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Lektionen des Lebens

Junges Liebesglück auf der Probe
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Merry Christmas and a happy new Year!

Nach etlich langer Zeit habt ihr nun ein neues Kapitel ^^
Ich bin in den letzten Wochen und Monaten kaum zum schreiben gekommen. Mein 5. Semester ist stressiger als alle 4 davor zusammen... zum Glück sind jetzt erstmal noch Weihnachtsferien.
Wie dem auch sei, ich hoffe euch gefällt das Kapitel~
Wann das nächste kommt, kann ich jetzt noch nicht sagen. Spätestens im Februar/März, wenn meine Prüfungen vorbei sind.
Bis dahin viel Spaß mit dem neuen Kapitel!

LG Yurii-chan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallihallo!!

Man, ist das lange her, dass hier ein neues Kapitel von mir online gestellt wurde... Dafür entschuldige ich mich bei euch allen. Das Studentenleben wurde einfach zu arbeitsintensiv u.u'' Erst dieses blöde Projekt zum Thema Cloud-Computing und dann meine Bachelorarbeit. Diese beiden Sachen haben echt Zeit gefressen in den letzten beiden Semestern. Soviel, dass ich nach meinem täglichen Arbeitspensum keine Lust mehr hatte meinen PC üerhaupt noch anzusehen xD

Aber hier habt ihr erstmal ein neues Kapitel. Es ist zwar kürzer als das vorige, aber immerhin geht die Geschichte weiter.
Ich schätze, dass noch ein oder zwei Kapitel folgen werden. Mal schauen, wie ich das Ende hinbiege ^.^

Jetzt erstmal wünsche ich euch eine gute Unterhaltung mit dem 10. Kapitel.

LG Yurii-chan Komplett anzeigen

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Prolog

+++PROLOG+++
 

Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich dachte, dass ich in einem Märchen leben würde. Absolut alles wirkte perfekt.

Ich hatte meine Prinzessin gefunden, hätte dich auch bald geheiratet und bis ans Ende aller Tage hätte ich mit dir glücklich sein sollen. – Doch da lag ich falsch.

Dein Herz gehörte nicht mehr mir, sondern einem anderen Typen.

War denn alles zwischen uns eine riesen große Lüge?

Irgendwann habe ich einen Fehler begannen, der dich in seine Arme getrieben hatte. Natürlich freute es diesen reichen Schnösel.

Irgenwann kam der Punkt, an dem ich nur noch das Falsche sagte, dich damit mehr verletzte als es jemand anderes hätte tun können.

Alleine sitze ich in der Dunkelheit.

Ich war felsenfest davon überzeugt gewesen, dass du dich nur seines Geldes wegen zu ihm hingezogen fühltest, doch da war wohl noch etwas gewesen, was ich nicht sah.

Er war eben der gewesen, der alles hatte. Gutes Aussehen, Charisma, massenhaft Geld, unzählige Beziehungen zu den hohen Tieren, reiste durch die ganze Welt …

Von Anfang an konnte ich ihn nicht leiden.

Das alles wäre mir total egal gewesen, wenn er mir nicht ausgerechnet das einzige genommen hätte, was mir wirklich sehr viel Wert war. Die einzige Person die ich jemals liebte. Ich liebe dich so sehr, ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben.

Wenn ich dich hätte retten können, vor was auch immer, hätte ich mein Leben für dich geopfert.

War alles nur gelogen?

Völlig kalt standest du vor mir, nicht einmal ein winzig kleines Lächeln hattest du für mich übrig. Und hinter dir – wie sollte es auch anders sein – dein neuer Liebhaber.

Doch nun bist du so unendlich weit weg von mir. Selbst wenn du direkt vor mir stehen würdest, könnte ich dich nicht greifen, nicht berühren, nicht fühlen …

Ich bin allein.

Warum?

Ich wünschte, ich hätte dich mal betrogen und es wäre alles aufgeflogen. So wüsste ich wenigstens warum du dein Herz jemanden anderen schenktest.

Ohne dich bin ich nichts.

Besonders die letzten Tage haben mir meine letzte Lebenskraft geraubt. Meinen Lebenswillen.

Wenn ich dich nicht haben kann, dann will ich niemanden!

Ich habe keine Angst vor der Ewigkeit, denn weit ist mein Ende nicht mehr.

Gleich werde ich alles vergessen, nichts mehr denken, nichts mehr fühlen, nicht mehr atmen.

Ich werde alles vergessen. Diese höllischen Schmerzen, mein Leben, mein Elend wird bald ein Ende finden. Alles werde ich vergessen. – Alles bis auf dich!

Meine letzten Gedanken sollen nur dir gewidmet sein, meine liebste Akane.

Zittrig halte ich meine letzte Nachricht auf einem Stück Papier fest.

Wieso musste es nur so weit kommen?

Wo hatten wir diesen verfluchten Punkt erreicht, an dem alles zu bruch ging?

Lektionen der Liebe (adult)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Lektionen der Liebe (jugendfrei)

+++KAPITEL 1+++

Lektionen der Liebe
 

Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien, es war angenehm warm und die kalten Tage der letzten Wochen schienen vergessen zu sein. Der Frühling brach in Japan an und genau wie die Tiere, kamen auch die Menschen wieder vermehrt ans Sonnenlicht.

Langsam trat ich in den Garten des Tendo-Anwesens und streckte mich ausgiebig. Ein lautes Gähnen entrann mir. „Endlich… Es ist Frühling und noch dazu hab ich endlich meinen Schulabschluss!! Jetzt kann ich mich voll und ganz meinem Training widmen!“ Wie lange habe ich auf diese Tage gewartet?! Übereifrig machte ich mich daran mich ausgiebig aufzuwärmen.

Während ich dies tat, rief mir mein Vater, Genma Saotome, „Du vernachlässigst deine Deckung!!“ zu. Wie aus dem Nichts griff dieser mich mit einem Faustschlag aus der Luft an.

Ich hatte zwar mit einem solchen Angriff seitens meines Alten nicht wirklich gerechnet, aber es war mir trotzdem ein leichtes gewesen diesem wohl bemerkt unüberdachten Angriff auszuweichen. Wie sollte es auch anders sein, landete mein Alter im Teich.

„Tss. Gib es endlich auf, Alter! Mich besiegst du nicht mehr!“ Ich war mir siegessicher und so stand ich in überlegener Körperhaltung vor dem Teich und wartete darauf, dass mein Alter endlich aus diesem wieder auftauchte.

Ein lautes Knurren ertönte kurz darauf und ein riesiger Panda sprang plötzlich aus dem Wasser.

Völlig unbeeindruckt schnaubte ich verächtlich.

Der Panda ließ das nicht lange auf sich sitzen und ging zum direkten Angriff über.

So wich ich ihm aus indem ich in die Höhe sprang und einige Meter weiter weg wieder landete. „Das war wohl wieder nichts!“ rief ich wieder erfreut meinem Alten zu, welcher eine unsanfte Bekanntschaft mit einem der Bäume des Anwesens gemacht hatte.

Er schüttelte sich den Kopf und schien genug zu haben. So stand er auf und ging langsamen Schrittes wieder ins Haus.

„Hm? Das war´s schon?“ Etwas enttäuscht schaute ich ihm nach.

„Das Frühstück ist fertig!“ rief Kasumi aus dem Wohnzimmer. Überglücklich rannte jetzt auch ich ins Haus.
 

Gierig verschlang ich, wie auch mein Alter – wieder in menschlicher Gestalt - meine Portion. Als dann aber ein älterer Mann, mit längerem schwarzen Haar eine verhängnisvolle Frage in den Raum stellte, stoppte ich geschockt mein Schlingen.

„Wann soll denn nun die Hochzeit genau stattfinden?“

Mein Vater räusperte sich, nachdem er den letzten Happen des Reises runter geschluckt hatte. „Nun denn Soun, wie wäre es mit dem 21. Juni?“

Mit einem „Ahhh! Das ist doch ein wunderbarer Tag! Mit dem Tag des Sommeranfangs den Bund der Ehe einzutreten wäre wirklich herrlich, nicht war Akane?“ verkündete Kasumi uns freudig ihre Meinung dazu und blickte ihre kleine Schwester neben sich erwartungsvoll an.

Diese jedoch versuchte es zu ignorieren. Statt zu antworten aß sie seelenruhig weiter.

Ihr Vater sah sie jetzt ebenfalls an, jedoch lag Ernsthaftigkeit in seinen Augen. „Akane. Du bist doch jetzt fast 18 Jahre alt, genau wie Ranma. Ihr beide habt auch euren Schulabschluss gemacht, also warum solltet ihr jetzt noch länger mit eurer Vermählung warten?“

Neugierig wartete ich auf eine Antwort meiner „Zwangsverlobten“. Es interessierte mich wirklich, wie sie heute darüber dachte. Früher hatten wir beide uns ja dagegen gesträubt, doch in letzter Zeit sind wir uns viel näher gekommen. Wir hatten uns sogar verdächtigerweise seit langem nicht mehr gestritten. Es war auch schon häufiger vorgekommen, dass wir beide im gleichen Bett schliefen! Es war wirklich nur schlafen gewesen, nichts mehr, aber natürlich wussten es unsere Familien nicht, denn die hätten aus einem Floh einen Elefanten gemacht und uns sicher an Ort und Stelle vermählt… Das war nur wegen den Abschlussprüfungen gewesen…! Zumindest anfangs.

Mist! Jetzt werd ich auch noch rot im Gesicht!!

Jedenfalls musste ich mit Akane viel für die Prüfungen lernen, da ich sonst das Jahr hätte wiederholen müssen und da sind wir eben beide bei dem nächtlichen Lernen im gleichen Bett eingeschlafen.

Wäre sie nicht so hilfsbereit gewesen, müsste ich noch ein weiteres, verdammtes Jahr in der Schule rumhängen!!! Ja, ich bin Akane ja so unendlich dankbar!

„Da hast du recht.“ antwortete Akane endlich ihrem Vater, jedoch holte sie zugleich zur Gegenfragen aus „Aber denkst du nicht, dass das immer noch Ranma und ich zu entscheiden haben?“ in ihrer Stimme war erstaunlicherweise keinerlei Zorn zu hören, ihre Stimme klang viel eher nach der Ruhe in Person.

Völlig erstaunt wurde sie nun von allen Anwesenden angestarrt.

„Ist was?“ fragte sie blinzelnd und schaute anschließend Hilfe suchend zu mir rüber.

Ich bemerkte ihren Blick, verstand und mischte sich endlich ein. „Da hat sie ausnahmsweise mal recht. Lasst das doch uns selbst entscheiden!“ damit war ich mit dem Frühstücken fertig und stand auf. „Ich geh trainieren.“ meinte ich während ich den Raum verließ.
 

Ohne Umwege ging ich rüber ins Dojo um mein Training fortzuführen. Allerdings wusste ich nicht, dass Akane mir nach gelaufen war. Als ich die Mitte des Dojos erreichte, begann ich mich erneut aufzuwärmen und wurde dabei von meiner Verlobten beobachtet. Wie süß. – Sie glaubte tatsächlich, dass ich sie nicht bemerken würde! Doch ließ ich mir nichts anmerken und begann mit meinen Übungen.

Aus dem Augenwinkel heraus konnte ich sie wirklich gut beobachten. Schüchtern stand sie an der Tür und streckte ihren Kopf etwas hinein. Ich spürte ihre Blicke. Das war nicht das erste mal, dass sie mich beobachtete während sie sich sicher war, dass ich es nicht bemerken würde.

