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Vielleicht

One Shot Sammlung
von

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Sansa, Loras, Renly

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 1 von 8

Personen / Ort: Sansa, Loras, Renly / Roter Bergfried

Wörter: 936

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Orientierungslos ging Sansa den menschenleeren Gang innerhalb des Roten Bergfrieds entlang, auf der Suche nach einer Person, die sie nach dem Weg fragen konnte.

Nach der Audienz von König Robert war sie von Septa Mordane getrennt worden, als die alte Frau von einem Strom aus Menschen mitgerissen wurde. Sansa hatte gar nicht mitbekommen, dass so viele Adlige nach dem Turnier noch in Königsmund geblieben waren und sich die Schiedssprüche ihres Königs anhörten.

Es schien ihr auch, dass sich, in der Zeit während und vor allem nach den Festtagen, die Burg verändert hatte. Normalerweise war es für Sansa kein Problem den Weg zurück zu dem Turm ihres Vaters zu finden, doch sahen die Gänge in den letzten Wochen anders aus. Und an diesen konnte sie sich nicht erinnern.

Dennoch folgte sie ihm weiter. Irgendwohin musste er schließlich führen und bestimmt würde sie bald auf Wachen oder Diener treffen, die wussten wo sie sich befand.

Wie durch eine göttliche Fügung öffnete sich unweit vor ihr eine Tür und ein junger Mann trat auf den Flur. Sansa konnte das Gesicht ihres Retters noch nicht erkennen, da er die Tür schloss, doch ordnete sie sein vollkommenes Aussehen dem Ritter der Blumen zu.

"Seid gegrüßt, Ser Loras", sprach sie ihn an und hoffte, dass er die Erleichterung in ihrer Stimme nicht bemerkte.

"Lady Sansa", erwiderte der junge Tyrell überrascht, fing sich aber gleich wieder und verneigte sich. "Es ist schön Euch zu sehen."

Es erfreute Sansa, dass sich der Ritter an sie erinnerte, obwohl sie sich erst einmal begegnet waren.

"Aber was macht Ihr alleine in diesem Teil des Schlosses? Ganz ohne Begleitung ist es für eine Damen ungewöhnlich sich hier zu zeigen."

Sansa lief rot an, als sie bemerkte, worauf Loras hinaus wollte. Keine Dame spazierte alleine durch eine fremde Burg, wenn sie nicht etwas verheimlichen wollte. Ohne ein weiteres Wort raffte Sansa ihr Kleid und ging mit schnellen, aber immer noch angemessenen Schritten den Flur zurück. Auch wenn sie nicht mehr wusste, woher sie kam, war es ihr weniger peinlich sich erneut zu verirren, als die Anklage des Ritters anzuhören.

"Bitte wartete", rief Ser Loras, rannte ihr hinterher und blieb vor Sansa stehen. Mit reumütigen Augen sah er sie an. "Verzeiht mir, Mylady. Es steht mir nicht zu so etwas zu sagen. Ihr habt Euch verlaufen?"

"Ja", murmelte Sansa und unterdrückte das Verlangen einfach in Tränen auszubrechen. Sie war schließlich eine Dame und ihr gegenüber stand ein gesalbter Ritter.

"Das kann ich verstehen. Am Anfang habe ich mich auch oft verirrt. Die Burg ist viel größer als Rosengarten. Erlaubt Ihr, dass ich Euch zur Wiedergutmachung, zum Turm der Hand bringe?" Einladend hielt er ihr seinen Arm hin.

Zögerlich ergriff ihn Sansa und ging neben dem Ritter der Blumen über den Flur.

"Ich danke Euch", sagte sie, blickte starr auf den Boden und sammelte den Mut, um ihre Frage zu stellen. "Wo befinden wir uns? Wieso hat es Euch überrascht mich hier zu treffen?"

"In diesem Teil der Burg sind die Räumlichkeiten von Lord Renly und Lord Stannis, ihres und meines Gefolges, meine Gemächer und einige Räume anderer Ritter am Hofe. Keine Dame und keiner der Männer Eures Vaters ist hier untergebracht."

Das erklärte ihr, warum Loras Tyrell sofort wusste, dass sie in diesem Flügel falsch war.

"Loras", hallte der Name des jungen Ritters über den Gang und das Paar blieb stehen.

Die Stimme kam Sansa bekannt vor und als sie sich umdrehte, erkannte sie Lord Renly, welcher zu ihnen kam. Sofort vollführte Sansa einen Knicks und auch Loras verbeugte sich vor dem Bruder des Königs.

Seinem Stand ausnutzend, hauchte der Mann Sansa einen Kuss auf den Handrücken, bevor er sich dem jungen Mann neben ihr zuwandte.

"Darf ich fragen, was ihr beide hier ganz alleine treibt?"

"Ich führe Lady Sansa herum, da ihr noch niemand diesen Teil des Roten Bergfrieds gezeigt hat", sprach Loras für sie.

"Dann hoffe ich, dass du unsere Verabredung wahrnimmst, nachdem ihr euren Rundgang beendet habt", antwortete der Lord zuvorkommend und mit schwachem Nachdruck in der Stimme.

"Natürlich."

Zögerlich blickte Sansa von Ser Loras freundlichem Gesicht zu dem von Lord Renly. Ein leises Lächeln lag darin verborgen, wenn sie auch nicht wusste warum. Die Worte des Ritters der Blumen klangen ihn ihren Ohren beinahe frech, wenn man Rang und Namen der beiden Männer betrachtete.

"Wir sehen uns, Lady Sansa." Der Herr von Sturmkap deutete eine Verbeugung an und ging in Richtung seiner Räumlichkeiten davon.

Unbewusst wollte Sansa ihren Arm von Loras Tyrell lösen, doch der junge Mann legte seine Hand auf die ihre.

"Wovor habt Ihr Angst?", fragte er und führte sie wieder den Gang entlang.

"Ihr solltet lieber zu Lord Renly gehen, anstatt Euch um meine Probleme zu sorgen", meinte Sansa, die nicht wollte, dass der Bruder des Königs schlecht von dem Ritter dachte. "Ihr werdet bestimmt Ärger bekommen, solltet Ihr Euch noch mehr verspäten."

Mit einem wohlwollenden Lächeln betrachtete Ser Loras die Nordländerin. "Lasst das nur meine Sorge sein. Lord Renly wird verstehen, dass es die Pflicht eines Ritters ist, einer Dame in Not zu helfen."

Besorgt blickte Sansa ihn weiter an. Seine Worte konnten sie nicht umstimmen.

"Ihr müsst mir glauben. Lord Renly ist ein sehr guter Freund. Er wird mir verzeihen, dass ich ihn habe warten lassen", erklärte ihr Loras und Sansa glaubte einen leichten Rotschimmer auf seinem Gesicht zu sehen. "Wenn es Euch beruhigt verspreche ich, dass ich sofort, nachdem wir den Turm der Hand erreicht haben, zu Lord Renly gehen werde. Aber nur, wenn Ihr mir noch einmal Euer hübsches Lächeln schenkt."

Sansa war sich sicher, dass sie diesmal rot wurde, doch musste sie aufgrund der schmeichelnden Worte grinsen.

Balon, Theon, Ned

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Warnung: OOC

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 2 von 8

Personen / Ort: Balon, Theon, Ned / Peik

Wörter: 560

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Kraftlos saß der Lord über die Eiseninseln auf dem steinernen Boden seiner Halle und versuchte die Ausmaße seiner Revolte zu erfassen. Anstatt die Freiheit seiner Inseln zu erstreiten, hatte er sie an den Rand einer Katastrophe geführt. Tapfere Männer und Frauen waren für ihn und seine Ziele in den Tod gegangen. Genau wie seine beiden ältesten Söhne, als sie ihre Heimat verteidigten. Hätte Balon Graufreud den Preis für seine Rebellion vorher gekannt, hätte er sich lieber den Worten seines Königs gebeugt.

Doch dies war bald nicht mehr wichtig. Robert Baratheon und seine Hand waren in Peik. In einer letzten großen Schlacht hatten sie die Mauern überwunden und seinen Wiederstand gebrochen. Nun würden sie über ihn Gericht sprechen und seinen Kopf verlangen. Nichts anderes würde Balon tun. Doch tat es ihm um seine Familie leid. Seine Frau stand hinter ihm und ihr kleiner Sohn klammerte sich an sie. Er war voller Furcht, da er nicht verstand was vor sich ging.

