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Krieger des Lichts

von

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Kapitel 1

Es war kräftezehrend, einerseits Krieger des Lichts und andererseits auch ein fast normaler Mensch zu sein. Schwitzend lag er in seinem Bett und konnte keinen Muskel mehr rühren.

"Cornofan".

Stöhnend wälzte Cornofan sich zur Seite seines Bettes, die der Tür zugewandt war und warf dem Mann in der Tür einen fragenden Blick zu. Der alte Greis schaute ihn aus seinen grünen Augen erwartungsvoll und gleichzeitig auch vorwurfsvoll an. Sein grauer langer Bart hing ihm bis kurz unter die Rippen und seine ebenfalls langen grauen Haare hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden und den Rücken hinunterfallen lassen. Man könnte ihn auf keinen Fall als alten Mann bezeichnen, denn obwohl er schon unzählige Jahre durchlebt hatte, war sein Körper und Geist so fit wie der eines Mannes in den guten Jahren seines Lebens.

"Meine Verpflichtungen können auch noch einige Stunden warten, den es nützt keinem was, wenn ich nur halbwach bin und unreife Entscheidungen treffe."

Diesen Worten folgte wieder ein vorwurfsvoller Blick seines Mentors. Fluchend stemmte Cornofan sich auf und schlug seine Beine über die Bettkante. Grummelnd zog er seine Stiefel an, den Rest seiner Kleidung hatte er gar nicht erst ausgezogen, und stapfte aus der kleinen Lehmhütte.

'Warum ist mein Mentor nur so pflichtbewusst?', schoss es ihm durch den Kopf. Wieder einmal eine unnötige Frage. Er wusste es auch ohne groß darüber nachzudenken. Kopfschüttelnd machte er sich auf den Weg die Burg zu erklimmen und dort sich seinen Aufgaben als Prinz zu stellen. Das er in einer kleinen Hütte wohnte, hatte einen einfachen Grund. Zum einen wollte sein Ziehvater, dass er wusste wie auch die armen Leute dieses Volkes lebten und so besser ihre Ängste, Nöte und auch Freuden verstand. Er erfreute sich an dem unbeschwerten Leben im Dorf, doch er wusste, dass er in einigen Monaten volljährig wurde und somit seine Pflichten ganz aufnehmen musste.

Der König war nicht sein richtiger Vater. Er war als kleiner Junge von seinen Eltern in dieses Land geschickt worden. Seine Eltern hätten es sich nicht leisten können ihn und seine 6 Geschwister großzuziehen. So hatte man ihn in eines der großen Heime geschickt und dort dann dem König vorgeführt, der einen jungen, aber intelligenten Jungen suchte. Der König hatte sehr lange gesucht bis er dann auf ihn gestoßen war. Da Frauen in diesem Land den Thron nicht erklimmen konnten, musste ein Junge als König aufgesetzt werden. Ihm wurde nie erzählt, warum der König nicht einfach eine Magd nahm und mit ihr ein Kind zeugte, nachdem seine Frau nach der Geburt ihrer Tochter zu schwach war und schließlich gestorben war. Keiner hätte es ihm übel genommen. Doch so war er zu dieser Familie gekommen, die er mehr liebe als alles andere in dieser Welt und er betrachtete den König auch als seinen lieblichen Vater, da er sich nicht an seinen wirklichen Vater erinnern konnte.

Zu seinen Aufgaben zählten die Verteilung der Krieger in die Richtigen Teams und auch die Ausbildung von einem. Dem zweithöchsten, nicht dem höchsten, denn sein Vater wollte, dass er sich auch auf seine anderen Aufgaben konzentrieren konnte.

Seine Füße trugen ihn einfach zum Abteiarzt, ohne groß darüber nachzudenken.

„Hallo Cornofan. Was kann ich für Sie tun?“ Der Arzt verbeugte sich umständlich.

„Der Pfeil, den ich mir gestern aus dem Arm gezogen habe, ist glaube ich noch nicht ganz draußen. Könntest du noch einmal nachsehen?“

Es galt immer, dass der Ranghöhere die Anderen mit ‚du’ anreden durfte, während sie dich mit ‚Sie’ anreden musste.