Zum Beispiel heute morgen. Wie so oft in den letzten Wochen habe ich die Nacht bei ihr verbracht. Ich wurde etwas vor ihr wach, hatte aber keine Lust gehabt schon aufzustehen, so zog ich ihren warmen, weichen Körper etwas enger an mich und versuchte wieder ein zu schlafen. Nach ein paar Minuten begann Akane sich in meiner Umarmung zu bewegen. Ich musste mich echt zusammenreißen, um nicht zu grinsen! Auch wenn ich nichts sah, wusste ich, dass sie mich ansah. Weitere Minuten vergingen. Ihr süßer Duft hing mir in der Nase. Ihr aufgeregtes Herz begann wild zu pochen. Hauchzart legte sie ihre Lippen auf die meine.

Doch leider musste Nabiki unbedingt diesen schönen Moment ruinieren! Hätte Nabiki sie nur nicht gerufen…!! „Steh endlich auf! Oder ich komm rein und hole dich, Schwesterchen!“ rief sie und ruckartig zog Akane ihren Kopf weg und löste, leider, den Kuss. Dem wollte Akane offensichtlich entgehen. So stand sie schnell auf und ging zur Tür, ehe ihre Schwester überhaupt die Gelegenheit gehabt hätte rein zu kommen und womöglich unser Geheimnis dabei erfahren hätte. Das wäre teuer geworden… Zum Glück hatte sie ihr Vorhaben nicht in die Tat umgesetzt und nichts mitbekommen.

Ich schlug mit aller Kraft mit den Fäusten in die Luft.

Unweigerlich schlich sich ein Lächeln über Akanes Lippen. Anscheinend gefiel ihr das, was sie sah.

Auch wenn wir uns nie unsere Liebe gestanden haben, bin ich mir ziemlich sicher, dass sie mich liebt. Zudem müssen wir eh bald heiraten… selbst wenn wir es nicht mal annähernd gewollt hätten, hätten wir es tun müssen. Unsere Alten haben irgendwie ein Talent dafür uns zu Dingen zu überreden, die wir eigentlich nicht wollen.

So langsam konnte ich mich nicht mehr konzentrieren und so beschloss ich Akane aus ihrer Starre zu erlösen..

„Seit wann bist du denn schon hier?“ hauchte ich ihr ins Ohr, stand dabei direkt vor ihr. Etwas erschrocken blickte sie hinauf in mein Gesicht. Es trennten nur noch wenige Millimeter unsere Lippen voneinander. Langsam nährte ich mich ihr, in der Absicht sie zu küssen.

Akane kniff ihre Augen schnell zusammen, denn ihr war das wohl noch immer zu peinlich. Doch der Kuss blieb aus. Stattdessen hob ich meine Verlobte auf meine Schulter und trug sie ins Dojoinnere.

Vorsichtig setzte ich sie wieder ab. Still setzten wir uns an der Wand auf den Boden und hielten ebenso still Händchen.

Nach einigen Minuten brach ich als erster die entstandene Stille. „Ist es dir etwa immer noch peinlich, wenn wir uns küssen?“

Auf diese Frage hin drehte Akane ihren Kopf zu mir und nickte verlegen.

Ich lächelte so sanft wie möglich und zog sie in eine Umarmung. „Das muss es doch nicht. Wir sind doch alleine, also gibt es doch gar keinen Grund dazu.“

Erleichtert legte sie ihren Kopf an meine Brust und meinte leise. „Aber was, wenn uns jemand gesehen hätte?“

Daraufhin musste ich wieder lächeln. „Dann wäre eben alles raus. Sollen sie alle es doch wissen!“ So setzte ich einen hauch zarten Kuss auf ihr Haupt und begann ihren Rücken mit der Hand auf und ab zu fahren.

„Wir sind heute Nacht alleine zu hause…“ murmelte ich vor mich hin.

Verwundert blickte Akane mich an. Ungläubig wiederholte sie meine Aussage. „Wir sind… heute Nacht… alleine zu hause?“

Bestätigend nickte ich. Sie wusste sicher nicht genau, was das für uns bedeuten sollte, doch auch sie begann etwas zu lächeln.
 

„So, wir gehen jetzt. Kommt ihr alleine klar?“ fragte Soun seine Tochter und mich. „Natürlich. Wir sind doch keine kleinen Kinder mehr!“ antwortete Akane trotzig ihrem Vater und schob ihn aus dem Haus. Erleichtert atmete sie auf.

Endlich waren alle weg und ich mit meiner Liebsten allein!

Sie drehte sich zu mir um und grinste mich breit an. „Und was machen wir jetzt?“

Ich überlegte kurz. „Lass uns doch erst mal ein bisschen Fernsehen gucken.“ Und schon ging ich in Richtung des Wohnzimmers.

Nach wenigen Sekunden des Verblüfftseins folgte Akane mir. Sie hatte wohl etwas anderes von mir erwartet.
 

Total entnervt schaltete Akane den Fernseher bereits nach etwa einer halben Stunde wieder aus. „Es läuft heute irgendwie nur Mist im Fernsehen!“

Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen, als ich Akanes bockigen Gesichtsausdruck sah.

„Und was machen wir nun?“ fragte sie mich in der Hoffnung mir würde etwas interessantes einfallen.

Ein breites Grinsen legte auf mein Gesicht. „Ich wüsste da schon was…“

Dieses Grinsen gefiel Akane anscheinend überhaupt nicht.

Noch ehe sie sich weitere Gedanken über mein Vorhaben machen konnte, hatte ich auch schon meine Lippen auf die ihrigen gelegt.

Erschrocken wich sie zurück.

Ich konnte spüren, wie ihr Herz wie wild zu flackern begann. Ich griff nach ihren Händen und küsste diese zart.

Unweigerlich schoss Akane dabei die Schamröte ins Gesicht.

Wie süß sie aussah!

Erneut setzte ich zu einen weiteren Kuss an, dem Akane nicht entrinnen konnte. Voller Leidenschaft küssten wir uns und glitten so langsam zu Boden.

Vorsichtig stupste ich mit meiner Zunge an Akanes Lippen und bat um Einlass, welcher mir zögerlich gewährt wurde. Ein heißes Duell entbrannte, wobei meine Begierde nahezu unaufhaltsam wuchs und so begann ich auch noch mit meinen Händen dem zarten, zierlichen Körper unter mir auf und ab zu gleiten.

Sie ist ja so schön… Ich will sie, nur sie allein!

Als ich mich zudem auch noch an ihrem Hals zu schaffen machte, stöhnte Akane lustvoll auf. Nun war es anscheinend auch um sie geschehen. Auch sie wollte mehr.

Hier war ein schlechter Ort dafür.

Als mir dieser Gedanke kam, stoppte ich mein Tun und richtete mich wieder auf.

Akane, die bis eben noch die Augen geschlossen hatte, blickte mich jetzt verwundert und zugleich enttäuscht an. Ich konnte immer noch die pure Lust in ihren Augen sehen. Schwer atmend griff ich unter ihre Hüfte und Beinen und hob sie hoch.

„Was? Was hast du vor?“ wollte sie von mir wissen, doch statt ihr zu antworten, küsste ich sie erneut auf den Mund.
 

Schweigend trug ich sie in ihr Zimmer. Dort angekommen legte ich sie behutsam auf ihr Bett. Jetzt schien es auch Akane klar zu werden, was ich vor hatte.

Ungeduldig küsste ich sie erneut und legte mich dabei auf sie.

Als wir uns für einen kurzen Moment trennten, hauchte ich „Ich will dich Akane. Ich will dich hier und jetzt!“

Mit geweiteten Augen starrte sie mich nur an.

Geduldig schaute ich ihr in die Augen. Wartete darauf ein ja oder nein in ihren Augen sehen zu können, wenn sie denn schon nichts dazu sagen konnte.

Da meine Verlobte keinerlei Reaktion mehr zeigte ließ ich von ihr ab und setzte mich wieder auf. Enttäuscht musste ich seufzen und wollte gehen, da ich dieses Verhalten als ein „Nein“ aufgefasst hatte, doch Akane hielt mich unerwartet fest.

Verwundert drehte ich mich zu ihr. „Hm? Was hast du, Akane?“ Ich sah hinab auf ihre Hände, die mich immer noch festhielten.

Sie zitterte…!

Besorgt musterte ich sie.

Habe ich ihr angst gemacht…?

Mit zittriger Stimme flüsterte sie etwas, doch ich hatte es nicht verstanden.

„Was hast du eben gesagt?“

„Bitte geh nicht!“ sagte sie nun etwas lauter.

„Aber… -“ Nun war sie es, die mich in einen Kuss zog.

Sorgsam legte ich meine Arme um sie und löste den Kuss wieder. „Warum zitterst du?“ Durch dringlich sah ich ihr in die Augen.

„Ich… ich weiß nicht…“

„Wenn du angst davor hast, dann sag es! Ich versteh das, ehrlich!“ Es war ja schließlich nicht nur ihr „erstes Mal“ sondern auch meines… Ich konnte ihre Angst dabei durchaus verstehen.

So legten wir uns schweigend aneinander gekuschelt ins Bett.

Die ganze Zeit über streichelte ich über Akanes Rücken und versuchte sie so wieder zu beruhigen, denn sie zitterte noch immer ziemlich stark.

Ich bereute bereits mein Tun. Ich hätte besser erst gar nicht damit anfangen sollen…. Erst nach einigen Minuten hatte sich Akane soweit wieder beruhigt, dass sie aufhörte zu zittern und auch ihre Stimme wieder fand. „Ranma, lass es uns machen…“ sagte sie leise zu mir.

Ernst schaute ich sie an. „Bist du dir sicher?“ ein Nicken ihrerseits folgte.
 

Und so begann unser Liebesspiel...
 

Eng aneinander gekuschelt lagen wir nun da. Unserer beider Atem hatte sich wieder normalisiert und Akane hatte endlich ihre Stimme wieder gefunden.

„Das war verdammt gut gewesen…“ murmelte sie und schmiegte sich dabei noch etwas enger an mich.

Verhalten kicherte ich. „Schön, dass es dir auch gefallen hat.“ Zufrieden küsste ich ihren Haarschopf und stöhnte erleichtert auf.

„Sag mal, hast du das schon öfters … gemacht?“ fragte sie mich zögerlich.

„Ähm, nein. Das war das erste Mal…“

„Wie?!“ erschrocken erhob sie sich und schaute mich mit geweiteten Auge an. „Dein erstes Mal? Dein… Ich dachte du … hättest schon mal…“ stotterte sie vor sich hin.

Ich kicherte. „He he… ich hab so was wirklich noch nie gemacht. Du bist die Erste.“ Ich setzte mich ebenfalls auf und küsste Akanes Stirn.

Errötet schaute sie mich an.

Wir sind ja nun auch schon 2 Jahre lang miteinander verlobt! Wann hätte ich denn das mit jemandem anderen machen können? Sicher vorher hätte ich durchaus mit dem ein oder anderen Mädchen schlafen können, doch damals haben mich Frauen eben nicht sonderlich interessiert!

Lektionen des Vertrauens

+++KAPITEL 2+++

Lektionen des Vertrauens
 

Seit Akanes und meinem ersten Mal waren inzwischen schon 3 Wochen vergangen. Niemand außer uns selbst wusste davon und wir hielten es auch besser es so zu belassen.
 

Da Akane nicht mehr zur Schule musste, half sie ihrer großen Schwester Kasumi im Haushalt. Leider konnte sie immer noch nicht etwas essbares kochen und so hielt es Kasumi für das Beste, wenn Akane für das Erste die Einkäufe erledigt.

So ging sie auch am heutigen Tage für das Abendessen einkaufen. Sonst war sie ja immer mit Nodaka, meiner Mutter, einkaufen gegangen, aber dieses mal konnte Mutter nicht mitkommen, da sie sich mit einer alten Schulfreundin treffen wollte.
 

Langsam wurde es draußen dunkel und ich beendete mein Training für heute. Erschöpft verließ ich den Dojo und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer.

Dort saßen, eigentlich wie immer, mein Vater und Herr Tendo und spielten wie üblich Go. – Kennen die denn keine anderen Brettspiele?

