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エバネセント - Evanescent

[ Gakuhai ♥ ]
von

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Without you here there is no colour

Pairing: Gakuhai <3

Kommentar: Wie der Titel unschwer erkennen lässt, habe ich auf das neue Lied von Vamps zurückgegriffen. Aber da ich mit dem Text noch nichts anfangen kann, hats nicht wirklich etwas damit zu tun, sondern eher mit dem Titel. Inspiriert wurde ich dann auch wieder mehr von meinem RPG. ^^

Kapitel 1 – Hydes Sicht; Kapitel 2 – Gackts Sicht
 

Kapitel 1 ~ Without you here there is no colour.
 

Es ist zerbrochen. Der Riss in der Mitte teilt uns.

Das Bild, das uns solange begleitet hatte. Es stand immer auf unserem großen Wohnzimmertisch, in seinem braunen Rahmen zierte es unsere Wohnung. Gackt wollte es unbedingt da haben, wo man es immer sehen konnte, und ich kam ihm in diesem Wunsch natürlich nach. Wie hätte ich ihm auch wiedersprechen können?

Unser Bild. Es war vor Jahren bei dem Dreh von Moon Child entstanden. Wir standen alle zusammen am Meer und Gackt hatte einen Arm um mich gelegt, beide lächelten wir in die Kamera. Natürlich war das für uns ein bewegender Moment, denn kurz vorher hatten wir unsere ersten Annäherungsversuche gestartet und somit birgt dieses Portrait doch viele schöne Erinnerungen. Gackt hatte die anderen natürlich gekonnt herausschneiden lassen, denn er wollte nur uns beide haben. Verständlich. Jetzt ist das Glas genau in der Mitte gebrochen. Es war weder heruntergefallen, noch irgendwie anders bewegt worden, es stand einfach da und heute morgen war plötzlicher dieser Riss da gewesen ... Es war wohl Schicksal.

Das mit uns ist nun ganze fünf Jahre her. Und heute... an unserem Jahrestag haben wir uns getrennt.

Es war weder seine alleinige Entscheidung, noch meine. Wir entschlossen gemeinsam, dass es keinen Sinn mehr hatte. Die Liebe und vor allem diese besondere Bindung zwischen uns war zwar noch immer vorhanden, doch überall gab es Probleme, sogar bei uns. Und Probleme, die man nicht lösen konnte, zerstören alles von Grund auf.

Eigentlich war ich derjenige, der ihn daraufhin ansprach. Es bedrückte mich schon seit einigen Monaten und ich hoffte, dass es sich vielleicht irgendwann von selbst klären würde, doch mussten wir früher oder später miteinander reden. Es ging nicht anders... Gackt war manchmal so eifersüchtig, dass ich es nicht mehr aushielt.

All die Jahre hatte er keine Probleme damit gehabt, wenn ich mich mit anderen traf und mein Ding mit der Musik durchzog. Ich stand so gern auf der Bühne und tat das, was ich privat nie tun würde. Ich sang die Lieder nicht nur, ich lebte sie. Wort für Wort. Ich fühlte den Rhythmus in meinen Blut und wollte das unter keinen Umständen aufgeben. Für wirklich niemanden.

Wir hatten von Anfang an ausgemacht, dass die Musik immer wichtiger sein würde, als unsere Beziehung. Und dann fing es irgendwann an. Ich entschloss mich erneut dazu, Fanservice in unsere Auftritte einfließen zu lassen und küsste sowohl Tetsu bei Laruku, als auch KAZ bei meinem Solo. Es bedeute mir natürlich nichts. Jeder Mensch da draußen sah es. Jeder bekam mit was zwischen mir Gackt war. Natürlich bestätigte es keiner von uns und so macht die Nachricht noch heute die Runde, dass wir beide zusammen wären. Es hätte unsere komplette Karriere zerstört, wenn wir es wirklich veröffentlicht hätten, doch jetzt brauchte ich mir darum auch keine Sorgen mehr zu machen. Es war vorbei.

Seine Eifersucht hatte die Beziehung zerstört. Allein die Beziehung – nicht die Liebe zu ihm.

Er hatte Angst, mich zu verlieren? Eigentlich ist es nur eine unnötige Besorgnis um etwas, das man nur verlieren konnte, wenn es sich sowieso nicht lohnte, es zu halten.

