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Die mysteriöse Krankheit

und die Suche nach dem Gegenmittel
von

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Der Unbekannte

Der Himmel war klar und wolkenlos. Einige Vögel begrüßten diesen schönen Morgen mit ihrem wundervollen Gesang. Es war seit langer Zeit wieder ein sonniger Tag in Konoha, denn die letzten Tage über war es eher bewölkt gewesen.

Ein Sonnenstrahl fiel durch die Blätter des Baumes vor dem Fenster in das Schlafzimmer direkt auf sein Gesicht. Durch dieses plötzliche, hellere Licht wachte er auch auf. „Uff, schon hell“, waren die ersten Worte des Blondschopfes während dieser sich aufsetzte und ergiebig streckte.

Schleppend stand er auf, gähnte und machte sich auf dem Weg ins Bad, um sich erst einmal mit kaltem Wasser das Gesicht zu waschen, in der Hoffnung, wacher zu werden. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht wirklich.

Danach sah er in den Spiegel während er sich mit beiden Händen am Waschbecken abstützte.

Tiefblaue Augen und ein immer noch müdes Gesicht sahen ihm entgegen. Seine strohblonden Haare waren vom schlafen her noch sehr verwuschelt und einige Strähnen hingen ihm ins Gesicht. Auch die drei Striche auf jeder Wange, die er seit der Versiegelung hatte, waren gut zu sehen.

Naruto ging wieder aus dem Bad raus und in die Küche hinein, wo er sich seine Milch aus dem Kühlschrank nahm. Seit er damals an seinem ersten Tag als Ninja schlechte Milch getrunken und daraufhin Durchfall bekommen hatte, überprüfte er das Datum auf der Milchpackung immer, bevor er daraus trank. Diese „neue“ Angewohnheit hatte ihn in den letzten drei Jahren schon 34 Mal davor bewahrt, schlechte Milch zu trinken.

Und an diesem Tag wurden es 35 Mal. „Und wieder ist die Milch schlecht geworden“, seufzte er und warf die halbvolle Tüte direkt in den Mülleimer. Irgendwie schaffte er es andauernd, die Milch so lange im Kühlschrank stehen zu lassen, bis sie schlecht wurde. Nun, was erwartete er auch, wenn er sich immer einen ganzen Vorrat kaufte und so lange wartete, bis das alles aufgebraucht war… und bis dahin war die Milch immer längst abgelaufen. Aber ändern tat er das nicht, da er sonst nie genug Milch im Haus hatte. Der Ninja war in der Hinsicht nun einfach in einer schwierigen Situation und entschied sich lieber dafür, Milch zu haben und sie anschließend wegwerfen zu müssen anstatt keine Milch im Haus zu haben, auch wenn dies eine recht verschwenderische Lebensweise war. Doch das interessierte ihn nicht wirklich. Er wollte nur immer Milch haben, mehr nicht.

Er verschränkte die Hände hinterm Hinterkopf. „Also wieder Ramen zum Frühstück.“

Eigentlich hatte er sich abgewöhnt, Ramen schon zum Frühstück zu verdrücken, da das nicht gerade gesund war, doch wenn keine Milch da war, hatte er keine andere Möglichkeit, denn ohne Milch konnte er einfach nicht vernünftig frühstücken.

Während er mit dem Kinn auf dem Tisch und die Packung beobachtend darauf wartete, dass seine Ramen fertig wurden, dachte er darüber nach, was er denn an diesem Tag herrlichen überhaupt machen sollte.

„Ich hätte mal wieder Lust auf eine richtige Mission“, dachte er sich während er vor sich hin starrte. „Meine letzte Vernünftige ist ja auch schon eine ganze Weile her.“ Doch er hatte nicht wirklich die Hoffnung, solch eine Mission zu bekommen. In letzter Zeit gab es auch keine spannenden Missionen. Und wenn dann bekamen die Jonins diese.

Naruto seufzte schwer, nahm die Einwegstäbchen in die Hand, die er auseinander brach und fing dann an, seine Ramen zu essen. Wenn wenigstens Ero-Sennin da wäre, würde er diesen ja fragen, ob sie nicht endlich wieder trainieren könnten. Aber der war ja schon wieder unterwegs um Informationen zu sammeln - man konnte es auch spannen nennen. Naruto fragte sich immer noch, was so toll daran war, die ganze Zeit Frauen hinterher zu spannen. Das Training war doch viel wichtiger! Aber das würde er wohl nie verstehen.
 

Inzwischen lief er mit den Händen in den Taschen durch die Straßen Konohas, immer noch ohne eine Ahnung davon, was er jetzt machen sollte.

„Das Leben kann so langweilig sein“, beklagte er sich seufzend und mit geschlossenen Augen, den Kopf gesenkt. Er brauchte einfach wieder etwas Spannung, eine geheime, actiongeladene Mission, in der er für eine Prinzessin sein Leben aufs Spiel setzen mu-

Genau in diesem Moment stieß er gegen jemanden, der in die entgegengesetzte Richtung lief. „Hey, pass doch mal auf!“, rief Naruto gereizt und wandte sich mit einer geballten Faust um, um zu sehen, wer ihn denn da gerammt hatte.

Dabei handelte es sich um eine in eine dunkelbraune Robe gehüllte Gestalt, dessen Gesicht nicht zu erkennen war, weil es im Schatten der Kapuze lag, die über den Kopf gezogen war, und das Gesicht zusätzlich noch gesenkt war. Eine Schärpe war um die Hüfte der Gestalt gebunden. So erinnerte sie an einen Mönch, nur dass Mönche nicht mit so einer Geschwindigkeit und Rücksichtslosigkeit durch Straßen spazierten.

Der Kraft des Zusammenstoßes nach schien die Gestalt ein Mann zu sein. Auch die erkennbare Statur würde eher zu einem Mann passen.

Doch die Gestalt rannte einfach weiter, ohne auf Naruto zu reagieren. Sie schien ihn absolut zu ignorieren, so als hätte es diesen kleinen Zusammenstoß nie gegeben.

„Hallo, geht‘s noch? Man kann sich wenigstens noch entschuldigen!“, rief Blondie der Robengestalt hinterher, die, noch ehe er den Satz beendet hatte, in der nächsten kleinen Gasse verschwand.

„Tss, Leute gibt‘s, die gibt‘s nicht“, sagte er zu sich selbst, steckte die Hand, mit der er die Faust geballt hatte, wieder in die Hosentasche und setzte seinen Weg zum noch unbekannten Ziel fort. Er hatte so schon keine gute Laune, da ihm an solch einem schönen, sonnigen, warmen Tag langweilig war, da musste ihm nicht noch so eine komische Gestalt in einer dicken Robe entgegen kommen … und ihn… einfach… … Moment mal.

Sofort wandte er sich wieder um, kaum, dass er fünf Schritte gegangen war. Warum lief jemand bei so einem Wetter mit einer Robe rum? Darin musste man sich doch zu Tode schwitzen. Das ergab doch keinen Sinn… Außer natürlich, man wollte auf keinen Fall erkannt werden.

„Der hat sicher irgendwas vor“, dachte er sich während er nun dahin rannte, wo die Gestalt verschwunden war: Zu der kleinen, trotz des Sonnenscheins dunklen Gasse. Schlitternd blieb er vor dieser stehen und sah hinein. Eine Sackgasse.

Doch das hatte nichts zu heißen. Für einen Ninja war es kein Problem, über den Zaun am anderen Ende der Gasse zu kommen. Das war ein Kinderspiel.

Also rannte Naruto in die Gasse rein, sprang an den Wänden links und rechts abwechselnd ab, bis er weit genug oben war, um über den Zaun zu kommen, sprang schließlich über diesen und landete hockend auf der anderen Seite. Kurz nachdem er wieder festen Boden unter den Füßen hatte hob er entschlossen den Blick, richtete sich sofort wieder auf und rannte weiter. Die Gestalt konnte nicht allzu weit weg sein. Wenn er sich beeilte, würde er sie sicherlich einholen. Und dann würde er herausfinden, was das für eine komische Person war!

Vielleicht war diese Gestalt ja ein Ninja aus einem fremden Land, der in Konoha Schaden anrichten wollte. Dann würde Naruto ihn auf jeden Fall aufhalten!

Oder der Unbekannte wollte eine hochrangige, für Konoha wichtige Person töten, vielleicht sogar Tsunde-obaachan! Auch dann würde Naruto ihn auf jeden Fall daran hindern!

Oder aber die ihm fremde Person wollte jemand wichtiges entführen, um anschließend Konoha mit dieser Person erpressen zu können. Das würde Naruto auf keinen Fall zulassen!

Egal, was dieser Typ vor hatte, Naruto würde es herausfinden und ihn stoppen!

Mit voller Geschwindigkeit und in seinen Gedanken versunken rannte er raus auf die Straße und wollte sich nach links und rechts umsehen, um die Person ausfindig zu machen.

Doch dazu kam er nicht einmal ansatzweise. Denn schon kurz nachdem er auf die Straße trat rannte er direkt in eine weitere Person rein, die genau in dem Moment an der Gasse vorbeilief.

„Uff“, konnte man von beiden Teilnehmern des Crashes hören und beide fielen unsanft auf ihre Hinterteile.

„Aiiiiaiaiaiai“, meinte Naruto und rieb sich mit vor Schmerz geschlossenen Augen die Stirn, da er mit dem Kopf gegen den Kopf der anderen Person geknallt war. „Der zweite Crash innerhalb von zehn Minuten!“, dachte er sich.

„Sorry, ich habe nicht aufgepasst“, meinte er dann während er langsam die Augen öffnete, um zu sehen, wen er denn diesmal erwischt hatte. Und sofort erstarrte er und seine Gesichtszüge entgleisten.

Direkt vor ihm saß seine vor Wut zitternde Teamkollegin Sakura, die den Blick noch gesenkt hatte.

„Oh oh…“, dachte er sich und rutschte etwas nach hinten. „Oh, ähm, h-hallo S-sakura-chan“, meinte er stotternd mit einem gezwungenen lächeln. „Sch-schön, dich mal wi-“

„NARUTO DU IDIOT!“, schrie sie und blitzte ihn wütend an. „Da laufe ich durch die ganze Stadt und hetze mich ab, um dich schnell zu finden, weil Tsunade-sama dich sprechen will, und du läufst hier munter durch die Gegend und knallst gegen jeden, der dir in den Weg kommt!! Sag mal, hast du keine Augen im Kopf und kannst darum nicht erkennen, ob dir jemand im Weg ist!? Und wenn du das nicht kannst dann solltest du gefälligst nicht so schnell rennen!!!!“

Doch Naruto hörte ihr schon nach den ersten drei Worten nicht mehr zu, da er die Robenperson inzwischen wieder erblickt hatte.

„Ha, da ist er ja!!!“, meinte er froh und munter und sprang auf. „Sorry nochmal, aber ich muss weiter!“ Und mit diesen Worten beendete er einfach das Gespräch und rannte an Sakura vorbei in Richtung unbekannte Gestalt.

Das machte die pinkhaarige Kunoichi nur noch wütender, so dass diese schon brodelte. Sie stand auf und knackte laut mit den Knöcheln an ihren Händen. „Narutoooooooo“, sagte sie dann betont langsam und gefährlich.

Naruto hörte das, erstarrte mitten in seiner Bewegung und sein Gesicht wurde weiß wie das einer Leiche. Das war nicht gut. Gar nicht gut. Er kannte diesen Tonfall und er verhieß nichts Gutes. Doch wenn er jetzt weiter rannte würde es nur noch schlimmer werden, das wusste er.

Langsam, ganz langsam wandte er sich um, um seinem Schicksal entgegen zu sehen. „J-ja, Sakur-“

„DU BIST SO EIN VOLLIDIOT!“, schrie sie wieder und schlug ihm mit voller Wucht ins Gesicht.

Naruto wurde durch die Luft gegen die nächste Wand geschleudert, die nun an der Stelle, an der er aufprallte, zusammenfiel. „Uaahhhhhh!!!!“, konnte man nur noch von ihm hören, ehe er in einem Haufen Steine verschwand.

„Wie kann man nur so blöd sein! Da versuche ich dir zu erklären, dass du sofort zu Tsunade-sama gehen sollst und du willst einfach weggehen??? Bist du noch ganz bei Trost? Wenn du schon einfach in eine Person läufst und sie dich auch noch sucht, dann hör gefälligst zu, wenn sie dir was sagt!!!“ Sie klopfte sich den Staub von den Händen während sie dies sagte.

Naruto brauchte einige Zeit, um darauf zu antworten, da er erst einmal aus dem Steinhaufen hervorkommen musste. „Tsunade-obaachan will, dass ich zu ihr komme?“, fragte schließlich ein Gesicht voller Beulen und blauer Flecken, das aus dem Steinhaufen hervor lugte und Naruto darstellen sollte.

„Ja, das habe ich doch eben gesagt!“

„Aber ich kann nicht. Ich muss -!“

„Nix da du musst was anderes tun!“, sagte Sakura bedrohlich und immer noch wütend. „Du weißt, wie sie drauf ist. Wenn du nicht sofort kommst bist du tot und ich auch noch, weil ich dich suchen sollte!“ Sie stapfte auf Naruto zu, packte ihn am Kragen, hob ihn einfach aus dem Haufen raus, wandte sich um und ging los, Naruto hinter sich her schleifend. „Darum kommst du jetzt mit, ohne Widerrede!“

„Wah, aber… aber…!“ Er sah in die Richtung, in die er die Gestalt zuletzt rennen gesehen hatte, doch die war natürlich schon längst nicht mehr zu sehen. Er hatte sie verloren. „Aber wenn ich jetzt nicht hinterher-!“

„Ich habe doch gesagt, keine Widerrede! Wenn wir die Mission beendet haben, dann kannst du meinetwegen tun, was du willst“, fauchte das Ninjamädchen den Blondschopf an.

„Eine… neue Mission!?“

Der Abbruch

Kurz nachdem sie bei Tsunade angekommen waren - inzwischen hatte Sakura Naruto losgelassen, damit er selbst laufen konnte - hatte sich der Himmel wieder zugezogen und es hatte angefangen zu regnen.

Die beiden Ninjas standen nun vor dem Schreibtisch von Tsunade und warteten auf das letzte Teammitglied für diese Mission.

Naruto sah während des Wartens aus dem Fenster und seufzte. Da war er gerade dabei gewesen, das Dorf zu retten, und da wird er zu Tsunade geschleppt, um bestimmt wieder eine kleine Mission zu machen, die er nicht machen will.

„Tsunade-obaachaaan, ich habe keine Zeit für solche blöden Missionen. Ich war gerade damit beschäftigt, jemande-“

„Du wirst die Mission machen, die ich dir gebe und Punkt! Du bist Konohaninja und hast dich somit dazu verpflichtet, Missionen für unser Reich zu übernehmen. Also tu es auch! Außerdem hattest du schon sehr lange keine Mission mehr, so langsam wird es wieder Zeit dafür“, meinte die Hokage sauer und blickte mit einem scharfen Blick in Narutos Richtung.

Doch dieser ließ sich davon nicht beeindrucken. „Aber ich bekomme nur solche Pipifaxmissionen! Ich will eine vernünftige Mission bekommen und nicht nur Babysitterjobs.“

„Keine Sorge, diese Mission ist kein Babysitterjob.“

„Ach nein, und was ist das dann für eine?“, fragte der Blondschopf erwartungsvoll.

„Das sage ich dir, wenn Kakashi da ist.“

„Dann müssen wir ja noch eine Ewigkeit lang wa-“

„Naruto, du bist immer so ungeduldig“, unterbrach ihn eine nur zu bekannte Stimme hinter ihm.

Sofort wandten sich Naruto und Sakura um. „Kakashi-Sensei!“, meinte Naruto dann.

Ein klitschnasser Kakashi Hatake hatte soeben die Tür zu Tsunades Büro geöffnet und trat nun in dieses ein. Neben Naruto blieb er stehen, die Hände locker in den Taschen und zu Naruto sehend. „Außerdem habe ich gerade erst erfahren, dass ich hierher kommen soll und habe mich auch schon beeilt, um nicht zu spät zu sein.“ „Ich bin ja nicht lebensmüde“, setzte er in Gedanken dazu.

„Ja, weiß ich ja nicht, wa-“

„Schluss jetzt, wir haben ja auch nicht ewig Zeit!“, unterbrach Tsunade Naruto und sah zu den dreien.

„Warum werde ich heute eigentlich andauernd nur unterbrochen?“, fragte er sich in Gedanken, nachdem er seinen Satz unterbrochen hatte. „Immer ich.“

„Nun zu eurer Mission: Ihr sollt dieses Päckchen“, Tsunade deutete auf ein Harry-Potter-und-der-Stein-der-Weisen-Buch großes Paket, das vor ihr auf dem Schreibtisch lag, „nach Saki no Kuni (Blütenreich) bringen.“

Naruto starrte sie ausdruckslos an. „Wir… sollen ein Päckchen … nach Was-auch-immer no Kuni bringen? Das ist ja genauso schlimm wie Babysitten! Das kann doch auch jemand anderes machen. Gib mir eine bessere Mission, Obaachan!“

„Du wirst keine andere Mission von mir bekommen Naruto! Diese Mission ist äußerst wichtig für Konoha. Wenn dieses Päckchen unversehrt in Saki ankommt, wird die diplomatische Beziehung zwischen Konoha und Saki gestärkt und wir können in Zukunft auf ihre Unterstützung bauen“, wurde Naruto von Tsunade wütend angeblafft.

„Und trotzdem ist das nur so ein dämlicher Botengang“, murmelte er vor sich hin. Er wollte sie nicht noch wütender machen, doch Tsunade hörte dies natürlich.

„Nenn es wie du willst, Hauptsache du tust es!“

„Ich weiß ja nicht Einmal, wo dieses komische Land liegt…“

„Du weißt ja auch gar nichts Naruto“, mischte sich nun Sakura kopfschüttelnd ein, die Hände in die Hüften gestemmt. „Saki no Kuni ist ein kleines Reich, das zwischen Tsuchi no Kuni (Erdreich) und Kaze no Kuni (Windreich) liegt. Das Reich besteht praktisch nur aus Wiesen und Bäumen. Besonders häufig kommen dort Kirschblüten vor, daher auch der Name. Darum soll es da zur Zeit des Kirschblütenfestes am schönsten sein und genau deswegen ist es auch recht bekannt. Militärisch gesehen hat es zwar keinen großen Einfluss, aber die Armee ist groß genug, um gegen andere Länder dieser Größe zu bestehen. Saki no Kuni setzt darauf, einzelne Talente zu stärken anstatt eine breite Masse von durchschnittlichen Kämpfern zu haben.“

Naruto verschränkte die Hände am Hinterkopf. „Das interessiert mich alles nicht.“

„Du wolltest Informationen und jetzt hast du sie bekommen Blödmann!“ Sie streckte den Arm in seine Richtung aus und verpasste ihm eine Beule am Kopf.

„Aua!“, war nur von ihm zu hören und er rieb sich die Beule. „Ich wollte ja keine Informationen haben… Sie hat doch einfach angefangen zu reden“, dachte er sich mit einer innerlichen Träne in den Augen.

Er wandte den Blick interessiert zu dem Päckchen. „Was ist eigentlich in dem Päckchen drin, dass es so wichtig ist?“, wollte Naruto neugierig wissen, immer noch die Beule reibend.

„Das geht dich gar nichts an. Du sollst es nur heil dort hin bringen“, antwortete Tsunade gereizt. „Ihr solltet so schnell wie möglich losgehen. Kakashi, ich werde dir das Päckchen anvertrauen“, sagte sie nun ruhiger und geschäftiger und reichte das Päckchen Kakashi, der zu ihr kam und das Päckchen entgegennahm.

„Wem genau sollen wir das Päckchen bringen?“, wollte Kakashi wissen während er es sicher verstaute.

„Ihr sollt es dem Feudalherren Shau Hansha überbringen. Wenn ihr da seid werdet ihr ihn schon finden“, antwortete sie auf die Frage. „Also, geht los, wenn ihr keine weiteren Fragen mehr habt! Und beeilt euch gefälligst, ich will, dass dieses Päckchen so schnell wie möglich bei Hansha auf dem Tisch liegt!“
 

„Man, jetzt haben wir endlich Mal wieder eine Mission und müssen nur so ein blödes Päckchen in so ein blödes Land bringen“, beschwerte sich Naruto während die drei Ninjas auf dem Weg nach Saki no Kuni waren. So eine Mission brauchte er nicht. Er brauchte Mal wieder eine Mission, die ihn beanspruchte, bei der er sein Können unter Beweis stellen konnte! Aber solch eine Mission würde er so schnell nicht bekommen. Und genau das regte ihn auf.

„Sei froh, dass wir überhaupt eine Mission bekommen haben“, meinte Kakashi, der während des Gehens sein Buch las, welches er inzwischen schon auswendig kannte. Dennoch las er es immer wieder. „Zudem ist diese Mission äußerst wichtig für unser Dorf, wie Tsunade es schon erwähnte.“

„Ja und? Langweilig ist sie trotzdem. Mich würde ja eher interessieren, wieso dieses Päckchen so wichtig dafür ist“, fragte der Blondschopf plötzlich und sah zu seinem Sensei. „Lass uns doch eben kurz rein sehen. Nur ganz kurz. Niemand wird es bemerken!“

„Baka!“ Sakura ballte die Hand zur Faust und verpasste dem Blondie eine Kopfnuss. „Gar nichts werden wir uns ansehen! Willst du die Mission und unser Leben gefährden? Hast du denn damals bei der Chuninauswahlprüfung gar nichts dazugelernt?“

„Kein Grund, gleich so brutal zu werden“, murmelte er und rieb sich die Beule, die sich an seinem Kopf bildete. „Außerdem habe ich sehr wohl damals dazugelernt! Und ich weiß auch, dass wir nicht hypnotisiert werden, wenn wir es öffnen. Also kommt schon!“

Sakura wollte gerade zur nächsten Kopfnuss ansetzen, doch Kakashi hielt ihre Hand auf, ohne vom Buch aufzusehen. Sakura sah verwundert zu Kakashi und auch Naruto, der in Deckung gegangen war, sah zu diesem.

„Das reicht. Wir könnten jeden Moment angegriffen werden und ihr albert hier so rum. Naruto, wir werden auf keinen Fall in das Päckchen sehen und du weißt auch, dass ich das nicht zulassen werde. Und da es sich in meinem Rucksack befindet, wirst du auch nicht rankommen. Und Sakura, lass Naruto in Ruhe, wir können ihn in einem Kampf gut gebrauchen, aber nicht als Hackfleisch.“ Kakashi ließ Sakura los und ging an den beiden vorbei weiter. Dabei blätterte er um.

Kakashis Schüler sahen erst ihrem Sensei hinterher, dann sahen sie sich gegenseitig an.
 

Inzwischen war es Abend geworden.

"Wir werden hier übernachten", entschied Kakashi nachdem er eine geeignete Stelle in der Nähe eines kleinen Sees gefunden hatte und klappte sein Buch zu. Er sah zu Sakura und Naruto. "Sakura, du hilfst mir dabei, das Zelt auf zu bauen, und Naruto, du sammelst in der Zwischenzeit Feuerholz."
 

"Immer bin ich derjenige, der das Holz suchen muss", beschwerte er sich bei sich selbst und hob einen geeigneten Ast auf, den er nach kurzem betrachten seinem Kagebunshin zuwarf, damit dieser ihn trug. "Bestimmt ist Kakashi-Sensei einfach zu faul dafür und will mich damit zusätzlich auch noch bestrafen." Naruto seufzte und sein Kagebunshin nickte zustimmend.

"Es ist sicher wegen der Päckchensache!"

"Das Päckchen..." Plötzlich grinste er. "Ich weiß jetzt, wie ich es mir ansehen kann! Das kann nicht schief gehen!" Er wandte sich zu seinem Abbild und besah sich nickend die Menge des Feuerholzes, die es trug. "Jap, das reicht sicher! Los, lass uns zurück gehen!"

"Ok, und in welche Richtung müssen wir gehen?", fragte Narutos zweites Ich und sah sich um.

"Na, in diese Richtung!", antwortete der Echte sicher und deutete mit dem Zeigefinger in die Richtung, in die er gerade sah. "Oder warte, doch da hin?“, änderte er seine Meinung nach wenigen nachdenklichen Sekunden und deutete nach links. „Oder doch eher dahin…?“ Langsam kam er ins schwitzen. „Ich… ich…“

„… Du hast keine Ahnung du Idiot!“, beschimpfte der Kagebunshin Naruto sauer. „Wir haben uns verlaufen!“

„Du bist hier selbst der Idiot! Du hast doch selbst keine Ahnung, wo wir hin müssen!“, schrie der Echte zurück.

„Super, und was machen wir jetzt?“
 

Es dauerte zwei geschlagene Stunden, bis Naruto und sein Kagebunshin letztendlich den Weg zurück zum Lager gefunden hatten und mit verschiedenen Biss- und Kratzverletzungen aus dem Gebüsch direkt vor Kakashis und Sakuras Nasen landeten. Der Stapel Holz lag zerstreut vor dem Kagebunshin, der sich kurze Zeit später auflöste.

„Endlich habe ich euch gefunden“, meinte Naruto glücklich und blieb weiter zufrieden da liegen.

„Du Dummkopf! Wie kann man sich in so einem Wald nur verlaufen?“, wurde er von Sakura sofort angeschnauzt.

Kakashi musterte währenddessen Narutos Wunden, die Sakura anscheinend nicht interessierten. „Was ist mit dir passiert? Wurdest du angegriffen?“

„Angegriffen? Naja, nicht direkt“, meinte er und setzte sich auf. „Ich habe wohl irgendwie die Bienen in ihrem Nest gestört, die haben mich dann gnadenlos gejagt. Dann bin ich in einen Bären reingelaufen, der mich dann auch noch verfolgt hat und letztendlich hat mich auch noch ein Vogelschwarm verfolgt, den ich bei meiner Flucht erschreckt hab.“
 

Bum! Dusch! Bam!
 

„Das war ungerecht Sakura-chan“, meinte das verbeulte Gesicht, das Naruto gehörte, während Sakura die Wunden von den Tierangriffen heilte. „Ich kann doch nichts dafür, wenn ich von den wilden Tieren hier verfolgt werde. Und dann schlägst du mich auch noch…“

„Selber Schuld! Was verläufst du dich auch? So groß ist der Wald auch nicht. Und wenn du es als Ninja nicht mal schaffst, Tieren zu entkommen, dann ist das dein Pech.“

Kakashi sah sich das Szenario nur belustigt an und blätterte in seinem Buch weiter. Es mache doch Spaß, mit seiner Gruppe auf Mission zu sein.

Während Narutos Wunden geheilt wurden hatte Kakashi schon ein Feuer gemacht, welches munter vor dem Zelt brannte. Inzwischen war es auch dunkel.

„So, das ist alles, was ich heilen kann“, sagte Sakura und stand auf. „Und lass dich nicht wieder von solchen Viechern verfolgen und angreifen, klar? Ich gehe jetzt schlafen.“ Mit diesen Worten verschwand sie auch schon im Zelt.

Plötzlich hörte man ein lautes Knurren von Narutos Magen. „Ich habe hunger…“

„Dann mach dir was zu Essen. Sakura und ich haben schon gegessen, während du im Wald verfolgt wurdest.“ Der Jonin klappte das Buch laut zu. „Und danach hältst du hier Wache.“

„Waaaaaas? Ich soll hier Wache halten?“, fragte er verwundert. „Warum machst du das nicht?“

„Ich bin müde und außerdem hast du von uns die meiste Energie. Also beweis es. Gute Nacht.“ Nun verschwand auch er mit seinem Rucksack im Zelt.

Naruto grinste. Besser konnte es doch kaum laufen. Er musste nur noch darauf warten, dass sie schliefen. Dann konnte er anfangen.

Er nahm einen Kessel aus seinem Rucksack, füllte ihn mit Wasser und ließ das Wasser über dem Feuer zum kochen bringen. Fröhlich hin- und her wankend saß er davor und wartete.
 

Eine ganze Weile verging. „So, jetzt müssten sie schlafen“, dachte Naruto sich und stand auf, da er sich vor das Lagerfeuer gesetzt hatte, um sich an diesem zu wärmen. Er machte das Zelt vorsichtig und nur so weit wie nötig auf und lugte hinein. Er sah, wie sich die Decken der beiden rhythmisch auf- und ab bewegten. Sie schliefen.

Naruto sah sich um. Kakashis Rucksack lag direkt am Eingang, so dass er nicht einmal in das Zelt hinein gehen musste. Er streckte die Hand danach aus, packte den Wanderrucksack und zog ihn sofort nach draußen. Das Zelt schloss er nicht, da er den Rucksack gleich wieder reinstellen würde und er somit unnötigen Lärm verhinderte, wodurch die beiden sonst eventuell aufwachen würden.

Er setzte sich im Schneidersitz vor das Feuer, den Rucksack auf dem Schoß, und öffnete diesen. Da drin war nicht sonderlich viel. Etwas Verpflegung, Sachen zum Wechseln, Verbandszeug, ein paar Ninjawaffen… und dann fand er es, unter all dem Kram vergraben. Das Päckchen, das nach Saki gebracht werden sollte. Es war nur mit einer Schnur in starkes, dunkelbraunes Papier gebunden. Er konnte die Schnur und das Papier also unauffällig entfernen und sie danach wieder Drumherum binden, so wie die beiden Sachen vorher waren. Es würde nie im Leben auffallen, dass er sich das Päckchen angesehen hatte, und trotzdem wusste er dann, was da drin war. Er war einfach ge-ni-al.

„Das würde ich an deiner Stelle lieber nicht aufmachen“, sagte eine ernste und nur zu bekannte Stimme hinter ihm.

Naruto erschrak so sehr, dass er das kleine Paket ausversehen nach vorne hin weg schleuderte und zusammen zuckte. Er schlucke und drehte seinen Kopf langsam so weit nach hinten wie es ging.

„K-Kakashi-Sensei?“, stotterte er erschrocken und ängstlich zugleich und drehte sich richtig zu ihm um. Sein Sensei stand nur zwei Meter von ihm entfernt da, die Arme verschränkt und streng auf ihn hinuntersehend. Aber das konnte doch nicht…!

Naruto legte schnell den Rucksack zur Seite. „Ähm, i-i-ich habe nur etwas gesucht, ja genau. Ich wollte etwas aus meinem Rucksack und -“

„Und darum hast du in meinem Rucksack nach dem Päckchen gekramt und es rausgeholt, um es zu öffnen? Du dachtest wohl, der gesuchte Gegenstand ist da drin?“, meinte Kakashi mit hochgezogener Augenbraue.

„Nein, nein, nein“, wehrte der Schuldige mit wild fuchtelnden Händen ab. „Ich wollte es nicht herausholen, wirklich, ich habe es nur rausgeholt weil - aber sag mal, warum bist du wach? Du hast doch eben noch geschlafen?“, fragte Naruto verwundert und um vom Thema abzulenken.

„Du meinst meinen Doppelgänger?“, grinste Kakashi belustigt. „Ich dachte mir schon, dass du versuchen wirst, das Päckchen zu öffnen, während ich schlafe, darum habe ich ein bisschen auf dich aufgepasst.“

„WAS?!“ Naruto war entsetzt. „Dass du mir so etwas wirklich zutraust…“, schmollte er daraufhin und verschränkte die Arme.

Kakashi schüttelte mit geschlossenem Auge den Kopf und zuckte mit den Achseln. „Naruto, es war einfach zu offensichtlich, was du vorhast. So und jetzt werde ich dich ablösen und du gehst schlafen. Hol nur kurz das Päckchen und wehe ich sehe auch nur den Ansatz des Versuchs, es zu öffnen“, drohte er seinem Schüler mit böse funkelndem Auge.

„Jaja…“ Naruto stand auf und klopfte sich den Staub von der Hose. Gerade als er zum Päckchen gehen wollte, sahen er und Kakashi, wie ein kleiner, schwarzer Vogel vor dem Paket landete, es sich zwischen den Schnabel klemmte und wieder in den Bäumen verschwand.

Die Beiden starrten fassungslos auf die Stelle, an der gerade noch das Päckchen gelegen hatte. Dann schrie Naruto los. „Wah! Mist! Der Vogel hat es gestohlen!“ Sofort setzte er dem Vogel nach und rannte in die Richtung, in die dieser geflogen war. „Das darf doch nicht wahr sein!“

„Halt Naruto, nicht so überstürzt!“, rief Kakashi Naruto noch hinterher, doch der hörte seinen Sensei nicht mehr, oder vielmehr ignorierte Naruto ihn, und rannte einfach weiter.

