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Let's Play !

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Let's Play !

In Toshima zu überleben war wirklich nicht einfach, denn hier hieß es »Töten oder getötet werden«.

Aber was, wenn man einen Freund findet ?

Kann man ihm vertrauen oder wird er eines Tages doch zum Feind?

Könnte es auch passieren, dass man sich verliebt oder ist das in so einer Stadt unmöglich?

Darauf gibt es verschiedene Antworten, aber die einzig richtige kennen bloß Akira und Rin.

Ihnen beiden ist genau dies widerfahren.

Eigentlich ein total komisches Gefühl, man befindet sich in einer Stadt, in der man sich gegenseitig umbringt, um gegen den einzig richtigen Gegner zu kämpfen.

Wie kann man da Gefühle entwickeln? Wenn man so darüber nachdenkt, ist dies doch vollkommen unmöglich.
 

Sie waren Freunde. Obwohl Rin schlechte Erfahrungen in Sachen Freundschaft machte und Akira nicht wirklich viel an sich ran ließ. Aber zwischen ihnen entwickelte sich etwas. Mehr wie nur Freundschaft. Doch konnten sie es wirklich Liebe nennen? Gab es dafür nicht noch ein anderes Wort?
 

Akira und Rin hatten wenig Zeit zu zweit, denn es waren einige in dieser Stadt, die nur ans Morden dachten.

Außerdem gab es da noch 'Rain'. Eine Droge, die einen denken lässt, dass man stärker ist. Dabei vernebelt es einem bloß die Sinne und lässt ihn seine Angst vor allem verlieren. Aber an Stärke gewann man nicht.

Wäre auch ziemlicher Unsinn.
 

Aber war ihre Liebe hier überhaupt gerne gesehen?

… Nein, wohl eher nicht …

Begierde

Die Vier saßen alle schweigend auf dem Dach, bis Rin endlich die Stille brach. „Hey, Ossan. Was hast du Neues raus gefunden?“ Der Angesprochene sah zu ihm, doch schüttelte er den Kopf. „Solange du nichts Neues für mich hast, bin ich still.“ meinte er mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen.

Als die Stille wieder versuchte, die vier damit anzustecken, kam auch schon Keisuke zu Wort. „Rin, welche Marken fehlen dir, damit du gegen II-Re antreten kannst?“ Rin sah zu ihm auf und überlegte wohl kurz. „Hm, noch 2. Ein Jack und ein Ass. Wieso fragst du?“ fragte der Blonde Junge, einfach um ein Gespräch mit diesem zu führen. „Na ja, bloß so. Ich brauch ja so gut wie alle, außer eben mein Ass.“ meinte Keisuke ziemlich unsicher und kratzte sich etwas am Hinterkopf.

Nun brach doch wieder Stille über sie ein.

Nach einer Weile, als die Sonne langsam unterging, erhob sich Ossan. „So, ich geh dann mal. Ich hab noch was zu erledigen. Wir sehen uns. Bis dann.“ Mit diesen Worten drehte sich der Mann um und verschwand. „Bis dann.“ rief Rin mit einem Lächeln dem anderen nach.

„Akira, du sagst ja nichts. Alles okay?“ fragte der blonde Junge und sah seinen Gegenüber abschätzend an. Dieser blickte ebenso zu dem anderen, doch schweig er für eine Sekunden. „Ja... alles okay.“ sagte er so knapp wie möglich und lehnte sich etwas zurück. Keisuke seufzte nur leise. „Also, ich glaub ich werde mich mal hinlegen und etwas schlafen. Bin ziemlich müde. Gute Nacht ihr beiden.“ Konnte man sich hier wirklich eine 'Gute Nacht' wünschen? Hier bangte man um sein Leben. Wohl kaum.

Heute schien die Stille wohl ein guter Freund zu sein. Dieses Mal hielt sie aber auch länger an, bis die beiden das leise Schnarchen von Keisuke vernahmen. „Schnarcht der etwa?“ fragte Rin auch schon mit einem breiten Grinsen im Gesicht und sah dabei zu Akira. Er aber zuckte bloß mit den Schultern.

„Sei dich nicht immer so gefühlskalt. Ich hab doch nichts Falsches getan.“ murmelte der Blonde leise und senkte etwas seinen Blick. „Wieso sollte ich mich wegen dir ändern?“ fragte Akira auch schon und klang dabei nicht wirklich etwas zufriedener. „Nun ja, weil ich...“ Doch Rin stockte. Er konnte nicht einfach das Offensichtliche preisgeben. Natürlich liebte er ihn, schon vom ersten Tag, an dem sie sich kennen gelernt haben, aber so wie es schien, erwiderte der der andere seine Gefühle nicht.

Wie auch?

Er wusste nicht einmal etwas davon.

Sofort setzte der Blonde ein Lächeln auf. „Ich meinte, weil wir Freunde sind. Und unter Freunden ist man nicht so, weißt du?“ Innerlich atmete der Blonde erleichtert aus. Aber Akira sah den anderen immer noch ziemlich kühl an. Nur ein kurzes Nicken bekam Rin. „Ja ich weiß, dass wir Freunde sind.“ meinte der Grauhaarige bloß dazu.

Dieses Mal war es Akira, der ein Gespräch mit dem anderen aufbauen wollte. „Wieso willst du unbedingt gehen II-Re kämpfen?“ Doch erntete Akira eher einen traurigen Blick. Dieser verfinsterte sich aber wieder, als er mit der Sprache raus rückte. „Weil er meine Freunde auf dem Gewissen hat. Er hat sie kaltblütig umgebracht und dafür muss er büßen.“ Das darunter auch Rin's ehemaliger Geliebter zählte, wollte er nicht sagen. Das blieb sein Geheimnis. „Er ist mein Halbbruder und tut mir das an. So was macht man doch nicht, wenn man einen gesunden Menschenverstand hat. Oder nicht Akira?“ sagte der Blonde am Anfang ernst, doch brach seine Stimme und wurde eher etwas leiser. Akira nickte.

Natürlich war so etwas nicht normal. II-Re war eben einfach nicht mehr normal. Aber wer sich dahinter versteckte, wusste bloß Rin. Doch dieser rückte im Moment nicht mit der Sprache raus. Er brauchte wohl gerade etwas Zeit für sich. Denn schon der Gedanke daran, was früher passiert ist, ließ Rin von selbst schweigen. Es war eben auch nicht einfach für ihn.