"Balon Graufreud."

Sein König saß auf dem Thron der Eiseninseln und blickte auf ihn und seine Familie herab. Rechts neben Robert standen seine Hand, Jon Arryn, auf der anderen Seite Eddard Stark, Mitstreiter und guter Freund des Königs.

"Ihr seid des Verrats und der Rebellion gegen Euren König angeklagt. Eure Taten haben viel Trauer und Leid über die Sieben Königslande gebracht, als Ihr versuchtet die Unabhängigkeit für Euch zu erkämpfen. Viele würden Euren Kopf dafür verlangen und die Mauern von Peik damit schmücken. Doch da Ihr auch mutig genug ward Euren Mann zu stehen, gebe ich Euch eine zweite Chance. Ihr und Eure Familie bleibt am Leben. Ihr behaltet all Eure Titel und Ländereien, wenn Ihr mir hier und jetzt erneut die Treue schwört. Solltet Ihr diesen Eid aber noch einmal brechen, werde ich keine Gnade mehr gewähren."

Balon glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Er würde an diesem Tage nicht sterben. Vorsichtig drehte er sich zu seiner Frau um, die ihren gemeinsamen Sohn an sich drückte. Er würde auch ihr Leben retten können.

"Ich kann zwar nicht wiedergutmachen, was ich getan habe. Aber ich erkenne Euch als wahren König der Sieben Königslande an und schwöre Euch, dass ich Euch immer dienen werden." Balon zog sein Schwert aus der Scheide und legte es vor sich auf den Boden. "Mein Schwert ist Euer."

"Sehr gut", sagte Robert Baratheon und klatschte in die Hände. "Dann wäre dies erledigt. Nur noch eines, Graufreud. Meine Berater und ich haben entschieden, dass Euer Sohn, Theon, bei Lord Eddard Stark auf Winterfell aufwachsen wird."

Der Lord der Eiseninseln hörte seine Frau entsetzt keuchen und die Stimme seines Jungen, die fragte warum sie weine.

"Ich werde auf Ihn achten, wie auf meinen eigenen Sohn, Lady Alannys", versprach Eddard Stark. "Er wird zusammen mit meinen Kindern aufwachsen und lernen was die Pflichten eines Lords sind, damit er einmal den Thron von Peik besteigen kann."

Der Herr von Winterfell stieg die Treppe hinunter und schritt auf die Frau zu.

Zögerlich küsste sie das Haar ihres Sohns und ließ ihn los. Fragend sah Theon von seiner Mutter zu seinem Vater.

"Mein Junge", flüsterte Balon und griff nach der Hand seines Kindes. "Mache mir keine Schande. Du bist ein Graufreud. Vergiss das niemals."

"Komm mit mir", sagte Eddard und hielt seinem Mündel eine Hand hin.

Mit dem Zuspruch seiner Mutter, nahm Theon die Hand und verließ zusammen mit dem Lord die Halle.

Davos, Stannis

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 16 Jahren

Kapitel 3 von 8

Personen / Ort: Davos, Stannis / Drachenstein

Wörter: 415

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Ohne Vorwarnung schlug das Hackbeil das erste Mal auf das Holzbrett und entzweite den ersten Finger von Kapitän Davos. Drei weitere Male ließ Stannis Baratheon das Metzgerswerkzeug hinabsausen und bestrafte den Schmuggler für sein jahrelanges Treiben.

Ohne Regung im Gesicht vollzog der Lord von Sturmkap seinen Urteilsspruch. Er verzog auch keine Miene, als Blut ihn bespritzte und die Knochen unter der scharfen Klinge brachen und splitterten. Nicht einmal der unterdrückte Schrei Davos', als er die vierte Fingerkuppe verlor, veränderte seinen Ausdruck.

Erst als Stannis einen Schritt zurück trat und es schien, als ob er sein blutiges Werk betrachten würde, wich ein kleiner Teil des zur Schau gestellten Grimms. Der Seemann kauerte vor ihm und presste die blutigen Stümpfe seiner Finger an seinen Körper. Mit der anderen Hand sammelte er die abgeschlagenen Glieder ein, nahm sie in die Hand und seine gesunden Finger schlossen sich um sie. Mit aschfahlem Gesicht sah Davos auf und blickte seinen Richter abwartend an.

"Kniet Euch vor mich, Schmuggler", befahl Stannis und hatte das Beil gegen sein Schwert getauscht. Zitternd kam Davos auf die Beine und kniete sich vor dem Lord auf den Boden.

Stannis Baratheon hob sein Schwert und berührte mit der Schwertschneide die Schulter des Mannes. "Hiermit ernenne ich Euch zum Ritter. Erhebt Euch, Ser Davos. Ihr seid nun Herr über Seewert."

"Mylord, ich danke Euch", sprach der eben ernannte Ritter und rappelte sich auf. Freude durchströmte ihn und für den Moment konnte er die Schmerzen in seiner verstümmelten Hand vergessen.

Doch Stannis tat dies nicht. "Maester, kümmert Euch um Ser Davos' Hand. Er soll mir dienen und nicht an Wundbrand oder ähnlichem sterben."

"Wie Ihr wünscht, mein Lord." Cressen schob sich an ein paar Mitgliedern von Stannis Hofstaat vorbei und eilte auf den immer noch blutenden Davos zu. Er umwickelte die verletzte Hand mit einem zuvor präparierten Tuch und führte den ehemaligen Schmuggler aus dem Saal.

Auf dem Weg zu dem Turm des Maesters öffnete Davos seine unversehrte Hand und starrte die vier leblosen Glieder an.

"Warum habt Ihr sie nicht zurück gelassen?", fragte Cressen, dem das Tuen seines Patienten nicht entgangen war. "Ich kann sie Euch nicht wieder annähen. Niemand kann das."

"Sie waren ein geringer Preis", murmelte Davos, "für Ländereien, einen Titel und die Erlassung weiterer Strafen für meine Familie und mich. Diese Finger sind wahre Glücksbringer. Ich werde sie behalten. Maester, könnt Ihr sie konservieren?"

Verdutzt starrte Cressen den Kapitän an. "Natürlich. Ich hätte niemals gedachte, dass jemand seinen abgeschlagenen Fingern so viel Bedeutung beimisst."

Stannis Hofstaat

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 4 von 8

Personen / Ort: Stannis Hofstaat / Drachenstein

Wörter: 213

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Erschrocken sprang Stannis' Hofstaat auf ihre Füße und blickte ehrfürchtig auf die Rote Frau und Maester Cressen. Der alte Mann lag auf dem Boden, während sein Gesicht rot anlief und seine Augen immer größer wurden.

"Das ist die wahre Macht von R'hllor", verkündete Königin Selyse und eilte an die Seite ihrer Priesterin. "Er hat Sie vor Schaden bewahrt."

An Cressens Seite war Davos getreten. Mit seiner unversehrten Hand griff er nach der seines Vertrauten. Der Griff des Maesters war für seine sonstige Konstitution ungewöhnlich stark. Davos schob dies auf den unerbittlichen Todeskampf, den der Mann ausfocht.

Doch dann wurde seine Hand locker und glitt aus der des Kapitäns. Sofort fühlte Davos Cressens Puls, doch dieser war verschwunden. Sein Kampf verloren.

"Er ist tot", ließ der Zwiebelritter die anderen um den Tisch herum wissen und suchte den Blick seines Lords. Er fragte sich, ob es auf dieser Welt noch Gerechtigkeit gab oder ob diese Frau über den Gesetzen stand, die Stannis schätzte.

"Das geschieht ihm recht", zischte Selyse. "Er hat es darauf angelegt Melisandre zu vergiften."

"Sei still", befahl Stannis seiner Frau und drehte sich zu seinem neuen Maester um. "Maester Pylos, bringen Sie und Davos Cressens Körper auf sein Zimmer. Septon Barre, Ihr begleitet Sie und richtet den Leichnam für die Beerdigung her."

Tyrion, Attentäter

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 5 von 11

Personen / Ort: Tyrion, Attentäter / Roter Bergfried

Wörter: 637

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Erst nachdem sich Tyrion auf dem gepolsterten Sessel bequem hingesetzt hatte, wandte er sich an die beiden Goldröcke, welche die Tür flankierten.

