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Gnadenlos?

Wieso ist alles so ungerecht?
von

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Er langweilte sich.........

Und wie er sich langweilte..........

Schon seit dem Morgen saß er hier in diesem eintönigen, ja, man konnte sagen, grauen Zimmer und starrte an die Wand vor sich.

Auf einem Tisch unter dem Fenster stand ein Teller mit seinem Frühstück, doch er hatte es nicht angerührt. Wieso sollte er auch etwas essen, das sein Erzfeind gemacht hatte und ihn damit am leben halten wollte? Nein, Preußen weigerte sich da komplett. Dieses......Zeug würde er nie im Leben freiwillig anrühren, auch wenn er dann verhungern würde. Naja.....Verhungern würde ihn der Andere nicht lassen, denn wenn es sein musste, dann wurde er eben gezwungen etwas zu essen, ob er nun wollte oder nicht, das hatte er schon einmal erleben müssen. Das würde er Ivan zeigen und sich auch nicht davon abbringen lassen. Niemals. Der hielt ihn ja doch gegen seinen Willen hier fest und ließ ihn nun seit heute Morgen nicht mehr aus dem Zimmer. Und wieso? Weil er nicht wollte, das er weglief. Toll......und dafür einzelhaft? Das war doch lächerlich.......

Aber wichtiger war: Wie kam er jetzt wieder hier raus? Schon seit der Schlüssel draußen im Schloss umgedreht worden war, arbeitete er fieberhaft an einem Fluchtplan. Vielleicht sollte er ja einfach das fenster einschlagen und dann rausklettern....Das würde dem blöden Russen zwar schnell auffallen, aber das war egal. Oder einfach auf ihn warten und dann einfach aus dem zimmer rausrennen, ehe Ivan ihn erwischen konnte? Das war vielleicht noch einfacher......

Grade als er überlegte, welche Alternative wohl am besten war, da klackte der Schlüssel auch wieder im schloss und er wusste, wer jetzt reinkommen würde. Sein alter Widersacher stand da mit einem weiteren Teller. Wohl das Mittagessen. Aber auch das würde er nicht anrühren.

Mit langsamen schritten ging der Russe zum Tisch rüber und seufzte "Du hast ja schon wieder nichts gegessen.....Muss ich dich etwa füttern?" fragte er mit seinem üblichen lächeln. Wie sollte es auch anders sein? //blöder russe.....friss deinen kram selbst...!// schoss es dem Albino durch den kopf, doch er sprach es lieber nicht aus, da es sonst ja doch nur wieder eine strafe geben würde, auf die er verzichten konnte. So schüttelte er nur den kopf, verschränkte jedoch die Arme vor der Brust, als zeichen, das er nichts davon essen wollte. Ivan seufzte leise und schüttelte den kopf "aber du musst doch was essen, да? Sonst verhungerst du noch." meinte er etwas ernster, doch das Lächeln blieb. Wie gerne hätte Preußen ihm dieses aus dem Gesicht geprügelt, doch es ging nicht. Hätte er das versucht, so hätte er angekettet auf dem Bett geendet und darauf konnte er verzichten. Schlimm genug, das er im Zimmer eingesperrt war und nur aus dem fenster schauen konnte....

Wie war er noch gleich in diese Situation gekommen? Ach ja.....das war nun schon eine ganze weile her....

Rückblende

Wie war er noch gleich hierher geraten? Ach ja richtig. Gilbert kämpfte als einer der Letzten an der Front, obwohl der Krieg längst verloren war. Das war ihm völlig egal. Er konnte jetzt noch nicht so einfach aufgeben. Er wusste genau, sie würden verlieren, aber es war gegen seinen Stolz und seine Prinzipien, würde er jetzt aufgeben und nicht bis zuletzt an vorderster Front seinen Soldaten beistehen.

