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She was his happiest memory

...always
von

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Please...

Nachdem ich nun zum unzähligen Male das letzte Buch gelesen und auch den letzten Teil des Films gesehen habe, musste ich dies einfach schreiben, um die Liebe zwischen Severus und Lily zu verarbeiten. Ich liebe Lily und James zusammen, aber Severus und Lily noch ein bisschen mehr. Wenn ihr das Pairing nicht mögt, Pech gehabt :P Die Szene beginnt da, wo Severus versucht sich zu rechtfertigen, warum er Lily Schlammblut genannt hat. Im Buch konnte er sich nicht rechtfertigen, doch ich denke er hätte es genauso getan, wenn er noch einmal die Chance hat. Fortsetzung ist natürlich in Arbeit :)
 

...
 

„- Schlammblut nennen? Aber du nennst jeden, der meine Herkunft hat Schlammblut, Severus. Warum sollte es bei mir anders sein?“
 

Lily sah ihn mit ihren grünen, verletzten Augen eindringlich an, während sie vor der Fetten Dame stand und drauf und dran war, in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Severus schluckte und sah zu Boden. Sein Herz hämmerte nun wie wild gegen seinen Brustkorb, er hatte große Mühe normal zu atmen. Er sah die Szene vor sich, seine sogenannten Freunde waren um ihn gescharrt, alle kicherten hämisch. Sie hatten ihn gedrängt es zu sagen, das eine Wort was er nie mit Lily in Verbindung brachte und auch nie wollte. Doch er hatte es gesagt und konnte es nicht mehr rückgängig machen, oder doch?
 

In ihm stieg die Angst hoch, die immer da gewesene Angst wenn er bei ihr war. Eine so schmerzhafte Angst, die ihn innerlich zerriss. Und doch kam er an dieser Angst nicht vorbei, doch bis heute hatte er es nicht geschafft sie zu besiegen. Doch genau das war der Knackpunkt. Er musste sich seiner Angst stellen, denn sonst würde sie bittere Wahrheit werden. Vielleicht würde die Realität dann noch finsterer aussehen...
 

„Es ist anders...“ sagte er leise, schon fast flüsternd. Sein Mund war trocken und er haderte mit sich selbst, ob er es endlich alles sagen sollte. Dinge, die er eigentlich von den Dächern schreien wollte, wenn die Angst nicht da wäre.

Lily trat von einem aufs andere Bein, sichtlich nervös. Sie zitterte, ob es wirklich an der Kälte lag, war ungewiss. Auch ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, immer wieder spürte sie heiße, frische Tränen in ihren Augen, die sie aber bis jetzt unter Kontrolle hatte.

„Warum...?“ fragte sie ungläubig und sah Severus noch immer an. Er kniff die Augen kurz zusammen, bis er sich doch dazu aufraffte, sie wieder anzusehen. Eine unerträgliche Stille erfüllte das riesige Treppenhaus, kein Mucks war zu hören. Selbst die umliegenden Menschen in den Bildern sahen gespannt zu was vor dem Gemeinschaftsraum los war.
 

„Severus...“

Lily wollte nicht mehr, sie seufzte verletzt und drehte sich langsam zur Fetten Dame um, die zwar so tat, als interessierte sie das Gespräch nicht, doch heimlich lauschte sie genauso neugierig wie alle anderen Bilder. Sie spürte wieder das ziehen in ihrem Bauch, doch es war zu spät. Er hatte das Wort gesagt und konnte sich jetzt nicht mal rechtfertigen, was er nun auch nicht mehr brauchte, es war aus und vorbei. Oder?

Sie wollte grade das Passwort der Fetten Dame nennen, als Severus sich doch endlich zu Wort meldete.
 

„Warte bitte...“

„Ich hab genug gewartet...es ist spät und ich bin müde...“ sagte Lily in einer traurigen Stimme ohne sich umzudrehen.

Severus wusste, das dies die letzte Gelegenheit war. Er wusste, das danach alles vorbei war. Er war zu weit gegangen und nun folgte die Strafe. Doch er wollte nicht, das alles zu Ende ist. Er wollte sie nicht verlieren, jeden anderen, aber nicht seine Lily. Seine Eingeweide zogen sich unerträglich zusammen, sein Atem ging flach und nun spürte auch er Tränen in seinen Augen, die er jedoch vor ihr verbarg.

Lily wollte wieder Anstalten machen zu gehen, doch da hörte sie etwas, was sie nicht erwartet hatte und zugleich alles veränderte.
 

„Ich liebe dich...deswegen ist es etwas anderes...“

Severus Stimme war so leise, das er glaubte, sie habe ihn nicht gehört. Als der Satz einmal draußen war, wünschte er sich insgeheim er hätte es nie gesagt. Andererseits fühlte er sich irgendwie erleichtert...
 

Lily stand noch immer von ihm abgewandt und sah nun direkt ins Gesicht der Fetten Dame, ohne sie jedoch zu registrieren. Diese fühlte sich nun so beobachtet, das sie mit einem leichten Seufzer ihr Bild verließ. Lily‘s Tränen hatten sich verselbstständigt, ihr Zittern wurde schlimmer und das Ziehen in ihrem Bauch war kaum auszuhalten. Hatte er es wirklich gesagt, oder hatte sie sich das eingebildet, weil sie es hören wollte? Wollte sie das überhaupt hören?
 

Severus stand da, auf der obersten Stufe und blickte Lily an. Ihr rotes Haar glänzte leicht im Mondlicht, was durch die Decke herein schien. Er sah wie sie zitterte und wollte zu ihr gehen, sie umarmen, sie wärmen, doch das war wohl das letzte was sie wollte. In Gedanken trat er sich unglaublich viele Male in den Hintern und mit jeder Sekunde, die sich Lily nicht umdrehte, schwand seine Hoffnung, das er je wieder ein Wort mit ihr wechseln würde.
 

„Was hast du gesagt?“

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten sich die Worte, die in Lily‘s Kopf rum schwirrten selbstständig gemacht. Sie musste ihr Weinen so sehr unterdrücken, das sie sich auf kaum etwas anderes konzentrieren konnte, sie zitterte noch mehr. Die Tränen liefen dennoch wie kleine Wasserfälle über ihre roten Wangen.
 

Severus überraschte ihre plötzliche Frage und seine Nervosität machte sich in seinem ganzen Körper noch breiter. Er schluckte bevor er die drei Worte noch einmal sagte, ganz leise. „Ich liebe dich Lily Evans...“

Lily schloss die Augen, was ihre Tränen kurzzeitig aufhielt. Ihr Herz pochte so laut, das man es bestimmt in ganz Hogwarts hören konnte. Noch nie hatte sie diesen Satz gehört, außer von ihren Eltern und schon gar nicht hatte sie ihn von Severus erwartet.
 

Noch immer sah Severus hoffnungsvoll Lily an und wartete das sie sich umdrehte. Er wollte zu ihr gehen, hielt jedoch inne und blieb letztendlich an seinem Platz stehen. „Lily...bitte...“

Seine Stimme war sanft, allerdings hörte man Angst in ihr. Lily zuckte bei ihrem Namen zusammen, obwohl es wieder nur ein Flüstern war.

Langsam, ganz langsam drehte sie ihren zierlichen Körper zu dem Jungen um, der auf der Treppe stand, den Jungen den sie schon so lange kannte und nun noch nervöser war als bei der ersten Begegnung.
 

Als Severus in ihr Gesicht sah, brach es ihm das Herz. Ihre Augen waren verquollen und noch immer liefen Tränen ihre Wangen runter. „Lily...“ sagte er leise und ging nun doch auf sie zu, doch sie wich zurück. „Ist das wahr?“ stammelte sie, ihre Stimme war brüchig und erfüllt von Tränen. Severus nickte nur.

Er wusste nicht genau was er fühlen sollte. Er hatte Lily schon wieder weh getan, oder? Er wollte nicht das sie weint, nicht schon wieder seinetwegen. „Ich wollte dir nie weh tun...“
 

Lily schluchzte, sie hatte das Gefühl, jetzt, da Severus eh schon sah das sie weinte, konnte sie dies auch laut tun. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Ihr schwirrten so viele Dinge, so viele Gefühle im Kopf herum, sie wusste nicht wohin mit all dem. Sie fühlte sich einfach nur wahnsinnig überfordert...
 

Severus ging nun doch zu ihr hin, doch wieder wich sie zurück. „Lily...“ sagte er schon fast flehend und sah sie mit traurigen, schwarzen Augen an, auch seine Tränen machten sich langsam selbstständig. Er ging wieder einen Schritt auf sie zu, doch das stieß sie nur noch mehr von ihr weg. „Myrtenessenz!“ sagte sie plötzlich mit brüchiger Stimme und Severus sah sie verwirrt an. Die Fette Dame war wieder in ihrem Bild erschienen und öffnete das Tor zum Gemeinschaftsraum.
 

Lily sah Severus in die Augen, nur einen Augenblick, sie fühlte sich so schwach, als würde sie gleich zusammen brechen. „Ich kann nicht...“

Das waren die letzten Worte die sie hervorbringen konnte. Severus berührte ihren Arm als sie durch das Porträt stieg, er wollte hinter ihr her, doch ein unsichtbarer Schutz hinderte ihn daran. „Lily!“

Sie zuckte bei der kleinen Berührung zusammen, schluchzte auf und fiel hinter dem Porträt weinend zu Boden, Severus sah dies jedoch nicht mehr.

Er stand wieder vor dem verschlossenen Porträt und sah die Fette Dame aus dem Augenwinkel.
 

Er spürte einen so starken Schmerz in seiner Brust das er auf die Knie fiel, seine Hände stützten ihn ab und er weinte. Er wusste nicht, was er nun machen sollte, wie sein Leben ohne Lily überhaupt weiter gehen sollte... Alles tat einfach nur noch weh...
 

...to be continued

Entzweit

Und weiter gehts :)
 

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„Lily ist alles in Ordnung?“

Amanda kam die Treppe herunter, sie hatte auf ihre Freundin gewartet nachdem Lily rausgegangen war.

Lily saß immer noch genau hinter dem Porträt, gegen die Wand gelehnt und weinte. Sie hatte ihr Gesicht in ihren Händen vergraben und heulte Rotz und Wasser.

„Lily?“

Amanda‘s Stimme drang wieder in ihr Ohr, doch diesmal direkt neben ihr. Sie hatte sich neben sie gehockt und blickte sie besorgt an. Lily schüttelte den Kopf, weinte weiter, sagte aber keinen Ton. „Ich hole James...“

„NEIN!“ schrie Lily auf, doch es war schon zu spät. Mary, die auch noch im Gemeinschaftsraum saß, war schon zu James gegangen und hatte ihn geweckt.
 

James stand am andern Ende des Ganges Gemeinschaftsraum, völlig verwirrt und unwissend was passiert war. Er hockte sich zu Lily auf den Boden und wollte sie in seine Arme ziehen, doch sie wehrte sich. „Was ist passiert?“ fragte er besorgt und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Doch seine Berührungen brachten nur wieder neue Tränen ins rollen. Sie wich ihm aus, sowohl körperlich als auch seinen Blicken und seinen Worten. „Lily, was ist los?“
 

Sie versuchte aufzustehen, doch ihr Körper war zu schwach und sie sank wieder in sich zusammen. Ihr tat einfach alles weh. „War er es schon wieder? Hat er dich wieder...so genannt?“

James Stimme wurde hörbar wütender, doch Lily schüttelte den Kopf. „Er hat nichts getan...“ sagte sie schnell und mit sehr unsicherer Stimme, bevor James noch auf die Idee kam, Severus nachzulaufen. Sie sah aber in seinen Augen, das er ihr nicht glaubte. „Er war doch hier, oder?“

Lily hatte genug, sie stand auf und fand diesmal Halt in ihren Beinen, sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und drängte sich an James vorbei, ohne ihn weiter zu beachten. „Lily!“ James stand völlig verdutzt in der Tür, ihm gefiel das ganze ganz und gar nicht.

„Lily, was ist denn mit dir passiert?“

Sirius kam die Treppe vom Schlafsaal der Jungen herunter und sah die völlig verheulte Lily an ihm vorbei laufen. Er sah kurz zu James rüber, der ihm jedoch einen völlig ahnungslosen Blick zu warf. Lily fing auf halben Weg die Treppe hoch wieder an zu weinen. Als sie durch die Schlafsaal Tür hindurch war, herrschte nur noch Stille.
 

Es dauerte einen Moment, bis sich die 4 anwesenden Schüler rührten, alle starrten Lily hinterher. „Er war doch hier, oder? Ihr wisst doch was!“ James Stimme bebte vor Wut und er blickte zu Amanda und Mary. Amanda trat einen Schritt zurück um ihm zu zeigen das sie es nicht wusste. Mary, die neben einem Sessel stand, nickte ängstlich. „Ich bringe ihn um, auf der Stelle...“

James zog seinen Zauberstab aus seinem Morgenmantel und drehte sich zum Ausgang hin, doch Sirius stand schon neben ihm um ihn aufzuhalten. „Bist du wahnsinnig? Du weißt doch gar nicht was passiert ist.“

„Sie weint, reicht das nicht? Sie ist völlig fertig und das wegen IHM!“

„Das ist noch kein Grund ihn umzubringen...!“

Die beiden Freunde sahen sich an und schließlich ließ James den Zauberstab sinken und resignierte. Sirius nickte ihm zu. „Gut...und jetzt geh zu Bett. Rede morgen mit ihr...“
 

James schaute seinen Freund an, er wusste das er Recht hatte. Er nickte traurig. „Ich will doch nur...das sie nicht weint...“ flüsterte er, sodass nur Sirius ihn hören konnte.

„Ich weiß...“

Ohne Amanda und Mary zu beachten, gingen sie durch den Gemeinschaftsraum nach oben um zu schlafen...
 

-
 

Severus war am Boden zerstört als er am Slytherin Gemeinschaftsraum ankam. Es war mitten in der Nacht und er war sich sicher, das alle schlafen würden. Als er das Passwort sagte und die Kerkertür sich öffnete, blickten ihn allerdings seine Freunde an. „Hey Sev, wo warste denn?“

Doch er antwortete nicht...
 

„Du und deine netten kleinen Todesserfreunde - siehst du, du streitest es nicht einmal ab! Du streitest nicht einmal ab, dass ihr alle das gerne wärt! Du kannst es kaum erwarten, bei Du-weißt-schon-wem mitzumachen, oder?“
 

Lily‘s Worte hämmerten in seinem Kopf und mit einem Mal waren ihm seine Freunde einfach nur egal. „Warste bei dem Schlammblut?“ fragte einer seiner Freunde gehässig und lachte mit den anderen.
 

Severus drehte sich um und sah ihn wütend an. „Nenn sie nie wieder so...“ sagte er leise, als seine Freunde weiter lachten wurde er lauter und ging auf sie zu. „Wenn einer sie je wieder so nennt, dann könnt ihr was erleben...“

Seine Stimme bebte bedrohlich und sogar der mutigste seiner Freunde bekam Angst. „Ist ja gut, beruhig dich man...was ist denn mit dir los?“

Severus hatte seinen Zauberstab gezückt und drohte ihnen. „Ihr seid so ein Haufen Dreck...“ Er sah seine ehemaligen Freunde angewidert an, drehte sich schließlich um und ging in den Schlafsaal.
 

Seine Gedanken drehten sich nur noch um Lily. Das hatten sie sonst auch immer getan, aber diesmal war es anders. Die Angst übermannte ihn wieder und er wollte nicht wahr haben, das er sie nun vielleicht für immer verloren hatte. Warum musste er ihr auch seine Liebe gestehen?
 

Er lag in seinem Bett und betrachtete den grünen Baldachin über ihm. Einige silberne Streifen zogen sich durch den dicken, grünen Stoff die leicht leuchteten.

Tränen benetzten sein Gesicht, sie wollten einfach nicht aufhören zu fließen. Seit über 7 Jahren waren sie beste Freunde und nun das.
 

Immer wenn er seine Augen auch nur für eine Sekunde schloss, schossen die Bilder wieder durch den Kopf, wie Lily vor dem Porträt der Fetten Dame steht und weint, fast zusammenbricht.

„Ich kann nicht...“

Severus vergrub sein Gesicht in seinen Händen, sein Herz schmerzte so sehr, es war kaum auszuhalten. Warum...warum musste dies alles passieren...?
 

-
 

Am nächsten Morgen war Severus völlig übermüdet. Die ganze Nacht hatte er nicht geschlafen, da er ununterbrochen an Lily denken musste. Er hatte hin und her überlegt und war zu dem Schluss gekommen, das er noch einmal mit ihr reden musste. Er brauchte Gewissheit.

Er wusste nicht mal, ob sie noch mal mit ihm reden würde, doch er musste es versuchen. Es war der Punkt gekommen, wo er nichts mehr zu verlieren hatte.
 

Als er die Große Halle betrat sah er sich um. Er erspähte James, Remus und Sirius, doch von Lily war keine Spur zu sehen. ,Sie frühstücken doch immer zusammen...‘ dachte er und sah sich weiter um. Doch sie war nirgends zu sehen.

Er ging rüber zum Slytherin Tisch. Nun, da er wieder allein war, suchte er sich einen neuen Platz und setzte sich relativ ans Ende des Tisches. Er aß lustlos einen Toast und sein Blick fiel immer wieder auf den Gryffindor Tisch. Sie war sonst immer da, sie liebte das Hogwarts Frühstück mehr als jede andere Mahlzeit. Wo war sie also?
 

Ein paar Stühle weiter unterhielten sich drei Slytherins über eine Freundin. „Nein sie ist nach Hause gefahren, sie besucht ihre Eltern doch immer über Weihnachten.“

Weihnachten. Severus hatte ganz vergessen das ja ab heute Ferien sind. Er nahm gedankenverloren einen Schluck Kürbissaft und dachte an vorletztes Jahr zurück. Er war, wie sonst auch, mit Lily nach Hause gefahren. Sie verbrachten viel Zeit zusammen in den Ferien, spielten im Schnee oder lernten zusammen. Lily‘s Mutter hatte Severus sogar so ins Herz geschlossen, das sie ihm jedes Jahr eine riesige Ladung seiner Lieblingskekse backte. Er war immer Willkommen bei ihnen zu Hause, obwohl Lily‘s Schwester ihn nicht ausstehen konnte. Letztes Jahr hatte sie sich jedoch entschlossen zu bleiben, weil auch James, Remus und Sirius hier bleiben wollten. Das war sein erstes Weihnachten ohne Lily, denn sie verbrachte es mit ihren Freunden.
 

Als er wieder den Blick zum Gryffindor Tisch richtete, erhaschte er einen Blick auf James, der ihn wütend anblickte. Sirius, der neben ihm saß, stieß ihn mit dem Ellbogen in die Rippen und der Blickkontakt brach ab.

Severus aß weder sein Toast auf, noch trank er seinen Kürbissaft leer. Er stand nach kurzer Zeit auf und verließ die Große Halle.
 

. . .
 

„Mum? Kann ich dich was fragen?“

Lily war mit ihrer Mutter in der Küche, sie bereiteten das Festessen für heute Abend vor. Alles war schon festlich geschmückt, durch die Durchreiche in der Wand konnte man den großen Weihnachtsbaum im Wohnzimmer sehen. „Natürlich, Schatz.“

Lily haderte mit sich, doch ihre Mutter hatte immer die besten Ratschläge. Die ganzen Ferien hatte sie damit verbracht, die 3 Worte, die Severus zu ihr gesagt hatte, zu verarbeiten, doch es gelang ihr einfach nicht.
 

„Warum hast du dich in Dad verliebt?“

Sie sah ihre Mutter an, die sichtlich erstaunt über diese seltsame Frage war. „Wie meinst du das?“

„Naja, hattet ihr viel gemeinsam oder wart ihr sehr unterschiedlich?“

Plötzlich fiel Lily es leicht ihre Fragen zu formulieren, die sie sich seit einer Woche täglich stellte. Ihre Mutter überlegte kurz, dann lächelte sie, als sie zurück dachte. „Oh, wir waren sehr verschieden, hatten viele unterschiedliche Interessen und Ansichten. Warum fragst du?“
 

Lily ging nicht auf die Frage ihrer Mutter ein, sondern fragte weiter. „Aber sind Unterschiede nicht auch schwer zu bewältigen?“

„Natürlich, aber das macht es auch aufregend. Wenn man die selben Dinge mag, wird es sehr schnell langweilig und vielleicht zeigt der eine dem anderen auch Dinge, für die man sonst nie ein Auge hatte.“
 

Lily nickte geistesabwesend. „Gehts dir gut Lily?“

„Ja, ich bin nur neugierig, entschuldige.“ Sie lächelte ihre Mutter an und widmete sich wieder den Vorbereitungen, obwohl ihre Gedanken ganz wo anders waren.

„Wo ist eigentlich Severus dieses Jahr?“ fragte ihre Mutter und blinzelte Lily skeptisch an. Lily erstarrte in ihrer Bewegung, die Möhren zu schneiden und atmete einen kurzen Moment nicht. Ihr wurde plötzlich furchtbar heiß. „Ähm, er wollte Weihnachten bei seinen Freunden verbringen und die bleiben dieses Jahr alle in Hogwarts.“
 

Ihre Mutter nickte, wusste jedoch genau das ihre Tochter log. „Ich hab ihm wieder Makronen gemacht, ich würd ihm gerne welche mit einer Eule schicken.“

Lily schluckte, nickte aber schließlich. „Ja, eine gute Idee.“
 

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Danke fürs lesen und bleibt am Ball ;)

Ungewissheit

Auf in ein neues Kapitel :)
 

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Zwei ewig lange Wochen zogen ins Land, Weihnachten lag hinter den Schülern und der letzte Ferientag stand an. Der Schnee fiel immer noch draußen vor den großen Fenstern und Hogwarts lag bereits unter einen dicken Schneedecke.
 

Severus Snape ging durch die Gänge, raus auf den Innenhof und sah für einen Moment den Schneeflocken beim runterfallen zu. Diese zwei Wochen waren die schlimmsten in seinem ganzen Leben gewesen. Ununterbrochen dachte er an das Mädchen, die Frau, die er so sehr liebte, so sehr begehrte. Doch sie war weg, nach Hause gefahren und würde nie wieder ein Wort mit ihm wechseln. Er hatte zwar eine Eule bekommen, doch auf dem kleinen Brief standen nur Grüße von Lily‘s Mutter. Sie hatte ihm ein Paket Kekse geschickt und ihm mitgeteilt, das sie ihn dieses Jahr vermissten. Er mochte Lily‘s Mutter gerne, da sie ihn immer wie einen normalen Jungen behandelt hatte.
 

Heute kam der Zug, der alle Schüler wieder nach Hogwarts brachte, die ihre Ferien bei ihren Familien verbracht hatten. Er war nervös. Die letzten zwei Wochen hatte er versucht sich auf diesen Tag vorzubereiten, doch es hatte nichts genutzt. Er wusste nicht was er sagen sollte, ob er überhaupt versuchen sollte mit Lily zu reden, er wusste einfach gar nichts. Das einzige was er genau wusste war, das er sie noch nie so vermisst hatte.
 

Die große Uhr im Innenhof schlug 11 Uhr, die Schüler mussten also bald eintreffen. Er zog seinen Umhang enger um seinen schlaksigen Körper und ging in die Empfangshalle, das Gesicht nach unten gerichtet. Er wollte nachsehen, ob es Lily gut ging, mehr wollte er nicht wissen. Er wollte sie wieder lachen sehen, nicht weinen wie vor zwei Wochen.
 

Als er die Eingangshalle erreichte, war er nicht der einzige der auf Ankömmlinge wartete. Viele warteten auf ihre Freunde, sogar Professor Dumbledore war da um die Schüler zu empfangen. Severus stellte sich in eine Ecke und beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung.

„Glaubst du, sie redet wieder mit mir? Sie ist vor den Ferien einfach abgehauen...“

Er hörte James‘ Stimme etwas links von ihm und erkannte dann ihn, Remus und Sirius, die dicht am Eingang standen. „Sicher, sie war nur sehr aufgewühlt.“

„Ja, irgendwann kriegt er das zurück...“

„Lass Snape doch mal da raus, das hat sicher nichts mit ihm zu tun.“ Sirius hatte es langsam satt, das James nur noch von Severus redete.
 

„Da kommen sie!“ sagte Remus plötzlich und deutete auf die Schülerschar, die die Treppen hochkamen.

Severus sah, wie James sich nach vorne drängte und Ausschau hielt. Dann drehte er sich mit einem Lachen zu seinen Freunden um und sah wieder nach vorne, dann konnte er rote Haare erkennen und jemanden, der James, Sirius und Remus begrüßte. Es war Lily.
 

Severus spürte wieder das Ziehen in seiner Magengegend und trat einen Schritt aus der Ecke hervor. Er beobachtete wie Lily jedem eine liebevolle Umarmung schenkte. Als sie James umarmte, spürte er ein Stechen in der Brust. Es tat unglaublich weh, sie in den Armen eines anderen zu sehen.