"Lasst mich mit unserem Gast alleine. Ich würde gerne mit ihm unter vier Augen sprechen", befahl die Hand des Königs und wollte die beiden Soldaten mit einem Winken entlassen.

Kurz tauschten die Wachen einen fragenden Blick miteinander aus, bevor einer von ihnen vortrat und ihre Bedenken zum Ausdruck brachte. "Mylord, seid Ihr sicher? Der Mann ist gefährlich. Er hat einen der unseren getötet, als er sich Zugang zu der Stadt beschafft hat."

"Und weiter?", fragte Tyrion und trommelte ungeduldig mit seinen Fingern auf der Lehne. "Ihr habt ihn gefesselt. Wollt Ihr mir sagen, Ihr habt bei Eurer Arbeit geschlampt und er kann sich wie ein Aal aus den Seilen winden?"

Angst und Entrüstung huschten über das Gesicht des Soldaten. "Die Seile werden halten. Wir werden vor der Tür warten, falls Ihr uns braucht, Mylord."

Nach einer steifen Verbeugung verließen die beiden Goldröcke den Raum.

Als die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, richtete Tyrion seine Aufmerksamkeit auf den Mann vor ihm.

An die Lehne und Stuhlbeine war eine unscheinbare Gestallt gefesselt, die es vollbracht hatte den vielen Wachen, welche um die Burg verteilt waren, zu entgehen. Er war ausgesandt worden, um König Joffrey zu meucheln, doch die Königsgarde hatte ihn gefasst, bevor er seinen Auftrag ausführen konnte.

"Wisst Ihr", sprach Tyrion im Plauderton, "man könnte es als Schande betrachten, dass Euer Plan, den König zu ermorden, schief gegangen ist. Für viele Bürger der Königslande wäre es ein Segen gewesen, wenn Joffrey die Nacht nicht überlebt hätte. Doch leider musstet Ihr seiner Garde in die Arme laufen."

Die Pause, welche Tyrion aufkommen ließ, transportierte ihre eigene Botschaft und es schien, dass der Mann sie verstand, da er selbst das Wort ergriff. "Macht Ihr Euch über mich lustig, Lennister? Seit wann stehen wir auf derselben Seite? Ihr könnt unmöglich den Tod Eures Neffen wünschen. Er hat Euch ein weiches Bett im Turm der Hand geschenkt und lässt Euch auch nicht am Hungertuch nagen."

Die dunklen Augen des Attentäters funkelten den Mann des Königs herausfordernd an.

"Habe ich das jemals behauptet?" Tyrions Blick war mindestens genauso intensiv. "Dass Joffreys Unterjochung und die skrupellosen Methoden meiner Schwester nicht gut für das Volk sind, weiß jeder. Ich wollte nur ausdrücken, dass Ihr ein Held sein könntet, wäret Ihr nicht geschnappt worden, Assassine. Jetzt werdet Ihr als unscheinbare Gestallt auf einem Eisenspieß enden. Aber da Ihr nur das Beste für die Menschen in den Königslanden im Sinn hattet, gebe ich Euch eine Chance, wenigstens Eurer Familie eine letzte Nachricht zukommen zu lassen. Wer ist Euer Auftraggeber?"

Für Sekunden schloss der Mann seine Augen, als ob er über den Vorschlag nachdenken würde.

"Nein", entschied der Attentäter und öffnete seine Augen wieder. "Helft mir mein Ziel zu erreichen und macht Euch selbst zum König auf dem Eisernen Thorn. Wenn die Stimmen in der Gosse Recht haben, wäret Ihr ein sehr viel besserer König. Schon jetzt setzt Ihr Euch für Joffreys Volk ein, anstatt es mit den anderen Lords auszubeuten. Helft uns und wir werden Euch helfen."

"Verrat?", lachte Tyrion. "Niemals wird mein hoher Vater es zulassen, dass ich öffentlich meine Hand gegen einen anderen Lennister erhebe. Sonst bringt er mich mit seinen eigenen Händen um. Entweder verratet Ihr mir Euer Geheimnis oder Ihr seid vor dem Morgengrauen tot."

"Lieber sterbe ich, als Euch dies zu erzählen, Gnom. Mein Auftraggeber schickt andere, die geschickter sind als ich."

"Dann werden auch diese eine Verabredung mit Ser Ilyn Payn haben", versprach Tyrion mit einem bösen Grinsen im Gesicht, als er vom Stuhl sprang. Selbstbewusst stellte er sich vor den Gefangenen, der ungerührt auf die Hand des Königs herab blickte. "Ihr seid alles Narren, wenn ihr denkt, ihr könntet euch Joffrey einfach so vom Hals schaffen."

Mormont, Yoren, Jon

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 6 von 27

Personen / Ort: Mormont, Yoren, Jon / Schwarze Festung

Wörter: 1.065

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Unruhig schritt der Lord Kommandant der Nachtwache in seinem Turmzimmer auf und ab, während er auf seinen Besucher wartete. Jeden noch so kleinen Dreckklumpen, der dabei von den Stiefeln abfiel und auf dem Boden landete, beobachtete Jon mit Verdruss. Er wusste, dass er den Boden putzen durfte, falls sie nicht sofort zurück hinter die Mauer ritten, sobald Mormonts Unterredung mit ihrem schwarzen Bruder beendet war.

Das laute Pochen an der schweren Tür kündigte den Gast des alten Bären an. Als sie auf ging und Yoren sich in den Raum schob, musste Jon ein Schaudern unterdrücken. Seit ihrem letzten Treffen war der Mann der Nachtwache scheinbar um Jahre gealtert.

"Ihr seht schrecklich aus", stellte auch Mormont fest und zog einen Stuhl von seinem Tisch zurück. "Setzt Euch und erzählt mir, was passiert ist. Jon, bring Yoren und mir Wein."

"Vielen Dank, Lord Kommandant." Mit verkniffenem Gesicht ließ sich Yoren auf den Stuhl fallen. "Ich bin froh, dass Ihr da seid. Jeden Tag habe ich damit gerechnet, dass diese Verbrecher die Schwarze Festung vor Euch erreichen und versuchen uns alle zu töten."

"Das ist absurd." Jon stellte gerade die beiden Becher Wein auf den Tisch, als er, ohne es zu wollen, die Worte aussprach.

"Was weißt du schon, Bursche?", schnauzte ihn Yoren an und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Becher. "Das gleiche dachte ich auch immer, bis uns diese Hunde in der Nacht überfallen haben. Als Strafe für mein Vertrauen trage ich bis zu meinem Tod eine hässliche Narbe auf meinem Oberkörper. Der betrunkene Celladar hat gesagt, es ist ein Wunder, dass ich es lebendig hierher geschafft und noch nicht ins Gras gebissen habe. Wenn das Wechseln der Verbände nicht so höllisch schmerzen würde, wäre es mir eine Freude dir die Wunde zu zeigen und wie viel diese Lennisters auf alte Schwüre geben."

"Das genügt", entschied Mormont und schickte Jon zurück in den Hintergrund, wo er warten sollte, bis er wieder gebraucht wurde. "So etwas hat es seit der Gründung der Nachtwache noch nie gegeben. Das stimmt. Aber deswegen wollt Ihr mich nicht sprechen, oder? An diesem Angriff können wir nichts ändern, ganz gleich wie brutal er war und Joffrey macht nicht den Eindruck, als ob er sich für seine Männer entschuldigt."

Mit einem säuerlichen Gesicht nickte Yoren. "Nicht dieser Junge. Er ist ein eiskalter Hund. Er sah Eddard Stark lieber tot, als ihm die Möglichkeit gelassen zu haben das Schwarze anzulegen und uns hier zu helfen. Ein anderer König würde sich besser für uns und das Volk erweisen."

"Und an wen denkt Ihr?" Der Lord Kommandant der Nachtwache ließ sich in seinem Stuhl zurücksinken. Das Gespräch nahm eine Wendung an, die ihm nicht gefiel.

"Gendry", antworte Yoren knapp. "Man hat mir Geld dafür bezahlt, dass er lebend die Mauer erreicht, da er ein Bastard des toten Königs ist. Gerüchten zufolge hat Joffrey alle anderen unehelichen Kinder Roberts, welche in Königsmund lebten, umbringen lassen, um seinen Anspruch auf den Thorn zu festigen. Falls es zu einer Revolte gegen Joffrey kommt und man ihn absetzt, könnte Gendry unser nächster König werden. Vorausgesetzt er legt nicht den Eid ab."

