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M&M's Lovelife (Schokoladensorbet)

von

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Prolog

Dass es in der Beziehug von Mail und Mihael Jeevas, ehemaliger Mihael Keehl, so lustig zuging, schrieb Ersterer ihren grundverschiedenen Charakteren zu. Während er selbst mehr der gemütliche, gutmütige, sorglose, anhängliche und unkomplizierte Typ war, passten zu seinem Blonden Liebhaber eher Adjektive wie aktiv, egoistisch, pessimistisch, abweisend und recht prekär.So genau konnte man das bei Mihael allerdings nicht sagen, dafür war er einfach zu wechselhaft.

„Du bist wie die vier Jahreszeiten.“, hatte ihm Mail einmal erklärt. „Du kannst blühen wie der Frühling, fröhlich und ausgelassen sein wie ein Sommerkind, bist launisch wie der Herbst und manchmal auch melancholisch oder kalt wie der Winter.“

„... Wenn du Sex haben willst, kannst du das auch direkt sagen, weißt du?“

Bekanntlich führen gemeinsame Interessen und Hobbys ebenso zueinander wie bestimmte ähnliche Charaktermerkmale, und Sex war die große, um nicht zu sagen die größte Leidenschaft beider, danach folgte der Konsum eines ungesunden Wodka-Red Bull Gemisches, die Liebe zur Musik, zu schnellen Autos und Motorrädern und... natürlich die Liebe die sie für einander empfanden. Die wenigen Sachen, die sie aneinander wenig schätzten, wie Matts Faulheit, sein kleines Plappermaul oder Mellos Launenhaftigkeit und die Tatsache, dass er Matts herzerwärmende Versuche, romantisch zu sein, immer als indirekte Aufforderung zum Sex missinterpretierte, fielen dabei kaum und nur sporadisch auf. Eine aufrichtige Entschuldigung, ein kleines Küsschen auf die Nasenspitze, ein tieftrauriger „Du-hast-mich-nicht-mehr-lieb!“-Blick oder im Notfall auch mal eine Tafel Schokolade, und die Sache, die den Streit ausgelöst hatte, war vergessen. Letztlich endeten sie doch immer am selben Ort: im Bett.

Die Verlobung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Weiße Weihnachten?

Es gibt Menschen, die behaupten, Betrunkene sagen – zumindest, was Liebessachen angeht- die Wahrheit. Oft ist es leider auch so, dass Betrunkene nur Unsinn von sich geben, der mit der Realität recht wenig zu tun hat. Was man glaubt und was nicht, bleibt jedem selbst überlassen, in manchen Fällen hat man das Gefühl, eine schmale Gratwanderung zu absolvieren. Auch Mail befand sich einmal in so einer Situation und war überzeugt, das Richtige zu tun.
 

Nach dem fünften Glas Red Bull-Wodka war Mello recht anschmiegsam und gesprächig geworden. Mail, der nur zwei Gläser hatte, war sich nicht sicher, ob er gerührt oder angeekelt sein sollte.

„Ich will was Kleines, Niedliches zum Streicheln und Füttern und Liebhaben...“, säuselte der Blonde trüben Blickes. Vergeblich versuchte sein Verlobter, der Alkoholfahne auszuweichen, die ihm seiner eigenen Angetrunkenheit zum Trotz zuwider war.

„Wie kommst du jetzt darauf?“

„Weiß nich... Ich finde nur... Buärgh!“

Statt zu antworten dekorierte Mihael Mail mit seinem Mageninhalt, weitere Fragen sparte sich dieser. Seufzend brachte er seinen Freund zur Toilette und hielt ihm sogar den Kopf, als er sich eine gefühlte Ewigkeit lang erbrach. Den abstoßenden Geruch aus der Wohnung zu bekommen dauerte eine zweite gefühlte Ewigkeit. Dieser Tag bildete eine Lücke in Mihaels Gedächtnis, um sich nicht mit Blamagen konfrontieren zu müssen, fragte er lieber nicht nach- wenn es etwas gab, dass er unbedingt wissen musste, würde sein Partner ihm das schon sagen.

„Mihael? Ich bringe jetzt die Lichterkette am Gartenhäuschen an.“

„Hmh.. Tu dir nicht weh.“

„... Wieso sollte ich mir wehtun?“

„Na, bei dir weiß man ja nie so recht..“

„Hmpf... bis gleich.“

Wie jedes Jahr auf dem Weg zum rituellen Gartenhäuschen schmücken fiel der sonst so geschickte junge Mann über einen schneebedeckten Maulwurfshügel.Der ganze Garten war voll davon, und das ausgerechnet im Winter! Zu jeder anderen Jahreszeit gaben die kleinen Tierchen kein Lebenszeichen von sich, nur im Winter gruben sie sich durch die harte, kalte Erde, um das Näschen an die frische Luft zu stecken und festzustellen, dass sie ein paar Monate zu spät dran waren.