Er setzte sich auf einen harten Holzstuhl und dann untersuchte ihn der Arzt gründlich an der Stelle, wo ihn in der Schaft eines Pfeils getroffen hatte und dann steckengeblieben war.

Cornofan hätte nicht mit einem lästigen Pfeil im Arm kämpfen können, und hatte ihn so kurzerhand selbst herausgezogen. Doch er glaubte, dass da immer noch ein Stück Pfeil oder wenigstens Pfeilspitze in der Wunde lauerte. Er hatte zwar noch beim Arzt vorbeigeschaut, der hatte ihm aber nur einen Verband um die Armwunde geschlungen und gehofft, dass es gut verheilen würde.

„Oh!“, meinte Darfanio. „Da ist wirklich noch ein Stück dieses Pfeils in deinem Arm. Das wird jetzt etwas wehtun.“

Er griff nach einer Zange und zog galant die Spitze aus dem Arm. Cornofan presste seine Lippen aufeinander, damit kein Schmerzensschrei seinen Lippen entweichen konnte. Zischend atmete er ein und plötzlich verebbte der Schmerz. Darfanio strich eine matschbraune Paste auf seinen Arm, die erstaunlich gut roch und auch den Arm leicht kühlte. Cornofan begann sich zu entspannen, während der Arzt ihm den Arm wieder mit einer Binde verband.

„Sie werden für 2 Wochen keine Schwertkämpfe oder sonstiges mehr machen dürfen.“

Missmutig nickte Cornofan und verließ die Raum des Heilers.
 

Ruhig schritt er die Reihe entlang. Vor einen jungen Mann, der wahrscheinlich am Anfang seiner 20er war, hielt er und musterte ihn. Ihm begegnete ein wacher Blick, der mitreisend war. Seine Augen war braun. Braune Augen galten oft als oberflächlich, doch diese Augen waren tiefgründig und voller Begeisterung etwas zu lernen.

„Team 3“, entschied er sich. Dort würde er gut hineinpassen.

Wieder schritt er durch die Reihe und lies sich dabei genügend Zeit um die Haltung der Männer und Frauen zu beurteilen.

Wieder hielt er an und musterte die nun vor ihm stehende Frau, die trotzig ihr Kinn vorgestreckt hatte. Sie war kaum älter als er selbst. Er empfand eine Sympathie für diese Frau, die den Anschein machte, als wäre sie nicht ganz freiwillig hier. Ihre wüsten-sandfarbenen Haare wehten in der leichten Brise und ihre hellen grauen Augen funkelten ihn an. Mit ihr ovalen Gesicht und ihrer Porzellanhaut, die ihn auf der einen Seite faszinierte und auf der anderen Seite erschreckte, wirkte sie wie eine Puppe. Doch er erkannte schon an ihrer Haltung, dass sie auf keinen Fall etwas dulden würde, was ihr nicht passte.

„Team 2“, sagte er und lächelte in sich hinein. Mit ihr würde er garantiert einige schöne Machtkämpfe haben.

Kapitel 2

Dieses Mädchen, das er eben noch zugeteilt hatte, war die Wucht. Ihr Wüstenhaar hatte sie in einen Zopf zusammengefasst und hatte nun ein Schwert in der Hand. Ihre zierliche Statur täuschte. Sie war mehr als man erwartete. Obwohl sie laut ihrer eigenen Aussage noch nie eines in der Hand gehalten hatte, war sie unglaublich gut. Schon nach sieben Stunden hatte sie herausgefunden wie man es richtig halten, ziehen und schwingen musste. Zwar merkte man ihr an, dass sie noch nicht die richtigen Muskeln dafür hatte, aber das würde Cornofan schon noch ändern. Er würde sie zu einer der besten Kriegerinnen machen. Morgen würde sie dann einen Bogen in ihren flinken Händen halten und es würde sich bald herausstellen auf was sie sich spezialisieren würde.

Er hoffte auf das Schwert, doch warum hoffte er das? Er hatte nicht die leiseste Idee. Er beobachtete sie, während sie gegen einen unsichtbaren Feind kämpfte und ihr Schwert auf den unsichtbaren Kopf niedersausen lies.

