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Lerne nur das Glück zu ergreifen...

... denn es ist immer da [SasuSaku]
von

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Sieh, das Gute liegt so nah

Wünsche euch viel Vergnügen beim lesen (;
 


 

Willst du immer weiter schweifen?
 

Sieh, das Gute liegt so nah.
 

Lerne nur das Glück ergreifen,
 

Denn das Glück ist immer da.
 


 


 

„Bitte was? Naruto und Hinata haben sich getrennt?“, rief eine rosahaarige Frau aus und verschluckte sich dabei an ihrem Kaffee.
 

Diese Frau war Sakura Haruno, blasse Haut, treue Augen und dann diese rosa Haare.

Eine ungewöhnliche Schönheit…

Geschockt sah sie zu ihrer Mitbewohnerin Ino Yamanaka hinüber.

Ino war ein Model und sie sah auch wahrlich danach aus.

Eine Schönheit, wie sie im Buche stand.

Blond, blauäugig und kein Makel war zu erkennen.
 

„Komm Sakura. Jeder hat damit gerechnet, dass es mal passiert…“, seufzte sie und sah sich suchend nach einem Kellner um.

Die beiden saßen in einem gemütlichen Cafe, welches eine angenehme Wärme durch die honiggelben Wände ausstrahlte und das Flair von früheren Zeiten, durch den alten Parkettboden, weckte.

Die Tische waren rund und auf diesen lagen hellblaue Tischdecken. Und die Sitzmöglichkeiten bestanden aus gemütlichen, blauen Sesseln.
 

„Damit gerechnet? Niemals. Gut, Naruto ist sehr Chaotisch und Hinata musste ihn immer zur Ruhe bringen… aber das ist doch kein Grund!“

Ino sah ihre Mitbewohnerin skeptisch an. „Das meine ich doch gar nicht…“

Doch die blonde Schönheit wurde prompt von Sakura unterbrochen.

„Die beiden waren das Traumpaar schlechthin. Ich kann das so nicht akzeptieren. Das ist ja fast so, als hätte sich Eric von Arielle getrennt… oder Aladin von Jasmin! Schier unmöglich.“

Die Rosahaarige hatte vor Aufregung gerötet Wangen und sie warf ihre Hände, während ihren Erklärungsversuchen, durch die Luft.
 

„Verdammt Sakura! Lass mich doch mal aussprechen“, rief Ino zynisch dazwischen.

Das war doch unglaublich. Niemand hatte das Recht sie zu unterbrechen. Nicht mal ihre Mitbewohnerin.
 

„Okay. Dann rede. Ich werd wohl nicht dazwischen quatschen“, murmelte Sakura.

„Nein. Du garantiert nicht“, sagte Ino mit einer ironischen Stimme und wollte gerade zum nächsten Satz kommen, als sie ein weiteres Mal unterbrochen wurde.

Diesmal von einer Kellnerin, die Ino zuvor gerufen hatte.
 

„Was kann ich für Sie tun?“

Laut seufzte Ino. Nie kam sie heute zum ausreden. Eindeutig nicht ihr Tag.

„Ich würde gerne zahlen.“

Die Kellnerin nickte und nahm Inos Geld entgegen.

Sakura hingegen sah aus dem Fenster hinaus auf die Straßen.

Der Schnee fiel sachte auf die Kleinstadt nieder und hinterließ einen weißen Film auf den Straßen, Bäumen und Autos. Es sah aus wie Puderzucker.

Weihnachten war so greifbar nahe und dann sollte sich das Paar schlechthin trennen? Zu Zeiten der Liebe?

Unfassbar.
 

„Sakura. Tut mir Leid ich muss los. Ein Fototermin“, sagte auf einmal Ino und die Haruno wurde so aus ihren Gedanken gerissen.

„Aber? Du wolltest doch gerade was sagen?“, fragte Sakura sichtlich verwirrt.

Ino rollte mit den Augen. Manchmal machte Sakura den Eindruck, als wäre sie total zerstreut. Wie gut, dass sie nur Fotografin war und keine anderen Menschen gefährden konnte.

Sie driftete einfach zu oft in ihre Traumwelt ab.

„Das hat Zeit. Ich muss echt los. Mein Taxi wartet“, sagte sie mit einem Augenzwinkern und deutet auf ein Auto, welches am Straßenrand stand.

Sakura nickte knapp und erwiderte nur: „Grüß Shikamaru mal ganz lieb von mir.“

„Woher willst du wissen, dass ich ihn herbestellt habe?“

Nun war es Sakura, die die Augen verdrehte. „Du schwärmst doch immer von ihm.“

„Ich bitte dich. Ich bin Model und er mein Fahrer. Was sollen die Leute denken.“
 

Mit diesen Worten schnappte sich die Yamanaka ihren Mantel und verschwand aus dem Cafe.

Ließ die nachdenkliche Sakura alleine, die schon wild Pläne in ihrem Kopf schmiedete.
 

~*~
 

Sakura Haruno hatten einen Plan.

Es war der Plan schlechthin.

Wie gut, dass sie Fotografin war, da konnte man gewisse Gründe finden um zwei Leute zu sich zu bestellen, die Model standen.

Und diese zwei Leute waren Hinata Hyuuga und Naruto Uzumaki.

Das einzige Problem war, dass keiner von den beiden wusste, dass es ein Shoot für Zwei war.

Ein Problem, welches sicher schnell zu lösen war.
 

Zufrieden besah sich Sakura ihre Kulisse.

Etwas außerhalb der Kleinstadt gab es eine atemberaubende Schneelandschaft.

Man sah nur den weiten, weiten Schnee und das einzige, was die Aufmerksamkeit weckte, war eine alte Eiche.

Die Äste trugen noch etwas von dem Schnee und an diesen Ästen hing eine kleine, alte und morsche Schaukel.

Es sah so romantisch aus.
 

Da der Wind und somit der Schnee stärker wurden, zog Sakura sich ihre weiße Mütze weiter auf die Ohren und vergrub ihr rotes Näschen in den Schal.

„Hallo Sakura“, sprach auf einmal eine liebliche Stimme.

Überrascht drehte sich Sakura um und entdeckte Hinata, die auf sie zuging.

Hinata hatte glatte schwarze Haare und ihre Haut war so schön blass und zart.

Ihr gesamtes Wesen wirkte so ruhig und zerbrechlich. Wie eine Porzellanpuppe.
 

„Wie bist du denn hier her gekommen?“, fragte Sakura und gab ihrer besten Freundin einen Kuss auf die Wange.

Hinata lächelte schüchtern. „Ich liebe den Schnee und da bin ich einfach mal gelaufen.“

Sakura musste ebenfalls lächeln.

Naruto und Hinata waren wirklich wie Tag und Nacht.

