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Mein Freund Bunta

Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern..
von

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Kapitel 1:Haruko,Frühling

Mit Eile zogen die Wolken am Himmel entlang, als würden sie sich vor dem bald aufkommenden Sturm fürchten. Die wenigen Vögel, die den Winter überlebt hatten, zogen sich in die kahlen Bäume zurück und hofften, dass das Unwetter nicht auch ihr Leben nehmen würde. "Die Regenzeit beginnt. Eine traurige und zutiefst bedrückende Zeit, wenn du mich fragst. "Gebrechlich setzte sich Fudo neben Haruko auf die kleine Eichenholzbank und sah nachdenklich in den Himmel. "Du solltest eigentlich zuhause sein, Haruko. Mit so einem Sturm ist nicht zu spaßen, sieh nur, was der letzte angerichtet hat. "Demonstrativ drehte Fudo seinen Arm in der Runde. Jedes einzelne Haus des Dorfes reichte nur noch durch Holzbretter und Unmengen an altem Stroh zum Wohnen. Die nördliche Provinz war noch nie reich gewesen, das wusste man überall, aber egal, wo man hinkam, es war kaum ein Dorf so arm wie dieses. Die Bewohner hatten kaum etwas,um überhaupt zu überleben, wie sollten sie da auch ihre Häuser reparieren?

"Keine Angst,Fudo-sama*. Ich werde gleich nachhause gehen, meine Mutter wartet auch bestimmt schon mit dem Abendessen. "Haruko sprang von der Bank auf, umarmte den Älteren noch einmal und lief so schnell sie ihre Beine tragen konnten, nachhause. Fudo Yoshida, ein alter Mann um die 70 Jahre, er war schon immer wie ein Großvater für Haruko gewesen. Ihren eigenen hatte sie nie kennen gelernt, er war früh gestorben, kurz nach der Geburt ihres Vaters. Fudo war Dorfältester, denn er war weise und half den Bewohnern, egal in welcher Lage sie waren. Seine Frau, Yui Yoshida, war vor kurzem gestorben und so war ihm das, wofür er eigentlich nur lebte,genommen worden, da sie keine Kinder hatten und er auch sonst keine Verwandschaft von sich mehr hatte. Er war ein Freund der Familie Tanaka, Harukos Familie, und half ihnen durch viele schwere Zeiten und Schicksalsschläge,die sie bewältigen mussten.

Flink öffnete Haruko die hölzerne Tür des Hauses und trat aus der Kälte des Abends hinein in den mit einem Ofen beheizten Wohnraum. Harukos Mutter Reika und der jüngste Sohn Takeru bereiteten gerade das Abendessen, einen ziemlich kleinen Topf Sukiyaki**, vor. "Haruko,du kommst spät! Wo warst du denn wieder so lange?", schimpfte Reika, die mit dem Rücken zu ihr stand. Hakuro verdrehte die Augen und ging ein paar Schritte weiter in den Raum. Er war nicht besonders groß, aber groß genug zum Wohnen. Eine kleine Leiter führte in eine Art zweite Etage, wo Haruko mit ihrem kleinen Bruder schlief. Ihre Mutter schlief unten zwischen Reissäcken und Töpfen.

Haruko wusste, dass sie nicht viel hatten und weit unter der Armutsgrenze lebten, doch sie war recht zufrieden mit der Situation. Sie wusste auch, dass andere Kinder es viel schlimmer hatten, denn sie hatten gar nichts mehr, nur das, was sie am Leibe trugen. Sie hatten gar keine Eltern oder Geschwister mehr, nicht so wie sie selber, die nur ihren Vater und Bruder verloren hatte. Sie wusste noch genau, wie lange ihre Mutter den Beiden nachtrauerte, Haruko natürlich auch, und dass sie es nie ganz verkraften würde, ihren Mann, Naoki, und ihren erstgeborenen Sohn Taro, verloren zu haben. Seit dem Tag, als sie die Nachricht des Todes der Beiden erhalten hatten, war das Haus mit einer Traurigkeit heimgesucht, die fast erdrückend wirkte. Zwar versuchte Harukos Mutter, alles wie immer erscheinen zu lassen, aber ihre Tochter spürte, wie sie innerlich zerbrach. Sie sagte immer, dass sei der Krieg, so wäre das nunmal. Wenn keiner kämpfen würde, wäre die nördliche Provinz schon lange dem Untergang geweit. Doch jedes Mal, nachdem ihr Gesicht durch diese Worte wieder etwas an Mut erlangte, wurde es wieder traurig und glich nicht dem einer jungen, hübschen Frau sondern eher dem einer alten Greisin, die dem Tode noch einmal von der Schippe gesprungen war.

