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Gute Freunde

oder doch mehr? Rose x Scorpius
von

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R ivalen - nein danke!

„Sieh aber zu, dass du dich nicht allzu sehr mit ihm anfreundest, Rosie. Großpapa Weasley würde es dir nie verzeihen, wenn du einen Reinblüter heiraten würdest.“
 

Noch immer Klangen die Worte ihres Vaters dem kleinen braunhaarigen Mädchen in den Ohren. Der Zug hatte schon vor einer Weile den Bahnhof verlassen und Rose saß mit Albus in einem Abteil und starrte aus dem Fenster. Immer wieder an die Worte ihres Vaters denkend.
 

Plötzlich öffnete sich die Türe zum Abteil und Scorpius Malfoy stand in der Türe. Rose sah erschrocken auf. Wenn man vom Teufel spricht, schoss es ihr durch den Kopf.
 

Als Scorpius erkannte, wer da vor ihm saß, zog er arrogant eine Augenbraue in die Höhe.

„Tut mir leid. Ich hab mich wohl geirrt.“, meinte er in einem Tonfall, der keinen Zweifel darüber zuließ, dass es ihm ganz und gar nicht leidtat. Eher, dass er sich ekelte.

Doch Albus überging dies einfach, sprach auf und lächelte den Neuankömmling an. Er wusste nicht, ob er nach Slytherin kommen würde oder nicht, doch er wusste, dass sein Gegenüber sicher in eben genanntes Haus gewählt werden würde. Und besser jetzt schon einen Freund dort haben, dachte er sich.
 

„Nein. Komm doch rein. Wir haben noch genug Platz.“, sagte Al fröhlich und zog den Blonden ins Abteil.

„Ich bin Albus Potter und das ist Rose Weasley.“, erklärte er mit einer Kopfbewegung in die Richtung des Mädchens. „Freut mich, dich kennenzulernen.“, schloss er dann und hielt Scorpius abwartend eine Hand hin.
 

Rose hielt den Atem an. Wusste ihr Cousin etwa nicht, wer da vor ihm stand? Ein Malfoy würde doch sicher nicht mit einem Potter einschlagen, oder?
 

Man merkte deutlich, wie der kleine Scorpius nachdachte. Man sah ihm an, dass es in seinem Kopf ratterte und ratterte. Und dann, plötzlich, nahm er die Hand einfach an und grinste zurück.

„Scorpius Malfoy.“, sagte er nur und ließ sich dann neben Albus nieder.
 

„Wir sollen uns doch nicht mit ihm anfreunden.“, zischte Rose ihrem Cousin leise zu, doch Scorpius hatte es gehört, sah sie fragend an.
 

„Ach was.“, winkte der Schwarzhaarige lauter ab. „Erstens hat das nur dein Vater zu dir gesagt, und zweitens interessiert es mich nicht, dass unsere Eltern in der Vergangenheit gewisse Differenzen hatten.“
 

Scorpius nickte beruhigt. Er hatte Angst gehabt, wohl keine Freunde zu finden. Es war überall bekannt, dass sein Vater damals ein Todesser war, auch wenn er erst ein Kind war. Viele Familien brachten den Malfoys Argwohn entgegen. Scorpius hatte Angst gehabt, in der Schule ebenso ausgestoßen und ausgeschlossen zu werden. Zugeben würde er das natürlich nicht, aber dennoch war es so.
 

Dass sich ausgerechnet ein Potter für ihn einsetzte, hätte er nie erwartet. „Mein Vater hat mir so was Ähnliches gesagt.“, gestand Scorpius grinsend und sah Rose an. Diese wiederum wirkte nachdenklich.
 

„Also gut.“, meinte sie schließlich. Die beiden Jungs ihr gegenüber hatten sie gespannt gemustert. Als bräuchten sie ihr Einverständnis.

„Dann vergessen wir eben, was damals war und bilden uns unsere eigene Meinung.“
 

Scorpius und Albus nickten fröhlich und fingen kurz darauf auch schon eine Diskussion über Quidditch an.

Rose hingegen schnappte sich eines ihrer Schulbücher und fing an, es noch einmal zu lesen. Natürlich hatte sie alle schon einmal durchgearbeitet, aber es konnte sicher nicht schaden, das Gelesene noch einmal zu wiederholen.
 

„Ich komme nach Slytherin.“, meinte Scorpius nach einer Weile, während er sich Kürbispasteten in den Mund schob. Rose wurde aus ihren Gedanken gerissen, sah von ihrem Buch auf.
 

Albus schaute Scorpius nachdenklich an. „Ich glaube, ich will nicht nach Slytherin.“, gab er dann zu.

Erstaunt fragte Scorpius: „Wieso nicht, Al? Slytherin ist das beste Haus.“

Rose schnaubte abfällig, bevor Albus antworten konnte. „In Slytherin sind doch nur falsche, intrigante Schlangen.“
 

Grinsend sah Scorpius sie an. „In Slytherin sind die Intelligenten.“

Rose schüttelte daraufhin den Kopf, ihre verstrubbelte Mähne flog wie wild umher. „Die Intelligenten sind in Ravenclaw.“ Sie besserte ihn aus.
 

Nun war es an Malfoy zu schnauben. Albus hielt sich immer noch raus. „In Ravenclaw sind nur die Streber. Die wahre Intelligenz findest du in Slytherin. Dort bekommst du wahre Freunde.“

Nur er wusste in dem Moment, dass dieser Umstand der wahre Grund war, warum er nach Slytherin wollte. Gut, er würde vielleicht wegen seiner Gene dort hinkommen, aber er wollte auch dahin, weil er sich Freunde wünschte. Wahre, echte Freunde.
 

„Vielleicht ist Slytherin doch nicht so schlecht.“, gab nun Albus zu. „Wenn du dort bist, kann es ja nicht so schlimm sein.“ Er grinste den Blonden an. Albus hatte sehr wohl die Sehnsucht in den Worten Malfoys gehört. Er war immer schon ein guter Menschenkenner gewesen und feinfühlig, was solche Dinge anging. Das hatte er wohl von seiner Mutter geerbt. Zumindest sagte sie ihm das immer.

Nur war er auch Mann genug, um zu wissen, dass man solche Sachen einfach nicht ansprach. Er fühlte sich dem Blonden verbunden. Beide hatten berühmte Väter, wenn auch beide aus verschiedenen Gründen berühmt waren. Und nun wurden gewisse Erwartungen an ihre Söhne gestellt. Es gab Vorurteile und gebildete Meinungen, laut dem Motto: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Und, dass sie beide ihren Vätern auch noch so verdammt ähnlich schauen mussten, half ihnen nicht gerade weiter.
 

„Das kann doch nicht dein Ernst sein, Al.“, meinte nun Rose ein wenig schockiert. Scorpius hingegen hatte den Schwarzhaarigen dankend zugenickt.
 

„Wieso denn nicht, Rosie? Dad hat mir selbst gesagt, dass es ihm nichts ausmachen würde, käme ich nach Slytherin.“ Er zuckte mit den Schultern, tat so, als wäre es auch ihm gleichgültig. Natürlich war es das nicht. Er hatte vorhin eine Heidenangst davor gehabt, nach Slytherin zu kommen. Doch Scorpius Malfoy kam ihm so verloren vor. Er überspielte das zwar alles durch seinen Hochmut und seine Arroganz, aber Albus merkte es dennoch.
 

Er sah seine Cousine durchdringend an, warf kurz einen Seitenblick auf Scorpius. Irgendwie schien sie zu verstehen, irgendwie auch nicht.
 

„Entschuldigst du uns mal bitte?“, fragte sie an Scorpius gewandt und zog Albus mit sich aus dem Abteil.

„Was soll das werden? Eine Retten-wir-den-armen-Jungen-Mission?“ Abwartend sah sie ihren Cousin an.

Dieser seufzte leise. „Rose, er ist einsam. Merkst du das nicht? Er wünscht sich so sehr Freunde.“

Langsam schüttelte das Mädchen den Kopf. „Natürlich habe ich das bemerkt. Aber er ist immer noch ein Malfoy. Und du bist nicht für ihn verantwortlich. Du kannst doch nicht ernsthaft darüber nachdenken, nach Slytherin zu wollen, nur damit er nicht alleine ist.“
 

Sie kannte ihren Cousin gut und sie wusste, dass er ein herzensguter Mensch war, auch wenn er das oft durch sein Verhalten überspielte. Er konnte andere nicht leiden sehen.
 

„Hör mal, wir sollen in das Haus kommen, in das wir gehören. Nicht in das wir wollen, weil es uns gerade in den Kram passt.“ Sie sah ihn durchdringend an.

„Ja, ich weiß, Rose.“, seufzte er erneut, blickte sie dann aber fest an. „Vater hat mir gesagt, der Hut berücksichtigt meine Wahl. Ich werde mir anhören, was er zu sagen hat, dann entscheide ich mich. Es kann ja auch sein, dass der Hut mich sowieso nach Slytherin schicken will. Frag James, der ist sich da auch sicher.“

Mit diesen Worten ließ er Rose alleine zurück. Kopfschüttelnd sah sie eine Weile aus dem Fenster. Ja, sie hatte bemerkt, dass Malfoy einsam war. Und sie hatte auch mit sich gerungen. Sie wollte Menschen ebenso wenig leiden sehen, wie Albus. Aber sie konnte nicht über ihren Schatten springen und den Blonden so einfach akzeptieren.

Sie musste alles hinterfragen, wie ihre Mutter. Noch einmal seufzte sie auf und fasste einen Entschluss. Sie würde Scorpius eine Chance geben. Vielleicht war er kein schlechter Mensch. Und jeder hatte eine Chance verdient. Sie war kein Mensch, der Vorurteilen so leicht Glauben schenkte, also sollte sie das diesmal auch nicht tun.
 

Langsam ging sie wieder zurück. Albus und Scorpius hatten sich auch umgezogen und sahen sie erwartungsvoll an.

„Noch jemand Bertie Botts Bohnen?“, fragte sie, um sie Anspannung zu vertreiben und hielt beiden auffordernd die Packung hin.

Scorpius griff hinein, nahm sich eine und kaute mutig darauf herum. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis er sie auch wieder ausspuckte. „Ohrenschmalz.“, war das einzige, das er dazu sagte. Rose kicherte, versuchte es zu unterdrücken, doch als Albus laut lachte, konnte auch sie nicht mehr an sich halten.
 

Verstimmt trank Scorpius ein paar Schlücke Kürbissaft, fiel dann aber auch in ihr Lachen ein, als Albus ihn imitierte, wie er die Bohne kaute und ausspuckte.
 

Ja, dachte sich Scorpius. Vielleicht würde es doch kein so schlimmes Jahr werden.
 

„Scorpius Malfoy.“, rief ihn die alte Dame auf. Innerlich nervös, äußerlich ruhig und lässig ging er zu dem Stuhl und ließ sich darauf fallen. Der Hut wurde ihm auf den Kopf gesetzt, als er auch schon laut und deutlich „SLYTHERIN!“ ausrief.
 

Der eben genannte Tisch brüllte und johlte, während der Blonde sich zu ihnen gesellte. Weitere Namen wurden aufgerufen, doch Scorpius bekam nichts davon mit. Er hatte nur Augen für den Hinterkopf eines braunhaarigen Mädchens.

Gespannt verfolgte er jeden ihrer Schritte. Sie war aufgeregt, das konnte man deutlich erkennen.

Als hätte sie seinen Blick gespürt, drehte sie sich ruckartig zu ihm um. Ihre Augen fanden seine sofort. Zögerlich lächelte sie ihn an. Beschämt wandte er sich ab. Was sollte er auch sonst tun? Sie hatte ihn erwischt.
 

„Albus Potter.“, rief nun die Alte wieder und brachte Scorpius dazu, den Blick wieder auf die Menge zu richten. Die Minuten verstrichen, Albus sah ärgerlich aus, dennoch geschah nichts.

Eine Weile war es ganz still in der Großen Halle. Alle warteten gespannt, wie sich der Hut entscheiden würde. Immerhin ging es hier um einen Sohn des großen Harry Potter, Retter der Zaubererwelt. Und es war merkwürdig, dass es so lange dauerte, Gryffindor zu wählen. Denn, dass es Gryffindor werden würde, war allen klar. Es konnte nichts anderes werden. Das wäre einfach undenkbar, unmöglich.
 

„SLYTHERIN.“ Einige verschluckten sich, mussten husten, um wieder Luft zu bekommen, andere brachen in lautes Stimmengewirr aus und die letzten saßen einfach nur stumm und geschockt da, beobachteten, was als nächstes geschehen würde.

Man rechnete fast damit, dass Albus sich wehrte, sich beschwerte. Dass dies alles ein Irrtum war, doch auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen erstrahlte ein Lächeln. Oder war es eher ein Grinsen?

Ja, Rose war sich sicher. Er grinste siegessicher, selbstgefällig. Er hatte also seinen Willen bekommen. Gut, wenn er meinte. Es war seine Entscheidung, nicht ihre.
 

Mit leichten Schritten und strahlendem Gesicht ließ sich Albus bei Scorpius nieder, klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Jetzt bin ich aber mal gespannt, was mein Vater dazu sagen wird.“ Er grinste den Blonden an. Dieser wiederum versuchte gelassen zu wirken, doch er war einfach nur glücklich. Er hatte endlich einen Freund gefunden und war mit ihm im selben Haus. Besser konnte das Jahr nicht werden.
 

„Rose Weasley.“ Bei dem Namen horchten sowohl Albus als auch Scorpius auf, sahen interessiert nach vorne. Es brauchte nicht lange, da hatte der Hut auch schon „RAVENCLAW!“ gerufen. Fröhlich hüpfte sie an ihren Tisch. Sie hatte bekommen, was sie wollte. Gut, ihr Vater wäre wohl enttäuscht, aber sie wollte unbedingt hierher.
 

Sie ließ ihren Blick schweifen, ihr Cousin lächelte sie an. Grinste sie an. Wie auch immer. Scorpius hingegen sah sie spöttisch, höhnisch an.

Kopfschüttelnd wandte sie sich ab. Sie wusste ja, was er von Ravenclaws hielt.
 

Die Woche verging wie im Fluge. Rose hatte die Burschen nicht mehr gesprochen. Beim Essen gab es kurze Blicke, doch für ein Gespräch hatte die Zeit nie gereicht.
 

Am Wochenende machte sie sich dafür extra früh auf zum Frühstück. Heute wollte sie den Tag mit Albus verbringen, koste es, was es wolle.

Rose musste lange warten, bis sich auch die beiden Buben zum Essen bequemt hatten. Sie blieb sitzen, obwohl sie schon lange fertig war, starrte die beiden an, bis sie endlich ihre Aufmerksamkeit hatte.
 

Sie deutete ihnen, dass sie vor der Halle warten würde. Albus schien sie zu verstehen, nickte ihr einverstanden zu. Nur Scorpius sah fragend von einer zum anderen.
 

„Hey, Rosie.“ Überrascht drehte sie sich um. So schnell hatte sie nicht mit den beiden gerechnet. Freudig schloss sie ihren Cousin in die Arme. „Al. Meinen Glückwunsch. Du hast es doch tatsächlich geschafft und bekommen, was du wolltest.“, meinte sie und warf Scorpius einen bedeutungsvollen Blick zu, den dieser aber nicht verstand.
 

Langsam löste sich Albus wieder von ihr. „Ich gratuliere dir. Du passt perfekt nach Ravenclaw. Warst schon immer die Intelligente in der Familie.“ Lieb lächelte er sie an, fuhr ihr durchs Haar. Dann wandte sie sich Scorpius zu.
 

„Dir auch meinen Glückwunsch.“, meinte sie, während sie ihn zögernd in die Arme schloss. Ebenso langsam erwiderte er die Umarmung. „Danke.“, flüsterte er überrascht.

Es war keine lange oder innige Berührung, doch sie stand für den Anfang einer Freundschaft und das wussten beide.

O ffenbarungen

„Hey Scorp.“, grüßte Rose und sah, wie der Angesprochene langsam die Augen öffnete. Sie waren nun in ihrem fünften Jahr und es war Sommer. Kurz vor den Ferien.

Scorpius saß an einem Baum gelehnt im Schatten. Heute war Samstag und er genoss den freien Tag.

„Rosie.“, antwortete er nur und schloss wieder die Augen. Lächelnd und kopfschüttelnd ließ sie sich vor ihm nieder, zwischen seine Beine und lehnte sich mit dem Rücken an seinen Oberkörper. Genüsslich schloss auch sie die Augen, während er seine Hände um sie legte.
 

Eine Zeitlang saßen sie so da, genossen einfach nur die Stille, den schönen Tag. Sie waren beste Freund geworden, inklusive Albus natürlich. Scorpius gehörte inzwischen fast zur Familie. Oftmals verbrachte er einige Ferienwoche bei Albus. Rose kam zu Besuch und zu dritt unternahmen sie irgendetwas.
 

Doch in den letzten zwei Jahren hatten sich die Burschen verändert. Sie waren zu pubertierenden Männern geworden. Und sie sahen unverschämt gut aus, wodurch sie auch immer wieder kleiner Affären hatten. Kurz gesagt, sie waren Draufgänger, die alles anbaggerten, das nicht bei drei auf einem Besen war. Außerdem hatten beide ein riesiges, enormes Selbstbewusstsein entwickelt.

Was sicher daran lag, dass sie unglaublich beliebt waren. Die Burschen wollten mit ihnen befreundet sein, die Mädchen wollten von ihnen begehrt werden.
 

Nur Rose war von den Anmachversuchen verschont geblieben. Sie waren Freunde. Nur gute Freunde, die sich gegenseitig alles sagen konnten, viel Zeit miteinander verbrachten und den anderen besser kannten als sonst jemand. Freunde fürs Leben.
 

„Wie geht’s Katherine?“, fragte nun Rose und durchbrach die Stille.

Überrascht hob Scorpius die Augenlider. „Wer?“ Nun öffnete auch Rose ihre Augen, setzte sich auf und drehte sich zu ihm um.
 

„Katherine.“, sagte sie noch einmal mit Nachdruck, war sich aber sicher, dass auch das keinen Zweck hatte. Dazu kannte sie Malfoy einfach zu gut. Unwissend, fragend, sah er sie weiter an.
 

„Das Mädchen mit dem du geschlafen hast. Letzte Woche.“ Ihr Tonfall verriet deutlich, dass sie diese Behandlung keineswegs billigte.
 

Nachdenklich sah Scorpius sie weiter an. „Blonde lange Haare, rote Lippen, blaue Augen. Hufflepuff.“

Langsam nickte der Blonde. „Ach ja. Und sie hieß wirklich Katherine? Ich dachte Christine.“

Daraufhin schnaubte Rose abfällig und boxte ihren besten Freund in die Rippen.

„Scorpius Hyperion Malfoy, das kann doch nicht dein Ernst sein. Wir Frauen sind denkende Lebewesen mit Gefühlen. Du kannst nicht einfach so darauf herumtrampeln.“
 

Genervt fuhr er sich durch seine blonden Haare. „Rosie. Das Thema hatten wir schon. Du bist vielleicht ein denkendes Wesen. Diese Christine oder Katherine war es bestimmt nicht. Sonst hätte sie sich gar nicht erst so behandeln lassen. Außerdem wissen sie alle, dass es keine Beziehung ist.“

Er verstand ihr Problem wirklich nicht. Er heuchelte keiner Frau seine Liebe vor, sie wussten alle, worauf sie sich einließen. Gut, er setzte seinen Charme ein, aber das hatte noch niemandem geschadet.
 

Rose seufzte auf. „Du und Albus, ihr seit einfach unverbesserlich.“

Nun lächelte er sie liebvoll an. So sah er keine andere Frau an. „Dafür haben wir doch dich, Rosie. Du passt schon auf uns auf.“ Sanft streichelte er ihr über die Wange.
 

Rose widerstand nur schwer dem Drang die Augen zu schließen und wohlig zu stöhnen. „Hör auf, Malfoy. Ich bin trotzdem sauer auf dich.“ Sie schlug seine Hand weg, die Gefühle in ihr auslöste, die sie nicht haben wollte. Nicht durfte.
 

„Ach komm schon, Rose. Du weißt doch genau, dass mein Hirn nicht groß genug ist, um sich alle Namen zu merken.“ Er sah sie bittend, genervt und auch gelangweilt zugleich an. Manchmal wunderte sie sich, wie er es schaffte, bei anderen so kühl zu wirken. Er war temperamentvoll und doch zeigte er das nur in ihrer und Albus Gegenwart. Sie könnte ihre Gefühle nie so verstecken.
 

„Ja, dafür muss ich sie mir alle merken.“, seufzte sie und stand auf. „Das schlimmste an allem ist, dass du nicht einmal merkst, wie du die Leute durch dein Verhalten verletzt.“
 

Mit diesen Worten ließ sie ihn stehen. Dabei ging es ihr in diesem Moment nicht so sehr um seine Eroberungen, sondern viel mehr um sich selber. Es verletzte sie, dass er eine nach der anderen in seinem Bett hatte und sie nicht einmal ansah.

Gut, er sah sie liebevoll an, fürsorglich, wie man eine Schwester ansah. Doch niemals las sie in seinem Blick mehr. Verlangen, Leidenschaft fehlten vollkommen.
 

Sie wusste auch wieso. Sie war keine Schönheit und Scorpius wählte sich immer nur das Beste aus. Immer, egal in welchen Bereichen seines Lebens. Sie war nicht hässlich, nein. Sie hatte auch eine gute Figur, doch ihre Haare kräuselten sich und ihre Bücher ließen sie noch Unattraktiver wirken.
 

Sie wurde nie so angesehen, begehrt. Von niemandem. Und wenn es doch einmal einen Interessenten geben sollte, wurde dieser entweder von Albus oder Scorpius solange in die Mangel genommen, bis er es aufgab und sich eine andere suchte.
 

Dieses Verhalten verletzte sie mehr, als Scorpius fehlendes Interesse an ihr. Sie waren Freunde und das genügte ihr. Rose war froh, ihn als guten Freund zu haben, denn sie konnte sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Außerdem hatte sie so Einblicke in seine Persönlichkeit bekommen, die Außenstehende nie zu Gesicht bekamen.
 

Doch es war einfach nur entwürdigend, dass Albus und Scorpius sich zwar immer wieder Frauen nahmen, Rose aber keinen Freund gestatteten. Gut, sie war sich sicher, dass sie das nur taten, weil sie dachten, es sei das Beste für sie.

Aber sie fühlte sich dadurch nur gekränkt. Als wäre sie es nicht wärt, geliebt zu werden. Und so wollte sie sich nicht fühlen. Nicht mehr.
 

Die restlichen Tage bis zu den Ferien war sie den beiden aus dem Weg gegangen. Sie wollte und konnte nicht mit ihnen sprechen. Im Zug wählte sie sich absichtlich ein Abteil mit ihren Freundinnen, obwohl sie sonst immer mit Al und Scorp gefahren war.
 

„Was hat sie nur?“, wollte nun Scorpius von Albus wissen, während die beiden alleine im Abteil saßen. „Ich denke, sie ist sauer, weil wir immer alle Interessenten vergraulen und uns selber aber nicht zurückhalten.“, antwortete Albus. Er kannte seine Cousine gut genug, um zu wissen, was in ihr vorging.
 

„Aber da war bis jetzt nicht ein einziger dabei, der sie verdient hätte.“, murmelte Scorpius. „Sie sollte uns lieber dankbar sein.“
 

Albus nickte bestätigend. „Frauen sind eben kompliziert. Besonders Rose.“

Nachdenklich starrte Scorpius aus dem Fenster. Waren die beiden vielleicht zu weit gegangen?

Nein, entschied er. Sie hatten nur Bewerber vergrault, die ihre Rose nicht verdient hätten. Rose war vollkommen. Sie war schön, intelligent und freundlich und sie hatte nur den Besten verdient.
 

Dass er der Beste war, verdrängte er. Sie waren beide Freunde. Gute Freunde und sonst nichts. Das war mehr, als er je erhoffen konnte. Er konnte sie nur zu gut an seinen ersten Tag erinnern und an die Zeit vor Hogwarts. Er hatte keine Freunde gehabt und gefürchtet, auch in der Schule ausgestoßen zu sein. Doch Albus und Rose hatten ihm diese Angst genommen.

Dafür wäre er ihnen ewig dankbar. Und da war es das Mindeste, dass Albus und er sich um die unwürdigen Interessenten kümmerten, die Rose nur ins Bett bekommen wollten.
 

Die Ferien vergingen wie im Flug, doch Rose meldete sich nicht bei ihren Freunden.
 

Rosie,

Wo bleibst du nur? Es war doch abgemacht, dass du in den letzten Wochen zu uns kommst! Scorpius und ich warten schon sehnsüchtig auf dich.

Geht’s dir gut? Ist alles in Ordnung?

Dann komm her.

In Liebe,

Albus
 

Rosie,

ich weiß, du bist sauer auf mich. Und auf Al. Aber, wenn du herkommst, können wir darüber reden. Es tut uns leid, wie wir uns verhalten haben.

Ich vermisse meine beste Freundin.

Scorp
 

Solche und noch weitere Briefe erhielt Rose während der Ferien. Besonders in den letzten zwei Wochen, doch sie antwortete nicht.

Sie konnte nicht. Und sie wusste nicht, was sie schreiben sollte. Ja, sie vermisste die beiden auch. Schmerzlich.

Aber sie konnte sich nicht mit ihnen auseinandersetzen. Sie wollte erst einmal selber mit ihrer Situation klar kommen.

Sie hasste es, dass alle nur die Streberin in ihr sahen. Außer Albus und Scorpius. Sie hasste es, dass niemand sie begehrte. Und sie hasste es, wie sie aussah. Und noch mehr hasste sie es, dass sie immer seltsamere Gefühle für Scorpius entwickelte. Sie brauchte Abstand, um sie wieder loszuwerden, bevor sie in die Schule kam.
 

