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Vampire

von

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1

Teil 8
 

Wie lange Pascal nun schon hier saß, vermochte er bereits nicht mehr zu sagen. In Nächten wie dieser hier verlor er jegliches Gefühl…

„Du sagst… jeder ist in gewisser Weise… von etwas abhängig…“, wiederholte der Vampir die Worte des anderen. „Interessante Sichtweise!“, gab er zu. „Meinst du damit auch etwas in der Art wie… die Abhängigkeit von einem Menschen?“
 

Unwillkürlich zuckte Sai zusammen. „Ich… habe keine Ahnung, was du damit meinst!“, sagte er und begann seine Sinne zu schärfen.

Pascal aber lachte nur. „Keine Angst! Mein Bedarf an Kehlen ist für heute bereits gedeckt- und an Artgenossen vergreife ich mich erst recht nicht!“

„Was bringt dich zu der Annahme, dass ich von einem Menschen abhängig sei?“, fragte Sai doch recht pikiert.
 

„Ich habe lediglich einen Schuss ins Blaue gewagt!“, grinste der ältere der beiden Vampire. „Und wie ich sehe, hatte ich mit meiner Annahme wohl recht… aber ich sehe rein gar nichts verwerfliches daran- wie es vielleicht irrtümlicher Weise deine Annahme ist!“
 

Sai musterte den Vampir, der nach wie vor auf dem First seines Schlosses saß. Er machte den Eindruck, als wenn er sie nicht mehr alle beieinander hätte.

„Das Äußere kann täuschen!“, grinste Pascal wissend. „Und glaube mir… ein vom dunkeln Wahn beseelten Vampir würdest selbst du auf fünfzig Kilometer erkennen!“, sagte er mit einem deutlichen Anflug von Trauer in der Stimme.

Wieder sah er zum Vollmond, der immer noch hämisch grinsend vor ihm am Firmament leuchtete.

„Vor gut… ja, dreihundert Jahren- vielleicht plus minus zehn bis zwanzig Jahre- gab es überall auf der Welt gewisse Etablissements die von unseresgleichen geführt wurden. In diesen… Einrichtungen wurden dunkle Messen, oder eher geheime, blutrünstige Rituale abgehalten. Viele, hauptsächlich junge Menschen, fanden damals den Tod!“, Pascal verstummte für einen Augenblick und beobachtete Sai eindringlich. „Viele unserer damals praktizierten Riten sind heute verboten und werden mit dem sofortigen Tod bestraft, sollte man sie dennoch einsetzen- eine durchaus gerechte Strafe, wenn man mal von der Brutalität absieht, die dem Opfer angetan wird! Doch gibt es nach wie vor Vampire, die meinen, diese Verbote missachten und weiterhin junge Menschen abschlachten zu können!“
 

„Und was soll mir dieser, durchaus interessante, Vortrag nun sagen?“, fragte Sai patzig, da ihm der andere mittlerweile gehörig auf die Nerven ging. Doch anstelle einer Antwort, fing der blonde Vampir vor ihm einfach an zu lachen.

„Duu~!“, knurrte Sai wütend. „Was erlaubst du dir?! Nur weil ich vielleicht jünger bin wie du, so lasse ich mich ungern an der Nase herumführen!“

„Bitte verzeih!“, gluckste Pascal lachend und richtete sich auf. „Ich wollte dir nicht zu nahe treten und dich verletzen!“, grinste er entschuldigend. „Wie dem auch sei… für heute habe ich diesem abscheulichen Bildnis am Himmel genug Verachtung entgegen gebracht.“ Jetzt streckte er sich und vergrub die Hände in den Taschen seiner Leinenhose. Er ging leichtfüßig ein paar Schritte auf den anderen Vampir zu. „Ich möchte dich gerne zu mir einladen!“, sagte er, als wäre es das normalste auf der Welt. „Ich hatte schon lange keinen Besuch mehr und möchte dir bei dieser Gelegenheit gerne einen sehr exklusiven Club zeigen!“, er machte eine Verbeugung. „Also dann! Ich empfehle mich und wünsche gute Nacht!“, mit diesen Worten sprang er leichtfüßig vom Dach das Schlosses und verschwand in den dunklen Tiefen des umliegenden Waldes.

2

Teil 9
 

Verwirrt sah Sai dem älteren Vampir hinterher, welcher so einfach in der Finsternis der Nacht verschwunden war.
 

"was....?" murmelte er noch leise, bevor er den Kopf schüttelte und sich mit einem Seufzen zurücklehnte.
 