"Entschuldige bitte Okaasan***, aber ich wurde aufgehalten!" Um Verzeihung bittend verbeugte sich Haruko vor Reika, die sich inzwischen zu ihr gedreht hatte. Sie ging ein paar Schritte auf sie zu und zog sie vorsichtig am Arm wieder hoch. Mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht strich sie Haruko über die Wange. "Du wirst von Tag zu Tag hübscher. Aber ich habe dir doch gesagt, du sollst dich nicht immer verbeugen, wenn du dich entschuldigst. Wir sind hier schließlich nicht im Kaiserhaus. So,und nun hilf deinem Bruder das Abendessen fertigzumachen. Ich werde nur schnell zu Fudo-san**** gehen, um noch ein paar warme Decken für die Nacht zu holen. Kannst du so lange auf Takeru aufpassen?" Ohne ein weiteres Wort verließ Reika das Haus. Mit einem kalten Windzug wurde die Tür geöffnet und im nächsten Moment schon wieder zugeknallt. Der Raum war trotz allem zügig und es war eigentlich fast unmöglich dort zu wohnen, geschweige denn zu schlafen. Takeru hatte bis vor kurzem noch eine leichte Lungenentzündung und war dadurch noch sehr angeschlagen. Der sowieso schon sehr blass aussehende Junge hatte schon seit Wochen das Haus nicht mehr verlassen und verbrachte die meiste Zeit eingehüllt in ein paar Decken vor dem Ofen.

Haruko war überaus froh, dass es ihn mit der Lungenentzündung nicht zu stark getroffen hatte, denn viele der Dorfbewohner und ganz besonders die Kinder, starben bereits daran. Ohne Takeru hätte sie gar keine Geschwister mehr gehabt, und ihre Mutter wäre wahrscheinlich komplett zerbrochen. "Takeru.", sprach sie leise. "Wie weit bist du?" Der kleine Junge drehte sich um und hatte wie immer ein Lächeln auf dem Gesicht. Ihn konnte so schnell nichts erschüttern, allerdings wusste Haruko nicht, ob es nur vorgetäuscht war, oder nicht."Bin gleich fertig Haku, du kannst aber schon einmal Schalen holen, Okaasan kommt ja gleich wieder!"

Haku. Schon immer nannte er sie Haku. Sie kannte es gar nicht anders von Takeru. Er war schon immer anders als Taro gewesen. Im Gegensatz zu ihm war Takeru klein und schmächtig, und man könnte niemals von ihm erwarten, dass er eines Tages in den Krieg ziehen würde. Haruko liebte ihren Bruder über alles. Sie hatte schon fast ein Beschützer-Syndrom für ihn entwickelt. Und sie nahm ihn immer in Schutz, selbst wenn die anderen Jungen aus dem Dorf ihn verprügeln wollten, weil er so klein war. Haruko war fast zwei Köpfe größer als er, obwohl nur zwei Jahre zwischen ihnen waren. Sie hatten ihn schon immer im Visier gehabt auch, als er noch mit Haruko die Dorfschule, wo den Heranwachsenden die Verhaltensregeln und das Minimum an Lesen und Schreiben beigebracht wurde, besuchte.

Haruko holte drei Schalen aus der Ecke des Raumes, wo sie immer paarweise gestapelt waren. Je näher sie zur Kochstelle kam, umso besser roch es und sie konnte sich kaum noch zusammenreißen, nicht gleich alles aufzuessen. "Sag mal, Takeru, glaubst du der Frühling kommt bald?" Vorsichtig strich sie ihrem kleinen Bruder die Haarstähnen aus dem Gesicht.

Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht sah er seiner Schwester an, und mit einem Mal überflog Haruko ein Gefühl der Wärme.

"Aber Haku, ich brauche doch keinen Frühling, denn der ist schon seit meiner Geburt bei mir und schenkt mir Kraft! Ich danke dir!"*****
 

Begriffserklärung:
 

*-sama: Sehr höfliche Anrede, da der Gesprächspartner damit nur indirekt angeredet wird.
 

**Sukiyaki: Ein klassisches japanisches Topfgericht. Fleisch, Gemüse und Tofu werden vor dem Verzehr in ein Schälchen mit verquirltem Eigelb getaucht.
 

