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Nur ein paar Minuten

Percy Jackson-Rick Riordan
von

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Nur ein paar Minuten

Das ist er also. Der Moment in dem ich sterbe.

Ich wusste, dass es so kommen würde. Von Anfang an, als ich mich für diesen Weg entschied, habe ich es gewusst. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es so schmerzvoll sein würde, so langsam. Ich dachte es würde schneller gehen.

Mein Körper fühlt sich an als Stünde er in Flammen, als würden meine Muskeln und Sehnen einzeln von meinen Knochen gerissen, Stück für Stück. Jeder Atemzug fühlt sich an wie tausende von Nadelstichen in meinen Lungen.

Wann ist es vorbei?

Percy ist da und Annabeth und Grover aber ich kann sie kaum erkennen. Mein Blick ist verschwommen. Doch ich kann die Tränen in ihren und Grovers Augen sehen. Wahre Freunde, denke ich. Freunde, die ich vielleicht nicht verdient habe. Aber ich bin froh, dass sie da sind.

Nur ein paar Worte, mehr will ich nicht sagen. Nur ein paar. Noch einmal fülle ich meine Lungen mit Luft, öffne den Mund und zwinge mich selbst dazu zu sprechen.

Doch kaum haben die ersten Worte meine Lippen verlassen, will ich aufhören. Selbst das Sprechen schmerzt unvorstellbar. Nie zuvor habe ich solche Schmerzen gekannt.

Aber ich rede weiter. Es wird nicht mehr lange dauern.

Ein letztes verdientes Lob. Eine letzte Frage und Antwort über die ich erleichtert bin. Ein letztes Versprechen.

Ein endgültiger Abschied.

Als ich den letzten Satz zu Ende spreche, fällt meine Hand nach unten und ich weiß, dass es nur noch Sekunden sein können.

Dann beginn der Raum zu leuchten. Ich kann es hinter meinen geschlossenen Augenliedern sehen.

Sie kommen zurück.

Ich wünschte es hätte länger gedauert. Ich will nicht sterben, mit ihm in meiner Nähe. Ich will nicht all das fühlen, was ich so sorgfältig verschlossen hatte.

Der Schmerz lässt nach und mein Körper wird leichter. Das Leben verlässt mich. Bald, denke ich. Bald...

Für einen ganz kurzen Augenblick sehe ich meine Mutter vor meinen Augen. Es ist seltsam... Mein ganzes Leben habe ich damit verbracht von ihr wegzulaufen, vor ihren Augen, die mich zu Tode ängstigten. Selbst jetzt. Ich weiß immer noch nicht, warum sie so war. Ich werde es nie erfahren. Wird sie weiter auf mich warten? Ich hoffe er sagt ihr, dass ich niemals zurückkommen werde. Jetzt nicht mehr.

Aber ich liebe sie. Sie ist meine Mutter und der kleine Junge in mir will, dass sie bei ihm ist. Vielleicht habe mich in meinem nächsten Versuch mehr Glück mit einer richtigen Familie.

Gedämpfte Geräusche dringen an mein Ohr, Stimmen, Männer und Frauen, Bewegungen und Schritte. Ich verstehe nicht mehr, was sie sagen. Ich treibe davon.

Er ist nun neben mir. Ich kann ihn fühlen, kräftig und mächtig. Und jetzt weiß ich auch warum ich noch immer an dem letzten bisschen meines Lebens festhalte. Wieder sehe ich den kleinen Jungen, der ich einmal war. Er war allein, sehnte sich nach der Liebe seines Vaters, ein Zeichen, ein Beweis. Der kleine Junge sehnt sich noch immer nach seiner Liebe. Er will nicht allein sterben.

Eine Hand auf meiner Wange, ein Kuss auf die Stirn, ein letzter Segen. Und als er meine Hand nimmt, lasse ich schließlich los.

Just a few minutes

This is it. The moment I die.

I knew it would end like this, right from the start. I had known when I had chosen this path. But I didn’t expect it to be so painful, so slow. I thought it would be over pretty fast.

My body feels like it is on fire, like my muscles and flesh are torn off from my bones, little by little, piece by piece, slowly and apparently endlessly. Every breath feels like needles piercing my lungs. When is it over?

There is Percy and Annabeth and Grover right in front of me but my vision is already blurry. Though I can see the tears in her and Grover’s eyes. True friends, I think, friends I may not deserve. But I’m glad that they are here.

Just a few words. More I don’t want to say. Only a few words… I fill my lungs with air, open my mouth and force myself to speak. But as soon as the first words escape my lips I want to stop. Even speaking hurts so much. I never experienced such a pain before.

But I go on. It won’t take long anymore.

A last deserved praise. A last question and an answer I’m relieved about. A last promise.

A final farewell.

When I finish the last sentence my hand falls down and I know it will be only a matter of seconds. Then the room starts glowing. I can see it behind my closed eyelids.

They come back.

I wish it would have taken them longer. I don’t want to die with him near me. I don’t want to feel all the feelings I carefully locked away.

The pain lessens and my body becomes lighter. Life leaves me. Soon, I think. Soon…

For a very short moment I see my mother before my eyes. It’s strange… my whole life I run from her, from her eyes, which scared me to death. Even now. I still don’t know why she was like that. And I will never know now. Will she still wait for me? I hope he will tell her that I will never come back.

But I love her. She is my mother and the little boy inside me wants her by his side.

Muffled sounds come to my ears, voices, men and women, movements and steps. I don’t understand what they are saying anymore. I drift away.

He is besides me. I can feel him, powerful and mighty. And now I know why I hold onto the last bit of my life. Again I see the boy I once have been. He was alone, longed for his father’s love, an indication, a prove. The little boy still longs for his love. He doesn’t want to die alone.

A hand on my cheek and a kiss on my forehead, a final blessing. And when he holds my hand I finally let go.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Lily_Toyama
2011-12-04T08:47:32+00:00 04.12.2011 09:47
Eine wirklich sehr schön und traurige Geschichte.
Ich glaube zwar nicht, dass Luke lange genug gelebt hat, um zu merken, wie Hermes sich verabschiedet, aber trotzdem gefällt mir die Idee.
Auch mag ich deine Umsetzung, dass du ganz ohne wörtliche Rede verzichtet hat, fand ich gut, denn das hätte den Lauf gestört.
Lg Lily
Von:  Lluvia
2011-04-04T20:56:25+00:00 04.04.2011 22:56
So, ich hab gerade beide Kapitel gelesen und finde beide Versionen auf ihre eigene Art und Weise stimmig. ^^
Allerdings hast du, in beiden Sprachen, noch ein paar kleine Fehlerchen drin die es sich vielleicht noch zu korrigieren lohnt (vor allem Schusselfehler nehme ich an, beispielsweise hast du im Englischen 'the body' mit 'he' statt mit 'it' bezeichnet oder mal im Deutschen 'Sehen' statt 'Sehnen' geschrieben).
Aber mal davon abgesehen fand ich die Story echt toll~
Ich les ja eigentlich kein Drama und so, aber diese kleine Einsicht in Lukes Gedanken kurz vor seinem Tod war echt schön, gerade das Ende mit Hermes, ich hatte richtig Tränen in den Augen beim Lesen ><'
lg, Lluvia


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