Das gab es doch nicht. Da traf er endlich einmal einen weiteren, echten Vampir -außer seiner Schwester- und dieser verschwand so einfach.
 

Jedoch mit dem Angebot, dass Sai ihn morgen besuchen komme könnte.
 

Mit einem leichten Lächeln sah der doch noch recht junge Vampir wieder in den Himmel und schloss einen Moment die Augen, ließ sich das Licht des Mondes ins Gesicht scheinen.
 

Dann, ganz plötzlich, stand er auf den Beinen, ging zum Rand des Daches und sprang ohne zu zögern hinunter.
 

Nach nur einer Sekunde des freien Falls verwandelte er sich in eine Fledermaus und flog zum Haupttor des Schlosses.
 

Bevor er den Boden erreichte verwandelte er sich zurück und landete elegant auf seinen Füßen.
 

Die Hand schon am Torriegel, sah er noch einmal in die finstere Nacht, bevor er ins Innere seines Schlosses verschwand.
 

Er streckte sich und stieg die Treppen zu seinen Gemächern hinauf, wo ihn eine lange Kobra bereits erwartete.
 

Sie zischte leise von ihrem Platz in einer Ecke des Raumes auf, als Sailence eintrat und sich an seinen Schreibtisch setzte.
 

"Schon gut..." murmelte der junge Vampir und erhob sich gleich wieder, nur um in einem Nebenraum zu verschwinden und nach ein paar Minuten mit einem Glas und einer Bluttüte zurückkam.

Er füllte die rote Flüssigkeit um und schmiss die leere Tüte in ihren Mülleimer. Darauf nahm er das Glas, erhob sich wieder und ließ sich auf sein Bett sinken, an der Flüssigkeit nickend.
 

Mit einem leisen Seufzen stellte er es zur Seite und sah an die Decke, in seinen Gedanken bei dem älteren Vampir und ihrem hoffentlich baldigen Wiedersehen.
 

Er wollte Pascal noch so viele Fragen stellen, über ihn, über andere Vampire, über alles und jeden.
 

Allein schon der Gedanke an ein solches Gespräch machte Sai wieder nervös und er wünschte sich nichts mehr als die nächste Nacht herbei.
 

Da dies jedoch noch etwas dauerte, leerte er zuerst sein Glas Blut und stand erneut auf.
 

"Ich geh schlafen, brauchst gar nicht so zu gucken..." seufzte er seiner Schlange zu, welche ihn wieder aus großen gelben Augen anstarrte.
 

Mit schnellen Schritten begab er sich in ein weiteres Nebenzimmer, in welchem nichts weiter stand als ein Prunkvoller, wunderschöner Sarg, umgeben von einigen Kerzenständern, an denen die Flammen der Kerzen im Wind flackerten. - das große Fenster war geöffnet und die schweren roten Vorhänge bäumten sich leicht.
 

Seufzend trat Sai zu dem großen Fenster, schloss dieses- was einiges an Gewalt verlangte- und zog letztendlich die Vorhänge zu.
 

Er liebte es zwar mit Mondschein zu schlafen, aber er konnte nicht riskieren, dass er, wenn er einmal zu früh aufwachte, von der Sonne verbrannt würde.
 

Mit geschickten Händen öffnete er sein Hemd und streifte es sich von den Schultern. Er war einer der Vampire die selbst in einem Sarg nicht mit Oberteil schlafen konnte.
 

Nur mit seiner Hose bekleidet öffnet er nun den Deckel seines Heiligtums und stieg geübt hinein, nur um den Decken danach wieder zu schließen und in vollkommener Dunkelheit zu versinken.
 

Mit einem genüsslichen Seufzen schloss er die Augen und kuschelte sich in den Samtenen Stoff mit dem sein Sarg ausgelegt war.
 

Es dauerte nur einige wenige Momente bis er eingeschlafen war und in seinen Träumen versank.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Caratinu
2009-12-22T05:42:41+00:00 22.12.2009 06:42
Ich könnte mir vorstellen das die FF ganz gut ist, schade nur das sie mittendrin anfängt..
Für euch natürlich kein Problem wel ihr die Vorgeschichte schon kennt, aber für jeden anderen würde ich sagen eher verwirrend..
Wäre es nicht geschickter gewesen die 7 verschollenen Kapitel wieder neu aufzuschreiben um an den jetztigen Punkt zu gelangen? Die Grundidee hat man doch immer im Kopf
LG
Cara


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