***Okaasan: Höfliche Anrede für "Mutter"
 

****-san: Neutrale Anrede unter erwachsenen Personen
 

*****Takeru meint mit dem Frühling seine Schwester Haruko (Frühling heißt auf Japanisch Haruko)

Kapitel 2:Tamashi no mori-Der Wald der Seelen

Die Nacht verlief relativ ruhig dafür, dass eigentlich alle mit einem großen Sturm gerechnet hatten.Bis auf starken Regen blieb das Unwetter aus. Die Reisfelder waren zwar überschwemmt, aber man hatte sowieso noch nicht vor sie neu zu bepflanzen. Die Felder waren schon längst zerstört, aber zum Glück erst nach der Ernte. Hätte die Regenzeit auch nur einen Tag eher eingesetzt, hätte keiner im Dorf auch nur ein Körnchen Reis gehabt. Die Winter in Kurama waren kalt und eisig, die Sommer zu heiß und dürr. Niemand hatte sich gewünscht dort zu leben, doch in die südliche Provinz zu gehen, oder gar in ein etwas größeres Dorf, war ihnen nicht gestattet, denn sie hatten weder Reichtum noch gesellschaftlichen Status.

Haruko weckte am Morgen sanft ihren kleinen Bruder, der am Abend zuvor direkt nach dem Abendessen schlafen gegangen war, weil es ihm nicht gut ging. Tag für Tag hatte sie Angst um Takeru, fürchtete sich, er würde eines Morgens nicht mehr aufwachen. Der Dorfarzt, der extra aus Wajima, einem Nachbardorf, kam,sagte, dass es sein könne, dass bei Takeru wegen seiner Krankheit schon sehr bald die Lungen versagen könnten.

Vorsichtig strich Haruko ihm über die Wange und spendete seinem kaltem Gesicht Wärme. Langsam öffnete er die Augen und sah sie mit seinen großen, karamellfarbenen Augen an. "Onee-chan*? Du bist schon wach?" Verschlafen rieb er sich durch die Augen. "Wie spät ist es denn?" Takeru machte Anstalten Aufzustehen, Haruko drückte ihn jedoch wieder herunter. Ohne großen Widerstand ließ er sich wieder zum Liegen bringen und atmete schwer aus. Er war erst elf Jahre und hatte doch schon so viel Leid ertragen müssen. Vom Verlust seiner größten Vorbilder, bis hin zu einer lebensbedrohlichen Krankheit. Doch er weinte nicht. Niemals. Vielleicht wollte er nicht schwach wirken, da er der einzige Mann in der Familie Tanaka war, oder weil er seiner Mutter nicht noch mehr Kummer bereiten wollte.

"Du sollst liegen bleiben,Takeru. Okaasan ist glaube ich auch noch nicht wach.", sagte Haruko zu ihrem Bruder, schob sich die dünne Decke von den Beinen weg und stand auf. Schnell stieg sie die kleine Leiter herunter und kam zu ihrer Mutter, die gerade aufgewacht war und sich streckte."Guten Morgen, Haruko. "Mit einem Lächeln auf den Lippen winkte sie ihre Tochter zu sich. Haruko verbeugte sich noch einmal und lief schnell zu Reika. "Kannst du vielleicht etwas Wasser holen? Wir haben den letzten Rest gestern Abend für die Sukiyaki verbraucht."

Mit etwas besorgtem Blick nickte Haruko. Sie mochte den Tamashi no mori**, der Wald der direkt an das Dorf grenzte, nicht. Aber der See, Shirogane ko***, der mitten im Wald lag, war der Einzige in der Nähe. Zwar hätte man auch das Regenwasser nehmen können, doch in der nördlichen Provinz fiel sehr oft saurer Regen, was Takeru hätte umbringen können. Weder Reika noch Haruko wollten sein Leben riskieren und versuchten alles mögliche, um seinen Tod zu verhindern. Um ihre Mutter nicht noch mehr zu belasten, nahm Haruko einen leeren Eimer aus der Ecke des kleinen Hauses und lief geschwind zur Tür hinaus. "Ich beeile mich, Okaasan!"

Im Dorf war es nebelig, da der Regen schon wieder in die Luft aufstieg. Nur wenige waren draußen, die Luft war schwer und kaum zu ertragen. Trotz ihrer noch anhaltenden Müdigkeit lief Haruko in schnellen Schritten durchs Dorf, um möglichst schnell wieder zuhause zu sein. Plötzlich hörte sie jemanden hinter sich ihren Namen rufen. Es war ihr bester Freund Kenzo Akanashi, den sie schon von Kindesbeinen an kannte.

"Haruko-chan****, wo gehst du hin?" Völlig aus der Puste stützte er sich auf seinen Oberschenkeln und atmete schwer aus. Er war im gleichen Alter wie Haruko, doch um einiges größer und er sah viel erwachsener aus. Die meisten Dorfbewohner sagten immer, er sei der Einzige, der das Potenzial zum Krieger habe. Kenzo selbst allerdings hielt nicht viel davon für die Truppen des Nordens zu kämpfen, er liebte alles, was wuchs und gedeihte. Haruko fand schon immer, dass der Junge mit den schwarzen langen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren, eher zu einem Reisbauern taugte. Sie wollte immer nur das Beste für ihn, doch seine Mutter hatte ganz andere Pläne. Ein großer Mann in der japanischen Geschichte sollte er werden, tapfer und mutig.

