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You and Me...?

Szayel x Neliel
von

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Is This Your True Self?

Der Mond schien außerhalb von Los Noches über die weiten Dünen Hueco Mundos hinweg.

Sie lag im staubigen Sand. Es pochte in ihrem Kopf und die Schmerzen waren so unerträglich, dass sie sich nicht zu rühren wagte. Alles drohte ihr zu entgleiten, eine Erinnerung nach der anderen, auch die wunderschönen jener letzten Tage, obwohl sie diese mit aller Kraft zu halten versuchte.

Sie waren wie ein Schmetterling, der seine prächtigen Farben verlor, und nach dem sie immer wieder die Hand ausstrecke um ihn nicht davon fliegen zu lassen.

Was hatte er mit ihr gemacht? Warum hatte er sie verraten? Warum? - Sie verstand es nicht, doch es war zu spät darüber nachzudenken.

Einen letzten Blick warf sie zu ihm nach oben, von wo aus er auf sie hinabsah. In seinem Gesicht war keinerlei Regung zu sehen. Nur seine Mundwinkel bewegten sich, als würde seine Stimme ihr etwas zu flüstern – doch sie hörte es nicht.

Alles um sie begann zu verschwinden und langsam verblasste sein Bild vor ihren Augen. Das Gefühl von Hilflosigkeit und die Schmerzen überwältigten sie und so verlor sie, in der mickrigen Gestalt eines Kindes, letztendlich ihr Bewusstsein.

A Letter

Sie war von ihrer Mission zurückgekehrt, allerdings erfolglos. Aizen-sama hatte sie und den Octava Espada Nnoitra losgeschickt, um nach Vasto Lorde zu suchen, aus denen mit Hilfe des Hōgyokus neue Arrancar geschaffen werden konnten, doch der Octava hatte nichts Besseres zu tun gehabt, als wahllos schwache Hollows abzuschlachten. Er war wie ein Tier, das nach seinen Instinkten handelte. Neliel verabscheute ihn. Und dieses Gefühl beruhte auf klarer Gegenseitigkeit. Nnoitra akzeptierte nicht so einfach eine Frau in den Reihen der Espada - schon gar nicht, wenn sie auch noch einen höheren Rang hatte als er.

Während sie in Begleitung ihrer Freundin Harribel erschöpft zu ihren Gemächern schlenderte, beschwerte sie sich bei ihr über dessen Verhalten.

»Warum tötest du diesen Widerling nicht einfach? Dann hast du endlich deine Ruhe«, schlug jene vor, doch Neliel schüttelte den Kopf.

»Egal was er ist, ich kann seinen Tod nicht verantworten, Aizen-sama braucht ihn als Espada. Er ist es nicht wert, dass ich wegen ihm meine Prinzipien über Bord werfe. Ich kämpfe nur, wenn es sein muss.«

»Du änderst dich wirklich nie«, erwiderte Harribel knapp, weiter darüber zu diskutieren würde nichts bringen.

Schweigend gingen sie weiter und als sie schließlich vor Neliels Zimmer ankamen, knurrte der Magen der Grünhaarigen laut.

»Ich hab Hunger. Was Pesche wohl zum Abendessen vorbereitet hat?«, fragte sie sich und öffnete auch schon voller Vorfreude die Tür. Harribel folgte ihr hinein.

»Peescheeee! Dondochaakkaaaa! Seit ihr da?«

»Willkommen zurück Neliel-sama!«, drang es augenblicklich aus einem Nebenraum, als die beiden auch schon überstürzt zur Tür hetzten. Dondochakka stolperte auf halbem Wege über seine eigenen Füße, sodass Pesche , der dicht hinter ihm hergeeilt war, keine Möglichkeit blieb dem Körper seines am Boden liegenden Freundes auszuweichen. Als auch er zu Boden stürzte, löste sich die Kochschürze, die er um seine Hüfte gewickelt hatte, flog im hohen Bogen durch die Luft und landete auf ihnen.

»Ah, was machst du denn da?! Neliel-sama ist wieder da! Na los, steh auf!« Wild um sich fuchtelnd befreite Pesche sich aus dem Durcheinander.

»Ich bin hingefallen, weißte!«

»Jaja, aber jetzt steh auf.« Ein wenig unbeholfen halfen sie sich gegenseitig auf. Neliel lächelte vergnügt.

»Ist das Abendessen fertig?«

Kerzengerade stellten die beiden sich vor ihr auf.

»Jawohl, Neliel-sama!«, antworteten sie synchron und stürmten zurück in die Küche, um den Tisch zu decken. Neliel drehte sie sich nochmal zu Harribel um.

»Möchtest du zum Essen bleiben?«

»Nein, nein, ich geh lieber… äh Neliel, da liegt ein Brief auf dem Boden.«

»Hö?« Sie sah nach unten und bückte sich anschließend, um ihn aufzuheben. War er an sie adressiert? Sie drehte den Umschlag um.
 

An Neliel
stand in einer etwas krakeligen Schrift groß auf der Rückseite. Von wem er wohl war? Neugierig faltete sie das Papier auseinander und las den Inhalt.
 

Liebe Neliel,

ich hab von Aizen-sama die Erlaubnis erhalten durch das Spezial-Garganta ins Diesseits zu reisen und dort einige Proben zu nehmen.

Ich dachte mir wir könnten die Gelegenheit nutzen, um morgen einen gemeinsamen Ausflug ins Diesseits zu machen.