Während er den Sommer liebte, braungebrannt war, blonde Haare hatte und der lauteste und tollpatschigste Chaot der Welt war, war Hinata ruhig, besonnen und sehr schüchtern. Nie würde sie Worte wählen, ohne nachzudenken. Sie wollte niemanden verletzten.
 

„Du beeindruckst mich immer wieder aufs Neue“, sagte Sakura und lächelte sie an.

Jetzt musste nur noch Naruto kommen. Leider war Hinata immer überpünktlich und Naruto zu spät…
 

„Aber du hast dir echt was Schönes ausgesucht. Eine ruhige Atmosphäre. Ich kann nur immer wieder deine Kreativität loben“, sagte Hinata leise und lief mit langsamen Schritten auf die Schaukel zu.

„Danke. Wie läuft es denn im Moment so im Job?“, versuchte nun Sakura Hinata vom Shoot abzulenken, um Zeit zu schinden.

Naruto sollte bloß schnell kommen.

„Oh. Na ja. Ich werde in nächster Zeit wohl zeitlich sehr eingebunden sein“, antworte Hinata mit einem traurigen Blick.
 

Sakura legte den Kopf schief und runzelte die Stirn. „Wieso?“

Gerade als Hinata antworten wollte, hörten beide Frauen ein unglaubliches Reifenquietschen und drehten sich erschrocken zu der Geräuschkulisse um.

Vor ihnen kam ein roter Sportwagen zum stehen und Hinatas Blick entgleiste.

„Das…das ist doch… Narutos?“
 

Vorsichtig sah Sakura zu ihrer besten Freundin hinüber und betete, dass nun alles so verlief, wie sie es sich gewünscht hatte.

Doch Träume sind Schäume, so sagt man doch. Oder?
 

Die Autotür wurde mit einem kräftigen Ruck aufgerissen und ein wütender Blondschopf stieg aus.

„Was wird das hier?“

„Oh.. Naruto.. Ich kann da nichts für… ich…“ Doch Hinatas Stimme versagte.

Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und stieß hörbar die Luft aus.

„Wir hatten doch über alles gesprochen. Also wieso bestellst du mich unter so einem Vorwand hier her?“
 

Hinata zitterte am ganzen Körper und Tränen bahnten sich über ihre Wangen. „Ich… ich wusste nicht…“

Naruto schüttelte den Kopf. „Es war falsch hier her zu fahren…“

Nachdem er dies sagte, stieg er ins Auto und fuhr mit einer enormen Geschwindigkeit davon.

Doch Sakura hatte in seinem Blick eine gewisse Traurigkeit ausmachen können.

Hier ging doch nichts mit rechten Dingen zu…

„Hinata! Ich glaube er liebt dich noch. Du darfst nicht aufgeben… ich…“
 

Doch weiter kam Sakura nicht, denn Hinata unterbrach sie.

„Schweig. Bitte. Ich will und kann nichts von dir hören. Wieso tust du so was? Jetzt hasst er mich sicher noch mehr!“, rief sie wütend aus und machte auf dem Absatz kehrt.

„Hinata warte!“, rief Sakura und wollte ihr hinterher rennen, doch Hinata drehte sich noch mal zu ihr um.

Ihr Gesicht war nur so von Tränen überfüllt und ihre ganze Gestalt wirkte gebrochen.

„Lass mich… okay?“

Mit diesem Worten rannte die Hyuuga, so gut wie es im Schnee ging, weiter.

„Verdammt!“, rief Sakura und stieß mit ihren Füßen den Schnee weg.

Ihr genialer Plan ging daneben.
 

~*~
 

Traurig saß Sakura in einer Bar an der Holztheke.

Diese Bar war ehr dunkler gehalten und bestand aus Holzwänden und einem Holzboden.

Die Lampen, die an der Decke herunterhingen, spendeten nur spärlich Licht und die Tische und Stühle waren auch aus Holz.

Man könnte sie glatt als Schmuddelbar bezeichnen.
 

Sakura seufzte laut und nahm sich einen Schluck von ihrem kühlen Bier.

Sie hatte doch eindeutig gesehen, dass Naruto es weh tat so herzlos zu Hinata gewesen zu sein.

Und Hinatas Reaktion verstand sie auch nicht. Noch mehr hassen?

Wieso bitte? Hinata würde nie etwas Schlimmes tun… und um Narutos Zorn auf sich zu lenken, müsste man wirklich etwas sehr Schlimmes machen.

„Gott! Das Nachdenken macht verdammte Kopfschmerzen!“, rief sie sauer aus.

„Es wundert mich eh, dass du das kannst.“
 

Sakura schlug sich die Hände vor das Gesicht. Auch das noch…

Da grübelte sie über Naruto und Hinata und dann kam er. Ihr schlimmster Alptraum.

Sasuke Uchiha.

Frauenmagnet schlechthin. Emotionslos und der Uchiha Erbe.

„Lass mich einfach zufrieden. Ich habe keine Lust mit dir zu diskutieren“, murmelte sie erschöpft und trank den letzten Schluck ihres Bieres.

„Wir diskutieren nie. Du lässt dich von mir immer erniedrigen. Das ist ein Unterschied“, sagte er und setzte sich auf den Barhocker neben sie.
 

„Bitte lass mich einfach in Ruhe.“

„So schlecht drauf? Das kenn ich aber gar nicht von dir Pinky.“

Wütend schielte sie zu dem Schwarzhaarigen und seufzte dann laut.

Musste Gott sie so strafen?

Der ganze Tag lief schief und dann kam auch noch er?

„Normalerweise wärst du mir jetzt um den Hals gesprungen“, sprach der Schwarzhaarige und bestellte nebenbei zwei Pinnchen mit Schnaps.

„Du musst alte Sachen nicht aufwärmen. Da waren wir in der Grundschule“, verteidigte sich Sakura und wunderte sich wieso Sasuke ihr ein Pinnchen Schnaps hinstellte.

„Was?“

„Sehe es als art Muntermacher an“, sagte er gelangweilt und hielt Sakura sein Pinnchen zum anstoßen hin.

Diese ging verwirrt darauf ein und trank dann den Schnaps in einem Zug leer.

Ihr gesamter Hals fing an zu brennen und ihr wurde mit einem Mal schwummrig. Zu gut kannte sie die Wirkung vom Alkohol, aber es half immer wieder aufs Neue.
 

„Also, was ist los?“, fragte Sasuke nach einer Weile der Stille.

„Wieso interessiert dich so was auf einmal?“, fragte Sakura verwirrt.

Sasuke Uchiha war schon immer ein Mensch, dem sein eigenes Wohl am wichtigsten war. Das war schon damals in der Grundschule so. Er hatte ihr erbarmungslos Körbe gegeben und nicht auf ihre Gefühle geachtet. Auf der weiterführenden Schule ging es so weiter, dass er zwar hin und wieder mit ihr sprach, doch größtenteils wurde sie von ihm ignoriert.