„Was ist denn da los?“, fragte die verschlafene Stimme von Sakura aus dem Zelt. Kurze Zeit später lugte ihr zerzauster Kopf aus dem Zelt und sah zu Kakashi. „Warum schreit ihr hier so rum?“

„Pass auf unsere Sachen auf!“, befahl Kakashi ihr schnell ehe er Naruto in die Bäume folgte, um den Vogel zu verfolgen, und ließ eine verwirrte Sakura zurück.
 

„Wo ist dieses verdammte Vieh?“, meinte Naruto wütend und sah sich zu allen Seiten hin um. Kakashi und er suchten schon eine halbe Stunde nach dem Vogel, doch mitten in der Nacht im tiefen, dunklen, dichten Wald war es nicht ganz einfach, einen kleinen, schwarzen Vogel mit einem Päckchen zu finden.

Spontan kam ihm eine Meisteridee. „Kannst du nicht dein Sharingan benutzen?“, fragte er Kakashi, der neben ihm herlief und sich umsah. „Damit kannst du ihn sicher finden!“

Kakashi sah nicht einmal zu dem Überraschungsninja, als er antwortete. „Nein, kann ich nicht. Mit meinem Sharingan kann ich keine Tiere finden. Ich könnte damit nicht einmal Menschen finden. Dazu bräuchten wir schon Neji oder Hinata mit ihren Byakugan.“

„Oh, stimmt, hab’s verwechselt“, entschuldigte er sich schnell und sah sich weiter um.

Kakashi schlug imaginär die flache Hand gegen die Stirn. So lange trainierte er Naruto nun schon, und dieser kannte nicht mal den Unterschied zwischen seinem Sharingan und dem Byakugan. Das war doch echt traurig.

„Aber wie sollen wir dann diesen bescheuerten Vogel finden?“

„Ich weiß es auch nicht, Naruto. Wir müssen einfach weiter suchen. Wir müssen ihn auf jeden Fall finden! Denn sonst“, Kakashi schluckte schwer, „wird uns Tsunade bestimmt umbringen. Daran besteht kein Zweifel.“ Da hatte er recht. Naruto wurde auch schon ganz mulmig bei diesem Gedanken. Mit der war echt nicht zu spaßen.

Ohne das Päckchen hätten sie bald die längste Zeit gelebt und würden die Radieschen von unten sehen, das Zeitliche segnen, den Löffel abgeben, ins Gras beißen, ihre letzte Reise antreten. Das wäre es dann mit seinem Traum vom Hokage… Und was würde auf seinem Grabstein stehen? „Er starb, weil ein Vogel das Päckchen stahl… R.I.P“

Naruto schüttelte schnell den Kopf. Nein, so weit würde er es nicht kommen lassen!
 

Sie kamen nun wieder an den kleinen See. Mitten auf dem See schien sich etwas zu bewegen. Naruto konnte es aus dieser Entfernung erahnen und zudem hörte er Wassergeplätscher und Vogelgeschrei. Er kniff die Augen leicht zu, um es genauer sehen zu können und erkannte, dass es der Vogel war, der das Päckchen gestohlen hatte und der gerade um sein Leben strampelte. Das Päckchen schwamm neben dem Vögelchen.

„Da ist er!“ Schnell lief Naruto los zu dem Vogel, Kakashi folgte ihm dicht auf den Fersen. Er hob den Vogel aus dem Wasser und nahm dann das Päckchen in die andere Hand.

„Was machst du denn auch?“, sagte er wütend zu dem Vogel, der ihn mit einer Unschuldsmiene anzusehen schien. „Wehe, du machst so etwas noch einmal!“

Der Ninja warf den Vogel in die Luft, der die Flügel öffnete und sanft davogleitete. Naruto sah ihm kurz nach, ehe er sich zu seinem Sensei wandte. „Na, wenigstens ha -“, doch weiter sprach er nicht, denn er sah entsetzt, wie Kakashi nicht mehr aufrecht stand, sondern mitten auf dem Wasser auf die Knie gesunken war und langsam einsank. Er fasste sich mit den Händen an die Brust, an die Stelle, an der das Herz saß. Sein Auge war zusammengekniffen und seine Gesichtszüge, die zu erkennen waren, schmerzverzerrt.

„Kakashi-Sensei?“, fragte Naruto beunruhigt, steckte das Päckchen schnell in seine Tasche und hievte Kakashi hoch. Er legte einen Arm von ihm um seine Schulter, um ihn so besser stützen zu können. Kakashis freie Hand krallte dieser sich weiterhin in seine Brust.

„Kakashi-Sensei, was ist los mit dir?“ fragte er nun eindringlicher. Doch Kakashi schien nicht in der Lage zum antworten zu sein.

In dem Moment, in dem Naruto kurz zu ihm sah, weitete sich sein Auge so weit es ging und er schrie auf. Danach brach er völlig zusammen und hing wie ein nasser Sack Kartoffeln an Naruto.

„Kakashi-Sensei!“ Jetzt wurde der Ninja leicht panisch. Naruto lud sich seinen Sensei schnell auf den Rücken und rannte dann sofort so schnell er konnte zum Ufer. Dort angekommen schlug er den Weg zum Zelt ein. Was war plötzlich mit Kakashi los? Warum war er so einfach zusammengebrochen? Hier waren doch keine Feinde! Das hätte er mitbekommen!
 

„Sakura!“, schrie Naruto, als sie in seiner Sichtweite war. „Guck dir mal Kakashi-Sensei an! Er ist einfach zusammengebrochen! So ganz plötzlich!“, erklärte Naruto schnell und legte Kakashi vorsichtig auf den Boden vor dem Zelt, in die Nähe des wärmenden Feuers, denn Naruto hatte gemerkt, wie Kakashi allmählich Kälter wurde.

Sein Atem war flach und seine Brust hob und senkte sich schnell. Er zitterte stark und schwitzte auch sehr. Ihm ging es gar nicht gut.

Sakura sah erst verwundert zu Kakashi, dann wurde ihr Blick ernst und sie nickte. Sie kniete sich neben den Patienten und untersuchte ihn schnell. Dann sah sie zu Naruto. „Es scheint eine Art Virus zu sein“, erklärte sie Naruto langsam.

„Kannst du ihn heilen?“, fragte er hoffnungsvoll und kniete sich zu ihr, den Blick zu Kakashi gerichtet.

Doch Sakura schüttelte den Kopf. „Nein, das kann ich nicht, weil ich so einen Virus erstens noch nie gesehen habe und zweitens ein Virus nicht einfach so zu behandeln ist. Man braucht dafür bestimmte Medikamente, die ich nicht dabei habe.“

Die Beiden sahen sich an. „Wir müssen sofort zurück ins Dorf und ihn zu Tsunade-sama bringen. Sie weiß, was zu machen ist“, entschied Sakura dann.

Der Virus

Sakura und Naruto saßen schweigend vor dem Behandlungsraum, in welches Kakashi gebracht wurde, und warteten. Es war kaum auszuhalten. Kakashi war einfach so zusammengebrochen, ohne das eine äußerliche Einwirkung zu erkennen gewesen war. Im ersten Moment war er noch fit wie ein Turnschuh gewesen und im nächsten sackte er wie ein nasser Sack Kartoffeln zu Bode-, ähm, Wasser.
 

Direkt nachdem Sakura ihren Sensei schnell untersucht hatte, hatten sie alles schnell zusammen gepackt und hatten sich, Kakashi auf Narutos Rücken huckepack tragend, so schnell wie es ihnen möglich war auf den Weg zurück nach Konoha gemacht. Kakashi, dessen atmen von Stunde zu Stunde flacher wurde, zu retten war gewiss wichtiger als dieses dumme Päckchen abzugeben. Obwohl sie so schnell gelaufen waren wie es ihnen möglich war und sie keine Pause gemacht hatten, kamen sie erst mit dem Sonnenaufgang nach Konoha, wo sie sofort zu Tsunade liefen.
 

Das Lämpchen über dem Behandlungsraum erlosch und kurz darauf kam Tsunade raus. Naruto und Sakura standen sofort auf.

„Wie geht es ihm?“, fragte der besorgte Schüler sofort.

„Im Moment hält es sich noch in Grenzen. Ich musste ihn aber in ein künstliches Koma versetzen.“

„In ein künstliches Koma?“, wiederholte Naruto verwundert.

„Wieso das denn? Ist es etwa wirklich so schlimm?“, wollte Sakura dann wissen.

„Um ehrlich zu sein… Ja.“

Die Gesichtszüge der beiden Nachwuchsninjas entgleisten.

Alle schwiegen, bis Sakura schließlich das fragte, was auch Naruto schon durch den Kopf schwirrte: „Wird er überleben?“

Tsunade ließ sich etwas Zeit mit der Antwort. „Wenn wir nichts unternehmen, dann nicht.“

„Dann werden wir halt etwas unternehmen!“, entschloss sich Naruto sofort mit ernstem Blick. „Sag uns, was wir machen müssen!“

„So einfach ist das leider nicht!“, entgegnete Tsunade so laut, dass Naruto zusammenzuckte. „Kakashi ist von einem Virus befallen, welches ein bestimmtes Enzym zum überleben braucht, das Kotsueki, welches sich nur im Blut derer befindet, die ein Kekkei Genkai besitzen. Da Kakashi das Sharingan nicht direkt geerbt hat sondern es ihm implantiert wurde, besitzt er zwar nicht viel von dem Kotsueki, jedoch ist es genug, damit der Virus überlebt. Aus demselben Grund ist es wohl auch später ausgebrochen als beim Rest.“

„Aber Tsunade-Obaachan, du kannst doch einfach etwas von seinem Blut nehmen und irgendwas herstellen, was das Virus tötet“, schlug Naruto dann vor.

„Wenn es so einfach wäre, wäre Kakashi im Nu wieder fit und wir hätten das Problem erst gar nicht“, erwiderte die Ärztin scharf. „Aber es ist leider nicht so einfach! Ich habe das natürlich sofort versucht. Aber wenn ich das Blut entnehme sterben die Viren sofort, weil die Kotsueki nicht mehr in Bewegung sind und somit wirkungslos werden. So kann der Virus nicht mehr von seiner Wirtszelle leben und stirbt augenblicklich. Ich kann solche Zellen oder etwas, das als Ersatz dafür dienen könnte, nicht herstellen. Und solange sie in Bewegung bleiben, kann ich sie sowieso nicht vernünftig untersuchen. Um etwas gegen sie entwickeln zu können bräuchte ich die Entwicklungsunterlagen, aus denen sie entstanden sind.“

„Dann suchen wir halt danach. Du kannst ja noch ein paar Teams zusammenstellen, Konoha hat ja im Moment eh nicht so viele Aufträge!"

Tsunade sah Naruto fast traurig an. „Naruto, ich kann nicht allzu viele Leute wegschicken, weil die meisten selbst erkrankt sind.“

„Waas?“

„Im laufe des gestrigen Tages wurden alle ins Krankenhaus eingeliefert, die ein Kekkei Genkai besitzen.“

Wieder schweigen.

„Also ist das eine Art Seuche?“, wollte Sakura mit blassem Gesicht wissen.

Tsunade nickte. „Ja, eine Seuche, die alle Kekkei Genkai Anwender befällt.“

Wieder schwiegen sie eine Weile, ehe Sakura fragte: „Wie viel Zeit bleibt uns denn?“

„Meinen bisherigen Untersuchungen nach ungefähr zwei Wochen. Dieser Virus befällt zuerst die Organe, die fürs Überleben keine große Bedeutung haben, wie zum Beispiel die Nieren oder die Galle. Danach wendet er sich wahrscheinlich den lebenswichtigen Organen wie Lunge und Herz zu, die zwar auch schon besetzt sind, aber noch nicht ausreichend, um den Organismus sterben zu lassen. Er ist im Prinzip ein Parasit. Aber komisch an ihm ist, dass er nicht daran angepasst zu sein scheint, sich ausbreiten zu können. Es kommt also nicht in der Natur vor sondern wurde im Labor hergestellt, um Menschen mit einem Kekkei Genkai langsam und qualvoll sterben zu lassen. Diese erleiden durch den Virus natürlich höllische Schmerzen. Darum habe ich alle in ein künstliches Koma geschickt.“

„Aber... wieso?“, wollte Naruto nach dieser Erläuterung wissen.

„Nun, wahrscheinlich um die größten Gefahren im Dorf auszuschalten."

„Ja, das ist mir klar, aber warum haben die dann so einen komischen Virus entwickelt, der nur die Ninjas mit Kekkei Genkai befällt? Wäre es nicht effektiver gewesen, einen Virus herzustellen, der alle Ninjas im Dorf tötet?“

Tsunade und Sakura sahen Naruto verwundert an, Sakura dann Tsunade: „Da hat er recht.“

„Nun, da gibt es zwei Möglichkeiten, weshalb solch ein Virus erschaffen wurde“, fing Tsunade nach kurzem Überlegen mit der Erläuterung an. „Erstens gibt es die Möglichkeit, dass der Feind nur einen Teil von Konohas Ninjas, um genau zu sein den stärkeren Teil, vernichten will, um im Nachhinein leichteres Spiel zu haben. Sie wollen sicher sein, dass sie Konoha mit ihrer verfügbaren Kraft zerstören können, um das Gefühl zu haben, aktiv etwas dafür getan zu haben, sozusagen, um den Sieg mehr genießen zu können. Die andere Möglichkeit wäre, dass sie einfach keine andere Wahl hatten und kein anderes Virus entwickeln konnten, welches auf so eine große Masse von Menschen verteilt werden kann und deshalb notgedrungen diesen unvollständigen Virus freigelassen haben, weil sie keine Zeit mehr haben. Aber die zweite Möglichkeit ist so wahrscheinlich wie die Möglichkeit, dass Schweine fliegen können. Ich würde eher auf die erstere tippen.“

„Das heißt, zusätzlich dazu, dass alle sterben, wird Konoha auch noch angegriffen?“, wollte Naruto bestätigt haben.

Tsunade nickte langsam. „Ja, genau. Das ist zumindest sehr Wahrscheinlich. Deshalb werde ich auch Teams zu verschiedenen Orten hinschicken, wo wahrscheinlich die Informationen sind, die ich brauche. Und ihr kommt morgen früh auch in mein Büro und bringt Rock Lee mit. Ihr bekommt eine neue Mission. Heute ruht ihr euch erst mal aus.“

„Nix da ausruhen! Ich bin noch fit, wir können sofort losge-!“

„Nein, könnt ihr nicht!“, schrie Tsunade Naruto an und sah ihn böse an. „Ihr seid soeben eine ganze Weile mit Kakashi im Schlepptau hierher gerannt! Da ich nicht sagen kann, wie lange eure neue Mission dauern wird und wie gefährlich sie ist, werdet ihr euch genügend ausruhen!“ Sie warf das Päckchen hoch und fing es dann wieder auf. „Und kommt morgen pünktlich!“ Mit diesen Worten entfernte sie sich von den beiden und ging zum nächsten Patienten, der sie brauchte.

Naruto sah ihr hinterher. „… Hey, Stopp mal!“ Er sah in seine Tasche, in der er eigentlich das Päckchen reingetan hatte. „Wann hat sie mir das denn aus der Tasche genommen?“

Sakura schüttelte den Kopf. „Du merkst aber auch gar nichts, Naruto.“
 

„Hey, buschige Augenbraue, aufwachen, wir müssen zu Tsunade-Obaachan!“, schrie Naruto laut während er an der Tür von Rock Lee hämmerte.

Es war früh am Morgen und zusammen mit Sakura stand er nun vor Lees Haustür, um diesen abzuholen, so wie Tsunade es wollte. Doch auch nach zehn Minuten intensiven Klopfens öffnete keiner die Tür.

„Er ist wohl nicht da…“, stellte Sakura dann das offensichtliche fest. Sie hatte sich bereits hingesetzt und lehnte mit dem Rücken zur Wand.

„Das kann doch nicht wahr sein! Wie kann man so früh schon weg sein?“, fragte Naruto und hämmerte nochmal auf die Tür ein. „Dabei ist das doch total wichtig! Und wenn wir ihn nicht mitbringen, wird Tsunade-obaachan uns köpfen. Mensch, er soll mal wieder kommen…“ Er machte eine Pause und hörte letztendlich auch mit dem hämmern auf. „Ich will wissen, was für eine Mission wir jetzt bekommen…“, sagte er dann.

„Vielleicht ja einfach dieselbe wie vorher: Das Päckchen nach Saki bringen.“

„Na, hoffentlich nicht! Ich will nach dem Typen suchen, der Kakashi-sensei das angetan hat! Da ist es mir noch egaler, dieses blöde Päckchen in dieses komische Land da zu bringen.“

„Glaubst du echt, du kannst dich Tsunade-sama widersetzen, wenn sie uns diese Mission wieder gibt?“

„Dieses Mal lasse ich mich nicht so einfach einschüchtern! Kakashi-sensei würde sicher auch wollen, dass wir nach diesen Dokumenten da suchen, die Tsunade-obaachan will“, antwortete Naruto nickend und mit verschränkten Armen. „Aber buschige Augenbraue brauchen wir dafür trotzdem.“

„Wofür braucht ihr mich?“, wollte ein erschöpft aussehender, keuchender Rock Lee wissen, der gerade um die Ecke gebogen kam und sich von seinem Training erholen wollte.

Naruto und Sakura sahen gleichzeitig zu ihm. „Lee, da bist du ja!“, meinte Sakura und stand auf. „Wir sollen dich abholen. Tsunade verlangt nach uns dreien. Wir bekommen wohl eine neue Mission.“

„Eine neue Mission…?“ Kurz nachdem er das gehört hatte blinzelte er ein paar Mal und einen Augenblick später fingen seine Augen an zu leuchten. Es schien so, als würden Flammen in seinen Augen stehen. „Das trifft sich prima! Ich hatte schon lange keine Mission mehr und nun ist endlich der Tag gekommen, an dem ich eine bekomme! Wartet nur einen kurzen Augenblick, dann bin ich bei euch.“ Rock Lee, flitzte eben in seine Wohnung und drei Sekunden später war er topfit wieder bei den beiden. „Dann mal los!“, meinte er mit zum Himmel gestreckten Faust und ging los.
 

„Da seid ihr ja endlich!“, blaffte Tsunade die drei an als sie in ihrem Büro aufkreuzten. „Wird aber auch langsam Zeit.“

„Na, du hast doch selbst gesagt, wir sollen erst heute kommen! Ich hatte ja vorgeschlagen, schon gestern loszugehen, aber das wolltest du ja n-!“

„Ist doch jetzt auch egal“, unterbrach die starke Kunoichi Naruto. „Ihr seid hier, das ist das einzige, was zählt. Und nun zu eurer Mission. Ihr sollt-“

„Ich habe keine Lust, das Päckchen nach Saki zu bringen!“, unterbrach wiederum Naruto Tsunade, mit der Voraussicht, sowieso diese blöde Mission zu bekommen. „Ich will diesen Typen suchen, der Kakashi-Sensei das angetan hat!“

„Mensch, lass mich doch erst mal ausreden Naruto! Du weißt doch gar nicht mal, was für eine Mission ihr bekommt und regst dich jetzt schon auf!“, regte die Hokage sich auf und trank einen Schluck aus ihrer Flasche. „Dieses Päckchen ist angesichts der jetzigen Lage nicht wichtig. Wenn wir nichts gegen die Krankheit unternehmen, gibt es bald kein Konoha mehr, welches Unterstützung nötig hat. Aber jetzt zu eurer Mission.“ Sie knallte die Flasche so stark auf den Tisch, dass sie und der Tisch einen kleinen Riss bekamen und sah ernst zu den drei Ninjas. Naruto schluckte. „Ich tue es zwar ungern, aber ich habe keine andere Möglichkeit, als auch noch euch los zu schicken. Alle geeigneten Ninjas sind schon losgegangen, um die aller wahrscheinlichsten Orte abzusuchen. Und da ihr noch übrig seid, werdet ihr die nächst wahrscheinlichen Orte abklappern.“

„Alle geeigneten Ninjas sind schon losgegangen?“, wiederholte Naruto dann mit hochgezogener Augenbraue. „Soll das etwa heißen, wir wären nicht geeignet oder wie?“

„Ja, genau das heißt es Naruto! Ihr seid gerade Mal Genin! Dies ist normalerweise eine Mission für Jonin, doch diese stehen mir nicht mehr zu genügender Zahl zur Verfügung, genauso wenig wie die Chunin. Darum bekommt ihr die am wenigsten gefährlichen Missionen, die jedoch zu sehr gefährlichen Missionen ausarten können. Aber genug gelabert, ich erkläre euch eure Mission.“

Tsunade öffnete eine Schublade in ihrem Schreibtisch und zog ein Dokument raus. Aus diesem Dokument nahm sie sich ein Blatt Papier, auf dem das Foto eines Mannes mit stechend grünen Augen abgebildet war und der zerzauste, schwarze, fettige Haare hatte. Durch seine Bartstoppeln wirkte er noch ungepflegter als schon allein durch die ungepflegten Haare.

„Dieser Mann hier ist Igaku Kusuri. Er ist ein Medic-Nin, der sich bis vor zehn Jahren ausgiebig mit Viren beschäftigt hatte und auf dessen Forschungsgrundlagen wir schon unzählige Medikamente gegen Viren hergestellt haben. Doch plötzlich ist er spurlos verschwunden. Er ist nach einer Mission nicht wieder zurückgekommen und seine Kollegen konnten sich ebenfalls nicht erklären, wo er sein könnte. Vor ein paar Tagen wurde ein Mann in einem Wald in der Nähe von Ame-Gakure gesehen, der Kusuri sein könnte. Dieser Spur sollt ihr nachgehen. Ihr werden in dem genannten Wald nach ihm suchen und wenn ihr ihn gefunden habt kommt ihr sofort wieder zurück. Falls er es ist und er heimlich weiter Forschungen betrieben haben sollte, kann er höchstgefährlich sein. Ihr sollt nur nachsehen, ob es sich wirklich um diesen Mann hier handelt und, wenn möglich, auch noch herausfinden, wo er forscht, wenn er dies denn noch tut. Und wenn ihr seine Forschungsstation gefunden habt, geht da auf gar keinen Fall rein, verstanden?“, betonte Tsunade die letzten Worte.

Die Suche

Eine Stunde später trafen sich die Drei mit leichtem Gepäck am Stadttor.

„Toll, müssen wir jetzt nach Ame laufen, um einer Spur nach zu gehen, die sicher sowieso falsch ist“, beschwerte sich Naruto schon nach fünf Minuten Fußmarsch. Das war schon fast so schlimm wie die Päckchenmission! „Können wir nicht besser nach Orochimaru suchen? Kabuto ist doch auch so ein Medoc-Nin, der genauso gut irgendsolche Viren da züchten kann und Orochimaru will Konoha doch auch zerstören. Das passt doch perfekt! Und nebenbei könnten wir dann nach Sasuke Ausschau halten!“

„Um den kümmern sich bestimmt schon die Anbus. Uns würde Tsunade-Sama so einen Auftrag nie geben“, seufzte das Ninjamädchen. Eigentlich hätte sie auch nichts gegen einen herausfordernden Auftrag, besonders nicht, wenn sie dadurch Sasuke finden könnten.

„Wir sollten uns nicht über diese Mission beschweren!“, mischte sich Lee nun ein. „Wir sollten froh sein, solch einen ehrenvollen Auftrag erfüllen zu dürfen, mit dem wir vielleicht unser Dorf und die darin lebenden Dorfbewohner retten!“

„Ja, echt ehrenvoll, wenn sich herausstellt, dass es diesen Mann nicht gibt“, murmelte Naruto.
 

Sie waren einige Stunden unterwegs gewesen ehe sie zu dem Dorf kamen, in dessen Nähe im Wald der Mann gesehen wurde, der Kusuri ähnlich sah. Da es schon sehr spät und dementsprechend Dunkel war, suchten sich die drei in dem Dorf eine Pension, in der sie übernachten konnten.

In ihrem Zimmer besprachen sie den Plan für den folgenden Tag.

„Wir sollten auf jeden Fall die Leute hier befragen, ob, wann und wo sie Kusuri gesehen haben. Leider kannte Tsunade-Sama den Namen des Informanten nicht, der Hinweis hat sie anonym erreicht, sonst hätte ich vorgeschlagen, zuerst zu diesem zu gehen. So müssen wir halt so viele wie möglich fragen. Passanten, Bewohner, so ziemlich jeden. Wir müssen so gründlich wie möglich sein, der Hinweis könnte heiß sein. Damit wir niemanden doppelt fragen und damit es schneller geht, sollten wir uns aufteilen. Lee, du fragst im Süden, ich übernehme den Osten und du, Naruto, knöpfst dir mit einem Kagebunshin den Norden und den Westen vor", schlug Sakura eine Möglichkeit vor und die beiden Jungs nickten. „Gleichzeitig müssen wir immer auf der Hut sein. Wir könnten angegriffen werden. Der Hinweis könnte nämlich genauso gut feindlichen Ursprung haben und als eine Falle dienen“, fügte sie dann hinzu.

„Und wie lange soll das gehen?“, wollte Naruto wissen, nachdem Sakura mit ihren Ausführungen fertig war.

„Wir sollten uns dafür schon den ganzen Tag Zeit nehmen. So befragen wir viele Leute und erhalten hoffentlich auch dementsprechend viele brauchbare Hinweise, denen wir nachgehen können.“

„Wir können ja einfach sagen, dass wir uns abends um 18 Uhr wieder hier an der Pension treffen“, schlug Lee vor.

„Ja, das ist gut. Diese Zeit reicht uns auf jeden Fall. Gut, dann werden wir morgen Information sammeln und gucken, ob etwas Brauchbares dabei ist. Je nachdem, was dabei herauskommt, planen wir unsere nächsten Schritte", meinte Sakura darauf.

„Toll, morgen nur langweilige Infosuche“, freute sich der Blondschopf schon auf den folgenden Tag.
 

Am nächsten Tag fingen sie direkt nach dem Frühstück mit ihrer Aufgabe an. Obwohl es noch

recht früh und dieses Dorf nicht das Größte war, herrschte auf den engen Einkaufsstraßen schon reges treiben.

Und Naruto hatte natürlich den Teil der Stadt erwischt, in dem am meisten los war und in dem auch die meisten Menschen zu wohnen schienen. Ach, er hatte ja immer solch ein Glück!
 

Um die Mittagszeit herum bekam er hunger und suchte sich einen Ramenstand, an den er sich setzte und zu Mittag aß.

„Njaa, ich suche schon die ganze Zeit und habe sicher schon 1.000 Leute gefragt, aber bisher hat keiner diesen Kusuri gesehen, gehört, gerochen oder was auch immer.“ Er schlürfte etwas Suppe ehe er weiter nachdachte. „Ich habe das Gefühl, das bringt so gar nichts, hier die Leute zu befragen. Wir sollten besser sofort im Wald suchen. Aber wenn ich das einfach mache und Sakura findet das heraus, bin ich des Todes.“

Er seufzte. „Da muss ich wohl oder übel weiter Leute befragen...“ Dies tat er auch als seine vierte Schüssel leer war.
 

Ein paar weitere Stunden vergingen und das einzige, was er bis dahin an Informationen bekommen hatte, waren zwei Aussagen, bei denen die beiden Leute meinten, es könnte eventuell der Mann vom Foto gewesen sein. Jedoch wussten die beiden weder den Ort noch die Zeit, zu der er von ihnen gesehen wurde. Es könnte vor 3,4,5 Wochen gewesen sein, irgendwo am Stadtrand. Aber genauso gut könnte es auch jemand anderes vor einem Jahr gewesen sein.

Das war bestimmt kein stichhaltiger Beweis.

Jetzt saß Naruto mit einem Dangospieß auf einer Bank, die in einer belebten Einkaufspassage stand und beobachtete seufzend die vorbeigehenden Menschen.

„Ich habe noch gar nichts“, murmelte er zu sich selbst und aß einen Kloss. „Rein gar nichts. Die beiden bringen mich sicher um, wenn ich nicht bald etwas mehr Erfolg habe.“ Das war doch zum heulen. Ein Ninja, der es nicht einmal schaffte, in einer überfüllten Straße Infos über eine bestimmte Person zu finden!

„Junge, du siehst verzweifelt aus. Kann ich dir irgendwie helfen?“

Naruto zuckte leicht und sah verwundert auf als ein Mann vor ihm stehen blieb und ihm mit einem lächeln seine Hilfe anbot. Doch als er sich das Gesicht des hilfsbereiten Mannes ansah konnte er kaum glauben, wer vor ihm stand. Konnte er das wirklich sein?

„Ist etwas?“, fragte der Mann, als er merkte, wie er von Naruto angestarrt wurde.

Durch diese Worte fing Naruto sich wieder und er schüttelte den Kopf. „Nein, nein“, sagte er dann direkt. „Sie sind nur der erste, der sich bisher darum schert und mir seine Hilfe anbietet. Das ist wirklich nett von Ihnen! Ich hätte nicht erwartet, dass jemand von sich aus auf mich zu kommt.“

„Kein Problem. Ich hoffe nur, ich kann dir jetzt wirklich helfen. Was hast du denn für ein Problem?“

„Nun, meine Freunde und ich sind auf der Suche nach einem bestimmten Kerl...“, fing Naruto an zu erklären während er nach dem Foto kramte. „Dafür haben wir uns aufgeteilt, aber bisher habe ich noch niemanden gefunden, der ihn gesehen hat. Dabei ist es voll wichtig für uns, ihn wieder zu finden! Darum bin ich so verzweifelt… Ah, da ist das Foto ja!“ Er war sauglücklich, dass er immer das Gruppenfoto von Team 7 dabei hatte, sonst wäre das Ganze vielleicht in die Hose gegangen. So auf die schnelle wäre ihm sicher nichts anderes eingefallen.

Naruto zeigte dem Fremden das Foto wobei er auf Sasuke deutete.“Den da suchen wir. Sein Name ist Sasuke. Haben Sie ihn schon einmal hier gesehen?“

„Hmm“ Das Bild betrachtend dachte der Mann scharf nach. Doch letztendlich schüttelte er den Kopf. „Nein, tut mir Leid. Diesen Jungen habe ich noch nie gesehen.“ Er gab Naruto das Foto zurück. „Bist du dir sicher, dass er hier irgendwo ist?“

„Ich habe keine Ahnung“, seufzte Naruto. „Das wäre auch zu schön gewesen, wenn Sie ihn gesehen hätten... Trotzdem danke."

„Kein Problem. Ich würde dir ja auch anbieten, dir bei deiner Suche zu helfen, doch ich muss jetzt weiter. Hoffentlich findet ihr euren Freund schnell wieder!“

„Danke, das hoffe ich auch. Und danke für ihre Hilfe!“

„Immer gerne doch.“ Mit diesen Worten wandte sich der Mann um und ging davon.

Naruto sah ihm grinsend nach. Da hatte er letztendlich tatsächlich Kusuri persönlich gefunden.
 

Naruto folgte Kusuri Dango essend durch die volle Einkaufsstraße. Jetzt war er glücklich darüber, so eine Straße in der Nähe zu haben, die Kusuri entlang ging. Dadurch war es um einiges einfacher, ihm unauffällig zu folgen. Zwar war es so auch leichter, Kusuri zu verlieren, aber Naruto passte schon darauf auf, dass Kusuri ihm nicht abhanden kommt. Denn wenn das passierte, war er erst recht dem Tode geweiht.

Fertig gegessen warf er den Spieß weg, ohne den Blick von Kusuri abzuwenden, der gemütlich durch die Straße schlenderte und sich hier und da mal ein Schaufenster ansah. Als er den Spieß wegwarf hörte er kurze Zeit später ein „Auuuuu“ hinter sich und verdrückte sich ganz schnell weiter nach vorne, weiter rein in die Menge.

Er war sich sicher, dass das der gesuchte Kusuri war, nur dass er gepflegter aussah, aber er war sich auch sicher, dass der Mensch, dem er da folgte, kein böser Medic-Nin war, der einen schrecklichen Killervirus entwickelte und ungehindert in einem Dorf frei ließ! Dazu war er einfach zu nett.

Er würde schon noch herausfinden, warum er damals so Spurlos verschwand. Bestimmt hatte er nur Amnesie oder so und konnte sich einfach an nichts mehr erinnern. Ja, so musste es sein.

Was immer es war, er war nicht der, den er eigentlich suchte. Er war nicht der Ninja, der den Virus entwickelt hatte.

Trotzdem folgte Naruto ihm nach Hause, damit die anderen beiden nachher nicht sagen konnten, er wäre dem nicht gründlich nachgegangen und deshalb Schuld daran, dass sie ihn nicht so schnell wieder fanden. Dabei wäre er genauso dem Tode geweiht. Da ging er doch lieber auf Nummer sicher. Was war das auch schon, ihm eine Weile zu folgen?

Inzwischen hatte er auch schon zwei Kagebunshins auf die Suche nach Sakura und Lee geschickt, um ihnen seinen großen Erfolg mitzuteilen damit die beiden nicht unnötig weiter suchten.

