er nicht endlich aufwachen?
 

Als er die beiden Älteren ansah, war ihm klar, dass sie sich wirklich gewünscht hatten, dass er die Box nicht öffnen konnte. Snape fasste sich als erster wieder und schnarrte: „Muggel…“

Aber bevor Harry zu einer Antwort ansetzen konnte, sprach er weiter: „Wir haben nicht genug Zeit. Das kann dir jeder reinblütige Zauberer erklären, und jetzt trink den Trank.“

Das war nicht sehr Vertrauenserweckend, aber bevor er reagieren konnte, hatte Malfoy ihn schon gepackt und ihm die Nase zugehalten. Snape hatte den Trank in der Hand und entkorkte ihn. Harry wollte sich wehren, aber diesmal hatte Malfoy mitgedacht und seine Füße bewegungsunfähig gemacht. Seinen Oberkörper konnte er bewegen, aber das half ihm nicht besonders.
 

Er versuchte seinen Kopf aus Malfoys Griff zu winden, aber dieses Vorhaben war nicht von Erfolg gekrönt. Langsam wurde seine Luft knapp, aber er wusste, dass Snape ihm in dem Moment, in dem er den Mund zum Atmen öffnen würde, den Trank hineinschütten würde.

Bei seinem Glück würde er den auch noch voll in die Luftröhre bekommen.

Schließlich musste er allerdings nachgeben und öffnete den Mund, um kurz nach Luft zu schnappen. Er dachte, wenn er ihn schnell genug wieder schließen konnte, würde er sich noch Zeit erkaufen können- auf dauer wäre das jedoch auch keine Lösung.
 

Harry hatte den Plan auch ohne Snape gemacht, denn in dem Moment, als er seinen Mund offen hatte, konnte er ihn nicht mehr schließen. Wie auch immer der Tränkemeister das gemacht hatte, Harrys Unterkiefer war absolut starr. Vermutlich einer seiner gemeinen Zauber…

Aber immerhin konnte er jetzt wieder Atmen.
 

Malfoy drückte Harrys Kopf nach hinten. Und Snape schüttete die Flüssigkeit langsam in seinen Mund. Es war offensichtlich, dass es den beiden gefiel ihn so bewegungsunfähig vor sich zu haben, aber so schnell würde Harry nicht aufgeben.

Leider war seine Lage mehr als Aussichtslos, da es schwierig war aus dieser Position die Flüssigkeit auszuspucken und seine Luft wieder knapp wurde, da Malfoy ihm immer noch die Nase zuhielt. Schließlich gab er sich geschlagen und schluckte den Trank, der genauso scheußlich schmeckte, wie er erwartet hatte. Als sie sich sicher waren, dass Harry alles geschluckt hatte, beendeten sie die Zauber und Malfoy ließ ihn los.
 

Harry fiel auf die Knie und sein Magen rebellierte so stark, dass er sich überlegte ihnen den Trank einfach wieder vor die Füße zu kotzen. Andererseits war er sich bei denen nicht sicher, ob sie ihn dann nicht zwingen würden es aufzuschlecken oder sonstiges. Denen traute er alles zu.

„Wir haben noch mehr davon, wir können dieses Spiel also spielen, sooft du willst“, riss Malfoys Stimme ihn aus seinen Gedanken. Na immerhin musste er es nicht aufschlecken- aber nochmal etwas eingetrichtert zu bekommen klang auch nicht wirklich anziehend, also versuchte er sein Bestes den Trank nicht wieder ans Tageslicht zu befördern.
 

Als sein Magen sich endlich beruhigt hatte erwartete er eigentlich, dass etwas passieren musste- Schmerzen, Qualen, Tod, irgendetwas in der Richtung, aber es geschah nichts. Gar nichts. Außer, das Malfoy mit einem: „Ab hier schaffst du das alleine, oder?“ das an Snape gerichtet war verschwand.
 

Snape hatte sich gegen die Wand gelehnt und sah Harry an. „Es wird nichts passieren, wenn du darauf wartest“, meinte er nach einer Weile gelassen.

„Warum nicht? Sollte nicht irgendetwas passieren??“ Warum hatte er den Trank dann überhaupt schlucken müssen, wenn ohnehin nichts geschah??
 

„Der ist vorbeugend“, war die knappe Antwort.

„Vorbeugend? Aber-?“, weiter kam er nicht, bevor er von Snape unterbrochen wurde. „Du solltest zurück in deinen Schlafsaal. Deine Anhängsel suchen bestimmt schon nach dir.“ Damit verließ er den Raum und ließ Harry vollkommen verwirrt zurück.
 

Nach ein paar Sekunden rappelte sich Harry dann doch auf und lief zurück zu seinem Schlafsaal, wo Ron und Hermine schon auf ihn warteten.

Er erzählte ihnen, was passiert war und wenn man sagen würde, dass sie geschockt waren, war das noch untertrieben.

„Malfoy ist einfach in der Schule aufgetaucht?“, fragte Ron geschockt nach.

Hermine verdrehte die Augen. „Das ist jetzt nicht unbedingt unser größtes Problem. Kannst du uns die Box zeigen?“
 

Harry nickte und holte sie hervor. Er war sich nicht sicher, ob es klug wäre, wenn sie sie anfassen würden, aber bevor er etwas sagen konnte, hatte Hermine sie ihm schon aus der Hand genommen und untersuchte sie.

Ron hingegen starrte das Kästchen mit purem Horror in den Augen an. Das fiel Harry und Hermine aber nicht auf. „Was ist das? Bist du sicher, dass man es öffnen kann?“, fragte Hermine, nach einer gründlichen Inspektion.

„Ich konnte es vorher öffnen….“, gab Harry zurück und nahm es wieder an sich. Das Szenario von Vorhin wiederholte sich und Hermine zog eine Augenbraue hoch. „Vielleicht ist es ein ganz einfacher Zauber, der-“, doch Rom unterbrach sie. „Das ist eine Siegel-box.“
 

Die beiden wendeten sich ihrem rothaarigen Freund zu. Na gut es war eine Box mit einem Siegel drauf, der Name war also nicht weiter abwegig, wenn man so darüber nachdachte.

„Weißt du etwas darüber?“, fragte Hermine nach. Ron nickte langsam. „Jede Reinblütige Familie hat so eine. In ihr werden wichtige Dokumente und Gegenstände aufbewahrt. Die Box verkleinert, alles, was man hineintun will von selbst … und nur Familienangehörige können sie öffnen, es sei denn sie wurden enterbt…“

„okay? Und weiter?“, fragte Harry nach, doch Hermine hatte es begriffen. „Natürlich. Das ist das Siegel seiner Familie. Du dürftest es also nicht öffnen können, denn du bist nicht mit ihm verwandt!“
 

Harry seufzte. Er glaubte das alles immer noch nicht und hoffte, dass es alles nur ein schrecklicher Traum war. „Ich werde ins Bett gehen… der Tag war lang und wer weiß, was morgen auf mich zukommt…“, sage er und stand auf.
 

Hermine sah ihn besorgt an. „Weißt du was, wegen dem Trank?“

Harry zuckte mit den Schultern. Ihm tat nichts weh und auch, wenn er Snape wirklich hasste, konnte er sich nicht vorstellen, dass der ihn vergiften würde.

„Warum trichtern sie dir vorbeugend etwas ein? Wer sollte dir etwas tun wollen?“, fragte sie leicht besorgt. In dem Moment tauchte eine Flammensäule vor ihnen auf und Fawkes ließ eine Nachricht vor Harry fallen.

>Komm sofort in mein Büro- Dumbledore<

„Ich glaube die Frage hat sich soeben beantwortet….“, gab er leise zurück. Ron und Hermine sahen ihn geschockt an. „Glaubst doch nicht, dass Dumbledore dir etwas tun würde, oder??“, fragte Hermine mit einem Hauch von Panik in der Stimme.
 

Harry warf ihr einen kurzen Blick zu. „Ich plane nicht es herauszufinden… Ich seh zu, dass ich morgen rechtzeitig wieder da bin.“

Bevor Hermine und Ron reagieren konnten, war Harry schon durch das Portrait draußen. Eigentlich dachten sie auch, dass das eine gute Idee war, deshalb hatten sie auch nicht vorgehabt ihn aufzuhalten, doch als die Stimmen vor dem Eingang hörten, beschlossen sie nachzusehen.

Sie sahen gerade noch, wie Dumbledore mit Harry in Richtung seines Büros ging.

„Scheiße!“ rief Ron, aber er wusste, dass es sinnlos war ihnen nachzulaufen. Abgesehen davon wussten sie nichtmal, ob nicht doch Dumbledore der Gute war. Das sollte er sein. Vielleicht wolle er Harry nur helfen. Aber was, wenn nicht?

Auch Hermine schien fieberhaft zu überlegen.

„Du versteckst dich und wartest in der Nähe des Büros, falls Harry zurückkommt. Ich hole Professor Snape.“ Damit wollte sie sich umdrehen und verschwinden, doch Ron hielt sie am Arm fest. „Schau mal. Er kommt zurück!“
 

Tatsächlich kam Harry gerade die Treppen runter. Es schien ihm gut zu gehen.

„Was wollte er?“, fragte Hermine sofort.

„Ich weiß es nicht…“, gab Harry leicht verpeilt zurück.

„Du weißt es nicht?! Hallo? Du warst gerade bei ihm!! Was war los??“

„Ich kann mich nicht erinnern….“

„Scheiße!“, fluchte Hermine. Rom und Harry sahen sie irritiert an.
 

„Wie kommt es, dass ich immer euch drei nach der Sperrstunde draußen erwische?“, fragte plötzlich eine kalte Stimme neben ihnen.

Alle drei zuckten zusammen. „Professor Snape…. Wissen Sie… wir….“, fing Hermine an, doch Snape hatte seine Aufmerksamkeit schon auf Harry gerichtet.

Er zog seinen Zauberstab- was die drei dazu brachte erneut zusammenzuzucken- und deutete auf Harry, während er etwas murmelte.

Ein blauer Strahl schoss aus seinem Stab und traf genau Harrys Brust. Er leuchtete kurz auf und dann verschwand das Licht. Wenn Hermine es nicht besser gewusst hätte, hätte sie schwören können, dass er einen Moment erleichtert ausgesehen hatte.
 

„Gehen Sie in Ihren Schlafsaal zurück. Wenn ich Sie noch einmal nach der Sperrstunde draußen erwische, haben Sie den Rest des Jahres jeden Abend Nachsitzen- bei mir!“, sagte Snape kalt.

Ron drehte am Absatz um und verschwand durch das Portraitloch nach drinnen. Hermine blieb stehen und Harry schien von dem ganzen wenig mitzubekommen.

„Was ist mit ihm?“, fragte sie den Zaubertränkeprofessor und deutete auf Harry.

Snape seufzte genervt, bevor er antwortete: „Er steht unter einem Zauber. Der Trank blockiert ihn, aber der Sprecher war stark, also dauert es, bis die Wirkung nachlässt.“

„Welcher Zauber?“

„Gehen Sie in Ihren Schlafsaal, Miss Granger“, gab Snape kühl zurück und machte unmissverständlich klar, dass er keine weitere Diskussion diesbezüglich wollte.
 

Hermine packte Harry an der Hand und zog ihn hinter sich her. Keiner der drei wusste, was gerade gespielt wurde und wem sie vertrauen konnten. Das machte die Sache nicht einfacher.

Harry war ziemlich neben sich, also beschloss Hermine, dass es das beste war, wenn sie alle ins Bett gehen würden. Vielleicht würde sich am nächsten Tag ja alles klären.
 

Der nächste Morgen kam viel zu früh für alle drei, aber die Nervosität ließ sie alle Müdigkeit vergessen.

Obwohl seine Freunde ihm gut zuredeten, brachte Harry keinen Bissen seines Frühstückes runter.

Hermine machte sich Sorgen. Harry hatte sich am Morgen nichtmehr daran erinnern können, dass Dumbledore ihn zu sich gerufen hatte. Auch nicht daran, dass Snape die draußen erwischt hatte, oder wie er ins Bett gekommen war.

Als der Ministeriumsbeauftragte Harry abgeholt hatte verschwand sie mit Ron in den Schlafsaal der Jungs und holte den Brief hervor, den Harry am Astronomieturm gelesen hatte.

Als sie es herauszog begann die Schrift zu verschwimmen und es war unmöglich den Brief zu entziffern. Sie wollte ihn schon zur Seite werfen, als die Tinte plötzlich begann in Linien auf die Mitte zuzulaufen. Als sie fertig war, konnte man lesen, was dort stand. Es standen nur zwei Worte auf dem Blatt:

Vertraue niemandem

So weit waren sie auch ohne die Warnung gekommen, dachte sie genervt. Also mussten sie warten, bis Harry vom Ministerium zurück war, denn den Rest der Nachricht hatte sie gerade gekonnt zerstört.
 

Der-Junge-der-lebt war mittlerweile wirklich am Ende mit seinen Nerven. Sie hatten zwei Tests gemacht, einen Bluttest und einen Magietest und er saß jetzt unruhig auf einem Stuhl und wartete auf das Ergebnis. Wobei Ron am Abend zuvor schon deutlich gemacht hatte, dass er sich keine Hoffnung machen sollte, dass das ein Irrtum wäre, wenn das Siegel wirklich Voldemorts Familienwappen war.
 

Einer der Männer kam zurück, sein Gesicht ruhig aber freundlich und gab ihm einen Zettel in die Hand. Harry wagte einen Blick darauf und wollte in dem Moment am liebsten losheulen- nicht, dass das etwas genutzt hätte.

Voldemort war sein Seelenpartner. Das Schicksal musste ihn wirklich abgrundtief hassen. Und es kam noch schlimmer.
 

„Ihr Partner hat die Vormundschaft für Sie beantragt und wünscht, dass Sie unverzüglich zu ihm kommen. Ihre Sachen werden von Hauselfen für sie geholt. Mr. Malfoy wird sie hinbringen“, sagte der Mann freundlich.
 

Gehörten die eigentlich alle zu Voldemort? Wollte ihn hier denn niemand retten??

In dem Moment ging die Türe auf und Malfoy Senior kam herein. „Ich nehme ihn jetzt mit“, gab er dem anderen zu verstehen und der nickte nur und verließ den Raum.
 

Harry wich zurück. „Wer sagt, dass ich freiwillig mitkomme?“, fragte er angespannt.

Malfoy grinste nur und packte seinen Arm. Im selben Moment spürte er, wie sein Magen sich zu drehen begann. Er hasste Portschlüssel abgrundtief!
 

Als er wieder Boden unter den Füßen hatte war er alleine in einem großen Zimmer. Er hoffte wirklich, dass es Malfoy irgendwo zersplittert hatte, aber irgendwie hatte er im Gefühl, dass diese Hoffnung sinnlos war.
 

Da er alleine war beschloss er die Zeit zu nutzen und sich nach einem Fluchtweg umzusehen. Das Zimmer war sehr groß. Es hatte vier große Fenster und eine Türe, die auf einen Balkon zu führen schien.

Weiters führten 3 Türen vermutlich in andere Räume. Der Sicherste Fluchtweg war also vermutlich der Balkon- doch auch der Gedanke wurde zunichte gemacht, als er nach draußen sah. Das Zimmer befand sich zwar offensichtlich nur im zweiten Stock, aber der Boden war mindestens 10 Meter entfernt. Einen Sprung aus der Höhe würde er nicht unbeschadet überstehen.

Während er sich weiter nach einem möglichen Fluchtweg umsah klopfte es an der Türe.

Harry erstarrte, und schwieg. Wie nicht anders zu erwarten öffnete sich die Türe aber trotzdem. Sofort zog er seinen Zauberstab und richtete ihn auf die Person, die eben den Raum betreten hatte.

„Was soll das alles?“, fragte er kalt, doch er erhielt nur ein Grinsen als Antwort.
 

„Keine Sorge… ich bin mir sicher wir werden uns sehr gut verstehen….“

Alleine diese Aussage ließ Harry die Haare zu Berge stehen- noch mehr, als sie es ohnehin schon taten.
 

~~~~~~~

Na immerhin ein bisschen länger… nach so langer Wartezeit… ><‘

Und? Wer ist diesmal reingekommen? ;D Wer kann’s erraten? ~
 

Ich würde mich (neben Antworten auf die Frage ;3) über eure Meinung sehr freuen und danke allen Kommi-Schreibern ganz herzlich! <3

Ich liebe es eure Kommentare zu lesen!!
 

Eure Seri
 

P.s.: Wenn ihr erratet, wer reinkommt gibt’s das nächste Kapitel am Tag nachdem es erraten wurde. <3

Willkommen zuhause

Gut gemacht ChibiKira! ;D
 

Es war Fenrir! :3

Danke für deinen Kommentar und es freut mich sehr, dass dir die FF gefällt!

Und es tut mir leid, aber diese Angewohnheit genau da aufzuhören, wo es am spannendsten ist, werde ich vermutlich nicht so schnell ablegen können... ^^" Aber ich geb mir Mühe nur mehr die zweitspannendsten Stellen zu nehmen. ;D
 

Und jetzt viel Spaß. :3~
 

~~~~~
 

Willkommen zuhause
 

Harry wich ein paar Schritte zurück. Er wusste nicht, wer dieser Mann war, aber die Aussage – und die Tatsache, dass er sich vermutlich mitten in einem Haus voller Todesser befand und der Typ bestimmt auch einer war- machte ihn nicht wirklich vertrauenswürdig.

Abgesehen davon, dass dessen Grinsen NOCH unheimlicher, als das von Malfoy war. Der Mann war relativ groß und sehr gut gebaut- rein Körperlich war er ihm weit überlegen und er sah auch wirklich unheimlich aus. Sehr behaart und von ihm schien etwas auszugehen, das Bellatrix Wahnsinn sehr ähnlich war… nur viel gefährlicher. Er schien, wie ein Tier, das seine Beute gewittert hatte. Ein gefährliches, unkontrollierbares Tier.
 

„Wer sind Sie?“, fragte er daher, den Zauberstab weiterhin auf den Fremden gerichtet.

Der Mann grinste noch breiter. „Sind momentan so wenig Fahndungsfotos von mir draußen?“

Er kam näher und Harry wich aus Reflex weiter zurück. Bald würde er an der Mauer anstehen- und dann? Harry hatte seinen Zauberstab gezogen, der Fremde nicht. Aber das ganze Haus war vermutlich voller Todesser und er würde wohl ohnehin nicht weit kommen. Trotzdem würde er nicht kampflos aufgeben!
 

„Warum zierst du dich denn so? Ich werde nichts anderes mit dir machen, als das, was von jetzt an dein einziger Grund zum Leben sein wird“, meinte der Todesser grinsend und kam noch näher. „Oder hast du geglaubt, dass du wirklich ein gleichberechtigter Partner für ihn sein würdest?“ Seine Stimme triefte vor Spott.
 

Eigentlich hatte Harry gar keine Zeit gehabt sich zu überlegen, WAS er dann war- und er hätte auch nicht wirklich darüber nachdenken wollen, wenn er die Zeit dazu gehabt hätte. Außerdem war er wohl kaum freiwillig hier.

Er funkelte den Mann ihm gegenüber wütend an und musste sich wirklich zusammenreißen, ihm nicht den nächstbesten Fluch, der ihm einfiel an den Hals zu hetzen.
 

Der Mann kam noch näher und Harry wurde übel. Ob es daran lag, dass er mehr oder weniger Schutzlos im Nest seines Feindes herumstand, oder daran, dass der Typ vor ihm dringend ein Bad benötigte, wusste er nicht. Er wusste auch nicht recht, was der jetzt von ihm wollte- aber er wollte es auch gar nicht so genau wissen. Der Griff um seinen Zauberstab festigte sich, doch das kostete seinem Gegenüber nur ein amüsiertes Grinsen.

„Nur zu- ich hab es viel lieber, wenn ich meine Opfer jagen kann“, grinste er und griff nach Harrys Arm. Bevor er ihn jedoch berühren konnte, flog die Türe erneut auf und Bellatrix kam herein.

„Fenrir, du sollst zum Meister kommen. Sofort“, sagte sie, bevor ihre Augen auf Harry fielen und sie ein fast wahnsinniges Lachen ausstieß.
 

Harry fragte sich innerlich, was er bitte verbrochen hatte, um sowas zu verdienen. Lauter Psychos und Wahnsinnige ….

Wobei… den Namen Fenrir hatte er schon irgendwo gehört… aber wo?

Besagter ließ- wenn auch offensichtlich widerwillig- von ihm ab und wendete sich Bellatrix zu. „Verdammt schlechter Zeitpunkt“, knurrte er, bevor er sich zum gehen wendete. Kurz vor der Türe stoppte er und sah nochmal zu Harry. „Nächstes Mal machen wir da weiter, wo wir gerade aufgehört haben.“ Und Harry hoffte innständig, dass es kein nächstes Mal geben würde.
 

Schließlich war er mit Bellatrix alleine, was seine Lage nicht unbedingt verbesserte. Die Frau war Wahnsinnig und geradezu besessen von Voldemort- er traute ihr also alles zu.

„Sieh an, sieh an, wen haben wir denn da? Das neue Spielzeug des Meisters“, sagte sie spöttisch und nahm Fenrirs Platz ein, was Harry- mal wieder- an der Flucht hinderte. Sie hatte ihren Zauberstab allerdings gezogen und deutete direkt auf Harrys Herz, was seine Lage nicht unbedingt verbesserte. Allerdings war seine Motivation Bellatrix zu töten wahrscheinlich genauso groß, wie ihre, ihn zu töten. Immerhin hatte sie Sirius umgebracht. Er WOLLTE und er WÜRDE sie dafür töten. Nur im Moment schien er der Unterlegene zu sein- noch.

„Deinetwegen lässt er mich nicht in sein Bett!“, zischte sie. Harry musste sich stark verkneifen darauf etwas Falsches zu antworten.

Zum Ersten: Er hatte NICHT um diese Situation gebeten.

Zum Zweiten, wer würde schon freiwillig mit Bellatrix schlafen wollen?

Und zum Dritten: Wer würde schon freiwillig mit Voldemort schlafen wollen??
 

„Ich hab mir das nicht ausgesucht!“, gab er kalt zurück. Und, wenn er es ändern könnte, würde er das machen.

Ihr Zauberstab zielte immer noch auf seine Brust. „Ich würde dich so gerne umbringen… Aber der dunkle Lord braucht dich leider. Wenn auch nur als seinen Bettwärmer“, sie grinste leicht. „Ist das nicht ein gutes Ende für den gefallenen Helden? Du wirst ab heute sein Sklave sein. Seine Schlampe und was immer er noch will. Und trotzdem… solange du lebst…“, ihr murmeln wurde wirr und ihre Augen glasiger, als vorher.
 

„Ich werde dich töten“, sagte sie dann plötzlich mit einem eindeutig wahnsinnigen Grinsen auf den Lippen. Harry hob seinen Stab, um irgendeinen Fluch auf sie zu schicken, doch sie war schneller. Ihre Hand schoss nach vorne und packte seinen Hals. Ihr Griff war wahnsinnig fest und schnürte ihm die Luft ab. Er versuchte trotzdem einen Fluch auf sie zu schicken, aber es gelang ihm nicht. Auch seine Versuche sie abzuschütteln blieben erfolglos. Sie schien es gar nicht wahrzunehmen, wenn er sie traf. Ihr Blick war starr auf ihn gerichtet, und langsam wurde seine Luft knapp. Echt ein wunderbarer Tod für Den-Jungen-der-lebt. Von einer Wahnsinnigen erdrosselt…. Er konnte die Schlagzeile schon wahrhaft vor sich sehen.
 