Also, hättest du Lust mit mir auszugehen?

Szayel

Harribel sah sie fragend an. Neliel starrte jedoch noch ungläubig auf den Zettel. Langsam sickerte der Inhalt des Briefes zu ihr durch und ein glückliches Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab.

»Ich hab ein Date mit Szayel«, sagte sie schließlich. »Also nein, eigentlich muss ich ihm erst Bescheid sagen, dass ich gehen will und…«

»Meinst du diesen Laborfreak, mit dem du immer bei den Versammlungen redest?«, versuchte Harribel noch nachzuhaken, doch bevor sie die Frage überhaupt zu Ende stellen konnte, war Neliel bereits eilig zu Szayels Labor aufgebrochen. Pesche und Dondochakka blickten um die Ecke und warfen sich vielsagende Blicke zu. Schließlich stürmte Pesche los.

»Neliel-sama! Ihr dürft nicht gehen!« In der Hoffnung sie damit aufhalten zu können, zog er an der Rückseite ihres Oberteils und legte auf diese Weise einen vollends dramatischen Auftritt hin. Verständnislos drehte sie sich zu ihm um.

»Was ist denn los Pesche?«

»Mit dem Typen stimmt doch was nicht. Ihr solltet ihm lieber nicht so viel Vertrauen schenken!«

»Bitte? Ach komm schon Pesche, hast du denn überhaupt einen Grund so etwas zu behaupten?«

Sie konnte seinen Standpunkt nicht nachvollziehen. Sie mochte Szayel sehr. Ja, vielleicht war da sogar noch mehr. Weshalb verspürte sie sonst diese Freude, nachdem sie seinen Brief gelesen hatte? Sie erinnerte sich noch genau daran, wie sie ihn damals das erste Mal getroffen hatte. Sie war spät dran gewesen und lief durch die Gänge, um es noch rechtzeitig zu der Espada-Versammlung zu schaffen, als sie direkt in ihn hineingelaufen war. Während sie eine Entschuldigung vor sich hingemurmelt hatte, hatte er ihr aufgeholfen und ihr Blick hatte den seiner intelligenten goldenen Augen getroffen. Seit dem hatte sie bei jeder der langweiligen Versammlungen, an denen alle Arrancar teilnahmen, immer einen Gesprächspartner in ihm gefunden. Er war kein Espada und vor allem war er nicht so machtbesessen und blutdurstig wie Nnoitra.

»Naja, also…«, begann Pesche nach einer guten Erklärung suchend.

Harribel beobachtete das Spektakel von weitem, doch sie mischte sich nicht mehr ein.

»Die Sache ist die…verdammt Chakka, hilf mir mal!«, wand er sich hilfesuchend zu seinem Freund, doch dieser zuckte nur entschuldigend mit den Achseln.

»Wir haben keinen Grund, weißte.«

Sie verdrehte die Augen, das war typisch für die Beiden.

»Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, mir passiert schon nichts.«

Im nächsten Moment war sie auch schon verschwunden.

The Perfect Date?

Act 1 – Der süße Perfektionist

Das Garganta öffnete sich mitten im Park von Karakura Town.

Strahlend sah Neliel sich um. Sie musste zwar zugeben, dass sie etwas nervös war, aber trotzdem freute sie sich auf den weiteren Verlauf des Tages. Pesche und Dondochakka hatten am Morgen endlich aufgegeben sie umzustimmen, ihr stand also nichts mehr ihm weg.

Während er einen Zettel raus kramte, setzten sie sich gemeinsam auf die Parkwiese.

»Also, damit wir auch möglichst viel schaffen, habe ich Zeitpläne für den heutigen Tag erstellt. Ich habe zwei zur Auswahl. Möchtest du den Tag lieber im Delphinarium verbringen oder sehen wir uns etwas in Karakura Town um?«

Zeitplan? Er war wirklich durch und durch ein Perfektionist.

»Können wir nicht beides machen? Ich find die Idee mit Karakura Town toll, aber ich würd auch gerne im Delphinarium vorbeischauen«, antwortete sie. Das stimmte, aber insgeheim war sie auch gespannt darauf, wie er auf ihre Antwort reagieren würde, schließlich hatte sie ihn nun aus dem Konzept gebracht. Er überlegte jedoch nur kurz, kritzelte dann auf seinem Zettel herum und wand sich ihr lächelnd wieder zu.

»Klar, ich würde vorschlagen wir schauen uns als erstes das Museum an und essen anschließend etwas.«

»Einverstanden. Zeig mal her! Was hast du denn da aufgeschrieben?« Sie beugte sich zu ihm, um über seine Schulter auf den Zettel sehen zu können, doch bevor sie einen Blick erhaschen konnte, hielt er ihn bereits schützend vor seine Brust. »Nein.«

»Warum denn nicht? Ich will den Zeitplan auch sehen«, protestierte sie und versuchte ihm den Zettel wegzunehmen, doch er hielt beharrlich daran fest und sie gerieten in eine kleine Rauferei. Jetzt war sie erst recht neugierig. Was war es bloß, das sie nicht sehen durfte?

»Na los, zeig schon her, Szayel.«

»Nein, wir haben doch schon beschlossen, dass wir als nächstes ins Museum gehen, reicht das denn nicht?« Flehend sah er sie an und hielt dabei den Zettel weit in ihre entgegengesetzte Richtung. Da kam ihr eine Idee.