Yorens unausgesprochene Worte waren für Jon klar hörbar. Ein König, der die Nöte der Nachtwache mit eigenen Augen gesehen hatte, war eher bereit sich für die Bruderschaft und ihren ewigen Krieg einzusetzen. Auf Menschen wie Joffrey, der nur den Sommer in Königsmund kannte, konnten sie nur schwer bauen.

Auf Mormonts Schulter krächzte sein Rabe, als ob auch er die Botschaft verstanden hätte. "König. König. König."

"Das kann ich nicht akzeptieren", brummte der Bär und wollte seinen Raben mit der Hand von der Schulter schieben, da das Tier unruhig umher sprang. "Niemand kann der Nachtwache dienen, ohne den Eid zu leisten. Ich werde nicht zulassen, dass diese Regel gebrochen wird, nur weil der Junge ein Bastard Roberts ist. Yoren, außerdem habt Ihr es eben noch selbst gesagt. Wir schließen uns keiner Partei an. Die Kriege um den Thron gingen uns noch nie an und werden sie auch in der Zukunft nicht."

"Als ob ich das nicht wüsste." Wütend schlug Yoren mit seinem Becher auf den Tisch und verschüttete dabei den Wein. "Jahrelang hat mir diese Regel mein Leben gerettete, hat mir auf dem Königsweg Diebe und anderes Gesindel vom Hals gehalten, mir manchmal ein Bett beschert oder den Platz an einer hohen Tafel. Doch niemals sind die Männer an meiner Seite oder ich selbst Opfer eines Angriffs geworden, da die Menschen noch wussten, was wir für sie tun. Jetzt setzt sich jemand darüber hinweg und tötet unsere Brüder und hätte auch beinahe mich umgebracht und wir ignorieren diese Provokation?" Drohend richtete sich Yoren zu seiner vollen Größe auf und starrte auf den Lord Kommandanten hinab. "Wir haben niemals in die Belange der Königslande eingegriffen und niemand hat sich uns in den Weg gestellt. Doch nun, da sich die Zeiten geändert haben, sollten wir uns gegen den König stellen, bevor er sich entscheidet, die Nachtwache zu vernichten. In Königsmund und zu Beginn meiner Rückreise hörte ich das Gerede von einem Widerstand gegen Joffrey. Dieser Mann, der mir Gendry anvertraute, muss zu ihnen gehören. Wir sollten den Jungen bei uns behalten und auf den Moment warten, wenn sie Joffrey stürzen. Dann können wir Gendry gegen Waffen und neue Männer eintauschen. Vielleicht hätten wir anschließend sogar einen Fürsprecher auf dem Thron sitzen. Gendry muss nur sehen, wie dringend wir bessere Leute benötigen, die die Mauer halten sollen. Und wir selbst haben nicht in diesem Krieg mitgekämpft, falls es Sie beruhigt."

Schweigend hatte Mormont dem Redefluss gelauscht und entweder Yoren oder seinen Becher mit Wein beobachtet.

"Was meinst du, Schnee?", fragte der alte Bär und fixierte seinen Kämmerer mit den Augen.

Überrascht zuckt Jon zusammen. Er hatte sich eher als stillen Beobachter gesehen, nicht als jemanden der seine Meinung vertreten sollte.

Auf den ersten Blick hatten beide Männer Recht. Er selbst hatte in den letzten Monaten an der Entscheidung genagt, ob er seinem Halbbruder in den Krieg folgen sollte und demnach alles wofür die Nachtwache stand mit Füßen treten sollte. Doch er war geblieben, wenn auch zu Beginn nicht freiwillig. Und normalerweise würde er zurückschlagen, falls man ihn angriff. Doch konnte die Nachtwache schlecht in den Krieg ziehen und ihre Pflichten vergessen. "Ich stimme Yoren zu. Wir sollten Gendry hier behalten und ihn nicht den Eid ablegen lassen. Wir können ihm Schutz vor den Goldröcken bieten und dafür kann er Noye zur Hand gehen."

Nachtwache, Gendry

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 7 von 32

Personen / Ort: Nachtwache, Gendry / Schwarze Festung

Wörter: 456

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Das prasselnde Feuer in dem Kamin und das flackernde Licht, welches den Raum erhellte, gaben der Szenerie innerhalb des Speiseraums der Schwarzen Festung einen gefährlichen Unterton. Für Mormont und Yoren waren zwei Stühle vor der Feuerstelle platziert worden. Ihre glühenden Silhouetten erfüllte Gendry mit Ehrfurcht. Etwas abseits der beiden Männer stand Jon Schnee und wachte über den Lord Kommandanten.

Gendry war eben eröffnet worden, dass er ein Bastard von König Robert sei und die Goldröcke aus diesem Grund nach ihm suchten.

"Wir können davon ausgehen, dass sie auch dich töten werden, wenn sie dich finden. Wie alle anderen von Roberts Bastarden, die in Königsmund waren", erklärte Yoren, welchem der junge Mann in der Hauptstadt anvertraut worden war. "Da du der Lehrling eines Schied warst, wirst du bis zum Ende des Krieges unserem Schied helfen. Die kalten Winde ziehen auf und die Wildlinge marschieren in unsere Richtung. Nyon kann jede helfende Hand gebrauchen."

Ungläubig starrte Gendry den Bruder der Nachtwache an. Mit steigendem Puls öffnete und schloss er seine Hände in stiller Wut. "Wieso soll ich dem Schied helfen bis der Krieg vorbei ist? Wollt ihr mich danach rausschmeißen oder Joffrey ausliefern, falls er gewinnt?"

"Nein." Mit einer beschwichtigenden Geste, wollte Mormont Gendrys Temperament zügeln. "Es gibt zwei Möglichkeiten. Falls einer der Brüder Roberts, der junge Stark oder Joffrey den Krieg gewinnt, wirst du in die Nachtwache aufgenommen. Wenn aber eine fünfte Partei die Macht übernimmt und dich auf dem eisernen Thron sehen möchte, werden wir dich zurück nach Königsmund schicken." Mormont machte eine Pause, um seinem Zuhörer die Chance zu geben das Gesagte zu verarbeiten. "Im Grunde gibt es noch eine dritte Möglichkeit. Du kannst jederzeit die schwarze Festung verlassen. Wir schulden uns gegenseitig nichts und Yorens Auftrag war nur gewesen, dich bis zu der Mauer zu bringen. Für die Zeit danach kannst du deine eigene Entscheidung treffen. Wir geben dir genügend Zeit deine Antwort zu bedenken."

Bevor der Lord Kommandant Jon an seine Seite ordern konnte, hatte Gendry bereits seine Stimme erhoben. "Die benötige ich nicht. Ich werde bleiben und wenn der Krieg endet, entweder nach Königsmund zurückkehren oder den Schwur ablegen. Wohin soll ich auch gehen? Ich habe keine Familie und werde in allen Städten gesucht. Hier habe ich eine Aufgabe. Noye wird mich wirklich brauchen. Die ganzen Kettenhemden haben rostige Glieder und sind abgenutzt. Sie müssen dringend ausgebessert und die Schwerter geschliffen werden." Zum ersten Mal seit geraumer Zeit löste sich sein Blick von den älteren Männern und er starrte zu der Tür, welche auf den Hof führte. Lärm von dem Kampftraining drang durch das Holz. "Außerdem habe ich den Haufen da draußen bereits in mein Herz geschlossen. Ich hoffe, dass jemand Joffrey im Krieg besiegt. Freunde sind mir wichtiger als ein Thron."

Bran, Jojen, Meera

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 8 von 40

Personen / Ort: Bran, Jojen, Meera / Winterfell

Wörter: 576

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Die strahlende Sonne des endenden Sommers erhellte den Götterhain und wärmte die Menschen in seinem Inneren. Sie hatten, ungeachtet der schweren Zeit, welche vor ihnen lag, ihren Spaß.

Mit Mühe erholte sich Bran von dem letzten Lacher. Er war froh, dass die beiden Reet Sprösslinge noch auf Winterfell waren. In ihrer Gegenwart vergaß er sein Dasein als Krüppel, da sie wie einen normalen Menschen behandelten und nicht mit Mitleid ertränkten oder verspotteten. Aus diesem Grund hörte Bran den beiden auch immer aufmerksam zu. Einen Satz von Jojen konnte er nicht vergessen und in dieser gelösten Atmosphäre wollte Bran seinen Freund endlich darauf ansprechen.

