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Ich bin du und du bist ich?

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Ich bin du und du bist ich?

Die Sonne brannte auf ihre Leiber, während Dragoon und Dranzer sich gegenseitig bekämpften. Nach dem Justice Five Turnier hatten Kai und Takao beschlossen sich noch einmal im Match gegenüber stehen zu wollen um ein für alle Mal klären zu wollen wer von ihnen denn nun der beste Blader war. Sie ließen sich zwei Wochen Vorbereitungszeit schon allein, da Kai sich noch erholen musste von dem Kampf mit Brooklyn, welcher doch schlimmere Ausmaße angenommen hatte, als zuvor angenommen.

Doch jetzt standen sich die beiden Freunde und Kontrahenten gegenüber und schenkten sich nichts. Kai zeigte keine Schwachstellen und genau das liebte der Weltmeister daran mit dem Halbrussen zu kämpfen, denn er forderte ihn ständig aufs Neue. Mit Kai zu kämpfen hieß, dass man alles erstmal über Bord schmeißen konnte und sich immer wieder neue Dinge einfallen lassen musste. Genau wie für Kai Takao der Kerl war, der schon immer sein Kontrahent war, wenn es um die Weltmeisterkrone ging. Auch jetzt und hier schenkten sich die Beiden einfach nichts. Hier waren keine Zuschauer oder Teammitglieder, die sie ablenken oder hoch schaukeln konnten, denn hier ging es allein um sie selbst und was sie unter sich ausmachen mussten. Mann gegen Mann. Blade gegen Blade. „Du lässt nach, Kai“, stachelte Takao den Älteren an, wobei Kai nur müde lächeln konnte und Dranzer Dragoon mehr in die Ecke drängte. „Ich frage mich wer hier gerade nachlässt, Takao. Machst du es mir so einfach?“. Auch Kai provozierte. Sie hatten Spaß daran den Anderen hoch zustacheln, ihn zu seinen besten Taten zu puschen und es war einfach nur ein Match, der Superlative.

Dragoon befreite sich aus der Klemme, rammte Dranzer frontal und warf den Blade hoch, während Takao die Spezialattacke des Drachen los ließ, während Kai Dranzer frei setzte und das Resultat dieser Mischung ließ nicht lange auf sich warten. Ein riesiger Sturm breitete sich aus, riss Kai und auch Takao von den Beinen, während Dranzer und Dragoon neben ihren Besitzern zum Liegen kamen. Der Rauch verzog sich und die beiden Blader bewegten sich nicht einen Millimeter von der Stelle. Kais' Herz pochte, drängte sich immer wieder gegen seine Brust um ihn dazu zu animieren wieder aufzustehen. „Hm“, langsam öffnete der Halbrusse die Augen, blickte zur Seite, wo er einen weißen Blade wieder fand, weswegen er die Stirn runzelte, sich abstützte und langsam aufstand. Sein Kopf pochte und zeigte ihm, dass der Aufprall doch nicht so sanft war wie er ihn empfunden hatte, noch dazu kam, dass der letzte Rauch noch die Sicht etwas behinderte. 'Mein Schädel', dachte der Halbrusse nur, hob seine Hand um sie sich an die Stirn zu legen, doch er hielt inne. Diese Hand, welche sich in sein Augenlicht drängte war nicht seine, genau so wenig wie die blauen Handschuhe, die seine Hände umschlossen. Ein weiterer Blick ließ seine Augen offener werden. Die Hose, die Schuhe, seine ganze Erscheinung war eine Andere...war die Takaos' und genau diese Tatsache bereitete dem Halbrussen Bauchschmerzen. Er hoffte inständig zu träumen, doch als auch der letzte Rest Rauch verzogen war und der Blick frei wurde, wurden alle Hoffnungen Kais' zerschlagen. Er sah sich selbst auf dem Boden liegen. Langsamen Schrittes ging er auf seinen Körper zu, hob Dranzer auf und blickte zu sich herunter. Was hatte das alles nur zu bedeuten? Sein Fuß drückte sich gegen die Rippen des am Boden liegenden, weswegen dieser sich auf den Rücken drehte und die Augen öffnete. „Kai, was...?“, begann Takao, welcher sofort die Augen aufriss, nachdem sich seine Sicht, doch etwas verbessert hatte. „Das ist nicht wahr“, rief er laut aus, sprang auf die Beine und blickte an sich herunter und erblickte die vertraute Kleidung, die aber nicht die seinige war. Takao verstand nicht und an Kais' Blick konnte der Japaner erkennen, dass das alles kein Traum war.

