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Hide-and-Seek

Du kannst nicht entkommen(KuroFye)
von

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Destruction

So, dies ist also meine erste FF.^-^ Ich hoffe sie ist nicht allzu amateurhaft geschrieben..^^' Über Kommentare freue ich mich sehr und auch Kritik ist gern gesehen. *sich unbedingt verbessern möchte* Na, dann viel Spaß beim Lesen^.~
 

~~~
 

Prolog: Destruction
 

-4 Jahre zuvor-
 

„Nein, bitte tun Sie mir das nicht an! Bitte!“ Es war zwecklos. Wenige Augenblicke später schnitt schon das Schwert durch ihre Brust. Blut spritzte und verteilte sich auf dem Teppich. Mit einem dumpfen Geräusch fiel der leblose Körper der Mutter zu Boden.
 

Wie zwei schwarze Dämonen traten die beiden Mörder über den Körper hinweg. Gefühllos und kalt. Sie bewegten sich im Schutz der Dunkelheit, immer näher an die beiden hilflosen Kinder heran, die sich verzweifelnd und erstarrt vor Angst aneinander festhielten.
 

„Willst du uns das Kästchen nicht geben, Kleiner? Oder möchtest du so enden wie deine Mutter?“ Das bösartige Lachen des Mörders mit den langen schwarzen Haaren, erfüllte den Raum. Es war nicht so als hätten die beiden schmächtigen, blonden Jungen eine Chance gegen die hünenhaften Männer. Er genoss es nur mit anzusehen, wie die blanke Angst sich in den Gesichtern seiner Opfer widerspiegelte, bis er ihnen schließlich den Gnadenstoß verpasste.
 

Besagter Junge zuckte zusammen, als er angesprochen wurde. Seine Hände zitterten und fast wäre ihm das Kästchen aus der Hand geglitten. Er war unfähig sich von der Stelle zu rühren, auch wenn er das Kästchen gerne abgegeben hätte um sein und das Leben seines Zwillingsbruders zu retten.
 

Ein Lächeln machte sich auf Ashuras Gesicht breit und schon zückte er sein Schwert um dem Leben des Jungen ein Ende zu bereiten, da riss sich der andere Zwilling aus seiner Starre. „Schnell, geh da weg Fye!“ Mit einem Ruck schubste er seinen Bruder aus der Zielrichtung des Schwertes, befand sich nun aber selbst in Gefahr.
 

Es ging sehr schnell. Die eisblauen Augen des Kindes wurden ausdruckslos und nach dem das Schwert aus dem filigranen Körper gezogen wurde, landete er neben seiner Mutter auf dem Boden.
 

Das war zu viel für den verbliebenen Zwilling. Seine Knie gaben nach und er fiel. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er die Leiche seines geliebten Bruders an, nicht mehr fähig zu weinen oder weiter Angst zu empfinden. Ungläubigkeit füllte sein gesamtes Bewusstsein. Er wollte es nicht wahrhaben. Es war nur ein Alptraum.
 

Schnell entwand der Killer das Kästchen aus den Händen des Blonden, welcher dies gar nicht mehr zu bemerken schien. Er setzte schon zum Gnadenstoß an, um auch den letzten Augenzeugen zu beseitigen, da schritt der andere Mörder, welcher sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte, ein.
 

„Lass es. Du befleckst dein Schwert nur sinnlos.“ Abschätzend musterten die roten Augen des zweiten Killers die armselige Gestalt auf dem Fußboden. „Er ist traumatisiert. Wahrscheinlich wird er sowieso in die Klapsmühle gesteckt. Es ist unnötig dein Schwert dafür schmutzig zu machen.“
 

„Du hast Recht.“ Das Schwert wurde wieder in seine Scheide gesteckt. Ein letztes Mal begutachteten die goldgelben Augen das Szenario bevor die beiden Männer erneut in der Nacht verschwanden. Ein Kind, dessen Zukunft zerstört wurde und dessen geliebte Menschen genommen wurden, zurücklassend…

Eckstein, Eckstein...

Kapitel 1:Eckstein, Eckstein…
 

„Und unsere Schüler sind alle sehr freundlich und zuvorkommend. Ich bin mir sicher, dass Sie sich ganz schnell in den Alltag unserer Schule einleben werden."

Ihre Schritte hallten von den Wänden des langen Ganges wieder. Außer der rundlichen Mathelehrerin und dem schlanken blonden Mann neben ihr, war der Gang leer. In den anderen Klassen hatte bereits der Unterricht begonnen. Als sie endlich vor dem richtigen Klassenraum angekommen waren, versuchte der Blonde den Kloß in seinem Hals runterzuschlucken. Wird schon schief gehen. Seine neue Klassenlehrerin war sehr nett und würde ihm sicher helfen, wenn er am Anfang Eingewöhnungsschwierigkeiten hatte. Zwar würde diese Schule mit Sicherheit ganz anders sein, als die Schule, die er besucht hatte während er im „Heim für

psychisch instabile Kinder“ lebte, aber er hatte sich vorgenommen sein Bestes zu geben. Mit einem leisen Quietschen öffnete

die Mathelehrerin Frau Brandt die Klassenzimmertür und sie und ihr neuer Schützling betraten den Raum, der vom Gelächter

herumalbernder Schüler erfüllt war.

"Das ist unser neuer Schüler Fye de Flourite. Seid bitte nett zu ihm."

Suchend schweifte der Blick der Lehrerin durch den Raum und blieb schließlich am einzig leeren Platz in der Klasse haften. Es handelte sich um einen Zweiertisch, ganz hinten in der Ecke des Raumes. Als Fyes Blick dem der Lehrerin folgte, fiel ihm sofort der große Schwarzhaarige auf, der wohl bald sein Tischnachbar werden würde. Er hatte markante Gesichtszüge, einen grimmigen Blick und wirkte eher wie ein Erwachsener als wie ein Schüler. Im Gegensatz zu den anderen Jugendlichen, die miteinander tuschelten und dem neuen verstohlene Blicke zuwarfen, war er ganz ruhig. Er saß still da und schaute den Blonden mit einem nicht zu entschlüsselndem Ausdruck in den Augen an. Irgendetwas an ihm fesselte Fyes Aufmerksamkeit und seine Neugierde wuchs.

"Ich fürchte dies ist der einzig freie Platz. Sagen Sie mir einfach, wenn Sie von dorthinten nicht so gut sehen können, dann bitte ich jemanden den Platz mit Ihnen zu tauschen."

"Nein, danke. Ich habe ziemlich gute Augen, es wird sicherlich kein Problem für mich sein von dort aus sehen zu können. Aber

danke für ihre Zuvorkommenheit."

Mit einem freundlichem Lächeln bahnte Fye sich einen Weg zu seinem neuen Platz. Bevor er sich setzte, wandte er sich an

seinen neuen Tischnachbarn und sagte höflich:

"Hallo! Freut mich dich kennenzulernen. Auf gute Zusammenarbeit!"

Als Antwort erntete er nur ein genervtes Grummeln. Sein neuer Freund schien ja sehr gesprächig zu sein...

Während Fye seine Materialien auspackte, begann Frau Brandt mit dem Unterricht. Er wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund kam ihm der Schwarzhaarige bekannt vor. Vorsichtig warf er einen verstohlenen Seitenblick auf ihn. Diese Augen. Diese blutroten Augen hatte er schonmal gesehen, daran bestand kein Zweifel. Aber wo nur? Es wollte ihm beim besten Willen nicht einfallen. Die Antwort schien so nahe, doch jedes Mal, wenn er sie fast hatte, rutschte sie wieder in weite Ferne. Es war zum Mäusemelken! Mit einem Seufzer widmete der Blonde seine Aufmerksamkeit wieder auf den Unterricht.
 

Verdammt. Diese eisblauen Augen, das helle, von blondem Haar umrahmte Gesicht... Dieser Anblick löste hochste Alarmbereitschaft in seinem Kopf aus. Nur warum? Verdammt! Es wollte ihm einfach nicht einfallen. Wütend starrte Kurogane

einen Fleck auf der anderen Seite der Wand an, als wollte er ein Loch in diese bohren. Er versuchte erst gar nicht. Interesse am Unterricht vorzutäuschen. Dieses beschissene Drecksloch, welches sich Schule schimpfte, konnte ihm mal kreuzweise am Arsch lecken! Die meisten Lehrer hatten sowieso zuviel Angst um ihm eine schlechte Note zu geben und die anderen konnte er mit einer kleinen Stange Geld doch noch rumkriegen. Davon hatte er sowieso mehr als genug. Gleich in der Pause würde er sich erstmal im Supermarkt zwei Straßen weiter gehörig mit Alkohol vollsaufen um diesen scheißlangweiligen Schultag zu überleben. Oder er würde direkt nach Hause gehen. Mal sehen.
 

"Also meine Lieblingsfächer sind ja Chemie und Kunst und Hauswirtschaft. Apropos Hauswirtschaft, mein Lieblingsessen ist Pasta! Das sind italienische Nudeln, weißt du? Italienische Küche mag ich sowieso besonders gern!Und..."

Vergeblich versuchte der Schwarzhaarige das Geschwätz des Blondschopfes auszublenden. Wie konnte er es wagen sich in der großen Pause einfach an ihn zu heften und dann klebenzubleiben, wie ein überdimensionaler Pickel? Würde es auffallen, wenn er einfach kurz mit ihm den Schulhof verlassen würde, kurzen Prozess mit ihm machen und anschließend in eine dunkle Seitenstraße werfen würde? Aber das wäre zu offensichtlich... Zu viele Beweise...

Mitllerweile war die Pause schon fast vorbei und das Gequatsche seines Anhängsels fand kein Ende.

>Noch nie haben ich mich so auf das Ende der Pause gefreut.<

"...den das Niveau auf dieser Schule ist bestimmt höher gesteckt als auf meiner alten Schule. Weißt du nämlich, als meine Familie getötet wurde, da haben die mich in so eine als Kinderheim getarnte Klapsmühle gesteckt! Das war vielleicht doof da! Du kannst dir gar nicht vorstellen..."

Klapsmühle...

>Lass es! Du befleckst dein Schwert nur sinnlos. Er ist traumatisiert. Wahrscheinlich wird er sowieso in die Klapsmühle

gesteckt.<

Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die gleichen Augen, wie sie ausdruckslos ins Leere starren. Die gleiche bleiche Haut. Das gleiche, von blondem Haar umrahmte Gesicht. Er war es. Der einzige Mensch, den er bei seinen Taten verschont hatte.

"Was ist denn?"

Kurogane war gar nicht aufgefallen, dass er stehen geblieben war. Erst als er den fragenden Blick seines Gegenüber bemerkte, fiel es ihm auf.

"Nichts."

Mit diesen Worten setzte er sich wieder in Bewegung.

>Er scheint mich jedoch nicht erkannt zu haben. Trotzdem werde ich ihn wohl beseitigen. Am besten noch heute. Nur für den

Fall, dass etwas seinem Gedächtnis auf die Sprünge hilft...<
 

DING DONG DING DONG

Die Pause war vorüber. Auf der Treppe drängelten sich Massen von Schülern und vor lauter Gewusel verlor man fast die Orientierung. Ohne Rücksicht auf Verluste drängelte der große Schwarzhaarige sich durch das Durcheinander und schubste hier und da ein paar Schüler, die ihm im Weg standen, zur Seite.

"Hey, warte auf mich!"

Verzweifelt quetschte Fye sich an einer Gruppe gackernder Mädchen vorbei, wich einem wie wild rasenden Jungen aus und duckte sich unter den Armen eines händchenhaltenden Pärchens hinweg. Schnell griff er nach Kuroganes Ärmel, als er diesen schließlich eingeholt hatte und klammerte sich an ihn.

"Fass mich nicht an!"