Plötzlich ließ sie ihn los und taumelte zurück. Harry sank nach Luft ringend zu Boden. Erst ihr Schrei ließ ihn aufschauen. Sie schien sich in Qualen zu winden und stammelte dabei unverständliches Zeug. Plötzlich griff sie sich auf den Arm und verschwand mit einem leisen ~Plopp~.

Harry lehnte den Kopf gegen die Wand und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Was zur Hölle war das gerade gewesen? Und warum hatte er die Chance nicht genutzt sie zu töten?
 

Die Türe öffnete sich erneut und Harry hatte einen Moment lang das dringende Bedürfnis aus dem Fenster zu springen, nur um keine weiteren solchen >Besucher< sehen zu müssen, aber es war nur Snape. Und so selten das auch der Fall war, Harry war richtig erleichtert, dass es >nur< Snape war.
 

„Alles in Ordnung?“, fragte der Tränkemeister, während er Harry half aufzustehen. Der Jüngere verdrehte innerlich die Augen. Natürlich war alles in Ordnung, was denn sonst? Es war schließlich überhaupt kein Problem, dass hier lauter Irre herumliefen und ihn töten- oder schlimmeres- wollten. Und die Tatsache, dass er sich in der absoluten Gewalt Voldemorts befand war auch erst jetzt richtig eingesickert. Was konnte an der Situation denn nicht in Ordnung sein?
 

Er antwortete nicht, und Snape schien auch nicht wirklich eine Antwort erwartet zu haben.

„Ich werde die Türe verriegeln“, sagte der Ältere ruhig. Harry sah ihn an. Im ersten Moment wollte er protestieren, bevor ihm zwei Dinge einfielen.

Erstens: Warum war nicht abgeschlossen gewesen?

Und Zweitens: Das würde die Todesser vermutlich daran hindern hier reinzukommen, als wäre das ein Zoo und er der neue Affe, den alle sehen wollten….
 

„Warum war…. Nicht abgeschlossen?“, fragte er nach. Seine Stimme klang krächzend, aber das würde ihn wirklich interessieren. War es nicht ein bisschen riskant die Türe offen zu lassen, wenn sie ihn einsperren wollten? Ihnen war doch wohl hoffentlich klar, dass er diese Chance nutzen würde- sobald sich die Gelegenheit ergab.
 

„Warum sollte abgeschlossen sein? Du bist kein Gefangener“, antwortete Snape knapp und sah zum Fenster raus. Es war ein angenehmer Tag für die Jahreszeit und die Sonne leuchtete hell, aber das besserte Harrys Stimmung nur bedingt.

„Nein, ich bin nur… wie hat Bellatrix es so nett formuliert: Seine Schlampe? Sein Sklave?“, gab er kalt zurück.

„Du bist sein Seelenpartner“, stellte Snape richtig.

„Das scheint hier nicht wirklich einen Unterschied zu machen, oder?“ Er verstand das alles nicht. Und er wollte das alles auch nicht. Warum eigentlich immer er? Hatte er die Arschkarten pauschal gebucht?
 

„Das kommt auf dich an“, sagte der Professor, bevor er mit wehendem Umhang den Raum verließ. Eine Sekunde später sah er etwas um die Türe herum aufflackern. Offensichtlich hatte Snape den Raum wirklich verriegelt. Einerseits hasste er es eingesperrt zu sein, aber andererseits konnte er auf weiteren Besuch getrost verzichten.
 

Was hieß hier, das kam auf ihn an? Was hatte er da schon großartig mitzureden? Ihn fragte offensichtlich ohnehin keiner nach seiner Meinung- sonst wäre er ja gar nicht hier.
 

Er ging auf die Glastüre zu, die auf den Balkon führte und fand sie unverschlossen vor, was ihn jetzt nicht weiter überraschte. Außerdem war das auch nicht unbedingt der beste Fluchtweg, wie er feststellen musste. Vom Balkon aus blickte er in einen riesigen Garten, in dem er sich vermutlich heillos verirren würde.
 

Mit einem seufzen lehnte er sich gegen das Geländer und überlegte, was er jetzt am besten machen sollte. Er musste auf jeden Fall fliehen- so schnell, wie möglich.

Ein leises Ploppen ließ ihn herumfahren. Eine Hauselfe sah ihn mit großen Augen ängstlich an. „Master Potter, Bibi hat Essen gebracht!“, sagte sie leise. Harry nickte. „Danke.“

Das kleine Geschöpf strahlte übers ganze Gesicht und verschwand wieder mit einem leisen Plopp.
 

Harry ging wieder zurück nach drinnen. Auf dem Tisch- den er vorher gar nicht bemerkt hatte- bei der Couch- die er auch nicht bemerkt hatte- stand tatsächlich ein Tablett mit Suppe, Hauptspeise und sogar etwas, das aussah, wie Pudding.

Aber abgesehen davon, dass er absolut keinen Hunger hatte, wollte er hier auch nichts essen. Also ließ er es einfach so stehen und beschloss herauszufinden, wo die beiden anderen Türen in diesem Zimmer hinführten.

Die erste führte in ein riesiges Badezimmer, das Harry zum Staunen brachte. Wer auch immer das eingerichtet hatte, hatte wirklich Geschmack.

Eigentlich hatte er gedacht, dass das Versteck der Todesser irgendwo tief im Wald in einer unscheinbaren Holzhütte war- also zumindest der Stützpunkt. Das hier war irgendwie… anders.
 

Das Badezimmer war bestimmt so groß, wie der Jungenschlafsaal in Hogwarts. Es hatte eine riesige Badewanne und eine genauso große Dusche daneben. Unglaublich große Spiegel und alles glänzte wie frisch poliert. Vor dem Waschbecken und der Badewanne lagen Teppiche und der Boden und die Wände schienen aus weißem Marmor zu sein. Eine Toilette gab es natürlich auch, aber sonst nichts spannendes, weshalb er beschloss die andere Türe unter die Lupe zu nehmen.
 

Als er die zweite Türe öffnete fand er sich in einem Zimmer wieder, das seinem nicht so unähnlich war. Es war ungefähr genauso groß und ähnlich eingerichtet. Ein großes Bett, eine Sitzecke, ein Kasten -ein RIESIGER Kasten- und Regale. Während die Regale in seinem Zimmer- er nahm einfach an, dass das sein Zimmer werden sollte- wenn er denn so lange hierbleiben würde- leer waren, waren die hier voller Bücher.

Das Zimmer schien bewohnt zu sein, obwohl es genauso sauber und ordentlich war, wie seines, war er sich ziemlich sicher, dass dieses Zimmer bewohnt war. Und EGAL, wer es bewohnte, Harry wollte es nicht herausfinden. Auch, wenn er schon eine seeeehr gute Vorstellung davon hatte, wer das sein könnte.
 

Als er zurück in >seinem< Zimmer war, setzte er sich auf die Couch und versuchte irgendwie einen guten Plan zu schmieden aus dieser Situation zu entkommen
 

Was Ron und Hermine wohl gerade taten?

Ob wenigstens sie versuchen würden ihn zu retten?
 

Irgendwann fielen ihm die Augen zu. Die Nacht war sehr kurz gewesen und der Stress forderte sein Tribut, außerdem konnte er tagsüber wohl ohnehin nicht unauffällig flüchten.

Als er wieder wach wurde, war die Sonne bereits untergegangen. Ein Zeitzauber sagte ihm, dass es bereits nach 21 Uhr war, aber im Haus schien noch Hochbetrieb zu herrschen.
 

Irgendjemand war wohl hier gewesen, und wenn Harry raten müsste, würde er auf einen Hauself tippen, denn eine kleine Lampe brannte neben der Couch, die warmes, angenehmes Licht spendete und das Tablett mit dem Essen war offensichtlich ausgetauscht worden, als es Zeit zum Abendessen gewesen war. Ein Zauber schien es warm zu halten und langsam hatte Harry wirklich Hunger, aber er traute hier nichts und niemandem. Deshalb würde er auch nichts essen. Er plante ja auch nicht ewig hier zu bleiben. Sobald alle schlafen würden, würde er nach draußen schleichen und versuchen einen Fluchtweg zu finden.
 

Plötzlich klopfte es an der Türe. Harry sah, wie der Zauber flackerte und erlosch, bevor sich die Türe öffnete. Sofort sprang er auf und zog seinen Zauberstab.

Snape kam herein und warf Harry einen seltsamen Blick zu. Harry senkte den Zauberstab, doch nur um ihn im nächsten Moment wieder hochzureißen, als er bemerkte, dass Lord Voldemort höchstpersönlich in der Türe stand. Die roten Augen fixierten ihn und die kahle Haut schien sich noch stärker als sonst vom Umfeld abzuheben. Warum hatte seine Narbe nicht wehgetan? Na gut, das war jetzt sein kleineres Problem. Sein größeres begann gerade zu sprechen.
 

„Willkommen auf meinem Manor. Solange du dich benimmst, wird dir nichts geschehen. Lass dir das eine Warnung sein.“ Damit drehte er sich um. Im Weggehen sagte er noch: „Bring ihn dazu zu essen, Severus.“

Harry wollte etwas sagen, aber da war er schon wieder weg. Das war merkwürdig gewesen. Eindeutig. Aber ein paar Erklärungen wären sehr nett gewesen.
 

„Du hast ihn gehört. Iss. Es ist nicht vergiftet“, sagte Snape und kam auf ihn zu. Harry setzte sich und betrachtete das Tablet skeptisch. Er hatte nicht angenommen, dass es vergiftet war… trotzdem…

Snape setzte sich auf einen Stuhl ihm gegenüber. „Isst du freiwillig, oder muss ich dich dazu zwingen?“
 

Harry sah Snape einen Moment lang abschätzend an, aber er WUSSTE, dass Snape ihn zwingen würde zu essen. Außerdem war er hungrig…

Also begann er schließlich zu essen. Snape blieb ihm gegenüber sitzen, hatte allerdings eine Zeitung aufgeschlagen und las. Wenn man es genau nahm war Harry auch nicht unglücklich darüber, dass Snape ihn nicht beobachtete.
 

Während er aß begann keiner von ihnen ein Gespräch, obwohl Harry viele Fragen hatte. Erst, nachdem er fertig war, legte Snape die Zeitung beiseite und sah ihn ruhig an.

„Es wäre wirklich besser für dich, wenn du dich benimmst“, sagte er ruhig. „Er wird dir nichts tun, solange du ihm keinen Grund dazu gibst. Also gib ihm keinen.“
 

Das klang so leicht, wenn Snape das sagte- nur leider war bisher schon alleine seine Existenz Grund genug gewesen, dass ihn alle töten wollten. Das machte die Sache natürlich nicht einfacher.
 

Er setzte an etwas zu sagen, aber Snape unterbrach ihn. „Ich weiß, dass du nicht glücklich mit dieser Situation bist, aber das kann man nicht ändern. Er ist jetzt dein Vormund und du wirst hier bleiben und dich benehmen. Er verlangt nichts von dir, außer, dass du ihm gehorchst.“
 

Ah ja…. Was konnte er denn sonst noch verlangen?? Hallooo? Das war immer noch Voldemort! Bis gestern hatte er ihn töten sollen und jetzt sollte er ihm gehorchen?

War das nicht ohnehin schon die Vorstufe zum Sklaven? Wenn er so darüber nachdachte war da nicht mehr viel anders.
 

„Das werde ich nicht. Und das wissen Sie, und das weiß er“, anttwortete Harry kalt. Warum sollte er auch? Sie konnten doch nicht wirklich annehmen, dass er da mitspielte. Wegen irgendeiner Seelen-sache, die er nicht verstand. Und nicht verstehen wollte, um genau zu sein.
 

„Du wirst keine Wahl haben. Und wenn du es auf die harte Tour lernen willst, stellen sich hier bestimmt genug Leute zur Verfügung, um es dir einzutrichtern“, war die ruhige, aber deshalb nicht weniger beunruhigende Antwort.
 

„Ich habe das alles immer noch nicht verstanden..:“, fing er an.

„Gryffindors…“, hisste Snape offensichtlich genervt. „Ich werde dir ein Buch zum Thema Seelenpartnerschaften bringen lassen. Und jetzt geh schlafen.“
 

Das war wohl das Netteste, was Snape zu bieten hatte. Aber warum war er jetzt so >nett<?
 

Als Harry aufstand verschwand das Tablett und auch Snape erhob sich und ging zur Türe. „Der dunkle Lord hat mich beauftragt dafür zu sorgen, dass du nicht… verloren gehst“, die Pause hatte eindeutig gezeigt, dass er eigentlich >wegläufst< hatte sagen wollen. „und deshalb denke ich, dass es auch in deinem Interesse ist, wenn ich das Zimmer verriegle. Du kannst die Türe trotzdem öffnen, aber niemand außer dir und ihm kann das. Sollte die Türe allerdings geöffnet werden, bekomme ich das mit- komm also nicht auf dumme Gedanken.“
 

Soviel zur Flucht. Nun, sie würden bestimmt bald nachlässiger werden…

„Gute Nacht.“ Damit war Snape verschwunden.

Harry seufzte genervt. Konnte eigentlich keiner deutlich reden?

Oder ihn wahlweise aufwecken? Obwohl er mittlerweile eingesehen hatte, dass das wohl kein Traum war… leider.
 

Da fiel ihm ein, dass er gar nicht wusste, wie es mit seiner Ausbildung weiter gehen würde. Wenn er nach Hogwarts konnte, wäre die Flucht ein Kinderspiel…

Das war immerhin ein Hoffnungsschimmer.
 

Das schimmern an der Balkontüre und der Türe, die auf den Gang führte zeigte ihm, das Snape sie wirklich verzaubert hatte- und er plante fürs erste nicht herauszufinden, was Snape mit ihm machen würde, wenn er mitten in der Nacht von dem Alarm geweckt werden würde, deshalb beschloss er diese Nacht einfach mitzuspielen.
 

Sein Gewand fand er im Kasten, säuberlich eingeräumt, seine Waschsachen waren im Badezimmer. Nachdem er sich fertig gemacht hatte, ließ er sich ins Bett fallen.

Es bot genug Platz für mindestens 4 Leute und war unglaublich weich. Obwohl er bereits den halben Tag verschlafen hatte, schlief er sofort ein. Obwohl sein größter Feind und der Mörder seiner Eltern vermutlich im Nebenzimmer war. Obwohl er sich nicht hundertprozentig sicher sein konnte, dass niemand reinkommen konnte. Obwohl er es nicht wollte.

Er hatte einfach das Gefühl, dass er im Moment sicher war. Sogar sicherer, als in Hogwarts. Er schob es auf die Müdigkeit und versuchte nicht weiter darüber nachzudenken, bevor er wegdämmerte.
 

Am nächsten Morgen wurde er von einem vorsichtigen zupfen an seinem Ärmel geweckt. Er zuckte zusammen und richtete sich auf. Die Hauselfe, die ihn geweckt hatte, war vor Schreck einen halben Meter nach hinten gesprungen und sah ihn ängstlich an.

„Guten Morgen, Master Potter. Bibi soll Master wecken. Master muss sich fertigmachen für Schule“, sagte das kleine Wesen ängstlich.

„Danke fürs aufwecken…“, antwortete Harry unbeholfen. Was sollte er auch sagen? Oder tun?

Die Elfe verschwand und Harry stand auf.
 

Schule. Sie hatte Schule gesagt! Also stand seiner Flucht nichts mehr im Wege!

Er ging schnell duschen und wollte sich dann- nur in Unterwäsche gekleidet- seine Uniform aus dem Schrank holen, aber sie war nicht da.

Plötzlich ploppte es hinter ihm und die Hauselfe war wieder da. „Master Potters Uniform, sir“, sagte sie und legte etwas aufs Bett, bevor sie verschwand.

Harry ging zum Bett und hob die Uniform hoch. Das war eindeutig nicht die Uniform von Hogwarts.

Es klopfte, aber Harry reagierte nicht. Die Türe öffnete sich und Snape kam herein.
 

Harry war so aufgebracht wegen der Uniform, dass ihm nicht auffiel, dass er sehr wenig anhatte, und Snape ließ sich nichts anmerken.

„Was soll das? Das ist nicht meine Uniform!“, fauchte er seinen Tränkeprofessor an, der sich gerade zum ungefähr hundertsten Mal fragte, warum eigentlich ausgerechnet ER Babysitten musste.
 

„Doch das IST deine Uniform. Und du solltest dich beeilen, der Unterricht in Durmstrang beginnt früher, als der in Hogwarts“, gab er kühl zurück.

Harry erstarrte. „Durmstrang? Warum sollte ich nach Durmstrang gehen? Ich gehe nach Hogwarts, so wie bisher auch“, fauchte er. Die konnten doch nicht über sein ganzes Leben bestimmen, ohne ihn auch nur zu fragen!
 

„Das musst du mit deinem Vormund klären, aber ab heute bist du Schüler von Durmstrang. Die Formalitäten sind bereits erledigt“, antwortete Snape.

Harry fuhr auf dem Absatz herum und stürmte ins Nebenzimmer.

Er war so wütend.
 

Das konnten sie nicht machen!

Snape hob eine Augenbraue. Das war entweder eini unglaublich mutige Aktion, oder eine unglaublich dumme- denn Lord Voldemort war alles andere als ein Morgenmensch.
 

„WAS SOLL DAS?!“, fauchte Harry, als er in das angrenzende Schlafzimmer stürmte.

Der Bewohner des Zimmers war bereits wach und stand vor seinem Schrank. Oben ohne. Aber immerhin hatte er eine Hose an, was mehr war, als man von Harry behaupten konnte.
 

Als Harry die Person sah, erstarrte er. Das war nicht Voldemort. Das war ein junger Mann, der gerade mal Mitte zwanzig zu sein schien. Relativ groß, gut gebaut, nicht übermäßig muskulös, aber einen sehr ansprechenden Oberkörper, was Harry von hinten so sehen konnte.

Doch dann drehte der Mann sich um und Harry wich erschrocken einen Schritt zurück.

Es war doch Voldemort, oder viel eher Tom Riddle. Er sah genauso aus, wie die Erinnerung in dem Tagebuch, nur älter und attraktiver.

Aber wieso…. Egal, darum würde er sich später kümmern.
 

„Ich gehe nicht nach Durmstrang!“, stellte er klar. Rote Augen musterten ihn skeptisch.
 

„Also SO bestimmt nicht“, war die trockene Antwort. Und in dem Moment realisierte Harry, dass er gerade in Unterwäsche vor Snape UND Voldemort herumgelaufen war.
 

~~~~~

PFFT xD

So fängt der Tag ja gut an, oder?

Und, wie hat euch das >Zusammentreffen< gefallen? ;D
 

Um mit den Rätseln weiter zu machen: Wer wird im nächsten Kapitel eine große Rolle spielen? (außer Harry ;D)
 

Wie gehabt: Wenn ihr es erraten habt, gibt es am nächsten Tag das neue Kapitel. ;D

Und für jeden falschen Tipp gibt es einen Hinweis.

Ich wünsche viel Erfolg. <3

Gehorsam und Strafe

Holla! :3
 

Ich bin echt begeistert von eurer regen Teilnahme beim Raten! <3~~
 

Zur Erklärung für eventuelle Neuankömmlinge:
 

Am Ende des Kapitels in meinem Kommentar stelle ich eine Frage. Im Moment wird es sich nur um Personen handeln, aber das könnte sich im Laufe der Geschichte ändern. ~

Wenn ihr erratet, was ich meine, kommt in der Nacht darauf das neue Kapitel. ;D

Für jeden falschen Tipp gebe ich einen Hinweis.

Ich freue mich natürlich auch über Kommentare, wenn die Person schon erraten wurde, oder ihr nicht mit raten wollt. ;D

So, genug zum Vorwort, ab zur Story… wir wollen ja nicht, dass Harry sich erkältet… so leicht bekleidet.. xD
 

~~~~
 

Gehorsam und Strafe
 

Harry errötete bis zu den Haarwurzeln, und wog seine Chancen ab. Am liebsten würde er wegrennen und sich unter der Decke verkriechen, aber das wäre zum einen NOCH peinlicher und zum anderen würde das daran, dass sie ihn schon so gesehen hatten, auch nichts ändern.

Zum Glück hatte er zumindest eine Unterhose an… also blieb er stehen und funkelte den dunklen Lord an, der überraschend unausgeschlafen wirkte.
 

„Ich gehe auch mit mehr Kleidung nicht nach Durmstrang“, fauchte er, nachdem sein Gegenüber nicht dazu bereit schien, sich weiter zu dem Thema zu äußern.

„Doch, gehst du“, war die knappe Antwort, die ihm mit einem kalten Blick gegeben wurde. Harry kochte vor Wut.

„Sonst was? Cruciost du mich, bis ich Ohnmächtig bin und schleppst mich dann hin?“
 

Voldemort hatte sich inzwischen fertig angezogen und kam jetzt langsam auf ihn zu. Alles in Harry schrie, dass das jetzt der perfekte Zeitpunkt für einen Rückzug war, aber er blieb stehen. Erst, als Voldemort ihn schon fast erreicht hatte wich er zurück, stieß aber sofort gegen die Mauer. Déjà-vu… aber hey, es war immerhin eine andere Mauer… und eine andere Person, was die Situation aber nur mäßig verbesserte.

Voldemort sah vielleicht nicht mehr aus, wie ein Psycho, aber das hieß nicht, dass er plötzlich keiner mehr war.
 

„Hast du mir gestern nicht zugehört? Willst du wirklich wissen, was ich mit dir mache, wenn du dich weigerst?“, fragte er gefährlich nahe bei ihm.

Nein, das wollte Harry nicht wissen, danke der Nachfrage. Trotzdem hielt er dem kalten Blick seines Gegenübers stand.
 

Plötzlich begann Voldemorts Haut zu verblassen, die Nase wurde kleiner, bis sie nur noch aus zwei Schlitzen bestand und seine Haare verschwanden.

Harry zuckte zusammen, als er sich veränderte, aber er hatte keine Chance zu flüchten. Ein knochiger, langer Finger griff nach ihm und fuhr ihm mit dem spitzen Nagel leicht über die Haut an seinem Hals. Nicht fest genug, um ihn zu verletzen, aber es war eine eindeutige Warnung.
 

Bevor Harry sich noch überlegen konnte, ob er die Warnung ernst nahm, oder es darauf ankommen ließ, räusperte sich jemand seitlich von ihm.

Harry sah zur Seite und erbleichte als er Draco sah, der ihn mit einem eindeutig amüsierten Blick ansah. Der auch noch… das hatte ihm gerade noch gefehlt.
 

„Verzeiht, Mylord, aber Potter und ich müssen los, sonst kommen wir zu spät“, sagte er mit ruhiger, kühler Stimme, ohne sich etwas anmerken zu lassen.

Voldemort grinste kalt. „Also? Legst du es darauf an, ob ich dich in Unterwäsche hinschicke, oder gehst du dir die Uniform anziehen?

….

Vielleicht sollten wir statt der Unterwäsche einen Keuschheitsgürtel nehmen…“, setzte er leise und nahe genug bei Harrys Ohr fort, sodass nur der Schwarzhaarige es hören konnte.

Harry verlor auch das letzte bisschen Farbe aus dem Gesicht. Das KONNTE der doch nicht ernst meinen. Das war ekelerregend. Grausam. Widerlich. Und das kalte Grinsen, aus dem Schlangenartigen Gesicht machte sein Grauen nicht besser.
 