Und dann hatten sie sich eine Zeitlang nicht wieder gesehen, bis Naruto dann mit ihrer besten Freundin zusammen kam und sie durch das frühere so glückliche Paar, Sasuke wieder vom neuen kennen lernte.

Er war Emotionslos wie eh und je, aber Naruto hatte ihn positiv verändert. Sie konnte nicht sagen inwiefern, doch irgendetwas hatte sich bei Sasuke verändert.

Das einzig Negative an ihm war nun, dass er nie eine Gelegenheit ausließ, sie zu ärgern.

Schrecklich.
 

„Mein Berater hat mir geraten, etwas offener zu werden. Es könnte sonst schwer werden, als Oberhaupt der Uchihas zu arbeiten.“

Stimmt, Sasuke arbeitete unter der Führung seines Vaters und hatte daher einen eigenen Berater, der ihm Tipps und Tricks zeigte.

„Stimmt. Als gefühlsloser Klotz ist das echt schwer…“

„Also nun erzähl es mir einfach“, sagte Sasuke und umging somit Sakuras sarkastische Bemerkung.

„Du weißt doch was los ist. Naruto ist doch dein bester Freund…“, flüsterte Sakura betrübt und nahm sich eine Salzstange, die auf einem Teller auf der Theke stand.

„Die Trennung ist mir durchaus bekannt“, sagte Sasuke und runzelte die Stirn.

„Dann erzähl ich dir ja nichts neues“, sagte Sakura giftig und wollte aufstehen und gehen.

Doch Sasuke war ebenfalls aufgestanden und hielt sie am Arm fest.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass du deswegen so komisch drauf bist. Es hat doch seine Gründe.“

Wütend riss Sakura sich von ihm los und musterte ihn sauer.

„Ihr immer mit euren verdammten Gründen! Du und Ino. Ich hasse das. Was sind das schon für simple Gründe…Die beiden waren so perfekt!“
 

Sasuke strich sich durch die Haare. „Ich glaube du kennst die Gründe nicht. Sie sind nämlich nicht so simpel wie du sie darstellst…“

Wütend verschränkte Sakura die Hände vor der Brust und musterte ihn. „Und was wären das bitte für Gründe?“

„Hinata wird in ihrer Firma sehr eingebunden. Ihr Vater will, dass sie schon bald diese übernimmt und Naruto hat die Chance bekommen ins Ausland zugehen. Er hat ein Angebot von einem Fußballtrainer bekommen. Ein halbes Jahr Training und dann kann er vielleicht Profispieler werden. So wie er immer wollte.“
 

Sakuras Augen weiteten sich und auf einmal kreisten so viele Gedanken in ihrem Kopf herum.

Ino wollte ihr den Grund doch sagen, Hinata hatte erklärt, dass sie viel arbeiten müsste und Naruto tat die Trennung genauso weh wie Hinata.

Alles was an diesem Tag geschehen war, machte auf einmal so viel Sinn….

„Oh mein Gott“, flüsterte Sakura nur und sie bemerkte, wie eine angenehme Schwärze sie umgab und sie nur noch ein Rauschen wahrnahm.

Die Beine gaben nach und sie bemerkte nur noch, wie zwei starke Arme sie umfassten.

Dann war alles schwarz.

Es war einfach alles zu viel.... viel zu viel
 

~*~
 

Sakuras Augenlider flatterten und sie bemerkte, dass sie auf einem klebrigen Fußboden lag.

Plötzlich kam ihr der ganze Tag wieder in den Sinn und sie setzte sich mit einem plötzlichen Ruck auf.

Doch dies war keine so gute Idee, wie sie feststellen musste.

Ein unglaublicher Schwindel überkam sie.

Kraftlos wollte sie sich schon wieder nach hinten fallen lassen, doch sie wurde auf einmal am Rücken gestützt.

Sie blinzelte ein paar Mal und erkannte dann Sasuke Uchiha.

„Geht’s wieder besser?“, fragte er etwas besorgt.

Die Rosahaarige sah ihn daraufhin verwirrt an.

Sasuke Uchiha und besorgt? Das passte nun überhaupt nicht.

Was war denn heute mit ihm los?

„Ich...oh.“

Sasuke runzelte die Stirn. „Sieht wohl nicht so aus.“

„Nein. Alles okay. Außer das ich auf einem klebrigen Boden sitze“, fasste sich Sakura wieder ziemlich schnell.

„Tut mir Leid Prinzessin. Hätten Sie mir fünf Minuten vorher bescheid gegeben, hätte ich den roten Teppich ausgerollt“, sagte Sasuke und seine Stimme klang kalt.

Er ließ sie los, stand auf und lehnte sich an die Holztheke.
 

Sakura, die mit dem plötzlichen fehlen der Stütze nicht gerechnet hätte, stürzte wieder nach hinten und stieß sich dabei leicht den Kopf. „Au. Verdammt! Was soll das?“

„Wer solche Sprüche klopfen kann, braucht keine Hilfe“, sagte der Schwarzhaarige und musterte sie.

Langsam setzte Sakura sich auf und hielt sich den schmerzenden Kopf.

„Wie lange war ich weg?“

„Nur fünf Minuten.“

Sakura stand auf und hielt sich aufgrund ihrer wackeligen Beine an einem Stuhl fest.

„Wunderbar. Dann habe ich ja zeit um Naruto zu besuchen. Es gibt da einiges zu klären…“, flüsterte sie mehr zu sich selbst, aber Sasuke verstand jedes Wort.
 

„Was willst du denn klären?“, fragte er daraufhin.

„Ach, das ist meine Sache. Ich werde dann mal“, sagte sie und ließ den Stuhl los.

Mit zittrigen Schritten ging sie auf den Ausgang zu.

„Ich gehe davon aus, dass du für mich zahlst“, sagte sie mit einem Augenzwinkern und ließ Sasuke alleine in der Kneipe stehen.

Genervt fuhr sich Sasuke durch die Haare. Diese Frau raubte ihm noch jeden Verstand.

„Das macht dann 20Euro“, hörte Sasuke auf einmal eine Stimme sprechen.

Er knallte dem Kellner das Geld auf die Theke und beschloss der Rosahaarigen zu folgen...
 

~*~
 

Sakura klingelte an Narutos Tür Sturm und es war ihr egal, dass es nun schon weit über 22Uhr war.

Sie musste das nun alles aufklären, musste ihm erklären, dass alles ihre Idee war. Hinatas Unschuld beweisen.

Nach endlos langen warten, öffnete Naruto die Tür und sah sie verwirrt an. „Hallo. Was gibt’s? Ich kann grad nicht so… Hina…“

Doch Sakura ließ Naruto nicht ausreden und stürmte an ihm vorbei in die Wohnung.