Während Rin so vor sich hin schwieg, legte sich Akira auf den Boden und starrte in den Himmel. Es war heute eigentlich ein ziemlich schöner Abend, wenn man davon absieht in was für einer kranken Stadt sie im Moment sind. Nach einer Weile legte sich auch Rin neben ihn.

Rins Herz klopfte wie wild. Jedes Mal, wenn er zu dem anderen sah, machte es einen größeren Sprung. Aber mehr als anschauen war eben nicht drin. Sie waren bloß Freunde. Nicht mehr und nicht weniger.

Langsam beugte sich der Blonde über den anderen. „Wieso bist du hier?“ fragte er mit sanfter Stimme und sah dabei in die wunderschönen blauen Augen des anderen. Sie faszinierten ihn immer wieder aufs Neue. Sie waren einfach wundervoll. Aber sie gehörten ihm einfach nicht. Nun, wohl eher der ganze Akira gehörte ihm nicht. „Ich bin hier nicht freiwillig.“ Mehr wollte Akira wohl dazu nicht sagen. Er wollte nicht die ganze Geschichte erzählen. Rin nickte leicht, lächelte auch schon sanft, ehe er sich ihm etwas näherte. „Willst du spielen?“ fragte Rin mit einem kleinen frechen Grinsen auf den Lippen, doch Akira lehnte bloß ab.

So kam es dazu, dass ein kleines Gerangel zwischen den beiden entstand und damit endete, dass Akira den Blonden zu Boden drückte und sich über ihn beugte.

Eine Weile blieben die beiden in dieser Position. Das Blut schoss Rin nur so in die Wangen und sein Blick war bloß auf das schöne Gesicht des anderen gerichtet. Eigentlich erhoffte er sich schon mehr von Akira, aber das er ihm schon so nah war, weckte die Sehnsucht in ihm.

Er sehnte sich nach ihm. Nach seinen Lippen. Nach seinem Körper. Nach seiner Wärme. Einfach nach allem. Er wollte ihn für sich. Rin wollte, dass Akira bloß ihm gehörte. Nur ihm und niemandem sonst.

Abschied

Spät am Abend war wieder alles beim Alten. Rin bekam zwar nicht eine Kleinigkeit, die er sich von Akira so wünschte. Obwohl, seine Nähe und seine Aufmerksamkeit durfte er wenigstens schon mal für sich beanspruchen. Zumindest für diesen Abend.

Keisuke, der wegen einem kleinen Geräusch wach wurde, schaute auf die Beiden und knurrte innerlich nur leise, weil Rin ihm seiner Meinung nach viel zu nah war. Er wollte das nicht mit ansehen. Vor allem konnte Keisuke nicht einmal selbst das Herz des Grauhaarige für sich gewinnen. Es war offensichtlich, er brauchte Rain. Er wollte ihm zeigen, dass er genauso stark sein kann. Geschweige denn konnte er selbst auf sich aufpassen.

Mit einer ziemlichen Wut, erhob sich der Braunhaarige und ließ die beiden schlafend zurück..
 

Erst als die beiden ebenso wach wurden, schauten sie sich nach Keisuke um. „Wo ist dieser Idiot?“ fragte sich Akira leise und erhob sich langsam. „Ich sollte ihn suchen gehen. Er hat nicht einmal eine Waffe um sich zu wehren.“ meinte Akira dazu bloß und ging auch schon Richtung Tür. Rin folgte ihm aber. „Ich komm mit. Ich passe auf, dass dir nichts passiert.“ sagte Rin mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Aber der eigentliche Grund dafür war ja bekannt. Rin wollte Akira nicht mal mehr eine Sekunde alleine lassen. Er musste ständig daran denken, dass Keisuke Akira für sich beanspruchen könnte. Das wollte der Blonde auf keinen Fall. Akira sollte nur ihm gehören und nicht seinem besten Freund.

Akira nickte bloß und verschwand mit Rin vom Dach. Als sie unten angekommen waren, erkannten sie Ossan von Weitem, der etwas nachdenklich an der Wand lehnte. Rin eilte sofort zu ihm und umarmte ihn erst einmal. „Was ist denn los?“ fragte der Blonde dann besorgt, als der andere keine Reaktion von sich gab. „Irgendein Spinner ist unterwegs. Er hat Dutzend von Menschen in der Bar umgebracht. Es war ein richtiges Blutbad, das er hinterlassen hat. Die Scharfrichter sind schon auf der Suche nach dem Übeltäter. Aber wer ist so krank und tut so etwas?“ fragte Ossan dann bloß und schaute die anderen beiden ruhig an. „Apropos, wo ist Keisuke?“ fragte der dann auch schon. Doch Akira und Rin zuckten bloß mit den Schultern. „Seit heute morgen weg.“ meinte Akira dazu und schaute sich etwas um. „Wir müssen ihn suchen, bis er auch noch in die Arme des Irren läuft.“ meinte Rin felsenfest und schnappte das Handgelenk des anderen. Er zog ihn schnell mit sich mit, raus aus der neutralen Zone.

„Was glaubst du, Akira?“ fragte Rin dann auch schon, aber Akira zuckte bloß mit seinen Schultern. „Ich weiß nicht wer dahinter stecken könnte. Wieso? Glaubst du, dass es Keisuke war?“ fragte Akira auch schon und sah ihn abschätzend an. „Na ja, es wäre doch möglich oder? Ich meine, er ist ohne etwas zu sagen abgehauen und lässt sich nicht einmal jetzt blicken. Das ist schon etwas komisch. Oder nicht?“ Rin war wirklich dieser Meinung und er würde sie auch nicht so schnell ändern. Erst, wenn er mit eigenen Augen sehen konnte, dass ein anderer das getan hat, dann würde er Keisuke wieder vertrauen können.

Auch Akira dachte darüber nach. Es klang irgendwie logisch, aber Keisuke war sein Freund, er würde so etwas doch nie tun.

Sie gingen eine Weile noch, bis ihnen Keisuke dann entgegen kam. Er schwankte etwas und brach dann vor ihren Füßen zusammen.

„Keisuke!“ rief Akira, ließ sich auf den Boden fallen und sah dann auch erst das Blut, dass an seinem Rücken haftete. Geschockt, drehte er den verletzten Keisuke zu sich um. „Was hast du getan?“ fragte Akira ruhig und hob etwas den Kopf des anderen an. Rin blieb erst einmal stehen und schaute besorgt zu dem anderen runter.

