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Blasphemy

von

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Kapitel 1

Ein schwacher Lufthauch streifte mein Gesicht, als ich vorsichtig die Tür öffnete. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ohne es zu bemerken, trat ich näher an das Bett heran. Mein junger Herr schlief noch tief und fest, bis ich mich vorbeugte und ihm sachte übers Haar strich. Er hatte einen festen Schlaf, das war mir bewusst, aber auf diese Weise konnte ich ihn noch wenige Momente länger beobachten.

Sein zartes Gesicht, die spitze Nase. Seine Haut wirkte fast wie aus Porzellan.

Vorsichtig berührte ich seine Wange, seine Haut war warm und weich. „Young Master..“ hauchte ich und bekam ein grummelndes Geräusch als Antwort. „Young Master, es ist Zeit zum Aufstehen.“ Ein leichtes Blinzeln, bevor William letztendlich seine Augen öffnete. „...Jetzt schon?“ „Du schläfst doch sowieso in der Andacht weiter.“ grinste ich und stemmte die Hände in die Seiten. „Na schön... Ausgerechnet Sonntag.“ „Sonntag ist der Tag des Herren...“ widersprach ich ihm und zog ihm die Decke weg. „Moah Kevin, ich glaub an sowas nicht. Aber ist gut, ich steh ja schon auf...“

„Wie geht es deinem Kopf?“ „Besser, danke.“

William hatte am Freitag einen kleinen Schwächeanfall erlitten, nachdem die Schüler ein Wettrennen veranstaltet hatten. Da ich nicht auf den Jungen Herr gewettet hatte, sondern auf Dantalion, hatte ich die Wette auch locker gewonnen! Ich liebe Wetten abschließen.

„Was grinst du denn so?“ fragte William empört und sah mich an. „Oh, ich … bin glaub gedanklich etwas abgekommen.“ „Das glaub ich auch!! Willst du nicht erstmal rausgehen, während ich mich anziehe?“ „Ja, natürlich.“ Und somit verschwand ich aus dem Zimmer.

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In letzter Zeit war Kevin irgendwie komisch. Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher woran es liegt. Vielleicht ist er überfordert mit dem Priester-Job und dann sich auch noch um mich zu kümmern. Er hatte zwar gesagt er möchte mein Butler bleiben, aber...

Fertig mit Anziehen, ging ich aus dem Zimmer in den Flur, wo ich sogleich von Isaac aufgegabelt wurde. „Guten Morgen William!!“ „Morgen...“ „Was ist los? Du guckst so komisch?? Geht’s dir immernoch nicht gut? Oder brauchst du ein Glücksbringer? Sag schon? Was hast du?!“ „Ganz ruhig! Mir geht’s gut. Bin nur müde.“ „Oh!“

Isaac redete immer so viel. Und meistens sogar ohne Punkt und Komma. Wenn er auch mal in Arbeiten soviel zum Schreiben hätte, würde ihn das vielleicht weiterbringen. Vor allem sollte er aufhören sich mit so primitiven, stumpfsinnigen Dingen wie Magie zu beschäftigen. Die exsistiert nicht! Genausowenig wie Dämonen, Engel, die Hölle und Gott.. Geister sind übrigens auch völliger Schwachsinn. Von Elfen und wie sie alle heißen fang ich gar nicht erst an.

„Pastor Cecil ist vorhin aus deinem Zimmer gekommen.“ Isaac sah mich mit großen Augen an. „Und? Er ist mein Butler... Er hat mich geweckt.“ „Achso! Das erklärt natürlich einige-“ RUMS.

Und damit hatte er Sitri auch schon umgeworfen. Nun lagen sie da beide auf dem Boden und starrten sich an.