Lily ließ ihn jedoch schnell wieder los, sie wirkte fröhlich, so wie er sie am meisten liebte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine schmalen Lippen, auch wenn es kaum merkbar war. Es war schön, sie wieder so zu sehen.
 

James, Sirius und Remus deuteten nach oben und Lily nickte freudig. Sie ließ ihre Koffer stehen und ging zur Treppe, die Jungs aufgewühlt vorweg. Als Lily an der Treppe ankam, ließ sie ihren Schal fallen, den sie sich grade vom Hals gestreift hatte. Der rot-goldene Gryffindor Schal fiel auf den steinernen Boden und Lily blieb stehen um ihn aufzuheben. Als sie wieder hoch kam, blieb ihr Blick an etwas haften, an das sie nur 2 Minuten lang mal nicht gedacht hatte. Es war Severus, der in der Ecke stand und sie ansah. Lily stockte der Atem, ihr Herz pochte plötzlich als wäre sie den ganzen Weg vom Bahnsteig her gerannt. Ihr Blick blieb standhaft auf Severus gerichtet und sie spielte nervös mit ihrem Schal. „Lily?!“ rief eine Stimme von oben, James konnte Severus nicht sehen.
 

Lily blieb noch einen Moment an Severus haften, dann sah sie die Treppe hoch. „Ich komme!“ Noch einmal sah sie Severus an, dann lief sie die Treppe hoch zu ihren Freunden.
 

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Es vergingen Tage, normale Schultage, die die Schüler auf Trab hielten. Im neuen, letzten Halbjahr gab es viel neues für kommende Klausuren und die Abschlussprüfungen zu lernen und die Bibliothek platze aus allen Nähten. Lily, Sirius, James und Remus lernten viel zusammen, vor allem für Zaubertränke und Magische Geschöpfe.

Sie schrieben Aufsätze, machten Hausaufgaben, verhielten sich eigentlich als sei nie etwas vor den Ferien passiert, doch in Lily sah es ganz anders aus.
 

Jeden morgen wurde sie wach und sah Severus vor sich. Wie er an der Treppe stand und sie empfangen wollte nach ihren Ferien und wie er mittlerweile 4 Wochen zuvor diese Worte zu ihr gesagt hatte. Jeden Morgen spürte sie das Ziehen in ihrem Bauch, was über den Tag weg ging, wenn sie sich ablenkte. Aber Abends, wenn sie allein in ihrem großen Bett lag, war es wieder präsent und stärker als zuvor. Ihr fehlte ihr Freund, oder war er mittlerweile doch mehr als nur ein Freund. Sie sehnte sich danach, mit ihm zu sprechen, wieder wie damals auf der Wiese zu liegen und einfach nur die Wolken zu beobachten. Zwar mochte sie ihre Freunde Remus, Sirius und auch James, aber es war etwas anderes.
 

James ließ sie kaum noch aus den Augen, das hatte sie gemerkt und es nervte sie ein wenig. Sie wunderte es schon fast, das er sie nicht noch auf die Toilette begleitet. Sie fühlte sich irgendwie bedrängt und eingeengt, doch das lernen mit ihm und den anderen lenkte sie nun mal gut ab.
 

„Machen wir mal Feierabend? Es ist schon spät...“ Sirius streckte sich und gähnte herzhaft. „Ja, lass uns Schluss machen für heute...“ stimmte Remus zu und gähnte auch. „Ja, wir sind gut voran gekommen, dann haben wir nur noch morgen ein bisschen was zu tun und dann haben wir das Wochenende so gut wie frei.“

James schlug sein Buch zu und legte seine Feder beiseite, Sirius und Remus waren schon aufgestanden. „Lily?“
 

Sie sah von ihrem Buch auf und blickte ihre Freunde an. „Was? Ja geht ruhig schon, ich will das noch eben fertig machen.“

James nickte und sah Sirius und Remus an, machte mit dem Kopf eine Bewegung die andeutete, die beiden sollten schonmal vorgehen. „Du musst nicht bei mir bleiben...“ sagte Lily beiläufig, die wusste was James vorhatte. „Möchte ich aber...“

„Bitte, tu das nicht. Geh mit, ich brauche nicht mehr lange. Und wenn du mir dabei zusiehst, fühl ich mich komisch.“

James lächelte leicht und verstand dies als Kompliment. „Okay, aber pass auf dich auf, es ist schon spät.“ Lily verdrehte die Augen, nickte aber schließlich.
 

Endlich waren sie alle weg und Lily war auch außerhalb ihres Bettes endlich mal ein paar Minuten allein. Sie legte ihre Feder beiseite und sah auf ihr Pergament. Eine Träne fiel auf das geschriebene und verwischte einige Wörter. „Ach verdammt...“ flüsterte sie und trocknete die Träne auf dem Papier mit ihrem Ärmel, doch schnell gesellte sich eine zweite dazu. Sie nahm das Pergament, riss es unter dem Buch hervor, das halb darauf lag, zerknüllt es und warf es quer über den Tisch. „Hör auf zu denken, bitte...“

Sie schluchzte leise vor sich hin, versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf Severus.
 

Doch es gelang ihr nicht wirklich. Sie hatte ihn die ganze Woche nicht gesehen, weder beim Essen noch hatten sie irgendwelche Kurse gemeinsam gehabt.

„Miss Evans, ist alles in Ordnung?“

Madam Pince war an Lily herangetreten, die Bibliothekarin. Sie legte eine Hand auf Lily‘s Schulter, was sie dazu bewegte sie anzusehen. „Ja, entschuldigen sie bitte...“ Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und lächelte Madam Pince matt an. „Sie sollten zu Bett gehen, es ist schon sehr spät.“ Lily nickte nur.

„Lassen sie die Bücher liegen, ich erledige das.“

„Danke...“ sagte Lily leise, stand auf und packte nur ihre Federn, Tinte und Pergament zusammen. „Gute Nacht.“ sagte sie beim herausgehen und ließ die Bibliothek hinter sich.
 

Langsam und gedankenverloren ging sie durch die vielen Gänge, manchmal war es wirklich ungerecht das der Gryffindor Turm am weitesten von der Bibliothek weg lag. Sie fror fürchterlich, obwohl sie einen dicken Pullover und ihren Winterumhang anhatte. Sie bog um Ecken, lief über den Innenhof, mit dem großen Brunnen in der Mitte, zum Treppenhaus rüber. Doch plötzlich gab es einen Rums. Sie stieß mit jemanden zusammen und ließ vor Schreck all ihre Utensilien fallen. „Oh, das tut mir leid, ich hab...“ stammelte sie bis sie schließlich den ansah, mit dem sie zusammengestoßen war. „Severus...“
 

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Jaja, ein kleiner Cliffhanger muss sein ;) Ich verspreche aber, das es schnell weiter geht ^^

Danke :)

Schwarz und Grün

Sie standen weniger als einen Meter auseinander, Lily saß der Schreck noch in den Augen. Auch Severus hatte sich erschreckt, er hatte nicht damit gerechnet das so spät noch jemand unterwegs war. „Lily...“ hauchte er und sah in ihre grünen Augen, die er so lange nicht gesehen hatte.

Lily begann wieder leicht zu zittern, das Ziehen in ihrem Bauch wurde unerträglich. Er hockte sich auf den Boden um ihre Sachen aufzuheben, sie war gar nicht im Stande sich zu bewegen.
 

„Hier...“ sagte er, als er Tinte, Federn und Pergament aufgelesen hatte und hielt ihr ihre Sachen hin. „Die eine ist aber glaube ich kaputt, das tut mir leid...“ fügte er hinzu und deutete auf eine der drei Federn. Lily nahm ihre Sachen zögerlich entgegen, berührte ganz sachte Severus‘ Daumen. „Das...das macht nichts. Danke.“
 

Ihre Stimme war brüchig, irgendwie ungewohnt anders. Wieder sahen sie sich an, ohne etwas zu sagen.

Die Luft um sie herum wurde unerträglich drückend, man hörte nur den Wind, der durch die Säulen pfiff. „Wie waren deine Ferien?“ fragte Severus endlich nach einer gefühlten Ewigkeit und um diese Stille zu unterbrechen. „Schön.“

Lily‘s Antwort war knapp, aber ehrlich. Sie hatte Angst, das wenn sie zuviel sagen würde, wieder Tränen fließen würden. Sie wollte doch nicht mehr vor ihm weinen...

„Habe die Kekse von deiner Mum bekommen, danke dafür.“

Lily nickte nur und lächelte leicht.
 

Severus wich ihrem Blick schließlich aus und sah nach rechts durch die Säulen in die Ferne, er trippelte von einem auf das andere Bein.

Wieder kehrte Stille ein, niemand von beiden wollte sich bewegen. Severus überlegte, doch ihm war diese Situation nicht geheuer, also tat er schließlich, was er für das beste hielt. „Komm gut nach oben. Gute Nacht.“ Er lächelte Lily sanft, aber traurig an und ging an ihr vorbei. Lily schloss die Augen und atmete tief ein, als er an ihr vorbeiging. Sein Duft stieß ihr in die Nase und sie spürte neue Tränen aufkommen.
 

Severus war schon fast am anderen Ende des kleinen Hofes, als er ein leises Schluchzen hörte. Er drehte sich um und sah Lily, die sich seit seinem Abschied nicht bewegt hatte. Sie hatte zwar ihren Kopf leicht nach vorne gebeugt, stand verkrampft da, doch bewegt hatte sie sich keinen Zentimeter. Severus blickte sie aus der Ferne an, haderte mit sich, ging aber schließlich doch zurück, als ihr schluchzen lauter wurde. Lily konnte seine Schritte im Schnee hören. Sie versuchte ein weiteres schluchzen zu unterdrücken, doch ihr entglitt ein leisen quieken. Severus stand nun direkt hinter ihr, Lily spürte seinen Oberkörper leicht gegen ihren Rücken. Sie zuckte leicht zusammen und ein weiteres schluchzen entglitt ihr.
 

Severus lehnte sein Gesicht seitlich sanft gegen ihr Haar, seine linke Hand berührte sanft ihren Unterarm, der neben ihrem Körper hing. Erst nur mit den Fingerspitzen, dann mit seinen langen Fingern und schließlich strich er mit seiner Handinnenfläche ihren Arm entlang. Wieder schluchzte Lily leise, doch sie bewegte sich nicht. Sanft umschloss Severus ihr Handgelenk, Lily atmete plötzlich tief ein. Es schmerzte, tief in ihrer Brust zog sich alles zusammen, ihr Herz pochte so laut, das man es kaum überhören konnte.

Wieder pfiff der Wind laut durch die Säulen, doch sie standen geschützt in einer Ecke, links vom Durchgang ins Treppenhaus.
 

Lily spürte, wie sich all ihre Härchen auf ihrem Arm einzeln aufstellten, und die Minusgrade hatten damit absolut nichts zu tun. Ihr Zittern wurde immer schlimmer, genau wie ihr Schluchzen, sie konnte es fast kaum noch kontrollieren. Ihr Atem ging so unregelmäßig, das sie teilweise das Gefühl hatte, überhaupt keine Luft mehr zu bekommen.
 

Einen Moment später lehnte sich Lily schwach gegen ihn, sie hatte das Gefühl, dass sie sonst umfallen würde.

Severus berührte nun auch ihren rechten Arm sanft, immer bedacht, sich nicht zu schnell zu bewegen. Als Lily sich immer noch nicht rührte, strich er sanft darüber, bis er am Unterarm angelangt war. Lily ließ ihre Sachen wieder fallen, diesmal war es ihr egal ob etwas zu Bruch ging oder nicht. Die Gegenstände vielen lautlos in den Schnee, nur das Tintenglas fiel auf blanken Stein, dicht an der Mauer wo kein Schnee hinkam und zerbarst.
 

Severus Hand lag an ihrem Handgelenk und Lily beugte ihr Handgelenk um nach seiner Hand zu greifen, sie tat es mit der linken gleich. Severus kam ihr entgegen und umschloss ihre zarten Hände mit seinen. Lily‘s Hände zitterten, waren aber überhaupt nicht kalt. Severus versuchte ihre Hände zu beruhigen, strich mit seinen Daumen darüber.
 

Lily lehnte nun etwas fester gegen seinen Oberkörper und war sich sicher, dass sie sein Herz gegen ihren Rücken schlagen spürte. Ihre Beine gaben für einen Moment nach, doch Severus hielt sie fest. Er drückte ihre Hände und bewahrte sie davor in sich zusammen zu sacken. Noch immer hatte er sein Gesicht leicht in ihren Haaren vergraben, sog ihren Duft ein, seine Augen waren fest verschlossen. „Du fehlst mir...“ hauchte er ihr ins Ohr.

Lily versuchte ruhig zu atmen, doch Severus‘ schnellen Herzschläge brachten sie aus der Ruhe. Niemand von beiden wusste, wie lange sie so da standen, doch irgendwann ließ Lily Severus‘ linke Hand los, löste sich leicht von ihm und drehte sich langsam um. Wieder hatte sie feuchte Augen als sie endlich in die schwarzen von Severus sah.
 

Grün traf auf schwarz.
 

Er sah sie ruhig an, fixierte ihren Blick und nahm ihre beiden Hände wieder in seine. Auch er spürte Feuchtigkeit in seinen Augen, doch er hielt seine Tränen zurück, Angst vor jedem Schritt der folgen könnte. Ihre Gesichter waren nicht weit voneinander entfernt, jeder konnte den warmen Atem des anderen auf der Haut spüren. Noch immer war die Luft unerträglich drückend, wie immer Sommer, wenn ein Gewitter aufzog.

Lily ließ einer Träne freien Lauf, doch ehe sie ihr Kinn erreichte, ließ Severus eine ihrer Hände los und fing sie mit seinem Daumen neben ihrem Mundwinkel auf. Er ließ seine Hand auf ihrer warmen Wange ruhen, hielt noch mehr Tränen davon ab, zu fallen. Noch immer fixierten sie die Augen des anderen.
 

Lily hob ihre freie Hand und legte sie auf Severus‘, die er noch immer auf ihrer Wange liegen hatte. Langsam schloss sie die Augen, ein kaum erkennbares Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Sie durchflutete eine Wärme, die sie vorher noch nie gespürt hatte. Mit einem Male hörte sie auf zu zittern, ihr Atem ging wieder normal und das Lächeln wurde ein bisschen größer. Auch Severus lächelte, beugte sich leicht nach vorne und drückte seine schmalen Lippen sanft gegen ihre Stirn. Mit der Geste trat Lily noch einen Schritt näher an ihn heran, wenn das überhaupt noch ging, öffnete wieder die Augen und sah wieder in seine.
 

Diesmal war es Lily, die eine von Severus‘ Hände los ließ. Ganz zärtlich strich sie über seine Wange runter zu seinem Kinn.

Er spürte sein Herz bis zum Hals schlagen, alles zog sich in ihm zusammen. Lily lächelte wieder leicht, fixierte mit ihren Augen immer wieder seine schmalen Lippen. Während sie sich leicht auf die Unterlippe biss, stricht sie mit ihrem Daumen zaghaft über seine.
 

Auch Severus‘ Augen sahen immer wieder auf ihre Lippen, doch es dauerte noch einen Moment bis er sich schließlich zu ihr runter beugte. Lily‘s andere Hand glitt nach oben, durch sein schwarzes Haar hindurch und traf sich in seinem Nacken mit der anderen Hand. Severus umschloss ihren Oberkörper komplett mit seinen Armen, zog sie ganz dicht an sich ran.
 

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis sich ihre Lippen endlich trafen. Zuerst sehr zögerlich und zärtlich, fast kaum spürbar. Die Lippen des anderen zu spüren ließ beide erschaudern und einen Moment später wurde der Kuss intensiver. Mit sanftem Druck hielt er sie fest, genau wie sie seinen Kopf in Position hielt. Es war ein langer und inniger Kuss, voll mit Sehnsucht und Verlangen. Als sie sich voneinander lösten, waren es nur Millimeter, beide atmeten schwer als Severus seine Stirn gegen Lily‘s legte.
 

Sie spielte in seinem Nacken mit seinen schwarzen Haaren, ließ einzelne Strähnen durch ihre schmalen Finger gleiten. Sie wich ein Stück zurück um ihn ansehen zu können, er lächelte. Auch sie strahlte über das ganze Gesicht. Lily spürte überall Schmetterlinge, doch als sie sich wieder zu ihm hoch beugte, wurden sie durch einen lauten Gong gestört. Beide schreckten zusammen, sahen nach oben, blieben jedoch genau so nah beieinander stehen wie vorher.

Es war die große Schuluhr, die verlauten ließ, das Mitternacht war.

Severus blickte wieder zu Lily, die leicht rot angelaufen war. „Es ist Mitternacht...“ raunte er ihr zu und sie nickte. Severus strich ihr mit einer Hand durch die Haare, mit dem andern Arm hielt er sie noch genauso fest.
 

„Gehst du noch immer zum See runter?“ Lily‘s Stimme war nur ein Flüstern, das beinahe im Wind unterging. Severus nickte und war überrascht über die plötzliche Frage. „Treffen wir uns morgen Nachmittag dort?“
 

Wieder nickte Severus, beugte sich wieder vor und küsste sie erneut, sanft und kurz. Lily konnte ein kleines Kichern nicht unterdrücken. „Okay...“ sagte sie schließlich und löste sich schweren Herzens von Severus. „Soll ich dich nach oben begleiten?“ Severus hatte sich gebückt und ihre Sachen aufgelesen, das Tintenfass hatte einen kleinen Teil des Schnees schwarz gefärbt. „Das schaff ich schon“ sagte Lily mit einem müden Lächeln als sie ihre Sachen entgegen nahm. Severus nickte. „Dann bis morgen...“
 

Lily lief ins große Treppenhaus, drehte sich noch einmal um und winkte Severus zu, bevor sie um die Ecke verschwand.

Einen Moment lang stand Severus noch im Hof, der Schnee begann wieder zu fallen und er spürte noch immer Lily‘s heiße Lippen auf seinen.

Als es richtig anfing zu schneien ging Severus in Richtung Kerker.

Gefühlschaos

Lily hatten die Nacht Schwierigkeiten beim einschlafen. Nachdem sie sich in den Gryffindor Turm geschlichen hatte, musste sie auch noch 2 Mitschülern erklären, wo sie um diese Uhrzeit herkam. Was sie das anging, wusste sie nicht, doch sie erzählte ihnen, das sie in der Bibliothek eingeschlafen sei.

Jetzt lag sie in ihrem großen Himmelbett und starrte an die Decke. Draußen konnte sie den Schnee fallen sehen und fragte sich, ob Severus auch grade die unzähligen Schneeflocken beobachtete. Lily drehte sich auf die Seite, sodass sie einen noch besseren Blick aufs Fenster hatte und kuschelte sich in ihre Decke.
 

Ihr war furchtbar kalt trotz zwei dicker Decken und einem warmen Schlafanzug. Draußen, vorhin im Schnee und im kalten Wind war ihr nicht kalt gewesen. Das lag aber wohl an ihrer Nervosität und natürlich an Severus. Eine solche Wärme, wie Lily sie in Severus‘ Armen erfahren hatte, hatte sie noch nie erlebt. Sie hatte sich sicher und geborgen gefühlt. Sie strich mit der flachen Hand über ihr Bettlaken auf der freien Seite und erst jetzt bemerkte sie, wie groß diese Betten eigentlich waren. Oder war das nur die Einsamkeit?
 

Lily seufzte leise. Dann kam ihr ihre morgige Verabredung in den Sinn. Severus konnte man oft am See finden, früher war sie immer dabei. Sie lachten, spielten Spiele, lernten zusammen oder lagen einfach nur im Gras. Doch irgendwann verbrachte sie mehr Zeit mit James und den anderen und Severus saß meist allein am See und laß. Im Nachhinein brach ihr das das Herz. Nachdem er sie so genannt hatte, hatte sie sich erst Recht von ihm abgegrenzt, bis er eines Tages bei der Fetten Dame stand und auf sie wartete.
 

„Ich liebe dich...“

Lily bekam eine Gänsehaut, als sie sich den Satz in Erinnerung rief. Seine Stimme war voller Verzweiflung gewesen und doch hatte er es ernst gemeint. Severus und sie hatten immer eine enge Bindung zueinander gehabt, doch nach diesem Satz war die Bindung anders. Als hätte dieser Satz etwas aufgedeckt, woran Lily vorher nicht gedachte hatte.

Sie strich sich gedankenverloren über ihre Lippen. Ihr erster Kuss, mit ihrem besten Freund, der nun so viel mehr war. Ihr Herz fing wieder wild an zu pochen bei dem Gedanken ihn morgen am See wieder zu sehen. Mit der Vorfreude im Bauch, schlief auch sie irgendwann ein.
 

.
 

Lily wurde am nächsten Morgen schnell wieder wach, obwohl sie hundemüde war. Die halbe Nacht konnte sie nicht richtig schlafen, war hin und her gerissen von Gedanken und Gefühlen. Mühsam kämpfte sie sich aus ihren Laken, als ihr einfiel das heute ja Samstag war und kein Unterricht statt fand. Doch als sie sich umsah, waren all ihre Mitschüler, die im selben Zimmer schliefen, nicht mehr in ihren Betten. Sie sah auf ihre Uhr, die auf ihrem Nachttisch stand, es waren schon halb 11. Sie setzte sich auf die Bettkante und reckte sich. Sie stand langsam auf und verschwand im Badezimmer.
 

Nachdem sie sich angezogen hatte, merkte sie das ihr Magen knurrte, doch sie verspürte kaum Appetit. Sie fühlte sich, als hätte sie irgendetwas verdorbenes gegessen, ihr war furchtbar übel. Ihre ganzen Eingeweide zogen sich zusammen als sie die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinunterging, in dem viele Schüler hin und her wuselten.

„Hey Lily, du hast das Frühstück verschlafen!“ Sirius rief ihr aus einer Ecke entgegen und lächelte sie an. Er saß mit James und Remus am Fenster auf einem Sofa.
 

Lily kam zu ihnen und nickte, als sie sich gegenüber in den Sessel fallen ließ. Sie sah blass aus und wurde von 3 Augenpaaren besorgt angeblickt. „Geht es dir gut?“

Lily lächelte angestrengt und nickte, doch ganz kauften ihr ihre Freunde das nicht ab. „Na sag schon, was ist los?“ James stand auf, ging um den kleinen Tisch herum und setzte sich auf die Lehne des Sessels und sah Lily weiterhin besorgt an. „Es ist nichts, ich hab nur schlecht geschlafen...“ Sie lächelte James an und tätschelte kurz seinen Arm. Er nickte zögerlich, blieb aber bei ihr sitzen.
 

„Kommst du nachher mit nach Hogsmead?“

Sirius hatte es sich nun auf dem Sofa breit gemacht und sah zu Lily herüber, die schüttelte jedoch den Kopf. „Nein, ich denke ich lege mich nachher noch einmal hin...“

„Ach mensch...“ sagte Remus etwas enttäuscht und James sah Lily wieder an. „Bist du sicher? Du freust dich doch immer darauf, nach Hogsmead zu gehen.“

„Ja das stimmt auch, aber heute ist mir das irgendwie zu viel...“

Sie musste an letzte Nacht denken und an ihre Verabredung mit Severus, sie wollte ihn auf keinen Fall am See sitzen lassen. Auch wenn sie sich nicht ganz klar war, wie das mit ihnen weiter gehen sollte, wollte sie wieder bei ihm sein.
 

„Na dann bleiben wir auch hier, oder Jungs?“ James lehnte sich ein Stück zurück, legte einen Arm um Lily‘s Schultern und zog sie ein wenig an sich ran. „Nein, nein wirklich, das ist nicht nötig das ihr hier bleibt. So hab ich doch niemanden, der mir was mitbringt!“

Lily lächelte James lieb an um anzudeuten, das sie ihn meinte. James Herz fing an zu pochen. „Oh, da kann ich natürlich nicht nein sagen...“

Beide lächelten sich an und Remus und Sirius beobachteten die beiden und grinsten.

„Ja dann mal los!“ Sirius sprang auf und forderte seine beiden Freunde auf, sich endlich in Bewegung zu setzen.
 

James konnte es sich nicht verkneifen Lily einen kleinen Kuss auf ihre Schläfe zu drücken, bevor er aufstand, Lily wurde rot. Warum in aller Welt mussten alle immer so liebenswert zu ihr sein? So konnte sie ihre Gefühle überhaupt nicht mehr auseinander halten. Wieder grinsten Sirius und Remus sich an und endlich verschwanden sie durch das Bild der Fetten Dame. Lily seufzte laut und ließ sich in den Sessel sinken, ihre Gedanken wieder ganz bei dem Jungen aus Slytherin.
 

.
 

