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Speedboys

von

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Prolog

Soundtrack:

Casualties – For the Punx

Lars Frederiksen and the Bastards - Fight
 


 

„SOFORT STEHENBLEIBEN!“

„HIERGEBLIEBEN!“

Glauben Bullen tatsächlich das Flüchtige aufhören zu flüchten wenn man es Ihnen befiehlt? Anscheinend schon, ich ignorierte die Aufforderung zu Ihrer Enttäuschung dennoch und lief als ginge es um mein Leben.

Warum mich die Polizei verfolgt?

Angefangen hat es mit einer simplen Kontrolle am Bahnhof. Personalausweis vorzeigen und Taschen kontrollieren. Eigentlich Routine wenn man gefärbte Haare hat. Das Problem an solchen Kontrollen ist, das weder die Bullen noch ich und mein Kumpel Rob ziemlich nett miteinander umgehen, leider sitzen die Uniformierten allerdings am längeren Hebel. Also wollten ebendiese jetzt auch meinen Rucksack kontrollieren.

Zur Erklärung muss gesagt werden das mein Rucksack zu dem Zeitpunkt, statt wie üblich mit Klamotten, mit allerhand Material gefüllt war, das nach Ansicht des Gesetzgebers eigentlich nicht durch die Gegend getragen werden sollte, schon gar nicht von einem minderjährigen, linksradikalen Punk. In dem Moment als ich den Rucksack also aus der Hand gab drehten ich und Rob uns bereits um und rannten los.

Was in dem Rucksack jetzt genau war, wollt Ihr wissen?

Amphetamin. Besser bekannt als Speed. Und ich rede hier nicht von einem kleinen Tütchen für den Eigenbedarf. In dem Rucksack der sich jetzt fest in der Hand der Behörden befindet befand sich ein ganzes Kilo von dem weißen Pulver.

Hier waren wir also, irgendwo in den Straßen Münchens wo weder Rob noch ich uns auskannten, auf der Flucht vor den Cops. Eigentlich schaff ich keine hundert Meter im Laufschritt ohne hustend und keuchend zusammenzubrechen und mich über meine Raucherlunge aufzuregen, aber Adrenalin wirkt Wunder. Ich lief mit Tunnelblick durch Gassen, im Zickzack durch Menschenmengen bis mich Rob irgendwann am Kragen zu Boden zieht. Ich hatte das kaputte Kellerfenster gar nicht bemerkt an dem wir beinahe vorbeigelaufen waren. Rob quetschte sich als erster durch das Loch, danach direkt ich. Ich warf noch einen letzten Blick zurück um mich davon zu überzeugen das die Cops uns nicht gesehen haben und war dann ebenfalls verschwunden. Das erste und letzte was ich von unserem dunklen Versteck registrierte war der muffige Geruch, dann wurde alles schwarz.
 

Als ich wieder wach wurde lag ich auf einem echt gemütlichen Bett. Ich blinzelte ein paar Mal bis sich meine Augen an das Licht gewöhnten und fand mich einem kleinen Zimmer mit quietschbunt bemalten Wänden wieder. Trotz der chaotischen Anordnung der Farbflecke sah es ganz gut aus. Als ich mich weiter umsehen wollte kam bereits Rob mit einer Einkaufstüte herein.

„Oh! Du bist schon wach Kleiner?“ fragte er und bemühte sich fröhlich auszusehen.

„Ja... irgendwie schon. Aber ich bin verdammt verwirrt, wo sind wir und was ist passiert?“ war meine Antwort. Ich war erschrocken wie kratzig sich meine Stimme anhörte. Der Sprint muss mich ganz schön mitgenommen haben.

„Gleich nachdem du in den Keller geklettert warst, bist du umgekippt. Ich konnte dich gerade noch so auffangen.“

Ich verzog das Gesicht. Das meine Kondition nicht die beste war wusste ich ja schliesslich aber das mich der Mini-Marathon so fertig machen würde, hätte ich nie gedacht.

