Natsu no yo
gewidmet: Shion-chan
Urusai... Hier drin war es ihm heute eindeutig zu laut und zu stickig und überhaupt... Die Blicke der Männer, oder besser gesagt der Tiere im Menschenmantel, zogen ihn mit jedem Moment, den er länger hier verweilte, weiter aus. Nicht, dass er für gewöhnlich was dagegen hatte. Im Gegenteil. Er fand es witzig, diese Volltrottel an der Nase herumzuführen. Aber irgendwie nervte es ihn gerade ungeheuerlich und er wollte nur noch eines: heim! Aus diesem Grunde schaute er seine Begleitung aus den hellen, mandelförmigen Augen mitleidig, sowie irgendwie unschuldig an und diese, ein großgewachsener, schwarzhaariger Mann, verstand sofort. Er nickte kurz, drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, ging zur Bar und zahlte. Dann endlich verließen sie diese Spelunke, Arm in Arm...
Sobald es die Kneipe verlassen hatte, war das Pärchen jedoch nicht sofort nach hause gegangen, sondern hatte einen kleinen Umweg eingeschlagen, der es in dieser sternenklaren Sommernacht durch einen winzigen Park führte, in dessen Mitte sich ein wunderschöner See befand. Über dessen Oberfläche tanzten ein paar Glühwürmchen und aus einiger Entfernung war das leise Zirpen von Grillen sowie das Schilpen verschiedener Vögel auszumachen. Händchenhaltend und lächelnd liefen die beiden jungen Männer über den spärlich beleuchteten, schmalen Kiesweg, der genau am Wasserufer entlang führte, blieben hier und da stehen, tauschten Zärtlichkeiten aus oder beobachteten ganz einfach nur das Geschehen um sie herum. Nach einiger Zeit jedoch fing der Kleinere an zu frösteln, rieb sich die dünnen Oberarme. Zwar war die Nacht nicht sonderlich kalt, aber da er nur ein ärmelloses Kleid trug, spürte er jeden einzelnen Windhauch auf der freien Haut umso deutlicher. Der Dunkelhaarige warf einen milden Blick auf seinen zierlichen Freund, dann schälte er sich aus seiner Jacke und legte sie dem blonden Feministen über die Schultern. Dankbar sah der ihn an, ließ seinen Kopf nach hinten auf die Schulter des Gitarristen sinken und schloss seine Lider, während der andere von hinten sanft seine Arme um den fragilen Körper schlang und ihm federartig die Lippen auf die Schläfe legte, währenddessen den dezenten Duft seiner Liebe inhalierte... Nachdem sie so für eine Weile verharrt hatten, flüsterte der Jüngere: "Gehen wir nach hause, Shin-chan?" Der Angesprochene deutete ein Nicken an, löste sich aus der Umarmung, zog den Stoff des Jäckchens ein wenig fester um sich und machte sich dann schließlich mit dem Größeren auf den Heimweg...
Übersetzung:
Yokkyu - Trieb
Natsu no yo - Sommernacht/ Nacht des Sommers
Urusai - hier: laut
Hannin
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]