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Akatsuki Western Style

10 Greenhorns im Wilden Westen
von

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Wild Wild West

Herzlich willkommen, liebe Leser!
 

Ich gebe zu, dass das Kapitel für einen Prolog an sich etwas zu lang ist, aber es hat doch ein Weilchen gedauert, bis sich alle zehn Akatsuki dazu bemüßigt gefühlt haben, im Gemeinschaftsraum zu erscheinen.

Viel zu sagen gibt es dazu ansonsten nicht. Viel Spaß beim Lesen!^^
 

Missmutig starrte Pain die Wand an. Wie lange war es nun her, dass Konan ihm versprochen hatte, in zehn Minuten bei ihm vorbeizuschauen? Etwas über eine Stunde vielleicht, er wusste es nicht genau. Jedenfalls schien sie von außergewöhnlich langen zehn Minuten gesprochen zu haben. War das eine Art mit seinem Leader umzuspringen?

Grummelnd begann er, den Papierkram auf seinem Schreibtisch neu zu sortieren. Zum ungefähr tausendsten Mal. Er fühlte sich – gelinde gesagt – verarscht. Es war schon das zehnte Mal in dieser Woche, dass Konan ihn versetzte, ohne ihm auch nur Bescheid zu geben, dass sie etwas besseres zu tun hatte; und dass er trotzdem genau wusste wo sie sich aufhielt, machte es auch nicht unbedingt besser.

Die Geräusche, die aus dem Wohnzimmer zu ihm heraufdrangen, sprachen eine eindeutige Sprache: Schüsse, Schreie, splitterndes Holz. Er hätte diesen verdammten Fernseher niemals bewilligen sollen!

Schlecht gelaunt ließ er die Faust auf die Tischplatte knallen, registrierte nur am Rande, dass die mehrfach umgeschichteten Papiere dadurch wieder völlig durcheinander geraten waren, und erhob sich von seinem Chefsessel. Wenn der Berg nicht zum Propheten kam, musste der Prophet eben zum Berg gehen – in diesem Falle er zu Konan.

Pain hatte kaum den Raum verlassen, als er auch schon unsanft mit jemandem zusammenstieß und gerade noch so das Gleichgewicht halten konnte. Etwas weiches bedeckte seine Füße, und als er sich – nett und zuvorkommend wie er nun einmal war – bückte, um das Etwas aufzuheben, stellte er fest, dass es ein Handtuch war. An sich keine atemberaubende Entdeckung, denn schließlich lag das einzige Badezimmer des Hauptquartiers direkt gegenüber von seinem Büro. Bemerkenswert war allerdings, dass es Sasori gehörte. Soweit er wusste, fing nasses Holz mit der Zeit an zu faulen. Sollte man da als Kampfmarionette nicht vorsichtiger sein? Nun ja, im Grunde genommen hatte ihn das überhaupt nicht zu interessieren. Es gab wahrlich wichtigeres in seinem Leben als nasses Holz.

„Pass gefälligst auf, wo du hinläufst!“, wies er Sasori pro forma zurecht. Einfach so davonkommen lassen konnte er ihn als guter Anführer natürlich nicht, wenn er weiterhin respektiert werden wollte. Dann klatschte er dem Puppenspieler das schwarz-rot gemusterte Handtuch im Akatsuki-Stil in die Arme und setzte mit bemüht sicherem Schritt seinen Weg fort.
 

Sasori verzichtete darauf, ihm lange nachzusehen. Es war nicht seine Aufgabe, sich über die Launen des Leaders zu wundern, auch, wenn er sich nur allzu gut denken konnte, welche Laus ihm über die Leber gelaufen war. Eine ähnliche knabberte zur Zeit auch an seinen Innereien, und er wusste nicht so recht, wie er sie wieder loswerden sollte. Er war auch lange nicht so hartnäckig wie Pain und hielt es eigentlich nicht für nötig, irgendwelchen spätpubertären Fernsehjunkies hinterherzulaufen wie ein vernachlässigtes Schoßhündchen. Leider musste er zugeben, dass er sich eben wie ein solches fühlte. Sonst wäre er kaum hierher gekommen.

Mit ein paar geübten Handgriffen faltete er sein Alibi-Handtuch wieder ordentlich zusammen und betrat das Badezimmer. Er war ein paar Minuten über der vereinbarten Zeit und so war es nicht weiter verwunderlich, dass Itachi bereits wartete. Er hatte sich auf dem Rand der Badewanne niedergelassen und betrachtete sich im Spiegel, während er gedankenverloren an einer etwas widerspenstigen Strähne seiner langen, schwarzen Haare herumspielte.

„Ich dachte schon, du kommst überhaupt nicht mehr“, bemerkte er, monoton wie immer, zauberte dann aber ein äußerst verlockendes Grinsen auf sein Gesicht und beugte sich ein Stückchen zu ihm herüber, um ihm in einer dermaßen wohlwollenden Art und Weise den Kopf zu tätscheln, dass Sasori sich unweigerlich wie ein kleines Kind vorkommen und den Ärger mühsam herunterschlucken musste. Er wollte nicht wütend auf Itachi sein, nicht jetzt. Am Ende würde er sich damit doch nur selbst den Tag verderben. Natürlich ärgerte es ihn, dass er ihn hatte warten lassen, und Itachi war sich dessen vollkommen bewusst. Wahrscheinlich gehörte es einfach zu der arrogant-herablassenden Art der Uchiha, in offenen Wunden herumzustochern, wann immer sich Gelegenheit ergab. Das Thema jedenfalls bedurfte keines weiteren Beitrags.

Wortlos legte Sasori das Handtuch auf den Boden und drehte sich um, um die Türe abzuschließen. Das leise Rascheln von Stoff verriet ihm, dass Itachi aufgestanden und hinter ihn getreten war. Er legte besitzergreifend die Arme um seine Schultern und drückte ihn an sich.

„Du kannst es nicht ausstehen, wenn Deidara dich ignoriert.“ Eine dermaßen überflüssige Feststellung, dass sich jede Antwort erübrigte. Schon seit einer guten Woche bekam Sasori seinen Partner Abends kaum mehr zu Gesicht und das zehrte gewaltig an seinen Nerven. Am schlimmsten war allerdings, dass es ein gottverdammter Fernseher war, dem er dafür die Schuld geben musste.

„Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du von jetzt an einfach den Mund halten würdest, Itachi“, erklärte er unnötig höflich und drehte sich in seiner Umarmung, bis er ihm wieder ins Gesicht sehen konnte. Glücklicherweise schien er nichts dagegen einzuwenden zu haben, denn statt weiterzusticheln beugte er sich zu ihm herab und küsste ihn fordernd. Sasori ging ohne Umschweife darauf ein und öffnete den Mund einen Spalt, um das Gefühl zu intensivieren. Er war recht froh darüber, dass Itachi nicht so sanft mit ihm umging, wie es die meisten anderen wohl getan hätten, denn obwohl er bei seinem Umbau wohlweislich darauf geachtet hatte, gewissen Körperstellen nicht jede Empfindung zu entziehen, brauchte es doch einiges, um ihn etwas so komplexes wie Lust fühlen zu lassen.

Sie gehörten beide nicht zu der seltenen Spezies übermäßig geduldiger Menschen und so dauerte es nicht lange, bis ihre Akatsuki-Einheitskleidung willkürlich im Badezimmer verteilt lag.