„Gleich danach hab ich Cat angerufen und die hat uns dann abgeholt.“ erzählt Rob weiter und setzt sich zu mir aufs Bett. Ich nickte nur und legte meinen Kopf auf seinen Schoß. Ich fühlte wie Rob mir durch die vom Schweiss verklebten Haare streichelte. „Wir haben's versaut oder? Alles weg...“ flüsterte ich verzweifelt. Während unserer Flucht hatte ich keine Zeit mir darum Gedanken zu machen, doch jetzt wo wir in Sicherheit waren holte mich die bittere Realität wieder ein.

Rob antwortete nicht sondern griff in die große Papiertüte die er mitgebracht hatte. Er reichte mir eine Dose RedBull. Ich drehte meinen Kopf ein wenig und gab ihm mit meinem Blick zu verstehen das ich völlig verwirrt war.

„Hier trink den erst mal. Noch ist nicht alles verloren.“ grinste Rob. Ich setzte mich wieder auf, öffnete die Dose und nahm einen großen Schluck.

„Ich versuche erst gar nicht zu verstehen was du meinst, also erklär es mir.“ krächzte ich mit meiner kaputten Stimme und sah ihn erwartungsvoll an.

„Ich und Cat haben einen Plan... einen verdammt dämlichen, gefährlichen Plan zwar, aber wir haben einen Plan.“ fing Rob an zu erzählen als ich Ihn unterbrach.

„Rob. Du weißt genau das jeder Plan in dessen Planung du involviert bist dämlich und gefährlich ist. Das macht sie doch gerade erst interessant.“ sagte ich mit einem Lächeln und hörte mir den Plan von Rob und Cat an.

First Contact

Soundtrack:

Lars Frederiksen and the Bastards – 1%

MxPx – Punk Rawk Show
 

Aber natürlich fängt meine Geschichte nicht wirklich in München an. Eigentlich komme ich aus einer beschaulichen Kleinstadt in Niedersachsen. Als ich Rob damals kennen lernte war ich gerade 14 Jahre alt und so ziemlich der Urbegriff des Stubenhockers. Ich verbrachte meine komplette Freizeit entweder vor dem Rechner oder vor diversen Videospielkonsolen. Freunde hatte ich keine. Das fand ich allerdings auch nicht weiter schlimm, ich hasste die Kids aus meiner Gegend und war seit ich denken kann ein Aussenseiter. Schlimm wurde es erst mit Beginn der Pubertät. Als die ganzen Idioten aus meiner Klasse anfingen einen nicht nur dumm anzumachen sondern auch mal Prügel zu verteilen.

Ab dem Zeitpunkt ging ich wirklich nur noch aus dem Haus wenn ich zur Schule oder zum Kiosk musste. Meine Eltern interessierte es damals nämlich nicht wirklich das ich bereits mit 13 anfing zu rauchen solange ich mir meinen Tabak selbst kaufte.

Und an eben jenem Kiosk um die Ecke lernte ich damals Rob kennen.

Ich wollte mir nur eine Packung Tabak besorgen und mir fielen beinahe die Augen aus dem Kopf als ich den Kiosk betrat. An der Theke lehnte ein großer, ziemlich dünner Typ mit einem Look den ich vorher höchstens mal im Internet gesehen hatte. Ein großes schwarzer Irokesen an dessen Seiten sich kleine Haarstachel abstanden. Die schwarze Jeansweste war über und über mit glänzenden Nieten und Aufnähern bedeckt und die ebenfalls schwarze Hose lag hauteng an seinen Beinen und lächerlich große Reissverschlüsse liefen an ihr entlang.
 

Irgendwann drehte sich der Typ mit einer Flasche Bier in der Hand um und sah mir genau in die Augen. Ich muss wohl ausgesehen haben wie ein kleines Kind auf das gerade ein LKW zufährt. Jedenfalls fing er an zu grinsen, ging an mir vorbei und verließ den Kiosk. Ich schüttelte kurz den Kopf und ging auf die Theke zu. „Sag mal Ede... Wer oder was war das denn?“ fragte ich Ede den Kioskbesitzer immer noch vollig fasziniert.