Mit einem entschlossenen Blick fasste er den Reet Jungen in die Augen. "Kannst du dich an den Nachmittag hier im Götterhain erinnern, als du mich nach meinen Träumen gefragt hast?"

Das Lächeln verschwand aus Jojens Gesicht und er nickte. Die damalige Situation war alles andere als lustig gewesen.

"Als Sommer und Struppel auf dich losgingen, hast du gesagt, dass du dich nicht fürchtest, weil du weißt, dass du an dem Tag nicht sterben würdest. Hast du deinen Tod gesehen? In einem Grünen Traum?"

Abermals nickte Jojen. "Ja, das habe ich."

Bran wollte nach den Einzelheiten fragen, doch Meera, die abrupt aufstand, hielt ihn davon ab.

"Wenn ihr euch darüber unterhalten wollt, werde ich gehen." In ihrem Gesicht spiegelten sich die verschiedensten negativen Emotionen wieder. "Bruder, auch wenn ich sonst an deine Träume glaube. In diesem Fall musst du dich getäuscht haben. Du wirst im hohen Alter in Grauwasser Wacht sterben."

Ohne weiteres Wort stapfte sie in die gleiche Richtung davon, in welcher Sommer vor einiger Zeit verschwunden war.

"Es tut mir Leid. Ich wollte Meera nicht verärgern." Brans Worte waren aufrichtig und er schalt sich selbst für die Idee, Jojen nach dem Hintergrund seiner Aussage zu fragen.

Doch dieser schüttelte den Kopf. "Es ist nicht deine Schuld. Sie reagiert auf dieses Thema immer so. Das konntest du nicht wissen. Meera ist auch nicht wütend, sondern verunsichert, weil sie die Wahrheit nicht akzeptieren will."

"Erzählst du mir trotzdem von deinem Traum?", fragte Bran vorsichtig.

"Natürlich", antworte Jojen und sofort begann der junge Stark näher zu rücken.

"Glaubst du an Drachen?", wollte Jojen wissen.

"Maester Luwin sagt, es gibt keine mehr. Der letzte richtige Drache ist vor hunderten Sommern gestorben. Die anderen wurden immer kleiner, bis sie so groß wie Hunde waren."

Mit der Antwort unzufrieden, wiederholte Jojen seine Frage. "Das wollte ich nicht wissen, sondern ob du an Drachen glaubst, Bran."

"Ich weiß es nicht", murmelte Bran. "Vielleicht weit im Osten, dort wo Valyria einst war. Dort könnte es noch Drachen geben."

Die moosgrünen Augen des Reet Jungen fixierten sich auf den kleinen Teich im Götterhain, aber Bran hatte den Eindruck, dass Jojens Blick auf etwas in weiter Ferne gerichtet war.

"In meinem Traum ist es Winter", berichtete Jojen, nach einiger Zeit des Schweigens. "Ein langer und kalter Winter. Überall herrscht Krieg, als eine weißhaarige Frau vor mir am Himmel erscheint. Sie reitet auf einem riesigen schwarzen Drachen, der alle ihrer Feinde verbrennt. Ich stelle mich ihr in den Weg. Sie befiehlt ihrem Drachen etwas auf valyrisch. Er speit wieder Feuer und ich verbrenne."

Erschüttert verarbeitete Bran die Informationen, die wild in seinem Kopf umherschwirrten. Es gab noch Drachen, einer kam nach Westeros und wurde sogar von einer Frau beherrscht. Und alles was sie bringen würde war der Tod.

"Hast du dich vielleicht doch getäuscht?", fragte Bran hoffnungsvoll.

Jojen schüttelte traurig seinen Kopf. "Nein."

Bran, Jojen

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 9 von 37

Personen / Ort: Bran, Jojen / Westeros

Wörter: 284

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Mit Grauen in den Augen humpelte Bran zu der Stelle, wo sein Freund auf dem Boden lag und sich nicht mehr bewegte. Dessen grün schattierte Kleidung war verdreckt und mit Blut durchzogen. Mehr erschrak ihn aber wie schlaff und verdreht der Körper des Mannes war.

"Jojen", sprach ihn Bran an und legte ihm vorsichtig eine Hand auf den Arm. Er wusste nicht, welche schlimmen Verletzungen Jojen davon getragen hatte und wollte ihm bestimmt keine weiteren Schmerzen zufügen.

Langsam öffneten sich Jojens Augen. Selbst die grünen Iriden wirkten verschleiert, als sie in den in den wolkenlosen Himmel blickten.

"Ich habe nicht erwartete, dass es ein so schöner Tag sein wird", murmelte der Reet Abkömmling und schloss wieder seine Augen. Sein Atem rasselte, als er tief die Luft einsog.

"Was redest du da?", fragte Bran verzweifelt und packte Jojen fester am Arm. "Es wird alles wieder gut. Ein Maester wird sich um dich kümmern und gesundpflegen. Dein Grüner Traum muss nicht in Erfüllung gehen. Das weißt du!"

"Das weiß ich", wiederholte Jojen und seine Lider öffneten sich noch einmal. Seine grünen Augen schimmerten nur noch matt, während er seinen Freund betrachtete. "Ich bin froh, dass ich mich damals getäuscht habe und du überlebt hast."

"Genauso wie du heute falsch liegst. Du wirst auch leben. Wir werden zusammen den neuen Frieden begrüßen und uns den Dingen widmen, für die wir bis jetzt keine Zeit hatten."

Jojen brachte ein schmerzverzerrtes Lächeln zustande.

"Wieso musst du immer stur wie ein Esel sein?", fragte er Bran, während das verkrampfte Lächeln erstarb. "Auch ohne Grünen Traum und einen Maester, spüre ich, dass ich den Tag nicht überleben werde."

"Ich werde dich vermissen." Bran ergriff Jojens Hand und weinte zusammen mit ihm.

Margaery, Loras

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 10 von 37

Personen / Ort: Margaery, Loras / eine Zeltstadt

Wörter: 608

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Neue Reiter trafen ein. Margaery erkannte das an dem Lärm, der in der Zeltstadt aufwallte. Ein Mann brüllte Befehle. Wahrscheinlich wurde nach Diener verlangt, die sich um die Pferde und ihre Reiter kümmerten.

Auch wenn dies nicht der Umgang war, in dem die junge Königin aufgewachsen war, so hatte sie sich schnell an diese Situation gewöhnt. Vor Wochen wäre sie noch neugierig aus ihrem Pavillon getreten, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Doch mittlerweile berührte es sie nicht mehr. Wenn sie wichtige Nachrichten mitgebracht hätten, würde sie sofort darüber informiert werden. Was in den seltensten Fällen geschah.

Überraschenderweise schwoll der Lärm weiter an, Männer in der Nähe ihres Zeltes riefen sich Neuigkeiten zu und rannten in die andere Richtung davon.

Nun doch interessiert stand Margaery auf und suchte sich einen Umhang aus ihrer Garderobe, der nicht zu prunkvoll und dennoch schick wirkte. Als sie sich in das wollende Kleidungsstück gehüllt hatte, teilte sich die Zeltplane im Eingangsbereich und ein Mann tauchte auf. Im Gegenlicht, der Fackeln vor ihrem Pavillon, konnte sie ihn nicht erkennen und wollte nach seinem Begehr fragen.

"Er ist tot, Margaery", raunte die Gestalt und seine Stimme klang brüchig vor Trauer. "Renly ist tot."

Noch bevor sich ihre Augen an die Lichtsituation gewöhnt hatten, erkannte sie ihren Bruder, der in sich zusammengesunken vor ihr stand. Mit seinen Händen umklammerte er die dünne Krone, welche Margaery als Renlys erkannte. Sie sah auch rote Flecken auf dem Goldband und auch das Blut auf Loras Kleidung.

"Was ist passiert?", fragte sie und tausend Szenarien entsprangen gleichzeitig ihrer Phantasie. In einer sah sie ihren Bruder über der Leiche ihres Mannes stehen.

"Ich weiß es nicht", murmelte er und trat weiter in das Zelt. Der Eingang schloss sich hinter ihm und sie waren beide alleine.

Es schien als würden sich Loras Schultern noch weiter senken, als er auf seine Schwester zuging und sie in seine Arme schloss.