Plötzlich stand sie genau hinter ihm und schaffte es tatsächlich einen kleinen Blick auf den Zettel zu werfen, bevor er reagieren und ihn wieder wegziehen konnte.

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Tagesablauf

Möglichkeit 1: Stadtbummel durch Karakura Town

10:05 Ankunft durch das Garganta

10:28 Shoppingtour durch die City Museumsbesuch

12:47 Mittagessen

13:22 Kino (Film startet um 13:35, 13 Minuten für die Auswahl des Films)

15:10 Café

15:41 Museumsbesuch 15:35 Kauf der Eintrittskarten und anschließendes studieren der Parkkarte

17:05 Romantischer Spaziergang im Park 15:52 Delphinshow

18:20 Kuss 16:39-17:20 Seehundgehege mit anschließendem (romantischen) Spaziergang durch die anliegenden Dünen

17:28 Kuss

17:39-17:55 Walrossgehe

18:01 Rochen-und Hai Becken

18:31 Dinner/ Restaurantbesuch

19:39 Rückkehr nach Hueco Mundo
 

Möglichkeit 2: Delphinarium

10:05 Ankunft durch das Garganta

10:05 Kauf der Eintrittskarten und anschließendes studieren der Parkkarte

10:22-10:40 Seelöwengehege

10:48 Seelöwenshow

11:20 Delphinshow

12:07 Rochen-und Hai Becken

12:30Mittagessen in einem Parkeigenen Restaurant

13:32-14:10 Seehundgehege mit anschließendem (romantischen) Spaziergang durch die anliegenden Dünen

14:19-14:33 Walrossgehe

14:45 Walrossshow

15:15 Souvenirladenbesuch

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17:28 Kuss. Verlegen musste sie lächeln. Irgendwie fand sie das wirklich süß von ihm. Kein Wunder, dass sie es nicht sehen durfte.

»Du hast Sonido benutzt, das ist unfair!«

»Ach komm, ich hab sowieso nichts gesehen, du warst wieder zu schnell. Gehen wir?«

Verdächtigt, dachte er. Sie hatte es ganz bestimmt gesehen. Naja, wenigstens ließ sie nun endlich locker.

»Gut, gehen wir.«
 

Act 2 - Fachbegriffe und andere wissenschaftliche Schwierigkeiten

Sie befanden sich im Naturhistorischen Museum Karakura Towns.

Szayel war hin und weg. Begeistert lief er von einer Ausstellung zur anderen, in der ständigen Sorge in der Zeit, die er für das Museum eingeplant hatte, auch alles sehen zu können. Trotzallem versäumte er keine Gelegenheit Neliel vieles zu erklären und zu erläutern.

Allerdings fühlte diese sich sichtlich überfordert mit dem ganzen wissenschaftlichen Kram. Sie wusste, wie sehr sich Szayel dafür interessierte und obwohl sie sich vor ihrem gemeinsamen Date extra einige Dinge durchgelesen und gemerkt hatte, hatte sie mittlerweile einfach nicht mehr den Durchblick. Tausende von Fachbegriffen schwirrten ihr durch den Kopf, mit denen sie plötzlich gar nichts mehr anfangen konnte. Auch jetzt fing er wieder an, sie mit wissenschaftlichen Erklärungen zu bombardieren:

»Weißt du, Neliel, das ist ganz klar eine Sache der Objektivität. Das heißt, es setzt voraus, dass du dazu in der Lage bist, die Sicht eines objektiven Beobachters einzunehmen. Doch obwohl wir intelligente und zivilisierte Lebewesen sind, ist uns nur eine subjektive Sicht möglich.«

Sie machte den Mund auf und wollte etwas sagen, als er sie auch schon wieder unterbrach.

»Nein, sag nichts, am besten ich erkläre es dir anders. Hast du vor etwas Angst oder ein Beispiel für eine Phobie?« Sie legte die Stirn in Falten. Nun verstand sie wirklich nur noch Bahnhof. Was hatten Satzglieder denn plötzlich mit Ängsten zu tun? Sie hatte Angst – vor Ratten, aber das gab sie nur ungern zu.

»Ähm…«, sie überlegte kurz. »Aizen-sama hat fürchterliche Angst vor Spinnen.«

»Gut, Aizen-sama hat also eine Spinnen-Phobie…Was? Wirklich? Wusste ich ja noch gar nicht…naja wie auch immer…hast du eine Idee warum?«

»Vielleicht weil du dich in deinem Labor verschanzt hast und es so nicht mitbekommen konntest?«

»Nein, nein!«, sagte er kopfschüttelnd. »Ich meine, warum er Angst vor Spinnen hat.«

»Naja, sie sind Insekten, die zu der Klasse der Zwergfüßer gehören, da sie neun winzige, aber lange Beine haben und sie bilden den Unterstamm der Trägerklauenkiefer, auch Crustacea genannt.« Leise fügte sie noch ein »oder so« hinzu. Er sah sie trotzdem vollkommen fassungslos an.