„Nein, warte.“ Er stellte sich hinter sie und zeigte ihr genau, wo sie ihre Hände platzieren musste um einem Gegner den Kopf zu spalten und welche Bewegung sie durchführen musste, indem er ihre Hände auf die entsprechenden Stellen legte und seine darauf.

„Das ist alles so schwer. Diese ganze Technik und wie genau man das Schwert halten muss und das ganze Zeug.“, jammerte sie. Ihre Stimme war zart und hell, trotz der unüberhörbaren Wut und Frustration.

„Du bekommst das schon hin ...“

Er bliebt hinter ihr stehen und lies unbemerkt seine Hände länger als nötig auf den ihren liegen. Unbewusst genoss er die weiche Haut ihrer Hände und die Wärme, die auch an diesem recht kalten, nebligen Morgen von ihnen ausging. Er hätte Jahre hier mit ihr stehen können und nichts als ihre Hände halten können, doch Steffano, einer seiner guten Freunde, machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Schon von weitem rief er ihm zu. Genervt von der Unterbrechung löste Corofan seine Hände von denen Canas und wandte sich seinem Freund um.

„Was gibt’s?“

„Ich wollte nur mal vorbeischauen, wie es läuft und Ihnen sagen, dass Sie nachher noch zu Kamilla musst.“

Mist! Warum musste er unbedingt Kamilla jetzt erwähnen. Aus den Augenwinkeln sah er wie Cana sich versteifte, doch sie überspielte es galant und tat so, als wäre sie in ihre Übungen versunken. Doch ihm entging nichts.

„Klar. Ich gehe gleich zu ihr rüber.“, meinte er gelassener als er sich fühlte.

„Ich übernehme das hier für Sie. Sie sollten sie nicht warten lassen.“ Warum musste Steffano auch nur so unglaublich hilfsbereit sein?

Mit einem Nicken stapfte Corofan die grünen, ein bisschen matschigen Felder entlang, zurück auf die Burg.

Kapitel 3

Corofan schritt die Flure entlang. An den grauen Steinwänden hingen Wandteppiche oder irgendwelche Kunstwerke, die einer der Maler dieses Landes gezaubert hatte. Seine Schritte hallten zu ihm zurück. In den kalten Gängen fröstelte er und Gänsehaut überzog seine Arme und seinen Nacken. Nach einigen Schritten bog er rechts ab und drückte eine schwere Holztür auf und trat in den Raum. Er war mit roten Wandteppichen an jeweils 2 Wänden des quadratischen Raumes bedeckt. In der Mitte stand ein kreisrunder Tisch an dem eine Frau saß. Ihr Haar war pechschwarz und sie hatte sie in einem Dutt hochgesteckt und drehte sich jetzt um. Ihre blauen Augen fixierten ein Blatt und er lächelte sie an. Er liebte ihre Augen. Wenn er in ihre Augen blickte, war es, als würde er in einem Meer schwimmen und ertrinken. Sie wirbelte herum und als sie ihn erblickte, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Sie legte ihren Kopf schief, wie sie es immer tat, wenn sie ihn sah. In seinen Augen war Kamilla wunderschön. Ein ebenmäßiges Gesicht und nichts, dass die vermeintliche Schönheit trügen könnte.

Sonst war sein Kopf bei ihrem Anblick immer leergefegt. Er brauchte nur in ihr Gesicht zu sehen, um alles um sich herum zu vergessen. Die Sorgen, ob er ein guter König sein würde, ob er den lang ersehnten Frieden bringen könnte und ob er die Herzen der Menschen gewinnen konnte. Doch heute war es anders. Er vergaß nicht alles in seiner Umgebung und hatte nur sie im Kopf. Nein, diesmal hatte er auch noch ein anderes Mädchen im Kopf. „Corofan, wir müssen über die Hochzeit reden.“
 

Der Geruch von frisch zubereitetem Essen breitete sich im ganzen Raum aus. Den Gästen lief das Wasser im Mund zusammen und jeder setzte sich liebend gern an den Tisch, als der König sie dazu aufforderte. Das Festmahl begann und nach einigen Minuten andächtigen Essens erhoben sich die üblichen Gespräche. Sein Vater saß zu seiner rechten Seite am Kopfende des Tisches, doch zwischen ihnen beiden saß Kamilla und links saßen in einer Reihe die Kommandeure der acht weiteren Teams. Sie unterhielten sich gerade angeregt über die neuen Zuwüchse und die baldige Zuteilung der Waffen.