Auch Severus hatte die halbe Nacht nicht geschlafen, er war sich sogar sicher, dass er keine einzige Minute die Augen geschlossen hatte. Nachdem er gefrühstückt hatte, ging er zurück in die Kerker und fragte sich den ganzen Weg, warum Lily nicht beim Frühstück gewesen war. Gedankenverloren lief er in einige seiner Mitschüler hinein, die gerade aus den Kerkern kamen. „Guckt mal wer da ist. Severus Snape, der, der sich gern mit dem Schlammblut rumtreibt.“

Er musste sich sehr zusammen reißen, nicht seinen Zauberstab aus dem Umhang zu zerren, doch er ignorierte die Schüler so gut er konnte. „Schlammblut-Liebhaber!“ riefen die Schüler ihm hinterher und er begann innerlich zu kochen.
 

Manchmal hasste er den Sprechenden Hut so sehr dafür, das er ihn in dieses Haus gesteckt hatte. Er ging wütend durch die Kerkertür und auch drinnen wurde er angeschaut und über ihn wurde getuschelt. Er dachte an Lily und mit einem Male waren ihm die anderen so egal.

Schnell ging er hoch auf sein Zimmer, zum Glück war niemand da. Er packte ein paar Dinge zusammen, darunter eine dicke Wolldecke, ein Buch und ein paar Süßigkeiten. Er ging wieder runter, durch den Gemeinschaftsraum hindurch nach draußen. Er schritt durch die Gänge, raus auf den Hof, durch die große Eingangshalle nach draußen. Er blieb vor dem großen Tor stehen und atmete die kalte Luft ein.
 

Die ganze Nacht hatte es geschneit und die Schneedecke war noch einige Zentimeter dicker geworden. Er drückte die gefaltete Decke an sich und blickte sich um. In der Ferne sah er viele Schüler, die sich nach Hogsmead aufmachten. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. War Lily auch unter ihnen und deswegen nicht beim Frühstück gewesen? Würde sie überhaupt zum See kommen?

Der Gedanke, sie könne mit Sirius, Remus und vor allem James in Hogsmead sein, versetzte ihm einen Stich. Er seufzte leise, entschied sich dennoch zum See zu gehen. Es war der einzige Ort wo er keinem Slytherin über den Weg laufen würde und er seine Ruhe hatte.

Am See

Lily saß noch immer im Gemeinschaftsraum, als die Uhr 12 Uhr schlug, es war Mittag. Wieder knurrte ihr Magen, doch ihr war noch immer übel. Sie schluckte den dicken Kloß in ihrem Hals herunter und überlegte, ob Severus schon am See war. Sie stand auf und ging zum Fenster neben der Sitzecke und starrte hinaus.

Mit einem Mal wurde ihr kalt und sie zitterte leicht. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und dachte wieder an gestern Abend, Tränen bildeten sich in ihren grünen Augen.

Sie wand ihren Blick wieder ab und ging langsam durch den Gemeinschaftsraum. Alle waren in Hogsmead und der riesige Raum wirkte schrecklich erdrückend so ganz alleine.
 

Langsam ging sie die Treppen hoch, in ihr Zimmer und kramte warme Sachen aus dem Schrank. Sie zog sich ihren Winterumhang über und packte noch etwas zu Essen ein, irgendwann musste sie wohl was zu sich nehmen. Bevor sie ging blickte sie noch einmal in den großen Spiegel, der im Schlafraum stand. Sie hatte ihre Haare offen gelassen und war dick in viel zu viele Klamotten eingepackt. Ob sie Severus so gefiel? Das Ziehen in ihrem Bauch machte sich wieder bemerkbar und sie musste selber über sich lachen. „Schon siebzehn Jahre und so kindisch...“ sagte sie leise zu sich selber und lächelte ihr Spiegelbild an. Anschließend ging sie hinaus.
 

Draußen vor den Toren stieß ihr der kalte Wind ins Gesicht und ihre Haare wurden durcheinander geweht. Lily zog ihren Umhang enger und sah sich um. Alles war weiß und sah so verlassen aus. Langsam machte sie sich auf den Weg zum See, setzte einen Fuß behutsam vor den anderen um nicht hinzufallen.

Es dauerte länger als sonst um zum See zu gelangen. Das Wasser lag ruhig da und war sicherlich eiskalt. Sie blieb am Ufer stehen und blickte in die Ferne, der See schien kein Ende zu nehmen.

Sie verlor sich völlig in ihren eigenen Gedanken und bemerkte nicht, dass sie nicht allein war.
 

Severus hatte sie schon von weitem kommen sehen. Er war von der Bank aufgestanden, die geschützt zwischen den Bäumen stand, und hatte sie beobachtet, wie sie durch den Schnee stapfte. Ihre roten Haare wehten im Wind und sie hatten ihren Umhang eng um sich geschlungen.

Severus Herz fing direkt wieder an, wie wild zu schlagen. Er schritt leise durch den Schnee, als Lily am Ufer des Sees stand und in die Ferne blickte.
 

Lily bemerkte ihn erst, als er dicht hinter ihr stand, sie zuckte leicht zusammen und wollte sich umdrehen um zu sehen wer es war. Severus jedoch legte seine Hände auf ihre Hüfte und hielt sie fest, sanft aber bestimmt. Als er sein Gesicht seitlich gegen ihr Haar legte, wusste sie genau, das er es war. Ihr Herz hatte für einen Moment ausgesetzt und es fing wieder an wie wild zu schlagen. Sie spürte Severus‘ Atem in ihrem Nacken und jedes ihrer Nackenhärchen stellte sich einzeln auf. Sie atmete einmal tief ein als er sie an sich zog und seine Arme um ihren Torso schlang.
 

Instinktiv legte Lily ihre Arme über seine und lehnte sich gegen ihn, sie schloss ihre Augen. Severus inhalierte ihren Duft, während er sein Kinn auf ihrer Schulter ablegte.

Wieder zuckte sie leicht zusammen, als sie seine Lippen nahe an ihrem Hals vernahm. „Severus...“ entfuhr es ihren Lippen leise, sie legte ihren Kopf zurück gegen seine Schulter. Er konnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken und drückte sie liebevoll. Da war sie wieder, die Wärme die Lily nur spürte, wenn er bei ihr war. Aus irgendeinem Grund war Lily‘s und auch Severus‘ Schüchternheit völlig verflogen und ihnen kam es so vor, als würden sie alles voneinander kennen. Das taten sie eigentlich auch, aber auf eine andere Art und Weise, auf eine Freundschaftliche Art, aber dies ging weit darüber hinaus.
 

Lily machte Anstalten sich umzudrehen was Severus zuließ, allerdings lockerte er nur seine Umarmung und ließ sie nicht komplett los. Lily öffnete die Augen während sie sich umdrehte und wurde von Severus tief schwarzen Augen empfangen die sie direkt ansahen. Lily erwiderte seinen Blick, allerdings ernst und mit einem gewissen Funkeln in den Augen, das Severus nicht genau einordnen konnte. Lily hob eine Hand und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Severus hielt sie fest an sich gedrückt und schloss bei Lily‘s Berührungen seine Augen.
 

Die ganze Zeit schossen Lily Gefühle, Gedanken und genauso viele Zweifel durch den Kopf. Doch genau in diesem Moment wusste sie genau was sie fühlte und wollte. Sie liebte diesen Mann vor sich so sehr, das es weh tat. Ihr Herz zog sich zusammen, das Ziehen in ihrem Bauch wurde unerträglich, als sie sich eingestand was sie diesem Mann gegenüber fühlte. Alles schmerzte, aber in einer Art und Weise, die so gut tat. Sie hatte ihre Hand auf seiner Wange liegen, sie war kühl. Als sie sich nicht mehr bewegte, öffnete Severus wieder seine Augen.
 

Lily standen Tränen in den Augen und noch immer sah sie ihn ernst an. Er drückte sie an sich, wollte die Stille nicht mit seinen Worten unterbrechen, doch dadurch machten sich ihre Tränen selbstständig. Lily wollte nicht schon wieder weinen, doch sie wusste nicht wohin mit ihren Emotionen, sie mussten einfach raus. Sie konnte das nicht auch noch kontrollieren. Severus jedoch handelte schnell, er drückte sie noch fester an sich und küsste sie auf den Mund. Lily raunte in seinen Mund als Severus zögerlich mit seiner Zunge in ihren vordrang. Wieder lagen Lily‘s Hände in seinem Nacken und sie drückte sich sehnsüchtig an ihn, wäre am liebsten in ihn hinein gekrochen.
 

Lily‘s Küsse schmeckten salzig und süß zugleich. Sie versuchte ihre Gefühle im Zaum zu halten, doch es gelang ihr nicht und weitere Tränen liefen über ihre Wangen. Severus löste den Kuss, doch Lily folgte seinen Lippen und küsste ihn erneut, sie wollte nicht loslassen.

Severus lächelte gegen ihren Mund und erwiderte den Kuss, hielt sie noch fester wenn es nur irgendwie ging. Schließlich lösten sie sich doch voneinander, aber nur ein wenig, sodass sie sich wieder ansehen konnten.
 

I'm falling even more in love with you

Letting go of all I've held onto

I'm standing here until you make me move

I'm hanging by a moment here with you
 

Diesmal lächelte Lily ihn an und ihre grünen Augen strahlten. „Hey...“ sagte er leise und grinste sie an, hielt sie aber noch immer genauso fest wie vorher. „Hey...“ erwiderte sie, sah ihn noch einen Moment an, bevor sie ihren Kopf seitlich auf seine Brust legte und sich an ihn drückte. Severus legte sein Kinn auf ihrem Kopf an und atmete tief ein. Sie standen eine ganze Weile so da, Lily hatte ihre Augen wieder geöffnet und sah sich um. „Es ist wunderschön hier...das ist mir nie aufgefallen...“ Sie spürte wie Severus über ihr nickte.
 

Die wohlige Stille wurde von einem Geräusch gestört, was ganz und gar unangebracht war, es war Lily‘s Magen der laut knurrte. Peinlich berührt vergrub sie ihr Gesicht in seiner Brust während Severus anfing zu lachen. „Hast du etwa nichts gegessen heute?“

Lily schüttelte den Kopf. „Nein, ich...hatte keinen Appetit heute morgen...“ sagte sie leise und lief rot an. Severus strich ihr über die Wange und lächelte sie an. „Na komm, ich hab Kürbispasteten dabei...“ Er nickte zur Bank herüber, wo er vorhin gesessen hatte. Lily nickte.
 

Severus nahm ihre Hand, die kühl war, und führte sie zur Bank, die geschützt zwischen den Bäumen stand. Er nahm die dicke Wolldecke die er eingepackt hatte und legte sie behutsam um Lily‘s Schultern. Anschließend kramte er in seiner Manteltasche und gab ihr eine Kürbispastete. „Danke...“ hauchte sie dankbar und setzte sich auf die Bank. Severus setzte sich dazu und Lily hob die eine Seite der Decke hoch und sah ihn einladend an. Er blinzelte, rutschte dann aber zu ihr rüber und legte sich den Teil der Decke um sich. Lily hackte sich bei ihm ein und widmete sich dann hungrig der Kürbispastete.
 

Severus sah zu ihr und lächelte, dann wand er seinen Blick auf den See und für einige Zeit sagte niemand etwas. Als Lily auch noch die zweite Pastete aufgegessen hatte, kuschelte sie sich mehr an Severus und blickte auch auf den See hinaus. Nach einer Weile erst fielen Lily 2 Laternen auf, die neben der Bank in der Luft schwebten. Sie waren hübsch verziert und in die Eisenkonstruktion waren Glasfenster eingelassen, darin flackerte jeweils ein kleines Feuer. Von den Laternen ging eine wohlige Wärme hervor, die bei der Größe, ohne Magie, nie zustande gekommen wäre. Lily wusste zwar das Severus ein guter Zauberer war, aber sie hatte nicht gedacht, das er solch kleine und wunderschöne Dinge beherrschte. Nach nun über sieben Jahren überraschte er sie noch immer.
 

Severus‘ Herz pochte in seiner Brust, wie immer wenn Lily bei ihm war. Aber diesmal war es etwas anderes als damals, als sie auch schon gemeinsam hier saßen. Er hätte es nie für möglich gehalten, das sie mal als Paar zusammen hier sitzen würden. Oder waren sie das gar nicht? Ein Ziehen durchfuhr ihn und er blickte zu Lily, die ihren Blick wieder auf den See gerichtet hatte. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Es waren nur noch ein paar Monate bis zu ihrem Abschluss, was würde danach passieren? Bald mussten sie sich auf die Abschlussprüfungen vorbereiten und hatten dann sicher nicht viel Zeit sich zu sehen. Gedankenverloren legte er einen Arm um sie und drückte sie an sich, Lily sah zu ihm auf.
 

Severus wirkte nachdenklich.

Lily haderte einen Moment mit sich, wollte die Stille jedoch unterbrechen. „Sind deine Freunde heute auch in Hogsmead?“ Severus schüttelte kaum merkbar den Kopf. „Sie...“ sprach er, stockte jedoch für einen Moment. „...sind nicht mehr meine Freunde.“

Lily blinzelte kurz, sah ihn dann verwirrt an. „Was ist passiert?“

Unter der Decke suchte sie seine rechte Hand und umschloss sie mit ihrer linken.
 

„Sie hatten schlechten Einfluss auf mich, das hast du ja gehört...“ Severus schmerzte es sichtlich über diesen Tag zu reden, als er ihr das Schimpfwort ins Gesicht gesagt hatte. Lily schluckte, blickte ihn aber immer noch an. Sie wusste nicht was sie darauf sagen sollte, doch das er sich einfach so von seinen Freunden abwandte, beeindruckte sie irgendwie. Er hatte mit dem, was er sagte, zwar Recht, doch hätte sie nie gedacht das er ihretwegen seine Freunde aufgab, die seit Jahren an seiner Seite waren.
 

Lily wand den Blick von Severus ab, als er noch immer auf den See starrte, drückte aber sanft seine Hand.

„Entschuldige...“ sagte er plötzlich und sah sie an, er lächelte verlegen. „Ich bin irgendwie abgelenkt...“

Lily lächelte ihn an, blickte in seine schwarzen Augen und reckte sich ihm entgegen. Severus drehte seinen Oberkörper ein wenig zu ihr hin, zog sie in seine Arme und küsste sie liebevoll.
 

Er entschloss sich, seine Gedanken an die kommende Zeit abzuschütteln und nur in diesem Moment zu leben. Immerhin könnte morgen alles schon wieder vorbei sein...denn bei seinem Glück passierte noch irgendetwas...
 

Den restlichen Nachmittag verbrachten sie fast wie früher. Sie redeten über alles und jeden, lachten viel miteinander bis es schließlich dämmerte. Zusammen betrachteten sie den Sonnenuntergang, Lily hatte sich wieder an ihn gekuschelt und Severus hatte behutsam seine Arme um sie gelegt.
 

Als die Sonne weg war, packten sie die Decke zusammen und Severus löschte die 2 Laternen, die neben der Bank schwebten. Sie lösten sich einfach in Luft auf. Lily lächelte ihn sanft an als er sich die Decke unter den Arm packte und ihr seine Hand entgegen streckte. Lily nahm sie schüchtern entgegen und zusammen gingen sie hoch zur Schule. In Sichtweite jedoch ließ sie seine Hand los, sah ihn schüchtern an, doch er nickte verständnisvoll. Oben am Tor trafen sie auf die ersten Schüler, die aus Hogsmead passend zum Abendessen nach Hause kamen. Lily sah ihnen ein klein wenig neidisch hinterher, doch als Severus eine Hand auf ihren Rücken legte, wusste sie, dass sie einen schöneren Nachmittag gehabt hatte. Lily blickte zu ihm, sie standen nun im Innenhof, genau da, wo sie sich gestern das erste Mal geküsst hatten. Lily‘s Magen schlug Purzelbäume, schon den ganzen Tag war sie erfüllt von dieser wohligen Wärme.
 

Severus zog sie in die Ecke, wo sie keiner sehen konnte und drückte sie fest an sich. Lily kicherte leise, legte ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn sanft. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch machten sie wahnsinnig. Schnell wurde der Kuss wieder inniger und fordernder, Severus konnte sie gar nicht fest genug an sich drücken, doch sie hörten Stimmen und lösten sich widerwillig voneinander. Das war auch ihr Glück, denn es waren James, Remus und Sirius.
 

„Lily!“ rief James ihr entgegen als sie den Innenhof betraten und Severus seufzte leise. Lily warf ihm einen verlegenen Blick zu und sah dann zu den anderen, die aufgeregt auf sie zu liefen. „Geht es dir besser?“ fragte James besorgt und trat neben sie, von Severus nahm er zwar Notiz, ignorierte ihn aber wie fast die meiste Zeit. Lily nickte „Ja, danke...“

Sirius und Remus hatten Severus auch bemerkt und sahen sich kurz an, beide dachten wohl das selbe. James zog etwas aus der Tasche und wollte es Lily geben, doch die drehte sich rum und sah wieder Severus an. „Danke...“
 

Sie grinste ihn breit an, was die anderen aber nicht sehen konnten und Severus lächelte sie an, wissend was sie meinte. „Dann bis Donnerstag in der Bibliothek!“

Severus sah sie kurz fragend an, nickte dann aber. „Ja, zum lernen...“ Lily nickte, noch immer grinste sie und bekam rote Wangen. Severus Blick wand sich von Lily ab und sah kurz in die 3 verdutzten Gesichter ihrer Freunde, Genugtuung machte sich in ihm breit. Noch einmal sah er Lily an, ehe er im Treppenhaus verschwand.
 

„Was habt ihr gemacht?“ fragte James neugierig als sie auf dem Weg in die Große Halle waren. „Nichts, wir haben nur Hausaufgaben für Verteidigung gegen die dunklen Künste und Kräuterkunde gemacht.“ James sah seine beiden Freunde an, doch die zuckten nur mit den Schultern. „Ihr...versteht euch wieder?“

Lily blieb stehen und sah ihn ernst an. „Wir haben uns nie nicht verstanden. Er ist ein Freund.“

Fast hätte sie mein Freund gesagt, doch das war weder sicher noch hätte es mehr fragen aufgeworfen als sie wollte. James sah sie resigniert an. „Ja weiß ich ja...aber...ich mag ihn halt nicht...“
 

„Dann musst du das eben ändern.“ Lily ging an ihm, Sirius und Remus vorbei in die Große Halle, wo sie sich an den Gryffindor Tisch setzte. Ihre Freunde trotteten ihr nach und zusammen aßen sie zu Abend.
 

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[Songtext stammt von Lifehouse - Hanging by a moment]

Die Hirschkuh

Die kommende Woche lief schleppend voran. Severus und Lily hatten nur 2 Fächer zusammen, da James, Sirius und Remus immer um sie rum schwirrten, hatten sie keine freie Minute für sich. Auch beim Frühstück oder Abendessen waren sie immer da, wie ein unerwünschtes Anhängsel. Am Dienstag und Mittwoch hatten sie eigentlich keinen Unterricht zusammen, doch ein Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste war erkrankt und so wurden ihre Kurse für diese Woche zusammen gelegt.
 

„Guten Morgen!“ sagte der schlaksige Professor Knight, der vom Ministerium zur Vertretung geschickt wurde. Er stand vorne im Klassenraum und machte einen eigentlich sympathischen Eindruck. Er war normal groß, hatte lockige, kurze braune Haare und freundliche braune Augen. „Da Professor Langdon erkrankt ist, vertrete ich ihn für diese Woche, daher auch die Zusammenlegung der Kurse Gryffindor und Slytherin.“
 

Viele der Slytherins stöhnten auf und sahen die Gryffindors abwertend an. „Da bald die Abschlussprüfungen anstehen, habe ich mir gedacht, das eine Wiederholungsstunde nicht schaden könnte!“

Severus stand in der hinteren linken Ecke der Klasse gegen einen Tisch gelehnt und hörte nur halb zu, da er versuchte Lily zu erspähen. Sie stand weiter vorne, war jedoch wieder von ihren Freunden umzingelt und langsam fingen sie richtig an zu nerven. Aber auch Lily suchte Severus, hatte ihn zwar beim betreten des Klassenzimmers gesehen, danach jedoch aus den Augen verloren.
 

„Ich schlage vor sie tun sich in kleine Gruppen zusammen, so zu viert oder fünft und üben die angeschriebenen Zauber.“ Professor Knight deutete auf die große Tafel und forderte die Schüler auf nun anzufangen.

„Na wir sind ja schon zu viert!“ sagte Sirius und zog seinen Zauberstab aus der Tasche.

Als sich Gruppen zusammen taten, stand Severus noch immer in der Ecke und Lily erspähte ihn. Da es aussah, als hätte er keine eigene Gruppe, winkte sie ihn zu sich rüber. „Ist das dein Ernst?“ flüsterte James ihr zu, als Severus zögerlich zu ihnen kam. „Entweder du reißt dich zusammen oder ich bilde mit ihm eine Gruppe allein...“ Lily‘s Stimme war leise, aber sie hatte etwas bedrohliches in sich.
 

James schreckte zurück und warf Severus einen Blick zu, beachtete ihn jedoch nicht weiter, es sei denn er musste.

Sie übten zusammen diverse Zauber und gegen Ende der Stunde blieb nur noch der Patronus Zauber über. Sirius und Remus fingen an, danach war Lily an der Reihe. Sie schloss kurz die Augen und sammelte ihre Gedanken, dann schwang sie ihren Zauberstab und murmelte die Worte „Expecto Patronum!“. Aus der Spitze ihres Zauberstabes kam eine silbrig leuchtende Hirschkuh hervor gesprungen. Sie sprang durch die Luft, setzte kurz auf dem Boden auf, sprang wieder in die Luft und löste sich schließlich auf. Als Lily die Augen wieder öffnete, blickte sie in Severus schwarze Augen. Er lächelte sie sanft an.
 

Als nächstes war James dran, dessen Patronus ein großer Hirsch war, was Severus nachdenklich stimmte. Als letztes war er dran. Auch er schloss kurz seine Augen, wirbelte dann den Zauberstab umher und auch aus seiner Zauberstabspitze kam ein Tier hervor, auch sein Patronus war eine Hirschkuh.
 

Severus sah verdutzt auf seinen eigenen Zauberstab, denn vor kurzem hatte er noch einen anderen Patronus. Er konnte sich nicht erklären warum er nun den gleichen hatte wie Lily. Alle sahen ihn an, einer verwirrter als der andere. Als sich die Hirschkuh in der Luft aufgelöst hatte, fiel Severus Blick auf Lily. Die stand mit offenem Mund da, hatte Tränen in den Augen, offenbar wusste sie, warum sie den selben Patronus hatten. Severus‘ Herz pochte laut in seiner Brust, auch Lily‘s Herz pochte, doch als sie auf ihn zugehen wollte, stürzte sich James dazwischen. „Warum zum Merlin hast du den selben Patronus wie sie?“
 

Er brüllte durch die ganze Klasse und alle Schüler verstummten. Sirius und Remus schienen auch zu verstehen woran es lag und hielten James von Severus fern, doch der wurde immer wütender. Severus stand mit dem Rücken zur Wand, direkt neben der Klassenzimmer Tür und wusste nicht was er sagen sollte.

„Sag schon!“ rief James, der große Mühe hatte, seine Freunde abzuschütteln. Lily‘s Tränen hatten sich nun verselbstständig und Severus sah sie an und es brach ihm das Herz.
 

„Was ist hier los?“

Professor Knight kam dazu um zu schlichten, doch auch er hatte beide Patroni gesehen und war mehr als fasziniert. „Beeindruckend Snape.“

Severus sah ihn nur kurz an, dann fiel sein Blick wieder auf Lily. Sie stand noch immer da wie angewurzelt, unfähig sich zu bewegen.

Das Severus sie liebte wusste sie, er hatte es zu ihr gesagt. Doch es in seinem Patronus zu sehen, das ausgerechnet sie seine glücklichste Erinnerung war, machte erst deutlich wie stark seine Gefühle doch waren.

„Geht es ihnen gut Miss Evans?“ Professor Knight waren neben sie getreten und sah sie besorgt an. „So etwas passiert zwar selten, aber wie sie selber sehen, kann es passieren, das zwei Menschen den selben Patroni haben.“
 

Professor Knight sprach mehr in die Menge als zu Lily, da seine Faszination größer war, als seine Sorge um seine weinende Schülerin.

Getuschel ging durch die Reihen und James versuchte sich noch immer von seinen Freunden zu lösen, doch die hielten ihn fest im Griff. „Ich...ich muss hier raus...“ stammelte Lily schließlich und stürmte nach draußen. „Lily!“ riefen James und Severus gleichzeitig, doch nur Severus lief ihr hinterher.
 

Lily lief so schnell sie konnte, Tränen liefen noch immer über ihr Gesicht. Sie lief durch unzählige Gänge, bis sie irgendwann völlig außer Puste war, Severus jedoch war hinter ihr. „Lily!“

In irgendeinem Gang kam sie schließlich zum stehen und lehnte sich nach Luft ringend gegen eine Wand, ihre Tränen wollten nicht stoppen.
 

„Lily...ich...ich wusste das nicht...“ Severus stand neben ihr und versuchte sich irgendwie zu rechtfertigen, doch er war selber noch viel zu überrascht von dem, was da eben passiert war. Als sie sich beruhigt hatte und auch ihre Tränen weniger geworden waren, drehte sie sich zu ihm um, ihre Augen und ihr Gesicht waren rot und feucht.