"Ich muss Wasser holen, aber was machst du hier Kenzo-kun*****? Musst du auch welches holen? Geht es Sayuri etwa nicht gut?" Haruko wusste selber, dass es Kenzos Schwester gut ging, denn ansonsten würde er jetzt nicht so unbeschwert mit ihr plaudern. Er passte immer auf sie auf, sie war seine einzige Schwester und dazu war sie noch vier Jahre jünger als er. Es war ungefähr so wie mit Taro und Haruko: Er war der Ältere, sie die kleine Schwester. Nur starb er viel zu früh und konnte so nicht mehr Acht auf seine kleine Schwester geben. Jedoch glaubte Haruko immer fest daran, dass seine Seele immernoch über sie wachte.

"Nein, nein! Sayuri geht es gut. Keine Sorge!" Neckisch stieß er ihr gegen die Schulter. "Ich wollte nur kurz raus, ich mag die Luft. Ich finde, der Nebel lässt das ganze Dorf wärmer wirken." Er schloss die Augen und sog genüsslich Luft durch seine Nase ein. Kenzo hatte schon immer andere Ansichten von der Welt. Er fand auch, dass der Regen nicht für Traurigkeit, sondern vielmehr für einen Neuanfang stand. Vielleicht war es gerade diese positive Charaktereigenschaft, die Haruko so sehr an ihm mochte. Er konnte einen zum Lachen bringen, obwohl es nichts zum Lachen gab und er konnte die Sonne im Herzen scheinen lassen, obwohl das Herz mit Wolken verhangen war.

"Soll ich dich begleiten?" Mit einem Mal wurde Haruko aus ihren Gedanken gerissen. Verlegen schüttelte sie den Kopf. "Nein,das geht schon! Aber lieb, dass du fragst. Danke,Kenzo-kun!" Sie machte eine schnelle Verbeugung und lief weiter in Richtung Wald. Er wusste genau, dass sie sich vor dem Tamashi-Wald fürchtete, aber sie wollte nicht immer als das feige, kleine Mädchen darstehen, denn schließlich wurde sie schon bald fünfzehn. Nach einer kurzen Wegstrecke erreichte sie den Eingang zum Wald, der düster und geheimnisvoll vor ihr lag. Wahrscheinlich wäre sie mit einem großen Bogen um ihn herum gegangen, wenn sie kein Wasser gebraucht hätte, aber jetzt hatte sie keine andere Wahl. Mit einem schlechten Gefühl im Magen betrat sie den Wald, um den es so viele Gerüchte gab. Manche sagten, wer alleine den Tamashi geht, komme nie wieder heraus, denn er besitze eine eigene Seele, mit der er die Bäume und Sträucher kontroliert. Diese Gerüchte entstanden allerdings nur, da man nachts eigenartige Geräusche aus dem Wald hörte, wie das Schreien von verlorenen Seelen, die nie Erlösung finden würden. Ihre Mutter erzählte Haruko allerdings immer nur, dass dort Jugendliche hausen würden, die ihre Eltern verloren haben und kein zuhause mehr hatten. Jedoch wusste Haruko nicht, wem sie mehr Gehör schenken sollte.

Der See lag mitten im Wald, war ihr noch mehr Kummer bereitete. Sogar am Tag war es noch recht düster und man musste aufpassen, dass man nicht über Wurzeln oder Gestrüpp stolperte. Je weiter sie ging, desto weniger konnte man den Himmel noch sehen und desto dunkler und stickiger wurde es. Als sie am See ankam, saß ein Otter am Rand und verschwand wieder, als er Haruko kommen hörte. Ohne eine einzige Vorwarnung zuckte ein heller Schein durch die Luft und kurz darauf donnerte es. Haruko fuhr zusammen und stieß einen spitzen Schrei aus. Sie fürchtete sich auch in ihrem Alter noch vor Gewittern und schlüpfte immer zu Takeru unter die Decke, wenn es mal wieder eines gab. Jedoch hatte sie so tief im Wald niemanden, der sie beschützen konnte. Wie in Trance ließ sie den Eimer fallen und lief, in der Hoffnung schnell wieder zuhause zu sein. Es war ihr egal, wohin sie lief, hauptsache weg aus diesem schrecklichen Wald. Durch diese blinde Angst stolperte sie über eine hervorstehende Baumwurzel und fiel schmerzhaft auf die Knie.