Schnell rannte Takao zu seinem Blade, hob ihn auf, steckte diesen in den Starter und richtete diesen auf Kai, welcher ihn ungläubig ansah und sich zu ihm wandte. „Hast du jetzt vor mich aus deinem Körper zu bladen oder was?“, meinte Kai ruhig, während Takao nur mit dem Kopf schüttelte. „Nein, vielleicht müssen wir einfach diesen Kampf beenden und dann geht das wieder weg, Kai“, erklärte Takao und Kai verstand. Eine gute Idee, jedoch zweifelte er daran, dass es irgendwie gut gehen würde, denn so was passierte doch eigentlich nur in Büchern oder in Filmen, die im Übrigen gar nicht sein Genre waren.
 

Nach mehreren Kämpfen und mehreren Versuchen, ließ sich Takao auf den Boden sinken und seufzte. „Das ist doch nicht wahr, ich meine es muss doch eine Möglichkeit geben, Kai“, rief der Jüngere aus, wobei Kai selbst stehen blieb und nur eine Augenbraue hob. Es missfiel ihm gewaltig, seinen Körper auf dem Boden liegend zu sehen, doch er schwieg zu diesem Thema. „Ich denke wir müssen jetzt erst Mal damit klar kommen, Takao, aber das wird schwierig“, murrte er, lehnte sich an einen Baum und sah in den Himmel. Die Schwierigkeit lag anscheinend gerade daran, dass er wohl Takaos' und Takao sein Leben leben musste und das war nicht leicht, denn sie waren verschieden, vielleicht verschiedener als es je zwei Menschen sein konnten und bei der Vorstellung, dass Takao nun in sein Leben steckte und die Macht hatte alles über den Haufen zu werfen, machte ihn schier krank, doch ändern konnte Kai nichts.

Die Performance sitzt?

Die Tage und Wochen zogen sich in die Länge, während Takao es sich bei ihm zu Hause gemütlich machte, wahrscheinlich auch noch sein Geld für irgendwelchen Quatsch ausgab, musste sich Kai mit den normalen 'Freuden' eines 18-jährigen herum schlagen. „Grünschnabel du musst..., wo ist er denn?“, fragte sich Takaos' Großvater, welcher seinen Enkel gerade wieder aus dem Bett holen wollte. Die Augen weiteten sich als das Bett gemacht war und in dem Zimmer des Enkels' Ordnung herrschte. „Was zum Teufel?“, fragte sich Takaos' Großvater, der direkt in die Küche ging, doch auch dort war sein Enkel nicht anzutreffen.

Erst im Dojo selbst wurde er fündig, doch was er dort sah, übertraf seine kühnsten Träume. Takao in der Mitte des Dojos, welcher Liegestütze machte und dabei vollkommen die Welt vergaß, was aber auch an den Kopfhörern liegen konnte, die den Gehörgang des, augenscheinlich, 18-jährigen betörten. Leise schritt der ältere Mann an seinen Enkel heran, wollte ihn gerade mit seiner hölzernen Waffe eines über braten als sich Kai gerade noch rechtzeitig zur Seite rollte und die Kopfhörer aus den Ohren nahm. „Morgen“, gab Kai nur von sich, während der Großvater sich aufrichtete und den Kleineren ansah. „Deine Reflexe sind besser geworden“, stellte er fest, doch eine Antwort bekam er nicht. „Kann schon sein, wenn man nicht Takao sondern eigentlich Kai heißt“, dachte sich der Halbrusse, welcher seufzte und nickte.
 