War ich ihm so wenig wert? So wenig, dass er mir nicht mehr vertraute? Es gab Zeiten, da zweifelte ich an seiner Liebe. Ich zweifelte an unserer Bindung, doch irgendwie wurden diese Zweifel immer wieder zerschlagen, wenn er mich nur ansah. Ich fühlte tief in meinen Inneren, dass es nicht so war. Er liebte mich und das von ganzem Herzen. Vielleicht hätte ich das ganze mal aus seiner Sicht sehen sollen. Bestimmt hatte er Gründe. Vielleicht gab es da etwas in seiner Vergangenheit, von dem ich nicht wusste und von dem er auch niemandem etwas erzählte. Mir war von Beginn klar gewesen, dass er etwas geheimnisvolles an sich hatte, doch das liebte ich genauso, wie seine offene Seite.

Ich würde es jedenfalls auch nicht so schön finden, wenn er plötzlich wieder mit You oder sonst wem herummachen würde.

Wahrscheinlich war es schon keine Eifersucht mehr ... er verrannte sich da in etwas und ich konnte ihm irgendwann auch nicht mehr helfen. Aber allein mit einem Kuss hatte ich ihm das Herz gebrochen. Ob es mir nun etwas bedeutete oder nicht, war hier vollkommen egal. Es war die Tatsache, dass ich es tat und dabei nicht an ihn dachte. Ich tat es, weil ich es für vollkommen normal auf der Bühne hielt. Anscheinend brannte die Luft zwischen mir und Kazu ab und an wirklich etwas, dennoch – es war nichts.

Auch heute liebe ich Gackt noch, wie am ersten Tag. Diese Gefühle werden wahrscheinlich nie ganz weggehen.

Immerhin sind fünf Jahre eine lange Zeit und was man sich in diesen Momenten alles aufgebaut hatte, konnte man auch nicht so schnell vergessen.

Wie heißt es denn so schön? ‚Selbst die größte Liebe vergeht einmal.’ Alles war vergänglich. Wie konnte ich das nur vergessen? Wie konnte ich hoffen, dass ich mein restliches Leben mit Gackt verbringen konnte?

Das Eigentliche an der Sache war jedenfalls nicht die Eifersucht. Irgendwann kam er zu mir und fragte mich, wieso ich das tat. Wieso ich was tat? Er sagte mir nicht einmal, was genau er meinte, so konnte ich mir nie einen Reim darauf bilden, egal wie oft ich auch nachfragte. Er schien sich seine eigene kleine Geschichte zu spinnen.

Nur... war der nächste Schritt einfach ein Schlag ins Gesicht. Ich spürte wie selbst mein Herz zu zersplittern begann. Er hatte mir verboten auch nur in Kaz’ Nähe zu kommen. Er verbot mir damit allen Ernstes mein Projekt mit Vamps.

In diesem Moment schossen mir so viele Gedanken durch den Kopf, ich hörte mein Herz in tausend Stücke brechen und mein Blick wurde leer.

Wie konnte mir die wichtigste Person in meinem Leben ... so etwas verbieten wollen? Vor allem, da wir, bevor wir diese Bindung eingegangen waren, uns noch versprochen hatten, dass die Musik nicht darunter zu leiden hätte. Und nun das.

Es war schon fast gefühllos. Dachte er überhaupt nach? Wusste er, was er da gesagt hatte? Und vor allem ... wusste er, was er damit angerichtet hatte?

Nein, nein, nein. Er wusste es einfach nicht. Sein Herz schien vollkommen von seinem Kopf eingenommen gewesen zu sein. Daraufhin sagte ich kein Wort mehr und verzog mich ins Bett. Die Tage darauf verliefen dann wieder normal. Ich hatte Urlaub, konnte somit nicht in Kaz’ Nähe sein und Gackt hatte das, was er wollte – vorerst.

Ich dachte immer an Gackt, nahm Rücksicht und versuchte, nie den Eindruck zu vermitteln, dass mir die Musik tatsächlich wichtiger war. In Gewisserweise... anfangs, da war mir die Musik noch wichtiger gewesen. Irgendwann ließ ich alles hängen. Die Texte wurden weniger, die Auftritte dafür immer mehr. Ich musste es schließlich irgendwo wieder herausholen und somit kam es wieder zum Fanservice. Es schien wie eine Kettenreaktion.

