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Schwarz wie Blut

von

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1. Kapitel

„Chrona, ist alles in Ordniung?“

Maka machte ein besorgtes Gesicht.
 

„Ähm...“

Chrona wusste nicht, was sie sagen sollte. Einerseits wollte sie nicht, dass Maka sich ihretwegen Gedanken machte, andererseits wollte sie sie auch nicht anlügen. Das wäre aber offensichtlich besser gewesen, denn Chronas Zögern war alles andere als hilfreich und nun wirkte Maka nur noch besorgter.

„Ja.“, sagte sie daher schnell, „Ich bin nur müde, ich hab nicht so gut geschlafen.“

Abgesehen von dem „Ja“ war das sogar wahr.
 

„Achso.“ Maka schien beruhigt. „Ich mache mir nur manchmal Sorgen, wenn du so abwesend wirkst.“
 

Sie lächelte Chrona an.

Dieses Lächeln war alles, was es brauchte, um die düsteren Gedanken, die sich eben noch in Chronas Kopf breitgemacht hatten, zu vertreiben. Jedesmal, wenn sie es sah, war es wie damals.

„Lass uns Freunde werden!“, hörte sie Maka dann sagen, nachdem sie sich eben noch bekämpft hatten. Dieses Lächeln war ein Wunder, nach wie vor.
 

Maka wandte sich wieder ihrem Buch zu und las weiter.
 

Im Klassenraum war es sehr laut. Die Schüler sprachen über die Ereignisse der letzten Zeit, einige flüsterten und blickten dabei manchmal bewundernd zu Maka. Es war noch nicht lange her, seit der Alltag an der Shibusen (sofern man bei dieser Schule überhaupt von „Alltag“ sprechen konnte) wieder eingekehrt war. Für viele war es noch immer unglaublich, dass eine ganz normale Schülerin den Kishin besiegt hatte.
 

Ein paar Blicke galten auch Chrona, allerdings drückten diese nicht gerade Bewunderung aus. Nicht jeder hatte ihren Verrat an Shibusen so einfach verziehen wie Maka und auch bei Death the Kid hatte sie manchmal den Eindruck er sei ihr gegenüber misstrauisch geworden. Er war nach wie vor freundlich, aber etwas an seiner Art mit ihr zu reden hatte sich verändert (auch wenn sie bis jetzt ohnehin eher selten mit ihm gesprochen hatte). Sie hätte auch von niemandem etwas anderes erwartet, schließlich war es bereits ein Wunder gewesen, als sie so freundlich an der Shibusen angenommen wurde.
 

Dr. Stein betrat den Raum und die Gespräche verstummten allmählich. Anfangs hatte Chrona sich vor diesem schrägen Lehrer mit seiner Vorliebe für Sektionen gefürchtet und inzwischen hatte sie sich zwar an ihn gewöhnt, fühlte sich aber in seiner Gegenwart nach wie vor unwohl.
 

Wahrscheinlich liegt dass an seinem Wahnsinn , dachte Chrona. Er ist immer da, er muss ständig dagegen ankämpfen und ihn in Schach halten. Es ist anders als bei mir, aber es erinnert mich trotzdem an Dinge, die ich am liebsten vergessen würde.
 

Aber mit dem Vergessen war es nie so einfach.
 

„Wir werden bald wieder die Seelenresonanz in der Gruppe trainieren.“, verkündete Dr. Stein nun, „Die von euch, die dieses Training bereits hinter sich haben, denken vielleicht, dass sie das Gleiche einfach nur wiederholen müssen, aber da irrt ihr euch. Ihr kennt bis jetzt bloß die Seelenwellen eurer Gruppe, aber im Notfall könnt ihr euch nicht immer auf eure bekannte Gruppe verlassen und müsst flexibler sein. Daher werden die Gruppen neu zusammengesetzt. Die Seelenwellen jeder Person sind anders und ihr müsst euch so gut es geht darauf vorbereiten.“
 

„Na toll.“, murmelte Ragnarög, „Jetzt müssen wir auch noch so eine bekloppte Übung mit den Idioten hier machen.“
 

Chrona antwortete nicht.

Ihre Waffe sprach in letzter Zeit immer seltener mit ihr, aber wenn sie es tat, dann war sie nach wie vor nicht gerade freundlich. Chrona hatte keine Lust, sich zu streiten (oder eher etwas zu erwidern und daraufhin angemotzt zu werden), auch wenn das für gewöhnlich noch das kleinere Übel war. Denn wenn sie Ragnarög ignorierte, wurde es meistens nur erst recht wütend und regte sich furchtbar auf. Chrona konnte sich zwar inzwischen durchsetzen, doch diesen Stress vermied sie dennoch lieber.
 