„Hallo? Könnt ihr mal aufstehen? Wie sieht das denn aus!??“ „Oh uh! Entschuldige!“ Schnell rappelte sich Isaac wieder auf und gab Sitri die Hand um ihn beim Aufstehen zu helfen. Ein ungutes Gefühl sagte mir, dass wo Sitri war, Dantalion auch nicht weit sein konnte. „Guten Morgen alle miteinander. Was treibt ihr denn hier auf dem Flur?“ „Nicht das wonach es aussieht.“ murmelte ich und deutete auf Sitri und Isaac, die sich immernoch dümmlich angrinsten. Was um alles in der Welt lief bei denen allen schief??? Darauf hatte ich keinen Bock mehr, weshalb ich loslief in Richtung Kirche.

Als ich die Treppe hinunterstieg, folgte mir Dantalion in einem ziemlich hohen Tempo und griff meine Hand. WARUM MUSS DER MICH IMMER ANGRAPSCHEN!??

„Was hast du?“ „Du bist schon der zweite der mich das fragt. Mit mir ist N-I-C-H-T-S!“ „Ist es der Priester?“ „....KEVIN? Was soll mit dem sein?“ „Nichts... war nur ne Vermutung.“ Während ich genervt die Augen verdrehte, versuchte ich seine Hand abzuschütteln. Dann tauchten auch schon die anderen beiden wieder auf und gemeinsam gingen wir zur Kirche. Sitri und Dantalion warteten draußen.

Isaac und ich setzten uns in eine der Reihen und kurz darauf begann auch schon Kevin mit der Andacht.

Auch wenn ich nie wirklich zuhörte, ich mag den Klag seiner Stimme.
 

Als Kevin in meiner Schule aufgetaucht ist, hatte er gesagt, ich solle hier mit ihm nicht über persönliche Angelegenheiten reden. Er seie hier nur Pastor Cecil. Das hatte sich nach einigen Tagen wieder gelegt, als ich mit ihm darüber geredet habe. Nur wegen seiner Spielsucht hab ich mir so einen Kopf gemacht.

Isaac hatte mir davor vorgeschlagen Kevin zum „Familientag“ einzuladen.

Ich glaub, das werde ich das nächste Mal machen.
 

Ist Kevin meine Familie? Oder nur mein Butler? Ein Freund? Oder doch etwas anderes? Ich weiß es einfach nicht.

Kapitel 2

Kapitel 2
 

-Da ist viel mehr als ich dich fragen kann

da ist viel mehr als du je sagen wirst-
 

Meine Augen flackerten auf, als ich die Nacht erwachte. Was für ein seltsamer Traum.

Ich spürte eine eigenartige Hitze in mir aufsteigen, meine Wangen fühlten sich an, als würden sie glühen. Wie peinlich war das denn bitte?

Ich strich mir ungläubig übers Gesicht und schüttelte den Kopf.

Langsam setzte ich mich auf und sah mich in meinem dunklen Zimmer um.

Nichts.

Mit den Fingerspitzen fuhr ich über meine Lippen. Es fühlte sich immernoch an wie ein Kuss. In letzter Zeit träumte ich solche Dinger häufiger und das beunruhigte mich zutiefst. Seit ich diese Träume habe, fragen mich auch ständig alle ob es mir gut ginge. Isaac, Dantalion, Sitri auch manchmal. Ich hoffe nur inständig, dass Kevin mich nicht danach fragt. Ich wüsste nicht ob ich ihm ins Gesicht schauen könnte.

Gott, das war so peinlich.

Fast schon verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Das war doch nicht normal, oder?
 

„WILLIAM!“ In meinen Ohren dröhnte eine quietschige Stimme. Das konnte nur Isaac sein. „Huh?“ „WIESO BIST DU NOCH NICHT AUFGESTANDEN?? GEHT ES DIR GUT? BIST DU KRANK?“ „Hö? Wie spät ist es denn?“ Sofort setzte ich mich auf. „Es ist gleich Unterrichtsanfang!!! Du warst nicht unten und da dacht ich ich seh mal nach dir.“ „WAAAAS??“ Hastig sprang ich aus meinem Bett und griff meine Sachen, scheuchte Isaac aus dem Zimmer und zog mich in Windeseile um.

Anschließend sprintete ich hinaus in den Gang, wo Isaac mir auch gleich folgte.