Und für den Fall, dass Kusuri ihn trotz der vielen Menschen erkennen und fragen würde, warum er ihm folgte, hatte er dem Medic-Nin sein Portmonee unauffällig aus der Tasche genommen, während dieser sich das Gruppenfoto angesehen hatte. Es konnte absolut gar nichts schief gehen.

Naruto würde Kusuri bis zu seinem Häuschen folgen, wo er seit der Amnesie wohnte, würde schnell herausfinden, dass er nicht mehr forschte sondern ein ganz normaler, freundlicher Mann war und würde in der Pension mit Sakura und Lee besprechen, wann sie wieder nach Hause gingen und er würde von Tsunade-Obaachan sofort einen vernünftigen Auftrag verlangen!

Naruto war sich zu 100 Prozent sicher, dass das so sein würde und folgte Kusuri weiterhin gut gelaunt.
 

Doch sein Plan wurde von Kusuri durchkreuzt, der nun in den unbewohnten Wald hineinging.

„… OK, ich muss ihm wohl doch noch länger folgen als geplant“, dachte sich Naruto und spähte an einem Baum vorbei, hinter dem er sich vor Kusuri versteckte. Er hatte keine Ahnung, warum Kusuri in diesen Wald ging. Aber sicher nicht, um in sein verstecktes Labor zu gehen!

Kusuri ging es gemütlich an und ließ sich Zeit bei seinem Spaziergang durch den Wald, obwohl es recht kühl war und er nur eine dünne Jacke anhatte.

Naruto ging von Baum zu Baum und beobachtete Kusuri, sich weiterhin fragend, was er denn in diesem Wald wollte. Doch zu einer Antwort kam er nicht. Die Antwort würde er wohl erst erfahren, wenn Kusuri sein Ziel erreicht hatte, wo und wann auch immer es sein würde.
 

Nach einer ganzen Weile – Naruto hatte keine Ahnung, wie lange er Kusuri schon folgte, aber so langsam wurde es schon dunkel und er hatte das Gefühl, es sei schon längst nach 18 Uhr – lief Naruto wieder einmal von einem Baum zum nächsten, doch diesmal verlief dies nicht so reibungslos wie die Male zuvor.

Denn während er ging wurden von hinten plötzlich Kunais auf ihn geworfen. Er hörte dies, wandte sich um und als er erkannte, was ihn da angriff, sprang er schnell in die Luft, um so den Kunais auszuweichen, die kurze Zeit später dort landeten, wo er vor einer Sekunde noch gewesen war.

Doch das war noch nicht alles. Als er in der Luft war kamen von der Seite her wieder Kunais auf in zugeflogen. „Wah!“ Mitten in der Luft konnte er denen nicht mehr so einfach ausweichen wie auf dem Boden.

Naruto erschuf schnell drei Kagebunshin. Einer hielt sich an einem Ast über dem Echten fest und die anderen bildeten eine Kette, indem sie sich an den Händen festhielten. So konnte Naruto von dem letzten Kagebunshin gepackt werden und wurde aus der direkten Schussbahn geholt. Einige Kunais streiften ihn trotzdem, doch das war auf jeden Fall besser als von allen direkt getroffen zu werden.

Naruto wurde etwas hochgeworfen und konnte sich an seinem zweiten Kagebunshin festhalten.

„Puh, das war knapp“, sagte er erleichternd ausatmend und immer noch an seinem Kagebunshin hängend.

„Was machst du da?“, rief eine wütende Stimme von unten zu ihm hoch.

Naruto sah runter und erkannte Kusuri dort stehen. „Mist! Jetzt hat er mich entdeckt“, dachte der Ninja fluchend, ließ seine Kagebunshin verpuffen und landete sanft in der Nähe von Kusuri. Doch durch die ganzen Treffer der Kunais durchstach ihn ein leichter Schmerz an den Stellen, die getroffen wurden, was er sich aber nicht anmerken ließ.

„Ich habe Sie gesucht“, log er in den Taschen kramend.

„Ach ja?“, erwiderte Kusuri ungläubig und mich hochgezogener Augenbraue. „Und darum bist du mir bis hierher gefolgt?“

„Ja. Ich habe nur gesehen, wie Sie hier reingegangen sind und habe Sie dann aus den Augen verloren. Darum habe ich sie jetzt erst gefunden.“

„Junge, weißt du eigentlich, wie gefährlich es hier ist? Hier sind überall Fallen aufgestellt! Du hast Glück, als Ninja solch eine schnelle Reaktion zu haben, sonst wärst du jetzt vermutlich tot! Und ich kann dir sagen, dies war noch eine Falle, der du leicht ausweichen konntest. Wenn du weiter gehst und nicht weißt, wie die Fallen hier liegen, wirst du bald sicher nicht mehr so einfach ausweichen können“, warnte der Mann Naruto.

Und das verwunderte ihn. Wieso ging Kusuri in einen vor Fallen strotzenden Wald? Die einzige Erklärung dafür war wohl, dass er zu seinem versteckten Labor ging, welches von niemand außenstehenden entdeckt werden sollte. Etwas anderes schlüssiges fiel Naruto im Moment nicht ein.

Also wusste Kusuri wohl, dass Naruto ihn verfolgt hatte. Er hatte sein Stirnband zwar nicht um, damit er nicht allzu sehr auffiel, doch jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, dass auf dem Gruppenfoto, welches er Kusuri gezeigt hatte, ja zu sehen war, dass sie alle Ninjas aus Konoha waren! Mensch, daran hatte er echt nicht gedacht. Innerlich verfluchte er sich dafür.

Doch andererseits wurde er jetzt von diesem Mann, der sicher wusste, dass er verfolgt wurde, gewarnt, nicht weiter zu gehen, wenn er nicht sterben wolle. So hielt er einen sehr wahrscheinlichen Feind davon ab, in seinen sicheren Tod zu gehen.

Das passte doch vorne und hinten irgendwie nicht! Was ergab das denn für einen Sinn?

„Dann kann ich ja froh sein, jetzt schon in eine Falle gelaufen zu sein und Sie jetzt schon gefunden zu haben“, meinte er darauf und holte nun das Portmonee hervor. „Ich wollte Ihnen ja eigentlich nur ihr Portmonee zurück geben, was Sie verloren haben.“

Doch das Portmonee war nicht ganz unbeschädigt. Von dem Überraschungsangriff von vorhin wurde das ebenfalls getroffen und war dementsprechend aufgeschlitzt. Naruto und Kusuri starrten es eine Weile an.

„Entschuldigung, das wollte ich nicht“, entschuldigte sich Naruto irgendwann, um das schweigen zu unterbrechen.

„Mach dir nichts draus.“ Kusuri nahm die Geldbörse entgegen und steckte sie weg. „Du wolltest es ja nicht. Danke fürs wiederbringen. Und jetzt hau hier ab, es ist zu gefährlich für dich. Und komm am besten nie wieder hierher! Du könntest es bereuen…“

„Gern geschehen. Und keine Sorge, ich bleibe von hier fern.“ Naruto wandte sich schnell um und lief davon.

Hinter einem geeigneten Baum blieb er stehen, lehnte sich gegen diesen und dachte nach.

Wenn Kusuri wirklich der gesuchte Medic-Nin war, wusste er nun, dass Konoha ihm auf den Fersen war. Und trotzdem hatte er Naruto gewarnt. Wieso?

Lange musste Naruto nicht nachdenken, ehe er auf eine plausible Erklärung kam. Kusuri war eben nicht der, den sie suchten. Er forschte vielleicht weiter, aber sicher nicht Viren, die Kekkei Genkai Besitzer aus Konoha sterben ließen. Sicher forschte er nach irgendetwas anderen und wollte einfach nicht von der Außenwelt dabei gestört werden. Darum war er so Spurlos verschwunden. Wenn er fertig werden würde, würde er dann sicher mit seiner sensationellen Entdeckung auftauchen, berühmt werden und Geld kassieren. Ja, so musste das sein.

Die Tatsache, dass lebensgefährliche Fallen zum Zwecke des Schutzes aufgestellt wurden übersah Naruto einfach mal gekonnt. Kusuri konnte für ihn einfach kein schlechter Mensch sein.

„Ich sollte jetzt besser zurückgehen“, überlegte sich Naruto laut während er zum dunklen Himmel sah, an dem nur der Vollmond zu sehen war. „Es bringt ja sowieso nichts, ihn weiter zu verfolgen. Außerdem habe ich ihn jetzt sowieso verloren. Und Sakura-chan und dicke Augenbraue werden mich auch so sicher schon zur Schnecke machen.“ Er seufzte und drückte sich vom Baum ab. Tja, das war‘s dann wohl mit ihrer Mission hier.
 

Er war kaum drei Schritte gelaufen als er plötzlich den markerschütternden Schrei eines Jungen aus der Richtung hörte, in die Kusuri gerade gegangen war.

Das Eindringen

Naruto erstarrte mitten in seiner Bewegung. Ihm lief es eiskalt den Rücken runter und er wandte sich nach einer Schrecksekunde blitzschnell um. Der Schrei eben hatte sich nicht nach einem Überraschungsschrei angehört, wie als wenn jemand in eine Falle hineingeraten war, nein, dieser Schrei war eindeutig ein Schmerzensschrei gewesen. Ein Schrei, der das Blut in den Adern gefrieren ließ, der einem einfach nur sagte: „Ich werde gerade gequält“.

Dem musste der zukünftige Hokage auf jeden Fall nachgehen. Denn er hatte das Gefühl, dass es doch etwas mit Kusuri zu tun hatte, so sehr er das auch verleugnen wollte. Doch dieser Schrei konnte einfach nichts Gutes verheißen. Da musste jemand schreckliches durchmachen.

Auch wenn hier überall Fallen waren konnte Naruto nicht darauf warten, dass die anderen beiden kamen. Er schickte nur schnell einen Kagebunshin los, der Sakura und Lee sagen sollte, was passiert war und wo er sich befand und machte sich dann vorsichtig auf den Weg in Richtung des Schreis. Da der Schrei nicht allzu weit entfernt gewesen zu sein schien musste in der Nähe ein Versteck sein und er würde wohl nicht allzu lange suchen müssen.

Die ganze Zeit auf Fallen achtend bahnte er sich seinen Weg durch den immer dichter werdenden Wald. Immer mehr Büsche und dichtes Gehölz ließen sich auf seinem Weg finden. Und es war auch der einzige Weg, den er nehmen konnte, denn überall waren nur Büsche und Unkraut am Boden. Die Stellen, die frei waren, waren von heruntergefallenen Blättern übersäumt. Kein Trampelpfad oder ähnliches war zu sehen und Naruto musste tierisch aufpassen, in keine Falle zu treten, da man auf so einem Untergrund natürlich sehr leicht Fallen verstecken konnte.

Doch dadurch, dass der Blondschopf den Schrei gehört hatte, wollte er sich nicht alle Zeit der Welt lassen. Er wusste ja nicht, was genau da passiert war und wollte dem Opfer auf jeden Fall helfen und es da rausholen. Tsunade meinte zwar, sie sollten nichts unternehmen und höchstens das Versteck ausfindig machen, doch das war ihm egal. Er konnte solch einen Schrei nicht einfach ignorieren und denjenigen einfach weiter leiden lassen. Das ging gegen seine Prinzipien. Und wenn er zur Not alleine da rein stürmen müsste, er würde nicht sinnlos warten, bis etwas geschah.

Obwohl er sich so gut er konnte auf das Auffinden der Fallen konzentrierte löste er noch die eine oder andere Falle aus. Da er das aber erwartete konnte er ihnen recht gut ausweichen, wurde aber trotzdem öfters getroffen. Wie Kusuri schon meinte, es würde immer schwieriger werden, den Fallen auszuweichen, was auch tatsächlich der Fall war.
 

Letztendlich schaffte Naruto es jedoch, sich durch den Wald und die Fallen durch zu kämpfen. Dabei hatte er sich überall am Körper Verletzungen zugezogen, die er komplett ignorierte. Die waren jetzt nicht wichtig. Bei ihm heilten sie sowieso schnell. Und sonst hatte er noch Sakura, die ihn heilen konnte. Alles halb so schlimm. Es war wichtiger, in dieses Versteck reinzukommen. Dem zu helfen, der soeben geschrien hatte. Den hatte es sicher schlimmer erwischt als Naruto jetzt. Wenn er denn noch lebte…

Blutverschmiert und seine Sachen überall aufgeschlitzt kam er zum Rande einer Lichtung. Mitten auf dieser Lichtung stand eine große, Jahrhunderte alte, wunderschöne Eiche mit einer gigantischen Krone, die 50 Meter Länge und Breite aufbrachte. Obwohl es Herbst war und sich alle Bäume des Waldes diesem hingaben, indem sich ihre Blätter braun und rot verfärbten, waren die Blätter der Eiche immer noch saftig grün als wäre es Sommer. Ihr schien die kälter werdende Jahreszeit nichts auszumachen. Ihre Krone war groß genug, um weiterhin genügend Sonnenlicht einzufangen und die Wurzeln reichten so weit, dass sie genug Nährstoffe aufnehmen konnte und somit auch im kalten Herbst ihre schöne Pracht zu erhalten. Dadurch hatte sie etwas Magisches, Unglaubliches an sich. Durch das einstrahlende Mondlicht des schönen, leuchtenden Mondes, der inzwischen am Firmament erschienen war, wurde dieser Effekt zusätzlich unterstützt.

Doch Naruto hatte keine Zeit, um darauf zu achten. Ihn interessierte das Ganze nicht. Das einzige, was ihn wirklich interessierte, war die Tatsache, dass dies wohl der Eingang zum Versteck war. Und die zweite Tatsache, die ihn interessierte, war, dass eben diese offensichtliche, weite, freie Fläche voller unsichtbarer Fallen war, in die er sehr wahrscheinlich rein treten würde und denen er bestimmt nicht so ausweichen konnte wie denen im Wald, da er eine nach der anderen auslösen würde. Und da er so auch schon verletzt genug war, waren seine Reaktionen im Moment auch nicht die schnellsten.

Aber er musste auf jeden Fall zu dieser dummen Eiche da kommen. Es musste einfach der Eingang zu dem Versteck sein, das er suchte!

Er dachte nach, weiter angestrengt auf die Eiche starrend. Wenn es wirklich der Fall sein sollte, dass dies der Eingang ist und überall Fallen waren, musste es einen einfachen Weg zum Eingang geben. Entweder steckte ein bestimmtes System hinter dem auslegen der Fallen oder man kam unterirdisch dort hinein.

Für beide Theorien hatte er nicht den Hauch eines Anhaltspunktes. Und darum wusste er auch nicht, was er denn jetzt machen könnte. Die einzige Möglichkeit, die ihm einfiel, war fliegen. Doch das konnte er ja nicht. Dafür bräuchte man schon wen wie Temari oder jemanden, der weit springen konnte.

Oder aber jemanden, der weit werfen kann… Und genau dafür fiel ihm plötzlich jemand ein. Auf seinem Gesicht erschien ein lächeln. Er konnte ja einfach Gamabunta beschwören. Der war groß genug, um ihn zu dem Baum rüber werfen zu können.

Doch sein lächeln erstarb auch wieder so schnell, wie es gekommen war. Wenn er Gamabunta beschwor, würde das auf jeden Fall auffallen. So eine große Kröte konnte man einfach nicht übersehen. Ein Blinder mit ‘nem Krückstock würde den sogar bemerken! Die im Versteck würden ihn auf jeden Fall bemerken.

So ging es also auch nicht. Also dachte er weiter nach.

Doch ehe er weiter nachdenken konnte löste sich sein Kagebunshin auf und er wusste nun, dass Sakura und Lee an der Stelle waren, an der er den Schrei gehört hatte. Sie würden sicher zu ihm kommen, aber er konnte nicht warten, bis sie bei ihm waren. Das würde einfach zu lange dauern. Er würde einfach schon vorgehen.

Er dachte also weiter nach, wie er zu dieser Eiche kam.

Nach fünf Minuten kam ihm dann wirklich eine Idee, die sich verwirklichen ließ. Und damit müsste er es eigentlich auch schaffen.

Er sah in seine Kunaitasche. Zum Glück hatte er immer eine Rolle Faden dabei, obwohl er sie nicht wirklich brauchte. Aber zur Sicherheit hatte er immer etwas dabei.

Er holte die Rolle raus. Ja, das müsste für sein Vorhaben reichen. Er sah sich um und suchte nach dem höchsten Baum am Rande der Lichtung. Doch da alle fast gleich groß waren war es kaum ein Unterschied, welchen Baum er denn nun nahm, weshalb er einfach auf den kletterte, der gerade neben ihm stand.

Oben an der Spitze angekommen befestigte er den doppelten Faden mit einem Knoten, der sich leicht löste wenn man fest an diesem zog, an einem stabilen Ast. Zum Glück hatte Kakashi ihnen einmal verschiedene Arten von Knoten beigebracht, die man als Ninja unbedingt wissen musste. Und zum Glück war das Mal etwas gewesen, was Naruto sofort auf die Reihe bekommen hatte und er es sich deshalb auch gut merken konnte.

Das andere Ende des Fadens befestigte er an einem Kunai, welches er dann in die Baumkrone der Eiche warf, wo es sich um einen dicken Ast wickelte, welchen Naruto anvisiert hatte. Er zog an dem Faden um zu sehen, ob es fest genug war. Und das war er auch. Er war so stramm wie es nicht strammer sein konnte.

„Gut.“ Er machte seine Jacke auf und holte Handschuhe aus einer Innentasche. Mit denen war es um einiges angenehmer an dem Faden entlang zu hangeln.

Als er die Handschuhe an hatte machte er sich vorsichtig auf den Weg. Wie Lara Croft hangelte er sich bis zu der Eiche, ohne irgendwelche Probleme damit zu haben. „Ha, ich bin gut“, dachte er sich als er bei der Eiche ankam und sich auf den dicken Ast setzte. Er wickelte den Faden ab, schnitt ihn vom Kunai los, zog fest dran, so dass sich der Faden auf der anderen Seite löste und zog diesen ein. Fertig damit steckte er alles wieder ins eine Kunaitasche. Jetzt war er endlich an der Eiche. Er hatte es geschafft!

Nun drehte er sich um und besah sich den Stamm der Eiche, der so breit war wie das Gebäude vom Hokage. Da gab es sicher irgendwo irgendeinen Schalter.

Er fing gerade an, von der Eiche runter zu klettern, als er plötzlich Stimmen aus dem Baum hörte.

„Immer müssen die Fallen ausgelöst werden, zu denen wir oberirdisch hin müssen“, beschwerte sich eine dunkle Männerstimme gedämpft.

„Nicht gut“, dachte sich Naruto und kletterte schnell wieder hoch in den Schutz der Blätter. Von dort aus beobachtete er, wie sich am Stamm eine Tür öffnete und eine Gruppe, bestehend aus zwei Männern und einer Frau, hinaustrat.

„Wir müssen halt alles überprüfen, egal, wo die ausgelöst wurden. Der Boss würde uns köpfen, würden wir das nicht tun. Also mecker lieber nicht und behalte deinen Atem für den Weg, den wir laufen müssen!“ Die Frau, die als letzte hinaustrat, drückte auf eine Stelle direkt neben der Tür, die dann aufschwang und wohinter ein Hebel in Erscheinung trat, den man umstellen konnte. Dies tat die Frau dann auch. Augenblicklich schloss sich die Tür und es sah so aus, als würde da nichts als Rinde sein. Die Frau schloss das Versteck.

„OK, alles bereit“, meinte der dritte im Bunde, der wohl irgendwas gemacht hatte, was Naruto nicht mitbekommen hatte, denn er kam von hinter dem Baum hervor und stellte sich zu den anderen beiden. „Wir können gehen.“ Sie liefen los und rannten einfach über den Rasen.

„…“, waren die einzigen Gedanken von Naruto. Waren da etwa doch keine Fallen? Na großartig.

Als die drei außer Sichtweite waren ließ sich Naruto vor den Stamm der Eiche fallen und sah ihnen hinterher. Sie waren sicher Wachen und nun konnte er ungehindert in das Versteck.

Er musste nicht lange nach dem Hebel suchen. Nachdem er drinnen war schloss er die Tür mit einem Schalter, der sich innen befand.

Danach stieg er langsam, vorsichtig und vor allem geräuschlos die Wendeltreppe runter. Sie schien schon recht alt zu sein, war aber noch gut erhalten. Doch nur ein falscher Schritt und sie würde so laut quietschen, dass es das ganze Versteck mitbekam. Sie führte so weit hinunter in die Tiefe und die Beleuchtung war so spärlich, dass das Ende nicht zu sehen war. Unter sich erkannte er nur Schwarz, mehr nicht.

In seiner Schleichgeschwindigkeit dauerte es 10 Minuten bis er unten ankam. Aber er wollte es nicht riskieren, erwischt zu werden. Das konnte er sich nicht leisten.

Die Treppe mündete in einen Gang, den er entlangging. Nach recht kurzer Zeit kam er an eine Abzweigung, an der er stehen blieb. Wo sollte er jetzt hingehen?

Doch noch ehe er eine Entscheidung treffen konnte legte sich von hinten eine Hand auf seine Schulter. „Halt“, sagte eine Stimme, die sich wie die von einem der beiden Männer anhörte, die er eben oben hat weggehen sehen. Das war doch nicht zu glauben!

Blitzschnell wandte er sich um, die Faust auf das Gesicht des Feindes gerichtet, um ihn mit einem Schlag auszuknocken. Doch verwunderlicher weise wurde Narutos Hand von dem Mann hinter ihn aufgehalten.

„Naruto, keine Sorge, ich bin‘s nur, Lee!“

„Was? Aber-“

„Wir haben uns nur verwandelt.“ Hinter dem verwandelten Lee tauchte die Frau von eben auf, hinter der sich in Wirklichkeit Sakura befand.

Naruto sah verwundert von einer Person zur nächsten. „Aber... Wie... Das ist doch nicht möglich! Wie seid ihr denn noch vor mir hier reingekommen?“

„Ganz einfach Naruto: Dein Kagebunshin hat uns zu der Stelle geführt, an der du warst, als du ihn erschaffen hast und hat uns beiden gezeigt, in welche Richtung du gelaufen bist, ehe er verschwunden ist.“

„Ja, so weit komm ich auch noch mit...“

„Schön. Wir sind also in diese Richtung gelaufen, doch schon nach kurzer Zeit fanden wir zufällig einen unterirdischen Geheimweg hierher zu diesem Versteck, da genau zu dem Zeitpunkt, zu dem wir daran vorbei kamen, jemand dort raus kam. Und da wir uns sicher waren, dass du in dieses Versteck einsteigst, auch wenn wir nicht da sind, dachten wir uns, nehmen wir den fallenlosen Weg und warten hier auf dich. Und damit wir weniger auffallen und gut hier warten können, haben wir uns eben in die verwandelt, die gerade das Versteck verlassen haben“, erklärte Sakura Naruto schnell und besah sich währenddessen auch schon Narutos Wunden. Am Ende der Ausführungen angekommen ging sie zu den immer noch verwirrten Naruto und bedeutete ihm, sich hin zu setzen, was er auch tat.

„Und mich habt ihr da oben einfach durch die Fallen laufen lassen?“, wollte Naruto halb entsetzt und halb enttäuscht von seinen Freunden wissen während er geheilt wurde.

„Wir konnten nichts anderes tun Naruto“, antwortete Lee, der sich im Schneidersitz vor Naruto gesetzt hatte. „Wir hatten ja keine Möglichkeit, um dich unauffällig zu kontaktieren, darum haben wir es einfach so gemacht. Etwas anderes fiel uns nicht ein.“

„Und das nächste Mal wartest du besser auf uns. Du scheinst in eine Menge Fallen gerannt zu sein. In einer kleinen Gruppe lässt sich das leichter umgehen“, empfahl Sakura Naruto nicht ohne eine gewisse Besorgnis in der Stimme. „Es hätte dich noch übler erwischen können.“

„Aber ich konnte nicht einfach still stehen, nachdem ich den Schrei eines Jungen gehört hatte... Der Junge!“ Naruto sprang sofort auf und sah zu den beiden hinab, die zu ihm aufsahen. „Ich habe von hier aus einen Schrei gehört, wir müssen ihn sofort suchen!“

„Aber erst einmal verwandelst du dich in die dritte Person, die hier raus gegangen ist, damit wir nicht so auffällig sind.“ Sakura stand nun auch auf. „Und lauf gleich nicht wie ein Irrer durch das Versteck. Erstens wäre das sehr auffällig und zweitens ist das nicht gut für deine Wunden“, wurde Naruto gewarnt.

„Jaja, keine Sorge Sakura. Ich wird‘s nicht vermasseln.“

„Wir gehen nur schnell rein, holen den Jungen und hauen ab, verstanden?“

Der Junge

Sie gingen normal durch das Versteck und sahen sich überall um. Viele Menschen schienen im Moment nicht da zu sein. Ab und zu kam jemand an ihnen vorbei, doch niemand achtete auf sie. Die Gänge waren mit Türen gespickt und nur gerade so Beleuchtet, dass man den Weg vor sich erkennen konnte.

„Und woher wissen wir jetzt, welche Tür die richtige ist?“, flüsterte Naruto irgendwann den anderen fragend zu.

„Wir müssen das Gefängnis finden. Sicher wird der Junge, den du gehört hast, in einer Zelle oder ähnliches festgehalten. Und ich kann mir vorstellen, dass er nicht der Einzige ist. Wahrscheinlich wird das noch weiter unten oder extra gekennzeichnet sein. Auf so etwas müssen wir also achten“, war die Antwort von Sakura. Naruto nickte.

Es dauerte nicht lange bis Naruto plötzlich vor einer Tür stehen blieb und auf diese deutete. „Da ist ein Schild dran. `Zimmer von Anako´. Ob das wohl der Junge ist, den ich gehört habe?“, fragte Naruto die anderen beiden, die auch stehen geblieben waren und zur Tür sahen.

„Keine Ahnung“, antwortete Lee darauf. „Wir müssen schon rein sehen, ehe wir es wissen.“

„OK.“ Sofort legte Naruto die Hand auf die Türklinke und wollte die Tür schwungvoll öffnen, doch als sie auch nur einen Spalt weit offen war hielt Sakura ihn davon ab indem sie ihrerseits die Hand auf die Türklinke legte und dir Tür sofort wieder zuzog.

„Hey!“, wunderte sich Naruto und sah zu Sakura. „Was soll das? Ich dachte, wir wollen da nachsehen!“

„Ja, aber nicht so, wie du das eben machen wolltest“, meinte Sakura nur scharf und hielt die Türklinke weiter fest. „Wir haben keine Ahnung, was da drin ist. Außerdem ist sie bestimmt in irgendeinem Sinne gesichert, das heißt, wir müssen sehr vorsichtig sein und nicht wie du das eben wolltest einfach mal die Tür aufmachen und reinplatzen!“

„Wie kommst du darauf, dass da was gesichert ist?“

Sakura seufzte und hob die freie Hand, um mit dieser auf ein Kombinationsschloss zu deuten, welches sich rechts neben der Tür auf Augenhöhe befand. „Ich hätte eigentlich gedacht, es ist für die Tür gedacht. Doch diese lässt sich ohne Probleme öffnen. Also scheint es für etwas anderes zu sein.“ Sie schob Naruto bei Seite. „Und darum müssen wir vorsichtig sein.“

Sie drückte die Türklinke runter, die sie zuvor noch von Narutos Hand befreite, und öffnete ganz vorsichtig und langsam die Tür. Dabei sah sie direkt in den Raum, in alle Richtungen. Als sie zu Boden sah, meine sie: „Aha!“

„Was `Aha!´?“, wollte Lee wissen.

„Hier ist ein Sensor. Wenn die Tür zu weit geöffnet wird, wird der Strahl unterbrochen und dann ertönt sicher irgendwo ein Signal. So wissen die dann, dass jemand in dieses Zimmer eingedrungen ist. Hier muss sich jemand für sie sehr wichtiges befinden.“, erklärte Sakura, weiter auf den Sensor sehend.

„Ja, und was machen wir jetzt?“, fragte Naruto nach einer kurzen Zeit des Schweigens.

„Wer seid ihr?“, fragte dann plötzlich eine Stimme aus dem inneren des Zimmers.

Sie alle waren so verwundert darüber gewesen, dass sie unweigerlich zusammenzuckten. Sakura hätte dabei die Tür fast so weit geöffnet, dass der Alarm ertönt war.

Nachdem der erste Schreck überwunden war sah Sakura so weit rein wie es ihr möglich war und erkannte dann den Jungen mit wuschigen, blonden Haaren im Alter von zirka 6 Jahren, der sich so hingestellt hatte, dass er sehen konnte, wer die Tür geöffnet hatte.

„Ihr seid nicht von hier, was wollt ihr? Wollt ihr mich hier rausholen?“

„Woher weißt du, dass wir nicht von hier sind?“, bohrte Naruto, der sich an den Spalt gedrängt hatte, um den Jungen sehen zu können, verwundert nach.

Der Junge sah nun zu Naruto. „Alle von hier tippen da immer so einen Code ein und kommen dann ganz rein.“

„Du bist Anako, oder?“, vergewisserte sich Sakura lächelnd.

„Ja! Und ihr wollt mich hier rausholen, oder?“

„Ja, das wollen wir.“

„Sag mal Anako, warst du derjenige, der vor kurzem hier geschrien hat?“, hackte Naruto dann mitten im Gespräch nach.

Anoko schüttelte traurig den Kopf. „Nein, das war ich nicht… Ich weiß nicht, wer das war, aber hier schreien immer irgendwelche Leute…“

Am liebsten würde Naruto sofort alle dafür verantwortlichen killen. Hier wurden wohl irgendwelche Experimente getrieben. Das erinnerte ihn unweigerlich an Orochimaru… Warte mal…

„Anoko, kennst du einen Typen namens Orochimaru?“, fragte er sofort nach.

„Oro… chimaru?“, wiederholte Anako, angestrengt nachdenkend. „Den Namen habe ich noch nie gehört…“

Naruto seufzte. Schade, er hatte gedacht, dass er eine neue Spur hatte.

„Das können wir später ja auch noch klären! Erst müssen wir hier raus.“ Sie dachte schnell nach. Schnell hatte sie eine Idee.

Sie wandte sich an die beiden Jungs. „Hat einer von euch Pulver dabei?“

Lee und Naruto sahen sie verwundert an. „Ja, ich habe welches dabei“, meinte Lee dann und holte einen kleinen Beutel aus der Tasche, den er Sakura reichte. „Wofür brauchst du es?“

„Damit ich den Sensorstrahl sehen kann“, erklärte sie nur knapp. Sie tat etwas von dem Pulver auf ihre Handfläche, bückte sich und pustete es dann in den Raum rein. Jetzt konnte man den roten Strahl gut erkennen.

Zufrieden richtete sie sich auf. „Anako, du musst uns jetzt etwas helfen, damit wir dich hier rausholen können, ja?“ Während sie das sagte holte sie zwei Spiegel aus ihrer Tasche. „Du musst diese beiden jetzt da hinstellen, wo ich es dir sage, ja?“

Anako kam zu ihr und nahm die beiden Spiegel eifrig nickend entgegen. „OK!“, meinte er begeistert. Er fand es wohl richtig toll, endlich da rauskommen und dabei mithelfen zu können.

Sakura erklärte ihm nun die genaue Position der beiden Spiegel, die, wenn man sie mit den Sensoren verbinden würden, ein Trapez mit diesen bildeten, wobei die Spiegel zwischen den Sensoren liegen. „Gut gemacht! Und jetzt nimm den Spiegel und stell dich da hin, wo ich es dir sage.“ Mit dem dritten Spiegel stellte er sich so hin, dass der aufgestellt genau gegenüber von dem zweiten Spiegel auf der Linie zwischen den beiden Sensoren war.

Sakura holte einen vierten Spiegel hervor, mit dem sie dann das Spiegelviereck schließen konnte.

„Was hast du vor Sakura?“, interessierte sich Lee langsam für ihren Plan.

„Ich will damit den Sensor überbrücken“, antwortete sie. „Wenn Anako und ich die Spiegel gleichzeitig in die Bahn stellen, werden die Strahlen so abgelenkt, dass sie nicht unterbrochen werden.“

„Ah, klar!“, gab Naruto seinen Senf nickend dazu, obwohl er überhaupt keine Ahnung hatte, was Sakura da erklärt hatte.

„Anako, wenn ich bis drei gezählt habe stellst du den Spiegel in den Sensor, ok?“, erklärte Sakura Anako das weitere vorgehen.

„OK!“, meinte Anako sofort und nickte.

„Gut, also dann… eins… zwei… drei!“ Sakura und Anako stellten den Spiegel gleichzeitig zu Boden. Die Sensorgen waren immer noch miteinander verbunden.