Sasori machte sich kaum die Mühe, Itachis nackten Körper zu erkunden – dazu kannte er ihn nun doch zu lange und zu gut – und ließ sich unter ein paar lieblos ausgetauschten Streicheleien widerstandslos gegen die glatt geflieste Wand drücken. Er stöhnte gedehnt auf, als Itachi einen Oberschenkel zwischen seine Beine schob und begann, hart gegen seinen Schritt zu reiben. Das Gefühl aufkeimender Erregung hatte für ihn etwas überwältigendes, denn schließlich fühlte er normalerweise so gut wie überhaupt nichts. Es hätte Sigmund Freud bestimmt gefreut zu hören, dass Sex so ziemlich das Einzige war, was er an menschlicher Interaktion noch hatte zulassen wollen. Denn was er dabei empfand, brachte er im Gegensatz zu allem anderen nicht mit leidvollen Erinnerungen in Verbindung. So gesehen konnte er sich glücklich schätzen, dass Itachi lebendige Puppen den handelsüblichen Gummipendants unzweifelhaft vorzog, falls der kleine Scherz erlaubt war.

Nun, so gut wie er es sich vorgestellt hatte, hatte die Sache mit dem nichts mehr fühlen dann aber doch nicht geklappt. Warum sonst sollte es ihn so wahnsinnig wütend machen, wenn Deidara sich nicht einmal mehr mit ihm streiten, sondern lieber stundenlang vor der Glotze hocken wollte?

Plötzlich und ohne jede Vorwarnung schob Itachi ihm die Zunge in den Hals und holte ihn aus einem wirren Deidara-Fernseher-Gedankensalat zurück in die Realität. Beiläufig stellte er fest, dass er die Finger so tief in Itachis hellen Rücken gegraben hatte, dass die Haut gebrochen war und es kam ihm in den Sinn, dass es nicht gut für seine hölzernen Bestandteile war, wenn sie sich mit Blut vollsogen. Dennoch dauerte es ein paar Sekunden, bis er die erforderliche Willenskraft aufbrachte, den Griff zu lockern und irgendwo anders den Halt zu suchen, den er so dringend nötig hatte.

Fahrig glitt seine Hand über das unterste Brett eines nahen Regals, bis sie auf Widerstand stieß. Ein lautes Klirren verriet ihm, dass er irgendetwas gläsernes umgeworfen haben musste.
 

Entnervt knallte Hidan den Putzlappen zurück in den Eimer.

„Es reicht endgültig, verdammte Scheiße nochmal!“, beschwerte er sich lautstark. Kakuzu lugte skeptisch hinter einem Geldhaufen von geradezu beeindruckenden Ausmaßen hervor und legte die Stirn in Falten.

„Du sollst putzen, Hidan, nicht motzen“, erinnerte er seinen Partner und sein Tonfall machte deutlich, dass er keinen wie auch immer gearteten Widerspruch dulden würde. An sich sollte Hidan wissen, dass er es nicht leiden konnte, wenn er seine lächerlichen Rituale in ihrem gemeinsamen Zimmer durchführte und dabei den teuren Teppich ruinierte. Also musste er auch mit den Konsequenzen leben, wenn er es trotzdem tat. Und wenn er glaubte, er würde ihm den Putzdienst erlassen, nur, weil Itachi und Sasori im Nebenzimmer wieder einmal meinten so laut sein zu müssen, dass man trotz des voll aufgedrehten Fernsehers unmöglich überhören konnte, was sie taten, dann war er schief gewickelt. Allerdings musste Kakuzu zugeben, dass ihm ein gewisses verräterisches Klirren aus Richtung Badezimmer durchaus Sorgen bereitete. Was auch immer da ein unschönes Ende gefunden hatte – es hatte Geld gekostet und irgendjemand würde es ersetzen müssen.

„So gottverdammt sauber war's hier noch nie, Mann!“, meckerte Hidan unbeirrt weiter. „Meinst du, ich hab Bock hier wie'n verfickter Sklave auf dem Boden rumzurutschen und mir ganz nebenbei einen akustischen Liveporno reinzuziehen?!“

Kakuzu seufzte abgrundtief. Musste ihm der Kerl denn immer auf die Nerven gehen? „War ja klar, dass du da nicht weghören kannst“, kommentierte er gereizt und wandte sich wieder seinem Geld zu, das in all seiner vollkommenen Schönheit vor ihm lag und unbedingt gezählt werden wollte.

„Ach, halt doch dein blödes Maul, Narbenfresse!“, fauchte Hidan und funkelte ihn so gefährlich an wie eine tollwütige Katze. Kakuzu nahm es kaum zur Kenntnis; seine Aufmerksamkeit galt einer etwas schmutzig gewordenen Goldmünze, die er – wenn er sich recht erinnerte – vor genau 57 Tagen , 4 Stunden, 35 Minuten und 10 Sekunden einem toten Chō-nin aus der Tasche gezogen hatte.

„Hast du dich dreckig gemacht, meine Kleine?“, erkundigte er sich mitfühlend und zog ein Poliertuch aus dem Ärmelaufschlag seines Mantels, um das Geldstück sorgfältig zu reinigen. „Keine Sorge, das kriegen wir schon wieder hin, mein Goldschätzchen.“ Liebevoll säuberte er zuerst die Rück- und dann die Vorderseite und achtete ganz besonders darauf, dass sich kein Schmutz in den feinen Vertiefungen der Prägung festsetzte. Das Geld dankte es einem, wenn man es gut behandelte.

Hidan beobachtete ihn kopfschüttelnd. In seinen Augen spiegelte sich pures Unverständnis. Welcher geistesgestörte Vollidiot redete schon mit Geld? Er jedenfalls hatte die Faxen dicke. Geschlagene vier Stunden hatte er jetzt schon den Boden geschrubbt, und er konnte sich nicht erinnern, dass dieser in den letzten zwei Jahren jemals eine so helle Farbe gehabt hatte. Ihn jetzt noch weiterputzen zu lassen war reine Schikane. Des weiteren konnte er beim besten Willen nicht begreifen, wie in Jashins Namen ausgerechnet Mister Ich-bin-viel-zu-gut-für-diese-Welt und die gefühlstote Puppe auf die Idee gekommen waren, eine Fickbeziehung anzufangen. Und abgesehen davon, dass er es nicht begriff, ging es ihm gnadenlos auf die Nerven.

Hidan hatte den ganzen Tag über noch nichts gehört, was er hätte hören wollen: Kakuzu, der mit seinem Geld sprach, Kakuzu der mit seinem Geld sprach, Deidara und Konan, die völlig sinnlos irgendwelche Schauspieler anfeuerten, Kakuzu, der mit seinem Geld sprach, den Fernseher, Kakuzu, der ihm befahl zu putzen, Kakuzu, der mit seinem Geld sprach, den Fernseher, Sasoris Stöhnen, Kakuzu, der mit seinem Geld sprach, Sasori, den Fernseher... Was zu viel war, war zu viel. „Sag' was du willst, Narbenfresse – ich geh' jetzt!“, erklärte er bestimmt, nahm Putzeimer und Lappen und bewegte sich auf die Türe zu. Kakuzu riss ihn unsanft zurück.