Kleine Tränen kullerten ihr über die Wangen, während sie wild versuchte, dass aufgeschürfte Knie dazu zu bringen, aufzuhören zu bluten. Voller Verzweiflung kauerte sie sich zusammen und legte ihren Kopf auf die Brust. Plötzlich hörte sie Geräusche vor sich, wie das Knacken eines Astes und schreckte hoch. Ein Junge, bestimmt einen Kopf größer als sie selber, stand vor ihr, mit eingerissener Kleidung und zersautem, orangerotem Haar. Er hielt ihr seine Hand hin und half ihr hoch. "Hast du dich verlaufen?" Seine Stimme war überaus warm und wohltuend für Haruko und somit wehrte sie sich auch nicht, als er auf seinen Rücken nahm. "Keine Angst, ich helfe dir!"
 


 

Begriffserklärung:
 

* Onee-chan: Große Schwester
 

**Tamashi no mori: Seelenwald
 

***Shirogane ko: Silberner See
 

****-chan: Verniedlichungsform für kleine Mädchen oder gute Freunde
 

*****-kun: Normale Anrede unter Jugendlichen für Jungen.

Kapitel 3:Kage,der Namensdieb

Haruko wachte mit schmerzendem Kopf aus ihrem ungewollten Schlaf auf. Im ersten Moment drehte sich alles und sie wusste nicht, wo sie war. Sie hatten einen schwarzen Haori* über den Beinen liegen und war an einen Baum gelehnt. Mit einem Mal fiel ihr alles wieder ein: Das Gewitter, der Sturz und der Junge, der sie gerettet hat. Doch jetzt war er nicht mehr da. Was sie allerdings wunderte war, dass er Sachen dort gelassen hatte, wie etwa den Haori und ein Paar Strohsandalen. Mit einem mal bemerkte Haruko, wie hinter ihr jemand stand. Erschrocken fuhr sie herum und sah dem Jungen, der sie gerettet hatte, direkt in die Augen. Er kniete hinter ihr und lächelte sie beschämt an. "Hallo." Er stand auf und ging paar Schritte, allerdings ohne sie aus den Augen zu lassen. Haruko sah zur Seite, ohne eine Antwort zu geben. Eine kurze Zeit der Stille trat ein, eine beengende und leblose Stille. "Wer bist du?" Der Junge sah sie neugierig an. "Hier sind nicht oft Leute, weißt du?"

Sie traute sich nicht zu antworten, zu groß war die Angst vor dem Fremden. Sie wusste nicht einmal, wie sie dorthin gekommen war, geschweige denn, wie sie wieder wegkommen sollte. Vielleicht war dieser Junge der Einzige, der ihr noch helfen konnte. "Ich bin Haruko. Haruko Tanaka." Sie stand auf und verbeugte sich tief vor ihm. Anders hatte sie es nie gelernt. Für die Dorfschulen war es das Wichtigste den Kindern Respekt und Anstand gegenüber älteren Personen zu lehren. Alles andere wurde dagegen in den Hintergrund gestellt. So war ihr auch klar, dass es ihr nicht gestattet war, nach seinem Namen zu fragen. In ihrer Verneigung blieb sie stehen, bis er etwas sagte. "Willst du denn gar nicht wissen, wie ich heiße?" Mit hochgezogenen Augenbrauen und spöttischem Grinsen im Gesicht zog er sie wieder hoch.

Als er keine Antwort bekam und sie ihn nicht einmal eines Blickes würdigte, gestand er sich ein, dass sie offensichtlich nicht nach seinem Namen fragen wollte. Schwer atmete er aus. "Ich heiße Bunta. Freut mich dich kennen zu lernen,Haruko!" Er streckte ihr die Hand hin, sie ignorierte ihn jedoch völlig und saß dort, mit angewinkelten Knien.

"Bunta? Ein merkwürdiger Name. Wie heißt du weiter und aus welchem Dorf kommst du?" Sie musterte den hochgewachsenen Jungen misstrauisch, denn er war soviel anders, als alle anderen Personen, die sie bis jetzt kannte. Er war nicht viel älter als sie selber, aber aus ihm sprach eine Lebenserfahrung, die sie nicht einmal an Fudo kannte. Sie kannte ihn kaum, doch in diesem Moment hätte sie ihm ihr Leben anvertraut, da sie wusste, dass er sie nicht enttäuschen würde.