Nabiki und Kasumi hingegen schauten sich einen Film an und unterhielten sich etwas dabei miteinander. Jedoch konnte ich Akane nirgends erblicken.

„Wo ist denn Akane?“ fragte ich in die Runde.

„Sie ist noch nicht vom Einkaufen zurück.“ antwortete Kasumi mir.

Komisch… Sie müsste doch schon längst wieder da sein…

Nachdenklich setzte ich mich zu den beiden Frauen und schaute zum Fernseher.

Müsste ich sie jetzt nicht eigentlich suchen gehen? Aber dann würde sie sich sicher darüber aufregen, dass ich ihr nicht vertraue oder so was in der Art…

Ich musste leise seufzen.

Versteh einer die Frauen…
 

Nach etwa einer halben Stunde hatten die beiden Alten mich dazu genötigt, doch nach Akane zu suchen.

„Was ist, wenn ihr etwas zu gestoßen ist? Wie könntest du dir dass je verzeihen?!“ schrie mich mein künftiger Schwiegervater in spe theatralisch und unter Tränenflüssen an und warf ihn daraufhin quasi raus.

Entnervt stand ich jetzt vor dem großen Tor des Anwesens.

„Warum ausgerechnet ich?!?!“ Immer wenn etwas mit ihr war, musste ich darunter leiden. Sie ist dich eine selbständige Frau und zudem stark wie zehn Kerle zusammen, warum machen die sich denn solch große Sorgen um sie? Sie wird doch auf sich selbst aufpassen können!

Kaum, dass ich endlich los gehen wollte sah ich meine Verlobte auch schon um die Ecke kommen.

„Aka – ne?“ Erst jetzt fiel mir ihre Begleitung auf. „Ein Mann??“ fragte ich mich selbst ungläubig.

Um ein paar Schritte nährte ich mich ihnen.

„Danke noch mal, dass du die Taschen für mich getragen hast.“ sagte sie und nahm die Einkaufstüten an sich.

„Hier wohnst du?“ fragte der Brünette Kerl sie, woraufhin er ein bestätigendes Nicken von ihr zur Antwort bekam.

Von weiten beobachtete Ich die beiden unbemerkt.

Zugegeben, er war ziemlich groß und schien alles andere als arm zu sein, aber da war etwas an ihm, was ich nicht ausstehen konnte.

Als ich sah, wie der Fremde seinen Arm um meine Verlobte legte, ging ich wutentbrannt auf sie zielstrebig zu.

„Hey, Akane, wo warst du denn die ganze Zeit gewesen?“

Erschrocken drehte Akane sich um. „Ranma…“ Flüsterte sie leise.

Der Fremde neben ihr blinzelte kurz bis er meinen zornigen Blicke wahrnahm, die einzig und allein ihm galten. Hastig zog er seinen Arm zurück und entfernte sich etwas von Akane.

Das war auch gut für ihn gewesen. Immerhin schien der Kerl zumindest zu merken, wenn er sich in Lebensgefahr begab.

Verwundert blinzelte Akane diesen Typen an.

„Komm rein… Die Anderen warten schon auf dich.“ Kurzerhand nahm ich die Einkaufstüten an mich und zog Akane mit mir.

Zurück blieb ein recht stark verwunderter und zugleich verängstigter Mann. - Das hat der verdient!
 

„Was sollte das?!“ schrie Akane mich an, als wir vor der Haustür standen.

„Wer ist der Mann?“ Fragte ich sie so ruhig ich konnte.

Sie blinzelte. „Er heißt Masaru Togu … Ich habe ihn aus Versehen in der Stadt angerempelt und da hat er mir angeboten, die Einkaufstüten nach hause zu tragen…“ „Aha.“ Das war alles, was ich dazu sagte. Mehr ging nicht, denn ich befürchtete, dass ich sie womöglich angeschrienen hätte, wenn ich mehr dazu gesagt hätte.

Ich drehte mich um und ging ins Haus.
 

Auch beim Abendessen wich ich Akane bewusst aus. Weder sprach ich mit ihr, noch sah ich sie an.

Ich musste stark mit mir kämpfen, um nicht gleich völlig auszuticken. Es regte mich einfach nur auf, weil Akane die Anmache des Fremden anscheinend nicht bemerkt hatte!

Oder hatte sie sich womöglich darüber gefreut? Warum sollte sie auch sonst einen Fremden so nah an sich ran lassen…?? Oder kennt sie den schon länger?!

Von einer Sekunde auf die andere beendete ich das Essen und verließ den Raum. Verwundert blickte man mir hinterher, das war mir klar, aber herzlich egal.
 

Nach kurzem Überlegen, entschloss ich mich einen Spaziergang zu machen. Ich hatte etwas Ablenkung dringend nötig und so konnte ich etwas die frische Luft genießen. Ohne ein Ziel lief ich durch die verlassenen Straßen, hing dabei lediglich meinen Gedanken nach.

Habe ich sie vielleicht etwas vorschnell verurteilt? Vielleicht sagte sie ja die Wahrheit… Und wenn nicht? Betrügt Akane mich sogar mit dem Typen??? Wie lange geht das dann wohl schon?

Ich schüttelte den Kopf.

So was würde Akane nicht tun! … Oder doch…?

Ich blieb abrupt stehen.

Würde meine Akane das tun? Sie wusste doch inzwischen schon eine ganze Weile, dass ich sie liebte… Nun gut, gesagt hatte ich es ihr nie, aber reicht es ihr denn nicht, wenn ich es sie spüren ließ? Muss ich ihr es auch noch laut ins Gesicht sagen?! Es ihr zu zeigen hatte mich schon so einiges an Überwindung gekostet, will sie mich nun auch noch zwingen es laut aus zu sprechen? Es sind zwar nur drei kleine Worte, aber gerade diese wollen mir nicht so leicht über die Lippen gehen. Aber warum? Warum fiel es mir denn nur so schwer es auszusprechen? Liebe ich sie denn im Endeffekt doch nicht richtig oder habe ich angst davor, dass meine Liebe nicht erwidert werden könnte?

Sie hat mir doch ihr erstes Mal geschenkt… Das ist doch ein Liebesbeweis, oder? - Was ist, wenn es doch nicht ihr erstes Mal war?

Entsetzten machte sich in mir breit. Hatte Akane Tendo etwa die ganze Zeit über mit mir gespielt?

Jedoch blieb mir keine Zeit weiter darüber nach zu denken, da ich die Aufmerksamkeit von einem mir nur zu gut bekanntem Mädchen weckte. – Man, war ich mal wieder vom Pech verfolgt.

Ohne abzuwarten grüßte sie mich auch gleich. „Guten Abend Ranma-Schatz!“ rief sie mir zu und winkte. Anscheinend hatte sie gerade den Müll raus gebracht, denn sie hatte, nach dem sie mir zu gerufen hatte, die Mülltonne wieder verschlossen.

Mir ist anscheinend völlig entgangen, dass ich mich unmittelbar vor dem Okonomiyaki-Restaurant von Ukyo befand.

Etwas verwirrt grüßte ich sie zurück. „Abend Ukyo…“ bitter lächelte ich. Mehr war nicht drin. Ich versuchte zwar mir nichts anmerken zu lassen, aber heute wollte mir es einfach nicht so recht zu gelingen.

Hoffentlich hat sie nichts bemerkt…

„Möchtest du mit reinkommen?“ fragte sie mich, allerdings war das keine richtige Frage, viel eher eine Aufforderung.

Seufzend folgte ich ihr ins Restaurant.
 

„Warum läufst du denn um diese Zeit noch in der Stadt rum?“ wollte Ukyo von mir, ihren „Gast“, nach einigen Minuten des Schweigens wissen.

Doch ich nahm ihre Stimme nur gedämpft wahr und starrte weiterhin Löcher in die Luft. Erst als das braunhaarige Mädchen meine linke Hand auf die inzwischen sehr heiße Herdplatte legte, war ich wieder geistig da und schrie vor Schmerz zunächst laut auf.

„Was sollte das?!“ schrie ich vorwurfsvoll und pustete meine verbrannte Handfläche an. Ich konnte spüren, dass sich kleine Schmerzentränen in meinen Augenwinkeln gebildet hatten. Aus dem Augenwinkel heraus konnte ich zudem sehen, dass Ukyo überrascht gewesen war.

Jedoch fasste sie sich schnell wieder. „Das habe ich gemacht, weil du schon die ganze Zeit so still bist und mich einfach nicht beachtest hast! Und vor allem hast du meine Frage nicht beantwortet!“ Demonstrativ stemmte sie ihre Hände in die Hüften, schenkte mir dabei finstere Blicke.

„Hehe… Sorry, was hast du mich noch mal gefragt?“ Entschuldigend hob ich meine Hände etwas hoch und hoffte, dass Ukyo jetzt nicht noch wütender werden würde.

Doch sie seufzte nur. „Ich habe dich gefragt, warum du um diese Zeit noch in der Stadt unterwegs bist…“

„Hm? Na ja, ich wollte mir die Beine etwas vertreten…“ meinte ich, betete dabei inständig dafür, dass sie mich nicht weiter darüber ausfragen würde.

Misstrauisch betrachtete sie mich, auch wenn sie dieses Misstrauen offensichtlich nicht so ganz beiseite schaffen konnte, nahm sie meine Antwort erst einmal so hin und ging nicht weiter darauf ein. „Aha? Und was gibt es neues bei dir?“

Zunächst überlegte ich etwas, ehe ich ihr antwortete. „Wir haben uns ja schon lang nicht mehr gesehen… Wo soll ich denn da anfangen…?“

Ich legte meinen Kopf in meine aufgestützten Hände und begann zu erzählen. Angefangen von meinen neusten Fortschritten meines Trainings bis hin zur Tatsache, wie froh ich darüber war, dass ich nicht mehr meine Zeit in der Schule verschwenden musste, berichtete ich Ukyo alles genau, jedoch ließ ich den Part mit Akane aus.

Sie muss ja nicht alles darüber wissen…

Gespannt und mit einem Lächeln auf dem Gesicht lauschte sie meinen Erklärungen, bereitete lediglich ein Okonomiyaki nach dem anderen für mich zu, welche ich gierig bei meinen Erläuterungen verschlang. – Die waren ja so köstlich gewesen!

Die restlichen Stunden des Abends bis tief in die Nacht hinein plauderten wir über dies und jenes, über unsere Kindheit, über unsere gemeinsame Schulzeit, so wie auch über viele unserer Freunde. Wir wurden dabei so nostalgisch, dass es uns selbst schon fast unheimlich wurde.

Laut lachend sahen wir uns an.

„Und weißt du noch, wie die gesamte Hochzeit ruiniert wurde, durch das Wasser des Ertrunkenen Mannes, welches der Typ von den Verwunschenen Quellen geschickt hatte?“ fragte Ukyo mich belustigt.

Doch ich lachte nur und brachte kein vernünftiges Wort mehr heraus.

Genau das war es, was ich jetzt brauchte, Ablenkung! Ich war überglücklich darüber, dass ich doch eine so gute Freundin hatte.

Wenn da bloß nicht die Tatsache wäre, dass dieses Mädchen schon ewig in mich verliebt ist. Aber dennoch bedrängte sie mich nicht mehr. Sie hatte sogar inzwischen jeden Versuch fallen lassen, um mich für sich zu gewinnen. Es wirkte sogar so, als ob sie es akzeptiert hätte, dass ich nun mal mit Akane verlobt bin und sie auch heiraten werden würde.

Woher nimmt Ukyo nur ihre Stärke? Ich glaub, ich könnte das nicht…
 

Erst lange nach dem Sonnenaufgang machte ich mich wieder auf dem Heimweg. Bei dem vielen Lachen hatte ich, wie auch Ukyo, völlig die Zeit vergessen.