„Puh“, kam es erleichtert aus Sakura heraus, die dann die Tür so weit es ging öffnete.

Auf Anakos Gesicht erschien ein strahlen. „Ihr seid voll toll!“, meinte er, aufgeregt von einem Bein aufs andere hüpfend.

„Sag das erst, wenn wir hier draußen sind“, dachte sich Sakura, lächelte äußerlich aber. „Dann lass uns hier mal weggehen, hm?“

„Ich brauche nur meinen Teddy!“

„… deinen Teddy?“

„Ja, Saru, meinen Teddy. Er ist mein einziger Freund hier…“

Naruto seufzte. „Der ist jetzt nicht so wich-“

„Dann hol eben schnell deinen Teddy und dann gehen wird“, unterbrach Sakura Naruto schnell.

Naruto sah verwundert zu dieser. „Was? Aber-“

„Naruto, lass dieses Kind doch einfach seinen Teddy holen!“ Inzwischen war Anako auch schon zum Bett gelaufen, um seinen alten, braunen, lächelnden Teddy zu holen, dem ein Auge fehlte.

Und genau in dem Moment, in dem Anako den Teddy glücklich hochhob, gab es ein Erdbeben. Alles um sie herum fing an zu wackeln.

„Uah!“ Naruto stolperte gegen Lee, der nun ebenfalls umfiel und das auf Sakura hin. Alle drei lagen nun nebeneinander im Raum. Naruto hatte dabei einen der Spiegel umgeworfen und somit den Strahl unterbrochen. Ein schrilles Piepen ertönte und vor der Tür sauste ein Gitter hinunter. Nach und nach fielen auch die anderen drei Spiegel um.

Das Erdbeben hörte auf. „Naruto, was hast du nur getan?“, meinte die Kunoichi wütend und setzte sich auf. „Wegen dir sind wir jetzt eingesperrt!“

„Warum jetzt ich? Der Spiegel wäre wegen dem Erdbeben doch sowieso hingefallen!“, verteidigte sich Naruto schmollend.

„Aber wir hätten es vielleicht noch geschafft, raus zu kommen, ehe das Gitter da erschienen ist!“

„Leute, wir haben keine Zeit zum streiten. Wir sollten uns überlegen, wie wir hier rauskommen!“, beschwichtigte Lee die beiden und hob dafür auch noch zusätzlich die Hände. „Wir haben nicht viel Zeit, die Feinde sind sicher schon unterwegs.“

„Das bringt nichts“, funkte Anako dazwischen, der sich im Schneidersitz auf das Bett gesetzt hatte und den Teddy knuddelte.

Die drei Konohaninjas sahen zu Anako. „Und warum bringt das nichts?“, wollte Naruto gereizt wissen.

„Immer, wenn mich jemand hier raus holen wollte und das Gitter unten war, sind alle im Zimmer ganz schnell eingeschlafen“, murmelte er in seinen Teddy hinein.

„Alle sind… eingeschlafen?“, wiederholte der blonde Ninja erstaunt.

Anako nickte. Dann gähnte er. „Ja, alle sind immer eingeschlafen und waren dann weg.“ Nach diesen Worten schlossen sich auch schon seine Augen und er fiel rücklings aufs Bett, den Teddy immer noch knuddelnd.

Nun gähnte auch Naruto. „Na super“, meinte er mit langsam zufallenden Augen. „Das hat ja alles prima geklappt.“

„Sei leise Naruto“, gähnte Sakura. „Wir müssen uns schnell… etwas einfallen lassen… ehe wir…“ Noch vor dem Ende ihres Satzes schlief auch sie ein.

„Wir müssen wach bleiben Na… ru… to…“ Und schon schlief auch der Taijutsu-Kämpfer ein. Und es dauerte auch nicht lange, bis Naruto ebenfalls ins Land der Träume wegschlummerte.

Der Ausbruch

Naruto saß am Ramenstand und aß genüsslich seine Portion Misoramen. Er hatte schon so lange nicht mehr bei Ichiraku gegessen, da wurde es langsam echt wieder Zeit dazu. Er hatte schon fast vergessen, wie Ramen schmeckt, so lange war er nicht mehr da gewesen!

Neben ihm saß eine Prinzessin, die er während der letzten Mission gerettet hatte und mit nach Konoha gekommen war.

„Du kannst ruhig so viel Ramen essen wir du willst“, meinte diese mit einem freundlichen und süßen lächeln zu dem Ninja. „Ich werde dir alle Portionen bezahlen.“

„Das ist echt toll von dir!“, meinte der besagte Ninja und bestellte sich seine nächste Portion. Hach, das Leben konnte so schön sein.
 

„Aufwachen, du Schlafmütze!“ Naruto spürte nur, wie er geschüttelt wurde und sein Hinterkopf gegen etwas Hartes prallte.

„Hey, aufhören!“, sagte er und schlug die Augen auf. Sakura war über ihm und schüttelte ihn erbarmungslos, um ihn zu wecken. Dabei war sein Hinterkopf immer wieder gegen den Steinboden geknallt und inzwischen hatten sich auch mehrere kleine Beulen gebildet.

„Endlich“, war Sakura dann zufrieden und ließ ihn los. „Das wurde aber auch Zeit! War ja nicht auszuhalten dein Gemurmel und Gesabber.“

„Wie was wo?“, fragte Naruto nur verwirrt. „Ooohhh, ja… ich habe geträumt, dass ich Ramen esse mit einer schönen Prinzessin, die mir alles bezahlt hatte“, erklärte er und setzte sich auf. „Das war ein schöner Traum.“

Sakura und Lee schwiegen darauf. „Schön, dass du einen angenehmen Schlaf hattest Naruto. Aber wir haben jetzt ein anderes Problem“, brach Lee irgendwann das schweigen. „Wie du vielleicht schon bemerkt hast, sitzen wir hier in einer Zelle fest.“

„Ach wirklich?“, fragte Naruto, wirklich verwundert, und sah sich um. Und tatsächlich: An drei Seiten der kleinen Zelle war nur Stein und die vierte Seite bestand aus vielen, senkrechten Gitterstäben. Eine Tür erkannte er auch, doch zweifelte er daran, dass diese sich im Moment öffnen lässt. „Oh…“

„… Auf jeden Fall müssen wir hier so schnell wie möglich raus, da sind wir uns sicher alle einig. Nur gibt es da wieder ein Problem.“

„Was denn jetzt schon wieder für eins?“

„Versuch mal, Chakra zu schmieden.“

„Was?“

„Versuch mal, Chakra zu schmieden“, forderte der Kämpfer Naruto zum wiederholten Male auf.

„Wenn du meinst…“ Naruto hatte zwar keine Ahnung, was das bringen sollte, aber er tat es einfach mal. „Au“, hörte man sofort von ihm und er hörte mit dem Schmieden auf. Kurz nachdem er Chakra geschmiedet hatte, hatte er einen starken Stich im Unterleib gespürt, so als hätte dort ein Blitz eingeschlagen. „Was ist das?“

„Eine Chakrasperre. Immer, wenn wir Chakra schmieden, bekommen wir einen Schlag“, antwortete Sakura ihm.

„Und wie können wir die abnehmen?“, wollte Naruto wissen.

„Glaubst du, wir hätten die Teile noch um wenn wir das wüssten?“, erwiderte Sakura scharf.

Naruto zuckte zusammen. „Ist ja gut. Aber buschige Augenbraue, du machst doch sowieso nichts mit Chakra! Da kannst du die Gitter doch sicher einfach zerstören, oder?“, wandte der Ninja mit den blonden Haaren sich Lee zu, der allerdings zu Narutos Bedauern den Kopf schüttelte.

„So einfach ist das nicht. Ich kann die Gitter nicht zerstören Naruto. Ich habe es versucht, aber sie sind zu stabil. Sicher sind sie mit Chakra versehen. So habe ich mit meinem Tai-Justu keine Chance, sie zu zerstören. So kommen wir hier nicht raus.“

„Aaaargh!“, machte Naruto und raufte sich die Haare. „Wenn wir kein Chakra schmieden können UND buschige Augenbraues Tai-Jutsu nicht wirkt sind wir verloren!“
 

„Nein, das seid ihr nicht“, hörte man plötzlich eine Männerstimme vom Gitter her sagen.

Die drei Konohaninjas erschraken so sehr, dass sie zusammenzuckten und schnell zur Tür sahen um zu sehen, wer dies zu ihnen gesagt hatte. Und dort stand ein gewisser Mann, den Naruto kurze Zeit zuvor getroffen hatte.

„Kusuri!“, meinte dieser verwundert und stand auf.

„Ja, genau der bin ich. Ihr habt mich gesucht, habe ich recht?“, fragte er die drei während er die Schlüssel eines Schlüsselbundes der Reihe nach an dem Schloss ausprobierte.

„Ja, das haben wir, aber woher wissen Sie das?“, wollte die verwunderte Sakura von Kusuri wissen.

„Ich habe es vermutet, als euer Freund hier-“ Kusuri nickte zu Naruto. „Mir ein Gruppenfoto gezeigt hatte, auf dem ich sehen konnte, dass er aus Konoha ist.“

Er probierte den nächsten Schlüssel aus. „Ich hatte dich ja extra im Wald gewarnt, nicht hierher zu kommen, weil ich schon befürchtete, dass ihr gefangen genommen werdet“, sagte er zu Naruto gewandt ohne zu diesem zu sehen. „Ich wollte euch hier raushalten. Nicht viele schaffen es, lebend zu diesem Versteck zu kommen, ohne den Geheimgang zu kennen, der nicht leicht zu finden ist. Und diejenigen, die es schaffen, werden in der Regel gefangen genommen. Ich hätte dir nur zu gerne alles hierrüber erzählt, doch außerhalb des Versteckes werde ich überwacht.“

Und der nächste Schlüssel. „Darum konnte ich nicht mehr tun als dich hiervor zu warnen. Doch das hat euch wohl nicht abgehalten, mir weiter zu folgen. Und deshalb denke ich, ihr seid die Richtigen, die mir helfen können.“

„Ich verstehe im Moment nur Bahnhof“, gestand Naruto als Kusuri eine Pause machte. „Warum sollten wir dir helfen?“

Viele Schlüssel waren nicht mehr übrig. „Ich bin selbst ein Gefangener. Ich werde von dieser Bande hier erpresst. Ich muss für sie arbeiten, sonst… sonst würden sie meine Tochter als Versuchsobjekt benutzen. Und das kann ich einfach nicht zulassen. Ich hatte keine andere Wahl, als mit ihnen zu kommen, wenn ich meine Tochter retten wollte. Dies ist nun schon 13 Jahre her. Immer wieder habe ich versucht, Informationen hier rauszuschmuggeln, an Vertrauenswürdige Personen weiter zu geben, doch jedes Mal schlug es fehl. Nun ruht meine Hoffnung auf euch.“

Jetzt war nur noch ein Schlüssel übrig. „Natürlich, immer ist es der letzte“, stellte Kusuri Kopf schüttelnd fest und öffnete die Tür. Er stellte sich in die Tür und sah nun endlich vom Schloss auf zu den dreien. „Ich denke, ihr könnt es schaffen, hier raus zu kommen und Hilfe zu holen. Ihr kennt den Standort und ich zeige euch den Geheimgang, mit dem ihr ohne Probleme an den Fallen oben vorbei kommt. Ich würde gerne mitkommen, doch ich kann nicht. Aber wenn ihr eurem jetzigen Hokage Bescheid gebt, wird sicher etwas unternommen werden und dieses Versteck wird endlich von der Bildfläche verschwinden.“

Die drei starrten Kusuri mit großen Augen an. „Stopp Stopp Stopp!“, hörte mal Naruto mit gekreuzten Armen vor der Brust sagen. „Nochmal langsam. Wir sollen hier jetzt einfach raus spazieren, zu Tsunade-obaachan laufen und ihr von hier erzählen, damit sie das Versteck hier angreift?“

„Richtig“, gab Kusuri Naruto nickend Recht.

„Weil du selbst hier erpresst wirst?“

„Genau.“

„Und woher wissen wir, dass Sie auf unserer Seite sind?“, mischte sich nun Sakura ein.

Kusuri sah zu ihr. „Wenn ihr mir nicht glaubt, dann könnt ihr ruhig weiter hier bleiben. Doch eine weitere Chance zur Flucht wird es sicher nicht geben. Ein weiteres Mal kann ich euch nicht hier raus holen. Und was habt ihr auch schon zu verlieren?“

Wo er recht hatte, da hatte er nun mal recht. Die drei Ninjas sahen sich an. „Ich finde, wir sollten ihm vertrauen“, sagte Naruto sofort. „Wenn wir schon so eine Gelegenheit haben, sollten wir sie auch nutzen! Er hat doch Recht: Wir haben nichts zu verlieren. Was denn auch? Das einzige, was uns noch passieren kann, ist, dass wir wieder in dieser dummen Zelle hier landen. Da will ich es wenigstens versucht haben!“

„Naruto hat vollkommen Recht“, stimmte Lee Naruto zu. „Wir sollten es wenigstens versuchen.“

„Ich bin zwar nicht ganz davon überzeugt, aber ich schließe mich euch an. Ihr habt mich überstimmt“, sagte dann Sakura auch zu.

„Gut.“ Naruto sah zu Kusuri. „Kannst du uns dann auch diese Chakrasperren abmachen? Dann hätten wir es um einiges leichter, kann ja sein, dass wir auf jemanden aus dem Versteck treffen.“

„Keine Sorge, ich hatte vor, sie euch abzunehmen. Aber kommt doch erst mal aus dieser Zelle raus.“ Dies taten die drei dann auch schnell. Das musste man ihnen kein zweites Mal sagen.

Kusuri ging zuerst zu Sakura. Er sammelte eine bestimmte Menge Chakra in seiner rechten Hand und legte die dann auf die Hauptfläche der Chakrasperre. Diese löste sich augenblicklich vom Unterleib und Kusuri zog sie weg. „Man muss sie nur mit einer bestimmten Menge Chakra von außerhalb versetzen. Dann lösen sie sich von selbst“, erklärte der Retter ihnen und machte das gleiche auch bei Naruto und Lee.

„Kannst du uns auch Infos zu diesem Virus geben, der in Konoha freigelassen wurde?“, fragte Sakura nach nachdem Kusuri auch Lee die Sperre abgenommen hatte.

„Nein, das kann ich leider nicht tun.“ Kusuri steckte die Sperren weg und sah zur Nachwuchs-Medic-Nin. „Das einzige, was ich euch sagen kann, ist, dass sich die Unterlagen dazu hier in diesem Versteck befinden. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich sie euch mitgegeben, doch das geht nicht. Diese Unterlagen werden schwer bewacht und auch aus dem Kopf kann ich euch nicht alles Relevante nennen. Wenn ihr die Informationen darüber wollt, müsst ihr schon dafür sorgen, dass das Versteck ausgehoben wird, so Leid es mir für euch tut. Aber lasst euch nicht zu viel Zeit damit. Der Virus tötet den Befallenen binnen zehn Tagen. Seit dem Freilassen des Virus sind nun schon drei Tage vergangen.“

„Wir werden uns schon beeilen“, versicherte Naruto mit entschlossenem Blick. „Wir werden so schnell es geht dafür sorgen, dass das alles hier ein Ende hat!“

Die Wiederholung

„Ich hatte euch ausdrücklich gesagt, nicht in das Versteck einzufallen!“, schrie Tsunade Naruto und Sakura sauer in ihrem Büro an, die arg zusammenzuckten. „Und was habt ihr getan? Ihr seid trotzdem in das Versteck eingefallen!“

„Ja, aber Tsunade-obaachan, wir haben schreie von da gehört, das konnten wir doch nicht einfach ignorieren!“, entgegnete Naruto ihr.

„Eigentlich warst du derjenige, der das nicht ignorieren konnte… Verstärkung hätten wir schnell holen können“, dachte sich Sakura während Naruto versuchte, mit Tsunade zu diskutieren. Sie sprach es aber lieber nicht laut aus, da Naruto das sonst sicher nicht überleben würde.

„Und was habt ihr davon gehabt? Lee wurde gefangen genommen und für irgendwelche Experimente missbraucht! Und ich habe noch keine Ahnung, wie ich ihn heilen soll! Ihr hättet genauso Opfer eines solchen Experimentes werden können! Wärt ihr einfach hergekommen, wie ihr es hättet machen sollen, dann wäre er noch gesund und vielleicht hätten wir dann ein paar mehr Infos. Durch eure Flucht waren sie gewarnt und haben sicher so viel wie möglich da weggeschafft. Sicher auch die wichtigsten Leute. Nur die kleinen Leute sind da geblieben. Die, die sowieso keine Ahnung haben. Wir haben Glück, dass wir Kusuri und die ganzen Jungen, an denen sie ihre Mittel testeten, retten konnten. Für diese hatten sie wohl keine Zeit. Das war wahrlich Glück.“

Langsam flaute Tsunades Ärgernis ab. „Aber ich bin froh, dass wenigstens euch nichts passiert ist.“

Eine Weile schweigen.

„Tsunade-sama, hast du uns hergerufen, nur um uns das zu sagen?“

„Natürlich nicht!“, war die prompte Antwort der Hokage. „Ich haben euch noch mehr zu sagen.“ Sie zog die Schublade auf und holte ein nur zu bekanntes Päckchen hervor. „Ihr erinnert euch sicher noch daran?“

Naruto starrte fassungslos das Päckchen an. „Das ist nicht dein ernst, oder?“ Er konnte es einfach nicht glauben! "Willst du uns jetzt wirklich sagen, dass wir... dass wir dieses dumme Packet von damals ausliefern sollen?"

"Doch Naruto, genau das will ich euch sagen. Damals musstet ihr die Mission wegen dem Virusvorfall abbrechen und ihr habt auch nur deswegen eine neue Mission bekommen. Aber an sich steht die Mission ja noch aus und muss erledigt werden. Ihr habt im Moment nichts anderes zu tun, also werdet ihr nachher noch Kiba hinzuholen und zu dritt werdet ihr das Päckchen an Saki no Kuni ausliefern."

"Wir sollten lieber diejenigen suchen, die diesen Virus entwickelt haben!", protestierte Naruto. "Das ist viel wichtiger als so ein blödes Pä-"

"Naruto, da der Virus plötzlich aufgehört hat zu wirken haben wir wieder Zeit gewonnen. Und wir haben Hinweise zu einem weiteren Versteck bekommen, das im Moment überprüft wird. Dieser Hinweis scheint heiß zu sein, ich erhoffe mir davon die nötigen Unterlagen. Und solange ich keine Informationen von dem Versteck bekommen habe, werde ich in der Sache nichts weiter unternehmen. Und da sich das Dorf nicht mehr in einer Notlage befindet müssen die nötigen Missionen wieder erledigt werden, da sonst die umliegenden Länder denken, wir wären geschwächt und einige würden sowas sicher nur zu gerne ausnutzen. Deshalb werden die Missionen so wie vorher ausgeführt. Und ihr werdet dazu beitragen indem ihr das Päckchen endlich ausliefert!"

"Na super, das kann doch jetzt echt nicht wahr sein!", beschwerte er sich wieder. Warum immer er?

"Aber das ist noch nicht alles", ergänzte Tsunade.

Naruto sah erstaunt zu Tsunade. "Das ist nicht alles?", wiederholte er dann. "Was kommt denn noch hinzu? Sollen wir da auch noch Babysitten?"

"Nein", antwortete sie schlicht. "Ihr sollt dazu noch eine Leibwache gegen unbekannt stellen. Der Auftrag kam heute rein und das ist natürlich perfekt um das mit der Päckchenabgabe zu kombinieren."

"Eine Leibwache also..." Na, das ging ja noch. Etwas besser wurde es dadurch ja. Zwar nicht das, was er sich gewünscht hätte, aber naja.

"Dann geht! Sucht Kiba, erklärt ihm alles und geht dann sofort los nach Saki no Kuni!" Tsunade überreichte Sakura das Päckchen. "Ihr wisst, das Päckchen ist wichtig für uns. Macht es also ordentlich!"
 

"Die glaubt wohl, wir kriegen es ohne Kakashi-sensei nicht ordentlich hin", meckerte Naruto beim Verlassen des Hokagegebäudes.

"Es ist halt wichtig." Sakura wandte sich an Naruto. "Naruto, da wir keine Ahnung haben, wo Kiba sein könnte, sollten wir uns aufteilen und suchen. Wir treffen uns in einer Stunde am Tor, ob mit oder ohne Kiba."
 

"Toll, wir müssen Kiba suchen weil Tsunade-obaachan zu faul dafür ist", sagte sich Naruto gelangweilt während er durch die Straßen Konohas lief, sich nach Kiba umsehend. Er seufzte tief. "Warum kann sie ihn nicht erst suchen und uns dann herrufen? Aber nein, sie überlässt das lieber uns, damit das alles noch länger da-"

DUSCH.

Während seines Monologes hatte Naruto gar nicht darauf geachtet, wo er hinlief, und rempelte jemanden an. Dadurch wurde er etwas zurückgestoßen. "Sorry", sagte er schnell und sah sich eben um, wen er denn getroffen hatte, denn besagte Person war einfach weiter gegangen, so als ob nichts passiert war. Doch wer genau das jetzt war wusste Naruto trotz des Umsehens nicht, da die angerempelte Person eine lange, dunkelbraune Robe trug, dessen Kapuze ihr ins Gesicht hang.

Naruto wandte sich wieder um und wollte weiter gehen als er erstarrte.

Moment Mal.

Eine Person in einer dunklen Robe.

Der schöne Sonnentag.

Das anrempeln.

Das ignorieren des Anrempelns.

Das einfach weiter gehen, als wäre nicht geschehen.

Das kam ihm doch bekannt vor!

Naruto drehte sich sofort um 180 Grad nach links (oder rechts, das interessierte ihn im Moment weniger) und konnte gerade noch erkennen, wie die Robengestalt in die nächste Gasse verschwand.

Das war sicher dieselbe Person wie damals! Doch dieses Mal würde Naruto sie erwischen und enthüllen, wer unter der Robe steckte!

Naruto rannte sofort los, der Gestalt hinterher. Lief die Gasse hinein, die genauso aussah wie die Gasse, in die er letztes Mal hineingelaufen war. Der Blondschopf stieg wie letztes Mal über den Zaun, indem er im zick-zack links und rechts die Wände hochsprang, sprang über den Zaun und landete elegant auf dem Boden.

Genau in dem Moment verließ die Person die Gasse und Naruto rannte ihr hinterher. Diesmal hatte er s-!

KADUSCH.

Naruto landete unsanft auf dem harten Boden. Dummerweise hatte er nun wieder denselben Fehler gemacht wie das letzte Mal und war einfach auf die volle Straße gerannt und da natürlich wieder in jemanden rein.

"Sorry", entschuldigte er sich sofort und sah auf um herauszufinden, wen er denn da getroffen hatte.

"Mensch, Naruto, ich weiß ja, du bist ein Vollidiot, aber deswegen musst du nicht gleich in den nächstbesten hineinlaufen!"

"Kiba!", meinte Naruto erstaunt während die beiden Jungen aufstanden. Er hatte so ziemlich alles erwartet, nur das nicht. Rannte er in die Person hinein, die er suchte. Schwein muss man haben. Eigentlich hatte er nur einen Fuchs und Kröten, aber lassen wir das…

"Das trifft sich ja gut, dich zu treffen. Wir - also Sakura, du und ich - haben eine Mission von Tsunade-obaachan bekommen. So ein Paket ausliefern und einfache Leibwache da, wo wir das Päckchen abliefern. Wir haben dich schon die ganze Zeit gesucht deswegen!"

"Eine neue Mission also? Na, mir solls recht sein. Aber das nächste Mal renn weniger verrückt durch die Straßen, wenn du mich suchst, klar? Ist ja mordsgefährlich mit dir." Akamaru sah Naruto immer noch sauer an, weil er einfach so in sein Herrchen reingelaufen war. Beinahe wäre er deswegen runtergefallen!

"Ja, sorry, aber ich hab grad jemanden ver... folgt... Scheiße!" Naruto drehte sich schnell um und sah in die Menge, nach der Robengestalt suchend. Aber diese war nirgends mehr zu sehen.

"Nach wem suchst du?", fragte Kiba der mit Naruto in die Menge sah.

"Eigentlich nach ‘nem Typen in ‘ner Robe, aber er ist weg, verdammt!" Und wieder war der Robentyp ihm entkommen...

"Warum verfolgst du den überhaupt?", wollte Kiba wissen.

"Er kommt mir einfach verdächtig vor."

"Ach, du siehst wohl einfach Gespenster. Jetzt vergiss den Typen und lass uns Sakura aufspüren, damit wir die Mission anfangen können."

"... Die Mission!" Die hatte er schon wieder völlig vergessen! "Kiba, wie spät ist es?"

"Wie spät?" Kiba sah zu der Uhr, die über der Apotheke, vor der sie sich befanden, hang. "15 Uhr, wieso?"

Naruto wurde allmählich blasser.

Kiba sah ihn verwirrt an. "Ähm, Naruto, alles klar bei dir?"

Langsam wandte Naruto den Kopf mit ängstlichem Blick zu Kiba. "W-wir hätten vor einer halben Stunde am Tor sein sollen..." Naruto lief einfach los. Im vorbeilaufen schnappte er sich Kibas Arm und zog ihn mit.

"H-hey Naruto, was soll das?", fragte Kiba und ließ sich einfach mitziehen.

"Ich will mein Leben retten soweit es mir möglich ist!", antwortete der Todeskandidat und legte noch einen Zahn zu.
 

Keuchend kamen die Beiden am Tor an. Vor diesem Tor stand Sakura, gegen sie Wand gelehnt und mit dem Fuß auf den Boden tippend.

„Sorry Sakura“, brachte Naruto mit seiner verbleibenden Puste hervor. „I-Ich war so mit der Suche beschäftigt, dass ich die Zeit vergessen habe“ Schon jetzt machte er sich auf das Schlimmste gefasst.

Sakura hörte mit dem tippeln auf. Sie drückte sich von der Wand ab und ging langsamen Schrittes auf Naruto zu. Nicht weit von ihm entfernt blieb sie stehen und sah ihn ernst an. Er schluckte.

Plötzlich lächelte sie. "Kein Problem."

Naruto blickte Sakura verwundert an. Kiba tat es ihm gleich. Was ging denn da ab?

"Immerhin hast du dadurch ja Kiba gefunden und wir können gleich los. Also, in einer Stunde dann hier, ja?" Mit diesen Worten wandte sie sich ab und ging davon.

Naruto starrte ihr hinterher. "Hattest du nicht was von Todesgefahr gesagt?", wollte Kiba, der Sakura ebenfalls hinterher sah, wissen.

"Nun, ich dachte eigentlich, ich würde sterben."
 


 

Drei Wochen später
 

"Die Mission war anstrengender und spannender als ich erwartet hatte", gab Naruto auf dem Weg zurück nach Konoha zu. "Dieser Fürst war voll nett und seine Tochter, die wir beschützen sollten, auch. Ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass echt solche miesen Typen kommen würden!"

"Widerlich ist sowas. Sie wollten Kazumi in ihrem Bordell Geld machen lassen, nur weil der Fürst nicht deren Meinung vertrat."

"Dass es solche Leute gibt... Aber jetzt können die Kazumi nichts mehr tun, weil die endlich da sind, wo sie hingehören: Im Gefängnis!"

"Richtig Naruto!", stimmte Kiba dem Blondie zu und auch Akamaru bellte zur Bestätigung. "Nur hat das ganze länger gedauert als gedacht. Immerhin waren wir jetzt über drei Wochen in Saki no Kuni."

"Na, wir werde schon nichts wichtiges verpasst haben", versicherte Naruto dem Hundefanatiker.

"Das glaube ich auch nicht. Was soll in den drei Wochen auch schon großartiges passiert sein?", sagte Kiba fragend und zuckte mit den Schultern.
 

Kurze Zeit später kam Konoha in Sichtweite.

"Bald sind wir endlich wieder in Konoha", freute sich Naruto schon auf das Ziel.

"Du freust dich aber sehr auf zu Hause, dafür, dass du so unbedingt eine Mission haben wolltest", gab Sakura zu bedenken.

"Ich mach ja auch gerne Missionen außerhalb Konohas, aber ich freu mich auch jedes Mal darauf, wieder zu kommen und Ramen bei Ichiraku zu essen", antwortete Naruto mit verträumtem Blick.

Sakura schüttelte den Kopf. "Das hätte ich mir doch glatt denken können."

"Leute, schaut Mal", mischte sich Kiba in das Gespräch ein und deutete in die Richtung, in der Konoha lag. "Seht ihr auch den Rauch, der mitten aus dem Wald kommt? Kommt er nicht von der Stelle, an der Konoha liegt?"

Sie alle blieben erst einmal stehen und sahen so genau wie sie konnten in diese Richtung.

"Kiba...", unterbrach Naruto die Stille. "Ich glaube, du hast Recht. Es ist Konoha, was da brennt!"

Die Entdeckung

So schnell sie konnten liefen sie auf Konoha zu und kamen schon kurze Zeit später an dem großen Eingangstor an. Komischerweise war es geschlossen. Wenn Konoha nicht angegriffen wird, ist es immer auf. Das hieße dann ja…

Verwundert sahen sie das Tor hinauf.

"Verdammt, was ist hier passiert?" Ohne weiter nachzudenken lief Naruto auf die Mauer zu und wollte sie hinauflaufen, doch schon nach zwei Schritten wurde er nicht mehr von der Mauer angezogen und fiel glatt rücklings zu Boden. "Auuu mist!", klagte er über sein Misslingen und rollte mit den Händen am Hinterkopf hin- und her. "Warum klappt das nicht?"

"Die Mauer ist natürlich gegen so eine Art von erklimmen geschützt! Sonst kommt ja jeder Ninja einfach in Konoha rein", antwortete Kiba kopfschüttelnd auf Narutos Frage. "Natürlich ist Konoha vor so etwas geschützt. Wenn dann müssen die von Innen das Tor öffnen. Anders kommen wir da nicht rein, außer wir würden gewisse Geheimgänge kennen, was wir aber nicht tun."

"Verdammt, warum sind wir ausgesperrt?" Er konnte es nicht verstehen. Wenn Konoha jeden Moment einen Angriff zu erwarten hatte, dann müssten doch überall an der Mauer Wachen stehen. Und diese Wachen hätten sie sehen müssen. Und auch wenn sie sie nicht für die hielten, die sie waren, so brächten sie sie trotzdem wenigstens als Gefangene ins Dorf bringen, um herauszufinden, ob sie logen oder nicht.

Aber keine Wachen waren zu sehen, keine Anzeichen dafür, sie in irgendeiner Weise ins Dorf schaffen zu wollen. Da war mehr als gähnende Leere. Keine Menschenseele außer die Drei.

"Das kann doch jetzt echt nicht wahr sein!" Naruto sprang auf und stellte sich ans Tor, wo er heftig gegen klopfte. "Hey, los, macht endlich auf und lasst uns rein!" Er klopfte noch ein paar Mal, dann legte er mit gerunzelter Stirn das Ohr ans Tor. "Ich... Höre da etwas. Jemand ist da auf der anderen Seite. Doch... irgendwie ist da was komisch..."

"Was soll denn daran komisch sein, wenn du Leute auf der anderen Seite hörst? Die sollen gefälligst aufmachen!", meinte Kiba und wollte schon selbst gegen die Tür klopfen, aber ehe seine Faust das Tor auch nur berührte wurde diese von Naruto aufgehalten. Wütend sah Kiba zu Naruto. "Hey, was soll das?"

"Hör doch Mal genau hin Kiba. Von der anderen Seite her hört man nur so komische... Stöhngeräusche. Und das von viele Personen gleichzeitig, wie es sich anhört. Außerdem scheinen die da am Tor zu kratzen oder dagegen zu laufen... Ich weiß zwar nicht, was da auf der anderen Seite ist, aber es ist sicher nicht menschlich."

"Nicht mehr trifft es eher Naruto", hörten die drei plötzlich eine Frauenstimme hinter sich sagen. Sofort wandten sie sich um und sahen Tsunade direkt vor sich stehen.

„Tsunade-sama! Was machen Sie hier? Wollen sie uns abholen?“, wollte Sakura erleichtert wissen.

„So kann man es sagen. Aber wir werden nicht in das Dorf gehen.“
 

Die drei Genin sahen ihre Hokage entgeistert an. "Nicht ins Dorf rein? Wieso denn das?"

"Weil das gesamte Dort unter Quarantäne steht. Es ist inzwischen nicht mehr das Dort, das es einmal war. Es ist zu einem Dorf der Willenlosen geworden."