Gerade noch rechtzeitig erreichten wir den Unterrichtsraum.

Völlig außer Atem nahm ich platz.
 

Nach dem Unterricht war die Mittagsandacht. Mein Herz fing an zu rasen, als wir uns der Kirche näherten. „Young Master..“ Ich zuckte erschrocken, als ich Kevins Stimme vernahm. Langsam drehte ich mich zu ihm um und er lächelte. „Würdest du nach der Andacht kurz zu mir kommen? Ich würde gern mit dir reden.“ „Ja...Klar!“ „Gut, bis später!“ Damit verschwand er auch schonwieder. Ich sah ihm nach, wie er eleganten Schrittes die Treppen hinaufging. „William?“ Ein flüstern erreichte mein Ohr. „...Ja?“ „Kann es sein dass du...“ Ich sah Isaac an. Verstand nicht ganz was er mir sagen wollte. ICH... verstand etwas nicht.

„Dass ich was!?“ „Naja... Du siehst ihn so an.. “ „Wen sehe ich wie an???“ „Na Kevin! Du siehst ihn so, ich weiß nich wie ich sagen soll, aber halt anders an als sonst.“ „HMPF. Blödsinn!!“ Und damit stampfte ich davon, hinein in die Kirche. Ich wollte Isaac nur nicht zeigen, das er einen wunden Punkt getroffen hatte. Ich sehe Kevin anders an als sonst? Vielleicht liegt es an meinen Träumen? Sicher, woran auch sonst?
 

Im Anschluss verließen alle Schüler die Kirche, nur ich blieb noch, wartete auf Kevin. „Was wolltest du denn mit mir besprechen?“ „Eigentlich nichts besonderes. Ich wollt dich fragen ob es dir gut geht. Isaac hatte angemerkt, dass du in letzter Zeit komisch drauf bist und ich nach dir sehen solle, junger Herr. Außerdem hast du heute verschlafen. Das ist nicht deine Art. Sonst bist du immer viel eher wach als die anderen.“ „A-Ach Blödsinn! Mir geht’s super!“ „Bist du sicher? Du bist ganz rot im Gesicht.“ Er trat ein Stück auf mich zu. Ich sah in sein Gesicht, als er sachte meine Stirn berührte. Für einen Augenblick musterte ich nur seine Gesichtszüge. Man könnte es als engelsgleich beschreiben. Nicht, dass ich an diese Viecher glaube, aber ich denke das würde man darunter verstehen. Ich kehrte aus meiner Starre zurück als er kurz meine Wange streifte.

Es kam mir vor wie in einem meiner Träume. „W-Was machst du?“ Er zuckte zurück. „I-ich wollt nur kontrollieren ob du vielleicht Fieber hast.“ „Ha-Hab ich nicht!“ stammelte ich, dabei wollte ich so sicher klingen. Er nahm die Hand weg, widmete sich allerdings meiner Weste und meinem Hemd. „Was zum...“ „Du scheinst trotzdem etwas durch den Wind, du hast deine Schleife falsch gebunden und deine Weste ist falsch geknöpft.“ „Oh... Ich kann das auch allein.“ protestierte ich, doch Kevin hatte meine Weste bereits aufgeknöpft um sie sorgfältig zuzumachen und meine Schleife neu gebunden. „N... Danke.“ „Dafür bin ich da.“ lächelte er und ich boxte ihm gegen die Brust. „Gut, ich geh dann mal lernen.“ „In Ordnung. Wenn du was auf dem Herzen hast, weißt du ja wo du mich findest.“ „Hm...“ Ich nickte und verließ die Kirche. An der Tür drehte ich mich nochmal um. „Kevin?“ „Ja?“ „Danke.“

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Besorgt sah ich dem jungen Herren nach. Er war wirklich alles andere als gut drauf. Ich frage mich was ihn so sehr betrübt oder verwirrt, dass er sogar die Schule vernachlässigt. Das war so absolut gar nicht seine Art. Ich seufzte schwer.