Du gabst mir so viele Dinge, doch eigentlich bist du alles, was ich brauche.

Ohne dich ist diese Welt farblos.

„Merkst du es denn nicht? Meine Fassade ... sie bröckelt.“

Er konnte es nicht hören. Ich war allein in unserer großen, leeren Wohnung.
 

Die Trennung verlief schneller, als wir damals zusammen gekommen waren. Ich dachte, dass es viel einfacher werden würde, wenn wir das endlich geklärt hätten, doch jetzt fühle ich mich so leer. Ich habe das Gefühl, dass nicht nur er fehlt, sondern auch ein großer Teil von mir.

Heute morgen standen wir noch gemeinsam auf und frühstückten, doch keine Minute danach sprach ich ihn einfach an, legte die Tatsachen offen, die mich so belasteten. Das Gespräch verlief auch ungewöhnlich ruhig und sachlich, bis er in Tränen ausbrach. Dabei dachte ich immer, dass er viel stärker wäre als ich...
 

„Wir sollten es beenden.“ Mein Blick war nur stur an Gackt vorbei gerichtet. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, es würde mir den Rest geben und ich wollte keine Schwäche vor ihm zeigen. Ich wollte, dass er sah, was er angerichtet hatte.

„Dann wars das.” Er schien ebenfalls nicht wirklich Blickkontakt mit mir zu halten und stand letztlich auf.

„Bitte geh.“ Meine Stimme brach, doch verstand er genau.
 

Es war unsere gemeinsame Wohnung und ich war so herzlos und warf ihn einfach raus. Gackt nahm auch keine Klamotten oder etwas dergleichen mit, denn er wollte es abholen, wenn ich mal nicht zu Hause war ...

Ich weiß nicht, was er im Moment tut oder wo er ist, aber seitdem er gegangen war, waren nun gut sieben Stunden vergangen. Nicht einmal ein Tag und ich vermisste ihn jetzt schon mehr, als alles andere.

Doch die Trennung war endgültig. Keiner von uns würde oder könnte sie zurück nehmen, dafür war einfach zu viel passiert.

Aber was sollte man tun, wenn man den anderen noch liebte und dieser genauso fühlte? Tat er das überhaupt? Konnten Gefühle in ein paar Stunden einfach verschwinden? Vielleicht tötete ich sie nun endgültig, als ich ihn rauswarf? Wer konnte das schon wissen...

Interessiert es dich überhaupt noch? Hat es dich jemals interessiert?

Schon wieder diese Zweifel. Wieso waren sie da, wenn es doch vorbei war? Jetzt konnte doch jeder tun und lassen, was er wollte und keiner musste mehr irgendwelchen Verpflichtungen nachgehen. ... Oder?
 

Meine Hand ruhte auf meiner Brust, ich lauschte meinem Herzschlag und versuchte, den Gedanken zu verdrängen, Gackt anzurufen. Wahrscheinlich würde er sowieso nicht rangehen, hatte das Handy aus oder war so nicht zu erreichen. Außerdem wusste ich nicht einmal, was ich sagen sollte und wenn ich ihn nur anschwieg, dann machte das auch nicht gerade den besten Eindruck. Erst warf ich ihn raus und dann rief ich ihn einfach an? Niemals.

Seit Stunden saß ich auf unserem gemeinsamen Sofa und sah auf der zerbrochene Bild. Wusste es, was geschehen würde?

Es tat so weh, dass sich unsere Trennung auf dem Bild wiederspiegelte. Gerade auf diesem...

Nun bereute ich meine Entscheidung.

Ich konnte nichts anderes tun, als darauf zu warten, dass dieser Schmerz endlich nachlassen würde. Still liefen mir nun doch Tränen über die Wange.

„Siehst du... ich kann es doch.“ Schmerzlich verzog ich die Miene zu einem Lächeln und hatte die Augen ruhend geschlossen.

Ich blieb hart, als wir miteinander redeten und jetzt kam es. Endlich – nach sieben Stunden. Es überschlug sich und vielleicht wäre es besser gewesen, es doch vor Gackt zu zeigen. Ich fühlte, dass mein Handeln nicht richtig war.