Heute allerdings erschien es ihr nebensächlich (glücklicherweise schien Ragnarög diesmal auf keiner Antwort zu bestehen oder gar keine erwartet zu haben), da sie größere Sorgen hatte.

Eine Seelenresonanz in der Gruppe.

Nein, das konnte sie nicht. Wenn sie mit Ragnarög eine Seelenresonanz bildete...

Sie werden spüren, was ich spüre, und sie werden mich verachten.
 


 

In dieser Nacht konnt Chrona nicht einschlafen.
 

Vielleicht wollte sie es auch nicht, denn immer, wenn sie schließlich eingeschlafen war, hatte sie Alpträume, von denen sie immer wieder aufwachte, nur um gleich darauf wieder zurück in einen unruhigen, furchterregenden Schlaf zu fallen.
 

Wenn Chrona die Augen schloss, war es dunkel, und im Dunkeln waren so furchtbare Sachen passiert. Eigentlich war es dumm, denn im Hellen war mindestens genauso viel Schlimmes geschehen, aber im Hellen fühlte Chrona sich jetzt (relativ) sicher, da waren Maka und ihre Freunde und alle waren nett zu ihr, netter als sie es verdiente.
 

Sie hatte sich auch im Dunkeln immer sicherer gefühlt, bis zu der Nacht, als Medusa wieder auftauchte. Und plötzlich war alles wieder da: Die Dunkelheit ihres Zimmer, die Einsamkeit, der Horror. Seit dem hatte sie nicht mehr richtig geschlafen, auch wenn sie wusste, dass es nie wieder geschehen würde. Aber sie hatte schon einmal geglaubt, dass Medusa tot war und sie war wiedergekommen. Und sie konnte den Gedanken, dass es wieder so kommen könnte (dass Medusa noch lebte!), nicht einfach unterdrücken.
 

Es war totenstill. Das Traurige war, dass Geräusche wohl genauso schlimm gewesen wären. Geräusche waren beängstigend, die Stille war erdrückend.
 


 

Chrona ging am nächsten Tag nicht zur Schule. Sie konnte nicht.

Sie wollte keinem das Grauen in ihrem Innern zeigen.
 

Ragnarög sprach wieder, es langweilte sich, da Chrona nichts anderes tat, als dazuhocken und an die Wand zu starren. Wieder antwortete sie nicht und schon bald verebbte das Genörgel.

Es war bereits dunkel, als Chrona von draußen Schritte hörte. Ihre Angst schien sich zu bewahrheiten – ein Geräusch war doch viel schlimmer als kein Geräusch. Kein Geräusch bedeutete zwar, dass sie alleine war, aber immerhin konnte sie sich dann sicher sein, dass niemand kommen würde, den sie nicht sehen wollte.
 

Es klopfte an der Tür.

„Chrona?“ Es war Makas Stimme.
 

Chrona zögerte einen Moment, dann stand sie auf und öffnete die Tür.
 

„Warum warst du heute nicht im Unterricht?“

Maka klang noch besorgter als gestern und wieder wusste Chrona nicht, was sie sagen sollte. Maka war die Person, die es am Ehesten verstehen würde. Ihr nichts zu sagen, wäre auf Dauer keine Option, erst recht nicht, wenn sie sich keine Sorgen machen sollte.
 

Aber noch bevor Chrona schließlich etwas sagen konnte, meinte Maka auf einmal: „Du konntest wieder nicht schlafen, oder?“
 

Chrona nickte. „Manchmal glaube ich, sie kommt wieder.“
 

Maka wusste sofort, wer gemeint war. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich der gleiche Zorn ab, den Chrona schon einmal gesehen hatte, als Medusa einfach wieder zur Shibusen gekommen war und, was noch schlimmer war, auch einfach wieder laufen gelassen wurde. Das war offensichtlich eines der wenigen Ereignisse, die Makas Vertrauen in die Shibusen erschüttert hatte.

„Das wird sie nicht.“, sagte sie bestimmt.
 

Chrona schwieg. Sie wollte Maka glauben und eigentlich wusste sie, dass sie Recht hatte.
 