Leise lachte er auf. "Bunta findest du komisch? Ja, stimmt, das fand ich am Anfang auch. War verdammt hart, mich an diesen Namen zu gewöhnen. Einen Nachnamen habe ich nicht, tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss. Auch lebe ich nicht in einem Dorf, so wie du. Das muss für dich wahrscheinlich ziemlich hart sein, so einen streunenden Hund wie mich zu sehen, oder?" Eine gefühlte Ewigkeit verging für Haruko, als Bunta das erzählte. Mit jedem einzelnen Wort wurden ihre Hände schwitziger und nur mit Not konnte sie ein Zittern verbergen. "Warum bestizt du keinen Nachnamen? Es klingt ja fast so, als wäre Bunta nicht dein richtiger Name." Ihre Stimme klang schwach und dünn, wofür sie sich im Nachhinein am Liebsten selber geschlagen hätte. Es musste schon Nacht sein, denn nur ein paar Glühwürmchen und eine kleine Laterne erhellten die Umgebung um sie herum. Erst jetzt bemerkte sie, wie schön dieser Wald eigentlich war. Doch selbst bei dieser Dunkelheit konnte der Mond nicht durch das Blättergestrüpp des Waldes dringen. "Soll ich dir etwas erzählen, Haruko? Der Wald hier, Tamashi no mori, hat keine Kraft mehr. Er lebt, aber durch seine Erinnerungen an die Menschen, die ihn zerstörten und ihm seine Lebensenergie nahmen, ist er krank geworden. Der Wald an sich ist nicht böse, glaub mir, doch aus seinen Tiefen entstand etwas, dass den Menschen, die herkommen, das Wichtigste nimmt: Ihre Namen!" Betrübt strich Bunta sich die Haare aus dem Gesicht und seufzte laut auf.

"Dieses Ding, was mir und vielen anderen den Namen stahl, wird dir auch deinen nehmen, wenn du noch länger bleibst. Davon ernährt er sich, von deiner Lebensenergie. Der Wald wollte niemals, dass es soweit kommt, doch es kam so. Kennst du das, wenn du auf einmal unglaublich wütend auf jemanden bist? Dann wünscht du ihm alles Böse, aber im nachhinein würdest du es natürlich niemals geschehen lassen. Bei ihm war es genauso: Er war böse auf die Menschen, die ihm sein Leben nahmen und so entstand der Kage**. Er wird kommen, glaub mir! Ich kam hier vor ein paar Monaten her. Der Krieg nahm mir alles, meine Familie, mein Zuhause. Was sollte ich groß tun? Ich kam hier in den Wald, suchte nach Unterschlupf. Eines Nachts kam der Kage und hat ihn mir genommen. Nachdem er da war, kann man sich nicht mehr an seinen alten Namen erinnern. Er gab mir den Namen Bunta. Ich weiß zwar nicht wo du herkommst, Haruko, aber wir müssen dich so schnell es geht wieder fortbringen!"

Mit großen Augen sah Haruko ihren gegenüber an. Sie konnte kaum glauben was er dort sagte. Also hatten die Leute doch Recht, der Wald lebte! Ohne weiter nachzudenken brach sie in Tränen aus. Unbeholfen stand Bunta dort und lief im nächsten Moment zu ihr. "Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen, glaub mir!" Die Luft wurde mit jeder Sekunde kühler und nur noch vereinzelt schwirrten ein paar Leuchtkäfer umher. Mit einem Mal hob er die kleine Haruko hoch und lief, so schnell, dass seine Augen von der vorbeizischenden Luft tränten. "Beruhig dich, wir müssen weg!"

Er lief so schnell seine Beine ihn tragen konnten, doch auch das reichte nicht. Auf einmal blieb er stehen und sah Haruko mit großen Augen an. Ohne eine einzige weitere Reaktion kippte er um, wie von einem Schwert zu Boden gestreckt. Haruko knallte unsanft auf den Boden und zitterte. Sie wusste selber nicht, ob es von der Kälte kam oder von dem, waskurz vorher passierte. Sie fühlte sich müde und schlapp, als könne sie keinen einzigen Meter mehr gehen. Sie sah etwas vor sich, es schien schon fast unwirklich und unglaublich fremd. Ein großer Umriss, komplett in schwarz, mit hell weiß leuchtenden Augen. Es schien, als träge es einen Umhang der im seichten Wind wehte und die Bewegung, in der es auf sie zukam, dämpfte. Sie konnte sich nicht bewegen, ihr ganzer Körper gehorchte ihr nicht mehr. Kurz vor ihr blieb es stehen und jetzt konnte sie sich wieder an Buntas Worte erinnern: "Er wird kommen, glaub mir!". Es war der Kage, der direkt vor ihr stand. Doch sie fürchtete sich nicht vor ihm, denn er stand nur dort, blickte auf sie herab und tat nichts. Aber auch als er mit seinem Umhang über ihren Kopf strich, verspürte sie nicht den geringesten Drang noch Wegzulaufen. "Hikari***, bringe das Licht in diesen Wald."

Im Bruchteil einer Sekunde wurde ihr ganzer Körper schwer und sie sank in sich zusammen. Mit den halb geschlossenen Augen konnte sie noch seine vage Gestalt erkennen, wie sie in die Dunkelheit zurückkehrte.
 

Begriffserklärung:
 

*Haori: eine bis auf Hüft- oder Schenkelhöhe gehende Kimono-Bedeckung in der Art eines Jacketts.
 