„Akira.. ich liebe dich, du Idiot … aber du magst diesen Jungen.. mehr wie mich... ?“ murmelte Keisuke leise und rang etwas nach Luft. „Keisuke … hör auf zu reden. Wir kümmern uns um dich. Versprochen.“ sagte Akira mit ruhiger Stimme und versuchte dann auch den anderen hoch zu heben. Doch dieser verweigerte jegliche Versuche. „Lass gut sein, Akira. Ich wollte bloß deine Aufmerksamkeit erlangen, aber die hast du bloß Rin geschenkt. Akira,...“ Vorsichtig legte Keisuke eine Hand an seine Wange. „Besiege II-Re und komm heil nach Hause, ja?“ Lächelnd schloss der Braunhaarige seine Augen. Sein Atem wurde flacher, bis nach wenigen Sekunden sein Herz aufhörte zu schlagen. Akira versuchte ruhig zu bleiben, aber es ging nicht. Er ließ einen lauten Schrei von sich, während Rin ihn von hinten in die Arme schloss und leise weinte..
 

Den Wunden zufolge, konnte es nur einer der Scharfrichter gewesen sein. Gunji. Bloß er hatte so eine Waffe. Aber Akira konnte darüber erst einmal nicht nachdenken. Gerade hat er seinen besten Freund verloren, da hatte er keinen Nerv für irgendwelche Scharfrichter. Vorsichtig legte er Keisuke auf den Boden. „Das.. kann nicht wahr sein … Das ist ein dummer Scherz …“ murmelte der Grauhaarige leise und trotzdem geschockt von der Situation. Rin aber, drückte ihn einfach nur an sich und streichelte sanft über seinen Rücken. In solchen Momenten dachte der Blonde nicht daran, dass er gerade die Person, die er liebte, umarmte. „Akira, alles wird gut …“ sagte er mit sanfter Stimme und versuchte ihn so gut es geht zu beruhigen.
 

Es dauerte eine Weile, bis sich Akira wieder fassen konnte.

Er löste sich von der Umarmung des Kleineren und schaute zu seinem besten Freund runter. Er wollte ihn hier nicht liegen lassen. Das hatte er nicht verdient.

Langsam hob er den anderen hoch und brachte ihn an eine ruhigere Stelle, blieb aber dennoch in der Stadt. Auch Rin folgte ihm, aber er schwieg erst einmal.

Als sie an einen etwas ruhigeren Ort ankamen, legte Akira den Verstorbenen vorsichtig hin.

Doch er konnte im Moment einfach nichts sagen. Er blieb einfach nur stillschweigend stehen.

Dieser leblose Körper, dem einmal sein bester Freund Leben schenkte. Nun war er fort. Und so wie es schien lag alles an Akira. Zumindest hatte er wegen ihm das alles veranstaltet.
 

Vorsichtig legte Rin eine Hand an Akiras Arm, doch dieser schlug seine Hand bloß weg. Er brauchte niemanden, der sich um ihn sorgte. Er musste damit selbst fertig werden. Doch das Ganze verletzte Rin zutiefst. „Akira.. also …“ fing Rin leise an zu murmeln.

„Halt die Klappe Rin! Lass mich einfach in Ruhe! Ich brauch dich nicht! Wieso bist du überhaupt hier?!“ schrie Akira, völlig außer sich, den Blonden an.

Jedes einzelne Wort schnitt tiefer in das kleine Herz des Jungen und er senkte nur langsam seinen Blick. „Ich... wollte bloß bei dir sein. Immerhin …“ fing er leise an und musste nun tief durchatmen um diese Worte zu sagen. „Akira, ich liebe dich.“ sagte Rin mit leiser Stimme, drehte sich um und rannte weg. Es war nicht die feine englische Art einfach abzuhauen. Aber die Worte des anderen davor und der Blick, den er ihm gab, während er diese drei wichtigen Worte sagte, war einfach grausam.

Rin hielt es nicht mehr bei ihm aus ...

Wiedersehen

Die Tage verstrichen und es gab kein Lebenszeichen von Akira oder von Rin.

Akira, der immer noch neben der Leiche seines Freundes saß und sich jede Sekunde verfluchen könnte, wurde immer mehr zu einer 'leeren' Hülle. Er konnte nicht mehr. Wie denn auch, wenn man vor seinen Augen seinen besten Freund im Sterben liegen sah? Kein Wunder, dass Akira da noch eine Weile für sich brauchte.

Rin aber ging es auch nicht unbedingt besser. Er trat gegen einige Anfänger an, nahm ihnen die Marken ab. Er wusste, dass er erst einmal einige Marken sammeln musste, um sich sein Essen finanzieren zu können. Außerdem machte er sich unglaublich viele Gedanken über Akira. Er war alleine, hatte kein Essen und war womöglich immer noch ziemlich neben der Spur. Und Rin nannte sich einen Freund? Das war wohl eher ein Witz. So sah der Blonde die Sache zumindest.

Als der Blonde seine gesammelten Marken betrachtete, machte er sich wieder auf den Weg ins Hotel, in die neutrale Zone. Eigentlich gab es kaum noch neutrale Zonen, außer dieses Hotel. Denn es gab nun, nach dem Tod von Keisuke, einige die das ziemlich toll empfunden haben. Seufzend ging er zu dem Mann, der die Schweinemarken entgegen nahm. Er zeigte Rin das Essen, dass er dafür bekommen würde. Es waren einige Solids und 4 Wasserflaschen. Mit denen konnte man erstmals gut auskommen. Mit einem kleinen Nicken nahm Rin die Lebensmittel zu sich und machte sich nun wieder auf den Weg zu Akira. Rin konnte sich eigentlich denken, wo sich der andere befand. Schon der Gedanke daran, ließ den Blonden seufzen.

Wie konnte er so sein Herz für sich gewinnen?

Wie konnte er für ihn wichtig werden?

Wie konnte er Akira von den Gedanken an Keisuke abbringen?

Das Ganze klang ziemlich egoistisch. Aber Rin liebte diesen Kerl. Er wollte ihn für sich. Den Grauhaarigen bloß für sich beanspruchen. Da waren ihm die Opfer eher egal.