Kaum einen Tag später war alles vorbei. Der junge Preuße stand verwundet auf dem Schlachtfeld, kaum noch fähig sich auf den Beinen zu halten geschweige denn auch nur einen Muskel zu rühren. Dann tauchte ER auf, Ivan. Sein Erzfeind, seit alters her. Stand einfach so vor ihm, lächelnd und schwieg, sah ihn einfach nur an. War das eine Spur von Mitleid, die er in den Augen seines Widersachers sah? Nein....Sowas wie Mitleid kannte das große land nicht. Der hatte doch nur spaß daran, andere zu quälen. Ivan legte dem geschlagenen Land Handschellen an und führte ihn einfach weg. Fort von seinem Bruder, den er noch am Horizont laufen sah, weiter auf ihn zu, nach ihm rufend. Auch Gilbert rief seinen Bruder, doch es waren keine worte die nach Hilfe suchten. Im Gegenteil. Auch jetzt besaß der Verwundete noch genug Stolz, sich ein müdes Lächeln abzuringen "Warte auf mich Ludwig! Irgendwann komme ich wieder zu dir! Du musst jetzt ohne mich stark sein, bis ich wiederkomme!" Das war vorerst das Letzte, was er von seinem kleinen, blonden Bruder sah.

Russland nahm ihn mit sich nach Hause, sperrte ihn für ein paar Tage in ein verlies, versorgte ihn nur mit Nahrung und Wasser. Naja, wirklich nahrung konnte an das nicht nennen, schließlich bestanden seine von Ivan so genannten ahlzeiten zumeist nur aus den Resten, die der Russe noch übrig gehabt hatte und wenn er glück hatte, war etwas dabei, was man wirklich als leckeres Essen bezeichnen konnte. So verharrte er die meiste Zeit im Halbdunklen seines Gefängnisses und wartete darauf, das der Größere den Raum betrat, um nach dem Rechten zu sehen oder ihm wieder die Pseudomahlzeiten zu bringen, welche der Albino jedoch oftmals nicht anrührte, da sie einfach nicht schmeckten, die erfahrung hatte er schon oft genug machen müssen, besonders wenn es mal wieder traditionell russische Gerichte gegeben hatte, die er grundsätzlich nicht anrührte. Da er dadurch immer schwächer wurde und sich irgendwann auch im Sitzen kaum noch aufrecht halten konnte, hatte ihn der Russe irgendwann aus seinem Verlies geholt und in ein wesentlich wärmeres und helleres, ja gemütlicheres Zimmer gebracht, wo er fast rund um die Uhr versorgt worden war, um wieder fit zu werden.

Dann hatte er sogar die Erlaubnis bekommen, sich im Haus frei zu bewegen, weil der Größere von Beiden der Ansicht war, er müsse ja ohnehin bei ihm bleiben, weil er ihn jetzt ja gesundgepflegt hatte und er ihm ja ach so dankbar sein müsse. Aber da hatte sich die Vodkabirne aber getäuscht! Nein, Preußen ließ sich nicht vorschreiben, auf wen er hören musste und wem er dankbar zu sein hatte. Darum wartete er auch auf eine Gelegenheit und versuchte mitten in der Nacht abzuhauen, was ihm kläglich misslang. Naja....Und damit wurde er in sein Zimmer eingesperrt, in dem er sich nun auch wieder weigerte, das Essen anzunehmen und Russland auch nur anzusehen.

Den etwas traurigen, aber bohrenden Blick des Russen auf seinem Rücken spürte er sehr deutlich, denn so eindringlich blickte dieser ihn immer wieder an, wenn er ihn nicht anblickte, ja wenn er ihm aus dem Weg ging und kein Wort mit ihm wechselte und jeglichen Blickkontakt vermied, wie eben jetzt in diesem Moment auch wieder und das wollte er auch nicht ändern. Nicht, solange er hier eingesperrt war und nicht nach hause zu seinem Bruder konnte, denn hier wollte er nicht leben.

Das frisch gemachte Essen stand immer noch dampfend und duftend auf dem Schreibtisch vor dem Fenster, aus dem der Preuße beharrlich hinausstarrte, irgendeinen Punkt in der Ferne anfixierend.