Sie wollte so nicht mehr weitermachen. Sie wollte sich verändern. Damit auch ihre Gefühle sich wieder veränderten. Sie brauchte einfach nur andere Männer in ihrem Leben. Beziehungen. Dann würde sie für Scorpius wieder nur Freundschaft empfinden. So wie er für sie. Und sie liebte diese Freundschaft. Sie konnte nicht riskieren, sie einfach so aufs Spiel zu setzen.

Außerdem ging es ihr nicht nur um Scorpius. Ihr Selbstbewusstsein hatte in den letzten Jahren stark gelitten. Indirekt verdankte sie dies Albus und Scorpius. Die beiden hatten sie beschützt und behütet, sie hatten allen Schaden von ihr fern gehalten und gleichzeitig damit nur Spott über sie gebracht. Sie galt als die Streberin mit den zwei heißen Typen, die zwar mit ihr befreundet waren, sie aber niemals anrühren würden.

Man sah in ihr die Streberin, die nichts alleine konnte. Die Streberin, für die sich niemand interessierte. Sie stand immer im Hintergrund, wenn Scorpius und Albus dabei waren.

Und wenn es doch jemanden gab, der sie wollte, dann wussten das ihre beiden Freunde zu verhindern.

Gut, sie wollten nur ihr Bestes, doch durch ihr Verhalten hatten sie genau das Gegenteil bewirkt.

Und so musste sie sich ändern. Sie konnte so nicht weitermachen. Sie wollte ihre Kämpfe selber ausfechten und sie wollte nicht mehr nur unscheinbar im Hintergrund stehen.
 


 

„Rose, du siehst toll aus.“, flüstere ihr Lily zu, während sie sie umarmte. Sie standen am Bahnsteig in KingsCross.

Die Angesprochene errötete. „Danke.“ Nervös fuhr sie sich durch ihre nun fast glatten Haare, Wenige, ausgewählte Wellen durchzogen ihre Frisur, doch der übliche Wuschelkopf war verschwunden. Außerdem trug sie ein wenig Make-Up. Gerade genug, um ihre Augen hervorzuheben und Lippen zu betonen.

„Albus und Scorpius sind schon im Zug.“, antwortete Lily auf den fragenden Blick ihrer Cousine. Diese nickte nur.
 

Im Zug war Rose bald wieder alleine. Lily hatte sich zu ihren Freunden gesellt. Sie hatte Rose zwar angeboten, mitzukommen, doch sie hatte dankend abgelehnt. Nun war es an der Zeit zu testen, ob ihre Veränderung dem Schulalltag gewachsen war, oder ob sie bald wieder zu der kleinen hässlichen Streberin mutieren würde, oder ob sie nun endlich ein Schwan sein konnte.
 

Mit wachsender Aufregung und Nervosität suchte sie nach Albus und Scorpius. Immer wieder wurde Getuschelt laut, Leute starrten sie an oder pfiffen ihr hinterher. Ihr war das total unangenehm und doch Bestätigung genug.
 

Immer weiter schritt sie voran, bis sie vor einer geschlossenen Türe stand, aus der die gedämpften Stimmen von Scorpius und Albus drangen.
 

Ohne anzuklopfen öffnete sie die Türe, zog ihren Koffer herein und blickte in zwei Augenpaare, die sie erschrocken musterten.

„Rosie.“, jauchzte Albus schließlich, sprang auf und schloss sie in die Arme. „Hey, Al.“ Lächelnd drückte sie ihren Cousin fest an sich. Wie sehr sie die beiden doch vermisst hatte.

Scorpius sah sie immer noch an, doch als sie sich ihm zuwenden wollte, wandte er sich ab und starrte aus dem Fenster.

Innerlich seufzte Rose. Er war also immer noch sauer. Natürlich, dachte sie bekümmert. Er war immer schon nachtragend gewesen.

„Al, kannst du dich bitte um meinen Koffer kümmern?“ Sie zwinkerte ihm zu, woraufhin er augenblicklich ihr Gepäck verstaute.
 

„Rose, du siehst einfach nur heiß aus.“ Sie grinste ihren Cousin an, war aber eigentlich in Gedanken bei Scorpius.

Eben jener schaubte abfällig, „Scorp?“, fragte sie unsicher und näherte sich ihm.

Fragend sah sie Albus an, der aber nur mit den Schultern zuckte. „Es tut mir leid.“, flüsterte sie. Wieder schnaubte Malfoy abfällig. „Ach ja? Mehr hast du nicht zu sagen?“ Jetzt starrte er sie wütend an.
 

Sie sah einfach nur atemberaubend schön aus. Natürlich war sie vorher schon hübsch gewesen. Albus und er hatten einiges damit zu tun, ihre Verehrer zu vergraulen, doch so hergerichtet sah sie noch besser aus.

Was ihn wieder wütender machte. Sie hatte sich nicht gemeldet. Die ganzen Sommerferien nicht, obwohl er sich entschuldigt hatte. Und wofür? Für einen Friseurbesuch?
 

Langsam streichelte sie ihm durch die Haare, streifte seine Wange. Dann setzte sie sich auf seinen Schoß und drückte ihn fest an sich. „Du hast mir gefehlt.“, murmelte sie an seinem Hals.

Leider musste sie sich eingestehen, dass ihre Gefühle für ihn noch nicht verschwunden waren. Doch sie drängte sie zurück. Ihre Freundschaft war wichtiger. Wichtiger als der Stromschlag, der sie durchzuckte, wenn sie ihn berührte. Wichtiger als ihr rasendes Herz, wenn sie seinen Duft einatmete.
 

Seufzend schloss er sie schließlich in die Arme. „Du mir auch, du Dummkopf.“

Glücklich schloss sie die Augen. „Hey, was ist mit mir?“, mischte sich nun Albus gespielt beleidigt ein.
 

Rose löste sich nur widerwillig von Scorpius, ließ sich aber nichts anmerken, sondern grinste Albus nur an, während sie sich auf seinen Schoß setzte. „Ich hab dich auch vermisst, Cousin.“, sagte sie nun ihm und ließ sich von ihm fest drücken.
 

Als sie ihren eigenen Platz neben Albus eingenommen hatte, und sie sich mit Süßigkeiten versorgt hatten, meinte sie: „Können wir jetzt alle wieder Freunde sein?“

Albus nickte lachend und auch Scorpius stimmte zu, wobei er sie seltsam musterte.
 

Später erhob sich Albus, er wollte nach James suchen und sich etwas holen, das sich dieser geborgt hatte.

„Du siehst gut aus. Eigentlich zu gut für eine Freundschaft.“, meinte Scorpius und lächelte Rose verführerisch an. Noch nie hatte er sie so angesehen.

Eigentlich hatte sie das nicht beabsichtigt. Sie wollte andere Männer auf sich aufmerksam machen. Nicht ihn.

Leicht errötend antwortete sie ihm: „Lass das, Scorp. Spar dir deine Schmeicheleien für die anderen.“

Nun lachte er. „Rosie, du bist einmalig.“

Und du bist unwiderstehlich, dachte sie sich sehnsüchtig. Langsam näherte er sich ihr, streichelte ihr über die Wange.

Fragend sah sie ihn an, doch er lächelte sie wieder so liebevoll an wie früher. „Jetzt werden Albus und ich noch mehr Arbeit haben als vorher.“

Langsam lehnte er sich wieder zurück. „Was soll das denn heißen?“ Nun war sie wieder ganz da.

„Ach nichts. Vergiss es einfach.“ Er wandte sich wieder dem Fenster zu und blickte nachdenklich hinaus. Das war für sie das Zeichen, dass er nicht weiter darüber sprechen wollte.

Seufzend erhob sie sich und setzte sich neben ihn. Sie ließ ihren Kopf auf seine Schulter sinken und schloss die Augen.
 

Sie waren gute Freunde und würden es bleiben. Das war das wichtigste. Den Rest musste sie verbannen. Immerhin hatte sie jetzt vielleicht auch bessere Chancen einen anderen abzubekommen.

S elbst ist die Frau

Soo hat leider auch etwas länger gedauert, aber jetzt ist es ja da =)
 

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Seit einigen Wochen war Rose jetzt schon in Hogwarts, doch an ihrer Situation aus den Vorjahren hatte sich trotz ihrer Umwandlung nichts verändert.
 

Frustriert stöhnte sie auf. Wie konnte es nur sein, dass sie zwar immer wieder gesagt bekam, dass sie toll aussah, aber sie dennoch kein einziger Junge um ein Date gebeten hatte?
 

„Hey, Rosie, was ist denn so schlimm, dass du dein hübsches Gesicht so verziehen musst?“, wollte Scorpius neben ihr wissen, während er seine Hand auf ihre legte und diese sanft streichelte.
 

Gut, ihre Situation in Bezug auf die anderen Jungs hatte sich nicht geändert, hinsichtlich Scorpius aber komplett ins Gegenteil umgekehrt.

Hatte er sie vorher freundschaftlich, wenn nicht sogar geschwisterlich behandelt, flirtete er jetzt mit ihr, wo und wann es nur ging. Natürlich blieb ihre Freundschaft erhalten, dennoch behandelte er sie, wie die anderen Mädchen.
 

Das gefiel ihr einerseits gut, da sie nun wusste, dass sie ihm auffiel, andererseits hasste sie es abgrundtief, da sie sich zum Einen dann wie Eine unter Vielen vorkam und zum Anderen, weil sie tief in sich drinnen die naive Hoffnung hegte, dass er es eines Tages vielleicht ernst mit ihr meinen könnte.
 

Scorpius hingegen hatte andere Sorgen. Seit Rose sich äußerlich verändert hatte, hatten Albus und er nur noch mehr damit zu tun, unwürdige Bewerber von Rose fernzuhalten.

Sicher, sie war vorher schon verdammt attraktiv gewesen, doch nun war sie nur mehr umwerfend, atemberaubend schön.

Es war letztes Jahr schon schwer genug für ihn und seinen besten Freund gewesen, auf Rose aufzupassen. Doch nun war es die Hölle. Fast schon jeden Tag hatten sie mit irgendeinem dahergelaufenen Bengel zu tun, der Rose nur flachlegen wollte. Und das hatte sie nicht verdient.
 

„Lass das.“, fauchte Rose, entzog ihm ihre Hand und wandte sich wieder ihrem Buch zu, während sie weiter sprach: „Du weißt genau, was los ist.“

Sie wollte ihn nicht ansehen. Konnte es nicht. Sie würde sich nur wieder in seinen Augen verlieren und sich mehr wünschen.
 

„Rosie.“, meinte er sanft und rückte ein wenig näher, doch sie weigerte sich den Blick zu heben.

„Sieh mich an.“, forderte er sie auf. Als sie immer noch keine Anstalten machte, ihm zu gehorchen, legte er seine Finger sanft unter ihr Kinn und drückte ihren Kopf nach oben.
 

Genervt stöhnte sie auf, sah Scorpius aber doch an. „Was?“, fauchte sie erneut.

Wie gut, dass sie heute nicht schlecht gelaunt war, ging es ihm durch den Kopf.
 

„Rosie.“, fing er erneut an, während er mit seiner Hand ihre Wange streichelte. „Du bist wunderschön und intelligent. Wieso willst du dir unbedingt das Herz brechen lassen?“
 

Nun schlug sie seine Hand weg und seufzte erneut auf.

„Erstens spar dir deine Komplimente für deine Betthäschen und zweitens habe ich nicht vor, mir das Herz brechen zu lassen. Ich will nur auch einmal ausgehen. Spaß haben. Du weißt schon…“ Unsicher brach sie ab, wandte ihren Blick nun wieder ab. „.. das tun, was Al und du macht.“
 

Nun war es an ihm aufzuseufzen. „Rosie, du verdienst etwas besseres, als eine einmalige Sache.“

Aufgebracht schnaubte sie und sah ihn wieder an. „Selbst dazu fehlen mir die Interessenten. Ich verstehe das nicht, Scorp. Es kann doch nicht sein, dass sich Niemand, wirklich NIEMAND, für mich interessiert. So schlecht sehe ich dann auch wieder nicht aus. Selbst Sandra Brooms hatte nun schon drei Dates. DREI.“
 

Nun lachte Scorpius. „Du siehst nicht nur einfach `nicht schlecht´ aus, du bist atemberaubend schön. Glaub mir.“ Sachte strich er ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
 

„Geh mit mir aus, Rosie.“, flüsterte er, während er näherkam.

Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch, ihr Herz schlug schneller, ihr Puls beschleunigte sich und ihre Hände wurden feucht. Wie gern sie doch ja sagen würden, JA schreien würde, doch es ging nicht. Er meinte es freundschaftlich. Mehr nicht.
 

„Vergiss es.“, zischte sie, während sie sich erhob und ihre Bücher einpackte. „Ich war schon so oft mit dir und Al in Hogsmeade. Ich habe es satt immer daneben zu sitzen, während ihr euch eine Abendgesellschaft sucht. Ich will ein richtiges Date und das werde ich bekommen.“
 

Scorpius seufzte auf. Er wollte doch auch mit ihr ausgehen, doch gleichzeitig war ihm bewusst, dass sie Freunde waren. Nur Freunde. Und das war wohl das Beste, was er je bei ihr bekommen würde. Er sollte dankbar darüber sein, doch er war nur frustriert.

Rose verdiente nur den Besten und er war der Beste, doch er war gleichzeitig ihr Freund. Ihr guter Freund. Und sie würde seine Gefühle nicht erwidern.
 

„Rosie.“, fing er noch einmal an, als sie sich umdrehte und die Bibliothek verlassen wollte. Dann drehte sie sich noch einmal um und funkelte Scorpius wütend an. „Wenn ich herausfinden sollte, dass Al und du wieder eure Finger im Spiel habt, obwohl ich euch schon mehrmals gebeten habe, das zu lassen, dann gnade euch Gott. Ich habe ein Privatleben verdient und es geht keinen von euch beiden an, wie ich dieses gestalten möchte.“

Mit diesen Worten wirbelte sie herum und rannte aus dem Raum. Scorpius sah ihr noch lange nach.

Ja, sie hatte Recht. Sie hatte ein Privatleben verdient. Sie hatte einen Liebhaber verdient. Einen, der die auf Händen trug und ihr jeden Wunsch von den Augen ablas. Und genau deshalb musste er weitermachen. Mussten Albus und er weiterhin alle unwürdigen aussieben und nur die Besten zu Rose vorlassen.
 

Frustriert packte er seine Bücher zusammen und zog dann ein altes Blatt Pergament aus seiner Tasche.

„Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut.“, murmelte er und tippte das Blatt mit seinem Zauberstab an. Schnell suchte er nach dem Punkt, über den der Name „Rose“ schwebte. Sie war also auf dem Weg in den Astronomieturm.

Er seufzte erneut. Dort ging sie immer hin, wenn die deprimiert war und nachdenken musste.

„Unheil angerichtet.“, flüsterte Scorpius, berührte die Karte erneut mit seinem Zauberstab und steckte das Pergament ein.

Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass seine Schicht noch eine Stunde ging, dann würde er Al die Karte wieder geben und er wäre an der Reihe, Rose zu beobachten.

Während Scorpius also die Treppen zum Astronomieturm hinaufstieg, ging er in Gedanken noch einmal alle Argumente durch, die für ihre Beobachtungen sprachen.

Er wusste, dass es nicht richtig war, Rose einfach nicht aus den Augen zu lassen, doch andererseits hatte er auch kein schlechtes Gewissen. Es war zu ihrem Besten.
 

Oben angekommen, drehte Rose sich nicht einmal um. „Du kannst gleich wieder verschwinden.“, begrüßte sie ihn.

Leicht lächelnd schüttelte er den Kopf. Er liebte ihr Temperament, ihre Stimmungsschwankungen, ihr Feuer. Wahrscheinlich liebte er alles an ihr.
 

„Komm her.“, flüsterte er, während er sich neben sie stellte und sie in eine Umarmung zog. Sie wehrte sich nicht, ließ ihren Kopf auf seine Brust sinken und gab sich den Tränen hin.
 

„Wir wollen nicht, dass du verletzt wirst.“, murmelte er, während er ihr beruhigend über den Rücken strich. Schluchzend nickte sie.

Jetzt war er wieder der fürsorgliche beste Freund und dennoch war es schwer, sich nicht dem Trugbild hinzugeben, dass er mehr für die empfinden konnte, als freundschaftliche Liebe.
 

Weinend klammerte sie sich an ihn, sog dabei seinen Duft in sich auf. Doch die nächsten Worte zerstörten ihre kurze Illusion.
 

„Du bist unsere beste Freundin. Fast wie eine Schwester. Niemand soll dich verletzten.“ Scorpius hatte die Worte mehr zu sich, als zu ihr gesprochen. Er musste sich einfach daran erinnern, dass sie Freunde waren, dass das hier nicht mehr war, dass die Art und Weise, wie sie sich an ihn presste, das Gesicht in seinem Pullover vergrub und die Hände um seine Taille gelegt hatte, nichts zu bedeuten hatte. Nichts außer, dass sie beste Freunde waren.
 

Langsam löste sich Rose von ihm, ging ein paar Schritte zurück und lächelte ihn zaghaft an. „Ja, beste Freunde.“, antwortete sie leise. Wiederholte es im Kopf immer und immer wieder. Er war ein Malfoy. Nie würde er sich für sie interessieren.
 

„Obwohl du selbst mit Tränen im Gesicht unwiderstehlich aussiehst, gefällt es mir besser, wenn du lachst.“ Er lächelte sie verschmitzt an. Rose errötete ein wenig, doch hier oben war es dunkel, vermutlich sah er es nicht.

„Lass das.“, flüsterte sie.

Leicht überrascht und empört sah er sie an. „Wieso? Darf man hübschen Frauen keine Komplimente mehr machen? Ich dachte ihr steht drauf.“

Seufzend schüttelte Rose den Kopf. „Du bist und bleibst ein Casanova. Was soll ich nur mit dir machen?“, meinte sie.

„Also mir würden da schon einige Dinge einfallen.“, antwortete er verführerisch, obwohl er sich sicher war, dass sie keine Antwort erwartet hatte. „Dazu gehören zum Beispiel die Duschen in den Quidditchumkleiden oder das Vertrauensschülerbad..“, zählte er auf, woraufhin Rose noch mehr errötete.

„Wobei.. hier oben würde mir auch einiges einfallen.“, schloss er schmunzelnd und sah sich gespielt neugierig um.
 

„Scorp, ich bin nicht eine deiner Gespielinnen. Das hat keine Wirkung auf mich.“, meinte sie spitz und verließ den Turm. Dass der letzte Satz gelogen war, wusste sie sehr genau.
 

Seufzend wandte Scorpius sich um. Leider, dachte er sich, während er sich auf den Weg in die Kerker machte, um Albus die Karte zu geben und ihm somit seinen Schichtbeginn zu signalisieren.
 

Als er jedoch unten ankam und er mit seinem besten Freund die Karte noch einmal studierte, merkten sie, dass Rose schon in ihrem Gemeinschaftsraum war. Dort hatten sie keinen Einfluss.

„Ich werde alle halben Stunden einen Blick auf die Karte werfen und prüfen, ob sie noch dort ist. Sollte sie den Horst verlassen, bin ich sofort zur Stelle.“, meinte Al.

Scorpius nickte seinem Freund zu.

„Bis dahin kannst du mir allerdings noch mal bei den Verwandlungshausaufgaben helfen, Scorp.“
 

Rose hatte sich den ganzen Abend nicht mehr aus ihrem Gemeinschaftsraum bewegt. Am nächsten Morgen, es war ein herrlicher Sonntag, standen Scorpius und Albus früh auf, da auch Rose schon auf dem Weg zum Frühstück war.
 

Als die beiden Jungs in die Große Halle kamen, saß Rose schon an ihrem Tisch und unterhielt sich mit einer ihrer Kolleginnen. Sie winkte den beiden kurz zu und wandte sich dann wieder ihrem Frühstück.
 

Seufzend ließ Scorpius sich neben seinem besten Freund nieder und genehmigte sich erst einmal eine heiße Tasse Kaffee.
 

Als er bei seiner zweiten Tasse angelangt war, stupste ihn Al von der Seite an und als er dem Blick seines Freundes folgte, verschluckte er sich und musste erst einmal heftig husten.
 

Rose war aufgestanden und zum Tisch der Hufflepuffs gegangen. Sie ging auf diesen Idioten Chris Took zu, den Al und er schon vor einigen Wochen vergrault hatten.

Doch diesmal lächelte Chris Rose an während sie näherkam.

Vor ihm blieb sie stehen und wechselte ein paar Worte mit ihm. Er nickte, lächelte noch mehr und dann verabschiedete Rose sich auch schon.
 

Schnell sprangen Scorpius und Albus auf und liefen Rose hinterher, die schon aus der Halle verschwunden war.

„Was war das?“, knurrte der Blonde, als Al seine Cousine gestoppt hatte.

„Was war was? Euch übrigens auch einen schönen guten Morgen.“, antwortete sie lächelnd.

Sie fühlte sich gut. Und niemand konnte ihr diese gute Laune verderben. Nicht einmal die beiden jungen Männer vor ihr.
 

„Guten Morgen, Rosie.“, sprach nun Albus mit einem bösen Seitenblick auf Scorpius. „Wir wollten nur wissen, was du eben mit Took zu sprechen hattest.“

Nun grinste das Mädchen.

„Als ich gestern wieder einmal deprimiert war, weil mich nie jemand einlädt, und ich in meinem Gemeinschaftsraum war, habe ich mit ein paar Freundinnen geredet. Schließlich hab ich mir gedacht, wenn mich niemand einlädt, dann muss ich es wohl tun. Dass es Chris getroffen hat, war dann mehr oder weniger die Schuld meiner Freundin. Sie meinte, er habe schon länger ein Auge auf mich geworfen.“
 

Scorpius wurde immer wütender, bis er schließlich knurrte. Rose sah ihn überrascht an, doch Albus ignorierte ihn.

„Soll das heißen, du hast ihn zu einem Date eingeladen?“, wollte er noch einmal wissen. Rose nickte nur, sah auf ihre Uhr und dann wieder zu den beiden vor ihr.
 

„Ich muss dann auch los. Ich will mich noch hübsch machen, bevor ich mich gleich mit ihm treffe.“ Mit diesen Worten wollte sie schon losgehen, als Scorpius sie noch einmal aufhielt.

„Heute?“, knurrte er.

Nun lachte Rose. „Natürlich heute. Wozu soll ich denn noch eine Woche warten?“ Strahlend umarmte sie Beide, bevor sie mit einem geträllerten „Ich habe ein Date.“ davon rauschte.
 

Frustriert stöhnte Scorpius auf. „Da geben wir uns so viel Mühe, dass sie nicht gefragt WIRD und dann rennt sie hinter unserem Rücken los und FRAGT selber.“

Albus nickte nur. „Daran haben wir nicht gedacht. Aber ich hätte es ihr auch nicht zugetraut. Sie hatte nie viel Selbstbewusstsein. Vielleicht tut es ihr ganz gut, wenn sie Bestätigung bekommt.“
 

Scorpius schnaubte. „Was machen wir jetzt?“, wollte er von seinem besten Freund wissen, doch dieser winkte ab.

„Gar nichts.“, war seine Antwort. Geschockt riss der Blonde die Augen auf. „Gar nichts?“, fragte er noch einmal nach.

„Ja. Bei einem Date wird schon nichts passieren. Rose ist intelligent. Sie wird schon aufpassen. Ich denke es wird Zeit, dass wir sie selber ran lassen. Wir haben ihre Kämpfe schon viel zu lange ausgefochten.“

Mit diesen Worten drehte auch er sich um und ging wieder in die Große Halle, um sein Frühstück zu beenden.
 

„Und wenn sie verletzt wird?“ Scorpius war ihm gefolgt. Für ihn war das Thema noch nicht beendet.

„Das will ich ja auch nicht.“, gab Albus zu. „Aber sie ist alt genug. Wir können nicht unser Leben lang auf sie aufpassen. Wie willst du das deiner Frau erklären, dass du dich nachts raus schleichst, um deinen Posten zu beziehen und eine andere Frau zu überwachen?“

Albus lachte und trank noch einen Schluck Kaffee. Scorpius antwortete nicht. Wieso auch? Er wollte keine andere Frau haben und es würde auch kein `Raus schleichen´ geben, da Rose neben ihm im Bett liegen würde.

Er seufzte auf. Zumindest in seiner Phantasie.

E nde einer Freundschaft?

Sorry, dass es so lange gedauert hat!!! Ich hoffe, ab jetzt gehts schneller voran!
 

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„Wir sollten ihr hinterher und nachsehen, ob alles in Ordnung ist.“, meinte Scorpius nach einer Weile.

Albus hingegen seufzte auf. „Du kannst ihr gerne weiter hinterher schleichen, aber ich habe genug davon.“

Erstaunt und ein wenig eingeschnappt sah der Malfoy-Spross seinen besten Freund an. „Versteh das nicht falsch, Scorp. Ich liebe Rose und das weißt du auch. Aber es geht einfach nicht mehr. Wir haben sie viel zu sehr beschützt. Dass sie sich jetzt diesen Idioten ausgesucht hat, beweist das nur. Hätten wir sie von vornherein alleine ihre Kämpfe ausfechten lassen, hätte sie jetzt erstens ein viel stärkeres Selbstbewusstsein und zweitens eine bessere Menschenkenntnis.“ Albus schüttelte den Kopf und fuhr dann fort: „Es kann so nicht mehr weitergehen und das weißt du doch selber auch, oder? Wir können sie einfach nicht ewig beschützen und es ist doch besser, sie lernt jetzt noch, mit der Realität klar zu kommen, als dann nach Hogwarts.“

Mit diesen Worten stand er auf und ließ einen immer wütend werdenderen Scorpius sitzen. Kurz bevor er aus der Halle war, sprang dieser jedoch auf und lief ihm nach.
 