„Sag mal, hörst du schlecht?!“, knurrte er drohend. „Ich habe gesagt, du sollst putzen! Und du hörst erst auf, wenn ICH sage, dass du fertig bist!“

Hidan wollte gerade zu einer bissigen Erwiderung ansetzen, als ihm ein ungesund lautes Krachen – diesmal aus Richtung Wohnzimmer- zu Hilfe kam. Abrupt ließ Kakuzu ihn los. „Du bist fertig“, bestimmte er knapp, dann rauschte er in Windeseile aus dem Zimmer. Hidan zögerte nicht lange, ihm zu folgen – schließlich war er endlich von dieser dämlichen Putzerei befreit worden – verzichtete aber sicherheitshalber darauf, ihn anzusprechen. Wenn er mit der Zeit etwas gelernt hatte, dann, dass mit Kakuzu nicht mehr zu spaßen war, wenn er sich ernsthafte Sorgen um Geld und Geldeswert machen musste. Irgendjemand würde für all das bezahlen müssen, was an diesem Tage zu Bruch gegangen war, und Hidan wusste, dass ihm diese zweifelhafte Ehre zuteil werden würde, wenn er sich nicht ruhig verhielt. Es war schließlich nicht so, als würde es Kakuzu interessieren, wer die Schuld an einem Missgeschick trug. Ihn interessierte nur, wen er dazu zwingen konnte, den Schaden zu ersetzen.

Fast hatte er Mitleid mit Konan und Deidara, als sein Partner die Türe zum Wohnzimmer so schwungvoll aufstieß, dass sie heftig gegen die Wand knallte, aber auch wirklich nur fast. Die begeisterten Rufe verstummten augenblicklich, nur der Fernseher zeigte sich von Kakuzus drohendem Unterton weitestgehend unbeeindruckt und erfreute die Anwesenden mit einer klassischen Saloon-Schlägerei.

„Was ist kaputt, warum, und wer bezahlt mir den Schaden?!“, fasste Kakuzu alle relevanten Fragen in einem einzigen Satz zusammen. Die Antwort darauf erübrigte sich.

Irritiert starrte Hidan auf den Boden zu seinen Füßen. Kakuzu folgte seinem Blick und ließ dann voller Enttäuschung die Schultern hängen. Am Boden kniete Pain und kehrte provisorisch die Bruchstücke eines Stuhles zusammen. Tobi – ganz der gute Junge, der er immer zu sein behauptete – hatte sich zu ihm gesellt, um ihm zu helfen und richtete sich nun auf, um Kakuzus Frage wahrheitsgemäß zu beantworten. Ihm war wohl entgangen, dass das kaum mehr notwendig war.

„Leader-sama wollte mit Konan-chan sprechen und ist über den Stuhl gestolpert“, erklärte er vergnügt. „Tobi ist ein guter Junge und hilft beim Aufräumen.“

Pain kratzte sich verlegen am Kopf und setzte ein ziemlich schiefes Lächeln auf, das wohl als Entschuldigung dienen sollte, aber Kakuzu nahm es kaum zur Kenntnis. Wenn es innerhalb der Akatsuki jemanden gab, den er nicht ohne weiteres zur Kasse bitten konnte, dann war es der Leader. Da hatte er wohl Pech gehabt. Aber Itachi und Sasori würde er nicht so leicht davonkommen lassen! Konan und Deidara schienen unterdessen begriffen zu haben, dass sie nichts weiter zu befürchten hatten und hatten sich wieder dem Fernseher zugewandt. Mangels anderweitiger Beschäftigung tat Hidan es ihnen gleich, doch zu seinem Leidwesen konnte er nicht von sich behaupten, dass er begriff, was sich dort auf dem Bildschirm abspielte.

„Was für'n dämlichen Scheiß zieht ihr euch da eigentlich rein?“, erkundigte er sich in vollendeter Höflichkeit und bereute gleich darauf, überhaupt erst das Wort an die beiden Fersehjunkies gerichtet zu haben, als Deidara sich mit einem irren Grinsen zu ihm umdrehte und so tief Luft holte, dass wirklich jedem klar sein musste, dass der folgende Monolog überdurchschnittlich lang sein würde.

„Das ist ein Western, hm“, begann Deidara mit vor Begeisterung hell blitzenden Augen. „Seit letzter Woche bringen sie jeden Abend einen richtigen Klassiker. Das ist wirklich wahnsinnig spannend, hn! Da gibt es 'Cowboys', die auf großen Viehtrieben mitreiten, Duelle, Schießereien, Prügeleien im Saloon, ...“

Hidan schaltete auf Durchzug. Warum nur war er so bescheuert gewesen zu fragen? Wenn Deidara erst einmal seine Begeisterung für etwas so absurdes wie 'Western' entdeckt hatte, dann endete es immer in endlosen Vorträgen, die keinen interessierten. Wie hielt Sasori das nur aus? Wahrscheinlich überhaupt nicht. Irgendeinen Grund musste es ja gehabt haben, dass er in Itachis Arme geflohen war. Wenn er es gewesen wäre, der Deidara als Partner zugeteilt worden war, dann hätte er sich bestimmt schon längst die Kugel gegeben.

Schritte erklangen auf dem Flur und Hidan entschloss spontan, dass es interessanter war nachzusehen, wer nun zu der kleinen Runde gestoßen war, anstatt weiter so zu tun, als würde er Deidara zuhören. Und er behielt Recht. Er brach in schallendes Gelächter aus, als ein ziemlich verschlafener Kisame über Pain, der noch immer am Boden hockte und kleinere Splitter zusammenkehrte, stolperte und wenig elegant den Boden küsste.

„Du gibst der Bezeichnung 'fliegender Fisch' eine ganz neue Bedeutung, Fischfresse!“, frotzelte er, aufs Königlichste amüsiert. Kisame blinzelte ihn verständnislos an. Anscheinend war er tatsächlich noch etwas langsam im Kopf. Na, selbst Schuld, wenn er unbedingt tagsüber schlafen musste.

Kakuzu war dafür umso wacher, denn kaum hatte Hidan den Mund zugemacht, da hatte er ihm auch schon unsanft ein Knie in den Bauch gerammt.

„Halt die Fresse, Hidan!“, knurrte er und erinnerte seinen Partner somit unsanft daran, dass man sich besser unsichtbar machte, wenn er bares Geld verloren hatte. Gegen die Laune, die er in Situationen wie dieser hatte, war ein wütender Elefant harmlos wie eine Kindertröte. Ehe er es sich versah, lag er röchelnd neben Kisame am Boden. Er war etwas zu beschäftigt damit nach Luft zu schnappen, als dass er hätte begreifen können, dass er Pain vollends unter sich begraben hatte. Auch Kakuzu schien das Leid des Leaders nicht sonderlich zu kümmern, denn statt ihm unter seinen gefallenen Kameraden hervorzuhelfen trat er noch einmal nach Hidan und ließ sich dann missgelaunt neben Deidara auf das Sofa fallen, um dessen Gerede ebenso wie sein Partner gekonnt zu ignorieren. Einzig Tobi bewies Loyalität.

„Tobi ist ein guter Junge. Tobi wird Ihnen helfen, Leader-sama“, erklärte er fröhlich, packte Pains Hand und zog ihn mit einem Ruck unter Hidan und Kisame hervor. Beschwingt richtete er den Gefallenen wieder auf und klopfte eine ganze Ladung imaginären Staub vom Mantel seines Chefs. „Haben Sie sich weh getan, Leader-sama?“, erkundigte er sich mitfühlend, aber Pain winkte nur seufzend ab. Er war in höchstem Maße desillusioniert. Anscheinend hatte er den Zeitpunkt verpasst, in dem er seine Autorität verloren hatte, denn so wie es aussah war Konan nicht die einzige, die vergessen hatte, dass er existierte. Ein starkes Stück, wenn man bedachte, dass er hier der Boss und bestimmt mächtiger als all seine Untergebenen zusammen war. Schlecht gelaunt rappelte er sich auf – und blieb mit den Fußspitzen an Zetsu hängen, der plötzlich und ohne jede Vorwarnung vor ihm aus dem Boden aufgetaucht war. Noch bevor der Spions in voller Größe erschienen war, lag Pain auch schon wieder auf der Nase und wurde von Tobi sorgfältig sauber geklopft. Mit einem resignierten Seufzen ließ er es geschehen.