Er hörte ein leises Seufzen hinter sich, das nur von Ivan stammen konnte, denn sonst war ja niemand hier. Überhaupt hatte er keinen Kontakt mit anderen Ländern, auch wenn hier noch die baltischen Staaten des Öfteren auftauchten, weil sie eben dazu gezwungen waren. Jedoch hatte er seine eigene Stimme schon länger nicht mehr gehört, wusste kaum noch wie diese überhaupt klang. "Gilbert, iss doch einfach, да? Sonst verhungerst du noch und du bist schon so dünn." meinte der Größere und strich dem Albino durch die Haare, was jedoch gleich mit einem Kopfschütteln und dem Wegschlagen der Hand kommentiert wurde. Wieder war ein Seufzen von dem Russen zu hören, der eigentlich ausnahmweise wirklich mal versucht hatte, nett zu ihm zu sein, doch das war hier wohl nicht erwünscht. Schade aber auch. Das jetzt andere Seiten aufgezogen werden würde, damit rechnete der Albino ja jetzt schon, da er Ivan inzwischen gut genug kannte. Und ganz wie erwartet befand sich die große Hand des hinter ihm Stehenden in seinem Haar und kaum eine Sekunde später wurde sein Kopf mehr oder minder brutal und für ihn schmerzhaft in den Nacken gezogen. "Aber Gilbert muss essen und er wird essen, да?" meinte er nun in einem weitaus dunkleren und bedrohlicheren Ton, während er erneut auf den noch dampfenden Teller deutete. So gut es ging schüttelte Angesprochener den Kopf, wollte dieses Essen nicht anrühren und zu dieser Meinung stand er auch weiterhin. Das interessierte den Größeren nun aber so überhaupt nicht mehr, weswegen er den Kleineren auch auf den Schreibtischstuhl drückte und ihn dort mit einem auf der Fensterbank liegenden schmalen Seil fesselte. Ein hasserfüllter blick fiel auf den Größeren, der das ganze nur mit einem inzwischen kalten, ja schon fast bedrohlichen Lächeln kommentierte, was den Weißhaarigen zum schlucken brachte. Na super, ums essen kam er nun wohl nicht mehr herum, das stand absolut fest. Lange dauerte es auch nicht, da hatte Ivan auch schon eine Gabel mit Hühnchenfleisch in den Fingern und hielt sie ihm vor den Mund. Die Lippen presste Gilbert fest zusammen, wollte partout nichts davon essen. Das interessierte den Russen jedoch nicht im geringsten. Einen einfachen Weg, den Kleineren zum essen zu bringen, hatte er ja schon parat und so wurde diesem prompt die Nase zugehalten, sodass der Preuße notgedrungen den mund aufmachen musste, um nach Luft zu schnappen. Kaum war das geschehen, schmeckte er auch schon das Hühnchen auf der Zunge, musste jetzt wohl oder übel kauen und schlucken, ob er nun wollte oder nicht. Der Größere hatte sein Ziel erreicht....Zum Leidwesen der einstmals so mächtigen Nation, von der nun kaum noch etwas übrig war.

Dem Sitzenden war schlecht. Aber es lag nicht nur daran, das ihm das Essen nicht schmeckte, was ja auch so war, sondern auch daran, das er nach den letzten tagen mit leerem Magen einfach nicht mehr an essen gewöhnt war, auch wenn sein Körper nach Nahrung gradezu schrie. Wie gerne hätte er ihm alles vor die Füsse gespuckt, was jedoch nicht zugelassen wurde. Zudem bekam er auch nicht die Gelegenheit, da er, kaum war der Bissen weg, auch schon das nächste stück Fleisch mit Soße im Mund hatte und so nach und nach gezwungen war, das Mittagessen runterzuwürgen, denn etwas anderes war das nicht. Schluckte er mal nicht freiwillig, dann brachte ihn sein Peiniger mit einigen geschickten und wie es sich anfühlte auch geübten Handgriffen am Hals zum schlucken.

Erst, als der Teller restlos leer war, ließ ihn der Größere mit einem zufriedenen Lächeln los und entfernte auch die Fesseln "Das ist doch jetzt viel besser,да?" meinte dieser dann auch noch, während die behandschuhten Finger sanft, ja schon fast liebevoll durch das Gesicht des blassen Mannes glitten.

Ein hasserfüllter Blick traf auf den jetzt zufrieden Lächelnden aufgrund dessen Versuch der Zärtlichkeit. Dieser ließ sich dadurch jedoch nicht abhalten, sondern streichelte ihn einfach weiter, da dies ohnehin so selten für ihn möglich war, ja, beinahe nie vorkam. Da musste das einfach nun genutzt werden, doch Gilbert versuchte, ihm auszuweichen, indem er den kopf wegdrehte, was den Russen allerdings nicht davon abhielt, ihm weiter zu folgen und ihn auch weiter zu streicheln. Er wollte doch nur nett sein, warum begriff denn der Albino das nicht? Schließlich hatte er doch den Bruder Deutschlands zu sich geholt, um ihn vor den anderen Ländern und dem Tod zu schützen.