„Corofan, haben Sie eigentlich schon einen Deckpartner gefunden?“, wendete sich Aidan an ihn.

„Nein, leider noch nicht. Hast du denn einige Schwertkämpfer mit linker Hand in deinem Team? Ich habe bei mir gar nicht richtig darauf geachtet, obwohl ich eine Frau habe, die sich wahrscheinlich auf das Schwert spezialisieren wird.“

„Ach, ich habe in meiner Gruppe auch einige, bei denen es jetzt schon fast klar ist. Ich kann Ihnen ja in den nächsten Tagen einmal ein paar hinüber schicken.“, antwortete Aidan.

„Klar, das wäre unglaublich hilfreich.“

Corofan hatte in einem Kampf seinen Deckmann verloren. Jetzt noch schmerzte es ihn, wenn er daran dachte. Branden war nicht nur ein überaus begabter Schwertkämpfer gewesen, der immer seine linke Seite geschützt hatte, er war auch ein unglaublich guter Freund gewesen. Es war eine Schande gewesen ihn zu verlieren. Sehr viele waren zu seiner Trauerfeier gekommen. Er war sehr beliebt gewesen, besonders bei den Frauen, da er ein bemerkenswert gutes Aussehen gehabt hatte. Corofan kannte Branden schon sein ganzes Leben lang. Er war immer da gewesen, wenn er in Not war oder einfach nur jemanden zu Plaudern brauchte. Sie kannten sich seit Corofan nach Milites gezogen war. Auch Branden war zu dieser Zeit ins Dorf gekommen.

Er drängte den Gedanken an seinen Lebensfreund davon, denn er wollte sich die Laune nicht verderben und er brauchte alle seine Konzentration um sich auf die Gespräche zu konzentrieren. Sein Vater hatte ihm aufgetragen, dass er mitmischen und heraushören sollte, ob es den Bewohnern gut ging oder ob sie sich beschwerten.

Unter dem Tisch streifte ihn eine Hand. Zarte, kleine Finger schoben sich zwischen seine und verknoteten sich unter dem Tisch. Er blicke nach rechts und schaute in Kamillas Augen. Wie immer breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus. Leise hörte er die Worte: „Ich liebe dich“ aus ihrem Mund. Er drückte die Hand seiner Verlobten um ihr die Worte zurückzuschenken und widmete sich dann wieder den Gesprächen.
 

Stöhnend fiel er auf sein Bett, das unter seinem plötzlichen Gewicht ächzte. „Meine Güte“, redete Corofan erschöpft vor sich her. Er schloss die Augen und lies seine Muskeln entspannen. Ein erleichterter Seufzer entfuhr seinen Lippen. Die Tür öffnete sich und jemand kam zum Bett. Heute Nacht schlief er im Schloss und die Betten waren um einiges bequemer als in den Lehmhütten. Daran sollte er wirklich etwas ändern, schoss es ihm durch den Kopf, doch schon im nächsten Augenblick vergaß er den Gedanken, den ein paar unglaublich sanfter Lippen legten sich auf seine. Immer noch hielt er die Augen geschlossen und genoss es. Er tastete sich mit seinen Händen von ihren Hüften nach oben zu ihrem Gesicht. Als sich die Lippen von seinen lösten blickte er in Kamillas leicht gerötetes Gesicht. Sie schaute ihn fragend an und er hob als Einverständnis nur eine Augenbraue.

Sie kicherte und zog ihn wieder an sich. Seine Hände fingerten an der Öffnung des Kleides herum, bis er es gelöst hatte und streifte es dann von ihren Schultern. Derweil machte sie sich an seinem Hemd zu schaffen . . .



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