Severus sah sie mit traurigem Blick an, rührte sich jedoch nicht. Ohne etwas zu sagen, fiel sie Severus in die Arme. Er drückte sie fest an sich, strich ihr behutsam über den Rücken, während sie ihren Kopf unter sein Kinn platzierte.
 

Zu viele Gefühle und Gedanken schwirrten durch ihren Kopf, doch in seinen Armen waren sie alle verschwunden. „Ich wusste nicht mal, dass sich ein Patronus ändern kann...“ sagte sie nach ein paar Minuten mit verweinter Stimme. „Ich auch nicht...“

Severus Stimme war leise und man hörte, das ihm die ganze Sache unangenehm war. Er hätte sich auch gleich vor die komplette Klasse stellen können um Lily erneut seine Liebe zu gestehen, das hätte keinen Unterschied gemacht.
 

Wieder durchzog Lily diese wohlige Wärme, die sie seit Sonntag vermisst hatte. Durch Severus Kleidung hindurch hörte sie sein Herz schlagen und es zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht. Schließlich hob sie ihren Kopf und blickte in seine schwarzen Augen. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wobei sie kurz die Augen schloss. Dann beugte er sich zu ihr herunter, hielt aber Millimeter vor ihren Lippen inne. Lily war es schließlich die sich zu ihm hoch reckte und seine Lippen mit ihren verschloss.
 

Als sie den Kuss lösten, sahen sie sich einen Moment an, bevor Lily wieder ihren üblichen Platz einnahm, ihr Kopf auf Severus‘ Brust, die Augen geschlossen. „Ich nehme an, du musst nun viele Fragen beantworten...“ sagte Severus nach einer Weile, nachdem er sich gegen die Mauer des Ganges gelehnt hatte, Lily noch immer fest an sich gedrückt. „Entweder das, oder sie bringen dich direkt um...“

Sie kicherte und auch Severus musste grinsen. „Schön, das du das so witzig findest...“

„Entschuldige...“
 

Sie hörten die große Schulglocke läuten, die verkündete, dass der Unterricht vorbei war, in dem sie normalerweise noch sein sollten. Beide sahen den Gang hinunter, aus denen sie Stimmen vernahmen, die aber glücklicherweise in die andere Richtung verstummten. „Wir sollten in die Große Halle gehen...“ meinte Severus schließlich und blickte Lily an. Sie löste sich von ihm und nickte. Sie hatte Angst vor den Fragen, die kommen würden. „Was soll ich denen denn sagen...?“ fragte sie plötzlich als Severus sich schon auf den Weg machen wollte.
 

„Naja, es ist offensichtlich was sie wissen.“ Severus ging wieder auf sie zu, Lily sah jedoch gedankenverloren auf den Boden. „Ist es okay, wenn wir es nicht an die Große Glocke hängen? Ich möchte, das wir unsere Ruhe haben, wenn wir uns sehen...“ Sie sah Severus an und hoffte, dass er verstand was sie meinte. Sie bekam ein nicken als Antwort. „Das soll nicht heißen, dass...“ Lily legte wieder ihre Arme in seinen Nacken, doch ihr fehlten die Worte um auszudrücken, was sie dachte. Doch wieder nickte er. „Ich weiß schon...“ Er küsste sie kurz, lächelte sie dann an und wieder lösten sie sich. „Na komm...“

Zusammen gingen sie in die Große Halle, wo schon alle beim Mittag Essen waren. Als sie durch die Große Tür schritten wurden sie von vielen angestarrt und als sie zu ihren Tischen gingen, folgten die meisten Blicke Lily. Sie hörte Getuschel, meist voll mit Worten, die ihr ganz und gar nicht gefielen.
 

Als sie an ihren Platz kam, saß Sirius auf James Platz und er aus Sirius‘. Sie hatten die Plätze getauscht, sodass James mit dem Rücken zu Severus saß und auch damit er Lily nicht direkt mit Fragen löchern würde. Er saß stumm neben Remus und stocherte in seinem Essen rum. „Gehts dir gut?“ fragte Sirius leise und besorgt. Lily nickte. „Ja, alles okay.“

Sie blickte zu James, doch der blickte weiterhin auf seinen Kartoffelpüree, den er mit seiner Gabel durchlöcherte.
 

Lily nahm sich auch etwas Kartoffelpüree und eine Hühnchenkeule, legte alles auf ihren Teller, doch bevor sie anfing zu essen, warf sie einen Blick zum Slytherin Tisch, wo Severus noch immer von einigen Schülern angestarrt wurde.
 

Severus saß an seinem Tisch und aß, während um ihn herum reges Gemurmel und Getuschel herrschte. Mehr als ein Dutzend mal hörte er das Wort ,Schlammblut‘ einmal wurde er sogar direkt drauf angesprochen. „Hast du etwa was mit dem Schlammblut? Schämst du dich als Slytherin eigentlich gar nicht?“

Es war Dan, ein früherer Freund von Severus. Doch er ging gar nicht auf seine Frage ein, sondern aß schnell auf und stand vom Tisch auf. Als er zum Ausgang kam, wurde er jedoch am Arm festgehalten. Es war Samuel, ein anderer Slytherin, der eher ruhig war und Severus war sich sicher, das sie in den fast 7 Jahren, die sie in Hogwarts waren, nicht ein Wort gewechselt hatten.
 

„Du liebst sie, oder?“ fragte Samuel gerade raus und Severus sah ihn verwundert an. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht...“ antwortete er schroff und wollte weiter gehen, doch Samuel ließ nicht locker. „Ich weiß wie das ist...“

Severus hielt inne und drehte sich wieder um, sah ihn fragend an. „Meine Freundin ist aus Ravenclaw, ihre Eltern sind auch Muggel. Sie verstehen es einfach nicht.“

Noch immer blickte Severus ihn skeptisch an. „Dachte nur du solltest wissen, das du nicht allein damit bist.“

„Wie war noch dein Name?“ fragte Severus nach einem weiteren Moment und ging wieder einen Schritt auf Samuel zu. „Samuel, ich weiß wir kennen uns nur vom sehen.“
 

Severus streckte ihm die Hand entgegen. „Danke.“

Samuel nahm sie, schüttelte sie kurz, ehe er ihn stehen ließ. Severus blieb im Eingang noch einen Moment stehen, blickte zum Ravenclaw Tisch, wo Samuel hingelaufen war und nun seine Freundin auf die Wange küsste. Sein Blick fiel zum Gryffindor Tisch, wo Lily ihren Nachtisch verspeiste und irgendwie war es ein gutes Gefühl, das er nicht der einzige war, der sich mit seinen blöden Slytherin Mitschülern rumschlagen musste.

Lernen

Als endlich der Donnerstag anstand, wo Severus und Lily zusammen lernen wollten, hatte James schon zweimal versucht, Severus zu verprügeln, bis Lily ihm eine Standpauke im Gemeinschaftsraum hielt. „Kannst du ihn nicht einfach in Ruhe lassen?“

„Aber er liebt dich!“ entgegnete James und merkte erst nachdem er es ausgesprochen hatte, wie schwach sein Argument war. Es von jemand anderem zu hören, versetzte Lily einen zusätzlichen Stich und Schmetterlinge machten sich wieder bemerkbar. „Und du willst ihn dafür verprügeln, das er Gefühle hat?“
 

„Nein verdammt! Aber...siehst du nicht das er nicht gut für dich ist?“

Sirius wollte ihn mitten im Satz abwürgen, doch es war zu spät. „Ach und du bist es oder wie?“ Lily stand am Fenster und versuchte ruhig zu bleiben. Remus saß auf einem Sofa und tat so als wollte er das alles nicht hören. James sah sie an und wusste nicht was er darauf antworten sollte. „Könntet ihr das bitte lassen?“ mischte sich Sirius ein, dem es einfach nur gegen den Strich ging, das die zwei sich immer stritten und immer ging es um Severus.
 

„Sie kann doch nichts dafür, das er in sie verliebt ist.“ Sirius hatte sich James zugewandt und blickte ihn eindringlich an. James wollte etwas dagegen sagen, doch Sirius blickte ihn finster an. „Ja, du hast ja Recht...“

Er ließ sich schließlich auf einen Sessel fallen, sah dann aber zu Lily. „Es tut mir leid...“

Lily nickte jedoch nur und blickte dann auf die Uhr im Gemeinschaftsraum. „Ich geh jetzt in die Bibliothek, zum lernen.“ Die letzten beiden Worte betonte sie besonders, ließ ihre drei Freunde sitzen und ging aus dem Gemeinschaftsraum.
 

„Warum tust du das?“ fragte Remus als sie das Tor ins Schloss fallen hörten. „Er liebt sie, das ist schon lange offensichtlich.“ Sirius tätschelte James die Schulter, der schlug jedoch seine Hand weg. „Glaubst du wirklich Severus Snape ist für dich eine Konkurrenz?“

James sah seine beiden Freunde an und schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht...“

Doch in seinem Inneren war er sich da nicht so sicher...
 

.
 

Als Lily in der Bibliothek ankam, dämmerte es draußen bereits. Ihr begegneten unterwegs einige Schüler, doch alle kamen von der Bibliothek, niemand ging mehr hin, dafür war es den anderen wohl schon zu spät. Lily betrat die Bibliothek und einige Tische waren belegt. Sie schaute sich um und erspähte Severus auf der rechten Seite am Fenster, ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. Er saß mit dem Rücken zum Eingang und bemerkte sie erst, als sie an den Tisch kam. „Hey!“ sagte sie fröhlich und setzte sich neben ihn auf einen dunklen Holzstuhl. „Hey.“ antwortete er und lächelte sie fröhlich an.
 

Severus saß schon über den Kräuterkunde Büchern, doch jetzt da Lily da war, war das Buch mehr als Nebensache. Lily beugte sich zu ihm, blickte jedoch vorher ob sie jemand beobachtete und drückte ihm schließlich einen Kuss auf die Wange. „Deinetwegen musste ich heute schon den ganzen Tag blöde Fragen ertragen...“ Sie schlug ihr Buch auf und blätterte auf die selbe Seite, die Severus aufgeschlagen hatte. „So schlimm?“

„Naja, nachdem ich ihm eine Standpauke gehalten habe, will er dich zumindest nicht mehr verprügeln...“
 

„Dir ist bewusst, was er für dich empfindet, oder?“

Lily wurde rot und ihr Herz fing an zu pochen. „Ja ich weiß...“ sagte sie mehr als beiläufig, sah Severus jedoch an. „Aber...“ fing sie an, als sie jedoch seine schwarzen Augen sah, verließ sie der Mut. „Naja...er ist eben nur ein Freund.“

Lily blickte wieder auf ihr Buch. Sie wusste nicht warum, aber die 3 Worte, die ihr dauernd auf der Zunge lagen, wollten einfach nicht heraus kommen, obwohl sie wahr waren.
 

Severus gefiel der Gedanke, das er James übertrumpfte. Nach all den fiesen Streichen, die er ihm gegenüber immer angezettelt hatte, hatte er diesmal gewonnen.

„Also, was sollten wir machen?“

Severus blickte sie an und er deutete auf die 3 Aufgaben am Ende der Buchseite und seufzte. „Na dann lass uns die schnell machen, damit wir nicht den ganzen Abend hier rum sitzen...“ Lily grinste ihn an, nahm sich eine Feder und begann die erste Aufgabe zu lösen.
 

.
 

Im Laufe des Abends hatten sie ihr Lernquartier auf die Sofaecke umgelegt, als diese endlich frei wurde. Nachdem sie die Hausaufgaben soweit durch hatten, hatten sie noch eine erste Lernzusammenfassung geschrieben, worauf Lily bestanden hatte, bevor James noch blöde Fragen stellte.
 

Doch bei der Hälfte der Liste war Lily eingeschlafen, als sie eine kurze Pause eingelegt hatten. Ihr Kopf lag seitlich gegen Severus‘ Schulter, ihre Hand in seiner. Madam Prince kam zu ihnen an den Tisch und Severus blickte zu ihr auf. „Sie sollten Miss Evans wecken, es ist schon spät.“ Sie flüsterte und Severus nickte nur, danach verließ sie wieder ihren Tisch. Severus packte all ihre Utensilien zusammen und steckte sie in seinen Umhang, dann sah er zu Lily. Sie schlief so fest, das er sie nicht wecken wollte.
 

Er stand vorsichtig auf, stellte sich vor sie und hob sie hoch. Automatisch legte sie ihre Arme um seinen Nacken und klammerte ihre Beine um seine Hüfte, kuschelte ihren Kopf jedoch in seine Halsbeuge und schlief weiter. Severus lächelte und Madam Prince kam wieder zu ihm. „Ich bringe sie ins Bett.“

Madam Prince nickte und begann die Bücher, die sie benutzt hatten, zusammen zu räumen. „Danke!“ flüsterte Severus und machte sich auf den Weg in zur Fetten Dame.
 

Lily war ein Federgewicht, allerdings war es schwierig sie nicht zu wecken. Doch sie schlief an ihm wie ein kleiner Koala. „Severus...“ hauchte sie und er bliebt stehen. Er wartete einen Moment, doch sie schlief noch immer. Er wurde rot und lächelte.

Dann geschah etwas seltsames. Neben ihm in der Wand erschien plötzlich ein großes, verziertes Holztor. Es baute sich langsam im Stein auf und wurde eine echte massive Tür. Severus blinzelte. Das war ihm in den ganzen Jahren noch nie passiert. Doch bei Hogwarts sollte man sich eigentlich nicht mehr wundern.
 

Vorsichtig trat er näher und strich mit einer Hand über das massive Holz, behutsam Lily nicht aufzuwecken. Die Tür war echt. Er hatte schonmal irgendwo von diesem Raum gehört, doch das es ihn wirklich gibt, hätte er nie für Möglich gehalten. Zögerlich legte er seine blasse Hand auf die eiserne Türklinge und drückte sie herunter. Ohne ein Geräusch ging die Tür auf. Severus spähte hinein und er sah an der gegenüberliegenden Wand ein riesiges Fenster, wo ein Sofa vorstand. An der linken Wand stand ein großes Himmelbett, jeweils mit zwei Nachttischen rechts und links und einer Holztruhe vor Kopf. Es war der Raum der Wünsche.
 

Er blickte zu Lily, die noch immer tief und fest schlief und überlegte kurz. Bis zum Gryffindor Turm war es noch ein ganzes Stück und er selbst war auch ziemlich müde.

Die Entscheidung wurde ihm jedoch recht schnell abgenommen, denn Hausmeister Filch kam den Gang entlang und Severus huschte in den Raum der Wünsche.
 

Er ging hinüber zum Bett und legte Lily vorsichtig hinein. Sie gab ein leises raunen von sich und kuschelte sich an das Kopfkissen, als würde ihr plötzlich etwas fehlen. Severus zog ihre Schuhe aus und legte die dicke Wolldecke über sie.
 

Er setzte sich auf die Bettkante und blickte in ihr schlafendes Gesicht. Sie sah schon unter normalen Umständen unglaublich süß aus, doch schlafend war sie es noch mehr, fand Severus. Er strich ihr sanft über die Wange, bevor er sich zu ihr beugte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. Auf Lily‘s Lippen erschien ein kaum merkbares Lächeln.
 

Severus stand auf, ging um das Bett herum zu dem riesigen Fenster und blickte hinaus. Die Nacht war sternenklar und der Vollmond stand am Himmel. Lupin und die anderen mussten wohl in der Heulenden Hütte sein, sonst hätten sie Lily bestimmt schon gesucht. Er gähnte, als er ein erneutes raunen von Lily vernahm, die sich auf die andere Seite gedreht hatte und nun mit dem Gesicht zu ihm lag.
 

Severus setzte sich auf das Sofa, zog seine Schuhe und seinen Pullover aus, sodass er nur noch ein T-Shirt und seine schwarze Jeans anhatte. Er ging rüber zum Bett und setzte sich darauf, lehnte sich gegen das Kopfteil und betrachtete wieder Lily. Es war das erste Mal, das sie eine ganze Nacht zusammen verbrachten, nur sie beide allein.
 

Auf Severus Lippen tauchte ein Lächeln auf, als Lily wieder seinen Namen murmelte und sich dabei enger in die Decke kuschelte. Die letzten Wochen waren so irreal gewesen. Erst der riesige Streit und dann wendete sich doch alles zum guten. Die Liebe seines Lebens lag nun hier neben ihm, friedlich schlafend und wollte mit ihm zusammen sein.

Wieder tauchte die Frage in seinem Kopf auf, was sie wohl nach der Schule machen würden. Würden sie zusammen bleiben? Severus wusste es nicht. Er wusste nicht mal, wann sie sich das nächste Mal treffen konnten, ohne das irgend jemand sie beobachtete. Die halbe Schule wusste zwar von seinen Gefühlen für Lily, doch niemand wusste wie sie fühlte, nicht mal er selbst wusste das genau.
 

Während er weiter darüber nachdachte, überkam ihn irgendwann die Müdigkeit und auch er schlief ein.

Nächtliche Liebe

Danke an alle, die meine FF lesen. Freue mich immer riesig über neue Kommis <3 Ich hoffe ihr habt mit diesem Kapitel genauso viel Spaß, wie mit dem Rest ^^
 

...
 

Der Vollmond stand noch immer hoch am Himmel, allerdings schon viel weiter rechts als noch Stunden zuvor. Viele Sterne glänzten um die Wette und in der Ferne hörte man das Heulen eines Werwolfes. Ob es von der Heulenden Hütte oder aus dem Verbotenen Wald kam, war nicht auszumachen.
 

Lily Evans lag auf dem Bauch in einem großen Himmelbett, das Gesicht zum Fenster gedreht in eine dicke Decke eingewickelt, das Kopfkissen hielt sie fest umklammert. „Mhm...“ machte sie leise und blinzelte. Verschwommen konnte sie ein großes Fenster ausmachen, durch das der Mond herein schien und sie blendete. Schnell kniff sie die Augen wieder zu, öffnete sie aber auch genauso schnell wieder. „Mhm?“ machte sie erneut, diesmal klang es nach einer Frage, da sie sich wunderte wo sie war. Eins wusste sie, es war nicht ihr Schlafsaal.
 

Sie drehte sich auf die Seite und wartete einen Moment bis sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten. Sie lag nun auf dem Rücken und setzte sich verwundert auf. Sie hatte noch immer ihre Jeans und ihre Strickjacke an, ihre Schuhe standen jedoch sorgfältig neben dem Bett. Sie blickte von rechts nach links, während sie ihre Strickjacke auszog und sie neben sich auf den Nachttisch legte. Nun saß sie in einem kurzärmeligen Top im Bett und zog die Bettdecke wieder enger um sich.
 

Nachdem sie einen Blick durch das Fenster geworfen hatte, bemerkte sie erst, das sie nicht alleine in diesem merkwürdigen Raum war. Neben ihr in dem großen Bett lag eine schlaksige Gestalt. Sie war nur zur Hälfte mit einer zweiten Bettdecke zugedeckt, der halbe Oberkörper schaute raus, der auch nur halb von einem dunkelgrünen T-Shirt bedeckt war. Es war Severus.
 

Er lag auf dem Rücken, ein Arm lag auf seinem Bauch, der andere schräg über seinem Kopf und sein Mund stand ein kleines Stück offen. Lily‘s Blick fiel in sein Gesicht, es sah friedlich aus, doch seine Augen bewegten sich unter seinen geschlossenen Lidern leicht hin und her. Sie sah auf seinen Oberkörper und konnte seinen blassen, flachen Bauch erkennen.
 

Langsam und lautlos legte sie sich wieder hin, drehte sich in seine Richtung und betrachtete ihn weiter, mit ein wenig Abstand zwischen ihnen. Sie kuschelte sich wieder in ihre Decke, beugte ihren linken Arm unter das Kopfkissen um ihren Kopf darauf zu legen. Severus atmete flach und ruhig, schnarchen tat er nicht. Seine schwarzen Haare lagen leicht zerzaust quer über dem Kopfkissen, eine Strähne fiel ihm ins Gesicht. Lily legte ihre rechte Hand auf das Bettlaken, einige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Sie zögerte kurz, bevor sie näher zu ihm kroch und sich genauso wieder hinlegte, doch nun war sie ganz dicht bei ihm.
 

Sie streckte ihre Hand wieder aus und legte sie nun ganz behutsam auf seine Wange und strich kaum merkbar darüber. Seine Wange fühlte sich warm an.

Als Severus leise etwas murmelte zog sie ihre Hand wieder zurück und steckte sie wieder unter ihre Decke. Mittlerweile hatte sie die Frage vergessen, wo sie denn überhaupt waren. Es konnte keiner ihrer Häuser sein, denn erstens konnten da keine anderen Schüler rein kommen und zweitens schliefen Mädchen und Jungen sowieso getrennt.
 

Lily sah ihn weiter an und merkte wieder, wie Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzten. Vor über 7 Jahren hatten sie sich das erste Mal getroffen und erst jetzt bemerkte sie ihn voll und ganz. Sie hatte vorher nie sein wunderschönes, markantes Gesicht bemerkt. Natürlich hatte er die große Hakennase, doch ohne sie wäre er nicht Severus.

Er war liebenswert und trotz der Dinge, die er vor einigen Wochen noch mit seinen Freunden getan hatte, war er ein herzensguter Mensch. Er hatte sich geändert, ihretwegen.
 

Sie liebte ihn. Das wurde ihr von Tag zu Tag mehr bewusst, allerdings hatte sie eine riesige Angst es zu sagen. Warum wusste sie nicht. Doch wie Severus ging auch ihr ein Gedanke durch den Kopf. Was würde nach der Schulzeit mit ihnen passieren?

Lily jedoch konnte diesem Gedanken nicht lange nach hängen, da Severus sich plötzlich auf die rechte Seite drehte und nun mit seinem Gesicht direkt vor Lily‘s lag. Sie schluckte.
 

Er hatte seinen linken Arm, der vorher noch auf seinem Bauch lag ausgestreckt und nun lag er auf Lily‘s Decke, genau über ihrer Hüfte. Lily konnte fast seine Nasenspitze mit ihrer berühren, doch sie sah ihn wie betäubt an. Sie hatte noch nie neben einem Jungen gelegen, zumindest nicht in einem Bett. Ihr Herz pochte laut gegen ihren Brustkorb, als wollte es davon hüpfen. Langsam zog sie ihre Hand wieder unter der Decke hervor, hielt jedoch inne. „Lily...“ hörte sie ganz leise aus Severus‘ Mund, doch er wachte nicht auf. Sie spürte wie ihr Hitze ins Gesicht schoss und ihre Hand begann zu zittern.
 

Das Ziehen im Bauch ließ wieder alles auf eine gute Art schmerzen und sie legte nun ihre Hand an sein Kinn, ihr Daumen strich sanft über seine Unterlippe. Doch bevor Severus wach wurde, zog er Lily noch mehr an sich, ohne das überhaupt zu bemerken. Das einzige was ihre Körper noch trennte, war die Wolldecke, in der Lily eingewickelt war. Sie sog die Luft ein und hielt sie einen Moment an. „Mhm...“ kam es von Severus ehe er die Augen langsam aufschlug.
 

Lily zog blitzschnell ihre Hand wieder zurück unter die Decke und blickte nun in die noch kleinen Augen von Severus. Er brauchte einen Moment bis er realisierte wo er war und wer da neben ihm lag. Er blinzelte ein paar Mal und sah dann in die vertrauten Augen von Lily, die ihn nervös anstarrten.

Sie war sich sicher, das er ihr Herz schlagen hören konnte. Severus hielt sie noch immer bestimmt an sich gedrückt, löste seinen Griff jedoch um mit seiner Hand über Lily‘s Wange zu streichen.
 

„Wo sind wir?“ platzte es leise aus Lily hervor. „Im Raum der Wünsche...“ erwiderte Severus und lächelte sie an. Auch Lily hatte davon gehört, von Remus und Sirius.

„Du bist in der Bibliothek eingeschlafen und ich wollte dich hoch bringen, da erschien er einfach in der Wand...“ fügte Severus leise hinzu und legte seinen Arm wieder um Lily und strich nun über ihren Rücken, immer noch über der Decke.

Lily schluckte nervös und bekam eine Gänsehaut.
 

Sie sahen sich eine Weile nur an bis Severus schließlich bemerkte das Lily zitterte. „Ist dir kalt?“ Lily jedoch schüttelte den Kopf. Ihr war zwar kühl, trotz Decke, doch die Nervosität ließ sie mehr erzittern. Severus jedoch rutschte ein Stück beiseite, hob ihre Decke an, warf sie über sie hinweg zurück und hob dann die Hälfte seiner Decke hoch. „Komm her...“ sagte er leise, seine Stimme klang irgendwie anders. Sie war irgendwie dunkler als sonst, aber keinesfalls beängstigend. Lily zögerte einen Moment. Da sie nun halb aufgedeckt da lag, versuchte sie sich mit ihren Armen irgendwie zu bedecken, doch das gelang ihr nicht wirklich.
 