„Es tut mir so leid. Das war nicht Hinatas Idee. Das ist alles auf meinem Mist gewachsen. Ich wollte doch nur etwas Gutes tun zu Weihnachten, aber wusste nicht mal den Grund eurer Trennung. Du musst unbedingt mit Hinata reden…“
 

Doch die Rosahaarige stoppte mit ihren Erklärungsversuchen, als sie Hinata vor sich stehen sah.

Diese hatte eine Tasse Tee in der Hand und lächelte sie lieb an.

„Was machst du denn hier?“, fragte Sakura auch sogleich.

Naruto war neben Sakura getreten und klopfte ihr auf die Schulter. „Ich wollte dir gerade sagen, dass Hinata da ist. Sie wollte mit mir reden. Aber du lässt ja nie jemanden ausreden.“
 

„Ich…“. Sakura war diese ganze Situation so unangenehm.

„Es ist okay. Du wolltest nur etwas Gutes tun. Ich hätte nicht so gemein zu dir sein sollen. Es tut mir leid Sakura“, sagte Hinata und umarmte ihre beste Freundin.

Hinata war immer so lieb und die Ruhe in Person. Sie behielt immer einen klugen Kopf.

Ein wirklich wunderbare beste Freundin und auch für Naruto die beste Frau, die er hätte bekommen können.

Doch das Schicksal hatte es nicht gut mit ihnen gemeint und Sakura musste dies nun akzeptieren.
 

„Sakura. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich dich gerne rausschmeißen. Ich will mit Hinata einige Dinge klären…“, durchbrach Naruto die Zuneigung der besten Freundinnen.

„Klären?“, fragte Sakura, ließ aber von der kleinen Hinata ab.

„Ja… wie es nach seinem Training weitergeht. Das muss man alles berücksichtigen“, antwortete Hinata mit einem lächeln.
 

Noch während Sakura sanft von Naruto hinaus begleitet wurde, machte es in ihrem Kopf klick. Es war nur eine Trennung auf Zeit?
 

~*~
 

Sakura war wieder auf dem schneeweißen Hügel, den sie als Fototermin für Naruto und Hinata gewählt hatte.

Sie saß auf der morschen Schaukel und war von der Dunkelheit umgeben.

Nur die Lichter der Kleinstadt, die man vom Hügel aus sah, spendeten Licht.

Sie brauchte einfach die Zeit, dass was an diesem Tag passiert war, zu verarbeiten.

Wenn sie nur einfach vom Anfang an zugehört hätte… dann wäre das alles nicht passiert.

Sie musste leicht schmunzeln. Trotz allem galt hier auch: Ende gut, alles gut.
 

„Eine junge Frau sollte nicht so alleine in der Dunkelheit sitzen.“

Als sie die Stimme erkannte, verdrehte sie die Augen. Was machte er jetzt gerade hier?

„Was willst du Uchiha?“
 

Dieser stellte sich zu ihr und lehnte sich an dem Baum. „Ich wollte nur schauen, ob es dir nach dem Sturz auch wirklich gut geht.“

Sakura musterte ihn von der Seite. Er trug einen schwarzen langen Mantel und einen grau- schwarzen Schal dazu.

Egal was er trug, er wirkte damit immer so majestätisch, so unnahbar und so wunderschön.

„Anscheinend immer noch nicht…“, murmelte Sasuke und musterte die Haruno.

Diese sah ihn gerade verträumt an und ihre Augen glitzerten.
 

Doch so schnell Sakura in ihre Traumwelt verschwunden war, genauso schnell fand sie sich daraus hinaus. „Nein. Alles okay. Nur mein Kopf schmerzt etwas.“

„Dann ist ja gut“, sagte Sasuke und starrte hinunter auf die Kleinstadt.

Sakura tat es ihm gleich und eine angenehme Stille entstand.

Viel zu angenehm.

Die Rosahaarige musste zugeben, dass ihr die Nähe zum dem Uchiha gefiel.

Nach wie vor hatte sich über all die langen Jahre nie etwas verändert. Sie liebte ihn immer noch.

Ihn und seine kalte, abweisende Art. Irgendwie hatte er so ihr Interesse geweckt… Ein Mann, der schweigsam war, der meist gewählte Worte ausdrückte und eigentlich immer fair zu jedem war.

Er war einfach faszinierend für sie.
 

„Was machst du eigentlich hier so alleine?“, durchbrach Sasuke die angenehme Stille.

„Nachdenken“, gab Sakura die kurze Antwort.

Da Sasuke nichts mehr zu sagen schien, entschloss Sakura ehrlich zu sein und ihm alles zu erzählen, was ihr am diesem Tag widerfahren war.

„Weißt du, ich wollte es nicht wahrhaben, dass Naruto und Hinata sich trennen und ich wollte alles in die Wege leiten, damit sie es sich noch einmal anders überlegen. Aber ich habe alles nur verschlimmert. Erst du hast mir den Grund der Trennung erklärt… und dann merkte ich auch, als ich bei den Beiden war, dass nichts sie trennen kann. Sie kommen wieder zusammen. Das weiß ich einfach. Ich würde nur einfach auch gerne so etwas erleben…“
 

Eine Weile sagte keiner etwas und Sakura hatte schon Angst, ihm zuviel anvertraut zu haben.

Wenn man bedachte, dass Sasuke Uchiha eigentlich emotionslos war, waren das sicher zu viele Informationen für ihn. Doch sie wurde eines Besseren belehrt.
 

„Weißt du Sakura. Das Glück ist manchmal viel näher als man denkt. Manchmal besteht es aus zwei Seelenverwandten, manchmal aber auch aus zwei Menschen, die sich eigentlich nie ausstehen konnten. Man kann die Liebe nicht verstehen, doch sie kommt immer von alleine. Man muss nur die Augen offen halten und sich die Liebe und das Glück greifen, wenn sie so nah sind….“
 

Sakura sah ihn erstaunt an. Es konnten ja doch viele Wörter seinen Mund verlassen. Unglaublich.

„Du bist ja doch nicht so übel, wie ich immer gedacht hatte“, murmelte sie und lächelte ihn lieb an.
 

Er erwiderte ihr Lächeln leicht und stieß sich vom Baum ab. „Ich werde dann mal. Pass auf dich auf.“

Und mit diesen Worten ging er.

Die Rosahaarige sah ihm eine Weile nach und überdachte seine Worte.

Und als er nur noch ein kleiner schwarzer Punkt war, erkannte sie die Wahrheit, die in seinen Worten steckte.

Er liebte sie…
 


 


 

Fortsetzung folgt…. Vielleicht (;
 

"Glück", so flüchtig wie ein Wimpernschlag

Sooo... Da viele von euch diese Geschichte als Favo genommen haben und aufgrund der beiden lieben Kommentare konnte ich es mir nicht nehmen, die Fortsetzung zu schreiben. Ich hoffe sie gefällt euch und würde mich freuen, wenn ihr mit mitteilen könntet, ob euch das Ende gefällt xD
 

Viel spaß.
 

Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln.
 

Sakura Haruno hatte als Liebesengel kläglich versagt.

Da es ihr nicht sonderlich lag, anderen in ihren Beziehungen zu unterstützten, setzte sie sich als Ziel, ihr eigenes Liebesleben in Schwung zu bringen.
 

Nach der Unterhaltung mit Sasuke war einige Zeit vergangen.

Zeit in der sie über das Geschehene nachdachte und über seine Worte.
 

„Weißt du Sakura. Das Glück ist manchmal viel näher als man denkt. Manchmal besteht es aus zwei Seelenverwandten, manchmal aber auch aus zwei Menschen, die sich eigentlich nie ausstehen konnten. Man kann die Liebe nicht verstehen, doch sie kommt immer von alleine. Man muss nur die Augen offen halten und sich die Liebe und das Glück greifen, wenn sie so nah sind….“
 

Konnten diese Worte bedeuten, dass er sie liebte?

Immer und immer wieder hatte sie darüber nachgedacht und war zu dem Entschluss gekommen, dass sie es einfach versuchen musste. Versuchen auf sich aufmerksam zu machen.

Sie wollte ihm ein Geschenk machen, welches sie selbst erstellte. Etwas, was vom Herzen kam.

Das schien ihr am sinnvollsten.
 

Und so öffnete sie ihre Wohnungstür und trat voll gepackt mit zwei Einkaufstüten in diese ein.
 

Ein ungewöhnlicher Duft empfing sie. Ein Geruch, den sie in ihrer Wohnung noch nie wahrgenommen hatte.

Geschafft stellte sie die Einkaufstüten auf den Küchentisch und sah schockiert auf.
 

Vor ihr stand Shikamaru Nara, an der grünen Küchenzeile gelehnt und eine Zigarette in der Hand.

„Ich habe dich gar nicht bemerkt…“, stotterte sie etwas verunsichert.
 

Er nahm einen Zug von seiner Zigarette und stieß diesen zur Decke hinaus. „Du merkst so vieles nicht.“
 

Sakura fuhr sich mit den Händen genervt durch die Haare.

Was redete er da und ganz besonders, was machte er in ihrer Wohnung?

Doch die Frage wurde schnell beantwortet, als Ino in einem Nachthemd gekleidet in die Küche kam.
 

„Oh. Hallo Sakura. Was machst du denn schon hier?“, fragte sie und errötete etwas.

„Wir haben es 19Uhr. Da darf ich doch wohl wieder nach Hause kommen. Mich würde es allerdings viel mehr interessieren, was er hier macht“, antwortete die Rosahaarige und deutete auf Shikamaru, der gerade seine Zigarette in der Spüle ausdrückte.
 

„Er hat mich nur nach Hause begleitet.“

Ino fuhr sich nervös durch die Haare und versuchte ihr Nachthemd glatt zu streichen.
 

„Ja. Ist klar.“ Sakura schien Ino nicht so ganz ernst zu nehmen und machte sich an ihre Einkaufstüten zu schaffen.

Sie packte Mehl, Butter, Eier und vieles mehr aus.

Neugierig war Ino heran getreten und legte den Kopf leicht schief.

„Willst du unter die Kochprofis gehen?“, fragte sie.
 

Sakura sah sie kurz finster an und zerknüllte die Einkaufstüten.

„Nein. Ich möchte Plätzchen backen. Immerhin ist bald Weihnachten.“

„Du darfst aber nicht davon ausgehen, dass ich die dann esse“, neckte Ino sie und strich ihr dabei über den Kopf.
 

„Soll das heißen, dass meine Backkünste nicht genießbar sind?“, fragte die Rosahaarige.

„Du hast es erfasst. Die Person, die das essen muss, tut mir jetzt schon leid.“
 

Sakura ballte ihre Hände zu Fäusten. Was provozierte Ino sie so? Das war doch nicht zum aushalten. Da wollte sie Sasuke Plätzchen backen und dann wurde sie so demotiviert.
 

„Wie wäre es, wenn du einfach wieder mit Shikamaru in dein Schlafzimmer verschwindest und mich in Ruhe lässt“, ihr Ton klang gereizt und Ino merkte, dass es Zeit wurde zu verschwinden.

„Kein Problem.“
 

Sie tapste zu Shikamaru herüber und zog ihn mit sich in ihr Zimmer.
 

Und endlich war sie ganz alleine….
 

~*~
 

Plätzchen backen war wohl doch nicht so einfach, wie es sich Sakura erhofft hatte.

Ihre ersten Plätzchen hatten ungenießbar geschmeckt und die zweite Ladung war kläglich im Backofen verbrannt.

Genervt fuhr sie sich durch die ohnehin schon verklebten Haare und hockte sich vor den Backofen und sah gespannt zu, was die dritten Plätzchen so machten.
 

Wenn es so weiter ging, würde sie noch bis Mitternacht hier sitzen und immer neue Plätzchen backen.

Shikamaru hatte sich zwischendurch ohne ein Wort zu sagen verdrückt und Ino war noch nicht wieder aus ihrem Zimmer gekommen.

Wahrscheinlich hatte sie Angst vor Sakuras Fragen, die sie sich schon den ganzen Abend in ihrem Kopf zusammengesetzt hatte.

Da lief doch mit Sicherheit etwas.
 

Sie wurde aus ihren Grübeleien geholt, als es an der Wohnungstür klingelte.

Verwirrt stand sie auf und ging langsam auf diese zu.

Wer wollte denn um 22Uhr noch zu ihnen?

Vorsichtig öffnete sie die Tür und zum Vorschein kam ihre beste Freundin. Hinata Hyuuga.
 

„Was machst du denn hier?“, fragte sie verwirrt und ließ Hinata in die gemütliche Wohnung eintreten.

„Ach. Ich dachte man kann etwas reden. Nachdem ganzen durcheinander in der letzten Zeit.“

Hinata ging langsam auf die Küche zu und besah sich das Durcheinander, welches sich ihr bot.

Die Küchenzeilen waren voller Teig, der Tisch war mit Mehl bedeckt und auf dem Fußboden konnte man auch Mehl ausmachen.
 

„Versuchst du zu backen?“, fragte sie lächelnd und legte ihre Jacke auf einen Stuhl, der noch sauber erschien.

„Versuchen ist wohl das richtige Wort“, murmelte Sakura unsicher.
 

Hinata lächelte sie lieb an und ging mit zaghaften Schritten zum Radio rüber.

Dort suchte sie nach einem bestimmten Programm und als sie dieses gefunden hatte, wurde die Küche mit weihnachtlicher Musik erhellt.