Harry senkte den Kopf und resignierte- fürs Erste.

Voldemort ließ von ihm ab und der Jüngere nutzte die Chance an ihm und Mafoy vorbei in sein Zimmer zurück zu kommen. Snape war auch noch da…. Das war genau die Mischung, die man am frühen Morgen brauchen konnte.

Schnell zog er sich seine Uniform an, als ihm auffiel, dass Draco auch nicht die Uniform von Hogwarts trug. Abgesehen davon hatte er gesagt „Sie“ kämen zu spät…
 

„Dank dieser … Verzögerung…“, Snapes Tonfall ließ keinen Zweifel daran, wie er diese Verzögerung gefunden hatte, „werdet ihr beide zu spät kommen. Glücklicherweise habt ihr heute noch keinen Unterricht, sondern einen Einstufungstest.“
 

Malfoy nickte, doch Harry sah Snape nur entsetzt an. Einen Test? Na wunderbar…

Aber viel wichtiger war: „Was zum Teufel machst du hier, Malfoy?“

Der Blonde grinste spöttisch. „Ich wechsle mit dir die Schule, damit du dich nicht so einsam fühlst“, antwortete er sarkastisch. Harry funkelte ihn an.

„Draco wird dich im Auge behalten, damit du nicht auf dumme Gedanken kommst“, sagte Snape schneidend, als Harry zu einer Antwort ansetzen wollte.
 

Was für dumme Gedanken denn?
 

Toll… jetzt war er der Zimmernachbar von Voldemort und hatte Malfoy und Snape als Wachhunde. Wie viel schlimmer konnte dieses Leben noch werden?
 

Er folgte Snape schweigend und Draco trottete neben ihm her. Das Anwesen schien riesig zu sein- und überraschenderweise sehr sauber und verhältnismäßig hell…. Er hätte sich den Unterschlupf swe Todesser wirklich anders vorgestellt.
 

Auf dem Weg versuchte er irgendeinen Fluchtweg zu finden, aber alle Türen waren geschlossen und wer wusste schon, was oder wer sich dahinter befand.

Vielleicht waren das alles Zimmer von Todessern… das wäre nicht vorteilhaft, wenn er da beim Versuch der Flucht reinstürmen würde..
 

Schließlich erreichten sie eine Art Salon. Die Wände waren hell und mit dezenten Mustern verziert. Es stand ein Divan neben einem Sofa und daneben war ein kleiner Tisch, was zusammen sehr elegant aussah. Auch der Rest der Einrichtung war geschmackvoller, als man es von Voldemort erwarten würde….

Das Zimmer hatte auch einen großen Kamin- und Harry schwante übles. „Flohpulver?“, fragte er mit leichter Panik in der Stimme. Snape richtete seinen Blick auf ihn.

„Du gehst mit mir. Draco, geh schon vor. Wir kommen sofort nach“, sagte er ruhig und Draco nickte und verschwand durch den Kamin.

Snape sah Harry einen Moment lang an, bevor er zu sprechen anfing.

„Der Test ist wichtig, also gib dir Mühe es nicht ganz zu versauen, auch wenn dir das schwerfällt“, sagte er dann. Harry schnaubte. „Wieso? Was passiert, wenn ich den Test nicht bestehe? Darf ich dann nicht dort zur Schule gehen?“, fragte er schelmisch nach. Das wäre ja dann DER Plan.
 

„Diese nette Idee kannst du gleich wieder vergessen. Anders als Hogwarts, hat Durmstrang keine Klassen, sondern Kurse. Der Test dient also lediglich dazu, zu sehen in welchen Kurs du von deinen Leistungen her gehen solltest. Je schlechter du abschneidest, desto mehr Kurse wirst du besuchen müssen, um den Stoff aufzuholen…

Und ich rate dir, nicht herauszufinden, was der dunkle Lord dazu sagt, wenn du schlecht abschneidest“, gab er ruhig zurück, bevor er in den Kamin stieg und Harry einfach mitzog. Ein bisschen Flohpulver später standen sie in einem Büro.
 

Davon bekam Harry anfangs sehr wenig mit, denn er musste den Drang unterdrücken sich zu übergeben.

Als er sich einigermaßen gefangen hatte, sah er auf und bemerkte, dass ihn drei Augenpaare beobachteten. Zu Snape und Malfoy hatte sich auch noch Karkaroff dazugesellt.
 

„Willkommen auf Durmstrang“, sagte eben dieser mit strenger Stimme. „Ihr seid gleich am ersten Tag zu spät.“

Harry sah zu Boden und Draco beschränkte sich darauf zu grinsen.

Karkaroff schien aber auch keine Erklärung haben zu wollen. Er deutete auf zwei Tische, die etwas getrennt voneinander vor seinem Schreibtisch standen.

„Setzt euch und fangt an zu arbeiten. Ihr habt zwei Stunden Zeit“, setzte er nach. Harry und Draco gingen auf die Tische zu und Harry würde übel, als er den Stapel an Blättern sah, der da lag. Das würde er nie schaffen.

Nicht, dass ihm das nicht egal sein konnte. Und warum sollte er sich Gedanken darüber machen, wie Voldemort über seine Noten denken würde. Was sollte es den überhaupt interessieren? Das war doch nicht das Wichtigste in seinem Leben.
 

Das wichtigste war- Plötzlich hielt er inne. Was war eigentlich das Wichtigste?

Voldemort zu vernichten? Da würde er ja jetzt sehr gute Chancen haben…

Überleben?
 

Okay, vielleicht sollte er sich darüber zu einem anderen Zeitpunkt Gedanken machen. Trotzdem- warum interessierte das Voldemort?

Oh…da fiel ihm ein, er hatte ganz vergessen, dass Riddle ein Streber gewesen war…. Das würde er selbst aber nie werden. Im ganzen Leben nicht, egal womit sie ihn bedrohen würden.

Apropos Voldemort… diese Verwandlung war merkwürdig gewesen, aber er hatte ihn nicht wirklich danach fragen können.

Irgendwie verstand er aber, warum Voldemort dieses Aussehen Notwendig hielt… Wer würde schon glauben, dass jemand der irgendwie fast aussah, wie der Leadsänger einer Boygroup der dunkle Lord war.

Es war auch Harry wesentlich leichter gefallen ihm zu wiedersprechen, solange er nicht ausgesehen hatte, wie eine Kreuzung aus Schlange, Nacktmolch und Mensch… das ging anderen bestimmt auch so…. verständlicherweise.
 

Als er sich endlich dem Test zuwendete, hatte Draco schon mehr als zwei der Blätter fertig.

Widerwillig begann er zu arbeiten.

Warum konnte das kein Aufnehmetest sein? Dann konnte er durchfallen, würde nicht genommen werden und musste nach Hogwarts zurück. Das wäre perfekt. Leider schien sein Schicksal nichts von seinen perfekten Plänen wissen zu wollen.
 

Die zwei Stunden vergingen, wie im Flug und Harry hatte tatsächlich alle Fragen beantwortet, bei denen er eine ungefähre Ahnung gehabt hatte… das waren aber nicht besonders viele gewesen.
 

Karkaroff hatte inzwischen einen Jungen zu sich ins Büro rufen lassen, der sie herumführen sollte und ihnen die Schule zeigen sollte, während Karkaroff sich die Tests durchsah. Nachdem sie ein kurzes, verspätestes Frühstück bekommen hatten, gingen sie mit dem Fremden los.

Der stellte sich als Jordan McNite vor und schien recht sympathisch zu sein. Trotzdem galt Harrys Aufmerksamkeit eher Malfoy, als dem braunhaarigen Jungen, der von der Schule schwärmte, als wäre sie das tollte der Welt. Der Typ sollte für Greenpeache arbeiten, mit dem Elan…
 

„Nervt es dich nicht, dass du hier sein musst?“, fragte er den Blonden, der ruhig neben ihm herlief.

„Nicht wirklich… ich wollte von Anfang an nach Durmstrang, aber als ich Eingeschult wurde stand mein Vater gerade unter Beobachtung des Ministeriums, weil Dumbledore ihn als Todesser angeklagt hat. Durmstrang ist als Schule für dunkle Magie bekannt, weshalb viele dunkle Magier ihre Kinder hierher schicken. Um sich von den Vorwürfen reinzuwaschen und mich nicht in Gefahr zu bringen, kam ich also nach Hogwarts“, gab Draco bereitwillig Auskunft. „Auch, wenn Durmstrang einen schlechten Ruf hat, die Ausbildung hier ist wesentlich besser, als die in Hogwarts.“
 

Wunderbar… noch so ein Streber….
 

„Übrigens… dafür, dass du nicht zu ihm wolltest, wart ihr euch heute Morgen aber ziemlich nahe…“, meinte der Ex-Slytherin mit einem leichten Grinsen.

Harry wurde rot. „Wir waren uns nicht nahe. Wir hatten eine Meinungsverschiedenheit und er hat mir gedroht. Das kann man wohl kaum nahe nennen…“, sagte er gepresst und leise.
 

„Na ja… er hat dich nicht getötet, und das heißt was. Keine der Hauselfen will ihn mehr wecken, und niemand, der sein Zimmer in der Früh betreten hat, ist lebend wieder rausgekommen…“ Diese Begründung war NICHT beruhigend.

„Es wäre auch etwas sinnlos mich zu holen und am nächsten Morgen zu töten, weil ich in sein Zimmer stürme. Er hätte mir auch ein Zimmer am anderen Ende des Manor geben können, um sowas zu vermeiden.“ Harry war genervt. Er wusste nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte.

Es war plötzlich alles anders- und das gefiel ihm nicht. Er würde heute Abend mit Voldemort „reden“- sofern man mit ihm reden konnte.
 

„Du bist sein Seelenpartner. Er WILL dir nicht wehtun. Das heißt aber nicht, dass er es nicht tun wird, wenn du so danach fragst….“

„Ihr könnt doch nicht von mir erwarten, dass ich das alles schweigend und glücklich hinnehme.

Gut, selbst wenn ich schwul bin: Warum bekomme ich einen Partner vorgesetzt? Und warum zur Hölle ist es ausgerechnet Voldemort?

Dann werde in sein Manor, das voller Todesser ist, verschleppt, eingesperrt und muss Schule wechseln. Und dabei lasse ich noch außer Acht, dass er der Mörder meiner Eltern ist und mich die letzten Jahre genauso töten wollte“, stellte Harry klar.

Draco hörte ihm zu und schwieg einen Moment, bevor er antwortete:

„Okay, ich verstehe, dass das ein bisschen viel ist und du uns nicht verstraust… aber bist du dir sicher, dass du Dumbledore vertrauen kannst?

Ich habe gehört, dass er wusste, dass ER und du Seelenpartner sind. Und, dass er dafür verantwortlich ist, dass er dich töten wollte. Das sind nur Gerüchte… aber in jedem Gerücht steckt ein bisschen Wahrheit..“

Harry schnaubte genervt. „Er hat meine Eltern getötet. Und Cedric. Und wegen seinem scheiß Einfall die Prophezeiung zu holen, ist Sirius tot. Und das sind nicht die einzigen. Seine Opferliste ist lang. Und du willst, dass ich ihm vertraue?“
 

„Und du glaubt Dumbledore hat noch nie jemanden getötet?“, kam ruhig, aber überraschenderweise nicht spöttisch zurück.

„Doch, schon, aber nur zur Verteidigung. Und nur die Bösen und keine Unschuldigen“, antwortete Harry sofort.
 

„Es gibt aber nicht nur >Gut< und >Böse<, Harry. Und auch wenn es Dunkle Magier waren, die er getötet hat. Die hatten auch Familie. Kinder. Wenn er meinen Vater und meine Mutter getötet hätte…. Hätte ich dann jetzt das Recht ihn zu töten?“
 

Harry zögerte. So hatte er das noch nie betrachtet.

„Er hätte sie bestimmt nicht Grundlos getötet….“

„Hast du den dunklen Lord je gefragt, was sein Grund war, deine Eltern zu töten?“

Harry lachte trocken auf. „Das ist nicht wirklich ein Geheimnis. Ich kenne die Prophezeiung.“

Draco warf ihm einen vorsichtigen Blick zu. „Das ist Dumbledores Version der Geschichte.“

Bevor Harry etwas darauf erwidern konnte, standen sie wieder vor Kararoffs Büro. Jordan dürfte schon vor einer Weile verschwunden sein, als ihm klar geworden war, dass die beiden kein Interesse an der Führung hatten und glücklicherweise hatte zumindest Draco aufgepasst, wo sie hingelaufen waren und hatte ihn zurückgelotst.
 

Draco klopfte und die Türe öffnete sich. Karkaroff sah noch strenger aus, als sonst und Snape saß ihm gegenüber auf einem Stuhl und hatte einen ähnlichen Blick drauf.

Zwischen ihnen am Tisch lag Harrys Test.

„Setzt euch“, meinte Karkaroff und deutete auf die beiden freien Stühle. Harry wollte nicht wirklich, aber die Stimmung war schon so schlecht, dass er lieber schwieg und sich setzte.
 

„Mr. Potter, dein Ergebnis war schockierend.“ Harry wusste nicht, warum Karkaroff das so überraschte. Snape schien nicht überrascht…
 

„Um dieselben Kurse, wie Mr. Malfoy belegen zu können, wirst du viel Zusatzunterricht brauchen. Da mir zugesichert wurde, dass du den erhältst, werde euch vorerst denselben Kursen zuteilen. Sollten sich deine Noten jedoch innerhalb eines Monats nicht bessern, wirst du in andere Kurse wechseln.“

Warum tat der so, als wäre das ein Untergang? Er musste nicht unbedingt mit Malfoy in den Kursen sitzen und das wollte er auch sagen, als er Snapes Blick auffing, der ihm eindeutig sagte, dass er den Mund halten sollte.
 

Nach ein paar kurzen Abschiedsworten verließen sie Karkaroff, denn ihr Unterricht würde erst morgen beginnen. Eine Hauselfe war gerade dabei ihre Bücher und anderen Utensilien zu besorgen und sie kehrten zurück ins Manor.

Draco verabschiedete sich und verschwand nachhause und ließ Snape und Harry alleine im Salon zurück.

„Der dunkle Lord will dich sehen“, sagte Snape knapp. „Ich bringe dich zu ihm.“

Harry verspannte sich. Das klang nicht gut…

Gar nicht gut…

Aber vielleicht konnte er mit ihm dann reden. Dracos Worte hatten einen schalen Nachgeschmack hinterlassen und er wollte endlich wissen, was er glauben und machen sollte.
 

Während er sich erfolglos versuchte den Weg zu merken, fiel ihm ein, dass er Snape bitten musste Hedwig mitzunehmen. Er wollte Ron und Hermine zumindest schreiben können. Außerdem vermisste er seine Gefährtin.
 

Bei einer großen Holztüre blieb Snape stehen und klopfte. Die Türe knarzte und öffnete sich und der Tränkemeister deutete Harry hineinzugehen.

Unglücklich beugte sich Harry seinem Schicksal. Der Raum schien ein riesiges Büro zu sein. Es war auch sehr hell und geschmackvoll eingerichtet, aber er hatte gerade nur keine Augen für diese Schönheit, denn hinter dem Schreibtisch saß Voldemort. Und er sah SEHR wütend aus.

„Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“ Die eisige Kälte in der Stimme konnte man fast greifen.

Harry sah zur Seite. Voldemort stand auf und kam langsam auf ihn zu und Harry versuchte sein Bestes nicht zurückzuweichen. Dieser Nachmittag würde sehr unangenehm werden. SEHR unangenehm.
 

~~~

Uuuuuund cut! ;D

Das wär’s dann mal wieder~

Wie hat es euch gefallen? ;3~~
 

Da ihr so gut seid beim Raten, machen wir das ganze etwas schwerer. ;D

Findet ihr die 4 Magier, die Harry außerhalb seiner Unterrichtsstunden in Durmstrang unterrichten (müssen) >dürfen<? X3~
 

Übrigens:

Liest irgendwer hier eigentlich eine meiner anderen Geschichten und wartet dort auf ein Update? ><‘

Ich überlege eine der Geschichten wieder aufzunehmen- mit dem gleichen Prinzip beim Hochladen, wie bei der hier. Da würde mich interessieren (falls jemand wartet), welche Geschichte da am begehrtesten wäre. :3
 

Ich freue mich auf eure Kommentare! <3

LG

Seri

Die andere Seite

Lang, lang ist’s her… x_X

Halleluja… aber es geht weiter… xD Leider nicht das 2 in 1 Kapitel, das geplant war, aber immerhin das Zusammentreffen mit Voldie… òo

Danke ChibiKira fürs wachrütteln! ><'

<2
 

Viel Spaß beim Lesen! X3~

~~~~

Die andere Seite
 

Aber Harry beschloss sich diesmal nicht unterkriegen zu lassen. Was konnte Voldemort ihm schon großartig tun?

Okay abgesehen von einer Menge, aber er hatte es verdammt nochmal satt, dass er so herumgeschubst wurde und sie einfachüber sein Leben bestimmten, ohne ihn zu Fragen.
 

„Die größere Frage ist: Was hast DU mir zu sagen? Was zum Teufel soll das alles? Was willst du von mir? Ich bin es leid, dass alles über meinen Kopf hinweg entschieden wird!“, brauste er auf und sah Voldemort genauso wütend an, wie der ihn.

Sein Gegenüber seufzte und hob den Zauberstab. Harry zuckte leicht und wollte nach seinem greifen, aber Voldemort ließ nur die Türe zufallen und verriegelte sie.
 

Dann steckte er seinen Zauberstab wieder weg und kam weiter auf Harry zu. Während er ging, begann seine Hautfarbe sich zu verändern, seine Nase wuchs, ebenso, wie seine Haare und Harry beobachtete dieselbe Verwandlung, wie am Morgen.

Schließlich stand wieder die ältere Version von Tom Riddle vor ihm und deutete ihm mitzukommen. Harry folgte ihm zu einer Sitzecke, wo bereits zwei Tassen Tee und etwas Gebäck standen. Wie zum Teufel machte er das?!
 

Und sollte das jetzt ernsthaft ein Kaffeekränzchen mit Voldemort werden?

Das klang wirklich wunderbar… Henkersmahlzeit mit Kaffee und Kuchen- aber vielleicht würde ihm das die Chance auf Antworten geben.
 

„Setz dich und stell deine Fragen“, forderte Voldemort ihn ruhig auf und Harry kam dem nach, bevor der andere es sich noch anders überlegen konnte.

„Was soll das alles?“, stellte er die erste- und Momentan wichtigste Frage. Und offensichtlich auch die, die am schwersten zu beantworten war. Sein Gegenüber zögerte merklich, bevor er antwortete.
 

„Wir sind Seelenpartner, Harry.“

„Oh ja, wirklich? Das hab ich VERDAMMT NOCHMAL schon mitbekommen. Aber was SOLL das alles hier??“, gab der Jüngere genervt zurück. „Du hast meine Eltern getötet! Und Cedric! Und Massenweise andere Menschen! Ich hab die letzten Jahre meines Lebens in dem Wissen verbracht, dass ich dich töten muss und habe jedes Jahr einen Todeskampf mit dir ausgefochten.

Und jetzt soll ich hier heile Familie spielen und einfach HINNEHMEN, dass ausgerechnet DU mein Seelenpartner bist und mich dem und ALL deinen BEFEHLEN beugen? Das glaubst du doch selbst nicht, dass ich das mache, oder?!“
 

„Ich werde dir nichts tun, solange du dich benimmst“, war Voldemorts einzige Aussage dazu.

„Nichts? Außer mich einzusperren, mich dazu zu zwingen die Schule zu wechseln und mich von früh bis spät überwachen zu lassen. Mal ganz abgesehen davon, dass mich JEDER in diesem Haus tot sehen will, was kein besonders beruhigendes Gefühl ist. Aber das kennst du ja, weil dich will außerhalb dieses Hauses jeder tot sehen!“, zischte Harry wütend.
 

„Gut, dann wirst du bei Lucius wohnen.“ Auf Harrys Ausbruch ging er nicht wirklich ein. Warum wusste Harry nicht, aber Voldemort schien sich zu bemühen ruhig zu bleiben.

Vielleicht hatte er zwischenzeitlich einen Aggressions-bewältigungs-kurs besucht… hätte zumindest Sinn gemacht.
 

„Warum entscheidest du alles über meinen Kopf hinweg?!“, fauchte Harry.

„Wozu sollte ich dich dabei um deine Zustimmung fragen? Es gibt nur die Auswahl zwischen hier und Malfoy Manor. Du hast schließlich nicht unrecht damit, dass die meisten hier dich umbringen wollen. Das macht die Auswahl an Orten recht übersichtlich“, gab Voldemort ruhig zurück.

Harry wollte am liebsten schreien- aber das hätte es nicht besser gemacht.

„Ich will zurück nach Hogwarts.“

„Das steht nicht zur Debatte, Harry. Du bleibst in Durmstrang“, erwiderte Voldemort, setzte nach kurzem Überlegen aber nach: „Wenn dir das so sehr missfällt kannst du an eine andere Schule wechseln- aber nicht Hogwarts.“

„Warum?“ Das war merkwürdig. Warum stimmte Voldemort zu ihn wo anders hinzuschicken, aber nicht zurück nach Hogwarts. Er bezweifelte, dass es daran lag, dass er Hogwarts besser kannte.
 

„Weil du in Hogwarts in Gefahr bist.“

„Ah ja… und seit wann interessiert DICH mein Wohlergehen?“, langsam nervte ihn das Gespräch. Wenn er nicht gleich ordentliche Antworten bekam, würde er seinen Zauberstab ziehen und versuchen, wie weit er kam.
 

„Seit ich herausgefunden habe, dass wir Seelenpartner sind. Und diesen netten Gedanken kannst du gleich wieder vergessen. Selbst, wenn du es schaffen solltest, mich auszuschalten- der Raum ist so verriegelt, dass nur ich das Siegel lösen kann.“
 

Und woher hatte er das gewusst? War Harry so leicht zu durchschauen?

„Warum hast du meine Eltern umgebracht?“, fragte er plötzlich.
 

„Aus dem gleichen Grund, warum du mich töten willst“, war nach ein paar endlos langen Sekunden die ruhige Antwort.
 

Harry sah ihn wütend an. „Willst du damit sagen, dass meine Eltern gewissenlose, Sadistische Mörder waren, vor denen ein ganzes LAND Angst hatte?“, fauchte er.
 

„Ist das denn dein Grund?“

Bevor Harry etwas erwidern konnte, sprach Voldemort weiter: „Also willst du lieber Schule wechseln, oder bei Lucius wohnen?“
 

Wooooow, er war lernfähig. Unglaublich. Vor allem hatte Harry ihn anders in Erinnerung. GANZ anders. Und das nicht im positiven Sinne.

Wenn ihm vor einem halben Jahr jemand gesagt hätte, dass er sich mit Voldemort darüber streiten würde, wo er wohnen und auf welche Schule er gehen würde, hätte er die Person auf der Stelle einweisen lassen.
 

„Warum weichst du meiner Frage aus?“

„DU wolltest Mitspracherecht. Also entscheide dich.“

Harry seufzte. Das war nicht wirklich die Art von Mitspracherecht, die er gerne gehabt hätte, aber irgendetwas sagte ihm, dass Voldemort ziemlich am Ende seiner Geduld war.