Liebevoll berührten die Fingerspitzen die bleichen Lippen des Sitzenden, doch schnappten dessen doch erstaunlich scharfen Zähne danach und hinterließen einen deutlich sichtbaren Abdruck fast rund um den Finger, woraufhin Ivan mit einem leichten Ausdruck des Bedauern die Hand zurückzog und den Handschuh auszog, den Bissabdruck kurz von allen Seiten betrachtete und Preussen nur Sekunden danach eine schallende Ohrfeige verpasste, die den Kopf des Kleineren zur Seite schnellen ließ "du verdammtes Arschloch....!" fauchte der Geschlagene, woraufhin jedoch nur ein ruhiges "So geht das aber nicht, Gilbert. Sei besser lieb zu mir,да? Dann passiert meinem kleinen птичка auch nichts~" raunte er, nun jedoch eher mit etwas tieferer, bedrohlicherer Stimme, was den Anderen doch etwas zum schlucken brachte, doch ans Aufgeben dachte dieser noch lange nicht. "Du glaubst doch nicht im ernst, das ich nur wegen so einem lächerlichen Schlag aufgebe und auf dich höre! Ich bin noch lange nicht dein Eigentum!" fauchte der Albino dagegen, was mit einem wissenden Lächeln des Größeren kommentiert wurde. Was Gilbert nämlich nicht wusste, was die Tatsache, das er diesem fast ständig lächelnden Mann sehr wohl gehörte, wenn auch offiziell auf dem Papier und nicht unbedingt seelisch, aber es war so. Insofern hatte Ivan sehr wohl das recht, zu tun und zu lassen, was er wollte, ohne dafür von anderen Ländern wie Deutschland für seine Taten belangt werden zu können. Und genau das nutzte er auch voll aus. Sonst hätte er ihn wohl auch nicht in das Verließ und jetzt in das Zimmer einsperren können, ohne dafür irgendwelche Kosequenzen zu bekommen.

Eigentlich hatte der Kleinere von ihnen mit weiterem gerechnet, doch wurde er losgemacht und in seinem, zugegebenermaßen, relativ gemütlichen gefängnis allein gelassen.

Als die Tür ins Schloss fiel und der Schlüssel gedreht wurde, rutschte er etwas im Stuhl runter und seufzte schwer. Was sollte er denn bloss tun? Hier kam er einfach nicht so einfach raus, auh wenn er das gerne so hätte. Dann kam ihm jedoch eine Idee. Mit einem letzten Blick zur Tür lief er zum Fenster und versuchte dieses zu öffnen, was zu seiner Überraschung auch glückte. Mit einem leichten Grinsen huschte er zum Bett und dann zum Schrank, wo er sich die Laken und Bettbezüge griff, bevor er sie zusammenband. Mit diesem improvisierten Seil flitzte er zurück ans Fenster und befestigte es irgendwie an einem Stützpfosten, der glücklicherweise in seinem Zimmer war. Sobald er sicher war, das es irgendwie sicher war, schwang er sich aufs Fensterbrett und begann, die Fassade hinunterzuklettern. Gilbert wägte sich schon in Sicherheit, als sich ein Knoten knapp unter dem Fenster löste und er mitsamt den Laken und einem erschrockenen Aufschrei nach unten stürzte. Trotz dem unten liegenden Schnee prallte er hart auf den Boden und hörte auch schon die Schritte von schweren Stiefeln, die auf ihn zurannten, doch irgendwas verstehen konnte er nicht von dem, was der Russe rief. Stattdessen wurde alles um ihn herum schwarz.
 

птичка= Liebling

Ruhe vor dem Sturm

Als er wieder aufwachte, fand er sich in einem warmen Zimmer wieder, in dem er jedoch vorher noch nie gewesen war. Er hatte Kopfschmerzen und nicht nur das. Eigentlich tat ihm der ganze Körper weh, war er doch aus einer nicht zu unterschätzenden Höhe gestürzt war, auch wenn da Schnee gelegen hatte. Dieser dämpfte nicht im Geringsten seinen Sturz, dafür war das einfach zu wenig gewesen.

Im ersten Moment bemerkte er es gar nicht, doch spürte er, wie ihn jemand vorsichtig streichelte. Ein kurzer Blick zur Seite zeigte ihm einen äußerst besorgt dreinblickenden Russen, der an seinem Bett wachte und wohl nur darauf gewartet hatte, das er endlich wieder aufwachte. Was wollte der denn hier? Und überhaupt, wie war er eigentlich hierher gekommen und nicht einfach gestorben?