Auf einmal war alles so belanglos. Meine Gedanken, die Tatsachen, das Geschehen und... die Trennung? Von einer Minute auf die andere wollte ich ihn zurück. Ich wollte nur ihn und niemand anderen. Und hatte nicht jeder eine zweite Chance verdient? Eigentlich hatte sogar er die schon, denn ich machte oft genug Andeutungen, dass mir sein Verhalten nicht gefiel.

Ich sah solange eine gemeinsame Zukunft mit Gackt und zwar nur mit ihm. Wir hatten alles geschafft und meistens auch über alles geredet, bis auf diese Sache eben. Hätte ich es früher ansprechen sollen? Hätte ich es ihm einfach sagen sollen, bevor es so schlimm wurde?

Es wäre alles viel einfacher gewesen und vielleicht... nur vielleicht wäre er dann noch hier und würde mich im Arm halten. Dann würden wir gemeinsam über diese Kleinigkeit lachen und uns wieder voll und ganz auf uns und die Musik konzentrieren.

„Ga-chan...“ Meine Worte klangen schon fast wie ein Wimmern, verschluckt von den leeren Wänden des Wohnzimmers. Immer weiter liefen mir die Tränen über das Gesicht, woher sie kamen, konnte ich nicht sagen.

„... Ich liebe dich. Ich liebe dich noch immer...“
 

Dem Gefühl durfte ich mich nicht hingeben. Es war vorbei und ich musste es akzeptieren.

„Alles ist nun mal vergänglich...“
 

- tbc. -
 

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Ohne Worte. <3

Ich hoffe, dass seine Gefühle einigermaßen nachvollziehbar sind und es nicht ganz so depressiv rüberkommt. Gackt und Hyde gehören dennoch für immer zusammen. <3

Turn the clock to yesterday

Kapitel 2 ~ Turn the clock to yesterday
 

Er hatte mich rausgeschmissen. Aus unserer gemeinsamen Wohnung...

Doch ich nahm ihm dies nicht übel, denn ich konnte es nicht. Ich verstand Hyde und seine Worte waren genauso klar, wie seine Entscheidung. Vielleicht hätte ich einfach darum kämpfen sollen, anstatt mich so hängen zu lassen. Ich weiß es nicht.

Mein Weg führte mich recht zielstrebig in meine alte Wohnung. Ich hatte sie nie aufgelöst, denn dort standen einige Wertsachen, die bei Hyde einfach keinen Platz fanden. Wir hätten uns wohl ein Schloss bauen müssen, wenn wir mit unseren Sachen zusammen Platz wollten.

Hier sah noch immer alles genauso aus, wie vor vier Jahren, als ich das Gebäude für immer verließ. Das ‚für immer’ war nun jedoch auch nicht mehr von Bedeutung. Es war überhaupt nichts mehr von Bedeutung. Vor vier Jahren sind wir zusammen gezogen und entschlossen uns ein gemeinsames Leben aufzubauen, an unserem ersten Jahrestag.

Heute morgen war noch alles in Ordnung, ich startete in den Tag wie in jeden anderen auch. Stand auf, frühstückte mit Hyde und dann... dann sprach er mich einfach an.

Alles, was sich die ganze Zeit in ihm angestaut hatte, kam in ihm hoch. Ich hielt das Gespräch auf der untersten Ebene, denn ich wollte auf keinen Fall mit ihm streiten oder gar im Streit mit ihm auseinander gehen, was ja sonst passiert wäre.

Es war meine Schuld. Ich war einfach nur dumm gewesen.

Meine Tränen waren noch immer nicht getrocknet, die Sonnenbrille, welche ich unterwegs aufhatte, legte ich auch zur Seite. Im Moment saß ich auf meinem alten Sofa und sah mich um. Jedoch nahm ich nichts von dem wahr, was sich in diesem Raum befand. Meine Gedanken kreisten um Hyde und dieses Gespräch. Darum, dass nun alles endgültig vorbei war. Unser gemeinsames Bild sah ich ebenfalls noch einmal kurz, bevor ich das Haus verlassen hatte und es war zerbrochen. Schon ein komischer Zufall, nicht? Wer von uns würde es wohl bekommen...?

Wahrscheinlich hatte ich es noch gar nicht richtig realisiert, denn ich versuchte, mir immer noch einzureden, das sich das Ganze wieder zusammenfügte.