Mit einem Ruck zog der Größere seinen Arm weg und schubste den anderen von sich. Was er dabei nicht beachtet hatte war, dass

dieser an der Kante einer Stufe stand und sein Gewicht nach vorn verlagert hatte. Von dem plötzlichem Stoß verlor der Kleinere das Gleichgewicht und landete einige Stufen unter sich, wobei er mit dem Kopf hart gegen die seitliche Wand schlug. Sofort schossen ihm vor Schmerz die Tränden in die Augen und er hielt sich stöhnend den Kopf. Als er wieder aufsah, blickte er in ein paar blutrote Augen, die verächtlich zu ihm niedersahen. Kalt. Gefühllos. Und plötzlich schoss ihm ein Bild durch den Kopf. Zwei in Dunkelheit gehüllte Gestalten. Der leblose Körper seines Bruders zu seinen Füßen. Tränen an seiner Wange. Der abschätzende Blick eines blutroten Augenpaars. Er war es. Der Handlanger des Mannes, der seine Familie auf dem Gewissen hatte. Und er stand hier vor ihm. Er war an seiner Schule. Ein zögerlicher Blick in die Augen seines Gegenübers und es war ihm klar. Jetzt wusste auch er, dass er ihn erkannt

hatte...
 

Keuch. Keuch. Keuch.

Völlig außer Atem kam er an seiner Haustür zum Stehen. Er war noch vor Beginn der dritten Stunde aus der Schule geflüchtet. Eigentlich hatte er direkt nach der Schule nach Hause rennen und seine Sachen packen wollen, doch er hatte zu viel Angst gehabt, dass ER ihm folgen würde. Deshalb hatte er sich dafür entschieden sich vorerst in der öffentlichen Bücherei zu verstecken, denn in der Öffentlichkeit war es sicher selbst für IHN unmöglich ihm den Garaus zu machen. Während er sich in der Bücherrei versteckt hatte, war ihm der Plan gekommen, diese Nacht in einem Hotel zu verbringen und direkt morgen wieder umzuziehen. Und zwar am besten ganz, ganz weit weg. Aber irgendwann musste er nach Hause um sein Geld zu holen. Klackernd drehte sich der Schlüssel im Schloss und die Tür schwang auf. Drinnen war es genauso stockdunkel wie draußen. Tastend suchte er nach dem Lichtschalter und betätigte ihn schließlich. Sofort wurde die Diele in helles Licht getaucht. Die Zeiger der Uhr standen auf der Zehn. Nichts war zu sehen. Seufzend schmiss Fye seine Schultasche in eine Ecke der Diele und machte sich auf den Weg in die Küche, wo er sein Geld versteckt hatte. Plötzlich vernahm er ein Geräusch. Blitzschnell drehte er sich in Richtung der Geräuschquelle um. Doch es war nichts zu sehen. Langsam verschnellerte sich sein Atem wieder. Was war das? Da war es schon wieder. Es klang wie ein Schaben. Und es kam aus der Küche. Vor lauter Panik stieß Fye einen schrillen Angstschrei aus. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Ohne nachzudenken lief er den Rest des Weges in die Küche und machte auch dort das Licht an. Doch zu seinen Füßen lag nur sein Kater Yuun, der mit seinen Krallen auf dem Boden schabte und

ihn aus treuen Augen ansah. Erschöpft ließ sich der Blondschopf auf dem nächstbesten Stuhl nieder. Langsam wurde er wirklich verrückt. Kein Wunder, dass er in die "Klapsmühle" geschickt wurde. Er war wirklich nicht mehr normal. Wahrscheinlich hatte er sich die Ähnlichkeit zu diesem Typen auch nur eingebildet. schließlich gab es viele Menschen, die groß sind, schwarze Haare und rote Augen haben. Oder? Außerdem war er damals wie von Sinnen gewesen, es wäre ihm also gar nicht möglich sich so genau an das Aüßere der Mörder zu erinnern. Seine Erinnerungen spielten ihm einen Streich. Kopfschüttelnd stand er vom Stuhl auf, ging in die Diele und hing seine Jacke auf. Anschließend betrat er das noch dunkle Wohnzimmer und schaltete ein kleines Lämpchen auf seinem Ecktisch an, das mit seinem dumpfen Licht einen kleinen Teil des Wohnzimmers in schummriges Licht hüllte. Genau die richtige Helligkeit zum Schlafen. Grob konnte er die Umrisse seiner Couch in der Mitte des Zimmers erkennen und wankte darauf zu. Schlafen war jetzt genau das Richtige. Er war Müde vom vielen Panik schieben und das alles umsonst. Es gab nämlich überhaupt keinen Grund sich zu fürchten. Und das würde er sich jetzt auch beweisen, indem er bei sich zu Hause

schlafen würde und morgen ganz normal in die Schule gehen würde und nichts würde geschehen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Genau so. Erleichtert ließ er sich rücklinks auf die Couch plumpsen.
 

"Da bist du ja endlich."
 

Vor Überraschung zuckte er zusammen und das Blut gefror ihm in den Adern. Sein Herz sank ihm in die Hose, nein, in die Zehen. Ganz langsam drehte er seinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme gekommen war und er sah sich der Personifikation seiner schlimmsten Albträume entgegen. Er war hier. Er saß ihm gegenüber. Und gleich würde er ihm den Rest geben.

"Lässt mich hier die ganze Zeit warten, unverschämt. Was glaubst du wer ich bin, Jesus? Oder der Papst?"

Mit diesen Worten stand er von der Couch auf, ein teuflisches Lächeln im

Gesicht. Sein Benehmen war ganz anders als in der Schule. Er glich nun eher einem sadistischem Teufel als dem angenervtem Grummel von morgens. Fyes Blick wanderte zu dem Schwert, welches der Killer nun hinter seinem Rücken hervorholte. Auf diese Weise würde er also sterben. Doch plötzlich legte der Schwarzhaarige das Schwert auf die Couch und zog ein Messer aus seiner Tasche.

"Dafür reicht auch das hier. Wie gesagt, mein Schwert werde ich nicht für so eine jämmerliche Gestalt wie dich beschmutzen."

Ohne Vorwarnung schnellte Kurogane plötzlich nach vorne, packte den Blonden mit einem eisernen Griff und hielt ihm das Messer an die Kehle.

"Verabschiede dich schon mal von dieser Welt."

Fye schloss die Augen. Hoffentlich würde es wenigstens schnell gehen. Aber ein Gutes hatte es. Er würde endlich wieder mit seinem Bruder vereint sein. Geduldig wartete er auf den Gnadenstoß, doch sein Mörder ließ sich Zeit. Die Klinge des Messers bohrte sich Zentimeter für Zentimeter weiter in seine Haut. Ein dünnes Rinnsal Blut tropfte aus seinem Hals. Als er die warme Flüssigkeit spürte,

entfuhr dem Jüngeren ein kleines Winseln.

>Bitte, mach dass es schnell vorbei ist!<

Doch er war noch immer am Leben. Auf einmal spürte Fye, wie er hart gegen die Wand geschmissen wurde. Der Schmerz brannte wie Feuer. Hilflos und verwirrt sah er er sein Gegenüber an.

"Was soll das? Willst du nicht wenigstens um dein Leben flehen, so wie all die anderen? Zeig mir deine Angst! So macht es gar keinen Spaß! Weißt du was? Ich lass dich noch drei Tage leben und in den drei Tagen zeige ich dir, was es heißt sich zu fürchten!"

Er würde also noch drei Tage leben. Und das unter ständiger Angst. Mit einem leeren Ausdruck in den Augen wünschte Fye sich, er wäre damals zusammen mit seinem Bruder gestorben.
 

~TBC~
 

Endlich fertig.^^' Dieses Kapitel hat echt viel Zeit beansprucht. Ich hoffe, es hat euch wenigstens gefallen.^.^ Freue mich natürlich auch dieses Mal wieder über Lob sowie Kritik. *sich immer noch verbessern möchte*

First Day of the Deadline

Kapitel 2:First Day of the Deadline
 

Dunkel und still war es in dem spärlich möbliertem Wohnzimmer. Das einzige Licht wurde von einer kleinen Lampe in der Ecke des Raumes verbreitet. Der Fernseher flimmerte leise vor sich hin, doch keiner interessierte sich für den Spielfilm, der dort lief. Fye, der auf der Couch gegenüber dem Fernseher saß und dessen Blick auf diesen gerichtet war, hing in Wirklichkeit ganz seinen Gedanken nach.

>Was bezweckt er damit nur?<

Nachdem Kurogane ihm vor einer Stunde offenbart hatte, dass er ihn noch drei Tage am Leben lassen würde, hatte er auch noch beschlossen sich für diese Zeit bei ihm einzunisten. Damit würde Fye die letzten Tage seines Lebens keine ruhige Minute mehr genießen können. Doch wahrscheinlich war es gerade das, was der Killer damit bezweckte. Seine ständige Anwesenheit raubte Fye den letzten Nerv. Im Moment saß der Schwarzhaarige im Schneidersitz auf dem Sessel links neben der Couch und putzte demonstrativ die scharfe Klinge seines Schwerts. Natürlich war dem Blondschopf klar gewesen, dass er unter diesen Umständen kein Auge zu kriegen würde, deswegen hatte er sich dazu entschieden so zu tun als würde er fernsehen. Was sollte er sonst auch tun?
 

Es war schon weit nach Mitternacht und die Uhr an der Wand tickte unaufhörlich. Fye seufzte innerlich. Er konnte nicht die ganze Nacht so tun als würde er fernsehen. Vielleicht wäre es besser sich schlafen zu stellen? Langsam erhob er sich von der Couch und stammelte ein:

"Ähm-... Ich zieh mir mal meinen Schlafanzug an."

Da er keine Antwort bekam, verließ er den Raum und machte sich auf den Weg zu seinem Kleiderschrank im Schlafzimmer. Na ja, eigentlich war es noch kein richtiges Schlafzimmer, denn ein Bett hatte er sich noch nicht gekauft. Vorerst schlief er auf der Couch im Wohnzimmer. Nachdem er sich seinen hellblauen Schlafanzug angezogen hatte, ging er zurück ins Wohnzimmer. Gerade wollte er sich auf die Couch legen, da schnellte der Schwarzhaarige aus seinem Sessel und legte sich stattdessen auf die weichen Polster.

"Hier schlafe ich."

Seufzend machte der Blondschopf kehrt. Jetzt musste er wohl mit dem harten Boden vorlieb nehmen...
 

Alles war dunkel und still. Vom Boden aus konnte Fye nur die Umrisse der Couch und des Fernsehtisches sehen. Vom Fenster fiel etwas Licht auf die Decke, welches dort kleine weiße Streifen bildete. Hin und wieder hörte man das Geräusch eines Autos in der Ferne. Warum kann die Zeit nicht etwas schneller vergehen? An Einschlafen dachte er erst gar nicht, erst recht nicht bei diesem harten Boden. Sein ganzer Rücken tat ihm schon weh. Wann würde es endlich morgens sein?
 

Irgendwann musste er wohl doch eingeschlafen sein. Denn das nächste was er sah, war ein Meer voller Lichter, die in allen Farben leuchteten. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um den Anblick einer Großstadt bei Nacht. Die meisten dieser Lichter befanden sich weit unter ihm, manche waren näher, andere weiter weg. In der Nähe konnte er ein rotes Leuchtschild mit der Aufschrift "la fin" erkennen. Er stand am Rande eines Abgrunds und drohte in die Tiefe zu stürzen, doch verspürte er nicht einen Funken Angst. Plötzlich fühlte er wie sich eine Hand an seinen Rücken legte und ihn über den Rand des Abgrunds schubste. Das letzte was er wahrnahm war, wie er durch die Luft glitt, immer näher zu den funkelnden Lichtern...
 

Ein köstlicher Geruch stieg ihm in die Nase und trieb ihn dazu sich aufzusetzen, wobei die Federn der Couch knarzten. Zuerst wusste Kurogane nicht, was vor sich ging und wo er sich befand, doch dann kam es ihm wieder in den Sinn. Er war gestern diesem nervigem Blonden Volltrottel begegnet, der sich dann auch noch als sein ehemaliges verschontes Opfer herausgestellt hatte. Aber als wäre das nicht genug, musste sich diese Quatschtüte letztendlich auch noch an ihn erinnern, bevor er ihn kaltstellen konnte. Und dann war da noch diese Gleichgültigkeit, die er im Angesicht des Todes besaß. Er war definitiv kein normales Opfer. Er glaubte nicht an Schicksal, aber wenn es so was wirklich gab, hatte es einen ganz schön schrägen Humor bei der Wahl von Kuroganes nächstem Opfer. Aber das klärte noch lange nicht den Grund für diesen appetitlichen Geruch, der in der Luft lag. Nachdem sich der Killer erst einmal ausreichend gestreckt hatte um seine Muskeln wieder in Form zu bringen, trabte er gemächlich zur Quelle des Duftes, der Küche. Nur konnte er dem nicht trauen, was seine Augen dort erblickten. In der Mitte der Küche befand sich ein vollständig gedeckter Frühstückstisch mit allem Drum und Dran. Der Duft des warmen Kakaos und der frischen Toasts nahm das gesamte Zimmer ein. Perplex starrte der große Schwarzhaarige auf das Szenario, welches sich ihm bot und die Größe seiner Augen konkurrierte mit der Größe der Spiegeleier, bis der verantwortliche Übeltäter plötzlich hinter ihm auftauchte.