Dass etwas mit seinem Enkel nicht stimmte, damit rechnete der alte Mann, denn so Wort karg hatte er den Blauhaarigen noch nie erlebt, geschweige denn dass er normale Portionen zu sich nahm und jeden Morgen früh aufstand, joggen ging oder trainierte. Von der Ordnung des Zimmers wollte er gar nicht erst anfangen. „Stimmt etwas nicht mit dir mein Junge?“, fragte er besorgt, doch Kai schüttelte den Kopf. Das sollte als Antwort reiche...Okay, Kai musste lernen, dass er mit seinem Verhalten doch gleich sagen hätte können, dass er nicht Takao war. Ein dumpfes Seufzen entwich seinen Lippen, während er sich zum Gehen wandte. Er hatte keine Lust auf weitere Unterhaltungen, weswegen er sich ins Zimmer begab, seine Sachen mitnahm um dann eine ausgibige Dusche zu nehmen. Nachdem er geduscht und sich umgezogen hatte, ging er wieder in 'sein' Zimmer und legte sich der Länge nach aufs Bett. Es war nun zwei Wochen her seit dem Takao und er die Körper getauscht hatten, doch die Situation kotzte ihn immer noch an. Neben dem Schulstress, den er eigentlich vor ein paar Jahren hinter sich gebracht hatte, hatte er auch noch seine Arbeit zu erledigen, die daraus bestand die Finanzen und geschäftlichen Angelegenheiten der BBA zu regeln. Diese Aufgaben konnte er Takao nicht überlassen, da Kai fürchtete dass er Jüngere diese in den Sand setzte und wie er ihn die letzten Tage über beobachtet hatte, stimmte dies auch und genau diese Aussage bestätigte sich als er sein Handy hob, da dieses durch den Vibrationsalarm nach ihm verlangte. 'Hey Kai, magst du kurz vorbei kommen? Ich habe wieder Arbeit für dich. Takao“

Immer wieder flogen die Augen des Halbrussen über die wenigen Zeilen. Welch Ironie, dass er von dem Blauhaarigen als Einziger bei seinem richtigen Namen benannt wurde, denn wenn er ehrlich war, war er immer noch ziemlich genervt, sobald man ihn mit Takaos' Namen ansprach. Schnell tippten die Finger eine Nachricht ein und wurde abgeschickt. „Okay“, das war das einzige Wort, welches er schrieb ehe er aufstand und sich auf den Weg zu seiner eigenen Wohnung machte, die nur zwanzig Minuten von Takaos' Haus entfernt war.

Es war ein gewohnter Weg, welcher jedoch auch viele Erinnerungen wach rief und immer mehr verfluchte Kai die Situation bis hin zu der Haustür, wo er nicht wie gewohnt den Schlüssel rein steckte um rein zu kommen, sondern er musste klingeln. Die Laune, welche Kai verspürte war schon kaum zu toppen.
 

„Ja?“ „Ich bin es“ „Ah, Kai komm rein“ Kai verdrehte die Augen als ihm die Tür aufgedrückt wurde und ging die Treppen zu seiner Wohnung hoch, wo Takao in seinem Körper auf ihn wartete. Die Haare waren noch zerzaust und die Augen verrieten, dass Takao eindeutig geschlafen hatte. „Sag mal hast du die SMS im Traum geschrieben oder wieso siehst du so aus?“, fauchte der Halbrusse, während Takao grinste. „Ne, ich habe mich danach hingelegt, konnte ja nicht ahnen, dass du gleich hier aufschlägst. Wie siehst du überhaupt aus? Willst du gleich heraus schreien, dass ich nicht ich selbst bin?“, maulte der Japaner, doch Kais' Augen lagen eher auf seiner Wohnung, welche nun anstatt Ordnung einen 3. Weltkrieg präsentierte, der seines Gleichen zu suchen schien. „Du siehst ausnahmsweise mal normal aus, aber willst du gleich heraus schreien, dass ich zum Messi mutiere?“ Takao schloss die Tür, während Kai sich seinen Weg über Pizzaschachteln und Fast Food bahnte. „Übertreibe doch nicht gleich immer Kai“, amüsierte sich der Jüngere und ging dem Halbrussen nach. Eigentlich wollte sich Kai das Elend nicht ansehen, welches Takao aus ihm machte und wenn er sich die Situation ansah, wusste er auch genau warum. „Das werde ich mir alles abtrainieren müssen“, dachte sich Kai, während er sich dann auf die Couch setze und auf die Essensschachteln blickte, welche herum lagen. „Also wo ist das Problem?“, fragte Kai nach und bekam dann direkt von Takao die Unterlagen, wobei ein kurzer Blick genügte um die Augen des Halbrussen etwas zu Schlitzen werden zu lassen. „Dafür rufst du mich, Takao? Du musst einfach nur deine bzw. meine Unterschrift da drunter setzen und gut ist“, murrte er, woraufhin Takao erleichtert ausatmete und lächelte. „Wie einfach, und wie läuft es?“, fragte er nach, unterschrieb und legte die Sachen in den Schrank. „Super, bis auf die Tatsache, dass ich keine fünf Minuten meine Ruhe habe, dass es bei dir viel zu laut zu geht und meine Wohnung eine reinste Müllhalde ist“, meinte Kai und Takao lachte. „Du bist wirklich ein Miesepeter“ „Und du ein Messi“, nüchterne aber korrekte Feststellung, zumindest in Kais' Augen.
 

