Prolog
In der Dunkelheit spürte er nur die klebrig verschwitzen Hände an seinem Hintern, welche ihn packten und hochhoben. Seine Hosen lagen, für ihn unerreichbar, am Boden des schmutzigen kleinen Raumes, in welchem die Luft unangenehm chemisch roch und seine Lungen verschloss. Heißer Atem legte sich auf seinen Hals, streichelte ihn. Er keuchte leise, als sich Zähne an eben diese Stelle schoben und sich in ihn bohrten.
“Ah!”
Entfloh es seinem Mund. Sein Herz raste und sein Rücken schmerze. Brutal gegen ein Regal gepresst, dessen Inhalt bereits herunterzufallen drohte. Er wollte das nicht. Es sollte aufhören. Der Körper des anderen, welcher sich zwischen seine Beine gepresst, sich unnachgiebig an ihn geschmiegt hatte, sollte verschwinden. Er wollte am liebsten laut schreien, doch er wagte es nicht. Er konnte es nicht. Schmale Lippen verschlossenen seinen geöffneten Mund, in welchem sich nun eine spitze Zunge austobte, sich nahm, wonach es sie verlangte. Sie schnitt ihm den Atem ab, bis er glaubte, das Bewusstsein zu verlieren. Erst dann zog sie sich zurück. Nach Luft schnappend nahm er wahr, wie eine der Hände von seinem Gesaess verschwand und sich in seinen Schritt legte. Sie streichelte ihn, um dann fester zu packen.
“Nein....Hör auf...”, presste er verzweifelt hervor. Kaum ein Ton schaffte es seine Kehle zu verlassen. Die massierenden Bewegungen wurden kraftvoller, trieben ihn weiter, bis er völlig steif geworden war.
“Gnh!”
“Das ging aber schnell.”, flüsterte da die Stimme des anderen amüsiert, als würde sie ihn verhöhnen. Er erhielt einen sanften Kuss auf die Wange, woraufhin er seinem gegenüber in die Augen sah. Sie schimmerten kaum erkennbar in der Düsternis und er konnte nicht in ihnen lesen. Doch trotzdem wusste er, was geschehen würde und dass er sich nicht davor retten konnte. Denn es geschah jedes Mal. Die zwei Hände packten sein Hinterteil erneut, schoben ihn noch ein Stück höher. Seine eigenen Finger krallten sich nun an den Schultern des anderen fest, in Vorbereitung auf das Ende.
“Jetzt gehts los.”, vernahm er die mit Vorfreude geflüsterten Worte, dann zerriss es ihn bereits. Der Körper des anderen stieß gnadenlos in ihn, ließ ihm keine Zeit, zu realisieren, was geschah. Das Regal hinter ihm begann zu beben. Immer heftiger wurde er dagegen gerammt, mit jedem Stoß, den der andere in ihm tat. Er stöhnte unterdrückt auf, keuchte ohne Unterlass. Tränen traten aus seinen Augen und vermischten sich mit dem Schweiß auf seinem Gesicht. Die Hüften des anderen rieben an seinen Oberschenkeln, derartig kräftig, dass sie wund wurden. Jede Kontrolle war verloren, als sein Gegenüber sich keuchend noch tiefer in ihn hineinpresste.
Er wollte, dass es aufhörte.
Da vollzog der andere den letzten Stoß und sie beide kamen im selben Augenblick. Er spürte, wie sich dessen heißer Saft tief in ihm verströmte und dieser noch immer in ihm steckte, während seine Arme und Beine erschlafften und willenlos in dessen Griff hingen. Wenn sein rasendes Herz sich doch nur beruhigen würde, dachte er, als die Ekstase abklang und die Arme des anderen sich fest um seinen halb bekleideten Körper schlangen.
Warum war es wieder passiert?
1. Akt
"Du vögelst mich in der Abstellkammer?! Bist du jetzt völlig durchgeknallt?!!”
Rasend vor Wut stapfte Ji-Yong den Gang hinunter, nachdem er den Waschraum wieder verlassen hatte. Ihm nach lief Seung-Hyun, dessen breites Grinsen trotz der Verstimmung seines Freundes nicht nachließ. Er wusste, dass es dem Jüngeren gefallen hatte. Dieser wollte es nur nicht zugeben.
“Ji-Yonga, jetzt warte doch!”, rief er ihm zu und machte einige große Schritte, um ihn einzuholen. Seine Hand streckte sich nach dessen Handgelenk aus und packte es. Widerwillig blieb sein Freund stehen, wich aber mit beleidigter Miene seinem Blick aus.