»Eigentlich sind sie Arachnida, die zu der Klasse der Arthropoda gehören… aber darum geht´s ja eigentlich nicht. Also die Ursache für Phobien in der zivilisierten Welt sind hauptsächlich Gefahren, die uns drohten bevor wir in Städten lebten. Warum hat Aizen-sama keine Pistolen-, Zanpakuto- oder Stromkabelphobie? Unsere in Höhlen lebenden Vorfahren mussten sich vor Schlangen, Spinnen, Gewittern und so weiter in Acht nehmen und da sich nur ein geringer Bruchteil unserer Evolutionsgeschichte in der Zivilisation abspielte, sind diese Ängste in unseren Genen gespeichert.« Wenigstens kannte sie nun den Ursprung ihrer Ratten-Phobie.

»Das ist der Grund, weshalb er eine Spinne nur subjektiv und nicht objektiv betrachten kann«, fügte Szayel als abschließenden Satz hinzu. Sie legte die Stirn in Falten. Schon wieder Objekt und Subjekt! Nun musste sie aber wirklich mal nachhacken:

»Und was ist mit dem Prädikat? Das muss doch auch noch irgendwo sein, oder nicht?« Seufzend strich er sich mit der Hand durchs Haar. Sie hatte nichts verstanden.

»Egal, ich erklär es dir ein anderes Mal. Vielleicht möchtest du lieber etwas über Isotope oder Teilchenbewegung erfahren? Eisen zum Beispiel hat vier natürlich vorkommende stabile Isotope.«

»Hö? Ich dachte Aizen hätte wegen dem Objekt Angst vor Spinnen?«

»Ja, das auch.« Er musste lachen. Verwirrt sah sie ihn an, aber er konnte sein Lachen einfach nicht unterdrücken.

Wahrscheinlich hab ich wieder irgendwas durcheinander gebracht, dachte sie sich. Doch es war ihr egal, denn mittlerweile hatte er sie mit seinem Lachen angesteckt. Wenn es um Wissenschaft ging, war sie wohl eindeutig ein hoffnungsloser Fall. Gut gelaunt hackte sie sich bei ihm ein.

»Weißt du was ich noch viel lieber tun würde? Mich mit dir ins Café setzten und was trinken.«

Er sah kurz auf die Uhr, dann stimmte er lächelnd zu.
 

Act 3 - Von fliegenden Tassen und Zauberei

Ganz so einfach, wie sie es sich vorgestellt hatten, sollte es letztendlich doch nicht werden. Das Nichtvorhandensein ihrer Gigais zeigte einen klaren Nachteil: Sie konnten sich nicht ins Café setzen, ohne das die Leute gleich wegen Untertassen, die in ihren Augen in der Luft zu schweben schienen, in Panik gerieten. Höchstwahrscheinlich würden alle gleich zur SETI laufen und eine außerirdische Lebensform oder Ähnliches melden.

Neliel seufzte laut. In einer Gasse hinter dem Cafe wartete sie auf ihn. Er hatte ihr versprochen unauffällig, aber natürlich nicht ohne zu bezahlen, zwei Cappuccinos zu holen.

»Tja, wenn man nicht gesehen wird, muss man sich halt selbst bedienen«, waren seine Worte gewesen.

Während sie wartete setzte sie sich auf einen Stuhl, der zusammen mit einem Zweiten und einem Tisch hinten abgestellt worden waren.

Eigentlich war es hier gar nicht so schlecht. Sie würden ganz für sich alleine sein, überlegte sie zufrieden. Im nächsten Moment kam Szayel auch schon, ein Tablett balancierend, durch die Hintertür.

»Darf ich servieren?«, fragte er galant. Sie nickte.

»Bitte sehr, ein Cappuccino mit Sahne.« Kellner-like reichte er ihr ihre Tasse und setzte sich mit seiner eigenen ihr gegenüber. Lächelnd nahm sie an und sah ihm dabei dankend in die Augen, doch bevor er sich in ihrem Blick verlieren konnte, wurde der schöne Moment bereits zerstört:

»Mama? Da schweben zwei Tassen in der Luft.« Mit einem höchst verwirrten Gesichtsausdruck stand ein kleiner Junge am Ende der Gasse und zeigte auf den runden Tisch, an dem sie beide saßen.

Neliel ließ vor Schreck die Tasse auf den Boden fallen.

»Was redest du denn da? Komm, wir müssen weiter!«

»Aber Mama, es stimmt! Schau doch mal! Es ist wie Zauberei!«, protestierte er, doch seine Mutter zog ihn hinter sich um die Ecke. Szayel sah auf die kaputte Tasse am Boden, dann zu Neliel.

»Ich glaub das mit dem Cappuccinos war wohl nichts.«

»Sieht ganz so aus, als hättest du zu viel gezaubert«, erwiderte sie amüsiert.

»Mhh, wenn ich der Zauberer bin, bist du doch meine Hexe oder?«

»Haha, sehr witzig.« Beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust.

»Aber eine unglaublich hübsche Hexe«, fügte er hinzu und ließ damit ein Lächeln über ihre Lippen huschen.

»Also gut mein Zauberer, wo führst du mich als nächstes hin?
 

Act 4 - Die Liebeserklärung

Gemeinsam saßen sie auf einer Parkbank und genossen die wunderschöne Aussicht auf den Parkteich, auf dessen Oberfläche sich das Sonnenlicht funkelnd spiegelte. Szayels Finger strichen zaghaft über ihre Hand und umschlossen sie.

»Neliel…« Er versuchte die passenden Worte zu finden. »Also,…seit ich…« Er hatte alles genau geplant, doch nun, wo er es aussprechen wollte, stellte es sich als gar nicht so einfach dar. Erwartungsvoll sah sie ihn an.