"Oh, du bist ja wach. Also weißt du, ich bin schon früh aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Da dachte ich, ich mache mich mal nützlich und na ja..."

Das war nun wirklich zuviel des Guten. Wo gab es denn Leute, die ihren Mördern Frühstück servierten? Der Typ war echt nicht mehr normal! Als ob er sich von ihm Frühstück machen lassen würde! Das grenzte schon fast an Beleidigung!

"Pah, ich verzichte! Steck's dir sonst wo hin!"

Und mit diesen Worten rauschte er wütend in den Flur, schnappte sein Schwert und verließ die Wohnung. Kurz bevor er die Haustür hinter sich zuknallte rief er Fye noch ein: "Ich geh' heut' nicht in die Schule. Hab noch was zu erledigen. Wehe du ziehst ein krummes Ding ab! Denk dran: Ich finde dich sowieso!", hinterher und verschwand.
 

Zusammengekauert hockte eine Gestalt auf der Kloschüssel einer Kabine des Jungenklos der Schule. Vor zwanzig Minuten hatte es zum Beginn der dritten Stunde geklingelt, doch das war Fye egal. Hier stank es zwar fürchterlich und die Wände waren mit hässlichem Grafitti besprüht, doch er hatte grässliche Kopfschmerzen und auf den Unterricht hätte er sich sowieso nicht konzentrieren können. Nach Hause wollte er allerdings auch nicht.

Erschöpft ließ er den Kopf sinken und vergrub ihn zwischen seinen Knien, wobei ihm Strähnen seines blonden Haars ins Gesicht fielen und ihm die Sicht versperrten. Viel Schlaf hatte er gestern nicht bekommen. Scheinbar war dies der Grund für seine plötzliche Migräne.

Auf einmal knarzte das Fenster hinter ihm laut und vor Schreck machte Fye einen Satz nach vorn.

"Sieh mal einer an. Ist dir vom Schwänzen übel oder wie?"

Geschickt sprang Kurogane vom Fensterbrett und landete vor ihm.

"Was machst du hier?"

"Das gleiche könnte ich dich fragen."

Schweigen. Nach einigen Minuten antwortete der Kleinere:

"Mir ging es nicht gut."

"Es ist auffällig wenn wir beide zur gleichen Zeit fehlen. Lass uns in den Unterricht gehen."

Natürlich wusste der Jüngere von Beiden, dass Widerrede zwecklos war. Und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg ins Klassenzimmer.
 

~TBC~
 

Dieses Kapitel ging etwas schneller. ^-^ Ich glaube ich gewöhne mich langsam ans Schreiben, sodass ich in Zukunft immer monatlich ein Kapitel schreiben und on stellen kann. Naja, hoffentlich hat euch dieses Kapitel gefallen, auch wenn diesmal nicht soviel passiert ist. Aber dafür geht's ab dem nächsten Kapitel erst so richtig los, versprochen! ^.~ Freu mich natürlich wie immer auf Kommis! ^o^

Drunk

Kapitel 3:Drunk
 

Die Jungentoilette der Schule war fast leer. Von außerhalb konnte man die Stimmen anderer Jugendlicher hören, doch hier drinnen war es still. Einzig das Geräusch des laufendem Wasserhahns, unter dem Fye sich die Hände wusch, durchbrach die Stille. Die weißen Fliesen des Fußbodens spiegelten die Leere in seinem Kopf wieder. Zwar waren die Kopfschmerzen, die ihn gestern den ganzen Tag geplagt hatten verschwunden, doch er wusste immer noch nicht wie es nun weitergehen würde. Es war ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass man heute zum letzten Mal in seinem Leben schlafen würde. Dass man morgen zum letzten Mal aufstehen und essen würde. Denn in etwas mehr als vierundzwanzig Stunden war seine Frist abgelaufen. Mit einem ausdruckslosen Blick in den Augen starrte der Blondschopf seine fast leichenblasse Gestalt im Spiegelbild an. Er konnte nur hoffen, dass er dann wenigstens wieder mit seinem Bruder vereint sein würde...
 

Auf einmal knackte das Schloss einer der Kabinen, die Tür schwang auf und heraus trat die Person, die für all das Chaos in seinem Kopf verantwortlich war. Schnellen Schrittes trat Kurogane aus der Kabine und stapfte auf Fye zu, der dort auf ihn gewartet hatte. Plötzlich zuckte dem Schmächtigeren von beiden ein Gedanke durch den Kopf und ohne weiter darüber nachzudenken, hatte er ihn auch schon ausgesprochen.

"Was ist eigentlich mit deiner Familie? Machen sie sich denn keine Sorgen um dich wenn du den ganzen Tag weg bist?" Kaum hatte er diese Frage formuliert, bohrte sich der wütende Blick zweier blutroter Augen in seine eisblauen. Eine kalte Stimme durchschnitt die Stille.

"Das geht dich gar nichts an!"

Und ohne ein weiteres Wort rauschte der muskulöse Schwarzhaarige an ihm vorbei durch die Tür und verschwand auf dem Flur. Krachend diel die Tür ins Schloss.

Perplex starrte Fye an die Stelle, wo sein Mörder gerade den Raum verlassen hatte. Er war zwar an die heftigen Reaktionen seines selbsternannten Mitbewohners gewöhnt, doch war er sich sicher gerade einen Funken Trauer in den sonst so gefühlskalten Augen des Größeren entdeckt zu haben. Plötzliches Mitleid überkam ihn. Vielleicht hatte er in seiner Vergangenheit etwas ähnlich Schlimmes erlebt wie er selbst?
 

Immer noch wütend starrte Kurogane in sein Biologiebuch. Wenn Blicke töten könnten wären die Insekten, die dort abgebildet waren schon längst eines qualvollen Todes gestorben. Es war mittlerweile die fünfte Stunde und sie hatten Biologieunterricht. Die Wände des Biologieraums waren allesamt grün gestrichen und überall hingen Poster, auf denen Bilder von grünen Pflanzen zu sehen waren. Und als wäre das nicht genug, hatte der junge Referendar genauso grüne Haare und Augen wie seine Kleidung grün war. Von dem ganzen Grün wurde ihm ganz schlecht. Es hätte ihn nicht gewundert wenn sich irgendwo an der Decke Schimmel angsetzt hätte, denn das wäre farblich schließlich voll im Trend. Im Augenblick stand der spindelldürre Referendar alleine vor der Klasse und versuchte ihnen mit Händen und Füßen den Ablauf von Photosynthese zu erklären, wobei er mit beiden Armen wild in der Luft rumfuchtelte. Anscheinend sollte das die Aufnahme von Sonnenlicht darstellen...

>Bin ich denn nur von Idoten umgeben?<

Wenigstens saß der blonde Idiot in Biologie nicht neben ihm, sondern auf der anderen Seite des Klassenzimmers. So störte er ihn nicht und der Killer konnte sich in aller Ruhe einen Plan ausdenken, wie er eben diesen am besten erledigen konnte. Es sollte dem Blondschopf das Blut in den Adern gefrieren lassen. Er wollte den Ausdruck purer Angst in seinen Augen flackern sehen. Am besten sollte er um sein Leben flehen, so wie all die anderen es immer taten. Irgendwie musste er es schaffen diesen Ausdruck der Resignation und Gleichgültigkeit aus seinem Gesicht zu verbannen. Ansonsten nagte es zu sehr an seinem Stolz. Aber wie bekam er das hin?

Plötzlich vernahm er die Stimme einer Schülerin.

"Midori-sensei, das mit der Photosynthese haben wir doch schon längst verstanden. Können wir nicht lieber mit dem nächsten Thema anfangen?"

"Aber seid ihr denn sicher, dass ihr das auch alles verstanden habt? Das nächste Thema 'Einfluss von legalen und illegalen Drogen auf unser Wahrnehmungsvermögen' ist nicht einfach. Ich bin mir nicht sicher, ob..."

Ein teuflisches Grinsen legte sich auf Kuroganes Gesicht. Jetzt hatte er einen Plan. Unvermittelt packte er seine Sachen ein, schulterte seinen pechschwarzen Rucksack und ging in Richtung Tür.

"A-aber Kurogane-kun, was haben Sie vor? Sie können doch nicht einfach so meinen Unterricht verl-"

Doch noch bevor der junge Lehrer seinen Satz beendet hatte, war der große Schwarzhaarige schon verschwunden und alle Blicke folgten ihm, unter anderem Fyes.
 

Es war kurz nach sechs Uhr als Fye die Tür zu seiner Wohnung aufschloss. Drinnen schien gedämpftes Licht und es war verdächtig still. Er hatte noch bis halb sechs Nachmittagsunterricht gehabt und war lediglich in der Freistunde kurz zu einer Imbissbude in der Nähe der Schule gegangen um sich einen kleinen Snack zu holen. Aber Kurogane hatte mitten in der fünften Stunde einfach den Unterricht verlassen. Was heckte er nur aus? Ein mulmiges Gefühl beschlich ihn während er sich seiner Jacke und seinen Schuhen entledigte und sich immer noch nichts rührte. War er etwa wirklich nicht da? Auf leisen Sohlen schlich er sich ins stockdunkle Wohnzimmer, doch als er gerade seine Hand ausstreckte um den Lichtschalter zu betätigen, spürte er wie sich etwas unvermittelt um sein Handgelenk schloss. Auch ohne Helligkeit wusste der Blondschopf, dass es sich dabei um seinen 'Mitbewohner' handelte. Im nächsten Moment wurde er von ihm in den Flur und anschließend in die Küche gezogen, wo es etwas heller war. Als Fyes Kater Yuun, der auf einem Stuhl hockte, den großen Mann erblickte nahm er sofort anklagend maunzend reißaus. Fragend blickte der Kleinere in die Augen seines Mörders. Was hatte das zu bedeuten? Als hätte eben jener seine Gedanken lesen können antwortete er:

"Das wirst du gleich sehen..."

Mit diesen Worten öffnete er die Tür des Kühlschranks und Fye erhaschte einen Blick auf dessen Inhalt. Nämlich...

...ganz viel Alkohol!

Der ganze Kühlschrank war von oben bis unten mit alkoholischen Getränken vollgestopft von denen Fye sich sicher war, dass sie vorher noch nicht da gewesen waren. Ungläubig richtete er seinen Blick wieder auf den Stärkeren.

"Was hast du mit all dem Alkohol vor?"

Erneut legte sich dieses teuflische Grinsen auf das Gesicht des Mörders und er erwiderte:

"Du wirst ihn trinken..."
 

Das Wohnzimmer wurde von einer kleinen Lampe in der Ecke des Zimmers beleuchtet. Der Boden war mit leeren Flaschen übersät und in der Luft hing ein stickiger Geruch. Die Digitaluhr auf dem Seitentischen zeigte kurz nach acht an. In der Mitte dieses Chaos, genauer gesagt auf der Couch, saß Kurogane. Auf seinem Schoß lag ein halb eingekauerter, betrunkener Fye. Er hatte noch nicht mal annähernd so viele Fläschen gebraucht um den Blonden stockbesoffen zu machen, wie er gedacht hatte. Normalerweise war dies zwar nicht unbedingt seine Art, doch um an sein Ziel zu kommen war ihm auch dieses Mittel recht. Mit Daumen und Zeigefinger nahm er das Kinn des Kleineren in die Hand und hob es hoch, sodass dieser gezwungen war ihn anzusehen. Fyes Blick war vom vielen Alkohol verschleiert und seine Wangen gerötet. Sein Verstand hatte schon längst ausgesetzt.

"Miau?"

Leise flüsterte der Killer ihm ins Ohr:

"Hast du ein Versteck in der Wohnung wo du immer hingehst, wenn dich keiner finden soll? So etwas für den Notfall, falls jemand einbricht oder so?"