„Mit Weihnachtsmusik klappt es viel besser zu backen. Ich helfe dir.“
 

Sakura musste lächeln. Hinata war wirklich ein Schatz.

So einem liebenswürdigen Menschen begegnete man wirklich selten.
 

„Du bist echt die Beste. Weißt du das?“, fragte Sakura sie lächelnd und nahm sie sogleich in die Arme.

Hinata erwiderte diese freundschaftliche Geste und schloss die Augen. „Wie du mir, so ich dir meine Liebe.“
 

Als die beiden auseinander gingen, schnüffelte Hinata mit ihrer Nase und sie schien verwirrt.

„Sag mal, kann es sein, dass es hier verbrannt riecht?“, fragte sie auch sogleich.

„Oh nein! Nicht schon wieder!“, rief Sakura und rannte zum Backofen.
 

Und dort lagen die verbrannten Plätzchen.
 

~*~
 

Es war weit nach Null Uhr, als Hinata und Sakura sich erschöpft auf die Küchenstühle niederließen.

Die Plätzchen lagen frisch gebacken auf einem Teller und die Küche war wieder blitze blank.

Hinata sei dank.
 

„Ohne deine Hilfe hätte ich das nie geschafft“, seufzte Sakura und man sah ihr an, dass sie unendlich froh war.

„Immer gerne. Und ähm. Was ich dir noch sagen wollte. Ich danke dir dafür, dass du alles in die Wege leiten wolltest um Naruto und mich einander näher zu bringen. Das bedeutet mir wirklich sehr viel.“
 

Ein angenehmer Schauer überkam Sakura und sie sah Hinata erstaunt an.

Sie dankte ihr für das Durcheinander, welches sie hinterlassen hatte?

„Ich verstehe nicht so ... Ich habe doch alles ziemlich …“
 

Weiter kam sie nicht, denn Hinata hatte das Wort erhoben.

„Wenn man bedenkt, dass du nicht wusstest, wieso die Trennung gewählt wurde, war es eine sehr liebe Idee. Wirklich. Nicht jeder würde so etwas machen. Das rechne ich dir sehr hoch an. Und nebenbei gesagt, durch das ganze Durcheinander, welches du angerichtet hast, haben Naruto und ich uns noch mal zum Reden zusammengesetzt. Man mag es kaum glauben. Wir sind zu einer Lösung gekommen.“
 

„Und die wäre?“
 

„Es ist erst mal eine Trennung. Solange verfolgt jeder seine eigenen Ziele und wenn Naruto dann wieder kommt, wollen wir schauen, ob sich etwas an den Gefühlen verändert hat“, sagte Hinata und ihre Stimme klang so zuversichtlich.

„Hast du keine Angst, dass diese sich verändern könnten?“, fragte Sakura.
 

„Nein. Ich glaube, dass unsere Liebe so stark ist, dass wir wieder zusammen kommen werden.“
 

Und diese Worte beeindruckten Sakura.
 

~*~
 

Nun stand Sakura in der eisigen Kälte, mit einem Geschenk bepackt und starrte die Klingel von Sasukes Wohnungstür misstrauisch an.

Sollte sie, oder sollte sie nicht?

Es kam ihm sicher komisch vor.

Erst gifteten sie sich nur an und auf einmal stand sie einen Tag vor Weihnachten mit einem Geschenk vor seiner Tür.

Laut seufzte sie. Ihre Füße fühlte sie aufgrund der Kälte schon nicht mehr und ihre Ohren wurden so unangenehm kalt.

Und somit beschloss sie sich, Nägel mit Köpfen zu machen und zu klingeln.
 

Eine lange Zeit geschah gar nichts. Überhaupt nichts.

Sie wartete eine schier endlose Zeit und ließ schon den Kopf hängen.

Er war nicht zu Hause.

Was dachte sie sich auch? Einfach vor seiner Tür zu stehen und zu hoffen, dass er da wäre.

Da hatte sie wohl falsch gedacht.
 

Sie wollte gerade gehen, als sie ein leises Poltern von Innen hörte und so beschloss sie, noch einmal zu klingeln.

Wieder wartete sie eine kleine Ewigkeit, welche sich jedoch gelohnt hatte, denn die Tür wurde geöffnet und vor ihr stand der Mann, zu dem sie wollte.

Sasuke Uchiha.

Doch er sah nicht so majestätisch und unnahbar aus, wie sonst immer.
 

Sie legte den Kopf leicht schief und musterte ihn besorgt.

Er hatte einen Trainingsanzug an und seine Gesichtsfarbe war noch blasser als sonst.

Seine Nase erschien leicht rötlich und er schien irgendwie zu zittern.

War der emotionslose Klotz etwa krank?
 

„Mit deinem Besuch habe ich aber gar nicht gerechnet“, sprach er heiser aus und öffnete die Tür soweit, dass sie eintreten konnte.
 

„Und ich habe nicht damit gerechnet, dass du auch mal krank werden kannst“, sagte sie und trat in seine Wohnung ein, das Geschenk fest an sich gepresst.

Leicht lächelnd schloss Sasuke die Tür und führte sie in sein Wohnzimmer.
 

Dort angekommen sah Sakura sich unsicher um.

Die Rollladen waren heruntergelassen, das Sofa war mit einem Kissen und einer warmen Decke ausgestattet und auf de Wohnzimmertisch lag eine Pizzaschachtel.

Die Luft in diesem Raum war stickig, was durch die Heizung kam, die dem Raum die Hitze spendete.
 

„Tut mir leid. Wie gesagt, ich habe nicht mit Besuch gerechnet“, sagte Sasuke, der hinter sie getreten war.

„Ich merke es“, antwortete Sakura schnippisch und ging auf den Wohnzimmertisch zu.

Dort nahm sie die Pizzaschachtel in die Hände und blickte schließlich Sasuke mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an. „Und das ist nun die Nahrung, die dich fit machen soll?“
 

„Ich habe nun mal keine Lust für mich zu kochen, wenn ich krank bin“, antwortete er.

Trotz seiner Heiserkeit, konnte er seiner Stimme diese gewohnte Kälte verleihen.

„So wirst du nie gesund“, seufzte sie und legte die Pizzaschachtel wieder auf den Tisch, wo auch ihr Päckchen lag.
 

„Aber ich habe eine Idee, die dir helfen wird.“

Lächelnd schritt sie auf ihn zu und umfasste seine Hand.

Diese Geste war so zart, leicht und unbewusst.

Doch als sie die Wärme seiner Hand spürte, merkte sie, wie sich ihr Herzschlag verdoppelte. Es schlug so schnell und über ihren ganzen Körper breitete sich eine Gänsehaut aus, obwohl ihr zeitgleich so heiß wurde.

Schnell ließ sie seine Hand los und sah vorsichtig auf.

Sein Gesicht zeigte keinerlei Emotionen.
 

