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May angels protect you

One-Shot
von

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No words can describe a fathers pain

Mit einem Schlag lag mein ganzes Leben in Scherben vor mir.

Ich hatte damals alles was ich hatte aufgegeben. Ich trat aus Cruxis aus, hatte damit meine langjährigen Freunde und Gefährten zurück gelassen und verraten. Doch war dies alles für die Person die ich liebte.

Anna.

Anna war eine zierliche, junge Frau gewesen. Sie hatte langes, verwuscheltes braunes Haar, welches sie immer versuchte in einem geflochtenen Zopf zu bändigen. Ihre Augen schimmerten in einem wunderschönen hellbraun. Alleine ihr äußeres war für mich etwas ganz besonderes. Doch nicht nur äußerlich war sie ansprechend, nein, auch der Charakter stimme. Anna war aufrichtig, freundlich, gutherzig und hatte einen großen Durst nach Gerechtigkeit. Sie war das netteste Wesen, welches mir je begegnet war. Sie war etwas ganz außergewöhnliches.
 

Zusammen mit ihr versteckten wir uns in Luin, ein kleines, friedliches Dorf, das uns gerne aufnahm.

Wir taten alles zusammen, verbrachten jede Sekunde miteinander. Schon bald kam unser Sohn zur Welt.

Ich war der glücklichste Mann, den es geben konnte. Auch wenn Sylverant zerfiel und die Desians Opfer forderten, konzentrierte ich mich ganz auf meine Familie.
 

Drei Jahre hielt dieses Leben an. Dann kam es zu diesem einen verhängnisvollen Tag. Zu diesem Tag.
 

An Annas Körper saß ein Exsphere. Nicht irgendeiner, sondern auch noch einer der wichtigsten, da dieser zum Angelus Projekt gehörte, welches von Kvar, einem der Großfürsten der Desians Sie war aus der Asgard Menschenfarm geflohen und hatte Schutz gesucht bei einem Söldner. Mir. Ich hatte sie beschützt und nie hätte ich dafür etwas verlangt. Doch sie schenkte mir so vieles, was ich ihr nie zurückgeben konnte.

An diesem Tag war es soweit. Die Desians griffen an und ich versuchte alles was in meiner Macht stand um meine Familie zu beschützen. Viele Halbelfen fielen meiner Klinge zum Opfer, das Gras auf dem wir kämpften tränkte sich nach und nach mehr mit ihrem Blut, doch der beginnende Regen begann langsam alle Spuren des Kampfes zu verwischen. Ich hatte meine Familie aus den Augen verloren doch ein Schrei machte mich auf sie Aufmerksam. Ein Schrei der mir bis jetzt in Erinnerung geblieben ist und der mir allein bei dem bloßen Gedanken an ihn erneut durch Mark und Bein geht. So schnell mich meine Füße tragen konnten machte ich mich auf den Weg, betete zur Göttin Martel das meinem Sohn und meiner Frau noch nichts geschehen war. Bis heute hatten sich diese Geschehnisse in meinem Kopf gebrannt. Ihre Stimme, die mich anflehte sie zu ermorden, während mir heiße Tränen über die kalten Wangen liefen. Bis zum bitteren Ende hatte ich mich geweigert, doch meine Frau hatte sich in ein Monster gewandelt. Ihr Körper hatte dem Exsphere nicht mehr stand gehalten.

Ihre letzten menschlichen Reste flehten mich immer und immer wieder an mich zu töten, doch nie wollte ich es zulassen, bis das letzte bisschen Menschlichkeit in ihr erloschen war. Heftig schlug sie mit ihren langen Krallen um sich, ging auf unseren Sohn los. Dies war der Moment in dem ich aufgab, den Griff meines Schwertes fester umklammerte und die Waffe durch ihren Körper rammte. Sie sank auf ihre Knie, fiel in meine Arme. Ihr Körper wandelte sich, Blut strömte aus ihrer Brust.

Ein letztes Mal erklang die Stimme der Braunhaarigen, schwach, doch erleichtert.

"Kratos... d-du... weinst ja... und ich dachte immer... E-engel.. können... nicht... weinen..."
 

Mit aufgerissenen Augen starrte ich ihren leblosen Körper an, strich über ihre noch warme Wange. Ich hatte die Frau getötet die ich liebte, und dies alles war die Schuld Kvars. Die Tränen wollten nicht abklingen, doch musste ich mich zusammenreißen. Die Desians näherten sich erneut.

Sanft hatte ich Anna an einen Baum gelegt, mein Sohn sich ängstlich zu ihr gesetzt. Schmerzend blickte ich beide an, mein Kind noch viel zu jung um zu verstehen was gerade vor sich ging. Schweigend hatte ich mich wieder auf den Weg gemacht, traf erneut auf die Halbelfen um sie in einem Kampf um ihr Leben zu berauben. Nachdem auch der Letzte leblos zu Boden sank eilte ich zurück zu der Stelle an der mein Sohn auf mich wartete, doch fand ich nur einen Schuh. Seinen Schuh. Er lag an einer Klippe, an deren Grund Leichenteile der Desians von wilden Tieren zerrissen wurden.

Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf, Zweifel, Angst. Ich konnte ihn nicht auch noch verloren haben. Nicht auch noch meinen Sohn!

Doch dieser blieb verschwunden...
 

Mein Sohn war tot. Meine Frau war tot.

Mein Leben lag in Scherben vor mir.
 

Entkräftet lies ich mich auf die Knie sinken, erneut liefen Tränen meine Wangen hinab. Der Regen wurde stärker, doch dies bemerkte ich in diesem Moment gar nicht mehr. Die Tropfen bahnten sich ihren Weg über mein Gesicht, über meine Arme, meinen Rücken hinab, doch es war mir egal. Ich fühlte mich leer. Ich war zerstört. Meine Existenz hatte keinen Sinn mehr. Ich zitterte am ganzen Leib, lies mein Schwert und Schild fallen. Instinktiv schlang ich die Arme um mich selbst, biss auf meine Unterlippe, blickte starr auf den blutbefleckten Grasbüschel vor mir. Der Regen prasselte heftig auf die Erde herab, doch meine Sinne gaben auf. Nichts drang mehr zu mir durch. So bemerkte ich auch nicht wie sich mir jemand näherte, meinen Namen immer wieder rief, besorgt. Die Person lies sich vor mir auf die Knie fallen, packte mich an den Schultern und sah mir fest in die Augen.

"Kratos!", rief er erneut, versuchte meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Und er hatte Erfolg.

Langsam hob ich den Kopf an, blickte in grüne Augen und sah vertrautes, hellblaues Haar, welches in nassen Strähnen in seinem Gesicht klebte. Yuan. Hatte er mich gesucht? Hatte er von dem Angriff Kvar's gewusst und wollte mich warnen?

"Yuan..."

Meine Stimme war müde, erschöpft. Ich war zerbrochen wie eine kaputte Vase, die man mit Wucht auf den Boden geworfen hatte.

Traurig lies ich mich gegen den Halbelf sinken, legte meine Hände an seine Brust und klammerte mich in seine Kleidung. Ich spürte wie dieser sanft die Arme um mich schlang, eine Hand an meinem Hinterkopf.

"Es... wird alles gut.", murmelte er.

"Wir gehen zurück... Mithos verzeiht dir sicherlich."

Doch ich rührte mich nicht. Ich hörte nicht. Ich blieb einfach an Yuan gelehnt sitzen, lies den Tränen ihren Lauf und versuchte so meine Seele zu beruhigen. Doch dies war unmöglich gewesen. Ich hatte meine Familie innerhalb kurzer Zeit verloren. Eine Familie die ich geliebt hatte, für die ich gestorben wäre. Doch dies war unmöglich für mich. Ich würde weiter zwischen den Welten leben, ein endloses Leben führen und versuchen die Ideale Mithos durchzusetzen. Ich würde die Auserwählten zum Turm des Heils bringen, und sehen wie sie scheitern. Ich würde weiterhin sehen wie eine nach dem anderen starb. Ich konnte mich nicht aus diesem Schicksal winden, denn wenn ich es versuchte, so wurden mir die genommen die ich in mein Leben hinein lies.
 

Es dauerte noch eine ganze Weile, der Regen hatte sich mittlerweile gelegt. Harsch wischte ich mir über die gequollenen Augen, atmete tief ein und aus, schluckte einen dicken Kloß hinab.

"Lass uns gehen.", sprach der Blauhaarige ruhig und erhob sich, streckte eine Hand nach mir. Ich nahm sie dankend an, erhob mich ebenfalls.

"Ja. Mithos wartet sicher..."

"Kratos?"

Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Müde blickte ich zu dem Halbelf neben mir.

"Denk daran... Du bist nicht allein."

Ich nickte, wandte meinen Blick wieder ab und wartete darauf das die vertrauten hellen Lichter um mich herum erschienen und ich mich beim nächsten Augenschlag wieder in Derris-Kharlan befand.

Lullaby to close your eyes

Mit einem dumpfen Geräusch wurde sie vor meine Füße geworfen. Nicht irgendwer. Nein es war sie. Marta Lualdi. Die Tochter General Brutes. Meine Rivalin. Die Person die ich am meisten verachtete.

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen, meinen Spielzeug Rapier fest in der Hand umklammert. "Ah~ Martmart. Wie schön es doch ist dich zu sehen!", säuselte ich und legte die Arme auf den Rücken, trat näher zu ihr. Blut lief ihr von der Stirn über das Gesicht, die Arme wurden von Vanguard Wachen gehalten. Sie und ihr Liebchen Emil waren in der Vanguard Basis gefunden worden und gerade Wegs zu mir gekommen. Alice. Die Leiterin der Vanguard Kampfeinheit.

Dies war wohl weitaus das schlimmste was ihnen geschehen konnte.

Mein Blick fiel auf ihren Begleiter, ein Junge namens Emil. Hawkie stand bei ihm und ging sicher das er nicht in den 'Ratatosk-Modus' wechselte und uns alle in der Luft zerriss. Wenigstens für etwas war dieser Braunhaarige Tölpel also gut. Nicht das ich etwas schlechtes über Hawkie sagen würde, doch war er doch nicht so gut im Kampf wie ich es war. Als junge und erfahrene Halbelfe hatte man einfach gut zu kämpfen. Mit meiner Magie war es mir ein leichtes Hawkie aus seiner Position zu drängen und so den Sitz der Leiterin der Kampfeinheit zu ergattern.
 

