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Das Kleid

was für ein einfallsreicher titel...
von

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Das grauen begann mit einem langweiligen Regentag, der Langweiliger und verregneter gar nicht hätte sein können. Yuki, Tsukumo und Touko kamen völlig durchnässt nach hause. Niemand war in der Eingangshalle, was Yuki mehr wunderte als die anderen beiden. Wo war Luca überhaupt?

Yuki wollte gerade in seine Gedanken abdriften als Touko seinen Arm packte und ihn somit unsanft auf seiner Gedankenwelt riss. „Wir sollten uns Umziehen.“, grinste die junge Frau und irgendwie schien es Yuki als hätte sie irgendetwas vor. Fröhlich vor sich hinsummend ging sie die treppen nach oben. Natürlich ließ sie Yuki nicht los. Sie brachte ihn auch nicht zu seinem Zimmer, sondern blieb vor ihren stehen. Bevor Yuki jedoch irgendetwas sagen konnte hatte Touko ihn in den Raum geschoben und die Tür geschlossen.
 

Yuki ahnte das sie irgendetwas plante, was niemand mitbekommen sollte. Sogar Tsukumo hatte sie ausgesperrt, welcher jetzt wie ein nasses Hündchen vor Toukos Zimmer stand und darauf wartete das sich die Tür öffnete. „I-ich frage nur ungern, aber-“ Als Yuki zu reden begann öffnete Touko ihren Schrank und warf wühlte einige Kleider heraus. Ein rosa Kleid mit überdimensionalen Rüschen und riesigen schleifen landete vor Yuki, was ihn dazu brachte den Satz abzubrechen. Was hatte sie nur vor? „Ich würde zu gern wissen ob dir das steht...“, murmelte Touko als sie weiter in den Schrank kroch. Innerhalb von drei Minuten, war das aufgeräumte zimmer von Kleidern und anderen Kleidungsstücken übersät. Yuki fragte sich wie so viele Klamotten in diesen Schrank passten. Hatte sie einen geheimen Durchgang zu einem Zimmer in dem sie ihren Kleidung versteckte?
 

Leise seufzte Yuki und sah sich ein wenig in dem Raum um. Er war vorher noch nie in Toukos Zimmer gewesen, doch es unterschied sich nicht sehr viel von den anderen Zimmern. Den einzigen unterschied machten hier wohl nur die vielen Poster und Fotos an den Wänden. Ein weiteres Kleid landete vor Yukis Füßen. Dieses war weiß und erweckte den Eindruck das es nicht für draußen gedacht war. „Ich habs!“, schrie Touko so plötzlich, dass Yuki erneut aus seinen Gedanken gerissen wurde und zusammen zuckte. „Das hier!“, rief sie weiter und kroch aus ihrem Schrank. Sie hielt ein Lavendelfarbenes Kleid hoch. Es war schlicht und einfach geschnitten, hatte wenige Rüschen und ein paar Blumen aufgenäht. „Das ist perfekt.“, grinste die Junge Frau als sie auf Yuki zukam. Yuki nickte leicht. „Es ist schön.“, gab er zu. „Es steht dir bestimmt sehr gut. Wolltest du das ich dir beim aussuchen helfe?“
 

Toukos Gesicht verfinsterte sich. „Eigentlich wollte ich das du es anziehst.“, sprach sie nun leicht verlegen. „Ich?!“, rief Yuki erschrocken. Touko nickte. „Tut mir leid, ich hätte das nicht, denken sollen...“ Sie blickte auf den Boden, legte das Kleid über einen Stuhl und räumte die anderen Kleider zurück in den Schrank. Ohne zögern Half Yuki ihr dabei. „Ich habe früher sicher sehr oft Kleider getragen... als Frau meine ich...“, sprach er leise. Touko nickte. „Du warst so hübsch... Es wäre toll wenn du eines von meinen anziehst... es muss ja keiner sehen.“, grinste sie. Yuki seufzte tief. Er tat das nicht gern, aber da Touko irgendwie traurig wirkte, nahm er das Kleid welches sie raus gelegt hatte hoch und betrachtete es erneut. Es war sehr lang. Mit einem breiten Lächeln trat Touko neben ihn. „Ich schau auch nicht hin.“, grinste sie. Nur zögernd zog Yuki seine Kleidung aus und stieg in das Kleid. Er hoffte inständig das ihn niemand außer Touko sehen würde.
 

Touko half ihm den Reiverschluss am Rücken des Kleides zu schließen, dann betrachtete sie Yuki.

Sie sah zufrieden aus. „Lass mich noch etwas mit deinen Haaren machen.“, bat sie. Yuki seufzte erneut, doch er willigte ein. Es war ja nur kurz, und auch nur Touko würde ihn so sehen. Einige Haarspangen und Haarreifen später, sah Yuki tatsächlich wie eine Frau aus. „Wenn Luca dich nur so sehen könnte...“, flüsterte Touko so leise das Yuki kein Wort verstand.
 