„... hat Billy the Kid am hellichten Tag die Bank ausgeraubt. Sowas von dreist, hn. Aber natürlich ist er damit durchgekommen, hn, er war ja kein Idiot! Wusstet ihr schon, dass...“

„Wer war denn dieser 'Billy the Kid'? Das ist vollkommen uninteressant! Aber er scheint ein Kollege von uns gewesen zu sein. Das tut nichts zur Sache, hör ihm einfach nicht zu!“ Zetsus weiße Hälfte schien Deidaras Vortrag nicht gänzlich abgeneigt zu sein und ehe er es sich versah, verlor er sich in einer kleinen Debatte über den Sinngehalt des abendlichen Fernsehprogramms. Der Geräuschpegel war um mehrere Dezibel gestiegen. Genauer gesagt um so viel, dass von dem Western nicht mehr viel zu hören war, was außer Konan niemanden zu stören schien. Dennoch versuchte sie gar nicht erst ihre Kollegen zum Schweigen zu bringen – das hatte erfahrungsgemäß nicht übermäßig viel Sinn – sondern setzte sich vor der Flimmerkiste auf den Boden und Pains linken Fuß und drückte das Ohr an den Lautsprecher.

„... gestellt. Und dann wurden die Daltons gehängt, hm. Das war schon irgendwie...“

„...Sendung über die Bundestagswahlen. So ein Mist! Das ist kein Mist, das ist- Schwachsinn? Ach, du hast doch keine Ahnung von Politik! Hab ich wohl...“

„Konan, du sitzt auf meinem Fuß. Das tut weh!“

„... das Pferd weggelaufen, hn. Sie haben aber gedacht, Jeff hätte es geklaut und deshalb...“

„Hm, was hast du gesagt?“

„Hidan, steh' auf, verdammt!“

„Und dann hat Jesse James den Tresor in die Luft gesprengt, hn. Das war pure Kunst, hn.“

„Das tut weh!“

„Halt dein beschissenes Maul, Fischfresse! Ich kann einen Scheiß dafür, dass Kakuzu mich behandelt wie einen verschissenen Scheißhaufen!“

„Hidan!“

„Konan, bitte geh' von meinem Fuß runter!“

„Tobi wird Ihnen helfen, Leader-sama. Tobi ist ein guter Junge.“

„Was ist denn hier los?“

Schweigen.

Irgendwie hatte es Itachis dunkle, monotone Stimme geschafft, sich ihren Weg in die überlasteten Gehörgänge der Akatsuki zu bahnen und dem Stimmenwirrwarr ein Ende zu bereiten. Sogar Deidara hatte seinen Monolog abgebrochen.

Sekundenlang ruhten alle Blicke auf Itachi Uchiha, der völlig gelassen in der Türe stand, stoisch und unbewegt, wie es meistens der Fall war. Seine langen, dunklen Haare hingen offen und triefend nass herab und er machte den Eindruck, als hätte er einen ausgiebigen Spaziergang im Regen hinter sich. Ebenso Sasori, der kaum einen halben Schritt neben ihm stand.

Kakuzu witterte sofort seine Chance. „Ich hätte euch nicht so früh erwartet“, stellte er fast beiläufig fest, bevor er auf den Punkt zu sprechen kam, der ihm eigentlich Kopfzerbrechen bereitete. „Aber da ihr hier seid, könnt ihr mir gleich sagen, was da vorhin zu Bruch gegangen ist und wen ich dafür zur Verantwortung ziehen kann!“

„Ein Glas. Sasori“, erwiderte Itachi ohne große Umschweife und ignorierte die anklagenden Blicke des Puppenspielers gekonnt. Es lag ihm gänzlich fern, die Verantwortung für etwas zu übernehmen, das er tatsächlich nicht zu verantworten hatte.

„Das wirst du bezahlen müssen, Sasori“, bestimmte Kakuzu und allein sein Tonfall verriet, dass er keine Widerrede dulden würde. Doch Sasori zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.

„Ich würde es bezahlen, wenn ich Geld hätte“, erklärte er ruhig.

„Du wirst es bezahlen, sobald du Geld in die Finger bekommst.“

Damit schien das Thema erledigt zu sein. Kakuzu vergaß niemals eine Schuld, und sei sie auch noch so gering. Und zu gegebener Zeit würde er sie eintreiben. So lange konnte er warten.

Wieder kehrte Stille ein. Eine so vollkommene Stille, wie sie das Hauptquartier seit langem nicht mehr erfüllt hatte. Und als sich Konan Sekunden später mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen erhob, wurde klar, worin sie ihren Ursprung hatte. Sie hatte den Fernseher ausgeschaltet. Der Western war vorbei. Und Deidara hatte die letzte Viertelstunde schlichtweg verpasst.

Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag vor den Kopf. „Das ist nicht fair!“, beschwerte er sich unglücklich und besah Konan mit einem mehr als vorwurfsvollen Blick. „Du hättest wenigstens was sagen können, hm! Jetzt muss ich bis morgen warten!“

„Sei kein Kind, Deidara!“, versuchte Sasori beschwichtigend einzugreifen, doch sein Partner schien ihn überhaupt nicht wahrzunehmen. Ein weiterer Beweis dafür, dass dem Blonden ein verdammter Fernseher wichtiger war, als sein eigener Partner. Es kostete ihn einige Mühe, die Wut zu schlucken und ihm dafür nicht an Ort und Stelle den Hals umzudrehen.

„Sasori hat Recht“, stimmte Konan zu und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, wurde aber ebenso eiskalt ignoriert.

„Ihr habt doch alle keine Ahnung, was mir das bedeutet, hn“, jammerte Deidara und es hätte bestimmt niemanden gewundert, wenn er vor lauter Selbstmitleid und theatralischer Verzweiflung angefangen hätte, sich die Haare zu raufen. „Der Wilde Westen war so cool, hn! Ich würde alles dafür geben, das einmal erleben zu können! Wirklich alles! Ich würde meine Seele dafür verkaufen, hn!“

„Ist das so?“

Er konnte nicht zuordnen, wer das gesagt hatte, aber es schien ganz so, als wäre endlich jemand dabei zu begreifen, worauf es ihm ankam.

„Du würdest tatsächlich deine Seele verkaufen, um ein einziges Mal den Wilden Westen zu erleben?“

Deidara nickte bestätigend. „Mit Vergnügen, hn!“, bekräftigte er im Brustton der Überzeugung. So ein kleiner Ausflug ins goldene Zeitalter der Viehtriebe und Indianerkriege – das wäre wahrlich eine willkommene Abwechslung.
 

„Gut. Ich nehme dein Angebot an.“

Painful Gulch

Hallo zusammen!^^
 

Da dieses Kapitel bereits fertig war, habe ich es einfach mal hochgeladen. In Zukunft wird das leider etwas länger dauern...

