Steve's view
„Steve McGarrett.“, die Stimme des Aufsehers lies den Ex-SEAL aufschauen, zu sehr war er in seine Gedanken versunken gewesen was die letzten Stunden alles so verflucht schief gelaufen war. Vielleicht hätte er doch einmal auf seinen Partner hören sollen und alles anders klären sollen, doch egal was passiert wäre, er wäre so oder so im Knast gelandet einmal für den Mord an der Assistentin der Gouverneurin oder aber an dem Mord an der Gouverneurin selbst, es war also vollkommen egal gewesen was er getan hätte, er hätte beide Male verloren. Aber für dieses Geständnis war es ihm das wert gewesen, bei ihr Einzubrechen und sie zu zwingen die Wahrheit zu sagen. Doch was hatte ihn dies nun gekostet? Er hatte gesehen wie man Kono ihrer Marke beraubt hatte und dies nur weil sie unter seinem Kommando 10 Million Dollar gestohlen hatte. Chin hatte sich scheinbar dem HPD zugewandt, ob ihnen nun zu helfen oder aber weil es laut seiner Aussage das Five-O nicht mehr existierte? Zum ersten Mal fühlte sich Steve richtig hilflos, vor allem als er das Gesicht seines Partners gesehen hatte als Chin ihn abgeführt hatte. Doch ehe Steve sich weiter mit diesen Sachen beschäftigen konnte, wie er versagt hatte, stand er auf und ging zu dem Aufseher, „Sie haben Besuch.“ Das war sein einziges Kommentar ehe er ihn den Gang des Gefängnisses entlang brachte, aus einigen Zellen blickten ihn bekannte Gesichter an, dies würde eindeutig ein Spaß werden wenn er hier länger drin sitzen musste, dass wusste er jetzt schon. Am Ende des Flures erwartete ihn der Besucherraum, der durch Glasscheiben getrennt war, das Gefühl von Wehmut spürte er in seinen Knochen, sonst war er immer derjenige der auf die Verbrecher auf der anderen Seite der Scheibe wartete. Die einzelnen Plätze waren leer, kein anderer schien jetzt um diese Uhrzeit besuch zu haben, außer ihm. Er rechnete mit jedem, dem Polizei-Chef, seinem Anwalt welcher ihm gestellt wurde oder aber mit Wo Fat. Wenn er dieses Gesicht noch einmal vor die Nase bekam, würde ihn auch diese Scheibe nicht davon abhalten ihn um zu bringen!
Doch als er diese besorgten blauen Augen entdeckte, dass verirrte blonde Haar, wusste er das es keiner der Personen war, die er eben aufgezählt hatte. „Danny“, auch wenn sein Partner ihn durch diese Scheibe nicht hören konnte, wusste er was er gesagt hatte. Er ließ sich auf seinen Platz drängen, ehe er sofort zu dem Hörer an der Wand griff, so wie es ihm sein Partner vorher getan hatte. „Danny ist alles okay mit dir?“ Ein atemloses Schnauben. Sicher kämpfte Danny gerade mit all seiner übriggebliebenen Beherrschung. „Willst du mich vielleicht gerade verarschen, Steven?“ Der Gefangene im Orangen Overall hatte nicht einmal die Chance zu antworten, als sein Partner im Zerknitterten Hemd anfing weiter zu sprechen, „Du sitzt hier im Knast Steven und da fragst du mich ob es mir gut geht? Nein Steve es geht mir nicht gut, was hast du dir nur dabei gedacht? Ich hab dir gesagt du sollst es nicht tun, da bitte ich dich nur einmal im Leben nichts Unvernünftiges zu tun und du bringst dich in den Knast. Ich bin wegen dir 10 Jahre gealtert, mein Freund und ich verliere mit jedem Augenblick welchen du hinter Gittern sitzt mehr die Kontrolle. Meine guten Vorsätze niemanden zu verprügeln und alles ohne Fäuste zu klären, geht dank dir den Bach herunter, McGarrett!