„Und wenn sie verletzt wird?“, meinte er fast schon panisch, worauf Albus ihn ein wenig seltsam musterte.

„Dann trösten wir sie und sind für sie da, so wie wir es von vorn herein hätten tun sollen.“

Malfoy hingegen schnaubte nur. „Wenn du dabei zusehen willst, wie sie in ihr Unglück rennt, dann bitte, aber ich mache das sicher nicht.“

Mit diesen Worten rauschte er an Albus vorbei. „Scorpius, tu das nicht.“, rief dieser ihm hinterher, gab es aber schließlich auf, seinen besten Freund zurückhalten zu wollen, nachdem es sowieso keinen Erfolg haben würde.

Wenn Scorpius sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte er dabei fast so stur sein, wie Rose.
 

Kopfschüttelnd machte sich Albus auf den Weg in sein Zimmer, um sich umzuziehen und sich dann schließlich ein Date zu suchen. Scorpius würde allein mit Rose fertig werden müssen.
 

Dieser hingegen rannte in der Eingangshalle in eine blonde Schönheit. „Kannst du nicht aufpassen?“, giftete er sie an, bekam dafür aber nur ein strahlendes Lächeln geschenkt.
 

„Tut mir wirklich leid! Ich war so in Gedanken versunken, dass ich dich gar nicht bemerkt habe.“, murmelte sie ein wenig verlegen, obwohl Scorpius sich sicher war, dass er sie einfach über den Haufen gerannt hatte und nicht umgekehrt. Das würde er allerdings nicht zugeben. Außerdem hatte er keine Zeit für solche Kindereien. Er musste zu Rose!
 

„Mein Name ist Mary Gregory. Hufflepuff.“, redete sie weiter und versperrte Scorpius den Weg nach draußen. „Wie wäre es, wenn ich dich zur Wiedergutmachung auf ein Butterbier einlade?“ Sie klimperte mit den Wimpern und unter normalen Umständen hätte Scorpius wahrscheinlich sofort zugeschlagen, doch jetzt hatte er keinen Nerv für so etwas.
 

Also schüttelte er den Kopf. „Tut mir leid, ich hab schon was vor.“, murmelte er und wollte sich an ihr vorbeischieben, doch das Mädchen machte einen unschuldigen, wie zufällig wirkenden Schritt in dieselbe Richtung. „Morgen?“, wollte es weiter wissen, als Malfoy begriff, dass er sie so schnell wohl nicht loswerden würde.
 

Außerdem, fiel ihm da ein, dass er sie gut als Alibi verwenden könnte. So würde Rose keinen Verdacht schöpfen und er konnte sie ungestört beobachten.
 

„Weißt du was?“, meinte er daher lächelnd. „Heute wäre mir doch lieber. Jetzt gleich, um ehrlich zu sein.“

Mary strahlte ihn an und setzte sich mit ihm auf den Fersen in Bewegung. Richtung Hogsmeade. Richtung Rose.
 

Er war nun schon durch das ganze verfluchte Hogsmeade gelaufen und hatte sie nicht gefunden. Wo, bei Merlin, steckte dieses Weib nur?

„Mir tun schon die Füße weh! Können wir uns nicht endlich irgendwo hineinsetzen?“, jammerte Mary neben ihm. Generell war sie entweder am Jammern oder am Sprechen. Still sein gehörte wohl zu den Dingen, die sie nicht konnte.
 

Dann hättest du dir nicht so hohe Hacken angezogen, fluchte Scorpius innerlich. Er wollte gerade zu einer Bemerkung ansetzten, als er SIE sah.
 

Und sie sah einfach nur wunderschön aus. Rose hatte leicht gerötete Wangen, strahlende Augen und trug, eher zu Scorpius Leidwesen, als zu seinem Vergnügen, einen viel zu kurzen Rock, eine dunkle Strumpfhose und Stiefel.

Dieser Idiot von Took hielt ihr gerade die Tür zu diesem schnulzigen Café auf und starrte ihr mit lüsternem Blick hinterher, als sie eintrat.
 

Sofort zog Scorpius Mary mit sich in eben dieses Café. „Dort können wir reden.“, murmelte er erklärend. Freudig strahlend folgte sie ihm.
 


 

Rose bestellte sich gerade einen Kaffee. Sie hatte heute Morgen zwar schon einen getrunken, aber sie liebte dieses dunkle Gebräu einfach. Und es wärmte. Obwohl es erst Oktober war, war es dennoch kalt genug, um draußen zu frieren, wenn man länger unterwegs war.
 

„Interessierst du dich für Quidditch?“, wollte Chris lächelnd von ihr wissen. Rose überlegte einen Moment, entschloss sich dann aber, die Wahrheit zu sagen. Lügen würden sie sowieso nicht weiterbringen.

„Naja, es lässt sich irgendwie nicht vermeiden.“, fing sie an und lächelte entschuldigend zurück. „Albus und Scorpius sind verrückt danach und der Rest meiner Familie ebenfalls. Ich bin also sozusagen damit aufgewachsen und hier in Hogwarts komme ich dem eben auch nicht aus.“ Sie nippte an ihrem Kaffee und sprach dann weiter. „Also ich finde Quidditch faszinierend, und auch spannend. Zuhause spiele ich selber auch ab und zu, aber hier in der Schule habe ich einfach zu viel anderes zu tun.“
 

Verstehend nickte Chris. „Ich muss zugeben, ich kann Quidditch nicht leiden.“ Entschuldigend lächelte er sie an. „Und, so leid es mir tut, ich finde, dass es nichts für Frauen ist. Es ist einfach ein brutaler Sport und ich finde, Frauen sollten sich dieser Gefahr einfach nicht aussetzen.“
 

Ein wenig perplex sah Rose ihn an. Ja, Quidditch war brutal, aber sie war immer gut damit zu Recht gekommen. So auch ihre Cousinen. Rose wollte schon eine patzige Antwort geben, als Chris leicht lachte.

„Oh Mann, tut mir leid. Das muss sich gerade fürchterlich angehört haben. So war es echt nicht gemeint. Ich mache mir nur immer Sorgen bei diesen Spielen. Meine Mutter war mal Profispielerin und hatte einen schweren Unfall, daher kommt wohl meine Abneigung, Frauen spielen zu sehen.“ Er sah sie wieder so entschuldigend an, worauf Rose in verstehend anlächelte.

„Das mit deiner Mum tut mir leid, aber jetzt verstehe ich dich besser.“ Wieder trank sie einen Schluck Kaffee, als ihre Augen ein Bild einfingen, das sie schmerzte.
 

Scorpius saß in der anderen Ecke des Raumes mit einer blonden Schönheit, die ihn nur so anhimmelte. Schmerzhaft zog sich Roses Brust zusammen. Sie hätte nie eine Chance gegen Mary Gregory. Seufzend wandte sie sich wieder Chris zu.

Vielleicht war es ganz gut, dass sie IHN mit einer anderen gesehen hatte. Das würde ihr helfen, über ihre Gefühle hinweg zu kommen.
 

Scorpius hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft, seinen Blick von Rose abzuwenden, bevor sie auch schon in seine Richtung gesehen hatte. Hoffentlich hatte sie nicht bemerkt, dass er sie beobachtete!

Wie dieser Widerling sie anstarrte! Einfach eklig. Am liebsten würde er sofort aufstehen und diesem Chris kräftig in den Arsch treten, doch Scorpius beherrschte sich. Er wollte Rose nicht verärgern. Er würde nur eingreifen, wenn es nötig war.
 

Wieso musste Scorpius unbedingt hier sein? Wieso konnte er nicht irgendwo anders sein, mit seiner allzu perfekten, blonden, blauäugigen Tussi?, ging es Rose durch den Kopf, als schon eine Stunde vergangen war, und sie es einfach nicht geschafft hatte, ihren besten Freund gänzlich zu vergessen. Immer wieder huschte ihr Blick zu ihm zurück und sie musste schmerzhaft mit ansehen, wie seine neue Eroberung seine Hand hielt, ihm durchs Haar fuhr oder ihm irgendetwas Intimes ins Ohr flüsterte.

Das war doch echt zum Kotzen. Sie wollte ihr erstes Date doch genießen, stattdessen saß sie hier und beobachtete Scorpius. Und, ob sie es wollte oder nicht, es tat weh, ihn mit einer anderen zu sehen.
 

Was bildete dieser Idiot sich eigentlich ein? Er hatte doch gerade tatsächlich nach Roses Hand gegriffen und sie entzog sie ihm nicht. Das durfte echt nicht wahr sein. Scorpius haderte mit sich selbst. Einerseits wollte er dem Kerl am liebsten eine verpassen, aber andererseits wollte er Rose ihr Date nicht vermasseln.

Seufzend wandte er sich wieder Mary zu, die zum Wiederholten Male durch seine Haare gefahren war, obwohl er ihr mehrfach gesagt hatte, dass er das nicht leiden konnte.
 

„Wir könnten doch zu dir gehen.“, flüsterte sie ihm lasziv ins Ohr und wollte seine Frisur schon wieder in Unordnung bringen, doch da fasste er ihr Handgelenkt und zischte ihr gefährlich zu: „Wenn du das noch einmal machst, verspreche ich dir, dass du auf eine Hand verzichten musst, Süße.“
 

Geschockt starrte sie ihn an, unsicher, ob das gerade sein Ernst war oder nicht. Zuerst versuchte sie zu lachen, kichern, doch als Scorpius sie nur weiter wütend anstarrte, schluckte sie einmal hart, murmelte ein „Tut mir echt leid.“, und lächelte ihn unschuldig an. Seufzend wandte Scorpius sich wieder Rose zu und ignorierte Mary, die nun an seinem Hemdkragen rumfummelte.
 

Nach einer weiteren halben Stunde schlug Chris schlussendlich vor, noch in den Honigtopf zu schauen und schließlich nach Hogwarts zurück zukehren. Rose willigte dankbar ein. Sie hatte keine Lust mehr, Scorpius weiter in der Nähe zu haben. Sie fühlte sich einfach beobachtet.

Außerdem half es ihr nichtgerade, ihm beim Turteln zuzusehen. Sie hatte so schon Schwierigkeiten genug, sicher rüberzukommen, da konnte sie es nicht gebrauchen, wenn ihre Gefühle Achterbahn fuhren.
 

Wütend musste Scorpius feststellen, dass Rose und ihr Trottel dabei waren, das Lokal zu verlassen. Leider dauerte es eine Weile, bis er endlich zahlen konnte und als er schließlich, mit Mary im Schlepptau, auf der Straße stand, war Rose schon längst nicht mehr zu sehen.
 

„Lass uns zurückgehen.“, murmelte er, mehr zu sich selbst, als zu Mary, doch sie nickte erfreut und zog ihn an der Hand Richtung Schloss.
 

Im Schloss angekommen, ließ er sich von Mary in eine Nische ziehen und ließ sich küssen. Er spielte nur deshalb mit, weil er in einem Gang stand, den Rose passieren musste, wenn sie in ihren Turm wollte. Und immerhin bestand ja noch die Chance, dass sie noch nicht im Schloss war.

Eigentlich hatte er keine Lust auf das blonde Ding in seinen Armen, die Leidenschaft und das Verlangen wollten sich auch nicht recht einstellen, doch das schien Mary nicht zu bemerken. Munter und guten Gewissens machte sie mit ihrer Arbeit weiter. Wobei Scorpius gestehen musste, dass sie ihre Sache gar nicht so schlecht machte.
 

Rose und Chris unterdessen schlenderten gemütlich am Schlossgelände umher und unterhielten sich angeregt. Irgendwann wurde es dennoch dunkel und er drängte darauf, zurück zum Schloss zu gehen. Galant brachte er sie bis zu ihrem Turm.

Es kam, was kommen musste. Rose beobachtete ihren besten Freund dabei, wie er dieser blonden Schlampe seine Zunge bis in den Rachen steckte. Zumindest sah es so aus.
 

„Es war ein netter Tag. Ich hoffe, wir können das bei Gelegenheit wiederholen?!“, meinte Chris und lächelte sie an. Doch Rose spürte nur den Schmerz in ihrem Herzen, während sie Scorpius zusah.
 

Nun bemerkte auch er Rose. Sofort hielt er inne und drückte Mary ein Stückchen von sich, die sich davon jedoch nicht abhalten ließ und sich stattdessen an seinem Hals zu schaffen machte.

Entschuldigend, fast flehend, sah er Rose an, doch sie war wütend.
 

Zuckersüß lächelte sie Chris an. „Ja, natürlich, das würde ich auch gerne.“, meinte sie, bevor sie einen Schritt auf ihn zuging und ihre Lippen auf seine presste. Kurz war er überrascht von ihre Initiative, doch dann schlang er seine Arme um sie und zog sie enger an sich.
 

Scorpius knurrte auf. „Ich hab jetzt was zu tun. Verschwinde.“, fuhr er Mary an, die zuerst total perplex war, doch als Malfoy ein „Warte bei den Kerkern.“ hinzufügte, grinste und sich gehorsam auf den Weg machte. Mit ihr würde er später fertig werden.
 

Mit schnellen Schritten ging er auf Rose zu, die Chris immer noch küsste.

„Hey Rose.“, meinte Scorpius laut und deutlich, jeder der ihn kannte, wusste, dass er gerade in einer Stimmung war, in der man ihn besser nicht reizte.
 

Überrascht trennte sich Chris von Rose und starrte Scorpius ein wenig nervös an. Er konnte sich noch gut daran erinnern, was er und Potter zu ihm gesagt hatten. Sie hatten ihm „nahe gelegt“ sich von Rose fernzuhalten. Schwer schluckte er noch einmal und wollte sich gerade eine Ausrede einfallen lassen, als Rose meinte: „Danke Chris, für den netten Tag. Wir machen uns dann einfach etwas aus für unser nächstes Date.“ Den letzten Teil betonte sie absichtlich lächelnd, Chris nickte ihr schnell zu und machte sich dann aus dem Staub.
 

Dann fiel ihre Maske. Wütend starrte sie ihren besten Freund an. „Was willst du, Malfoy?“, fauchte sie.

Rose musste verdammt sauer auf ihn sein, sonst hätte sie ihn nie so genannt, aber das passte ihm ganz gut. Auch er war wütend auf sie.
 

„Was sollte das? Bist du total bescheuert?“, fuhr er sie nun an. Sie lachte höhnisch auf. „Das war ein Kuss, Malfoy. Du als Mister Casanova-Ich-besteige-alles-was-nicht-bei-drei-auf-den-Besen-ist solltest eigentlich wissen, was das ist.“
 

Wieder knurrte er. Jeder vernünftige Mensch hätte sich schon in Sicherheit gebracht, aber Rose war in diesem Moment einfach nicht zurechnungsfähig. Eigentlich war sie wohl genauso gefährlich wie er.
 

„Oh ja.“, meinte er nun in einem gefährlich ruhigen Tonfall. „Das tue ich auch. Sehr gut sogar. Ich wundere mich nur woher du das sooo genau weißt, Miss Oberschlau – Keuschheit in Person.“
 

Und dann war es still. Sie starrten sich an. Rose hatte ihn verletzt, das wusste sie. Er wollte nicht, dass sie ihn für eine männliche Schlampe hielt. Außerdem war er nicht so schlimm. Doch er hatte ihr verdammt noch mal Unrecht getan. Aber im Moment waren beide zu wütend, um das einzusehen.
 

„Ach ja? Du denkst, ich bin die Keuschheit in Person? Und woran liegt das wohl? Hm?“, wollte sie absichtlich nervend wissen. „Nur weil ihr zwei Obermachos euch einfach nicht zurückhalten könnt!“
 

Nun schnaubte Scorpius. „Du wärst ohne uns doch schon hundertmal verletzt worden. Sieh es ein Rose, du kommst ohne uns nicht klar.“
 

Das war jetzt unter aller Würde. Und er wusste es. An der Art, wie sie zusammenzuckte, merkte er, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte, dass er sie verletzt hatte.
 

„Ihr habt mir mein Leben zerstört! Ohne dich wäre ich doch viel besser dran gewesen!“, schrie sie ihn an und langsam rollten die ersten Tränen über ihre Wangen.
 

Sofort bereute es Scorpius. Er wollte sie doch beschützen! Sie vor Schmerzen bewahren, nicht ihr selber welche zufügen. Er machte einen Schritt auf sie zu, doch sie wandte sich ab, schlang die Hände um sich und sah stur zu Boden.
 

Er wollte etwas sagen. Irgendetwas. Aber er wusste nicht, was. Und dann dämmerte es ihm. Sie wollte, dass er verschwand. Sie wollte ihn nicht in ihrem Leben haben.

Die Erkenntnis tat unglaublich weh. Es war schon schlimm genug, sie in den Armen eines anderen zusehen. Besonders, wenn es so ein Heuchler, wie Took war.

Aber sie ganz zu verlieren, ihre Freundschaft zu verlieren, ihre Nähe aufgeben zu müssen, war um einiges schlimmer.
 

Verletzt und gedemütigt trat er den Rückzug an. Er hatte alles vermasselt, obwohl er sie doch so sehr liebte.

U nnötiger Streit?!

Das hat nun leider echt lange gedauert! Tut mir leid!!
 

---------------
 

„Was ist denn jetzt eigentlich zwischen euch vorgefallen?“, wollte Albus von seinem besten Freund wissen.

„Nichts.“, antwortete dieser.

Dieses Spiel wiederholten sie nun schon zum X-ten mal.

„Ich werde Rose fragen, wenn du es mir nicht sagst.“, drohte Al nun, woraufhin sein Gegenüber mit den Augen rollte.

„Bitte. Tu dir keinen Zwang an.“
 

Entschlossen setzte sich Scorpius an den Tisch, um zu Abend zu essen.
 

Albus seufzte und wandte seinen Blick Rose zu. Sie unterhielt sich gerade mit einer ihrer Freundinnen, doch sie schien nicht zufrieden zu sein. Und dann sah auch sie ihn an, versuchte ein wenig zu lächeln, doch er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass es aufgesetzt war.
 

Langsam deutete er ihr, dass er mit ihr sprechen wollte, woraufhin sie nickte und aufstand.
 

Vor der Halle trafen sie aufeinander. Scorpius beäugte das alles misstrauisch, machte aber keine Anstalten, den beiden zu folgen.
 

„Was ist passiert, Rosie?“

Das Mädchen seufzte und ließ ihre Maske nun gänzlich fallen. Sie sah traurig aus und wütend.
 

„Wir haben uns gestritten. Sonst nichts.“, murmelte sie leise.

Albus zog sie an sich und dann schniefte sie auch schon los.

„Worum ging es denn?“, wollte er weiter wissen, doch Rose schüttelte nur den Kopf.
 

„Wieso wollt ihr mich nicht einweihen? Das ganze ist nun schon vier Tage her.“ Al seufzte auf. „Rosie, es geht ihm wirklich schlecht. Er ist zu nichts zu gebrauchen.“
 

Wütend funkelte sie ihren Cousin an und stieß ihn von sich. „Ach und mir geht es gut? Denkst du, nur er leidet? Na klar, es geht wieder einmal nur um den großen Malfoy.“ Beleidigt wischte sie sich die Tränen aus den Augen.
 

Albus seufzte auf. „So war das nicht gemeint. Und das weißt du auch. Ich liebe dich.“

Wieder schniefte Rose. „Ja, ich weiß.“
 

„Was war denn nun los?“, fragte er erneut. Rose seufzte auf. „Wir haben beide schlimme Dinge gesagt. ICH habe schlimme Dinge gesagt. Er wird mir nicht verzeihen.“
 

„Ach Blödsinn. Scorp verzeiht dir alles. Immer.“ Nun schüttelte das Mädchen den Kopf.

„Ich kann einfach nicht. Es hat so weh getan, mich mit ihm zu streiten. Diese Dinge zu hören und zu sagen. Ich kann mir das einfach nicht verzeihen. Außerdem ist er doch selber schuld.“

Rose stampfte auf. Wütend. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Von Traurig zu wütend zu deprimiert zu todunglücklich zu rasend und wieder zurück.
 

„Er hätte mir nicht nach spionieren sollen!“, rief sie nun. „Er hätte überhaupt ganz anderes reagieren sollen. Bei Merlins Bart ich hab ihn doch nur geküsst. Das macht Mister Malfoy doch selber täglich zehn mal.“
 

Albus seufzte auf. „Er ist genauso verbohrt, wie du. Er meint es doch nur gut. Er liebt dich und er wird dir verzeihen. Entschuldige dich einfach und alles ist wieder gut.“
 

Nun lachte Rose freudlos auf. „Alles ist wieder gut? Spinnst du? Was erwartest du? Ich soll hingehen, mich entschuldigen, und dann? Was denkst du, was passiert, wenn ich das nächste Mal ausgehe? Wenn ich wieder jemanden küssen möchte? Oder mehr?“

Albus verkrampfte sich. Er wollte gar nicht daran denken, dass seine Cousine womöglich mehr machen könnte.
 

„Und was soll das heißen? Wars das mit eurer Freundschaft?“, wollte Albus nun niedergeschlagen wissen.

„Wir drei gehören zusammen. Immer schon. Wirf das nicht einfach weg, Rosie. Wirf ihn nicht weg.“

Rose schnaubte abfällig, doch Al redete weiter: „Du weißt doch, wie er ist. Wie einsam er sein kann. Er braucht uns.“
 

„Al, ich denke, es wird endlich Zeit, dass unser lieber Malfoy erkennt, dass Freundschaft nicht selbstverständlich ist. Dass er nicht so toll ist, wie er denkt und, dass er genauso ein Mensch ist, wie wir anderen. Wenn er einsam ist, muss ER das ändern. Wenn er mich in seinem Leben haben will, wird er darum kämpfen müssen. Er ist alt genug, Al. Alt genug, um alleine klar zu kommen. Genauso, wie ich nun alleine klar kommen werde.“
 

Rose seufzte innerlich. Diese Worte taten weh. Sehr weh sogar. Sie wollte nicht alleine da stehen. Aber sie wusste, dass Scorpius sich nicht entschuldigen würde und früher oder später würde Al sich auf seine Seite schlagen.

Sie kannte ihren Cousin und sie wusste, er würde Scorpius nie im Stich lassen. Dazu war er ein viel zu guter Mensch.
 

„Rosie, bitte. Er braucht uns.“, versuchte Al es noch einmal, doch Rose schüttelte den Kopf.

„Mich braucht er nicht. Er hat mich noch nie gebraucht. Wozu auch? Er ist selber intelligent genug, um alle Fächer ohne Probleme zu schaffen, er hat seine Frauengeschichte für die er mich sicher auch nicht braucht und in seiner restlichen Freizeit hat er dich. Mit dir kann er doch sowieso viel besser reden, als mit mir.

Ihr beide hattet immer nur Ärger mit mir. Das ist jetzt vorbei.“

Mit diesen Worten wollte sie an Al vorbei, doch er zog sie in eine feste Umarmung. „Tu das nicht, Rosie. Er liebt dich.“
 

Wenn dem doch nur so wäre, ging es Rose durch den Kopf. Wenn er sie lieben würde. So richtig lieben. Sie seufzte auf und schmiegte sich an Albus.

Die beiden fehlten ihr so sehr. Sie wusste nicht, wie sie ohne die beiden weiter machen sollte. Aber sie musste. Sie wollte endlich ein eigenständiges Leben führen.
 

„Ich hab dich lieb, Al.“, flüsterte Rose noch, bevor sie sich aus seiner Umarmung befreite und in ihren Gemeinschaftsraum stürmte.

„Ich dich auch, Rosie. Und er dich noch vielmehr.“, flüsterte er ihr hinterher. Doch sie war schon fort.
 

„Und? Irgendwas erreicht? Gibt Miss Oberschlau klein bei?“, wollte Scorpius höhnisch wissen, als sein bester Freund zurück zu ihrem Tisch kam.
 

Al funkelte ihn böse an. „Du wirst das noch bereuen.“, meinte er unheilsvoll.

„Na klar.“, murmelte Scorpius. Und war sich nur allzu sehr bewusst, dass er es jetzt schon bereute.

Sie fehlte ihm. Mehr als es sonst je etwas getan hatte.

Er wollte sie wieder in seiner Nähe haben. Er würde alles dafür tun. Selbst wenn sie sich wieder mit diesem Idioten traf, oder 1000 andere Männer hatte. Hauptsache sie war wieder bei ihm.
 

Er seufzte auf. „Sie ist doch selber schuld.“, fügte er an Al gewandt hinzu.

Dieser grinste ein wenig. „So etwas Ähnliches hat Rose auch über dich gesagt.“
 

Scorpius zuckte mit den Schultern. „Sie hat gesagt, dass sie mich nicht will. Nicht braucht und, dass ich ihr Leben zerstört hätte.“
 

Geschockt starrte Albus seinen besten Freund an. „Sie hat was?“
 

Daraufhin wurde dem Blonden klar, dass er gerade etwas erzählt hatte, das er eigentlich für sich behalten wollte. Es war sein Schmerz. Das hatte nichts mit Albus zu tun.
 

„Vergiss es einfach, Al.“, murmelte er und hoffte vergebens darauf, dass sein bester Freund zumindest einmal tun würde, worum man ihn bat.
 

Dem war natürlich nicht so.

„Sicher nicht. Warum hat sie das gesagt? Los. Spuck es aus!“
 

Scorpius seufzte auf. „Ich hab wohl angemerkt, dass sie ohne uns nicht klar kommt.“, murmelte er.
 

Albus zog eine Augenbraue nach oben. „Scorp, du bist ein Idiot.“, meinte er nur, bevor er sich zum Gehen wandte.
 

„Sie ist auch nicht besser.“
 

Potter drehte sich noch einmal um. „Nein, vielleicht nicht, aber sie will doch nur ein wenig Selbständigkeit. Ein wenig Privatsphäre, ein wenig selber bestimmen. Sie will sich erwachsen fühlen, wertvoll fühle. Sie will wahrgenommen werden. Ist das denn so falsch?“

Mit diesen Worten ließ er seinen besten Freund sitzen.

