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Der Bund

Der Tod verfolgt dich im Nebel
von

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Prolog

„Ich hab Hunger . . .“, flüsterte die Gestalt und verzog ihren schwarz geschminkten Mund zu einem Schmollmund. „Wo kann man hier Donuts kaufen?“

Die Frau seufzte auf und strich der Kleinen über die Haare. Ihr Gesicht war ein Schleier aus Trauer und Mitleid zu diesem armen Wesen. „So, du magst Donuts, Kleines?“, fragte sie, um das Thema zu wechseln.

„Mein Papa hat mir immer welche gebracht!“, quiekte das Mädchen und lächelte. Der Lidschatten sah aus, als hätte sie tiefe Augenringe, die schon immer da gewesen zu sein schienen. „Ich mag die mit Füllung.“

Die Frau stand auf und ließ ihre scharlachroten Haare wie spitze Messer durch die Luft wehen. „Donuts . . .“

Ihr Blick wanderte zu dem Mann, der, wie Vlad Tepes höchstpersönlich, an der Wand lehnte. Er verzog den Mund zu Etwas, was wohl ein Lächeln sein sollte. Wären da nicht die brutalen Zähne, die zwar weiß, aber so spitz wie die Krallen einer Katze waren. Zwei ganz besonders.

„Weißt du, wir essen auch so eine Art Donut“, begann der Mann zu sprechen und fing an, die Zwei zu umkreisen – wahrscheinlich weil das Spiel für ihn langsam langweilig wurde. „Nur zappeln unsere Donuts und kreischen auch manchmal. Aber eine Füllung haben sie auch!“

Die Frau kicherte, wirkte aber immer noch gekränkt. „Ja, ohne die Füllung würde ich sterben!“ Sie leckte sich übertrieben die Lippen, sodass das Mädchen ebenfalls kichern musste. „Ich sauge meistens nur die Füllung aus ihnen. Die Donuts sind etwas zu . . . salzig für meinen Geschmack!“

„Iiiih!“ Das Mädchen verzog das Gesicht und zupfte an einer ihrer Haarsträhnen, die voll mit Glitzerspray waren. „Wer isst denn salzige Donuts?“

Der Mann zuckte mit den Schultern, wodurch sein Gesicht wieder mit der Dunkelheit vermischt wurde. „So weit ich weiß niemand“, murmelte er. „Aber es gibt viele schräge Vögel auf dieser Welt!“

„Genau!“, rief die Frau und fügte dann murmelnd, und leise summend, hinzu: „Gib mir dein Süßes, oder ich geb’ dir mein Saures!“

Der Mann schüttelte den Kopf. „Toller Spruch . . .“

„Ich versteh’ ihn nicht!“, sagte das Mädchen und verzog den Mund. „Seid ihr etwa auch auf der Suche nach Süßigkeiten?“

Die Frau rieb sich den Hinterkopf und musste gähnen. „Nathaniel, ich glaube, langsam geht die Sonne wieder auf!“, sagte sie nach einer kurzen Pause an den Mann gewand. „Ich will nicht als Pfütze hier liegen, und wenn wir uns nicht beeilen, werde ich morgen den Körper einer alten Leiche haben!“

Der Mann, der anscheinend Nathaniel hieß, legte seine rechte Handfläche auf die zarte Wange der Frau und küsste sie für eine Sekunde grinsend auf die Lippen. „Für deine Schönheit tue ich doch alles, Liebling!“

Die Frau lächelte selig und zufrieden, und sah auf das Mädchen herab – sie war inzwischen auch aufgestanden. Ihr Mund verzog sich wieder zu der traurigen Miene. „Wir sollten den anderen vielleicht auch etwas mitnehmen, findest du nicht auch?“

„Die anderen können selbst ihren Arsch aus dem Haus bewegen und sich ihre Beute selbst holen!“, entgegnete der Mann und presste die Lippen aufeinander. „Aber vielleicht sollten wir den Körper wirklich erst später entsorgen . . .“

Die Frau nickte ehe sie sich wieder zu dem Mädchen hinkniete. „Happy Halloween, mein süßer Mini-Donut.“

Der Einzug

Chloe blickte aus dem Fenster. Es war Freitag morgen und – wie fast immer – hatte sie überhaupt keine Lust auf die Brühe vor ihr, genannt Cornflakes.

Irgendwas war heute anders an White Chapel.

Chloe rümpfte leicht die Nase und blinzelte verwirrt als sie sah, wie sich Nebelschwaden vom Wald zum Fenster durch das Dickicht zwangen.