“Ach, jetzt komm schon....”, flüsterte der Ältere und nahm Ji-Yongs schmales Kinn zwischen seine Finger, um dessen Gesicht zu sich herumzudrehen. Er beugte sich zu dem Kleineren herab und küsste ihn oberhalb des Wangenknochens, sodass sich dessen Auge leicht schloss.
“Es tut mir ja leid. Ich machs auch nie wieder, versprochen.”
“Tse!”, entfuhr es dem anderen, der sich losriss und durch die Tür zum Umkleideraum verschwand, welcher bereits vollkommen verlassen war. Die anderen waren schon zum Essen gegangen. Noch immer innerlich kochend zerrte er sich das verschwitzte T-shirt vom Leib und griff nach seinem Handtuch, um duschen zu gehen. Noch immer war die Hitze nicht aus seinem Körper gewichen, welche ihre kleine Episode im Besenschrank in ihm hinterlassen hatte.
Unter der Dusche kam ihm das Geflüster seines Freundes wieder in den Sinn. Wie er ihn mit verführerischen Worten und kleinen Gesten wiedereinmal verleitet und entwaffnet hatte. Es war so schnell gegangen und dabei hatte er sich noch zu wehren versucht. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte Seung-Hyun ihn bereits in die Abstellkammer gezerrt und war dabei gewesen, ihm die Hose auszuziehen. Erst da war ihm bewusst geworden, was sie im Begriff waren zu tun, aber es war bereits zu spät gewesen.
Als er zu den Schränken zurückkehrte, hatte sich der Ältere umgezogen und bemühte sich keineswegs zu vertuschen, dass er ihn von oben bis unten musterte, als er das Handtuch fallen ließ.
“Du willst mich wohl schon wieder wild machen.”
Seung-Hyuns Hand steichelte über seinen Rücken, doch der Jüngere schlug sie weg.
“Du kannst ja die Augen zumachen.”, giftete er ihn an und schlüpfte in seine Shorts.
“Was bist du denn so zickig? Ich wollte doch nur anfassen.”
“Oh ja, du wolltest immer ‘nur anfassen’ und dann treiben wir es plötzlich an den unmöglichsten Orten.”
Er knöpfte seine Hose zu und wandte sich zu seinem Freund um, der plötzlich direkt vor ihm stand. Leicht aus dem Konzept gebracht sah er in dessen dunkle Augen und suchte nach Worten. Die Hand Seung-Hyuns legte sich auf seine noch nackte Schulter und verwischte einige zurückgebliebene Wassertropfen. Leider hielt der Zauber des Moments nicht lang, denn der Ältere begann bereits wieder zu grinsen.
“Ja, das ist doch viel aufregender, als es immer nur zu hause im Bett zu tun.”
Sogleich verschärfte sich Ji-Yongs Miene erneut.
“Wirklich unglaublich aufregend, vor allem bei dem Gedanken daran, wer uns alles erwischen könnte.”
“Erwischen? Das ist doch noch nie passiert.”
Seung-Hyuns Blick wandelte sich in unwissende Unschuld, als wäre nie etwas in dieser Hinsicht passiert.
“Ach ja? Dann denk doch mal an gestern, in der Garderobe. Als Chae-Lin plötzlich reinkam. Zwei Minuten früher und sie hätte mich noch hören können, wie ich ‘oh ja, gibs mir’geschrien habe.”
Das bis zu diesem Zeitpunkt nur leicht anzügliche Grinsen des Älteren nahm nun frivole Züge an, während er sich an den vorhergegangenen Tag zurückerinnerte. Sein Blick begann abzuschweifen und er sah ihn wieder vor sich, Ji-Yongs entblößten Rücken, von Schweiß bedeckt und dessen erregte Worte legten sich erneut in sein Ohr.
“Oh man, da hast du mich aber echt heiß gemacht- Ah!!”
Ein starker Schmerz holte ihn in die Wirklichkeit zurück. Der Jüngere hatte ihm mit aller Gewalt gegen das Schienbein getreten, sodass er laut aufschrie und von diesem abließ.
“Hey, das hat weh getan!”, beschwerte er sich.
“Das sollte es auch.”
Sein Freund wandte sich ab und zog sich ein frisches T-Shirt über, um danach seine restlichen Sachen in seine Sporttasche zu werfen und diese zu verschließen. Erst als er alles beisammen hatte, wandte er sich dem Älteren wieder zu, welcher noch immer beleidigt die Stelle rieb, an der er ihn getroffen hatte.
“Choi Seung-Hyun, du bist sexsüchtig.”
Der Angesprochene sah bestürzt auf und starrte ihn mit großen Augen an.