Nachdenklich. Alleine.
 

Scorpius seufzte auf. Nein, das war ganz und gar nicht falsch. Rose hatte all das verdient. Und noch mehr.

Aber es tat so unglaublich weh, dass sie ihn verstoßen hatte.

Sie war doch alles für ihn. Alles. Und jetzt war sie fort.
 

Nur zu gern würde er zu ihr gehen, sich entschuldigen und dafür sorgen, dass alles wieder gut war.
 

Aber es würde nie mehr alles wieder gut sein. Und das war das Problem. Er würde immer wissen, dass sie ihn nicht wollte. Das hatte Rose nur zu deutlich bewiesen.

Er würde immer wissen, dass sie nur Mitleid mit ihm hatte, wenn sie ihn wieder zurücknahm.
 

Und Mitleid war etwas, auf das ein Malfoy verzichten konnte.

Rose hatte den ersten Schritt zu tun. Solange sie den nicht tat, konnte er nichts machen.

Und bis es soweit war, würde er wütend auf sie sein. Wütend, weil sie nicht auf ihn gehört hatte. Wütend, weil sie ihn beschimpft hatte und, weil sie ihn von sich gewiesen hatte.
 

Denn würde er den Schmerz zulassen, wäre er wirklich am Ende.
 

„Rosie! So kann es doch nicht weitergehen!“, rief Albus seiner Cousine ins Gesicht.
 

Ein wenig erschrocken wich diese zurück. „Wo kommst du denn plötzlich her?“, wollte sie verwundert wissen. Sie war gerade aus ihrem Gemeinschaftraum gekommen, um eine Ecke gebogen und Al war vor ihr aufgetaucht.
 

„Das ist doch jetzt egal! Wie lange wollt ihr das noch machen?“, wollte der Schwarzhaarige weiter wissen.
 

„Was meinst du?“, stellte Rose die Gegenfrage, obwohl sie sehr genau wusste, was ihr Cousin meinte.
 

Albus seufzte gequält auf. „Wieso müsst ihr euch nur so verdammt ähnlich sein?“

Nun funkelte ihn Rose an. „Ich bin diesem Macho überhaupt nicht ähnlich! Wenn es ihm so schlecht geht, dann soll er sich gefälligst selber entschuldigen! Ich bin doch nicht der Idiot für alle!“
 

Seufzend schüttelte Albus den Kopf. „Das denkt doch auch keiner von dir! Aber es ist jetzt schon über eine Woche her! Eine Woche, verdammt! Ich halte das nicht aus! Vertrag dich bitte, bitte, bitte wieder mit ihm! Für mich!“

Bittend, flehend sah er sie an. Und Rose war sich sicher, dass ihr Cousin genau wusste, was er hier tat.

Gut, sie war sauer auf Scorpius und verletzt und wollte ihn vielleicht auch ein wenig leiden sehen, aber ihrem Cousin wollte sie nicht wehtun. Das wusste er.
 

Nun war es an ihr zu seufzen. „Ich kann nicht, Al. Diesmal ist er dran.“
 

„Aber Rosie, du kennst doch das Sprichwort: Der Klügere gibt nach. Und du kennst ihn doch. Er ist so verdammt stolz.“, jammerte Albus weiter. Doch damit hatte er nicht gerade gepunktet.
 

Verachtend spie Rose aus: „Nur weil ich in Ravenclaw bin, heißt das nicht, dass ich klüger bin. Außerdem bin ich mir sicher, dass er absichtlich nicht herkommt. Er wartet doch nur darauf, dass ich nachgebe.“
 

Ihr Gegenüber schüttelte den Kopf. „Das hier ist kein Wettkampf. Es geht nicht darum, wer länger durchhält! Und er wartet gar nicht darauf. Er denkt, du wirst ihm nie verzeihen. Deswegen gibt er nicht nach. Weil er glaubt, es hat keinen Sinn. Weil du ihn nicht willst.“, murmelte Albus leise. Er hatte Scorpius versprechen müssen, Rose nichts davon zu sagen, aber das hier erforderte eben härte Mittel.
 

Und wie ich ihn will, dachte Rose. Viel zu sehr. Deshalb tut es ja so weh.
 

Langsam schüttelte das Mädchen den Kopf, doch bevor Rose zu Wort kam, sprach Albus sie wieder an: „Ich weiß, es tut dir weh. Und ich weiß, es tut ihm weh, aber ihr könnt euch beide nicht vorstellen, wie schlimm es für mich ist! Wir sind doch ein Trio! War waren immer befreundet! Und im Moment habe ich das Gefühl, mich entscheiden zu müssen. Und das kann ich nicht. Rosie, BITTE! Ich flehe dich an. Ich tue alles, was du willst, aber bitte entschuldige dich bei ihm! Vergib ihm. Er hat es nicht so gemeint.“
 

Rose seufzte auf. „Es geht nicht um die Worte. Ich weiß, dass er es nicht so gemeint hat.“
 

Verwundert blickte Albus sie an. „Worum geht es dann?“

Rose schwieg. Sah ihren Cousin einfach nur an und dachte nach.

Worum ging es hier wirklich? Sobald sie es Albus gesagt hatte, hatte sie gemerkt, dass es wahr war. Es ging nicht darum, was Scorpius zu ihr gesagt hatte.

Viel eher ging es darum, was er nicht gesagt hatte. Er wollte sie doch nur beschützen. Aber das war das Problem. Sie liebte ihn. Sie wollte ihn.

Aber er sie nicht. Sie war für ihn nur wie eine Schwester. Und das hatte er durch seine Worte nur überdeutlich bewiesen.
 

Sie konnte doch nicht sauer auf ihn sein, nur weil er ihre Gefühle nicht erwiderte. Das war idiotisch. Kindisch. Und es passte so überhaupt nicht zu ihr. Und schon gar nicht zu ihrem Ich, das sie gerade entstehen lassen wollte.
 

„Um nichts, Al. Um nichts.“, seufzte sie. „Ich werde mich bei ihm entschuldigen. Morgen.“

Zweifelnd musterte er seine Cousine. Was war denn gerade in sie gefahren? Ging hier irgendetwas vor, das er nicht wusste?
 

Kurz schüttelte er den Kopf, um seine Gedanken zu sortieren. Egal. Es war egal, solange Rose sich nur entschuldigte und alles wieder in Ordnung kam.
 

„Wirklich?“, wollte er noch einmal wissen. Rose nickte ihm leicht lächelnd zu. Sie wirkte dennoch irgendwie traurig. „Ja, ich verspreche es. Du hast Recht. Das alles ist wirklich kindisch.“
 

Zufrieden mit sich, machte Albus sich auf den Weg zum Unterricht.
 

Rose hingegen seufzte auf. Ja, sie würde sich entschuldigen. Und Scorpius am Besten gleich die Wahrheit sagen. Dass sie sich in ihn verliebt hatte. Und, dass sie deswegen so reagiert hatte.
 

Dann wusste er, was los war. Konnte ihr sagen, dass er nicht so empfand und nie so empfinden würde und dann konnten sie mit der ganzen Sache abschließen. Sie konnte sich wieder mit Took treffen und er konnte wieder.. nun ja.. tun, was auch immer er tat.
 

Ja, so würde es das Beste sein. So konnte Rose endlich über ihn hinwegkommen.

Überhaupt, jetzt wo sie darüber nachdachte, kam es ihr lächerlich vor, dass sie es ihm nicht schon vorher gesagt hatte. Wie sollte sie ihn denn vergessen, wenn er ihr nicht deutlich sagte, dass er nichts von ihr wollte? Dann würde selbst die kleinste innerste Stimme verstummen, die ihr immer wieder Hoffnungen zugeflüstert hatte. Ja, dann würde alles gut werden. Irgendwann.

N atürlich unnatürlich

Ich hoffe, es gefällt euch und ihr seit nicht zu enttäuscht =)
 

Liebe Grüße,

Annea
 

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Sonntagmorgen. Der Tag der Entscheidung.

Rose fühlte sich frei. Schon als sie aufwachte, wusste sie, dass heute alles besser werden würde. Sie würde Scorpius endlich ihre Gefühle gestehen. Sie konnte endlich damit beginnen, über ihn hinwegzukommen. Ihn zu vergessen.

Ja, heute war wirklich ein guter Tag.
 

Mit richtig guter Laune trabte sie zum Frühstück und ließ sich an ihrem Tisch nieder. Jetzt würde sie erst einmal ordentlich essen und dann abwarten, bis Albus und Scorpius kamen. Da die beiden immer länger schliefen, rechnete sie nicht so bald mit ihnen.

Nach ihrer zweiten Tasse Kaffee kamen die beiden dann in die Halle. Früher als gewöhnlich, aber Al hatte es wohl einfach nicht erwarten können.
 

Langsam wurde Rose doch nervös. Sie wusste zwar, wie die ganze Sache ausgehen würde, aber dennoch hatte sie plötzlich Angst. Irgendwie hatte sie sich so an ihre Gefühle für Scorpius gewöhnt, dass sie Angst hatte, sie würde ihn gar nicht mehr mögen, wenn sie erst einmal damit begonnen hatte, sich zu entlieben.
 

Augen zu und durch, mahnte sie sich selber und stand nach einem erneuten Schluck Kaffee auf, kam auf die beiden zu und tippte Scorpius auf die Schulter.

Als er sich umdrehte und sie entdeckte, riss er eine Millisekunde die Augen auf, doch dann glitt wieder seine typische Maske über sein Gesicht.
 

Rose hatte es trotzdem gesehen. Sie hatte ihn überrascht. Gut so.
 

„Kann ich mit dir sprechen?“, meinte sie leise und sah ihn fragend an.

„Ich wüsste nicht, wieso.“, antwortete er stur, woraufhin Albus ihn hart in die Rippen stieß und mit einem Kopfnicken Richtung Rose klarmachte, was er von seinem Freund erwartete.
 

„Bitte.“ Rose konnte jetzt nicht aufgeben. Sie war viel zu nah dran.

Schließlich nickte Scorpius steif und folgte ihr.
 

Vor der Großen Halle blieb Rose stehen und wandte sich zu ihm um.

Eine Weile sahen sie sich nur schweigend an. Wie sollte sie das nur hinter sich bringen? Sie war so versessen darauf gewesen, dass sie es ihm endlich sagen würde, dass sie nicht darüber nachgedacht hatte, wie genau sie es nun tun sollte.
 

„Hör mal, wenn du nichts zu sagen hast, würde ich gerne wieder..“, fing er an, wurde dann aber von ihr unterbrochen.

„Ich liebe dich.“

Sein Herz setzte aus. Ihres ebenso.

Kurz schüttelte Scorpius sachte den Kopf. Nein. Das hatte sie nicht SO gemeint.

„Was?“, brachte er schließlich vollends verwirrt heraus. Nun war auch Rose irgendwie verwirrt. Sie hatte es doch richtig gesagt, oder?

„Ich liebe dich.“, sagte sie wieder.

„Äh..“, brachte er klugerweise hervor. Irgendwie fiel ihm nichts darauf ein.
 

Rose atmete tief durch. „Okay, Moment. Ich bin das anscheinend falsch angegangen. Erst einmal will ich mich entschuldigen. Du weißt schon. Für das, was ich gesagt habe.“

Dann seufzte sie auf. „Ich habe es nicht so gemeint. Das solltest du eigentlich wissen.“

Kurz sah sie ihn abwartend an, doch er rührte sich nicht. Konnte sich einfach nicht bewegen. Viel zu gespannt wartete er auf ihre Worte. Sollte er sie doch noch nicht ganz verloren haben?
 

„Nun ja, ich bin dir und Al unendlich dankbar. Für alles, was ihr immer für mich gemacht habt. Ich weiß, dass es nur zu meinem besten war. Und ich habe einfach überreagiert.“ Wieder holte sie tief Luft. „Es tut mir wirklich sehr leid. Und ich will wieder deine Freundin sein.“
 

Jetzt schlug sein Herz mindestens doppelt so schnell, doch er zwang sich zur Ruhe. Sie meinte das nicht SO. Sie wollte einfach wieder mit ihm befreundet sein.
 

„Und ich liebe dich. Ich will, dass du das weißt.“
 

Und dann atmete Scorpius aus, oder keuchte heftig und atmete tief durch.

„Oh Rosie..“, flüsterte er und nahm sie in die Arme, presste sie fest an sich.

„Ich liebe dich doch auch, du Dummerchen.“ Dann drückte er sie noch mehr. „Ich hab dich so vermisst. Es tut mir auch leid, wirklich. Ich will nie wieder streiten, ja?“

Rose konnte nur nicken, viel zu verwirrt war sie gerade. Hatte er sie richtig verstanden? Und meinte er es auch so?
 

„Al wird froh sein, wenn wir wieder Freunde sind.“, murmelte er nach einer Weile leise. Wieder nickte Rose nur.

Langsam löste sie sich aus seinen Armen und sah ihn an. Anscheinend hatte er sich nicht richtig verstanden, oder? Er musste es doch verstanden haben, immerhin war er nicht blöd.

Oder er tat einfach nur so, als habe er sie nicht verstanden, damit er ihr keine Abfuhr erteilen musste.

Vielleicht sollte sie es noch einmal sagen?
 

„Scorpius, ich weiß nicht, ob du mich richtig verstanden hast…“, fing Rose an.

„Natürlich habe ich dich verstanden, Rosie.“, lächelte er sie an. „Ich bin so froh, dass wir wieder zusammen sind.“
 

Nun war es an Rose zu lächeln, doch bevor sie etwas erwidern konnte, kam Chris um die Ecke und lief freudig auf sie zu. „Hey Rose. Ich dachte, wir wollten uns noch einmal treffen und nun ja, heute ist Sonntag und Hogsmeadewochenende…“

Scorpius Blick verdüsterte sich. Sie traf sich also immer noch mit diesem Heuchler.
 

„Ähm.. wir sind hier mitten in einem Gespräch..“, murmelte Rose und sah von Chris zu Scorpius und wieder zurück.

„Tu dir keinen Zwang an.“, meinte der Blonde, bevor Took etwas sagen konnte. „Wir sind fertig. Wir sehen uns dann, Rose.“
 

Dann drehte er sich um und ging davon. „Scorpius, warte!“, rief Rose ihm nach, doch er ignorierte sie.

Gut, sie hatte sich entschuldigt, aber er konnte einfach nicht mit ansehen, wie sie mit diesem Idioten herum machte.

Es ging ihn nichts an. Er würde sich nicht noch einmal einmischen und riskieren, dass Rose ihn wieder verließ, aber er würde auch nicht dabei zusehen.
 

Seufzend wandte Rose sich ihrem neuen Gegenüber zu. „Habe ich euch bei etwas wichtigem gestört?“, fragte er, woraufhin das Mädchen nur seufzte und den Kopf schüttelte. „Nein, kein Thema.“
 

Sie war sich sowieso nicht sicher, ob sie wirklich in aller Deutlichkeit hören konnte, dass er sie nicht wollte.

Ihre Worte so falsch zu deuten, konnte sowieso nur heißen, dass er nicht in sie verliebt war, aber das wusste Rose schon vorher.

Jeder andere Kerl hätte sofort verstanden, was sie gemeint hatte und wenn er es nicht hatte, dann nur, weil es für ihn so absurd war, mit ihr zusammen zu sein, dass er gar nicht erst auf die Idee kam.
 

„Und? Hast du heute Zeit für mich?“, wollte Chris freudig von ihr wissen.

„Ähm, ja klar.“, antwortete Rose. „Aber nur bis Mittag, dann muss ich noch einiges erledigen.“
 

„Okay, gut. Dann lass uns gleich loslegen.“ Freudig nahm er ihre Hand und führte sie davon. Doch Rose bekam davon gar nicht so viel mit. Ihre Gedanken schlichen immer wieder zu Scorpius.

Es tat weh, dass er nicht einmal daran dachte. Dass er es für so abstrus hielt. Sie war doch auch nur eine Frau. Und er hatte doch selbst gesagt, sie sei hübsch.

Aber wahrscheinlich auch nur, weil er sie nicht verletzen wollte. Sie seufzte auf und versuchte sich auf den jungen Mann neben ihr zu konzentrieren.

Immerhin war er nett und hatte eine Chance verdient.
 


 

„Und? Wie ist es gelaufen?“, wollte Al grinsend wissen, als sich sein bester Freund wieder neben ihn setzte.

„Wunderbar.“, murmelte Scorpius und trank nun seinen Kaffee aus.

„Habt ihr euch denn nicht vertragen?“, wollte Potter ein wenig perplex wissen.

„Doch, doch.“

„Aber?“

„Was aber?“, murrte Scorpius.

Albus seufzte. „Warum machst du dann so ein Gesicht? Seit ihr jetzt wieder Freunde, oder nicht?“
 

„Ja sind wir. Mach dir keine Sorgen. Alles wieder in Butter.“, antwortete Scorpius und schien gar nicht zu bemerken, dass er schon Muggelsprichwörter verwendete. Normalerweise würde Al ihn jetzt damit aufziehen, doch heute hielt er sich besser zurück.
 

„Und warum bist du dann so gut gelaunt?“, meinte er sarkastisch.

Scorpius schnaufte. „Sie trifft sich immer noch mit diesem Took.“, sagte er, meinte aber viel eher: Sie liebt mich nicht so, wie ich sie liebe.
 

Albus zuckte mit den Schultern und schien ihm sofort zu glauben. Aber irgendwie war es ja auch die Wahrheit. Dieser Arsch würde sich Roses Herz stehlen und dann darauf herum trampeln. Dabei hatte sie doch verdient, dass man sie auf Händen trug.
 

„Sie muss selber wissen, was sie macht. Das haben wir doch schon besprochen.“

„Ja, klar.“, murrte Scorpius. „Aber der Typ hat normalerweise nie nur eine. Das weißt du genauso gut, wie ich.“
 

Albus seufzte. Irgendwie war er das Thema langsam leid. Sicher, er mochte seine Cousine, liebte sie abgöttisch, aber er wollte sich nicht noch mal mit ihr anlegen. Sie hatte ein eigenes Leben verdient und da gehörte Schmerz nun einmal dazu. Und Enttäuschungen.

„Du solltest mit vielleicht besser helfen.“

Nun schien Scorpius ein wenig perplex. „Dir helfen?“

Albus nickte. „Ich will Dominique.“

„Was?“

„Du hast mich schon verstanden.“

„Du meinst deine Cousine?“, fragte er unsinnigerweise nach, obwohl klar war, wen Albus meinte.

„Natürlich, wen denn sonst.“ Er rollte mit den Augen.

„Sie ist fast drei Jahre älter als du.“

„Ich weiß.“, murmelte Al. „Und sie nennt mich immer noch ihren kleinen Cousin.“
 

Nun lachte Scorpius leise auf. „Das bist du für sie wahrscheinlich auch.“

„Du bist keine große Hilfe.“

„Sorry, aber ich hab echt keine Ahnung, wie du an die blonde Göttin heran kommen sollst.“

Wieder rollte Albus mit den Augen. „Ich will sie.“

„Gut, habs verstanden, wir lassen uns bis Weihnachten etwas einfallen. Solange du hier festsitzt, kannst du eh nichts unternehmen.“

Albus nickte. „Danke.“

„Kein Problem. Wir machen das schon.“, er zwinkerte ihm zu. „Wir haben doch noch alles geschafft.“

Außer, dass Rose sich in mich verliebt.

Wo wir wieder beim Thema wären.
 

„Was machen wir jetzt wegen Rose?“, wollte Scorpius dann wissen.

„Rose? Wie kommst du jetzt wieder auf sie?“

„Nur so.“, murmelte der Blonde, doch da Albus anscheinend mit anderen Gedanken beschäftigt war, ging er nicht näher darauf ein.
 

„Entweder Took hat sich geändert, oder er hat noch ein paar nebenbei, und dann versuch einfach, ihn auf frischer Tat zu ertappen.“, antwortete Albus ein wenig abwesend, dann stand er auf, blickte seinen Freund noch einmal ernst an und sagte dann: „Ohne, dass du hundertprozentig sicher bist, darfst du nichts zu Rose sagen. Du weißt, wie sie ist.“

Dann ließ er seinen Freund sitzen und machte sich wohl gerade auf den Weg in sein Zimmer, um Pläne für Weihnachten zu schmieden.
 

Kopfschüttelnd machte Scorpius sich auf den Weg in sein eigenes Zimmer.

Rose hatte sich irgendwie seltsam verhalten. Wahrscheinlich tat es ihr einfach nur leid. Sonst hatte sie ihm zwar auch gesagt, wie wichtig er ihr war, aber irgendetwas war heute anders gewesen.

Dennoch – er kam nicht darauf, was es war.
 

Andererseits war Rose immer schon bemüht darum gewesen, dass es jedem gut ging. Besonders Al und ihm. Nachdem sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn nicht brauchte – was immer noch weh tat, trotz Entschuldigung – wollte sie ihm wohl einfach klar machen, dass er doch wichtig für sie war.
 

Scorpius seufzte. Warum konnte sie sich nicht einfach in ihn verlieben? Er würde ihr alles geben, was sie wollte. Er würde sie auf Händen tragen und lieben und verwöhnen und immer für sie da sein. Er würde nie zulassen, dass ihr etwas passierte.
 

Aber das waren doch alles nur Wunschträume. Rose war viel zu intelligent, um sich in ihn zu verlieben. Sie wusste, was er sonst mit Frauen tat, und wenn das noch nicht abschreckend genug war, dann entweder die Tatsache, dass er ein Malfoy war und sie eine Weasley – und ihr Vater total gegen ihn war – oder einfach nur, dass sie zusammen aufgewachsen waren. Mehr oder weniger wie Geschwister und sie ihn einfach schon für ein Familienmitglied hielt.
 

Und mal ehrlich, wer wollte schon etwas mit seinem Bruder anfangen? Nur weil sie nicht durch Blut verwandt waren, hieß das nicht, dass Rose ihn nicht wie einen Bruder liebte. Und Scorpius wusste, dass sie das tat.
 

Nach dem Mittagessen machte er sich auf zum Astronomieturm. Dort fühlte er sich immer schon wohl. Wahrscheinlich auch, weil Rose immer hierher kam, um nachzudenken.
 

„Ach, hier bist du.“, lächelte Rose ihn an und schreckte ihn somit aus seinen Gedanken.

„Hey.“, murmelte er und wandte sich wieder dem Anblick über die Ländereien zu.

„Wie war es mit Took?“, zwang er sich zu fragen. Rose musste schlucken. „Nett.“, zwang sie sich zu antworten. Aber wenn sie ehrlich war, hatte sie keine Ahnung, wie der Tag gewesen war. Sie hatte immer nur an den Schmerz in ihrer Brust gedacht.

„Gut.“, murmelte Scorpius, obwohl es wehtat, sich Rose in den Armen von jemand anderem vorzustellen. Aber vielleicht half es ihm auch, endlich einzusehen, dass sie nur seine beste Freundin war.
 

Langsam ging sie auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Scorpius..“

Mit einem Ruck drehte er sich um und zog sie wieder in seine Arme. Er konnte nicht anders, er musste sie einfach spüren.

Was war nur los mit ihm?, ging es in Rose vor. Er suchte zwar sonst auch ihre Nähe, aber heute umarmte er sie ungewöhnlich innig.

Wahrscheinlich nur, weil er sie vermisst hatte. Ja. Nicht zu viel hineininterpretieren. Keine Hoffnungen machen. Das hatte sie hinter sich. Die Realität wartete auf sie.
 

„Ich bin so froh, dass wir uns wieder vertragen haben.“, murmelte er an ihrem Haar.

Rose nickte. „Ja, ich liebe dich so sehr und es hat weh getan, von dir getrennt zu sein.“
 

Kurz verspannte er sich. Nein. Nein. Nein. Sie meinte das nicht so. Nicht so, wie er es gerne hätte. Keine Hoffnungen machen.
 

Natürlich bemerkte Rose, dass er sich angespannt hatte. „Beste Freunde für immer?“, fragte Scorpius seufzend und Rose wurde klar, dass er einfach nicht verstehen wollte. Warum sonst sollte er sich bei ihren Worten versteifen, als hätten sie eine Bedeutung? Nur, weil er es verstanden hatte, es aber nicht wollte.
 

Es schmerzte, aber dennoch nickte sie. „Natürlich. Beste Freunde für immer.“

Doch auch ihn schmerzten ihre Worte. Als hätte sie ihm gerade einen Dolch ins Herz gestoßen. Er drückte sie noch fester an sich, versuchte das Loch in seiner Brust zu stopfen, aber natürlich hatte es keinen Sinn.

D ann kommt Ordnung, oder?

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Rose versuchte zwanghaft, sich auf Chris zu konzentrieren. Nicht an Scorpius zu denken. Zumindest nicht als mehr an ihn zu denken, wie für normale beste Freunde üblich war.

Chris nahm ihre schlechte Laune mit Gelassenheit auf, und bemühte sich noch mehr, sie wieder aufzuheitern, was Rose doch sehr bewundert. Sie an seiner Stelle hätte wohl schon längst aufgegeben.

Hin und wieder stahl er sich einen Kuss von ihr, doch wollte er ihn vertiefen, oder gar weitergehen, blockte sie ab. Rose war einfach noch nicht bereit dazu, weiter zu gehen. Besonders solange sie sich nicht sicher war, ob sie Chris wirklich wichtig war.
 

Scorpius hingegen versuchte zwanghaft Took bei irgendwelchen Techtelmechteln zu erwischen. Ein paar Mal schaffte er es, ihn beim Verlassen eines leeren Klassenzimmers mit einer jungen Damen zu beobachten, doch, obwohl Scorpius natürlich wusste, was dort drinnen geschah, konnte er nicht zu Rose gehen und ihr davon erzählen, denn Beweise gab es nicht. Noch nicht.
 