„Mum?“, flüsterte sie. „Wieso gibt es heute so viel Nebel?“

Ihre Mutter zuckte mit den Schultern und rührte in ihrem Cappuccino. „Woher soll ich das wissen; ich bin kein Wetterfrosch!“, gab sie zurück und fuhr sich seufzend durch die goldenen Haare.

Du siehst aber so aus!

Chloe grinste schadenvoll, sank aber dann wieder den Blick. Ihre Mutter sah wirklich verdammt komisch seit der Scheidung aus!

Sie hatte ihre wundervolle braune Mähne zu einem Barbie-Schnitt geschnitten und sie blond gefärbt. Außerdem trug sie nur noch rosa oder hellblau und sah wie aus einem Spielzeug-Katalog aus.

Wahrscheinlich wollte sie alles an sich zerstören, was sie an Dad erinnert, dachte sie traurig und seufzte.

Ihre Mutter nahm einen tiefen Schluck aus ihrer Tasse und musterte ihre Tochter, die da saß, mit ihren schwarzen Klamotten und den schwarzen Haaren, und eher aussah wie ein Untoter oder ein Zombie als ein Mensch. „Hast du heute schon in die Zeitung geschaut, Liebes?“, fragte sie dann leise und räusperte sich.

„Ich lese keine Zeitung, Mum!“, entgegnete Chloe und schob unauffällig die Cornflakes weiter von sich weg.

Ihre Mutter schloss für eine Sekunde die Augen ehe sie leicht nickte. „Stimmt“, murmelte sie, ehe sie wieder lauter weiterredete. Sie schluckte und verzog ihre roten Lippen zu einem qualvollen Lächeln. „Ein kleines Mädchen ist seit gestern verschwunden.“

Chloe hätte beinahe einen Lachkrampf bekommen; ihre Mutter konnte das nicht ernst meinen! White Chapel war das reinste Loch. In all den Jahrhunderten gab es hier bestimmt erst drei Morde.

Chloe biss sich auf die Unterlippe und zuckte lässig mit den Schultern. „Gestern war Halloween“, entgegnete sie. „War bestimmt nur ein Scherz!“

„Das glaube ich nicht . . .“, murmelte ihre Mutter und schüttelte den Kopf. „Welcher herzloser Bastard würde einem sieben Jahre altem Engel etwas antun?“

Wieder zuckte Chloe mit den Schultern. „Keine Ahnung!“, entgegnete sie genervt. Der hysterische Unterton in der Stimme ihrer Mutter regte sie auf. „Wieso soll ich mich jetzt mit Psychopaten auskennen?!“

Ihre Mutter hob die Hand ergeben in die Luft. „Schon gut, schon gut!“, murrte sie und küsste Chloe auf die Wange ehe sie zur Tür ging. „Ich will nur, dass du vorsichtig bist, einverstanden?“ Als Chloe stumm nickte, ging ihre Mutter raus und schloss die Tür mit einem gerufenem „Hab dich lieb“.

Chloe wischte sich über die Wange. Wie ich das alles hasse, dachte sie genervt als sie ihren Ipod rausholte – die Lautstärke hätte sogar Godzilla das Trommelfell zerfetzt, doch für sie genau richtig – und die Kopfhörer in die Ohren stöpselte.

Das erste Lied begann schon mit den Worten: „Today is the day to fuck off your fucking life and party till death, darling

Ich hoffe, der Tag kommt auch mal für mich, dachte sie und summte mit als sie ihre schwarze Tasche holte und alle Bücher reinstopfte, die sie gerade fand. Dabei fiel das Buch mit den Gedichten auf den Boden und als Chloe sich bückte und es aufhob, fiel ihr sofort der Titel auf – und ließ sie schaudern als sie zum Fenster spähte: „Der Tod verfolgt dich im Nebel

„Das versüßt mir den Tag noch mehr!“, gab sie murmelnd von sich, doch die Gänsehaut war noch nicht verschwunden.

Sie widerstand dem drängenden Gefühl, alles zu lesen, schlug das Buch schnell zu und stopfte es in ihre Tasche.

Sie scrollte im Display ihres schwarzen Ipods etwas nach unten und schaltete die einzige Ballade ein, die dort eingespeichert war. Den Namen hatte sie vergessen, doch den Text kannte sie inzwischen schon auswendig.

„Reiß dich zusammen, Chloe . . .“, flüsterte sie in die Stille und lief mit der Tasche unter dem Arm zur Tür. „Sei nicht so ein Waschlappen . . .!“

Als Antwort erklang das Knarren der Tür und das Klicken als sie sie wieder schloss. Sie war überhaupt kein Waschlappen!