Betrübt blickte ich gen Himmel und seufzte tief, denn es war keiner dieser wunderschönen Sonnentage, die man in den letzten Wochen gewohnt war, sondern hingen stattdessen dicke, dunkle Wolken am Himmel und ließen es so aussehen, als ob es jeden Moment anfangen könnte zu regnen.

Das Wetter entsprach mal wieder meiner schlechten Laune. Klar, ich wurde wirklich von Ukyo aufgeheitert, ich hatte aus tiefster Freude mit ihr gelacht, jedoch hielt diese Wirkung nur so lange an, bis Ukyo außer Sichtweite war.

Inzwischen hatte ich das Tendo-Anwesen erreicht und betrat den Garten.

Dort empfingen mich sogleich die beiden recht zornigen Alten.

„Wo warst du, Junge?“ fragte mein Vater mich.

„Ich war bei Ukyo… Wir haben beim Quatschen die Zeit vergessen…“ laut gähnte ich und streckte mich ausgiebig. Ohne eine Reaktion der beiden Männer abzuwarten ging ich an ihnen vorbei und betrat das Haus.

Ich konnte noch sehen, wie die Alten sich fragend anschauten und anscheinend nicht wussten wie sie auf mein Verhalten reagieren sollten.

Wie aus dem Nichts begann es plötzlich zu regnen und der Regen verwandelte dabei meinen Alten erneut in einen Panda. Sogleich hob er ein Schild empor, auf dem stand: ‚WAS IST DENN MIT RANMA LOS?’
 

Im Hausflur zog ich mir meine Schuhe aus und wollte ursprünglich dem Badezimmer einen Besuch abstatten, jedoch hielt mich meine Verlobte davon ab.

„Guten Morgen Ranma.“ begrüßte sie mich gespielt fröhlich.

Dieses falsche Lächeln auf ihrem Gesicht erregte sofort mein Misstrauen. „Morgen. Was ist?“

„Nichts weiter. Können wir mal miteinander reden?“

Ich blinzelte. „Wenn du willst.“ Gab ich schroffer als es beabsichtigt war zurück.
 

„Also, was willst du?“ fragte ich meine Verlobte barsch, als wir beide ihr Zimmer betraten.

Akane schloss hinter sich die Tür, während ich mich aufs Bett setzte.

Ehe Akane mir eine Antwort gab, holte sie tief Luft. „Wegen der Sache von gestern… Es tut mir leid. Es war nicht so, wie du denkst, ich habe Togu wirklich erst gestern getroffen. Ich kannte ihn wirklich bis gestern noch nicht!“

Erwartungsvoll starrte sie mich an, doch ich schaute gen Boden und schwieg.

„Warum? Warum glaubst du mir nicht?“

Ich schaute auf, schaute ihr in die Augen.

„Vertraust du mir etwa nicht?“ Kleine Tränen bildeten sich in Akanes Augen und liefen stumm ihre Wangen hinunter.

Genauso stumm stand ich auf und ging auf meine weinende Verlobte zu. „Tut mir leid.“ mit diesen Worten nahm ich sie in den Arm und krauelte beruhigend ihren Nacken.

Erleichtert legte sie ihren Kopf an meine Brust und erwiderte die Umarmung.

Noch eine ganze Weile standen wir dort, schwiegen, bewegten uns nicht vom Fleck.

Erst als Kasumi uns von unten zu rief „Das Frühstück ist fertig! Ranma, Akane, kommt essen!“ lösten wir unsere Umarmung und grinsten uns an, anschließend verließen wir das Zimmer.
 

Kaum unten angekommen, hörten wir schon die hitzige Unterhaltung, welche zwischen unseren Vätern im Gange war. Verwundert blickten wir uns an und gingen zu den Rest unserer Familien.

„Wir müssen auf jeden Fall bei dem Turnier mit machen!“ rief mein Alter euphorisch. „Genau! Da muss einer von uns gewinnen, wir brauchen den Siegerpreis!“ befürwortete Soun ihn.

Fragend blieben Akane und ich in der Tür stehen.

„Weißt du zufällig, was hier los ist?“ fragte ich flüsternd Akane.

„Keine Ahnung.“

Noch immer unaufgeklärt setzten wir uns an den Tisch, waren uns dabei nicht sicher, ob wir vielleicht doch fragen sollten, was denn los ist oder besser nicht.

Nabiki hatte offensichtlich unsere fragenden Gesichter bemerkt und beantwortete unsere unausgesprochene Frage. „Demnächst wird ein Kampfsportturnier stattfinden, wo der Sieger einen riesigen Geldgewinn abräumen kann.“

Darauf verdrehte ich nur meine Augen. Jetzt war mir klar, warum der Alte so aufgedreht war… Es gab nur zwei Sachen, die ihn so werden ließen. Erstens Geld und zweitens Akanes und meine Hochzeit.

„Ein Kampfsportturnier?“ fragte Akane ihre Schwester um sicher zu gehen, dass sie sich nicht verhört hatte.

Diese nickte bejahend.

Ehe wir uns versahen, waren wir auch schon der Mittelpunkt des Geschehens.

„Ranma, Akane! Ihr müsst da unbedingt mitmachen!!“

Lektionen der Schwächen

+++KAPITEL 3+++

Lektionen der Schwächen
 

„Wir müssen?!“ kam es wie aus einer Pistole geschossen von uns beiden.

„Genau. Ihr beide seid quasi ungeschlagen!“ entgegnete uns mein Alter gekonnt.

Völlig baff saßen wir beide am Tisch, was sollten wir denn dagegen schon sagen? Es stimmte, weit und breit gab es niemanden, der uns gewachsen war. Ganz besonders galt ich in der Gegend als unbesiegbar. Aber Akane hatte im Gegensatz zu mir in der letzten Zeit kaum, um nicht zu sagen, gar nicht trainiert! Das würde ein hartes Stück Arbeit für sie werden, wenn sie da wirklich mitmachen sollte.

„Und was ist? Macht ihr mit?!“ fragte Soun seine Tochter, wie auch mich.

Ich seufzte. „Wann soll denn das Turnier stattfinden?“

„In einem Monat.“

Einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich dem peinlichen Event doch entgehen könne, da mir aber leider nichts einfiel, gab ich mich geschlagen. „Na gut, ich mach mit…“ Mir war nämlich komischer Weise gar nicht danach an einem Turnier teilzunehmen.

Nun sah Soun seine Tochter eindringlich an.

„Wenn´s denn sein muss…“ gab nun auch sie sich geschlagen und bereute im nächsten Moment ihren Entschluss, da ihr Vater, so früh am Morgen, Kasumi bereits um Sake zum Anstoßen bat.

„Das kann ja noch was werden.“ murmelte Nabiki während sie sich ihren Vater so ansah. Dieser lachte hämisch und konnte sich vor Vorfreude nicht mehr zusammenreißen.

Und auch mein Vater stand ihm in nichts nach, denn auch er Lachte wie ein Irrer und riss der armen Kasumi den Sake förmlich aus den Händen, als sie diesen gerade auf dem Tisch abstellen wollte.

„Wie kann man sich denn nur so Siegessicher sein?“

Unbemerkt hatte sich Ryoga zu uns gesellt. Von wo der schon wieder kam, wollte ich nicht wissen.

Akane bemerkte ihn jedoch als erste. „Ryoga? Was machst du denn hier?“ fragend schaute sie ihn an.

Das letzte Mal hatten wir uns vor etwa drei Monaten gesehen, nachdem er mal wieder gegen mich verloren hatte.

„He he… Ich bin nur zufällig hier her gekommen. Stimmt das mit dem Turnier?“

Ein Nicken bekam er von ihr als Antwort.

Argwöhnisch schaute er nun zu seinen Erzrivalen, mich, hinunter.

Ich hielt es nicht einmal für nötig Ryoga auch nur eines Blickes zu würdigen. Völlig desinteressiert, was Ryoga betraf, beobachtete ich meinen Vater, wie er sich den Sake wie ein Gierschlund herunter kippte. Bei diesem Anblick kam mir der Gedanke, ob er womöglich zu den Anonymen Alkoholikern zählte. Doch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, wurde ich dabei unterbrochen.

„He Ranma! Seit wann bist du denn so uninteressiert, wenn es um eine Herausforderung geht? Ich dachte immer, du würdest dich jeder stellen… aber anscheinend bist du dir in Klaren geworden, dass du gegen mich keine Chance hast!“

Das war es. Das war meine Achillesverse. Wie vom Blitz getroffen zuckte ich zunächst zusammen, fuhr um mich und stierte ihn böse an.

Dies machte Ryoga anscheinend angst, jedoch versuchte er, eher schlecht als recht, sich nichts anmerken zu lassen. Völlig gelassen blieb er stehen und wartete auf eine weitere Reaktion meinerseits.

Die ließ auch nicht lange auf sich warten. Voller Zorn stand ich auf. „Ha! Ich und keine Chance gegen dich haben?! Seit wann kannst du mich denn bitteschön besiegen???“

Ich bin ihm voll auf dem Leim gegangen… Mist.

„Und was, wenn ich dich besiege, sagen wir… beim Turnier?“

„Dich besiege ich jeder Zeit! Verlauf dich aber besser nicht, denn sonst hast du schon jetzt verloren!“
 

Nachdem das Chaos abgeklungen war, was beinhaltete, dass Ryoga sich endlich verzogen hatte und die beiden Familienväter seelenruhig eingeschlafen waren, brachen Akane und ich zum Joggen auf.

Für mich stellte dieses Joggen keine große Mühe dar, da ich dies ja schon tagtäglich tat, aber Akane begann bereits nach wenigen Metern zu schnaufen.

Sie wurde immer langsamer, bis sie es schließlich nicht mehr aushielt und stehen blieb.

„Och komm, Akane! So schnell kannst du doch nicht schon aus der Übung sein!“ ich stellte mich zu meine Verlobte und beäugte sie genau.

Sie war total außer Atem.

„He, alles in Ordnung?“ fragte ich sie besorgt. „Brauchst du eine Pause?“

Daraufhin nickte sie keuchend.
 

Schnell entschloss ich mich sie zu tragen und so hatte ich meine Verlobte zum nahe gelegenen Park Huckepack genommen und setzte sie vorsichtig auf eine der Parkbänke ab.

Noch immer atmete sie schwer und fühlte sich wohl dem entsprechend auch schlapp. Total ausgelaugt lehnte sie sich zurück und schloss ihre Augen.

Ich setzte mich neben sie und legte sogleich meine Hand ihre.

„Geht´s wieder?“

„Ja, ist schon besser…“

Eine ganze Weile saßen wir da und schwiegen vor uns hin. Keiner von uns zog es auch nur in Erwägung etwas zu tun oder zu sagen, um diese Stille zu unterbrechen.

Ich beobachtete Akane aus dem Augenwinkel heraus und konnte dabei meine Besorgnis irgendwie nicht beiseite schaffen, obwohl sie wieder ganz normal atmete. Da war noch etwas, was ihm Sorgen bereitete, nur was? Ich wusste einfach nicht was es war.

Akane hielt ihre Augen auch weiterhin geschlossen.

Das waren doch höchstens 5 bis 6 Wochen in denen sie sich nicht weiter sportlich betätigt hatte! Wieso schafft sie denn eine so kurze Strecke nicht mehr? Merkwürdig…

Sie wurde rot im Gesicht. Woran sie wohl gedacht hat?

Während ich mich umsah, erspähte ich Shampoo. Am liebsten wäre ich sofort abgehauen, dennoch blieb ich sitzen und wollte Akane auf Shampoo aufmerksam machen, bevor sie zu uns rüber kam. „He, Akane. Da drüben ist Shampoo…“ flüsterte ich ihr ins Ohr, woraufhin sie ihre Augen zunächst einen kleinen Spalt öffnete, das blauhaarige Mädchen mit ihren Augen zu suchen schien und als sie sie anscheinend sah, öffnete sie ihre Augen gänzlich.