Erst, als er den Kopf zu ihm drehte, legte sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen des Größeren "Du bist endlich wieder wach~ Wie geht es dir? Und wo wolltest du denn hin?" fragte er, doch besorgt klingend. Ein hasserfüllter Blick kommentierte das Ganze "schlecht und nach hause!" zischte er, denn dort hatte er hingewollt. Kopfschüttelnd meinte der Andere "Aber du bist doch jetzt hier zu Hause, kleiner дурак." Die roten Augen verengten sich, als er den Kopf schüttelte "Ich bin hier nicht zu Hause! das werde ich nie sein!" fauchte er und wollte sich aufsetzen, doch zuckte er zusammen und landete gleich wieder im Kissen, leise wimmernd vor Schmerz. Warum musste ihm grade jetzt alles weh tun? Dabei wollte er doch einfach nur nach Hause! Und hier war er absolut nicht heimisch.

"Und in was für einem Zimmer bin ich hier überhaupt? Seit wann gibt es hier mal etwas, das wärmer ist als die Außentemperatur in diesem gottverdammten Land?" fragte er mürrisch, denn irgendwie interessierte ihn schon, in wessen Bett er da eigentlich lag. "In meinem~" antwortete ihm Russland nur kurz, denn wieso lügen? So war es nun mal. Das erklärte wohl auch, warum es hier überall leicht nach Vodka roch und auch ein Hauch von Sonnenblumen wehte zudem noch durch das Zimmer. Als der Preuße mühsam den Kopf zur anderen Seite wendete, sah er auch warum dem so war. Auf dem Nachttisch neben dem Bett stand eine große Vase, gefüllt mit, wie es aussah, frisch gepflückten Sonnenblumen. Wo nahm der die bloss immer her? Draußen war es doch viel zu kalt, als das sie jetzt dort wachsen würden. Zumal der Schnee ja auch den ganzen Boden bedeckte, naja, eben wie eine Decke, die sich erst spät im Frühjahr heben würde. Wenn er so ans Frühjahr dachte, wurde sein Gesichtsausdruck doch etwas melancholisch. Dann würde der schmilzende Schnee die immer noch auf den verlassenen Schlachtfeldern der letzten Wochen liegenden Gefallenen des Krieges freigeben. Und niemand würde sie heimholen und begraben können.....Gilbert seufzte leise, er schweifte ab. Und woher der Andere die Sonnenblumen herhatte, würde er schon früh genug erfahren.

Jetzt aber versuchte er erstmal, die dämliche Vodkabirne zu ignorieren, was nicht so einfach war, denn inzwischen hatte sich dieser von seinem Platz entfernt und hatte sich auf die andere Seite des Bettes gesetzt, wo der Preuße ihn mürrisch anblickte. Das konnte doch jetzt echt nicht wahr sein! Musste der denn dauernd vor seiner Nase rumsitzen und ihn nicht einmal in Ruhe lassen? Er knurrte unwillig "Geh mir aus der Sicht, Vodkabirne!" zischte er, denn eigentlich wollte er sich grade wirklich nur ausruhen, um so schnell es ging wieder fit zu werden und einen weiteren Fluchtversuch starten zu können. "Aber неопытная лыжница~ Ich mach doch gar nichts. Ich pass doch nur auf dich auf. Und ich will dich eben ansehen~ Du siehst doch so niedlich aus~" entgegnete der Russe mit einem Tonfall, der ihm so gar nicht gefiel. Dabei spürte er auch zum widerholten Male die Finger durch sein Gesicht gleiten "lass das! Du hast doch noch was anderes zu tun als mich zu nerven!" fauchte er noch, woraufhin sich der Größere erhob und zur Zimmertür ging "Du hast recht. Ich muss noch so einiges kümmern." meinte dieser schließlich und war auch schon aus dem Raum verschwunden.

Alleingelassen blieb Gilbert im Bett liegen und starrte vor sich hin. Was nun? Er wusste es nicht so genau. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als im Bett zu bleiben. Also schloss er die Augen wieder und versuchte wieder etwas schlaf zu finden, denn das half ja auch dabei, sich zu erholen.