Es entstand eine peinliche Stille, in der sie sich nur ansahen und bewegungslos erschienen. Sie waren sich so nah und in Sakuras Kopf kreisten so viele Gedanken, sodass ihr schwindelig wurde.

Wieso machte er nur so etwas mit ihr? Wieso hatte er so eine Gewalt über ihre Gefühle?
 

„Und was für eine Idee?“, durchbrach Sasuke plötzlich die Stille.
 

Der magische Moment schien zerstört und Sakura stolperte einige Schritte zurück.

„Was?“, fragte sie und fuhr sich durch die Haare.

„Du hattest eine Idee erwähnt, die mir helfen wird.“

„Ach, ja. Richtig. Ein Schneespaziergang.“
 

„Bitte?“

Nun sah Sasuke sie erstaunt an.

„Klar. Frische Luft tut deinem kranken Körper sicher gut. Los! Zieh dir was Gescheites an und dann gehen wir los“, antwortete Sakura und schob Sasuke aus dem Wohnzimmer.
 

Er ließ es mit sich geschehen.
 

~*~
 

Sakura und Sasuke gingen schweigend durch einen Wald und der Schnee knirschte unter ihren Füßen.

Seit sie losgegangen waren, herrschte eine angenehme Stille über sie und keiner der beiden dachte daran, diese zu unterbrechen. Sie hingen ihren Gedanken nach.
 

Unsicher sah Sakura zu Sasuke und dachte nochmals an seine Worte von damals. Mit der Liebe und dem Glück.

Konnte es sein, oder nicht? Es war eine 50/50 Chance.

Doch je länger sie darüber nachdachte, umso unsicherer wurde sie.

Vielleicht hatte sie auch zuviel hineininterpretiert?
 

Sie war so in Gedanken versunken, dass sie den Ast, der tief im Schnee begraben war, nicht bemerkte und stolperte.

Fast hätte ihr Körper mit dem kalten Schnee Bekanntschaft gemacht, doch sie wurde von zwei starken Armen umfasst.
 

Sie keuchte erschrocken auf, als sie auf einmal zurückgezogen wurde und mit ihrem Rücken gegen Sasukes starke und warme Brust gedrückt wurde.

„Vorsichtig“, flüstere er in ihr Ohr und augenblicklich bekam Sakura eine Gänsehaut.
 

Sasuke legte langsam seine Arme um ihren Bauch, drückte sie etwas näher an sich und legte dann sein Kinn vorsichtig auf ihre Schulter ab.
 

Sakura schloss die Augen und versuchte ihren Herzschlag unter Kontrolle zu bringen.

Wieder einmal schlug es viel zu schnell und in ihren Magen empfand sie auch ein seltsames Gefühl.

Wie war das noch mal mit der 50/50 Chance?

Nach seiner jetzigen Reaktion konnte man mit einer viel größeren Chance rechnen.

Sie war sich schon fast sicher, dass er mehr als Freundschaft für sie empfand.
 

„Sasuke?“, fragte sie leise.

„Ja?“
 

Stille.
 

Ihr Kopf war leer gefegt. Welche Worte wollte sie wählen?

Wie würde er auf ihre Frage reagieren?

Angst machte sich in ihrem Körper breit.

Angst, dass sie die ganze Situation so falsch verstanden hatte.
 

„Was ist los Sakura?“, fragte Sasuke nochmals nach, als er merkte, dass Sakura nichts sagte.
 

Sakura löste sich aus der Umarmung und drehte sich um, sodass sie Sasuke in die Augen sehen konnte.

Sie waren sich zwar immer noch sehr nah, doch die angenehme Wärme war fort und Sakura merkte, dass die Kälte sie wieder einholte.
 

„Ich meinem Kopf ist das reinste Chaos“, gab sie zu und blickte zu Boden.

„Das ist für mich nichts Neues.“
 

„Ich meine es ernst“, sagte Sakura und sah auf.
 

Grün traf auf schwarz.

Schwarz auf grün.
 

„Meintest du das mit der Liebe und dem Glück ernst? Hatte es eine tiefere Bedeutung für dich?“, fragte sie leise.

Es war nur ein flüstern, doch er verstand es.
 

Eine endlose Zeit verging.

Quälend.
 

Wieso sagte Sasuke nichts? In ihrem Kopf herrschte das reinste Chaos und die Angst hatte von ihr Besitzt ergriffen.

Sie wollte sich schon umdrehen und gehen, doch ehe sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzten konnte, umfasste Sasuke ihre Hand.
 

Die plötzliche Wärme kam wieder und Sakura sah unsicher in Sasukes Augen.

Wie sollte es nun weiter gehen?
 

Er strich mit seiner freien Hand vorsichtig über ihre Wange und auf einmal umspielte ein lächeln seine Züge.
 

Vorsichtig umfasste er ihr Gesicht und kam mit seinem näher.

Sakuras Herzschlag ging nun so schnell, dass sie das Gefühl hatte, es würde zerspringen.

Wollte er sie küssen?
 

Doch noch ehe sie weiter nachdenken konnte, hatte er seine Lippen auf ihre gelegt und strich mit seiner Zunge vorsichtig über ihre Lippen.

Sakura öffnete sofort ihren Mund und ließ ihn eintreten.
 

Ein leidenschaftlicher und doch sanfter Zungenkuss begann.
 

Sasuke legte seine Hände nun um Sakuras Hüfte und drückte sie näher an sich.

Die Rosahaarige legte daraufhin ihre Arme um seinen Nacken.

Beide waren so vertieft ineinander, dass sie nicht merkten, wie Schneeflocke auf sie hinab fielen und ihre Haare mit der weißen Pracht beschmückt wurden.
 

~*~
 

Nachdenklich lag Sasuke auf seinem Sofa und betrachtete die rosahaarige Schönheit neben sich.

Ihre Augen waren geschlossen, ihr Atem ging ruhig und ein leichtes lächeln zierte ihre Lippen.
 

Nachdem sie sich im Wald so leidenschaftlich geküsst hatten, waren sie zu Sasuke nach Hause und hatten in seiner Wohnung mit dem Liebespiel weiter gemacht.

Sie hatten miteinander geschlafen und Sasuke konnte nichts anderes sagen.

Es war wunderschön gewesen.
 

Diese Frau hatte ihn schon immer fasziniert. Diese zwei Persönlichkeiten, die sie besaß.

Einmal die verträumte Frau, die immer wieder aus ihrer Gedankenwelt geholt werden musste und dann die Frau, die nie zuhören konnte und doch ganz genau wusste, was sie wollte.
 

Er setzte sich langsam auf und sah sich in seinem Wohnzimmer um.

Während er sich für den Spaziergang fertig gemacht hatte, hatte Sakura das Wohnzimmer wieder schön hergerichtet.
 