“ Steve versucht zu lächeln, seinen Partner zu beruhigen, denn Danny war noch immer leicht Cholerisch wenn es um Stresssituationen ging. Er wollte nicht, dass Danny genau so einen Fehler machte wie er und seinen Hals dafür hinhielt, was er verbrochen hatte. Es rechte schon das Kono tiefer mit in der Scheiße steckte als er es geplant hatte. „Mir geht es gut, Danny wirklich. Ich habe nichts getan und das werden wir beweisen, also jetzt komm wieder runter. Du musst versuchen an mein Handy zu kommen, verstehst du? Ich hab mit Gouverneur Jameson geredet, ich hab unser Gespräch aufgenommen und wenn es gelöscht sein sollte, versuch es wieder her zu stellen. Es beweist das ich recht habe und das ich unschuldig bin, Danny verstehst du?“ Er brauchte dieses Handy um seine Unschuld zu beweisen. Und wenn sie ihn hier heraus bekommen sollten, dann würde es mit Kono sicherlich auch nicht so schwer werden wie es gerade aussah. „Wie geht es Kono?“ Vielleicht konnte sich Steve einen Plan ausdenken, irgendwas. Er musste mit Chin sprechen. Was auch immer sein alter Freund vor hatte, er musste darüber doch Bescheid wissen oder hatte Chin etwas geplant? Er konnte das hier nicht überprüfen aber Chin war niemand der sich so einfach auf die andere Seite schlug nur weil das Schiff drohte unterzugehen. Es verwirrte Steve, dieser Ort war nichts, was ihm gut tun konnte, wieso also hatte Chin dies getan? „Sie ist in einer Zelle, man hat ihr die Marke und die Waffe abgenommen. Wo Jenna ist, kann ich nicht sagen, sie meldet sich nicht.“ Danny war also der einzige auf den er sich verlassen konnte. „Du musst das Handy besorgen.“ Er wollte nicht länger hier bleiben. Er war jemand, der die Leute hier rein bringt und nicht selbst hier drin endete. Er bemerkte wie sich einer der Aufseher auf sie zu bewegte, es konnte doch noch keine 15 Minuten vergangen sein, er wollte nicht wieder in diese Zelle zurück. „Wir schaffen das, Danno verstanden?“
Steve hing den Hörer zurück auf die Gabel und drehte sich dem Aufseher zu, sein Kopf schmerzte, dieser Ort war nicht gut für ihn. Das spürte er einfach. Bevor der Aufseher bei ihm angekommen war erhob sich der Ex-SEAL und warf seinem Partner einen letzten Blick zu, dieses müde, verwirrte und verstörte Gesicht sagte Steve, dass Danny sich überfordert fühlte. Wer würde diese Situation nicht fertig machen? Genug Menschen hätten auf gegeben und doch wusste er, dass Danny das nicht tun würde, „Ich hol dich da raus, Steve, versprochen!“ Dannys lautes Rufen drang selbst durch die Scheibe und den halben Besucherraum, als Steve von den Uniformierten Aufseher abgeführt wurde. Er hoffte so sehr, dass sein Partner recht behalten würde und das er nicht für eine Tat hinter Gittern bleiben würde, die er nicht begangen hatte. Er war Unschuldig und so lange es Danny wusste, würde er für seine Freiheit kämpfen.
Danny war der einzige auf welchen sich Steve im Moment verlassen konnte, er war sein Partner, sein cholerischer und zuverlässiger Partner, er würde ihn hier raus holen. So wie sie es immer taten, sie holten einander aus der Klemme. Mit diesem Gedanken betrat Steve McGarrett mit einem Schmunzeln seine Zelle, denn er wusste dass Danny ihn raus holen würde und dann würde er ihm endlich mal ein Bier ausgeben. Das wäre wohl das mindeste.