Ungewollt mache ich mir Hoffnungen auf etwas, was diesem ‚für immer’ nun gerecht wurde. Er sprach mit mir, als würde es ihm nichts ausmachen. Er sah mir nicht einmal ins Gesicht, als wir es beendeten. Rührte sich kein bisschen und dann dieser Satz. ‚Bitte geh.’

Es verlangte eine Menge Willenstärke von mir, dass ich nicht vor dem anderen zusammenbrach. Ich gebe zu, dass ich Fehler gemacht habe, dass ich über viele Sätze, die ich ihm die letzten Monate an den Kopf geworfen hatte, nicht nachdachte, doch konnte er es überhaupt verstehen? Konnte er wissen, dass er mir weh getan hatte?

Natürlich bedeuteten ihm diese kleinen Schmusereien auf der Bühne nichts, nichts im vergleich zu mir, da war ich mir sicher, aber ich konnte es nicht ertragen, dass er andere einfach auf den Mund küsste.

Er hat es als einfache Eifersucht abgetan, aber das war es nicht. Sicher war die Angst gelegentlich da, dass ich ihn verlieren würde, trotzdem wollte ich einfach nur eine richtige Beziehung zu ihm. Und da... küsste man nun mal keine anderen. Aber ich denke nicht, dass das allein wegen einem Kuss war. Er und Kaz verstanden sich so gut, dass ich manchmal wirklich zu kurz kam. DA konnte man es vielleicht als Eifersucht abtun, aber sonst nicht. Ich hätte mir einreden müssen, dass da nichts weiter ist. Immerhin waren die beiden Bandkollegen und arbeiteten nur zusammen. Hyde war die Musik sehr wichtig und da verbrachte er schon einmal die eine oder andere Nacht im Studio, das tat ich selbst.

Wieso war das Vertrauen an manchen Stellen einfach nicht mehr da? Er vertraute mir doch auch...
 

Zitternd lasse ich meine Hand in meine Hosetasche gleiten, ziehe ein kleines Schächtelchen hervor. Schmerzlich wird mir gleich wieder bewusst was ich vorhatte. Ich hatte es lange geplant und auch gut überlegt. Heute an unserem Jahrestag... ich wollte Hyde einen Heiratsantrag machen.

Meine salzigen Tränen tropften auf das kleine Kästchen, bis ich es öffnete. Ein wunderschöner Ring blitzte mir entgegen. Er war liebevoll ausgesucht, ganz nach seinem Geschmack. Ich musste ihn erst anfertigen lassen, da man wohl nirgends Verlobungsringe mit kleinen Totenköpfen und Kristallen herbekommen würde.

Nun würde er diesen Ring niemals erhalten und er würde auch nie davon erfahren.

Ich war noch so glücklich, als ich ihn endlich in den Händen hielt und konnte es gar nicht mehr erwarten, Hyde zu fragen. Vielleicht hätte ich es einfach früher tun sollen.

Aber... vielleicht hätte er dann ‚nein’ gesagt. Ich werde es nie erfahren...
 

Ich hatte den Ring samt Kästchen einfach gedankenlos in den Raum geworfen. Es war mir egal wo er landete oder ob er Schaden nahm, denn er wurde sowieso nicht mehr gebraucht.

Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und alles besser machen. Dieses unbedachte Handeln und vor allem meine Wortwahl. Ich schätze... es war der größte Fehler meines Lebens, ihm verbieten zu wollen, mit Kaz Kontakt zu halten. Immerhin hing seine Karriere damit zusammen und die hätte ich damit wohl zerstört. Nicht absichtlich, aber ich dachte einfach nicht an die Folgen. Ich wollte nur vergessen, dass er dort jemanden hatte, der fast soviel Zeit mit ihm verbringen konnte, wie ich.

Jetzt... verbringe ich nie mehr Zeit mit ihm. Nie wieder ...
 

„Du wirst Kaz nicht mehr treffen, ist das klar?“ Ich stand mitten im Raum und sah Hyde ernst an. Sprach einfach, ohne über den wahren Sinn dieser Worte nachzudenken. Meine Stimme war gehoben und ich machte ihm eine Vorschrift, wie ein Vater seinem Kind.

Von seiner Seite kam nichts. Nicht ein Wort. Er sah mich stumm an.