„Malfoy.“

Mit Durmstrang würde er schon irgendwie leben können… aber hier in diesem Haus… mit Voldemort und Bellatrix und all den anderen Wahnsinnigen, eher nicht.

Mit Lucius hatte er zwar auch kein wirklich blendendes Verhältnis, aber dort waren weniger Irre in dem Haus… hoffte er.

„Gut. Lucius wird dich nach dem Essen holen. Karkaroff hat übrigens gesagt, dass deine Noten erbärmlich waren, was du vermutlich schon weißt.“

„Das Einzige, das wichtig war in meinem Leben, war zu lernen, wie ich dich am besten vernichten kann. Da blieb nicht viel Zeit für Geschichte der Zauberei“, gab Harry genervt zurück und kassierte dafür einen äußerst merkwürdigen Blick von Voldemort.
 

„Jetzt ist deine Schulbildung aber wichtig. Deshalb wirst du Zusatzunterricht bekommen. Severus gibt dir nachher deinen Stundenplan“, damit stand er auf und ging wieder auf seinen Schreibtisch zu.

Während dem Gehen wurde seine Haut wieder blass, seine Nase bildete sich zurück und sein Kopf wurde kahl.

Als die Verwandlung abgeschlossen war, entriegelte er die Türe wieder und Snape trat ein.
 

„Seid ihr fertig?“, fragte er in Richtung Voldemort. Der nickte, woraufhin Snape Harry deutete ihm zu folgen, während der Dunkle Lord sich an seinen Schreibtisch setzte und anfing Papierkram zu erledigen.

Das hatte Harry auch nicht wirklich erwartet.
 

Er folgte seinem Professor schweigend und dachte nach.

Warum hatte er eigentlich nie in Betracht gezogen, dass die >Feinde< eigentlich auch nur Menschen waren? Warum hatte das keiner von ihnen in Betracht gezogen?

Hatten sie Voldemort je als Menschen gesehen? Hätte das einen Unterschied gemacht?

Harry seufzte. Zu viel Information- dabei hatte Voldemort nichtmal wirklich viel gesagt- und nichts wirklich Wichtiges.

Es war einfach die ganze Situation.
 

Snape führte ihn in einen Speisesaal, wo Draco bereits saß und wartete.

Dachten sie, dass er sich einsam fühlte, wenn er mal 5 Minuten für sich hatte?, dachte Harry genervt, setzte sich aber brav hin.
 

Zu seinem Erstaunen setzte auch Snape sich und gab ihm ein Pergament in die Hand. Vermutlich der >Stundenplan< von dem Voldemort gesprochen hatte, nahm Harry an und warf einen kurzen Blick darauf- nur um kurz darauf alle Farbe aus seinem Gesicht weichen zu sehen.

Das waren drei Stunden jeden Nachmittag. Und Samstags und Sonntags auch Vormittags. Das war ja richtige Folter.

Aber noch schlimmer fand er ja fast die Fächer und die Lehrer. Es war natürlich alles genau aufgelistet- war vermutlich Snapes Werk.
 

Montag und Mittwoch: Zaubertränke – Severus Snape

Dienstag: Runenkunde- Narcissa Malfoy

Donnerstag und Samstag: Schwarze Magie

Freitag: Verwandlung- Narcissa Malfoy

Samstag: Duellieren

Sonntag: E – Lucius Malfoy
 

„Und wer foltert mich in Schwarze Magie?“, fragte er seinen Zaubertränke- Professor, obwohl er sich nicht sicher war, ob er die Antwort wirklich wissen wollte.

„Der dunkle Lord. Wer sonst?“, kam auch prompt die Antwort, die er nicht hatte hören wollen.

Draco versteckte sein Lachen hinter einem Husten und kassierte dafür einen bösen Blick von Harry.

„Und was heißt >E<?“

„Erziehung“, half Draco ihm aus. Bei Harrys genervten Blick grinste er. „Hey, das ist wichtig. Und du hast offensichtlich zu wenig Manieren.“

„Entschuldige. Meine Eltern sind umgebracht worden, bevor sie mir welche beibringen konnten. Und ich brache bestimmt keine Todesser, um das nachzuholen“, fauchte Harry gereizt.

„Halt deine Zunge im Zaum, Potter“, war alles, was Snape dazu sagte. Und in dem Moment erschien das Essen.
 

Das verlief schweigend, ohne irgendwelche Gespräche und als Draco fertig war, stand er auf, verabschiedete sich und verschwand.

Damit war Harry mit Snape alleine- sein absoluter Traum.
 

„Du solltest nicht so abweisend sein, wenn dir niemand etwas schlechtes will“, sagte der Ältere nach ein paar Minuten des Schweigens.

„Oh? Es tut mir leid, wenn ich nicht GLAUBEN kann, dass mir hier niemand etwas schlechtes will. Es sei denn, Mord ist nichts schlechtes. Dann glaube ich es sogar“, gab Harry bissig zurück.

„Und die Tatsache, dass mein ganzes Leben kontrolliert wird.“

„Das ist zu deinem Schutz.“

„Schutz? Vor wem? Dem Monster unterm Bett? Vor Bellatrix und dem anderen Irren war es ja kein guter Schutz“, konterte er kalt.
 

„Du übersiehst den Punkt, dass ihr Seelenpartner seid.“

„… Nein. Ich glaube DAS habe ich mittlerweile verstanden!“, antwortete Harry genervt. „Es ist der Rest, der irgendwie keinen Sinn ergibt.“

„Ich denke, dass Miss Granger dir gesagt hat, dass Seelenpartner ohneeinander Schmerzen erleiden, verrückt werden und in absehbarer Zeit sterben“, sagte Snape kühl.

„Ganz so hat sie es nicht ausgedrückt, aber der Grundgedanke war da, ja“, antwortete Harry. „Und weiter?“
 

„Bisher konnte niemand den dunklen Lord töten. Aber jetzt gibt es einen neuen Weg ihn zu töten“, fuhr Snape fort.

Harry zog die Stirn kraus. Gab es den?
 

„Wenn man dich tötet, hat man den Dunklen Lord schon so gut wie erledigt. Dann ist es nur noch eine Sache von Jahren“, klärte sein Professor ihn auf.
 

„Und Sie denken, dass mich die Leute deshalb jetzt umbringen wollen?“, hakte Harry nach.

„Ich weiß es. Wir alle wissen das. Das war der Grund, warum dem Ansuchen des Dunklen Lords stattgegeben wurde, dass du herkommen musst.“

„So schwach bin ich nicht“, erwiderte Harry wütend. Er brauchte keinen Schutz. Warum hatten sie überhaupt diesen Antrag stellen müssen?
 

„Nein, das war auch nicht der Grund, warum der Dunkle Lord dich hergeholt hat. Du bist nicht schwach, aber das ändert nichts daran, dass es keine schöne Erfahrung ist, niemandem mehr trauen zu können. Nicht zu wissen, ob die Person, die eben noch freundlich war, einem im nächsten Moment ein Messer in den Rücken rammt. Sich nie sicher fühlen zu können. Er kennt das und er wollte es dir ersparen“, sagte Snape ruhig.

„Wie wahnsinnig aufmerksam von ihm“, gab Harry sarkastisch zurück.

Snape seufzte.

„Ich bin mir sicher, wenn du bis Weihnachten immer noch zurück willst, lässt er dich gehen“, sagte der Professor dann ruhig.
 

„Wieso sollte er?“

„Er wird es tun. Und noch etwas“, er bewegte den Arm und ein Fenster öffnete sich. Sekunden später schoss Hedwig herein und schuhute aufgeregt.

„Hedwig!“ Seine treue Gefährtin flog zu ihm und setzte sich auf seine Schulter.

„Das heißt.. ich darf Briefe schreiben?“

„Natürlich. Du bist kein Gefangener. Du hast nur… eingeschränkte Bewegungsfreiheit.“

Ach, so nannte man das hier? Wunderbar…
 

In dem Moment flammte der Kamin auf und Malfoy Senior trat heraus.

Ja- jetzt war sein Tag perfekt. Jetzt hatte Harry ziemlich jeden gesehen, den er nicht sehen hatte wollen.
 

Ein Blick in die eisigen, grauen Augen ließ ihn für einen Moment daran zweifeln, ob es wirklich eine gute Idee war, dass er sich für Malfoys Haus entschieden hatte.
 

~~~~

X_x viel ist ja diesmal nicht passiert… außer, dass Voldie ein biiiiiiiiiiiiisschen seltsam ist… xD
 

Das nächste Kapitel kommt, wie zuvor, sobald ihr das Ratespiel gelöst habt. ;D
 

Welche zwei Haustiere (abgesehen von Hedwig, die er ja schon hat) bekommt Harry im nächsten Kapitel? ;D
 

Viel Erfolg beim Raten! ;3
 

LG

Seri

Eier für Harry

O_O

Doooch! Ihr habt es natürlich schon lange erraten... >0<'

(Meine Motivation hier hochzuladen ist nur immer seeehr... gering, weil es immer mehrere Tage dauert, bis ein Kapitel freigeschalten ist... ^^"

Wenn ihr auf fanfiktion.de lest, sind meine Sories dort auch oben... und schon etwas weiter... :) )
 

;_; Danke für eure lieben Kommis und eure Geduld!!
 

~~~~~
 

Eier für Harry
 

„Wenn du fertig bist, komm mit, Potter“, war alles, was Malfoy sagte. Keinen Gruß, nichts. Aber der sollte ihm Manieren beibringen…

Trotzdem stand Harry auf und ging auf den Älteren zu.

Eine schreckliche Flohpulverreise später waren sie in Malfoy Manor angekommen, wo Draco sie bereits zu erwarten schien.
 

„Deine Post war vor dir da“, informierte sein Mitschüler ihn und deutete ihm mitzukommen.

Also ging er dicht gefolgt von Malfoy Senior hinter dem anderen Blondschopf her, durch unzählige Gänge und an hunderten von gleich aussehenden Türen vorbei, bis der endlich stehen blieb.

„Hier ist dein Zimmer“, sagte er und öffnete die Türe. Sie traten ein und Malfoy deutete auf einen Korb, der am Tisch stand.

„Das hat eine Hauselfe hergebracht. Es ist vom Dunklen Lord.“
 

Das war ein guter Grund NICHT nachzuschauen, was es war, dachte Harry- aber die Neugier siegte.

Außerdem wollte er es lieber wissen, was drinnen war, als nachher davon vielleicht angesprungen zu werden…

Also ging er langsam auf den Korb zu und hob vorsichtig die Decke, die darüber lag auf, immer in der Erwartung, dass ihn gleich etwas anspringen würde- aber es geschah nichts.
 

„Was hat er dir geschickt?“, fragte Draco neugierig und kassierte dafür einen strafenden Blick von seinem Vater.

„Eier…“, antwortete Harry immer leicht perplex. In dem Korb waren lediglich zwei Eier.

Draco fing schallend zu lachen an. „Bitte was? Er hat dir Eier geschickt? Wieso? Hast zu ihm zu wenig?“

Auch über Lucius Gesicht huschte ein leichtes Schmunzeln, auch wenn ihm klar war, dass es nicht diese Art von Eiern sein konnten.
 

Harry warf dem jüngeren der Blondschöpfe einen bösen Blick zu. „Sehr lustig, Malfoy.“

Immer noch lachend kam Draco näher und sah in den Korb.

Gut, die Eier, die darin lagen sahen eher aus, wie Vogeleier… aber…. Voldemort hatte Harry Eier geschickt. Das musste man sich auf der Zunge zergehen lassen.
 

Als er sich von seinem Lachanfall erholt hatte, betrachtete er die Eier genauer.

Eines davon war ziemlich groß und glänzte rot. Das andere hatte etwa die Größe eines großen Vogeleis und schimmerte in einem eisigen Blauton.

Harry hob die beiden Eier vorsichtig aus dem Korb und als Lucius sie sah, wurde er unmerklich blasser.

„Was kommt da bitte raus, wenn es schlüpft?“, fragte Harry mehr sich selbst, als die anderen beiden.

Hermine würde das bestimmt wissen. Wo war die Frau, wenn man sie brauchte?
 

„Das wirst du noch früh genug erfahren. Deine Bücher liegen am Tisch. Es wäre gut, wenn du dich auf morgen vorbereiten würdest“, sagte Lucius ruhig, aber mit einem Bick, der eindeutig >Wenn du weißt, was gut für dich ist, dann blamierst du dich morgen nicht< schrie. „Und du solltest das auch machen, Draco.“

Damit verließen beide den Raum und ließen Harry alleine zurück.

Am Weg zu seinem Zimmer fragte Draco seinen Vater: „Du weißt, was das für Eier sind, oder?“

Lucius antwortete, ohne ihn anzusehen: „Ich habe eine Befürchtung….“
 

Harry starrte die Eier weiter an. Was sollte er damit tun? Ausbrüten? Er konnte sich kaum vorstellen, dass das funktionieren würde…. Wärmezauber? Vielleicht schon eher.

Als er die beiden Eier wieder in den Korb legen wollte, fiel ihm ein Brief auf. Er legte seine geringen Lasten ab und nahm den Brief, während er das Tuch wieder über den Korb legte.

Vielleicht stand in dem Brief ja, was er tun sollte.
 

„Pass gut auf sie auf. Sie werden dir nützlich sein.“ Stand da in unerwartet schöner Schrift. Aber Voldemort war ein Streber gewesen, also sollte ihn eine schöne Handschrift nicht verwundern.

Und was hieß >Sie werden dir nützlich sein.<? Wie weit konnten einem Eier nützlich sein? Und wer wusste schon, was da schlüpfen würde? Voldemort war der Typ, der Basilisken unter der Schule hielt, also rechnete Harry nicht wirklich mit etwas ganz harmlosen.
 

Er sprach einen Wärmezauber auf die Decke aus und wickelte die Eier darin ein, bevor er sie wieder aus dem Korb hob. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass es besser war, wenn sie direkt an seinem Körper waren… und auch wenn er sich nicht sicher war, was daraus schlüpfen würde- die Tiere konnten schließlich nichts dafür. Und sie würden sterben, wenn sie eine Wärme bekommen würden.
 

Also setzte er sich an den Schreibtisch, die Eier waren in die Decke gewickelt und unter sein Shirt gestopft auf seinem Schoß, und sah sich das erste Mal wirklich in seinem neuen Zimmer um.

Es war riesig und hatte monströse Fenster. Die zu putzen musste die Hölle sein- ohne Magie. Es gab auch eine Glastür, die zu einem großen Balkon führte.

Im Zimmer befanden sich: ein großes Bett, ein Schreibtisch, eine bequem aussehende Sitzecke, der Tisch auf dem der Korb gestanden hatte, einige Regale, zwei Nachtschränke und 3 Türen.

Auffallend war, dass es keinen Kleiderschrank gab, aber darum wollte er sich später kümmern. Er wollte gerade nicht aufstehen, um zu sehen, was sich hinter den Türen befand. Eine führte nach draußen, denn durch die waren sie hinein gekommen. Wenn er raten hätte sollen, hätte er gesagt, dass eine in ein Bad führte… allerdings hoffte er inständig, dass die dritte in kein anderes Zimmer führte.
 

Das Zimmer war geschmackvoll eingerichtet. Die überwiegenden Farben waren braun und grün, aber es sah alles sehr hell und elegant aus. Nicht, dass man von Malfoy was anderes erwartet hätte. Vermutlich hätte er einen Herzinfarkt bekommen, wenn Malfoy ein rotes Zimmer in seinem Haus gehabt hätte.
 

Harry drehte sich dem Schreibtisch zu und dort lagen- wie nicht anders zu erwarten- seine Schulbücher. Daneben lag ein Stundenplan, der ihm verriet, dass er am nächsten Tag den Unterricht mit Runen begann- ein Fach, das er nie besucht hatte. Darauf folgte magische Geschöpfe- hieß das nicht Pflege magischer Geschöpfe?!- und Geschichte der Zauberei. Jeweils zwei Stunden.

Und danach Nachhilfe bei Snape. Das klang nach einem wirklich lustigen Tag.
 

Aber er beschloss zumindest bei Runen ein bisschen hineinzuschauen, um am nächsten Tag nicht ganz planlos dazustehen.

Leider verstand er kein Wort aus dem Lehrbuch. Kein einziges. Das versprach lustig zu werden….

Als er das Buch zur Seite legte, sah er darunter ein Einführungsbuch in die Runenkunde- das sah schon vielversprechender aus.

Und das verstand er zum Glück auch ansatzweise.
 

Es klopfte am Fenster und er sah Hedwig aufgeregt auf und ab flattern. Also stand er auf- achtete dabei darauf, dass die Eier nicht hinunterfielen- und öffnete ihr das Fenster. Sie setzte sich auf seine Schulter und zwickte ihn fest ins Ohr.

„Aua! Wofür war das denn?“ Aber die Schneeeule warf ihm nur einen bösen Blick zu. Wunderbar. Selbst seine Eule war sauer auf ihn. Warum auch immer…

Dann sah er, dass sie einen Brief am Bein befestigt hatte. Er löste ihn und lächelte leicht, als er den Absender sah. Hermine.

Schnell öffnete er ihn und las die Zeilen, die offensichtlich ziemlich hastig geschrieben worden waren.
 

„Harry,

Geh nicht raus!

Du wirst gesucht. Dumbledore hat erzählt, dass du zu Voldemort übergelaufen bist und damit eine potentielle Gefahr bist.

Erst schießen- dann fragen. Das war ein eindeutiger Befehl.
 

Bitte sag mir, dass es dir gut geht.

Ich habe einen Zauber auf Dumbledores Büro gelegt. Er hat gesagt, dass du innerhalb der nächsten 12 Stunden sterben wirst, wenn ich das richtig verstanden habe, wegen einem Fluch.

Dumbledore hat die Ordensmitglieder zusammengerufen. Er will in 12 Stunden angreifen. Ich konnte nicht hören wen und warum, aber bitte pass auf dich auf!

Ich hoffe du bist in Sicherheit.

Harry, ich weiß das klingt seltsam und ich weiß, dass das alles andere als logisch für dich ist…

Aber der einzige, dem du jetzt trauen solltest ist dein Seelenpartner.

Er ist der Einzige, der dich nicht verletzen kann oder will. Gut, er wollte es in der Vergangenheit, aber wenn er weiß, was gut für ihn ist, dann wird er dich jetzt beschützen. Ich habe noch etwas herausgefunden, aber das sage ich dir lieber persönlich.
 

Ron ist seit Stunden verschwunden und ich denke, dass wir seit längerem beobachtet werden. Ich hoffe sie fangen Hedwig nicht ab.

Pass auf dich auf!

Deine

Hermine
 

Harrys Herz raste. Ron und Hermine waren in Gefahr! Und wie war das mit Angriff und Sterben?

Egal. Er musste Ron und Hermine retten.
 

Er stand auf und wollte schon zur Türe gehen, als ihm das Gewicht der Eier bewusst wurde- die er vorsichtshalber mit einem Zauber gesichert hatte. Also ging er zum Bett, und legte sie behutsam wieder in den Korb.

Als er sich umdrehte, sah er, dass Voldemort mitten im Raum stand. In seiner >menschlichen< Gestalt wohlgemerkt.
 

„Was ist passiert?“

Was zum Teufel tat er hier und wieso interessierte es ihn?

Harry überlegte, ob er etwas sagen sollte. Hermine hatte gesagt, dass er ihm vertrauen konnte. Aber sie redeten hier von VOLDEMORT. Das war eine etwas schwierigere Angelegenheit.

Aber er wusste, dass er Hermine vertrauen konnte, und das die sich in Gefahr befand- und er sie retten musste.

Die roten Augen fixierten ihn, aber er drängte ihn nicht zum Reden.

Harry deutete auf den Brief, der am Schreibtisch lag. Voldemort folgte der Aufforderung und las den Brief schweigend.

Als er ihn weglegte sah er Harry einen Moment lang forschend an. „Ist dir irgendeine Veränderung aufgefallen?“ fragte er, während er die Hand auf seinen Unterarm legte.
 

„Außer meinem ganzen Leben?“, fragte Harry leicht gereizt.

„An dir.“

„Nein.“

Sekunden später tauchte Snape auf und hielt sich den schmerzenden Unterarm. Offensichtlich hatte der dunkle Lord ihn unsanft hergerufen.

„Das ist ein wirklich ungünstiger Zeitpunkt, Mylord“, meinte er mit leicht von Schmerzen gezeichneter Stimme.

Voldemort sah ihn mit eiskalten Augen an.

Gut, vielleicht brauchte er das Schlangenaussehen doch nicht nur, um Leute einzuschüchtern- der Blick tat es auch, bemerkte Harry am Rande.
 

„Warum hast du mir nicht gesagt, dass er verflucht wurde?“, die Stimme hätte Feuer zum einfrieren gebracht- problemlos.

„Mylord, der Fluch wurde vollständig geblockt. Ich hielt es nicht für nötig, wegen-“

„Du hältst es nicht für NÖTIG mich zu informieren, wenn man ihn verflucht?“

Ups… damit waren die Fortschritte vom Aggressions- Management- Kurs wohl dahin…

„Welcher Fluch war es?“

Snape zögerte merklich. „Animam edere.“

Für einen Moment sah es so aus, als würde Voldemort Snape umbringen. Aber nicht mit einem Avada.. nein- schmerzhafter. VIEL schmerzhafter.

Dann atmete er gezwungen tief durch und sagte: „Nimm Lucius und hol seine Freunde da raus. Es ist mir egal, wie ihr es macht.“
 

Snape nickte und verließ so schnell, wie möglich den Raum.

Harry hatte keine Ahnung, was der Zauber bewirken sollte, aber es war ihm auch ziemlich egal.

„Ich gehe mit“, sagte er, und wollte an Voldemort vorbei, der ihn nur am Arm packte und zurückzog.

Harry stolperte und landete am Bett.

„Du bleibst hier. Accio Zauberstab.“ Sekunden später hatte er Harrys Zauberstab in der Hand.

„Du bekommst ihn wieder, wenn ich mir sicher bin, dass du keine Dummheiten machst.“

„Meine Freunde sind in Gefahr! Meinetwegen. Deinetwegen! Weil du diesen bescheuerten Antrag einreichen musstest ist mein Leben im Arsch und das von meinem Freunden in Gefahr!“, brauste Harry auf.
 

„Wir holen sie da raus. Du bleibst hier“, sagte Voldemort ruhig, bevor er plötzlich spurlos verschwunden war- genauso, wie er aufgetaucht war.

Harry lief zur Türe und versuchte sie zu öffnen- erfolglos. Sie war verriegelt.. und es spielte nicht wirklich eine Rolle, ob es magisch, oder manuell war, da er seinen Zauberstab nicht mehr hatte. Also lief er zum Balkon- und fand auch diese Türe verschlossen vor. So, wie alle Fenster.

Das Badezimmer war eine Sackgasse und die andere Türe führte nur in einen begehbaren Schrank. Sowas brauchte auch nur ein Malfoy.
 

Nachdem er erfolglos alle Fluchtwege versucht hatte ließ er sich neben dem Bett mit Hermines Brief in der Hand auf den Boden sinken.

Er hoffte, dass mit ihr alles in Ordnung war.

Das war alles seine Schuld. Warum konnte in seinem Leben nicht EINMAL etwas normal sein?

Was zum Kuckuck hatte er verbrochen, um sowas zu verdienen? Und warum mussten Hermine und Ron leiden, seinetwegen.