Irgendwas stimmt hier nicht . . . Normalerweise starrt die alte Ms Norrison doch immer aus dem Fenster . . .!?

Chloe lief einen Schritt auf das alt wirkende, orange Haus zu und blinzelte verwirrt. Tatsächlich; das Fenster war vollkommen schwarz. Vielleicht ist sie einkaufen gegangen, versuchte sie sich zu beruhigen und lief dann weiter Richtung Wald. Direkt auf den Nebel zu.

Ihre Hände wurden zu Krallen; bereit, zuzuschlagen falls sie jemand von hinten packte oder anderes. Ihr Gang wurde wie der einer lauernden Katze; darauf bemüht, keinen Ton von sich zu geben. Außerdem glühten ihre Wangen und ihre Haut prickelte von der Gänsehaut.

Ich bin ein Idiot!, dachte sie panisch und Zähne klimpernd. Der Weg durch den Wald ist zwar kürzer, aber es gibt doch auch noch die Straße! Wieso bin ich hier hingelaufen?

Chloe blieb stehen als sie ein Geräusch hörte. Es hörte sich wie ein Vogel an, doch der Schrei klang verzehrt und etwas zu panisch für ein Tier. Verwirrt drehte sie sich im Kreis.

„Hallo?“, flüsterte sie und wurde mit jedem Wort mutiger, lauter sprechen zu können. „Ist da jemand?“

Mit einem Krächzen stürzte sich ein riesiges, schwarzes Etwas auf sie und verkrallte sich in ihrem Haar. Chloe schrie panisch auf und wedelte mit den Armen wild herum. Ihre Muskel taten weh; sie waren wie gelähmt.

„Aus, Raven!“

Mit einem gehorsamen Krächzen wich das Etwas von Chloe zurück und sie fiel heftig atmend aufs nasse Gras.

Ihre Augen brannten vor heißen Tränen; ihre Arme und Gesicht waren teilweise mit heftigen Kratzern verziert. Mitten auf ihrer Wange war eine tiefe Schnittwunde, die blutete.

Fluchend wischte sie sich die Wangen ab und zuckte vor dem Schmerz zusammen.

„Nicht!“ Sie sah auf und erblickte eine Gestalt, die eher aus dem Himmel entstammte als Amerika oder allgemein der Erde.

Es war ein Mann mit schwarzen, strähnigen Haaren, die ihm hin und wieder ins Gesicht fielen. An der rechten Seite glänzte eine grau-silberne Strähne.

Er hatte ein Lächeln, das wahrscheinlich jede Frau zum Schmelzen brachte – wären da nicht die brutalen Eckzähne, die hin und wieder aufblitzten. Die anderen Zähne sahen auch nicht besser auch: Schneeweiß, aber verdammt gefährlich.

Er war schlank und durch sein schwarzes Hemd und die etwas dreckige Jeans konnte man sehen, dass er nicht gerade ein Bodybuilder war. – Schmächtig war er aber auch nicht!

Sein Lächeln wurde zu einem entschuldigendem Schmunzeln als sie verwirrt auf den Ärmel sah, mit dem sie sich die Wangen abgewischt hatte. Er klebte auf ihrer Haut; es sah wahrscheinlich so aus, als wäre die Wunde an ihrer rechten Wange doch etwas tiefer als sie gedacht hatte.

„Du solltest dich nicht mit deinem Blut markieren!“, meinte der Mann und seine Zähne blitzten wieder auf.

„Wieso?“, fragte sie etwas feindselig zurück. „Hier gibt es keine wilden Bären oder so!“

Der Mann lachte auf und kniete sich zu ihr hin.

Mit einem erschreckendem Grinsen auf den Lippen wischte er ein herunter laufendes Blutrinnsal von ihrem Gesicht mit dem Daumen und legte ihn dann auf die Lippen. Er saugte so fest daran, als wäre er noch ein Baby, ehe er schmatzend sagte: „Bei deiner Blutgruppe würde ich mir Sorgen machen!“

Sie zuckte zusammen und als er aufstand, war sie etwas enttäuscht darüber, dass er ihr nicht die Hand entgegenhielt. Also biss sie die Zähne zusammen und stand trotz der Schmerzen irgendwie auf.

Sie klopfte sich den Dreck von der Hose und versuchte sein Grinsen zu vergessen. Sie hätte ihm am liebsten die Faust direkt darauf geschlagen, aber trotz seiner Rücksichtslosigkeit hatte er ihr geholfen, dieses Mistvieh von ihrem Gesicht zu kriegen.