Brr. Brr. Kais' Augenbraue hob sich, als das Handy vibrierte und die SMS las, die diesmal nicht von Takao kam, jedoch seine Stirn runzeln ließ. Er und Takao hatten die Mobiltelefone getauscht, da es merkwürdig war, wenn man Kai anrief und Takaos' Stimme zu hören war, weswegen das die einzige Lösung war. „Ehm, Takao, sollte ich was wissen?“, fragte Kai und reichte dem Jüngeren das Handy, welcher aufschrie und ins Schlafzimmer rannte. „Fuck! Verdammt! Mist!“, schrie er, wobei er aufgeregt die Sachen aus dem Schrank kramte. Das Date mit Max...er hatte es vollkommen vergessen und es war das besondere 4. Date, welches abergläubischer Weise über Leben und Tod der Liebe entschied. Der Halbrusse war aufgestanden und lehnte sich gelassen an den Türrahmen, beobachtete seinen Körper dabei wie er wie wild die Sachen aus dem Schrank zog und alles auf dem Bett landete.

Manchmal fragte er sich, ob sein Herz soviel Aufregung überhaupt gewohnt war und ob sein Körper generell soviel Aufregung vertrug. „Sag mal...willst du da wirklich so hingehen, Takao?“, fragte Kai, nachdem sich der Andere ein Hemd ausgesucht hatte und sich sein Shirt über den Kopf zog, jedoch inne haltend und Kai böse ansehend. „Wiiieeesssooo?“, zog er das Wort extra lang, bevor Kai sich vom Türrahmen ab, sich hinter Takao stellte und ihn in den Spiegel sehen lassend. „Fällt dir was auf?“, fragte Kai und Takao schluckte. Er war ja gar nicht in seinem Körper und Max wäre sicher total verwirrt, wenn „Kai“ auftauchen würde.
 

„Nein...DU musst da hin“, rief Takao aus, drehte sich um und sah Kai in die Augen, welcher zurück wich und den Kopf schüttelte. „Vergiss es“, sagte er sofort und verließ das Schlafzimmer, woraufhin Takao ihm folgte, am Arm packte und ihn dann gegen die Wand drückte. Eine Situation, die das Herz des Halbrussen sofort in Bewegung setzte und er Takao überrascht ansah. „Kai, ich bitte dich als Freund! Wenn es um dich gehen würde, würde ich das auch tun“, bat Takao, wobei er sofort den Arm des Russen los ließ und ihm in die, momentan, braunen Augen schaute. „Bitte...Kai...“ So kannte Kai den Anderen nicht. Er flehte ihn ja schon fast an. „Wieso? Was ist dir daran so wichtig? Erklär ihm doch einfach, dass du krank bist“, schlug Kai vor, denn er fühlte sich noch nicht bereit die Rolle Takaos' zu übernehmen, zumindest jetzt noch nicht. „Weil er es ist, Kai...“, meinte Takao leise und ließ dann den Kopf hängen. „Ach, was frage ich dich eigentlich? Du und Dates... du weißt doch noch nicht mal wie Liebe oder solche Empfindungen geschrieben werden“, murmelte Takao, wobei Kai den Mund öffnete um was zu sagen, während sich der Jüngere umdrehte und das Handy zückte. „Ich mach es“, begann Kai und Takao ließ vor Schreck das Handy zu Boden gleiten. „WAS?“ „Du hast schon richtig gehört, ich mach es, aber bitte wenn es schief geht, ist es dein Verdienst“, sagte Kai und stieß sich von der Wand ab. „Super, Kai. Du hast was gut bei mir“ „Wenn ich mir meine Wohnung anschaue, habe ich nicht nur DAS gut bei dir“, sagte Kai, ließ sich Treffpunkt geben und ging nach Hause um sich fertig zu machen.