Der Blondschopf schien sich zu konzentrieren, wobei ihm das Denken sichtbar schwer fiel. Nach einigen Momenten antwortete er:

"Ich verstecke mich immer in der Abstellkammer. Dort ist nämlich eine Fälltür im Boden, von der man auf eine Treppe gelangt, die in den Keller des Hauses führt. In der hinteren Ecke des Kellers stehen noch einige alte Umzugskartons, die ich noch nicht entsorgt habe. Das ist mein kleines Geheimversteck~"

Nun hatte der Killer die Informationen, die er haben wollte. Ein selbstzufriedenes Lächeln stahl sich auf seine Lippen und er lies das Kinn des Kleineren los, der sich sofort wieder wie eine Katze einrollte und sich auf den Schoß des Größeren legte. Morgen würde er sich garantiert an nichts mehr erinnern können, was heute abend passiert war. Und dann konnte das Versteckspiel beginnen...
 

~TBC~

Wie versprochen pünktlich ein neues Kapitel^-^ Hoffe es hat euch gefallen. Auf Kommis freue ich mich natürlich nach wie vor~

Hide-and-Seek

Kapitel 4:Hide-and-Seek
 

Die Uhr tickte leise. Es war kurz nach zehn Uhr abends und Fye lag im Wohnzimmer auf seinem improvisiertem Bodenbett. Ein furchtbarer Muskelkater plagte ihn vom gestrigen Abend, doch er konnte sich nicht erinnern was passiert war. Er wusste nur noch, dass Kurogane ihm den ganzen Alkohol eingeflößt hatte, doch danach verschwamm sein Gedächtnis. Unruhig wälzte er sich hin und her, aber der Schlaf wollte nicht kommen und bei jeder Bewegung schmerzten seine Glieder. Es war ihm sowieso ein Rätsel warum er noch am Leben war. Heute war die Frist abgelaufen, doch der Killer war nicht da. Er hatte ihn schon den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommen. Völlig in Gedanken versunken schreckte er hoch, als sich das Fenster urplötzlich öffnete und besagte Person mit einem Sprung behände im Zimmer landete. Der Blondschopf vergrub daraufhin sein Gesicht im Kissen, welches er sich besorgt hatte um den Boden etwas gemütlicher zu machen. Jetzt war es also so weit. Wie konnte er nur so dumm gewesen sein zu glauben, der Killer würde ihn vergessen? Kaum war dieser Gedanke durch seinen Kopf geschossen, hörte er auch schon wie der Schwarzhaarige auf ihn zu stürmte, ihn am Kragen packte und zu sich hoch riss. Die blutroten Augen des Killers musterten ihn abschätzend, bohrten sich regelrecht in die Seinigen. Schließlich ließ er ihn wie einen Sack Kartoffeln wieder auf den Boden plumpsen und verkündete: “Wir spielen ein Spiel. Ich habe dich wohl schon zu lange verschont, du wirst ja schon richtig frech. Du hast fünf Minuten Zeit dich vor mir zu verstecken. Wenn ich dich innerhalb von zehn Minuten noch nicht gefunden habe, werde ich dich kurz und schmerzlos töten. Wenn nicht, werde ich mir etwas mehr Zeit lassen... Ein kleines Versuchskaninchen wollte ich schon immer haben. Wie lange es wohl brauchen würde bis du deinen Lebensatem aushauchst, wenn ich dich langsam verbluten ließe? Oder dir jeden Knochen einzeln bräche? Vielleicht foltere ich dich zuvor auch ein wenig. Deine Schmerzensschreie wären wie Musik in meinen Ohren.“ Ein teuflisches Lachen entrang sich seiner Kehle und er drehte sich um und fing an zu zählen.
 

Fye musste gar nicht lange überlegen, denn er versteckte sich natürlich in seinem Geheimversteck. Schnell schlüpfte er in die Abstellkammer im Flur, verschwand durch die Falltür am Boden und ging zügig die quietschenden Treppenstufen hinunter, die von der Falltür zum Keller führten. Der Keller war stockdunkel und es roch modrig und feucht. Seine Schritte hallten in der Stille ungewöhnlich laut wider. Ohne groß zu überlegen versteckte er sich hinter einem alten Umzugskarton in der hintersten Ecke des Kellers.
 

Fünf Minuten waren vergangen und der Killer machte sich auf die Suche nach seiner Beute. Er betrat die Abstellkammer und untersuchte den Boden nach der Falltür. Da war sie! Der Blondschopf hatte im Rausch wirklich die Wahrheit erzählt. Hinter der Falltür verbarg sich die Treppe, die Fye erwähnt hatte. Leise schlich der Schwarzhaarige die Treppenstufen herunter, wollte sein Opfer nicht schon vorher warnen. Überraschungsangriffe waren immer noch die Besten und er wollte schließlich blankes Entsetzten in das Gesicht des Blauäugigen zaubern. Bald war er im finsteren Keller angekommen, doch seine trainierten Augen gewöhnten sich schon nach wenigen Momenten an die Dunkelheit. Keinen Mucks von sich gebend, schritt er durch den modrigen Keller und blieb letztendlich vor einem großen Umzugskarton stehen. Hinter der Kante des Kartons lugte ein Zipfel von der Kleidung des Blondschopfes hervor. Der Killer grinste. Hatte dieser Idiot sich doch tatsächlich genau dort versteckt, wo er es erwartet hatte.
 

Fye kauerte sich in seinem Versteck zusammen. Die Knie hatte er an seinen Körper gezogen und mit den Armen umschlungen. Er wartete. Wartete auf seinen Tod. Sein Herz klopfte wild in seiner Brust, obwohl er doch darauf vorbereit war, es sogar erwarte. Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich.
 

„Buh!“
 

Sein Herz explodierte fast in seiner Brust und er sprang vor Schreck auf und drehte sich um, nur um in das Antlitz seines Mörders zu blicken. Für einen Augenblick weiteten sich seine Augen geschockt, doch dann wich jegliches Gefühl aus ihnen. Es war also so weit.
 

Kurogane sah in das ausdruckslose Gesicht seines Gegenübers. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Verärgert zog er den Kleineren unsanft zu sich, nahm ein kleineres Messer aus seiner Tasche und ritzte ihm damit in den Hals, wollte ihn so einschüchtern. Das warme Blut quoll aus dem länglichen, jedoch nicht sehr tiefem Schnitt und tropfte auf seine Schulter. Vor Schmerz zog der Blondschopf die Luft ein, verzog jedoch keine Miene, wollte einfach nur hinter sich bringen was auch immer der Killer mit ihm vorhatte.
 

Wut explodierte in Kurogane und er schmiss sein Gegenüber mit voller Wucht gegen die Wand. Warum? Warum zeigte er nicht einen verdammten Funken Angst? Trauer? Panik? Irgendetwas! Er hatte sich geschworen dem Kleineren zu zeigen was Angst bedeutete, doch dieser zeigte immer noch keine Reaktion. Das Einzige, was er je zu sehen bekam, war ein falsches Lächeln und Resignation. Es nagte an seinem Stolz. Wütend verließ er den Keller und ließ den blutenden Blondschopf auf dem Boden kauernd zurück. Er würde ihn schon noch dazu bringen eine Regung zu zeigen, koste es was es wolle. Auch wenn es noch etwas Zeit beanspruchen würde. Dies schwor er sich!
 

~TBC~
 

Dieses Kapitel ist etwas kurz, doch ich glaube trotzdem sehr aussagekräftig. Ab den nächsten Kapiteln wird die Geschichte eine etwas andere Wendung nehmen. Ich werde bald auch etwas über Kuroganes und Fyes Vergangenheit erzählen. Zum Beispiel Fyes Aufenthalt im Heim und wie Kurogane zu dem wurde, was er heute ist. Ich hoffe ihr bleibt dran^.^ Kommis sind natürlich wie immer sehr erwünscht.^.~

Conviction

Kapitel 5:Conviction
 

- 5 Jahre zuvor -
 

"Und dann ist der Ball durchs Fenster geflogen. Den hat aber er geschossen, nicht ich! Aber als der Lehrer kam, hat der gesagt ICH wäre es gewesen! Das war so gemein! Ich hasse ihn, am liebsten würde ich ihn umbringen!"

Wütend verschränkte der 13-jährige Kurogane die Arme vor der Brust. Es war ein gewöhnlicher Nachmittag im Haus der Familie Suwa. Der schwarzhaarige Junge war gerade von der Schule nach Hause gekommen und saß mit seinen Eltern am Esstisch. Normalerweise wäre er schon vor einer Stunde Zuhause angekommen, aber er hatte wegen der zerstörten Fensterscheibe nachsitzen müssen.

"So was sagt man aber nicht. Und wenn du so was von dir gibst, bist du auch nicht besser als er. Möchtest du das etwa?", entgegnete seine Mutter. Kurogane schmollte daraufhin beleidigt und sah mit einem "Hmmpf!" zur Seite.

"Hey Sohnemann, verdirb dir doch wegen so einem Idioten nicht die Laune! Lass uns zusammen Fußball spielen, dann zeigst du dem beim nächsten Spiel was 'ne Harke ist!", versuchte sein Vater ihn mit einem Grinsen aufzuheitern.

Es schien zu wirken, denn daraufhin antwortete der Junge frech: "Klar, aber glaub ja nicht, dass du eine Chance gegen mich hast, Papa!"

"Nimm dich besser in Acht! Dein alter Herr hat mehr zu bieten als die Polizei erlaubt!"

"Oh, das ist ja mal was ganz Neues. Ich glaube ich habe gestern beim Einkaufen den falschen Mann mit nach Hause genommen." witzelte die Mutter. Alle lachten.

Insgesamt waren sie eine glückliche Familie. Zwar gab es hin und wieder auch mal Streit, doch sie standen sich sehr nahe.

Jedoch sollte bald etwas diese enge Bande zerstören...
 

- Ein Tag vor Kuroganes vierzehntem Geburtstag -
 

Es regnete in Strömen und die Äste der Bäume peitschten im Wind wild umher. Das Wohnzimmer des stattlichen Häuschen der Familie Suwa war hell erleuchtet. Es war mittlerweile acht Uhr abends und Kurogane lag ausgestreckt auf dem Sofa im Wohnzimmer, vor dem Fernseher. Dort lief eine ziemlich langweilige Zeichentricksendung, doch er hatte sowieso nichts besseres zu tun. Morgen war endlich sein Geburtstag! Er konnte es kaum erwarten endlich vierzehn und damit kein kleines Kind mehr zu sein! Seine Eltern hatten ihm erzählt, dass man sich im Alter von vierzehn Jahren ziemlich verändern würde, zum Beispiel würde man sehr wachsen und stärker werden. Das kam ihm nur gelegen, denn er wollte einmal so groß und stark werden wie sein Vater. Wenn er damals nur gewusst hätte wie bald sich alles für ihn verändern würde...

In diesem Moment betrat seine Mutter in Jacke und mit einem Regenschirm in der Hand das Zimmer.

"Schatz, dein Vater und ich gehen noch kurz etwas erledigen, wir sind bald wieder zurück. Geh pünktlich um neun Uhr ins Bett, falls wir dann noch nicht zurück sind."

"Ich weiß, dass ihr mein Geschenk abholen geht.", antwortete er frech.

"Lass dich einfach überraschen", meinte sein Vater, der gerade ins Wohnzimmer kam.

Der Junge grinste. Wie leicht seine Eltern doch zu durchschauen waren. Diese winkten ihm noch kurz zu, bevor sie die Wohnung verließen und den matschigen Garten draußen betraten. Er lehnte sich wieder zurück in die weichen Kissen des Sofas und widmete seine Aufmerksamkeit der Zeichentrickserie. In viereinhalb Stunden, um 0:33 Uhr, würde er endlich vierzehn sein...
 

-In der selben Nacht um 0:30-
 

Er schaute auf die Uhr. Noch drei Minuten... Eigentlich müsste er längst im Bett sein, aber er hatte aus irgendeinem Grund ein schlechtes Gefühl gehabt und es hätte nichts gebracht sich hinzulegen. Warum waren seine Eltern noch nicht da? Wollten sie nicht nur kurz weggehen?