"Er ist tot", wiederholte er. "Jemand hat ihn in seinem eigenen Zelt ermordet, als er seine Rüstung vor der Schlacht gegen Stannis anlegte. Nur Brienne und Catelyn Stark waren bei ihm. Es muss eine von ihnen gewesen sein oder beide zusammen. Sie haben ihn ermordet und sind anschließend verschwunden. Renly hatte nicht einmal die Chance sich zu wehren. Sie griffen ihn einfach hinterrücks an. Er war sofort tot. Wir konnten nichts tun."

"Nein", antwortete Margaery, als wolle sie die Frauen vor der Anklage schützen, doch stattdessen wurde ihr bewusst, dass ihr Mann gestorben war und sie nun eine junge, königliche Witwe war.

Ihr Körper erschlaffte und der Umhang rutschte ihr von den Schultern, doch hielt sie sich an ihrem Bruder fest, als sie bitterlich weinte und auch er sich vollends seiner Trauer hingab.

"Was werden wir jetzt tun?" Margaery blickte zu Loras auf und dachte an das riesige Heer, das nun keinen König mehr besaß. Was würde nun mit ihm geschehen? Würde es sich auflösen oder weiter nach Königsmund marschieren? Doch unter welchem Befehl?

"Ich weiß es nicht." Loras ließ seine Schwester los und setzte sich auf das Bett. Seine verweinten Augen und die roten Flecken auf seinen Wangen, gaben ihm das Aussehen eines verzweifelten Jungen, der noch lange nicht das Mannesalter erreicht hatte. In seinen Händen drehte er die herrenlose Krone.

"Bist du schwanger?", fragt er leise. "Mit der Aussicht auf einen Erben könnten wir die Lords und Ritter an uns binden und das Heer zusammen halten."

Margaery wurde rot. Dies war kein Thema, welches man mit seinem Bruder besprach, doch sie erkannte die Notwendigkeit in dieser Situation.

"Wahrscheinlich, aber genau kann ich es noch nicht sagen", gestand sie. "Wie du weißt, haben wir uns alle Mühe geben und ich bin sehr zuversichtlich."

Pod, Wex

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 11 von 48

Personen / Ort: Pod, Wex / Roter Bergfried

Wörter: 634

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Wie von Sinnen rannte Podrick Payn durch den verlassenen Korridor. In dem letzten Zweikampf war ihm seine Waffe abhandengekommen, als er und eine Gruppe Goldröcke von Angreifern überrascht worden war. In dem Getümmel wurde ihm sein Schwert aus der Hand gerissen. Bevor er nach ihr suche konnte, bedrohte ihn ein anderer Eisenmann und hilflos ergriff der Knappe die Flucht. Da ihm niemand folgte, war er nun alleine. In der Ferne hörte er das Scheppern von Eisen und Stahl und wilde Schreie.

Auf der Suche nach einer Möglichkeit eine neue Waffe zu organisieren, bog Pod in den Gang, wo sich eine kleine Wachstube befand. Bestimmt fand sich dort noch ein Schwert oder Speer für ihn.

Außer Atem betrat er das Zimmer und bekam mit voller Wucht einen Gegenstand in den Bauch gerammt. Zwei große Augen starrten auf Podrick herab, als er keine Luft bekam und in die Knie ging.

Nach Luft schnappend nahm er alle Einzelheiten seines Gegenübers in sich auf. Die goldene Krake auf seiner Brust, der überraschte Ausdruck im Gesicht des Jungen, der genauso alt sein musste wie er und das scharfe Schwert in seiner Hand. Alles in allem, wusste der Knappe, dass nun seine letzte Stunde geschlagen haben musste. In seiner Position konnte ihm der Junge ohne Schwierigkeiten eine tödliche Wunde beibringen und auf Gnade konnte er bei den Eisenmännern von Peik nicht hoffen.

Trotzdem trat der fremde Junge einen Schritt zurück. Die Waffe in seiner Hand zitterte mindestens genauso stark wie Pod selbst.

"Bitte tu mir nichts", stotterte Tyrions Knappe. Sein Gegenüber schüttelte energisch den Kopf und versteckte sein Schwert hinter seinem Rücken.

Während Pod auf eine gesprochene Antwort seines Gegenübers wartete, hörten sie das Nahen etlicher Menschen.

Alarmiert legte der Junge sein Schwert und Schild auf einen Tisch und packte den erstarrten Pod am Arm. Eilig zog er ihn in eine dunkle Ecke und legte ihm eine Hand auf den Mund. Den Zeigefinder der anderen Hand hielt er sich vor den eigenen Mund und wies ihn an zu schweigen.

Männer rannten an dem Raum vorbei. Bei jedem ihrer Schritte schepperten ihre Rüstungen und Kettenhemden.

Pod konnte nicht sagen zu wem die Gruppe gehörte, da er sich nicht traute nachzusehen und auch keiner die Kammer betrat.

Still und regungslos blieben sie stehen, bis sie den Trupp nicht mehr hören konnten. Erst dann atmete Pod tief durch und drehte sich zu dem anderen Jungen um.

"Danke", flüsterte er, obwohl er nicht wusste, ob Freund oder Feind an der Stube vorbei gestürmt waren.

Noch einmal schüttelte der Eisenmann den Kopf, diesmal grinst er aber und legte Pod eine Hand auf die Schulter. Falls diese Geste eine tiefere Bedeutung auf Peik besaß, erschloss sie sich für Podrick nicht.

Um die Bedeutung zu erfragen, blieb dem Knappen keine Zeit, denn erneut hörten sie wie sich Personen näherten. Doch diesmal konnte man ihre Stimmen höre und auf dem Gesicht des Fremden zeichnete sich Panik ab.

Sofort zog er Pod hinter eine wuchtige Kommode und drückte auf die Knie. Nach den hektischen Bewegungen des Fremden zu urteilen glaubte Pod, dass er in dieser Position bleiben sollte. Langsam nickte Podrick Payn und der andere Junge rannte aus dem Zimmer.

"Verdammt, wo warst du?", hörte er einen Mann fragen, der keine Antwort erhielt. Stattdessen betraten mehrere Krieger den Raum. Pod sah wie sich der schweigsame Junge Schwert und Schild wieder nahm und jemanden beiden Gegenstände hinhielt.

"Hast du die hier gefunden, Wex? Von mir aus kannst du sie behalten. Ich sehe euch sowieso lieber mit Schwert und Schild kämpfen, als mit Äxten. Lass uns gehen."

Wex nickte bevor er seinem Anführer aus dem Zimmer folgte.

An Pod verschenkte er keinen weiteren Blick. Doch der Knappe hatte den Eindruck, dass der andere besonders viel Lärm machte, als sie gingen und Podrick wissen lassen wollte, wann die Luft wieder rein war.

Davos, Melisandre

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 12 von 48

Personen / Ort: Davos, Melisandre / Meer

Wörter: 517

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

"Was habt Ihr vor?", knurrte Davos und lenkte das Boot von Stannis Flotte fort. "Wollt Ihr jeden von Stannis Feinden mit Euren faulen und heimtückischen Zaubern töten? Was versprecht Ihr Euch davon? Oder tötet Ihr am Ende auch unseren König, wenn Ihr ihn nicht mehr benötigt?"

"Oh", die Priesterin lachte vor sich hin. "Ihr habt Angst. Um Euch und Euren geliebten Herren. Das braucht Ihr aber nicht. Der Herr des Lichtes gibt jedem, der sich zu Ihm bekennt, eine Chance sein Leben im hellen Schein zu verbringen. Oder seid Ihr ein Kind der Nacht? Unser Todfeind?"

Die Frau in Rot rückte näher an Davos heran und legte ihm eine Hand auf sein Knie. Ein kalter Schauer durchlief ihn.

"Was wollt Ihr tun, wenn ich Euch sage, dass Ihr Recht habt? Vielleicht werde ich Stannis meinem Herren opfern, wenn er seine Pflicht erfüllt hat. Dann wird er genauso brennen, wie die Götter, denen Ihr noch immer huldigt, Ser Ritter."

Das Glühen ihrer Augen weckten in Davos den Gedanken an einen Dämon, der nun vor ihm saß und seine Pläne preisgab.

Lügt sie mich an, fragte sich Davon und seine Finger zitterten. Noch vor Stannis, wird sie sich meiner entledigen. Wahrscheinlich noch heute Nacht, kurz bevor wir zurück sein werden.