„Das? Das war Rob. Mein Neffe. Ist gerade 18 geworden und hier in die Gegend gezogen, weil er es bei meiner Schwester nicht mehr aushielt meint er.“ erklärte er mir, offensichtlich von meinem Schock amüsiert.

Ich hatte mich oft mit Ede unterhalten, und wusste daher von seiner Schwester und das sie sehr versnobt war. Allerdings hat mir Ede nie von seinem Neffen erzählt.

Ich kaufte mir also eine Packung Tabak und verließ den Kiosk wieder als ich plötzlich heftig angerempelt wurde. Ich stolperte und konnte mich nur mit Mühe auf den Beinen halten als ich sah wer mich geschubst hatte. Es war Christian, der große Macker aus meiner Klasse. „Hey, hey, hey! Sieh mal an wen wir da haben. Wenn das nicht unser kleiner Loser ist. Was ist los? Ist dein Computer kaputt oder warum traust dich raus ins Sonnenlicht?“ grunzte Christian blöde grinsend und holte bereits aus um mir eine zu verpassen. Ich kniff die Augen zusammen und wartete auf den Schlag, doch der lies auf sich warten. „LASS MICH LOS VERDAMMT!“ schrie Christian auf einmal. Ich öffnete die Augen und sah wie Rob ihn grinsend im Schwitzkasten hielt.

„Du wirst doch wohl nicht einfach so losgehen und Leute verprügeln oder hat dir deine Mama keine Manieren beigebracht.“ höhnt Rob. „Dann muss ich dir wohl eine Lektion erteilen.“

Im nächsten Moment hatte Christian auch schon einen Arschtritt sitzen der ihn direkt zu Boden beförderte. Er schaute abwechselnd zu mir und Rob, bevor er sich aufrichtete und mit einem „Beim nächsten Mal krieg euch!“ den Rückzug antrat.

Ich sah verlegen zu Rob. „Ähmm... danke.. oder so.“ murmelte ich kleinlaut. Erst jetzt sah ich ihm wirklich bewusst ins Gesicht. Seine Gesichtszüge waren weich, und seine blauen Augen funkelten mich lächelnd an. In seiner Unterlippe hatte er drei silberne Ringe.

„Kein Problem. Ich helfe doch gerne, Simon.“ antwortete er und beobachtete amüsiert meine entgleißenden Gesichtszüge.

Woher zur Hölle kennt er meinen Namen? Noch bevor ich die Frage stellen kann beantwortet Rob sie mir.

„Als du gerade im Laden so abgelenkt von meiner Erscheinung wars, hat mir Ede deinen Namen gesagt als er mich darauf hingewiesen hat das ich gerade für einen Kulturschock verantwortlich war.“

„Oh.. okay, für einen Moment war ich echt verdammt verwirrt...“ sagte ich beruhigt und hob meine Packung Tabak auf.

„Also.. danke nochmal für deine Hilfe.“ wiederholte ich mich noch einmal und drehte mich dann um, um mich wieder auf den Heimweg zu machen. Nach ein paar Schritten drehte ich mich dann doch wieder um. „Eine Frage hab ich noch... wie kommt es das jemand der so....außergewöhnlich rumläuft wie du, gerade in so eine kleine Stadt zieht?“ fragte ich vorsichtig.

Rob schmunzelt „Wegen Ede. Mit ihm komme ich bei weitem besser aus als mit meiner Mutter.“ war seine Antwort.

„Ja, er hat mir schon von ihr erzählt. Wundert mich das du es überhaupt bislang mit ihr ausgehalten hast, wenn sie wirklich so schlimm ist.“ erwidere ich.

„Naja, man kann sich seine Verwandten nicht aussuchen. Aber mal ein anderes Thema. Ich bin heute erst angekommen, wo kann man den hier hingehen wenn man feiern will?“ fragte Rob.