"D-Dorf der Willenlosen? W-Was meinst du damit?" Er konnte es sich denken und wollte es auch eigentlich nicht wissen. Aber in seiner Vorstellung war ein schreckliches Bild, welches er hoffte, durch Tsunades Antwort verscheuchen zu können.

Tsunade sah ihn schon beinahe traurig an. "Um es ganz einfach auszudrücken: diejenigen, die von dwm Virus infiziert waren, sind zu... sind zu Zombies geworden."

"Zu... Zombies??", wiederholten Sakura und Kiba gleichzeitig und gleichfassungslos. Naruto wurde blass. Er hasste so etwas. Zombies und Geister waren das schlimmste. Schlimmer noch als jeder erdenkliche Gegner.

Zu Narutos entsetzen Tsunade nickte zur Antwort. "Ja, genau. Das scheint eine verborgene Eigenschaft des Virus zu sein. Es hat deswegen sicher kurzzeitig aufgehört zu wirken, damit es heimlich zum Gehirn vordringen und es verändern kann. Solch ein derartiges Verhalten kann nur durch das Verändern der Hirnstruktur oder das umleiten gewisser Hirnströme erklärt werden. Durch diese Veränderungen wurde ihr unterdrückter Trieb, Frischfleisch zu essen, in den Vordergrund getreten. Zudem hat sich der Virus dementsprechend verändert, dass es nun durch ihr Speichel weitergegeben werden kann und es beschränkt sich nun auch nicht nur auf Kekkei-Genkai-Anwender. Sie ernähren sich nun nicht von dem Kotetsu, sondern klammern sich an die roten Blutkörperchen und ernähren sich von dem Sauerstoff im Blut. Dadurch erhalten die Organe nicht mehr genug Sauerstoff und verwesen allmählich. Um den Prozess zu verlangsamen fressen, und man kann hier leider nur von fressen reden, die Organe und dadurch das Blut der Gesunden. Schaffen die Angegriffenen es, zu fliehen, leben sie zwar noch, doch nach einer gewissen Zeit werden dann auch sie zu Zombies. Durch den fehlenden Sauerstoff ist ihre Geschwindigkeit beeinflusst, jedoch hat sich ihr Geruchssinn und ihr Gehör um ein vielfaches verbessert. Wenn sich ein geeignetes Opfer in der Nähe befindet greifen alle im Umkreis von einigen 100 Metern an. Sie sind zwar langsam und einfach gestrickt, aber sie greifen in Massen von allen Seiten an. Genau das ist das gefährliche daran. Kommen sie zu Hunderten auf einen zu hat man keine Chance..."

Sie schwieg kurz, ehe sie weitererzählte. "Ein weiterer erschwerender Faktor ist deren praktische Unbesiegbarkeit. Man kann sie nicht niederstrecken. Entweder tötet man sie, indem man sie köpft oder verbrennt, oder man muss sie 'leben' lassen. Verwundet man sie nur stehen sie sofort wieder auf. Sie beachten ihre Wunden nicht. Diese sind ihnen vollkommen egal."

Während Taunade geredet hatte waren die drei Ninjas blass geworden, Naruto am meisten.

„D-das ist ja…“ Sakura bleiben die Worte im Halse stecken.

„Wir… können das Dorf niederbrennen, dann wäre der Virus zerstört“, bemerkte Naruto mit einer ungewöhnlich hohen Stimme. Aus dem Dort waren immer noch die Stöhn- und Kratzgeräusche zu hören. Die jetzigen Dorfbewohner rochen sie. Und es wurden immer mehr, die sich an dem Tor versammelten und dementsprechend wurden die Geräusche, die aus der Richtung kamen, immer intensiver. Alle wollten sie haben.

"Das geht nicht Naruto! Es sind immer noch die Dorfbewohner von Konoha, die einfach nicht bewusst wissen und lenken können, was sie tun. Sie sind Instinktgesteuert. Sie sind auf Überleben programiert. Auf nichts weiter außer zu überleben. Solange es noch Hoffnung auf Heilung gibt und ich sie alle noch retten kann, gebe ich nicht auf! Ich werde die Dorfbewohner sicher nicht einfach so töten!"

"Aber Tsunade-sama, können Se nicht ein Gegenmittel gegen diesen Virus entwickeln? Sie scheinen ja eine Menge darüber zu wissen, also haben Sie es wohl schon untersucht, stimmts?"

Tsunade schüttelte schon während Sakuras Frage den Kopf. "Das sind alles Vermutungen von mir, die auf den Beobachtungen von den Zombies beruhen. Sicher kann ich leider nichts sagen, da ich bisher noch keine Gelegenheit dazu hatte, einen der Infizierten zu untersuchen..."

Naruto sagte nichts drauf. Er hatte nicht daran gedacht, dass das ja immer noch die Dorfbewohner waren. Natürlich können sie dann nicht einfach alle abfackeln!

"Und... wenn du das könntest, könntest du dann ein Gegenmittel herstellen?", wollte der Blondschopf hoffnungsvoll wissen und sah auf zu ihr.

"Das kann ich nicht sicher sagen. Wir hatten die Gelegenheit, einige Proben zu bekommen, die ich benutze, um ein Gegenmittel zu finden. Aber ob das gelingt wird sich noch herausstellen. Ich versuche auf jeden Fall mein Bestes, denn je mehr Zeit vergeht, desto weniger Chancen bestehen, dass ich die Dorfbewohner vollständig heilen kann."
 

Die drei Ninjas folgten Tsunade schweigend. Sie konnten es kaum fassen, was sie soeben gesehen, nein, eher erfahren haben.

Naruto war sich nicht sicher, ob er wirklich wissen wollte, wie es hinter dem Tor aussah. Schon allein die Vorstellung davon war grausam. Die halbverwesten, aber noch lebenden, hoffnungslosen Dorfbewohner, die durch die Straßen schleiften, mit dem einzigen Ziel, frisches Fleisch, mit anderen Worten nicht infizierte Menschen zu fressen, um weiter fortbestehen zu können.

"Was für ein sinnloses Leben das doch ist", dachte sich Naruto auf dem Weg zum improvisorischen Hauptquartier. "Einfach nur zu existieren, um zu überleben. Ohne wirklich über das Leben nachdenken zu können. Ohne sich um die anderen zu scheren. DAS sind Monster. Monster wider willen. Aber sie können gar nichts dagegen tun. Sie MÜSSEN das tun, weil ihr neuer Instinkt es ihnen sagt... So etwas hat niemand verdient!"

Er raufte sich die Haare aufgrund dieser leider allzuwahren und erschreckenden Gedanken.

Sakura sah leicht besorgt zum Blondschopf. "Was ist los Naruto?"

"Es... Es passt einfach nicht ganz in meinen Kopf", antwortete er in Richtung Boden, nachdenklich aussehend.

Die junge Kunoichi sah verwundert zu ihrem Teamkollegen, "Was passt nicht in deinen Kopf?"

"Die... die Tatsache, dass jemand solche Wesen aus den Menschen macht. Das... ist doch fast schlimmer als der Tod! Ich meine, alle mutierten Dorfbewohner, die noch am, ich nenne es mal, leben sind, existieren einfach nur. Sie existieren nur! Und für sie besteht ihr einziger Lebenssinn darin, normale Menschen zu fressen, damit sie weiter existieren können. Das... wer kann so etwas denn schon wollen? Wer ist nur so krank und denkt sich so etwas aus?"

"Ich kann dir dir zwar nicht sagen, wer das getan hat, aber warum, das kann ich zumindest vermuten."

Naruto sah auf zu der Sprecherin. Die Hokage sah weiterhin nach vorne, um sie nicht auf den falschen Weg zu führen.

Inzwischen hatte die Baumdichte abgenommen. Zwar waren sie noch mitten im Wald, doch er war nich so dicht bewachsen wie das Gebiet direkt um Konoha herum.

"Und... was glaubst du, warum das jemand getan hat?"

"Um Konoha von Innen zu zerstören." Tsunade sah sich kurz um und korrigierte ihren Kurs. "Ich denke, der erste Angriff auf die Kekkei Genkei Anwender sollte uns zeigen, dass da draußen jemand ist, der über uns steht, der mit uns machen kann, was er will. Um die Kranken zu heilen mussten natürlich diejenigen, die übrig waren, ausrücken, womit das Dorf alles andere als geschützt war. Aber dennoch haben sie uns nicht angegriffen, auch wenn sie sicher gekonnt hätten. So geschwächt wie an jenem Tag war Konoha vorher noch nie.

Obwohl sie es sicher konnten, taten sie es nicht. Sie wollten uns in der Angst davor belassen, dass sie könnten, wenn sie wollten.

Dann, ganz plötzlich, waren alle wieder gesund, zumindest sollte es so aussehen, was es auch tat. Mir war klar, dass da etwas nicht stimmte, allerdings wusste ich nicht, was.Da sie alle 'gesund' waren, konnte ich sie kaum länger im Krankenhaus liegen lassen.

Kurze Zeit später wurde Phase zwei vom Plan der Gegner eingeleitet. Ich habe keine Ahnung, ob der Virus selbstständig mutiert ist oder ob da nachgeholfen wurde. Ich weiß nur, dass nach und nach die kranken Menschen mutierten und... Nun, zu Zombies wurden. Schneller als ich 'Sake' sagen konnte wurden nach und nach die Menschen zu diesen willenlosen Kreaturen und steckten den Rest mit an oder verspeisten sie. Die Mutierten selbst wissen nicht, ob vor ihnen Freund oder Feind steht, es ist ihnen auch egal, hauptsache keiner von ihnen. Doch bei den Opfern sieht es anders aus. Sie wissen sehr wohl, dass ein Dorfbewohner, wenn nicht gar ein Freund vor ihnen steht. Und wer tut schon erwas gegen einen Vertrauten? Ehe sich die meisten entscheiden konnten, was sie denn jetzt tun sollten, war es auch schon zu spät. Alle in der Nähe befindlichen Erkrankten sind dazugekommen und griffen sie an."

Sie schwiegen eine ganze Weile, in der sie einfach nur weiter durch die Baumkronen sprangen.

"Und... Was sollen wir deiner Meinung nach machen?" Naruto war ja auch der selben Meinung wie Tsunade, doch wie sollen sie den Dorfbewohnern nur helfen?"Leider können wir nich allzu viel tun... Außer wenn wir das ganze Dorf ausrotten wollten, was aber die allerletzte Option wäre. Was wir im Moment nir tun können, ist, herauszufinden, ob und wie wir aus den Zombies wieder richtige Menschen machen können. Un dazu werde ich versuchen ein Mittel zu finden, um die Mutation rückgängig zu machen. Ich würde dich, Sakura, bitten, mir dabei zu helfen."

"Hai!", sagte das rosahaarige Mädchen nickend.

"Gut. Ich hoffe, dass wir es schnell genug schaffen..."

"HEy, hey, und was sollen wir machen?" Er konnte nicht einfach nichts tun. Er musste auch eine Aufgabe haben.

Tsunade schwieg kurz, ehe sie sagte: "Nichts."

"Nichts???"

Plötzlich blieb sie stehen. Der Blondschopf schaffte es gerade so, stolpernd vor ihr stehen zu bleiben. Die Hokage sah zu einem großen Felsen, der aus der Felswand hervorragte und direkt vor ihnen auf dem Boden stand. "Da sind wir. Unser Versammlungsort."

"An diesem Felsen?" Naruto schaute sich um. "Aber ich sehe hier sonst niemanden!"

"Natürlich hinter dem Felsen du Dummkopf", schüttelte sie den Kopf ehe sie um den Felsen herum auf die Wand zuging. Dort tastete sie kurz nach etwas, was nachgab, als sie es schließlich gefunden hatte. Ein Schalter. Sie drückte drei Mal schnell drauf, dann zwei Mal langsam.

"Und... Jetzt?", fragte der ungeduldige Naruto.

"Jetzt warten wir natürlich darauf, dass uns aufgemacht wird", erklärte Sakura leicht angenervt angesichts dieser offenen Dummheit. "Gingen wir dort einfach hinein denken die da drin eventuell noch, wir wären Feinde. Darum haben sie vorher ein Zeichen abgemacht, nach dem der Durchgang geöffnet wird."

"Genau Sakura. Sehr gut", lobte die Sannin genau in dem Moment ihre Schülerin, in welchem der Felsen sich langsam zur Seite schob, bis ein Spalt entstand, durch den sie in das Innere schlüpfen konnten.

"Du bist wieder da Tsunade-sama. Hast du noch jemanden gefunden?" Es war die Stimme von Asuma, die das fragte.

Die Gefragt nickte. "Ja, noch drei, ich meine vier", korrigierte sie sich mit einem Seitenblick zu Akamaru.

Asuma steckte seinen Kopf ins Freie und schaute sich an, wer denn da gekommen ist. Ein kleines lächeln erschien auf seinem Gesicht. "Ah, ihr seids. Schön zu sehen, dass es euch gut geht."

"Wir haben keine Zeit für sowas", scheuchte Tsunade alle in das Innere der Höhle. "Ich muss schnell weiter versuchen, ein Gegenmittel zu finden."

Als alle auf der Innenseite waren, betätigte Tsunade einen Hebel und der Felsen schob sich wieder ganz vor das Loch.

Nun fiel kein Tageslicht mehr in die Höhle hinein und es wurde schlagartig dunkler. Die einzigen Lichtquellen waren jetzt die Fackeln, die regelmäßig im Abstand von ein paar Metern an den Wänden des Ganges hingen.

"Gab es in der Zwischenzeit irgendwelche Veränderungen an den Testoblekten?", wollte Tsunade nach kurzer Zeit wissen und schritt schnellen Schrittes voran.

Asuma kratzte sich am Hinterkopf."Und ob es das gab. Testobjekt drei, sieben und zehn sind scheinbar an den Folgen des Gegengiftes gestorben..."

Tsunade verzog missmutig die Miene. "Mist, ausgerechnet die, bei denen ich die größte Hoffnung hatte... sonst noch was?"

"Ja", fuhr der Jonin mit der Zigarette im Mund fort, als er die Gelegenheit dazu hatte. "Die Objekte fünf und sechs weisen verringertes Aggresionsverhalten auf. Der Rest ist unverändert."

"Fünf und sechs? Hmm..."

"Ihr testet das Mittel an den mutierten Bewohnern?", fragte Naruto entrüstet nach. "Aber..."

"Da gibt es kein aber!", schnauzte sie ihn so sehr an, dass der junge Ninja zusammenzuckte. "Ich habe doch vorhin schon gesagt, dass ich bisher nicht die Gelegenheit dazu hatte, einen der mutierten Menschen im Dorf zu untersuchen. Merk dir doch Mal, was dir gesagt wurde! Natürlich teste wir das an Mäusen. Nur wenn das Mittel dort schon wirkt, werden wir es an einem Bewohner testen, wenn wir denn dann einen in die Finger kriegen."

Sie blieb an einer Abzweigung stehen. "Ihr müsst einfach weiter den Weg weiter runter laufen", erklärte sie und deutete den linken Weg hinunter. "Sakura, du kommst mit mir und Asuma den anderen Weg entlang, zum Labor."

Asuma seufzte und sein Gesicht sah so aus, als fragte er sich, warum ausgerechnet er ausgewählt wurde.

"Ähm, eine Frage habe ich aber kurz", meinte Naruto mit besorgtem Unterton. "Ist... ist Kakashi-Sensei auch hier?"

Tsunade sah ihn nicht an während sie antwortete. "Leider nicht. Da er nun Mal auch den Virus in sich trug gehörte er zu den Ersten, die mutierten... Aber los, hopp, hopp, Wir dürfen keine Zeit verlieren!" Mit diesen Worten scheuchte sie Asuma und Sakura zum Labor.

Das Lager

"Was meinst du, auf wie viele Andere wir treffen werden?", fragte Naruto nach fünf Minuten schweigendem Fußmarsch, was für ihn schon fünf Minuten zu viel waren.

Der Hundefan wandte sich zu seinem Kumpel. "Keine Ahnung, ich hoffe, es sind viele."

Weitere Worte wechselten sie nicht und auch Akamaru verhielt sich Mucksmäuschen still. Sie hatten keine Ahnung, was sie erwartete. Zwar vertrauten sie Tsunade natürlich, aber man konnte nie wissen, ob nicht doch etwas passierte. Außerdem musste man erst einmal das, was sie gehört hatten, verarbeiten. Es war ja nicht gerade normal, was da passierte…
 

15 Minuten vergingen, ehe sie zum Ausgang des Tunnels kamen. Sie traten ein paar Schritte hinaus, bis sie an den Rand des Vorsprungs kamen.

Von da aus sahen sie hinunter in ein Tal, welches an den Seiten von Felswänden geschützt wurde, die sich nach oben hin verengten und es somit so aussah, als seien sie mitten in einem Vulkan, dessen Lava vertrocknet war. Insgesamt war das Tal ungefähr so groß wie Konoha und bestand ausschließlich aus einer Art Dschungel. Wo sie auch hinsahen sahen sie tropische Bäume, exotische Pflanzen und ihnen unbekannte Früchte. Lianen hingen zufällig an einigen Bäumen herab, an denen hier und da kleine Äffchen von Baum zu Baum sprangen. Vögel schwebten elegant über ihre Köpfe hinweg, auch wenn ihnen der Luftraum nicht viel Platz bot.

"Wow", staunte der Blondschopf mit aus den Augenhöhlen fallenden Augen. "Ich wusste gar nicht, dass es so etwas hier gibt! Es... Sieht hier so aus, als wenn die-"

"-Zeit stehen geblieben ist?"

Naruto zuckte erschrocken zusammen angesichts der Stimme, die seinen Satz so ergänzte, wie er ihn zu beenden gedachte.

"Da hast du vollkommen Recht Naruto."

Die neu angekommenen Jungs wandten sich nach links, der Stimme zu. Neben ihnen stand Shizune, Tsunades Assistentin.

"Shizune!"

"Wo ist Tsunade-sama? Ist sie gleich wieder ins Labor gegangen?"

"Ja", antwortete Kiba, immer noch verdutzt aufgrund dieser unerwarteten Begegnung. "Sie ist zusammen mit Sakura und Asuma dorthin gegangen."

"Ah, ich verstehe. Gut." Die Ärztin wandte sich von ihnen ab und dem Weg links von ihnen zu, den sie zu ihnen hochgekommen war. "Ich werde euch erst einmal zum Lager bringen. Dort könnt ihr auch etwas essen oder trinken, wenn ihr wollt." Noch während sie redete ging sie los.
 

"Shizune, woher kommt das alles? Ich habe noch nie von so einem Dschungel mitten in Hi-no-kuni gehört!" Naruto sah sich neugierig und fasziniert zugleich um während Kiba und er Shizune folgten. Er hatte so etwas in Wirklichkeit noch nie gesehen, nur mal Zeichnungen in Schriftrollen, aber es gefiel ihm dort. In Echt war das alles viel faszinierender.

Shizune antwortete, ohne zu dem Fragenden zu sehen, und schob ein im Weg stehendes Blatt beiseite. "Das liegt daran, dass wir bis vor kurzem auch noch nichts davon wussten. Als die Dorfbewohner anfingen, zu mutieren, und uns klar wurde, dass wir erst einmal zu unserer eigenen und der Bewohner Sicherheit aus Konoha raus mussten, brauchten wir einen sicheren Ort, an dem wir alle gesunden Menschen unterbringen konnten. Und es ist nicht einfach, einen Ort zu finden, an dem man auf Dauer bleiben kann, an dem man auch genügend geschützt ist. Und uns war klar, dass wir auf Dauer weg bleiben mussten."

Sie kamen am Ende des Weges und somit am Boden des Tals an. Shizune steuerte auf einen freigemachten Trampelpfad zu. "Nehmt ein Kunai zur Hand", riet sie ihren Begleitern. "Man weiß nie, ob nicht etwas angreift."

Die beiden nickten und zückten je ein Kunai. Dann fuhr Shizune mit ihren Ausführungen fort.

"Tsunade hat schnell in älteren Schriften aus der Zeit der Gründung Konohas nachgeschlagen, in der Hoffnung, die Gründer hätten solch eine Situation bedacht und einen Zufluchtsort außerhalb des Dorfes in Dorfnähe ausgemacht. Dies war tatsächlich der Fall. In den Unterlagen des ersten Hokage stand der Weg zu diesem Ort hier beschrieben."

Sie befreite den Weg mit ihrem Kunai von einer nervigen Ranke. "Als wir diese Information hatten, haben wir alle Dorfbewohner, die noch gesund waren, schnell eingesammelt und sind mit Hilfe der Fluchttunnel unbemerkt und ohne größere Schwierigkeiten aus dem Dort gelangt. Natürlich haben wir alle Tunnel dicht gemacht, für den Fall, dass die Mutierten diese finden und so aus dem Dorf gelangen könnten."

Immer noch kämpften sie sich durch den Dschungel. Es passierte öfter, dass ein neugieriges Äffchen versuchte, Naruto die Kunaitasche oder sein Stirnband zu klauen, doch er schaffte es, die kichernden Äffchen rechtzeitig abzuwehren. Erst als 30 Äffchen auf ihm saßen, hüpften, an seinen Haaren zogen und ihn auslachten ließ Kiba, der seinerseits mit Akamaru zusammen Naruto ausgelacht hatte, Gnade walten, hörte auf zu lachen, pfiff Shizune zurück, die ein ganzes Stückchen vorgelaufen war, ohne zu merken, dass ihre Truppe fehlte, und gemeinsam halfen die beiden dann dem Pechvogel, die Plagegeister zu verscheuchen.

Am Ende der Aktion saß auf dem feuchten Moosboden ein zerkratzter, zerzauster und fertig aussehender Naruto, ohne Stirnband und Kunaitasche und dazu noch mit kaputtem Reißverschluss an seiner Jacke.

Kiba, Akamaru und Shizune standen vor ihm und sahen zu ihm hinunter. Eine Sekunde später brachen beide gleichzeitig in schallendes Gelächter aus.

„Wenn du dich jetzt nur selbst im Spiegel sehen könntest!", prustete Kiba los und kugelte sich vor Lachen.

"Von einer Horde wilder Miniäffchen niedergestreckt!", lachte Shizune ergänzend. "Wenn wir das rumerzählen...!"

"Ha-Ha-Ha, ja, ich finde das auch voll witzig", schmollte der Angegriffene, der nun langsam aufstand und sich dabei den Dreck so gut es ging aus der Kleidung klopfte oder die Haare etwas richtete. "Das ist echt nicht zum Lachen! Die Krallen waren so scharf wie ein frisch geschliffenes Kunai! Außerdem haben die mir mein Stirnband und meine Kunaitasche gestohlen!" Schön, dass wenigstens die drei ihren Spaß hatten…

"Entschuldige Naruto, aber das sah echt zu urkomisch aus", kicherte Shizune, die noch nicht ganz ernst geworden war. "Aber du hast recht. Setz dich hin, ich werde dich heilen." Sie deutete auf einen großen Stein, auf den er sich setzen sollte.

"Zu gütig", murmelte Naruto während er sich auf den zugewiesenen Platz setzte.
 

Nachdem Naruto geheilt war machte sich die kleine Gruppe wieder auf den Weg zum Dorf. Naruto hatte ein Kunai von Kiba bekommen.

"Super, jetzt habe ich alles, was mich als Ninja ausmacht, verloren..."

"Wessen Schuld ist das denn, hä?" Kiba sah mit funkelnden Augen zu Naruto. "Immerhin hast du dich von den Affen angreifen lassen! Also Mecker hier nicht so rum."

"Keine Sorge Naruto. Das Stirnband lässt sich bei Gelegenheit ersetzen und von den Kunaitaschen haben wir im Dorf hier noch einige, davon kannst du ja dann eine haben." Shizune führte sie weiter durch den schier endlosen Dschungel.

"Hrmpf, na gut", gab sich Naruto widerwillig zufrieden. "Aber eine Frage hätte ich noch: Warum ist es hier so... Anders? Warum sind hier eigentlich ausgestorbene oder eben komische Tier- und Pflanzenarten?"

"Das ist nicht allzu schwer zu erklären. Das liegt einfach daran, dass dieser Ort von der Außenwelt abgeschnitten war. Und somit war die Population isoliert", antwortete Shiuzune.

"Infizierte Popdiva?", wiederholte Naruto die falsch verstandenen Worte.

Die Medicnin kicherte. "Nicht infizierte Popdiva Naruto, sondern isolierte Population. Eine Zusammenkunft von Tieren oder Pflanzen, in diesem Fall von mehreren verschiedenen Arten, die an einem bestimmten Ort leben, der vom Rest der Welt getrennt ist, so dass keine anderen Tiere und Pflanzen in diese Population gelangen."

Sie machte eine ausschweifende Geste, mit der sie auf die Wände der Felswand deutete. "Diese steilen Felswände, die oben nur ein im Vergleich zur Gesamtfläche kleines Loch oben für den Lichteinfall frei lässt, sorgen dafür, dass die Population unter sich bleibt. Der Tunnel, durch den ihr hergekommen seid, war auch verschlossen. Dazu kommt, dass dadurch, dass oben nur ein relativ kleines Loch da ist, um die Luft entweichen zu lassen, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit hier höher sind als außerhalb dieses Platzes. Aufgrund dieser Bedingungen hat sich hier ein Dschungel gebildet mit Tieren und Pflanzen, die eben an das Klima hier drin und nicht da draußen angepasst sind. Der Selektionsdruck hier war anders, so dass die Lebewesen unter anderen Aspekten als da draußen selektiert wurden. Dadurch sind hier Arten entstanden oder erhalten geblieben, die sonst überall ausgestorben sind."

"Ah, ich verstehe!" Der Blondschopf nickte wissend, obwohl er kein einziges Wort von dem, was Shizune eben erklärt hatte, verstanden hatte.
 

Irgendwann, Naruto kam es wie Stunden vor, obwohl es gerade einmal fünf Minuten waren, kamen sie endlich zum Dorf. Aber ein Dorf war es nicht wirklich. Man konnte es höchstens als Lager bezeichnen.

Um das Lager herum war improvisorisch ein Schutzwall aus Baumstämmen gebaut worden, damit die Tiere nicht so einfach einbrechen konnten. Die Hütten, nun, eher Hüttchen, in denen die Menschen lebten, bestanden aus Holzstämmen als Gerüst und großen Blättern als Überdachung. Alle saßen vor diesen Hütten, da diese wohl nur zum schlafen gebraucht wurden. Viel Platz bot das Innere ja auch nicht. In die meisten passten gerade einmal zwei Personen rein, in die größten vielleicht vier.

Hier und da brannte ein Lagerfeuer, an dem gekocht wurde. Als Wärmequelle wurde es bei diesem warmen Klima zumindest nicht gebraucht. Soweit Naruto das auf den ersten Blick beurteilen konnte, waren zirka 300 Leute im Lager, grob geschätzt.

Shizune führte sie zur größten Hütte, in die sie, gefolgt von Naruto und Kiba mit Akamaru, eintrat. Im Inneren des Zeltes war improvisorisch der Hauptteil des Dorfes aufgebaut worden, in dem alles organisiert wurde.

"Tsunade-sama hat drei weitere Bewohner ausfindig gemacht." Shizune sprach zu einem älteren Mann, der scheinbar Buch über alles führte, was passierte, denn als Shizune sprach, fing er hastig an, die richtige Seite in dem Büchlein zu finden, um die Lebendenliste zu aktualisieren.

"Wie sind die Namen?", fragte der Alte mit zittriger Stimme, die Feder bereit, um die Namen aufzuschreiben.

"Sakura Haruno, Kiba Inuzaki und Naruto Uzumaki. Sakura Haruno ist im Moment mit Tsunade-sama unterwegs und kommt mit dieser zusammen hierher."

Schon während Shizune sprach flog die Feder über das Papier und schrieb die Namen mit Hilfe des Schreibers nieder.

Shizune griff in eine Schublade und holte eine Kunaitasche raus, die sie Naruto gab. "Ihr solltet am besten raus gehen und euch eine Überdachung zum schlafen aufbauen und für Sakura vielleicht auch, damit ihr auf jeden Fall einen Schlafplatz für die Nacht habt."

"Und wie sollen wir das machen?" Naruto, der sich nun seine neue Kunaitasche umband, hatte zuvor noch nie gelernt, eine Hütte zu bauen, woher sollte er das also wissen? Kiba schien genauso ratlos zu sein, denn er machte keine dumme Bemerkung von wegen, es wäre einfach oder so etwas in der Art. Nein, er sah Shizune genauso erwartungsvoll an wie Naruto.

Shizune lächelte leicht. "Ihr sammelt einfach Baumstämme und große Blätter und baut sie so zusammen, wie es die Anderen getan haben. Zur Not könnt ihr sie ja einfach fragen. Ich muss jetzt auf jeden Fall etwas erledigen. Bis bald." Mit diesen Worten verschwand sie einfach.

Naruto, Kiba und Akamaru starrten ihr fassungslos hinterher. "Tja, dann mal ran ans Werk, wie?", meinte Kiba nach zirka sieben Komma fünf gefühlten Schweigeminuten.
 

Sie hatten gerade einmal die Baumstämme so aufgestellt, dass sie sicher standen und sie davon überzeugt waren, dass für sie auf jeden Fall genug Platz drunter war, als Shizune sich auf einen Baumstumpf mitten in dem Dorf stellte und um Ruhe bat.

Naruto und Kiba hörten damit auf, die Blätter festzubinden.

"Ruhe bitte! Es kann noch sein, dass sich im Dorf noch Bewohner befinden, die es geschafft haben, nicht infiziert zu werden, die allerdings nicht raus kommen. Darum wollen wir einen Trupp aus Ninjas zusammenstellen, der das Dorf nach Überlebenden durchsucht. Wenn man aufpasst, sind die Mutierten nicht gefährlich. Man muss nur darauf achten, ihnen nicht zu nahe zu kommen und rechtzeitig an Plätze gelangen, an die sie nicht kommen, wie zum Beispiel Dächer oder ähnliches. Also, würde sich jemand freiwillig dafür melden?"

Absolute Stille folgte auf diese überraschende Aufforderung. Ein paar zögerliche Hände hoben sich.

Auch Naruto zögerte. Er war sich nicht sicher, ob er das tun wollte und konnte. Immerhin war Kakashi-sensei einer der Mutierten in dem Dorf. Was, wenn er ihm begegnete? Was täte er dann?

Er überlegte hin und her. An sich war die Wahrscheinlichkeit, dass er ausgerechnet auf Kakashi-sensei traf, recht gering, und zum anderen brauchten die Bewohner in dem Dorf Hilfe, falls es die Überlebenden denn gab, wobei er sich aber recht sicher war, dass es sie gab.

Schließlich hob er die Hand. Kiba tat es ihm gleich.

Shizune sah über die Menge hinweg und nickte. „Also sind um die 70 Leute bereit, wieder in das Dorf zurückzugehen, um Überlebende zu suchen. Diejenigen, die helfen wollen, bleiben bitte hier, der Rest kann ruhig gehen“

Die Menge zerstreute sich. Die Menschen gingen wieder der Arbeit nach, bei der sie eben unterbrochen wurden, was auch immer es war.

„Danke, dass ihr mithelfen wollt. Wir werden es folgendermaßen machen: Zusammen werden wir zu einem geheimen Tunnel gehen und dort die Chakrabarrikade öffnen. Dann werden wir in Zweierteams die verschiedenen Gebiete Konohas durchsuchen. Ich werde an der Barrikade bleiben, um diejenigen, die jemanden gefunden haben, raus zu lassen. Ich warne euch: Lasst euch nicht verletzen. Wer verletzt ist, kann leider nicht raus gelassen werden. Er wäre eine zu große Gefahr für uns und den Rest der Welt. Darum sollten nur diejenigen mitkommen, die sich sicher sind, dass sie es schaffen können und die im schlimmsten Fall auch in Konoha bleiben. Wer sich dessen nicht gewachsen sieht, sollte gehen.“

Kurzes schweigen. Dann ging einer, noch einer und wieder eine.

Naruto wurde leicht nervös. Im Dorf bleiben, wenn man verletzt ist, wie? Nicht gerade ein verlockendes Angebot… Aber die Leute im Dorf brauchten sie und hofften sicher schon auf ihre Hilfe! Wenn sie nicht halfen, wer dann? Darum blieb er stehen.

Shizune wartete zirka zehn Minuten lang. „OK, ich würde sagen, dann gehen wir mal los!“, sagte sie nach der verstrichenen Zeit, stieg von ihrem Podest runter und ging voran aus dem Lager heraus, zusammen mit den 30 Helfern, die übrig geblieben waren.

Tja, das war‘s dann erst einmal mit dem Bau ihres Häuschens. Das musste wohl warten.

Die Infektion

Sie machten sich gemeinsam durch den Tunnel auf den Weg zum Dorf. Das war das erste Mal, dass Naruto durch einen der geheimen Wege ging. Bisher war das noch nicht nötig gewesen. Er hatte sich erhofft, diese Wege unter besseren Umständen kennen zu lernen, Umstände, bei denen es nicht gerade um ihr Leben ging. Aber was erwartete er auch als Ninja, der ständig um sein Leben zu bangen hatte?