Ich bitte im Rahmen dieses Kapitels darum, mir zu verzeihen, wenn ich nicht bis ins Detail medizinisch korrekt geblieben bin.

Die Akatsuki sind nun tatsächlich im Wilden Westen gelandet und Pain will eigentlich eine Krisensitzung einberufen. Leider kommt ständig etwas dazwischen...

Vielen Dank für Kommentare und Favos!^^
 

Die Welt versank in buntem Nebel. Sekundenlang konnte Deidara oben und unten nicht voneinander unterscheiden, dann schlug er hart auf sandigem Boden auf. Staub wurde aufgewirbelt und versperrte ihm die Sicht. Was in drei Teufels Namen ging hier vor? Hidan hatte das Wohnzimmer erst am Vortag putzen müssen – so schmutzig konnte es hier überhaupt nicht sein! Irritiert rieb er sich die Augen. Durch den Dunst hindurch zeichneten sich die Silhouetten seiner Kollegen ab. Folglich war ein plötzlicher Weltuntergang getrost auszuschließen. Jetzt galt es herauszufinden, ob er diese Erkenntnis begrüßen oder doch eher unglücklich darüber sein sollte...

Deidara wurde schmerzlich bewusst, dass letzteres der Fall war, als sich der Nebel lichtete und den Blick auf die Umgebung freigab. Wo auch immer sie gelandet waren – es war garantiert nicht das Akatsuki-Hauptquartier. Sand, Steine, mannsgroße Kakteen, und in einiger Entfernung war ein kleiner Ort zu erkennen. Ein Ort, der aus jedem x-beliebigen Western hätte entsprungen sein können.

„Scheiße, hn!“ Mehr fiel ihm dazu nicht ein. Konnte es tatsächlich sein, dass sein so unbedacht geäußerter Wunsch von irgendeiner höheren Macht erfüllt worden war?

Er kam nicht mehr dazu, den Gedanken weiter zu verfolgen, denn bevor er überhaupt reagieren konnte, traf ihn mit Schwung ein Stein am Kopf. Die Wucht des Aufpralls riss ihn zurück und ließ ihn das Gleichgewicht verlieren. Die Münder in seinen Handflächen schluckten Sand.

„Du bist eine wandelnde Naturkatastrophe, Deidara!“, brüllte Sasori, außer sich vor Wut. Itachi lag reglos halb unter ihm begraben. Vermutlich hatte er ihn ausgeknockt, als er ausgeholt hatte, um den Stein nach seinem unglückseligen Partner zu schmeißen. Kollateralschaden. Am liebsten hätte er noch ein, zwei größere Felsbrocken hinterher geworfen, um Deidara zu beweisen, dass Dummheit in solchen Ausmaßen gar nicht anders konnte, als weh zu tun, doch zu seinem Leidwesen musste er feststellen, dass er dazu überhaupt nicht in der Lage war. Seine Arme waren völlig kraftlos. Gerade so, als hätte er sie jahrelang nicht benutzt. Außerdem... war es seltsam heiß. Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel und sein schwarzer Akatsuki-Mantel hatte sich innerhalb kürzester Zeit in eine Sauna verwandelt. Schweiß tropfte ihm von der Stirn. Schweiß? Er konnte nicht schwitzen. Das war unmöglich. Unmög-...

Die Wut verschwand so schnell wie sie gekommen war und wich der erschreckenden Erkenntnis, dass er einen zu hundert Prozent menschlichen Körper besaß. Ausgestattet mit all den Organen, Sinnen und Gefühlen, die er im Zuge seines Umbaus so erfolgreich losgeworden war. Das war doch wohl ein schlechter Witz!

„Nein!“ Seine Stimme war nicht mehr als ein heiseres, entsetztes Flüstern. „Nein, nein, neinneinneinnein, NEIN!“ Womit hatte er das wieder verdient?! Es gab Tage, an denen man sich besser von Deidara fernhielt, wenn man nicht in eine seiner haarsträubenden Katastrophen hineingezogen werden wollte. Und was er sich diesmal geleistet hatte, toppte alles bisher dagewesene. Wahrscheinlich hatte er bisher nicht einmal begriffen, dass...

„Was sollte das denn, Sasori no Danna, hm?“, erkundigte Deidara sich verständnislos und bestätigte damit, was sein Partner bereits befürchtet hatte: er hatte es nicht begriffen. Etwas mühsam rappelte sich der blonde Künstler wieder auf und rieb sich die schmerzende Stirn. Ein dünnes Rinnsal Blut sickerte zwischen seinen Fingern hindurch, doch er registrierte es kaum. Er war zu beschäftigt damit, die unglaubliche Fülle von Emotionen zu verarbeiten, die sich auf den sonst so stoischen Gesichtszügen seines Meisters breit gemacht hatten. Wut war dabei und Unbehagen, vielleicht auch... Sorge? Er war sich nicht sicher. Allein der Fakt, dass Sasori plötzlich und aus heiterem Himmel zu dieser geradezu beeindruckenden Bandbreite von Gefühlen fähig war, war so erschreckend, dass alles andere geradezu unbedeutend erschien.

„Du blöder Idiot!“, motzte Sasori ihn an, kaum dass er den ersten Schreck über die körperliche Veränderung halbwegs verdaut hatte. „Ist dir überhaupt klar, was du getan hast?! Du hast gerade deine verdammte Seele verkauft!“ Er atmete schwer. In dieser widernatürlichen Hitze war jede Bewegung ein schierer Gewaltakt.

'Sasori no Danna sieht überhaupt nicht gesund aus', dachte Deidara verwirrt. Dann erst sickerten die Worte seines Meisters zu ihm durch. Mit einem Mal wurde er sehr, sehr blass und etwas in seiner Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Blanke Panik ergriff ihn und trieb ihm den kalten Angstschweiß auf die Stirn. Er hatte seine Seele verkauft. Sasori hatte Recht. Er hatte aus einer Laune heraus seine Seele verkauft und wusste nicht einmal, an wen, geschweige denn, was nun mit ihm geschehen würde. „Oh Scheiße, hm!“

Pain seufzte schwer. Irgendwie hätte ihm von Anfang an klar sein müssen, dass fernsehbesessene Akatsuki nichts als Probleme bereiten würden, doch er war sich sicher, dass ihn das Ausmaß und die Absurdität dieser Katastrophe selbst dann noch überrascht hätten, wenn er sich mental auf Unglücksfälle eingestellt hätte.

„Krisensitzung!“, bestimmte er bemüht ruhig. Eigentlich war ihm nur zum Schreien zumute. Er konnte Sasori nicht verdenken, dass er seinem gnadenlos dämlichen Partner erst einmal einen Stein an den Kopf geworfen hatte, auch wenn Deidara mit dem drohenden Verlust seiner Seele – und damit auch seines Lebens - an sich mehr als genug gestraft war.

Pain gefiel die Aussicht überhaupt nicht, eines seiner Mitglieder zu verlieren, für das er dann unweigerlich Ersatz würde suchen müssen. Und er war überzeugt, dass es Deidara gewaltig gegen Strich ging, einen so unwürdigen Tod sterben zu müssen, der mit seiner so genannten Kunst nicht das geringste zu tun hatte. Jedenfalls hatte er panische Angst davor, das stand ihm in geradezu erbärmlicher Offensichtlichkeit ins Gesicht geschrieben.

Dummerweise war es die Aufgabe des Leaders sich zu überlegen, was dagegen unternommen werden konnte, und er konnte nicht von sich behaupten, auch nur mit einer einzigen guten Idee aufwarten zu können.