Sie schluckte wieder ihre Nervosität runter, ihr Herz hämmerte nun noch mehr gegen ihren Brustkorb und schließlich krabbelte sie in seine Arme. Severus deckte sie behutsam zu, sodass sie auch ja nicht fror. Lily jedoch war damit beschäftigt, ihr Herz zu beruhigen, was Severus nun spüren konnte. Ein kräftiges pochen klopfte nun gegen seine Brust und er drückte Lily einen Kuss auf die Stirn, während er sie liebevoll umarmte.
 

Irgendwann hörte sie auf, ihr Herz kontrollieren zu wollen und kuschelte sich ausgiebig an Severus. Zuerst noch zögerlich legte sie ihren rechten Arm um seinen Torso, den anderen verschränkte sie vor ihrer Brust. Ihr Gesicht vergrub sie in seiner Halsbeuge, wo sie seinen Puls spüren konnte, der auch spürbar schneller lief.

Severus strich wieder über ihren Rücken, doch er kämpfte mit dem Saum ihres Oberteils. Es wollte sich viel zu einfach nach oben schieben lassen und so streifte er mehrere Male ihre nackte Haut dicht über dem Bund ihrer Jeans.
 

Lily erschauerte jedes Mal, wenn seine Finger ihre Haut berührten, jedoch ließ sie es sich nicht anmerken. Auch ihre Hand, die auf Severus Rücken lag, lag nur wenige Millimeter neben dem Saum seines T-Shirts, das noch immer nicht seinen Bauch und den unteren Teil seines Rückens bedeckte. Sie kam mehrmals in Versuchung über die nackte Stelle zu streichen, traute sich dann aber doch nicht.
 

Sie beugte ihren Kopf leicht nach hinten um in Severus‘ Gesicht zu blicken, seine Augen waren geschlossen, bis er merkte das sie sich bewegt hatte. Er erwiderte ihren Blick, doch seine Augen fielen mehrere Male auf ihre Lippen. Lily‘s Atem beschleunigte sich schnell und wieder bekam sie eine Gänsehaut als Severus Finger wieder ihre nackte Haut am Rücken berührte, diesmal ließ er seine Hand genau da ruhen. Lily blickte noch einmal in seine schwarzen Augen, ehe sie ihre schloss und seine Lippen auf ihren spürte. Er ganz zaghaft, dann ein bisschen inniger.
 

Lily stöhnte ganz leise und drückte sich noch mehr an ihn, während sich ihre Zungen schüchtern berührten. Lily verstrickte instinktiv ihre Beine mit seinen und der Kuss wurde immer fordernder, immer intensiver. Gedankenverloren bemerkte sie nicht, das nun auch ihre Hand auf Severus‘ nacktem Rücken lag, sie hatte das T-Shirt ein weiteres Stück nach oben geschoben.
 

Als Severus jedoch das selbe tat, stockte sie und löste den Kuss. Es war jedoch nicht die Tatsache, das er ihr Top ein Stück nach oben schob sondern etwas, was Lily nahe ihres Oberschenkels spürte. Severus lief augenblicklich rot an und sein sonst sehr blasses Gesicht sah mit einem Mal einem roten Luftballon sehr ähnlich. Er wich mit seinem Gesäß zurück, sodass Lily seine Erregung nicht mehr spüren konnte und schloss peinlich berührt die Augen.
 

Lily blickte ihn einige Momente an und versuchte zu verarbeiten, was da grade passiert war. Und mit einem Mal war ein ganz anderer Gedanke in ihrem Kopf aufgetaucht, etwas worüber sie nie nachgedacht hatte. Sex.

Sie schluckte.

„Entschuldigung...“ sagte Severus leise, löste sich von ihr, drehte sich auf den Rücken und stellte seine Beine auf. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und in Gedanken wollte er nur noch aus dem großen Fenster links neben ihm springen.
 

Lily jedoch war mit ihren Gedanken beschäftigt und der einen Sache, die sie noch viel nervöser machte als alles andere. Sie blickte kurz zu Severus auf. Er versuchte normal zu atmen und sich zu beruhigen, damit die Ursache für den abrupten Abbruch ihrer Knutscherei verschwand. Er konnte nicht glauben, das es genau in diesem Moment passieren musste.
 

Lily blinzelte ihn noch immer an, unsicher was sie nun machen sollte. Sie wusste natürlich, dass das die natürlichste Sache auf der Welt war, trotzdem wusste sie nicht damit umzugehen. Schließlich kuschelte sie sich seitlich wieder an Severus, legte ihren Kopf auf seine Schulter und kuschelte sich wieder in seine Halsbeuge. Sie drückte sich seitlich an ihn, legte ihren Arm um seinen Torso und nachdem Severus seine Beine wieder streckte, winkelte Lily ihr rechtes Bein an und legte es quer über seine.
 

Severus blickte zu ihr, legte automatisch seine Arme um sie und lehnte seinen Kopf gegen ihren. Sie schwiegen eine Weile, bis Lily ihren Kopf hob und ihn ansah. Sie strich mit ihrer Hand sanft über seine Wange, die nun wieder so blass war, wie immer. Er blickte ein wenig schuldbewusst drein, doch Lily beugte sich zu ihm hoch und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss dankend und Lily lag nun halb auf ihm drauf, während der Kuss wieder intensiver wurde. Doch plötzlich löste sie den Kuss und musste herzhaft gähnen. Beide grinsten und Lily lief rot an. Severus strich ihr durchs Haar. „Wir sollten schlafen...“ Lily nickte und kuschelte sich wieder an ihn.
 

Severus stellte sicher, das sie gut zugedeckt war, bevor er sie mit beiden Armen fest umschloss und an sich drückte, er vernahm ein wohliges seufzen von Lily. Er lächelte und lehnte seinen Kopf gegen ihren bevor er die Augen schloss und schnell einschlief.

Guten Morgen

Wiedermal ein ganz lieben DANKE an alle, die meine FF lesen und mir Kommis schreiben <333

Diesmal ein kurzes Kapitel, das nächste kommt aber diesmal schneller und ist dann auch was länger! Schaut doch auch in meine One-Shot "Albträume" rein! Würde mich interessieren, was ihr davon haltet ;)
 

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Die Nacht erschien viel zu kurz und schon bald färbte sich der Himmel draußen rosa und schon bald war der Himmel orange gefärbt und die Sonne blickte hinter dem Horizont hervor. Immer höher stieg sie und ließ den Verbotenen Wald, den großen See und das Schloss hell erscheinen.
 

Es waren bereits weit nach sieben Uhr als ein schlaksiger, junger Slytherin seine schwarzen Augen öffnete. Er blinzelte ein paar Mal bevor er seine Augen ganz öffnete, schloss sie jedoch direkt wieder, da die aufgehende Sonne ihn blendete. Er drehte sich auf die andere Seite und kehrte der Sonne den Rücken. Er reckte sich ein wenig, blinzelte erneut, ließ die Augen dieses Mal jedoch offen, da er etwas neben sich bemerkte. Eine weitere Person lag neben ihm, fast einen halben Meter entfernt, mit dem Rücken zu ihm gedreht.
 

Die roten Haare lagen quer über dem Kopfkissen ausgebreitet und die Bettdecke bedeckte Lily nur bis zur Hüfte. Ihr Oberteil war hochgerutscht, sodass Severus einen Blick auf ihren unteren Rücken erhaschen konnte.

Ganz vorsichtig rutschte er zu ihr herüber und kuschelte sich sanft an sie. Sein Arm glitt unter der Bettdecke um ihren Torso, während der andere über ihrem Kopf lag. Sein linkes Bein fädelte sich zwischen ihren hindurch und er vergrub sein Gesicht in ihrem Nacken. Lily seufzte leise und mit wohliger Stimme, legte ihren Arm instinktiv über seinen und kuschelte sich in seine Umarmung hinein.
 

Ganz behutsam strich er über ihren nackten Bauch, während er einen Kuss in ihren Nacken drückte. Wieder seufzte sie leise und ihre Lippen formten sich zu einem kleinen Lächeln. Es brauchte drei weitere Küsse in ihrem Nacken, bis sie sich langsam zu ihm umdrehte. Severus legte nun auch den anderen Arm um sie und blickte nun in ihr verschlafenes Gesicht. Lily blinzelte.
 

Severus lächelte sie an, während er über ihren Rücken strich, der nun noch ein bisschen mehr unbedeckt war. Lily hatte ihren einen Arm vor der Brust liegen, den anderen hatte sie um Severus gelegt und drückte sich fest an ihn, während sie ihre Augen öffnete und ihn ansah.

Diesmal war sie es, die ihre Beine mit seinen verstrickte. Severus strich ihr über die Wange und beobachtete sie weiter, Lily jedoch schloss wieder die Augen und schmiegte ihr Gesicht an seine Brust.
 

„Müssen wir schon aufstehen?“ fragte sie schließlich mit verschlafener Stimme, es war mehr ein Murmeln. „Mhm...“ machte Severus und bejahte damit ihre Frage. Lily drückte ihn wieder und kuschelte sich noch mehr ein. „Aber hier ist es warm und draußen bestimmt kalt.“
 

Severus schmunzelte. Er umschloss sie noch fester, wenn das überhaupt noch möglich war und küsste sie kurz auf ihr rotes Haar. „Ja, das stimmt. Aber Professor Sprout wäre darüber sicher nicht begeistert.“

Sie hatten in den ersten beiden Stunden Kräuterkunde, zusammen.
 

Lily löste sich ein klein bisschen von ihm um ihn anzusehen. Die Müdigkeit stand ihr noch immer in den Augen, was sie aber noch niedlicher erscheinen ließ, als sie es eh schon war. Severus blickte sie an und ihre Nasenspitzen berührten sich. Severus mochte seine große Hakennase nicht, doch Lily mochte sie, wie vieles an ihm, was eher ungewöhnlich war. Genau wie seine Augen, so tiefschwarz und doch so liebenswert. Oder seine schwarzen, längeren und strähnigen Haare. Ihre Hand glitt durch einige Haarsträhnen, ehe sie wieder ihren Platz auf seinem Rücken fanden.
 

Severus blickte sie noch einen Moment an, ehe er sich zu ihr beugte und sie zärtlich küsste. Lily erwiderte den Kuss zögerlich, Schmetterlinge machten sich wieder in ihrem Bauch breit. Während der Kuss inniger wurde, packte Severus sie fest, drehte sich sachte auf den Rücken und zog sie mit sich, sodass sie nun auf ihm lag. Lily kicherte.
 

„Wir sollten diesen Raum öfter nutzen...“ sagte Lily beiläufig zwischen zwei weiteren Küssen. Severus raunte zustimmen in ihren Mund, während er weiter über ihren Rücken strich, mal über den Stoff ihres Oberteils, mal über ihre nackte Haut.

Die Schuluhr läutete laut und verkündete den Frühstücksbeginn für alle Schüler, es waren acht Uhr. Grummelnd lösten sich Lily und Severus voneinander und blickten sich an. „Gut das heute Freitag ist...“ sagte Severus leise und strich mit einer Hand durch Lily‘s Haare. Lily‘s Gesichtsausdruck wurde direkt fröhlicher, sie hatte ganz vergessen das ja bald schon wieder Wochenende war.
 

„Ich bin dafür, das wir das komplette Wochenende hier verbringen.“ Sie grinste Severus verschmitzt an, seine Wangen wurden leicht rot. Wieder kicherte sie, küsste ihn ein letztes Mal, bevor sie von ihm runter kletterte und aufstand.

Sie zupfte ihr Oberteil zurecht, streckte sich und gähnte. Severus setzte sich auf die Bettkante und zog Lily wieder in seine Arme. Er legte sein Gesicht seitlich an ihren Bauch, dieser kommentierte sein Handeln mit einem lauten knurren.
 

Severus lachte auf und blickte zu Lily hoch, die unschuldig drein blickte, ein Grinsen jedoch nicht unterdrücken konnte. „Manchmal frage ich mich, wie man soviel Hunger haben kann, wie du.“ Lily lief rot an und zog eine kleine Schnute. Severus stand auf und zog sie in seine Arme und ohne etwas weiteres zu sagen, küsste er sie erneut. Er konnte einfach nicht genug von ihr bekommen, Lily ging es genauso. Automatisch legte sie ihre Arme in seinen Nacken und wieder wurde der Kuss inniger und fordernder. Nach ein paar Minuten lösten sie sich jedoch schweren Herzens.
 

„Du solltest vor gehen...“ meinte Severus und nickte zur Tür herüber, die von außen nicht sichtbar war. Lily nickte nur still und schmiegte sich wieder an ihn, sie wollte nicht da raus. Im Raum der Wünsche konnten sie zusammen sein, ohne das sie jemand sah oder über sie redeten. Draußen jedoch in der Schule konnten sie nur Freunde sein. Lily hatte das so satt, das sie manchmal einfach in der Großen Halle auf den Tisch steigen wollte um heraus zu schreien, das sie und Severus zusammen waren.

Doch selbst das hatten sie noch nicht bestimmt. Was waren sie überhaupt? Lily blickte zu Severus, der ihren Blick erwiderte. Lily bewegte ihre Lippen, doch es kamen keine Worte heraus, Severus blickte sie fragend an.
 

„Ich...“ hauchte sie und Severus wusste was sie versuchte zu sagen. Das Ziehen in seinem Bauch wurde größer und er nickte nur. Lily drückte sich wieder an ihn, Tränen schossen wieder in ihre Augen, weil sie sich über sich selber ärgerte.

„Ich weiß...“ sagte Severus und hielt sie ganz fest.

Lily blickte wieder zu ihm auf und küsste ihn.

„Nun aber los...“ Severus lächelte sie an und löste seine Umarmung. „Bis gleich im Gewächshaus...“
 

Lily nickte nur und zögerlich ging sie um das Bett rum, zog ihre Schuhe und ihre Strickjacke an. Bevor sie durch die Tür nach draußen ging, blickte sie noch einmal zu Severus, der ihr ein Lächeln schenkte. Danach ging sie durch die große Tür und verschwand.
 

Sie hatte es gesagt, zumindest versucht. Severus wusste das sie es fühlte, auch wenn sie es noch nicht sagen konnte. Doch sie hatten alle Zeit der Welt, er brauchte es nicht zu hören, er konnte es fühlen. Wie sie sich die ganze Nacht an ihn kuschelte, ihre Küsse, alles verriet ihre wahren Gefühle. Ihm wurde es ganz warm ums Herz und das, obwohl er jetzt in die Große Halle musste zu all den Slytherins und zu James, Sirius und Remus. Hoffentlich stellte niemand Fragen, warum Lily so spät zum Frühstück kam...
 

Auch Severus zog sich wieder komplett an und verließ den Raum der Wünsche. Sie beide würden wieder kommen, da dies der einzige Ort war, wo sie wirklich zusammen sein konnten.

Kräuter und viele Worte

In den kommenden 3 Wochen konnten Severus und Lily sich nur selten sehen. Abgesehen von den gemeinsamen Stunden Kräuterkunde und Zaubertränke hatten sie kaum Gelegenheit sich in der Schule zu treffen. Die Lehrer gaben ihnen jeden Tag mehr und mehr Hausaufgaben auf, dann kamen noch die Abschlussprüfungen hinzu, für die sie lernen mussten.
 

Nur einmal konnten sie sich in 2 Freistunden in ein leeres Klassenzimmer schleichen, doch der Poltergeist Peeves störte sie dauernd und posaunte auch noch durch die Gänge, das er zwei knutschende Schüler entdeckt hatte, allerdings nannte er keine Namen.
 

„Was machst du in den Osterferien?“ fragte Severus Lily leise in einer Kräuterkunde Stunde. Sie hatten sich zusammen getan und sollten Zwergenfressende Pflanzen umtopfen. Sie hockten an einem Tisch in der Ecke des Gewächshauses und flüsterten. „Ich wollte hier bei dir bleiben.“ Lily lächelte ihn an und ein roter Schimmer tauchte auf ihren Wangen auf. Severus grinste und stupste sie leicht mit dem Ellbogen an. Sie kicherten beide leise, als sie plötzlich eine Stimme hinter sich hörten. „Lily wir sind fertig und können schon gehen, kommst du mit?“
 

Es war James. Er hatte mit Sirius die Pflanzen umgetopft, Remus war wiedermal krank, was bedeutete, dass er in der Heulenden Hütte mit seinem Werwolf Dasein kämpfte. „Mhm, wir brauchen noch vier Stück, dauert also noch ein bisschen.“ Sie hatte zu ihm aufgesehen, Severus jedoch würdigte ihm keines Blickes. James blickte jedoch kurz finster zu ihm, bevor er Lily wieder ansah. „Gut, wir sind dann schonmal beim Mittagessen...“
 

James zögerte einen Moment, ehe er mit Sirius das Gewächshaus verließ. „Manchmal nervt er wirklich...“ murmelte Lily und beschäftigte sich mit einer neuen Pflanze, die sich nur sehr schwer auf ihrem alten Topf reißen ließ. Severus sah sie seitlich an, wollte dazu jedoch nichts sagen, ihn nervte er schon seit Jahren. Severus sah sich weiter im Gewächshaus um, sie waren die letzten. Professor Sprout war vor einigen Minuten in ein anderes Gewächshaus gegangen um da die nächste Stunde vorzubereiten, sie hatte ihren Schülern gesagt, dass, sobald sie fertig waren, gehen konnten.
 

Severus schob seine grade umgetopfte Pflanze von sich zu den anderen und drehte sich zu Lily. Sie hatte es nach einer kleinen Diskussion mit der Pflanze geschafft sie aus dem Topf zu ziehen. „Die sind echt sehr eigenwillig...“ murrte sie und setzte sie in einen neuen Topf. „Bist du schon fertig?“ fragte sie, als sie den Topf von sich schob und sich eine neue Pflanze greifen wollte. Sie blickte in Severus Gesicht, der sie Wortlos und mit einem Lächeln ansah.
 

Lily brauchte einen Moment ehe sie erkannte, das sie allein waren. Sie grinste und rutschte mit dem kleinen Holzstuhl näher an Severus ran. Er legte seine Arme um sie und zog sie an sich ran, ihre Nasenspitzen berührten sich, während Lily verlegen kicherten. „Wenn uns jemand sieht...“ flüsterte sie leise und blickte in seine schwarzen Augen. „Wir sitzen hier fast in einem Dschungel...“ raunte er und drückte seine Lippen gegen ihre. Sie hörten die Zwergenfressenden Pflanzen neben ihnen diskutieren, störten sich jedoch nicht weiter an ihnen.
 

Es fühlte sich nach den 3 ewigen Wochen voller Hausaufgaben und lernen so gut an, sich zu küssen. Sie hatten schon angefangen sich gegenseitig Eulen zu schicken, weil sie sich nicht sehen konnten. In den gemeinsamen Unterrichtsstunden war es unerträglich zusammen in einer Klasse zu sitzen, ohne sich zu berühren, ohne zusammen zu sein. Nur heute hatte es geklappt, das sie zu zweit arbeiten konnten, da Remus wieder in der Heulenden Hütte war.
 

Lily drückte sich fest an ihn, wäre am liebsten in ihn hinein gekrochen. „Gut das bald Ferien sind...“ raunte sie zwischen zwei weiteren innigen Küssen und Severus nickte nur in den Kuss. „Ich glaube wir verbarrikadieren uns im Raum der Wünsche...ganze zwei Wochen lange...“ Severus Stimme klang immer etwas anders, wenn sie allein waren, irgendwie tiefer und mit einem Verlangen in der Stimme, das Lily ganz anders werden ließ. Ihr Magen zog sich wieder wohlig zusammen, Schmetterlinge flogen durch ihren ganzen Körper und trotz warmer Temperaturen im Gewächshaus bekam sie eine Gänsehaut.
 

Als einige Minuten später die Stundenglocke läutete, ließen sie voneinander ab. Beide atmeten schwer, hatten Stirn an Stirn gelegt und die Augen geschlossen. „Nur noch eineinhalb Wochen...“

Lily‘s Stimme war leise, doch voller Vorfreude auf die Ferien. Severus öffnete die Augen und blickte sie an. Lily erwiderte den Blick einen Moment später und strich ihm sanft mit dem Daumen über die Unterlippe.

„Ich liebe dich...“

Severus blinzelte und glaubte für einen Moment, er habe sich die Worte eingebildet. Lily‘s Wangen jedoch waren plötzlich feucht und rot und sie begann leicht zu zittern. Sie wollte es nicht sagen, nicht hier, doch die Worte fielen ihr einfach aus dem Mund. Es war leiser als ein Flüstern gewesen und sie blickte nun nach unten. Severus brauchte einen Moment um zu realisieren was Lily grade gesagt hatte.

Severus legte einen Zeigefinger unter ihr Kinn und mit sanften Druck zwang er sie, ihn anzusehen. Seine Augen waren feucht, doch Tränen wollte er nicht fallen lassen. Lily blickte ihn an, schüchtern und verlegen aber sehr ehrlich.
 

Sie blinzelte und ein paar mehr Tränen verselbstständigten sich. Severus‘ schmale Lippen bewegten sich, doch er brachte kein einziges Wort hervor. Lily schluchzte leise und brachte ihn aus seiner Trance heraus. Wieder zog er sie an sich ran und küsste sie, da ihm noch immer die Worte fehlten.

Lily drückte sich an ihn, weinte leise in seinen Mund, doch es störte ihn nicht. Mit einem Mal fühlte er etwas in sich, das er noch nie vorher gefühlt hatte. Er wurde geliebt. Von der Frau, die er liebte.
 

Diese Worte hatte vorher noch nie jemand zu ihm gesagt. Weder seine Eltern noch sonst irgendwer. Und nun waren sie gefallen, so wie er es sich gewünscht hatte. Ihm war es egal, das sie im Gewächshaus waren, mitten am Tag, wo sie jederzeit gesehen werden konnten. Sie hatte es gesagt. Er hatte es gesagt. Zumindest vor Wochen einmal. Doch er fühlte es stärker denn je.
 

Draußen auf dem Gang hörte man Stimmen und Lily und Severus lösten sich voneinander. Lily‘s Wangen waren Tränenüberlaufen und auch Severus stand den Tränen noch immer nahe. Sie sahen sich an, zwischen ihnen 2 Meter Abstand, der auch gut war, denn Sirius kam mit James um die Ecke.

So unauffällig es ging wischte sich Lily die Wangen ab und setzte ihre bestes Lächeln auf. „Seid ihr endlich fertig?“ James sah beide argwöhnisch an, Severus packte gerade ihr Arbeitsmaterial zusammen.
 

„Ja, ja sind wir.“ Severus antwortete, da Lily ihre Stimme noch nicht gefunden hatte. „Gut, dann können wir ja endlich essen. Haben nun doch auf dich gewartet.“

Severus reichte Lily ihr Kräuterkunde Buch und blickte ihr kurz in die Augen. Sie nahm es entgegen, streifte seinen Blick und spürte einen leichten Stich in der Brust. Ihre Fingerspitzen berührten sich einen Moment und Lily musste aufpassen, das sie nicht wieder anfing zu weinen. Sie zuckte leicht zusammen.
 

Schweigend sahen sie sich noch einen Moment an, dann setzte sich Lily in Bewegung und ging herüber zu James und Sirius. „Gehts dir gut?“ flüsterte James und zog sie seitlich in eine Umarmung, Lily jedoch wehrte sich und nickte schnell.

Über die Schulter warf James einen Blick zu Severus, wenn es möglich gewesen wäre, hätte ihn dieser Blick getötet.
 

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„Was hat er wieder angestellt?“

Lily konnte es nicht mehr hören. Immer wenn Severus außer Hörweite war, bauschte sich James wie ein riesiger Aufpasser auf und wollte immer genau wissen, was passiert war. Lily stocherte genervt in ihrem Kartoffelgratin. „Gar nichts...“ Ihr Ton klang bedrohlich, als würde sie James an die Gurgel springen wenn er sie das noch einmal fragen würde.

„Gar nichts? Immer wenn ich euch beide sehe, bist du am weinen. Das klingt für mich nicht nach gar nichts.“

Lily ließ die Gabel laut auf den Tisch fallen und blickte James an, der ihr gegenüber saß. Unauffällig stieß Sirius seinem Freund den Ellbogen in die Rippen.
 

„Aua! Ist doch so, oder wie siehst du das?“ James jammerte und rieb sich die Seite. Er blickte von Sirius zu Lily, die ihn immer noch mit wütendem Blick ansah.