Wie erwartet kam Shampoo zu uns.

„Nihaou Ranma!“ rief Shampoo freudig, als sie mich erspähte. Eilig lief sie zu mir und wollte mir um den Hals fallen, wäre Akane nicht gewesen, die sich demonstrativ vor mich gestellt hatte.

„Ha, du auch hier sein?“ bemerkte das blauhaarige Mädchen böswillig. Sie hatte also immer noch Schwierigkeiten mit unserer Sprache.

Doch Akane ignorierte sie gänzlich. „Komm Ranma. Wir wollten doch trainieren!“ Akane nahm mich bei der Hand und zog mich hinter sich her.

„He! Das nicht nett sein!!“ rief Shampoo empört hinterher und packte meine andere Hand.

Akane spürte wohl den Widerstand und drehte sich prompt um. Böse funkelte sie Shampoo an.

Mindestens genauso böse wurde sie auch zurück angefunkelt. „Ranma mir gehören!“ Mit diesen Worten zog die junge Amazone mich näher zu sich.

Doch das ließ sich Akane nicht gefallen und zog ebenso an mir. So entstand ein Tauziehen, wobei ich als Seil dienen musste.

„Lasst das!! Hört auf damit!“ rief ich verzweifelt in ihrer Mitte. Durch dieses hin und her Rütteln wurde mir nämlich allmählich schlecht.

Dieses wirklich sehr albern wirkende Spielchen wäre vermutlich noch eine ganze Weile so weiter gegangen, da aber die Sprenganlage des Parks plötzlich an ging und mich, wie auch Shampoo, deswegen gezwungener Maßen verwandelten, wurde es beendet.

Perplex blinzelte ich als mir bewusst wurde, dass ich mich gerade wieder in ein Mädchen verwandelt hatte. Augenblicklich wurde mir klar, dass auch Shampoo nass wurde.

Nein… Bitte NICHT!!!

Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich auf die Katze, welche sich an meinem Arm fest krallte.

Schlagartig wurde mir meine krankhafte Angst vor Katzen in Erinnerung gerufen. Warum erhörte niemand denn mein Flehen?!

Die Panik in mir kroch immer höher, bis ich es schließlich nicht mehr aushielt und markerschütternd aufschrie. Wie von der Tarantel gestochen rannte ich los, nachdem ich die Katze von meinem Arm geschüttelt hatte.

Doch leider lief Shampoo mir nach, denn so schnell wollte sie sich wohl nicht geschlagen geben.

Verwundert blieb Akane zurück.
 

Völlig geschafft und voller Kratzer, schlürfte ich durch das Haus, noch immer in meiner Mädchengestalt.

„Fette Beute! Fette Beute!“ rief plötzlich ein kleiner alter Mann, welcher in seiner rechten Hand einen BH umher wirbelte während er in meine Richtung hüpfte.

„Was...?“ Total benommen schaute ich zu diesem. „Happosai?“ fragte ich.

„Oh Ranma! Probier den hier doch bitte für mich an!“ freudig strahlte Happosai mich an und wollte mir den BH reichen.

„Vergiss es.“ für mich war das Thema damit erledigt und wollte somit an ihm vorbei gehen, doch Happosai ließ sich das nicht gefallen und bettelte weiter.

„Bitte! Zieh ihn an. Der passt dir bestimmt! Schau doch nur, wie schön er ist! Oh ja, und auch noch so schön weich…“ er rieb sein Gesicht am BH und grinste dabei auch noch pervers.

Doch ich versuchte es weitgehend zu ignorieren und ging weiter.

Allein wenn ich mir vorstellte, was der da gerade gedacht hatte… Einfach widerlich!! Man, brummt mir der Schädel.

Zum Glück konnte ich Shampoo doch noch abhängen…

Ohne Umwege bewegte ich mich auf das Badezimmer zu, betrat es und zog mich aus, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass ich alleine war. – Ich brauchte in dem Moment wirklich kein weiteres Zickentheater!

Endlich konnte ich mich wieder in einen Mann zurückverwandeln.

Erleichtert atmete ich aus, als ich mich ins warme Wasser der Badewanne ließ. Friedlich schloss ich meine Augen und lehnte meinen Kopf zurück. Ich konnte spüren, wie müde ich eigentlich schon lange war und musste Gähnen.

Kein Wunder… ich habe letzte Nacht ja nicht geschlafen. Und noch dazu musste Shampoo mich durch die ganze Stadt jagen! – Das die es einfach nicht sein lassen kann! Ätzend.

Beinahe mein ganzer Körper schmerzte. Zudem wollten meine Kopfschmerzen nicht verschwinden. Tief atmete ich ein und dann wieder aus.

Einige Minuten lang verweilte ich so und drohte sogar dabei ein zu schlafen.

Wie spät war es eigentlich? Ich wusste gar nicht wie lange ich vor Shampoo weggelaufen war. Es schien eine Ewigkeit gewesen zu sein…

Mit meiner linken Hand fasste ich mir an die Stirn.

Ich sollte heute früher schlafen gehen.
 

Zum Abendessen saßen wie immer alle am Tisch und das Thema Nummer 1 war natürlich das Turnier. Immerhin eine kleine Abwechslung, wenn man bedachte, dass in den letzten Wochen ständig über die Hochzeit von Akane und mir gesprochen wurde. Aber immer noch waren wir das Thema.

„Alter, warum nimmst du nicht selber teil?“ entfuhr es mir aufgebracht, als mein Vater mich mal wieder von der Seite zu quatschte, dass ich unbedingt gewinnen müsste.

„Weil es deine Prüfung ist. Wenn du gewinnst, bist du ein echter Mann!“ Bei dem Wort Mann musste ich unweigerlich aufhorchen und zu meiner Mutter rüberschauen.

Die schien es glücklicherweise nicht gehört zu haben. Erleichtert atmete ich aus. Nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn meine Mutter, das Gespräch mitgehört hätte! Mein Alter sollte seinen Sohn, mich, schließlich zu einen richtigen Mann machen. Das Problem war bekanntlich nur, dass ich mich bei Berührung mit kalten Wasser in ein Mädchen verwandelte! Solange also dieser Fluch auf mir lag, war ich nur ein halber Mann.

So musste ich mich weiter an das tolle Versprechen erinnern, was beinhaltete, wenn mein Vater es nicht schaffe, würde er zusammen mit MIR! Harakiri begehen. Eine wahrhaft schreckliche Vorstellung! Wie oft musste ich mich deswegen schon vor meiner Mutter verstecken? Jahrelang wusste ich nicht einmal, das ich überhaupt eine Mutter hatte!

Das alles ist nur seine Schuld!

Zornig schaute ich meinen alten Herren an.

„Was? Willst du etwa kein echter Ma –“

Blitzartig hielt ich den Mund meines Vaters zu. „Sei doch endlich still! Ich mach da ja mit!“ fauchte ich ihn an. Ich war mir nicht sicher, in wie weit meine Mutter sich mit diesem Fluch abgefunden hatte und ich wollte es irgendwie auch nicht herausfinden.

Endlich hatte ich den Alten zum Schweigen gebracht und konnte mich wieder meinem Essen widmen. Aber irgendwie war mir nicht danach etwas zu essen…

Mein Kopf brummte immer noch.

„Was hast du? Ist dir schlecht?“ aufgeschreckt schaute ich auf.

„Nein, ich habe nur keinen Hunger! Das ist alles!“ etwas nervös lachte Akane auf.

Im ersten Moment dachte ich, dass Kasumi mich angesprochen hatte. Warum hatte sie dass Akane überhaupt gefragt?

So beobachtete ich Akane unauffällig und konnte sehen, wie sie leicht angeekelt auf ihr Essen starrte als sie sich unbeobachtet fühlte.

Hatte sie das vorher auch schon getan? Hm… Sonst hätte Kasumi sie wohl kaum gefragt, ob ihr schlecht sei.

Ich seufzte leise.

Dann war das Joggen vorhin wohl doch zu viel für sie gewesen und hat ihren Appetit verdorben.
 

Die folgende Nacht war wie die Hölle auf Erden für mich.

Nicht nur dass meine Kopfschmerzen mitten in der Nacht immer heftiger wurden, wurde mir auch noch kotzübel!

Ich schaffte es gerade so noch aufs Klo und entleerte dort mein Magen indem ich die letzten Mahlzeiten in die Schüssel spie.

Selbst als mein ganzer Magen schon längst hätte leer sein müssen, kotzte ich weiter.

Schwindel machte sich in mir breit und vor meinen Augen begann alles zu verschwimmen.

Dumpf hörte ich die Stimme meines Vaters. Jedoch konnte ich nicht verstehen, was er sagte. Er stand wohl draußen vor der Tür.

Noch immer umarmte ich das Klo und musste mich erneut übergeben.

Im nächsten Moment hockte mein Alter neben mir.

Wann war der denn hier rein gekommen?

Völlig benommen sah ich ihn an, zumindest versuchte ich ihn zu sehen. Was eine richtige Herausforderung für meine Augen in dem Moment war. Noch immer war alles verschwommen. Schwach konnte ich erkennen, wie er anscheinend versuchte mich anzusprechen. Immer noch verstand ich nichts. War ich taub geworden?

Und wieder übergab ich mich.

Allmählich ging mir die Luft aus. Bei dem ganzen Kotzen hatte ich das Atmen ganz vergessen und japste in den kurzen Momenten, in denen ich mal nicht Gift und Galle spie, nach welcher.

Das könnte ein Grund dafür gewesen sein, weshalb ich kurz davor stand umzukippen.

Nur nebenbei bemerkte ich, dass mein Vater seine Hand auf meinen Rücken gelegt hatte. Als ich eine längere Zeit lang mal nicht rückwärts Frühstückte, legte er eine Hand an meine Stirn.

Das Atmen fiel mir zunehmend schwerer.

„Du hast Fieber, mein Junge.“

Also war ich doch nicht taub. Immerhin. Jetzt, wo er das sagte, merkte ich, dass mir ungewöhnlich warm war. Zudem fühlte ich mich immer schlapper. Inzwischen konnte ich nicht mal mehr aufrecht sitzen! Schwach spürte ich, wie ich drohte zur Seite weg zu kippen, doch mein Vater fing mich rechtzeitig auf. Endlich war er doch mal zu etwas nütze…

Besorgt schaute er mich an.

Ich wusste gar nicht, dass der so gucken konnte. Das war das Erste mal, dass ich so einen Gesichtsausdruck bei ihm sah. - Was man so alles mitbekommt, wenn man kurz davor ist weg zu treten, wirklich erstaunlich.

Mein Vater schaute plötzlich von mir weg. Es machte den Anschein, als ob er mit jemandem sprach. Mit wem konnte ich weder sehen, noch hören.

Hm. Dann war ich doch wieder taub geworden.

Ganz dumpf nahm ich die Geräusche um mich herum wahr. Wenn ich mich anstrengte, klang es für mich so, als ob er mit einer Frau sprach, doch konnte ich nicht heraushören, welche es war. Hier in diesem Hause gab es ja gleich vier davon.

Ohne dass ich es bemerkt hatte, hatte mich mein Vater hoch gehoben. Erst während er mich durch den Flur trug bemerkte ich es.

Im Moment konnte ich etwas deutlicher sehen. Ich war mir aber sicher, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde. Genauso war ich mir sicher, dass es noch um einiges schlimmer werden würde.

So langsam wurden mir die Augen schwer… doch konnte ich sie nicht lange geschlossen halten.

Nachdem ich meine Augen nach ein paar Sekunden wieder öffnete, befand ich mich schon in meinem Zimmer. Verschwommen konnte ich meine Mutter über mir erkennen. Ich lag wohl in meinem Bett.