Danny's view
Viel zu viele Sachen waren gerade in den letzten Stunden passiert, dass der Detective nicht mehr weiter wusste. Sein bester Freund saß hinter Gittern und das wegen etwas, was er 100%ig nicht getan hatte. Sein Aggressionspegel war die letzten Stunden um einige Level gestiegen und gerade hatte er nach einigen Jahren wieder dies Gefühl als würde es ihm gleich seine Schlagader zerreißen. Er wartete im Besucherraum darauf, dass man ihm seinen Partner brachte damit er sich mit ihm unterhalten konnte und vor allem wollte er sehen, dass es Steve gut ging. Die Wachen die hier herumstanden wurden von Danny Williams mit einem genervten und wütendem Blick betrachtet, als seien sie daran schuld, dass Steve nun hier einsaß. Nein daran war Steve McGarrett selbst schuld. Er hätte auf ihn hören sollen, er hätte sich stellen müssen und alles wäre gut verlaufen, nein er musste ja diese beschissene Aktion planen und ehe er ihn da hätte raus holen können, hatte Chin und die Polizei ihn geschnappt. Doch warum war Chin zum Honolulu Police Department übergewechselt? Sie waren doch seine Familie gewesen, sie waren seine Freunde, sie hatten an ihn geglaubt, als es schlimm um ihn stand und vor allem hatten sie ihm den Arsch gerettet als er eine Bombe um den Hals getragen hatte! Wieso fiel er ihm so in den Rücken, dass konnte und wollte Danny nicht glauben vor allem nicht, wegen Kono. Kaum hatte ihn die eine Hiobsbotschaft erreicht, traf ihn die nächste als er erfuhr das Kono wegen den 10 Millionen verhaftet wurde und Danny blieb nichts anderes als zu zusehen wie seine Familie, erneut zerbrach. Er hatte schon Rachel und Grace am Flughafen stehen gelassen, sie wollten mit ihm ein neues Leben, eines in New Jersey und doch war er hier geblieben und er würde nicht eher gehen bevor er Steve nicht wieder aus dem Knast wusste.
Sie hatten sich so oft das Leben gerettet da konnte man doch annehmen, dass auch nun sie wieder zusammen halten würden. Müde rieb sich Danny über die Augen, er bekam schon wieder diese Kopfschmerzen, ehe er das Geräusch vom öffnen einer Tür hörte und er wusste das es Steve war. Niemand war sonst hier, um diese Uhrzeit war es auch kein Wunder. Er versuchte nicht so fertig auszusehen wie er sich fühlte und griff zu dem schwarzen Hörer auf der Gabel, als er den Orangen Overall sah und das zermarterte Gesicht seines Partners. Am liebsten hätte Danny nun aufgelacht, denn Steve sah so aus wie er sich gerade fühlte und das machte es nicht sonderlich besser, denn Steve war immerhin der Typ mit dem Gesicht und das sah gerade gar nicht danach aus. Die Überraschung das er hier saß schien Steve zu verwirren und vielleicht auch ein wenig zu beruhigen, denn wenigstens wusste er einen aus seinem Team in Sicherheit und nicht auf der Falschen Seite der Macht, egal wie verlockend die Kekse waren, in diesem Fall wohl eher Coco Puff oder Malasadas, denn auf Hawaii war ja bekanntlich alles anders.
Dennoch konnte er sehen, wie er seinen Namen sagte, seine Lippenbewegung war zu eindeutig. Fast mit einem zufriedenen Gefühl in der Magengegend sah Danny zu wie sich Steve schnell auf seinen Platz setzte und zu dem Hörer auf seiner Seite griff und bevor der Blonde irgendein Wort sagen konnte, hatte Steve schon versucht ihn mit den ersten Worten zu beruhigen. „Ist alles okay mit dir, Danny?“, „Willst du mich vielleicht gerade verarschen, Steven?“ Ehe er sich überhaupt konzentrieren konnte waren diese Worte aus seinem Mund gesprudelt, denn seine Aggression die nur so unter seiner Haut brodelte brauchte nur einen Punkt, einen Fehler und er würde hier noch Explodieren. „Du sitzt hier im Knast Steven und da fragst du mich ob es mir gut geht? Nein Steve es geht mir nicht gut, was hast du dir nur dabei gedacht? Ich hab dir gesagt du sollst es nicht tun, da bitte ich dich nur einmal im Leben nichts Unvernünftiges zu tun und du bringst dich in den Knast. Ich bin wegen dir 10 Jahre gealtert, mein Freund und ich verliere mit jedem Augenblick welchen du hinter Gittern sitzt mehr die Kontrolle. Meine guten Vorsätze niemanden zu verprügeln und alles ohne Fäuste zu klären, geht dank dir den Bach herunter, McGarrett!“ So einfach war es sich den Frust von der Seele zu reden und doch schien es für ihn einfach nicht ausreichend genug zu sein. Er atmete mehrmals tief ein, einfach um sich selbst zu beruhigen, denn Steve konnte nichts dafür… halt doch eigentlich konnte Steve so einiges dafür, doch dieses versuchte Lächeln zeigte ihm das auch der andere wusste wie sehr er Schuld an all dem hier war.