Albus nahm sowohl die Besessenheit seiner Cousine, als auch die seines besten Freundes mit Besorgnis zur Kenntnis. Rose stürzte sich regelrecht in ihre Schularbeiten, oder auf Took, schien dabei aber nicht sonderlich glücklich zu sein. Doch Al schob es einfach auf die Tatsache, dass Rose einiges aufzuholen hatte.

Und was Scorpius anging, hatte er sowieso keine Chance dem Blonden auch nur irgendetwas auszureden.

Also beließ Albus es dabei und machte sich lieber Gedanken über seinen eigenen Plan.
 

„Hey Rosie. Du siehst toll aus.“, murmelte Scorpius leicht lächelnd, als er sich neben sie niederließ.

„Was?“ Etwas überrascht hob Rose den Kopf, sah den Blonden kurz an, und machte sich dann wieder daran, den Absatz noch einmal zu lesen.

„Du siehst gut aus.“
 

„Was? Ich sehe ganz normal aus.“, murmelte sie weiter verwundert. Sie hatte ihre Schuluniform an, ihre Haare zu einem unordentlichen Pferdeschwanz gebunden und war auch nicht geschminkt.
 

Lächelnd beugte sich Scorpius ein wenig zu ihr, ließ seinen Finger leicht über ihre Wange schweben und legte ihn dann unter ihr Kinn, um so ihren Kopf nach oben zu drücken. Fragend und ein wenig rot um die Nasenspitze sah sie ihn an.
 

„Du siehst niemals einfach nur normal aus, Rosie.“, flüsterte er und beugte sich noch ein wenig näher zu ihr.

Nein. Sie sah immer umwerfend aus. Viel zu verführerisch für seinen Geschmack. Manchmal war es so schwer, sich darauf zu konzentrieren, dass sie nur Freunde waren und wohl nie mehr sein würden.
 

Die Röte in ihrem Gesicht nahm zu, dennoch verdüsterten sich ihre Augen und sie schlug seine Hand weg.
 

„Lass das, Malfoy.“, knurrte sie. Es war viel zu gefährlich, wenn er so mit ihr sprach. Dann konnte sie sich viel zu leicht vormachen, dass er sie vielleicht doch wollen könnte.
 

„Wieso? Es stimmt doch.“
 

„Na klar.“, murrte sie und beugte sich wieder über ihr Buch.

„Gut, dass du es auch so siehst.“, grinste er und lehnte sich wieder zurück.

Das war einfach zu viel für Rose. Sie ertrug es so schon nur schwer, einfach neben ihm zu sitzen. Und es war verdammt schwer, ihre Gefühle immer und immer wieder zu unterdrücken, aber wenn er ihr dann auch noch solche Komplimente machte, die nicht einmal ernst gemeint sein konnten, dann war es schier unmöglich für sie, sich ihm nicht an den Hals zu werfen.
 

Aber er hatte ihr bereits mehr als deutlich gemacht, dass er sie nicht wollte.

Wütend stand sie auf, sammelte ihre Bücher zusammen und warf Scorpius noch einen bösen Blick zu.

„Wenn du mich wirklich ach so umwerfend finden würdest, warum – verdammt – habe ich dann noch nie unter dir gelegen, hm? Bei allen anderen Mädchen schaffst du es doch auch! Also, Malfoy, die einzige logische Schlussfolgerung, die sich daraus ergibt, ist die, dass ich nicht einmal halb so gut aussehe, wie du mir weis machen willst. Und ich hasse es, wenn ihr mich anlügt! Mein Selbstbewusstsein ist sowieso schon im Keller, da müsst ihr nicht auch noch darauf herumreiten.“

Mit diesen Worten stürmte sie aus der Bibliothek und ließ einen ziemlich überraschten Scorpius zurück.
 

Hatte er das gerade richtig verstanden? Das war doch eben – ungeachtete der Beleidigung, die sie ihm wegen seines Sexlebens an den Kopf geworfen hatte – ein Eingeständnis gewesen, oder? Sie hatte doch eben zugegeben, dass sie mit ihm geschlafen hätte, hätte er es versucht. Oder? Hatte er da etwas falsch verstanden?

Kurz schüttelte er den Kopf, legte ihn zuerst auf die eine und dann auf die andere Seite, um seine Gedanken irgendwie zu ordnen.

Vielleicht aber, interpretierte er da schon wieder zu viel hinein. Er sollte unbedingt einmal mit Albus sprechen.

Scorpius stand auf und machte sich schnell auf den Weg in die Kerker.
 

Bei Merlins Bart, wieso hatte sie das nur gesagt? Wütend – nun auf sich selber – stürmte Rose die Gänge des Schlosses entlang.

Sie hatte ihn wieder einmal beleidigt! Das durfte doch nicht wahr sein. Rose seufzte auf. Warum tat sie das nur immer wieder? Er konnte doch nichts dafür, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte.

Und von seinem Standpunkt aus, verstand sie es nur zu gut, dass er es noch nie bei ihr versucht hatte. Selbst, wenn er sie attraktiv fand, warum sollte er ihre Freundschaft aufs Spiel setzen? Nur für einen kleinen One Night Stand. Das lohnte sich bei ihr wirklich nicht.

Außerdem würde er sie nie so benutzen. Dazu bedeutete sie ihm zu viel.
 

Andererseits war Rose sich nicht sicher, ob sie die Sache – von ihrem Standpunkt aus – genauso sah. Denn eine Nacht mit ihm, wäre immer noch eine Nacht mit ihm. Und sie wusste wirklich nicht, ob es schlimmer war, sich immer fragen zu müssen, wie es wäre, oder es zu wissen, aber es nur einmal genießen zu dürfen.

Vielleicht wäre es auch nicht bei einem Mal geblieben, aber ihre Freundschaft wäre mit Sicherheit daran zerbrochen. Sie hätte Gefühle dabei gehabt, er nicht. Das wäre einfach nicht gut gegangen.
 

Rose verlangsamte ihre Schritte und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab. Sie gab einen erstickten Laut von sich, selber nicht sicher, ob es sich dabei um ein Keuchen, einen Seufzer oder einen unterdrückten Schluchzer handelte.

Sie war so verdammt wütend auf sich selber und so enttäuscht von sich. Denn im Moment dachte sie doch ernsthaft darüber nach, ob sich eine Nacht mit Scorpius Malfoy lohnen würde. Selbst, wenn ihre Freundschaft danach in die Brüche ging. Doch seine Nähe tat in letzter Zeit einfach nur mehr weh. Und das, obwohl sie nicht einmal das Vergnügen einer Nacht gekostet hatte.

Da sie auch jetzt nicht sicher wusste, ob ihre Freundschaft je wieder so sein konnte, wie sie es einmal war, war ihr wohl eine Nacht mit ihm im Gegensatz für ihre Freundschaft Recht.

Rose schüttelte angewidert den Kopf. Sie konnte das doch nicht ernst meinen! Sie war kein Flittchen. Sie war kein Mädchen für eine Nacht! Sie war eine Weasley. Verdammt. Sie war Rose Weasley und sie würde mit ihren Gefühlen fertig werden.

Sie würde es schaffen, ihn zu vergessen und wieder mit ihm befreundet sein. Einfach so, ohne diesen seelischen Ballast.
 

„Hey. Wo warst du?“, wollte Al von seinem besten Freund wissen.

„Bibliothek.“, murrte Scorpius und ließ sich neben Albus nieder.

Sollte er seinem besten Freund wirklich von seinen Gefühlen erzählen? Wahrscheinlich war das keine gute Idee, angesichts der Tatsache, dass Al Rose Cousin war. Und er liebte sie wie eine Schwester. Er würde es nicht gut heißen, wenn gerade ein Malfoy sich in sie verliebt hatte. Oder er würde es nicht glauben.

Vielleicht tat er ihm aber auch Unrecht. Aber dann würde er versuchen, Rose zu überzeugen, oder sonstige peinliche Aktionen veranstalten. Oder aber Albus würde einsehen, dass es keinen Sinn hatte und ihn dann immer mitleidig ansehen. Und er würde sich selbst schlecht fühlen, einfach weil Al ihm immer helfen wollte, egal worum es ging. Und er litt, wenn er es nicht konnte.
 

Besser, Scorpius behielt seine Gefühle für sich. Dann könnte er einfach daran arbeiten, sie zu vergessen und wieder normal mit Rose umgehen. Wie früher.
 

Ihre Aussage in der Bibliothek sollte er am Besten auf einfach vergessen. Sie war aufgewühlt gewesen und hatte es wohl nicht so gemeint. Rose sagte in der Hitze des Gefechts öfter Dinge, die sie nicht so meinte.

Er würde einfach abwarten, sich dabei aber dennoch keine zu großen Hoffnungen machen, denn er hatte keine Lust, wieder enttäuscht zu werden.

Andererseits redete Rose nie so über Sex. Sie fand es doch eigentlich nicht in Ordnung eine Nacht mit jemandem zu verbringen. Doch gerade eben hatte es sich so angehört.

War es das? Wollte sie einfach auch einmal mit dem ach so tollen Malfoy schlafen?

Ein zynisches Lächeln huschte über seine Lippen. Nein. Sein Charme hatte bei Rose noch nie gewirkt. Dazu war sie zu intelligent. Wenn sie also sagte, dass sie mit ihm geschlafen hätte und es anscheinend auch gewollt hätte, dann hatte das andere Ursachen.

Er musste nur noch herausfinden, welche. Denn vielleicht – nur ein klitzekleines Vielleicht – hatte Rose ihn doch ein wenig gern. So als Mann.
 

„Hey. Da bist du ja, Rosie.“

Überrascht drehte das Mädchen sich um und zwang sich zu einem Lächeln. „Hey, Chris.“

„Bist du fertig in der Bibliothek? Dann können wir doch jetzt schon den Tag miteinander verbringen, oder?“ Mit freudiger Erwartung blickte er sie an. Rose war in Versuchung das Angebot abzuschlagen, sich auf den Abend zu berufen, der eigentlich ausgemacht gewesen war, aber bei seinem Lächeln brachte sie es einfach nicht über sie.

Und Ablenkung hatte sowieso noch niemandem geschadet.

„Ja, klar.“, antwortete sie so freudig wie nur möglich. Sofort war er bei ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Schön. Du hast mir gefehlt.“, murmelte er in ihr Haar, als er sie an sich drückte.
 

Rose ging durch den Kopf, dass sie ihn doch gestern erst gesehen hatte, doch das sagte sie natürlich nicht. Stattdessen nickte sie nur zustimmend, schnappte sich seine Hand und sah ihn erwartungsvoll – zumindest hoffte sie, dass sie so aussah – an.

„Und, was machen wir heute? Leider ist kein Hogsmeadewochenende.“

Chris lächelte sie an. „Ich dachte, wir gehen zu den Gewächshäusern. Draußen ist es zwar schon kalt, aber in den Gewächshäusern nicht. Ich hab noch ein paar Süßigkeiten vom letzten Hogsmeadebesuch. Die könnten wir uns teilen.“

Rose lächelte ihn dankbar an. Er war einfach zu niedlich. „Klar. Gerne. Gute Idee.“

Chris nickte ihr zu. „Dann lass mich schnell das ganze Zeug aus dem Gemeinschaftsraum holen und du kannst deine Bücher wegbringen. Wir treffen uns einfach in der Eingangshalle?“ Mit diesen Worten lächelte er sie noch einmal an, drehte sich um und war verschwunden, bevor Rose antworten konnte.
 

„Auch gut.“, seufzte sie leise und machte sich nun ihrerseits auf den Weg in ihren Horst. Vielleicht war es wirklich keine schlechte Idee, den Tag mit Chris zu verbringen. Er hatte in der letzten Zeit eindeutig zu viel Geduld mit ihr gehabt. Vielleicht sollte sie sich nun wirklich auf ihn konzentrieren und Scorpius vergessen.
 

Wäre ihr jemand so begegnet, wie sie es mit Chris getan hatte – so abwesend, abweisend – hätte sie schon längst das Interesse verloren. Aber, dass er sich so hartnäckig hielt, konnte nur bedeuten, dass er es wirklich ernst mit ihr meinte und sie gern hatte.
 

Eine halbe Stunde später saß sie auf einer der Bänke im Gewächshaus 7 neben Chris und knabberte an einem Schokofrosch.

„Ich freue mich total, dass du jetzt noch Zeit für mich hattest.“, meinte Chris und lächelte sie strahlend an.

„Ja, ich mich auch. Ich war einfach so beschäftigt, aber das sollte sich jetzt bald ändern. Demnächst sind Weihnachtsferien und das heißt, dass nicht mehr allzu viel Lernstoff anfallen wird.“, erwiderte sie und lächelte leicht zurück.

Chris zögerte, machte den Mund auf und dann wieder zu, wandte sich ab und reichte ihr noch einen Schokofrosch, obwohl sie den ersten noch nicht aufgegessen hatte.

„Was ist? Du wolltest doch gerade etwas sagen.“, murmelte Rose.

„Ja, aber ich weiß nicht, ob das angebracht ist.“, grinste Chris, doch sie bedeutete ihm zu sprechen.

„Ich hatte nur einfach das Gefühl, dass du überhaupt kein Interesse an mir hast, und es wundert mich, dass du anscheinend deine Meinung geändert hast.“

Rose errötete augenblicklich.

„Nein.“, antwortete sie. „Daran lag es wirklich nicht. Ich mag dich. Ich hatte nur wirklich viel zu tun.“

„Gut.“, lächelte Chris erleichtert. „Ich mag dich nämlich auch.“

Mit diesen Worten beugte er sich näher zu ihr und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Sehr sogar.“, murmelte er. Ihre Lippen trennten nur noch Millimeter, als er hinzufügte: „Rose, ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.“

Und dann drückte er seinen Mund auf ihren. Verschloss ihre Lippen mit seinen und verhinderte so – ungewollt – Roses aufkeuchen. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.

Nur am Rande nahm sie war, dass er sie gerade küsste. Viel zu sehr war sie mit dem Gedanken beschäftigt, was sie nun tun sollte. Sie konnte ihm doch unmöglich sagen, dass sie nicht in ihn verliebt war. Es würde ihm das Herz brechen. Und er würde sicher sofort das Interesse verlieren, doch ihn anlügen kam auch nicht in Frage.
 

„Was ist los? Hab ich etwas falsch gemacht?“, holte Chris sie aus ihren Gedanken.

„Was? Nein. Gar nicht.“, antwortete Rose ein wenig verwirrt.

„Nun, ich küsse dich und du sitzt da wie eine Statue.“, murmelte er.

„Tut mir leid. Du hast mich nur überrascht. Mit deinem … Geständnis.“

„Oh. Ich dachte..“, murmelte er.

„Ja? Was?“

„Ich dachte nur, du empfindest dasselbe für mich. Also nachdem du meintest, du magst mich und so. Aber anscheinend..“

Bevor er weitersprechen konnte, zog Rose ihn zu sich und legte ihre Lippen auf seine.

Es war vielleicht falsch, was sie gerade tat, aber es würde ihr vielleicht auch den Schmerz nehmen. Und irgendwann, wenn Scorpius wirklich nur mehr ein Freund war, würde sie sich sicher in Chris verlieben. Ganz sicher.
 

„Okay. Das ist Antwort genug.“, grinste Chris, als er sich von ihr gelöst hatte. Rose errötete nur, sagte aber nichts dazu.

„Wir sollten dann langsam zum Abendessen gehen. Es wird Zeit.“, durchbrach Chris die Stille, die sich ausgebreitet hatte.

„Oh, ja. Natürlich.“, murmelte Rose und stand etwas unbeholfen auf.

„Ich muss doch darauf schauen, dass meine Freundin genug zu essen bekommt.“, grinste er und hielt ihr seine Hand hin.

Mit geweiteten Augen sah Rose zwischen seiner Hand und seinem Gesicht auf und ab.

Hatte er gerade wirklich `Freundin´ gesagt?

Als sie sich nach einer Minute nicht rührte, ließ er die Hand wieder sinken.

„Also.. ich dachte nur.. ich meine, es macht dir doch nichts aus, wenn ich dich meine Freundin nenne, oder?“

Rose schüttelte etwas mechanisch den Kopf.
 

„Gut.“, meinte er erleichtert, trat einen Schritt auf sie zu und küsste sie noch einmal. Doch diesen löste er nicht so schnell. Er schlang seine Arme um sie, zog sie noch näher zu sich und bat mit seiner Zunge um Einlass.

Rose Gedanken rasten, kreisten, verwirrten sie. Langsam öffnete sie ihre Lippen und erwiderte den Kuss. Halbherzig, aber davon schien er nichts mitzubekommen.
 

Und dann dachte sie daran, dass sie wohl auch ihre Arme um ihn legen sollte. Dass man das eben so machte. Deshalb hob sie ihre Hände und legte sie auf seine Schultern.

Nach schier endloser Zeit löste er sich von ihr und sah sie strahlend an. Atemlos. Ein wenig keuchend. Und irgendwie erregt.
 

Was man vielleicht auch sein sollte, schoss es Rose durch den Kopf, wenn man gerade die Person geküsst hatte, in die man verliebt war.

Also versuchte sie, ebenso auszusehen. Anscheinend gelang es ihr, denn Chris schnappte sich ihre Hand und zog sie mit sich in Richtung Schloss.

S pionage die Zweite

„Was macht Rose denn mit diesem Took?“, wollte Al von seinem besten Freund wissen, stieß ihm eher unsanft den Ellenbogen in den Brustkorb und deutete mit seinem Kopf zum Eingang der Halle.

„Au, pass doch auf.“, murrte Scorpius, während er seinen Blick in die angegebene Richtung schweifen ließ. Und erstarrte.

Took, dieser Idiot, brachte Rose gerade Händchenhaltend zu ihrem Tisch, beugte sich zu ihr, gab ihr einen kleinen Kuss auf den Mund, MUND, und verschwand dann zu seinem Tisch.
 

„Was soll das?“, knurrte Scorpius aufgebracht, doch Al zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Vielleicht reden wir dann nachher mal mit ihr.“
 

Rose hingegen fühlte sich gänzlich unwohl. Viele Augen waren auf sie gerichtet, ebenso die von Albus und Scorpius. Mühsam versuchte sie zu lächeln, was ihr aber irgendwie nicht gelang.

Wo war sie da nur wieder hineingeraten? Ja, sie wollte Scorpius vergessen und sich verlieben. Neu verlieben. Aber sie konnte das doch nicht einfach vorspielen.

Seufzend stocherte sie in ihrem Essen herum. Wie kam sie da nur wieder heraus? Gar nicht, wahrscheinlich. Nicht, ohne Chris zu verletzten. Und das wollte sie nicht.
 

Noch einmal hob sie den Blick und ließ ihn durch die Halle schweifen. Chris unterhielt sich mit einem Freund und beachtete sie nicht. Aber das war ihr ganz recht so. Sie sollte einfach versuchen, es langsam angehen zu lassen. Dann würden sich sicher auch Gefühle entwickeln. Immerhin war er genau das, was sie immer wollte. Oder?

Seufzend ließ sie ihre Augen weiter wandern. Und da war er. Scorpius Malfoy. Er war der, den sie wollte. Und das war einfach nur falsch. Er war ihr bester Freund und sah sie nur als solche. Vielleicht noch als Schwester, aber definitiv nicht als Frau. Sie seufzte auf.

Ja, vielleicht sollte sie sich einfach auf die Sache mit Chris einlassen. Wie schlimm konnte das schon sein?
 

Und dann sah auch Scorpius sie an. Und er sah so verletzt aus. Seine Augen. Vielleicht hatte sie vorhin doch zu hart reagiert. Er wollte ihr nur ein Kompliment machen, und sie war ausgeflippt. Hatte sich ihm geradewegs an den Hals geworfen. Viel deutlicher konnte man ein `Nimm mich´ gar nicht mehr sagen. Sie sollte sich entschuldigen und sich endlich wieder wie seine beste Freundin verhalten.

Er konnte doch nichts dafür, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte. Deswegen konnte sie unmöglich böse auf ihn sein. Rose wollte ihn glücklich sehen, und doch hatte sie gerade alles getan, um ihn zu verletzen.

Das würde sich jetzt ändern. Sie würde stark sein. Für ihn. Er wollte sie nicht. Gut, dann sollte es eben nicht sein, aber dennoch würde sie alles dafür tun, ihn glücklich zu machen. Und wenn er sie nur als beste Freundin wollte, dann würde sie eben die beste Freundin sein, die jemals existiert hatte.

Scorpius senkte seinen Blick und stocherte weiter in seinem Essen herum. Was hatte das nur zu bedeuten? Seufzend fuhr er sich durch die Haare und stand auf.

„Ich hab keinen Hunger.“, murmelte er Al zu. Dieser nickte. „Ich bin schon fertig. Komm wir reden noch schnell mit Rose.“, antwortete er und deutete seiner Cousine.
 

Schnell sprang Rose auf und traf sich mit den beiden vor der Halle.

Sie lächelte die beiden, besonders Scorpius, an und umarmte beide. Er sollte nur aufhören so deprimiert zu schauen.

„Hey, Kleine.“, grinste Al sie an und drückte sie noch ein wenig fester an sich.

„Hallo, Rose.“, murmelte Scorpius, während er sie einerseits länger in den Armen halten wollte, es andererseits aber einfach nicht konnte. Nicht, wenn er wusste, dass Rose nichts für ihn empfand. Und das tat sie doch auch nicht, oder?
 

„Das wegen vorhin tut mir total leid. Es war echt nicht so gemeint, Scorp. Wirklich nicht.“ Bittend sah sie ihn an.

Es war also nicht so gemeint, schoss es ihm durch den Kopf.

Traurig lächelnd sah er sie an, hob seine Hand und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Mach dir keine Gedanken darüber. Ist schon vergessen.“
 

Al beobachtete die beiden mit hochgezogener Augenbraue. Irgendetwas war hier gewaltig faul. „Ihr habt schon wieder gestritten?“

„Es war meine Schuld. Ich bin aus der Haut gefahren. Ohne Grund. Und es tut mir leid.“, antwortete Rose.

„Euch ist echt nicht mehr zu helfen.“, murmelte Al und stupste Rose leicht an.
 

„Ach was, du machst das schon ganz gut.“, grinste sie. Scorpius war einfach nur still. Es tat weh, Rose so zu sehen. Aber wenn sie ihn nur als Freund wollte, dann sollte sie das eben haben.

Sie war sein Ein und Alles. Und sie sollte glücklich sein.
 

„Du, Rosie. Was ist denn das zwischen dir und Took?“, wollte Al auf einmal wissen und durchbrach Scorpius´ Gedanken.

Rose errötete und wandte ihren Blick gen Boden.

„Ich weiß auch nicht.“, murmelte sie. „Irgendwie sind wir anscheinend zusammen.“

„Was?“, fuhr Scorpius sie wider besseres Wissen an, doch Rose seufzte nur auf.

„Ich weiß auch nicht genau, wie das passiert ist.“, flüsterte sie.

„Und du willst das nicht?“, meinte Al und schob Scorpius auf die Seite.
 

„Doch.“, meinte Rose hastig. „Doch.“

Skeptisch sahen die beiden Männer sie an. „Wirklich…“, flüsterte Rose, was aber nicht unbedingt dazu beitrug, dass Albus oder Scorpius ihr Glauben schenkten.
 

„Ah, da bist du ja, Rosie.“, lächelte Chris und zog sie zu sich.
 

Scorpius verkrampfte sich. Das war SEIN Name für sie.
 

„Rose.“, korrigierte sie Chris, worauf dieser sie seltsam ansah. „Ich mag Rosie nicht.“

„Oh, okay. Tut mir leid, Rose.“, antwortete er sofort.
 

Scorpius grinste in sich hinein. Immerhin etwas, das ihm alleine vorbehalten war. Dann seufzte er leise auf. Wenn sie ihn eben nur als ihren besten Freund haben wollte, dann würde er das auch sein. Sie sollte glücklich sein, das war das wichtigste für ihn. Und wenn dieser Idiot sie glücklich machen konnte – mehr als er selber das konnte – dann würde er eben beiseite treten und den beiden ihr… Glück lassen. Auch, wenn es ihm selber sein Glück nahm.
 

„Kommst du?“, wollte Chris dann wissen. Rose warf Albus und Scorpius einen seltsamen Blick zu, doch bevor die beiden noch irgendetwas sagen oder tun konnten, war sie mit Took verschwunden.
 

„Das kann doch nicht ihr Ernst sein.“, murrte Albus, während er seinen besten Freund in Richtung Kerker zog. „Hast du ihren Blick gesehen? Sie will das alles gar nicht.“
 

Scorpius schüttelte seinen Kopf. „Lass sie einfach, Al. Sie ist alt genug. Wenn es das ist, was sie will, dann lass sie.“

Überrascht blieb der Potter-Spross stehen. „Was hast du gerade gesagt?“

„Was denn? Ich gebe dir Recht. Du wolltest doch, dass ich sie machen lassen. Nun hast du deinen Willen.“

Mit diesen Worten ließ er seinen Freund stehen und ging in sein Zimmer.

Anscheinend hatte Rose ihre Worte in der Bibliothek nicht ernst gemeint. Und sie empfand nichts für ihn, da war er sich nun endgültig sicher. Er würde ihr nicht länger im Weg stehen, aber das hieß noch lange nicht, dass er unbedingt zusehen musste, während Rose in den Armen dieses Idioten lag.
 

Dann klopfte es an seiner Türe und Al trat ein. „Sie will das doch gar nicht.“, fing er ohne Umschweife an.
 

„Das weißt du doch gar nicht.“, seufzte Scorpius und drehte seinem Freund den Rücken zu.

„Hast du ihre Reaktion nicht mitbekommen?“, fauchte Albus nun.