„Ich sag es dir noch einmal. Ich habe dich nicht gebeten mein Aufpasser zu sein. Ich habe es langsam so satt, dass du immer auf Severus los gehst, egal was er tut. Du kennst ihn nicht und hast auch nie Anstalten gemacht ihn kennen zu lernen. Nicht mal nachdem du und er“ sie deutete mit einem Kopfnicken auf Sirius, „ihn fast umgebracht haben!“
 

Mit jedem Wort wurde ihre Stimme lauter und mittlerweile konnte der halbe Gryffindor Tisch hören was sie sagte. Auch Severus vernahm Lily‘s Stimme und blickte zu ihr herüber. „Ich hab ihm das Leben gerettet. Ohne mich wäre er überhaupt nicht da!“ James wollte sich verteidigen, doch das brachte Lily nur noch mehr in Rage. „Ja, aber nur weil einer eurer bescheuerten Streiche schief gelaufen ist!“

Lily spürte heiße Tränen in ihren Augen, in ihr brodelte es. „Er muss ja auch immer überall rumschnüffeln!“
 

Lily stand wütend auf, stemmte sich jedoch mit den Armen auf den Tisch und beugte sich zu James herüber. „Ihr habt ihn immer ausgeschlossen, obwohl ich euch so oft gesagt habe, das er ein Freund von mir ist. Ich kenne ihn so lange und ihr habt ihn nie akzeptiert.“ Ihre Stimme war nun nur noch ein Flüsterton, bedrohlich, doch so leise das nur James sie noch hören konnte. Die drum herum sitzenden Schüler spitzten die Ohren um vielleicht doch etwas zu hören. Severus sah verlegen nach unten und tat so, als sei seine Scheibe Braten auf seinem Teller wahnsinnig interessant.
 

„Schon vergessen das du es warst, der ihn ausgeschlossen hat, weil er mit dunkler Magie anfing?“ James sah keinen Grund die Stimme zu senken und redete so laut, das Severus es sehr gut hörte. Dieser spürte einen Stich in der Magengegend.

Lily blitze ihn einen Moment an und überlegte. Das war wahr, doch Severus hatte sich geändert, sich um einhundertachtzig Grad gedreht. James jedoch war noch immer der arrogante Dickkopf von früher, der nur seine blöden Streiche im Kopf hatte. „Es gibt nun mal Menschen, die sich ändern. Und du, James, wirst nie dazu gehören.“
 

Mit diesen Worten richtete sie sich auf und stürmte aus der Großen Halle. Fast der ganze Saal blickte hinter ihr her, ehe sich alle zu James und dann zu Severus umdrehten und ihn anstarrten.

Severus blickte auf, doch ignorierte die vielen Gesicht die ihn anstarrten. James hatte sich auch zu ihm umgedreht, als er jedoch Severus‘ Blick einfing drehte er sich wieder um. „Spinnst du eigentlich komplett? Denkst du wirklich, so kannst du sie für dich gewinnen?“
 

Sirius sah sich dieses Schauspiel nun schon seit dem Tag an, an dem Lily weinend am Porträtloch saß, nachdem Severus mit ihr gesprochen hatte. An dem Abend war etwas passiert und Lily hatte sich verändert. Sie verbrachte zwar noch immer viel Zeit mit ihnen, jedoch war etwas anders. Sie war anders. James brachte dies wahnsinnig auf die Palme, doch er ging völlig falsch mit der Situation um. „Was soll ich denn bitte deiner Meinung nach tun? Sie entfernt sich immer mehr von mir und ich weiß einfach nicht was ich machen soll...“ James klang verzweifelt, er redete nun wieder in einer Lautstärke, die nur Sirius vernehmen konnte.
 

„Ich weiß man, aber indem du ihr immer am Rockzipfel hängt, vertreibst du sie immer mehr.“ Sirius kaute nachdenklich an einem Brötchen herum. „Vor Weihnachten meinte sie noch, das sie Snape‘s Getue mit dunkler Magie nicht ab kann und nun rennt sie immer in seine Arme. Ich versteh das einfach nicht.“

James zermarterte sich den Kopf über die eine Nacht. Was war da vorgefallen?
 

„Vielleicht solltest du mal mit Snape reden...“

James blickte zu seinem besten Freund auf und sah ihn an, als hätte er gerade den schlechtesten Witz der Welt erzählt. „Du hast sie ja nicht mehr alle. Wie stellst du dir das denn vor?“

Sirius jedoch meinte es ernst. „Wir sind nicht mehr lang in der Schule und dir läuft die Zeit davon. Je mehr ihr euch streitet, umso geringer wird die Chance, dass ihr nach der Schule noch in Kontakt bleibt. Wenn du jedoch versucht mit Snape zu reden und ihn vielleicht sogar besser kennen lernst, kommt Lily wieder auf dich zu.“
 

Sirius kam der Gedanke, das Snape ein Freund von ihnen werden sollte, so abwegig vor, das es ihn selbst schüttelte. Auch er hatte ihn nie gemocht, doch ihm war die Freundschaft mit Lily sehr wichtig. Vor allem aber die Freundschaft zwischen Lily und James. Und wenn der Weg über Snape führte, würde er ihn gehen. James stach gedankenverloren seinen Brokkoli in Fetzen. „Ich weiß nicht ob ich das kann...“ sagte er irgendwann und blickte zu seinem Freund.

Freundschaften

Tut mir leid für die lange Wartezeit, aber das neue Schuljahr zerrt an meiner Zeit :)

Ich hoffe ihr könnt mir das verzeihen. Versuche trotz alle dem oft zu updaten, habt bitte ein bisschen Geduld ;)

Danke nochmal an alle, die meine FF lesen, ihr seid die besten!
 

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Während sich James und Sirius weiter unterhielten, bemerkten sie nicht, das Severus sein Mittagessen schon beendet hatte und sich aus der Großen Halle geschlichen hatte. Bei der Großen Eingangshalle blieb er am Treppenabsatz stehen und überlegte. Wo war Lily hin gerannt?

Er ging durch mehrere Gänge, folgte seinem Gefühl und sein Weg endete im Innenhof. Einem kleinen, eher abgeschiedenen Innenhof, der so verschachtelt lag, das ihn selten jemand besuchte. Doch Severus Gefühl lag richtig. Lily saß am anderen Ende zwischen zwei Säulen auf einer Mauer, mit dem Rücken zu Severus. Vor ihr lag der unendliche See und einen Meter von der Mauer weg ging es steil bergab. Sie schluchzte leise.
 

Severus zerriss es das Herz. Jedes Mal wenn sie weinte, fühlte es sich an, als würde ihm jemand einen großen Dolch mitten durch das Herz schieben. Vor allem wenn sie seinetwegen weinte. Und das hatte sie viel in letzter Zeit. Zwar nicht immer vor Traurigkeit, doch es war einfach zuviel. Nun hatte James sie wieder zum weinen gebracht, was ihn zusätzlich rasend vor Wut machte.
 

Es herrschte ein frischer Frühlingswind, doch es war noch immer kühl, trotz der Sonne die schien. Severus wartete noch einen Moment, ehe er langsam zu ihr ging. Lily vernahm Schritte und wusste mit einem Mal, dass er es war. Sie drehte sich jedoch nicht um. Als Severus hinter ihr zum stehen kam, lehnte sie sich jedoch zurück, gegen ihn. Ihr Kopf lag gegen seine Brust gelehnt und automatisch legte Severus seine Arme um ihren Oberkörper, sie zitterte. Zögerlich beugte er sich herunter und drückte ihr einen Kuss auf ihr rotes Haar, das vom Wind ganz zerzaust war.
 

Lily weinte noch immer, doch seit Severus bei ihr war, waren die Tränen immer weniger geworden. Sie war furchtbar wütend auf James. Ihr war ihre Freundschaft mit ihm wahnsinnig wichtig, doch langsam empfand sie wieder so viel Abneigung ihm gegenüber wie am Anfang ihrer Zeit in Hogwarts. Severus löste die Umarmung, schwang ein Bein über die Mauer und saß nun rittlings auf ihr und sah Lily an. Er nahm ihre Hand in seine und drückte sie sanft, was ihr ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.

Eine ganze Weile sagte niemand etwas, man hörte nur weit entfernt Stimmen und den Wind der durch die Säulen pfiff. Draußen auf dem See bewegte sich etwas unter Wasser, dicht an der Oberfläche. Doch die Kreatur zeigte sich nicht und verschwand wieder in tiefere Gewässer. „Er fehlt mir...seine Freundschaft fehlt mir. Und er macht einfach alles kaputt mit seiner Eifersucht...“
 

Lily‘s Stimme hatte wieder Halt gefunden, doch noch immer hörte man Traurigkeit in ihr. Noch immer hatte sie den Blick auf den See gerichtet und wartete gedankenverloren, das die riesige Kreatur sich zeigte, doch es passierte nichts. Severus blickte zu ihr, ehe er ihrem Blick folgte. Er wusste das James ihr viel bedeutete, auch Sirius und Remus. Sie waren ihre Freunde. Und trotz seiner Abneigung gegen sie, respektierte er sie, da sie Lily glücklich machten.
 

„Reden hilft nicht?“ fragte er vorsichtig, er wollte auf keinen Fall so rüber kommen wie James und sie mit seiner Fürsorge ersticken. Sie überlegte einen Moment, schüttelte jedoch dann den Kopf. „Nicht mit James. Vielleicht sollte ich mit Remus oder Sirius reden. Allerdings weiß ich nicht, was ich ihnen sagen soll.“

Sie blickte in Severus schwarze Augen und sah wie er nachdachte. Sie hätte nicht gedacht, das er sich dafür einsetzte, ihre Freundschaft mit seinen Feinden zu kitten. Ihr Herz pochte für einen Moment schneller, noch schneller als es das eh schon tat in seiner Anwesenheit.
 

„Sag ihnen einfach das, was du mir gesagt hast. Das dir die Freundschaft mit ihnen wichtig ist, das du sie nicht missen möchtest. Allerdings sollen sie dir vertrauen und dein Handeln respektieren und wenn sie das nicht tun, dann war das ihre letzte Chance.“

Severus versuchte so neutral zu klingen wie möglich, doch sein Unterton verriet ihr, das es ihm schwer fiel, so über sie zu sprechen. Es gab Zeiten, da hätte er sich gewünscht, sie würden alle von der Peitschenden Weide zerfetzt werden.
 

Lily blickte ihn an, während sie mit ihrem Daumen über seine Hand strich. Severus war so erwachsen geworden, das er teilweise kaum wieder zu erkennen war. Wenn es möglich war, verliebte sich Lily noch ein bisschen mehr in ihn. Sie drückte seine Hand und er blickte sie an. „Ja, das klingt gut...“ sagte sie leise und lächelte.

„Ich mag sie zwar alle nicht, aber sie machen dich glücklich. Und das ist für mich die Hauptsache.“
 

Severus zwang sich zu einem Lächeln, obwohl ihm die ganze Sache nicht geheuer war. Es stimmte zwar, was er sagte, allerdings fiel ihm das mehr als schwer zuzugeben. Wieder kehrte Stille ein. Die Mittagspause war bald um und sie mussten zurück in die Klassen. Den Rest der Woche hatten sie keine Stunden mehr zusammen, erst wieder nächste Woche und dann waren auch bald schon Ferien.
 

„Ich wollte es nicht sagen, nicht im Gewächshaus.“

Lily blickte ihn an, nachdem sie von der Mauer aufgestanden waren und sich nun im Innenhof gegenüber standen. Severus wusste wovon sie sprach und sein Herz raste. Er zog sie in seine Arme und drückte sie fest an sich, fixierte ihren Blick. „Es ist egal wo...“ Seine Stimme klang sanft und leise, wieder war sie ein bisschen tiefer als sonst. „Solange es wahr ist, ist es egal wo du es mir sagst...“

Lily blinzelte, wurde dann leicht rot und sie grinste. „Es ist wahr...“
 

Severus verkleinerte den Abstand zwischen ihren Gesichtern, beugte sich zu ihr, hielt jedoch einige Zentimeter vor ihr inne. „Ich liebe dich Lily...mehr als alles andere.“

Lily spürte ein wohliges Ziehen in der Brust und mit einem Mal wurde ihr ganz warm. Ganz fest drückte sie sich an ihn und wieder wurden ihre Augen feucht. „Ich liebe dich auch, Severus.“

Ihre Stimme war brüchig und nur ein flüstern ehe sie ihre Lippen auf seine legte.
 

Es auszusprechen tat so gut. Ihn wissen zu lassen, das er alles für sie ist, wo sie es doch so lange mit sich rumgeschleppt hatte. Es fühlte sich frei an, sie fühlte sich frei an, als könnten sie es von den Dächern schreien. Das würde sie auch am liebsten.

Sie lösten den innigen Kuss und wieder läutete die Schulglocke. „Ich reiße dieses Ding irgendwann ab...“ sagte Lily und grinste Severus an. „Bald sind Ferien, keine Schulglocken, nichts was uns stören kann.“

Lily‘s Augen funkelten voller Vorfreude.
 

„Was hast du jetzt?“ fragte Severus sie auf den Weg zurück in die Eingangshalle. „Verwandlungen.“ Severus nickte nur mit einem Lächeln.

Vor der großen Treppe hielten sie inne und blickten sich an. Um sie herum wuselten so viele Schüler, die sie immer wieder anstarrten. „Sehen wir uns diese Woche noch?“ fragte Lily leise und blickte ihm in die Augen.
 

„Gute Frage. Das kommt denke ich drauf an, was die Lehrer uns wieder aufhalsen...“ Severus zuckte mit den Schultern und Lily nickte nur. Die vielen Hausaufgaben, Aufsätze und dann noch lernen für die Abschlussprüfungen zerrten an ihrer beider Nerven.

„Eineinhalb Wochen noch...“ Lily lächelte ihn an und zwinkerte, ehe sie die Treppe hochlief und sich auf den Weg ins Klassenzimmer machte.
 

„Eineinhalb Wochen noch...“ wiederholte Severus leise und blickte ihr nach, ehe er sich in den Astronomieturm begab.

Vertrauen

Wie zu erwarten war der Hausaufgaben Berg bis zum Wochenende so gewachsen, das jeder 7. Klässler hinter einem riesigen Berg Bücher verschwand. Die Bibliothek und auch die Gemeinschaftsräume waren voll, überall saßen Schülerscharen, die sich durch Aufsätze kämpften. Severus, der mittlerweile gut mit Samuel befreundet war, saß mit ihm in der Bibliothek und arbeiteten an einem Aufsatz über Vampire für Verteidigung gegen die dunklen Künste.
 

Lily jedoch saß allein im Gemeinschaftsraum und machte ihre Hausaufgaben für Zaubertränke. Sie saß am Fenster und konnte sich überhaupt nicht konzentrieren. Es waren nur noch 5 Tage bis endlich die Osterferien anfingen.

Seit ihrem Streit in der Großen Halle hatte sie mit James kein Wort gewechselt. Sie hatte sich zwar mit Sirius und Remus zusammen gesetzt, allerdings meinten beide, das sie das mit James allein besprechen muss. Beide freuten sich zwar, das ihre Streitereien hoffentlich bald ein Ende haben würden, allerdings konnten sie nicht viel anrichten.
 

Der Gemeinschaftsraum war so gut wie leer, da es schon spät Abend war und viele schon in ihren Betten lagen. Plötzlich jedoch öffnete sich das Porträt der Fetten Dame und James, Remus und Sirius kamen hindurch. Lily blickte zu ihnen und die drei Freunde blieben stehen. Sirius und Remus schubsten James etwas nach vorne in Lily‘s Richtung, er hatte schon Anstalten gemacht, einfach nach oben in den Jungen Schlafsaal abzuhauen. „Was soll das?“ fragte er leise seine Freunde und drehte sich zu ihnen rum. „Rede mit ihr!“

Sie flüsterten und Lily musste innerlich grinsen, obwohl sie nervös war.
 

James seufzte genervt, ging jedoch zu Lily‘s Tisch und sah sie an. Sirius und Remus machten sich nach oben, blieben aber auf halber Treppe sitzen um zu lauschen.

„Hey.“

Lily blickte ihn hoffnungsvoll an und deutete mit dem Kopf auf den Sessel ihr gegenüber. James setzte sich und blickte sie an. „Hey...“

James wirkte nervös und zappelte leicht, wusste nicht genau was er hier sollte. Als er in Lily‘s grüne Augen blickte, begann sein Herz zu pochen.
 

„Es tut mir leid das ich dich so angeschrien habe.“ Lily hatte einen Moment überlegt, wo sie anfangen sollte, entschied sich dann dafür, direkt auf den Punkt zu kommen. James blinzelte sie an und wartete.

„Hör zu.“ Sie haderte mit sich und drehte ihre Schreibfeder nervös zwischen ihren Fingern. „Ihr bedeutet mir viel, Sirius, Remus und vor allem du.“ Sie pausierte und sah James überraschte Reaktion in seinem Gesicht. Er wollte was sagen, doch Lily schüttelte den Kopf. „Lass mich bitte ausreden, sonst verlier ich den Faden.“ Sie lächelte verlegen und James schloss wieder seinen Mund und sah sie weiter an.
 

„Ihr seid meine Freunde und ich vermisse euch. Wir haben immer soviel gemeinsam gemacht, doch seit ein paar Monaten ist das irgendwie alles anders geworden.“ Sie wusste wann es passiert war und sah in James Augen das auch er es wusste. „Aber auch Severus ist mein Freund. Ich kenne ihn schon länger als euch und deswegen möchte ich auch ihn nicht missen. Ihr müsst nicht seine Freunde werden, aber ich möchte das ihr mir vertraut wenn ich mit ihm Zeit verbringe und das auch respektiert.“

Wieder pausierte sie, weil sie genau wusste das James was darauf erwidern wollte.
 

„Er hat dich Schlammblut genannt.“ James Stimme war kalt und trocken und es verpasste Lily einen Stich. Sie schluckte.

„Das weiß ich. Aber in der einen Nacht war er hier oben und hat sich entschuldigt. Er hat sich geändert, hängt nicht mehr mit seinen früheren Freunden rum und hat der dunklen Magie den Rücken gekehrt...“

„Weil er dich liebt.“ James unterbrach sie wieder und Lily bekam langsam das Gefühl, als wollte er die Freundschaft zwischen ihnen gar nicht retten.
 

Sie blickte ihn entgeistert an und wieder stieg Wut in ihr hoch. „James, es geht nicht darum ob er mich liebt oder nicht. Es geht um uns zwei. Um unsere Freundschaft. Ist sie dir denn überhaupt nicht wichtig?“

Lily hoffte das sie so um die unangenehme Frage herum kommt und es schien zu funktionieren. James sah aus dem Fenster und überlegte einen Moment. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und langsam verbannte er seinen Hass auf Severus in seinen Hinterkopf. „Doch natürlich...“ sagte er leise und blickte sie wieder an. „Sehr sogar.“
 

Auch Lily‘s Herz pochte und wieder musste sie schlucken.

„Ich will die letzten Monate, die wir noch hier in Hogwarts sind nicht damit verbringen, mit dir zu streiten. Es sind unsere letzten Wochen hier und niemand weiß was mal nach der Schule kommt.“

Lily musste aufpassen, das ihre Stimme nicht zu brüchig wird, da sie mit ihren Tränen kämpfte. James und Lily sahen sich einige Momente lang an, niemand sagte etwas. „Aber er bringt dich zum weinen...“
 

Die Sache ließ James nicht los. Er wollte wissen, was dahinter steckte und warum ihr angeblich guter Freund sie zum weinen brachte. „Ich rede viel mit ihm, auch über euch. Und mich macht es einfach traurig, das wir uns die letzten Wochen soviel gestritten haben. Deswegen die vielen Tränen.“

Es war zwar nicht die ganze Wahrheit, doch ein bisschen Wahrheit steckte in ihrer Aussage. James stand plötzlich auf, ging um den Tisch herum und setzte sich zu ihr aufs Sofa.
 

Ohne etwas zu sagen zog er sie seitlich in seine Arme und drückte sie an sich. Lily kuschelte sich an und und schluchzte leise. „Ihr fehlt mir einfach...du fehlst mir...“

James drückte ihr einen Kuss aufs rote Haar, hielt sie aber weiter fest. „Du fehlst uns, mir auch...“

Nach einer kleinen Weile lösten sie sich etwas voneinander und blickten sich wieder an, beide lächelten, wenn auch Lily‘s Wangen wieder feucht waren. James wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und plötzlich lagen ihm 3 bestimmte Wörter auf der Zunge. Er schluckte sie jedoch herunter und blickte weiter in ihre grünen Augen.
 

„Ich werde ihn nie mögen.“

„Das brauchst du nicht, aber vertrau mir einfach.“

James nickte und lächelte wieder. „Was machst du in den Ferien? Sirius und ich fahren zu mir nach Hause, du kannst ja mit kommen.“

Lily blickte ihn an und schluckte. „Ähm, ich wollte eigentlich hier bleiben.“ Mit einem Kopfnicken deutete sie auf die vielen Bücher und Berge von Pergament das sich auf dem Tisch stapelte.
 

„Lernen kannst du auch mit uns.“ James grinste sie an und Lily fiel nichts mehr ein, was sie dagegen sagen konnte. „Ich, ähm, überlegs mir.“

Sie lächelte schüchtern und hoffte einfach, das sie irgendwie drum herum kam. „Na gut, aber es wäre toll. Meine Eltern freuen sich sicher auch dich noch einmal zu sehen!“

Das Eltern Argument machte die Sache nicht besser und Lily bekam ein schlechtes Gewissen.
 

Plötzlich musste sie gähnen und drehte sich von James weg, er lachte. „Ich glaube ich sollte zu Bett...“ Sie lächelte ihn wieder an und er nickte. Er beugte sich zu ihr vor, legte eine Hand auf ihren Rücken und küsste sie sanft auf die Stirn. Lily schloss die Augen kurz, als sie seine Lippen auf ihrer Haut spürte.

James Herz hämmerte gegen seine Brust. Er liebte Lily so sehr, konnte es ihr aber einfach nicht sagen. Sie nun in seinen Armen zu halten, fühlte sich einfach perfekt an.
 

„Schlaf gut...“ flüsterte er mit einem Lächeln, nachdem er geholfen hatte, ihre Sachen zusammen zu räumen. „Du auch.“

Lily ging vor zur Wendeltreppe, die in die Mädchen Schlafsäle führte. Noch einmal drehte sie sich zu James um, der nun auch die Wendeltreppe zum Jungen Schlafsaal hochstieg. Ihr Herz machte einen Freunden Sprung. Sie war froh, das sie sich wieder verstanden. Doch sie hatte in seiner Umarmung gespürt, das er sie mehr mochte. Doch dafür kam er zu spät.
 

Als Lily in ihrem Himmelbett lag musste sie, wie jeden Abend vor dem einschlafen, an Severus denken. Sie vermisste es mit ihm zusammen einzuschlafen, obwohl das nur einmal passiert war. Dann erinnerte sie sich an James‘ Frage. Die Osterferien.

Wie konnte sie ihm nur verständlich machen, das sie hier bleiben wollte?
 

.
 

Die kommende Woche startete so, wie die letzte aufgehört hatte, voller Hausaufgaben. Die Lehrer wollten unbedingt noch alle Themen behandeln, die der Lehrplan hergab, doch dazu mussten die Schüler fast das meiste in ihrer Freizeit allein erledigen. Mittlerweile war der Frühling draußen richtig ausgebrochen und an manchen Tagen war es sogar schon richtig warm.
 

Am Mittwoch sahen sich Lily und Severus wieder in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Lily konnte es gar nicht mehr abwarten, bis endlich Freitag war und sie endlich allein waren. James jedoch fragte sie immer und immer wieder, warum sie unbedingt über die Osterferien in Hogwarts bleiben wollte. „Ich sagte doch, ich will nicht das Severus allein ist. Ihr habt euch, aber er hat doch sonst niemanden...“
 

„Ja aber musst du direkt 2 Wochen hier bleiben?“ James schreib die Tabelle, die an der Tafel stand ab und diskutierte leise mit Lily. „Es fährt nur ein Zug jeweils am Anfang und am Ende der Ferien, wie soll ich denn mittendrin wieder hier her kommen?“

James schwieg und schrieb die letzte Spalte ab. „Was soll denn schon schlimmes passieren?“

„Nichts...“ meine James beiläufig, doch er malte sich die schlimmsten Szenerien im Kopf aus. „Und wenn du dich besser fühlst, Remus bleibt auch hier.“
 

James blickte zu ihr und seine Augen funkelten. „Echt jetzt?“

Lily nickte und klappte ihr Buch zu. Sie stand auf, räumte ihre Sachen zusammen und blickte James noch einmal an. „Vertrauen, vergessen?“

Sie ging nach vorne zu ihrem Lehrer, gab ihre Arbeit ab und stürmte dann aus dem Klassenzimmer.

Endlich Ferien

Hey meine Lieben :)

Wiedermal ein neues Kapitel, ich hoffe ihr habt nicht all zu lange gewartet. Am langen WE habe ich etwas neues veröffentlicht, eine One-Shot, die ich allerdings in ca. 5 Kapiteln veröffentlichen werde :) Sie heißt "Now or Never", würde mich freuen wenn ihr da mal rein schaut :)

Jetzt gehts aber erst mal hier weiter ^^
 

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Freitag. Endlich.