„Puh... Ich bin da so ziemlich die letzte Person die dir da weiterhelfen könnte. Ich bin nicht viel unterwegs, komme mit den Leuten nicht klar...“ erwidere ich. Mittlerweile sogar ziemlich souverän.

„Hmm... scheint aber auch nicht so als würdest du darunter leiden.“

„Nicht wirklich. Die meisten Kids in meinem Alter stehen auf Klamotten, Motorroller und Zeltdiskos. Nicht wirklich meine Welt.“

„Erinnerst mich ziemlich an mich als ich noch kleiner war.“

„Hey! Ich bin nicht klein!“ schmollte ich.

Rob lächelte mich an und holte eine Packung Zigaretten aus seiner Innentasche. Er steckte sich eine an und hielt mir dann die Schachtel hin. Ich nahm mir ebenfalls eine Zigarette, bedankte mich und zündete sie an.

„Wollen wir uns irgendwo hinsetzen?“ fragte Rob und zeigte auf eine Bank die ein wenig weiter die Straße runter stand. Ich nickte und wir setzten uns auf die Bank. Irgendwie war die Situation schon ziemlich komisch. Auch wenn es arrogant klingt, wusste ich schon immer das ich reifer war als die meisten Leute in meinem Alter, weswegen ich mich auch lieber mit Menschen unterhielt die älter waren als ich. Und jetzt saß ich hier, mit meinen 14 Jahren, schulterlangen blonden Haaren, einem Counter-Strike Shirt, meinem zu großen Kassengestell auf der Nase und auch sonst in kompletter Nerd-Uniform neben dem Paradebeispiel von Punkrocker auf einer Bank mitten in der Stadt.

„Und was hörst du so für Musik?“ fragte Rob in die Stille.

„Puh.. meistens Korn, Metallica... so'n Kram halt.“

„Auweia.... das klingt ja schrecklich..“

„Wieso? Was hörst du denn für Bands?“

„Rancid, Transplants, US Bombs. Punkrock eben.“

„Noch nie von gehört. Also von Punkrock schon, hab ich mal was drüber gelesen, aber die Bands sagen mir nichts.“

Plötzlich sah mich Rob mit geweiteten Augen an.

„Du hast von Punkrock bislang nur gelesen?“ fragte er ungläubig.

Ich nickte leicht verlegen mit dem Kopf.

„Das geht ja mal gar nicht! Wie lange hast du Zeit?“

„Ähm.. Eigentlich soviel ich will, meine Eltern sind das Wochenende über weg.“

„Gut! Dann kommst du jetzt mit zu mir und ich zeige dir mal richtig gute Musik!“ sagte Rob und im selben Moment zog er mich schon auf die Beine, nahm mich bei der Hand und zog mich hinter sich her in Richtung seiner Wohnung.

Revolution Weekend

Soundtrack:

US Bombs – Skater Dater

The Exploited – Sid Vicious was Innocent
 

Robs Wohnung war ziemlich chaotisch, da er ja erst seit ein paar Stunden hier wohnte war das meiste noch in Kartons verpackt. Im Wohnzimmer standen neben Unmengen Umzugskisten nur eine alte Couch und eine mindestens genauso alte Stereoanlage.

„Setz dich ruhig schonmal, ich hol mir noch ein Bier. Willst du auch eins?“

„Gerne.“ war meine schnelle Antwort. Man bekommt als 14-jähriger der nie feiern geht schliesslich nicht gerade oft Bier angeboten.

Ich höre aus dem Zimmer nebenan zwei kurze „Plopp“ und kurz darauf kommt Rob bereits mit zwei Flaschen in der Hand zurück. Er reicht mir eine und stösst dann mit mir an. „Auf meine erste Bekanntschaft in der neuen Heimat.“ grinst Rob und wir nehmen beide einen großen Schluck aus unseren Flaschen.