Sie schaute mich ebenso besorgt an wie mein Alter. Sah ich denn wirklich so schlimm aus?

Zärtlich strich sie mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Keine Sorge. Dr. Tofu ist gleich da.“

Dr. Tofu? Warum wollten sie den denn her holen? So schlimm konnte es doch nun auch wieder nicht sein. Oder doch? Für diesen Moment ging es mir doch schon besser. Immerhin kotzte ich nicht mehr. Ich wollte sie zwar fragen, aber ich konnte nicht, ich fühlte mich schlicht weg zu schlapp dafür.
 

Ein paar Minuten verstrichen in denen nichts zu passieren schien.

Meine Mutter saß an meiner Seite und legte mir einen feuchten Lappen auf die Stirn. Mehr bemerkte ich nicht.

Erschöpft schloss ich meine Augen.

Das Brummen in meinem Kopf ließ immer noch nicht nach.

So konnte ich doch unmöglich einschlafen! Wobei ich doch so müde bin…

Wirklich ganz leise konnte ich Geflüster hören. Langsam öffnete ich meine Augen. – Wie erwartet war alles wieder total verschwommen. Von den Umrissen her war ich mir sicher, dass es sich um meine Mutter und um Dr. Tofu handeln musste.

Mit einer Taschenlampe leuchtete mir jemand in die Augen.

Ich kniff sie zusammen.

Auch wenn ich fast gar nichts sah, hieß es noch lange nicht, dass ich es nicht merken würde, wenn irgend so ein Trottel die Frechheit besaß, mir direkt in meine Augen zu leuchten!

Als nächstes wurde mir etwas in den Mund gesteckt.

Es dauerte etwas bis ich bemerkte, dass es sich hierbei um ein Thermometer handelte.

Wie früh die auf diese Idee kamen… Sogar mein Vater hatte festgestellt, dass ich Fieber hatte. - Warum hatte der das denn eigentlich nicht schon längst getan?

„39,2°C … Ich gebe ihm erst mal ein Mittel zum Senken des Fiebers. Dann sehen wir weiter.“

Ehe ich mich der Bedeutung dieses Satzes im Klaren war, hatte ich schon eine Spritze in den Arm gejagt bekommen. – Wie ich diese Dinger hasse!!

Dieser elende Druck an meinem Arm schien irgendwie nicht nachzulassen. Zudem wurden mir jetzt auch noch meine Augenlider so schwer.

Alles um mich herum wurde schwarz.

Lektionen der Angst

+++KAPITEL 4+++

Lektionen der Angst
 

Akanes Sicht
 

In der Nacht wurde ich von einem Alptraum geplagt. Obwohl ich diesen schon einige Male hatte, fürchtete ich mich jedes Mal aufs neue. Es wirkte eben alles so real auf mich.

Zunächst begann er ganz harmlos.

Ich schlenderte völlig unbekümmert unter in voller Blüte stehenden Kirschbäumen lang. Wie verzaubert schaute ich die ganze Zeit zu den Baumkronen hinauf, hinauf zu diesen wunderschönen rosa-weißen Blüten direkt über mir.

Ein leichter Windstoß lag in der Luft und kitzelte meine Nase, weswegen ich die Nase runzeln und so wieder runterblicken musste.

Während ich den Weg, welcher noch vor mir lag, mit meinen Augen weiterverfolgte, fielen immer mehr Kirschblüten von den Bäumen zu Boden.

Weit entfernt schien jemand zu stehen.

Verwundert ging ich auf diese Person zu.

„Wer ist das?“ murmelte ich.

Endlich war ich so nahe an der Person, dass ich sie erkennen konnte. „Togu-san?“

Der junge Mann drehte sich um, als er meine Stimme vernahm. Breit lächelte er.

Im nächsten Moment kam ein heftiger Windstoß auf.

Plötzlich befand ich mich allein in einem kalten, schwarzen Raum, niemand außer mir war dort.

Verzweifelt rief ich nach Ranma, doch er war nicht da.

„Ranma, wo bist du?!“

Warum ich ausgerechnet nach ihm rief ist mir bis heute unklar. Schließlich hatte ich eben doch Togu gesehen und nicht ihn…

Plötzlich verspürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Magengegend.

Als ich mir meinen Bauch hielt, bemerkte ich, dass dort etwas warmes, nasses an mir klebte. – Blut?

Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich auf meine mit Blut verschmierten Hände.

Ich blickte mich weiter an, überall an mir klebte Blut!

„Was…? Von wo kommt das Blut?“

Plötzlich fiel ein Lichtstrahl von oben herab.

Zögernd bewegte ich mich unter stechenden Schmerzen auf diesen zu.

Ein weiteres Mal riss ich meine Augen weit auf - Ich erkannte ihn.

„RANMA!!“

Ich stürmte sofort auf meinen Verlobten zu, welcher leblos am Boden lag.

Zunächst zaghaft, dann immer kräftiger schüttelte ich ihn und rief immer wieder seinen Namen dabei.

Doch keine Reaktion.

Ich konnte beim besten Willen keine Verletzungen an ihm erkennen.

„Was ist hier nur los?!“ wimmerte ich als mir bewusst wurde, dass Ranma nicht mehr reagieren konnte. Unaufhörlich flossen mir die Tränen über die Wangen.

Nach wie vor war ich mit Blut bedeckt, aber der Schmerz war wie weggefegt, als wäre er nie da gewesen. Doch mein Herz schmerzte mehr denn je.

Sorgfältig nahm ich Ranma in den Arm. Strich mit den Fingerspitzen über seine Wangen.

„Wie friedlich er aussieht. Als würde er nur schlafen.“

„Das ist alles nur deine Schuld!“ rief wie aus dem Nichts eine Stimme.

Ich zuckte erschrocken zusammen.

Doch als ich mich umblickte, war niemand da.

„Hab ich mir bestimmt nur eingebildet…“ Jedoch, als ich meinen Blick wieder zu meinen Verlobten senkte, war er weg.

„Ranma…?“

Mit meinen Augen suchte ich die Umgebung ab, aber niemand war da.

„Ranma, wo bist du?“ rief ich fast schon panisch in die Dunkelheit hinein.

Mit jeder Sekunde die verging, machte sich die Panik in mir immer breiter.

„Ranma!!“ wimmerte ich nun erneut.

„Das ist alles nur deine Schuld!“ erneut diese Stimme. War es ein Mann oder eine Frau, die zu mir sprach? Ich konnte es nicht heraushören.

„Was ist meine Schuld?“ fragte ich die Stimme ängstlich.

Im nächsten Moment veränderte sich meine Umgebung schlagartig.

„Ein Friedhof?“ murmelte ich während ich mich umsah. Ja, tatsächlich, hier waren unzählige Grabsteine.

Auch wenn ich schon öfters hier war, hatte ich angst. Dabei wusste ich doch genau was gleich kommen würde…

Nur ein paar Schritte ging ich vorwärts.

Abrupt blieb ich stehen. Starr schaute ich auf einen verwilderten Grabstein vor mir.

„Ranma Saotome…“ las ich. - Sein Name war in den Grabstein eingemeißelt gewesen.
 

Schreiend wachte ich auf.

Mein Puls raste.

Unbeholfen versuchte ich meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Vom Flur konnte ich hektische Stimmen hören.

„Schnell, wir brauchen kaltes Wasser.“ sagte eine männliche Stimme und ein hastiges Trampeln war zu hören.

Verwundert schaute ich zur Tür.

Diese Stimme würde ich unter Tausenden wieder erkennen!

Es war Dr. Tofu!

Aber was machte er denn mitten in der Nacht hier?

Das interessierte mich sehr, also beschloss ich aufzustehen und nachzuschauen.

Der Albtraum war damit erst mal Nebensache.

Auf dem Flur angekommen schaute ich mich sofort nach Dr. Tofu um und fand ihn vor Ranmas Zimmer.

„Hallo Dr. Tofu!“ begrüßte ich ihn während ich auf ihn zuging.

Er schaute mich anfänglich verwirrt an, ordnete seine Gedanken aber wieder schnell und schaute mir ernst ins Gesicht.

„Was ist denn los? Ist etwas vorgefallen?“ fragte ich etwas verwundert.

Diesen Blick kannte ich eigentlich gar nicht von ihm.

„Ranma hat hohes Fieber.“

Mit geweiteten Augen starrte ich meinen Gegenüber an.

Was hatte er eben gesagt?

Ranma hat hohes Fieber?

Ich zog meine Stirn in Falten.

Sollte das ein Scherz sein?

Warum sollte er denn sonst um diese Uhrzeit hier sein?

„Ist das wahr?“ fragte ich ungläubig.

Die ganzen Jahre über war Ranma nie richtig krank gewesen – Warum denn ausgerechnet jetzt?

„Ja. Herr Saotome hat mich vor einer Stunde angerufen und meinte, dass sein Sohn schwer atmete und dass er sehr heiß an der Stirn sein soll …“

Meine Ungläubigkeit blieb bestehen.

Seit wann macht der sich denn Sorgen um Ranma?

Doch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte kam Kasumi auch schon zu uns mit dem kalten Wasser.

Hastig lief sie mit Dr. Tofu in Ranmas Zimmer.

„Es scheint ernst zu sein…“ murmelte ich vor mich hin.
 

Die ganze restliche Nacht hindurch blieb Dr. Tofu in Ranmas Zimmer, lediglich Kasumi durfte es betreten und verlassen, um neues kaltes Wasser zu holen.

Mit dem Wissen, dass es meinem Verlobten zur Zeit sehr schlecht ging, konnte ich beim besten Willen nicht mehr einschlafen. Stundenlang lag ich also in meinem Bett rum und starrte die Zimmerdecke an.

Wenn es ihm so schlecht geht, warum bringen sie ihn nicht ins Krankenhaus? Da können ihm die Ärzte doch bestimmt besser helfen.

Unweigerlich musste ich an seine Eltern denken. Wenn sich sogar Genma solche Sorgen zu machen schien, musste es für Ranmas Mutter doch unerträglich sein - Besonders wenn man bedachte, dass sie nicht zu ihm durfte.

Aber warum?

Misstrauisch zog ich erneut die Stirn in Falten.

Hat er etwas ansteckendes? – Wohl eher nicht. Dann würde doch auch Kasumi nicht so ohne weiteres rein und raus gehen. Ich versteh das nicht.

Langsam ließ ich meinen Blick durch mein Zimmer wandern. Durch das lange Nachdenken ist mir gar nicht aufgefallen, dass bereits die Sonne aufgegangen war und mein Zimmer nun etwas erhellte.

Träge schaute ich auf meinen Wecker.

Ein Seufzen erfüllte die Luft.

„Jetzt kann ich genauso gut aufstehen…“

Als ich den Flur betrat, war es verdächtig still gewesen. Die ganze Nacht hindurch waren immer wieder Stimmen zu hören und jetzt war niemand außer mir auf dem Flur.

„Merkwürdig…“

Ich wollte schon zu einen Schritt ansetzten, um zu Ranma zu gehen, doch ich hielt inne. Vielleicht wäre es besser, wenn ich ihn erst mal schlafen ließe. Ich konnte auch später noch nach ihm sehen.

Leise schlich ich mich nach unten – nur für den Fall, dass die Anderen wirklich noch schliefen. Wäre ja auch nicht weiter verwunderlich.

Alle außer mir schienen zu besorgt gewesen zu sein, um in der letzten Nacht schlafen gegangen zu sein. – Wobei ich ja letzten Endes auch kein Auge zugetan habe…

Wenn ich nur an die arme Kasumi denke… Sie musste die ganze Zeit über auf den Beinen gewesen sein.

Das ganze Haus wirkte auf einmal sehr groß und leer auf mich. Sonst war ich fast immer die Letzte, die aufstand, um so mehr machte sich ein unbehagliches Gefühl in mir breit. Doch jetzt war es zu spät um sich wieder ins Bett zu legen.