Nach einer Weile fing er an zu lächeln. Ich konnte es nicht deuten, wusste aber, dass es nichts Gutes zu heißen hatte. Dann drehte er sich um und verschwand ins Schlafzimmer.

„Nie wieder!“ Ich versuchte, es ihm noch hinterherzurufen, blieb jedoch stumm und bereute in dem Moment genau diese Worte.
 

Um so länger ich darüber nachdachte, um so bewusster wurde mir doch, was ich damit angerichtet hatte. Dazu hatte ich nicht einmal das Recht, ihm überhaupt irgendetwas vorzuschreiben. Er war immerhin nicht mein Eigentum.

Als ich mich am nächsten Tag entschuldigen wollte, tat Hyde so, als wäre nie etwas passiert. Hätte es eine Entschuldigung überhaupt wieder gutmachen können?

Ungünstigerweise hatte er zu diesem Zeitpunkt auch noch etwas Urlaub und so konnte ich nicht ‚testen’, ob er es wirklich tat und sich diese Worte zu Herzen nahm oder nicht. Und was tat ich? Ich hielt die Klappe, entschuldigte mich nicht und ließ es so, wie es war.

Sein Urlaub dauerte natürlich weiterhin an, bis heute. Und seit... ich weiß nicht wie viele Stunden es bereits waren, sind wir nicht mehr zusammen.

Mein Herz schmerzt. Ich fühle diese Kälte, wenn er nicht bei mir ist und alles, was ich sehe, wenn ich meine Augen schließe, ist sein Gesicht.

Wir hatten unsere Beziehung gegenseitig zerstört, das weiß ich jetzt. Jeder hatte etwas daran Schuld und jeder schien falsch gehandelt zu haben, doch nun noch etwas gutzumachen ging nicht mehr. Nicht bei dieser Sache.

Da, wo mein Herz sein sollte, herrscht nur eisige Kälte. Es zersplitterte in tausend kleine Stücke und verteilte sich. Niemand würde jemals wieder alle Teile zusammensetzen können. Das größte Stück wird auf immer fehlen, denn das habe ich bei Haido verloren.

„Ich bin schwächer, als du denkst, Haido...“ Ich sprach mit meiner Zimmerdecke, denn ich hatte mich zurückgelehnt und den Kopf auf der Lehne platziert, sodass ich nach oben sehen konnte.

Meine Augen brannten wie Feuer, meine Wangen wurden noch immer von einem schwachen Tränenfilm geziert.

Das salzige Etwas aus meinen Augen musste irgendwann ausgeblieben sein. Ich konnte nicht mehr weinen. Ich tat es seit Stunden und irgendwann musste dieser Vorrat auch erschöpft sein.

Es ist so, als würde ich deine Anwesenheit noch immer spüren. Du warst immer bei mir und ich habe mir nie vorgestellt, wie es wäre, wenn du nicht mehr hier wärst. Ich wollte es nicht tun und ich bin froh, dass ich das nicht getan habe, denn es ist ein schreckliches Gefühl.

Ich weiß nicht einmal, wie du dich im Moment fühlst. Liebst du mich noch? Vermisst du mich jetzt schon? Mein Herz sagt mir, dass es so ist. Ich fühle es, trotz dieser Entfernung. Selbst jetzt besteht dieses unsichtbare Band zwischen uns und es wird uns nie loslassen. Es wird nie zerreißen. Vielleicht sind wir nicht stark genug, unsere Liebe miteinander zu teilen, allerdings wird dir auf Ewig mein Herz gehören. Ich will es nicht zurück. Mach damit was du willst.

Wenn man es akzeptiert, dann ist es gar nicht mehr so schlimm, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Ich weiß nicht, ob ich das Ende der Straße ohne Hyde erreichen werde, dennoch werde ich es versuchen. ...

Sobald der Schmerz etwas verblasst ist...
 

Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen, Geschehenes lässt sich nicht ungeschehen machen und Gefühle vergehen irgendwann. Meinst du nicht?

„Ich liebe dich, Haido.“

... das ist nicht wahr. Ich werde dich immer lieben.
 

- end. -
 

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Ich habe das Gakuhai-Herz zerbrochen. </3

Hoffe, dass sie euch trotzdem gefällt ?