Ein kurzes Date

Es war typisch...typisch, dass sich Takao verspätete und um Himmels Willen, es war auch normal, dass er sich dann nicht meldete...aber EINE GANZE STUNDE? Der Blondschopf saß auf einer Bank vor dem Bahnhof, sah auf die Uhr und musste mit Murren und Knurren feststellen, dass der Japaner seine Verspätungen toppte. Eigentlich hätte er sich selbst einen Orden schenken sollen, dass er das aushielt und immer auf den Anderen wartete. „Ob er überhaupt noch kommt?“, flüsterte er, seufzte und stand auf. Er wollte nicht mehr warten, denn sein Hintern war mittlerweile platt gesessen und sein MP3-Player gab auch langsam den Geist auf, weswegen er sich umdrehte und den Weg zu den Gleisen antrat, bevor er dann endlich die Stimme des Anderen hörte. „Max, warte“, rief die lang erwartete Stimme, weswegen er stehen blieb, sich umdrehte und auf 'Takao' blickte, welcher dann völlig aus der Puste vor ihm stehen blieb und erst mal zu Atem kommen musste. „Doch noch?“, fragte Max und seine Stimme klang trotziger als er wollte. „Tut mir leid, wirklich“, stammelte Kai, wobei er den Körper Takaos' für seine mangelnde Kondition verfluchte. Für IHN wäre es kein Problem gewesen, doch Takaos' Körper zeigte ihm, dass er außer Bladen und Futtern nie wirklich Sport machte, wobei er futtern nicht als Sport bezeichnen würde. „Naja, du bist ja jetzt da, lass mich raten du wurdest wieder aufgehalten“, gab Max zu hören und Kai nickte. „Hm, ja so kann man es auch sagen“, meinte Kai, wobei er nur an die Situation dachte, die ihm widerfahren war als er nach Hause kam um sich fertig zu machen.
 

„Grünschnabel, du vernachlässigst dein Training“, hatte der alte Kinomiya ihm hinterher gerufen, nachdem er mit seiner Waffe nach ihm schlug und versuchte seinen Enkel zu treffen um ihm eine Lehre zu erteilen, doch wirklich getroffen hatte er nur einmal und das war seine eigene Nase, nachdem Kai das hölzerne Ding gegen sein Gesicht getreten hatte. Erst dann hatte sich der Halbrusse endlich loseisen und zu Max gehen können.
 

Ein Seufzen entrann Maxs' Kehle, ehe er sich bei Kai einharkte und los ging. „Ist ja auch egal, du bist da und das zählt“, meinte er und lief neben dem Anderen her ohne zu wissen, dass es sich hierbei um Kai handelte und nicht Takao. Vielleicht hätte Kai den Jüngeren fragen müssen wie weit er und Max denn schon waren, denn es fühlte sich sehr komisch an, den blonden Amerikaner an seinem Arm zu wissen. Weswegen er es zwar zuließ, aber dennoch distanziert blieb, denn man wollte ja auch nichts überstürzen. „Und weißt du schon in welchen Film wir gehen sollen?“, fragte Max dann, wobei Kai die Stirn runzelte und nicht wirklich wusste was der Andere von ihm wollte. „Film?“ „Ach, komm schon Takao sag bloß du hast nicht nach geguckt?“, fragte Max dann und die Verwirrung in dem Gesicht des Blauhaarigen ließ ihn wissen, dass er definitiv nicht wusste wovon er redete. „Oh man, ich beauftrage dich lieber nicht mehr mit so was Schwierigem“, seufzte Max und schloss die Augen.

Er hatte sich nicht wirklich bei Takao erkundigt was überhaupt geplant war und dennoch würde sich der Halbrusse jegliche erdenkliche Mühe geben, aber wenn er ehrlich war, hatte er keine Ahnung von Nichts und schon gar nicht was es hieß Takao zu sein. „Ich schlage vor, dass wir einfach ins Kino gehen und dort spontan nach einem Film Ausschau halten, was?“, schlug der Amerikaner vor, welcher wirklich gut gelaunt schien, wenn Kai es sich so recht ansah. Anscheinend waren die Beiden wirklich glücklich … Allein wenn er die Sache hier auch nur einmal vermasselte … nein, er hieß nicht Takao … obwohl doch, zur Zeit schon. Ach, es war doch zum Schreien. „Takao? Ich rede mit dir“, sagte Max, welcher stehen blieb und die Stirn runzelte. „Was ist denn los mit dir? Bist so abwesend“ „Ach nichts, schon okay. War noch in Gedanken“, erklärte sich Kai so schnell wie möglich und versuchte einigermaßen ein Lächeln hinzubekommen. Liebes Schicksal, womit habe ich das verdient?