Es war ein schöner, warmer Frühlingstag und in der Eingangshalle drängelten sich die Schüler, die nach Hause wollten. Auch James, Sirius, Remus und Lily standen in der Halle, jedoch waren 2 ohne Gepäck. „Ich fasse es nicht, dass ihr hier bleibt...“

James blickte Lily traurig an, doch die lächelte. „Es sind doch nur 2 Wochen.“

Er zog sie seitlich in seine Arme und drückte sie sanft. „Das sind 2 Wochen zuviel ohne dich...“ sagte er leise, sodass nur sie es hören konnte. Lily lief rot an.
 

„Ich pass schon auf die Kleine auf.“ Remus grinste seine Freunde an, bekam von Lily jedoch einen argwöhnischen Blick zugeworfen. „Ja genau, wenn ich nicht auf dich aufpassen muss, Moony.“

Alle lachten und James drückte Lily einen Kuss auf die Wange. Die Kutschen standen schon draußen und es wurde allmählich Zeit.

„Grüß deine Eltern!“ Lily stand an der untersten Treppenstufe der Außentreppe und winkte Sirius und James zu, Remus stand neben ihr.

„Mach ich. Ich schreib euch! Dann bis in 2 Wochen!“

Die Kutsche setzte sich in Bewegung und eine Minute später waren sie nicht mehr zu sehen. Lily drehte sich fröhlich zu Remus um und lächelte ihn an. Ihre Augen strahlten. Remus erwiderte ihren Blick und irgendetwas in seinen Augen machte Lily stutzig. „Geh ruhig zu Severus...“ sagte er fast beiläufig, fixierte jedoch ihre Augen. Lily‘s Herz blieb eine Sekunde stehen, was meinte er damit?
 

„Ich sehe es, wie du ihn ansiehst.“

Remus Stimme war ruhig und er lächelte leicht. Lily sah ihn völlig verwirrt an, war es wirklich so offensichtlich?

„Während des Unterrichts oder in der Großen Halle.“ Remus ging auf sie zu und legte eine Hand auf ihre Schulter. Noch immer blickte sie ihn völlig fassungslos an. „Wissen die anderen es auch?“ Lily‘s Stimme war nur ein Flüstern, als hätte sie Angst, das James und Sirius sie noch hören konnten. Doch Remus schüttelte den Kopf.
 

„James ahnt vielleicht etwas, das Severus dich liebt ist ja mehr als offensichtlich. Deswegen ist er auch so eifersüchtig. Er liebt dich und ihm passt es nicht, dass Severus ihm zuvor gekommen ist. Doch was du fühlst, weiß er nicht.“

Lily‘s Blick wurde nun irgendwie traurig, sie konnte nicht glauben das James sie liebte. Sie wusste zwar, das er sie mehr als gern hatte, aber Liebe? Warum hatte er nie etwas gesagt.

„Er wollte es dir an Weihnachten sagen. Aber du bist nach Hause gefahren und seit der Nacht, wo Severus oben beim Gemeinschaftsraum war, bist du anders. Irgendwie distanzierter ihm gegenüber und er bekam Angst. Deswegen hat er es dir nicht gesagt.“
 

Lily bekam ein schlechtes Gewissen und sie spürte ein Stechen in der Brust. Sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte. „Du liebst ihn, oder?“

Remus war immer eher ruhig gewesen, doch er war sehr ehrlich und fragte immer direkt heraus. Das machte Sirius zwar auch, doch der nahm meist nicht so viel Rücksicht auf die Gefühle anderer. Noch immer stand Remus vor ihr und blickte sie an, seine Hand lag noch immer auf ihrer Schulter. Lily nickte schwach und blickte zu Boden.
 

Er legte den Zeigefinger seiner anderen Hand unter ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen. Tränen hatten sich in Lily‘s Augen gesammelt. „Er macht dich glücklich?“

Wieder ein Ziehen in Lily‘s Magen und sie nickte erneut. „Dann geh. Aber ich schwöre dir, wenn er dir auch nur einmal weh tun sollte...“

Lily blickte in Remus Augen und schüttelte den Kopf. „Das wird er nicht.“

„Gut.“
 

Er zog Lily in eine liebevolle Umarmung und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich muss in die Heulende Hütte, es ist bald wieder soweit.“

„Danke Remus.“ Lily blickte ihn wieder an und lächelte warm. Sie löste sich aus seiner Umarmung und stieg die Eingangstreppe hinauf. „Lily!“

Sie war schon fast in der Eingangshalle angelangt, als Remus nach ihr rief. Sie drehte sich um und blickte ihn fragend an. „Kommst du nächsten Samstag mit nach Hogsmead? Es ist unser letztes Mal...“
 

Remus konnte nicht oft nach Hogsmead, da er zu den Zeiten meist in der Heulenden Hütte fest saß. Lily nickte voller Freude. „Gerne!“

Sie strahlte ihn an und als er ihr Lächeln erwiderte winkte sie ihm kurz, ehe sie in der Eingangshalle und nach oben verschwand.
 

.
 

Ganz aufgeregt rannte sie durch die Gänge. Sie fragte sich wie viele Schüler noch in der Schule waren, da ihr absolut niemand begegnete. Auch in dem Gang, der zur Bibliothek führte war Menschen leer, genau wie die Bibliothek selber. Nur Madam Pince blickte sie an, als sie völlig außer Atem durch die große Tür platzte. Madam Pince nickte ihr nur zu und beschäftigte sich weiterhin mit irgendwelchen Listen, die sie an ihrem Schreibtisch durchsah.
 

Lily ging langsam weiter in die große Bibliothek hinein und blickte sich weiter um. Sie wusste das Severus hier auf sie warten wollte. Sie suchte die Sitzecken ab und nahe der Verbotenen Abteilung saß Severus an einem Tisch nahe des Fensters.

Lily‘s Herz begann direkt wieder an zu rasen, wo es sich doch grade von ihrem Lauf beruhigt hatte. Lily blieb neben einem Regal einige Meter von ihm entfernst stehen und beobachtete ihn.
 

Severus saß am Tisch und hatte sich über ein Buch gebeugt. Einen Ellbogen hatte er auf die Tischplatte gestemmt und stützte seinen Kopf ab. Lily hatte ihn schon so oft angesehen, doch erst jetzt wurde ihr vollends bewusst, wie gut er aussah. Er wirkte so erwachsen und trotz seinen schwarzen, längeren und strähnigen Haaren und seiner großen Nase war er richtig hübsch. Seinen schlanken Körper hatte er immer noch in seine Schuluniform gehüllt und der schwarze Umhang hing locker über seinen Schultern. Auch Lily hatte noch ihre Schulkleidung an, immerhin hatten sie beide noch bis vor einigen Stunden Unterricht gehabt.
 

Lily‘s Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. Nun waren sie ganze 2 Wochen allein und plötzlich kam ihr ein Gedanke. Sie dachte zurück an ihre erste gemeinsame Nacht und was sie dort gespürt hatte. Der Gedanke an Sex war wieder so präsent in ihrem Kopf, das sie nervös schluckte und ihr wurde plötzlich heiß. Sie hatten jetzt viel Zeit sich näher zu kommen, noch näher als sie es schon waren und wahrscheinlich würde es auch bis zum Ende gehen. Der Gedanke daran machte sie plötzlich wahnsinnig nervös.
 

„Lily!“

Eine sehr vertraute Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Es war Severus, der nun zur ihr blickte und sie entdeckt hatte. Lily hatte sich erschreckt, zuckte kurz zusammen und sah zu ihm. „Hey.“

Sie lächelte verlegen und ging zu ihm. Sie setzte sich neben ihn auf die Bank und gab ihm einen kurzen Kuss.

Lily kuschelte sich an ihn und Severus legte automatisch einen Arm um sie, es war ja niemand da, der sie sehen konnte. „Was machst du da?“
 

„Hausaufgaben...“ Severus Stimme klang genervt und gelangweilt zugleich, er seufzte laut. „Ich bin froh wenn wir alle Prüfungen und so weiter hinter uns haben...“

Lily nickte gegen seine Schulter und schloss für einen Moment die Augen. „Ich bin froh das wir Ferien haben und allein sind.“

Severus grinste und küsste sie auf ihr rotes Haar. „Was hältst du davon wenn wir was essen gehen und uns nachher im Raum der Wünsche verziehen?“
 

Lily blickte ihn an und grinste, obwohl sie leicht rot angelaufen war. Sie vermisste es, neben ihm aufzuwachen, auch wenn es nur einmal passiert war. Mit Severus einfach nur dazuliegen, zu kuscheln, sich zu küssen. Plötzlich schoss der Gedanke von vorhin wieder durch den Kopf und mit einem Schlag war sie wieder nervös. Severus drückte sie noch einmal an sich, bevor er seine Sachen zusammen räumte und die geliehenen Bücher auf einen Stapel packte. „Na komm.“

Beide standen auf, räumten noch schnell die Bücher weg und verließen die Bibliothek. Als sie die Große Halle betraten kam es ihnen vor, als wäre es mitten in der Nacht. Es waren noch genau acht andere Schüler übrig. Drei Hufflepuffs, zwei Ravenclaws, zwei Slytherins und Remus, der einzige Gryffindor. Er war noch nicht in der Heulenden Hütte, da der Mond seine Fülle noch nicht ganz erreicht hatte. Er blickte zu Lily und Severus und lächelte leicht, winkte Lily zu sich.
 

Severus wollte sich auf den Weg zum Slytherin Tisch machen, doch Lily packte seine Hand und zog ihn mit zu Remus. „Er kann sich doch dazu setzen, oder?“

Lily blickte Remus an, der nickte nur. Severus sah leicht verdutzt aus, er wusste nicht, das er sich einfach an den Gryffindor Tisch setzten durfte.
 

Das Abendessen verlief sehr schweigsam. Sie aßen alle still vor sich hin, da niemand von ihnen etwas falsches sagen wollte. Die Stille war so unerträglich, das alle das Essen herunter schlangen.

Als sie fertig waren, blickte Lily zu Severus. „Ich muss aber noch einmal in den Gemeinschaftsraum.“ Ihre Stimme war leise, sie wollte nicht unbedingt, dass Remus mitbekam was sie vor hatten, Severus nickte. „Kannst ja schon vor gehen.“ Lily lächelte, blickte dann zu Remus, der ihr gegenüber saß und nichts mitbekommen hatte.

Als Severus und Lily schließlich aufstanden, blickte er zu ihnen auf. „Gehst du hoch in den Turm?“
 

„Ja, ähm, musst du nicht...?“ Sie beendete den Satz nicht, doch Remus wusste genau was sie meinte. „Nein, erst morgen.“

„Achso...“ sagte sie überrascht und haderte kurz mit sich. „Naja, dann komm mit.“ Severus sah sie verwundert an, er wusste ja noch nicht, das Remus etwas von ihnen wusste. „Dann bis gleich.“ Lily sah Severus wieder an und lächelte, bevor sie mit Remus die Große Halle verließ. Severus blieb einen Moment stehen und sah ihnen verwirrt hinterher, ehe er sich auf den Weg in die Kerker machte. Auch er wollte noch einmal in seinen Schlafsaal um sich umzuziehen.

Liebe, Zweisamkeit und mehr

Heute gibts mal ein langes Kapitel mit ein bisschen nackter Haut :D

Aber lest doch selber, würde mich interessieren was ihr davon haltet ^^

Natürlich bedanke ich mich hier wieder bei allen Kommischreiben!
 

Song ist wiedermal von Lifehouse - Everything
 

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Severus hatte sich umgezogen, eine dunkel blaue Jeans und einen schwarzen Kapuzenpullover und machte sich auf den Weg.

Im Gang in Richtung Bibliothek blieb er vor der großen, grauen Wand stehen und blickte nach rechts und links. Niemand war da, es war auch schon nach zehn Uhr. Er schloss die Augen und wünschte sich den Raum herbei, in dem sie auch das letzte Mal gewesen waren.
 

Es dauerte einen Moment und lautlos schnörkelte sich die dicke Holztür in die Wand. Er griff nach der Türklinke und genau wie das letzte Mal öffnete sich die Tür völlig geräuschlos. Er ging hinein und schloss sie von innen wieder. Einen Moment später war die Tür von außen nicht mehr sichtbar. Severus sah sich um.

Wieder stand ein großes Bett in der Mitte, mit rotem Himmel, wodurch man jedoch die Sterne draußen sehen konnte. Auch das große Fenster war wieder auf der gegenüberliegenden Seite zu sehen. Diesmal jedoch standen auf der ganzen Fensterbank große, weiße Kerzen, die nie ausbrennen würden.

Der ganze Raum war in schönes und warmes Kerzenlicht gehüllt und überall standen rote Rosen in durchsichtigen Glasvasen.
 

Severus staunte nicht schlecht. Er legte seinen Zauberstab und einen kleinen Beutel, den er mitgenommen hatte, auf das Sofa und setzte sich daneben. Auch ihm war das letzte Mal als sie hier waren noch sehr präsent. Ihm war es schrecklich peinlich gewesen, das Lily seine Erregung gespürt hatte, doch er konnte seine ganzen Gefühle kaum kontrollieren wenn sie bei ihm war. Er wusste nicht mal, ob er schon über Sex mit ihr nachdenken sollte. Sie kannten sich zwar schon so lange, doch sie waren doch noch nicht lange zusammen und er wollte auf keinen Fall etwas überstürzen. Allerdings wusste er nicht, wie sie darüber dachte.
 

Es dauerte nicht lange, bis sich draußen etwas bewegte und die eigentlich unsichtbare Tür sich öffnete. Lily steckte nervös ihren Kopf hindurch und atmete erleichtert auf. „Ich dachte schon ich finde den Raum nicht mehr...“

Severus stand auf und sah sie an, während sie die Tür schloss. Als sie sich wieder in den Raum drehte bemerkte sie erst, wie hübsch es aussah. Für einen Moment hielt sie den Atem an und schaute sich ganz begeistert um. „Ich hoffe es gefällt dir...“
 

Severus sah etwas verlegen drein und ging auf sie zu. „Es ist wunderschön...“

Einen halben Meter vor ihr blieb er stehen und sah ihr in die Augen, sie funkelten im Kerzenschein. Lily hatte sich auch umgezogen und trug nun ein pinkfarbenes T-Shirt mit einer weißen Strickjacke drüber und eine Jeans. Ihre Haare hatte sie zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden.

Sie sah Severus schüchtern an. Er trat einen letzten Schritt auf sie zu und legte zaghaft seine Hände auf ihre Hüfte und zog sie an sich umso die Distanz zwischen ihnen zu schließen. Lily bekam sofort eine Gänsehaut und schloss einen Moment ihre Augen.
 

Lily legte ihre Hände in seinen Nacken und sah in seine schwarzen Augen, auch sie funkelten im Kerzenschein ganz geheimnisvoll. Ihr Herz hämmerte von innen gegen ihren Brustkorb, als wollte es mit aller Gewalt herausspringen. Sie zitterte leicht, doch Severus hielt sie fest.

Lily ließ einige Strähnen seiner Haare durch ihre Finger gleiten, sie spürte seinen Atem im Gesicht und die ganze Situation machte sie schrecklich nervös. „Alles okay?“
 

Severus spürte, das ihr zittern immer mehr wurde und machte sich Sorgen. „Ja, ich bin nur irgendwie nervös...“

Lily‘s Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und ein verlegenes Lächeln umspielte ihre Lippen. Severus erwiderte das Lächeln und seine Nackenhaare stellten sich auf, da Lily‘s Hände noch immer mit seinen Haaren spielte. „Ich bin es doch nur...“

Lily lachte leise auf und nickte. „Das ist es ja...“
 

Noch immer sah sie verlegen drein. Severus versuchte selber so normal wie möglich rüber zu kommen, doch auch ihn zerriss die Nervosität. Sein Herz hämmerte und ihm wurde in seinem Pullover ziemlich warm.

Es dauerte einen weiteren Moment bis Severus sich zu ihr runter beugte und ihren Lippen mit seinen näher kam, sich jedoch noch nicht berührten. Millimeter trennten sie nun noch voneinander und sie spürten den Atem den anderen. Lily spürte ein starkes Ziehen in der Brust und es hätte sie fast zerrissen. Sie reckte sich ein kleines Stück nach oben und ganz zaghaft, fast kaum spürbar berührten sich ihre Lippen.
 

Sie hatten sich schon oft geküsst, doch dieses Mal war irgendetwas anders. Es lag etwas in der Luft, was ihnen den Atem raubte, solch eine Hitze stieg in beiden auf, das sie es kaum aushielten. Lily atmete schwer und unregelmäßig, dabei hatten sich ihre Lippen nur kurz berührt. Severus hielt sie mittlerweile so fest, als würde sein Leben davon abhängen.

Lily hielt seinen Kopf in Position und sah erneut in seine Augen. Ihr Herz blieb einen Moment stehen.
 

Find Me Here

Speak To Me

I want to feel you

I need to hear you

You are the light

That's leading me

To the place where I find peace again.
 

Schwarz traf auf grün, doch nicht lange, denn sie hielt es nicht länger aus. Sie vergrub ihre Finger in seinen schwarzen Haare, schloss die Augen und küsste ihn. Der Kuss war so voller Verlangen, so voller Sehnsucht.

So viele Wochen mussten sie sich immer wieder verstecken und nun konnten sie zusammen sein, ohne das sie jemand sah, ohne das jemand an der nächsten Ecke stand und Fragen stellte.
 

Beide hatten das Gefühl als würden sie fallen. Immer tiefer und tiefer.

Lily tastete sich mit ihrer Zunge weiter vor, begrüßte die seine und während sie sich weiter innig küssten, ließ sie ihre Hände von ihm ab und nestelte an ihrer Strickjacke herum. Sie riss sie förmlich auf und sie war sich sicher, das einige Knöpfe nun nicht mehr mit dem feinen Stoff verbunden waren. Doch ihr war so unglaublich warm, das sie den dicken, störenden Stoff los werden musste.
 

Severus wunderte sich, doch er fühlte es ihr nach. Wenn auch er nicht bald seinen Pullover ausziehen würde, würde er wahrscheinlich in Flammen aufgehen. Lily hatte sich wieder an ihn geschmiegt und Severus ließ seine Hände über ihren Rücken gleiten, schob dabei immer wieder unabsichtlich ihr T-Shirt ein Stück nach oben und streifte ihre nackte Haut mit seinen schmalen Fingern.
 

Er wusste das Lily ihr Feuer, das er so sehr liebte, irgendwo versteckt hatte. Und jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo es sich stärker als vorher zeigte. Denn Lily war es nun, die mit dem Saum seines Pullovers spielte und ihn am Rücken hochschob. Severus grinste in den Kuss hinein, ließ von ihr ab und blickte sie an. Ihre Augen funkelten.

Severus zog seinen Pullover nach oben über seinen Kopf, das T-Shirt rutschte ein Stück mit nach oben und entblößte einen Moment seinen Bauch. Der Pullover landete auf dem Boden, das Shirt rutschte wieder nach unten und er zog Lily wieder an sich, ihre Lippen vereinten sich erneut.
 

Lily spürte wieder seine Erregung, doch diesmal erschreckte es sie nicht so sehr wie vor einigen Wochen. Severus jedoch unterbrach den Kuss und hielt die Augen beschämt geschlossen. Lily jedoch stupste sein Kinn an, sodass sie ihn ansah und legte eine Hand auf seine Wange. Ganz sanft strich sie mit ihrem Daumen über seine Lippen und sah ihn ernst an. Severus verlor sich in ihren grünen Augen, wie so oft zuvor. Doch es war ein Blick den er so nicht kannte.
 

You are the strength, that keeps me walking.

You are the hope, that keeps me trusting.

You are the light to my soul.

You are my purpose...you're everything.
 

Sie blickten sich eine ganze Weile nur an, dann legte Lily ihre Hände an den Saum ihres pinken Shirts und nach einem weiteren Moment zog sie es nach oben über ihren Kopf. Ihre Augen trafen wieder auf Severus‘, ihr Blick war noch immer ernst.

Severus betrachtete Lily, sie stand nun nur noch in ihrer Jeans und einem schwarzen BH vor ihm. Sie fixierte noch immer sein Gesicht, während sie ihren Pferdeschwanz löste. Ihre Haare fielen in leichten, dunkelroten Locken über ihre Schultern.
 

Severus hatte große Probleme noch normal zu atmen. Lily‘s Wangen hatten einen rosa Ton angenommen und sie lächelte nun leicht verlegen. Sie umfasste den Saum von seinem Shirt und zog ihn wieder an sich, Severus legte zögerlich die Hände um ihren fast nackten Oberkörper. Als Lily seine Hände auf ihrem Rücken spürte, bekam sie eine Gänsehaut und erschauderte leicht. Severus drehte sich um 90 Grad mit ihr und sie stand nun mit dem Rücken zum Bett. Sie ging einen Schritt zurück, legte ihre Arme wieder in seinen Nacken und ließ sich mit ihm nach hinten fallen.
 

Beide lachten leise, küssten sich aber direkt wieder und Lily schob nun sein Shirt nach oben, was er kurze Zeit später komplett auszog. Es landete neben seinem Pullover irgendwo auf dem Boden.

Beide rutschten auf dem Bett ein wenig nach oben, Severus lag über ihr, je ein Knie neben ihrer Hüfte, und blickte in ihre grünen Augen.
 

How can I stand here with you and not be moved by you?

Would you tell me how could it be any better than this?
 

Lily‘s kompletten Eingeweide zogen sich zusammen und ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. Sie spürte Severus nackte Haut auf ihrer und ganz deutlich seine Erregung, die er nicht mehr versuchte zu kontrollieren.

Severus hatte seine Unterarme neben ihren Schultern platziert und strich mit seinen Händen sanft durch ihre Haare. Sein Gesicht war nur einige Zentimeter von ihrem entfernt und auch sein Herz hämmerte gegen seine Brust und er könnte schwören, das es im genau gleichen Takt wie Lily‘s schlug.
 

Lily strich sanft und leicht unsicher über seine Oberarme und erwiderte seinen Blick. Sie war so schrecklich nervös wie noch nie in ihrem Leben. All ihre Sinne schrieen nach ihm, doch tief in ihr hatte sie dennoch Angst. „Alles okay?“

Severus Stimme war nur ein Flüstern, doch Lily verstand jedes Wort klar und deutlich. Sie nickte kaum merkbar, hob eine Hand und legte sie auf seine Wange.
 

You calm the storms, and you give me rest.

You hold me in your hands, you won't let me fall.

You steal my heart, and you take my breath away.

Would you take me in? Take me deeper now?
 

Lily lächelte ihn an, da ihr sein Blick verriet, das er ihr nicht so ganz glaubte. Er beugte sich zu ihr und küsste sie wieder sanft. Zärtlich strich er mit seiner Zunge über ihre Lippen und Lily legte ihre Arme wieder in seinen Nacken. Severus jedoch ließ schnell wieder von ihren Lippen ab, küsste ihre Wange und bahnte sich seinen Weg runter zu ihrem Hals. Lily gab ein wohliges seufzten von sich und drehte den Kopf zur Seite. Severus‘ schmale Lippen arbeiten sich Zentimeter für Zentimeter weiter nach unten zu ihrem Schlüsselbein. Er war sehr bedacht keine einzige Sommersprosse auszulassen.
 

Severus stützte sich wieder auf seine Hände und eine Hand wanderte zaghaft über ihre Seite, während er jede noch so kleine Sommersprosse auf ihrer Brust küsste. Lily zuckte zusammen und bäumte sich ihm leicht entgegen als er ihre Seite berührte. Ihre Haut fühlte sich an, als wäre sie elektrisch aufgeladen und seine Berührungen machten es nur noch schlimmer. Severus hielt kurz inne, Lily jedoch ließ wieder ein leises stöhnen von sich hören und er machte weiter.
 

Er küsste einen Weg zu ihrer Schulter und behutsam schob er den schwarzen BH Träger beiseite. Er schob ihn immer ein Stück weiter, platzierte Küsse dahin, wo er eben noch gelegen hat, bis er locker über ihrem Oberarm hing. Bevor er sich jedoch der anderen Seite widmete blickte er Lily wieder in die Augen, sie lächelte ihn an.
 

Seine eine Hand lag noch immer auf ihrer Seite in der Nähe ihres Hüftknochens und dicht an ihrer Jeans. Lily zog ihn zu sich um ihn zu küssen, ihr ganzer Körper bebte vor Erregung. Sie war so abgelenkt, das sie nicht merkte wie eine Hand von Severus nach hinten zu ihrem Rücken glitt und den BH öffnete. Während ihre Zungen miteinander spielten strich er ihr den anderen BH Träger auch von der Schulter und erst jetzt merkte Lily, das ihr BH offen und ziemlich locker auf ihr lag.
 

Sie unterbrach den Kuss und blickte in Severus Augen. Für einen Moment hielt sie den

Atem an und strich Severus über die Wange. Eine seiner Hände fuhr durch ihr dichtes, rotes Haar und wartete auf eine Reaktion von ihr.

Er wollte auf keinen Fall irgendetwas überstürzen. Schließlich jedoch fädelte Lily ihre Arme durch die BH Träger, der jetzt einfach nur noch auf ihr lag. Severus Herz pochte ihm bis zum Hals als er seinen Blick auf ihren BH richtete.
 