Eine ganze Weile dauerte es, bis er einschlief und auch nochmals einiges länger, bis er wieder aufwachte, den Geruch von frisch gemachten Königsberger Klopsen in der Nase. Das wunderte ihn doch sehr. War er etwas wieder zu hause? Nein, das konnte wohl nicht sein. Schließlich war da immer noch dieser Hauch von Vodka, der alles hier durchzog. Er seufzte leise, als er sich soweit es ging aufsetzte, was jedoch mit Schmerzen verbunden war. Gilbert spürte gradezu die hoffnungsvollen Blicke des Russen, der mit dem dampfenden Teller vor dem Bett stand und einfach wollte, das der Andere nun doch endlich mal was freiwillig essen würde, das er gekocht hatte und sich nicht verweigerte. Damit hatte sich der Andere aber ganz gewaltig geschnitten! Wütend funkelte er den Russen an, ehe er ihm ein "Du glaubst dich nicht im ernst, das ich esse, was du gekocht hast! Verdammter Russe!" gradezu entgegenspuckte, denn am liebsten hätte er ihm ins Gesicht oder zumindest auf die blöden braunen Winterstiefel gespuckt, um seinen Hass nochmals zum Ausdruck zu bringen, doch dafür stand Ivan einfach zu weit weg. Enttäuscht blickte ihn der Abegewiesene an und seufzte leise "ich will doch nur nett sein....." murmelte er, immer noch den dampfenden Teller in den Händen haltend. "Außerdem magst du doch Königsberger Klopse,да? Die hab ich extra für dich gemacht." fügte er noch hinzu. Wieder knurrte der Albino unwirsch "Steck sie dir sonst wo hin! Ich ess nur die, die ich selbst oder Ludwig gemacht haben! du hast sicher wieder irgendwas anderes reingetan! Ich trau dir nicht!" warf er dem enttäuschten Russen entgegen, der sich jetzt aber doch wirklich Mühe gemacht hat und auch wirklich nichts in die Soße oder die Klopse gemischt hatte, was Preußen hingegen erwartet hatte. Verstand dieser verdammte Typ eigentlich nicht, das er nicht essen wollte was die Vodkabirne gekocht hatte.

Leicht kopfschüttelnd stand der blonde Mann dann jedoch auf und verließ das Zimmer. Nun gut. Wenn er ihm so nicht seine Zuneigung klarmachen konnte, dann musste es eben anders gehen. Jetzt aber ging er erstmal wieder und befasste sich mit seinen Staatsangelegenheiten, die konnte er ja für Gilbert nicht die ganze Zeit vernachlässigen.

Dieser jedoch blieb weiter im Bett liegen, etwas anderes konnte er im moment ohnehin nicht, da ihm sein ganzer Körper noch weh tat. Er konnte eigentlich froh sein, das er einmal ein Land gewesen war und damit nicht allzu lange brauchte, um sich wieder zu erholen und doch dauerte es ihm eindeutig zu lange. Schließlich wollte er keine Sekunde verlieren, um wieder hier abhauen zu können.

Eine ganze Weile konnte er sich nun in Ruhe erholen, kam auch wirklich zum schlafen, ohne das Ivan ihn unnötig nervte.

In den nächsten Tagen hatte er weitestgehend seine ruhe und sah seinen ungewünschten Krankenpfleger nur dann, wenn dieser sich um seine Wunden kümmerte oder ihm Essen brachte, das er ohnehin nicht anrührte und so immer wieder dazu genötigt werden musste. So kam es auch, das der Albino sich jeden Tag einen Kampf mit dem Anderen lieferte, um nicht essen zu müssen, den er leider jedes Mal verlor, zu seinem Missfallen. Sonst aber ließ ihn der Russe in Ruhe.

Ein Glück für ihn war er ja doch noch sowas wie eine Nation und hatte eine entsprechend große Selbstheilungskraft. Daher dauerte es auch nicht lange, bis er wieder größtenteils auf dem Dampfer war. Außerdem dachte er, das er jetzt endlich mal seine Ruhe hatte, hatte sich Ivan doch den Morgen über schon nicht sehen lassen. Doch da wurde er bitter enttäuscht......
 

дурак = Dummkopf

Hinterhalt!

Den ganzen Morgen über hatte er nichts von dem Drecksrussen gehört oder gesehen, was ihn doch etwas mehr entspannen ließ und so schlummerte er auch friedlich in dem zugegeben sehr gemütlichen und weichen Bett, wodurch er die leisen Schritte nicht hörte, die sich seinem Bett näherten.