Reiß dich zusammen und sag es ihr, ermahnte er sich und setzte zum Sprechen an, doch dann zögerte er wieder.

NEIN! Frauen stehen auf lange Liebeserklärungen, ich kann es ihr nicht einfach kurz und knapp sagen. Wie war das nochmal? Dein Haar ist so schön wie…? Deine Lippen so rot wie…Rosen? Kirschen? Oh man, das wird wohl nichts. Also doch kurz und knapp, beschloss er. Die fehlende Romantik würde er dann mit einem Kuss wieder wett machen.

Er sah ihr in die Augen. »Neliel, ich lie…«, doch bevor er den Satz beenden konnte, setzte sich plötzlich jemand mit einer Tüte Pommes plump zwischen die beiden. Na klasse. Niedergeschlagen hielt er sich die Hand an die Stirn. Die Stimmung war nun vollkommen versaut.

Ein weiterer Nachteil, wenn man sich ohne Gigais im Diesseits aufhielt. Er hatte an alles gedacht, nur damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Doch Neliel sah die Sache gar nicht so schlimm. Unbeschwert stand sie auf und nahm ihn glücklich an der Hand.

»Komm lass uns weiter. Was steht als nächstes auf dem Plan?« Überrascht und gleichzeitig erleichtert, sah er sie an.

»Ähm, die Kinovorstellung sollte in…« Er sah auf die Uhr. »In 3 Minuten starten! Wir müssen uns beeilen, sonst kommen wir zu spät!«

Und so hetzten sie also Richtung Kino.
 

Act 5 - Verschwunden und verschollen

Sie hatten es geschafft pünktlich zum Film anzukommen. Alles verlief also ganz Szayels Zeitplan entsprechend. Während sie nun wieder das Kino verließen, sah dieser auf seinen Zettel herunter und hackte die Punkte ab, die sie schon erledigt hatten.

»Ich hatte eigentlich geplant, dass wir uns jetzt in ein hübsches Café setzten, aber da wir das vorgezogen haben, könnten wir ja stattdessen was zu Mittag essen. Ich schlage das Lokal gleich hier um die Ecke vor, oder möchtest du lieber in ein anderes?« Stille.

»Neliel?« Er drehte sich um. Sie war nicht mehr da.
 

In dem Moment als Szayel ihre Abwesenheit bemerkte, verließ Neliel gerade allein das Kino. Kaum war der Abspann eingeblendet worden, waren auch schon alle zum Ausgang gestürmt und sie hatte ihn in dem großen Gedrängel aus den Augen verloren.

Er musste aber auch immer seinen blöden Zeitplan einhalten. Nie wartete er auf sie, dachte sie verärgert, doch sie wusste, dass er es nur gut meinte. Dieses eine Mal würde sie ihm verzeihen, weit konnte er ja noch nicht sein. Sicher wartete er bereits draußen auf sie.

Dort angekommen musste sie jedoch feststellen, dass er weit und breit nicht zu sehen war. Rufend sah sie sich weiterhin nach ihm um und ging weiter, so vertieft in ihre Suche, dass sie nicht darauf achtete wohin ihre Füße traten. Ein großer Fehler, wie sich herausstellen sollte:

»Ahhhhhhh!« Plötzlich verlor sie den Boden unter sich, fiel und landete hart im Wasser.

Ein Kanalreiniger beugte sich über den offenen Gulli.

»Sag mal, hast du auch grad ein Plätschern gehört? Als wäre da was reingefallen…«, fragte er seinen Partner.

»War bestimmt nur ein Stein oder so, was sollte da denn schon reinfallen? Die Monitore zeigen auch nichts an.«

»Wenn du meinst.« Stirnrunzelnd sah er nochmal in das Loch und wand sich dann ab. Es war tatsächlich nichts zu sehen.
 

Act 6 - Prinz Szayel rettet seine holde Maid

Sie hätte heulen können. Es stank, sie war pitschnass und irgendwie hatte sie das Gefühl weiter hinten etwas vorbeihuschen zu sehen - Ratten. Panisch unterdrückte sie einen Schrei: Es hätte sowieso nichts gebracht, stattdessen musste sie dringend einen Weg zurück an die Oberfläche finden. Hoffnungsvoll sah sie nach oben, doch die Öffnung war eindeutig zu hoch, sie kam nicht dran. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als zu warten bis er sie finden würde – wenn er sie überhaupt finden würde. Das Garganta, durch das sie gekommen waren, hatte eine spezielle Vorrichtung, die dafür sorgte, dass ihr Reiatsu im Diesseits verschleiert wurde und so keine Shinigamis auf sie aufmerksam wurden.

Überhaupt war alles allein seine Schuld: er hatte nicht auf sie gewartet, da er ja von einem Ort zum anderen hetzten musste, um seinen bescheuerten Plan einzuhalten, und nun saß sie wegen ihm und seinem Perfektionistengetue in der Kanalisation fest.

So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Das Einzige, was sie gewollt hatte, war doch nur einen schönen Tag mit ihm zu verbringen. Wütend ballte sie die Fäuste. Sie war wirklich stinksauer.
 

Völlig durcheinander rannte er durch die Gegend und rief nach ihr. Wo hatte er sie bloß verloren? Doch sich auf diese Art und Weise den Kopf zu zerbrechen, würde nicht viel bringen. Er setzte sich auf eine Bank und ging alles systematisch durch.