„Aber“, flüsterte er nach einer kurzen Pause und legte den Kopf leicht schief, „du hast Recht. Es gibt wirklich keine wilden Bären! Aber dafür Schlimmeres . . . und, glaub mir ruhig, wenn diese Bestien auch nur in derselben Stadt sind, können sie dein Blut riechen! Verlass dich einfach auf deinen Instinkt und lauf weg!“

Verwirrt musterte sie ihn. Wollte er ihr etwa Angst einjagen?

„Also“, murmelte sie um das Thema zu wechseln, „du hast dieses Vieh Raven genannt. Ist . . . es etwa dein . . . Haustier?“

Der Mann – oder Junge? – lachte und schüttelte den Kopf. „Erstens: Raven ist kein Vieh sondern eine Krähe! Und Zweitens: Nein, ist er nicht.“ Er pfiff kurz und eine riesige Krähe krallte sich an seinem T-Shirt direkt auf der Schulter fest und krächzte zur Begrüßung noch einmal.

Sie hatte einen roten Schimmer und ihre Augen ein rotes Blitzen. Sind heute sogar solche Mistdinger verrückt geworden, oder was?!

„Er ist mein Bote wenn ich mal keine Lust zum Laufen habe!“, sagte der Mann freudig und streichelte Raven, sodass der ihm freundlich krächzend den Kopf zum Kraulen hinstreckte.

Chloe biss die Zähne zusammen und lief weiter – eher wie ein Zombie als wie ein menschliches Wesen.

Sie hatte keine Zeit dafür, mit einem Typen zu sprechen, der seine Krähe Raven nannte! „Ich muss jetzt zur Schule“, murmelte sie und lief weiter. Zu ihrem Entsetzen folgte er ihr.

„Ich begleite dich!“, sagte er und klang schon beinahe stolz. „Ach, mein Name ist übrigens Nathaniel.“

„Chloe“, murmelte sie und sah ihn kurz an. Zu ihrem Glück war er viel mehr damit beschäftigt, um sie herum nach Monstern zu suchen.

Von der Nähe aus sah er eigentlich ganz normal aus. Kein bisschen Gothic, obwohl er nur Schwarz trug. Aber älter als achtzehn war er sicherlich nicht!

„Sag mal, wie alt bist du eigentlich?“ Sie wusste, dass das eigentlich unhöflich war, doch sie musste einfach wissen, ob sie es hier mit einem Mann oder einem Jungen zu tun hatte.

„Man fragt nicht nach dem Alter!“, tadelte er sie und stupste ihre Nase leicht an, sodass sie zurückwich. „Aber wenn du es wirklich wissen willst“, sprach er weiter und sah sie durchdringend an, „was glaubst du denn?“

„Ich glaube, du bist ein Vollidiot!“, stieß sie hervor und sah wieder gerade aus. „Also kannst du nicht älter als achtzehn sein!“

„Genauer genommen, bin ich genau achtzehn“, sagte er und Chloe beschleunigte ihren Schritt. Sie mochte diesen Kerl einfach nicht; egal, wie nett er war!

Als das alternde Gebäude der Rockshighschool sichtbar wurde, wurde sie allmählich aber wieder langsamer. „Du solltest jetzt verschwinden, bevor dich jemand sieht“, sagte Chloe und sah Nathaniel mit schief gelegtem Kopf an. Nathaniel sah ein kleines – winzig kleines – bisschen aus wie ein Dealer und Chloe würde dafür bezahlen müssen, falls sie jemand zusammen sah.

Was wohl Damian von mir denken würde . . .?, dachte sie im Stillen. Doch die Antwort wusste sie schon: er würde ihr höchstwahrscheinlich dazu gratulieren, endlich auch zu etwas Härterem als Zigaretten und Alkohol gegriffen zu haben!

Damian war ihr bester Freund an der Rocks; na ja, eigentlich war er ihr einziger Freund in ganz White Chapel!

Die Leute mochten sie nicht wegen ihren leicht zerzausten Haaren und den tiefen Augenringen, die sie wie ein Junky wirken ließ. Und dabei kannte sie niemand richtig. Noch nicht einmal Damian . . .

„Wieso, sehe ich so abscheulich aus?“, fragte Nathaniel erstaunt und riss sie aus den Gedanken.

„Genau!“, brummte sie und stieß ihn unsanft wieder zurück in den Schatten als sie tief durchatmete und zur Schule lief.

Damian war nicht draußen – wahrscheinlich hatte er auch das gleiche komische Gefühl mit dem Nebel wie sie –, aber dafür Ashley Price.