„Medusa war eine mächtige Hexe.“, fuhr Maka fort, als sie merkte dass Chrona vorerst nichts mehr sagen würde, „Sie konnte sich einen neuen Körper suchen nachdem ihr eigener zerstört war. Aber nun ist ihre Seele vernichtet und das ist ein Unterschied. Sie ist vernichtet.“
 

„Das weiß ich, aber wenn es dann dunkel ist und niemand ist da...“ sie brach ab. „Ich dachte ich hätte meine Angst besiegt als ich mich ihr gestellt habe. Doch ich werde wohl immer Angst haben.“
 

„Nein, so etwas dauert nur länger.“, Maka sah sie fest an, als sie das sagte, „Und bis es soweit ist, helfe ich dir.“
 


 

Und so kam es, dass sie seit Langem wieder richtig schlafen konnte.

Maka legte sich neben sie und nahm sie in den Arm, sodass Chrona sich unmöglich anders als sicher und behütet fühlen konnte.

2. Kapitel

A/N: Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass es so lange gedauert hat mit diesem Kapitel. Es kommt bei mir schon öfters vor, dass ich mir ein wenig Zeit lasse, aber ganz so lange wie hier wird es in der Regel nicht.
 


 

„Chrona, Wach auf, wir haben verschlafen.“
 

Chrona öffnete langsam ihre Augen, musste sie aber sofort zusammenkneifen, da ihr die morgendlichen Sonnenstrahlen aus dem östlich gelegenen Fenster grell ins Gesicht schienen.
 

Sie wäre wahrscheinlich wieder eingeschlafen, hätte sie nicht gespürt, wie die neben ihr liegende Maka nun aufstand. Sobald Chrona nicht mehr von ihr im Arm gehalten wurde, fröstelte es sie, obwohl sie noch unter einer Decke lag, die für die Jahreszeit eigentlich schon zu dick war.
 

Sie versuchte es also erneut und blinzelte zunächst noch einige Male, sodass es einen Moment dauerte, bevor sie schließlich etwas erkannte.
 

Maka war bereits dabei, sich in Rekordzeit fertig zu machen, wobei sie anscheinend nur das Nötigste tat, um nicht allzu zerzaust auszusehen.
 

„Und dabei bin ich noch nie zu spät gekommen.“, jammerte sie, während sie ihre Haare zu zwei Zöpfen zusammenband.
 

Chrona war derweil zwar aufgestanden, hockte jetzt aber unschlüssig auf der Bettkannte. Sie selbst hatte keine Lust zur Schule zu gehen, doch sie wollte ebenfalls nicht, dass Maka wegen ihr zu spät kam. Und würde sie hier bleiben, würde Maka wissen wollen, wieso. Außerdem wollte sie eigentlich auch nicht hier bleiben, denn auch wenn sie es oft tat, war ihr bewusst, dass es nicht gerade gut für sie war, stundenlang allein (abgesehen von Ragnarög natürlich) in einem fast leeren Raum in einer Ecke zu sitzen und an die Wand zu starren. Aber die Seelenresonanz in der Gruppe war leider die einzige Alternative und das konnte sie nicht.
 

Maka war inzwischen fertig geworden. Nachdem sie die letzten hastigen Handgriffe beendet hatte, bemerkte sie, dass Chrona noch immer unentschlossen dasaß.

„Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte sie in einem fürsorglichen Ton.

Chrona konnte sie nicht ansehen.

„Ich weiß nicht, ob ich wirklich wieder in die Schule gehen will. Die Seelenresonanz...“

Sie brach ab und blickte nun doch nervös auf.

„Mach dir keine Sorgen.“, meinte Maka schließlich nach einem Moment der Stille, „Wenn du noch unsicher bist, kann ich vielleicht Dr. Stein und die Anderen fragen, ob wir die Seelenresonanz ausnahmsweise noch in unserer alten Gruppe machen können. Wenn du dann bei uns mitmachst, dürfte es leichter sein, weil du uns schon kennst und wir uns nur noch auf deine und Ragnarögs Seelenwellen einstellen müssen.“
 

Chrona stimmte zu, obwohl sie sich nicht sicher war, ob das eine gute Idee war.

Sie bezweifelte, dass Maka verstanden hatte, was genau ihr Problem war, aber sie hatte auch keine Lust, es ihr zu erklären. Am liebsten hätte sie ja gar nichts gesagt.
 

Gerade wenn sie die Leute, mit denen sie die Seelenresonanz bilden sollte, kannte, würde es schwer, wenn nicht sogar (nein, bestimmt) furchtbar werden. Sie mochte sie und wollte nicht, dass sie sie verurteilten.
 