Während sie den Film angesehen hatten, war sie die ganze Zeit über bei ihm gewesen. Es wäre also das Beste nochmals zum Kino zurückzugehen, beschloss er und stand auf. Ein niedergeschlagenes Seufzen entrang ihm. Alles war aus dem Ruder gelaufen und lief wirklich überhaupt nicht mehr so, wie er es sich erhofft hatte. Nachdem er sie gefunden hatte, musste er dringend den Plan von Grund auf ändern, da sie sonst mit den Zeiten nicht mehr hinkommen würden. Die Delphinshow konnte er gleich als erstes streichen.
 

»Er kommt sicher gleich«, versuchte sie sich ein zuzureden, trotzdem verlor sie von Minute zu Minute die Geduld und mit ihr auch die Hoffnung. Es war aussichtlos. Wie sollte er ausgerechnet auf die Idee kommen, dass sie in die Kanalisation gefallen war?

Einem perfekten Espada würde so etwas ja nie passieren, steht ja nicht im Plan, dachte sie sarkastisch. Sie hatte die Schnauze voll. Wütend schrie sie einfach alles aus sich heraus - so laut, dass ihre Stimme an den Wänden wiederhallte: »Szayel, du verdammter Idiot!!!«
 

Irritiert sah er zu Boden. Er war sich sicher gerade seinen Namen gehört zu haben - und dass er ein Idiot war, allerdings hoffte er sich Letzteres nur eingebildet zu haben.

Fassungslos schüttelte er den Kopf. War sie etwa unter der Erde? Vollkommen absurd, aber trotzdem hatte er ein mulmiges Gefühl dabei. Nochmals sah er sich um, sein Blick blieb an dem offenem Gulli und dem leeren Wagen einer Kanalreinigungsfirma hängen. War sie etwa…?
 

Im Wasser sitzen und nichts tun, würde sie nicht gerade weit bringen, also beschloss sie – auch wenn sie stark bezweifelte, dass er grade in der Nähe war und sie hören würde - um Hilfe zu rufen: »SZAYEL!!!«
 

Doch war sie! Augenblicklich lief er zu der Öffnung und sah hinein. Dort saß sie, verschmutzt und nass. Erleichterung spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder als sie ihn sah, doch schon im nächsten Moment warf sie ihm einen vernichtenden Blick zu. Wenn Blicke töten könnten, wäre sein lebloser Körper wahrscheinlich gerade zu ihr hinunter gefallen. Er war sich sicher, sie würde ihn ewig hassen, wenn er sie nicht schnellsten dort herausholte, also beugte er sich so weit es ging zu ihr runter und streckte seine Arme nach ihr aus.

»Halt dich fest, ich hol dich da jetzt raus.« Sie nahm seine Hände und er zog, jedoch war die Anstrengung für seinen schlanken Körper zu groß, er verlor den Halt, wankte und fiel. Eine Flutwelle erfasste sie, als er im Wasser landete. Genervt wischte sie sich das Gesicht ab.

»Na toll! Und? Hast du eine Idee wie wir jetzt hier rauskommen?«

»Wir könnten eine Räuberleiter machen«, schlug er beschwichtigend vor. »So könntest du nach oben gelangen und ich würde nach einem anderen Ausweg suchen.« Nein. Sie war zwar sauer auf ihn, aber sie wollte ihn auch nicht zurücklassen. Gemeinsam würden sie es schon irgendwie schaffen nach oben zu gelangen.

»Wir…«, wollte sie gerade etwas anderes vorschlagen, hielt jedoch inne, als plötzlich Stimmen über ihnen zu hören waren:

»Sind wir fertig hier?«

»Ja, den Deckel können wir wieder drauf packen.« Im nächsten Moment wurde es dunkel um sie herum.

»…stecken hier ganz offensichtlich fest«, beendete sie ihren Satz. Entschlossen den Retter zu spielen, nahm er ihre Hand und ging weiter hinein in die Dunkelheit.

»Dann müssen wir halt zusammen einen Weg hier raus finden.«

Keine gute Idee, dachte sie, während sich Panik in ihr ausbreitete. Er hatte genau die Richtung eingeschlagen, in der sie vorhin die Ratten gesehen hatte.

»Äh aber…können wir nicht…ich mein…«

»Ist alles ok?«, fragte er.

»Äh…ja.« Nein, eigentlich nicht, aber sie wollte nicht als absoluter Angsthase vor ihm dastehen. Es waren ja nur Ratten, was konnten die ihr schon groß antun? Sie nahm ihren Mut zusammen. Augen zu und durch! Naja sehen konnte sie im Moment sowieso nicht viel.

Mehrere Minuten lang stampften sie also schweigend durch das Wasser, das ihnen bis zu den Knöcheln reichte, bis er die Stille wieder brach: »Neliel es tut mir leid, dass es sich so entwickelt hat. Ich hätte mit einplanen sollen…«

»Gerade weil du alles genau geplant hast, ist das passiert. Du hattest ja noch nicht mal Zeit auf mich zu warten!«, fiel sie ihm ins Wort. Ihre Nerven lagen blank und zudem bereitete ihr ihre Umgebung sichtlich Unbehagen.

»Ich dachte, du wärst die ganze Zeit bei mir gewesen. Du wusstest doch, dass wir uns beeilen sollten um noch rechtzeitig…Naja wie auch immer, eine Situation wie diese hab ich gar nicht mit einkalkuliert, ich kann nur nochmal sagen, wie leid es mir tut.«

»Schwamm drüber.«

»Wirklich?«, fragte er überrascht.