Noch immer auf leisen Sohlen schlich ich mich zum Wohnzimmer.

Dort war niemand.

Dann vielleicht in der Küche?

Doch auch dort war niemand anzutreffen.

„Wo sind sie denn alle? Ob sie sich doch wieder schlafen gelegt hatten?“

Nach langem Überlegen hatte ich mich entschieden mich ins Wohnzimmer zu setzten und bis die Anderen aufstanden ein wenig Fernsehen zu schauen.
 

Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, ehe allmählich das große Haus sich wieder mit Leben füllte.

Die Erste, die runterkam und sich zu mir gesellte war Nabiki. Sie hatte wohl am wenigsten von der letzten Nacht mitbekommen. Zumindest dachte ich es, denn sie wirkte sehr erholt auf mich.

„Ich weiß auch nur, dass Ranma Fieber bekommen haben soll… mehr weiß ich nicht.“ gestand sie, nachdem ich sie fragte, ob sie etwas über Ranmas aktuellem Befinden wüsste.

„Aha…“ Etwas enttäuscht schaute ich wieder zum Fernseher.

Ich würde zu gern jetzt zu ihm gehen. Aber das geht wohl nicht.

Als nächstes gesellte sich komischer Weise Happosai zu uns. Leicht verwundert schaute dieser uns an, doch verhielt er sich anders als sonst. Er versuchte es nicht einmal auch nur eine von uns beiden zu begrabschen! Stattdessen setzte er sich schweigend mit an den Tisch und richtete auch seinen müde wirkenden Blick zum Fernsehgerät.

Keinem von uns war danach etwas zu sagen, was hauptsächlich daran lag, dass wir alle wohl viel zu müde im Moment waren.

Regungslos starrte ich auf den Bildschirm, jedoch registrierte ich das Geschehen in diesem nicht. Zu sehr war ich in Gedanken versunken…

Ob es ihm wohl wieder besser geht? Es ist zwar wieder still geworden aber vielleicht ist es doch kein so gutes Zeichen… Ich habe auch nicht gehört, dass Dr. Tofu wieder gegangen ist. Oder hab ich etwa doch geschlafen und es nicht bemerkt? – Das ist doch absurd! Am Besten gehe ich jetzt hoch und überzeuge mich selbst davon!

Gerade als ich aufstehen wollte, betrat Nodaka den Raum.

Erstaunt blieb ich doch sitzen und hoffte, dass Ranmas Mutter mir sagen konnte, wie es ihm gerade ging.

Ein kurzer Blick in das besorgte Gesicht Nodakas genügte, um zu wissen, dass es ihm noch immer schlecht ging.

Enttäuscht seufzte ich.

„Akane?“

Ich horchte auf und schaute zu meine künftige Schwiegermutter auf.

„Kann ich mal mit dir sprechen?“
 

„Was gibt´s?“ fragte ich und legte ein gespieltes Lächeln auf.

Nodaka seufzte leise.

Wir waren in die Küche gegangen, weit genug weg von den Anderen. Das beunruhigte mich zugegebener Maßen.

„Also… Ranmas Zustand hat sich nicht verbessert.“ die Ältere von uns beiden schien nach passenden Worten zu suchen. „Es geht ihm inzwischen sogar noch um einiges … - schlechter.“

„Wie schlechter?“ Ich befürchtete schon das Schlimmste.

„Sein Fieber ist letzte Nacht bedrohlich weiter gestiegen. Und nun hält es Dr. Tofu für besser, wenn wir ihn in ein Krankenhaus bringen.“

Wie versteinert starrte ich ins Leere.

Also doch Krankenhaus.

Ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie schwer es Nodaka gefallen war mir das zu sagen.

Panisch suchte ich nach tröstenden Worten, jedoch fielen mir keine ein, die jetzt passend gewesen wären. So was wie 'Er wird es schon schaffen, Kopf hoch oder Mach dir keine Sorgen um ihn! Bis jetzt hat ihn noch nichts und niemand besiegt!' schwirrte mir im Kopf herum, aber ich konnte selbst nicht einmal an diese Worte glauben. – Ich weiß, das klingt sehr albern, denn heute stirbt keiner mehr so leicht an Fieber, aber ich hatte ein sehr ungutes Gefühl.

Was, wenn er es doch nicht schafft und … und –

Ich schaffte es nicht den Gedanken zu Ende zu führen. Ich wollte diese Möglichkeit nicht wahr haben. Er durfte mich einfach nicht verlassen!

Schluchzend fiel ich Nodaka um den Hals.

„Sch. Mach dir keine Sorgen. Alles wird wieder gut.“ auch wenn diese Worte für Nodaka der Wahrheit entsprachen, waren sie für mich reines Wunschdenken.

Angst. Pure Angst machte sich in mir breit.

Ich kann ohne ihn nicht leben… Ein Leben ohne ihn ist die Hölle!

Beruhigend streichelte Nodaka über meinen Rücken. „Es wird ihm bestimmt bald wieder besser gehen.“
 

Wie in Trance erlebte ich die folgenden Stunden. Nur einzelne Bilder huschten mir vor Augen bleibend vorbei.

Erst als ich im Krankenhaus vor Ranmas Zimmer auf einem Stuhl saß und die besorgten Unterhaltungen um mich herum wieder bewusst bemerkte, wurde mir klar, wo ich war.

Es war mir völlig schleierhaft, wie und wann ich hier her gekommen war, aber es interessierte mich nicht besonders.

Mit meiner linken Hand fuhr ich mir durch die Haare.

Zu meiner linken standen Herr Saotome und mein Vater. Die beiden Männer schienen über etwas zu sprechen, dass ich auf keinen Fall mitbekommen sollte. Nur einzelne kleinere Wortgruppen konnte ich von dem Gespräch erhaschen.

„…du hast ihn unter Druck gesetzt…“

Träge schaute ich zu ihnen rüber.

„…deine Schuld!“

Nur schwer konnte ich die Stimmen der beiden unterscheiden.

Mein Gehirn fühlte sich an wie Brei, weswegen es mir schwer fiel es zu benutzen.

Sie schienen zu streiten… Wie üblich.

Langsam drehte ich meinen Kopf nun nach rechts. Da stand niemand weiter, nur aus dem Augenwinkel konnte ich Kasumi neben mir erkennen.

Sie schien zu schlafen… Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie die ganze letzte Nacht hindurch auf den Beinen gewesen war.

Nahezu mitleidig schaute ich meine große Schwester an.

Eigentlich wäre es meine Aufgabe gewesen mich um ihn zu kümmern…

Hach… ob es Ranma inzwischen schon besser ging? Ich hätte besser aufpassen sollen! Dann hätte ich jetzt bestimmt mehr gewusst!

Innerlich wurde ich wütend – Zum ersten Mal nicht oberflächlich auf meinen Verlobten, sondern nur auf mich selbst. Ich machte tatsächlich einzig und allein mich selbst zur Schuldigen! Das war eine Primere für mich, so dass es mir schwer fiel, meinen Zorn für mich zu behalten und ihn nicht zu zeigen.

Ganz ruhig. Ganz ruhig, Akane!

Ein paar mal atmete ich tief durch, versuchte dadurch wieder ruhiger zu werden.

Mein vergeblicher und zu gleich kläglicher Beruhigungsversuch wurde unerwartet unterbrochen.

„Wie geht es ihm, Doktor?!“ rief Herr Saotome plötzlich erwartungsvoll.

Ich horchte auf und schaute ungläubig zu meinem Schwiegervater rüber. Da stand tatsächlich ein Arzt, ganz in weiß und mit Brille.

Dann habe ich mir das echt nicht eingebildet?

Eilig stand ich auf und ging zu ihnen.

„Wir haben sein Fieber senken können. Es wird ihm bald wieder besser gehen.“ antwortete der Arzt monoton. Diese Tonlage regte mich irgendwie auf. Lernen die das heutzutage auf der Uni?

Erleichtert atmete Genma durch.

„Ähm, warum hatte Ranma eigentlich so hohes Fieber bekommen?“ etwas eingeschüchtert stand ich vor dem Arzt.

Dieser schaute etwas verwundert zu mir runter.

Wie groß der doch war. Und seine Brille ließ ihn noch um einiges klüger aussehen als Dr. Tofu.

„Das Fieber hat er laut den Untersuchungsergebnissen durch das Zusammentreffen zweier Faktoren bekommen: einer Lebensmittelvergiftung und einer Erkältung.“

Ich runzelte die Stirn.

„Lebensmittelvergiftung?“ fragte ich ungläubig nach.

Der Arzt nickte.

Woher hat er die denn? Kasumi wird ja wohl kaum etwas schlechtes kochen… Außerdem hätten wir anderen die dann ja wohl auch.

Ich überlegte.

„Moment. Müsste er dann nicht sich auch übergeben haben?“ Misstrauisch schaute ich meinen Vater und Herrn Saotome an.

Da die beiden es anscheinend nicht für Nötig befunden haben mir eine Antwort zugeben, stattdessen sogar miteinander Go spielten, übernahm der Arzt dies.

„Laut dem Befund hatte er dies auch. Anfangs zumindest. Jetzt ist sein Magen total leer.“

„Können Sie mir sagen, wovon er die Lebensmittelvergiftung hat?“

Er schüttelt verneinend den Kopf. „Das wissen wir nicht.“
 

Nachdem ich endlich nach langem hin und her die ärztliche Erlaubnis bekommen hatte zu Ranma ins Zimmer zu dürfen, betrat ich es skeptisch.

Ich konnte mir keinen Reim daraus machen, von wo er die Lebensmittelvergiftung her hatte.

Ein paar Minuten lang hatte ich vermutet, dass er sich von Shampoo hat füttern lassen. Aber diesen Verdacht schüttelte ich schnell wieder ab.

Sie würde Ranma doch nie im Leben vergiften! – Oder doch?

Die einzige Möglichkeit die blieb, war es von ihm selbst zu erfahren.

Leisen Schrittes bewegte ich mich auf sein Bett zu.

Es machte auf mich den Eindruck, dass er noch immer schliefe.

Kaum erreichte ich sein Bett, musterte ich besorgt sein blasses Gesicht. Mit einem kleinen Lächeln strich ich vorsichtig eine Haarsträhne aus sein Gesicht. Doch plötzlich erschrak ich.
 

Ranmas Sicht
 

Ein merkwürdiger Geruch lag mir in der Nase.

Das war das erste, was ich wahrnahm.

Wo war ich? Zu hause wohl nicht. Da stinkt es nicht so ätzend.

Meine Augen fühlten sich so unendlich schwer an. Egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte sie einfach nicht öffnen!

Dann eben nicht, dachte ich mir. Und so versuchte ich auf anderen Wegen herauszufinden wo ich gerade war.

Leider musste ich feststellen, dass ich meinen Körper nicht bewegen konnte.

Mist.

Dann war ich also dazu verdammt gewesen still und unbeweglich aus einem Bett zu vergammeln. – Auch eine schöne Beschäftigung bis ans Ende aller Tage.

Wie im Märchen… Nur dass ich in diesem Fall hier das schlafende Dornröschen war. Hoffentlich würde mich dann eine bildschöne Prinzessin wieder wach küssen und kein Prinz. – Allein der Gedanke war für mich schrecklich! Ausgerechnet von einem Kerl geknutscht zu werden!

Einmal reicht voll und ganz… Egal wie oft Nabiki und Kasumi damals behaupteten, da ich ja in dem Moment ein Mädchen war, es nicht zählte, war es dennoch ein KUSS! - Dieser widerliche Mikado Sanzenin! Am liebsten hätte ich ihn dafür umgebracht!!!

Besonders weil es ja mein erster war! – echt zum Heulen! - Dieser schleimige Eislauffutzi! Gott, wie ich ihn hasse!