Vor ihnen erschien eine nahezu unsichtbare Wand, bestehend aus Chakra. Sie war zwar kaum zu sehen, jedoch sah das, was zu sehen war, sehr stabil aus.

Shizune wandte sich ihrem Gefolge zu und wartete darauf, dass alle nah genug dran waren. „Ich erkläre euch jetzt das weitere Vorgehen, also hört mir gut zu! Ich werde euch gleich in das Dorf lassen und die Barrikade dann wieder aufbauen. Da es vorkommen kann, dass dieser Tunnel irgendwann von Mutierten verstopft ist, so dass ihr nicht zu mir durchkommen könnt, werde ich an den drei nächsten auch jeweils einen meiner Kagebunshins aufstellen, damit ihr zur Not auch durch diese hinausgelangt.

Ihr werdet, wie schon gesagt, in Zweierteams das Dorf durchsuchen. Findet ihr einen Überlebenden, bei dem ihr sicher seid, dass er nicht infiziert ist, bringt ihn zu einem der Geheimtunnel, in dem ich bin, damit wir ihn aus der Gefahrenzone rausholen können. Wenn die Sonne untergeht kommt alle her. Ich lasse euch dann raus. In der Nacht ist es zu gefährlich. Also sorgt dafür, dass ihr spätestens bei Sonnenuntergang in einem passierbaren Tunnel seid und ich euch rausholen kann. Ansonsten…

Tja, ich werde euch dann Mal rein lassen.“

„Ansonsten müssen wir sehen, wie wir klar kommen, schon klar“, beendete Naruto den Satz in seinen Gedanken.

Shizune teilte jedem Zweierteam einen Teil von Konoha zu, erklärte ihnen noch schnell, wo die anderen Tunnel zu finden waren und machte dann die Barriere auf. Sie gingen weiter durch den Tunnel, bis sie zu dessen Ausgang kamen, wo sie sich dann in alle Richtungen wandten und sich aufteilten, je nachdem, welches Gebiet ihnen zugeteilt wurde.

Naruto und Kiba wurde ein Wohnviertel zugeteilt und waren nun auf dem Weg zu diesem. Sie Bewegten sich auf den Dächern fort, da es dort am sichersten war. Immerhin waren die Mutierten nicht gerade körperlich fit.

In den Wohnvierteln war die Wahrscheinlichkeit, dass es jemanden gab, der überlebt hatte, recht groß. Sie hielten nach Nachrichten, Hilfesignalen- oder rufen oder ungewöhnliche Wohnungen Ausschau. Es konnte ja sein, dass sich jemand in einer Wohnung oder einem Zimmer verschanzt hatte, um nicht angegriffen zu werden. Die Hoffnung dazu bestand.
 

Eine Stunde verging, ohne dass etwas passierte oder sie auf jemanden trafen. Nicht einmal einem Mutierten waren sie begegnet. Sie waren so vorsichtig wie sie konnten, um ja nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es könnte sie eventuell nur in Schwierigkeiten bringen.

„Es sieht nicht besonders gut aus“, gab Kiba zu bedenken. Sie saßen auf einem Dach und ruhten sich etwas aus. „Bisher ist uns noch überhaupt niemand begegnet! So als wäre hier nichts… Und die Wohnungen und Häuser sehen auch so aus, als sei hier niemand.“

„Das heißt ja nicht, dass hier auch wirklich niemand ist.“ Naruto sah sich nochmal um. Er wollte einfach noch nicht auch nur im Entferntesten aufgeben. Dazu war es noch zu früh. Ein großer Teil des Gebietes lag noch vor ihnen. Irgendjemand musste da doch einfach sein! Daran wollte er glauben. Und das tat er auch.

Kiba sah zu ihm. „Ja, du hast recht. Aber zu viel Zeit bleibt uns heute nicht mehr. Die Sonne geht schon ganz langsam unter. Ich denke, so um die zwei Stunden müssten wir noch haben, dann müssen wir uns aber auch schon auf den Weg zurück begeben, damit wir wirklich raus kommen. Ich habe nämlich keine Lust, die Nacht hier drinnen eingesperrt zu verbringen.“

„Diejenigen, die nichts von uns wissen, müssen das tun…“ Naruto taten die Überlebenden Leid. Sie mussten hier ums nackte Überleben kämpfen, waren hier eingesperrt, hatten sicher keine Hoffnung auf Rettung, obwohl sie doch so nahe war… Wenn sie doch nur wüssten, wo sie waren! Wenn man ihnen mitteilen könnte, dass sie da waren, einen sicheren Treffpunkt oder so etwas in der Art, damit sie wissen, wann sie dort auf Rettung hoffen können…

Doch das hatten sie nicht. Sie wussten es schlicht und ergreifend nicht. Und deshalb mussten sie weiter suchen.

Naruto sprang schwungvoll auf die Beine. „Aber du hast Recht. Ich habe auch keine Lust, die Nacht hier zwischen diesen Mutierten zu verbringen. Wir sollten keine Zeit verschwenden und weiter suchen, nicht wahr?“ Und schon lief er weiter.

„Hey!“, rief Kiba ihm hinterher. „Dieser Hitzkopf.“ Auch er stand nun langsam auf und folgte Naruto dann.
 

Eine weitere Stunde verging. Doch nicht ganz so wie die vorherige. Diesmal trafen sie auf Lebewesen, wenn man sie als diese bezeichnen konnte.

Je weiter sie zum Stadtrand kamen, desto mehr schienen es zu werden. Scheinbar erhofften sie sich immer noch, nach draußen zu gelangen, so wie jene, als der kleine Trupp vor dem Tor von Tsunade abgefangen wurde. Oder sie dachten immer noch, sie wären da draußen und wollten zu ihrem Futter.

Was es auch war, es erschwerte ihre Suche, da sie nun erst recht aufpassen mussten.

Einmal hatte Naruto nicht ganz aufgepasst und ein kleines Kieselchen war das Dach, über das sie sich bewegten, hinunter gekullert und auf den Boden gefallen.

Sofort wandten sich alle umstehenden Mutierten zu ihnen um und schlurften auf das Haus zu, auf dem sie sich in dem Moment befanden.

Und sie sahen schrecklich aus.

Ihre Haut sah alt und verfault aus, als ob sie schon seit zweihundert Jahren lebten und die Haut jederzeit von den Knochen fallen würde. Es wunderte sie, dass sie überhaupt noch da war.

Die Augen waren leer und Gläsern, ohne Leben. Sie starrten vor sich hin, auf nichts bestimmtes, als würden sie damit nicht richtig sehen können, als verließen sie sich eher auf ihr Gehör als auf ihre Augen.

Die Kleidung war zerfetzt, die Haare zerzaust, zum Teil auch herausgerissen, wahrscheinlich bei einem Kampf ums überleben, um nicht infiziert zu werden, scheinbar ohne Erfolg.

Die Münder sinnlos geöffnet, sabbernd, in der Hoffnung, schnell etwas zwischen die Zähne zu bekommen. In der Hoffnung, das Geräusch würde ihnen Beute verraten.

Überall schmutzig, da Hygiene sie nicht interessierte.

Schlurfend kamen sie auf das Geräusch zu, nicht mehr fähig, sich richtig zu Bewegen, da ihnen dazu die Energie nicht reichte. Sie mussten immerhin so lange durchhalten, bis sie an ihr Fressen kamen. Hier und da brach einer zusammen und wurde von dem Rest, der folgte, niedergetrampelt, als wäre da nichts. Kein moralisches Gefühl, gar keine Gefühle. Sie spürten nicht einmal Schmerz, hatte Tsunade gesagt. Ob sie es wohl überhaupt merken, wenn sie getötet wurden?

Die ankommende Horde versammelte sich an der Hauswand, an dieser kratzend, als könnten sie sie dadurch erklimmen, ohne das wirklich zu können, den Blick nach oben gerichtet, die Zähne zeigend. Sie wollten sie, das sah man ihnen an. Sie wollten sie fressen, zerfleischen, sich von ihnen ernähren, um zu überleben.

Naruto starrte fassungslos auf sie hinunter. Sie kannten nur den direkten Weg. Ihnen war nicht klar, dass es eine Treppe im inneren gab, die zu ihnen rauf führte, womit sie sie packen konnten. Dazu waren sie nicht fähig. Was für ein schrecklicher Zustand das doch war…

„Naruto, komm, wir müssen weiter, beachte die einfach nicht.“ Kiba zog ihn vom Rand zurück, damit er die Mutierten nicht mehr sehen konnte. „Wir haben keine Zeit für so etwas. Wir müssen weiter, schon vergessen?“

„Nein, habe ich nicht. Du hast recht…“ Naruto sah noch einmal kurz runter zu den Mutierten, dann rannten die Beiden weiter über die Dächer, auf der Suche nach Überlebenden.
 

Lange mussten sie nicht mehr suchen, um endlich Erfolg zu haben.

Sie sprangen gerade über eine Gasse hinweg als Naruto abrupt abbremste. „Stopp!“ rief er Kiba hinterher, der schon zwei Häuser weiter war. Naruto wandte sich sofort um und rannte zurück.

„Was ist denn Naruto?“, rief Kiba ihm zu nachdem er sich umgedreht hatte.

Naruto ging zurück zur Gasse. „Ich habe da jemanden gese-“

„Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiikkkkkk!!!!!“, kam es genau in dem Moment aus der Gasse.

Er zuckte zusammen. Er wusste doch, dass er da etwas gesehen hatte! Sofort war er am Rand des Daches und sah hinunter.

„Geh weg von mir!“, schrie das kleine Mädchen schrill und drückte sich ängstlich gegen die Wand hinter ihr. Sie war in einer Sackgasse gefangen. Dem Mädchen standen die Tränen in den Augen und sie presste ihren Teddy fest an ich, als wäre er das einzige, was ihr noch blieb. „Lass mich und Schom in Ruhe!“ Nun flossen wirklich die Tränen.

Nur ein paar Meter vor ihr entfernt kam ein Mutierter direkt auf sie zu. Naruto konnte nicht genau erkennen, wer das war, er wusste nur, dass es ein Ninja war, da die Person die typische Weste und ein Stirnband trug. Aber das hatte in diesem Zustand nicht zu sagen.

Der Mutierte hatte schon seine Hand ausgestreckt und schnappte schon förmlich nach dem Mädchen.

Die Kleine presste den Teddy noch mehr an sich und kniff die Augen zu, so als sähe der Mutierte sie nicht, weil sie ihn ja nicht sehen konnte und alles gut werden würde.

Schnell zückte Naruto sein Kunai, sprang runter zwischen den Mutierten und dem Mädchen, schnitt dem Mutierten die Hand ab, mit der er nach der Kleinen griff und trat ihn dann von sich weg.

Blut spritzte nur so um sich. Die Hand landete direkt vor seinen Füßen, zuckte noch kurz und erschlaffte dann. Der Mutierte gab ein überraschtes Stöhnen von sich und fiel zu Boden. Ein Teil des Blutes landete auf Narutos Jacke und seiner Hose. Im Gesicht zum Glück gar nicht.

Hinter ihm landete Kiba, der sich neben das Mädchen hockte. „Hey, keine Sorge, er tut dir nichts mehr“, meinte er beruhigend.

Das Mädchen öffnete erst ein Auge, dann ein zweites und sah verwirrt zu Kiba, dann zu Naruto. „Ihr seid keine von denen… oder?“, fragte sie halb überrascht, halb freudig.

Kiba antwortete mit einem Lächeln. „Nein, sind wir nicht. Wir bringen dich hier weg.“ Er hob sie vorsichtig hoch, sie wehrte sich nicht.

„Ich wusste, dass ihr kommt“, meinte sie fröhlich. „Ich wusste es einfach. Darum haben Schom und ich durchgehalten. Aber er ist hier runtergefallen und ich konnte ihn ja nicht einfach hier liegen lassen. Darum wollte ich ihn retten. Ich habe ja sonst niemanden mehr außer ihn…“

Naruto hatte über die Schulter hinweg zugesehen. Genau für so etwas lohnte es sich, zu suchen. Und wenn es nur ein einziger Mensch war, den sie damit retteten.

Scheinbar hatte die Kleine keine Mutter und keinen Vater mehr, sie waren sicher zu Mutierten oder von ihnen aufgefressen worden. Egal was es war, auf jeden Fall war sie alleine gewesen. Lange hätte sie nicht mehr überlebt.

Nun sah Naruto wieder zu dem Mutierten, der sich mühselig aufrichtete, um erneut anzugreifen. Als Naruto erkannte, wer das denn war, erstarrte er. Das konnte er kaum glauben. Vor ihm war genau die Person, der er in diesem Zustand am wenigsten Begegnen wollte. Er schloss und öffnete noch einmal die Augen, um sich sicher zu sein.

Der Mutierte stand inzwischen wieder und war auf dem Weg zum Blondschopf.

Naruto war zwar darauf gefasst gewesen, ihn so zu sehen, doch es machte den Anblick dadurch nicht besser.

Sein Sensei Kakashi schlurfte geradewegs auf ihn zu und Naruto stand immer noch wie zu einer Steinsäule erstarrt da. Er sah genauso schrecklich aus wie die anderen. Er war völlig entstellt, aber man konnte noch gerade so erkennen, wen er dargestellt hatte, als er noch ein richtiger Mensch war. Außerdem war sein Stirnband über das linke Auge gelegt, ein Zeichen, welches Kakashi-Sensei unverkennbar machte.

Kiba riss ihn wieder in die Welt zurück. „Naruto, steh da nicht so rum, los, lass uns verschwinden!“ Er sprang hoch auf das Dach, um sich und vor allem das Mädchen in Sicherheit zu bringen.

Naruto schüttelte den Kopf, um ihn von seinen Gedanken frei zu bekommen. „Ja, du hast recht!“ Auch er wollte gerade springen, sich auf das Dach retten und das Mädchen in Sicherheit bringen, als jemand sein Fußgelenk packte. Erschrocken sah er runter.

Kakashi-Sensei war vor ihn zu Boden gefallen und hielt sein Fußgelenk mit der noch vorhandenen Hand fest. In dem Moment, in dem Naruto hinunter sah, ehe er reagieren konnte, biss sein Sensei zu.

Ein Schmerz durchfuhr die Stelle, an der zugebissen wurde. Naruto riss sich zusammen, um nicht loszuschreien. Die Stelle, in die sich die Zähne von Kakashi-Sensei bohrten, brannte höllisch. Nachdem der erste Schock vorbei war, sah er hinunter. Gierig versuchte sein Sensei, ihm das Stück Fleisch von den Knochen zu reißen. Zu diesem Zweck biss er immer mehr zu, es tat immer mehr weh. Blut strömte aus der Wunde raus, floss in Kakashi-Senseis Mund. Dessen Speichel wiederum floss in Narutos Blut. Das war sehr schlecht.

„Naruto!“, rief Kiba geschockt von oben.

Naruto sah hoch. „Lauf weg! Bring das Mädchen hier weg! Ich… komme schon klar!“ Damit schrieb er zwar sein Todesurteil, aber er konnte so ja sowieso nicht raus… Er war nun infiziert.

Er wandte sich wieder von Kiba ab und sah zu Kakashi, dessen Biss immer kräftiger wurde. Naruto hob das Kunai, zögerte. Tsunade versuchte immer noch, ein Gegenmittel herzustellen… Da konnte er doch nicht einfach…

Er drehte das Kunai um und schlug mit der stumpfen Seite mit dem Ring zu, so heftig er konnte. Kakashi-Sensei stöhnte und ließ locker.

Diese Gelegenheit nutzte der Ninja, riss sich von ihm los und sprang sofort hoch. Keuchend setzte er sich aufs Dach. Kiba war nicht mehr zu sehen. Er brachte wohl die Kleine in Sicherheit, so wie er es auch sollte.

Und Naruto, er war jetzt infiziert. Er sah auf seine Wunde. Der Biss blutete stark und brannte immer noch, zwar nicht so viel wie vorher, aber trotzdem tat es noch etwas weh. Das Fleisch war teilweise weit abgerissen.

Er riss sich einen Ärmel von seiner sowieso schon kaputten Jacke ab und machte sich daraus einen improvisorischen Verband um seine Wunde, damit diese weniger blutete und zusammengehalten wurde. So konnte sie sich eventuell noch regenerieren und zusammenwachsen.

Damit fertig seufzte er. Es war vorbei. Jetzt war er auch infiziert. Wie lange es wohl dauerte, bis er wie die richtig Mutierten war? Bis er keinen Willen mehr hatte, keine Erinnerung an früher? Bis er auch nur noch Überleben wollte, alles und jeden, der dafür zu sterben hatte, umbrachte, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein?

Er hatte keine Ahnung. Er wusste nur, dass es irgendwann so sein würde. Und er nichts dagegen tun konnte. Diesmal half ihm noch nicht einmal sein Wille dagegen, nicht einmal Kyuubi. Dagegen konnte sicher nichts und niemand etwas tun.

Außer Tsunade, wenn sie denn das Gegenmittel fand.

Das Mädchen

Naruto hatte keine Ahnung, was er jetzt machen sollte.

Mit der Aktion eben hatte er quasi sein Todesurteil unterschrieben. Warum hatte er Kiba nur weggeschickt? Warum war dieser dann einfach gegangen? Ob er wohl gezögert hatte? Oder war er sogar froh, dass Naruto ihn weggeschickt hatte? Konnte Kiba so jetzt ohne schlechtes Gewissen weiter leben, wenn er stürbe?

„Schluss jetzt damit!“, ermahnte er sich selbst. Es brachte nichts, weiter darüber nachzudenken. Kiba war weg. So war es eben. Dieser brachte das Mädchen, das endlich froh war, gerettet worden zu sein, in Sicherheit, so wie es ihre Aufgabe war.

Und er wurde alleine zurückgelassen. Infiziert, unter den Mutierten, allein. Was sollte er nur machen?
 

Er musste sich jetzt schleunigst überlegen, was er machen sollte. Naruto krabbelte zum Rand, den Schmerz im Fuß ignorierend, und sah hinunter in die Gasse zu Kakashi-Sensei.

Der mutierte Sensei lag regungslos am Boden. Aus der Hand floss immer noch ein Blutrinnsal und vergrößerte die Blutlache an der Stelle. Ob er wohl tot war?

Nein, das konnte ja eigentlich nicht sein. Tsunade-Obaachan meinte was von verbrennen oder den Kopf abschlagen. Das war sicher nicht gleichberechtigt mit Hand abschlagen und ihn dann verbluten lassen. Zumindest meinte er das. Sicher war er sich nicht. Außerdem wusste er auch nicht, in wie weit Tsunade-Obaachan ihre Theorie überprüft hatte. Er hatte es ja noch nicht ausprobiert.

Naruto schüttelte den Kopf, um diesen grässlichen Gedanken wegzuscheuchen. Nein, er musste jetzt weiter nachdenken. Über das, was jetzt weiter zu tun war.

Darum entfernte er sich wieder von der Gasse und setzte sich mit der geringsten möglichen Belastung für seinen verletzten Fuß hin.

Nun, eine Möglichkeit, was er machen konnte, war, zu versuchen, rauszukommen. Er konnte die Wunde sicher gut und geschickt verstecken und einfach so tun, als hätte Kakashi-Sensei ihn nicht getroffen. Ihn nicht gebissen und somit infiziert. Der Ärmel sei dann bei dem Kampf gegen ihn abgegangen, das Blut sei von Kakashi-Sensei. Ja, damit würde er bestimmt durchkommen. Immerhin war Kiba nicht lange genug geblieben, um sich sicher sein zu können, dass Naruto wirklich getroffen wurde.

Doch schon während diese Gedanken ihm kamen schüttelte er innerlich den Kopf. Nein. Das war zu gefährlich. Damit brächte er nur die anderen in Gefahr. So hatte es Shizune auch gesagt, oder? Wer getroffen wurde, müsse im Dorf bleiben, damit nicht auch noch das Lager und die Außenwelt dem Untergang geweiht waren. Denn wenn er mitten im Lager mutieren würde, würde er entweder weitere Menschen anstecken oder sie würden ihn einfach töten, wenn sie es schafften. Keine der beiden Möglichkeiten war sehr verlockend.

Aber er wollte auch nicht einfach darauf warten, zu mutieren. Er musste jetzt darauf hoffen, dass Tsunade-Obaachan schnell genug das Gegenmittel fand. Sie schaffte das sicher, also gab es keinen Grund zur Sorge. Bis zu seiner Rettung sollte er etwas Sinnvolleres tun als da rumzusitzen!

Und er wusste auch, was er zu allererst zu tun hatte. Auch wenn sich das in Zukunft vielleicht als schlechter Schachzug herausstellte, konnte er einfach nicht anders.

Er riss sich seinen zweiten Ärmel ab und sah noch einmal in die Gasse, wo er Kakashi-Sensei ‘bekämpft‘ hatte. Dieser lag immer noch bewusstlos und leicht blutend am Boden. Ob die Wunde wohl überhaupt aufhörte zu bluten?

Naruto sprang vor ihn, hockte sich hin und verband den Armstumpf. Ja, Kakashi-Sensei war im Moment ein Mutierter und ja, er hatte ihn angegriffen und somit auch infiziert, aber es war immer noch irgendwie sein Sensei, zumindest tief in seinem Inneren, in seinem richtigen Bewusstsein, und er wusste es im Moment einfach nicht. Kakashi-Sensei konnte ja nicht dafür, dass er ihn angegriffen hatte. Es war sein neuer Instinkt, der Naruto angegriffen hatte.

Gerade als Naruto fertig mit der Behandlung war stöhnte Kakashi-Sensei auf und war dabei, aufzuwachen. Darum sprang Naruto weg, ehe er dazu gezwungen war, ihm andere Körperteile abzuschneiden.

Auf dem Dach stehend sah der Ninja zum Horizont. Von der Sonnte war nur noch ein kleiner Teil zu erkennen, der das Dorf in rotes Licht tauchte, so dass es an eine blutige Landschaft erinnerte. Was es im Moment auch sicherlich war.

„Es wird bald Nacht… Ich sollte mir einen Platz zum übernachten suchen.“

Zuerst wollte er es bei seiner Wohnung versuchen. Theoretisch müsste die Wohnung ja frei sein, zumindest wenn niemand eingebrochen und die Wohnung besetzt hatte. Und wenn die Wohnung tatsächlich noch frei war, dann wäre auch seine Versorgung, zumindest zuerst und so lange er diese benötigte, gesichert.

Naruto sprang auf und bereute es sofort, weil er seinen verletzten Fuß damit wieder belastete und ein Schmerz von diesem aus durch den Körper fuhr. „Scheiß Biss“, fluchte er murmelnd und mit vom Schmerz verzerrtem Gesicht. Den hätte er beinahe schon vergessen.
 

Zum Glück war die Wohnung nicht allzu weit weg. Innerhalb von 10 Minuten war er da. Aber trotz der geringen Distanz war er ausgelaugt und fertig, als er ankam. Der Virus oder was auch immer es war, das da jetzt in seinem Körper rumschwirrte, machte sich langsam bemerkbar. Das ging überraschend schnell. Oder bildete er sich das einfach nur ein?

Hieß das dann auch, dass er schnell mutierte? Schnell schüttelte er den Kopf. Der Gedanke sollte verschwinden. Jetzt würde er erst einmal die Nacht durchhalten und am nächsten Tag dann weiter sehen. Mehr konnte er ja kaum tun. In der Nacht war es zu gefährlich, wen zu suchen. Da konnte er nicht gut genug sehen, um eventuell wen zu erkennen.

Also schloss er die Tür auf. Er wollte gerade die Tür öffnen als er im Inneren ein Geräusch hörte. Sofort hielt er inne. Da war jemand drin, das hatte er ja nur zu deutlich gehört. Es hatte sich so angehört wie ein Topf, der zu Boden gefallen war. Nur… war es ein Mensch, der sich in seiner Wohnung Schutz gesucht hat oder ein Mutierter, der sich darin verirrt hat?

Er schluckte schwer und nahm ein Kunai zur Hand. Die Andere war immer noch auf der Türklinke. Er atmete tief durch.

Dann stieß er die Tür mit einem Ruck auf, das Kunai auf das Wohnungsinnere gerichtet. Im Inneren war es recht dunkel. Die Fenster waren mit Holzplatten zugenagelt, so dass durch diese nur durch die Schlitze, die nicht bedeckt wurden, Licht hineinfiel. Die einfallenden Lichtstrahlen machten den aufwirbelnden Staub sichtbar. Die Lampen waren ausgeschaltet. Entweder als Vorsichtsmaßnahme, damit niemand merkte, dass jemand hier war, oder weil dem Mutierten die Helligkeit egal war und er das Licht nicht brauchte.

„Ist hier jemand?“, meinte Naruto laut in die Stille hinein. Er scannte die Wohnung weiter mit seinen Augen ab. Hier schien auf jeden Fall schon mindestens ein Kampf stattgefunden zu haben. Auf dem Boden konnte er Blutlachen erkennen, die verschieden groß waren und verschieden alt zu sein schienen. Auch an den Wänden und den Möbeln waren Blutflecken und Spritzer zu sehen. Es sah nach einem Massenmordschauplatz oder einem Kriegsplatz aus, nur dass die Leichen dazu fehlten. Die Frage war nur: Hat der Kämpfer überlebt oder die Mutierten? Wessen Blut war das überall? Das konnte Naruto auf Grundlage der vorhandenen Hinweise nicht sagen.

Plötzlich kam eine Stimme aus dem Wohnzimmer. Die Person schien um die Ecke zu stehen, so dass er sie nicht sehen konnte. „Wer ist da?“

„Also ist es ein nicht mutierter Mensch, der sich hier verbarrikadiert hat“, dachte er sich als er die noch recht jung klingende, weibliche Stimme vernahm.

„Ich bin der Besitzer dieser Wohnung und bin hier, um die Nacht hier zu verbringen.“ Der Überraschungsninja wagte einen Schritt in die Wohnung hinein, den Blick die ganze Zeit auf die Ecke gerichtet, hinter der sich die Person befand.. „Da es meine Wohnung ist, weiß ich, dass hier an sich Platz ist und mir ein gewisser Vorrat an Nahrung zur Verfügung steht.“

Schweigen von beiden Seiten. „Hallo, bist du noch da?“, erkundigte sich Naruto und schloss die Tür. Er hatte nicht das Gefühl, dass er etwas zu befürchten hatte. Sie war jemand, der Überleben wollte, er war jemand, der Überleben wollte. Warum sollten sie sich dann nicht zusammenschließen? Zusammen ließ es sich besser Überleben als alleine… Mal abgesehen davon, dass man dann wenigstens Gesellschaft besaß, die einen nicht auffressen wollte.

„Du… bist also Naruto Uzumaki?“, zögerte die Stimme.

Überrascht sah Naruto zu ihr. Sie kannte ihn? Aber… die Stimme kam ihm nicht im Entferntesten bekannt vor… Woher kannte sie ihn dann?

„Ja… ja, genau der bin ich. Woher weißt du das?“

„Ich hab’s auf dem Briefkasten gelesen.“

Dong. Natürlich… und einen Augenblick lang hatte er gedacht, er wäre so etwas wie eine kleine Berühmtheit, die einige auch so kannten. Aber nein, nichts dergleichen… Der Briefkasten, wo sein Name war. Ja klar…

Die Stimme kicherte. „Nein, das war ein Witz.“ Nun trat jemand um die Ecke und stellte sich so hin, dass die Person ihn und er die Person sehen konnte.

Wie schon von ihm vermutet war es ein junges Mädchen, vielleicht acht oder neun Jahre alt, das langes, blondes Haar hatte. Sie sah recht gepflegt aus, wenn man bedenkt, wie es da aussah. So, als wäre sie die ganze Zeit in Sicherheit gewesen und hatte nicht abhauen oder kämpfen müssen. „Ja, klar, da stand zwar dein Name, aber erstens stand da nur der Nachname und zweitens weiß ich das, weil ich das Bild auf der Fensterbank gesehen habe.“

„Das Bild auf der Fensterbank?“ Naruto sah zu der eben genannten Fensterbank. Dort stand direkt neben der allmählich eingehenden Blume, die er `Uki´ getauft hatte und die dringend Wasser notwendig hatte, das Bild von Team 7, welches sie mal haben machen lassen. Es schien ihm eine halbe Ewigkeit her zu sein, seit sie es gemacht hatten…

Er sah wieder zu dem Mädchen. „Und wegen dem Bild wusstest du, wer ich bin?“

„Vom Bild her wusste ich, dass wirklich du hier lebst. Da steht ja nur `Uzumaki´ auf dem Briefkasten drauf, hätte ja so noch jeder sein können! Aber als ich dann das Bild sah wusste ich, dass du es bist und habe mich voll gefreut! Ich finde dich nämlich toll!“ Strahlend sah sie ihn an. Mit diesen Augen sah sie richtig süß aus.

Konnte das wirklich wahr sein? Wenn das Mädel es so meinte, wie sie es sagte, dann… Dann war sie ein Fan von ihm? „Darf man fragen warum das so ist?“, fragte er leicht zögernd nach. Er freute sich richtig- neben dem Konohamaruteam- einen Fan zu haben, aber er wusste nicht so recht, womit er sich das denn verdient hätte.

„Weil du ein toller Ninja wirst! Du wirst mal das Dorf retten und das finde ich richtig toll.“

Naruto starrte die Unbekannte ungläubig an. „Ich werde mal das Dorf retten? Ooookkk… Und warum bist du dir da so sicher bei?“ Nette Geschichte von ihr. Es hörte sich fast so an, als könnte sie in die Zukunft sehen! Das wäre echt ein guter Witz.

„Ich kann in die Zukunft sehen.“

„…“ Konnte die jetzt auch noch Gedanken lesen? „Ja klar und ich bin eine Werbefigur für Coca Cola. In die Zukunft sehen? Natürlich. Wie kommst du nur drauf, dass ich dir das glaube?“
 

Tja, würde unser Freund den ersten Shippuuden-Kinofilm zu ihm kennen könnte er das vielleicht glauben… Kennt er aber nicht.
 

Das Mädchen pustete ihre Wangen auf und verschränkte ihre Arme beleidigt. „Ich kann das wirklich! So etwas nennt man ‘Visionen‘. Hast du davon etwa noch nie was gehört?“

Naruto sah sie an und dachte nach. Visionen… In die Zukunft sehen… etwas vorhersagen… etwas prophezeien…

„Nö, noch nie von so etwas gehört“, antwortete er nach einer ganzen Weile, wobei er sich nicht so sicher war, ob das stimmte. Irgendwas rührte sich bei dem Wort in seinem Kopf, aber er konnte es nichts zuordnen. „Aber sag mir jetzt erst mal, wer DU denn bitte schön bist. Du laberst hier was von in die Zukunft sehen und so was aber deinen Namen hast du mir noch nicht verraten.“

„Oh, sorry. Ich bin Masako Todei. Und wie es ausschaut müssen wir erst einmal eine Weile miteinander klarkommen.“

„Ach, müssen wir?“

„Ja! Immerhin sind wir beide hier im Dorf gefangen, oder? Da sollte man zusammenhalten, damit wir beide überleben!“

Gefangen im Dorf… ja… „Naja, ich werde hier weiter bleiben, das stimmt, aber du kannst, wenn du Glück hast, morgen hier abhauen.“

„Wie meinst du das?“

„Wenn du in die Zukunft sehen kannst dann müsstest du das doch eigentlich wissen“, erwiderte der Blondschopf mit nach oben gezogener Augenbraue.

„Visionen habe ich nur von bestimmten Zeitpunkten und von bestimmten Orten und Personen. Ich kann nicht bestimmt, was ich wann sehe und wann genau diese Vision eintritt. Darum habe ich keine Ahnung, wovon du redest.“

„… Natürlich…“

„Pöh, dann glaub mir halt nicht“, schmollte Masako mit weiterhin verschränkten Armen. „Wirst schon noch sehen, was du davon hast!“

„Jaja, ist gut.“ Er musterte sie etwas genauer, denn ihm war etwas an ihrem Arm aufgefallen. Sie trug ein T-Shirt mit etwas längeren Ärmeln, darum war ihm das nicht sofort aufgefallen. Aber ein Ärmel ist etwas hochgerutscht und jetzt konnte er es sehen. „Aber sag mal… wurdest du verletzt?“

„Verletzt?“ Sie sah zum Ninja, dann zu ihrer Wunde und wieder zu Naruto. „Ja, ich habe mir an einer scharfen Kante den Arm aufgeschlitzt. Aber ist weniger schlimm. Es tut nicht weh“, antwortete sie mit einem Lächeln. „Ich habe sofort was drum gemacht, damit es nicht mehr blutet.“

Kinder waren leicht umzustimmen. Sie schien richtig stolz darauf zu sein, es selbst geschafft zu haben.