„Doch habe ich. Nur zu gut. Aber vielleicht ist es ihr nur peinlich vor uns.“

Albus seufzte auf. „Meinst du?“

„Keine Ahnung. Sie spricht ja nicht mehr mit mir. Aber wenn sie mir sagt, dass sie es will, dann werde ich ihr eben glauben.“ Nun seufzte auch Scorpius.
 

„Gut, du hast Recht.“, räumte Albus ein. „Aber, wir werden ihn im Auge behalten. In dem Punkt hätte ich dir nachgeben sollen. Wir wissen, dass er öfters schon mehrere Frauen gleichzeitig hatte, und um ehrlich zu sein, ich traue diesem Kerl nicht.“
 

Scorpius lachte freudlos auf. „Al, du bist ein Idiot.“

„Ich weiß.“, grinste Al. „Aber dafür liebst du mich doch.“

Scorpius schüttelte den Kopf.

„Spinner.“, murmelte er.
 

Die nächsten Tage vergingen relativ gleich. Rose verbrachte viel Zeit mit ihrem neuen Freund. Chris war nett und fürsorglich, wurde aber zunehmend ungeduldiger.

Seine Küsse wurden fordernder, seine Berührungen intimer.

Wieder küsste er sie, drückte sie an sich und ließ seine Hände über ihren Rücken zu ihrem Po und wieder zurück wandern.

Langsam löste Rose sich von ihm und lächelte ihn schüchtern an. Bis jetzt hatten sie noch nicht darüber gesprochen. Sie hatte sich einfach immer zurück gezogen, wenn es ihr zuviel geworden war und er hatte es lächelnd hingenommen.

Doch heute nicht. Er zog sie wieder zu sich, drückte seine Lippen auf ihre und zwang seine Zunge in ihren Mund. Leise stöhnte er auf, während Rose sich nicht sicher war, was sie tun sollte.

Sicher, sie waren irgendwie zusammen. Fast schon zwei Wochen und er war immer nur nett und rücksichtsvoll gewesen. Sie sollte sich nicht so gegen ihn sträuben. Sie sollte seine Berührungen viel eher genießen.

Doch dann wanderte seine Hand unter ihre Bluse und sie drückte sich fast panisch von ihm weg.

„Ich.. ich muss gehen..“, murmelte sie hektisch, sammelte ihre Sachen zusammen und verließ mehr oder weniger fluchtartig den Raum, während Chris perplex dastand.
 

In den nächsten Tagen ging Rose ihm so gut es ihr möglich war aus dem Weg. Ihr Verhalten war ihr peinlich und sie wusste nicht so Recht, wie sie damit umgehen sollte.

Ihr Körper wollte ihn nicht. Sie wollte ihn nicht. Aber sie musste ihn einfach mögen, oder?

Immerhin war er die Chance für sie, Scorpius zu vergessen. Und ab und zu klappte es doch auch. Dann konzentrierte sie sich nur auf Chris.

Gut, sie konzentrierte sich in diesen Situationen meist darauf, seine Hände wieder in eine angebrachte Position zu bringen oder seine Küsse nicht allzu intensiv werden zu lassen. Aber immerhin dachte sie dann nicht an Scorpius.
 

Rose seufzte auf. Alles in ihr schrie, dass diese `Beziehung´ zwischen Chris und ihr total falsch war. Dass es nicht einmal ansatzweise das war, was sie wollte. Doch das, was sie mit jeder Faser ihres Herzens wollte, konnte sie nicht haben.

Sollte sie sich deshalb mit weniger zufrieden geben? Konnte sie das? Aber wie hoch war die Chance, dass sie wieder jemanden finden würde, der sich für sie interessierte.

Immerhin war sie nichts besonderes, nur Chris schien irgendetwas in ihr zu sehen. Dafür sollte sie dankbar sein.

Es konnte doch nicht falsch sein, wenn jemand so für sie empfand, oder?
 

Seufzend machte sie sich auf den Weg in die Bibliothek.

„Rose. Bitte, warte.“, rief Chris nach ihr. Überrascht drehte sie sich um.

„Wir müssen reden.“, murmelte er, woraufhin sie nickte.

Langsam folgte sie ihm in einen etwas abgeschiedenen Gang.

„Hör mal, das neulich tut mir total leid.“, fing er sofort an, doch Rose hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.
 

„Das braucht es nicht. Wirklich nicht. Ich habe total überreagiert und das war mir so peinlich.“ Sie seufzte auf. „Ich war überrascht, als du.. naja.. du weißt schon..“
 

Chris lächelte sie an und ging ein paar Schritte auf sie zu. „Tut mir leid.“, murmelte er.
 

„Es geht mir vielleicht ein wenig zu schnell. Du weißt, ich hatte vorher noch keinen Freund.“ Rose errötete. Das war alles so verdammt peinlich. Sie war 16, keine 12.

„Vergessen wir das einfach, okay?“, meinte sie dann und lächelte Chris an. Er nickte ihr zu und schloss sie in seine Arme.

Dann lehnte er sich ein wenig zurück und legte seine Lippen leicht auf ihre. „Ich werde ab heute langsamer machen.“

Dann küsste er sie wieder und intensivierte den Kuss.

Kurz dachte Rose darüber nach, was für ihn wohl langsamer war, doch dann drängte sie den Gedanken einfach zurück.

Sie sollte dankbar dafür sein, dass er sie nicht einfach verlassen hatte. Immerhin war es nicht üblich, soviel Verständnis zu zeigen.
 

Es war richtig was sie hier tat. Richtig. Richtig. Richtig.

Wem wollte sie hier eigentlich etwas vormachen? Sie glaubte ja nicht einmal selber, was sie ihr dachte. Nichts davon.

Seufzend löste sie sich von ihm und nahm ihre Hand in seine. „Ich wollte in die Bibliothek. Kommst du mit?“

Chris schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein. Bibliotheken sind nichts für mich. Wir sehen uns einfach später, okay?“
 

„Ja, klar.“, murmelte Rose, gab ihm noch einen schnellen Kuss und machte sich wieder auf den Weg.
 


 

„Ich hab Took gerade erwischt.“, meinte Albus, als er sich neben Scorpius niederließ.

„Wobei?“

„Er stand mit einer Gryffindor in einem Gang. Eng umschlungen. Als ich vorbei bin, hat er ziemlich verärgert geschaut. Ich meine, sie haben nichts gemacht, außer sich zu halten, aber dennoch. Sein Blick war eindeutig.“
 

„Das müssen wir ihr sagen!“, knurrte Scorpius und erhob sich, doch Al hielt ihn auf.

„Das können wir nicht.“

„Was? Wieso nicht?“

„Wir haben keinerlei Beweise.“, antwortete er schlicht und zog Scorpius wieder auf seinen Sessel.

„Na und. Wir wissen was vor sich geht.“

„Rose wird wieder denken, wir bevormunden sie! Sie wird ausflippen und uns nicht glauben.“

Scorpius seufzte. Sein Freund hatte Recht.

„Was sollen wir dann tun?“, wollte er dann wissen.
 

„Wir beobachten ihn weiter. Besser. Mit der Karte. Und wenn wir sehen, dass er mit einer anderen nah bei einander ist, gehen wir hin und sehen nach. Wenn er ihn bei etwas wirklich ernstem erwischen, erzählen wir es ihr.“ Albus seufzte auf.

„Vorher wird sie es nur herunterspielen.“
 

Scorpius nickte ihm zu. „Mach du die erste Schicht. Ich muss noch schnell in die Bibliothek.“

Mit diesen Worten ließ er seinen besten Freund in den Kerkern zurück.

Er wusste, dass Al Recht hatte. Sie konnten Rose nichts sagen, bis sie sich nicht hundertprozentig sicher waren. Aber es war dennoch so unendlich falsch.

Rose sollte nicht so behandelt werden. Sie sollte auf Händen getragen werden. Verwöhnt. Angehimmelt. Angebetet. Geliebt werden.

Alle Wünsche sollten ihr von den Augen abgelesen werden. Er seufzte auf. Verdammt. ER sollte das alles tun für sie. Er würde es tun. Nur für sie. Denn sie war es wert.

Sie war die Richtige.

C haos

„Hey, Scorp.“ Rose lächelte ihn an, als sie die Bibliothek betrat und ihn an ihrem üblichen Tisch sitzen sah.
 

„Rose.“, murmelte er überrascht. Er hatte nicht erwartet sie jetzt hier zu sehen. Besonders nicht, nachdem sie die letzten Tage sooft bei ihrem tollen neuen Freund verbracht hatte.

Alles in ihm schrie danach, ihr die Wahrheit zu sagen. Zu sagen, was dieser Idiot mit ihr machte, doch er wusste auch, sie würde ihm nicht so einfach glauben. Und er konnte ja auch nichts bezeugen. Took hatte sich bis jetzt nicht erwischen lassen.
 

Also lächelte Scorpius leicht zurück, als Rose sich neben ihm nieder ließ.

„Verbringst du Weihnachten wieder bei uns?“, wollte die Rothaarige auf einmal wissen.

„Ja, ich komme – wie immer – am zweiten Weihnachtstag.“, grinste er zurück.
 

Rose nickte ihm zu. „Wir werden wohl dieses Jahr wieder alle zusammen sein.“

„Ich mag eure Familie.“, antwortete Scorpius, weil er wusste, wie Rose es hasste, alle zusammen zu sehen. Natürlich, sie liebte ihre Familie, aber ihr war es einfach zu viel Trubel.

Er mochte die Familie. Er mochte den Trubel, auch wenn er sich zurück hielt und die meiste Zeit im Hintergrund zu finden war. Aber er mochte es, alle zu beobachten. Zu sehen, wie viel Leben im Raum lag, wenn alle durcheinander redeten.

Bei ihm war das nie der Fall. Weihnachten war zwar schön, aber sie waren meistens zu dritt.
 

„Ich weiß.“, lächelte Rose und wandte sich wieder ihrem Buch zu. Natürlich wusste sie es. Sie wusste alles über ihn.
 

Auch Scorpius wandte sich wieder seiner Aufgabe zu. Wie gern er sie doch berühren würde. Doch er hatte sich geschworen, für sie da zu sein. Ihr Freund zu sein und sie glücklich zu machen. Und sie würde es wohl nicht wollen, wenn er sie in seine Arme ziehen würde und über sie herfallen würde, während sie in ihren Gedanken sicher bei ihrem Freund war.

Verdammt. Diese Tatsache tat weh. Mühsam zwang Scorpius seine Konzentration auf den Aufsatz.
 

In einvernehmlichem Schweigen arbeiteten beide nebeneinander. Das hatte sie mit Chris noch nie getan, schoss es Rose durch den Kopf. Er wollte noch nie mit ihr in die Bibliothek gehen, oder ihr bei Hausaufgaben helfen. Nicht, dass sie Hilfe gebraucht hätte. Aber sie hatte sich immer gedacht, dass man eben alles zusammen machte, wenn man nun einmal zusammen war.

Seufzend schüttelte sie den Kopf. Sie war ja so kindisch.
 

„Stimmt was nicht, Rosie?“, fragte Scorpius sie und benutzte absichtlich ihren Spitznamen, doch sie besserte ihn nicht aus. Das hatte sie noch nie. Und das tat gut.
 

„Nein. Also ja, ich komme mit dieser Erklärung nicht zurecht.“, antwortete sie ausweichend und deutete auf eine Passage in ihrem Buch.
 

„Zeig mal.“, murmelte Scorpius und beugte sich näher zu ihr, während er die Seite las, die sie gerade aufgeschlagen hatte.

Sie wusste auch nicht, was sie geritten hatte, ihm so etwas zu erzählen. Sie kam mit der Erklärung sehr gut zurecht. Immerhin ging es um Zaubertränke und das war so ziemlich ihr bestes Fach. Wobei alle ihre Noten überdurchschnittlich waren.

Sie war nicht umsonst in Ravenclaw.

Dennoch sagte Scorpius nichts. Er las sich die Passage einfach durch, lächelte sie an und fing an, ihr das alles noch einmal zu erklären.
 

Und da sie genau wusste, was auf dieser Seite stand, konnte Rose sich einfach nur auf seine Stimme konzentrieren.

Bisher war er einfach nur unwiderstehlich gewesen. Attraktiv. Gutaussehen. Dass auch seine Stimme so perfekt war, war ihr nicht klar gewesen.

Natürlich kannte sie seine Stimme, doch irgendwie war ihr nicht klar gewesen, welchen Reiz allein ein paar gesprochene Worte von ihm auf sie ausübten.
 

Rose war kurz davor ihre Augen zu schließen und sich dem Klang seiner sanften, maskulinen und melodiösen Stimme hinzugeben, als er sie fragte: „Hast du es jetzt besser verstanden?“
 

„Ja.“, lächelte Rose leicht. „Danke.“

Er gab ihr noch ein kleines Nicken und wandte sich dann wieder seinem Buch zu.

Jetzt war sie enttäuscht. Sie wollte seine Stimme wieder hören. Schnell blätterte sie auf die nächste Seite und überflog die nächsten Sätze. Irgendwo würde doch sicher etwas stehen, dass sie nicht verstand. Oder sie konnte wenigstens vorgeben, es nicht zu verstehen.

Doch zu ihrem Leidwesen waren die nächsten Passagen lediglich Beschreibungen irgendwelcher Zutaten, die alles andere als unklar waren.
 

Sie konnte unmöglich so tun, als verstünde sie das nicht. Er würde sie für verrückt halten und wissen, dass sie nur so tat.

Also seufzte sie – diesmal so leise, dass er es nicht hören konnte – und las einfach weiter.

Langsam streifte sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ließ ihre Hand dann wieder auf die Tischplatte fallen. Diesmal nur wenige Millimeter von seinen Fingern entfernt. Wenn sie sich nur ein wenig strecken würde…

Schnell wandte sie den Blick wieder auf ihr Buch und schüttelte leicht den Kopf. Sie sollte aufhören sich so zu verhalten. Sie waren Freunde. Mehr nicht.

Und dann stupsten seine Finger gegen ihre und er verhakte seinen kleinen Finger mit ihrem.
 

Perplex schielte Rose zu Scorpius, doch dieser hatte seinen Blick auf das Pergament vor ihm gerichtet und seine andere Hand schrieb eifrig weiter.

Verwirrter denn je versuchte auch sie sich wieder auf ihr Buch zu konzentrieren.

Vielleicht sollte sie sich nicht zu viel dabei denken. Es war nur eine kleine Berührung und wenn sie ehrlich war, hatte Scorpius sie schon weitaus mehr berührt. Und Händchen gehalten hatten sie auch schon oft. Also sollte sie wirklich nichts in diese kleine Geste hineininterpretieren.
 

Er hatte einfach nicht anders gekonnt. Zuerst wollte er ihr eigentlich diese lästige Haarsträhne aus dem Gesicht streichen und seine Hand auf ihrer Wange verweilen lassen, doch dann hatte sie sich selber darum gekümmert. Aber als er ihre Finger gesehen hatte, diese unendlich zarten Hände, die nur wenige Millimeter von seinen lagen, hatte er sich nicht beherrschen können.

Außerdem, warum sollte er sie nicht berühren? Bis jetzt hatte sie nie etwas dagegen gehabt. Sie hatten sich immer berührt. Gut, das hatte in der letzten Zeit abgenommen, aber er war es einfach satt.

Er würde sie anfassen wann und wo er wollte. Bis sie etwas dagegen sagte. Denn immerhin waren sie immer noch Freunde und daher würde er sich einfach weiter so verhalten.

Und es war doch auch nichts dabei, ihre Hand zu halten, oder?
 


 

„Geht’s dir nicht gut?“, flüsterte Albus Scorpius ein paar Tage später zu.

„Wie kommst du darauf`?“

„Du wirkst seit Tagen ein wenig.. nachdenklich.“, meinte er schließlich. Besser er übertrieb es nicht, sonst würde Scorpius sofort abblocken.
 

Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Keine Ahnung, was du meinst. Mir geht’s gut.“

Albus rollte mit den Augen. „Irgendwas stimmt nicht mit dir. Und das schon seit einiger Zeit.“

„Mach dich nicht lächerlich, Al. Was sollte nicht stimmen?“, fauchte Scorpius, stand auf und begab sich in sein Zimmer.

Doch so schnell gab Albus nicht auf. Er folgte dem Blonden einfach. Außerdem war seine Reaktion gerade eben der Beweis gewesen, dass wirklich etwas nicht stimmte.
 

„Scorpius Hyperion Malfoy wage es ja nicht, mich auszusperren.“, knurrte Albus vor der verschlossenen Zimmertür seines Freundes.

Kurze Zeit passierte gar nichts, doch dann ging die Tür auf.

Scorpius wollte zwar nicht mit Albus sprechen, aber verscherzen wollte er es sich schon gar nicht mit ihm.
 

„Gut so.“, lobte Albus seinen Freund und tätschelte ihm den Kopf.

„Lass das.“, knurrte Scorpius.

Seufzend ließ sich der Dunkelhaarige auf dem Schreibtischstuhl sinken, während Scorpius sich aufs Bett fallen ließ.

„Jetzt sag schon.“, meinte Albus nach einer kleinen Ewigkeit.

„Was denn? Es ist doch nichts.“

Albus seufzte. „Ich bin dein bester Freund.“

Das half. Scorpius´ Maske bröckelte.

„Du bist wie ein Bruder für mich.“, fuhr Albus fort.
 

„Ach scheiße.“, murmelte Scorpius und seufzte auf. „Du doch auch für mich.“

Albus lächelte leicht. „Dann vertrau mir und sag mir endlich, was los ist.“

„Ich vertraue dir.“, fauchte Scorpius. „Du weißt, dass ich dir vertraue. Wie sonst niemandem. Also sag so etwas nicht.“

„Warum sagst du mir dann nicht einfach was dich bedrückt?“
 

Scorpius seufzte erneut und drehte seinem Gegenüber den Rücken zu.

Etliche Minuten verstrichen.

„Scorpi-“

„Ich liebe sie.“, flüsterte Scorpius, gerade noch so, dass Al ihn verstand.

„Wie bitte?“ Völlig perplex starrte Albus den Rücken seines besten Freundes an.

„Ich liebe sie.“, wiederholte er nun etwas lauter.
 

„Jessica?“

Verwirrt und verärgert drehte Scorpius sich um. „Wer ist Jessica?“

„Die kleine von letztem Wochenende.“

„Die hieß Jennifer, wenn mich nicht alles täuscht.“, antwortete Scorpius.

„Gut, dann eben Jennifer.“
 

„Nein.“, murrte Scorpius.

„Sie hieß nicht Jennifer? Scorp du verwirrst mich.“
 

„Albus Severus Potter stell dich verdammt noch mal nicht so dumm an.“, fuhr Scorpius seinen Freund an.

Nun grinste Albus. „Schon gut, wollte nur die Stimmung ein wenig auflockern.“ Dann seufzte er. „Wenn es nicht Jessica – oder Jennifer – oder wie auch immer ist, wer denn dann?“
 

Scorpius schüttelte den Kopf. „Ich dachte immer, du kennst mich.“

Albus beäugte Scorpius seltsam. „Tu ich auch, aber ich will, dass du es mir sagst. Dass du mir vertraust.“

„Ich vertraue dir.“, knurrte Scorpius noch einmal. Es war so schon schwer genug, mit jemandem – auch wenn es sich um seinen besten Freund handelte – über seine Gefühle zu reden, da musste dieser doch nicht auch noch so darauf herumreiten.
 

Scorpius seufzte erneut, dann sah er Albus an. „Du weißt es.“, stellte er auf einmal verblüfft fest.

„Natürlich weiß ich es. Schon eine ganze Weile. Zuerst war ich mir nicht sicher, aber schlussendlich musste ich es einfach einsehen.“

„Warum hast du nicht schon vorher etwas gesagt?“, wollte Scorpius wissen.

„Ich dachte, du würdest von dir aus zu mir kommen. Ich wollte dich nicht drängen.“

Wieder seufzte Scorpius.

„Ich liebe sie, Al. Ich liebe Rosie.“

„Ich weiß, Bruder. Ich weiß.“
 


 

„Heute sind wir einen Monat zusammen.“, murmelte Chris und zog Rose näher an sich.

„Ja.“, hauchte sie zurück, obwohl es ihr nicht bewusst gewesen war, aber das konnte sie schlecht sagen.

Alles in allem war die Zeit doch schneller vergangen, als gedacht. Und so schlimm war es auch nicht gewesen.
 

Langsam beugte Chris sich zu ihr und küsste sie lange. Dann streichelte er ihren Rücken mit einer Hand und wanderte mit der anderen langsam unter ihr T-Shirt.

„Nicht.“, seufzte Rose, löste den Kuss und schob seine Hand wieder aus ihrem Shirt.

„Ach komm schon, Rose.“, seufzte er und küsste sie erneut, ließ seine Zunge in ihren Mund gleiten und seine Hand wieder auf ihrem nackten Bauch nieder.

„Chris.“, flüsterte Rose, versuchte seine Hand wegzuschieben, doch er küsste sie weiter, streichelte weiter ihren Bauch.

Langsam bekam Rose Angst. Sie konnte ihn nicht stoppen, irgendwie ließ er sich nicht abschütteln.

„Nein.“, meinte sie nun energischer, als er von ihren Lippen abgelassen hatte und sich ihrem Hals zugewandt hatte.

„Rose.“, seufzte er, ließ aber schlussendlich von ihr ab.

Erleichtert atmete Rose auf.

„Ich dachte nur, nach einem Monat wären wir vielleicht schon einen Schritt weiter.“, meinte er mehr als enttäuscht.

Und da setzte ihr schlechtes Gewissen wieder ein. Er hatte sich soviel Mühe mit ihr gegeben. Hatte sie nur nett behandelt und sie stieß ihn immer wieder von sich.
 

„Es tut mir leid.“, murmelte sie und zog ihn wieder zu sich.

Lächelnd küsste er sie wieder, immer intensiver und ließ seine Hand diesmal auf ihrem Oberschenkel nieder.

Augen zu und durch, schoss es Rose durch den Kopf. Sie versuchte den Gedanken los zu werden, doch er blieb ihr immer präsent.
 

Als seine Finger langsam unter ihren Rock wanderten, schob Rose ihn von sich. Vielleicht zu energisch, doch sie versuchte das mit einem Lächeln wett zu machen.

„Ich muss los. Tut mir leid, aber ich habe heute noch Nachmittagsunterricht.“

„Okay.“, meinte er enttäuscht, lächelte sie aber wieder an, als sie ihm noch einen Kuss auf die Lippen drückte.
 

„Hey, da bist du ja.“, murmelte Albus und ließ sich neben Rose nieder. Sie war wieder in der Bibliothek.

Sie hatte Chris belogen. Heute war kein Nachmittagsunterricht. In weniger als zwei Wochen waren Ferien und daher entfiel er Unterricht schon. Aber sie hatte sich nicht anders zu helfen gewusst, als ihn zu belügen. Sie war keine sehr gute Freundin.

„Hey, Al.“, antwortete sie und drückte ihrem Cousin lächelnd einen Kuss auf die Wange.
 

„Kommst du bitte mit mir mit? Ich muss dir etwas sagen.“

„Warum so ernst? Ist jemand gestorben?“ Rose lächelte ein wenig und versuchte die Situation aufzuheitern.

Albus schüttelte den Kopf. „Nicht direkt. Lass und lieber raus gehen. Hier sind mir zu viele Ohren.“
 

Mit diesen Worten stand er auf und zog eine ziemlich perplexe Rose hinter sich her.

„Was soll denn das?“, wollte das Mädchen wissen, nachdem ihr Cousin sie schon ein paar Gänge weit gezogen hatte.

„Jetzt sagt es endlich! Du machst mich ganz nervös.“
 

„Also, Rose. Hör gut zu. Bis zum Ende und versuch mir zu glauben, okay? Vertrau uns!“ Albus sah seine Cousine und gleichzeitig beste Freundin ernst an.

Rose nickte. „Ich vertraue dir immer.“
 

„Took betrügt dich.“, meinte Albus dann.

„Was?“ Völlig perplex sah Rose die beiden an. „Du spinnst doch.“
 

„Nein, Rose. Es ist wahr. Jetzt gerade tut er es wieder. Hier sieh nur.“, murmelte er und zog die Karte des Rumtreibers aus seiner Tasche.

Dann faltete er sie auseinander und deutete auf zwei Punkte, die mehr oder weniger übereinander lagen.
 

„Das heißt doch noch lange nichts, Al.“, meinte Rose und lächelte ihren Cousin sarkastisch an. Er war immer schon zu beschützerisch gewesen.

Albus seufzte auf. „Dann geh hin und überzeug dich davon. Ich hab es selbst gesehen.“

Kurz überlegte Rose, doch ihr Cousin hatte Recht. Sie konnte einfach nachsehen gehen. Dann würde sich herausstellen, wer Recht hatte.

Schnell warf sie noch einen Blick auf die Karte und rannte los.
 

Ein wenig später kam sie auch schon in dem Gang an, von dem die Türe zu dem leeren Klassenzimmer abzweigte.

Chris stand nur ein paar Meter vor ihr, genau vor der Türe zu dem Zimmer und küsste ein Mädchen – aus Hufflepuff, wie Rose an der Farbe des Umhanges erkannte. Als ob das eine Rolle spielen würde.
 

Rose räusperte sich und das andere Mädchen hob den Kopf und drehte sich leicht um.

„Lässt du uns bitte alleine?“, fragte Chris an das Mädchen gewandt, welches nickte und schnell verschwand.

Irgendwie sah er gar nicht so aus, als hätte sie ihn gerade dabei erwischt, eine andere zu küssen. Nein. Er sah nicht so aus, als würde er sich schämen. Überhaupt sah er ganz anders aus, als sonst immer, dachte sich Rose.

Er grinste so selbstgefällig.
 

Langsam schlenderte er auf sie zu. „Was soll das?“, fauchte Rose ihn an. Langsam sickerte das Gefühl des Betrugs zu ihr durch.