Ungewöhnlich schnell und widerspruchslos kamen die Akatsuki seiner Aufforderung nach und ließen sich um ihn herum auf dem sandigen Boden nieder. Auch Itachi, der seine vorübergehende Unpässlichkeit inzwischen überwunden hatte, gesellte sich zu der Runde.

„Na wunderbar“, motzte Hidan sauer, bevor Pain auch nur dazu ansetzen konnte, die Sitzung zu eröffnen. „Das heißt jetzt wohl, dass wir uns überlegen müssen, wie wir die Scheiße wieder rückgängig machen können, die uns dieser tausend Mal verfluchte Arsch von Deidara in seiner göttlichen Dummheit eingebrockt hat!“

Entgegen jeder Gewohnheit setzte sich Deidara nicht gegen die Beleidigung zur Wehr und ließ nur betreten den Kopf hängen. So hatte er sich das auch nicht vorgestellt. Möglicherweise hätte er sich freuen können, wenn, ja wenn da nicht der unglückselige Umstand gewesen wäre, dass er für diesen kleinen Ausflug – der außer Konan, Tobi und ihm selbst ohnehin keinem Vergnügen bereitet hätte – mal eben seine Seele losgeworden war. Ein Preis, der ihm etwas zu hoch erschien für etwas, das es im Fernsehen umsonst gab.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber Hidan hat Recht“, pflichtete Kakuzu ebenso missgelaunt bei. „Wenn ich nur daran denke, was das wieder Zeit kosten wird!“ Und Zeit war bekanntermaßen Geld.

Kisame nickte vehement. „Ich habe kein Interesse an diesem ganzen Western-Mist“, erklärt er. „Warum musstest du uns da nur mit reinziehen, Blondchen?“

„Ruhe!“, befahl Pain harsch. „Bitte bewahrt jetzt einen kühlen Kopf. Es hilft uns nicht weiter, Deidara fertig zu machen, er ist seine Seele sowieso schon los.“

„Es hilft uns vielleicht nicht weiter, aber es tut verdammt nochmal gut!“, fasste Hidan mit einem etwas bitteren Grinsen in Worte, was die meisten anderen dachten und wurde gleich darauf Ziel eines weiteren fliegenden Steines. Anscheinend hatte Sasori Gefallen an dieser Art der Meinungsäußerung gefunden.

„Lass' ihn in Ruhe!“, wies ihn der Puppenspieler grob, wenn auch mit ungewöhnlich brüchiger Stimme zurecht. „Gerade du solltest andere nicht für ihr Fehlverhalten kritisieren. Lern' erstmal, dich ordentlich zu benehmen!“

Deidara seufzte dankbar auf. Hidan hingegen war auf hundertachtzig. Er wäre Sasori nur allzu gern an den Kragen gegangen, musste von diesem Vorhaben allerdings Abstand nehmen, als Kakuzu ihn im Nacken packte und mit festem Griff zurückhielt. Das allerdings nahm ihm nicht die Möglichkeit einer verbalen Attacke.

„Nimm' diesen hirnverbrannten Idioten nicht auch noch in Schutz, verdammte Puppe!“, schimpfte er. „Du hast ihm selber einen beschissenen Stein an den Kopf geschmissen und im Gegensatz zu mir hatte er das auch verdammt nochmal verdient!“

Sasori antwortete nicht. Einerseits, weil Hidan durchaus nicht unbedingt Unrecht hatte und er sich selbst nicht erklären konnte, wie er dazu kam, seinen unfähigen Partner, der ihn für einen Fernseher einfach in die Ecke gestellt hatte wie ein altes Spielzeug, zu verteidigen, andererseits, weil ihm das Sprechen tatsächlich schwer fiel. Es kostete ihn auf unerklärliche Art und Weise Kraft und die kleinen schwarzen Punkte, die schon seit geraumer Zeit vor seinen Augen auf und ab tanzten, waren der Konzentrationsfähigkeit nicht gerade zuträglich.

Itachi schien zu bemerken, dass es ihm nicht sonderlich gut ging, denn er legte sanft eine Hand auf seine Wange, wohl in der Absicht, ihn zu beruhigen. Es dauerte nicht lange, da zuckte er wie vom Blitz getroffen zurück, die Augen vor Schreck geweitet. Eine dermaßen beeindruckende Gefühlsäußerung seitens des Uchiha, dass ihnen spätestens in diesem Augenblick ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil wurde.

„Du...Du bist ein Mensch?“ Itachi klang deutlich überrascht. Und aus irgendeinem Grund machte es Sasori wütend.

„Das ist mir bereits aufgefallen!“, zischte er ungnädig und wurde prompt mit einem heftigen Schwindelanfall belohnt. Mit einem leisen Stöhnen ließ er sich rückwärts auf den sandigen Boden fallen. Sein Atem ging schnell und flach und er konnte kaum mehr sehen. Die Hitze war so unerträglich...

„Sasori no Danna!“ Deidaras Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen. Was geschah mit ihm? Die Sinneseindrücke waren gedämpft und undeutlich und gleichzeitig um ein vielfaches intensiver, als er es gewöhnt war – gerade so, als wäre er in einer Halluzination gefangen. Und die Tatsache, dass genau das nicht der Fall war, bereitete ihm Sorgen. Warum fühlte er sich so schwach? Nur, weil er in seinen menschlichen Körper zurückgekehrt war? Das ergab keinen Sinn.

„Sasori, geht es dir gut?“

Wie durch einen Schleier hindurch nahm er war, dass Itachi sich über ihn beugte und ihm unter die Arme griff, um ihn wieder aufzurichten.

„Du bist ganz blass geworden.“

Unter Aufbringung all seiner verbliebenen Kräfte schüttelte er den Uchiha ab und richtete sich mühsam wieder auf. Ganz egal woher diese Schwäche rührte, er konnte sie sich unmöglich erlauben. Nicht, wenn er verhindern wollte, dass ihm in Zukunft alle nur noch auf der Nase herumtanzten. In erster Linie dachte er dabei an Deidara.

„Es geht mir gut“, sagte er, so leise und zittrig, dass es nicht im mindesten überzeugend klang. Wenigstens musste er die höchstwahrscheinlich schadenfrohen Gesichter der anderen nicht sehen. Genauer gesagt: er konnte sie nicht sehen. Alles, was er sah, war Dunkelheit. Er bekam nicht mit, dass Pain sich ebenfalls über ihn beugte und ihn kritisch musterte, ebenso wenig, dass Itachi wieder nach ihm gegriffen hatte, um ihn zu stützen. Sein Körper war völlig taub, nur ein widerliches Kribbeln versicherte ihm, dass er nicht einfach abgestorben war.

„Hey, Kakuzu!“ Pain winkte ihn heran, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Schlimm genug, dass Deidara seine Seele verkauft hatte – er hatte keinerlei Interesse daran, auch noch um Sasoris Leben fürchten zu müssen. Gleich zwei Akatsuki ersetzen zu müssen, und das, ohne dass er sie auch nur in einen Kampf geschickt hatte, das war kein schöner Gedanke. Aufmerksam beobachtete er, wie Kakuzu Sasori aus Itachis Griff befreite und ihn wieder auf den Boden legte, ihm den Schweiß von der Stirn wischte und seinen Puls fühlte.