„Uriel, ich warte...“ Ich zog scharf die Luft ein, ehe ich mich langsam zum Altar umdrehte, wo Michael saß und mich vielsagend anschaute. „TU ES! Ich sage es nicht noch einmal!“ „I- ich bin dabei.“ „Und wie! Ich seh wie du ihn ansiehst! Und das passt mir gar nicht!“ Er kam näher und griff mein Gesicht, zwang mich ihm in die Augen zu sehen. „I-Ich sagte doch, ich bin dabei...“ „Dabei? Was zu tun? BRING-IHN-UM! HAST DU MICH VERSTANDEN!??“ „J-ja natürlich!“ „Guuuut~ ENTÄUSCH MICH NICHT!“ Ein kräftiger Stoß brachte mich rücklings zu Boden.

Und damit verschwand er.

Kapitel 3

Kapitel 3
 

Ich musste mit jemanden darüber reden. Aber ich wusste beim besten Willen nicht mit wem. Normalerweise würde ich mich wohl wahrscheinlich an Kevin wenden, was in diesem Fall aber unmöglich war. Nur weiß ich nicht, wem ich mich sonst anvertrauen soll. Dantalion würde mir den Vogel zeigen und mich wahrscheinlich nur belabern ihn auszuwählen. Genauso wie Sitri. Und Isaac? Isaac redet immer soviel und ich weiß nicht, ob das Geheimnis bei ihm sicher ist. Wenn der einmal in Redeschwall gerät, kann da auch mal was herausrutschen, was er für sich behalten soll.

Camio kann ich auch vergessen. Den Schülersprecher mit so einem belanglosen Scheiß zu belästigen wäre unverantwortlich von mir. „William???“ „JA?“ Ich zuckte und drehte mich zu Swallow um. „Zwei aus der Ersten haben ein Fenster zerbrochen...“ „Na wunderbar. Warum regelst du das nicht?“ „Hab keine Lust. Und vor dir haben sie eh mehr Angst“ „Ja super.... Gut, ich geh schon.“ Damit stand ich auf und ging auf dem Korridor zu den beiden jüngeren Schüler. „Was habt ihr hier angstellt??“ „N-aja wir.. wir... Das Fenster..“ „Ja, das sehe ich. Wie ist das passiert?“ „Wir sind den Gang langgerannt und mir ist dabei das Buch gegen das Fenster gekracht, als ich gestolpert bin.“ „Gut. 20 Zeilen Latein fürs Rennen auf dem Gang und einmal Boden schrubben fürs Fenster!“ Mit geqäulten Mienen ließ ich sie zurück und kümmerte mich darum, ein ordentlichen Besen zu besorgen um die Scherben wegzuräumen.

Mit dem Besen kehrte ich zurück zum Unglücksort und fegte die Scherben zusammen, bevor ich sie in den Eimer schippen wollte. „Autsch!“ zischte ich und einige Bluttropfen liefen meine Hand hinunter. Ach das war doch alles Mist.

Fertig mit beseitigen, stand ich auf und ging den Gang hinunter. In einem der Vorratsräume suchte ich nach Verbandsmaterial und etwas zum Desinfizieren. Mit einem ernüchterten Seufzen verließ ich den Raum auch wieder. Nichts zu finden.

Kurz dachte ich nach, irrte etwas ziellos im Gang umher, bis ich gegen etwas stieß. Man! So tollpatschig kann man ja schon gar nicht mehr sein!

„Young Master!?“ „Kevin!?“

Bedröppelt schaute ich hinauf in sein verwundertes Gesicht. „Du.. bist noch auf?“ „Ja.. Ich... musste gerade ein paar Schüler zurechtweisen.“ murmelte ich, bevor ich bemerkte das ich noch eng an ihn gelehnt war. Sogleich ließ ich ihn los und kratzte mir verlegen am Hinterkopf. „Du blutest ja!“ Blitzschnell schnappte Kevin sich meine Hand und begutachtete die Schnitte. „Ach, halb so wild. Ich wollte gerade Verbandszeug suchen.“ „Du hast da noch Splitter drin. Komm mit, ich mach das.“ Vorsichtig, aber bestimmend, zog er mich hinter sich her in Richtung seines Zimmers. Nachdem er mich auf den Stuhl gelotst hatte, verschwand er im angrenzenden Zimmer, suchte scheinbar das Material zusammen.