Es dauerte eine Weile, bis Rin am Ort, wo sich Akira befand, ankam. Sofort rannte er zu dem anderen und rief fröhlich seinen Namen. Der Angesprochene hob bloß seinen Kopf an und musterte den blonden Jungen vor sich. Aber wirklich was sagen tat er nicht. Auch sein Blick senkte sich wieder. Rin seufzte leise, lächelte dann aber wieder aufmunternd. „Ich hab uns was zu essen besorgt. Du siehst ziemlich geschwächt und fertig aus. Du solltest was trinken. Oh, und was essen. Das tut dir bestimmt gut.“ sagte Rin mit einer so sanften Stimme, dass selbst Akira erneut zu ihm aufsah. Doch wirklich glücklich sah er nicht aus. Nun, seine Miene war nicht einmal normal. Sie wirkte leer.

Rin stellte erstmals alles ab, zog eine Wasserflasche aus dem Korb und reichte diese ihm. Doch Akira wollte nichts trinken. Er wollte alleine sein. „Verschwinde...“ sagte der Grauhaarige ziemlich leise aber dennoch gefühlskalt und drückte ihm die Flasche entgegen. Der Blonde sah ihn fassungslos an und legte die Flasche wieder weg. „Nein, Akira. Sieh dich doch mal an. Du siehst aus wie eine Leiche. Du musst was essen oder trinken. Du hältst das nicht mehr lange durch. Ich merke ja jetzt schon, dass du kaum noch reden kannst.“ Rins Stimme wurde nun auch etwas lauter. Anders konnte er es ihm eben nicht sagen.

Bei den Worten des anderen zuckte Akira leicht zusammen. Er hatte recht, das stimmte.

Aber er wollte es nicht wahr haben.

Er konnte nicht gehen.

Akira wollte seinen Freund nicht im Stich lassen!

„Sei still..“ Seine Stimme war fast nur noch ein Krächzen. Rin schüttelte den Kopf und verpasste dem anderen auch schon eine gewaltige Ohrfeige. „Halt die Klappe! Keisuke ist tot! Ich weiß es. Aber das ist schon 5 Tage her! Du hast weder getrunken, noch gegessen, bestimmt auch kaum geschlafen. Du siehst alles andere als gesund aus! Und du willst dich einen Freund nennen? Keisukes Worte waren, dass du hier heil wieder raus kommst und nicht davor noch abkratzt. Aber du tust da eher das Gegenteil von! Mach die Augen auf, Akira. Das hat sich Keisuke nicht gewünscht.“ sagte Rin mit ernster und etwas böser Stimme. Er sah ihn dabei ziemlich ernst und sicher an.

Akira aber senkte wiederum seinen Blick. Er wollte die Wahrheit nicht hören. Er kannte sie bereits. „Lass mich in Ruhe..! Ich kann selbst auf mich aufpassen, Rin!“ sagte Akira heiser und wendete den Blick von ihm ab. „Du hast keine Ahnung wie ich mich fühle. Ich habe meinen besten Freund verloren... Und dann weigert er sich auch noch sich helfen zu lassen! Das geht doch nicht.“ Der andere schrie diese Worte richtig, musste danach aber husten. Es tat einfach weh.

Rin aber blieb stillschweigend stehen, seine Hände zitterten regelrecht vor Zurückhaltung. Er wollte ihn nicht noch einmal schlagen, obwohl er es in diesem Moment wirklich verdient hatte. „Du verdammtes Arsch! Du sagst ich hab keine Ahnung? Ich hab meine Gott verdammten Freunde verloren und nicht nur das. Ich habe die Person verloren, die ich am meisten geliebt habe. Ich will das nicht noch einmal durchstehen. Akira, bitte.. Lass mich dir helfen.“ Anfangs klang seine Stimme ziemlich sicher und stark, zum Schluss wurde diese eher leiser. „Sag nie wieder, dass ich keine Ahnung habe, Akira..“ Rin brach bloß in Tränen aus und weinte stumm vor sich hin.

Natürlich wollte Akira den Blonden nicht verletzen, auf keinen Fall. Doch er wollte seine Worte nicht zurücknehmen. Er konnte einfach nicht. Akira sah auf, in die tränennassen Augen des Blonden. Nur langsam ergriff er die Hand des anderen und zog ihn zu sich runter. Damit hatte Rin nicht gerechnet, denn nun lag er in den starken Armen des Grauhaarigen. Eigentlich wirkten sie nicht mehr so stark. Aber wieso auch?

Vorsichtig lehnte Rin seinen Kopf gegen die Brust von Akira. Jeder einzelne Herzschlag, den er aus Akiras Brust vernahm, klang so wundervoll. Er fühlte sich für einen Moment geborgen und sicher. Doch wie lange würde dies anhalten? Hoffentlich ein Leben lang.
 

Rin wollte Akira. Bloß ihn.
 

Sanft strich Akira über die weiche, zarte Wange des Blonden. Seine Hand fühlte sich etwas kalt an. Ihm ging es auch nicht sonderlich gut. Ein leises Husten konnte Akira auch nicht unterdrücken. In diesem Moment hörte auch das Schluchzen von Rin auf. Er sah Akira bloß besorgt an. „Trink bitte etwas..“ Seine Worte waren eher ein kleines Hauchen. Doch dieses Mal gab der Grauhaarige nach. „Könntest du mir eine Flasche geben?“ fragte er leise und bekam als Antwort bloß ein Nicken.

Rin griff nach dem Korb, zog diesen ein Stück näher und holte zwei Wasserflaschen raus. Eine davon reichte er Akira.

Der Grauhaarige starrte die Flasche erstmals bloß an, aber er hatte keine Kraft in den Fingern. Akira konnte kaum die Flasche halten, da war es ein noch größeres Problem den Deckel zu lösen. Also gab er die Sache auf und stellte die Flasche so gut es ging wieder weg. Rin aber wollte gerade protestieren, aber Akira war schneller. Er zog den Kleineren dichter in seine Arme und drückte diesen an seinen unterkühlten Körper. „Akira... bitte, du musst was essen und was trinken wäre auch nicht schlecht.“ sagte der Blonde leise und schaute wieder in das blasse Gesicht des anderen. Wie wunderschön seine Augen trotzdem waren. Auch wenn sie schwach und verletzlich aussahen, sie strahlten dennoch wie der Himmel.