„Na, sie mal an!“, rief sie und zeigte mit einem lackierten Zeigefinger direkt auf Chloes Hemd. Ihre Lippen waren zu einem fiesen Grinsen verzogen und der Pony verdeckte leicht ihre blauen Augen. „Dass du dich nach gestern noch aus dem Haus traust, miese Mörderin!“ Ihr Mund wurde nun zu einem grausamen Strich gezogen und Chloe blieb erschrocken stehen.

Die Schüler, die gerade noch reingehen wollten, blieben nun stehen und beäugten Chloe komisch.

„Und ich dachte immer, Mörder hätten mindestens einen guten Geschmack für Mode!“, fügte Ashley mit einem gespielt unschuldigem Gesichtsausdruck hinzu.

„Du bist widerlich, Price!“, zischte Chloe und lief einfach weiter. Ashleys Attacken waren heute irgendwie anders . . .

Normalerweise war so etwas derart Respektloses untersagt, jedoch hatte Ashley es ihr ohne Zögern ins Gesicht geworfen.

Und das Schlimmste: Ashley und ihre Clique war vollkommen im Nebel versunken und sahen, ja, schon fast mordlüstern aus.

Chloe fuhr sich durch die Haare. Du und deine dumme Phantasie, tadelte sie eine Stimme in ihrem Kopf als sie den langen, roten Flur mit den Spinden betrat.

Damian lehnte an der Wand und als er sie sah, hellte sich seine Miene etwas auf. Er trug ein schwarzes T-Shirt mit Kapuze und eine abgetragene Jeans. Seine Haut war schon fast unwirklich braun, dafür, dass er nie freiwillig in die Sonne ging.

Seine Chucks sahen etwas zu groß aus als er bei Chloe ankam.

„Na, meine Königin der Nacht?“, fragte er grinsend und verbeugte sich gespielt.

Chloe musste lachen und schlug ihn spielerisch in die Seite – mit einem Mal war sie wieder wie immer!

„Lass das, du Vollidiot!“, rief sie als sie beide zusammenzuckten – irgendjemand hatte sich gerade geräuspert und es war schon brutal, wie laut das war.

„Alle Schüler treffen sich jetzt mit ihren jeweiligen Klassen in der Aula!“, sprach ihr Direktor und räusperte sich erneut als Menschen anfingen, nervös rumzutuscheln. „Sofort und ohne ein Wort, bitte!“ Dann machte es Klick, und das Tuscheln begann wieder während sich alle anderen auf den Weg in die Aula machten.

Sie war nicht weit entfernt; ein langer Gang führte direkt dorthin. In der Aula waren Stühle aufgestellt, doch Chloe bezweifelte, dass sie einen Platz bekommen würden.

„Hast du das von diesem Mädchen gehört, dass entführt wurde?“, flüsterte Damian ihr zu als sie in der zweiten Reihe Platz nahmen. Er hatte sich ihr zugewandt und musterte sie mit seinen goldbraunen Augen. Sie liebte diese Augen – sie erinnerten an Rohgold und genau das liebte sie so daran!

Über seinem rechten Auge war eine leichte Narbe, die Chloe immer wieder schmerzlich daran, was für ein guter Freund er doch war.

Chloe war schon immer in White Chapel gewesen, und als sie in der fünften Klasse war, war ihre Mutter mit einem Architekt zusammen gekommen – eine kurze Affäre, die für Chloe teure Kleidung und Luxus bedeutet hatte!



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2010-10-23T21:54:20+00:00 23.10.2010 23:54
Ich kann nur sagen ... WOW!
Dein Schreibstil gefällt mir sehr und die Idee ist auch toll!
Ich muss mich auch der Meinung von little-vampire anschließen. Dein Text ist wirklich verzaubernd. ;)
Daraus könnte man ein gutes Buch machen. Ich würds mir auf jeden Fall kaufen!

Liebe Grüße ♥
Von:  DamienVoid
2010-09-14T16:31:46+00:00 14.09.2010 18:31
Sooooo meine liebe Kleine :P
Ich habe es doch endlich mal geschafft den Prolog zu lesen und muss ehrlich sagen...
Noch immer liebe ich deine Werke!!
Jedes Wort das du schreibst, wirkt auf seine Weise, der ganze Text sogar verzaubernd!!
Nein, das ist nicht übertrieben ^^
Ich werde auch bald weiterlesen, wenn ich mich mal wieder entspannen kann
Es ist echt super!!

Hochachtungsvoll,
Dina


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