Etwas beunruhigt betrachtete ich meine Wunden. Waren sie doch etwas tiefer, als ich zuerst gesehen hatte. Vereinzelnd hingen noch kleine Splitter in der Haut und es begann langsam richtig zu brennen.

Aus meinen Gedanken holte mich die sanfte Berührung an meiner Hand. Kevin kniete sich vor mich, hielt meine Hand, während er sachte mit einer Pinzette die Splitter aus der Wunde zog. „Tzzzzz!“ zischte ich, versuchte mir aber eigentlich jegliche Geräusche zu verkneifen. „Entschuldige. Ich bin ganz vorsichtig...“ „Ich weiß.“ Unsere Blicke trafen sich einen Moment, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete. Mein Herz begann schneller zu schlagen.

Ja, ich sollte wirklich mal mit jemanden reden. Vielleicht war ich einfach nur krank... Psychisch oder so. Ich meine, nicht das ich meine wunderbare Karriere damit aufs Spiel setze!

Kevin hatte bereits alle Splitter entfernt und tupfte mir nun mit in Alkohol getränkten Stoff die Wunde ab. „Auuuuu...“ Schmerzhaft presste ich die Augen zusammen und drückte Kevins Hand. „Und du wolltest das allein machen.“

Ich musste leicht grinsen. „Danke... Ich werd jetzt mal schlafen gehen.“ „Ja, nicht das du wieder verschläfst.“ Zwinkerte er, ehe ich aufstand, wunk und auf mein Zimmer ging.
 

Am nächsten Morgen stand ich so pünktlich auf wie immer. Das erfüllte mich mit Zufriedenheit. Alles war wie immer. Kein seltsamer Traum.

Als ich mich gewaschen und angezogen hatte, verließ ich das Zimmer. Auf dem Flur begegnete ich Swallow, der nur kurz grüßte, ansonsten aber noch etwas müde drein schaute. Eine Weile später kam Isaac auf mich zu. „Guten Morgen William... Kann ich nachher mal mit dir reden?“ „Morgen. Ja klar. Nach dem Unterricht? Oder wann?“ „Ja, aber allein, ja?“ „Gut, kein Problem.“

Kurz darauf gingen wir zum Unterricht. Isaac wirkte etwas unsicher. Also anders unsicher als sonst. Das verwunderte mich etwas.

In der ersten Stunde bekamen wir die Arbeiten der letzten Woche zurück. Eine A-.

EINE A-!!!! OH MEIN GOTT.

Blankes Entsetzen zeichnete sich in meinem Gesicht ab. Diese ganze Kevin-Traum-Geschichte hatte mich tatsächlich so verflucht runtergezogen. Das musste ich wirklich umgehend ändern!!

Sofort nach dem Unterricht würde ich mich in die Bibliothek verfrachten und lernen. Achja... Also, nachdem ich mit Isaac geredet hatte. Immerhin hab ich es ihm versprochen.
 

Nach der Andacht und dem zweiten Unterrichtsteil, traf ich mich mit Isaac in meinem Zimmer. Ich schloss die Tür, während Isaac auf einem der Sessel platz nahm. Ich setzte mich ihm gegenüber. „Also, worüber wolltest du mit mir reden?“ „Ich... glaub ich hab mich verliebt...“ Seine Stimme klang so ungewohnt leise und unsicher. Das war wirklich nicht typisch für ihn. „V-verliebt sagst du?“ „J-ja.“ „Und? Wer ist es? Woher kennst du sie?“ „Uhm... Das ist eins der Probleme. Es ist... ein Junge. A-Also zumindest stellt er sich als einer dar.“ „Hä??“ Ich ließ mir nochmal kurz den Satz durch den Kopf gehen. Es ist ein Junge oder zumindest stellt er sich als einer dar...!? Stellt sich so dar?