Rin legte zaghaft eine Hand an seine Wange und strich nur etwas darüber. Es fühlte sich wirklich gut an, den anderen zu berühren. So sah Rin das zumindest. Er war so froh, dass er ihm so nah sein konnte und durfte. Immerhin wusste Akira was Rin für ihn fühlte.

Langsam aber doch wurde alles um Akira herum schwummrig. Er erkannte kaum noch was, bloß die Umrisse des blonden Jungen. Er hatte keine Kraft mehr, sie verließ seine Knochen. Sein Blut durchfloss seine Adern auch nicht mehr richtig. Akira war zu schwach. Zu schwach um etwas zu sagen. Zu schwach um seine Augen offen zu halten.

Sein Herzschlag wurde langsamer, wurde leichter. Bis es aufgab...

Hoffnung

Als Rin den reglosen Körper vor sich sah, konnte er seinen Augen erst gar nicht trauen. Das musste ein Scherz sein. Ein verdammt bescheuerter Witz! Aber als Rin versuchte Akira zu wecken, merkte er, dass er dies nie wieder tun würde. In dem blonden Jungen stiegen Tränen auf. Tränen der Trauer.

Wieso er?

Wieso nicht Rin?

Wieso verdammt nochmal Akira?!

Rin konnte einige Sekunden nicht reagieren. Seine Hand ruhte auf der schwachen Brust des anderen. Doch etwas fühlte er durch dessen Körper.

War das sein Herzschlag oder irrte sich Rin da?

Nein, es musste sein Herz sein. Es klopfte immer noch. Es schlug leise vor Sehnsucht. Die Sehnsucht nach Überleben. Rin musste etwas tun. Aber was? Seine Schweinemarken waren aufgebraucht. Er hatte keine mehr.

Langsam schweifte sein Blick zu Akira's totem Freund. Er war ein Killer. Er wollte allen zeigen, dass er der King ist. Keisuke hatte diese Marken. Die Marken, die Akira das Leben retten könnten. Sofort stand der Blonde auf, begutachtete die Leiche des anderen und taste vorsichtig dessen Körper ab. Als er dann in seiner Tasche die gewünschten Marken fand, kam in ihm ein kleiner Samen Hoffnung auf. Rin konnte Akira retten. Zwar nicht mit seinen eigenen Marken, aber er konnte es.

Als er jedoch losgehen wollte, kam ihm Ossan in die Quere.

„Was ist los Rin? Du siehst ziemlich blass aus.“ sagte Ossan mit ruhiger Stimme, bemerkte aber die anderen Beiden nicht. „Ossan, ich hab keine Zeit. Ich … ich muss Marken eintauschen gehen.“ sagte Rin kleinlaut und wollte auch schon an ihm vorbei. Aber der andere hielt ihn bloß fest, als er merkte, dass Akira und Keisuke leblos auf dem Boden lagen. „Was ist passiert?“ fragte Ossan ziemlich geschockt. Doch Rin riss seinen Arm los. „Ich hab jetzt keine Zeit. Ich brauch Medikamente für Akira. Er lebt noch.“ sagte Rin leise und senkte wieder seinen Blick.

Ossan schüttelte den Kopf: „Gib mir die Marken. Ich hol die Medikamente. Versuch es mit Mund-zu-Mund-Beatmung und gib ihm etwas zu trinken, wenn er möglicherweise wach wird.“ Dies waren Ossans einzige Worte, bis er sich die Schweinemarken nahm und ziemlich schnell verschwand.

Rin stand noch wenige Sekunden schweigend da. Aber er musste sich zusammen reißen. Es ging hier um Akiras Überleben und das wollte Rin mehr als alles andere auf dieser Welt. Sofort stürzte er auf Akira zu, öffnete seinen Mund ein Stück, beugte sich runter zu seinen Lippen und beatmete ihn nun durch Mund-zu-Mund. Seine Lippen fühlten sich so unglaublich toll an. Sie waren zwar kalt, aber dennoch sehr weich.

Als er merkte, dass Akira ziemlich zusammen zuckte, ließ Rin gleich von ihm ab. Akira hustete und hustete. Dass das wirklich funktionierte freute Rin sehr. Er hatte ihm wieder Leben eingeflößt. Sanft strich Rin über seine Stirn, strich seine Haare zur Seite. Erst jetzt bemerkte er, dass Akira was trinken sollte. Schnell griff er sich eine Flasche, hob Akiras Kopf an und ließ etwas Wasser in seinen Mund fließen. Akira leckte gierig das Wasser von seinen Lippen.

Er sah so geschwächt aus. So völlig klein und schwach. Er wirkte wie ein Kind, dass man beschützen musste.

„Akira... alles wird gut. Ossan holt Medikamente. Es wird dir bald besser gehen. Dann hauen wir von hier ab, ja? Alles wird wieder besser. Das verspreche ich dir.“ hauchte Rin sanft und streichelte den anderen sanft weiter.

Akira aber bekam kaum was mit. Die Worte des anderen, kamen bei ihm als ein Rauschen eher an. Langsam hob er seine Hand. Sie zitterte wirklich sehr. Schnell ergriff Rin dessen Hand und hielt diese fest an seine Brust. Selbst jetzt merkte er die Kälte, die Akiras Knochen durchflossen. Ihm musste es wirklich miserabel gehen. Und das alles bloß wegen Keisuke!

In diesem Moment hasste er seinen toten besten Freund mehr denn je.

Er war dafür verantwortlich.

Er hatte ihn fast in den Tod getrieben.

Oder war dies immer noch der Fall? Rin konnte es schlecht einschätzen. Akira sah so krank aus. Er war blass, kraftlos und ziemlich schwach. Bis er wieder auf dem Berg ist, dauerte es sicherlich noch einige Tage. Aber wenigstens hatte Ossan die Beiden gefunden. Nun konnte er bei ihm bleiben und doch würden sich einige um ihn kümmern.

Die Hoffnung in Rin stieg. Er wusste, dass Akira wieder leben würde.

Er würde es schaffen. Natürlich.

Ein Lächeln huschte über seine Lippen.

Erst als Rin die leise Stimme des anderen vernahm, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „Wasser... Wasser...“ murmelte die krächzende Stimme des Grauhaarigen. Rin nickte gleich, griff sich die Flasche und ließ wieder etwas in seinen Mund fließen.