„Dämliche Viecher!“, schimpfte ein frierender Mail, während er seinen verräterischen Abdruck im Schnee verwischte. Musste ja niemand sehen, dass er gefallen war.

„Sollten die nicht eigentlich Winterschlaf halten? Naja..“

Das Gartenhäuschen, welches Mail im (Achsel-)Schweiße seines Angesichts und unter Mihaels strenger Aufsicht erbaut hatte, war schnell in eine bunt blinkende, einladend weihnachtliche Hütte verwandelt.

„Das erinnert mich jetzt ehrlichgesagt ein bisschen an ein sehr sehr kleines Puff. Fehlen nur noch Leuchteherzen an den Fenstern.“

Sein Verlobter teilte diese Ansicht nicht, weswegen alles so blieb, wie es war.

„Was bekomme ich denn von dir zu Weihnachten?“, wollte er stattdessen wissen.

„Hm... du hast doch etwas angedeutet. Vielleicht hat es ja etwas damit zu tun?“

„... Von was redest du?“

„Lass dich einfach überraschen.“
 

~~~
 

Die meisten Menschen denken bei etwas „Kleinem, Niedlichem zum Streicheln und Füttern und Liebhaben“ an ein Haustier, eine Katze etwa; nicht so Mail Jeevas, der es besser zu wissen glaubte. Mihael mochte Tiere nämlich nicht.

„Hunde nerven, Katzen haaren, Nagetiere stinken und machen viel Mist... Und von Reptilien hat man sowieso nichts, die vegetieren in ihren Terrarien dahin.“, so seine Worte.

Das schloss also das gesamte Tierreich aus. Zumindest das, was man sich als Haustier halten konnte. Insekten sind zum Liebhaben auch eher ungeeignet.. Und Plüschtiere kann man nicht füttern. Was bleibt also noch übrig? ...
 

„Guten Tag der Herr. Interessieren Sie sich für eines unserer Kinder?“, fragte die bieder gekleidete Frau am Empfang in freundlich-unvervänglichem Ton. Unbehaglich kratze sich der Rothaarige am Hinterkopf, ehe er antwortete.

„Guten Tag. Ich bin eigentlich hier, um sie mir anzusehen, also, ein paar, meine ich...“

Um so seriös als möglich zu wirken, hatte er sich in seinen Konfirmationsanzug gezwängt, sich ganz besonders gründlich rasiert und extra drei Tage lang nicht geraucht, da ihm dies negativ angerechnet werden könnte. Jetzt, wo er im Waisenhaus stand, kam er sich mächtig albern vor. Er hatte es wohl übertrieben..

„An welche Altersklasse haben sie denn gedacht? Und soll es lieber ein Junge oder ein Mädchen sein?“

„Ich dachte an ein Baby oder ein Kleinkind. Das Geschlecht ist mir egal.“

„Hmh, dann folgen Sie mir bitte.“

Die Frau führte Mail in einen Raum, in dem nicht viel mehr als ein Sofa, ein kleiner Tisch und ein Bücherregal standen. Dort zeigte sie ihm ein paar Fotos der jüngeren Waisenkinder.

„Gibt es eines, das sie besonders anspricht?“

Nachdenklich sah sich der junge Mann die Bilder der Reihe nach an.

„Das hier. Die sieht aber auch niedlich aus.. Aber wenn sie ein Schreikind ist, wie sie gesagt haben.. Ich weiß nicht, ob ich sowas handhaben kann.“

„Dann machen wir es so: Ich zeige Ihnen zuerst den kleinen Jungen, und danach sehen wir weiter.“

„In Ordnung.“

Eineinhalb Stunden später einigten sich die Beiden, schüttelten sich mit zufriedenem Gesichtsausdruck die Hände und verabschiedeten sich leise.

„Dann bis zum Vierundzwanzigsten.“
 

~~~
 

Das Schmücken des Weihnachtsbaumes übernahm der Blonde allein, sein Perfektionismus sorgte in dieser Hinsicht zu oft für Auseinandersetzungen. Mail, der sich eigentlich um das Essen kümmern sollte, kümmerte sich um sein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk. Allzu lange konnte und wollte er damit nicht mehr warten, das Geschenk selbst wollte es im Übrigen auch nicht.

„Mihael... Ich möchte dir etwas jetzt schon geben.“

„Ich bin noch nicht mal mit dem Schmücken fertig! Kannst du nicht noch die paar Stunden warten?“

„Nein.. Ich möchte es dir jetzt geben.“

„Na fein.“

Über das ganze Gesicht strahlend holte einen großen, in buntes Papier eingewickelten Karton. Offenbar befand sich darin etwas Zerbrechliches, ansonsten ging er nicht so vorsichtig mit Gegenständen um, wenn es nicht seine eigenen waren, sowieso nicht.