"Alice... Damit kommst du nicht durch! Wenn man Vater das erfährt!", drohte Martmart und sah mit einem bitterbösen Blick zu mir auf. Schmerzverzerrt war ihr Gesichtsausdruck. Dieser Tag war wie Weihnachten und Ostern zusammen!

"Ach, denkst du das wirklich Martmart?", säuselte ich glücklich und trat näher zu dem Mädchen mit den Blumen im Haar, legte die Spitze meines Spielzeug Rapiers unter ihr Kinn und schob ihr Gesicht so ein Stück weiter in die Höhe um ihr direkt in die Augen sehen zu können. Zu sehen wie das Blut ihre Wange hinab lief löste ein leichtes Kribbeln der Glückseligkeit in mir aus.

"Weißt du ... dein Vater hat sich verändert seit du verschwunden bist. Denkst du wir würden dich fangen, wenn wir dies nicht angeordnet bekommen hätten?" Ein schallendes Lachen flutete den Raum, meines.

"Lady Alice, ich denke es wäre besser wenn wir Marta und ihren Gefährten nun wegbringen...", warf Hawk ein. Doch das gefiel mir nicht. Ich wollte sie noch länger bei mir haben, wollte sie auf dem Boden kauern sehen und winseln und flehen.

"Den Jungen könnt ihr von mir aus wegbringen, aber sie bleibt hier.", zischte ich böse und schlug mit meiner Spielzeugwaffe einmal in Martas Gesicht. Mit einer Wucht warf sich ihr Kopf zur Seite und die Haare begannen sich lose über ihr Gesicht zu verteilen, manche Strähnen färbten sich rot. Woher sie wohl diese Wunde an ihrem Kopf hatte? Nun, auch egal.

Die Lippen der Braunhaarigen waren aufgeplatzt, mit ihrer Zunge leckte sie über diese um das Blut zu beseitigen. Das Kribbeln wurde stärker und ich konnte nicht anders als vor ihr in die Hocke zu gehen und meinen Kopf zur Seite zu neigen.
 

"Ach Martmart, sieh dich an... Gib uns einfach die Kerne, dann lassen wir dich auch frei~"

Eine Lüge. Eine Lüge das ich diesen Hoffnungsschimmer in ihr wecken konnte und sie mich mit großen Augen ansehen würde. Doch sie tat es nicht. Ihr Kopf hing fast leblos hinab und sie gab keinen Ton von sich. Tränen liefen ihre Wangen hinab, sie atmete schwer auf und ab, versuchte nicht zu schluchzen.

Ob ich sie gebrochen hatte? Erneut schlug ich zu, dieses mal ließen auch die Vanguard Wachen von ihr ab und sie knallte auf den Boden, auf dem sie regungslos liegen blieb.
 

You lie, silent there before me.

Your tears, they mean nothing to me,

The wind howling at the window.

Langsam richtete ich mich auf und ging ganz auf sie zu, sah zu einer der Blumenspangen die sie im Haar trug.

"Wie hässlich... Ich mochte diese Spangen noch nie...", murmelte ich und hob sie in die Hand, musterte sie genau. Sie war aus Plastik, eine einzelne, kitschige Haarspange. Für das zerbrochene Mädchen wertvoll, für mich nichts als Abfall. Wieso sie sie wohl behielt? Doch wenn ich wirklich ehrlich war, war es mir egal.

Achtlos lies ich sie wieder auf den Boden fallen, stockte, als ich eine Stimme hörte. Zitternd und klagend. "Bitte mach sie nicht kaputt...", flüsterte Marta, die langsam versucht hatte den Kopf zu heben und sich aufzurichten. Auf dem Boden vermischte sich tiefrotes Blut mit einzelnen Tränen. Doch ich hörte nicht.

Im Affekt hob ich den Fuß und trat mit Wucht auf das kleine Schmuckstück. Das Plastik zersplitterte unter ihm und somit nicht nur er. Ich hätte schwören können ich hätte Martas Herz in diesem Moment zersplittern gehört. Die Tränen liefen ihr heftig die Wangen hinab und sie begann tief und wehleidig zu schluchzen, wimmern. Es war Musik in meinen Ohren. Ein zufriedenes Lächeln setzte sich auf meine Lippen.
 

"Bringt sie weg. Ich bin es leid sie zu sehen."

Und damit packten die Vanguard Wachen sie wieder fest an den Armen, hoben sie in die Höhe und brachten sie aus dem Raum, gefolgt von Hawk der Emil hinterher schleppte.

Mein Grinsen verschwand nicht und übrig blieben nur ich und meine Freude über das gerade geschehene.
 

Here's a lullaby to close your eyes.

Goodbye

It was always you that I despised.

I don't feel enough for you to cry, oh well

Here's a lullaby to close your eyes,

Goodbye
 



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