Dann fiel mir dieses dümmliche Grinsen vor ein paar Tagen wieder ein und mir wurde schlagartig bewusst wen er meinte.

„Ah, du meinst doch nicht etwa...!?“ „...? Wen glaubst du denn wen ich meine?“ flüsterte er, schaffte es kaum mich anzusehen. Seine Wangen waren fast so rot wie seine Haare. „S-Sitri? Du bist.. in Sitri verliebt?“ Er seufzte. „Ich fürchte ja...“ „Na super.“ Meinen sarkastischen Unterton konnte man gar nicht überhören. Mit der Hand fuhr ich durch meine Haare und seufzte mindestens genauso schwer wie Isaac zuvor. „Und du bist dir da ganz sicher?“ „Ja.“ „Woher willst du das wissen?“

„Naja, zuerst fand ich ihn einfach nur cool, weil er ein echter Dämon ist, so wie Dantalion und so hochrangig“ „Bullshit.“ „Und seit er hier in der Schule ist, verbring ich recht viel Zeit mit ihm. Und er ist wirklich toll. Er ist super hübsch und so intelligent..“ „Hör mal? Hast du mal gesehen auf welchen Platz er sich auf der Liste befindet? Als sonderlich intelligent würd ich das nicht beschreiben.“ Auch auf die Aussage ging er überhaupt nicht ein. „Außerdem ist es süß wie er auf Süßigkeiten steht und sie überall isst und wenn ich in seiner Nähe bin, bin ich ganz aufgeregt und mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Das ist total komisch. Aber es fühlt sich auch gut an. Nur ist das ja etwas schwierig... Weil er ja ein Dämon ist und so. Ist das nicht Sünde?“

-bin ich ganz aufgeregt und mein Herz fängt an schneller zu schlagen -

Irgendwie wurde mir augenblicklich schlecht.

„Hm...“ „Weißt du was ich machen könnte?“ „Ich – bin kein Beziehungsexperte. Ich würde ja vorschlagen du redest mal mit ihm, aber ich bin mir nicht sicher ob das so gut ist. Vielleicht fragst du denn anderen Cosplay-Fritzen mal, ob der was weiß.“ „Cosplay-Fritzen?“ „Dantalion.“ „Oh! HAHA der war gut.“

Ich freute mich etwas, das ich ihn wenigstens zum Lachen bringen konnte, wenn ich schon nicht besonders hilfreiche Tipps lieferte.

„Ja, vielleicht sollte ich mal Dantalion fragen.“ „Aber, sei nicht so traurig, falls das nicht funktioniert.. Ich weiß nicht wie die so drauf sind, bei sowas.“ „Ach, naja ich werds sehen. Danke dir William.“ „Nichts zu danken.“ „Uhm..“ „Ja?“ „Darf ich dich nochwas fragen?“ „Wenn du willst?“

„Was ist mit dir in letzter Zeit? Ich hab das Gefühl es hat irgendwas mit Kevin zu tun. Habt ihr euch gestritten? Oder ist irgendwas zwischen euch vorgefallen?“