Furcht und Verzweiflung ergriffen die Macht über Davos und mit einer fließenden Bewegung riss er das Segel herum. Gedämpft hörte er wie der Querbalken Melisandre am Kopf erwischte. Sie stöhnte noch, während sie bewusstlos gegen ihn sank.

Ohne langes Überlegten packte er sie an ihrer Robe und warf sie über Bord. Nur kurz trieb sie an der Oberfläche, bevor die ersten Wellen sie begruben und ihre Kleidung sich unweigerlich mit Wasser voll sog. Irgendwann würde sie in die Tiefen des Meeres gezogen werden und dort hoffentlich bis in alle Ewigkeiten bleiben.

Das ferne flackern eines Lichtes innerhalb Sturmkaps rief Davos aus seinem Starren zurück. Erschöpft setzte er sich auf die kleine Bank und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Zitternde Finger schlossen sich um das Ruder und lenkten das Boot in Richtung der Burg.

Wohin sollte er sich jetzt wenden? Wie sollte er Melisandres Verschwinden erklären? Ein Unfall? Stannis konnte er mit dieser Lüge nicht hinters Licht führen und zur Strafe würde er diesmal mehr als nur seine Finger verlieren. Und die Wahrheit würde ihm sein Lord auch nicht abkaufen. Stannis Baratheon stand vollkommen unter dem Einfluss der Roten Frau, die auch sonst zu viele Anhänger unter Stannis Männern hatte. Wäre Cressen noch am Leben, wäre er ein wichtiger Verbündeter, aber der alte Mann war tot.

Sein Ziel blieb Sturmkap. Vielleicht konnte er Fünfrosen überzeugen, dass er sich von Stannis losgesagt hatte. Auch wenn ihm dies schwerfallen wird. Aber ihm blieb keine andere Möglichkeit.

Vielleicht gehört meine Treue auch Sturmkap und den Menschen, die sich im Inneren in Gefahr befinden, überlegt Davos. Vor vielen Jahren hatte er ihnen schließlich auch geholfen, obwohl ihm die Bewohner hätten egal sein können. Diesmal konnte er nicht auf einen Titel hoffen, doch würde er sich als Mensch besser fühlen. Er hatte seine Heimat vor einer schlimmeren Person bewahrt, als den Königen der vergangenen Jahre.

Loras, Renly

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 13 von 48

Personen / Ort: Loras, Renly / Zelt

Wörter: 563

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Aufgebracht schritt Loras Tyrell in dem großzügigen Zelt auf und ab.

"Das kann doch nicht wahr sein! Wie kann sie mir das nur antun?", fluchte Loras voller Inbrunst, als er die vergangene Schlacht gegen Stannis vor seinem inneren Auge Revue passieren ließ.

Auf einem der aufgestellten Feldstühle saß sein König und lachte aus tiefstem Herzen.

"Hat Brianne dich schon wieder geschlagen?", fragte Renly unschuldig. "Dabei hat sie es doch nur gut gemeint. Sie wollte deinen hübschen Hals vor dem Schwert meines Bruders retten."

"Das ist nicht nötig. Ich muss mich nicht von ihr retten lassen. Ich wäre auch alleine lebend aus dieser Situation heraus gekommen."

Mit Mühe und Not unterdrückte Renly ein weiteres Lachen. "Genauso wie du auf dem Turnier gewonnen hast, bei dem Brianne in die Regenbogengarde aufgenommen worden ist."

Röte stieg Loras ins Gesicht. "Das war etwas anderes. Damals war ich nicht darauf vorbereitet gewesen, dass sie mich von dem Pferd holen könnte."

"Und heute warst du nicht darauf gefasst gewesen, dass man dir nach dem Leben trachten würde?", bohrte Renly unnachgiebig und ohne freundliche Gesten nach.

Beschämt schwieg der junge Ritter und sah zu Boden. "Natürlich war ich darauf vorbereitet. Sie muss mich dennoch nicht aus solchen Situationen herausholen. Ich bin ein gesalbter Ritter und ich hatte das Kommando. Ich hätte es alleine schaffen müssen. Das nächste Mal werde ich sie an deine Seite schicken, anstatt in die erste Reihe."

"Aha. Das hättest du über dich gebracht?", forschte Renly nach. Er wusste um die Zuneigung der beiden für seine Person und er fürchtete sich vor dem Tag, an dem das Ganze überhand nehmen konnte. Besonders wenn Brianne zu viel Wert auf das Geschwätz des Volkes legte.

"Wäre sie bei dir gewesen, wäre sie mir nicht in die Quere gekommen", rechtfertigte sich Loras.

"Das ist wahr. Aber ich bin froh, dass sie an deiner Seite war und nicht an meiner. So konnte sie dich retten. Vielleicht sollte ich sie um den Gefallen bitten, künftig als deine Leibwache zu fungieren", überlegte Renly laut. Er erhob sich von dem Stuhl, ging auf den Ritter der Blumen zu und zupfte an dem mehrfarbigen Umhang. "Wie du weißt, habe ich die Regenbogengarde aus einem einzigen Grund ins Leben gerufen. Die besten Ritter meines Reiches sollen in ihr dienen und mein Leben beschützen. Und wenn du selber sagst, dass Brianne vielleicht besser dafür geeignet ist mein Leben zu verteidigen, dann sollte ich dir den Mantel und den Rang des Kommandanten aberkennen und ihr geben. Dann kannst du in der nächsten Schlacht, wie ein gewöhnlicher Ritter, in der ersten Reihe stehen, für deinen Ruhm und deine Ehre kämpfen und mein Leben den Menschen anvertrauen, denen es auch wichtig ist."

"Sag so etwas nicht", beschwerte sich Loras kleinlaut. Eine solche Reaktion auf seinen Unmut über Briannes Handeln hatte er nicht provozieren wollen. Mit festem Blick sah er Renly an und schob die Hände seines Königs von sich weg.

"Du weißt, wie wichtig du mir bist. Ich hätte dir nicht meine Schwester angeboten, meinen Vater auf deine Seite gezogen und wäre nicht hier, wenn ich nicht an dich glauben würde. Du bist mein König", erklärte Loras Tyrell feierlich. Er kniete sich vor Renly auf den Boden und sah zu seinem Herrscher hinauf. "Für jetzt und für immer."

Zufrieden lächelte Renly. "Dann lass uns nach Königsmund reiten und gemeinsam dafür sorgen, dass die Mörder meines Bruders ihre gerechte Strafe erhalten."

Haus Seewert

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 14 von 48

Personen / Ort: Allard, Dael, Matthos, Maric, Davos / Schwarze Betha

Wörter: 705

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.
 


 

Gelächter schallte aus dem Bauch der Schwarzen Betha. In der Messe des Schiffs hatten die Söhne des Kapitäns ihren Spaß. Sie erfreute sich an dem Anblick ihres Bruders Maric, der mit schwerem Kopf auf dem Tisch lag. Der Rudermeister der Zorn vertrug keinen Alkohol und schlief regelmäßig bei den Gelagen der Brüder ein. Normalerweise schritt ihr Vater ein, doch Davos war an diesem Abend nicht an Bord.

"Er wird sich nie ändern", sagte Deal zwischen zwei Lachern. "Außer wenn er einmal Kapitän wird."

"Das ist unwahrscheinlich", erwiderte Allard. "Dafür gibt er ein zu schlechtes Bild ab, wenn er den falschen Takt vorgibt. Niemand wird ihm dann ein Schiff überantworten."

"Und genau das ist es, was Vater nicht möchte", mischte sich Matthos ein, der neben seinem betrunkenen Bruder saß und ihm auf den Rücken klopfte. "Er möchte, dass wir alle unsere eigenen Schiffe bekommen."

Dabei verschwieg er, dass er selber davon ausging, dass er irgendwann die Schwarze Betha übernahm, da er bereits jetzt der erste Offizier an Bord war. Seine beiden anderen Brüder besaßen schon ihre eigenen Schiffe. Dennoch trafen sie sich regelmäßig an Bord dieses Schiffes. Normalerweise mit ihrem Vater.

"Sei kein Spielverderber, Matthos", sagte Dael und sah seinen Bruder kritisch an. "Du musstest auch lachen, als sich das Flaggschiff der Flotte weit hinter allen anderen Schiffen befand. Wir alle mussten Lachen, selbst Vater."