„Was hattest du gesagt?“, erkundigte sich Kai dann höflicherweise und Max wiederholte sein Anliegen abermals, jedoch noch nicht ganz überzeugt davon, dass es nur daran lag, dass der Japaner in Gedanken war. „Klar, dann machen wir das so“, nickte der Blauhaarige den Vorschlag Maxs' ab und setzte sich mit ihm in Bewegung. Er und Kino … Der Halbrusse hasste Kinos', denn dort waren ihm zu viele Menschen und wenn man Pech hatte, erwischte man diejenigen, welche es lustig fanden mit Popcorn um sich zu schmeißen und dachten sie wären die Könige der Welt. Bei solchen Leuten musste er sich wirklich zusammen reißen, sie nicht wie die Titanic runtergehen zu lassen, damit ihr Wunsch, der König der Welt zu sein, auch ja unerfüllt blieb. Außerdem gingen Kais' und Maxs' Filmgeschmäcker sehr weit auseinander und von ihm und Takao wollte man gar nicht reden. Zeichentrick-Serien. Gut, Animes gehörten zur Kultur Japans, aber sein Fall waren sie nicht und würden es auch nie werden.
 

Irgendetwas stimmte hinten und vorne nicht. Takao war so ruhig, lief neben ihm her als wenn er nicht da wäre und vor allem … er war so beherrscht, hatte eine ganz andere Körperhaltung und wirkte anders … Doch vielleicht lag es an dem Kampf mit Kai, der war doch schon längst gelaufen oder? Schon komisch, dass der Japaner, der sonst sein süßes Plappermäulchen nicht halten konnte, nun kein Sterbenswörtchen darüber verlor. Wer gewonnen und verloren hatte, ob es gut oder schlecht war, rein gar nichts. Ihr letztes Date hatte er wegen diesem Match fast zerstört, denn man konnte sich sicher andere Dinge bei einem Date vorstellen als über ein Beyblade-Match zu reden, aber er hatte ihm zugehört, wusste er doch, dass Kai und Takao schon immer Freunde, aber auch Rivalen waren und das Kai das geklärt haben wollte, wer von ihnen die Nase vorn hatte. Nun, blieb Takao ruhig und erwähnte es noch nicht einmal. Seine Arme, welche er um den Arm des Japaners gelegt hatte, drückte er mehr an diesen und somit sich selbst auch etwas mehr an den Körper des Blauhaarigen.

Seinen Kopf lehnte er an Kais' Schulter, wobei er den Blick, welcher der Andere ihm zu warf nicht bemerkte. Es war anders aber auch gleich. Schon ein komisches Gefühl, wenn Max ehrlich war, doch er freute sich auf den Tag mit dem Japaner und genau deswegen ließ er es nun sich Gedanken darüber zu machen, was mit Takao war, denn jeder hatte mal einen schlechten Tag oder? „Wie war denn das Match mit Kai und dir? Du erzählst ja nichts“
 

Da traf der Blonde einen empfindlichen Punkt, weswegen der Halbrusse das Gesicht verzog und überlegte was hier die beste Ausrede wäre und vor allem überlegte er wie Takao in dieser Situation reagieren würde. „Leider unentschieden“, entgegnete der Halbrusse, wobei er halbwegs versuchte einen enttäuschten Unterton entgegen zu bringen. „Wir haben es nochmal vertagt“, erklärte er dann und seufzte. „Kennst ja, Miesepeter. Ein Unentschieden lässt er nicht gelten“. Ein komisches Gefühl war es dann doch, dass er unterschwellig über sich selbst herzog, aber dass er diesen Spitznamen bei Takao weg hatte, war kein Geheimnis und gerade rettete es ihn ein bisschen. „Ja, Kai ist da … sehr speziell“, stimmte Max mit ein und die blauen Augen sahen wieder zu dem Anderen. Wobei sie nun endlich am Kino ankamen, wobei die Menschenmenge sich gerade zu hinein drängte und Max und Kai gleichermaßen das Gesicht verzogen. „Planänderung?“, fragte Kai dann und Max nickte eindeutig. „Planänderung“, meinte Max entsetzt und schlug sich dann mit der flachen Hand an die Stirn, was den Halbrussen zusammen zucken ließ. „Was?“ „Heute ist Kinotag … hab ich ja ganz vergessen“