**Kage: jap. für Schatten
 

***Hikari: jap. für Licht

Kapitel 4:Hajime-Neuanfang im Wald der Seelen

Der Morgen brach über den Wald ein, doch bis auf das es hell wurde, merkte man kaum, dass es schon Tag war. Vereinzelt sah man einen Fuchs umherstreifen, auf der Suche nach einem guten Frühstück. Bunta selbst wusste nicht, wo er war, als er aufwachte und wie wild um sich schlug. Erst im nächsten Moment bemerkte er, dass das Mädchen, das er in der Nacht versuchte zu beschützen, bewusstlos neben ihm lag. Vorsichtig rüttelte er an ihr, hatte aber gleichzeitig große Furcht vor ihrem Erwachen. Er war sich im Klaren darüber, dass sie durch den Kage ihre kompletten Erinnerungen verlieren konnte.

"Wach auf, bitte!" Flehend kniete er neben ihr und versuchte alles, um sie wach zu bekommen. Mit einem Mal schlug sie die Augen auf und sah ihm direkt ins Gesicht. "Bunta?" Verwirrt strich sie sich übers Gesicht und versuchte sich hinzusetzen. Ein halber Felsbrocken fiel ihm vom Herzen, als sie seinen Namen sagte. "Haruko, ich bin so froh.." Sie nahm ihm das Wort, ehe er zu Ende sprechen konnte. "Wer ist Haruko? Was redest du da?" Und schon war sie weg. Die Freude, die sich in ihm breitgemacht hatte, als sie sich an ihn erinnern konnte. Die Trauer, dass sie ihren Namen verloren, hatte besiegte es. Niedergeschlagen gestand er sich ein, dass es keinen Sinn hatte, ihr ihren richtigen Namen zu sagen. Wenn der Kage wollte, dass man seinen Namen verlor, dann geschah es auch. Man konnte sich nicht dagegen wehren.Seine spirituellen Kräfte waren viel zu groß, als das man dagegen hätte ankommen können, schließlich entstand er aus dem Wald, in dem die ruhelosen Seelen ihre Heimat fanden.

"Wie, wie ist dein Name?" Betrübt strich er sich mit der Hand durchs Gesicht. Es war immerhin ein kleiner Trost, dass sie ihn noch kannte. "Hikari, das ist mein Name!", sagte sie lächelnd und sah kur darauf in das Blätterdach hinauf. "Hikari.." Es klang fast so, als müsste sie sich selber erst an diesen Namen gewöhnen und durch das Wiederholen fiel es ihr leichter. Man musste es akzeptieren, in diesem Wald war man nicht der Herrscher, sondern der Untergebene. "Hikari, das Licht. Ein wunderschöner Name." Nachdenklich strich Bunta sich über seine Handinnenfläche und gab einen lauten Seufzer von sich. Er gab vor ihren Namen zu mögen, doch im tiefsten Inneren fand er den Namen des Mädchens, das er zwei Tage zuvor kennenlernte, tausendmal schöner. "Ich möchte dir jemanden vorstellen. Komm mit." Er griff nach ihrer Hand und zog sie hoch. Er fand, dass es Zeit wurde ihr die anderen Menschen vorzustellen, die auch in diesem Wald lebten. Schließlich hatten sie das gleiche Schicksal wie die Beiden.

Ohne zu Zögern folgte Hikari ihm, geschwächt von der vorherigen Nacht und immer wieder nach seiner Hand greifend. Ab und zu bekam sie einen Ast ins Gesicht, lief aber trotzdem weiter, ohne ein Wort von sich zu geben. Es dauerte eine Zeit lang, bis sie zu einer kleinen Höhle aus aufgehäufter Erde kamen, in der sich jemand häuslich eingerichtet hatte. Ein paar Decken auf dem Boden bildeten ein Bett und Essen war auch genug da. Ein kleiner Mann saß in einer Ecke und goss etwas Wasser in eine Schale Reis. "Sora, er hat schon wieder ein Opfer gefunden." Bunta schob Hikari vor sich, so dass der Mann sie sehen konnte. Unbeeindruckt musterte er sie von oben bis unten und sah wieder weg. "Wer sich hier zu lange im Wald aufhält, muss damit rechnen, dass er kommt. Du hast sie doch gewarnt, nicht wahr?" Beleidigt stampfte Bunta mit dem Fuß auf den Boden. "Natürlich habe ich sie gewarnt! Aber ich glaube, dass der Kage sie hergebracht hat. Du weißt, dass er es kann. Vielleicht kommt sie ja aus einem Dorf

im Norden?"