„So, und jetzt, hör gut zu.“ sagte Rob und fing dann an in eine der Kisten zu wühlen. Irgendwann hielt er triumphierend eine CD hoch. „Oh ja! The Exploited. Du wirst sie lieben.“ waren seine letzten Worte bevor er die Disk in die Stereoanlage einlegte. Dann fing die Musik an und ich werde wahrscheinlich niemals erklären können was ich in dem Moment gefühlt habe als ich das erste Mal in meinem Leben diese Musik gehört habe. Ich meine ich habe ja davor bereits Metal und Indie gehört, aber das war nichts im Vergleich zu der Musik die gerade durch meine Gehörgänge gepumpt wurde. Ich sah Rob an der mich wohl die ganze Zeit beobachtete. Wir sahen uns in die Augen und auch ohne Worte verstanden wir das wir nicht nur eine gemeinsame Leidenschaft hatten sondern das er in mir etwas geweckt das die ganze Zeit in mir geschlummert hat.

„Das... das ist.. unglaublich.“ brachte ich noch heraus.

„Das, Simon, ist Punkrock.“ grinste Rob und setzte sich neben mich auf die Couch.

Wir unterhielten uns an diesem Abend noch Ewigkeiten über die Musik es stellte sich heraus das Rob ein wandelndes Lexikon war wenn es um Punk-Bands ging. Er erzählte mir stundenlang von den Ramones, Sex Pistols den Ursprüngen der Musik, von der Szene und der Entwicklung die sie bereits durchlebt hat.

Wir saßen noch stundenlang auf der Couch und tranken Bier. Alles in allem war ich so unglaublich froh Rob an diesem Tag kennengelernt zu haben das es sich kaum in Worte fassen lässt.

Was soll ich sagen, das Bier und die Müdigkeit arbeiteten eng zusammen und irgendwann bin ich dann leicht angetrunken auf der Couch eingeschlafen.
 

Am nächsten Tag weckte mich ein leckerer Geruch. Ich öffnete die Augen und das Licht schoss wie ein Blitz durch meine Augen direkt in meinen Kopf. Ich habe damals wie heute nicht wirklich viel vertragen und das rächt sich besonders am nächsten Morgen. Obwohl ich nicht viel getrunken hatte fühlt sich mein Kopf einige Nummern zu groß an. Ich setzte mich auf und nach einiger Zeit schaffte ich es dann auch aufzustehen. Ich schleppte mich in die Küche und sah Rob am Herd stehen. Er trug nur eine schwarze Bermuda-Shorts und so konnte ich sehen das er neben den Piercings auch einige Tattoos hatte. Um genau zu sein war sein ganzer Rücken voll und sie breiteten sich auch auf seine Oberarm aus. Ich lehnte mich in den Türrahmen und sah ihn an wie er da stand und Frühstück machte. Das Licht das durch das kleine Küchenfenster schien fiel genau auf seinen Oberkörper und ich ertappte mich dabei wie ich seinen Körper interessiert musterte.

Nicht auf die Art wie ich ihn noch am Tag zuvor angesehen habe, nicht weil er so aus dem Rahmen fiel, sondern weil er mir... nun ja... gefiel.

Noch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, dreht sich Rob mit der Pfanne in der Hand um und sieht mich überrascht an. Ich stolpere erschrocken ein paar Schritte zurück und sehe schüchtern zu Rob der mich mittlerweile wieder anlächelt. „Dieser Typ ist ja dauernd am Lächeln!“ ging es mir durch den Kopf. Ein schönes Lächeln...

„Frühstück ist fertig. Es gibt Rührtofu, Toast und Marmelade.“ sagt er während er die Pfanne auf den kleinen Küchentisch stellt der bereits fertig gedeckt war.

„Oh... danke.“ antworte ich, immer noch verlegen weil ich gerade beim Spannen ertappt wurde und setze mich ihm gegenüber an den Tisch.

„Ähm... Rob? Was ist Rührtofu?“ frage ich skeptisch während ich den Brei in der Pfanne inspizierte.

„Zermantschter Tofu mit Gewürzen und Gemüse. Schmeckt fast genau wie Rührei.“ erklärt Rob mir mampfend.

„Aha... und warum machst du dann nicht Rührei?“ frage ich verwirrt.