Ich fühlte wie meine Wangen erröteten. „Gestritten haben wir uns nicht. Vorgefallen ist eigentlich nichts, eher indirekt.“ „Indirekt?“ „Ich hab... Aber das muss unter uns bleiben!“ „Natürlich!!OHWIESPANNENDEINGEHEIMNIS!!“ „Shh! Also... Ich hab seit einiger Zeit so komische Träume.“ „Oh! Brauchst du ein Traumdeutungsbuch? Einen Traumfänger??“ „Nein! Ich brauch überhaupt nichts davon!“ ich seufzte, bevor ich erneut ansetzte: „Und, naja ich hab ein paar Mal geträumt, dass.... dass also... dass.“ „Dass???“ Ich hatte das Gefühl Isaacs Augen wurden nahezu doppelt so groß wie vorher. Und er hat wirklich große Augen. „wirunsgeküssthabenaberdasisttotalerschwachsinn.“ nuschelte ich vor mich hin, doch Isaac schien alles verstanden zu haben. „DUHASTGETRÄUMTIHRHABTEUCHGEKÜSST??“ „PSSSSST! Nicht so laut!“ zischte ich wütend und wurde nur noch röter. „OH Gott William und ich dachte schon du hast was ernstes! Dabei bist du auch einfach nur verliebt!“ „W-Was?? Das ist doch gar nicht wahr! Ich bin nicht verliebt! D-doch nicht in K-evin...“ „Ach nein? Und warum träumst du dann sowas? Und wieso wirst du rot?“ „Weiß ich doch nicht!? Das ist eine normale körperliche Funktion wenn man Scham verspürt, da kann ich gar nichts für. Es ist ja auch nicht besonders normal, wenn man träumt man wird von seinem Butler geküsst oder küsst ihn selber.“ Nach dem letzten Abschnitt des Satzes schlug ich mir die Hand auf den Mund. Ausgesprochen klang es noch viel schlimmer.

„Und was meinst du warum du davon träumst? Ich sollte doch mein Traumdeutungsbuch holen.“ „Nein!“

„Na schön. Eine Frage hab ich dazu aber noch.“ „Die wäre?“ Langsam hatte ich keine Lust mehr. Warum musste er mich das auch fragen??

„Wie ist es, Kevin jetzt gegenüber zu treten? Fühlt es sich anders an? Wie fühlt es sich an?“

Kurz verstummte ich und dachte nach. Wie war das am besten zu beschreiben?
 

„Es ist etwas seltsam. Ich kann ihm nicht besonders lang in die Augen schauen und ich bin etwas nervös. A-Also nur weil ich Angst hab, das er mich durchschauen könnte.“

Ich räusperte mich, wahrscheinlich etwas zu auffällig. Ich verschwieg die Übereinstimmung mit Isaac's Gefühlsbeschreibung gegenüber Sitri einfach mal.

„Und warum redest du nicht mal mit ihm? Vielleicht klärt sich das ja auch irgendwie auf.“ „Reden? Natürlich... Ich geh zu ihm und sag ihm: Du Kevin, ist das normal, dass ich träume das wir uns küssen? Also, ich wollte nur das du das weißt, weil ich hoffe, dass die Träume dann nachlassen. Ansonsten ist es eher unwichtig, also vergiss einfach was ich gesagt habe.“ „Uhm.... Naja so würde ich das nicht sagen, aber so wie du's sagst, klingt es wirklich doof.“ „Gut erkannt. Naja was solls. Ich denke das ist nur wegen den ganzen chaotischem Zeugs, mit dem Dantalion, Sitri und die ganzen anderen Clowns mein Schulleben auf den Kopf stellen. Gut, also ich werd jetzt lernen gehen, wenn du nichts dagegen hast.“ „Okay. Danke dir nochmal.“ „Kein Problem.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  C_iwi-chi
2015-09-09T13:49:06+00:00 09.09.2015 15:49
Juhuu! Eine Devils & Realist FF!
Schade dass die nicht weitergeschrieben wird, ich hatte mich echt gefreut, als ich sie heute gefunden habe.
lg
Ciwi
Antwort von:  MaLu_van_Bensharel
22.09.2015 10:18
<3 Danke für dein Kommi <3 Ich hab sie hier nicht aktualisiert. Sie ist nach wie vor nicht zu ende, aber auf Fanfiktion.de sind es zumindest 9 Kapitel xD
http://www.fanfiktion.de/s/52376f1000028ad2b663cbe/1/Blasphemy
Falls du weiterlesen möchtest ^^
Antwort von:  C_iwi-chi
22.09.2015 19:46
Juhuu ^^
Ich hatte die Hoffnung fast aufgegeben, dass es auch nur irgendwie weitergeht.
Danke:)


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