Auf einmal hörte er ein knackendes Geräusch von draußen. Er lief zum Fenster und schaute hinaus. Es war stockdunkel und es regnete immer noch. Die Erde war schon ganz schlammig. Etwas ungewöhnliches konnte er aber nicht erkennen. Seufzend wandte er sich wieder vom Fenster ab und schaltete den Fernseher aus. Er sollte doch versuchen sich etwas hinzulegen. Die Warterei machte ihn noch ganz verrückt. Morgen würden seine Eltern schon wieder da sein. Außerdem würde es ihm eh nur Ärger einbringen, wenn sie wiederkämen und sähen, dass er noch wach war und darauf konnte er an seinem Geburtstag verzichten.

Er knipste die kleine Tischlampe aus, die ihm als einzige Beleuchtung gedient hatte und begab sich zur Treppe, die nach oben führte, wo auch sein Zimmer lag. Er brauchte kein Licht, da er den Weg in und auswendig kannte und ihn selbst im Schlaf problemlos gefunden hätte. Und nur Loser hatten Angst im Dunkeln! Als er die erste Stufe betrat, vernahm er ein leises Knarren aus dem Wohnzimmer. War er jetzt vollkommen durchgedreht?

Er ging zurück ins Wohnzimmer, nur um es unverändert vorzufinden. Jetzt reichte es ihm aber! Er benahm sich ja wie ein Angsthase! Alte Häuser machten nun mal ab und an Geräusche...

Er schüttelte den Kopf und machte sich wieder auf den Weg in den dunklen Flur. Nur vom Fenster aus fielen wenige Mondstrahlen auf die ersten Treppenstufen und ließ sie in einem silbrigen Glanz leuchten. Sie gaben ein leises Knarzen von sich als Kurogane sie betrat.

Plötzlich blitzte es und der Schein tauchte den Raum für einen Moment in gleißendes Licht. Was er in diesem Augenblick ein paar Meter vor sich auf den obersten Stufen sah, ließ sein Herz vor Schock kurz aussetzen. Er fiel rücklings die Treppe runter und landete hart auf seinem Allerwertesten. Schnell rappelte er sich wieder auf und starrte die Gestalt vor ihm entsetzt an. Der Donner dröhnte laut als er in das Gesicht eines großen Mannes mit langen, schwarzen Haaren und goldgelben Augen, die ihn überlegen anstierten, blickte. Der Fremde trug pechschwarze, elegante Kleidung, die trotz des Wetters draußen trocken und blitzblank war.

"W-wer bist du? Was machst du hier? V-verschwinde aus meinem Haus!", brachte der Junge mit lauter, aber zitternder Stimme heraus. Wie kam der hier rein? War er ein Dieb? Vielleicht gab es einen Weg schnell genug an die Waffe seines Vaters im Schlafzimmer zu gelangen, wenn er nur den richtigen Moment abpasste...

Sein Gegenüber lächelte ihn herablassend an. Sein Blick schien ihn jedoch regelrecht zu durchbohren, als würde er jeden Winkel seiner Gedanken durchforsten wollen.

"Mein Name ist Ashura. Ich bin von einer Geheimorganisation und komme um dich abzuholen."

"Was? Ich gehe nirgendwohin! Warum sollte ich mit dir mitgehen?? Du verschwindest jetzt sofort aus meinem Haus! Wenn meine Eltern kommen, macht mein Vater dich sonst fertig und dann zeigen sie dich an wegen Hausfriedensbruch!"

Er versuchte mutig und überzeugt zu wirken um den Anderen einzuschüchtern, auch wenn seine Knie in Wirklichkeit zitterten.

Das leise Lachen, welches der Fremde daraufhin von sich gab, ließ ihm einen Schauer über den Rücken jagen.

"Da habe ich aber Angst! Keine Sorge, das werden sie bestimmt nicht mehr tun..."

Der Junge blinzelte verwirrt.

"Wie kannst du dir da so sicher sein?"

Das Gesicht des Eindringlings nahm einen gespielt bedauernden Ausdruck an.

"Sie wurden leider getötet. Eine gegnerische Geheimorganisation hat sie in einen tödlichen Autounfall verwickelt. Sie wollten an ihre Papiere gelangen. Zum Glück haben wir davon Wind gekriegt und ihre Männer ausgeschaltet, bevor sie sich auf den Weg hierhin machen konnten. Sonst wärst du jetzt wahrscheinlich auch schon tot."

Kurogane konnte gar nicht glauben, was er ihm dort erzählte. Er konnte nicht, er wollte es nicht glauben. Ungläubigkeit füllte sein ganzes Bewusstsein, hinderte den Schmerz der Erkenntnis über ihn hereinzubrechen. Unfähig zu sprechen starrte er sein Gegenüber mit leerem Blick an.

"Aber du musst dir keine Sorgen machen. Unsere Organisation kann dich bei sich aufnehmen, dann musst du nicht ins Heim. Wir können deine Fähigkeiten gut gebrauchen, können sie sogar noch ausbessern und verschärfen, wenn du dich uns anschließt. Und außerdem kannst du dich rächen. Räche dich an dieser widerwärtigen anderen Organisation indem du gegen sie arbeitest. Räche dich an der verdorbenen Menschheit, füge ihnen den gleichen Schmerz und das gleiche Leid zu, was sie dir zugefügt hat, indem sie dir das Leben deiner Eltern nahm! Und zwar genau damit-"

Zum Ende des Satzes hin wurde Ashuras Tonfall immer euphorischer und aus dem Nichts zog er ein Schwert hinter seinem Rücken hervor, welches er dort versteckt hatte, und hielt es ihm hin.

Die Augen des Jungen weiteten sich als sie das Schwert erblickten. Es war das Schwert seines Vaters. Wenn dieser Fremde es in seinen Besitz bringen konnte, hieß das wirklich...

Es war als würde ein Damm brechen und die ganze Flut rücksichtslos über ihn hereinbrechen, als ihm die grausame Wahrheit bewusst wurde.

Der markerschütternde Schrei eines verzweifelten Jungen erschütterte die Umgebung.

"Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhh!!!"

Ashuras Lippen verzogen sich zu einem Grinsen.

"Happy Birthday."
 

- 1 Jahr später -
 

Vorsichtig nahm er sein kostbares Schwert in die Hand und betrachtete es von allen Seiten, ob auch ja alles blitzblank war.

Heute war der erste Auftrag an dem er aktiv teilhaben würde. Das letzte Jahr über hatte er viel gelernt, erst theoretisch und schließlich als aufmerksamer Beobachter im Hintergrund bei Ashuras Mordzügen. Menschen beim Sterben zuzusehen machte ihm schon lange nichts mehr aus. Es war dasselbe wie wenn eine Eintagsfliege draufging. Gefühle empfand er für keinen dieser Menschen. Aber Gefühle waren bei seiner Aufgabe innerhalb der Organisation sowieso fehl am Platz und er war dieses Makel schon vor einiger Zeit losgeworden. Denn seine Aufgabe war dieselbe wie die von Ashura: Leute zu beseitigen, deren Ableben der Organisation von Nutzen war.

In Gedanken an den heutigen Auftrag steckte er sein Schwert in die Scheide und verbarg es unter seinem langen, schwarzem Umhang. Die Organisation hatte es auf eine wohlhabende Familie abgesehen, die im Besitz wertvoller Unterlagen war. Laut einem Berichterstatter, der die Familie schon eine Zeit lang beobachtet hatte, bewahrten sie die Unterlagen in einem kleinen Kästchen auf. Oberste Priorität war es also, das Kästchen an sich zu nehmen und die Eltern zum Schweigen zu bringen. Falls nötig würden wohl auch die zwei Söhne im Alter von vierzehn Jahren dran glauben müssen...

In diesem Augenblick betrat Ashura den Raum und nickte ihm zu. Gemeinsam verließen sie das Hauptgebäude der Organisation und traten hinaus in die Dunkelheit, ihrem Schicksal entgegen...
 

~TBC~
 

Tschuldigung für die leichte Verspätung dieses Kapitels.^^' Ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren und kam kaum zum schreiben, deswegen hat es etwas länger gedauert. Ich hoffe es geht nächstes Mal wieder schneller, weil in diesem Monat auch die ganzen Klausuren anstehen...Aber ich werd mein Bestes geben. ^-^ Hoffe, es hat euch trotzdem Gefallen und ihr hinterlasst einen Kommi.^.^

Unfortunate Plans

Kapitel 6:Unfortunate Plans
 

Ein Meer voller Lichter, die in allen Farben leuchteten. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um den Anblick einer Großstadt bei Nacht. Die meisten dieser Lichter befanden sich weit unter ihm, manche waren näher, andere weiter weg. In der Nähe konnte er ein rotes Leuchtschild mit der Aufschrift "la fin" erkennen. Irgendwie kam ihm diese Szenerie bekannt vor. Er stand am Rande eines Abgrunds und drohte in die Tiefe zu stürzen, doch verspürte er nicht einen Funken Angst. Plötzlich fühlte er wie sich eine Hand an seinen Rücken legte und ihn über den Rand des Abgrunds schubste. Das letzte was er wahrnahm war, wie er durch die Luft glitt, immer näher zu den funkelnden Lichtern...
 

Schweißgebadet wachte Fye auf und schnellte hoch. Sein Schlafanzugoberteil klebte an seinem Körper, so verschwitzt war er. Schon wieder dieser Traum... Aber die Albträume konnte er sich nicht verdenken, schließlich hing sein Leben am seidenen Faden und er lebte in ständiger Unwissenheit ob dieser Tag nicht sein letzter werden würde.

Langsam stand er auf und sah auf den Wecker. Es war viertel nach vier Uhr morgens. Da er eh nicht mehr einschlafen konnte, stand er auf und zog sich um. Zur Schule ging er nicht mehr, da es sowieso keinen Sinn mehr machte. Einen Schulabschluss würde er ohnehin nicht mehr bekommen. Aber er kannte einen Ort, an dem er vielleicht einen klaren Kopf bekommen konnte.

Mit leisen Schritten schlich er zu dem kleinen Ecktisch und knipste eine schmale Tischlampe an. Das Wohnzimmer wurde in ein gedämpftes Licht gehüllt. Auf dem Boden lag eine geknitterte Decke, die er benutzt hatte um den harten Lamynaht wenigstens etwas bequemer zu gestalten. Die Couch war jedoch leer. Nach den gestrigen Geschehnissen war der Schwarzhaarige urplötzlich verschwunden und seitdem wohl nicht mehr wiedergekehrt. Doch er würde garantiert früher oder später zurückkommen, da war Fye sich sicher. Seufzend verschwand der Blondschopf im Badezimmer.
 

- zur gleichen Zeit bei Kurogane –
 

„Also, was willst du von mir?“

Kurogane saß mit verschränkten Armen auf einem Ledersessel im Hauptquartier. Es war dunkel in dem geräumigen Zimmer, denn das Gebäude war wie immer trotz der späten Stunde nicht erleuchtet. Doch beide Anwesenden konnten dank ihres ‚Berufs’ sehr wohl im Dunkeln sehen.

Der stechende Blick des Rotäugigen durchbohrte sein Gegenüber regelrecht, auch wenn diesem das scheinbar wenig ausmachte. Der schlanke, große Mann mit den glatten schwarzen Haaren und den klaren goldenen Augen war desinteressiert und strahlte die gleiche Überlegenheit aus wie schon vor fünf Jahren.

„Ich wollte dich lediglich daran erinnern, dass du einen Auftrag zu erledigen hast. Du bist schon seit drei Tagen überfällig. Wie du weißt ist Frau Ide für unsere Firma ein Dorn im Auge und muss schnellst möglich beseitigt werden. Normalerweise brauchst du für so kleine Fischchen nicht so lange. Hält dich etwa irgendwas auf?“

Am liebsten würde Kurogane das fiese kleine Grinsen auf dem Gesicht seines Vorgesetzten mit einem gehörigen Faustschlag wegputzen. Doch das konnte er sich nicht leisten und mit Mühe und Not hielt er sich zurück.

„Ich bin noch dabei mir eine Vorgehensweise für den Tathergang auszudenken. Aber ich werde mich bald darum kümmern.“

„Ach so? Es liegt also an der Vorgehensweise...Natürlich...“, spottete Ashura. „Aber dann frage ich mich wo du die letzten Tage warst als ich dir Zuhause einen kleinen Besuch abgestattet habe...?“

Scheiße! Er hatte nicht damit gerechnet, dass Ashura ihn ausgerechnet während dieser Zeit Zuhause aufsuchen würde.