Gott sei dank, dachte sich Kai nur. Kein Kino, doch das dumme Gefühl, dass er sich nicht davor retten konnte, solange er in diesem Körper steckte, ließ ihn nicht los, doch heute war er froh, dass er drum rum kam. „Und was machen wir...“ „Wir können in den Park gehen“, fiel Max dem Anderen ins Wort, nahm seine Hand und zog ihn mit, wobei Kai gar nicht so schnell schalten konnte, als sie dann auch schon im Park ankamen und sich Max ins weiche Gras fallen ließ. „Ist wohl nicht ganz unser Tag, was?“, fragte Max, während sich Kai neben ihm ins Gras fallen ließ und nickte. „Scheint so, aber hier ist es doch auch ganz okay“, versuchte Kai die Situation zu retten, doch da setzte sich Max auf und blickte ihm direkt in die Augen. „Ja, es lässt sich leben“, meinte er dann, beugte sich vor und legte seine Lippen auf die des Anderen, wobei Kai selbst die Augen aufriss und sein Kopf wie leer gefegt war. Er schaffte es gerade noch den Kuss zu erwidern und die Haltung zu bewahren, so dass kein Verdacht aufkam, aber gekonnt war was anderes. Viel zu ungewohnt war es, die Lippen des Amerikaners zu spüren, die Hand, die sich in seinen Nacken legte und ihn näher an sich zog und viel zu beklemmend war das Gefühl, welches sich in ihm ausbreitete, wenn er daran dachte, dass Max gerade eigentlich Takao küssen wollte und sicher nicht ihn, außerdem … Es fühlte sich komisch an, doch er erwiderte ihn, hielt das Bild aufrecht, welches von ihm erwartet wurde, bewegte seine Lippen leicht gegen die des Blonden, schloss nun auch die Augen, wobei es ihm so verkehrt vorkam und so falsch, dass es sein Herz zerspringen ließ und doch tat er es.
 

. . .
 

„Wir sehen uns dann nächste Woche, ja?“, fragte Max nochmal als er mit Takao am Bahnhof stand und auf seinen Bus wartete mit dem er dann nach Hause fahren würde. „Klar, habe ich doch gesagt“, entgegnete Kai, der irgendwie innerlich froh war, wenn Max endlich nach Hause fahren würde. Dieses Versteckspiel ging ihm jetzt schon auf den Senkel, doch was sollte er machen? Solange er Takao noch nicht überzeugt bekam, wäre alles für die Katz. „Gut, wir schreiben ja?“, meinte Max, küsste den Anderen ein letztes Mal auf die Lippen und stieg dann in den Bus ein, welcher dann auch abfuhr.

Es war spät geworden und er war froh als er endlich in die Straße einbog, wo er zur Zeit sein Da sein fristen durfte. Kai war auch froh, dass er dem Großvater Takaos' gerade nicht über den Weg lief, denn wenn er ehrlich war, sehnte er sich nur nach einem: Ruhe! Der Blauhaarige wollte weder etwas sehen, noch etwas hören, denn es war schon kompliziert genug.

Eigentlich war er niemand, der sich viele Gedanken um etwas machte, wenn es passiert war, doch das heute hatte ihm gezeigt, dass es nicht gut gehen konnte und es stand zu viel auf dem Spiel als gedacht … sein Leben. Das von Takao. Einfach alles stand Kopf.

Sachte ließ sich der Halbrusse ins Bett fallen, schloss die Augen und seufzte abermals. Er würde mit Takao reden müssen … so schnell wie es nur ging und wenn er ihm nicht zuhören würde, würde Kai eine andere Möglichkeit finden. Die roten Rubine schlossen sich langsam und der Halbrusse glitt langsam in die Traumwelt ein, wobei das Handy in seiner Hosentasche anfing unruhig zu vibrieren ….



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  gluecksklee86
2013-07-01T19:00:03+00:00 01.07.2013 21:00

Ich finde die Ereignisse überstürztend sich gerade etwas, z. B.:Dass Max jetzt schon merkt,dass etwas nicht stimmt. Jedoch finde ist es dir gut gelungen, Kais Probleme mit dem Date auf den Punkt zu bringen. Ich wäre jetzt sehr neugierig wie das Date zwischen Tyson und Ray läuft. Auf jedenfall bin ich schon sehr auf die nächsten Ideen und Kapitel gespannt.
Von:  Ray-chan
2013-06-30T19:45:09+00:00 30.06.2013 21:45
Eine schöne Idee mit dem Körpertausch, so eine FF habe ich auch mal verfasst (vor einer halben Ewigkeit).
Kai geht anscheinend sehr gelassen mit der Situation um, ich hätte mehr Widerstand erwartet ;p

Bin mal gespannt, wie es weiter geht. Vor allem, wenn Ray dazu kommt.