Er war ziemlich glücklich, als er das Schlucken des Wassers aus Akiras Kehle vernahm. Es machte ihn glücklich.

Mehr als alles andere...

Es verging eine Weile. Akira, der schon die zweite Flasche ausgetrunken hatte, war noch immer ziemlich angeschlagen, konnte nicht einmal seine Augen öffnen. Doch endlich kam Ossan. Erleichtert sah Rin zu ihm und lächelte bloß schwach.

„Endlich... Was hast du bekommen, Ossan?“ fragte Rin auch schon und schaute auf die Medikamente, die Ossan bei sich trug. „Einmal was gegen Herzversagen und das andere Zeug eben. Also genau das Richtige.“

Nun war es Ossan, der Akira gesund pflegte. Und wirklich, es brachte etwas.

Akiras Herzschlag wurde etwas deutlicher und normalisierte sich auch langsam, doch würde es eben noch eine Weile dauern, bis es dem Grauhaarigen wieder richtig gut ging.
 

Es vergingen einige Tage. Rin kämpfte in dieser Zeit gegen einige Anfänger, damit er auch genügend Marken hatte, um sich wieder um Akira zu kümmern. Dieser kippte nämlich eine Flasche nach der anderen runter.

Aber man konnte es ihm nicht verübeln. Er hatte eben Durst und war eben auch für ein paar Tage geschwächt.

Als der Blonde wieder zurück zu ihrem neuen Versteck, das sie vor zwei Tagen gefunden haben, kam, saß Akira gegen die Wand gelehnt und schaute zu ihm auf.

„Akira. Wie geht es dir?“ fragte Rin mit einem Lächeln auf den Lippen. Erst schwieg der Grauhaarige, schaute bloß den anderen an, doch dann erwiderte er doch ein kleines Lächeln. „Danke. Mir geht es schon viel besser. Ich muss dir und Ossan danken. Ohne euch würde ich wahrscheinlich schon tot sein.“ sagte Akira mit ruhiger Stimme.

„Ach iwo, mach dir keinen Kopf. Ich bin bloß froh, dass es dir wieder besser geht. Wo ist eigentlich Ossan?“ fragte Rin dann auch schon. „Er hatte noch was zu erledigen.“ erwiderte Akira bloß und schloss seine Augen.

Langsam ging Rin auf Akira zu, setzte sich neben ihn und musste leise seufzen. Akira öffnete seine Augen wieder und blickte zu dem Blonden. Ohne zu fragen, was mit ihm war, legte er einen Arm um seine Schultern, zog ihn an sich ran und drückte ihn sanft an sich.

„Ich bin dir wirklich dankbar, Rin.“ sagte Akira mit sanfter Stimme, hob das Kinn des anderen an und beugte sich zu ihm vor. Nun, wohl eher zu seinen Lippen. Mit einem Mal wurde Rin knallrot.

Konnte es sein?

Konnte es sein, dass Akira ihn versuchte zu küssen?

Verwirrung

Das konnte allen Ernstes die Wirklichkeit sein. Akira wollte Rin küssen? Das musste ein Traum sein! Aber dafür fühlte sich die weiche starke Hand des Grauhaarigen so echt an.

Eine leichte Röte legte sich auf die Wangen des Blonden. Langsam schloss er seine Augen und kam ihm noch etwas entgegen. Er wollte diesen Kuss. Unbedingt!

Ihre Lippen streiften sich nur kaum, aber sie mussten sich schnell voneinander lösen, als sie jemanden um ihr Versteck herumschleichen hörten.

Na toll. Da war der Kuss dahin. Rin musste innerlich seufzen, schaute dabei aus den Augenwinkeln kurz zu Akira. Dieser sah ziemlich ruhig aus, aber sein Blick blieb schier am Eingang hängen.

Wer auch immer die beiden bei ihrem ersten Kuss gestört hatte, Rin konnte ihn jetzt schon nicht leiden. Obwohl, wie konnte man in dieser Stadt überhaupt jemanden leiden? Das war hier unmöglich. Seufzend schüttelte Rin den Kopf, erhob sich leise und griff sich schnell seine Waffen. Immerhin musste er Akira erstmals beschützen, denn er war erst wieder seit wenigen Stunden fitter.

Als die Schritte verstummten, blieb Rin stillschweigend stehen und lauschte nach weiteren Geräuschen. Aber es war nichts mehr zu hören.

„Oh man..“ murmelte der Blonde leise und drehte sich wieder zu Akira um. „War wohl doch nichts.“ meinte Rin ruhig und wollte nun auch eigentlich wieder zu dem anderen, aber als die Eingangstür aufsprang und der Typ sich Rin schnappte, wurde wohl daraus nichts mehr.

Der Fremde hielt ein rasierklingenscharfes Messer dicht an Rins Hals. Der Blonde hielt den Atem an und schaute verängstigt zu Akira. Dieser stand schnell auf seinen Beinen und hielt auch schon seinen Dolch in der Hand. „Finger weg von dem Kleinen!“ sagte der Grauhaarige ernst. Seine Miene wurde ebenso ernst und auch etwas wütend. Der Typ aber lachte nur. „Du willst Forderungen stellen? Ich habe hier gerade das Sagen, also halt deine verdammte Klappe und gib deine Marken ab.“ Die andere Hand des Fremden tastete den zierlichen Körper des Blonden ab und zog dabei aus seiner Tasche die Fotos und die Schweinemarken raus. „Was haben wir denn da? Fotos zur Erinnerung? Ziemlich dämlich.“ sagte der Fremde kalt und riss diese mit seiner freien Hand und seinen Zähnen auseinander. Rin aber rührte sich immer noch nicht. Auch wenn ihn das schon wütend machte. Er hatte Angst um sein Leben.

Akira sah den anderen böse an und hielt ihm die Schweinemarken entgegen: „Hier. Und jetzt lass ihn gehen.“ Der Fremde nahm sie an sich, genauso wie Rins Marken, aber ihn loslassen tat er nicht. „Wieso sollte ich? Ich bin ziemlich frustriert und so 'nen Körper könnte ich jetzt wirklich vertragen. Das würde dir bestimmt auch gefallen. Oder nicht, Kleiner?“ Diese Worte hauchte er dicht an seinem Ohr, ehe er auch schon drüber leckte und seine freie Hand zwischen seine Beine legte. Langsam begann er Rin dort grob zu massieren, während das Messer weiterhin an seiner Kehle blieb. Der Grauhaarige stand bloß da. Es machte ihn wütend, aber was konnte er schon tun ohne dass Rin verletzt wird?