Er konnte nicht verhindern, dass sich langsam die lange aufgestauten Tränen ihren Weg seine Wangen hinunter bahnten.

Er fühlte sich so hilflos. Sein Leben lag praktisch in Voldemorts Händen. Alles, woran er geglaubt hatte, war in ein paar Stunden völlig zerstört worden. Statt ihn retten zu wollen, hatte Dumbledore beauftragt ihn zu töten. Dabei sollte der doch der Gute sein.

Hermine und Ron waren in Gefahr und er konnte ihnen nicht helfen.

Er hasste sein Leben. Abgrundtief.
 

Als er den Kopf zurücklehnte stieß er gegen den Korb. Er hob ihn herunter und nahm die beiden Eier wieder heraus, um sie an sich zu drücken.

Jetzt wusste er, wofür viele Leute Teddys hatten. Es half nicht, aber er hatte etwas, woran er sich festhalten konnte, während seine Welt zerbrach. Nicht, dass es das irgendwie besser machen konnte.
 

Er wusste nicht, wie lange er dasaß, bis seine Tränen versiegten und man im Zimmer nichts mehr hörte, als das Ticken der Uhr auf einem der Nachtkästchen.

Die Sonne ging langsam unter und warf lange Schatten in das Zimmer, bevor sie ganz verschwand und den Raum im fahlen Licht des Mondes überließ.
 

Als die Türe sich nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete, saß Harry immer noch genau so am Boden. Ans Bett gelehnt, mit angewinkelten Beinen. Die Eier zwischen Beinen und Bauch eingeklemmt.

Er sah nicht auf. Die Augen waren starr auf einen Punkt an der Wand gerichtet.

Die Person kam langsam näher und kniete sich neben Harry hin.

„Harry? Alles in Ordnung?“
 


 

~~~~

Das war’s schon wieder. ;D

Also auf zur nächsten Raterunde. <3
 

Zur Erklärung für eventuelle Neuankömmlinge, die mitraten wollen:
 

Ihr bekommt eine Frage, wo ihr meistens Charaktere oder ähnliches erraten müsst. ;D

Sobald die erraten wurden gibt es in der Nacht danach ein neues Kapitel.

Jeder darf raten und wenn mehrere Charaktere gefragt sind, zählt es, wenn eine/r von euch Person A und eine/r Person B errät. :3

Für jede falsche Antwort gibt es einen Tipp von mir unter dem Kommentar.

Ihr seid also schneller, wenn ihr nachseht, ob schon Tipps gegeben wurden und was ihr schon ausschließen könnt.
 

Nicht, dass ich will, das ihr noch schneller werdet… ich brauch ja auch ein bisschen Zeit zum abtippen des neuen Kapitels. xD
 

Also dann:

Das ist jetzt ein bisschen schwerer. ;D

Im nächsten Kapitel wird jemand ein ernstes Wörtchen mit Voldemort reden. Es ist die Person, die gerade das Zimmer betreten hat.

1. Wer ist diese Person?

2. Erratet, wie auf viele Arten (eine Zahl von 1-50) diese Person sich vorstellen kann, Voldemort zu töten.

Zeit für Rache

Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ihr unglaublich seid? *0*
 

*Belohnungs-Schoko austeil* <3
 

~~~~

Zeit für Rache
 

Langsam bewegte Harry den Kopf in Richtung der Person, die sich neben ihn hingekniet hatte. Sie hatte auch das Nachtlicht neben ihnen angemacht- das hatte Harry gar nicht wahrgenommen.

Er erkannte, dass es sich um Dracos Mutter handelte, reagierte aber nicht. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie ihm etwas tun wollte- und selbst wenn war es ihm egal. Es war auch nicht so, als hätte er große Chancen auf Flucht gehabt, oder sich wirklich wehren können.
 

Narzissa war richtig erschrocken, als sie Harry so am Boden hatte sitzen sehen. Mit diesem starren, leeren Blick. Ihr war klar, dass das eine schwere Situation für den Jungen war, deshalb hatte sie beschlossen nach ihm zu sehen.

Natürlich hatten sie ihn hierlassen müssen, und sie verstand auch, warum der dunkle Lord es für nötig befunden hatte ihn einzusperren und ihm den Zauberstab abzunehmen, aber sie verstand auch, was in Harry vorging und sie wusste, dass sie ihm nicht viel sagen konnte, um ihm zu helfen.

Das musste sein Seelenpartner machen… aber so gut der auch beim Zaubern war, so schlecht war er, was soziale Kompetenzen- vor allem das Sprechen mit anderen- anging.
 

Sie setzte sich in dieselbe Pose, wie Harry neben ihn und lehnte den Kopf nach hinten gegen das Bett.

„Sie werden deine Freunde finden“, sagte sie ruhig.

Harry schloss die Augen. Er wollte das glauben… aber was, wenn nicht? Was war, wenn ihnen etwas geschah, während er hier saß und Löcher in die Luft starrte?
 

„Er wird sie heil herbringen, Harry“, versicherte sie ihm. „Wie gefällt dir dein Zimmer?“, fragte sie dann, um ein Gespräch anzufangen.

„Nett…“, murmelte Harry. „Ich würde es hübscher finden, wenn ich nicht eingesperrt wäre darin.“

Narzissa lächelte. „Verständlich. Aber er will nicht, dass du dich in Gefahr begibst.“

„Die einzige Gefahr für mich ist seit 16 Jahren er“, Harrys Stimme klang kalt.

„Die Dinge haben sich geändert Harry… Er will dir nichts tun“, versuchte Narzissa zu erklären.

„Und wieso sollte ich dem Mörder meiner Eltern glauben? Und er hat ja nicht nur meine Eltern auf dem Gewissen, sondern tausende von Menschen. Welchen Grund hätte ich, ihm zu glauben?“, fragte Harry tonlos.
 

„Er hat es dir nicht erzählt?“

„Was?“

„Das mit deinen Eltern.“

„Nicht wirklich….“
 

In genau dem Moment ging die Türe auf und Voldemort kam herein- in seiner Schlangengestalt. Als er die Türe hinter sich geschlossen hatte, verwandelte er sich. Narzissa stand auf und ging auf ihn zu.
 

„Wo sind sie?“, fragte sie ruhig.

„In Sicherheit“, war die kalte Antwort.

„Ich hoffe für dich, dass sie im Haus sind und Harry zu ihnen kann…“ Man konnte die Eiswürfel in Narzissas Stimmt klirren hören.
 

„Sie sind im Hauptquartier.“

„Dann wirst du sie herbringen lassen.“

„Lucius-“ „Es ist mir EGAL, was mein Mann sagt! Bring. Sie. Her!“

Voldemort warf ihr einen wütenden Blick zu, aber er wusste es besser, als jetzt hier mit ihr zu Streiten. Das Letzte, was er brauchen konnte war ein Ausraster vor Harry.

Der Junge vertraute ihm so schon nicht… wenn er vor seinen Augen wen foltern würde, würde das die Sache bestimmt nicht besser machen.

Narzissa machte es ihm aber nicht gerade leicht….
 

„Harry sagt, dass er nicht weiß, warum du seine Eltern umgebracht hast“, fügte sie hinzu.

Mussten Frauen ihre Nasen eigentlich überall hineinstecken?!

„Du verlangst von ihm, dass er dir vertraut, bestimmst über sein Leben und sagst ihm im Gegenzug nichtmal die Wahrheit?!“

Voldemort setzte an etwas zu antworten, aber Narzissa redete unbeirrt weiter. „Ich kenne 43 Arten dich mehr oder weniger schmerzhaft umzubringen, Tom. Lass es nicht darauf ankommen, ob ich dieses Wissen ausnutze. Red mit ihm!“, damit war sie aus dem Zimmer gestürmt und ließ einen ziemlich angepissten Lord Voldemort zurück.
 

Der stand einen Moment lang ziemlich nutzlos im Zimmer herum, bevor er auf Harry zuging und sich neben ihn setzte- allerdings auf’s Bett.

Harry sah ihn nicht an. Er hatte die Beine immer noch angewinkelt und die Eier eng an seinen Körper gepresst. „Geht es ihnen gut?“, fragte er leise.

„Verhältnismäßig….“ Das war eine ziemlich beunruhigende Antwort.

„Das heißt?“

„Sie sind am Leben, aber verletzt…“

„Kann ich zu ihnen?“

„Später… Sie werden gerade versorgt. Narzissa wird sie danach bestimmt herbringen.“

Kurzes Schweigen trat ein, bevor Voldemort wieder zu reden anfing.

„Ich habe dir bereits den Grund genannt, warum ich deine Eltern umgebracht habe.“

„Wieso hättest du dich an ihnen rächen wollen? Deine Familie wurde nicht von meinen Eltern getötet“, gab Harry zurück.

„Du weißt, dass ich in einem Waisenhaus war. Ich hatte dort jemanden, der für mich wie eine Schwester war“, fing Voldemort nach einem leichten Seufzen an zu erzählen. „…Ihr Name war Lea und obwohl ich wusste, dass es eine Gefahr für sie war, hielt ich immer Kontakt zu ihr… Sie war ein Muggel und hatte ein kleines Kind zu dem Zeitpunkt …. ich dachte nicht, dass man ihr etwas antun würde… immerhin hatte ich ihr nie irgendetwas über die magische Welt erzählt … sie wusste, dass ich zaubern konnte, aber sie wusste sonst nichts und das hätte man mit Veritaserum herausfinden können….. aber sie haben es vorgezogen sie zu foltern“, er machte eine kurze Pause, bevor er weitersprach. „Als ich sie fand, war sie schon tot… innerlich verblutet an weißmagischen Folterflüchen… ihr kleiner Sohn lag tot neben ihr- er war an einem Schneidezauber verblutet.“
 

Harry schwieg. Er wusste nicht wirklich, was er davon halten sollte. Natürlich wäre der einfachste Weg es einfach als Ausrede zu sehen… aber Voldemort klang zu aufgewühlt für eine Lüge. Trotzdem…

„Und ich soll dir glauben, dass es meine Eltern waren“, antwortete er ruhig. „Das meine Mutter, als ich noch nichtmal ein Jahr alt war, losgezogen ist, um Muggel und deren Kinder umzubringen?“

Gut, er kannte seine Mutter nicht. Aber aus den Erzählungen, die er hatte ließ sich nicht unbedingt erschließen, dass sie in ihrer Karenzzeit losgezogen war, um Leute zu ermorden.

Der dunkle Lord seufzte leise und bewegte zog seinen Zauberstab. Harry zuckte nichtmal- wozu auch? Aber Voldemort murmelte nur etwas und kurz darauf stand ein Denkarium im Raum. Das kannte er von Snape.

„Du willst, dass ich mir deine Erinnerungen ansehe?“, fragte er nach.

Voldemort stand auf. „Das ist deine Entscheidung. Außer dir kann niemand das Denkarium anfassen. Es gibt Dinge, die nicht jeder wissen sollte.“

„Und ich sollte?“ Harry hatte, was das anging, ein sehr schlechtes Gefühl. Voldemorts Vergangenheit- und Gegenwart- war gepflastert mit Leichen.

„Es ist nichts einfacher zu zerstören, als Vertrauen. Und Vertrauen ist mit nichts einfacher zu zerstören, als mit Lügen“, war alles, was der Ältere sagte, während er auf die Türe zuging.

Kurz vor der Türe stoppte er und zog Harrys Zauberstab heraus, um ihm dem Jüngeren zuzuwerfen, der ihn fing.

„Mach keine Dummheiten. Deine Freunde sind bestimmt bald hier“, damit war er verschwunden.
 

Harry sah das Denkarium nachdenklich an. Was hatte das mit dem Vertrauen heißen sollen? Er vertraute Voldemort ohnehin nicht. Es gab also nichts zu zerstören. Das ergab keinen Sinn.
 

Er stand auf, sicherte die Eier, und ging auf das magische Gefäß zu. Die Oberfläche, die wie Wasser aussah leuchtete in einem schwachen, hellen Blau. Harry zögerte. War sein Weltbild nicht schon genug zerstört worden?

Und was versprach sich Voldemort davon? Es gab nichts, das Mord- vor allem nicht in dem Ausmaß, in dem Voldemort es betrieb- rechtfertigte.
 

Trotzdem beugte er sich langsam nach vorne und wartete, bis das erste Bild erschien. Hermine hatte ihm erzählt, dass man die Erinnerungen beliebig aufrufen konnte- aber er hatte keine Ahnung, wie.

Das Bild zeigte ein kleines Haus in einer Muggel- Gegend. Die Sonne schien hell und eine Frau mittleren Alters saß im Garten und beobachtete einen kleinen Jungen, der im Sandkasten spielte.

Harry beugte sich weiter hinunter und das Bild verschwamm. Er hörte einen Schrei und wurde mit einem Ruck in die Erinnerung gezogen… so, wie bei dem Tagebuch damals.

Der Schrei verstumme abrupt und Harry stand direkt vor dem Haus, aber es musste sich um einen anderen Tag handeln, denn es schüttete. Die Türe war nur angelehnt und er ging hinein. Er wusste, dass Voldemort auch hier sein musste, denn er konnte nicht weit von der Person, der die Erinnerung gehörte weg, während er sich in der Erinnerung befand.
 

Auch, wenn er wusste, dass ihm in der Erinnerung nichts passieren konnte- weil er ja gar nicht da war- war er angespannt, als er das Haus betrat. Er spürte eine Gefahr, aber er konnte sie nicht zuordnen.

Während er den Vorraum durchquerte sah er sich um. An der Wand hingen viele Bilder von einer glücklichen Familie. Auf ein paar davon war auch noch eine Person zu sehen, aber das Gesicht war mit einem Zauber verzerrt worden. Harry konnte sich vorstellen, um wen es sich handeln musste. Es war natürlich schwer jemandem zu sagen, dass er keine Bilder von einem aufhängen durfte, weil man eigentlich ein kaltblütiger Mörder und Schrecken der Zauberwelt war.
 

Langsam ging er weiter. Der Spiegel war zerbrochen und auch Scherben von etwas, das einmal eine Vase gewesen sein könnte lagen am Boden.

Schließlich erreichte er das Wohnzimmer.

Dort hatte wohl ein größerer Kampf stattgefunden. Die Möbel waren zerlegt- offensichtlich von einem Zauber-, überall waren Scherben… und Blut. Viel Blut.

Und inmitten des ganzen Chaos lag eine Frau. Sie sah schrecklich aus. Die Haare, die laut der Bilder mal braun und lang gewesen waren, waren bis zur Kopfhaut verbrannt, ihr ganzer Körper war mit tiefen Schnittwunden übersäht, beide Hände und Füße waren gebrochen und die Haltung in der sie sich befand, zeugte von starken Schmerzen im Bauchbereich.

Die Augen waren starr und panisch aufgerissen und der Unterkiefer war gebrochen. Das war kein schneller, schmerzloser Tod gewesen…
 

Daneben lag ein Kind, das nur bedingt besser aussah.

Der Junge konnte höchstens drei Jahre alt gewesen sein. Man sah die Tränenspuren auf seinem Gesicht noch- und die Blutspur aus seinem Mund.

Tiefe Schnittwunden zierten den Körper und es war ziemlich offensichtlich, dass er verblutet war.
 

Voldemort stand wie erstarrt daneben und sah auf das grauenvolle Bild hinab.

Dann fiel er auf die Knie und strich zuerst über das Gesicht der Frau und dann über das des Kindes.

„Es tut mir leid, Lea. Es tut mir so leid….“, flüsterte er. Seine Stimme klang erstickt.
 

Nach ein paar Minuten stand er auf und verwandelte sich in seine Schlangengestalt und ein Mann tauchte mit dem typischen Apparationsgeräusch neben ihm auf. „Mylord?“
 

„Ich will wissen, wessen magische Signatur das ist“, sagte er kalt, aber er wendete dem Mann den Rücken zu.

„Verstanden, Mylord!“
 

Das Bild verschwamm und er fand sich auf einem Friedhof wieder- bei einer Beerdigung.

Auf dem Grabstein standen drei Namen- der Vater des Kindes, war also wohl vorher schon gestorben.
 

Voldemort stand etwas abseits an einem Baum gelehnt, unter einem Unsichtbarkeitszauber, als neben ihm plötzlich wieder derselbe Mann auftauchte und ihm einen Zettel gab.

„Alle magischen Signaturen, die wir in dem Haus gefunden haben, konnten wir zuordnen, Mylord“, sagte er, bevor er wieder verschwand.

Voldemort starrte auf den Zettel und apparierte.

Harry erhaschte einen Blick auf den Zettel. Es standen 9 Namen darauf, von denen er 2 kannte. Lilly und James Potter.
 

Danach kamen 7 Morde. Nicht so qualvoll, wie er erwartet hatte… aber trotzdem.

Voldemort war auch nicht zimperlich mit Folter- wobei er eher den Crutio verwendete-, um zu erfahren, was er wissen wollte.

Innerhalb kürzester Zeit wusste er, dass sie bei Lea gewesen waren, um herauszufinden, ob sie wusste, wo er sich befand, da er unauffindbar war.
 

Sie wusste es nicht, aber statt Veritaserum zu verwenden, folterten sie sie. Vor den Augen ihres Kindes.

Stundenlang.

Als sie dann ihren inneren Verletzungen erlag, töteten sie das Kind, da es >nach dem Trauma ohnehin vollkommen gestört gewesen wäre<.
 

Die Potters waren die letzte Familie auf der Liste.

Er hatte die Leute einem nach dem anderen aufgesucht, damit alle anderen wussten, was auf sie zukam und die Potters hatten alles in ihrer Macht stehende getan, um sich zu verstecken- vergeblich.
 

Den Teil der Erinnerung, der nun kam, kannte Harry nur zu gut. Sein Vater, der schrie: „Er ist es! Lily, nimm Harry und Lauf!“

Seine Mutter, die panisch mit ihm nach oben lief, um sich zu verstecken.

Doch Voldemort kam natürlich trotzdem hinein und brachte seinen Vater um. Harry sah dabei nicht zu. Das wollte er wirklich nicht sehen. Er lief nach oben, wo seine Mutter stand und ihn gerade ins Bett gesetzt hatte.
 

Die Türe ging auf und Voldemort kam herin.

„Nicht Harry, bitte. Alles, nur nicht Harry!“, flehte seine Mutter.

Voldemort sah sie kalt an.

„Habt ihr gezögert Leas Kind zu töten?“, fragte er eisig. „Nein.. ihr habt ihn verbluten lassen.“

„Harry kann doch nichts dafür!“

„Leon konnte auch nichts dafür! Hat euch das daran gehindert? Nein! Also warum sollte ich dein Kind verschonen?“ Dabei deutete er auf Harry, der sich im Bett aufgestellt hatte und ihn ansah.
 

„Avada Kedavra!“

Der grüne Strahl schoss aus seinem Zauberstab und traf Harry, der sofort zusammenbrach.

Seine Mutter schrie auf und Voldemort drehte sich zu ihr und ermordete sie mit demselben Zauber.
 

Dann sah er nochmal zu der Wiege. Das Kind schien grünlich zu leuchten und Schmerzen zu haben. Das war ungewöhnlich- der Zauber hätte das Kind töten müssen.

Plötzlich spürte er, wie sich alles in ihm zusammenzog und er disapparierte schnell, bevor alles um ihn herum schwarz wurde.
 

Harry wurde aus der Erinnerung geschleudert und blieb schwer atmend über das Denkarium gelehnt stehen.

Das musste er erst verdauen- dazu blieb ihm in dem Moment aber keine Zeit, denn die Türe öffnete sich erneut und das letzte, was er sah, bevor er nähere- schmerzhafte- Bekanntschaft mit dem Boden machte, war ein brauner Haarschopf, der auf ihn zustürmte.
 

„HARRY! Du lebst!“

Das war eindeutig Hermine. Harry lächelte, als seine Freundin sich wieder von ihm löste. Wie gut, dass die Eier gut geschützt waren, und Hermine hatte sie offensichtlich gespürt und sich nicht auf ihn fallen gelassen.

„Harry… was hast du da unter deinem Shirt?“, fragte sie auch sofort.
 

Der Angesprochene richtete sich ein Stück auf und sah Ron neben der Türe stehen.

„Ich finde es auch toll, euch zu sehen. Was ist passiert?“, fragte er, während er die Eier unter seinem Shirt hervorholte und Hermine ansehen ließ.
 

„Wir hätten das Erpressungsmaterial sein sollen, um dich aus der Reserve zu locken“, sagte Ron von der Türe aus, während Hermine die Eier beäugte und kam auch langsam näher.
 

„Warum wart ihr dann verletzt?“, fragte Harry nach.

Hermine zuckte mit den Schultern. „Weil wir uns gewehrt haben… Aber Malfoy und Snape haben uns ja rechtzeitig gefunden und rausgeholt. Keine Sorge, Harry. Es geht uns wirklich gut“, beruhigte sie ihn.
 

Ron hatte sich neben die beiden gesetzt, die nicht vom Boden aufgestanden waren und starrte die Eier an. „Harry… woher hast du die?“, fragte er mit grauen in der Stimme.

„Drei Mal darfst du raten…“, gab Harry augenverdrehend zurück.

„Du-weißt-schon-wer hat dir Eier geschenkt?“, fragte Ron ungläubig nach. Und Harry hatte ein leichtes Déjà-vu.

„Ja“, antwortete er einfach nur.
 

Ron zögerte. „Weißt du, was das für Eier sind?“

Harry schüttelte den Kopf und Hermine sah auch ziemlich planlos aus.

„Das“, dabei deutete er auf das größere der beiden. „Ist ein Drachenei, Harry!“

Hermine sah ihn irritiert an. „Warum sollte Du-weißt-schon-wer Harry einen Drachen geben?“

„Das weiß ich nicht… aber das ist nicht irgendein Drache…. Das ist ein Peruanischer Viperzahn“, setzte er fort.

Hermine erblasste. „Bist du dir sicher?“
 

Ron nickte.

Harry verstand kein Wort. „Und was heißt das?“

„Er hat dir den gefährlichsten Drachen überhaupt geschenkt. Einen absoluten Menschenfresser- hochgiftig noch dazu!“, erklärte Ron.
 

Das klang nicht gut…

„Wenn er mich vergiften wollte, bräuchte er nur seine Schlange auf mich loslassen“, gab Harry zurück.
 

„Das hat er wohl schon..“, sagte Ron, während er wie gebannt auf einem Punkt hinter Harry schaute. Auch Hermine starrte diesen Punkt an und beide zogen ihre Zauberstäbe.

Harry drehte sich um, und starrte direkt in die Augen einer Schlange.

~Verdammt…. Sssie haben die ganzzzze Überrassschung verdorben….~, zischelte sie. Harry hob eine Augenbraue.

~Überraschung? Sie haben mich vor einem Herzinfarkt gerettet~ , gab Harry in Parsel zurück.

Naginis zischeln klang, wie Gelächter. ~Warum sssso ssssschreckhaft?~

~Ich bins nur nicht gewohnt, dass Schlangen hinter mir auftauchen… und ich mag es nicht hier zu sein.~

~Du magsssst esss nicht eingessssperrt zu sssein, oder?~

~Wer mag das schon?~

~Ich komme wieder, wenn dein Besssssuch weg isssst. Bisss sssspäter.~

Damit war sie wieder verschwunden.
 

„Was hat sie gesagt?“, fragte Hermine.

„Das ihr ihr die Chance vermasselt habt, mir eine Herzattacke zu verpassen“, antwortete er ehrlich.