„Mir geht es gut, Danny wirklich. Ich habe nichts getan und das werden wir beweisen, also jetzt komm wieder runter. Du musst versuchen an mein Handy zu kommen, verstehst du? Ich hab mit Gouverneur Jameson geredet, ich hab unser Gespräch aufgenommen und wenn es gelöscht sein sollte, versuch es wieder her zu stellen. Es beweist das ich recht habe und das ich unschuldig bin, Danny verstehst du?“ Danny machte sich mental eine Notiz, nämlich irgendwie an das Handy zu kommen wie es Steve ihm eben erklärt hatte und er hoffte wirklich, dass es Steves Unschuld beweisen würde. Doch wie viel Zeit würde Danny bekommen, nachdem er das Gefängnis verlassen hatte? Wie viel Zeit blieb Steve noch bevor sie eine Anklage gegen ihn erheben würden, die er nicht begangen hatte? „Wie geht es Kono?“ Steves Stimme riss Danny aus seinen Gedanken und er nun warf er einen erneuten Blick zu Steve, sah ihn dieses Mal richtig. Er konnte sehen wie ihn das alles mitnahm, wie er sein eigenes Team von hier drin nicht zusammen halten konnte. Er fühlte sich genau so verloren wie Detective. „Sie ist in einer Zelle, man hat ihr die Marke und die Waffe abgenommen. Wo Jenna ist, kann ich nicht sagen, sie meldet sich nicht.“ Er hatte sie besuchen wollen, doch hatte man es ihm nicht gestattet, dass hatte Dannys Wutpegel noch etwas mehr gesteigert und ihm bewusst gemacht wie schnell alles auseiander brechen konnte. „Du musst das Handy besorgen.“, Steve hatte leicht Reden hinter Gittern musste man ja nichts tun, außer Überleben, jedoch schien ihm keiner dieser Witze die man bringen konnte, wenn es einen Erwischt hatte, angebracht. Nicht bei Steve, nicht bei seinem Partner und seinem Freund. Der Blonde nickte ehe er wahrnahm wie sich der größere leicht drehte, war die Zeit schon vorbei? Danny widerstand dem Gefühl mit der Faust gegen die Scheibe zu schlagen auch wenn es sehr verlockend war.
„Wir schaffen das, Danno verstanden?“, mit diesem Satz verabschiedeten sich die beiden, die blauen Augen des Cholerikers hafteten an den gebrochen wirkenden Steve. Seine Hand glitt wie ferngesteuert zur Gabel und hängte den Hörer auf, er schob seinen Stuhl zurück und sprang auf, „Ich hol dich da raus, Steve, versprochen!“ Danny hoffte innerlich, dass Steve ihn trotz der Scheibe vernommen hatte. Was für eine Frage, immerhin handelte es sich um den Super-SEAL. Schon legte sich eine Hand von einem Aufseher auf seine Schulter. „Sie sollten sich beruhigen, Sir“, unsanft schob Danny die Hand weg. „Ich werde mich erst beruhigen, wenn sie die richtigen Leute einsperren!“ Mit festen Schritten ging Danny zur Tür, er würde Chin aufsuchen und das Handy verlangen. Er würde dafür sorgen, dass Steve wieder auf der anderen Seite der Scheibe saß, an seiner Seite.