Nichts, dachte sich Akira und wendete den Blick von den Beiden ab.

Rin sah wehleidig zu ihm und unterdrückte jedes einzelne Geräusch. Es fühlte sich nicht unbedingt gut für ihn an. Für ihn war es widerlich. Doch ehe der Fremde sich weiterhin vergnügen konnte, stöhnte er vor Schmerz auf und ließ das Messer fallen. Akira schaute auf und blieb wie erstarrt stehen. Wen er da erkannte schockierte ihn doch ziemlich sehr. Aber wirklich was sagen konnte er nicht. Der Grauhaarige umfasste seinen Dolch fester, seine Miene wurde dunkler.

Der Fremde ließ langsam auch von Rin ab und brach zusammen. Auch Rin drehte sich schnell um und als er in das Gesicht seines 'Retters' blickte, wurde er ziemlich blass.

„Shiki...“ murmelte der Blonde leise.

Der Schwarzhaarige sah angewidert zu dem Toten, wendete seinen Blick aber wieder von ihm ab, als er in das blasse Gesicht des anderen sah. Shiki schwieg dennoch. Er wendete sich von den Beiden ab und verließ mit ruhigen Schritten ihr Versteck.

Das konnte doch nicht wahr sein! Shiki, sein Halbbruder, rettet Rin vor einem kranken Perversen.

Aber wieso?

Beide standen noch eine Weile schweigend und perplex da. Aber als der Geruch des Blutes in ihre Nasen drang, kamen sie wieder zur Besinnung.

„Akira... Das...“ murmelte Rin leise, aber wirklich einen gescheiten Satz rüber zu kriegen konnte er nicht. „Shiki hat dein Leben gerettet..“ sagte Akira ruhig und schaute ihn dabei genauso ruhig an. „Das hab ich nicht erwartet..“ murmelte der Blonde leise.

Nein. Das hatte er nicht erwartet. Shiki, der Rin eh nicht leiden konnte geschweige denn retten würde, kam wirklich um ihm zu helfen. Das war echt nicht das, was Rin normalerweise von seinem Halbbruder erwartete. 'Seufzend schüttelte Akira den Kopf. „Es tut mir Leid, dass ich dir nicht helfen konnte. Ich wollte nicht, dass dir etwas passiert, wenn ich es versuche.“ meinte der Grauhaarige leise und setzte sich wieder auf das provisorische Bett. Auch Rin begab sich dorthin und lehnte sich zurück.

Sein Blick wich zur Decke.

Akira schaute stillschweigend zu Rin und beugte sich dann über ihn. Der Blonde sah deswegen wieder direkt in Akiras Gesicht und wurde erneut knallrot. „Was ist denn?“ fragte Rin kleinlaut. Akira aber schüttelte bloß den Kopf. „Ich hoffe bloß, dass es dir gut geht.“ sagte Akira recht ruhig und schaute ihn still an. Rin nickte bloß zögernd. Sanft streckte er seine Hand zu ihm aus und legte diese zögernd an seine Wange. „Mir geht es gut. Danke.“ sagte er leise und zog sein Gesicht langsam zu sich runter.

Rin musste doch etwas grinsen und leckte sich über die Lippen. „Akira... ich liebe dich wirklich sehr.“ sagte der Blonde leise und lächelte sanft, ehe er seine Hand in den Nacken des Grauhaarigen legte. Akira aber schaute ihn bloß weiterhin ruhig an und nickte als Antwort. Aber wirklich was sagen konnte er nicht. Erwiedern konnte er diese Liebe nicht. Zumindest noch nicht.

Langsam löste Akira diese Nähe und setzte sich wieder auf. „Wir sollten wieder weitergehen. Also morgen zumindest. Irgendwie müssen wir ja jeden Tag überleben. Was zu essen wäre da dann nicht einmal schlecht. Was meinst du, Rin?“ fragte er ruhig und schaute dabei wieder zu Rin, der sich ebenso aufsetzte. „Ja.. sollten wir.“ murmelte er leise.
 

Eine Weile saßen die beiden stillschweigend da. Rin machte sich seine Gedanken.

Warum hat Shiki ihn gerettet?

Wollte Akira Rin wirklich küssen?

Warum war er ihm dann wieder so nahe?

Warum erwiedert er seine Liebe nicht einfach?

Akira machte sich so seine eigenen Gedanken. Er dachte wirklich darüber nach, was er für den Blonden fühlte.

Liebte er diesen Jungen?

Oder war da was ganz anderes zwischen ihnen?

Erster Kuss

Am nächsten Morgen saßen die beiden wach auf dem Bett und starrten die Wand an. Den letzten Abend haben sie noch eine Weile verquatscht, ehe sie sich dann doch schlafen gelegt haben. Nun schwiegen sie sich an. Womöglich haben sie sich doch zu viel erzählt.

Rin erhob sich: „Na los. Lass uns gehen Akira. Ich hab Hunger.“ meinte Rin mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen und streckte seine Hand nach Akira aus. Dieser nickte bloß. „Alles klar“ meinte der Grauhaarige und stand auf, ehe er mit dem Blonden das Versteck verließ.

Es war draußen ziemlich still, obwohl es Nachmittag war. Nun, so konnten sie sich besser nach gescheiten Opfern umsehen und dann zuschlagen.

Wird schon schief gehen, dachte sich Akira und ging durch eine Seitengasse. Rin folgte ihm schweigend. Lieber schwieg er jetzt, sodass nicht jeder auf die beiden aufmerksam wurde. Das wäre fatal.
 

Nach einer Weile trafen sie auf eine Gruppe von 5 jungen Männern. Diese sahen nun nicht unbedingt freundlich gesinnt drein. Auf keinen Fall.

„Na, ihr zwei Hübschen habt euch wohl verirrt. Wir helfen euch sehr gerne.“ sagte, womöglich, der Chef der Gruppe und trat 2 Schritten nach vorne. Automatisch stellte sich Akira vor Rin und zog seinen Dolch. „Verzieht euch.“ meinte dieser nur abwertend und schaute den Obermacker auch so an. Dieser knurrte den Grauhaarigen bloß an, griff sich sein Schwert und rannte auf Akira zu. Dieser schubste Rin zurück und wich somit dem Angriff aus und stellte ihm das Bein, sodass der andere auf den Boden fiel.