„Sie wollte dir nichts tun?“

„Offensichtlich nicht… sonst hätte sie es ja getan, oder?“

Dann fiel Harry etwas ein.

„Du hast geschrieben, dass du mir etwas sagen musst, Hermine.“

„Oh… ja…. Ich denke nicht, dass es dir gefallen wird….“, meinte sie leicht zögernd.

„Du meinst, es wird mir weniger gefallen, als im Haus meines grüßten Feindes eingesperrt zu sein? Das kann ich mir kaum vorstellen…. Und sonst kann mich nicht mehr viel schocken“, gab er zurück.
 

„Wir haben Berichte gefunden.. über den Orden des Phoenix… Mordanklagen gegen Mitglieder… alle Anklagen wurden fallen gelassen, aber… die meisten der Berichte waren über…“, sie hielt inne und schien sich nicht sicher zu sein, wie sie das formulieren sollte.

„Meine Eltern?“, half Harry ihr aus. Hermine nickte. „Aber alle Anklagepunkte wurden fallen gelassen, es war also vielleicht gar nicht so!“, setzte sie sofort nach.

Harry seufzte. „Wurden die Opfer zu Tode gefoltert?“

„Ja…“
 

Harry schloss die Augen. Das durfte alles nicht wahr sein.

Plötzlich schrie Ron auf. „Harry! Das Ei!“

Harry öffnete die Augen und sah, dass das kleinere der beiden Eier einen Sprung hatte. Hatten sie es beschädigt?

Da sah er plötzlich einen kleinen Schnabel aus dem Sprung herauspicken und ein Stück der Schale herausbrechen.

Ein Schnabel?
 

Er beobachtete, wie das kleine Geschöpf unter gewaltiger Anstrengung die Schale ganz wegbrach und eher ungeschickt aus dem Ei plumpste, als es wackelig versuchte ein paar Schritte auf Harry zuzugehen.

Der kleine Vogel war eisblau und hatte einen silbernen Schnabel. Die Spitzen seiner Flügel waren dunkler, als der Rest seines Körpers und er trillerte leise.

Harry hob ihn hoch und stellte erstaunt fest, dass er schon trocken war, obwohl er gerade erst geschlüpft war.

Hermine und Ron sahen den Vogel fasziniert an, während Harry ihn hochhob und betrachtete. Der Vogel sah ihn ebenfalls an und trillerte erneut, sodass Harry ihn sanft streichelte, was dem Kleinen zu gefallen schien.
 

„Harry…. Das ist ein Eisphoenix. Die Rasse ist schon seit Jahrhunderten ausgestorben“, sagte Hermine und streckte die Hand aus, um den Vogel zu streicheln- dem schien das aber nicht zu gefallen und er pickte nach ihr, woraufhin Hermine die Hand sofort wieder wegzog