»Nei…«Sie spürte etwas an ihrem Bein kitzeln und schrie auf. Szayel, der vorne gegangen war, drehte sich zu ihr um, als Neliel auch schon instinktiv in seine Arme gesprungen war. »RATTEN…Ratten….Ratten!!!« Das war eindeutig zu viel für sie. Langsam begann eine Träne nach der anderen ihre Wangen hinunter zu laufen.

»Ich hasse diese Viecher«, schluchzte sie kaum verständlich in seine Schulter, während er ihr beruhigend übers Haar strich. Langsam setzte er sie wieder ab. Sie immer noch schützend in den Armen haltend, sah er ihr in die Augen und auch wenn sie sein Gesicht im Dunkeln nur schwach erkennen konnte, wusste sie, dass er ihr mit diesem Blick zeigen wollte, dass er an ihrer Seite war und sie keine Angst zu haben brauchte. Ihr Zorn war wie weggeblasen und Erleichterung trat an dessen Stelle. Die Ratten, der Gestank, sie blendete einfach alles aus und genoss still seine Umarmung.

Nur Szayel hatte in der Zwischenzeit ganz andere Gedanken: Ich hab es geschafft, sie ist nicht mehr sauer! Mhh, ihr Haar riecht so gut….ob ich… ob wir uns wohl heute noch…oder vielleicht sogar…, beflügelt von seinen Gedanken vergaß er alles um sich herum und spürte im nächsten Moment auch schon eine warme Flüssigkeit aus seiner Nase laufen. Panisch dreht er sich von ihr weg. Ausgerechnet jetzt musste er Nasenbluten kriegen, dabei war dieser Ort alles andere als passend.

Während er versuchte seine Gedanken wieder in den Griff zu bekommen, stieß Neliel einen Schrei der Erleichterung aus. Nur wenige Meter vor ihnen öffnete sich ein Loch in der Decke und hereinfallendes Licht erhellte die Umgebung. Die Kanalreiniger hatten ihre Arbeit offensichtlich an einer anderen Stelle fortgesetzt und einen Gullideckel angehoben. Das war ihre Chance raus zu kommen!
 

Act 7 - Rückkehr

Zurück an der Oberfläche waren sie durch das Garganta zurück nach Hueco Mundo gereist und standen nun vor seinem Labor. Langsam griff er nach ihrer Hand, um sie anschließend zurück zu ihren Gemächern zu begleiten. Während sich ihre Finger umschlossen, kam ein »Danke« leise über ihre Lippen. Ein Lächeln huschte über seine.

Sie wusste selbst nicht wofür sie sich eigentlich genau bedankte. Ihre Rettung? Das Date? Oder einfach nur dafür, dass sie den Tag allein mit ihm hatte verbringen können? Ja, selbst, auf die Zeit unten in der Kanalisation war sie, so verrückt es auch schien, im Nachhinein dankbar.

Aufgrund ihrer Rattenphobie (über das Subjekt und Objekt wollte sie sich an dieser Stelle nicht noch mal den Kopf zerbrechen) waren sie sich sehr viel näher gekommen. Ihr Herz schlug seit dem Moment, als sie in seine Arme geflüchtet war, wie wild immer den gleichen Takt. Sie wusste, dass es am vernünftigsten war, sich nun von ihm zu ihrem Zimmer begleiten zu lassen, zurück zu Pesche und Dondochakka, die ja grundlos so ein Misstrauen ihm gegenüber hegten.

Doch dieser Gedanke missfiel ihr. Sie wollte nicht auf ihre Vernunft hören, denn ihr Herz sagte ihr deutlich, dass sie bleiben wollte. Sie wollte den Tag noch nicht beenden, sie wollte mehr.

»Szayel…« Noch immer rang sie mit ihrer Vernunft, doch als er sich fragend zu ihr umdrehte, war ihre Entscheidung gefallen. Mit einem mehr oder weniger beabsichtigten Ausdruck in den Augen, dem er nicht widerstehen konnte, sah sie ihn. Ohne sie auszusprechen, formte sie die drei Worte mit ihren Lippen. Danach nahm sie sein Gesicht in beide Hände und gab ihm einen langen, festen Kuss auf den Mund. Erst überrascht, doch dann leidenschaftlich erwiderte er denn diesen. Er hatte verstanden.

Bisher waren sie nur einige Schritte gegangen und so bewegten sie sich langsam zurück zu seinem Labor, als er auch schon mit seiner freien Hand, die Tür hinter sich schloss.
 

Act 8 - Männer denken doch immer nur an das Eine

Verschlafen öffnete sie die Augen und blickte sich um. Langsam wurde ihr wieder klar, wo sie sich befand: Das schlicht eingerichtete Zimmer mit dem Bett, indem sie lag, war Szayels. Nach dem anstrengenden Tag im Diesseits war sie noch bei ihm geblieben und schließlich an seiner Seite eingeschlafen.

Sie drehte sich auf den Rücken und blickte verträumt an die Decke. Sie mochte es wirklich bei ihm zu sein. Nie hätte sie sich gedacht, dass sie sich einmal so nah sein würden. Ihr Herz begann wild zu pochen, als sie an seine zärtlichen Küsse des letzten Abends zurückdachte.