„Weil ich vegan lebe. Ich esse, trage oder konsumiere irgendetwelche tierischen Produkte.“ war die mehr als überraschende Antwort.

„Vegan? Wieso?“ frage ich ungläubig.

„Das kann ich dir gerne ein anderes Mal erklären. Das dauert einige Zeit, und so früh am Morgen bin ich für sowas eindeutig noch nicht in der Lage.“

„Okay...“ sage ich und probiere ein Stückchen von dem Rührei-Ersatz. War gar nicht so schlecht. Schmeckte meiner Meinung nach zwar nur ansatzweise nach Rührei, aber trotzdem lecker.
 

Nach dem Frühstück setzten wir uns wieder in Wohnzimmer.

„Also, warum bist Veganer geworden?“ frage ich, immernoch neugierig.

„Mehrere Gründe. Ich mag Tiere. Und damit meine ich alle Tiere. Warum lieben wir einige Tiere wie zum Beispiel Katzen oder Hunde und quälen, töten und essen andererseits allerdings Schweine oder Kühe. Für mich sind alle Tiere gleichviel wert, egal ob sie süß oder hässlich sind. Und ich finde kein Tier hat den Tod verdient.“

„Klar... aber ich könnte nicht auf Fleisch oder Käse dafür verzichten.“

„Wieso nicht? Es gibt soviel leckere vegane Rezepte und Ersatznahrungsmittel.“

„Hmm... Davon müsstest du mich erstmal überzeugen.“ sage ich grinsend und lehne mich zurück.

„Du hast Recht... es ist eindeutig zu früh für so ein schwerwiegendes Thema.“ gähnte ich.

„Japp! Ich bin auf jeden Fall auch dafür das wir was unternehmen bevor wir gleich wieder einpennen.“ erwidert Rob der nun ebenfalls gähnt und sich aufrappelt.

„Hmm.. Ich weiss nicht. Ich bräuchte erstmal frische Klamotten und hab auch keinen Bock Samstag nachmittag irgendwelchen Idioten aus meiner Klasse über den Weg zu laufen.“

„Das kriegen wir schon hin. Ich kaufe meine Klamotten eh immer etwas kleiner, damit sie schön eng sind und die bist ja nicht viel kleiner als ich. Und wenn dich wer anstresst, bin ich ja da. Moment ich such dir was raus.“ flötet Rob und flitzt aus dem Zimmer. Ein paar Minuten später ist er schon wieder da und drückt mir ein Bündel Klamotten in die Hand.

„Sag mal, trägst du nur schwarz?“ frage ich während ich mir das Bündel ansehe.

„Sicher! Und jetzt probier sie an.“

„Schon gut! Mach mal nicht so 'ne Hektik.“ grinse ich und gehe ins Badezimmer um mich umzuziehen. Die Klamotten passten tatsächlich ziemlich gut. Ein schwarzes Bandshirt und eine ebenfalls schwarze Hose. Diesmal zwar ohne Reissverschlüsse dafür mit verschiedenen Aufnähern.

„Hey! Der Stil steht dir.“ grinst Rob als er mich in seinen Klamotten sieht.

„Echt? Mir gefallen die Klamotten auch.“ quieke ich und halte mir im nächsten Moment die Hand vor den Mund. War das tatsächlich meine Stimme? Glücklicherweise übergeht Rob meine Quietscher einfach.

„Ja, steht dir wirklich! Aber etwas fehlt noch... was hältst du vom Haare färben?“



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  anime-punk
2010-01-02T18:54:01+00:00 02.01.2010 19:54
die fic ist cool
schreib bitte schnell weiter wenn nicht das willst du nicht wissen
BITTE bin auch lieb
Von: abgemeldet
2009-11-24T13:01:06+00:00 24.11.2009 14:01
Ich liebe diese Fic <3
Und ich werde dich töten, wenn du sie nicht weiterschreibst.
Du weißt, ich würde es tun.
Also los, nächstes Kapitel bitte, Arschloch <3
Ich liebe dich :-*


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