„Ich...habe nebenbei noch eine andere Person auf dem Kieker. Aus privaten Gründen. Deswegen habe ich nebenbei noch in der näheren Umgebung dieser Person recherchiert.“

Aus irgendeinem Grund wollte er nicht, dass Ashura erfuhr, dass es sich bei dieser Person um den Überlebenden von damals handelte.

Das Interesse des unergründlichen Gelbäugigen war geweckt und er hob überrascht eine Augenbraue.

„So ist das also? Und für diesen ‚Zwischenfall’ brauchst du so lange? Wenn du diese Person nicht zur Strecke bringen kannst, werde ich dir gerne dabei helfen. Dann arbeiten wir einmal wieder als Team zusammen, so wie damals. „

„NEIN! Er gehört mir!!“, knurrte der Rotäugige gereizt und warf seinem Boss einen vernichtenden Blick zu, der die Worte ‚Halt dich da raus!’ förmlich schrie.

Die schmalen Augen seines Gegenüber blitzten neugierig auf. Was brachte den sonst so kühlen Kurogane so aus der Fassung?

„Ja ja, ist schon gut. Ich werde dich gewähren lassen, aber nur wenn du noch heute Nacht deinen eigentlichen Auftrag erledigst und diese Bürotussi das Zeitliche segnen lässt.“

Der Jüngere von Beiden grummelte ein unverständliches ‚in Ordnung’ und drehte sich Richtung Tür um. Wenn er den Plan noch heute über die Bühne bringen wollte, musste er sich beeilen. Schnell rauschte er ohne ein Wort des Abschieds Richtung Tür und sein schwarzer Mantel flatterte hinter ihm her. Knallend fiel die Tür ins Schloss.

Jetzt war es ganz ruhig. Ashura stand allein im sonst menschenleeren Hauptgebäude, von Dunkelheit umgeben. Seine Silhouette war komplett schwarz mit Ausnahme der in der Finsternis glänzenden goldenen Augen und den strahlend weißen Zähnen, die in seinem, zu einem Lächeln verzogenen Mund, strahlten.

„Eine Zielperson aus persönlichen Gründen also? Mal sehen was unser kleiner Kurogane sich da an Land gezogen hat...“
 

- Ein paar Stunden später auf einem Friedhof außerhalb der Stadt -
 

Die Äste der Bäume schwangen im Wind leicht hin und her. Das Geräusch der rauschenden Blätter war als Einziges auf dem verlassenen Friedhof zu vernehmen. Nur vor einem der Gräber stand ein blonder, junger Mann und betrachtete traurig ein Bild, welches umgeben von frischen Blumen, auf dem Grab stand. Das Foto war fast wie ein Spiegelbild seines eigenen Gesichts, nur in etwas jünger. Leise seufzte der Blondschopf.

„Ich hoffe du freust dich über dich frische Blumen, Yuui. Es sind Vergissmeinnicht, deine Lieblingsblumen.“

Obwohl ihm soviel auf der Seele lag, brachte er nur belanglose Worte heraus.

„Ich vermisse dich so...“

Der Wind umspielte sanft seine Haare als wollte er ihn trösten.

„Ohne dich weiß ich nicht was ich machen soll. Mein Leben ist so sinnlos. Na ja, lange wird es das eh nicht mehr sein...“

Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen und der Wind blies plötzlich stärker.

„Ich weiß, dass du dich nicht dafür geopfert hast, dass ich mein Leben jetzt einfach so wegwerfe. Ich habe mir zwar vorgenommen für dich ein glückliches Leben zu führen und nicht aufzugeben, aber ich kann einfach nicht mehr. Ich würde wahrscheinlich sowieso nicht mehr lange leben, aber ich halte diese Ungewissheit und Anspannung einfach nicht mehr aus... Und außerdem werde ich so endlich wieder mit dir vereint sein können. Bitte versteh das.“

Stille. Plötzlich blies der Wind so kräftig, dass die Äste der Bäume sich im Wind krümmten und Fyes Haare wie wild umherflogen und sein Gesicht verbargen, sodass man die unzähligen lautlosen Tränen, die daran herunterrannen, nicht sah.

„Und deswegen...werde ich selbst dem Ganzen ein Ende bereiten. Noch heute Nacht!“
 

~TBC~
 

So, endlich ein neues Kapitel von mir^^’’ Tut mir sooo Leid, dass es so lange gedauert hat, aber jetzt versuche ich auf jeden Fall wieder pünktlich hoch zuladen! Dieses Kapitel ist etwas kurz, weil ich die eigentlich geplanten Ereignisse auf einen späteren Zeitpunkt verschieben musste und noch etwas dazuwischen geschoben habe, aber das nächste wird auf jeden Fall länger. Dann kommt auch mal wieder mehr Action in die Story. Bitte bleibt meiner kleinen Geschichte trotzdem weiter treu und schreibt einen Kommi^.~

Unexpected Incident

Kapitel 7:Unexpected Incident
 

Ihre Schritte hallten von den Hauswänden wieder und ansonsten war nur ihr keuchender Atem in den leeren Gassen zu hören. Aber der Fluchtversuch würde ihr nichts bringen, das wusste er genauso wie sie. Er wartete nur darauf, dass sie die Orientierung verlor, vor Erschöpfung zusammenbrach oder in einer Sackgasse landete.

Es war mittlerweile so spät nachts, dass niemand mehr auf den Straßen war, mit Ausnahme von Besoffenen und Pennern, schließlich befanden sie sich im Kneipenviertel der Stadt und die letzte Kneipe hatte erst vor wenigen Minuten geschlossen. Aber auch die Stadtrstreicher würden ihr jetzt nicht mehr helfen können.

Kurogane folgte ihr langsam und im Schatten der Dunkelheit. Er musste sich nicht beeilen, denn sie hatte nicht den Hauch einer Chance zu entkommen. In Gedanken war der Killer jedoch ganz woanders.

Er hatte Fye den ganzen Tag nicht sehen können, da er für seinen Auftrag unterwegs gewesen war. Hoffentlich saß er brav zuhause und kam nicht auf die Idee etwas auf eigene Faust zu unternehmen, jetzt wo er gerade mal nicht da war. Und falls Ashura es wagen sollte sein Versprechen zu brechen und nach dem Blonden suchte, konnte er was erleben. Fye war seine Beute und gehörte nur ihm. Nur er durfte mit ihm machen was er wollte und da hatte sich niemand einzumischen. Das Leben des Kleineren lag in seiner Hand und folglich durfte er auch darüber bestimmen. Das war seine Denkweise. Wer damit nicht klar kam, hatte Pech gehabt.

Unauffällig folgte er der verwirrten Frau Ide um die nächste Ecke. Die Arme schaute sich gehetzt nach allen Seiten um, unsicher ob sie noch verfolgt wurde oder nicht. Denn von dem großen, in Schwarz gekleideten Mann, der ihr an ihrer Wohnungstür aufgelauert hatte, war schon länger weder etwas zu sehen noch zu hören. Aber sicher sein konnte sie sich nicht, denn das Ganze konnte ja auch eine Falle sein. Verzweifelt lief die kleine, asiatische Frau weiter, denn riskieren zu sterben, wollte sie nicht.

Und der Schatten verfolgte sie weiter unaufhörlich...
 

Zur gleichen Zeit, ebenfalls im kneipen Viertel, lief ein leicht angetrunkener Blondschopf durch die Straßen. Wären zu solch später Stunde noch Passanten unterwegs würden sie sich zweifelsohne fragen was ein Schüler um diese Uhrzeit in einem solchen Viertel zu suchen hatte.

Ächzend lehnte Fye sich an eine Wand an. Ihm war schwindelig. Nach dem Besuch auf dem Friedhof war er ziellos umhergeirrt, denn nach Hause gehen konnte er nicht, für den Fall, dass der Schwarzhaarige da war und ihn aufhielt. Dabei hatte er sich Gedanken gemacht, wie sein Selbstmord vonstatten gehen sollte. Er hatte nicht den Mumm dazu sich vor einen Zug zu werfen oder sich die Pulsadern aufzuschneiden. Sich zu erhängen kam auch nicht infrage, weil er Angst vor den Schmerzen hatte, die er unweigerlich erleiden würde, wenn ihm die Luft abgeschnürt wurde.

Es musste etwas sein, das möglichst schmerzlos war und das langsam verlaufen würde. Und da kamen ihm nur zwei Möglichkeiten in den Sinn: Gift oder eine Überdosis an Drogen. Aber wie sollte er daran kommen? Er kannte so was bis jetzt nur aus dem Fernsehen und aus Geschichten von anderen Heimkindern von damals. Das Kneipenviertel würde aber mit Sicherheit kein schlechter Anfang sein, hatte er sich gedacht. Es war das unansehnlichste Viertel der Stadt und nicht selten las man im Lokalteil der Zeitung von dort festgenommenen Drogendealern und von Jugendlichen, die sich dort lebensgefährlich betrunken hatten und ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.

Vor Ort war er sofort in die erstbeste Kneipe gegangen und hatte sich dort an die Theke gesetzt um die anderen Gäste zu belauschen. Der Wirt hatte ihn nur misstrauisch beäugt und ihm ein Bier angeboten. Zur Tarnung hatte der Blondschopf sich eines bestellt und immer mal wieder daran genippt. Leider hatte er die Rechnung ohne seine schnelle Betrunkenheit gemacht. Nach nur wenigen Schlücken war er leicht angetrunken gewesen und zu seinem Pech hatte er sich auch noch eine einigermaßen anständige Kneipe ausgesucht, in der von Drogen jede Spur fehlte. Irgendwann spät nachts hatte der Wirt ihn dann einfach rausgeworfen, nachdem er zwei Biergläser in kleinen Schlücken geleert hatte.

Jetzt stand er hier in der dunklen Nacht und war noch keinen Schritt weitergekommen. Eine leichte Brise wehte durch die Gassen und blies durch sein Haar. Mit seinen etwas glasigen Augen betrachtete er den sternenlosen Nachthimmel. Wenn sein Plan doch noch aufgehen würde, sah er ihn heute zum letzten Mal. Es war kalt und er hatte keine Jacke an, aber das war jetzt egal. Wo konnte er jetzt noch an Drogen kommen? Das Denken bereitete ihm Kopfschmerzen. Aber er konnte jetzt keinen Rückzieher machen. Ganz in der Nähe befand sich der Bahnhof. Vielleicht würde er da fündig werden? Mit letzter Kraft schlug er den Weg dorthin ein.

Die Straßen waren verlassen und still, nur selten war aus der Ferne das Bellen eines streunenden Hundes zu hören. Nach etwa zehn Minuten war er nur noch wenige Blocks vom Bahnhof entfernt. Auf einmal vernahm er aus einer der Seitenstraßen dröhnendes Gelächter. Als er näher herankam, sah er eine Gruppe von drei Männern, alle etwa Mitte dreißig und mit Bierflaschen in der Hand, die sich in der schmalen Gasse lümmelten.

Einer von ihnen, der lauthals lachte, saß auf einem Motorrad, die anderen Beiden standen um ihn herum. Sie waren allesamt stockbesoffen. Fye wollte schnell weitergehen, da entdeckte ihn der Mann auf dem Motorrad und rief ihm zu:“ Hey Süße! Schon was vor heute Nacht?“

Der schlanke Oberschüler mit der femininen Figur ging nicht darauf ein und lief einfach weiter. Solche Leute musste man ignorieren, sonst ließen sie einen nicht in Ruhe. Doch der Betrunkene rief wieder:“ Warte mal, Schnecke! Was machste denn so spät noch hier? Etwa noch keinen Kunden gefunden? Oder brauchste Stoff vom Bahnhof?“

Stoff? Bei diesem Wort hielt Fye kurz inne. Meinte er damit etwa Drogen?

Der Biker hielt das Zögern des Schülers für ein ‚ja’ und grinste breit.

„Wir hätten da noch was. Für ne angemessene ‚Bezahlung’ kriegste was ab.“

Fye überlegte fieberhaft. Diese Kerle hatten anscheinend was er brauchte. Auch wenn sie sich verdächtig benahmen konnte er sich nicht sicher sein am Bahnhof genauso viel Glück zu haben. Und Geld hatte er extra genug mitgenommen.