Ob er wohl genauso fühlte? Allerdings musste sie zugeben, dass es nicht immer ganz einfach mit ihm war. Genau wie gestern, nachdem sie das Kino verlassen hatte, fragte sie sich nun, wo er steckte. Er lag nicht neben ihr, sondern war verschwunden – schon wieder.

Während sie so in Gedanken versunken da lag, wurde ihr plötzlich bewusst, wie spät es bereits war. Sie schreckte hoch. Sie war bis zum Morgen bei Szayel geblieben. Pesche und Dondoschakka kamen wahrscheinlich schon um vor Sorge und wie sie Pesche kannte, organisierte dieser wohl gerade eine Suchaktion. Die beiden trauten Szayel nicht besonders, wenn sie sie nun hier finden würden… - obwohl, eigentlich würde es keinen Unterschied mehr machen. Es war offensichtlich, dass sie die ganze Nacht bei ihm gewesen war. Trotzdem war es besser sie würde nun gehen.

Ohne sich vorher anzuziehen, stand sie auf und begann Szayel in seinen Gemächern zu suchen.

»Szayel? Bist du hier?« Selbst unter dem Bett sah sie nach, doch im Schlafzimmer schien er nicht mehr zu sein. Sie lief von einem Zimmer ins andere, bis sie ihn letztendlich in der Küche fand, Brötchen in zwei Hälften schneidend. Er war also extra aufgestanden, um für sie ein Frühstück vorzubereiten. Sie freute sich über dieser Geste, doch so sehr sie auch bleiben wollte, sie musste los. Nackt blieb sie in der Tür stehen.

»Guten Morgen.« Er hatte sie nicht bemerkt und drehte sich nun überrascht zu ihr um.

»Guten Mor…«, bei ihrem Anblick versagte ihm seine Stimme. Er konnte seine Augen nicht mehr von ihr wenden, bis er, den Kopf über sich selbst schüttelnd, sich zwang wegzusehen und sich wieder wegdrehte. Er war vollkommen rot im Gesicht geworden.

Reiß dich zusammen, Szayel, und werde diese versauten Gedanken los, ermahnte er sich selbst und drehte sich wieder zu ihr.

»Ich mache uns gerade Frühstück.«

»Tut mir Leid, Szayel. Pesche und Dondschakka fragen sie bestimmt schon, wo ich bleibe. Ich muss gehen.«

Langsam kam sie auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er hatte deutlich das Gefühl, als wäre es plötzlich ziemlich heiß im Raum geworden.

»Danke für den gestrigen Tag.«

»Schon ok«, war alles was er in diesem Moment aus sich rausbekam.

»Ich sollte nun besser gehen.«

»Äh ja...vergiss deine Sachen nicht.«

»Oh ja, du hast Recht.« Sie sah an sich hinab, als wäre ihr jetzt erst bewusst geworden, dass sie nichts an hatte, und verschwand dann hastig.

Enttäuscht ließ er sich auf dem Boden sinken. Das Frühstück musste er nun wohl alleine essen.

Decision

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Mi-sa-ki
2011-06-18T16:33:08+00:00 18.06.2011 18:33
Wow, dass ich zufällig über so eine FF stolpern würde, hätte ich nicht gedacht
Mein Lieblingsarrancar (männlich) und mein Lieblingsarrancar (weiblich) zusammen xD
Über so eine Konstellation habe ich nie nachgedacht, aber mir gefiel das Ganze überraschend gut^^
Der Prolog und auch das Ende haben so eine traurige Stimmung, die wirklich gut rüber kommt
Und trotzdem kann man zwischendurch nur Grinsen, besonders diese Weihnachtsfeier musste ich mir lebhaft vorstellen xD
Und Szayels Liste ist ja einfach nur niedlich~
Von:  Kalahari
2009-07-22T20:31:51+00:00 22.07.2009 22:31
Super, das Kapitel is echt spitze
Isotope, Eisen, man erkennt deutlich, wie gut du im Biounterricht immer aufpasst *grins* ich bin aus dem lachen gar nicht mehr raus gekommen, echt toller Einfall
Und dann Aizens Rattenphobie, super^^
Die aktion mit den fliegenden Tassen war auch super und natürlich die Sache mit der Kanalisation, aba ich find es schade, dass man nicht mehr erfahren hat, wie die beiden da raus gekommen sind
Das Ende is auch toll gewesen, der arme Szayel, also mir hat er am Ende richtig leid getan, wo er sich doch solche Mühe gemacht hatte

Freue mich schon auf die Fortsetztung^^
*haschäpfel dalass*^^
Von: abgemeldet
2009-07-10T20:23:59+00:00 10.07.2009 22:23
typisch nel
XD
*weglach*
Von: abgemeldet
2009-06-12T18:40:35+00:00 12.06.2009 20:40
Wundervoll geschrieben!
Ungewöhnliches Pairing, aber ich liebe ungewöhnliche Pairings! ^^

Mach weiter so!

LG
Mary
Von:  Kalahari
2009-06-12T17:25:10+00:00 12.06.2009 19:25
tja, er ist wirklich ziemlich kurz, aba dafür erwarte ich beim rest mehr*grins*
ich finds super, dass du ein FF über die beiden machst
freue mich auf die Fortsetztung
Von: abgemeldet
2009-06-12T10:12:54+00:00 12.06.2009 12:12
arme Nel!!
die kleine ist aber voll Kawai!


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