Leise lachte Sora auf. "Warum fragst du sie nicht einfach?" Spöttisch sah er das eingeschüchterte Mädchen an, das zaghaft neben Bunta stand. Dieser seufzte einmal und schenkte Sora noch einen letzten bösen Blick. "Ha..Hikari, kannst du dich noch erinnern, wie das Dorf hieß, aus dem du kamst? Oder wie es ungefähr aussieht? Irgendwas Markantes." Er sah ihr direkt in die Augen, woraufhin sie scheu wegsah. "Kurama. Ja, so hieß es glaube ich." Ganz plötzlich weiteten sich die Augen von Sora und Bunta, denn sie konnten nicht glauben, welchen Namen sie gerade genannt hatte. "Kurama? Das Dorf bei der Hirafu-Küste? Das ist unmöglich! Es liegt über 90 Meilen* weg von hier! Bist du dir sicher?" Zaghaft nickte sie und trat einen Schritt zurück. Sie fürchtete sich plötzlich vor dem Jungen mit den roten Haaren, dem sie eben noch so vertraute. Sora machte ihr schon die ganze Zeit über einen merkwürdigen Eindruck, aber Bunta mochte sie wirklich sehr.

Bunta seufzte laut. "Sora, kannst du uns für eine Nacht Unterkunft gewähren?" Der Mann, bei dem die Haaransätze schon anfingen grau zu werden, runzelte nachdenklich die Stirn. Er wusste, dass es in dieser feuchten Höhle kaum komfortabel genug für ihn alleine war, aber dennoch sah er, dass sein Freund und das kleine, verängstigte Mädchen Hilfe brauchten. "Na gut. Ihr könnt dort hinten auf den Futons** schlafen. Es wird nicht gemütlich, aber ihr sucht ja sicher nur eine trockene Unterkunft." Er deutete auf ein paar verschlissene Decken und Kissen, die in der hintersten Ecke der Höhle lagen. Bunta tat es leid, dass das Mädchen, dass in kürzester Zeit in diesem Wald schon soviel ertragen musste, auch noch so einen armseeligen Schlafplatz haben musste. Um nicht unhöflich und undankbar zu erscheinen verbeugte sich der Rothaarige vor Sora und zog Hikari mit sich zu ihrem Schlafplatz. "Bist du müde?" Bunta legte seine Hand auf ihre Schulter. Etwas geschwächt nickte sie und sah beschämt zu Boden. "Muss dir nicht peinlich sein." Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen legte er seinen Haori ab und setzte sich auf eines der Futons. Etwas zögernd setzte sie sich zu ihm, weichte jedoch jedem seiner Blicke aus.

Sora war im Laufe des Abends gegangen, er sagte er wolle noch etwas Wasser holen. Bunta wusste selber, dass ihm die Situation, zwei Gäste zu haben, nicht schmeckte. Er war schon immer ziemlich merkwürdig gewesen, aber er ließ niemals jemanden an sich heran und sprach kaum ein Wort. Eine einzelne Lampe erhellte den Innenraum der Höhle und ließ sie ein wenig einladender wirken. Buntas Blick fiel auf Hikari. Die Beiden hatten sich den ganzen Abend angeschwiegen und dennoch gefiel es ihm sie neben sich sitzen zu haben. Von Minute zu Minute sah er, wie ihre Augenlider sich ein Stück schlossen. Sie zitterte am ganzen Leib, wahrscheinlich vor Kälte, aber er vermutete, dass ihr auch noch der Stress des Tages in den Knochen steckte. "Lass uns schlafen." Bunta legte sich auf den Rücken, verschränkte die Arme hinter seinen Kopf und starrte ins Leere. Er konnte nicht glauben, dass schon wieder das Schicksal eines Menschen vom Kage bestimmt wurde. Er hat sie gefunden, sie gerettet. Aber was wäre gewesen, wenn er nicht eingegriffen hätte?Was, wenn sie ihn niemals getroffen hätte?Wäre dann alles anders gekommen?Vielleicht hätte sie den Weg in ihr Dorf zurück gefunden. Wenn er so darüber nachdachte, zog sich sein Magen zusammen.

Mit einem Mal spürte er, wie etwas Schweres auf seiner Brust ruhte. Erschrocken richteten sich seine Augen nach unten und er sah, wie Hikari, die die ganze Zeit zitternd neben ihm lag, ihren Kopf auf ihn gelegt hatte. Sie lag nah an ihm und atmete leise. Vorsichtig legte er seinen Arm um ihren Körper und zog sie etwas näher zu sich. Er schloss die Augen und spürte, wie ihr schlotternder Körper sich immer mehr beruhigte.
 

Begriffserklärung:
 

* 1 Meile= 1,61 Kilometer

**Futon: das japanische Wort für „Decke“ und bedeutet im erweiterten Sinn "Bettplatz / Schlafstätte" (in unserem Verständnis: Matratze).



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