„Und?“, erkundigte er sich ungeduldig. „Ist da noch was zu retten?“ Er übersah geflissentlich, dass diese Formulierung nicht unbedingt dazu beitrug, Deidaras Schuldgefühle zu mindern, auch wenn der Blonde wirkte, als müsste er sich jeden Augenblick übergeben. Sein Nervenkostüm war zu stark angegriffen, um darauf noch Rücksicht nehmen zu können.

Kakuzu schien sich nicht daran zu stören. „Er atmet zu flach und zu schnell, ich kann den Puls kaum fühlen“, fasste er ebenso knapp wie präzise zusammen und richtete sich wieder auf. „Außerdem ist seine Haut ganz kalt. Typische Symptome eines hypovolämischen Schocks.“

Pain sah ihn an, als käme er von einem anderen Stern. Medizinische Fachbegriffe waren für ihn ein Buch mit sieben Siegeln und er hoffte sehr, dass Kakuzu das noch einmal genauer erläutern würde, ohne dass er sich die Blöße geben musste, nachzufragen. Glücklicherweise kam ihm Hidan zu Hilfe.

„Und für den etwas einfacheren Verstand?“, erkundigte er sich, obgleich ihm pures Desinteresse ins Gesicht geschrieben stand. Vermutlich fragte er nur, um etwas gesagt zu haben. Und weil es ihm im allgemeinen granatenmäßig auf die Nerven ging, wenn Kakuzu sein Fachwissen raushängen ließ. Pain kam es in diesem Falle nur gelegen.

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Hidan“, gab Kakuzu verstimmt zurück. „Trotzdem noch einmal, um dein klägliches Restchen Verstand nicht unnötig zu überfordern: Das hier ist ein Lehrbuchbeispiel für einen Hitzekollaps. Kreislaufversagen. Wahrscheinlich hat ihn die Hitze umgehauen, weil er mit der Umstellung auf einen Körper aus Fleisch und Blut nicht zurecht gekommen ist.“

„Vielen lieben Dank auch, Herr Besserwisser“, meinte Hidan und setzte ein süßliches Lächeln auf, das Kakuzu eigentlich hätte provozieren sollen. Zu seiner großen Enttäuschung ging er nicht darauf ein.

„Itachi, bring ihn in den Schatten!“, wies er den Uchiha an und ganz wie erwartet reagierte er prompt. Vorsichtig und darauf bedacht ihn nicht zu plötzlich zu bewegen, hob er Sasori hoch und trug ihn in den Schatten einer hochgewachsenen Kaktee, die nicht unweit der kleinen Runde aus dem Boden ragte. Der Puppenspieler reagierte überhaupt nicht. Wahrscheinlich hatte er inzwischen das Bewusstsein verloren.

„Roll' deinen Mantel zusammen und lege seine Beine hoch, wir müssen sicherstellen, dass das Gehirn ausreichend durchblutet wird“, fuhr Kakuzu gelassen fort, während er ein Auge darauf hatte, dass seine Anweisungen auch ordnungsgemäß befolgt wurden. „Es wird besser sein, wenn du ihm zumindest diesen warmen Mantel ausziehst. Ich könnte ihn sofort heilen.“

Pain atmete erleichtert auf. Es freute ihn zu hören, dass er nun allenfalls Deidara ersetzen musste, sollte der schlimmste Fall tatsächlich eintreten. Es freute ihn genau so lange, bis das Aber kam.

„Aber ich fürchte, dass wir uns hierbei auf herkömmliche Medizin verlassen müssen.“ Kakuzu gab ein missmutiges Brummen von sich, als er feststellte, dass weder der Leader, noch ein anderer seiner Kollegen begriffen hatte, worauf er hinaus wollte. „Sagt bloß, es ist euch noch nicht aufgefallen!“ Etwas ungläubig starrte er in acht verwirrte Gesichter. „Damit auch Hidan es versteht, erläutere ich es am besten anhand einer praktischen Demonstration. Itachi – Sharingan!“

Auch Itachi konnte nicht behaupten, dass er verstand, was Kakuzu damit bezwecken wollte. Im Augenblick sah er keinerlei Veranlassung, sein Sharingan zu aktivieren. Dennoch versuchte er es – und scheiterte. Sein Kekkei Genkai war verschwunden.

„Hast du nicht gehört, was er gesagt hat, Itachi?“ Pain klang eindeutig entnervt. „Dein Sharingan! Sofort!“

„Er hat es gehört“, stellte Kakuzu nüchtern fest, bevor Itachi Gelegenheit bekam, die vermeintliche Befehlsverweigerung zu erklären. „Aber er kann das Sharingan nicht aktivieren. Nicht wahr, Itachi?“

Er nickte.

„Wie bitte?!“ Langsam aber sicher kam auch Pain die Erkenntnis. Sie besaßen kein Chakra mehr, kein Kekkei Genkai, keine damit verbundenen Techniken. Konnte es noch besser werden? Dieser Ausflug wurde von Sekunde zu Sekunde unangenehmer. Nicht genug damit, dass in dieser Epoche das Ziel ihrer Organisation in unerreichbare Ferne gerückt war – nun waren sie auch noch in die Leben unbedeutender Durchschnittsmenschen gezwängt worden. Hilflos wie die Kinder. Hoffentlich hatten sie nicht auch noch ihre Taijutsu-Kenntnisse verloren...

Auch Deidara hatte begriffen. Verunsichert hob er die Hände und betrachtete sie genau. Die Münder waren nicht verschwunden. Aber bedeutete das auch, dass sie funktionstüchtig waren? Es kam auf einen Versuch an, wie er fand.

Mit gemischten Gefühlen ließ er die Hände in die Tasche gleiten. Seine Münder schluckten Lehm. Und auch, wenn es nach Itachis kleiner Demonstration beinahe widersinnig erschien – er konnte das Material mit seinem Chakra vermengen. Sein Chakra. Es war noch da.

Seine Finger waren schwitzig vor Aufregung, als er zwei kleine Vögel formte und sie in den Himmel aufsteigen ließ.

„Katsu!“

Zwei simultane Explosionen zerrissen die Stille und gleißender Feuerschein blendete ihn. Kunst. Diese flüchtigen Augenblicke hatten schon immer eine beruhigende Wirkung auf ihn ausgeübt, aber so intensiv wie an diesem Tage hatte er sie nie gespürt. Eine Weile betrachtete er die Funken, die auf ihn herabrieselten und verglühten, noch bevor sie den Boden berührten. Dann kehrte er zurück auf den harten Boden der Realität.

Warum hatte ausgerechnet er seine Fähigkeiten behalten, wenn er doch die Schuld an der ganzen Misere trug? Wegen ihm ging es Sasori schlecht. Das hatte er verdammt nochmal nicht gewollt! Es tat ihm beinahe körperlich weh, seinen Partner so zu sehen und zu wissen, dass er für seinen Zustand verantwortlich war. So sehr, dass er am liebsten weggelaufen wäre.

„Deidara...“ Konan hatte als erste ihre Sprache wiedergefunden. „Wie kann es sein, dass...“ Verwirrt wanderte ihr Blick zwischen ihm, Kakuzu und dem Leader hin und her.

„Tse!“ Hidan gab ein abfälliges Schnauben von sich. „Wie kann es sein, dass ausgerechnet dieser Bastard sein Chakra nutzen kann?! Wegen ihm stecken wir doch erst in dieser verdammt beschissenen Situation!“

Deidara ließ schuldbewusst den Kopf hängen.