Er wusste zwar nicht, ob es stimmte, was sie sagte, ob sie sich wirklich nur verletzt hatte oder ein Mutierter ihr das angetan hatte, aber im Grund war es auch egal. Immerhin war er schon infiziert.

„So, jetzt ist es aber spät. Morgen kannst du rausgehen, da sollten wir so früh wie möglich los. Ich habe nämlich keine Ahnung, wann die Anderen kommen, um wieder hier zu suchen.“ „Und ob sie überhaupt kommen“, dachte Naruto sich noch dazu. Wer wusste schon, ob sie denn wirklich nochmal dahin kamen?

„Warum denn jetzt eigentlich nur ich? Komm doch dann mit raus. Dann bist du auch gerettet!“ Masako sah ihn erwartungsvoll an.

Naruto lächelte nur matt. „Ich… bleibe hier, um noch nach weiteren Leuten zu suchen, die noch am Leben sind, wie du und ich. Und weil ich so entschlossen bin bleibe ich ganz hier.“ Er konnte ihr nicht sagen, dass er verletzt war. Einmal hätte sie dann Angst vor ihm und würde sicher nicht mit ihm zum Treffpunkt kommen und zweitens konnte sie das sicher sowieso noch nicht verstehen. Naja, sie hätte zumindest Angst, wenn sie wusste, was so eine Verletzung bewirken konnte.

Masako strahlte ihn an. „Wie ein richtiger Held!“
 

Inzwischen war es mitten in der Nacht. Oder schon fast morgen. Auf jeden Fall war es noch dunkel.

Masako schlief friedlich in Narutos Bett.

Dieser allerdings war wach. Er lag in einem Futon, die Hände unter dem Kopf gelegt, und starrte an die Decke. Er hatte versucht, einzuschlafen, aber er konnte nicht.

Nicht, weil verschiedene Gedanken durch seinen Kopf schwirrten und er darüber nachdenken musste. Am Tag wäre an sich genug passiert, um das zu rechtfertigen.

Nicht, weil er verletzt war und deswegen Schmerzen hatte. Er hatte deswegen eigentlich gar keine Schmerzen mehr. Er spürte die Verletzung kaum noch, nur, wenn er ungünstig auftrat oder darauf lag. Jedoch hatte sich um die Verletzung herum ein komischer, grauer Fleck gebildet. Das machte ihn schon sorgen, aber das schien sich nur langsam auszubreiten.

Nicht, weil Masako bald weg sein würde und er wieder alleine war. Er wollte lieber, dass sie in Sicherheit war, als dass sie weiter in dem versuchten Dorf bleiben musste. Genau das hatte er sich doch gesagt, oder? Er wollte Menschen suchen, die er rausbringen konnte. Und darum tat er das dann auch.

Nein, er schlief nicht, weil er einfach nicht einschlafen konnte. Das war alles. Er war kein Stückchen müde. Er wollte und konnte auch nicht schlafen. Nachdem er das nach zwei Stunden bemerkte, in denen er versucht hatte, einzuschlafen, dachte er sich, es hätte keinen Sinn mehr und versuchte es nicht weiter.

Er lag da, die Decke beobachtend, und dachte darüber nach, was er denn so noch tun sollte, solange er noch in der Lage dazu war, klar zu denken.

Er hatte sich ja vorgenommen, die Leute zu suchen, die noch nicht mutiert waren. Und er hatte jetzt erst einmal Masako gefunden. Die würde er dann am nächsten Tag zu einem der Tunnel bringen, die Shizune ihnen genannt hatte. Hoffentlich waren sie dann auch wieder da… Er wusste ja nicht, wie erfolgreich die Suche war und ob sie noch weiter suchen wollten.

Und wenn sie nicht da waren… Tja, dann würde er Masako ja nicht einfach alleine lassen können. Dann würde er mit ihr zusammen wo hingehen. In der Wohnung lassen konnte er sie auch nicht, weil hier an sich jederzeit ein Mutierter reinkommen konnte. Das war zu gefährlich alleine.

Aber… wenn er bei ihr wäre, wenn er mutierte? Was dann? Er wusste ja nicht, wann, wie und ob er denn mutierte. Ob er nicht gerettet werden konnte. Aber wenn er mutierte… Ja, würde er dann Masako angreifen und somit auch infizieren? Das konnte er so nicht sagen. Er wusste ja nicht, was er tat, wenn er mutierte. Er wollte sie nicht infizieren… Er wollte nicht Schuld dran sein, dass sie mutierte, wo sie doch durchhielt. Wobei es wahrscheinlich war, dass er das tat, wenn er zu einem Mutierten wurde.

Genauso wenig wollte er sie aber auch alleine lassen.

„Argh, Naruto, warum denkst du jetzt eigentlich darüber nach?“, fragte er sich dann irgendwann in Gedanken. „Wenn sie gerettet wird von den Anderen musst du dir keine Sorgen darüber machen, dass ihr noch etwas passiert. Also warte das erst einmal ab, dann kannst du weiter über diese Situation nachdenken.“

Er sah auf die Uhr. Es war acht Uhr morgens. So langsam drängte sich die Sonne durch die Schlitze an den Fenstern.

Der Überraschungsninja setze sich auf und streckte sich. Sie waren früh schlafen gegangen, da müsste Masako ausgeschlafen sein. Sie konnten erst was essen und dann langsam zu einem der Tunnel gehen. Es dauerte immerhin, bis sie da ankamen, und er wusste nicht, wann die Anderen da sein würden. Wenn sie denn kamen. Da schadete es nicht, früher da zu sein. So verpassten sie sie auf jeden Fall nicht.

Er schaute zum Bett, neben dem er direkt schlief, um zu sehen, ob Masako schon wach war.

Als er es erkannte, starrte er eine Weile einfach nur auf das Bett. „Aber… wie…?“ Er sprang auf und stellte sich direkt neben das Bett, riss das Kissen und die Decke weg. Aber es war keine Spur von Masako zu sehen. Sie war einfach verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt.

Und er hatte es nicht bemerkt.

Der Tod

Das konnte doch jetzt nicht wahr sein…! Wo war Masako denn hin?

Es konnte doch nicht sein, dass sie einfach gegangen war. Das hätte er doch bemerkt. Er war immerhin die ganze Zeit wach gewesen. Ja gut, er hatte nachgedacht, ja, aber er hätte es ja wohl gemerkt, wenn sie rausgegangen wäre. So abgelenkt war er deswegen nun auch nicht gewesen. Er war immerhin ein Ninja, ein Ninja, der in Zukunft Hokage sein würde, wenn es denn dann noch ein Dorf gab, in dem man Hokage sein konnte.

Zumal hätte sie nur durch die Tür gehen können, denn die Fenster waren ja zugenagelt. Durch die hätte sie nicht rausgehen können.

Trotz alle dem war sie nicht mehr da. Oder war sie so ein geschickter Ninja, dass sie sich an ihm vorbeigeschlichen hat? Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Dann wäre die Frage aber wieso. Wieso hätte sie bitte schön abhauen sollen, wo er sie aus dem Dorf rausbringen konnte? Wo um Gottes Willen wollte sie denn schon hin, in diesem vermaledeiten verfluchten Dorf, wo sie ja scheinbar sonst niemanden hatte, denn sonst hätte sie sich nicht alleine in seiner Wohnung verschanzt?

Während er sich diese Gedanken machte suchte er die Wohnung ab. Er wollte einfach nicht glauben, dass sie nicht mehr da war. Weil es einfach nicht sein konnte. Aber das einzige, was er fand, war sein verschwundener Ramenvorrat. Na toll.

Nach einer halben Stunde des vergebenen Suchens, was in dieser kleinen Wohnung schon sehr lange war und zeigte, wie verzweifelt Naruto in der Hinsicht war, stellte er sich schwer seufzend ins Wohnzimmer und streifte mit dem Blick nochmal über die Wohnung.

Dann würde er Masako nun erst einmal Masako sein lassen und weiter mit seiner sich selbst gegebenen Aufgabe machen. Er konnte schließlich nicht hier weiter rumhocken und warten oder so etwas in der Art auf jemanden, der von selbst abgehauen ist.

Frühstücken tat er nicht, denn er hatte keinen Hunger. Sicher auch eine Nebenwirkung des Virus…
 

Also verließ Naruto seine Wohnung und machte sich auf den Weg, auf die Suche nach weiteren Überlebenden.

Dabei fiel es ihm einigermaßen schwierig, über die Dächer zu springen, weil er seinen linken Fuß kaum noch spürte.

Inzwischen hatte sich der Fleck, der sich um die Wunde ausgebreitet hatte, vergrößert. Und zwar stark vergrößert. Der Fleck nahm nun den gesamten Fuß ein und ging bis zur Mitte des Unterschenkels. Und genau in diesem Bereich spürte er praktisch gar nichts. Es war vergleichbar mit einem eingeschlafenen Fuß, nur schlimmer, weil er ihn ja nicht aufwecken und wieder zum fühlen bringen konnte.

Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl, mit solch einem Fuß laufen zu müssen. Er lief damit, ohne ihn zu spüren. Nicht ganz ungefährlich.

Naruto hatte versucht, dieses Handicap mit Hilfe von Chakra zu neutralisieren. Einfach Chakra im Fuß schmieden und dann anhand dessen spüren, wenn man etwas berührte.

In der Praxis ganz nett gedacht, aber es hatte ein klitzekleines großes Problem gegeben: Er konnte an der Stelle kein Chakra schmieden oder hineinleiten. Es schien, als wäre der Fuß vom Körper getrennt, auch wenn er noch dranhing.

Nach ein wenig hin und hergehen und sich daran gewöhnen ging es einigermaßen. In einem gewissen Tempo konnte er so über die Dächer laufen und Ausschau halten.

Doch das auch nicht allzu lange. Er war sehr schnell aus der Puste. Schon nach 15 Minuten des Suchens musste er eine Pause einlegen. Normalerweise konnte er mit dem benutzten Tempo locker vier bis fünf Stunden durchhalten, bis er überhaupt etwas davon merkte, dass seine Energien anfingen, sich auszuschöpfen.

Dieser dumme Virus nervte ihn. Er zerstörte einfach alles. Das Dorf, die Menschen darin, ihn, einfach alles. Dabei war sein Leben doch gar nicht so schlecht. Er hatte es lieben gelernt. Er mochte es. Er hatte es sich erarbeitet.

Und dann sollte es alles vorbei sein? Einfach so? Nein! Das wollte er nicht!

Tsunade-Obaachan was ja dabei, ein Gegenmittel herzustellen. Sie würde es schaffen und das Dorf retten. Naruto wäre dann auch gerettet. Und sein Leben wäre dann wieder normal.

Ja, so würde es sicher laufen. Davon war er überzeugt!

Als er wieder normal Atmen konnte und wieder einigermaßen zu Kräften gekommen war stand er auf und lief weiter. Von diesen Gedanken angetrieben suchte er weiter.

Er suchte noch nicht lange als er am Rande eines Daches ausrutschte und hinunter in eine Gasse viel. Seine Reflexe waren so schlecht geworden, dass er sich nicht rechtzeitig an der Kante festhalten konnte und volle Kanne auf den Rücken fiel.

Ein Schmerzenslaut entwich ihm und er sah für kurze Zeit weiße Sternchen vor seinen Augen aufblitzen. Verdammt. Er hatte nicht aufgepasst und war mit seinem verletzten Bein zu weit rausgetreten, ohne es wirklich zu merken und hatte dann sein Gleichgewicht verloren.

So langsam kriegte er sich wieder ein und auch die Sterne verschwanden allmählich, als er komische Geräusche auf sich zukommen hörte. Ein schlurfen, welches immer lauter wurde, vermischt mit leidendem stöhnen.

Erst konnte er sich keinen Reim darauf machen, doch als er sich dann aufsetzte und in die Richtung sah, aus der die Geräusche kamen, sah er nur Beine. Da stand jemand ganz nahe bei ihm.

Von oben tropfte etwas Zähes auf seinen Kopf. Er sah hoch und erkannte, dass Kakashi-Sensei direkt über ihm war, natürlich immer noch als Mutierter.

Narutos Mund klappte langsam auf. Er musste erst einmal realisierten, was denn da vor sich ging.

Er saß auf dem Boden, hinuntergefallen. Direkt vor und über ihm war Kakashi-Sensei, mutiert, sabbernd, aus auf Frischfleisch. Er war Frischfleisch.

Genau in dem Moment wollte er aufspringen und abhauen, weg von Kakashi-Sensei, ehe der Naruto kriegen konnte.

Doch da war es schon zu spät. Kakashi-Sensei rammte seinen Armstumpf genau in seine Brust, mit voller Kraft. Wahrscheinlich wollte er Naruto eigentlich nur aufhalten und dann zubeißen, doch da Naruto schon halbwegs stand war da nun an der Stelle seine Brust. Und der Armstumpf von Kakashi-Sensei schoss nun direkt hindurch, sah auf der anderen Seite heraus.

Kakashi-Sensei hatte direkt das Herz getroffen und dabei auch die Lungen aufgerissen. Naruto hustete Blut.

Das letzte, was er sah, war Kakashi-Senseis Gesicht, welches ihm Näher kam um ihn zu beißen, ihn zu zerfetzen, aufzufressen, zu verinnerlichen.

Doch ehe etwas dergleichen passieren konnte wurde Naruto schwarz vor Augen. Er schlief ein, für immer.

Das Erwachen

Schreiend wachte Naruto auf, sich aufsetzend und den Hinterkopf befühlend. Er hatte nur einen plötzlichen starken Schmerz am Kopf gespürt. „Verdammt, was soll das Kiba?“, sagte er sofort als er erkannte, wer ihn denn da wachgeboxt hatte. Man, das hatte weh getan…

„Na, wenn du hier die ganze Zeit rumschreist und um dich haust kann ich ja auch nichts dafür. Ich will hier in Ruhe schlafen. Wobei das jetzt auch zu spät ist. Es ist schon morgen. Danke aber auch. Ich dachte, ich könnte mich für das letzte Stück noch genügend ausruhen.“ Mit diesen Worten stand Kiba auf und trat aus dem Zelt.

Vor diesem saß Sakura und sah zu Kiba. „Was ist denn los?“, wollte sie verwundert von Kiba wissen.

Die Tür des Zeltes viel zu. Warte mal. Er schlief hier im Zelt neben Kiba? Und Sakura hielt draußen Wache?

Er… hatte das alles also nur… geträumt?

Er schien im Moment auf der Mission zu sein, bei der er das Päckchen wegbringen sollte. So wie es aussah waren sie auf dem Weg zurück nach Konoha, nicht mehr weit von dem Dorf entfernt. Die ganze Mutiertensache war also nichts weiter als ein Traum… Ein dummer, elender Alptraum. Er hatte wohl einfach zu sehr über die Sache nachgedacht.

Immerhin… so etwas war sicher nicht möglich.
 

Nachdem Sakura wusste, was los war und Kiba sich auch beruhigt hatte, so unsanft geweckt worden zu sein, gingen sie weiter nach Konoha.

Nur ein Traum… das war zu bitter, um wahr zu sein. Das hatte sich alles so… lebendig und echt angefühlt, überhaupt nicht wie sonstige Träume. Er hatte sich wirklich so gefühlt, als würde er da mitten drin sein. So einen krassen Traum hatte er vorher echt noch nie gehabt.

Endlich kam Konoha in Sichtweite. Naruto freute sich schon darauf, wieder nach Konoha zu kommen, da konnte er endlich wieder Ramen essen.

„Du freust dich aber sehr darauf, wieder nach Konoha zu kommen, dafür, dass du so sehr eine Mission haben wolltest“, stellte Sakura fest als sie Naruto ansah.

„Ja, immerhin kann ich endlich wieder Ramen bei Ichiraku essen“, antwortete Naruto. Nur bei dem bloßen Gedanken daran lief ihm schon das Wasser im Mund zusammen.

Plötzlich blieb Kiba stehen und deutete auf einen etwas weiter entfernten Punkt. "Leute, schaut Mal. Seht ihr auch den Rauch, der mitten aus dem Wald kommt? Kommt er nicht von der Stelle, an der Konoha liegt?"

Nun blieben auch Sakura und Naruto stehen und sahen dahin. „Kiba, du… könntest recht haben. Das kann echt Konoha sein!“

Genau in dem Moment ging Naruto noch ein ganz anderes Licht auf. Diese Situation… Der Rauch mitten im Wald an der Stelle, an der Konoha ist… Die Erwähnung von Ichiraku und dass er sich so sehr darauf freut… Genau wie in seinem Traum!

„Lasst uns beeilen!“ Und schon lief er los, ohne darauf zu achten, ob die anderen ihm folgten. Die Ähnlichkeit war einfach zu erschreckend. War das doch nicht bloß ein normaler Traum gewesen? Wenn alles wirklich wie da passierte… Das wäre schrecklich! Hoffentlich war das nur ein blöder Zufall…
 

Sie eilten so schnell sie konnten nach Konoha. Schon von einer gewissen Entfernung aus konnte Naruto erkennen, dass das Tor offen stand. Glück gehabt.

Also scheint schon einmal keine gefährliche Epidemie ausgebrochen zu sein, bei der das Tor hätte geschlossen und die Einwohner so eingeschlossen werden müssen. Auch schien Konoha an sich nicht gerade zerstört zu sein. Es sah so aus wie immer. Friedlich, normal.

Nur an einer Stelle schien Rauch in den Himmel aufzusteigen. Diese Stelle war irgendwo mitten im Dorf. Nur wo genau?

Sie stürmten in das Dorf rein und in Richtung des Rauches. Sie mussten nachforschen, was da passiert war und helfen wenn sie konnten, auch wenn dazu sicher kein Anlass bestand. Immerhin war der Unfallort mitten im Dorf, da waren immer genug Ninja erreichbar, um zu helfen. Und jeder würde das ohne weiter nachzufragen auch tun. Konoha war für jeden eien Familie.

Am Schauplatz angekommen standen sie an der Bibliothek, die eingestürzt war. Sie war jetzt nur noch ein Trümmerhaufen. Kannte man sich in Konoha nicht aus und sah man nicht das Schild an der Mauer welches die Bibliothek auswies, so konnte man sie als Bibliothek nicht mehr erkennen. Stein über Stein lag durcheinander übereinander auf dem Haufen. Hier und da brannte es. Verschiedene Papierseiten flogen durch die Luft, intakte aber auch angekohlte.

„Ist ja echt gar nichts von übrig geblieben“, meinte Sakura als sie in der Menge standen, die sich vor dem Platz gebildet hatte.

Überall auf dem Bibliotheksgelände sah man Ninja das Feuer löschen und sie Leute aus den Trümmern ziehen. Sakura quetschte sich durch die Menge, um als Medic Nin direkt helfen zu können. Von denen waren nicht viele vor Ort. Aber von den Helfern, die die Leute suchten, gab es zu genüge. Scheinbar war der Einsturz nicht allzu lange her.

„Es sind schon genug, die da mithelfen“, meinte Kiba, die Helfer beobachtend. „Hoffentlich waren nicht zu viele Menschen drin, als es einstürzte.“

„Ja, das hoffe ich auch…“ Er sah sich auf dem Vorplatz um, auf dem die herausgezogenen Menschen improvisorisch versorgt wurden. Nein, da war niemand, den er kannte drunter. Was er gut fand. Natürlich fand er die ganze Situation an sich nicht gut, nur dass da niemand war, den er kannte.

Zumindest dachte er das, bis sein Blick auf ein kleines, zirka acht oder neun Jahre altes Mädchen mit langen, blonden Haaren fiel, welches gerade von einem Medic Nin behandelt wurde und ihm schrecklich bekannt vorkam. Es schien bewusstlos zu sein.

„Masako!“, rief eine Frauenstimme und rannte auf das Mädchen und dessen Betreuer zu. „Masako!“

Naruto starrte nur noch mehr. Das… das konnte nicht sein. Sie sah genauso aus wie das Mädchen, welches in seinem Traum in seiner Wohnung war und hatte sogar denselben Namen! Und wie er sehen konnte hatte sie auch eine Verletzung am linken Oberarm. Genau an der Stelle, an der sie auch die Masako aus seinem Traum hatte. Das konnte doch kein Zufall sein, oder…?

„Hallo, Na-ru-to, hörst du mir überhaupt zu?“ Kibas Stimme und seine fuchtelnde Hand vor Narutos Gesicht brachten ihn wieder zurück in die Realität.

„Wie bitte, was hast du gesagt?“ Er hatte sich so sehr auf Masako und seinen Traum konzentriert, dass er Kiba gar nicht gehört hatte. Das war alles nur ein dummer Zufall.

„Ich habe dich gefragt, ob wir nicht besser weiter zu Tsunade-sama gehen. Die wird uns sonst noch umbringen und darauf habe ich wenig Lust. Die brauchen hier nicht noch unsere Hilfe, also los!“ Der Hundefan drehte sich von Naruto ab und machte sich auf den Weg zu Tsunade.

Der Blondschopf warf noch einen letzten Blick auf die langsam wieder zu sich kommende Masako und dessen Mutter, die sie herzlich umarmte, und folgte ihm dann.
 

Lange waren sie nicht zum Hokagegebäude unterwegs, als sie auf Kakashi-Sensei trafen, der ihnen Buch lesend und die freie Hand in die Tasche gesteckt entgegen kam. Naruto beäugte ihn aufgrund des Traums etwas misstrauisch. Der Kakashi-Sensei, der vor ihm stand, sah ganz normal aus und war kein Mutierter. Warum auch? Ist hier ja nichts passiert.

Kakashi-Sensei bemerkte den Blick natürlich sofort und blieb stehen, als sie ihn gerade passieren wollten. „Hallo Naruto, hallo Kiba. Ihr seid also von der Mission wieder da, wie?“

„Ja, wir sind eben angekommen und gerade auf dem Weg zu Tsunade-sama“, antwortete Kiba ihm. Er und Naruto waren ebenfalls stehen geblieben.

„Wo ist Sakura? War sie nicht auch dabei?“

„Ja, aber sie hilft bei dem Bibliotheksunfall. Wir sind vorbeigekommen und da noch kaum Medic Nin da waren ist sie geblieben.“

„Und dir scheint es auch wieder gut zu gehen, wie, Sensei?“, mischte sich dann Naruto wieder ein. Als sie zur Mission losgingen lag Kakashi-Sensei immerhin halb im sterben.

„Oh, ja, ja, mir geht’s super nachdem Tsunade mich so lange hat das Bett hüten lassen“, war die Antwort des Eliteninja, der seine freie Hand nun aus der Tasche nahm und sich leicht grinsend den Hinterkopf kratze. „War nicht einfach sie davon zu überzeugen, dass ich wieder OK bin. Wenn es nach ihr ginge wäre ich noch eine weitere Woche im Bett geblieben. Dabei hasse ich das doch so sehr.“

„Kakashi-Sensei, was ist mit deiner Hand passiert?“ Als Kakashi-Sensei seine Hand aus der Tasche genommen hatte, bemerkte Naruto, dass er da einen Verband hatte. Komischerweise an der rechten Hand, die er Kakashi-Sensei im Traum abgeschlagen hatte…

„Du meinst den Verband?“ Kakashi-Sensei hielt die verletzte Hand leicht hoch. „Ich habe mich dummerweise beim kochen geschnitten. Recht ungeschickt von mir, ich weiß. Aber ich musste unbedingt den neuen Band vom Flirtparadies weiter lesen…“

„Du bist echt unmöglich, wenn es um dieses Buch geht!“
 

Sie verabschiedeten sich von dem Jonin und gingen weiter. Erst Masako, dann Kakashi-Senseis Verletzung… Das waren schon arge Zufälle, die zusammen kamen. Aber das konnte schon passieren.

Da hatte er Masako sicher schon einmal im Dorf gesehen, irgendwann einmal, und Kakashi-Sensei ist oft unaufmerksam, wenn er ein neues Flirtparadiesbuch liest. Also nichts Außergewöhnliches oder Beunruhigendes.

„Mami, Mami, kaufst du mir eine Tafel Schokolade?“, hörte er ein Mädchen an einem Schaufenster seine Mutter anbetteln. Naruto sah zu dem Mädchen, welches die Hand der Mutter hielt und blieb stehen.

Das waren jetzt aber langsam zu viele Zufälle. Dieses Mädchen hatte in der freien Hand einen Teddybären und sah so aus wie das Mädchen, welches Kiba und er gerettet hatten und welches von Kiba wurde aus dem Dorf herausgebracht.

Die Mutter lächelte. „Ausnahmsweise bekommst du deine Schokolade.“ Die beiden verschwanden ins Geschäft.

Naruto aber blieb weiter da stehen und starrte auf die Stelle, an der die beiden weiblichen Personen eben noch standen.

Masako, Kakashi-Senseis Verletzung und das Mädchen mit dem Teddy… Dazu noch das Gespräch vor Konoha, das so ziemlich genau so war wie in seinem Traum… So viele Zufälle auf einmal? Da stimmte doch etwas nicht. Da stimmte etwas ganz und gar nicht. Was hatte das nur zu bedeuten? Ein Traum konnte doch nicht… Wirklichkeit werden? Oder wurde er einfach nur paranoid?

Er hatte da eine böse Vorahnung. Er wusste nicht genau, woher sie kam, aber er hatte sie.

Schnell krempelte er sein rechtes Hosenbein hoch und besah sich seinen Fuß und den Unterschenkel. Tatsache. Da war eine Wunde. Er wusste nicht, woher sie kam, er konnte sich nicht daran erinnern, sie bekommen zu haben, aber sie war da. Genau an der Stelle, an der der Biss im „Traum“ gewesen war.

Er ließ sein Hosenbein wieder los.

Kiba war inzwischen stehen geblieben und rief ihn, aber Naruto beachtete seinen Freund nicht. Eine Sache noch musste er nachprüfen. Wenn das auch noch der Fall war… Ja, dann ginge er zu Tsunade-Obaachan.

„Hey, Naruto, wo läufst du hin verdammt! Wir müssen doch zu Tsunade-sama!“ Doch Kiba wurde von Naruto einfach gekonnt ignoriert. Kiba schüttelte den Kopf und ging alleine zu ihr, um Bericht zu erstatten.

Naruto stattdessen lief in seine Wohnung. In seinem Traum hatte dort das reinste Chaos geherrscht und sein Ramenvorrat war weg gewesen. Das wusste er noch.

Bevor er zur Mission aufgebrochen war, war der Vorrat noch da gewesen, er erneuerte ihn immer, wenn nur er einkaufen war, damit auch ja immer etwas da war, falls er Hunger darauf hatte.

Schnaufend stürmte er in die Wohnung. Er brauchte keinen Schlüssel, denn die Tür war nur angelehnt. Er stützte sich mit den Händen auf den Knien ab und sah sich um. Alles war verwüstet. Das Sofa und der Tisch waren umgekippt, das Bett zerrissen, die Schränke offen und dessen Inhalt auf dem Boden in Scherben liegend. Wie er es sich gedacht hatte.

Er schaute aber speziell in den Schrank mit dem Ramenvorrat. Davon war nicht einmal eine einzige mickrige Packung übrig geblieben. Alles war weg.

Sofort rannte er wieder aus der Wohnung raus und zu Tsunade-Obaachan. Das waren zu viele „Zufälle“ auf einmal. Das konnte einfach nicht normal sein. Er musste es ihr einfach sagen und sie musste ihm glauben!

Dieser Traum, Alptraum, den er gehabt hatte, war sicher eine Art Warnung gewesen, von wem vor wen auch immer. Er hatte keine Ahnung, woher das kam, aber er hatte den Traum gehabt und würde seiner Überzeugung nach handeln.
 

Ohne bei Tsunade-Obaachan anzuklopfen trat er in ihr Büro. „Tsunade-Obaachan, ich muss unbedingt mit dir reden!“, keuchte er nach Atem ringend. Er war den gesamten Weg über gerannt. Die Zeit war zu knapp um sie mit langsamem Tempo zu vergeuden. Das konnten sie sich im Moment echt gar nicht leisten.

Tsunade-Obaachan sah genervt auf. „Naruto, wann lernst du es endlich mal, erst zu klopfen und dann in einen Raum zu treten und nicht ungekehrt? Was, wenn ich in einer wichtigen Besprechung wäre und du hochrangige Mitglieder gestört hättest?“

„Das ist jetzt egal, es ist zu wichtig!“ Wie konnte die Frau nur so ruhig bleiben?

„Ach und was soll bitte schön so wichtig sein, dass du einfach abhaust und Kiba alleine herkommen lässt?“, wollte die Hokage mit hochgezogener Augenbraue wissen.

„Du musst alle Kranken noch einmal untersuchen! Ich glaube, irgendwas stimmt nicht mit ihnen… Sie werden alle Mutieren und können dann alle Dorfbewohner anstecken oder fressen sie auf! Es… es wird schrecklich, wenn du das nicht aufhältst!“

Tsunade-Obaachan musterte ihn genau. „Naruto“, fing sie dann langsam an. „Ist dir eigentlich klar, was du da eben gesagt hast?“ Sie glaubte ihm kein Wort.

„Ja, völlig klar. Hör zu, Obaachan. Ich… habe heute Nacht so einen komischen Traum gehabt, weißt du…“ Naruto erzählte ihr, was darin alles passiert war und was er heute im Dorf beobachtet hatte.

Die Hokage hörte ihm zu, aber irgendwann wurde es ihr scheinbar doch zu bunt. „Naruto, hört auf, weiter darüber zu reden“, entschied sie mit strengem Blick und erhobener Hand. Der Ninja gehorchte sofort und schwieg. „Du willst mir also erzählen, nur, weil zufällig ähnliche Ereignisse im richtigen Leben wie in deinem Traum passiert sind, dass dein toller Traum gleich Wirklichkeit wird?“

„J-ja, genau das will ich damit sa-“

„Sag mal, hast du eigentlich den Verstand verloren? Du erzählst mir hier was von einem komischen Traum mit Mutierten und dass alle Kranken mutieren werden und ich soll dir das auch noch glauben? Spinnst du? Ich habe natürlich alle Kranken noch vor kurzem untersucht, da waren keine Anzeichen von Erregern mehr in ihrem Blut. GAR keine Anzeichen, verstanden? Sie sind inzwischen Gesund, ich habe ihnen sogar ein Medikament gegeben, um absolut sicher zu gehen. Hier wird keiner mutieren oder sonst was, klar? Und jetzt geh raus und ruh dich von der Mission aus. Du hast drei Sekunden oder du bekommst gleich eine neue Mission, die dich einen Monat deines Lebens kosten wird!“

„A-aber Tsunade-Obaachan, was-“

„Drei…”

„Das meinst du sicher ni-“

„Zwei…”

„… Ich geh ja schon.“ Ehe Tsunade-Obaachan noch etwas machen konnte war Naruto auch schon aus ihrem Büro verschwunden.
 

Draußen setzte er sich seufzend unter einen Baum. Natürlich glaubte sie ihm nicht. Er würde sich auch nicht glauben. Aber versuchen musste er es trotzdem.

Was sollte er denn jetzt nur machen? Er hatte so das Gefühl, dass sein Traum wahr werden würde… Er würde auf jeden Fall überprüfen, ob etwas dran war daran, dass sie mutierten. Vielleicht hat sich in der Zeit nach Obaachans Untersuchung ja etwas im Blut getan…

Tsunade-Obaachan würde nie im Leben eine Untersuchung für ihn durchführen… Aber…

Aber Shizune, sie würde das sicher machen, wenn er fragte. So schwierig war das sicher nicht. Und das Blut bekam er sicher von… von… ja, von Kakashi-Sensei.

Beide waren Menschen, die in seinem Traum vorkamen, auf die ein oder andere Art und Weise.

Sicher hatte jeder, der vorkam, irgendeine Bedeutung… und die würde er herausfinden!

Wie hatte Masako im Traum doch gleich gesagt?

„Du bist toll, weil du irgendwann das Dorf retten wirst! Du wirst ein Held sein!“ Und genau das würde er machen. Er würde das Dorf vor dem Untergang bewahren, in dem er die zukünftige Epidemie aufhielt, ehe sie überhaupt anfing!

Der Teddy

Er war also im Prinzip dafür verantwortlich, dass die Dorfbewohner nicht mutierten. Die Verantwortung ruhte allein auf seinen Schultern. Und er betete dafür, dass er es schaffte. Dabei war er doch nicht einmal gläubig!

Besser wäre es natürlich noch, wenn gar nichts passierte, aber er wollte sicher gehen und nichts riskieren. Besser das Ganze einmal zu viel als zu wenig überprüfen.

Naruto rannte zu Kakashi-Senseis Wohnung. Hoffentlich war er da. Dann musste er ihn nicht noch extra suchen. Völlig außer Atem klopfte er an die Tür. „Bitte, bitte, sei da Sensei“, dachte er sich nur die ganze Zeit und klopfte noch einmal, diesmal energischer.