Und Maka kannte ihre Seele zwar bereits, aber sie würde nun, da es Chrona besser ging, mit Sicherheit eine Veränderung erwarten. In Chrona hatte sich auch etwas verändert. Trotzdem bedeutete eine Seelenresonanz mmit Ragnarög noch immer nichts Gutes.

Was würde Maka von ihr denken, wenn sie das spüren würde?
 

***
 

Maka hatte Chrona gegenüber zwar so getan, als sei es kein Problem für sie, aber sie fragte nur ungern, ob sie die Seelenresonanz noch einmal in der alten Gruppe durchführen konnten.
 

Sie befürchtete, diese Bitte könne ihre schulische Leistung schmälern. Sie gab immer ihr Bestes und auch wenn sie von anderen deshalb oft als Streberin bezeichnet wurde, war sie sich sicher, dass der Erfolg ihr früher oder später Recht geben würde. Eine gute Waffenmeisterin wurde man schließlich nicht über Nacht. Dazu gehörten Geduld, Ausdauer und Kampferfahrung. Diese Eigenschafte musste sie sich aneignen, wenn sie so gut wie ihre Mutter werden wollte.
 

Sie hätte daher die Seelenresonanz gerne noch mit anderen Leuten geübt, doch sie sagte sich, dass Chronas Wohl erst mal vorging.
 

Die Anforderungen in der Shibusen waren hoch und Chrona schien ohnehin oft das Gefühl zu haben, unnütz zu sein. Anscheinend machte sie sich immer Sorgen darüber, dass sie anderen Probleme bereiten könnte. Eine Seelenresonanz in der Gruppe traute sie sich offensichtlich noch nicht zu und würde sie es tatsächlich nicht schaffen, würde sie sich bestimmt noch schlechter fühlen, dabei hatte sie momentan bereits genug Sorgen. Aus diesem Grund wares wichtig, es für Chrona einfacher zu machen, bis sie sich dabei sicherer fühlte – vielleicht wäre danach ja immernoch Gelegenheit für Maka und Soul, auch noch mit einer anderen Gruppe zu trainieren.
 

Die Anderen waren einverstanden.
 

Soul, der ihr einen merkwürdigen Blick zugeworfen hatte, den sie nicht deuten konnte, als er erfahren hatte, wo sie die Nacht über gewesen war, zuckte kurz mit den Achseln und sagte: „Wenn du meinst. Du bist ja sonst immer diejenige, die meint, wir sollte mehr trainieren.“
 

Trotz seines gelangweilten Tonfalls musste Maka daraufhin unwillkürlich lächeln. Soul hatte ihr wie schon so oft ohne viele Worte gezeigt, dass er sie verstand. Es erinnerte sie an den Moment, als er ihr gesagt hatte, dass er gewusst hatte, dass sie lieber Chrona in ihrem Kampf gegen Medusa hatte beistehen wollen, obwohl sie eigentlich eine andere Aufgabe gehabt hatten. Auch wenn sie sich gelegentlich – inzwischen allerdings weitaus weniger als früher – stritten, herrschte ein tief empfundenes Verständnis zwischen ihnen. Sie hatten zwar manchmal Geheimnisse voreinander, aber sie kannten die Seele des jeweils anderen dennoch fast so gut wie ihre eigene.
 

Black * Star war der Meinung, er habe dieses Training ohnehin nicht nötig, da es ja die Anderen seien, die sich auf seine großartige Seele einzustellen hätten. Maka mochte Black * Star, trotzdem war sie von solchen Äußerungen immer wieder genervt, obwohl sie ja daran gewöhnt war. Doch sie fand es unfair, dass er, bloß weil sie sich das letzte Mal seinen Seelenwellen angepasst hatte, glaubte, es würde nun immer so sein.
 

Von Tsubaki kam daraufhin natürlich das gewohnte „Ja.“ in freundlichem Ton und mit einem Lächeln. Maka konnte nicht verstehen, wie man sich immer nur nach den Wünschen anderer richten konnte. Dass die Eigenschaft der Nachgiebigkeit auch ihr Gutes hatte, war ihr klar, aber wenn sie sich Tsubaki so ansah, bei der das schon fast bis zur Selbstaufgabe ging, war sie doch sehr froh über ihre eigene angeborene Dickköpfigkeit. Sie hoffte bloß, dass Black * Star dankbar war, eine solche Waffe gefunden zu haben, denn außer Tsubaki kam dafür mit Sicherheit niemand in Frage.
 