Anstatt ihn jedoch weg zu ziehen vereinte er seine Lippen wieder mit ihren und sie stöhnte leicht in seinen Mund als er seine linke Hand wieder nach oben bewegte, ganz langsam über ihre Seite. Seine Lippen verließen wieder ihre, er küsste wieder ausgiebig ihren Hals während seine Hand nun zaghaft am BH zog. Seine Küsse wanderten wie zuvor auf der anderen Seite über ihr Schlüsselbein während seine Hand ganz sanft ihren Brustansatz berührte. Zuerst strich er nur sanft mit den Fingerspitzen ihre Konturen nach, dann umfasste er ihre rechte Brust zärtlich, wieder stöhnte sie leise und ihre Brustwarzen stellten sich auf.
 

Severus küsste noch die letzte Sommersprosse auf ihrer Brust, die er finden konnte, bevor seine Zunge sich einen Weg zurück ihren Hals hoch und zu ihren Lippen suchte. Lily‘s Arme hatten sich auf Erkundung gemacht, zuerst glitten sie zaghaft über seine Brust und dann über den Rücken runter zu seiner Jeans.

Severus umfasste noch immer eine ihrer Brüste, strich immer wieder sanft darüber, während Lily seinen Hosenknopf öffnete und nachdem sie wieder über seinen Rücken strich, verschwanden ihre Hände hinten in seiner Hose. Diesmal war es Severus der ein leises raunen von sich gab.
 

Lily war so heiß, wie noch nie. Sie fühlte unzählige neue Dinge, die sie um ihren Verstand brachte. Severus küsste sich nun wieder seinen Weg ihren Hals runter um dann ausgiebig ihre Brüste zu liebkosen. Sie versenkte ihre Finger nun wieder in seinen schwarzen Haaren und drückte ihre Fingernägel sogar ein wenig in seine Schultern. Sie legte ihren Kopf in den Nacken und stöhnte leise, jedoch noch sehr schüchtern.
 

Severus rechte Hand machte sich diesmal selbstständig und strich ihr über die andere Seite runter zu ihrer Jeans. Auch er öffnete ihren Hosenknopf und nachdem er seine Lippen von ihren Brüsten gelöst hatte, zog er seine und auch ihre Jeans aus. Lily lag schüchtern da, lächelte Severus aber warm an als er sich wieder über sie beugte. Er erwiderte das Lächeln, legte sich vorsichtig auf sie und blickte in ihre Augen.
 

„Alles okay?“

Seine Stimme war wieder tiefer als sonst, aber sanft und leise. Lily bekam nur von diesem kurzen Satz eine Gänsehaut. Wieder legte sie eine Hand auf seine Wange und nickte schwach. Mit ihrem Daumen strich sie über seinen Wangenknochen und verlor sich in seinen schwarzen Augen.

Eine ganze Weile sahen sie sich nur an, ohne ein Wort zu sagen und ohne sich zu bewegen.
 

Cause you're all I want, You're all I need

You're everything,everything

You're all I want your all I need

You're everything, everything.

You're all I want you're all I need.

You're everything, everything

You're all I want you're all I need, you're everything, everything.
 

Severus begann wieder gedankenverloren ihre Seite zu streicheln, was sie erschaudern ließ. „Du zitterst, ist dir kalt?“

Er beugte sich zu ihr vor und war nun wieder dicht an ihren Lippen, Lily schüttelte den Kopf. Sie wusste zwar nicht ob ihr wirklich kalt war, oder die Nervosität sie erzittern ließ. Es dauerte einen Moment, dann küsste sie Severus erneut. Sie zog ihn auf sich, spreizte ein wenig die Beine, sodass er sich dazwischen legen konnte. Als sie jedoch seine Erregung nah an ihrer golden Mitte spürte, wurde sie wieder nervös und unterbrach den Kuss wieder. Severus blickte sie verwirrt an. „Was ist los?“
 

Lily blickte ihn an und spürte plötzlich wahnsinnige Angst. „Ich...“ Severus‘ verwirrter Miene wich einer besorgten. „Ich hab Angst...“ Lily‘s Stimme war nur ein Flüstern. Severus sah sie weiter an, legte sich wieder neben sie, zog eine Decke an sich und hüllte sie in den dicken Stoff sein. Schließlich drehte er sich auf den Rücken und zog sie auf sich. Lily kuschelte sich an seine Brust, legte ihr Ohr genau über sein Herz.
 

„Wir haben doch alle Zeit der Welt...“ sagte Severus und strich ihr gedankenverloren über den nackten Rücken. Er spürte Feuchtigkeit auf seiner Brust und blickte zu Lily, die nun auch aufblickte. Ein trauriges Lächeln zierte ihr Gesicht. „Tut mir leid...“

Doch Severus küsste sie sanft und schüttelte den Kopf. Lily‘s Herz pochte noch immer schneller als normal und sie blickte wieder in seine schwarzen Augen. Sie bemerkte das Severus mit den Gedanken nicht in der Gegenwart waren.
 

„Wenn mir jemand vor einem halben Jahr gesagt hätte, das ich mit dir hier liegen würde...“ er grinste verschmitzt und blickte sie an. Lily lächelte verlegen und kuschelte sich wieder an seine Brust. Sie war so zierlich, dass sie sich wie ein Koala an ihn klammern konnte und Severus hielt sie genauso fest, als könnte sie jeden Moment vom Baum fallen. Fürsorglich überprüfte er, ob die große Decke auf jeden Zentimeter von Lily bedecken würde, doch da sie nicht mehr zitterte, ging es ihr wohl gut.
 

Lily verstrickte ihre Beine mit seinen so gut es ging und drückte ihm einen Kuss in die Halsbeuge. „Eigentlich hätten wir das hier schon so viel früher haben können...“

Severus blickte zu ihr, doch sie hob ihren Kopf nicht. „Was meinst du?“

Wieder küsste sie ihn in die Halsbeuge, legte danach wieder ihren Kopf auf seine Brust. „Naja, so lange wie ich schon in dich verliebt bin...“

Ihre Stimme war schüchtern, doch Severus hörte, dass sie lächelte. Er war völlig perplex. „Warum...hast du nie was gesagt?“
 

Lily zuckte mit den Schultern und blickte nun doch auf und strich wie so oft mit dem Finger über seine schmale Unterlippe. „Ich weiß nicht...“

Severus dachte an die Zeit vor dem Vorfall zurück, sie hatten sich immer gut verstanden, doch das sie ihn liebte, davon hat er nie etwas gemerkt.

„Einmal wollte ich es dir sagen, aber da kam irgendwas dazwischen. Naja und dann...“ sie blickte ihn traurig an und er wusste wovon sie sprach.
 

„Du weißt das ich nie...“ Severus wollte sie rechtfertigen, doch Lily wusste was er sagen wollte und legte ihm ihren Finger auf die Lippen. „Ich weiß.“

Severus spürte einen Stich in der Brust wenn er daran zurück dachte. Er hatte im Nachhinein nie verstanden, warum er dieses Wort jemals benutzt hatte.

Lily wirkte verträumt, dann lächelte sie und strich wieder seine Lippe entlang. „Irgendwie wusste ich, das du das nicht warst an dem Tag, als du mir das Wort an den Kopf geworfen hattest. Es kam mir so unwirklich vor, fast als hättest du unter einem Fluch gestanden.“
 

Severus bekam immer mehr ein schlechtes Gewissen und nun war er es, der sich an Lily klammerte. Sie bemerkte seinen festeren Griff und blickte ihn an. „Du bist es immer gewesen, Severus, seit dem Tag an dem du mir gesagt hast, das ich eine Hexe bin...“

Lily‘s Stimme war leise geworden, doch Severus verstand jedes Wort so deutlich, als hätte man sie ihm einzeln buchstabiert. Seine Eingeweide zogen sich wohlig zusammen und er hörte einen Moment auf zu atmen. Er spürte Tränen in seinen schwarzen Augen, doch bevor sie fallen konnten, drückte Lily ihre Lippen gegen seine.
 

Severus erwiderte den Kuss so sehnsüchtig, das es ihn fast zerriss. Lily spürte weiterhin seinen festen Griff und sie musste in den Kuss lächeln. Sie konnte nicht genug von ihm kriegen und war froh das er sie so nah bei sich haben wollte.

Als sie den Kuss lösten lächelte sie Severus an, und strich ihm noch einmal über die Wange, bevor sie sich wieder an seine Brust kuschelte und leise gähnte. Severus schloss die Augen, hielt sie noch immer fest an sich gedrückt. „Ich liebe dich so sehr...“
 

Lily lächelte gegen seine Brust und gedankenverloren über seinen Oberarm. „Ich dich auch...“

Severus drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und vergrub sein Gesicht in ihrem dichten, roten Haarschopf. „Schlaf gut, Liebster...“ Lily‘s Stimme war nur noch ein Flüstern, denn durch Severus‘ regelmäßigen Herzschlag dämmerte sie schnell in den Schlaf.

Severus jedoch lag noch länger wach und konnte noch immer nicht ganz glauben wo er war und vor allem wer auf ihm lag und seelenruhig schlief.
 

Er hatte seinen Blick zum Fenster gerichtet.Er streichelte immer wieder über ihren nackten Rücken unter der Decke, seine andere hatte er in ihren Haaren vergraben. Ganz vorsichtig nahm er eine Haarsträhne und ließ sie durch seine schmalen Finger gleiten, immer und immer wieder.
 

Lily‘s Atem war flach und regelmäßig und er spürte ab und an wie sie sich an ihn drückte und leise etwas murmelte. Es waren nun schon einige Wochen, die sie zusammen waren und doch kam ihm alles so irreal vor. Tief im Inneren kam eine Unruhe auf, die sich langsam mit Angst vermischte. Alles lief zu perfekt, irgendetwas konnte doch nicht stimmen? Oder würde sich, nach all den schlimmen Jahren voller Hänseleien und seiner schlimmen Kindheit, alles zum Guten wenden? Er fühlte ihre weiche und warme Haut unter seinen Fingern und wieder drückte sie sich leicht an ihn. Er schüttelte seine Gedanken ab und entschloss sich, den Moment einfach nur zu genießen. Er schloss seine schwarzen, müden Augen, legte seinen anderen Arm auch eng um Lily und schlief irgendwann ein.

Ein perfekter Morgen

Die Sonne schien hell als sie ihren Kopf über den Horizont streckte und die Welt in ihr goldenes Licht tauchte. Immer und immer höher kroch sie über die weiten Berge und langsam wurde das Schloss Stück für Stück wach gekitzelt. Die dunklen Mauern schimmerten im Licht und die Fenster wurden durchleuchtet. Nur Hagrid‘s Hütte stand noch immer im Dunkeln, da sie zu nah am Verbotenen Wald stand. Auch das Fenster vom Raum der Wünsche wurde erhellt, die warme Sonne schien auf das dicke, rote Bettlaken und man konnte Staub in der Luft wirbeln sehen. Ganz langsam kroch das Licht das Bett hinauf, bis es die Gesichter der schlafenden erreichte.
 

„Mhm...“ machte Severus und kniff die Augen, die er sowieso noch geschlossen hatte mehr zusammen und drehte sich im Halbschlaf auf die andere Seite, drehte der Sonne den Rücken zu, der sich nun langsam aufwärmte.

Er zog an der Bettdecke, doch er hatte nicht mehr viel über um sich wieder zuzudecken. So war sein ganzer Rücken frei und er hatte nur noch einen Zipfel in der Hand. Verwundert öffnete er die Augen, zuerst nur einen Spalt. Er sah alles verschwommen und nachdem er die Augen mehrmals auf und zu schlug, sah er seine Umgebung deutlich.
 

Ziemlich am Rand des Bettes, auf der anderen Seite lag noch jemand, allerdings war auch Lily kaum zugedeckt. Sie lag auf dem Bauch, den Kopf von ihm weggedreht und ihre roten Haare lagen quer über dem Kopfkissen verteilt. Ein Arm war unter dem Kopfkissen und der andere musste neben dem Bett runterhängen, da sie so nah am Rand lag. Ihr Rücken lag komplett frei und die Bettdecke bedeckte alles unterhalb ihrer Hüfte, ihr roter Slip jedoch blitzte noch hervor.
 

Severus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und robbte vorsichtig zu ihr rüber. Ganz behutsam legte er sich seitlich an sie, ließ seine Finger über ihren Rücken gleiten, ganz sanft. Als er wieder nach oben strich, ließ er seine Finger und dann seine ganze Hand über ihren Arm streichen, der doch nicht neben dem Bett hing, sondern neben ihr lag, jedoch auch dicht am Rand.

Er drückte sich an sie, umschloss ihre Hand mit seiner und begann kleine Küsse auf ihrem Hals zu verteilen, der einladend frei lag. Ein leises Murmeln war von Lily zu hören und ihre Augen bewegten sich unter den Lidern. Ein kleines Lächeln tauchte auf ihren Lippen auf und sie drückte Severus‘ Hand.
 

Er küsste weiter ihren Hals, runter zu ihrer Schulter. „Was machst du da...?“ kam es leise und verschlafen von Lily, die sich keinen Zentimeter rührte. „Dich aufwecken...“ antwortete Severus zwischen zwei weiteren Küssen. Wieder seufzte Lily wohlig. „Machst du das ab jetzt immer so?“

„Ich mache das auch den ganzen Tag, wenn du möchtest...“ Lily kicherte. „Versprich nichts, was du nicht halten kannst, Severus.“

Severus blickte auf und sah nun, das sie die Augen geöffnet hatte. „Ich meine das ernst...“

Er fasst Lily sanft an ihrem linken Arm und drehte sie nun zu sich auf die Seite, sodass sie sich anblicken konnten. Lily hatte die Decke mit sich gezogen und sich darin eingewickelt, sodass nun die Decke zwischen ihr und Severus lag. Schüchtern blickte sie ihn an und lächelt. Ihre Nasen waren nur Millimeter voneinander entfernt. Lily klammerte sich an der Decke fest, doch Severus zog sanft daran und sie glitt durch ihre Hände. Er blickte weiter in ihre Augen und legte die Decke nun über sich und drückte sie an sich, nackte Haut auf nackter Haut. Lily erschauderte. Severus‘ Hand glitt unter die Decke und strich sanft über ihre Seite, er spürte ihre Gänsehaut.
 

Auch Lily legte ihren rechten Arm um ihn, während der andere noch immer vor ihrer Brust lag. Ganz zaghaft strich sie mit ihren Fingern über seinen Rücken. Sie wich einen Moment seinem Blick aus, da sie sich irgendwie unsicher fühlte, doch als Severus seine schmalen Lippen sanft gegen ihre Stirn drückte, sah sie ihn wieder an. Ihre Lippen folgten automatisch seinen und bevor er seine vorige Position wieder erreicht hatte, küsste Lily ihn. Severus erwiderte den Kuss und zog sie noch mehr an sich, Lily verstrickte ihre Beine unter der Decke mit seinen. Sie ließ ein leises Raunen hören, als sich ihre Zungen trafen und Severus ihr abwechselnd über Rücken und Seite strich und zufällig immer den Ansatz ihrer Brüste berührte.
 

Lily spürte tief in ihr wieder dieses Verlangen, diese Sehnsucht. Doch je größer dieses Gefühl wurde, umso größer wurde auch ihre Angst, einen Schritt weiter zu gehen. Beide Gefühle lieferten sich einen Wettkampf während Severus sie auf den Rücken drehte und sich über sie beugte.

Ihre Eingeweide zogen sich zusammen und irgendwo kribbelte es unerträglich. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust und als Severus den Kuss löste und wieder ihren Hals liebkoste entglitt ihren Lippen ein weiteres Raunen.
 

Irgendwas brachte sie dazu, die Beine ein wenig zu spreizen, sodass Severus dazwischen Platz fand. Er liebkoste ihren Hals, verteilte seine Küsse überall auf ihrer Schulter nur um danach wieder seine Lippen mit ihren zu vereinen. Seine Hände waren überall auf einmal. Sie strichen ihre Seite hoch, umfassten sanft ihre Brüste, ehe sie ihre Arme entlang glitten und sich mit ihren eigenen Händen trafen. Severus ließ wieder von ihren Lippen und Lily schloss wieder die Augen, konzentrierte sich ganz auf ihre anderen Sinne. Ihre Hände strichen regelmäßig durch sein Haar, ruhten auf seinen Schultern oder strichen über seine Brust und seinen Rücken.
 

Als sie seine Lippen und seine Zunge an ihren Brustwarzen spürte, krallte sie sich einen Moment in seine Schultern und wieder entglitt ihr ein Raunen. Sie bog sich ihm leicht entgegen und warf den Kopf zurück. Sie hatte ihre Augen noch immer geschlossen als sie Severus Lippen wieder auf ihren spürte und er sie sehnsüchtig und begierig küsste. Lily hielt seinen Kopf in Position und bemerkte wieder seine Erregung, wieder drückte sie gegen ihre Mitte und sie zuckte einen Moment zusammen. Severus ließ von ihr ab und sah sie an, doch Lily zog ihn wieder an sich und drückte nun ihr Becken gegen seins.
 

Die Angst schwoll weiter in ihr an, doch dieses Kribbeln wurde immer stärker. Ihr ganzer Körper fühlte sich an, als wäre er elektrisch aufgeladen und nur Severus könnte etwas dagegen tun. Severus wirkte für einen Moment verdutzt, erwiderte den Kuss jedoch und strich nun mit einer Hand über ihren Oberschenkel. Lily winkelte das Bein an und wieder erschauderte sie, als seine Hand weiter ihren Schenkel empor glitt. Severus löste sich wieder von ihren Lippen und diesmal zog er mit seiner Zunge eine Spur über ihren Körper runter zu ihrem Bauchnabel. Ab und an setzte er Küsse dazwischen und wieder bog sich Lily ihm entgegen. Sie beobachtete ihn wie er ihren Unterbauch küsste und an ihrem Slip zupfte. Er blickte zu Lily.
 

Da war sie wieder, die Angst die sie von innen zu zerfressen drohte. Sie blickte in Severus Augen und sah dort alles, was sie je wollte. Er bewegte sich keinen Zentimeter, außer das er einen wartenden Kuss gegen ihren Oberschenkel drückte. Lily jedoch wusste nicht was sie machen sollte, sie öffnete ihre Lippen, doch kein Wort kam heraus.

Severus kam wieder zu ihr auf Augenhöhe und legte eine Hand auf ihre Wange. Sanft drückte er seine Lippen gegen ihre Stirn und lächelte sie an.
 

Sie öffnete wieder den Mund doch Severus verschloss ihn wieder indem er sie erneut küsste. Kurze Zeit später löste er den Kuss wieder und Lily wollte wieder was sagen, doch er legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen und schüttelte den Kopf. Lily wusste, das er keine Entschuldigung von ihr hören wollte und nickte nur. Als er jedoch seinen Finger von ihren Lippen nahm, sich neben sie legte und sie an sich zog öffnete sie dennoch ihren Mund. „Es ist eine schöne Art, geweckt zu werden...“

Ihre Stimme war leise und schüchtern, doch sie lächelte ihn an und sie strich mit ihrem Daumen über seine Unterlippe.
 

Severus grinste, legte sich neben sie und zog sie an sich. „Allerdings...“

Wieder küsste er sie und sie kuschelte sich an ihn, zog die Decke wieder über sich, da ihr kalt wurde.

„Hast du Hunger?“ fragte Severus nach einer Weile und Lily sah ihn ganz begierig an. Er lachte leicht. Lily zog eine Schnute und drehte sich von ihm weg, er jedoch hielt sie fest. Nun musste auch sie lachen, da er anfing sie zu kitzeln. „Lass das!“ Lily lachte weiter, doch er ließ nicht von ihr ab. Er drehte sie auf den Rücken, beugte sich über sie und hielt ihre Handgelenke mit einer Hand weit über ihrem Kopf fest, sanft aber bestimmt.

Irgendwann war Lily jedoch so außer Atem, das Severus von ihr abließ. Lily rang nach Atem und blickte ihn an.
 

Er beugte sich zu ihr runter und küsste sie. Lily legte automatisch ihre Arme in seinen Nacken und erwiderte den Kuss, als sie den Kuss jedoch beendeten, schlug sie ihn liebevoll gegen den Arm. Severus grinste, kletterte von ihr runter und setzte sich auf die Bettkante. „Na komm.“

Lily setzte sich auf und setzte sich direkt hinter ihn, umschloss ihn mit ihren Beinen und Armen und drückte ihm einen Kuss genau zwischen die Schulterblätter. Severus verharrte einen Moment und Lily legte ihren Kopf kurz gegen seinen Rücken, ehe sie sich von ihm löste und sich neben ihn setzte. Sie lächelten sich an und küssten sich erneut kurz.
 

Lily‘s Magen gab wieder Proteste von sich und sie musste verlegen grinsen. Severus stand lachend auf und ging ums Bett herum um seine Sachen zusammen zu suchen. Lily folgte ihm und auch sie sammelte ihre Klamotten vom Boden auf und beide zogen sich an.

Severus umarmte sie von hinten als sie grade ihre Strickjacke angezogen hatte. „Ohje...“ sagte Lily leise und bemerkte das wirklich Knöpfe abgerissen wurden. Severus hatte sein Kinn auf ihre Schulter gelegt und sah an ihr runter. „Reparo!“

Severus hatte seinen Zauberstab gezückt und nun flogen auf 3 verschiedenen Ecken des Zimmers Knöpfe herbei und setzten sich wieder an ihre Strickjacke.
 

„Danke.“ Lily drehte sich um und lächelte ihn an.

„Und jetzt gehen wir endlich was essen.“ Severus gab ihr einen Kuss, nahm ihre Hand und zusammen verließen sie den Raum der Wünsche.



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Kommentare zu dieser Fanfic (26)
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Von:  Omama63
2011-10-23T10:30:59+00:00 23.10.2011 12:30
Ein sehr schönes Kapitel.
Es ist bewundernswert, wie sich Severus da noch so beherrschen kann.
Das weiß Lily hoffentlich zu schätzen, dass er ihr alle Zeit der Welt gibt.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Von:  Omama63
2011-09-29T19:35:00+00:00 29.09.2011 21:35
Wieder ein super Kapitel.
Hoffentlich bleibt James und Sirius nicht auch noch da, wenn Lily nicht mit will und Remus auch da bleibt.
Bin schon gespannt wie es weiter geht und wie die Ferien von Lily werden.
Deine FF gefällt mir sehr gut und ich würde mich freuen, wenn du mir eine ENS senden könntest, wenn es weiter geht, damit ich nichts verpasse.
Von:  Omama63
2011-09-29T19:17:27+00:00 29.09.2011 21:17
Wieder ein klasse Kapitel.
Severus ist viel erwachsener als James.
Severus will, dass Lily glücklich ist, selbst wenn das bedeutet, dass sie weiterhin mit James befreundet ist und er ihn somit ertragen muss.
Ich würde auf keinen Fall Severus gegen James austauschen.
Von:  Omama63
2011-09-29T19:00:22+00:00 29.09.2011 21:00
Ein super Kapitel.
Irgendwie tut mir James schon leid, aber ich hoffe, dass du Severus nicht leiden lässt und Lily und James zusammen kommen lässt.
Von:  Omama63
2011-09-29T18:43:51+00:00 29.09.2011 20:43
Ein schönes Kaptel.
Die Beiden sind so lieb zu einander.
Ich hoffe, dass es jetzt nicht großen Ärger von James gibt, weil sie nicht im Turm geschlafen hat und er es raus gefunden hat.
Von:  Omama63
2011-09-29T18:31:14+00:00 29.09.2011 20:31
Ein klasse Kapitel.
Ein rot anlaufender Severus, wie süß.
Weiter lesen muss.
Von:  Omama63
2011-09-29T18:14:00+00:00 29.09.2011 20:14
Ein süßes Kapitel.
Da verbringt Lily schon mal eine Nacht mit Severus, dann bekommt sie es nicht mal mit.
Bin schon gespannt, was Lily sagt wenn sie aufwacht und Severus hoffentlich noch neben ihr liegt.
Von:  Omama63
2011-09-29T17:31:02+00:00 29.09.2011 19:31
Ein super Kapitel.
Das war so süß, wie er auch eine Hirschkuh zustande brachte.
James hat sich ja aufgeführt. Da kann Severus doch nichts dafür, wenn er jetzt auch eine Hirschkuh hat. Aus James kam bestimmt nur die Eifersucht, weil er weiß, was das zu bedeuten hat.
Von:  Omama63
2011-09-29T08:25:16+00:00 29.09.2011 10:25
Ein schönes Kapitel.
Am besten hat mir gefallen, wie er sie in eine Ecke gezogen hat und sie ihn küsste.
James ist bestimmt nicht glücklich darüber, dass sich Lily wieder mit Severus trieft.
Von:  Omama63
2011-09-29T08:00:42+00:00 29.09.2011 10:00
Das kann ja noch was werden, wenn Lily selbst noch nicht weiß, was sie will.
Weiter lesen muss.


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