Eine Sache zum Schluss, die mir aufgefallen ist:
"Die roten Rubine schlossen sich langsam..." <- müssten es nicht die brauen Augen von Tysons Körper sein? ;)
Von:  Traiko
2013-06-12T18:30:56+00:00 12.06.2013 20:30
Wunderbar :D

Dein Schreibstil hat sich verbessert im Vergleich zum letzen Kapitel, das mir etwas zu hektisch vorkam. (Aber vielleicht geht es nur mir so) Dieses mal kam ich viel besser mit xD
Weiter so!

Und jetzt zur Story:
Ich finde es grandios wie Kai versucht Tyson zu spielen, es ihm aber nicht so 100%ig gelingen will. Sehr schön finde ich auch, wie Max sofort bemerkt, dass da etwas im Busch ist. Schade nur, dass er ihm in dem Falle nicht die Pistole auf die Brust gehalten hat, das wäre sicher noch spannender geworden. Besonders für Kai xD Aber vielleicht kommt das ja noch.

Bin mal gespannt wie es weiter geht. Was wohl Hilary und Kenny dazu sagen, wenn ihr Klassemkamerad Tyson von heute auf morgen plötzlich so gut in der Schule ist?
Antwort von: abgemeldet
12.06.2013 20:54
Ich danke dir für das Kompliment und auch dafür, dass du dir mit deinen Kommentaren so Mühe gibst. Ist wirklich sehr hilfreich, danke :)
Von:  _Mika_
2013-06-12T17:24:57+00:00 12.06.2013 19:24
huhuh ich bins :D
Super Kapi, gefällt mir gut wie Kai mit dem leben eines anderen konfrontiert wird. Ich bin ja sowas von gespannt wie es Takao ergeht wenn er Kais familiäreseite kennenlernt xD hoffentlich genauso spitze wie das jetzt <3
Antwort von: abgemeldet
12.06.2013 20:55
Ja, wird wohl denke ich sehr amüsant ;D
Von:  Vampirepriestess
2013-06-12T16:06:48+00:00 12.06.2013 18:06
so also die story ist echt gut ^^
auch dein schreibstil find ich gut.

mein vorschlag, was als nächstes passieren soll, ist:
Voltair hat was bemerkt und ty steckt jetzt in schwierigkeiten, weshalb er auch anruft
Antwort von: abgemeldet
12.06.2013 20:55
Ich danke dir ^^

Voltair?
Hm, ich werde mal schauen.
Von:  Elijah-Mikaelson
2013-03-26T21:27:30+00:00 26.03.2013 22:27
endlich mal zeit zum lesen.
Ahhhh...ja..das wäre geil gewesen, wenn 'Kai' bei Max aufgetaucht wäre.
ICh freu mich schon auf die weiteren Kapitel.
Von:  gluecksklee86
2013-03-25T18:48:53+00:00 25.03.2013 19:48
Deine Idee ist echt super. Und die Tatsache, dass sie tiefe Einblicke in das Leben des jeweils anderen bekommen und damit totals verrückt werden ist absult nachvollziehbar. Trotz allem verstehst du es dein Geschichte mit Humor zu schmücken. Deswegen finde ich sie bisher rundum gelungen!Ich bin schon sehr gespannt auf das nächste Kapitel
Von:  --Lucy--
2013-03-24T20:10:58+00:00 24.03.2013 21:10
Uiii...also deine Idee find ich schon mal super :)
Gefällt mir auch sehr gut deine FF ;)
Der Schreibstil ist super und Fehler hab ich auch keine gefunden bzw keine mit bekommen beim lesen, achte da ja eher unbewusst immer mit drauf^^

Freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Liebe Grüße,
Yuri
Von:  _Mika_
2013-03-24T20:06:02+00:00 24.03.2013 21:06
Also erstmal finde ich die Idee das die beiden ihre Körper getauscht haben sehr interessant und gut. In Manchen Aspekten ist das sicherlich lustig, wie zum beispiel die sache mit kai und dem altem granger^^
mich würde es freuen wenn du sowas ähnliches mit kais großvater oder evtl. seinem vater auch bringen würdest ^^
ansonsten freue ich mich schon wenns weiter geht^^
Von:  Elijah-Mikaelson
2013-03-21T18:31:42+00:00 21.03.2013 19:31
thihih....
ich bin ja live dabei, beim entstehen....im endeffekt.
Ich muss sagen, der Unterschied zwischen deinem Romanstil für RPGS und für Fanfics ist...größer als ich erwartet habe. Aber das liegt wohl daran, dass man bei Fanfics allgemein nur alleine schreibt.
Du weißt auch, was ich von deimem Stil halte.
Um es nochmal zu sagen: das wird episch!


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