Sein Blick blieb auf den Wohnzimmertisch haften, wo er das kleine Päckchen ausmachen konnte.

Sakura hatte ihm dieses doch mitgebracht und durch die ganze Leidenschaft, war es vollkommen in Vergessenheit geraten.
 

Neugierig griff nach dem Geschenk.

Unsicher sah er es sich an. Sollte er es öffnen? Eigentlich konnte er davon ausgehen, dass es für ihn war und somit öffnete er es.

Er staunte nicht schlecht, als er die Plätzchen ausmachen konnte und griff nach einem.

Mit einer schnellen Bewegung, nahm er dieses in den Mund und kaute es genüsslich.

Schmeckte doch hervorragend.
 

Dann wurde er auf eine Karte aufmerksam, die in dem Päckchen lag.

Diese nahm er ebenfalls hinaus und las sie sich durch. Dort standen drei einfach Worte drauf, die sein Herz beschleunigten.
 

Ich liebe dich
 

Sakura blinzelte vorsichtig und setzte sich unsicher auf.

Sie bemerkte, dass sie nackt war und schlang die Decke, die sie bereits um hatte, enger an sich.

Ihr Blick wanderte zu Sasuke, der ebenfalls nackt neben ihr saß.

Augenblicklich nahm ihr Gesicht eine rötliche Farbe an und ihr Herz schlug schneller.

Sie hatte tatsächlich mit Sasuke Uchiha geschlafen.

Ihr Traum hatte sich erfüllt. Seine Nähe zu erfahren. Ihn zu spüren. Und das an Weihnachten.

Doch wie sollte es nun weiter gehen?
 

Plötzlich bemerkte sie, wie er die Karte, die sie ihm schrieb in den Händen hielt und sie wurde auf einmal noch eine Spur nervöser.

„Sasuke ich…“, stotterte sie ängstlich.
 

Dieser legte die Karte weg, beugte sich zu ihr und umschloss seine Lippen mit ihren.

Ein leidenschaftlicher Kuss begann und in Sakura stieg wieder diese Hitze auf. Die Hitze, die sie auch im Wald gespürt hatte. Er benebelte ihre Sinne und raubte ihr einfach den Verstand.

Er machte sie schier willenlos.
 

Als er sich nach langer Zeit von ihr löste, strich er ihr sanft über die Wange und lächelte sie liebevoll an. „Ich liebe dich auch.“
 


 


 

So... Ende. Aber wirklich.

Wünsche euch einen schönen Nikolaustag und auch einen schönen Weihnachtsmonat (;



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hina09
2011-10-13T14:33:34+00:00 13.10.2011 16:33
So süß ^^
Tolle ff ;)
Mach weiter so.

Lg Hina09
Von:  -Tetsuki-
2010-12-29T12:29:54+00:00 29.12.2010 13:29
Eine wirklich tolle geschichte.
Ich war konnte nicht aufhören sie zu lesen!
So sollen sie auch sein oder?

Wirklich gut gelungen!

LG
Tali
Von:  charmingfussel
2010-12-09T13:27:08+00:00 09.12.2010 14:27
Das ist eine so zauberhafte Geschichte ich wäre entzückt, wenn es noch eine Fortsetzung geben würde C:.

Lieben Gruß, Nele
Von: abgemeldet
2010-12-08T19:43:45+00:00 08.12.2010 20:43
Wundervolles Kapitel...
Die Trennung von Naruto und Hinata >.< Schleeecht!!
Aber dein Vergleich von Eric und arielle und aladin und Jasmin ist göttlich :) Wenn ich mir Vorstelle das die Jugend von heute das nicht kennt >.< Neiiiin!!! xD

„Weißt du Sakura. Das Glück ist manchmal viel näher als man denkt. Manchmal besteht es aus zwei Seelenverwandten, manchmal aber auch aus zwei Menschen, die sich eigentlich nie ausstehen konnten. Man kann die Liebe nicht verstehen, doch sie kommt immer von alleine. Man muss nur die Augen offen halten und sich die Liebe und das Glück greifen, wenn sie so nah sind….“

Wow einfach wundervoll.... mehr kann ich dazu nicht sagen.
Und als er nur noch ein kleiner schwarzer Punkt war, erkannte sie die Wahrheit, die in seinen Worten steckte.

Er liebte sie…


Was für eine schöne erkentniss. Ich liebe dein Schreibstil!!!
Das Liebesgeständnis ist auch einfach wundervoll :)
mach weiter so!!
Lg NiDrOp




Von:  Sweetness-Love
2010-12-06T23:53:03+00:00 07.12.2010 00:53
also xD es war einfach nur ein augenorgasmus :D
am besten wirklich diese szene:


"In meinem Kopf herrscht das absolute Chaos.
"Nichts Neues für mich."

grandios! schade, dass es schon vorüber ist :>
Von:  _senorita_marie_
2010-12-06T21:57:20+00:00 06.12.2010 22:57
moi <3
die kurze ff war sooooooooooooooooooo süüüüüüüüüüüüüß <3
einfach nur total schön

gglg mary
Von:  Shani
2010-12-06T20:07:57+00:00 06.12.2010 21:07
Ui :))

Eine Fortsetzuuung *___________*

Ich mag sie. Der Schluss ist wirklich süß, mit der Karte und Sakuras akuter Backunfähigkeit und *tief Luft hol* ... Sakuras Aussage im Wald:

"In meinem Kopf herrscht das absolute Chaos.
"Nichts Neues für mich."

(entschuldige, wenn ich nicht deine genaue Wortwahl habe xD) Diese Stelle ist einfach tollig :)

Insgesamt hast du ein paar kleine Tippfehlerchen eingebaut und ... ehrlich gesagt finde ich Sasukes Worte, als er erklärt, wie er das mit der Liebe und dem Glück gemeint hat, doch ziemlich kitschig und gestelzt.

Trotzdem eine supersüße Nikolausüberraschung für mich (und das obwohl ich vergessen hab, meinen Stiefel rauszustellen :P )

♥.♥

Shani
Von:  Shani
2010-11-30T18:54:20+00:00 30.11.2010 19:54
Fortsetzung MUSS folgen :D
Definitiv.

Es ist ein wunderschöner OneShot, so echt und weihnachtlich und süß und... zu viel xD
Da ist dir wirklich eine tolle Story geglückt. Und Sakuras "Problem mit dem Zuhören" kommt mir irgendwie bekannt vor *hust*

Wirklich toll. Rechtschreibfehler oder sonstiges hab ich nicht gefunden.

Einfach nur herzerwärmend zu dieser kalten Jahreszeit *starrt den Schnee draußen an*

♥ Shani

Von:  Sweetness-Love
2010-11-30T12:02:12+00:00 30.11.2010 13:02
Fortsetzung! LOOOOOOß!
das war ja so gut :D
ich will mehr *wie ein schwamm aufsaug*


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