Kids Antwort fiel fast ebenso knapp aus wie die von Tsubaki.

„Geht in Ordnung.“, murmelte er und wirkte dabei plötzlich sehr ernst.
 

Liz und Patty wechelten einen wissenden Blick, offensichtlich wussten sie, was ihren Meister beschäftigte.
 

Den dreien konnt es im Prinzip ohnehin egal sein, ob sie bestanden oder durchfielen, da Kid als Shinigami diese Ausbildung gar nicht benötigte. Dass er trotzdem zur Schule ging, bewies seinen Fleiß, für den Maka ihn von Anfang an respektiert hatte, genau wie für die Tatsache, dass er mit gleich zwei Waffen so perfekt kämpfen konnte. Die Schwestern wiederum machten auf sie keinen besonders fleißigen Eindruck, zumindest nicht was das Lernen anging, trotz ihrer anfänglichen Begeisterung darüber, nun eine Schule zu besuchen.
 

Kids Gesichtsausdruck machte Maka nervös. Sie fragte sich, ob er vielleicht durch seinen Vater von einem Problem wusste, dass sie noch nicht kannte.
 

Selbst Dr. Stein stimmte überraschend schnell zu, eine Ausnahme für sie zu machen.

„Ich bin auch gespannt wie diese Seelenresonanz aussehen wird.“, setzte er noch hinzu, „Das dürfte interessant werden.“
 

Ein unheilvolles Funkeln stahl sich hinter seine Brillengläser, als er das sagte. Es beunruhigte Maka noch weiter. Denn obwohl sie sich inzwischen sicher war, dass Dr. Stein im Grunde genommen nur gute Ziele verfolgte, hatten seine Interessen nach wie vor eher selten mit etwas Positivem zu tun.
 

Sie musste aber zugeben, dass sie selbst auch neugierig war, wie eine Seelenresonanz in der Gruppe zusammen mit Chrona aussehen würde. Als sie ihre Seelenwellen zum ersten Mal mit denen von Chrona in Einklang gebracht hatte, war das das Traurigste, was sie jemals gefühlt hatte. Seit dem spürte sie das starke Bedürfnis, diesem Mädchen beizustehen und es zu beschützen.
 

Zunächst blideten die Waffenmeister die Seelenresonanzen mit ihren jeweiligen Waffen.
 

Als Maka die bereits vertrauten Seelenwellen ihrer Sense spürte, überkam sie ein Glücksgefühl, dass aber Konzentration keineswegs beeinträchtigte. Im Gegenteil, ihr Verstand war von einem Moment zum anderen viel klarer geworden (allerdings war diese Klarheit auch das Resultat langen Trainings).
 

Auch die Andern hatten inzwischen Seelenresonanzen gebildet, daher begann Maka nun, ihre Seelenwellen auch mit denen von Black * Star und Tsubaki sowie Kid, Liz und Patty zu synchronisieren. Auch sie ergänzten sich hervorragend durch die Gegensätze zwischen Waffe und Meister.
 

Doch diese Harmonie wurde jäh durchbrochen von den beiden anderen Seelen, die sich bis jetzt zurückgehalten hatten und nur eines fühlten: einen unermesslichen Hass.
 

In Maka zog sich etwas zusammen. Wie hatte sie nur so dumm sein können, zu glauben, aus einer Seelenresonanz mit dieser Waffe, die so lange daran beteiligt gewesen war, aus Chronas Leben eine Hölle zu machen, könne etwas Gutes entstehen?
 

Aber am schlimmsten war, dass es ja nicht nur Ragnarög war. Chrona fühlte ja genauso.

Nach wie vor schien der Ursprung ihrer Gefühle Furcht zu sein, aber es war anders als damals, als Maka zum ersten Mal zu Chronas Seele vordringen konnte. Ihre Seele war gefangen gewesen, unterdrückt von ihrer Waffe, während von ihr selbst nur Angst und Verzweiflung ausgingen.

Nun jedoch fühlten sie beide das Gleiche, eng verbunden durch das schwarze Blut.
 

Es war eine Seite an Chrona, die Maka nich kannte und die Panik in ihr auslöste. Das beklemmende Gefühl wurde immer stärker, sie konnte kaum noch atmen und ihr wurde schwarz vor Augen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Bellchen
2011-08-29T13:24:57+00:00 29.08.2011 15:24
Tolles Kapitel! * A *
Ich mag das Pairing, obwohl ich eher SoMa fan bin ♥
Wann geht es denn weiter?

lg
Bellchen ♥


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