„Okay…. Warum schenkt Voldemort mir einen Phoenix?“, fragte Harry nach.
 

~~~~

Diesmal hab ich 2 Fragen an euch. ;D
 

1. Wie alt war Lea, als sie umgebracht wurde?

2. Warum hat Voldemort Harry ausgerechnet einen Phoenix und einen Drachen geschenkt?
 

Viel Erfolg beim Raten! <3

*Kekse verteil*

LG

Seri <3

Nachhilfe bei Voldemort

Nachhilfe bei Voldemort
 

Die Drei sahen den Vogel an, der es sich in Harrys Hand bequem gemacht hatte und zu schlafen schien.

„Warum schenkt er mir einen Phönix?“, stellte Harry seine Frage erneut. Ron zuckte mit den Schultern und auch Hermine schien ratlos zu sein.

„Ich würde mir aber auch eher Gedanken um den Drachen machen, Harry“, sagte sein rothaariger Freund dann zögernd. „Der ist giftig UND ein Menschenfresser... und hungrig, sobald er schlüpft….“
 

„Dafür kann er ja kaum was, oder?“

„Außerdem kann Harry doch mit ihm reden…“, warf Hermine ein.

Harry und Ron sahen sie irritiert an. Wie kam sie denn darauf?
 

„Drachen sind Reptilien“, erklärte die Braunhaarige gelassen.

„Das schon, aber Harry hat auch während dem Turnier nicht wirklich Smalltalk mit dem Drachen führen können…“, gab Ron vernünftig zurück.

„Er hat es aber auch nicht versucht. Und das wäre auch nicht gut gewesen, wenn er es getan hätte, nachdem es nur noch zwei lebende Menschen gibt, die Parsel beherrschen“, erwiderte Hermine.
 

„Das heißt, du glaubst, dass ich mit Drachen reden kann?“, fragte Harry nach ein paar Sekunden nach.

„Ja, natürlich!“

„… Will ich wissen, warum du mir das beim Turnier nicht gesagt hast?“, Harrys Stimme war um ein paar Grad abgekühlt.
 

„Ich hatte gehofft, dass du nicht selbst darauf kommst“, gab Hermine ruhig zurück. „Du hattest Massenweise Zuschauer! Da kannst du nicht einfach anfangen mit dem Drachen zu REDEN Harry.“

„Außerdem hat Charlie gesagt, dass Drachen mit Eiern so, wie schwangere Frauen sind… du hättest also vermutlich sowieso nicht mit ihm reden können. Vor allem, weil du auch noch den von Natur aus aggressivsten hattest“, mischte sich Ron ein, bevor die beiden zu streiten anfangen konnten.
 

„Willst du damit sagen-“, setzte Hermine an, etwas gegen die Beleidigung an allen Frauen zu erwidern, wurde aber von Harry unterbrochen.
 

„Okay, vergessen wir das, das ist schon lange her und ich will ehrlich gesagt nicht unbedingt an die Zeit denken“, sagte er wieder ruhiger. „Wenn der Drache schlüpft ist er ein Baby. Versteht er mich dann überhaupt?“

„Na ja… Tierkinder lernen anders als Menschen… es wäre also möglich… aber es muss nicht sein“, antwortete Hermine.

Das brachte ihn auch nicht weiter.
 

„Wie geht es euren Familien?“, fragte Harry dann plötzlich.

Ron zuckte merklich zusammen.

„Also…. Das … Dad steht ganz hinter Dumbledore… und Mum auch… sie waren dafür, dass… Ginny auch…“, seine Stimme erstarb und Harry sah zu Boden. „Aber damit sind sie immerhin nicht in Gefahr…“, schloss der Rothaarige. Hermine legte ihm eine Hand auf den Rücken.
 

„Es tut mir leid…“, sagte Harry leise. Er hatte die Familie, die immer so nett zu ihm gewesen war nicht so zerreißen wollen.

„Schon gut, Kumpel. Ich hab ja euch“, gab Ron grinsend zurück. Harry lächelte schwach. „Was ist mit deinen Eltern?“, fragte er dann Hermine.
 

„Die sind nach Frankreich gesiedelt, mit der ganzen Ordination und haben Schutz von der magischen Französischen Behörde zugesichert bekommen… innerhalb von ein paar Stunden. Da hat wohl jemand seine Beziehungen spielen lassen“, antwortete sie lächelnd. „Ron und ich werden auch bei ihnen wohnen und nach Beauxbatons gehen…“, fügte sie etwas leiser hinzu.

Harry seufzte leicht. Warum konnten Ron und Hermine nicht mit ihm zumindest nach Durmstrang gehen?

„Wir haben zu wenig schwarze Magie“, antwortete Hermine auf die nicht ausgesprochene Frage. „Wir würden das Fach >schwarze Magie< nicht in absehbarer Zeit abschließen können… in der Theorie schon, aber in der Praxis nicht.“
 

Harry sah sie fragend an. Was zum Teufel sollte das heißen? Seine Freundin schien zu verstehen und begann zu erklären.

„Jeder Magier hat einen gewissen Anteil weißer und schwarzer Magie in sich. Wie hoch der jeweilige Anteil ist hängt vom Stammbaum und der Veranlagung ab- und bei dir wohl auch vom Seelenpartner. Natürlich kann man beide Seiten stärken. Deshalb wäre es auch kein Problem gewesen, wenn wir im ersten Jahr nach Durmstrang gekommen wären, denn wir hätten gelernt unsere schwarze Magie zu stärken. Sie wird dadurch nicht mehr- aber eben stärker.

Wenn man später nach Durmstrang wechselt muss man prüfen, wie hoch der Anteil der schwarzen Magie ist. Da Durmstrang keine Klassen, sondern Kurse hat, kann man trotzdem aufgenommen werden. Aber Ron und ich müssten bei der schwarzen Magie im ersten Kurs anfangen. Du und Malfoy seid im sechsten. Wir könnten unseren Abschluss also erst in 7 Jahren machen, wenn wir nach Durmstrang gehen….“
 

Harry nickte. Er verstand, dass sie das nicht wollten- schade fand er es allerdings trotzdem. Aber in Frankreich waren die beiden in Sicherheit- hoffte er zumindest.

„Du bist in ziemlich hohen Kursen! Seit wann bist du so gut in der Schule?“, fragte Hermine dann plötzlich. Woher wusste sie in welchen Kursen er war? Die Frau war manchmal wirklich unheimlich…
 

„Bin ich nicht… ich bekomme Nachhilfe… weil ein gewisser Streber meint, dass Schulbildung wichtig ist…“, gab Harry grummelnd zurück.

„Na wenigstens einer, der es einsieht“, sagte die Braunhaarige strahlend. Ron verzog das Gesicht. Wenigstens einer, der das so sah, wie er, dachte Harry.
 

„Ich hab keine Chance hier wieder rauszukommen, oder?“, fragte er die beiden dann ruhig.

„Wieso willst du weg? Er behandelt dich doch nicht schlecht, oder?“, fragte Hermine sofort.

„… Er bestimmt nur über mein Leben und sperrt mich ein. Aber sonst ist alles in bester Ordnung“, gab der Schwarzhaarige sarkastisch zurück.

„… Er will dir bestimmt nichts Böses, Harry…“, versuchte Hermine ihn zu beruhigen.

„Darum geht es gar nicht! Sein blöder Antrag stellt mein Leben auf den Kopf, dann werde ich gezwungen zu ihm zu kommen und die Schule zu wechseln und egal worum es geht, er fragt nicht ein einziges Mal danach, wie es mir dabei geht. Dafür, dass er laut dir, ein Traumprinz sein soll, macht er das ziemlich schlecht. Außerdem reden wir hier immer noch von Voldemort! Einem verdammten Massenmörder! Warum muss ausgerechnet ER mein Seelenpartner sein?!“, gab Harry zurück. Gut, er hatte einen Grund gehabt seine Eltern zu töten, aber das rechtfertigte nicht all die anderen Morde. Und Voldemort hatte auch nicht versucht die zu rechtfertigen, wenn er so darüber nachdachte.

„Aber er hat zugestimmt, dass du bei Malfoy wohnen kannst, oder? Und er hat jemanden geschickt, um Ron und mich zu holen, damit wir nicht als Geiseln verwendet werden können, um dich herauszulocken. Denn er weiß, dass du gekommen wärst, um uns zu retten“, erwiderte Hermine ruhig.

„Ich verstehe deine Zweifel, und ich sage auch nicht, dass er jetzt plötzlich ein guter Mensch wäre. Ich sage nur, dass er NICHTS tun würde, was DIR schadet. Du kennst seine Geschichte… warum bist du also überrascht, dass er einfach bestimmt, statt dich zu fragen? Er kann sich nicht von heute auf morgen ändern, aber ihr werdet bestimmt zusammenfinden.“
 

Das klang nicht aufbauend. Gar nicht aufbauend.

Aber okay, Harry musste zugeben, dass Voldemort sich Mühe gab. Er verwandelte sich auch immer in seine >menschliche< Gestalt, wenn er mit ihm sprach und sie alleine waren. Wobei er auch bei Narzissa und Snape in der Form geblieben war… bei Draco aber nicht… danach musste er ihn irgendwann fragen.
 

„Denkt ihr, dass die Schlangengestalt sein normales Aussehen ist?“, fragte er die beiden dann unschuldig.

„Sicher. Er sieht doch wegen den Experimenten auf seinen Reisen so aus, oder?“, gab Ron zurück.

Harry zögerte etwas zu sagen. Er wollte wissen, wie Voldemort das machte, aber er war sich nicht sicher, ob Ron und Hermine es wussten und er sie fragen sollte.

Vor allem gab es mehr Wege seine Gestalt zu verändern, von denen er bisher nur eine ausschließen konnte.
 

Nachdem sie noch eine Weile geredet hatten und Hermine ihm eingeschärft hatte, bloß nie alleine das Haus zu verlassen, verließen die beiden ihn.

Sie mussten sich in ihrem neuen Haus, das Magie-sei-Dank schon fertig eingerichtet war, erst einfinden und außerdem würden sie morgen schon an der neuen Schule anfangen- und natürlich musste Hermine davor alle Schulbücher gelesen haben! Sie versprachen ihm aber, dass sie am nächsten Abend wieder kommen würden, da Narzissa ihnen erlaubt hatte, dass sie kommen durften sooft sie wollten. – Draco und Lucius wurden zu dem Thema genauso wenig befragt, wie der dunkle Lord.
 

Als Harry alleine war, beschloss er ins Bett zu gehen. Seine Freunde waren wohlauf und er musste sich immerhin hier keine Gedanken machen, dass ihm Bellatrix oder Fenrir nochmal über den Weg laufen würden.

Den kleinen Vogel hatte er sich, nachdem der wieder aufgewacht war, auf seine Schulter gesetzt, wo er sehr zufrieden zu sein schien. Erst beim Umziehen nahm er ihn wieder herunter und setzte ihn auf sein Kopfkissen. Das Drachenei legte er daneben und der kleine Phönix kuschelte sich sofort an das Ei.
 

Nachdem Harry im Bad gewesen war und sich umgezogen hatte, legte er sich ins Bett, das zwar kleiner war, als das in Voldemorts Haus, aber es hätten immer noch bequem 3 Leute hineingepasst.

Der kleine Phönix- bei dem Harry gerade einfiel, dass er ihm vielleicht einen Namen geben sollte- kuschelte sich in seine Halsbeuge und das Drachenei hatte er in seinen Armen.

Plötzlich hörte er eine Bewegung hinter sich und etwas Kühles, Glattes glitt unter der Decke seinen Rücken entlang. Harry stieß einen Schreckenslaut aus und hörte ein zischelndes Lachen.
 

„Wassss denn? Ich hatte doch gesssagt, dasssss ich wiederkomme, wenn deine Freunde weg ssssssind“, sagte Nagini hörbar amüsiert und legte sich so um Harry, dass sie ihn ansehen konnte.

„Hast du“, antwortete Harry in Parsel. „Ich hatte aber nicht erwartet, dass du kuscheln kommst.“

Nagini schien erneut zu lachen. „Warum nicht? Ssssssieht gemütlich aussssss.“

Kuscheln mit einer Riesenschlange…. Na ja, war vermutlich besser, als von ihr gefressen zu werden.

„Warum bist du eigentlich hier?“, fragte er die Schlange, die es sich um ihn herum bequem machte und offensichtlich bleiben zu wollen schien.

„Tom hat mich gessssssschickt. Ich ssssssssoll auf dich aufpassssssssen“, antwortete sie gelassen und begutachtete den Vogel.

Kurz hatte Harry Sorge, dass sie ihn fressen wollte, aber dann legte sie sich einfach wieder hin.

„Toll… reichen Malfoy und Snape nicht als Balysitter?“, fragte er leicht genervt.

„Eigentlich ssssschon…. Aber willssssst du wirklich mit denen im Bett sssssschlafen?“, fragte Nagini amüsiert.

„Ugh… danke nein“, gab Harry angewidert zurück.
 

„Sssssiehsssst du? Alsssssso sssssei froh, dassss ich da bin.“

„Okay….“ Harry gähnte und ruckelte sich etwas zurecht. „Oh… du kannst mir helfen einen Namen für den Kleinen hier zu finden“, schlug er dann vor und deutete auf den Phönix.

Naginis Augen richteten sich wieder auf den schlafenden Vogel.
 

„Weissssst du überhaupt, ob essssss ein Männchen oder ein Weibchen issssssst?“, fragte sie dann.

Harry schüttelte den Kopf. Nagini bewegte sich näher auf den Vogel zu, der sofort die Augen öffnete und sie neugierig ansah. Er trillerte kurz.

„Er sssssagt er issssst ein Junge“, sagte sie dann, bevor sie sich wieder hinlegte.

„Du kannst mit Phönixen reden?“, fragte Harry erstaunt.

„Natürlich. Die meisssssten Tiere verssssssstehen einander. Zumindesssssst teilweisssssse. Isssssst doch bei den Menssssssschen auch ssssssso, oder?“, gab sie zurück und Harry beschloss, dass er das nicht verstehen oder hinterfragen musste, also nickte er einfach.
 

„Wie wäre es mit Thoth?“, fragte Harry die Schlange. Nagini schien einen Moment zu überlegen und nickte dann. „Passsst“, gab sie zurück und auch der Plönix trillerte kurz, bevor er sich wieder einrollte und weiterschief.
 

„Sag-“, setzte Harry an, doch die Schlange unterbrach ihn.

„Ssssssssssssschlaf, Harry. Wenn du morgen müde in Tomssssssssss Unterricht erscheinsssssssssssst, wird er nicht bessssssssssonderssssssssss glücklich sssssssssssssein“, meinte sie nur.

Harry fragte sich zwar, wieso es ihn interessieren sollte, ob Voldemort glücklich mit seiner Müdigkeit war, oder nicht, aber Nagini war offensichtlich nicht mehr bereit zu reden und er war ohnehin müde.

Also wünschte er ihr noch eine gute Nacht und war dann sofort eingeschlafen.

Nagini hatte sich um ihn herumgelegt und er wusste zwar, dass er auch ohne sie in Sicherheit war, aber es war trotzdem beruhigend sie bei sich zu haben.
 

Die Nacht verlief Ereignislos, der Morgen kam dafür ziemlich abrupt mit einem lauten Schrei und einem gefährlichen Zischen von Nagini.

Harry öffnete die Augen und besah sich das Bild vor ihm amüsiert.

Draco war offensichtlich hereingekommen, um ihn zu wecken- warum auch immer er keine Hauselfe geschickt hatte.

Nagini hatte ihn allerdings als Bedrohung empfunden, als er Harry berühren wollte und war unter der Decke hervor, auf ihn zugeschossen.
 

Der Blonde hatte schreiend einen Schritt zurück gemacht und Nagini hatte das nur mit einem wütenden Fauchen quittiert.

„Schon gut, Nagini. Du weißt genau, dass er mir nichts tun wollte“, murmelte Harry verschlafen auf Parsel.

Die Schlange drehte sich zu ihm. „Aber er hat mich aufgeweckt!“, zischelte sie wütend.

Harry lachte. „Du kannst weiterschlafen. Ich denke, dass ich zur Schule muss“, gab er zurück und schälte sich aus dem Bett.

Toth nahm sofort seinen Platz auf Harrys Schulter ein.
 

„Guten Morgen, Malfoy“, sagte Harry dann, immer noch verschlafen.

„Was zur Hölle macht die Schlange in deinem Bett?!“, fragte der Blonde immer noch blass, wie die Wand.

Harry sah zu Nagini, die sich wieder zusammenrollte und noch ein paar Beleidigungen zischelte.

„Schlafen, wie man sieht“, antwortete er und ging an seinem Mitschüler vorbei ins Bad.

Als er fertig geduscht und angezogen wieder herauskam stand Draco immer noch genau so starr da und beobachtete Nagini.
 

„Sie schläft, Malfoy. Und ich denke, dass sie das noch länger machen wird. Warum wolltest du mich eigentlich aufwecken?“, fragte er dann nach.

„Weil die Hauselfen nicht in dein Zimmer wollten und wir nicht wussten, warum…. Ich denke, ich weiß jetzt warum“, gab Draco zurück.
 

Harry nahm die Aussage hin und packte in der Zwischenzeit seine Schultasche.

Toth war wieder auf seiner Schulter. Dann ging er zum Bett, wo Nagini kurz die Augen öffnete und ihn ansah.

Harry nahm das Drachenei unschlüssig in die Hand. Sollte er es mitnehmen?
 

„Kennssssst du keine Wärmezzzzzauber?“, fragte Nagini leicht genervt.

„Schon… aber ich will ihn nicht alleine lassen. Ich weiß nicht, wann es schlüpft…“, antwortete Harry auf Parsel.

Nagini zischelte unverständliches Zeug, bevor sie deutlicher antwortete. „Ich bleibe ssssowiesssssso hier. Und dasssssssssssss Ei sssssssssssschlüpft frühessssssssstensssssss in einer Woche.“

Das reichte Harry als Antwort. Also wickelte er das Ei wieder in das mit einem Wärmezauber besprochene Tuch und legte es zu Nagini, die sich herumwickelte.

„Viel Sssssspaßßß in der Ssssschule“, sagte sie noch, bevor sie die Augen wieder zumachte.
 

Als Harry und Draco draußen waren, atmete der Blonde hörbar durch.

„Hast du Angst vor Schlangen, Malfoy?“, fragte Harry nach, während er dem andere durch das Grbäude folgte.

„Nein… Nur, wenn sie mich fast fressen“, gab der gereizt zurück.

„Du hast sie bei ihrem Schönheitsschlaf gestört“, erwiderte Harry grinsend.

„Wieso ist sie überhaupt in deinem Bett?!“, fragte Draco nochmal.

„Weil sie hergeschickt wurde. Du weißt, mit wem du dich streiten musst, damit sie das ändert.“ Abgesehen davon störte die Schlange ihn nicht. Sie war eindeutig besser, als mit Snape oder Malfoy zu schlafen.
 

„Bist du dir sicher, dass es eine gute Idee ist, das Ei bei ihr zu lassen? Ich meine Schlangen fressen Eier..“, lenkte der Blonde dann vom Thema weg.

„Ich bezweifle, dass sie das Ei fressen wird… Nagini hat lieber größere Beute“, antwortete Harry und grinste, als Draco wieder blasser wurde.
 

Im Esszimmer schien Narzissa schon auf sie zu warten.

„Guten Morgen“, begrüßte sie die beiden lächelnd. „Habt ihr gut geschlafen?“

Harry nickte und setzte sich.
 

Das Frühstück verlief Ereignislos und sie kamen sogar pünktlich in der Schule an.

Ihre Klassenkameraden nahmen sie sehr freundlich auf und der Unterricht war ziemlich spannend- abgesehen davon, dass Harry teilweise kein Wort verstand.

Runen war fürchterlich- er verstand gar nichts. Draco, der neben ihm saß, machte sich auch Notizen, schien aber auch zu verstehen, worum es ging.
 

Als die Schule endlich aus war, kehrten sie nach Malfoy Manor zurück, wo es Mittagessen gab.

Narzissa leistete ihnen wieder Gesellschaft und fragte sie über die Schule aus.
 

Als er in sein Zimmer zurückkam, lag Nagini immer noch im Bett, um das Ei gewickelt. Sie wachte auch nicht auf, als er hereinkam, also ging er einfach zum Schreibtisch und machte seine Aufgaben- die, die er schaffte zumindest. Bei Runen würde er Narzissa später um Hilfe bitten müssen.

Nach einer kurzen Pause, war dann schließlich das dran, wovor Harry sich schon den ganzen Tag gefürchtet hatte- Nachhilfe bei Voldemort.

Er hatte Thoth bei Hedwig, die von ihrer nächtlichen Jagd zurückgekommen war, lassen wollen, aber der Kleine hatte ihn nicht loslassen wollen, also hatte er ihn wohl oder übel mitnehmen müssen.
 

Malfoy hatte ihm gesagt, dass der Unterricht mit dem dunklen Lord in dessen Manor stattfinden würde, also musste Harry wohl mit Flohpulver reisen. Wie er das doch liebte.

Bei Voldemort angekommen brachte ihn eine Hauselfe in einen Raum, der Aussah, wie ein Trainingsraum. Der Boden war eine einzige, große Matte und auch die Wände waren relativ weich. Um das große Fenster, das dem Raum Licht spendete, waren starke Zauber, die wohl Stürze verhindern sollten.

Sonst gab es dort nicht viel Spannendes zu sehen, also setzte er sich auf den Boden und nahm Thoth von seiner Schulter. „Ich glaube, es war eine schlechte Idee dich mitzunehmen…“, sagte er zu dem Vogel, der ihn daraufhin empört ansah und trillerte.

„Ich glaube er nimmt seinen Job, dich zu beschützen sehr ernst“, sagte Voldemort hörbar amüsiert, während er, in seiner menschlichen Form, zur Türe hereinkam.

Harry stand auf und sah ihn unsicher an.

„Aber ich bin überrascht, dass er so schnell geschlüpft ist…“, setzte der dunkle Lord fort, während er weiter auf Harry zuging.
 

Als er direkt vor ihm stand, streckte er die Hand aus und streichelte den Vogel sangt, der fröhlich trillerte. Das überraschte Harry ziemlich, denn Hermine hatte ihn nicht angreifen können…. Aber er hatte das Ei auch von Voldemort, vielleicht spürte der Vogel das.

Nachdem Voldemort ich gestreichelt hatte, hob er ihn hoch und brachte ihn zum Fenster, wo eine Vogelstange war, von der Harry hätte schwören können, dass sie vorher noch nicht dagewesen war, auf die er Thoth setzte.
 

„Hat er auch schon einen Namen?“, fragte der dunkle Lord, als er wieder bei Harry war.

„Thoth“; antwortete der Angesprochene, aber er war immer noch ziemlich angespannt.
 

„Schön. Harry, wir müssen erst herausfinden, wie viel schwarze Magie du in dir hast. Ein Bluttest würde zu lange dauern, deshalb müssen wir es anders herausfinden“, begann er zu erklären und stellte sich vor den Jüngeren. „Ich lasse schubweise meine dunkle Magie durch dich fließen. Dabei passiert dir nichts. Mit jedem Schub lasse ich mehr Magie frei, ok?“

„Und wie findet man damit heraus, wie viel dunkle Magie ich habe?“, fragte er nach.

„Weil wir spüren werden, wenn ich zu viel Magie freigelassen habe“, antwortete Voldemort ruhig und streckte Harry seine Hände hin, die der zögernd ergriff.
 

Dann ließ der Ältere den ersten Magiestrom frei. Es war ein merkwürdiges Gefühl, die Magie von jemand anderem durch sich fließen zu fühlen, aber es war nicht schmerzhaft- es kribbelte nur ein bisschen.

Sie standen bestimmt eine halbe Stunde so da und Voldemort ließ immer mehr und mehr Magie frei, bis Harry plötzlich aufschrie und auch Voldemort war merklich zusammengezuckt.

Das war verdammt schmerzhaft gewesen, stellte der Jüngere fest, aber Voldemort hatte sofort abgebrochen und seine Hände wieder losgelassen.
 

„Du hast ziemlich viel schwarze Magie in dir. Das ist gut“, sagte er, aber Harry war sich nicht sicher, ob jeder das als >gut< bezeichnen würde.

Den Rest der Zeit verbrachte Voldemort damit ihm den Unterschied zwischen weißer und schwarzer Magie beizubringen und zu zeigen.

Dementsprechend verging die Zeit sehr schnell und nach den drei Stunden brachte der dunkle Lord ihn selbst zum Kamin, damit er zurückreisen konnte.
 

„Bleibt Nagini die ganze Zeit bei mir?“, fragte Harry, bevor er ging.

Der dunkle Lord sah ihn an und Harry hätte schwören können, da ein kurzes Lächeln gesehen zu haben. „Eigentlich hätte sie nur die erste Nacht bei dir bleiben sollen. Aber es scheint, dass sie dich mag, also denke ich, dass sie länger bleiben wird“, antwortete er.

„Und gibt es einen Grund, warum du mir einen Drachen und einen Phönix geschenkt hast?“

„Sie werden dir bestimmt nützlich sein“, war die ruhige Antwort. „Und du solltest gehen. Lucius kann sehr ungemütlich werden, wenn man zu spät zum Essen kommt.“

Damit verließ er den Raum und ließ Harry alleine zurück, der grummelnd in den Kamin stieg und die verhasste Flohpulverreise antrat.
 

Zurück auf Malfoy Manor wurde er von einer Hauselfe tatsächlich sofort in denselben Raum, in dem sie auch Gefrühstückt hatten, wo die ganze Familie Malfoy schon anwesend zu sein schien.

Er setzte sich und Narzissa verwickelte ihn in ein ruhiges Gespräch über seine erste Stunde mit Tom. Sie hatte sich inzwischen auch seine Aufgaben angesehen und würde ihm nach dem Essen bei Runen helfen- was ihn sehr erleichterte.

Außerdem sagte sie ihm, dass seine Freunde sich für halb acht angekündigt hatten, was Draco dazu brachte die Augen zu verdrehen. Und er hatte gedacht, Ruhe von den beiden zu haben…

Das neue Familienmitglied

Das neue Familienmitglied
 

Narzissa hatte ihr Versprechen gehalten und Harry seine Runen- Aufgaben erklärt- Danach war sie natürlich gleich dazu übergegangen ihm die Grundlagen einzutrichtern.

Erst kurz vor halb acht beschloss sie, dass es genug für einen Tag war und verließ ihn. Harry ließ sich vollkommen erschöpft auf sein Bett fallen und im nächsten Moment hörte er ein zischelndes Lachen.

„Du hast gut lachen, Nagini. Warum muss der Typ auch so ein Streber sein?“, maulte er missmutig.

Die Schlange legte sich quer über ihn und sah ihn an. „Tom würde dir dassssss nicht zzzzzumuten, wenn er essssss dir nicht zzzzzutrauen würde“, sage sie, klang aber immer noch höchst amüsiert.

„Ja? Ich denke eher, dass er ein ziemlicher Sadist ist“, konterte der Schwarzhaarige sofort.

„Wow, dassss hasssst du sssschnell durchssssschaut. Die meissssten bemerken dassss ersssst, wenn ssssie an sssssein Bett gefessssselt sssssind…“ Harry erblasste. „An sein….? Sag mir, dass du scherzt!“

Nagini lachte nur. „Wassss? Überrasssssscht dich dasssss wirklich?“

Nicht unbedingt… aber es war auch nicht so, als hätte Harry es in irgendeiner Weise wissen wollen!
 

Plötzlich klopfte es und Nagini warf ihm einen fragenden Blick zu.

„Hermine und Ron kommen noch vorbei. Ich bin mir sicher sie wollen wissen, wie meine Stunde bei Voldemort war“, beantwortete Harry die unausgesprochene Frage.

„Oh, dassss will ich auch wissssen!“

Harry verdrehte die Augen und stand auf, um seinen Freunden die Türe zu öffnen. Ron sah ziemlich missmutig und Hermine vollauf begeistert aus. Irgendetwas musste passiert sein…

Sie setzten sich auf den Boden- er hatte zwar eine Couch UND ein Bett im Zimmer, aber der Boden war offensichtlich anziehender.

Hermine ließ ihn auch nicht lange zappeln, was ihre- doch recht unterschiedlichen- Emotionen anging. Die Schule schien für sie das reinste Paradies zu sein- das erklärte Rons Unmut natürlich… aber hey, er war immerhin Snape los und hatte auch keine Nachhilfe bei Voldemort.

Auf den kam seine braunhaarige Freundin natürlich sofort zu sprechen und Harry musste ihr das Treffen in allen Einzelheiten schildern.

Während er sprach wickelte sich Nagini um seine Hüfte und legte den Kopf auf sein Knie. Ron und Hermine beobachteten sie leicht verunsichert.

„Ich ssssssollte sssso tun, alssss würde ich dich fresssen, um sssssie zzzzzu erssssschrecken“, kommentierte Nagini das genervt.

Harry lachte leise und antwortete: „Das würde ich mir überlegen…. Hermine hat bestimmt ein oder zwei schmerzhafte Flüche auf Lager.“

„Dassss würde ich rissssskieren.“
 

Harry schüttelte immer noch lachend den Kopf und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seine beiden Freunde, die ihn mit identischen, aber undefinierbaren Blicken ansahen.

„Sie ist von euren skeptischen Blicken genervt“, übersetzte er immer noch grinsend.
 

Ron hob eine Augenbraue, erwiderte aber nichts darauf und Hermine wendete ihren Blick leicht betreten von der Schlange ab.

„Zurück zu Voldemort“, nahm Ron das Gespräch wieder auf. „Also war die Nachhilfe bei ihm im Großen und Ganzen erträglich?“

Harry nickte. Er hatte es sich schlimmer vorgestellt, und zu seiner Überraschung konnte er auch ziemlich gut erklären… aber das hätte er von einem Streber vielleicht erwarten sollen.

Bisher hatte er nur immer gerne vergessen, dass hinter >Voldemort< ein –mehr oder weniger- normaler Magier, mit – mehr oder weniger- normalen Stärken und Schwächen steckte.

Das war vielleicht einer der Gründe, warum es ihm nie etwas ausgemacht hatte, wenn sie von ihm verlangt hatten, dass er Voldemort töten sollte.

Er hatte ihn nie als Menschen gesehen. Er hatte gedacht, dass der Tom, den er in seinem zweiten Jahr kennengelernt hatte, schon lange tot war.

Man konnte nicht sagen, dass der Junge von damals ein unschuldiger Sonnenschein gewesen wäre, aber er war in jedem Fall noch irgendwie menschlich gewesen.
 

Man konnte aber auch nicht unbedingt sagen, dass Voldemort ihm seine liebenswürdigste Seite gezeigt hatte, bei ihren Treffen. Es war also nicht wirklich schwer gewesen, ihn nur als Monster zu sehen…

Das hieß nicht, dass er ihm in irgendeiner Weise für all die Morde verziehen hatte. Gut, er hatte einen Grund gehabt seine Eltern und ein paar andere Leute zu töten, aber bestimmt keinen für all die Dörfer, die er und seine Todesser dem Erdboden gleichgemacht hatten.
 

…..Und wenn doch?

Was, wenn wirklich Dumbledore der Böse war?

Oder wenn es gar kein einfaches Schwarz und Weiß gab, wie man es ihm bisher erklärt hatte.

Was, wenn es wirklich gute Gründe gab, warum Tom zu Voldemort geworden war?

Sein Blick fiel auf das Denkarium, das getarnt neben seinem Schreibtisch stand. Vielleicht sollte er versuchen es herauszufinden.
 

„Harry?“, riss ihn Hermines Stimme aus seine Gedanken.

„Entschuldigt… Ich hab nur überlegt, wie ich Snape morgen umgehen kann“, redete er sich schnell heraus. Nagini warf ihm von unten einen zweifelnden Blick zu, aber Ron nickte und auch Hermine schien ihm – einigermaßen- zu glauben. Oder sie spürte, dass er nicht darüber reden wollte.
 

„Wie macht ihr das eigentlich mit der Sprache? Der Unterricht ist ja nicht auf Englisch, oder?“, fragte er dann etwas, was ihn schon länger beschäftigte.

Hermine grinste und schob ihre Haare vom Ohr weg und auch Ron deutete auf sein linkes Ohr, in dem sich ein kleiner, runder Ring befand.

„Das ist ein Übersetzer. Er übersetzt alles, was wir sagen und schreiben auf Französisch und alles, was wir hören und lesen auf Englisch“, erklärte sie. „Das ist zumindest eine Übergangslösung. Früher oder später werden wir die Sprache noch lernen.“

Ron sah nicht begeistert aus. Harry lachte leise. „Lach nicht. Du musst angeblich sogar noch mehr Sprachen lernen“, gab Ron zurück. Der Schwarzhaarige erstarrte. „Was? Warum sollte ich das müssen? Ich gehe in eine englischsprachige Schule…“, stellte er klar.

„Draco hat es erwähnt“, erklärte Hermine. „Du sollst noch Französisch, Latein und mindestens eine weitere Sprache lernen. Ich habe gelesen, dass Voldemort mehr als zwölf Sprachen fließend spricht.“

Wo zur Hölle hatte Hermine diese Information schon wieder her.

„Essss ssssind ssssechzzzzehn“, mischte sich Nagini ein und brachte damit Ron und Hermine zum Zusammenzucken.

Harry hob eine Augenbraue. „Du verstehst uns?“, fragte er die Schlange überrascht. „Ja, aber nur teilweissssse. Und dassss nützzzzt auch wenig, weil normale Menssssschen mich nicht versssssstehen“, antwortete Nagini, als wäre es das natürlichste auf der Welt.
 