„Wahrscheinlich, weil er es war, der den Deal gemacht hat“, versuchte sich Zetsu an einer Erklärung. „Aber vielleicht sollten wir uns erstmal darum kümmern, Sasori wieder zu sich zu bringen, bevor wir uns darüber Gedanken machen.“

Pain nickte. „Zetsu hat Recht“, bestätigte er und wandte sich wieder an Kakuzu und Itachi, der allem Anschein nach zum Krankenpfleger auserkoren worden war. „Sollen wir ihn in die Stadt bringen? Möglicherweise gibt es da einen Arzt.“

„Keine schlechte Idee“, meinte Kakuzu, dessen Augenmerk allerdings nach wie vor auf Deidara gerichtet war. „Vorerst wäre es mir aber lieber, wenn wir ihn nicht unnötig weit durch die Gegend schleppen. Da Deidara der einzige ist, der sich im Vollbesitz seiner Fähigkeiten befindet, halte ich es für vernünftig ihn vorauszuschicken. Wir brauchen Wasser, sonst geht es uns über kurz oder lang allen so wie Sasori. Außerdem kann er sich nach einer Unterkunft umsehen, während wir einen Arzt aufsuchen.“ Er hielt einen Moment lang inne, um seinen Vorschlag von Pain absegnen zu lassen, dann richtete er sich an Itachi: „Du nimmst Sasori mit. Ich werde dich begleiten – wer weiß, wie kompetent die Ärzte im Wilden Westen sind.“

„In Ordnung“, bestätigte Itachi.

Deidara kam schwankend auf die Füße. Er fühlte sich etwas benommen, was weniger mit körperlicher Erschöpfung, als mit dem Tatsache zu tun hatte, dass es ihm ganz und gar nicht behagte, weggeschickt zu werden und das Wohlergehen seines Partners in andere Hände legen zu müssen. So wie er Kakuzu kannte, interessierte es ihn einen feuchten Dreck, was mit Sasori passierte und ohne direkte Aufforderung des Leaders hätte er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Finger gerührt, um ihm zu helfen. Dasselbe galt für Itachi Uchiha. Deidaras Vertrauen in die beiden war gering. Und doch sah er ein, dass ihm kaum etwas anderes übrig blieb, als zu gehorchen.

Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen – etwa ein paar Worte des Abschieds oder „passt gut auf Sasori no Danna auf' – doch die offene Feindseligkeit die ihm von Seiten Hidans und seltsamerweise auch Itachis entgegenschlug, ließ ihn stumm bleiben. Mit einem unguten Gefühl im Bauch machte er sich auf den Weg.
 

Willkommen in Painful Gulch – Einwohner: 357 (Zahl abnehmend)

Deidara hatte schon einladendere Grußworte gelesen. Painful Gulch also. Das klang beinahe wie ein schlechter Scherz. Anscheinend hatten sie eine der wilderen Gegenden des Westens erwischt, aber das spielte nun auch keine Rolle mehr. Solange es in diesem verstaubten Kaff ein Hotel gab, sollte es in Ordnung sein.

Er hatte das Städtchen kaum betreten, da riss ihn ein lauter Knall aus seinen Gedanken. Unverkennbar der Klang einer professionellen Explosion, damit kannte er sich aus. Und bevor er es sich versah, wurde er von den Ausläufern der Druckwelle ergriffen und zu Boden geschleudert. Bruchstücke von brennendem Holz regneten auf ihn herab und versengten seinen Mantel, und erst, als nur wenige Zentimeter neben ihm ein Schild mit der Aufschrift 'Bank von Painful Gulch' aufschlug, begriff er, was vor sich ging. Er war mitten in einen Bankraub geraten. Und dafür hatte er jetzt beim besten Willen keine Zeit.

Hastig sprang Deidara auf die Füße und wollte zusehen, dass er weiterkam, um die Opfer seines unbedachten Handels mit wer-weiß-wem nicht durch unnötige Verzögerungen noch mehr zu verärgern, da schlug ihm jemand von hinten mit Wucht ein Brett über den Kopf.

„Wenn sich einer von euch rührt, puste ich dem Kerl hier den Kopf weg!“, drohte eine raue Stimme, aus der übermäßiger Zigaretten- und Alkoholkonsum über sehr, sehr lange Zeit sprach. Der unangenehme Geruch von angesengter Haut ließ Deidara missbilligend die Nase rümpfen, während er sich fragte, ob er schon immer so schlecht gesehen hatte oder ob es tatsächlich sein konnte, dass der Schlag des Fremden sein Bewusstsein vorübergehend getrübt hatte.

Anscheinend war letzteres der Fall, denn er konnte sich nicht einmal pro forma wehren, als er hochgehoben und in einen Sattel gesetzt wurde. Er spürte einen warmen Körper hinter sich, dann begann die Welt gefährlich zu schwanken. Das Pferd hatte sich in Bewegung gesetzt.

„Denkt daran, wir haben 'ne verdammte Geisel! Wenn einer von euch Pissern meint uns folgen zu müssen, dann kann das Greenhorn Bekanntschaft mit den Regenwürmern schließen!“

Schüsse knallten, vermutlich eine Warnung an potentielle Verfolger. Dann hörte er nur noch das gleichmäßige Klappern von Pferdehufen in schnellem Galopp.

Verdammt, er hatte keine Zeit für irgendwelche drittklassigen Banditen das Druckmittel zu spielen! Er durfte die anderen nicht verlieren!

Mühsam riss Deidara sich zusammen und schaffte es tatsächlich, klare Sicht zurückzugewinnen. Am besten war es wohl, die Kerle kurz und schmerzlos in die Luft zu sprengen. Soweit er sehen konnte, waren es vier. Und sie hatten sich bereits ein gutes Stück von Painful Gulch entfernt. Er musste sich beeilen.

Seine linke Hand tastete nach der Tasche, in der er für gewöhnlich seinen Lehm aufbewahrte, wurde zu seinem großen Entsetzen aber nicht fündig. Er musste sie nach der Explosion verloren haben. Was jetzt?

„Was hast du denn vor, Kleiner?“ Etwas kaltes wurde an seine Schläfe gepresst und Deidara hatte wahrlich genug Western gesehen, um zu wissen, dass es der Lauf eines Revolvers war. Wenn er sich bewegte, war er tot. Auf einem galoppierenden Pferd und angeschlagen wie er war, hatte er kaum eine Chance, sich rechtzeitig unter Waffe wegzuducken. Jedenfalls barg der Versuch ein enormes Risiko. Und er hatte nicht vor zu sterben. Nicht hier, nicht jetzt und schon gar nicht bevor es Sasori besser ging. Deshalb hielt er still.

„Brav“, lobte der Mann, der hinter ihm saß und mit einer Hand die Zügel hielt. „Wir haben vor, dich noch ein Weilchen zu behalten.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Sephie
2009-10-24T20:46:12+00:00 24.10.2009 22:46
oh gott XD
geht ja schon im prolog heiß her XD
hat mir total gefallen das kappi^^
freu mih schon aufs nächste^^
Von:  Dubio
2009-10-24T09:52:33+00:00 24.10.2009 11:52
dö döö dööööö~ xD
seele verkauft! zum ersten, zum zweiten und zum driittten!! xD
spaß^^

naja ich fands das ziemlich gut^^ und richtig spannend (kA warum xD)
ich hoff das das bald weiter geht^^

achja könntest du mir ne ENS schicken wenn s denn weiter geht? >.<
wäre lieb =)

LG, Itachi_Fan


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