Sie zog ihn zu einem langen Spiegel und wollte das er sich ansah. Verlegen blickte er sich selbst an. Dann sah er zu Touko, welche sich wieder ihrem Schrank zugewandt hatte. Yuki ging auf sie zu, doch bevor er bei ihr war, trat er auf den Rock des Kleides und fiel mit einem erschreckten Schrei zu Boden. Keine zehn Sekunden später flog die Tür auf. „Yuki!“, schrie Luca als er in den Raum stürmte. Yuki wurde rot vor Scham und versuchte sich irgendwo zu verstecken. Doch die Tatsache das er in dem Kleid feststeckte und Toukos Zimmer keine großen Möglichkeiten zum verstecken bot, zwang ihn auf dem Boden sitzen zu bleiben.

Luca starte den Jungen mit offenem Mund an, als sei er eingefroren. Keine Regung war zu sehen. So einen blick hatte Yuki noch nie bei dem Duras gesehen. Geschockt ließ sich Luca auf die Knie fallen. „Y-Yuki...“, flüsterte er fast tonlos. Diese ganze Situation wurde Yuki unheimlich. Noch nie hatte er so große Gefühlsregungen bei Luca gesehen. Sicher war er schon einige male laut geworden und hatte sich über Hotsumas und Tachibanas Scherze oder Izusus Neugierde aufgeregt, doch das hier war etwas ganz anderes. Touko hatte die Hand vor den Mund geschlagen und Starrte Luca an. Die zeit schien still zustehen. „L-Luca?“, fragte Yuki leise um den Duras irgendwie aus seiner Starre zu lösen. „I-ist alles in Ordnung?“
 

Luca reagierte nicht. Er starrte Yuki immer noch an, doch dann wanderte sein Blick zu Touko und er schien wütend geworden zu sein. Toukos hysterisches lachen war Yuki genauso unheimlich wie Lucas verhalten. „I-Ich werde mich umziehen...“, beschloss Yuki leise, stand auf und versuchte den Reißverschluss des Kleides zu öffnen. Luca fixierte ihn wieder mit seinen silbernen Augen und war mit einem schlag knallrot geworden. Er senkte den Kopf und seine Finger krallten sich in den Teppich. Nun war Yuki endgültig verwirrt. Was hatte das zu bedeuten?

Der Duras zitterte leicht. Sein ganzer Körper war angespannt und es schien auch nicht als würde er sich bald aus dem Zimmer bewegen.
 

Yuki trat besorgt auf Luca zu und hockte such vor ihn. Sanft legte er ihm eine Hand auf die Schulter, spürte das zittern des Mannes vor ihm nun ganz deutlich. „Ist alles in Ordnung?“, wollte Yuki leise wissen. Luca senkte den Kopf, schüttelte diesen heftig, sprang dann auf und stürmte aus dem Zimmer. Yuki blinzelte verwirrt. Reflexartig wischte er die Nassen Tropfen von seiner Hand, bevor er überhaupt merkte das dort etwas war. Irritiert betrachtete er seine Hand. Das sah aus wie Wasser. Tränen?! Yuki sprang auf und stürmte Luca hinterher. Es war unmöglich das der Opast sich so erschrocken hatte das er anfing zu weinen. Konnten Duras überhaupt weinen? Luca wirkte an manchen tagen kälter wie ein Eisklotz, und dann schien er doch als wäre er der liebste Mensch der Welt. Doch Luca war kein Mensch. Yuki lehnte sich an die Wand ihm Flur. Wo war Luca hin gelaufen? Wütend schmiss er die Haarspangen und den Haarreif auf den Boden als er weiter durch den Flur rannte. „Luca!“, rief Yuki durch den leeren Flur. Er konnte sich nicht erklären was mit dem Duras los war. Vielleicht war es ihm peinlich gewesen Yuki so zu sehen, aber warum weinte er dann? Oder waren es vielleicht doch keine Tränen gewesen sondern Irgendetwas anderes? War Luca vielleicht draußen gewesen und sein Haar war nass vom regen? Bei dem Kopfschütteln waren mit Sicherheit Tropfen davon geflogen.
 

„Luca!“, rief Yuki noch einmal. War er nach draußen gelaufen? Sodom war auch nirgends zu sehen.

Irgendwann ließ er sich, völlig außer Atem, vor seinem Zimmer auf den Boden nieder. „Ich hätte es doch nicht anziehen sollen...“, murrte Yuki verärgert. Die Tür knarrte, irgendetwas außer Yuki schien von der anderen Seite dagegen zu lehnen. „Bist du das Luca?“, fragte Yuki in die stille. Doch er bekam keine Antwort. Mit traurigem Gesicht senkte er den Kopf auf seine Knie. Er hörte nichts aus seinem Raum. Warscheinlich hatte er sich nur eingebildet das Irgendjemand hinter der Tür saß, und so öffnete er diese. Er würde sich umziehen und Touko das Kleid zurückbringen, dann würde er weiter nach Luca suchen. Langsam trat er in sein Zimmer. Ein Schatten tauchte vor ihm auf. Er wollte erschreckt zurück springen, da umschlangen ihn zwei Arme. Das gesicht des anderen kam auf ihn zu. Yuki zuckte zusammen als er plötzlich die Lippen der Opasts auf seinen Spürte. Als wenn Luca sich nicht schon seltsam genug benommen hätte. Nun küsste er ihn auch noch?!