Andererseits – sie hatte es doch gar nicht anders verdient, oder? Vielleicht hatte er einfach gemerkt, dass sie nicht mit ihrem Herzen bei ihm war.

Dass sie das alles eigentlich gar nicht so wirklich wollte.

Aber dann hätte er doch mit ihr sprechen können, oder?

Immerhin waren sie Freunde, er hätte ihr einfach sagen sollen, dass es ihm so nicht passte.

Rose seufzte auf. Sie hätte ihm auch die Wahrheit sagen können.

Dennoch – es tat weh, so behandelt zu werden. Vor nicht mehr als zwei Stunden hatte er sie in den Armen gehalten. Sie geküsst. Und jetzt trieb er es mit einer anderen.

Auch wenn sie nicht in ihn verliebt war – es tat trotzdem weh.
 

„Was soll was, Rosie?“, hauchte Chris. Er war ihr nun ganz nah gekommen und schritt weiter auf sie zu. Rose wich zurück, bis sie mit dem Rücken an einer Wand stand.

Langsam bekam sie Angst, doch das Gefühl schob sie beiseite. Rief die Wut und die Enttäuschung zurück.

„Warum hast du das gemacht? Wieso betrügst du mich? Wieso hast du nicht einfach mit mir gesprochen?“
 

Langsam hob er eine Hand und streichelte ihre Wange. „Rosie, Rosie, Rosie. Übertreib es doch nicht. Sie hat mir nichts bedeutet. Du bist alles, was ich will.“
 

Wütend schlug Rose seine Hand weg. „Lass das.“, fauchte sie.

„Ja, wehr dich nur.“, grinste er und drückte seine Lippen hart auf ihre.

Rose erstarrte. Sie war völlig überrumpelt. Doch als er seine Zunge in ihren Mund schieben wollte, drückte sie ihn weg und gab ihm eine Ohrfeige.

„Was fällt dir ein? Zuerst treibst du es mit ihr und dann wagst du es wirklich, mich zu küssen?“
 

Chris knurrte sie an. „Das wirst du mir büßen.“, fauchte er und drückte ihre Hände über ihrem Kopf zusammen.

„Ich hab mich über einen Monat mit dir abgequält. Rosie, du bist so langweilig.“, grinste er dann und küsste sie wieder.

„Lass mich los.“, fauchte Rose.

„Vergiss es. Jetzt bekomme ich endlich, was ich will. Zier dich nicht.“, murmelte er und küsste ihren Hals.

Rose versuchte vergeblich, sich zu befreien.

„Hör auf. Ich will das nicht.“

Trocken lachte Chris auf. „Glaubst du das interessiert mich? Zuerst musste ich an deinen beschissenen Bodyguards vorbei, dann endlose, langweilige Dates mit dir und dann krieg ich dich immer noch nicht.“

Er leckte ihren Hals ab, fuhr mit seiner Zunge bis zu ihrem Ohr und hauchte: „Wie kann man nur so prüde sein?“
 

„Ich werde schreien!“, drohte sie ihm. „Lass mich los.“

„Schrei nur, Rosie. Schrei nur. Dich wird hier niemand hören. Wir sind im vierten Stock.“, grinste er, hielt ihre Hände nun nur mehr mit einer Hand, presste seinen gesamten Körper gegen ihren und küsste sie wieder.
 

Rose überkam Panik. Er hatte Recht. Es würde sie niemand hören. Niemand würde kommen. Sie war ihm hilflos ausgeliefert. Wie konnte sie sich nur so in jemandem täuschen?
 

Sie schluchzte auf. Tränen rannen ihr über die Wange. Wieso hatte sie nicht auf Albus und Scorpius gehört?

Scorpius. Sie wollte zu ihm.
 

„Nana, tu nicht so. Es wird dir gefallen.“, grinste er, während seine Hand unter ihr T-Shirt fuhr und diesmal nicht an ihrem Bauch stoppte. Zielstrebig griff er sich ihre Brust und knetete sie hart.
 

Rose fing an zu schreien, ihn anzuflehen, aufzuhören, doch er lachte nur.

„Ich hätte diese beschissene Wette niemals eingehen sollen. Aber jetzt werde ich sie gewinnen. Rosie, ich werde dir die Unschuld rauben und dann bist du mich los. Halt einfach nur still.“

Dann küsste er sie wieder. Seine Hände waren überall. Rose wusste nichts mehr, konnte nicht mehr denken. Sie sah nur noch schwarz.

Sie schluchzte auf. Scorpius. Scorpius. Sie konnte nur noch an ihn denken. Wie ein Mantra wiederholte sie seinen Namen, rief sich sein Gesicht vor Augen. Jedes Detail.
 

Und dann waren die Hände auf einmal verschwunden und sie rutschte die Wand herab.

Schnell zog sie ihre Knie an und umschlang sie mit ihren Armen. Sie wollte nicht aufsehen. Sie wollte nicht wissen, was er machte. Sie wollte nur, dass er sie in Ruhe ließ.
 

„Arschloch.“, knurrte jemand und dann wurde sie hochgehoben.

Rose schluchzte laut auf. Bitte nicht. Bitte nicht weiter machen.

„Ist schon gut. Du bist in Sicherheit. Ich beschütze dich.“, hauchte ihr jemand zu. „Er kann dir nichts mehr tun.“

„Scorpius.“, hauchte sie. Überrascht öffnete sie die Augen und blickte geradewegs in seine. Er war gekommen um ihr zu helfen.

Schluchzend klammerte sie sich an ihn. „Scorpius.“, seufzte sie noch einmal erleichtert.

O ffensichtlich mit Gefühl

„Was hat sich dieses Arschloch nur dabei gedacht?“, entfuhr es Albus.

Scorpius blieb stumm. Sein Blick ruhte auf dem Mädchen vor ihm.

Sachte strich er Rose eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

Albus seufzte und setzte sich an die andere Seite des Bettes.

„Es tut mir leid.“

„Was denn?“, wollte Scorpius überrascht wissen.

„Dass ich es soweit habe kommen lassen. Ich hätte dir von Anfang an zuhören sollen. Dir helfen sollen. Wir hätten sie gar nicht erst mit ihm ausgehen lassen sollen.“, seufzte Al.

„Blödsinn. Es ist meine Schuld. Nur meine.“, seufzte Scorpius. „Ich bin ihr gefolgt. Aber zu langsam. Ich dachte, ich lasse ihr erstmal ein wenig Zeit, mit ihm zu reden. Ich hätte gleich hinterher sollen.“
 

„Keiner von ihnen beiden hat Schuld, Mister Malfoy, Mister Potter.“

Überrascht drehten sich die beiden Männer zu der Krankenschwester um.

„Die Direktorin wünscht sie sofort zu sprechen.“
 

„Aber-“

„Kein aber, Mister Malfoy. Miss Weasley wird schlafen, bis sie beide zurück sind. Der Trank, den ich ihr verabreicht habe, wird sie bis morgen früh nicht aufwachen lassen. Sie können also beruhigt gehen.“

Noch einmal blickte Scorpius unsicher zu dem Mädchen, doch Albus zog ihn am Ellbogen fort.

„Komm schon, McGonagall wartet nicht gerne.“, murmelte Al.
 

„Mister Malfoy, Mister Potter, wie schön, dass sie mich heute noch beehren.“
 

Scorpius verdrehte die Augen, Albus seufzte ergeben.

„Tut uns leid, Professor, wir wollten Rose nicht einfach so alleine lassen.“
 

Die Direktorin lächelte leicht. „Das verstehe ich. Dennoch – es gibt wichtiges zu besprechen. Sie beide haben sich über die Schulordnung hinweggesetzt.“
 

„Er hat nichts getan.“, mischte sich Scorpius ein. „Das war allein meine Sache.“
 

„Stimmt das, Mister Potter?“, wollte sie von dem Dunkelhaarigen wissen.

„Nein, Professor. Ich war genauso daran beteiligt.“, antwortete Albus.

Scorpius warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
 

„Nun gut, das habe ich schon erwartet. Das, was Mister Took getan hat, ist schrecklich und er ist dafür bereits zur Verantwortung gezogen worden. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass sie beide die Regeln ebenso verletzt haben.“
 

Scorpius schnaubte. „Er wollte… er wollte Rosie..“
 

„Ich weiß, Mister Malfoy. Ich weiß.“ McGonagall seufzte. „Es tut mir leid, ich muss ihnen beiden jeweils 50 Punkte für Slytherin abziehen. Außerdem muss ich sie für zwei Wochen suspendieren.“
 

„Wie bitte?“, etwas geschockt riss Scorpius die Augen auf.
 

„Ihr habe ihre Eltern bereits davon in Kenntnis gesetzt. Sie beide werden noch ein paar Tage hier bleiben, bis es Miss Weasley besser geht. Den Unterricht werden sie trotzdem nicht mehr besuchen. Danach werden sie zu dritt abreisen. Ihre Eltern werden sie abholen. Sie können per Flohpulver reisen. Nach den Ferien werden sie zwei dann einen Monat lang Strafarbeiten verrichten. Verstanden?“
 

„Wir haben doch nichts getan!“, zischte Scorpius. „Zumindest nichts, was dieses elende Würmchen nicht verdient hätte.“
 

Die Direktorin seufzte auf. „Mister Malfoy, bitte. Sie haben Mister Took schon mit ihrem Expulso genug zugesetzt. Das hätte für die Verteidigung von Miss Weasley ausgereicht. Dann aber, nachdem sie Miss Weasley auf die Krankenstation gebracht hatten, noch einmal zu zweit zurückzugehen und Sectumsempra anzuwenden, war nicht nötig. Ich weiß sehr genau, woher sie beide diesen Spruch kennen und ich werde mit ihren Eltern darüber reden.“
 

„Er wollte Rose verletzen! Er hat Rose verletzt.“, schrie Scorpius aufgebracht.
 

„Ich weiß, Mister Malfoy. Und ich finde es tragisch. Ich hätte nicht erwartet, dass dies an meiner Schule möglich ist. Und glauben sie mir, Mister Took bekommt, was er verdient, aber sie hätten diese Angelegenheit von Anfang an mich regeln lassen sollen. Selbstjustiz wird hier an Hogwarts nicht gestattet.“
 

„Er kenn froh sein, dass er noch lebt.“, murmelte Scorpius.

„Das habe ich nicht gehört. Und jetzt gehen sie zu ihrer Freundin. Sie braucht sie jetzt dringender.“
 

„Ja, Professor.“, murmelte Albus und zog Scorpius mit sich nach draußen.

„Reg dich nicht so auf, Scorp. Wir können froh sein, dass sie uns nicht wirklich bestraft hat.“

Scorpius schnaubte. „Nicht wirklich bestraft?“
 

„Hast du das etwa nicht mitbekommen? Sie gibt uns ein paar Tage zusätzlich frei! Sicher, sie nennt es Suspendierung, aber hey, wir haben mehr Freizeit. Und den Monat Strafarbeiten kriegen wir auch locker hin. Wäre ja nicht das erste mal.“
 

Scorpius grinste leicht. „Stimmt. Aber trotzdem. Dieser Arsch hat es verdient.“

Albus nickte ihm zu. „Und noch mehr. Aber McGonagall hat Recht, wir sollten uns lieber um Rose kümmern.“
 

„Was.. was ist los? Wo bin ich?“, verwirrt richtete Rose sich auf. Sie war im Krankenflügel. Und ihr Kopf schmerzte.
 

Perplex sah sie sich um. An beiden Seiten ihres Bettes saßen ihre besten Freunde. Albus und Scorpius. Beide hatten sie ihren Kopf auf ihrem Bett abgelegt und schliefen. Scorpius hielt ihre Hand. Und es fühlte sich gut an.
 

„Ah, Miss Weasley, sie sind aufgewacht.“, begrüßte sie Poppy.

„Guten Morgen. Ähm.. was ist passiert?“

Die Krankenschwester lächelte sie ein wenig traurig an. „Sie wurden angegriffen. Mister Malfoy konnte sie retten. Ich habe ihnen einen starken Schlaftrank gegeben. Sie werden davon wohl Kopfschmerzen haben, ich hole ihnen schnell etwas dagegen.“
 

Rose nickte leicht.

Und dann kamen die Erinnerungen. Mit voller Wucht trafen sie auf ihren Verstand.

Tränen stiegen ihr in die Augen.

„Oh.. nein..“
 

„Rosie, du bist wach.“ Verschlafen richteten sich die beiden jungen Männer auf.

„Scorpius.. danke..“, hauchte Rose und warf sich ihm in die Arme.

„Ist schon gut, Rosie.“, seufzte er.

Albus tätschelte ihren Kopf. „Alles ist gut, Rose. Wir haben uns um alles gekümmert.“
 

„Es tut.. tut mir.. alles.. so so.. leid..“, weinte Rose und klammerte sich an Scorpius. Mit der anderen Hand hielt sie Albus fest.
 

„Was denn, Rosie? Dir braucht nichts leid zu tun.“, seufzte Scorpius. Er hatte sein Gesicht in ihrem Haar vergraben und atmete ihren Duft ein. Wie konnte nur irgendjemand sie verletzen wollen?
 

Seufzend löste sich Rose von den beiden und wischte sich die Tränen aus den Augen. Es kamen dennoch immer mehr nach.

„Ich hätte.. hätte euch gl.. gleich glauben sollen.. ihr hattet so Recht.. mit ..mit allem.. und ich hab nicht.. auf euch.. gehört.“
 

„Ach was.“, lächelte Albus und wischte ihr noch ein paar Tränen aus dem Gesicht. „Mach dir keine Gedanken mehr darum. Du bist eben ein Sturkopf.“

Rose lächelte leicht.
 

„Hier, Miss Weasley. Trinken sie das. Es wird sie beruhigen und hilft gegen die Kopfschmerzen.“, mischte sich nun die Krankenschwester ein.

„Danke.“, murmelte Rose und trank brav alles aus.

„Ich würde nun gerne alleine mit Miss Weasley sprechen, gehen sie Frühstücken und kommen sie danach wieder.“
 

„Wir haben keinen Hunger.“, murmelte Albus.

„Doch.“, meinte Rose bestimmt und versuchte zu lächeln. „Geht nur, und nehmt mir etwas mit, ja?“

Scorpius nickte ihr zu. „Natürlich.“

Dann verschwanden die beiden Männer.
 

Hermine war sofort angereist, als sei von der Sache gehört hatte.

„Was machst du nur für Sachen, Kind?“ Fest schloss sie ihre Tochter in die Arme.

„Mama.“, seufzte Rose. „Ich bin so froh, dass du da bist.“
 

Die nächsten Tage zogen sich nur so dahin. Rose hatte jeden Tag sogenannte Einzelgespräche, in denen sie das geschehene verarbeiten sollte. Es half, auch wenn es schwer war, darüber zu reden.

Und irgendwie war Rose bald der Meinung, dass alle ein wenig überreagierten. Ihr war nichts Schlimmes passiert. Gut, sie hatte verdammt viel Angst gehabt, und ab und zu träumte sie davon, aber im Endeffekt ging es ihr gut.

Sie wollte das alles nur vergessen. Und es war ihr so unendlich peinlich, auf diese Tour hereingefallen zu sein.
 

Im Nachhinein war ihr dann bewusst geworden, wie einfältig sie wirklich gewesen war. Sicher, Chris war nett zu ihr gewesen, aber doch hatte sie immer so ein seltsames Gefühl gehabt. Sie hatte immer gedacht, dass es daran lag, dass er nicht Scorpius war, aber im Nachhinein hatte sie wohl da schon bemerkt, dass er ein hinterhältiges Schwein war.
 

„Du musst es ihm sagen.“, meinte Hermine eines Abends zu ihrer Tochter.

McGonagall hatte extra einen Raum nur für Mutter und Tochter herrichten lassen.

„Was?“ Perplex sah Rose ihre Mutter an.
 

„Dass du Scorpius liebst.“

„Das habe ich doch schon.“, murmelte Rose leise.

„Also so, wie du mir das erzählt hast, klang das nicht sehr eindeutig. Du musst es ihm so sagen, dass er es auch versteht.“, antwortete Hermine.

„Aber Mama..“, seufzte Rose.

„Ich weiß, du hast Angst. Angst, verletzt zu werden. Aber glaub mir, es wird dir nur noch schlechter gehen, wenn du es für dich behältst.“
 

Hermine seufzte auf. „Ich spreche aus eigener Erfahrung. Hätte ich deinem Vater viel früher von meinen Gefühlen erzählt, hätten wir vielleicht schon früher zusammen sein können.“
 

„Und wenn nicht? Wenn er meine Gefühle nicht erwidert. Denn ich bin mir sicher, dass er das nicht tut.“ Rose seufzte auf.
 

„Ich weiß, es ist schwer, Schätzchen. Aber du wirst dich besser fühlen, wenn du es ihm gesagt hast. Selbst, wenn er dich abweisen sollte. Und dann wäre er ganz schön dumm.“
 

Rose lächelte ihre Mutter an. „Das musst du sagen, du bist meine Mama.“
 

„Stimmt.“, zwinkerte Hermine. „Aber ich meine es trotzdem ernst. Außerdem wirst du nie über ihn hinwegkommen, wenn du nicht dazu stehst. Und du wirst es ewig bereuen.“
 

„Ja, vermutlich hast du Recht.“, seufzte Rose. „Ich werde es ihm sagen.“

„Braves Kind.“
 


 

Zum gleichen Zeitpunkt am anderen Ende des Schlosses.

„Du musst es ihr sagen.“

„Was?“, wollte Scorpius von seinem Freund wissen.

„Na, dass du sie liebst.“
 

„Hast du sie noch alle?“, fuhr er seinen besten Freund an.

„Wieso? Sie hat ein Recht darauf, es zu wissen.“
 

„Vielleicht, aber ich kann es ihr doch nicht sagen. Nicht jetzt. Nicht nachdem…“ Scorpius seufzte auf. „So etwas kann ich jetzt echt nicht bringen. Das wäre das letzte, das sie brauchen kann. Sich auch noch mit meinen Gefühlen herumschlagen.“
 

Albus schüttelte den Kopf. „Sie würde es wissen wollen.“

„Das ist mir egal. Ich habe ihr einmal nachgegeben. Ihr ihren Willen gelassen und du hast gesehen, was dabei rausgekommen ist! Sie darf es nicht erfahren. Sie muss erst einmal mit der Sache hier klar kommen. Ich werde ihr nicht noch mehr zur Last fallen.“
 

Albus seufzte auf. „Du fällst ihr doch nicht zur Last. Rose ist intelligent und sie kann damit umgehen. Sie würde es nicht wollen, dass du dich verstellen musst.“

Scorpius rollte mit den Augen. „Al, ich mag dich, echt, aber das hier geht nur mich etwas an. Und wenn du ihr auch nur irgendetwas sagst, dann wars das mit unserer Freundschaft.“

Mit diesen Worten stand er auf und ließ Albus allein zurück.

„Du machst einen Fehler, Scorp.“, seufzte Al leise.
 

Es war jetzt fünf Tage her und endlich hatte man Rose erlaubt nach Hause zu fahren.

So stand sie nun endlich wieder normal bekleidet – im Krankenzimmer hatte sie nur Pyjamas anhaben dürfen und hatte sich daher nur noch kranker gefühlt – im Büro der Direktorin.

Ihre Mutter stand neben ihr und hatte einen Arm um sie gelegt. Daneben standen Albus und Scorpius und warteten auf die Ankunft ihrer Eltern.
 

Kurz darauf schossen die Malfoys aus dem Kamin.

„Guten Tag.“, grüßte Astoria lächelnd alle Anwesenden. Draco nickte nur.

Dann ging Astoria auf die beiden Jungen zu und umarmte zuerst ihren Sohn und dann Albus.

„Habt ihr wieder Ärger gemacht.“, grinste sie und ließ die beiden los. Dann lächelte sie Rose und Hermine zu.
 

„Mister und Misses Malfoy, gut, dass sie da sind. Jetzt warten wir nur noch auf die Potters.“, meinte die Direktorin und bot den beiden einen Platz an.
 

„Guten Tag. Die Verspätung tut uns leid. Ich bin nicht so schnell von der Arbeit weggekommen.“, murmelte Harry nachdem er aus dem Kamin gestiegen war und schüttelte der Direktorin und dann den Malfoys die Hände.

Hermine und Rose schloss er fest in seine Arme, dicht gefolgt von Albus und Scorpius.

Ginny tat dasselbe und lächelte leicht.
 

„Da sie nun hier sind, Mister Malfoy und Mister Potter, muss ich ihnen sagen, dass es unverantwortlich war, ihren Söhnen den Zauberspruch Sectumsempra beizubringen.“, giftete die Direktorin los.

Harry und Draco warfen sich zuerst einen kurzen belustigten Blick zu, bevor sie beide von ihren Frauen einen Stoß bekamen und schuldbewusst den Kopf sanken.
 

„So etwas wird hier in Hogwarts nicht geduldet und ich dachte eigentlich, dass gerade sie beide daraus gelernt hatten.“

Die Strafpredigt ging noch eine ganze Weile so weiter. Rose, Albus und Scorpius mussten sich das Lachen verkneifen.

Aber es sah einfach zu seltsam aus. Zu lustig. Wie diese beiden erwachsenen Männer gerade ermahnt wurden.
 

Nachdem sie beide Elternpaare entschuldigt und versprochen hatten, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen würde, war es Zeit, sich zu verabschieden.
 

Hermine und Rose wollten als erstes gehen. Langsam verabschiedete sich das Mädchen von allen.

„Kommen sie gut nach Hause, Miss Weasley und ruhen sie sich aus.“, meinte die Direktorin lächelnd.

Rose nickte dankbar, dann schritt sie auf Albus zu und drückte ihn fest. „Wir sehen uns in ein paar Tagen. Danke, Al.“, murmelte sie und platzierte einen leichten Kuss auf seine Wange.
 

Dann schlossen sich ihre Arme um Scorpius und wieder stiegen die Emotionen in ihr auf. In seinen Armen fühlte sie sich einfach zu gut.

Ja, ihre Mutter hatte Recht. Sie musste es ihm sagen. Es war nicht fair, ihm etwas vorzuspielen. Und ihr würde es auch besser gehen.

Dann würde sie endgültig wissen, dass die Art und Weise, wie er sie an sich drückte, wie sein Atem an ihrem Hals vorbei strich, wie seine Hände sanft und fest zu gleich an ihrem Rücken lagen, nichts zu bedeuten hatte.

Nichts. Nur, dass sie Freunde waren.
 

„Danke, Scorp. Danke für alles.“, flüsterte sie ihm ins Ohr und küsste in zart auf die Wange.

Wie gern würde er sich jetzt einfach ein wenig drehen. Bis ihre Lippen auf seinen lagen.

Stattdessen löste er sich von ihr. „Keine Ursache, Rosie. Wir sehen und in einer Woche.“
 

Die nächsten Tage vergingen relativ ruhig. Scorpius und Albus genossen ihre vorzeitigen Ferien. Weder Draco Malfoy, noch Harry Potter waren wirklich verärgert über ihre Söhne.
 

„Ach komm schon, Scorp! Bitte.“

Genervt verdrehte der Blonde seine Augen. „Nein. Ich komme am 2. Weihnachtstag nach. So wie immer.“

„Aber ich brauche deine Hilfe! Du weißt schon, wegen Dome und so.“, murmelte Al seufzend.
 

Scorpius schüttelte grinsend seinen Kopf. „Als ob du bei einem Mädchen schon einmal Hilfe gebraucht hättest.“

„Sie ist ja auch nicht irgendein Mädchen.“
 

„Stimmt. Die blonde Göttin. Hatte ich fast vergessen.“ Wieder rollten seine Augen.

„Mach dich nicht über mich lustig! Und bitte komm heute schon mit! Rose würde sich sicher auch freuen.“
 

„Manchmal frage ich mich, wieso du in Slytherin bist. Mit deinem Helferkomplex und so weiter. Aber dann, in Augenblicken wie diesem hier, weiß ich es ganz genau. Du bist so ein hinterhältiges Würmchen.“ Scorpius knurrte seinen Freund regelrecht an.
 

„Ach komm schon. So schlimm war das jetzt auch nicht! Immerhin stimmt es doch. Rose würde sich freuen.“, antwortete Al scheinheilig.
 

Sicher, die Rose-Karte auszuspielen war wohl wirklich nicht gerade freundlich. Besonders, wenn man bedachte, dass Scorpius in sie verliebt war und es ihm wahrscheinlich nicht leicht fiel nur als Freund in ihrer Nähe zu sein.

Aber wie oft hatte Albus ihm geholfen? Wie oft hatte er seine Bedürfnisse hintenan gestellt? Mal abgesehen von der Tatsache, dass er nur nach Slytherin gekommen war, weil er den Malfoy nicht alleine lassen wollte. Und ja, es war eine der besten Entscheidungen seines Lebens gewesen.
 

„Scorp. Bitte. Ich frage dich als Freund. Als dein bester Freund bitte ich dich darum. Deine Eltern haben es schon erlaubt. Und du weißt, dass ich es verdient habe. Du weißt das.“ Eindringlich sah er seinen besten Freund an.
 

„Ja, ich weiß.“, murrte dieser. „Aber ich kann sie einfach nicht sehen.“

Albus seufzte auf. „Wieso sagst du ihr nicht einfach, was du empfindest? Dann müsstest du dieses Versteckspiel nicht spielen.“
 

„Das habe ich dir doch schon erklärt! Das kann sie jetzt gerade wirklich nicht gebrauchen.“ Scorpius seufzte auf. „Ist ja gut. Ich komme heute schon mit. Dafür gehe ich aber früher!“
 

„Schon klar.“ Albus grinste seinen besten Freund an und schlug ihm fröhlich auf die Schulter.