Er hörte ein Geräusch im Inneren der Wohnung. Ja, er war da!

Kurze Zeit später schon wurde ihm die Tür geöffnet und ein überraschter Kakashi-Sensei stand in der Tür und sah zu ihm hinunter. „Naruto, was machst du hier? Du bist doch eben erst von der Mission wieder gekommen. Hast du etwa schon wieder eine neue bekommen, bei der ich mitkommen soll?“

„Nein, nein, es… geht nicht um eine… Mission, ich möchte dich… um einen Gefallen bitten“, keuchte er schwer. An diesem Tag rannte er echt nur die ganze Zeit rum.

„Erst einmal kommst du zu Atem. Setz dich doch, drinnen lässt es sich besser reden.“ Kakashi-Sensei trat zur Seite, damit er reinkommen konnte. Naruto kam dieser Aufforderung gehetzt nach. Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit sie denn jetzt wirklich hatten. Hastig setzte er sich ins Wohnzimmer und wartete angespannt darauf, dass Kakashi-Sensei endlich kam und zuhörte.

Kakashi-Sensei setzte sich ihm gegenüber in den Sessel. „Naruto, du wirkst… gehetzt und angespannt. Was ist los?“

„Kakashi-Sensei, kann ich etwas von deinem Blut haben?“

Der Jonin hob die zu sehende Augenbraue. „Etwas von meinem Blut? Was willst du damit?“

Der Blondschopf fing an zu erzählen, was los war, was er geträumt hatte und vermutete. Was er nun machen wollte, wie er die Katastrophe, die vermutlich ohne irgendwelche Gegenwehr einträfe, verhindern wollte.

Kakashi-Sensei hörte ihm aufmerksam zu, bis zum Ende, ohne ihn zu unterbrechen. Als Naruto schließlich geendet hatte und ihn ansah, lehnte der erfahrene Ninja sich zurück. „Das klingt unglaublich, was du da erzählst“, sagte er nach einer Weile des Schweigens. „Ein Traum, in dem fast alle Dorfbewohner mutieren… Die „Zufälle“, die dir hier in der Realität begegnet sind und mit deinem Traum zusammen fallen. Und du glaubst auch noch, dass das zusammen hängt… Ich weiß nicht, was ich davon zu halten habe.“

„Ja… ja, ich weiß, das klingt alles sehr… suspekt und unglaublich und verrückt und weiß-ich-nicht-wie-noch. Aber i-“

„Ich werde dir helfen.“

Naruto brach mitten im Satz ab. „Wie? Du… hilfst mir?

„Ja, das habe ich gerade zumindest gesagt, oder? Normalerweise glaube ich so etwas nicht, aber… nun, ich hatte einen ähnlichen Traum. Nicht so lang und ausführlich wie deiner, aber mit demselben Inhalt: In Konoha mutieren die Menschen. Das finde ich… merkwürdig, dass wir beide ähnliche Träume hatten. Und dann noch Begebenheiten und Zusammenhänge der Realität mit den Träumen…“ Kakashi-Sensei stand auf. „Nun, lass uns Shizune suchen gehen. Wir müssen sie noch zu einer Untersuchung überreden, oder?“

Naruto sah ihn fassungslos an. DAS hatte er nicht erwartet. Kakashi-Sensei hatte einen ähnlichen Traum gehabt? Ob wohl noch jemand einen gehabt hatte?

Aber das war jetzt Nebensächlich. Sein fassungsloses Gesicht wich einem erleichterten, freudigen Ausdruck. „Danke Sensei, Danke!“
 

Die beiden Ninja machten sich auf den Weg zum Krankenhaus, wo sie nach Shizune verlangten. Es war nicht viel los, der Bibliothekseinsturz hatte nicht viele Opfer gefordert, nur einige leicht verletzte und ein paar schwerer verletzte. Aber keiner schwebte in Lebensgefahr. Darum hatte Shizune auch Zeit für sie.

„Also, was ist los?“, fragte sie nachdem sie zu dritt in ein Behandlungszimmer gegangen waren, um ungestört zu sein.

Kakashi-Sensei ergriff das Wort ehe Naruto auch nur anfangen konnte zu reden. „Shizune, kannst du mich untersuchen, oder besser gesagt, mein Blut? Ich habe mich plötzlich nicht wohl gefühlt und will gerne überprüfen lassen, ob das nicht an der Krankheit liegt. Zur Sicherheit. Nicht, dass doch etwas übersehen wurde, was ich eigentlich nicht glaube. Immerhin hat Tsunade sicher gründlich gearbeitet.“

Naruto sah ihn fragend an. Hää? Was laberte er da? „Aber Kakas-“ Genau in dem Moment trat Kakashi-Sensei ihm unauffällig, aber stark auf den Fuß, so dass Naruto scharf die Luft einatmete und still wurde. Was sollte das denn jetzt wieder?

Der Jonin ließ sich nicht von alledem anmerken und lächelte weiter sein unschuldiges lächeln.

„Ja, klar, ich kann das machen, aber solltest du damit nicht besser zu Tsunade-sama gehen? So etwas sollte ihr sofort mitgeteilt werden.“

„Ich war eben bei ihr. Sie ist zu beschäftigt, um das selbst zu machen, also hat sie mir aufgetragen, dich darum zu bitten.“

„OK“, nickte sie. Shizune nahm ihm Blut ab und drückte dann ein Pflaster auf die Stelle der Abnahme. „Wartet hier, bis ich fertig bin. Es dauert nur eine viertel Stunde.“ Mit diesen Worten verschwand sie auch schon aus dem Raum.

„Kakashi-Sensei, was sollte das eben?“, fragte Naruto sofort empört. „Du hast sie angelogen, was den Grund der Untersuchung angeht!“

Kakashi-Sensei sah langsam zu ihm. „Glaubst du, sie hätte mir die Wahrheit geglaubt?“

„Nein, tue ich nicht, abe-“

„Also. Wenn man etwas erreichen will ist es manchmal nötig, nicht die volle Wahrheit zu sagen.“

„Nicht die volle Wahrheit? Das eben war ganz erstunken und erlogen!“

„Nein, war es nicht.“ Kakashi-Sensei saß auf einer Liege und stützte sich hinten auf die Arme. „Ich habe mich in den letzten Tagen wirklich wieder schlechter gefühlt. Nur ohne dem, was du gesagt hattest, hätte ich darauf nicht auf die Krankheit getippt, sondern eher auf eine Erkältung.“

Naruto sah seinen Sensei verwundert an. „Also… fühlst du dich echt schlechter?“

„Genau.“

In dem Moment kam Shizune wieder in den Raum gehetzt. „Kakashi, du hattest wirklich recht. Der Virus hatte sich scheinbar nur zu gut versteckt oder getarnt, als Tsunade-sama ihn vor einer Woche noch gesucht hat, aber jetzt sieht man ihn deutlich. Er ist noch da. Und er hat sich verändert. Seine Struktur gleicht der roter Blutkörperchen, deswegen vermute ich, dass er sich als solche getarnt hatte. Und sich jetzt wieder verändert.“

Kakashi-Sensei sah zu Shizune. „Hmm, das ist schlecht. Das ist sicher nicht nur bei mir der Fall, sondern bei allen Kranken. Wir sollten Tsunade sofort Bescheid geben.“
 

Die Nachricht wurde Tsunade-Obaachan übermittelt, die daraufhin veranlasste, dass alle, die krank waren, ins Krankenhaus kamen und sich untersuchen ließen. Bei allen ergab sich das gleiche Bild wie bei Kakashi-Sensei: mutierte Viren.

Tsunade-Obaachan war zusammen mit Naruto und Shizune in ihrem Büro und sah sich die Ergebnisunterlagen der Untersuchungen der Kranken an.

„Positiv, positiv, positiv“, sagte sie bei jeder Unterlage. „Das hätte ich nie für möglich gehalten.“ Sie sah auf du musterte den nicht ganz unstolzen Naruto, der vor ihr stand und ein grinsen im Gesicht hatte.

Er hatte es gewusst und sie gewarnt, aber reagiert hatte sie nicht. Ja gut, auf der Grundlage, die er gegeben hatte, vielleicht verständlich, aber dennoch.

„Grins nicht so blöd!“, schnauzte Tsunade-Obaachan ihn schlecht gelaunt an. „Das ist absolut nicht zum Lachen. Ich sage es ungerne, aber ich bin froh, dass du gehandelt hast.“

Innerlich wurde Narutos Grinsen nur noch breiter.

„Ich gebe es zu, ja, aber… Das hast du nur aufgrund deines Traums getan?“

Naruto nickte. „Ja, das habe ich. Es kam mir einfach alles zu komisch vor.“

„Und Kakashi hatte so einen ähnlichen Traum?“

„Genau.“

„Hmm…“ Sie sah auf einen Zettel. „Ich werde eine Quarantäne für alle Kranken einbefördern, damit das, was du geträumt hast, nicht zur Wirklichkeit wird, auch wenn das alles sehr absurd ist.“

Sie schickte Shizune mit einem Zettel zum Krankenhaus los, auf dem die Anweisung mit der Quarantäne stand. Dann sah die Ärztin wieder zu Naruto. „Und du hast gesagt, du vermutest, dass diese Masako und das Mädchen mit dem Teddy eine Bedeutung haben, welcher Art auch immer?“

„Genau“, nickte der gefragte Ninja. „Bei Shizune und Kakashi traf das zu. Vielleicht haben die beiden Mädchen ja irgendwas mit der Mutation zu tun?“

„Wir werden das bald herausfinden. Diese Masako wird sich leicht finden lassen. Aber das Mädchen mit dem Teddy… Ohne Namen wird sie nicht einfach zu finden sein. Hast du sonst keinen Anhaltspunkt, welcher sie betrifft?“

„Ich weiß nur, dass sie so einen Teddy mit roter Schleife hat und mit ihrer Mutter heute in ein Schokoladengeschäft ging.“

„Hm, nun gut. Ich werde die beiden herbringen lassen. Du wartest hier.“

Sie rief einen Boten herbei, der zwei vorhandenen Ninja sagen sollte, sie sollten Masako herholen und das Mädchen mit dem Teddy finden.
 

Eine Stunde später kamen die beauftragten Ninja zusammen mit dem Teddymädchen und dessen Mutter in Tsunade-Obaachans Büro.

„Masako Todei befindet sich aufgrund des Vorfalls bei der Bibliothek im Krankenhaus und wird dort behandelt. Wir können später mit ihr reden, aber derzeit ist dies aufgrund ihres Zustandes leider nicht möglich.“

Das Teddymädchen drückte sich ängstlich mit ihrem Teddy an ihre Mutter. Die Mutter strich sanft durch ihr Haar. „Tsunade-sama, was wollen sie von meiner Tochter? Sie hat doch niemandem etwas Böses getan!“ Das Mädchen sah nicht zu ihnen.

„Deswegen ist sie auch nicht hier. Könnten wir erst einmal ihre Namen erfahren?“

„Ich… ich heiße Kayako Nagara. Und das ist meine Tochter Toshia.“

„Frau Nagara. Wir wissen nicht, ob es stimmt, aber wir vermuten, dass ihre Tochter auf irgendeine Weise etwas mit den wieder auftauchenden Mutationen zu tun hat.“

„Wie bitte???“

„Ob es positiv oder negativ ist wird sich noch herausstellen. Ich glaube nicht, dass Toshia das heraufbeschworen hat oder dafür gesorgt hat, dass es passiert.“ Tsunade-Obaachan musterte das Mädchen und lächelte. „Toshia, du magst deinen Teddy sehr, oder?“

Toshia wandte sich ihr immer noch nicht zu und presste sich an ihre Mutter. Kayako tätschelte ihr beruhigend den Kopf. „Ja, den hat sie vor einem Jahr von ihrem Vater zum Geburtstag geschenkt bekommen. Seitdem lässt sie ihn nicht los und hat ihn immer bei sich. Ihr Vater hat ihr sehr viel bedeutet. Leider ist er vor 4 Monaten verstorben. Darum ist ihr der Teddy auch so wichtig.“

„Darf ich fragen, was ihr Mann von Beruf war?“

Kayako zögerte, ehe sie antwortete. „Er… er war Forscher. Er hat für einen bestimmten Auftraggeber gearbeitet.“

Narutos Ohren spitzten sich. Forscher?

Tsunade-Obaachan linke Augenbraue hob sich. „Forscher sagen sie? Und der Teddybär… Hat sie ihn bekommen, während ihr Mann bei dem Auftraggeber gearbeitet hatte?“

Kayako sah verwirrt aus. „Ja, genau, so ist es. Er konnte uns während dieser Zeit nicht besuchen, darum schickte er ihn.“

„Das ist höchst interessant…“ Die Hokage sah wieder zu Toshia. „Toshia, darf ich mir deinen Teddy einmal ansehen?“

Toshia schüttelte nur den Kopf. „Warum wollen sie ihn sehen? Es ist doch nur ein einfacher Teddybär!“, wollte die Mutter der Kleinen wissen.

„Es ist nur eine Vermutung, aber ich würde sie gerne überprüfen. Sie sagten, ihr Mann arbeitete für einen Auftraggeber. Wenn es nun der Fall sein sollte, dass der Auftraggeber der Bande angehörte, die dafür verantwortlich ist, dass der Virus sich in unserem schönen Dorf ausgebreitet hat und ihr Mann daran mit geforscht hat, ob nun freiwillig oder nicht, das können wir nicht sagen, und wir vermuten, ihre Tochter hat etwas mit der ganzen Sache zu tun, da erscheint es einem doch logisch, sich den Teddy einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht hat ihr Mann in diesem eine geheime Botschaft aus dem Lager geschmuggelt, wenn er auf unserer Seite war, ja vielleicht sogar die Gegenformel des Virus. Es ist äußerst wichtig, das zu überprüfen. Davon könnte die Zukunft unseres schönen Dorfes abhängen.“

Kayako starrte Tsunade-Obaachan erschrocken an. Dann nickte sie langsam als sie die Worte realisiert hatte. „Ich verstehe.“ Sie sah runter zu ihrer Tochter und ging langsam in die Hocke. Auf gleicher Augenhöhe wie Toshia sagte sie dann: „Toshia, gib mir bitte kurz deinen Teddy von Papa, ja? Ich verspreche dir, ich gebe ihn dir gleich zurück. Tsunade-sama will ihn sich nur ganz kurz ansehen. Du kriegst ihn so zurück, wie er war, ja Liebes?“

Toshia sah ihre Mutter schmollend an. Dann den Teddy, wieder ihre Mutter. „OK Mami, aber ich will ihn so schnell es geht wieder, ja? Er ist immerhin von Papi.“ Mit diesen Worten überreiche sie ihren geliebten Teddybären ihrer Mutter.

„Danke Spatz.“ Kayako drückte ihr noch einen Bussi auf die Haare ehe sie aufstand und den Teddy Tsunade-Obaachan überreichte. „Hier Tsunade-sama. Sie haben ja gehört, wie meine Tochter ihren Teddy gerne zurück haben will.“

„Danke Kayako.“ Behutsam nahm Tsunade-Obaachan den Teddy in die Hände und untersuchte ihn eingehend.

Alle im Raum befindlichen Menschen beobachteten die Medic-Nin dabei gespannt. Ob sich die Theorie der Hokage bestätigte?

Naruto fragte sich, was sie wohl in dem Teddy finden würde. Ob da wirklich eine Formel für ein Gegenmittel des Virus drin war? Oder gar die Formel für den Virus selbst? Oder vielleicht doch was gänzlich anderes, was gar nichts mit dem Fall hier zu tun hatte? Ganz gleich, was es war, auf jeden Fall war da etwas, denn plötzlich verengten sich Tsunade-Obaachans Augen, so, als hätte sie am Rücken des Bären etwas gefunden.

„Da ist tatsächlich etwas in dem Teddy drin…“, sagte sie dann langsam und erschuf ein Skalpell aus Chakra in ihrer rechten Hand.

Toshia riss die Augen auf. „Tu ihm nicht weh!“, kreischte sie. Man konnte ihr anhören, dass sie mit den Tränen kämpfe. „Ich will nicht, dass du ihm weh tut!“

Tsunade-Obaachan lächelte. „Keine Sorge Toshia. Ich bin Ärztin. Es wird ihm nicht weh tun. Ich mache nur einen kleinen Schnitt und dann Nähe ich ihn sofort wieder zu. Du wirst gar nicht merken, dass ich irgendwas an ihm gemacht habe, ja?“

Toshia musterte sie kurz, dann nickte sie.

„Danke“, sagte Tsunade-Obaachan und machte einen Schnitt von oben bis unten den Teddybärenrücken entlang, dort, wo bei einem echten Lebewesen die Wirbelsäule wäre. Und sie wurde dann auch direkt fündig.

Sie griff vorsichtig in das Füllmaterial des Bären und holte ein ordentlich zusammengefaltetes Papier raus. Den Teddy setzte sie vorsichtig auf den Tisch ab. Dann faltete sie das Blatt auseinander und studierte es. „Es… es ist tatsächlich die Formel für das Gegenmittel. Das steht auf dem ersten Blatt beschrieben. Es könnte allerdings sein, dass es in der Zwischenzeit modifiziert wurde, verändert, aber der Grundansatz ist sicher gegeben.“

Sie stand auf. „Ich werde es sofort überprüfen.“ Während sie das sagte nahm sie den Teddy in die Hand und nähte seinen Rücken wieder zu, was nur zwei Sekunden in Anspruch nahm. Sie ging zu Toshia, ging vor ihr in die Hocke und gab ihr ihren Bären zurück. „Hier hast du ihn unversehrt wieder, wie versprochen. Danke für deine Hilfe.“

Als Toshia ihn wieder in der Hand hielt ging Tsunade-Obaachan in ihr Labor und stellte das Gegenmittel der Formel nach her.

Der Normalzustand

Es dauerte nach der Entdeckung der Formel nur ein paar Stunden bis Tsunade das Gegenmittel parat hatte und nach einer gründlichen Prüfung des Mittels wurde es schnellstmöglich allen Kranken in der Quarantäneabteilung gespritzt. Es musste jetzt nur noch abgewartet werden.

Es gab hinsichtlich von Masako einige Untersuchungen die ergaben, dass sie für die Mutationen verantwortlich war. Ein Ring, den sie vor einiger Zeit in einem anderen Land von einem netten, aber suspekt wirkenden Fremden abgekauft hatte, verbreitete einen bestimmten Stoff, der die sich ausruhenden Viren dazu veranlasste, wieder zu arbeiten und zu mutieren. Ein paar Tage später und es hätte zu spät sein können. Zum Glück wurde das frühzeitig bemerkt. Der Ring wurde ihr abgenommen und zerstört, so dass keine neuen Mutationen entstehen konnten.

Um jedoch sicher zu gehen, dass alles so war, wie es sein sollte, machte Tsunade wöchentliche Untersuchungen, um sicher zu gehen, nichts zu übersehen.
 

Alles war also so, wie es sein sollte. Die Menschen im Dorf konnten unbesorgt durch die Straßen schlendern, alle Kekkei-Genkai-Anwender waren gesund und munter und konnten wieder arbeiten und Naruto konnte wieder Ramen bei Ichiraku essen.

Nein, ich korrigiere, er könnte, wenn er im Dorf gewesen wäre, doch er kam in eben diesem Moment erst wieder von einer längeren Mission wieder und stand vor seiner Tür. Dies war die anstrengendste Mission gewesen, die er seit langem bekommen hatte, seine Alptraumvision ausgenommen, die ja nicht wirklich echt war und deswegen eigentlich auch überhaupt nicht zählte.

Er machte die Tür auf, schlurfte zum Wasserkocher, mit dem er das darin enthaltende Wasser zum kochen brachte, bereitete damit eine Portion Ramen vor und ließ sich damit zufrieden auf sein Sofa fallen. Es war herrlich, sich nach drei Wochen von pausenlosem bereit sein auszuruhen. In dieser Mission hatte er sich keine Minute leisten können, in der er nicht voll aufmerksam gewesen war. Er war die ganze Zeit gefordert gewesen.

Aber jetzt konnte er sich ausruhen und genüsslich seine Nudelsuppe essen, ohne auf irgendetwas aufpassen zu müssen, außer darauf, nichts zu verschütten.

Er legte seine Füße auf den Tisch und wollte anfangen, bequem sitzend seine Portion zu verdrücken, als ihm plötzlich etwas auffiel. Der Fuß, an dem er die Verletzung hatte, fühlte sich recht komisch an. Fast taub und er kribbelte, als wäre er eingeschlafen. Er hatte das vorher wohl nicht bemerkt, weil er zu beschäftigt für so etwas gewesen war und hatte es sicher einfach ausgeblendet.

Doch nun beschäftigte ihn nur sein Fuß. Naruto stellte die Ramen auf den Tisch und schob sein Hosenbein hoch. Als er seinen bloßen Fuß und das Bein sah erstarrte er förmlich. Um die Wunde herum war ein Fleck entstanden wie in seiner Vision. Aber es war nicht nur ein einfacher Fleck, sondern der ganze Fuß war davon eingenommen worden. Er schob geschockt die Hose weiter hoch und erkannte, dass es hoch bis zum Oberschenkel ging. Verdammt. Das war sehr, sehr schlecht. Das sah sehr schlecht aus und fühlte sich genauso an.

Warum hatte er das nur vergessen? Er wusste ja nicht einmal, woher er die Wunde überhaupt hatte, aber so, wie es aussah, hatte er sie damals im Versteck der Bande bekommen. Sie hatten ihn auf der Flucht scheinbar irgendwie Infiziert.

Aber warum war der Fleck nicht schon vorher da gewesen? Nun, vielleicht hatte es bei ihm einfach länger gedauert. Immerhin war er kein Kekkei-Genkai-Anwender und zudem hatte er noch Kyuubi in sich. Aber eines war sicher: Er musste sofort zu Tsunade-Obaachan. Die konnte sehen ob er das Virus in sich hatte und ihm dann das Gegenmittel geben. Dieser Fleck würde verschwinden und alles wäre gut.

Damit das jetzt auch so wurde wie er es sich dachte stand er auf und ging, oder eher humpelte, zur Tür. Die Ramen mussten warten.

Während er zur Tür hinkte merkte er, dass der Fuß sich nicht ganz taub anfühlte wie im Traum sondern eher nur eingeschlafen war. Er konnte ihn noch leicht spüren. Aber auch nur ganz leicht.

Naruto war kurz vor der Tür und wollte gerade nach der Türklinke greifen als er einen stechenden Schmerz in der Brust spürte.

"Argh!" Er fasste sich mit beiden Händen an die Brust und sank mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Knie. Was war da los? Was war das nur für ein plötzlicher, anhaltender Schmerz?

Er wuchs und wuchs und er konnte nichts dagegen tun. Er schrie auf und ging vollends zu Boden. Sein ganzer Körper fühlte sich so an als würde er brennen, aber er konnte nichts anderes tun außer dazuliegen und die Schmerzen auszuhalten.

Er versuchte trotz des Schmerzes weiter zu kommen, wenn es nötig war würde er bis zu Tsunade-Obaachan kriechen, doch er schaffte es nicht einmal, die Türklinke zu erreichen.

Was hatte das nur für eine Bedeutung? War er dabei zu ... mutieren?

Diese Antwort bekam er nicht mehr mit, denn es wurde ihm allmählich schwarz vor Augen und er verlor sein Bewusstsein, und zwar wörtlich, denn als er wieder aufwachte war er nicht mehr der Naruto, den man kannte.
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Der Blattprophet

Angriff der Mutanten: Hat das Gegenmittel doch nicht geholfen?
 

Zur Mittagsstunde wurde der Fall einer vermutlichen Mutation gemeldet, der allem Anschein nach von dem Virus herrührte, der vernichtet schien.

Vor drei Wochen erst hatte die Hokage versichert, dass der Virus besiegt war. Mit Hilfe einer gefundenen Formel hatte sie das Gegenmittel hergestellt und auch sofort eingesetzt, mit großem Erfolg: Alle Erkrankten, bei denen es ausschließlich um Kekkei-Genkai-Anwender gehandelt hatte, wurden dank des Mittels geheilt, was auch in regenmäßigen Abständen überprüft wurde.

Jedoch wurde dabei scheinbar eine Person übersehen. Augenzeugenberichten zufolge soll der Junge Naruto Uzumaki - Genin aus Konoha, der vor kurzem bei der Chunin-Auswahlprüfung teilgenommen hatte und einen guten Eindruck und viel Potenzial dabei gezeigt hatte - der kurz vor dem Vorfall erfolgreich von seiner Mission wieder nach Hause kam, plötzlich aus seiner Wohnung gekommen und den nächsten Menschen, der ihm in den Weg kam, gepackt und zu Tode gebissen haben. Mit grün leuchtenden Augen, die Haare zu Bergen stehend und einem aggressiven Blick im Gesicht sei er die Straße weiter runter gelaufen.

„Er roch nach Verwesung“, bestätigt Frau Akane M. „Er sah wirklich sehr gefährlich aus.“

Da der Virusbefall allgemein bekannt war und das Verhalten von Naruto, der im Dorf allgemein bekannt war, ungewöhnlich erschien, wurde Tsunade sofort benachrichtigt. Kurz darauf wurde Naruto gefangen. Jedoch wehrte er sich heftig und verletzte dabei vier Anbu schwer, so dass er bei der Aktion getötet werden musste, um nicht mehr Schaden anzurichten.

„Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, aber ich muss an die Sicherheit des Dorfes denken. Zu diesem Wohle musste ich dieses Opfer bringen.“

Die vier verletzten Anbu werden zurzeit in Quarantäne gehalten und untersucht. Auch der zu Tode gekommen Mann wird unter Quarantänebedingungen untersucht. Man wolle die erneute Verbreitung des Virus damit verhindern hieß es von der dafür zuständigen Abteilung.

Zurzeit ist noch nicht klar, ob wirklich der Virus für das ungewöhnliche Verhalten von Naruto verantwortlich war, die Chance dazu ist allerdings nach den bisherigen Informationen groß.

Neue Fragen würden damit aufkommen. Beschränkt sich der Virus nicht nur auf Kekkei-Genkai-Anwender? Kann nun jeder im Dorf betroffen sein? Wenn einer übersehen wurde, gibt es dann noch mehr tickende Zeitbomben unter uns, die nur darauf warten, hochzugehen und uns anzugreifen? Was wird mit den Opfern des Angriffs geschehen? Wird der Virus je ganz aus dem Dorf vertrieben werden?

Wir hoffen, schnellstmöglich Antworten auf die Fragen bekommen zu können. Sobald neue Informationen vorhanden sind, wird sich hoffentlich vieles Aufklären. Hoffen wir, dass dies ein Einzelfall war und wir alle lebend davon kommen werden.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

„Ahhhhh!!!!“ Mit einem Schreckensschrei war Naruto wieder in der normalen Welt.

„Da bist du ja wieder“, meinte Kakashi, der soeben seinen Rucksack schulterte.

Naruto lag mit dem Rücken am Boden, vollkommen nass geschwitzt und schwer atmend. Er befühlte sich. Ja, er war ganz und er selbst. Schnell setzte er sich auf und überprüfte seinen Fuß. Puh, keine Wunde war zu sehen. Der Fuß sah ganz normal aus. War das alles echt ein schlechter Traum? Aber er war so echt… wie die Vision in seinem Traum oder was auch immer das eben war.

Naruto sah auf und zu Kakashi. „Wo… und wann sind wir hier? Ich bin voll durcheinander…“

Kakashi musste lachen. „Wir sind immer noch auf unserer Mission, bei der wir das Päckchen nach Saki no Kuni bringen sollen. In der Nacht hast du dich an meinem Rucksack zu schaffen gemacht und wolltest das Päckchen öffnen, was dich direkt in mein Genjutsu gelockt hat.“

„In… dein… Genjutsu??“ Was sollte der Scheiß denn jetzt?

Sakura hatte soeben das Zelt fertig weggepackt. „Das ist die Strafe dafür, dass du das Päckchen öffnen wolltest du Blödmann.“

„Richtig.“ Kakashi sah zu Naruto runter, der immer noch geschockt auf dem Boden saß. „Ich habe das Genjutsu so benutzt, dass es sich an demjenigen auslöst, der das Päckchen berührt. Das wirkte die ganze Nacht lang, so dass du das Päckchen nicht weiter öffnen konntest. War eine nette Idee von mir, nicht wahr?“

Der Blondschopf konnte es immer noch nicht glauben. „Das… ist nicht dein ernst, oder Sensei?“

„Und wie das mein ernst ist.“

„Aber… warum ausgerechnet so ein Genjutsu? Warum nicht so eine Hypnose wie bei der Chuninprüfung oder Lähmung oder so etwas?“

Der angesprochene Ninja zuckte mit den Schultern. „So war es einfach witziger. Und du lernst deine Lektion. Man weiß nie, was in einem Päckchen drin ist, das wir ausliefern sollen. Es könnte theoretisch sein, dass es dich sofort umbringt, wenn du es öffnest. Bei unbekannten Dingen, die nicht für einen bestimmt sind, sollte man sehr vorsichtig sein und sie nicht einfach so eben mal aus einem Rucksack nehmen und darin nachschauen wollen. Deswegen habe ich dich in ein Genjutsu gefangen genommen, um eine annähernde Auswirkung zu zeigen. Wäre ich der Feind gewesen hätte ich dich in der Zeit, in der du Gefangen warst, locker 1000 Mal töten können. Dann wärst du wirklich nie lebend aufgewacht.“

Kakashi wandte sich von Naruto ab und ging los. Sakura folgte ihm. Naruto starrte den Rücken seines sich entfernenden Senseis an. „Ich hoffe, du hast deine Lektion jetzt endlich gelernt und lässt dieses verdammte Päckchen in Ruhe. Und jetzt komm, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Ich will die Mission so schnell wie möglich abschließen.“
 

In laufe der Mission versuchte Naruto kein weiteres Mal, das Päckchen zu öffnen.

Er hatte nun seine Lektion gelernt. Zumindest schien es so.

Ob es wirklich so war konnte niemand zu diesem Zeitpunkt sagen. Nur eine weitere Mission dieser Art würde es zeigen, doch das ist eine andere Geschichte…



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  kristallika
2010-05-18T12:27:44+00:00 18.05.2010 14:27
ein schöner abschluss der story^^und wieder anders,als man erwartet hätte.
lg
Von:  fahnm
2010-05-04T20:46:02+00:00 04.05.2010 22:46
*weg lach*
Ein Genjutsu.
Oh mann alles was Naruto mit dem Virus und so erlebt hatte war ein Genjutsu. Oh mann das war genial.
Aber die Idee mit den Zombies war super.
Mann sollte an eine Resident Evil/Naruto FF überlegen.
Ist nur soe eine Idee von mir.
Aber auf jeden fall eine Klasse Story.

mfg
fahnm
Von:  kristallika
2010-04-25T08:07:42+00:00 25.04.2010 10:07
im teddybär war also die formel nicht schlecht!an narutso stelle hätte ich im gespräch sicher auch breit gegrinst^^
lg jules
Von:  kristallika
2010-04-25T08:01:56+00:00 25.04.2010 10:01
zum glück ist es noch nicht passiert mit der krankheit^^
naruto .du schaffst das!
lg jules
Von:  fahnm
2010-04-24T02:02:58+00:00 24.04.2010 04:02
Oh Mann.
Das war schlau vom Alten.
Ich hoffe sie können der Bande dingfest machen.
Freue mich schon aufs nächste kapi.
Von:  fahnm
2010-04-13T18:01:07+00:00 13.04.2010 20:01
Das ist aber Bizarr.
Ich Frage mich was es zu bedeuten hat.
Ich hoffe im nächsten Kapi können ein Paar Fragen beantwortet werden.
Freue mich schon darauf.

mfg
fahnm
Von:  kristallika
2010-04-13T04:22:44+00:00 13.04.2010 06:22
ich hoffe mal,naruto überlebt es irgendwie.wo bleibt das gegenmittel?:(
lg
Von:  kristallika
2010-04-13T02:22:11+00:00 13.04.2010 04:22
klasse kapi
kakashi ist auch ständig in narutos Nähe,was?^^
was wohl das mädchen macht?
lg jules

Von:  fahnm
2010-04-10T22:26:04+00:00 11.04.2010 00:26
AAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHH!!!!!
NARUTO NEIN!!!!!!!!!!!!!!!
Verdammt kann ihn denn jetzt niemand mehr Retten?
Und wo ist Madako?
Schreib bitte schnell weiter.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2010-04-10T22:21:32+00:00 11.04.2010 00:21
Hä?
Wo ist das Mädchen?
Was wird Naruto jetzt Machen?
Freue mich schon auf das nächste kapi.

mfg
fahnm


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