Sanft schob Yuki Luca von sich fort. „Was ist mit dir los?“, fragte er ernst. Luca ballte die Händ ezu Fäusten und Starrte Yuki mit seinen Silbernen Augen an. Sie sahen Traurig aus. Luca wirkte in diesem Moant so schrecklich einsam das Yuki einen Kloß in seinem Hals spürte. „ich werde dich nicht verraten...“, flüsterte Luca. Der kleine seufzte schwer und blickte auf den Boden. Ließ sich leicht nach vorn fallen und ließ seinen Kopf auf Lucas Brust ruhen. Er würde im Boden versinken wollen, wenn er das jetzt falsch interpretiert hatte, aber er musste einfach sagen was im jetzt im Kopf umher geisterte. „Du wolltest etwas anderes sagen...“, flüsterte er leise. Luca senkte seinen Kopf auf Yukis und schlang die Arme wieder um ihn. Yuki konnte Lucas Aufgeregten Herzschlag hören, und plötzlich fühlte er sich in seinem Verdacht bestätigt. Auch wenn Luca nach außen hin wie die Ruhe selbst schien, in ihm schien es zu toben. „Ich war im vorherigen Leben eine Frau...“, sprach Yuki leise. Er spürte wie Luca ganz leicht zusammen zuckte. Der kleinere beschloss von nun an auf jedes solcher Zeichen zu achten. Luca gab genug Anhaltspunkte die kein anderer mitbekam. Auch wenn Yuki sich denken konnte, das alle außer ihm Bescheid wussten.
 

„Liebst du mich?“, fragte Yuki dann als er endlich den Mut gefasst hatte diese Worte zu sagen. Lucas Arme schlangen sich ein wenig fester um den Jungen. Er brauchte nicht antworten. Yuki hatte diese Geste sehr gut verstanden. Er wusste zwar nicht was er nun sagen sollte, aber er fühlte sich wohl wenn Luca ihn so im Arm hielt. „Du wirst immer bei mir sein, richtig?“, flüsterte Yuki weiter.

„Richtig...“, antwortete Luca leise. Seine stimme zitterte leicht und er wirkte immer noch tief traurig. „Und dich stört es überhaupt nicht das ich jetzt ein Mann bin?“

„Nein.“ Diese Antwort war so schnell gekommen, das Yuki glaubte Luca hätte auf diese frage gewartet. Yuki atmete tief durch, löste sich aus der Umarmung und stellte sich auf Zehenspitzen um den Opast zu küssen. „Dann werde ich ab jetzt auch immer bei dir sein.“, versprach Yuki mit einem lächeln. Luca griff sanft in das Haar des kleineren, strich mit der anderen Hand über dessen Wange. Die Silbernen Augen füllten sich mit Tränen,welche wenig später auf Yukis Gesicht tropften.
 

Beschämt drehte sich Luca um und wischte die salzigen Perlen fort. Yuki umarmte ihn von hinten. „Es muss schwer gewesen sein deine Gefühle die ganze zeit zurück zu halten...“, sprach Yuki leise.

Luca antwortete nichts. Er stand einfach nur da, hielt Yukis Hände fest und Hoffte das er ihn nie wieder verlassen würde.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  MissYukiMarie
2011-04-24T21:59:40+00:00 24.04.2011 23:59
hach das war so schön :)
toll wie du aus comedy liebe gemacht hast
das ende war am schönsten :D
ich konnte mir richtig vorstellen wie luca sich wohl fühlt...
lg yuki
Von:  MissYukiMarie
2011-04-24T21:49:38+00:00 24.04.2011 23:49
wie geil ist das denn bitte ?
ich hab mich echt weggeschmissen vor lachen ^^
wie lucs in das zimmer stümt und yuki da so liegt xD
Von: abgemeldet
2011-04-04T19:57:55+00:00 04.04.2011 21:57
Oh, so sweet! X3

Herrlich wie du aus einer Comedy-Nummer doch noch so eine
schön schnulzige Story gemacht hast. Super Ende!

Trotzdem war es am Anfang immer noch komisch. Ich konnte mir
Lucas Gesicht direkt vorstellen, doch noch mehr hätten mich
seine Gedanken in diesem Moment interessiert. ;)

Liebe Grüße

Lili
Von: abgemeldet
2011-04-04T19:53:11+00:00 04.04.2011 21:53
Kurz und knapp - so wie ein One-Shot eben sein sollte. ;)

Am Anfang war ich etwas skeptisch, weil es wirklich schwierig ist
Comedy zu schreiben und bei Fesseln des Verrats, kann ich mir solche
Szenen immer sehr schwer vorstellen.

Aber die Pointe war wirklich super! Auch wenn ich schon etwas
geahnt hatte, wie es ausgeht.

Trotzdem - geniale Idee - amüsant umgesetzt!

Liebe Grüße

Lili


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