Er drehte sich zu ihnen um.

„W- wie viel wollt ihr denn dafür?“

Er versuchte selbstsicher zu klingen, aber die Unsicherheit in seiner Stimme war klar und deutlich herauszuhören.

Die beiden anderen Männer tuschelten aufgeregt miteinander. Wahrscheinlich hatten sie nicht damit gerechnet, dass er tatsächlich darauf einging. Ihr Anführer machte ein gespielt nachdenkliches Gesicht.

„Hmm... Das kommt natürlich drauf an. Komm mal `n bisschen näher. Dann können wa besser verhandeln.“

Plötzlich verstummten die anderen Beiden und sahen erwartungsvoll zu ihm.

Verunsichert zögerte der Blondschopf. Warum starrten die ihn so gierig an? Er hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch. Aber er musste diese Chance nutzen, sonst würde sich ihm vielleicht keine zweite Gelegenheit bieten.

Zaghaft setzte er einen Fuß vor den Anderen und kam der Gruppe langsam näher. Als er nur noch knappe zwei Meter von ihnen entfernt stand, holte der Typ auf dem Motorrad plötzlich aus, packte den Kleineren am Arm und schubste ihn in die Arme seiner zwei Kollegen, die ihn im Griff hatten und festhielten. Einer von ihnen verschränkte Fyes Arme hinter seinem Rücken und hielt sie dort am Handgelenk zusammen.

„W- was?“

Doch bevor noch mehr Worte des Protests und der Überraschung über seine Lippen kamen, hielt der andere Mann ihm den Mund zu. Der Biker hatte sich inzwischen zu ihnen umgedreht, kam näher und lachte.

Kurz vor dem in die Mangel genommenen Schüler hielt er an und rückte sein Gesicht ganz nah an seines heran, sodass er den übelriechenden Atem des Betrunkenen auf seiner Haut spüren konnte.

„Haste echt gedacht wir verhandeln hier, Püppchen? Man bist du naiv. Sag bloß du bist noch Jungfrau.“

Wieder albernes Gelächter. Nachdem der Typ sich wieder eingekriegt hatte, sah er dem verängstigt dreinblickenden, schmächtigen Jungen spöttisch in die Augen.

„Na dann wollen wir das mal besser schnell ändern. Mal sehen wasde so zu bieten hast.“

Von Nahem konnte der Kerl den schmalen Körper seines Zielobjektes endlich besser sehen. Voller Erwartung sah er an ihm herunter und zog dann ein enttäuschtes Gesicht.

„Man, du bist ja echt voll flachbrüstig, Kleine. Da kann man ja echt überhaupt nichts durchs T-Shirt sehen. Haste überhaupt was?“

Um sich zu vergewissern fuhr er mit einer seiner kalten Hände unter das Shirt des Blondlings und tastete seine Brust ab. Dieser zuckte daraufhin erschrocken zusammen.

„Was zum- ?“

Auf einmal zog der aufdringliche Mann das Oberteil des Kleineren mit einem Ruck hoch um sich seiner Eingebung zu überzeugen. Fye gab einen überraschten Laut von sich.

„Ey Leute, das isn Junge!“

„Was??“

Die beiden anderen Typen warfen sich überraschte Blicke zu. Einer sagte enttäuscht:“ Na super. Und was machen wa jetzt mit dem?“

Der Biker überlegte kurz. Schließlich kam er zu dem Schluss:“ Na is ja auch egal. Hauptsache wir können uns `n bisschen austoben. Außerdem hat er `n süßes Gesicht.“

Die Beiden, die Fye festhielten, nickten zustimmend. Der Kleinere bekam es langsam mit der Angst zu tun. Sie wollten doch nicht etwa-

Da näherte sein Peiniger sich ihm wieder, sah in seine schreckerfüllten Augen und grinste.

„Versuchs einfach zu genießen, Kleiner.“

Bei diesen Worten senkte er den Kopf und fing an den Hals des Blondschopfs mit Küssen zu versehen, während seine Hände langsam zu seinem Po wanderten und sanft darüber strichen...
 

Gleichzeitig jagte der Schwarzhaarige immer noch seinem Opfer hinterher. Dafür dass die Asiatin von so kleiner Statur war, hatte sie ganz schön Kondition und wurde auch nach knapp einer halben Stunde Hetzjagd nicht müde. Jetzt schlug sie den Weg zur nächsten Straße ein, die Richtung Bahnhof führte. Dachte sie tatsächlich sie könnte in einen der Züge steigen und entkommen? Lächerlich. Es wurde langsam Zeit dem ganzen ein Ende zu bereiten. Er würde sie noch ein paar hundert Meter Richtung Bahnhof laufen lassen um ihre Hoffnung zu säen und dann kurz vor ihrem Ziel zuschnappen. Ja, das war ein guter Plan. Er freute sich schon auf ihr verzweifeltes Gesicht, während sie ihn unter Tränen darum bitten würde ihre Kinder zu verschonen. Doch er würde kaltblütig antworten, dass er ihre ganze Familie auslöschen würde, auch wenn dies nicht der Wahrheit entsprach. Dann würden sich ihre Augen weiten und sie würde mit heiserer Stimme klagen wie unfair das Leben doch war und dass ihre Kinder doch nichts getan hätten. Er würde sagen, dass das Leben nun mal unfair sei und ihr dann eiskalt den Gnadenstoß versetzen. Diese Sorte Opfer kannte er nur zu gut. Sie waren zu naiv um zu verstehen, dass das Leben einfach grausam war und opferten sich gerne selbst aufgrund ihres sogenannten ‚Gerechtigkeitssinns’. Pah! Wie dumm sie nur waren! Eltern starben, Kinder starben und niemand konnte etwas dagegen unternehmen. So war das nun mal. Aber wenigstens würde sie ihren Emotionen freien Lauf lassen, so wie jedes normale Opfer. Nicht so wie dieser verquere Blonde. Diesen Gefühlsausbruch würde er zur Abwechslung mal wieder genießen. Mit diesen Gedanken folgte er der Asiatin weiter an dunklen Gassen vorbei.

Gerade als er sich Gedanken darüber machte, wo er am besten hinstechen sollte um sie zu beseitigen, hörte er ein leises Keuchen einer dunklen Männerstimme aus einer der Seitenstraßen. Im Vorbeigehen erhaschte er einen Blick in die dunkle Gasse und blieb sofort wie angewurzelt stehen. Dank seiner geschulten Augen, konnte er das Szenario, das sich ihm bot bestens erkennen und das war Anlass genug Frau Ide mit einem Schlag völlig aus seinem Bewusstsein zu löschen. Wütend ballte er die Hände zu Fäusten, bis ihm die Fingernägel ins Fleisch schnitten.
 

Ihm war schlecht. Er konnte sich nicht rühren, da er immer noch von einem der Kerle festgehalten wurde, während der Andere ihm den Mund zuhielt, damit er nicht um Hilfe schreien konnte. Mittlerweile hatte der Biker ihm das Oberteil hochgezogen und war gerade dabei mit der Zunge über die Brust des Blondschopfs zu lecken und gleichzeitig mit seinen Händen, die mittlerweile in die Hose des Kleineren gewandert waren, dessen Po zu massieren.

Es war ihm zuwider. Dieser fremde Mann, der ihn einfach so intim berührte und dessen Atem übel roch. Und er hatte Angst. Große Angst. Vor dem was noch kommen würde. Tränen liefen unaufhörlich sein Gesicht herunter, doch niemand achtete darauf. Es war ihnen egal. Wie Tiere labten sie sich an seinem Körper ohne auf seine Gefühle zu achten.

Sein Blick war verzweifelt und ins Leere gerichtet, doch dieser Ausdruck wich immer mehr Gebrochenheit, denn er hatte eingesehen, dass ihn jetzt niemand mehr aus dieser Situation helfen konnte. Niemand.
 

Doch plötzlich spürte er wie sein Peiniger von ihm losgerissen wurde und das nächste was er hörte, war ein lauter Rumms. Als er aufsah lag der Biker auf dem Boden vor der Wand vor ihm. An der Wand und am Boden klebte Blut. Und daneben stand eine schwarze Gestalt mit dem Rücken zu ihm. Kurogane! Es war Kurogane. Und er hatte seinen Peiniger mit einem heftigen Stoß gegen die Wand befördert, sodass dieser mit dem Kopf aufgeschlagen war und eine mächtige Wunde davongetragen hatte.

Nun drehte sich der Schwarzhaarige um und ihre Blicke trafen sich. Doch der Ausdruck in seinen Augen war nicht erleichtert. Er sprühte vor Zorn als er das verheulte Gesicht seines Klassenkameraden sah. Noch bevor Fye irgendwie reagieren konnte, hatte Kurogane sich schon wieder in Bewegung gesetzt und die Typen, die Fye festhielten und die bis jetzt noch gar nicht registriert hatten was passiert war, mit zwei gezielten Schlägen unsanft außer Gefecht gesetzt. Jetzt stürmte er wieder auf den am Boden liegenden Biker zu, sah hasserfüllt zu ihm herunter, holte sein Schwert raus und...

„Nein!“, schrie Fye entsetzt. Er wollte nicht sehen wie der Mörder jemanden umbrachte, auch wenn es eben jener Typ war, der ihn so gedemütigt hatte.

Kurogane hielt inne. Langsam drehte er sich zu ihm um und sein Blick war so furchterregend, dass der Kleinere unwillkürlich zusammenzuckte. Plötzlich stürmte der Killer auf ihn zu, packte ihn so, dass er einen überraschten Quietschlaut von sich gab und schleifte ihn hinter sich her, dass der Schmächtigere kaum mit ihm Schritt halten konnte.
 

WUMMS

Mit einem lauten Knall fiel die Wohnungstür ins Schloss und die ganze Wand erbebte kurz. Erbarmungslos hatte der Schwarzhaarige den Blondschopf bis zu dessen Wohnung gezerrt und zog ihn nun weiter ins Wohnzimmer, wo er ihn mit einem heftigen Ruck auf die Couch warf. Fye stieß sich dabei den Kopf fest an der Lehne und der Schmerz zuckte wie ein Blitz durch seinen Körper. Er stöhnte auf und hielt sich den Kopf. Da dröhnte auch schon Kuroganes wütende, laute Stimme an sein Ohr.

„Was machst für eine Scheiße? Treibst dich zu so einer Uhrzeit in so einem Viertel rum! Spinnst du? Willst du dich umbringen? Dein Leben gehört mir, verstanden??“

Er war außer sich vor Wut und durchbohrte den erschöpften Kleineren mit seinen Blicken förmlich. Dieser sah bloß kraftlos zu ihm hoch und antwortete nicht. Auf seinem Gesicht waren immer noch Tränenspuren.

Verdammt! Wie konnte es sein, dass der Blonde bei anderen jammerte und darum bat, dass sie aufhörten, aber bei ihm kein einziges Gefühl zeigte? Er verstand es einfach nicht. Dabei war es das, was er unbedingt erreichen wollte. Ihn dazu zwingen eine Emotion zu zeigen. Angst. Trauer. Irgendetwas! Oder benutzte er einfach die falschen Methoden? Vielleicht war es weil...

„Und warum bittest du auch noch darum, dass ich dieses Arschloch am Leben lasse? Bist du so scharf darauf vergewaltigt zu werden? Ist es das, was Emotionen in dir hervorruft??“

Die Worte des Größeren waren völlig verkehrt. Aber er war jetzt zu geschwächt um etwas dagegen zu sagen und überhaupt würde der Killer ihm sowieso nicht zuhören.

Plötzlich kam der Schwarzhaarige ihm unvermittelt näher. Darauf war der Blondschopf nicht vorbereitet gewesen und hob reflexartig die Arme zum Schutz. Hatte er seine Meinung jetzt geändert und wollte ihn doch schon töten? Oder wollte er ihn dafür bestrafen, dass er spät nachts dort unterwegs gewesen war?

Er schloss schnell die Augen und wartete auf den Schmerz. Doch er kam nicht. Stattdessen spürte er plötzlich wie seine Arme, die er vor seinem Körper hielt, zur Seite gedrückt wurden und wie sich weiche, aber verlangende Lippen auf seine eigenen legten.