<3 an chicchai fürs Betalesen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  queermatcha
2009-08-11T21:50:45+00:00 11.08.2009 23:50
Ist das traurig... ganz ehrlich? Ich hatte Tränen in den Augen an der Stelle, als Gackt den Ring aus der Tasche zieht...
Das ist so unglaublich gut geschrieben, dass es mir die Sprache verschlägt...
Von:  queermatcha
2009-08-11T21:45:16+00:00 11.08.2009 23:45
Das ist unglaublich gut geschrieben.
Man kann es sehr gut nachvollziehen und vor allem nachfühlen.
Diese innere Zerissenheit hast du sehr gut dargestellt.
Ich werd' mir gleich Kapitel zwei ansehen.
Von:  snowdrop
2009-04-18T16:43:30+00:00 18.04.2009 18:43
*schnief*
Als ich das mit dem Antrag gelesen hab.. omg.. das ist so traurig. ;__; Sie sind beide solche Dummköpfe.. mit ihrem "nichts-sagen" machen sie das alles nur noch viel viel schlimmer.. Mensch Leute, macht den Mund auf und redet miteinander. >____<

Und bitte schreib eine Fortsetzung, ja?? ^___^ *auch anfeuer*


Von:  Earu
2009-04-18T16:06:43+00:00 18.04.2009 18:06
Blöde Ironie *Ironie tret*
Wieso hat das dieser Vollidiot (Achtung Untertreibung) Hyde nich früher den Antrag gemacht? Wieso zur Hölle reden die nich RICHTIG miteinander? ;; Kein Mensch kann Gefühle riechen, da muss man doch REDEN *rumjammer* Vor allen Dingen, wenn sie sich beide noch lieben und beide diese Trennung nich wollen. Man kann verzeien, sie müssen nur wollen T^T Das muss doch gehen ><

Fortsetzung, sofort! *rummaul*

In dem Kapi sind leider auch etwas mehr Zeitfehler drin. Bei Geschichten am besten immer in der Vergangenheit bleiben (man kann ja auch nru erzählen, was bereits passiert/ vergangen ist) und evtl. mal Präsens benutzen, wenn sich was auch noch in die Gegenwart mit reinzieht (da fallen dann meist Gefühle drunter)
Von:  Kimiko02
2009-04-18T12:07:35+00:00 18.04.2009 14:07
*schnief*
Das ist ja echt das übelste ... die Trennung an sich ist ja schon schlimm genug, aber dass Gaku eigentlich vorhatte, ihm einen Antrag zu machen T_______T

Trotzdem schön geschrieben, man kann die Gefühle beider gut nachvollziehen, denkt sich aber im gleichen Moment, was sie für Dummköpfe sind, dass sie sich gleich trennen anstatt es nochmal zu versuchen >__<

Ich hab schon in deinem weblog gelesen, dass du überlegst weiterzuschreiben und ich finde das eine gute Idee, denn das Ganze schreit einfach danach, dass sie wieder zusammen kommen. Schon deswegen, weil sovieles ungeklärt zwischen ihnen liegt und die Trennungsgründe jetzt meiner Ansicht nach nicht so schwerwiegend sind, dass es wirklich nicht mehr geht.
Von der Sichtweise her wäre 3. Person am Besten, das würde die Geschichte denke ich gut abrunden und so kannst du indirekt aus beiden Sichten schreiben ^^
Ich würd mich freuen, wenn du es versuchen würdest, denn so wie sie jetzt ist, ist die Geschichte für mich unvollständig. Also bitte weiterschreiben ^_^ *anfeuer*
Von:  snowdrop
2009-04-17T17:11:27+00:00 17.04.2009 19:11
Hmm.. ich weiß gar nicht, was ich sagen soll..~
Man kann seine Gefühle auf jeden Fall echt gut nachvollziehen.. und ich hab, genau wie Earu, Evanescent nebenbei gehört und somit konnte sich das Losheulen nicht vermeiden lassen. ;__;
Von:  Earu
2009-04-17T15:54:49+00:00 17.04.2009 17:54
Ja, sie sind nachvollziehbar. Und zwar mehr als nur einigermaßen.
Aber ich kann nur davon abraten, Evanescent auch zu hören, während man diese Story liest. Akuter Heulalarm ... ich hab n Knoten im Hals v.v


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