"Aber nur bis ihm Maric sagte, dass wir ihm am Abend zuvor zu viel Rum verabreicht hatten", erinnerte sie Matthos. "Als wir wieder auf der Schwarzen Bertha waren, hat er getobt."

"Jetzt weißt du, warum wir unsere eigenen Kommandos haben", flachste Allard und Deals Zustimmung ging in seinem Lachen unter.

Schwere Schritte, die vom Deck hinab kamen, ließen die Brüder verstummen. Gebannt starrten sie auf die erleuchtete Treppen und warteten darauf ihren Besucher erkennen zu können.

Unruhig rüttelte Matthos an der Schulter seines jüngeren Bruders, da es im Grunde kein Zweifel daran gab, dass ihr Vater zurück an Bord war.

Stöhnend hob Maric den Kopf, gerade in dem Augenblick, als Davos seine Söhne erblicken konnte.

"Vater, stimmt etwas nicht?", fragte er, als ob er noch bei klarem Verstand wäre und traf dabei den Nagel auf den Kopf.

Ihr Vater war blass im Gesicht und wirkte nicht wie ein Mann, der eben eine bedeutungsvolle Tat vollbracht hatte.

Wortlos ging Davos an dem Treiben vorbei, in seine Kajüte und schloss die Tür hinter sich.

Stumm tauschten die Geschwister Blicke aus.

"Matthos. Gehe mit Maric an Deck. Er kann etwas frische Luft vertragen", befahl Allard. "Dael und ich sehen nach Vater."

Die Frage nach dem Grund, warum er sich um Maric kümmern musste, verkniff sich Matthos, obwohl er der erste Offizier dieses Schiffes war.

Die beiden treffen bestimmt die richtige Entscheidung, dachte sich Matthos und half dem jüngsten der vier auf die Füße. "Lass uns gehen, Maric."

Mit schwer verständlichen Worten ging Maric mit Matthos die Treppe nach oben.

Dael und Allard sahen gespannt auf die Kajütentür ihres Vaters. Unter der Tür schien Licht hindurch, was bedeutete, dass er nicht direkt zu Bett gegangen war.

"Sollen wir reingehen?", fragte Dael, der sich nicht mehr sicher war, ob dies eine gute Idee war.

"Was soll schon passieren?" Den Blick nicht von der Tür abwendend stand Allard auf. Trotz der sicheren Schritte, mit denen er den Raum durchquerte, klopfte er zögerlich an die Tür. "Vater, Ser. Dürfen wir reinkommen?"

Sie warteten einige Sekunden, in denen sich ihr Vater hätte rühren können. Doch er tat es nicht.

Ohne an Konsequenzen zu denken, öffnete Allard die Tür. Sein Bruder späte neugierig an ihm vorbei.

Davos saß vor seiner Lampe und starrte in die kleine Flamme, die gleichmäßig in ihrem Glas brannte. Das Licht unterstrich seine blasse Hautfarbe, mit der er zurückgekehrt war.

"Vater? Ser?", fragte Deal und drängte sich an seinem Bruder vorbei. "Geht es Euch gut?"

Langsam drehte Davos Seewert seinen Kopf. "Allard, Dael. Diese Hexe wird unser Untergang sein. Sie trägt das Böse in sich. Sollte sie sich jemals gegen uns wenden, gibt es für uns kein Entrinnen. Sie dient nicht dem Licht, sondern der Dunkelheit und beherrscht die Schatten."

Ein Zittern durchlief ihn.

"Lasst mich alleine!" Davos wandte sich wieder der Kerze zu und ignorierte seine Söhne. Diese warteten auch nicht lange, bevor sie gingen.

Gerion, Euron

Titel: Vielleicht

Autor: Drakea

Serie: Das Lied von Eis und Feuer

Genre: Fantasy

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Kapitel 15 von 48

Personen / Ort: Gerion, Euron / Schweigen

Wörter: 569

Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld.

Warnung: OOC - als ich das geschrieben habe, war Krähenauge noch nicht im Buch erschienen und nur ein Name im Familien-Anhang.
 


 

"Lennister?"

Die raue Stimme des Seemanns ging beinahe im vollgestopften Schiffsrumpf der Schweigen unter.

"Was?", fragte Gerion, welcher wusste, dass er nur er gemeint sein konnte, da er der einzige Lennister in diesen Breitengraden war.

Widerwillig legte er die Goldmünzen beiseite, die er eben am zählen war. "Ich bin Achtern, Krähenauge."

Für die Verhältnisse eines Mannes, der einem Fass ähnlich sah, bewegte sich Euron Graufreud äußerst behänd durch den Lagerraum seines Schiffes, vorbei an den vielen Truhe mit Goldschätzen und Ballen aus teurem Stoff.

Vorsorglich teilte Gerion die Münzen, in zwei Stapel auf. Auf einem lagen die, welche er schon gezählt hatte, auf dem anderen die ungezählten.

"Hast du schon die heutige Beute begutachtet?", fragte Krähenauge und warf einen geringschätzigen Blick auf die Münzen. "Wo sind die Sachen überhaupt? Gold in dieser Anzahl haben wir nicht mitgebracht."

Wissend lächelte Gerion. Der Pirat wurde seinem Namen immer gerecht. Ihm entging nichts auf seinem Schiff. "Sie liegen dort drüben."

Mit einem Wink führte Gerion den anderen zu einem Tisch, der zwischen weiteren Truhen, Kisten und Fässern stand. Kleine Beutel mit unterschiedlichen Gewürzen stapelten sich neben einem halb aufgerollten Ballen glänzenden Stoffes. Vorsichtig glitten Eurons Finger über die feine Oberfläche.

"Ist das von dem Schiff aus Lys, dass wir überfallen haben?"

Bestätigend nickte Gerion.

"Das ist feinste Seide." Die vielen Jahre auf See hatten Euron Graufreud zu einem Experten von Stoffen gemacht. "Wo wollten sie das anbieten? Hat sich Lage soweit in Westeros beruhigt, dass man wieder an kostbaren Stoffen interessiert ist?"

"Meine Familie wird sich nicht so leicht geschlagen geben und in jeder Situation ihr Gesicht wahren. Sie werden auch in der größten Not ihre prunkvollen Feste geben und elegante Kleider tragen."

"Familie?", wiederholte Krähenauge argwöhnisch und packte den Lennister am Kragen. "Schlag dir deine Familie aus dem Kopf. Dein Leben gehört mir, seit dem Tag an dem ich dich aus dem Wasser gefischt habe und mich gegen meine Mannschaft stellte, die dich dem ertrunkenem Gott opfern wollte."

"Das weiß ich", antwortete Gerion, dem das Gesicht des Kapitäns viel zu nahe war, "und ich bin dir dankbar, dass du mir zwei Mal das Leben gerettet hast. Das heißt aber nicht, dass ich vergesse, wer ich bin und woher ich komme. Denn ohne meine Ausbildung auf Lennishort wäre dir mein Leben egal gewesen."

Gerion wusste seit langem, dass sich dieser Graufreud nichts aus dem Gott der Eisenmänner machte und mehr Interesse an Gold besaß, aber auch dass ihm Namen und Familien egal waren. Hätte man Gerion nicht von klein auf das Schätzen und Buchführen beigebracht, wäre er für Krähenauge nur ein nutzloser Mann gewesen, der gefüttert werden musste. Ballast, den er nicht auf seinem Schiff haben wollte.

"Damit hast du recht." Noch einmal funkelte Krähen sein Gegenüber an, bevor er ihn los ließ. "Und du wirst so lange mein Schatzmeister bleiben, bis ich dich nicht mehr brauche. Ganz egal ob ein Lennister auf dem Eisernem Thron sitzt oder im Kerker verrottet."

"Ich habe nichts anderes erwartet", antwortete Gerion und lächelte schwach.

Kurz erwiderte Krähenauge das Lächeln, bevor sich sein Gesicht wieder verhärtete. "Geh zurück an deine Arbeit, Lennister. Ich will heute Abend wissen, wie groß unsere Beute war."

"Aye, Kapitän." Gerion sah Euron Graufreud nach, wie er zurück an Deck ging und dankte den Sieben, dass Krähenauge ein gewisses Maß an Spaß verstand und er sogar das Vertrauen des Piraten genoss. Ansonsten hätte er sich diese kleine, rebellische Antwort nicht erlauben dürfen.



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