Er riss verwirrt die Augen auf und sah seinen Mörder unmittelbar vor sich. Als nächstes spürte er, wie er von eben jenem nach hinten auf die Couch gedrückt wurde.
 

Er gehört mir. Und mein Ziel ist es, die Gleichgültigkeit aus seinem Gesicht zu vertreiben. Er soll mir gegenüber ein Gefühl zeigen. Koste es was es wolle!
 

~TBC~
 

So, dieses Kapitel ist sogar mal fast pünktlich und auch länger.^^ *sich ganz doll angestrengt hat* Es gefällt mir diesmal sogar richtig gut und das kommt selten vor~ *stolz* Es ist ein bisschen heftiger als die zuvor, aber ich hoffe es hat euch trotzdem auch so gut gefallen wie mir und ihr hinterlasst mir einen Kommi^.^



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Kommentare zu dieser Fanfic (53)
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Von: abgemeldet
2012-05-28T17:33:19+00:00 28.05.2012 19:33
omg~ :O
schreib weiter... *maschienengewähr zuck* Ò3ó oder... D: ... nein ich kann nicht töten... AAAAAAAAAAAAAAAAH~ *heulend wegrenn*

...

schreib einfach weiter... bitte... ja? xD
Von:  xNox
2012-04-17T10:36:38+00:00 17.04.2012 12:36
*-* die ff is sau gut ich liebe sie ich hoffe das sie bald weitergeht ich kann es kaum noch abwarten q.q bitte schreib schnell die nächsten kappis weiten *-*
Von:  Kartoffelritter
2011-09-08T20:12:17+00:00 08.09.2011 22:12
hey :D
wir gefällt die fanfic auch sehr gut und ich bin ein wenig enttäuscht das sie nicht weiter geht..
ich hoffe das ändert sich nochmal ^^
großes lob

aurelius
Von:  KuroFye-fangirl
2011-08-14T12:05:33+00:00 14.08.2011 14:05
Hallo nochmals!

Machst du bald weiter? Ich kann kaum auf mehr warten.
BBBBBBIIIIIIIIIIIIITTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTEEEEEEEEEEE!!!!!

LG,
KuroFye-fangirl
Von:  _Kororo_
2011-04-04T20:36:16+00:00 04.04.2011 22:36
ich schließe mich KuroFye-fangirl und den anderen an du hast echt talent zu schreiben x3

bitte schreib schnell weiter =)
Von:  KuroFye-fangirl
2010-12-05T14:24:09+00:00 05.12.2010 15:24
Hyuu!!!!!!!!!! Ich liebe deine FF sehr. Du hast Talent, wenn du so eine tolle FF beim ersten Versuch hinbekommst. Bravo!!!
Ich liebe es sehr, dass Kuro-rin ein Killer ist und Fye das Opfer.
Ist einmal eine nette Abwechslung.
Du hast auch beide sehr KuroFye typisch beschrieben, trotz den verschiedenen Umständen.
Dein Schreibstil gefällt mir und der Inhalt ist einfach zu spannend.
Wann kommt denn das nächste Kapitel?

LG und weiter so,
KuroFye-fangirl
Von:  Leia_de_Flourite
2010-09-09T09:32:27+00:00 09.09.2010 11:32
Ich muss sagen, ich weiß nicht, ob du es mit dem grün in Bio nicht etwas übertrieben hast, zumal es ja in der Natur ziemlich viele Farben gibt… aber das Gefuchtel bei der Photosynthese mochte ich. Erinnerte mich an Spongebob und an eine Freundin von mir, die sich eine Story ausdachte, um sich die Lichtreaktion merken zu können („es war einmal, im Königreich Photosystem II...“).
Ich fand es gut, dass Kurogane bewusst war (und dass du es indirekt erwähnt hast), dass auch Alkohol eine Droge ist, wenngleich eine legale. Das ist den meisten Menschen gar nicht so bewusst. Doch ziemlich clever, unser Kuro... und ein Yay für das ’Kurogane-kun’. Das klingt so ungewohnt, da würde ich den Referendar auch nicht für voll nehmen.
Oh, hey, der Kater ist ja doch noch da. -.- Ich musste an der Szene, wo Kurogane Fye in die Küche zog an Piffle Country denken, wo Fye es ja war, der Daddy fort gezogen hat. Nach KuroFye-Maßstäben ist das quasi schon Händchenhalten, *lol*
Was den Alkohol betrifft: „...von denen Fye sich sicher war, dass sie vorher noch nicht da gewesen waren.“ Ich dachte nur... Fye muss ja wohl wissen, was er zu Essen da hat, es sei denn, er ist immer nur Fast Food zum Abendessen... Zumal er Kurogane letztens erst Frühstück gemacht hat, da geht man davon aus, dass er weiß, was er da hat. Fye betrunken zu machen, ist ein cleverer Plan, allerdings hätte ich mir etwas mehr betrunkenes Gemaunze gewünscht... und dass Kurogane mittrinkt, um Fye in Sicherheit zu wiegen. Aber dass er den Blonden schon in seinem Schoß hat... es hätte noch gefehlt, dass Fye in betrunkenem Zustand kuschelbedürftig wird, oder Kurogane plötzlich küsst. Die Art und Weise, wie Kurogane ihm ins Ohr flüstert, hat aber schon etwas ziemlich erotisches an sich... Fyes Aussprache ist übrigens zu klar für jemanden, der Hackedicht ist. Er hätte sich noch etwas versprechen müssen und dann tierisch über die Versprecher kichern müssen...
Eine Frage bleibt aber noch... wie ist Fye überhaupt in Kuroganes Schoß gelandet? Und warum lässt Kuro das einfach so zu? (Wir wissen, dass er es will, XD)
Von:  Leia_de_Flourite
2010-08-31T07:43:48+00:00 31.08.2010 09:43
Erinnerst du dich, was ich über die Gedankengänge gesagt habe, die noch zu künstlich wirken? „Was bezweckt er damit nur?“ oder „Was will er damit erreichen?“ klingt natürlicher als „Was bezweckt er damit nur?“ Gedanken können ruhig etwas simpler formuliert sein. Weißt du eigentlich, wie geil ich es finde, dass Fye zu Kuro sagt "Ähm-... Ich zieh mir mal meinen Schlafanzug an." Das hat so was von Schlafparty, was im krassen Gegensatz zu dem steht, was tatsächlich abgeht. ^^
Auch wenn ich nicht ganz verstehen, warum Fye auf dem Boden schläft, da wäre ja noch der Sessel... (oder er knuddelt sich an Kurogane *lol*)
Hm... dass Fye Kurogane Frühstück macht finde ich wirklich genial und sehr passend. Einerseits um Kurogane zu irritieren (schließlich muss Fye ja zu jemand besonderen für ihn werden) and außerdem passt es zu Fye, zu verschüchtert, zu angsty um Kuro von der Couch zu verjagen und wenn er den Schwarzhaarigen schon wie einen Gast behandelt, dann ja auch vollkommen. ’Warum sollte Kuro denn kein Frühstück erwarten, wenn er sich schon einquartiert?’ wird sich Fye wohl gedacht haben.
Und... Kuroganes Worte, als er die Wohnung verlässt klingen irgendwie wie die Worte einer gestressten Single Mom mit unartigem Kind.
Was die Kloszene betrifft, scheint das ja eine ziemlich herunter gekommene Schule zu sein. Das Aussehen des Klos passt nicht ganz zu der Aussage der Mathelehrerin, dass nur nette Schüler an der Schule wären. Ersteres lässt eher auf eine Horde Flegel deuten. Und kann es sein, dass Fyes Kater nur im ersten Kapitel auftaucht?
Die Szene im lo war eine gute Idee, aber die hätte sich noch sehr gut ausbauen lassen, dir fehlt es noch an sympathischen Nebencharakteren. Jemanden wie z.B. Ryu, der beobachtet, wie beide gleichzeitig (schwänzend) aus der Toilette kommen und den Schluss zieht, die beiden wären ein paar und hätten es einfach nicht mehr bis zu Hause abwarten können. XD Fye sieht ja ziemlich fertig aus, da könnte dann später mal (wenn Blondie aus der Hörweite ist) der unpassend brüderliche Kommentar kommen: „Weißt du, es ist ja toll dass du endlich jemanden gefunden hast, der dich interessiert und ich bin ja der letzte, der irgendwas sagt, wenn man den Unterricht für ein paar angenehme Momente sausen lässt, aber an der Schule gibt es romantischere, ungestörtere Orte dafür, nur, damit du’s weißt. Und du solltest deinen Schatz nicht so hart rannehmen, wenn ihr euch dann wieder in den Unterricht schleicht.“
(Eine solche Nebenfigur ist tatsächlich auch ein Mittel, den Hauptfiguren klar zu machen, wie ihr Verhalten untereinander für den Außenstehenden aussieht. Außerdem peppt es die triste Stimmung etwas auf. Manchmal braucht man das.)
Von:  Leia_de_Flourite
2010-08-31T07:43:03+00:00 31.08.2010 09:43
Mir kommt es so vor, als würdest du Kurogane ziemlich derbe dastehen lassen, was die Wortwahl betrifft. Es ist zwar gut und passend die Wahrnehmung der Umgebung auf die Person anzupassen, die momentan beschrieben wird, aber Kurogane stammt sicherlich aus einen Mittelklassehaushalt und Ashura gehört auch nicht gerade zu dem Typ Seitenstraßenschläger, eher „psychopathisch-gebildeter Profikiller“. (Was meiner Meinung nicht ganz zu dem Serien-Ashura passt... Seishirou wäre für die Rolle vielleicht passender gewesen?) Kuros Sprache kommt mir manchmal vor wie ein Kerl, der grad so die Mittelschule schafft (ohne jetzt mit Vorurteilen aufwarten zu wollen), anstatt also zu schreiben „vollsaufen“ hättest du auch gebräuchlichere Redewendungen benutzen können wie „sich vollaufen zu lassen“ oder „sich die Kante geben.“ Auch das „scheiß“ vor dem „langweilig“ ist nicht nötig, denn wenn Kuro den Schultag nur betrunken durchsteht, zeigt das seinen Unwillen schon ausreichend. (Ich hab nur Angst, dass unser ehrwürdiger Ninja dasteht wie ein Gossenkind, nimm’s mir net übel. ^^)
Was auch ein wenig unrealistisch wirkt, ist dass Fye sagt „da haben die mich in so eine als Kinderheim getarnte Klapsmühle gesteckt!“. Ich meine, er hat da sicher eine harte Zeit durchgemacht und das ist nicht gerade eine Information, mit der man hausieren geht, weil man nicht als abnorm gelten will. Hier also ein Tipp: Gib der Einrichtung einen Namen. So was wie „St. Mary’s Stift für psychisch instabile Kinder.“ Und Fye kann dann jammern wie streng die Nonnen im St. Marys immer mit ihm umgesprungen sind...wenn die Einrichtung bekannt ist wird Kuro schon wissen welche Art Heim Fye da besucht hat oder er sucht zu Hause im Internet nach Informationen (was das alles natürlich um einen Schultag in die Länge ziehen würde.) Die Gedanken wirken hier und da noch etwas gestelzt... künstlich, sozusagen. Worte wie „jedoch“ kommen in der wörtlichen Rede so gut wie nie vor. Besser wäre z.B. „Er scheint mich nicht erkannt zu haben. Trotzdem sollte ich ihn lieber beseitigen/aus dem Weg räumen.“ etc. Der Rest war gut, die Sätze, die eigentlich nur Wortgruppen sind oder unbeendet gelassen wurden.
Manchmal gerät man etwas durcheinander, welcher „er“ nun gemeint ist und du benutzt ziemlich viele Adverbien, was die Sprache etwas träge macht. (Stephen King sagt: Weniger Adverbien, schnittigere Sätze.).
Ich weiß, es klingt als würde ich nur nörgeln, aber ich wollte mich etwas kritischer mit der Sprache auseinandersetzen, damit du deinen Schreibstil verbessern kannst. Das Setting und die Idee ist nämlich wirklich gut, die Worte berühren mich nur noch nicht ganz. Absätze lassen sich übrigens auch als stilistische Mittel verwenden.
Von:  Nadda
2010-07-08T21:04:45+00:00 08.07.2010 23:04
achjeh x.x
ich muss mich Faypier anschliessen schade das Kuro'lein auf Fay gehört hat >____<
und ich werd das Gefühl nich los das Ashura sich doch noch i-wie einmischen wird >3<


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