Urplötzlich war der Boss wieder auf die Beine gezogen und der Dolch des Grauhaarigen glitt über seinen Hals. „Lasst den Kleinen in Frieden. Er gehört weder dir noch dem restlichen Pack. Also verschwindet.“ zischte Akira wütend und sah, wie drei der Gruppe abhauten. Einer blieb stehen und versuchte nun auch Rin anzugreifen. Doch leider war der andere um einiges langsamer, wie der blonde Junge. Weswegen er ziemlich schnell zu Boden ging.

Zum ersten Mal tötete Akira einen Menschen. Aber für ihn ging er eben zu weit. Er wollte Rin etwas antun. Grund genug eine solche Made aus der Welt zu schaffen.

Auch Rin erledigte sein Opfer fix und knöpfte ihm die Marken ab. Akira tat es ihm nach.

„So. Müsste für ein Essen heute reichen. Was meinst du?“ fragte Rin grinsend und klammerte sich schnell an den anderen. „Danke, fürs helfen. War aber nicht nötig mein Lieber.“ fügte der Blonde hinzu und schaute zu dem anderen hoch. Dieser nickte aber bloß und ging in Ruhe weiter.
 

Als sie in der neutralen Zone ankamen, gingen sie direkt ins Gebäude hinein und tauschten ihre Marken um. Es kamen 6 Solids und 2 Wasserflaschen zusammen. Genug fürs Erste.

Wie üblich saßen die beiden dann auch oben auf dem Dach. Die Sonne ging schon wieder unter. Dafür, dass sie heute nicht viel getan haben ziemlich schnell.

Aber Rin sollte es recht sein. Er wollte bloß den Sonnenuntergang mit dem anderen genießen. Es war schön und unglaublich romantisch. „Akira.. hast du Hunger?“ fragte Rin auch schon und schaute zu ihm. Der Angesprochene schaute zum Essen. „Ja, irgendwie schon. Du etwa nicht?“ fragte er auch schon und griff sich aus dem Korb einen Solid. Diesen aß er auch sofort, da sein Magen schon ziemlich knurrte. Er brauchte endlich wieder etwas zu essen und das kam eben wie gerufen. Rin tat es ihm gleich.
 

Sie beide saßen noch eine Weile zusammen auf dem Dach und als die Sonne fast unterging, schaute Rin zu Akira. Auch der andere erwiderte seinen Blick. Wie gerne er nun seine Lippen auf die seinen spüren wollte. „Akira...“ murmelte er leise, doch der andere unterbrach ihn, als er den Blonden an sich ran zog und diesen sanft küsste.

Rin erwiderte nur zu gerne den Kuss. Langsam schloss der Blonde seine Augen. Auch Akira tat dies.
 

Mit dem Sonnenuntergang im Hintergrund fühlte sich Rin wie im siebten Himmel. Es war unglaublich romantisch. So hatte er es sich immer gewünscht. Das stand fest.
 

Erst nach einer Weile, lösten sich ihre Lippen voneinander. Rin, der immer noch rot im Gesicht war, schaute zu dem anderen auf. „Wofür war denn der?“ fragte er kleinlaut. „Für nichts. Also ich meine, dass er einfach eine Art Dankeschön sein soll. Ich mag dich und du bist mir sehr wichtig und ich fand, dass das schon längst fällig war.“ hauchte der Grauhaarige leise gegen die Lippen des anderen. Rin wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte.
 

Solle ihn das etwa glücklich oder traurig machen?



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von: abgemeldet
2011-10-14T14:37:19+00:00 14.10.2011 16:37
Oooooooooooooooohhhhhh >////////////////<

Voll waiiiiiiii^^
Sorry, dass ich so lange kein Kommi geschrieben hab, ich kam jetzt erst dazu, alles mal zu lesen^^
Deine FF ist echt sooo toll^^
Schreib schnell weiter, ich will wissen, wies weitergeht^^
*freu*
Und RPG müssen wir auch mal wieder spielen...xD
Von: abgemeldet
2011-09-01T08:53:11+00:00 01.09.2011 10:53
Es ist so toll *-*
ich bin voll erleichtert,
das es Akira wieder besser geht =)
Und sehr süß wie sie sich um ihm kümmern~
*gespannt wartet wies weiter geht*
Und sie müssen sich einfach küssen!! >//<
ich freu mich schon wenn du weiter schreibst *knuddel*
Btw: Du hast echt son geilen Schreibstil <3
Von: abgemeldet
2011-08-28T07:28:29+00:00 28.08.2011 09:28
NEEEEIN!!! Das darf noch nicht zu Ende sein...!!
Sag mir nicht, dass er stirbt!
Schreib bitte weiter, und sieh zu das Akira überlebt! ;___;
Aber das Kap ist so schön geschrieben...
Von: abgemeldet
2011-08-24T23:01:13+00:00 25.08.2011 01:01
Hey~
Also jetzt kommt mein super hilfreiches Kommi ^.^
Ich liebe deinen schreibstil *-*
So voll emotional und man kann total mitfiebern~
Freu mich echt wenns weiter geht :)
Und schon Rin x Akira ist eh liebe pur <3
Fand des jetzt auch nicht so schlimm das Keisuke
gestorben ist..*ihn nicht soo mag* ^^'
Aber Rins Liebeserklärung war zuckersüß =3
Du hast einfach Talent Süße :*
Soo das war jetzt zwar keine Kritik oder
Verbesserungsvorschlag, weil ich einfach finde das
es so toll ist wie du jetzt schreibst =)
Von: abgemeldet
2011-08-24T19:49:32+00:00 24.08.2011 21:49
;______________;
Man, ich bin fast am heulen...Erst stiebt Keisuke, und dann ist Akira auch noch gemein zu Rin...
Du schaffst es wirklich, so viel Emotion in so wenig Worte zu legen, das ist so beeindruckend...^^
Von: abgemeldet
2011-08-24T19:43:32+00:00 24.08.2011 21:43
OH MEIN GOTT!!!!
Das ist sowas von toll!! Ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht!
:D
Ach menno, aber es ist traurig...;____; Warum ist Akira bloß so kalt?? XD Naja, aber ich nehm an, das wird ja noch, nicht wahr? *grins*


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