„Was sagt sie?“, wollte Hermine wissen.

„Dass er sechzehn Sprachen fließend spricht. Und dass sie uns auch versteht, wenn wir nicht parsel reden, aber nicht mitreden kann, wenn keiner sie versteht“, sagte Harry ruhig und erntete dafür undefinierbare Blicke, woraufhin er beschloss das Thema zu wechseln.

„Okay, verschieben wir das Sprachproblem auf ein anderes Mal. Gibt es sonst was Neues bei euch?“, wechselte Harry das Thema.

Hermine warf Ron einen kurzen Blick zu, der Harry ziemlich nervös machte.

„Hat…“, fing sie dann an und zögerte merklich. „Hat er schon mit dir wegen Sonntag geredet?“
 

Er? Voldemort, nahm er einfach mal an. Sonntag? Daran konnte er sich nicht wirklich erinnern, also schüttelte er den Kopf.

„Oh okay… dann wird er es vermutlich noch machen…“

„Warum?“, wollte Harry wissen.

„Malfoy hat uns gebeten, dass wir uns am Sonntag nichts vornehmen sollen, weil wir dich und … Tom… begleiten sollen“, sagte Hermine ruhig.

Man merkte, dass sie nicht wirklich wusste, wie sie Voldemort jetzt betiteln sollte. Voldemort weckte doch ziemlich viele unschöne Erinnerungen, aber Tom klang gleich so… familiär.
 

„Begleiten? Wohin?“ Davon hatte Harry noch nichts gehört.

„Das wissen wir nicht. Aber ich bin mir sicher, dass wir nur mitkommen sollen, damit du dich sicherer fühlst. Er wäre bestimmt lieber mit dir alleine“, versuchte Hermine es in ein schönes Licht zu rücken.

Warum lag ihr eigentlich so viel daran, dass er und Voldemort sich näher kamen?
 

„Er hat mich mehrere Male die Woche für sich alleine“, erinnerte er seine Freundin leicht genervt, doch die grinste nur leicht.

„Vielleicht solltest du versuchen ihn zu verstehen“, schlug sie vor.

„Versteht ihr ihn denn?“

Ron schien zu zögern, nickte dann aber. „Wenn das, was Malfoy erzählt hat stimmt…. Erklärt das zumindest einiges.“

„Was hat Malfoy euch denn erzählt?“

„So gern ich dir das auch erzählen würde, du musst es aus erster Hand hören“, sagte Hermine leicht bedauernd und Harry verdrehte die Augen.

Was machte das bitte für einen Unterschied?!

Aber er ließ das Thema fallen und sie gingen dazu über sich über Quiddich zu unterhalten.

Kurz vor elf klopfte es und Narzissa steckte ihren Kopf ins Zimmer.

„Ich unterbreche euch nur ungerne, aber ihr solltet nach Hause gehen. Es ist schon spät und Hermines Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen. Ihr könnt morgen gerne wiederkommen“, schlug sie lächelnd vor und Hermine und Ron nickten.

Nach einer kurzen Verabschiedung verschwanden sie und Harry ließ sich erneut aufs Bett fallen.
 

Nagini legte sich neben ihn. „Du ssssolltesssst dich umzzzziehen“, schlug sie vor.

„Mhm“, murmelte Harry, war aber im nächsten Moment schon eingeschlafen.

Er merkte nicht, wie jemand im Raum erschien und auf sein Bett zuging. Nagini sah den Eindringling ruhig an. „Du sssssolltessst mit ihm reden. Er verssssteht esss sssssonssst nicht“, zischelte sie leise.

„Er wird es früher oder später verstehen. Außerdem stimmen die Vorwürfe, die er hat“, gab die Person genauso leise und zischelnd zurück, während sie ihren Zauberstab zog.

„Du hattessst Gründe!“, erwiderte Nagini.

„Der Grund heiligt aber nicht die Mittel. Es hätte vielleicht bessere Wege gegeben.“

„Oder sssschlimmere.“

Die Person lächelte leicht und richtete ihren Zauberstab auf Harry.

Dessen Robe öffnete sich und wurde mit seinem Nachtgenwand vertauscht.

Nagini beobachtete das Schweigend. Sie verstand Tom nicht.

Gut, er war kein unbeschriebenes Blatt, und er konnte nicht abstreiten, dass er viele, viele Menschen ermordet und gefoltert hatte, aber Harry hatte auch Dumbledore vertraut und der war noch um einiges Schlimmer.
 


 

Tom zog unterdessen die Decke über Harry und wendete sich anschließend zum Gehen.

„Wo willssssst du Ssssonntag eigentlich mit ihnen hin?“, fragte Nagini noch neugierig nach.

Tom lächelte leicht. „Wir wollen Harry doch nicht die Überraschung verderben. Begleite ihn ab morgen auch zur Schule. Dumbledore plant etwas, und ich traue dem Irren alles zu.“

Damit war er verschwunden und Nagini grummelte leicht, bevor sie sich wieder um Harry und das Drachenei, das der Junge, wie einen Teddy umklammerte, wickelte und ebenfalls einschlief.

Toth war mit Hedwig auf der Jagd und kam erst kurz vor Sonnenaufgang zurück.
 

Der nächste Morgen kam zu schnell und zu abrupt mit einem Schrei, der ganz nach Malfoy klang.

„Zum Teufel, Malfoy!“, grummelte Harry genervt. „Du WEISST, dass Nagini in meinem Bett ist. Und sie wird dich nicht fressen, außer du hörst nicht sofort auf zu schreien!“

„Das Ei, Harry!“ Malfoy klang panisch. Das brachte Harry dazu seine Augen zu öffnen. Er hatte gestern Abend die Schutzzauber vergessen, fiel ihm siedend heiß ein. Hoffentlich war es nicht aus dem Bett gefallen und zersprungen.

Aber er hielt es immer noch im Arm, wie er feststellte, als seine Orientierung endlich auch wieder da war.

„Was ist damit?“, fragte er also leicht genervt.

Wenn Malfoy ihn jetzt jeden Tag mit einem Schrei wecken würde, würde er ihn irgendwann verfluchen, da war er sich sicher.
 

Plötzlich hörte er ein leises Geräusch und sah erneut zu dem Ei, das sich leicht bewegte. Was war denn jetzt los?

„Es schlüpft“, sagte Draco mit einer Tonlage, die zwischen Entsetzen und Neugierde schwankte.
 

„Sagtest du nicht, dass es noch mindestens eine Woche dauert?“, fragte er an Nagini gerichtet. Die Schlange musterte das Ei kurz.

„Hatte essss wohl eilig“, gab sie dann zurück und rollte sich nochmal zusammen.

„Hey, nicht einschlafen! Hilf mir! Was soll ich tun?!“, Harry klang leicht überfordert, aber da es auf Parsel war, klang es für Draco eher wie übelste Flüche und Verwünschungen.

Nagini öffnete ihre Augen wieder und sah Harry einen Moment lang amüsiert an.

„Nichtsssss. Er sssssschafft dassss sssschon alleine. Aber wenn du ihm helfen willsssst, red mit ihm“, schlug sie vor.

„Mit ihm reden? Versteht er mich denn?“

„Ssssssicher.“

„Und was soll ich ihm sagen?!“

„Woher ssssoll ich dasss denn wisssen?!“

Harry seufzte und setzte sich auf, um das Ei in seinen Schoß zu legen.

Dann begann er leise auf Parsel zu singen.

Nagini hob überrascht den Kopf.

„Woher kennssssst du dassssss Lied?“, fragte sie.

Harry zuckte mit den Schultern. Er wusste es nicht. Er hatte gedacht, dass es einfach irgendein Kinderlied war, das er in seiner Verzweiflung eben auf Parsel umgewandelt hatte, aber offensichtlich war es nicht so.
 

Draco stand einige Minuten überflüssig und unschlüssig im Raum herum, bevor er hinausging, um seinem Vater Bescheid zu sagen.

Als nach ein einer Gefühlten Ewigkeit endlich der Kopf oben durch die Schale brach, schlängelte sich Nagini weg. Harry sah ihr überfordert nach, beobachtete aber dann weiter den kleinen, schwarzen Kopf, der unaufhörlich, mit riesigem Kraftaufwand gegen die Schale schlug, und immer mehr davon wegbrach. Schließlich saß er nur noch auf dem Boden des Eis und gab ein zischelndes Geräusch von sich.
 

„Gut gemacht. Willkommen bei uns, mein Kleiner“, begrüßte Harry den Drachen auf Parsel, der seinen Kopf sofort zu ihm wendete und zischelte. Leider verstand Harry ihn nicht, aber er streckte die Hand aus und streichelte dem pechschwarzen Drachen über den Kopf, was den dazu brachte ein gurrendes Geräusch von sich zu geben.
 

„Gib ihm dassssss“, zischelte Nagini plötzlich von der Seite. „Er issssst hungrig“

Sie hatte eine Maus neben Harry gelegt, die fast so groß war, wie der Drache.

„Bist du sicher, dass er die runterbringt?“, fragte er nach und erntete nur einen bösen Blick von der Schlange.

Also hielt er dem kleinen Drachen die Maus hin und der schnappte sie sich sofort und schlang sie in einem Bissen runter. Dann tapste er aus den Überresten der Schale raus und versuchte an Harrys Shirt hochzuklettern.

Erst da fiel Harry auf, dass er umgezogen war.

„Nagini… Wer war heute Nacht hier im Zimmer?“, fragte er, war sich aber nicht sicher, ob er die Antwort wissen wollte.

„Na wer wohl?“, fragte die Schlange leicht amüsiert und beobachtete die mühsam aussehenden Versuche des Drachen, auf Harrys Schulter zu klettern.

In ein paar Tagen konnte er seine Flügel benutzen, dann würde er die Probleme nicht mehr haben.
 

Harry errötete leicht und stand auf. Das hatte ihm gerade noch gefehlt….

Er hob den Drachen hoch und betrachtete ihn genauer.

„Ist das ein Junge, oder ein Mädchen?“

„Ein Junge“, antwortete die Schlange gelassen.

„Und wie sollen wir ihn nennen?“

„Deine Entsssscheidung.“
 

Der Schwarzhaarige seufzte.

„Was hältst du von Ryu?“

„Solange du ihn nicht Norbert nennst…“, antwortete eine Stimme von der Türe her.

Offensichtlich war Draco zurück.

„Du solltest dich fertig machen, sonst kommen wir zu spät. Du kannst ihn aber mitnehmen. Karkaroff meinte, dass ein Drache kein Grund wäre nicht im Unterricht zu erscheinen. Der einzige Grund, den er akzeptieren würde, wäre, dass du ein Kind zur Welt bringst….“, sagte der Blonde ruhig.

Harry schnaubte. „Weil das ja auch geht.“

Draco hob eine Augenbraue, schwieg aber und verschwand, bevor Harry nachfragen konnte.

Der tat das als dummen Witz ab, und stand auf, um schnell duschen zu gehen. Der Drache klammerte sich an ihm fest und Nagini beobachtete amüsiert, wie Harry erfolglos versuchte den Drachen abzusetzen, um in die Dusche zu steigen.

Und Thoth machte die Sache auch nicht einfacher, der setzte sich nämlich auf seine Schulter und schien auch nicht bereit das Feld zu räumen.
 

Nach ein paar Minuten hatte Harry sich dann trotz seiner sturen Begleiter erfolgreich ausgezogen und nahm die beiden einfach mit unter die Dusche. Thoth überlegte es sich im letzten Moment anders und setzte sich stattdessen auf den Duschkopf, um nicht nass zu werden, aber Ryu schien das Wasser nicht zu stören. Eher im Gegenteil, er schien begeistert zu sein.

Leider hatte Harry nicht die Zeit mit dem Kleinen zu spielen und beendete die Dusche schnell wieder. Beim anziehen hatte er dieselben Probleme, die er schon beim ausziehen gehabt hatte, aber nach ein paar Minuten war er fertig und machte sich, nachdem er sich die Zähne geputzt und die Haare angetrocknet hatte auf den Weg zum Frühstück, wo Draco und Narzissa schon warteten.
 

Die Hausherrin war von dem Drachen sichtlich begeistert und nachdem sie ihn mit einem Stück Speck bestochen hatte, ließ der Kleine sich auch widerstandslos von ihr streicheln.

„Wie süß klein er ist. Hat er schon einen Namen?“, fragte sie, während Harry sich setzte und sein Frühstück begann, wobei sowohl Thoth, als auch Ryu kräftig mitaßen.

„Ryu“, antwortete Draco seiner Mutter statt Harry und beobachtete den Drachen, von dem er nur das Schlimmste gehört hatte bisher, unsicher.

Nach dem Frühstück ging es auf zur Schule. Kurz bevor er in den Kamin trat, kam Nagini zu ihnen und schlängelte sich an seinem Bein entlang hoch.
 

„Ich will mich ja nicht beschweren, Nagini, aber Thoth und Ryu sind wirklich schon auffällig genug….“, sagte Harry. Außerdem war Nagini gar nicht so leicht und er hatte kein gesteigertes Interesse sie den ganzen Tag um seinen Hals zu tragen….
 

„Befehl von oben“, erklärte die Schlange gelassen, aber Harry merkte, wie sie kleiner wurde. Als sie schließlich nur noch die Größe einer ausgewachsenen Kornnatter hatte, legte sie sich um seinen Hals.

Der Schwarzhaarige seufzte geschlagen und legte eine Illusion über Ryu und Nagini, um seine Mitschüler nicht zu Tode zu ängstigen, bevor er Draco durch den Kamin folgte.

Neue Erkenntnisse

Neue Erkenntnisse
 

Der Tag war lang, anstrengend und langweilig gewesen und Ryu hatte es wirklich nicht besser gemacht. Der Kleine hatte alle zwei Stunden nach Futter verlangt und dann hatte Nagini grummelnd auf die Jagd gehen müssen. Für den nächsten Tag musste er sich unbedingt etwas einfallen lassen.

„Warum bringsssssst du ihn nicht zzzzzzu Tom während du in der Ssssssschule bisssssst?“, fragte Nagini zischelnd, während sie es sich neben ihm am Bett gemütlich machte.

„Ich denke nicht, dass er damit glücklich wäre….“m gab Harry zurück und streichelte den kleinen Drachen, der sich wie eine Katze neben ihm zusammengerollt hatte, sanft.

„Warum sssssollte er etwasssss dagegen haben?“, fragte die Schlange und Harry hatte nicht wirklich Lust ihr zu erklären, dass er sich sicher war, dass der Schrecken der Zauberwelt besseres zu tun hatte, als Babysitter für einen Drachen zu spielen.

Wobei… wenn er so darüber nachdachte… hatte Voldemort schon lange keinen Raubzug mehr befohlen. Er sah zum Denkarium und stand langsam auf.

Vielleicht sollte er versuchen ihn zu verstehen.
 

Nagini beobachtete ihn schweigend und hinderte Ryu daran ihm zu folgen.

Vor dem Denkarium angekommen zögerte Harry. Wollte er es wirklich wissen?

„Kneifssst du?“, fragte Nagini leicht amüsiert.

Harry warf ihr einen genervten Blick zu.

„Ich würde gerne….“, gab er ruhig zurück, bevor er sich über das runde Becken beugte in dem die silbrige Flüssigkeit sofort begann sich zu bewegen.

Bilder rasten an ihm vorbei und er spürte, wie er fiel und schloss die Augen.
 

Als er sie wieder öffnete war er in Hogwarts. Neben ihm stand der Tom, den er aus dem Tagebuch kannte und starrte auf einen Punkt am anderen Ende des Ganges.

Dort kam Dumbledore gerade … aus der Wand? War dort ein Geheimgang von dem Harry nichts wusste?

Neugierig ging er näher. Auch Tom löste sich aus seiner Starre und folgte Dumbledore, der ihn nicht bemerkt hatte und sich schnellen Schrittes in die entgegengesetzte Richtung bewegte.
 

„Professor Dumbledore! Gut, dass ich Sie treffe!“, sagte er ruhig und der Schulleiter, der damals noch Professor gewesen war, blieb stehen und drehte sich zu ihm.

„Tom! Was tust du um diese Zeit noch auf den Gängen?“, fragte er und klang irgendwie merkwürdig.

„Ich bin auf der Suche nach Renea Green. Sie ist heute nicht in ihren Schlafsaal gekommen und als Präfekt muss ich sie suchen“, erklärte er ruhig.

Über Dumbledores Gesicht glitt etwas, das Harry nicht zuordnen konnte, bevor er Großväterlich lächelte. „Miss Green ist heute abgereist. Ihre Eltern sind überraschend aufgetaucht und sie war so glücklich, dass sie wohl vergessen hat sich zu verabschieden“, sagte er lächelnd. „Du solltest jetzt ins Bett gehen, Tom. Gute Nacht.“

„Gute Nacht, Professor“, gab Tom höflich zurück, blieb aber stehen und wartete, bis Dumbledore verschwunden war.

Dann drehte er sich zu der Stelle, an der Dumbledore aus der Wand gekommen war und sagte leise: „Exanimatio.“

Leise glitt ein Teil der Wand in den Boden und Tom schlüpfte hinein. Harry folgte ihm ohne zögern.

„Lumos.“

Sie standen in einem Raum, der ziemlich hoch und düster war. Am Boden war etwas, wie ein steinerner Kreis, in dem eine Gestalt lag, auf die Tom jetzt zulief.

Es handelte sich um ein Mädchen, das ungefähr in die erste oder zweite Klasse zu gehen schien und ihrer Uniform nach zu urteilen war sie eine Slytherin.

Tom kniete sich neben sie und fühlte ihren Puls, aber Harry hatte das dumpfe Gefühl, dass das sinnlos war. Ihre weit aufgerissenen Augen, in denen tiefstes Grauen geschrieben stand und ihre seltsame Körperhaltung ließen schon darauf schließen, dass sie tot war.
 

Zu dem Schluss schien Voldemort auch gekommen zu sein, denn er ließ die Hand wieder sinken und schloss dem Mädchen die Augen. „Es tut mir Leid, Renea“, sagte er leise.

„Das war ein Fehler, Tom“, sagte plötzlich eine Stimme hinter ihnen, die Harry herumfahren ließ.

Dumbledore war ihnen wohl nachgekommen und stand jetzt, ziemlich wütend, genau vor ihnen.

„Das war es, Professor Dumbledore“, er spie den Namen voller Abscheu aus. „Nämlich Ihrer.“

Damit hob er den Stab und trat einen Schritt auf Dumbledore zu. Der lachte nur und schickte den ersten Zauber auf Tom.

Plötzlich wurde Harry von einem Wirbel erfasst und aus der Erinnerung gezogen.

Als er wieder einigermaßen seine Orientierung gefunden hatte, sah er den Grund für seine abrupte Rückkehr.

Jemand war in sein Zimmer gekommen.

Nagini schien zwar ihr Möglichstes zu tun, um der Person zu signalisieren, dass sie ihn nicht stören durfte, aber Ron war noch nie besonders gut darin gewesen, etwas anhand von Gesten zu erraten.

Hinter ihm kam auch Hermine herein und lief sofort auf ihn zu.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt.

Harry nickte benommen. Ihm war schwindlig. Außerdem wollte er wissen, wie das Zusammentreffen ausgegangen war.
 

„Hey, Harry….. was ist das?“, fragte Ron und deutete auf das Denkarium.

Hermines Augen begannen unheilvoll zu leuchten.

„Ein Denkarium!! Wow, das ist wunderschön, Harry! Ist das deines?“, fragte sie aufgeregt.

Einen Moment lang wollte der Schwarzhaarige den Kopf schütteln, aber sein Körper signalisierte ihm sehr schnell, dass das eine SEEEEHR schlechte Idee war, also antwortete er leise: „Nein. Und ich würde es an eurer Stelle nicht anfassen.“

Hermine zog sofort die Hand zurück.

„Wir haben dich aus einer Erinnerung gerissen, oder?“, fragte sie ruhiger.

Harry nickte, als er nichtmehr das Gefühl hatte sich übergeben zu müssen.
 

„Ich wusste nicht, dass das geht….“, sagte sie.

„Glaubt ihr Tom isssssst ssssscharf drauf sssseinen Rücken ssssso lange ungessssschützt zu lassen? Natürlich liegt da ein Zauber drauf“, warf Nagini ein und kam näher.

„Aber Tom geht esssss nicht ssssso ssssschlecht, wenn ihn jemand sssstört. Hassst du Ssssschmerzen?“

„Nein, mir ist nur schwindlig“, beruhigte Harry sie und sah seine beiden Freude an.
 

„Ich wusste nicht, dass ihr heute kommt“, sagte er lächelnd.

„Na ja… wir wollten dir etwas sagen….“, fing Hermine an.

„Was? Ihr seid zusammen, und du bist schwanger?“, scherzte er und fing sich dafür einen bösen Blick seiner besten Freundin ein.

„Nein. Es geht um dich. Nimm auf keinen Fall irgendetwas an, was dir jemand gibt ,den du nicht kennst“, konterte seine braunhaarige Freundin leicht nervös.

„Wieso?“ Das war eine sehr komische Ansage, fand Harry.
 

„Fred und George haben Langziehohren in der Schule angebracht… oder etwas in der Art. Jedenfalls meinte Dumbledore, dass er jemanden in Durmstrang hätte, der dir einen Portschlüssel unterjubeln würde… in den nächsten Tagen“, mischte sich Ron ein.

Harry sah seinen besten Freund erschrocken an.
 

Der Tag wurde ja immer besser.

Aber er versprach seinen Freunden, nichts von Fremden anzunehmen- und fühlte sich dabei wie ein Kind, dem sie versuchten einzutrichtern keine Süßigkeiten von Fremden zu nehmen.

Als Ron und Hermine weg waren, ließ er sich wieder auf sein Bett fallen und Ryu kuschelte sich sofort an ihn. „Ich sollte dich morgen wirklich zu ihm bringen“, sagte Harry leise und streichelte den Drachen, was Thoth zum Anlass nahm sich ebenfalls seine Streicheleinheiten zu holen.
 

„Warum nennssssst du ihn eigentlich nicht Tom?“, wollte Nagini wissen.

Harry zuckte mit den Schultern. Er vermied es einen Namen zu verwenden, das war ihm auch schon aufgefallen.

„Schlaf gut“, sagte er nur und drehte das Licht ab.

Nagini zischelte genervt, aber das ignorierte Harry gekonnt.
 

Am nächsten Morgen weckte ihn die Schlange- ziemlich unsanft. Aber immerhin schrie sie ihn nicht an.

„Wasn los?“, fragte er das Reptil verschlafen.

„Du ssssolltessssst aufsssstehen, wenn du vor dem Unterricht noch zu Tom willsssssst“, kommentierte sie nur und Harry stöhnte genervt.

Das hatte er fast vergessen. Aber er stand auf und machte sich fertig. Dann nahm er Ryu hoch, der von Nagini schon seine frisch gefangene Maus bekommen hatte- wo auch immer sie die alle fand- und auch Thoth und Nagini folgten ihm zum Salon, in dem Narzissa und Lucius saßen.
 

„Guten Morgen“, grüßte Harry leicht verschlafen.

Narzissa sah ihn überrascht an. „Harry! Was machst du denn schon auf? Konntest du nicht schlafen?“, fragte sie besorgt.

„Doch, aber ich muss vor dem Unterricht noch zu…..“, er stockte. „wohin.“

Narzissa schien ihn trotzdem verstanden zu haben und nickte. „Dann Frühstück erstmal in aller Ruhe und dann mach dich auf den Weg“, schlug sie vor und Harry nickte und setzte sich.
 

Lucius schien auch kein großer Morgenmensch zu sein, denn er schien noch halb zu schlafen und Harry gar nicht wahrzunehmen.

Als er sein Frühstück beendet hatte ging er zum Kamin und flohte nach Riddle Manor. Eigentlich war er nicht mehr so ungeübt beim Flohen, aber des Öfteren ging es immer noch mächtig schief- so wie an diesem Morgen.

Und do purzelte er ziemlich unelegant dicht gefolgt von einem Vogel, einer Schlange und einem Drachen aus dem Kamin in Voldemorts Büro.
 

Der sprang sofort auf und lief auf ihn zu.

„Ich hab ja Gerüchte gehört… aber das es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht“, sagte er leicht amüsiert, während er Harry aufhalf und ihm den Staub vom Gewand klopfte.

„Du könntest dich ruhig mal nützlich machen“, sagte er zu Thoth, der daraufhin genervt trillerte, was Tom zum Lachen brachte. Harry stockte. Das war das erste mal, dass er ihn so Lachen hörte. Und es war nicht nur ein wirklich angenehmer klang, der andere sah auch aus, wie ein Gemälde. Gott, wo war der Gedanke bitte hergekommen?

Harry wurde rot. „Das war keine Absicht“, kam er zum Thema zurück.

„Hab ich auch nicht erwartet“, gab der Größere immer noch sehr amüsiert zurück. „Guten Morgen übrigens.“

„Guten Morgen. Kann ich Ryu hierlassen?“, kam Harry gleich zum Punkt.

Tom warf ihm einen undefinierbaren Blick zu.

„Mir wäre es lieber, wenn du auch hierbleiben würdest“, gab er zurück.

„Wenn er dir lästig ist, kann ich ihn auch mitnehmen.“

„Darum geht es nicht, Harry.“

„Worum dann?“

„Du bist in Gefahr.“ Klang er etwa besorgt?

„Wann bin ich das nicht?“, konterte Harry.

Er konnte förmlich sehen, wie Tom sich zwang ruhig zu bleiben.

„Das ist ernster, Harry. Ich bitte dich hierzubleiben“, sagte er gezwungen ruhig.
 

„Ich will dich jetzt nicht enttäuschen, aber ich bin auch hier nicht sicher, das Thema hatten wir schon.“

„Also wäre es okay, wenn es nicht hier wäre?“

„Was?“

„Du würdest an einem anderen Ort bleiben?“

„Das kommt auf den Ort an…. Und auf den Grund.“
 

Plötzlich hielt Tom ihm seine Hand hin. Ryu und Thoth waren auf Harrys Schultern und da er nicht wusste, was Tom wollte, legte er leicht unsicher seine Hand in die des anderen, was den dazu brachte leicht zu lächeln. Harrys Herz schlug schneller. Was zum Teufel…?

Aber bevor er sich weiter darüber Gedanken machen konnte, spürte er, wie er appariert wurde und schloss die Augen.

Als er sie wieder öffnete, stand er in einer riesigen Halle.
 

„Wo sind wir hier?“, fragte er sein Gegenüber. Aber bevor der antworten konnte, tauchten drei Hauselfen vor ihnen auf.

„Master Riddle, Master Potter!“, fiepte eine davon aufgeregt. „Willkommen zuhause!“
 

Harry sah sich um. Zuhause?

„Hier kann niemand außer dir und mir herein. Und die Hauselfen. Bitte bleib heute hier und richte dein Zimmer ein“, sagte Tom ruhig.

Sein Zimmer??

Niemand außer ihm und Voldemort? Das war eine fragwürdige Aussage. Sollte ihn das Freuen?
 

„Aber…“, fing er an, wurde aber von dem Älteren unterbrochen.

„Du bist nicht eingesperrt. Die Kamine sind offen. Sag mir nur, wohin du gehst. Bis später!“ Damit war er verschwunden.

Harry sah überfordert auf die Stelle, wo er eben noch gestanden hatte. Was zum Teufel war das gewesen?!

Das war ja fast so gewesen, als hätte es ihn interessiert, was Harry wollte….
 

Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Hauselfen, die sehr glücklich aussahen.

„Master Potter, darf Tieki Ihnen Ihr Zimmer zeigen?“, fragte sie fröhlich. Harry nickte, wie in Trance.

„Wo sind wir hier?“, fragte er die Elfe, während er ihr nachging.

„Heaven’s Castle“, kam die sofortige Antwort.

Davon hatte er noch nie etwas gehört.

„Master Riddle hat das Schloss erbauen lassen für Master Potter und sich, weil Master Potter sich in Riddle Manor nicht wohlfühlt“, sagte die Elfe, während sie lange Gänge entlangliefen.

Es war alles sehr hell und sah wirklich aus, wie ein Traumschloss. Aber nur für zwei Leute? Ernsthaft? Er hatte ein verdammtes Schloss bauen lassen, nur, weil er sich geweigert hatte bei ihm auf Riddle Manor zu bleiben? So ein Idiot….. Harry spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss.

Das war so gar nicht Voldemorts Stil…. Da fiel ihm ein… er musste ihn Fragen, wie die Begegnung mit Dumbledore ausgegangen war.
 

Mittlerweile hatten sie offensichtlich sein Zimmer erreicht.

Obwohl der Rest des Hauses schon absolut eingerichtet war, war in diesem Zimmer noch nichts vorhanden. Offensichtlich wollte da jemand, dass Harry sich wirklich wohl fühlen konnte in dem Zimmer. Oder er hatte noch keine Zeit gehabt es einzurichten…
 

„Ist das das einzige unfertige Zimmer?“, fragte er die Hauselfe, die noch mehr zu strahlen anfing.

„Nein. Es sind mehrere, die Master Riddle beauftragt hat leer zu lassen“, war die Antwort.

„Und warum das?“

„Damit Master Potter sie so einrichten kann, wie er sie gerne hätte.“

Das war ja mal ein großer Schritt für jemanden, der sonst über alles und jeden bestimmte.

Harry lächelte leicht.

„Und welche Räume sind das?“

„Das Zimmer von Master Potter, der kleine Salon und das gemeinsame Schlafzimmer von Master Riddle und Master Potter.“

Harry wurde blass.

Ein gemeinsames Schlafzimmer?!



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Kommentare zu dieser Fanfic (60)
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Von:  Blackcharmangel
2018-09-24T16:05:47+00:00 24.09.2018 18:05
Deine geschichte ist wirklich super. Bin gespannt wie es weiter geht. Bitte schreib schnell weiter möchte wissen was aus Harry und Tom wird und was für eine rolle Snape spielt

Gruss
Von:  marronja
2018-03-16T00:53:36+00:00 16.03.2018 01:53
Wann gehts weiter?
Von:  Dark-Moon
2017-02-02T16:37:13+00:00 02.02.2017 17:37
Coole Story. Harry scheint nich sonderlich begeistert. Aber er hat ja sein eigenes was er benutzen kann bis sie sich besser Kennen.
Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel.
LG Moon
Von:  ultraFlowerbeard
2017-01-06T21:18:14+00:00 06.01.2017 22:18
Das wird viel versprechend. Ein gemeinsames Schlafzimmer! Da werden unsere Fangirly Träumw war.
lg Flower
Von:  Im_Whats_Left
2017-01-06T14:42:50+00:00 06.01.2017 15:42
Öhöhö... gemeinsames Schlafzimmer... nett :D Armer Harry. Von einem Schock zum nächsten.

Bin gespannt, wie es weitergeht ^-^
Von:  sesshomaru13
2015-04-25T15:44:45+00:00 25.04.2015 17:44
Coole Geschichte!!!!!!!!!!!!!!
Ich finde es super, dass du lange Kapiteln schreibst!!!!!!!!!!
Schreib weiter!!!!!!!!!!!!!!
Von:  sweet_tod
2015-03-28T04:11:23+00:00 28.03.2015 05:11
Hab den ff gerade gefunden und gleich gelesen!
Hab mich schon gefreut mitzuraten aber es gibt wohl kein rätzel mehr :(

Ich will aber trotzdem wissen wie es weiter geht!

Lg
Von:  Zebran20121
2015-01-17T18:02:23+00:00 17.01.2015 19:02
Hallo

Also seine erste Nachhilfe in schwarze Magie lief ja recht ruhig aber sicher wird es später turbulenter ich bin gespannt was Tom ihm beibringen wird. Ich mag Nagini für ne Riesenschlange echt lustig und das sie dann auch noch kuscheln wollte. diesmal gibs wohl kein rätsel naja auch ohne rätsel bleibt es spannend ich freu mich schon auf die nächsten teile

LG Zebran
Von:  Lawkid
2015-01-16T21:22:44+00:00 16.01.2015 22:22
Hy.
Gutes Kapi.
Hast du toll geschrieben.
Kein Rätsel?
Dass ist bis jetzt noch nie vor gekommen.
Hoffentlich geht es bald weiter.
LG deine Lawkid
Von:  oOArtemisOo
2014-12-20T05:37:28+00:00 20.12.2014 06:37
Heyho, ich dachte mir ich beteilige mich auch mal fröhlichen mitraten ^^
Also wenn ich das richtig in Erinnerung habe ist Tom am 31.12.1926 geboren der Angriff war an Halloween 1981 würde laut Adam Riese bedeuten das er 55 Jahre alt war. Also 55 - 4 - 3 (du hast höchstens geschrieben also nehme ich das jetzt einfach mal) = 47 ? Währe jetzt mein Vorschlag.
Was den Phönix angeht: Das erste was mir eingefallen ist waren die Tränen, mal ehrlich bei Harrys Unfallrate, was wäre da ein besseres Haustier und Serverus wäre bestimmt über die Entlastung beim Brauen dankbar XD, ist jetzt zwar etwas häufiges bei Harry aber nichts alltägliches, also könnte er von seinem Gesang profitieren da er im Moment ja wirklich ziemlich nahe an einem Nervenzusammenbruch zu stehen scheint.
Drache muss ich gestehen fällt mir eigentlich nur Schutz und bis zu einem gewissen grad Transport ein, aber ich habe keine Ahnung ob Tom von Harrys Transportkrankheiten weis und vor allem ob er es für unauffällig hält ihn mit einem Drachen durch die Gegend fliegen zu lassen bezweifle ich irgendwie auch.
Ansonsten finde ich deine Geschichte wirklich gut, sie hat viele Wendungen die man (oder zumindest ich) so nicht vorhersieht. Ich freue mich wirklich schon auf das nächste Kapitel.
LG Artemis


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