R ichtig so

Bei Rose waren die letzten Tage auch alle ziemlich ruhig verlaufen. Sie war mit ihrer Mutter schon früher im Black-Anwesen angekommen, um schon einmal alles für die große Feier und den Familienauflauf vorzubereiten. Da alle anderen noch in der Schule oder arbeiten waren, verliefen die Tage ruhig und entspannt. Genau das, was Rose nach der ganzen Aufregung gebraucht hatte.
 

„Heute kommen Albus und Scorpius.“, meinte Hermine beim Frühstück zu ihrer Tochter.

„Was?“

„Das heißt `Wie bitte?´ mein Schatz.“, korrigierte die Ältere Rose.

„Ich weiß, Mum. Also: Wie bitte?“
 

„Harry und Ginny kommen heute mit ihren Kindern und soweit ich weiß, kommt Scorpius auch mit. Der Rest der Familie kommt dann in zwei Tagen. Wie immer.“
 

Rose seufzte auf. „Scorpius kommt doch immer erst am zweiten Weihnachtstag.“

„Nun ja, dieses Jahr wohl nicht. Ich habe mich schon um die Zimmereinteilung gekümmert. Ich muss dann nachher mit Ginny noch einmal einkaufen gehen. Du weißt ja, wie viel wir immer verbrauchen, wenn die ganze Familie da ist.“

Rose grummelte leise vor sich hin. Wieso kam Scorpius heute schon? Das konnte sie gar nicht gebrauchen. Sie hatte vorgehabt erst einmal mit Albus zu sprechen, bevor sie die Sache mit Scorpius angehen wollte.

Rose hatte so fest damit gerechnet, dass heute Albus ankommen würde, dann hätte sie zwei Tage Zeit gehabt, mit ihm alleine zu sprechen, bevor die restliche Familie ankam. Und noch zwei Tage später wäre ER gekommen.
 

Sie hatte so fest mit dieser Schonfrist gerechnet. Sie hatte sich bis jetzt noch gar keine Gedanken darüber gemacht, wie sie es ihm sagen wollte.

Das letzte Mal war so gehörig in die Hose gegangen, dass sie es dieses Mal richtig machen wollte. Und Al hätte ihr sicher dabei helfen können.

Sie musste sich irgendetwas einfallen lassen, um allein mit ihm zu sprechen. Und das würde schwer werden, denn sobald Scorpius in den Ferien hier war, waren die beiden einfach unzertrennlich. Oder sie drei. Aber genau das konnte sie jetzt gar nicht gebrauchen.

Vielleicht konnte ihre Mutter ihr ja helfen. „Mum, ich brauche deine Hilfe.“, murmelte sie.
 

„Ah da seit ihr ja.“, freute sich Hermine und schloss erst Ginny und dann ihren Neffen und ihre Nichte in ihre Arme.

„Hey Cousinchen.“, grinste James und wirbelte Rose durch die Luft. „Lass das, James.“, lachte sie. Daraufhin umarmte sie Lily. „Ich hab unser Zimmer schon hergerichtet.“

„Sehr gut.“, freute sich die Jüngere und machte sich mit Rose auf den Weg nach oben.
 

„James, du musst dir dein Zimmer dieses Jahr nur mit Fred teilen. Charlie schafft es nicht.“

„Geht klar, Tante Hermine.“

Daraufhin machten sich die beiden Frauen an das Mittagessen.
 

„Wo ist denn Al?“, wollte Rose von ihrer Cousine wissen, nachdem sie ihre Sachen ausgepackt hatten.

„Der war die letzten Tage bei den Malfoys. Er kommt dann gleich von dort mit Scorpius hier her.“, antwortete Lily. „Spätestens zum Mittagessen. Bis dahin wirst du mit mir Vorlieb nehmen müssen.“
 

Doch die beiden jungen Männer tauchten erst kurz nach dem Essen auf.

„Tut mir leid, meine Mutter wollte uns nicht ohne Essen gehen lassen.“, entschuldigte sich Scorpius und begrüßte alle.

„Macht doch nichts, aber wir haben schon auf euch gewartet.“, meinte Hermine und zwinkerte ihrer Tochter kurz zu.

„Wir müssen noch einkaufen gehen. Aber da Harry noch im Ministerium zu tun hat und Ron noch im Laden aushilft, müsst ihr uns helfen.“
 

Al stöhnte frustriert auf. „Aber Mum.. wir sind gerade erst angekommen.“

„Kein Aber, Junge. James und Scorpius, ihr kommt mit Hermine, Lily und mir mit. Wir brauchen ein paar starke Männer.“, zwinkerte Ginny.

„Wieso muss Scorp mit und ich nicht?“, wollte Albus nun doch ein wenig misstrauisch wissen.

„Du hilfst Rose mit den Zimmern. Es ist noch nicht alles fertig. Außerdem will ich Rose nicht alleine hier lassen.“

„Aber wieso kann nicht James hier bleiben?“
 

„Ich dachte du wolltest gar nicht mitgehen?“, wollte Ginny lächelnd wissen.

„Will ich auch nicht.“, grummelte Al.

„Eben. Dann hätten wir das geklärt.“, freute sich Hermine und die vier machten sich auf den Weg.
 

„Gut, spuck es aus. Was ist hier los?“ Fragend ließ sich Al auf einem Sofa im Wohnzimmer nieder und sah seine Cousine fragend an.

„Wie kommst du darauf, dass hier irgendetwas los sein sollte?“

„Ach komm schon, Rose. Offensichtlicher geht es doch echt nicht mehr. Scorpius einfach zum Einkaufen mitschleppen. Das kann nur irgendetwas zu bedeuten haben.“

Rose seufzte auf. „Ja schon..“, murmelte sie. „Ich wollte mit dir reden. Alleine.“

Überrascht zog Albus eine Augenbraue nach oben. „Und deine Mum schleppt unseren besten Freund deshalb mit? Nur damit du mit mir reden kannst? Das hättest du so auch haben können.“
 

„Nein. Denn sonst wäre Scorpius dabei gewesen, oder ich hätte dich um ein Gespräch unter vier Augen bitten müssen und ihm wäre das seltsam vorgekommen. Immerhin habe wir nie Geheimnisse voreinander.“
 

„Stimmt. Wieso dann jetzt?“, wollte Al nun doch neugierig wissen.

Irgendwas war hier ganz verkehrt. Rose benahm sich sonst nicht so. Und Scorpius ausschließen. Das kam nie vor.
 

Rose seufzte erneut. „Ich brauche deine Hilfe.“

„Wobei denn bitte? Und setz dich endlich. Es macht mich nervös, wenn du fluchtbereit in der Türe stehst.“

Albus lächelte seine Cousine aufmunternd an und streckte ihr eine Hand entgegen.

Langsam zog er sie neben sich auf die Couch. „Und jetzt sag mir, was los ist. Irgendwas bedrückt dich.“
 

„Ich.. ich habe mich wohl in Scorpius verliebt.“, murmelte Rose leise.

„Du hast was?“, fuhr Albus sie an.

„Ja.. ich weiß.. erschreckend…“
 

„Wie lange schon? Erst seit er dich gerettet hat? Und wieso weiß ich nichts davon? Du bist meine beste Freundin.“

Rose seufzte auf. „Nein. Schon viel, viel länger. Das ganze Theater mit Chris habe ich nur gemacht, weil ich dachte, ich komme so über ihn hinweg. Und ich wollte nicht, dass du etwas weißt. Du hättest es ihm bestimmt gesagt. Oder angedeutet.“
 

„Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.“ Al schien beleidigt zu sein, daher gab ihm Rose schnell einen Kuss auf die Wange.

„Sei nicht böse auf mich. Es tut mir leid, dass ich dir das verheimlicht habe.“
 

Dann fing Al an zu grinsen. „Schon gut.“ Das Grinsen wurde breiter. „Du bist also in Scorp verliebt.“
 

„Ach hör auf, so blöd zu grinsen.“, seufzte Rose. „Ich weiß schon so, wie dämlich das alles ist. Und wie verdammt wenig Chancen ich habe. Und dass ich mich ausgerechnet in diesen Schwerenöter verliebe. Er bricht alle Regeln und macht mit Frauen was er will.“

Erneut seufzte sie auf. „Aber so ist es nun einmal.“
 

Albus wollte widersprechen. Ihr sagen, dass sie sehr wohl eine Chance bei ihm hätte. Und, dass er nicht so grinste, weil er es witzig fand, sondern, weil es einfach alles leichter machte. Rose mochte Scorpius. Scorpius mochte Rose. Perfekt.

Aber er konnte nicht. Er hatte es versprochen. Und selbst, wenn er es Rose erzählen würde, und er nur in ihrem und Scorpius Besten handeln würde, würde ihm sein bester Freund nicht verzeihen.

Er hatte ihm sein Wort gegeben. Und Scorpius vertraute ihm. Außerdem würde er es ihr sicher gerne selber sagen. Es war nicht Albus Aufgabe, Rose zu erzählen, wie verliebt der Blonde wirklich in sie war. Nein. Das war allein Scorpius Sache.
 

„Und wie soll ich dir genau helfen?“, fragte er stattdessen.

„Ich will es ihm sagen.“, murmelte Rose.

„Eigentlich habe ich es ihm schon gesagt. In der Schule. Aber entweder wollte er es nicht verstehen, oder er hat es einfach wirklich falsch verstanden.“
 

Dann erzählte sie ihrem Cousin genau, was in der Schule vor einigen Wochen passiert war.
 

„Ich denke, du hast dich unglücklich ausgedrückt.“, antwortete Al langsam. Er war viel zu überrascht davon, wie aktiv Rose geworden war. Noch vor einem halben Jahr war sie ein verschrecktes kleines Mäuschen gewesen und jetzt traute sie es sich sogar zu, ihre Gefühle zu offenbaren. Sich verletzlich zu machen.
 

„Wie soll ich es ihm denn sagen? Wie wird er es verstehen?“

„Sag ihm das, was du mir gesagt hast. Dass du dich schon vor langer Zeit in ihn verliebt hast. Und ich würde nicht unbedingt nur sagen: Ich liebe dich. Sondern wirklich: Ich bin in dich verliebt. Das kommt gleich ganz anders rüber. Ich meine, wie oft hast du ihm gesagt, dass du ihn liebst. Oder mich? Und hast es aber nur freundschaftlich gemeint. Da kann er ja gar nicht richtig verstehen, was du meinst.“

Rose nickte langsam. „Ja, wahrscheinlich hast du Recht.“
 

Seufzend erhob sich Albus. „Ich werde jetzt mal meine Sachen auspacken gehen. Dann hast du ein paar Minuten für dich alleine.“
 

„Gut, danke nochmals, Al.“
 

Kopfschüttelnd machte sich der junge Potter auf den Weg in sein Zimmer. Das konnte doch echt nicht wahr sein. Rose und Scorpius waren immer schon ein wenig verpeilt gewesen, wenn es um den jeweils anderen ging. Aber, dass sich beide ineinander verliebt hatten, und es noch nicht einmal bemerkt hatten, war doch echt nicht mehr zu glauben.
 

Aber, was ihn noch viel mehr störte, war, dass es Rose gelungen war, sogar ihn hinters Licht zu führen. Gut, er hatte sich vor einigen Monaten schon gedacht, dass das Mädchen vielleicht mehr für Scorpius empfinden könnte, doch irgendwie hatte er den Gedanken wieder verworfen.

Vielleicht war er auch einfach nur viel zu sehr mit sich selber und seinen Problemen beschäftigt gewesen. Sonst hätte er sicher viel eher bemerkt, dass seine beiden besten Freunde unglücklich verliebt waren. Und das noch nicht einmal zu Recht.
 

Seufzend ließ er sich auf sein Bett fallen. Wie konnte man nur so dumm sein? Sie hätten beide nur eher ihren Mund aufmachen müssen und das ganze Theater wäre gar nicht erst so weit gegangen. Sie hätten viel eher glücklich sein können.
 

Und nun machte auch dieser riesengroße Streit endlich Sinn, den die beiden vor ein paar Wochen gehabt hatten. Albus seufzte. Ihm hätte das alles wirklich viel früher klar werden müssen. Dumme Hormone. Nur weil er sich selber nach Dominique sehnte, hieß das nicht, dass er seine besten Freunde einfach außen vor lassen konnte.

Er war echt ein beschissener Freund.

So etwas würde nicht noch einmal vorkommen. Er würde sich in Zukunft viel mehr um die beiden kümmern. Und nicht nur an sich selber denken.
 

Der restliche Tag verging schnell und ereignislos.

Rose hatte sich vorgenommen, mit Scorpius zu sprechen, noch bevor die restliche Familie eintreffen würde. Denn sonst hätte sie sicher nicht mehr die Gelegenheit dazu.

Nun ja, dieser Plan war leichter gemacht, als auch wirklich in die Tat umgesetzt.
 

Am gesamten nächsten Tag teilten Hermine und Ginny sie alle ein, um das Haus auf Vordermann zu bringen. Zimmer mussten noch hergerichtet werden, Dekoration aufgehängt oder sonstige häusliche Tätigkeiten verrichtet werden.

Obwohl Hermine ihrer Tochter gerne geholfen hätte, zählte jetzt vor allem, dass das Haus fertig war, wenn die Familie ankam.

Und da Scorpius die meisten Sachen mit Albus zusammen machte, wohl auch, weil er ihr aus dem Weg ging, schaffte es Rose einfach nicht mehr, noch mit ihm zu sprechen.

So wachte sie früh morgens auf, mit dem Wissen, dass sie nur noch bis Mittag Zeit hatte. Dann kam die Meute.

Und gut fühlte sie sich auch nicht. Er war ihr aus dem Weg gegangen, oder hatte sie seltsam behandelt. Zwar nett und freundlich, aber auch nicht so, wie sonst. Im Prinzip verhielt er sich ihr gegenüber genauso, wie er es bei Lily tat. Und das schmerzte dann doch.

Dennoch wollte sie sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen, also half sie ihrer Mutter mit dem Frühstück und wartete gespannt darauf, dass ihre besten Freunde endlich zu Tisch kamen.
 

Das Frühstück verlief dann doch relativ ruhig. Die Jungs schienen noch viel zu müde zu sein, um sich ordentlich zu unterhalten, die älteren waren schon lange fertig und Lily und James schliefen noch.

Rose hingegen starrte ununterbrochen auf die Uhr. Es war bereits 10 Uhr. Nicht mehr lange, und ihre gesamte Familie wäre hier.

Irgendwie kam es ihr inzwischen schon so vor, als wäre die Zeit gegen sie.

Sie dachte nicht einmal mehr darüber nach, ihm ihr Geständnis ein andermal zu machen, oder, dass es nicht die letzte Gelegenheit dafür war. Nein. Denn ihr kam es wirklich so vor, als wäre es heute die einzige Chance für sie.
 

Plötzlich erhob sich Scorpius und kurz darauf stand auch Al auf. Anscheinend wollten die beiden noch eine Runde fliegen.

„Ähm.. kann ich kurz mit dir sprechen, Scorpius?“, wollte Rose gehetzt wissen. Sie durfte ihn jetzt nicht gehen lassen. Nicht jetzt.
 

„Klar. Wieso solltest du nicht?“ Etwas verwirrt starrte er das Mädchen vor ihm an.

„Ich meine.. alleine..“, murmelte sie dann eher an Albus gewandt.
 

„Schon klar, ich.. wollte sowieso noch duschen gehen.. wir fliegen einfach nachher mit den anderen..“, grinste Al, drehte sich um und verschwand leise kichernd aus der Küche.

„Was ist denn mit ihm los?“, wollte Scorpius kopfschüttelnd wissen.

„Keine Ahnung..“, flüsterte Rose. „Komm mit.“

Dann schnappte sie sich seine Hand und zog ihn hinter sich her.

Rose lief die Treppen nach oben und ein paar Gänge entlang, bis sie sich sicher war, in einem Teil des Hauses zu sein, an dem sie niemand stören würde. Scorpius zog sie dabei hinter sich her.

Mehrmals stolperte er, fing sich aber schnell wieder und bat sie immer wieder langsamer zu laufen, doch Rose war viel zu sehr in ihren Gedanken versunken, als auf ihn zu achten.
 

Als sie mit ihrem Raum endlich zufrieden war, blieb sie stehen und ließ ihn los.
 

„Was soll denn das Rosie? Wo sind wir hier überhaupt?“ Überrascht drehte Scorpius sich um die eigene Achse. So hoch oben war er noch nie gewesen. Und da es hier ein wenig staubig war, nahm er an, dass auch sonst nicht viele Besucher hier waren.
 

„Tut mir leid.. ich bin ein wenig nervös.. ich wollte nur irgendwohin, wo uns niemand zuhört..“ Rose seufzte tief auf.

Sofort war er an ihrer Seite. „Geht’s dir nicht gut, Rosie? Wie kann ich dir helfen?“

Kopfschüttelnd machte sie ein paar Schritte rückwärts, brachte wieder etwas Abstand zwischen sie beide. Seine Nähe machte sie nervös. Sie konnte nicht denken, wenn sein Duft ihr in die Nase stieg.

„Bitte.. ich brauche ein wenig Abstand.. mir geht es gut.. ich kann sonst nicht denken..“, stammelte sie und seufzte noch einmal.
 

Scorpius hingegen war etwas verletzt von ihrem Verhalten. Was war nur los mit ihr? Wollte sie nicht mehr mit ihm befreundet sein? Gab sie ihm die Schuld an dem, was passiert war?
 

„Ich.. habe schon einmal versucht.. dir das zu sagen.. aber irgendwie hat es nicht funktioniert..“, murmelte Rose wieder, ihren Blick hatte sie auf den Boden gerichtet.

Dann seufzte sie erneut. „Ich weiß nicht genau.. wo ich.. anfangen soll.“
 

„Was ist denn los? Sag es mir einfach. Bitte, Rosie.“ Langsam machte er sich wirklich Sorgen. Sie verhielt sich doch sonst nicht so.
 

Jetzt war der Moment gekommen. Jetzt musste sie es ihm sagen. Jetzt gab es kein zurück mehr.

Langsam hob sie ihren Kopf und blickte ihm in die Augen. Dann holte sie noch einmal tief Luft und sagte mit fester Stimme: „Ich habe mich in dich verliebt.“
 

Seine Augen weiteten sich augenblicklich und sein Mund öffnete sich. Perplex starrte er sie an. Was hatte sie eben gesagt? Sein Verstand spielte ihm doch sicher wieder einen Streich, oder? Er war verwirrt.
 

Langsam senkte Rose den Blick wieder. Sie hatte es ja gewusst. „Ich.. ich weiß nicht genau.. wann es begonnen hat.. ich meine.. es ist nicht erst seit.. seit.. diesen Ereignissen.. Ich liebe dich schon so.. so lange..“ Rose seufzte auf. „Ich weiß, dass es naiv ist.. und dumm.. aber.. na ja.. ich kann nicht mehr damit leben, es dir nicht zu sagen..“
 

Kurz sah sie ihn wieder an, doch er stand immer noch da und schien nicht zu wissen, was er sagen sollte.
 

Ihre Worte ergaben keinen Sinn für ihn. Sie beschrieb seine Gefühle. Seine. Aber nicht ihre. Oder?

Langsam schloss er seinen Mund, als ihm bewusst wurde, dass er sie immer noch wie ein Fisch angestarrt hatte.

In Zeitlupe begann sein Hirn die Informationen zu verarbeiten. Schritt für Schritt ging er noch einmal durch, was sie gesagt hatte.
 

„Ich sehe schon…“, murmelte sie. „Ich habe dich überrascht.. das war mir.. klar.. ähm.. mach dir keine Gedanken.. ich.. ich weiß schon.. dass du meine Gefühle nicht erwiderst.. ich.. ich wollte nur, dass du es weißt..“
 

Noch immer antwortete er ihr nicht. Er wollte ja. Er wollte ihr sagen, dass er sie ebenso liebte. Dass er sie schon so lange wollte. Aber es kam einfach nichts heraus. Er konnte weder sprechen, noch sich bewegen. Es ging einfach nicht. Er fühlte sich wie versteinert. Mit Entsetzen bemerkte er, wie sie sich langsam Richtung Tür bewegte. Sie schien so verletzt zu sein. Er wollte sie aufhalten. Aber es tat sich einfach nichts. Nichts.
 

„Du musst auch nichts dazu sagen.. wirklich nicht.. und.. mach dir keine Gedanken darüber.. wir bleiben einfach Freunde.. wie bisher..“, seufzte sie und war an der Türe angelangt.

„Alles wie immer..“ Dann war sie verschwunden.
 

Das half. Alles wie immer. Freunde. Nur Freund. Nein. Das ertrug er nicht. Das wollte er nicht.

Plötzlich bewegt sich alles wieder. „Rosie.“, hauchte er, bevor er auch schon aus dem Raum gelaufen war. Rose war nicht weit gekommen. Mit einer Schnelligkeit, die er sich selber nicht zugetraut hätte, setzte er ihr nach, schnappte sich ihr Handgelenk und zog sie zu sich.

Ein leiser Aufschrei ihrerseits folgte, den er mit seinen Lippen erstickte.
 

Noch ehe Rose begreifen konnte, was gerade geschehen war, schob sich seine Zunge in ihren Mund. Samtig. Weich und feucht. Himmlisch. Perfekt.

Selig schloss sie die Augen und ließ sich gegen ihn fallen.

Wie lange sie eng umschlungen in diesem Gang standen und sich küssten, konnte keiner von beiden sagen. Schlussendlich löste er sich kurz von ihr, um ihr ein „Ich liebe dich auch.“ zuzuhauchen und sie dann wieder zu küssen.

Der Moment war einfach perfekt. Genau so, wie Rose ihn sich immer erträumt hatte und doch viel besser.

Und dann kam, was kommen musste: Das Haus wurde mit Stimmen gefüllt. Viele, viele Stimmen. Und einigen riefen nach ihr. Ihre Familie war angekommen.

Seufzend löste sich Rose von ihm.

Scorpius hingegen lächelte sie glücklich an und gab ihr noch einen zärtlichen Kuss, bevor sie sich beide auf den Weg nach unten machten.

P erfektes Special (Al x Dome)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (80)
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Von:  darkbird
2012-09-30T13:44:55+00:00 30.09.2012 15:44
Oh man wie süß. Man konnte sich so gut vorstellen wie es bei Scorp endlich "klick" gemacht hat. Das er seine Chance fast verpasst hat. Manchmal sind Männer echt bescheuert *kopfschüttel*

Auch hier würde mich ein Ende sehr interessieren ;)

LG
darkbird
Von: abgemeldet
2010-06-15T15:29:50+00:00 15.06.2010 17:29
na dann mal los herr malfoy, auf gehts! udn wehe, es kommt nichts dabei raus
ich mag chris absolut nicht! der ist irgendwie so schleimig udn .. bah!
hoffentlich verschiwndet er bald von der bildfläche
Von: abgemeldet
2010-06-15T15:21:03+00:00 15.06.2010 17:21
-.-
ich glaub mich tritt ein hippogreif.
wie kann man nur so dermaßen bescheuert sein? mal echt!! rose!!
*sie kräftig schüttel*
bist du von allen guten geistern verlassen??
*seufzt*
*knurr*
echt mal! *scorp anschiel* lass dir ja was einfallen!!
Von: abgemeldet
2010-06-15T15:11:26+00:00 15.06.2010 17:11
*den kopf auf den tisch knall*
*den kopf gegen die wand schlag*
boah! SO verblendet und verblödet kann man doch eigentlich gar nciht sein, oder??
ich meine, das ist ja schon fast kriminell!!
vor allem, weil sie es ihm ja schon gesagt hat!!
*fassungslos ist*
und die beiden wollen klassenbeste sein? das können sie merlin erzählen, aber nicht mir!!
Von:  Fin-Rasiel
2010-05-28T19:06:19+00:00 28.05.2010 21:06
Gutes Kapi...ich mag al&dome zusammen und du hast beide so richtig schön versaut gemacht ;)
Nur weiter so...

lg fin
Von:  PoS
2010-05-27T19:44:49+00:00 27.05.2010 21:44
Hey, das war gut. Heiß, wild und echt schmutzig. Love it. Obwohl ich jetzt kein Fan von Dome und Al bin :-(
Ich wünschte mir, ich könnte so was auch schreiben. Mein Sex ist immer langweilig. Liegt wohl daran, dass ich schon so lange verheiratet bin*Augenroll

PoS
Von:  il_gelato
2010-05-27T19:03:20+00:00 27.05.2010 21:03
Das war ja mal richtig versaut und schmutzig. Es war gut! Sehr gut!!
Obwohl ich finde, dass es nicht so richtig in die Story und deren Erzählweise passt...
Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.

Weiter so, bin gespannt auf Rose und Scorps Abenteuer!
Von:  eva-04
2010-05-27T17:48:55+00:00 27.05.2010 19:48
tolles kappi^^
also werd würde al abkaufen das er noch jungfrau ist??
also ehrlich^^
die beiden sind aber ganzschön über einande rhergefallen^.~
ich bin gespannt wob es bei den beiden eihenwiederholung geben wird^^
das abschlussgespärch der beiden war irwie zu süß^^

*wink*
Von:  LittleBastard
2010-04-25T22:58:46+00:00 26.04.2010 00:58
das war so...perfekt :D

endlich haben sie das geklärt. wurde auch langsam zeit.
und der kuss :D jaaa, endlich mal ein kuss mit gefühlen. und nicht weil rose denkt "es müsste so sein"...

wirklich süss...

ach ja. und das du jedem kapitel nen anfangsbuchstaben gegeben hast, und am schluss alle kapitel rose und scorp ergeben, geniale idee :)))

lg, LB
Von:  Fin-Rasiel
2010-04-25T08:29:53+00:00 25.04.2010 10:29
YEAH endlich der moment auf den wir seit kapitel 1 warten...bin gespannt wie der rest der familie drauf reagiert , vllt. haben ja heimlich schon alle drauf gewartet^^

lg fin



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