“Das ist nicht wahr.”, verteidigte er sich schwach. Eine Augenbraue Ji-Yongs hob sich skeptisch, doch da kam ihm ein Gedanke, der wieder Entspannung in seine Züge brachte.
“Nun gut, wenn du das behauptest, dann...”, er veschränkte die Arme vor dem Körper und blickte auf seinen Freund herab, “...gebe ich dir die Chance, es mir zu beweisen.”
“Und wie soll ich das tun?”
“Ich biete dir eine Wette an.”
“Eine Wette?”
Nun waren es Seung-Hyuns Brauen, die sich skeptisch hoben.
“Und die sieht wie aus?”
“Das ist ganz einfach. Du beweist mir, dass du einen Monat auf Sex verzichten kannst.”
Der Ältere fuhr hoch und packte Ji-Yong an den Oberarmen. Er blickte ihn an, als wäre er dem Wahnsinn verfallen.
“Ein Monat?! Das ist ein Scherz.”
“Nein, ist es nicht. Ein Monat und ich glaube dir.”
Ji-Yong lächelte. Sein Gegenüber schien innerlich mit sich zu ringen, während es in seine hellbraunen Augen sah. Seung-Hyun ließ ihn los und begann einige Schritte in den Gang zwischen den Schränken hineinzulaufen. Als er sich umdrehte, schien er eine Entscheidung getroffen zu haben.
“OK, ich willige ein. Aber wenn der Einsatz so hoch ist, sollte es dann nicht noch eine Belohnung geben?”
“An was hättest du gedacht?”, fragte Ji-Yong erwartungsvoll und sehr überrascht, dass der Ältere überhaupt bereit war, auf die Wette einzugehen. Dieser kam wieder einige Meter auf ihn zu.
“Nun ja...”, eröffnete er, “...wenn ich gewinne, dann haben wir einen Monat lang Sex wann, wie und wo ich es will.”
Erwartungsvoll warf er einen Blick auf Ji-Yong, welcher sich unbeeindruckt zeigte. Dieser zuckte mit den Schultern und sagte:
“OK, und wenn ich gewinne, haben wir einen Monat lang Sex wann, wie und wo ICH es will.”
“OK.”
Sie streckten sich die Hände entgegen und besiegelten ihre Wette. Da ging ein Ruck durch Seung-Hyuns Körper und dieser zog den Jüngeren an sich. Dessen Hand legte sich in seinen Nacken und er küsste ihn leidenschaftlich. Als er sich löste, holten sie beide tief Luft. Seung-Hyun schürzte die Lippen.
“Aber könnten wir das Ganze vielleicht morgen starten? Ich bin immer noch total scharf, wenn ich an vorhin denke und glaube, dass ich heute Abend nochmal Dampf ablassen muss- Aua!”
Diesmal traf ihn Ji-Yongs Knie und wo dieses gelandet war, muss dem geneigten Leser nicht erst verraten werden.
Act 2
Das Gesicht des Jüngeren war von gespieltem Mitleid geprägt, als er auf den vor ihm Knieenden herunterblickte. Ji-Yong schüttelte verhalten den Kopf und versuchte sein rechtes Bein aus Seung-Hyuns Griff zu befreien. Dieser wollte einfach nicht loslassen.
“Lass mein Bein los! Das bringt dir auch nichts!”
Schrie er ihn an.
“Ji-Yonga bitte! Ich halts nicht mehr aus!”
Die weinerliche Stimme seines Freundes ließ ihn beinahe auflachen, sodass er vergaß, weiterzukämpfen. Er hielt inne und betrachtete das Flehen in den dunklen Augen, die ihn von unten her ansahen. Das vorgetäuschte Mitleid verschwand aus seinem Gesicht.
Zehn Tage war es her, dass ihre Wette ihren Anfang genommen hatte und Seung-Hyun hatte sich zu seiner Überraschung gut gehalten. Das für diesen so typische Betteln nach Sex hatte weitaus später eingesetzt, als er erwartet hatte. Und zwar genau vor fuenf Minuten.