„Auf keinen Fall schütteln! Lass es einfach da stehen und mach es ganz vorsichtig auf.“

Skeptisch hob Mihael eine Augenbraue, parierte dann jedoch und steckte den Kopf in den Karton.

„Das.. das soll wohl ein Scherz sein?!?“

„Nein, das ist mein voller Ernst.“

„Mail, da liegt ein BABY drin!“

„Sein Name ist Nate. Ist er nicht niedlich?“

„Das ist doch jetzt völlig egal! Wo hast du es her?“

„Na, aus einem Waisenhaus natürlich! Wo soll ich ihn sonst herhaben?“

„Du hast ein Baby adoptiert?!?!?!?!?“

„Ja, das hab ich doch gerade gesagt!“

„Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?“

Behutsam nahm der Ältere den schlafenden Säugling aus dem mit Decken ausgelegten Karton heraus, um ihn sich genauer anzuschauen. Ein paar Monate alt war er sicherlich schon, man musste das Köpfchen nicht mehr stützen und so klein wie ein Neugeborenes war er auch nicht mehr. Der Flaum auf seinem Kopf war weiß wie Schnee, ebenso wie die weiche, warme Babyhaut.

„Er ist wunderschön...“

Zärtlich strich er dem Kleinen über die leicht geröteten Pausbäckchen.

„Nicht wahr? Da habe ich doch das Richtige ausgesucht, oder?“

„Wie kamst du überhaupt darauf, ein Kind zu adoptieren?“

„Du hast doch gesagt, du möchtest ein Kind.“

„Das habe ich nie gesagt!“

„Na gut, du hast es etwas anders ausgedrückt, aber das ist es, was du gemeint hast.“

„Von was redest du überhaupt? Wann habe ich etwas angedeutet?“

„Letzte Woche, als wir getrunken haben.“

„Du nimmst mich ausgerechnet im Suff beim Wort?“

„Ich dachte, es wäre dir ernst...“

„Matt! Wir sind gerade mal Anfang zwanzig und haben uns verlobt! Das ist schon ein ziemlich großer Schritt. Ein Kind beraubt uns unserer Spontaneität, wir können nicht mehr tun und lassen, was und wann wir wollen, wir können nicht verreisen, du kannst nicht mehr arbeiten.“

Mihael würde seine Arbeit bei der Mafia sicher nicht aufgeben, immerhin war es Mail, der das Kind adoptiert hatte, nicht er.

„Und weißt du überhaupt, wie man ein Baby pflegt?“

„....“

„Und hast du alles gekauft, was ein Baby braucht? Ein Bett, Fläschchen, Nahrung, Kleider..?“

„... Hab ich wohl vergessen...“

„Gerade DU willst die Verantwortung über einen kleinen Menschen übernehmen? Ich glaube nicht, dass du das schaffst..“

„Bitte, gib mir eine Chance! Ich beweise dir, dass ich es kann! Und naja, am Anfang schläft er ja sowieso die meiste Zeit. Wir können sicher auch mal Frau Matsuda von nebenan fragen, ob sie aufpasst. Später geht er dann in den Kindergarten, in die Schule, trifft sich mit Freunden.... Wir werden auf jeden Fall noch genug Zeit füreinander haben! Und wenn ich es einigermaßen im Griff habe, heiraten wir. Was sagst du?“

„Hm.. ... Lass mich eine Nacht darüber schlafen, in Ordnung?“

„Ja. Danke, dass du es dir überlegst. Ich liebe dich.“

„Das weiß ich doch“

Zärtlich küsste der Blonde seinen unvernünftigen Partner.

„Möchtest du sehen, was ich dir besorgt habe?“

„Immer!“
 

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Oh je... Mir geht es zur Zeit ziemlich schlecht, ich hoffe, die Qualität leidet nicht darunter. Jedenfalls werde ich länger brauchen, um diese ff fertigzubringen, hochwahrscheinlich. Solange ich es rechtzeitig schaffe, ist das allerdings nicht so schlimm.

Mir ist übrigens klar, dass das mit dem Adoptieren nicht so einfach und schnell geht, ich dachte, ich bin einfach mal so frei und gestelte es unkompliziert, damit es zur Geschihte passt.

Wie man sieht mag ich kurze Kapitel lieber als lange, so ist es übersichtlicher.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  KiraNear
2010-02-26T21:18:37+00:00 26.02.2010 22:18
Also ich finde, dass das gut gelungen ist; vor allem dass er das nicht zuerst erkannt hat; fand ich richtig putzig.

Aber du hast es wirklich gut beschrieben, ich habe es mir richtig gut vorstellen können; und wenn ich mir beim Lesen das auch vorstellen kann, ist es immer ein gutes Zeichen!
Von:  KiraNear
2010-02-26T21:04:51+00:00 26.02.2010 22:04
Danke nochmal für den Link; also ich fand das jetzt sowohl süß, aber auch irgendwie witzig, aber im positiven Sinne^^

Besonders dieses Missverständnis finde ich sehr gelungen XD


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