Das erste, was er wieder mitbekam, war eine kalte Hand, die ihm über die Wange strich. Murrend drehte er den Kopf weg, doch wurde er aufgehalten durch die Hand auf der anderen Seite. Widerwillig öffnete er die Augen und funkelte den lächelnden Russen an. "was willst du?" grummelte er und wollte sich aufrichten, was nicht möglich war und er stattdessen mit einem Ruck wieder in den Kissen landete. "Was zum....?!" fluchte Gilbert und starrte zu seinen Händen, die am Bettgestell gefesselt waren. "Du mieses Schwein!!!!!" wetterte der Gefesselte und zerrte an eben diesen Handschellen herum, versuchte sich zu befreien "nanana~ nicht so wild, кролик~ Ich will jetzt meine Belohnung haben, nachdem ich mich so um dich gekümmert habe,да~" entgegnete die Soviet Union mit einem Lächeln, das jedoch an Kälte zugenommen hatte. Auf die Worte des Größeren hin zappelte er nur noch stärker herum und zerrte an den Fesseln herum. Das passte ihm so überhaupt nicht und das zeigte er ihm auch, hätte ihm, wenn es möglich gewesen wäre, auch das Gesicht zerkratzt.

Davon jedoch ließ sich Ivan nicht im Geringsten beeindrucken oder von irgendwas abhalten. Stattdessen strich er dem Liegenden zuerst über die Wange, dann über den Hals, nur um dann zu dessen Brust zu gelangen und langsam genüsslich das Schlafanzugoberteil aufzuknöpfen. Was sollte das?! Der blöde Vodkasäufer wusste doch genau, das er nichts von ihm wollte und ihm niemals das geben würde, was er wollte. Zumindest nicht freiwillig, so viel stand fest!

Allerdings ließ sich eben Jener nicht davon abhalten, die Knöpfe zu öffnen und das Oberteil so weit bei Seite zu schieben, das er gemütlich an dessen nun nackte Brust kam, über die nun kalte Finger wanderten und ein verdammt unangenehmes Gefühl hinterließen, überall, wo sie ihn berührten. Langsam aber sicher breitete sich eine Gänsehaut hat, jedoch nicht weil es ihm so gut gefiel, sondern einerseits von der Kälte der Finger und dann noch von seiner Abscheu gegenüber diesem großen Mann, der sich da über ihn gebeugt hatte. Und eben Jener näherte sich nun immer weiter seinem Gesicht, bis sogar die nach Vodka schmeckenden Lippen die des Preußen, der sie zusammenpresste, streiften und sie auch gleich danach verschlossen, auch wenn der Kuss unerwiedert blieb. Im Gegenteil, Gilbert drehte seinen Kopf so gut es ging weg und versuchte so den Lippen zu entgehen.
 

(wie bei dem letzten Kapitel: befindet sich noch in Arbeit und wird noch fortgesetzt^.~)



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Shunya
2012-01-17T16:43:37+00:00 17.01.2012 17:43
Oha, Ivan geht ja ganz schön ran. O.o
Armer Gilbert, damit hatte er bestimmt nicht gerechnet. Bin schon gespannt, wie es weitergeht!!!
Von:  Shunya
2011-12-03T02:00:32+00:00 03.12.2011 03:00
Klasse Fanfic. :) *I luv Hetalia*
Die Verbindungen zwischen den Charakteren und den Ländern hast du geschickt umgesetzt und in die Geschichte integriert. Sehr interessant. Auch die Story an sich, gefällt mir total. Und ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht mit den Beiden.
Ist echt süß, wie sich Ivan um Gilbert kümmert. ;P
Freue mich schon auf das nächste Kapitel!!!!!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2011-11-27T19:19:36+00:00 27.11.2011 20:19
Ich liebe RussiaxPrussia und deine FF ist wirklich toll *-*
Kann es kaum erwarten, bist du weiter schreibst! Einfach awesome!
Und das Bild von Ivan bei den Charakterbeschreibungen ist einfach nur... unbeschreiblich xDD Liebe♥

Von:  Koenigsberg
2011-11-22T22:30:44+00:00 22.11.2011 23:30
Es wird spannend~
Ich mag die "böse" Seite Russlands >D

auch wenn die Kapitel etwas kurz sind... ich mag die FF
(ich weiß, wie schwer es ist, was anständiges aufs Blatt zu bekommen oder wie lange das dauern kann~)
*dich anfeuer*
Von:  Uschi-Olga
2011-02-08T17:45:36+00:00 08.02.2011 18:45
die ff fängt ja schonmal gut an^^
will unbedingt weiter lesen


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