Der Juengere schuettelte enttaeuscht den Kopf, waehrend er die Arme vor der Brust verschraenkte. Nun war es an ihm, standhaft zu bleiben. Wuerde er nachgeben, waeren das schoene Spiel, seine ruhige Zeit und die Hoffnung auf den Gewinn dahin. Seinen Freund schien dies noch weiter in die Verzweiflung zu treiben. Seung-Hyun konnte es kaum fassen, dass Ji-Yong derart herzlos war. Laenger als die Dauer einer Woche hatte er sich zurueckgehalten und sich mit sich selbst vergnuegt. Doch dies war einfach kein Ersatz fuer Ji-Yongs warmen Koerper, der sich unter Ekstase in seinen Armen wand. Dieser hatte alle Macht. Es war nicht fair. Als er diesen Gedanken beendete, fiel sein Blick auf den Rand von dessen Shirt, welcher durch ihr kleines Gerangel nach oben gerutscht war. Darunter blitze nackte seicht gebraeunte Haut hervor und schien ihn zu rufen, ihn zu verfuehren. Seung-Hyuns Augen verklaerten sich schnell, waehrend er dem Ruf des Verlangens folgte. Zu spaet bemerkte sein juengerer Freund diesen Wandel, schon hatte eine Hand des Aelteren sich von seinem Bein geloest und den Stoff seines Oberteils beiseite geschoben. Ploetzlich brannten sich dessen heisse Lippen liebkosend in seine Haut, liessen ihm keine Gelegenheit, zu entkommen. Er keuchte auf unter der unerwartet angenehmen Beruehrung. Fuer wenige Hezschlaege riss sie ihn fort, machte ihn willig. Seung-Hyuns Zunge begann den salzigen Geschmack von der weichen Flaeche zu kosten. Er hauchte dagegen und die Häärchen in Ji-Yongs Nacken stellten sich unter einem leisen Stoehnen auf. Auch er war gezwungen zuzugeben, dass er die Beruehrungen des Aelteren vermisste. Er hatte sich so sehr an diese gewoehnt. Vor allem an die ploetzlichen Liebkosungen, mit denen er ihn in undenkbaren Momenten ueberhaeufte. Es war ganz natuerlich, dass sein Koerper wie von selbst handelte. Doch ehe es aus dem Ruder lief, biss er sich schmerzhaft auf die Lippe und riss sich aus der Daemmerung zurueck ins Tageslicht.
„Du bist ein jaemmerlicher Schwaechling, der es nicht einmal schafft, einen Monat standhaft zu bleiben, Choi Seung-Hyun. Das haette ich nicht von dir erwartet.“
Mit eiskalter Stimme sprach er diese verletzenden Worte aus und sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Schock stand in den Augen seines Freundes, welcher in seinen Taten inne hielt und zu ihm hinaufstarrte. Nie zuvor hatte Ji-Yong derartig mit ihm gesprochen. Es klang abwertend und respektlos. Es erschuetterte ihn bis ins Mark. Er wollte diesen Jungen mit Haut und Haar. Er wollte alles an ihm besitzen und kontrollieren. Doch wie sollte er es dies vollbringen, wenn er wahrhaftig ein solcher Versager war? Gedanken dieser Art machten ihn wuetend.
Im naechsten Moment entliess er Ji-Yong aus seinem Griff und erhob sich derart energisch, dass dieser zurueckzuckte. Sein Gesicht war verzerrt von Entschlossenheit und Kampfgeist.
„Na warte...“, setzte er an, wobei er den Finger auf die Brust des Junegren setzte und hineinbohrte,
„Das hast du nicht umsonst gesagt. Du glaubst also, ich sei ein Versager, ja?“
Seung-Hyun beugte sich zu ihm herunter, so nah, dass sich ihre Nasenspitzen fast beruehrten. Ji-Yong hielt den Atem an.
„Aber da hast du dich geschnitten. Ich werds dir schon zeigen. Und am Ende dieses Monats wirst du wimmernd zu mir angekrochen kommen.“
Seine Stimme brodelte spuerbar unter seinem in Wallung gekommenen Blut. Choi Seung-Hyun war alles andere als ein Schwaechling und dies wuerde er seinem Freund beweisen. Langsam wandte er sich um, Ji-Yong noch immer mit seinem stechenden Blick fixierend. Dann verliess er den Raum.
Sekunden spaerter atmete der Juengere hoerbar aus und sank in sich zusammen. Seung-Hyuns Reaktion hatte ihn beinahe geaengstigt. Seine Worte mussten diesen wirklich tief getroffen haben. Seufzend wanderten seine Augen durch das Schlafzimmer und blieben letztlich an dem grossen Spiegel in einer Ecke haengen. Er sah sich selbst und seine zerzauste Kleidung. Mit klopfendem Herzen zog er sein Shirt wieder zurecht, doch die Gaensehaut, welche Seung-Hyun hervorgerufen hatte, legte sich nicht. Und auch etwas anderes wuerde nach dessen Beruehrungen nicht verschwinden. Nicht von allein. Er schluckte schwer und blickte auf seine recht Hand.
„Hey mein Freund, es gibt Arbeit fuer dich.“
Waehrend er langsam seine Hose oeffnete, stellte der Juengere sich nur noch eine Frage: wie lang er selbst wohl noch durchhalten wuerde.
Final Act
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