Etwas erstaunt musste ich fest stellen, dass sich anscheinend jemand anderes, außer mir, hier im Raum zu befinden schien.

Schritte. Das waren eindeutig Schritte!

Wer das wohl war?

Ich spitzte meine Ohren. Vielleicht könnte ich ja doch so herausfinden, wer das war.

Ein paar Minuten lang, so kam es mir jedenfalls vor, hörte ich nur jemanden atmen. Ganz leise.

So wurde ich nicht schlauer! Ich musste meine Augen irgendwie aufbekommen! – Nur wie?

Was war das? Da hat mich doch dieser Jemand berührt. Vorsichtig strich mir jemand eine – inzwischen lästig gewordene – Haarsträhne aus dem Gesicht.

Das war bestimmt Akane!

Wie aus dem Nichts kehrten meine Kräfte zurück und ich schaffte es ihren Arm zupacken.

Erschreckt schrie sie auf.

„Mach das nicht noch mal!“ schrie sie mich wutentbrannt an. Es hat sie wohl so sehr erschreckt, dass sie eine Panikattacke stark unterdrücken musste. Böse funkelte sie mich an.

Ich hingegen kicherte in mich hinein. „Sei doch nicht so. Es war doch nur ein Scherz!“ krächzte ich.

Damit begann ihre Abwehr zu fallen. „Na gut. Aber wag es dich ja nicht, das noch einmal zu tun!“ tadelte sie mich. „Und wie geht es dir?“ wollte sie von mir wissen. Mir schien es so, als ob sie versuchte diese Frage beiläufig klingen lassen.

„Schon besser.“ Ich grinste sie an. „Setzt dich doch.“ ich deutete ihr sich auf mein Bett zu setzen.

Widerwillig folgte sie meiner Aufforderung.

„Sag mal… Von wo hast du denn die Lebensmittelvergiftung?“

Ich überlegte. Eine Lebensmittelvergiftung? Deswegen musste ich also kotzen… „Ich weiß nicht genau… Eventuell von den Okonomiyaki?“ vermutete ich. Woher das nun wirklich kam wusste ich doch nicht. Bin ich Arzt?

Das war ein Fehler. Ich hätte nicht laut denken sollen.

Am liebsten hätte ich meine Worte wieder zurückgenommen, denn ich wusste ganz genau was mir nun blühte.

„Okonomiyaki? Warst du etwa … BEI UKYO???“

Instinktiv zuckte ich zusammen und ging in Abwehrhaltung über, kniff meine Augen fest zusammen. „Es tut mir leid!“ wimmerte ich.

Einige Sekunden vergingen, doch nichts geschah.

Mit einem Auge linste ich, ob Akane noch immer wütend war, doch überraschender Weise hatte sie mir den Rücken gekehrt.

Ich ließ meine Abwehr fallen und schaute sie besorgt an. „Akane?“

Auf dem ersten Blick hätte ich gesagt, dass ihre Wut verpufft ist, doch ihre Hände waren noch immer zu Fäusten geballt.

Sie ist immer noch sauer… Aber warum hat sie sich nicht wie sonst auch an mir abreagiert?

Das Zittern ihrer Fäuste nahm plötzlich zu.

Nun hatte ich mehr angst vor ihr denn je!

Binnen Bruchteilen einer einzigen Sekunde drehte sie sich abrupt zu mir um. „DU VOLLIDIOT!!! WAS IST ZWISCHEN DIR UND UKYO SCHON WIEDER GELAUFEN?! HAT SIE DICH ETWA VERFÜHRT?!“

Verängstigt wich ich ein Stück auf meinem Bett zurück. „Nein… ich war nur letzte Nacht -“

„HÖR BLOS AUF DAMIT! ICH WILL DAS NICHT HÖREN!!“ Akane schäumte vor Wut. Sie war nahe dran mich zu einen Boxsack umzufunktionieren.

„Aber da war nichts…“ verteidigte ich mich in der Hoffnung, sie würde sich wieder beruhigen. Vergebens.

Von Draußen konnte man sicher genau hören, wie Akane ihrer Wut freien Lauf ließ und einiges dabei zu Bruch ging.

Im Endeffekt ging es mir nach diesem Austicken meiner Verlobten noch um einiges schlechter als in der vergangenen Nacht. Noch nie hatte ich der Artige Schmerzen gehabt…

Die anderen Patienten und auch die Ärzte trauten sich dennoch nicht sich einzumischen. Niemand hielt es für nötig mich vor dieser Irren zu retten.

Lektionen der Geheimnisse Part I

So, da bin ich wieder und lass mal ein Lebenszeichen von mir blicken xD

(Dieses Mal kein richtiges Vorwort...)
 

Licht! - Kamera! - Action!
 


 

+++Kapitel 5+++

Lektionen der Geheimnisse Part I
 

Nur noch eine Woche bis zum Turnier.

Musste ich mit gemischten Gefühlen feststellen, als ich am Morgen aufwachte.

Die vergangenen Tage fühlten sich für mich endlos an.

Tag ein, Tag aus nur trainieren, nichts anderes. So war ich zwar die ganze Zeit über beschäftigt, aber dennoch langweilte es mich zunehmend.

Leicht musste ich grinsen, als ich an meine Entlassung denken musste.

Von einem Tag zum nächsten ging es mir wieder blendend, selbst ich war darüber überrascht gewesen. – Ehrlich!

Auch wenn meine Genesung so plötzlich war, sah ich keinen Grund noch mehr Zeit zu verschwenden, also beschloss ich noch am gleichen Abend mit meinem Training anzufangen.

Dieses wurde von meinem Vater skeptisch beobachtet, dennoch hielt mein Alter mich nicht davon ab. Stattdessen saß er schweigend am Rand des Dojo und beobachtete mich.

Dieses unbekannte Schweigen meines Vaters verwirrte mich. So kannte ich ihn gar nicht!

Doch nicht nur er war besorgt gewesen.

Auch meine Mutter und die Tendos waren nicht ganz so einverstanden mit meiner überstürzter Trainingsaufnahme.

Insbesondere Akane machte sich Sorgen, aber sie zeigte es nicht offen, sondern versteckte es, indem sie mich noch mehr als üblich anschrie. Trotz diesem gespielten Verhalten wusste ich sofort, was dahinter steckte.

Gesagt hatte ich aber dennoch nichts. Warum auch?

Nun denn – Ich hab nicht mehr viel Zeit! Auf geht’s!

Und schwups – stand ich schon auf den Beinen und verließ mein Zimmer.
 

Auch dieser Tag schien wie all die anderen zu werden – Langweilig!

Wieder einmal war für mich nichts Besonderes in Aussicht.

Beim Frühstück war mal wieder die gleiche Diskussion im Gange wie in den letzten Tagen auch schon.

Soun war nicht damit einverstanden, dass seine jüngste Tochter nicht am Turnier teilnehmen wollte.

Vor zwei Wochen verkündigte Akane ihrer Familie, dass sie nicht mehr am Turnier teilnehmen wolle, weil sie plötzlich der Meinung war, dass es nicht ihre Aufgabe sei, den Tendo-Dojo zu vertreten. – Damit blieb alles an mir hängen.

Nicht, dass es mich wirklich störte, aber irgendwie konnte ich diesen plötzlichen Sinneswandel meiner Verlobten nicht so recht verstehen. Für mich stand fest, dass da mehr hinter steckte.

Unbeteiligt saß ich bei Tisch und frühstückte unberührt von der hitzigen Diskussion der anderen.

Immer das Gleiche… Gleich heult ihr Alter wieder…

Wenige Sekunden später floss auch schon ein Tränenbach aus Souns Augen.

… Und mein Alter …

„Oh Soun!“ so begann auch mein Vater mit seinem alten Freund zusammen um die Wette zu heulen. Und sowas schimpft sich Vater.

Laut stöhnte Akane. „Könnt ihr das nicht einmal lassen?! Ich mach eben nicht mit! Findet euch damit ab!“ Stark gereizt stand Akane vom Tisch auf und ging.

„Was hat sie denn jetzt schon wieder?“ fragte Nabiki genervt. Inzwischen hatte zwar jeder verstanden, dass Akane auf keinen Fall bei dem Turnier mitmachen wird, dennoch glaubte niemand daran, dass sie so schnell ihre Leidenschaft für den Kampfsport verloren haben könnte und damit tatsächlich mir die ganze Arbeit überlässt. Alle waren sich sicher, dass es einen anderen Grund gab, jedoch kannte diesen niemand.

Niemand außer Akane selbst.

Doch was steckte denn nun dahinter? Dem galt es nun auf den Grund zu gehen. Entschlossen, dem Geheimnis meiner Verlobten auf den Grund zu gehen, stand auch ich auf und verließ den Raum.
 

„Hey! Warte mal!“ eiligen Schrittes folgte ich Akane.

„Was ist?“ Skeptisch beäugte sie mich.

Endlich hatte ich meine Verlobte eingeholt und stand ihr gegenüber, noch immer nach den passenden Worten suchend. „Also… ähm… können wir mal reden? Unter vier Augen?“

Stirnrunzelnd starrte Akane mich an. Nach ein paar Sekunden jedoch ließ sie ihr Misstrauen bei Seite. „Von mir aus.“
 

Nebeneinander saßen wir auf Akanes Bett. Keiner von uns beiden brachte auch nur ein einziges Wort heraus.

Zu einem lag es daran, dass ich nicht wusste, wie ich Akane nach ihrem plötzlichen Sinneswandel fragen könnte, ohne dass sie dann gleich austickt und zum anderen, weil Akane sich nicht sicher war, warum ich mit ihr alleine sprechen wollte.

Möglichst unauffällig schaute ich zu Akane rüber, betrachtete sie aus dem Augenwinkel heraus, doch als ich meinen Kopf wenige Millimeter weiter zu ihr drehte, trafen sich auch schon unsere Blicke.

Blitzschnell drehten wir unsere Köpfe wieder voneinander weg. Durch dieses kurze Treffen unserer Blicke hatte sich ein leichter Rotschimmer auf unsere Wangen gelegt.

Verdammt!! Wenn ich ihr schon nicht in die Augen sehen kann, wie soll ich sie denn das fragen???

Es war echt zum Haareraufen! Sonst war ich doch so mutig, doch bei einer ganz einfachen Frage ist dieser wie weggeblasen. Wohin soll das bloß führen? Ich machte mich doch grad so was von zum Deppen! Erst fragte ich sie, ob wir miteinander mal sprechen könnten und dann schaffte ich Idiot es nicht, ihr diese blöde Frage zu stellen!!!

Ok, raus jetzt damit! Du schaffst das!

Vergeblich versuchte ich meinen Mut wieder zuerlangen und endlich zum Punkt zu kommen. Irgendwie wollte es nicht aus mir raus.

Bei absolut jeder Formulierung, die mir einfiel, war ich mir sicher, dass Akane durchdrehen würde.

Verdammt! Verdammt, verdammt, verdammt!!

Egal wie sehr ich versuchte meine Unsicherheit zu verstecken, es gelang mir nicht so recht. Meine Hände zitterten, mein rechtes Auge begann ein Eigenleben zu führen indem es andauernd zusammen zuckte und dazu wurde mir auch noch übertrieben heiß, sodass ich das Gefühl hatte, in nur ein paar Minuten zu einer Pfütze zu schmelzen.

Glücklicherweise bemerkte Akane meine Nervosität nicht weiter. Leicht betrübt schaute sie zu mir.

Endlich schaffte ich es wieder mich zu beruhigen. Noch einmal atmete ich tief durch.

„Gibt es einen bestimmten Grund weshalb du nicht mehr am Turnier teilnehmen möchtest?“ Einen unbestimmten Punkt fixierend starrte ich ins Leere.

Kaum hörbar flüsterte Akane „Ich bin schwanger.“

Das ließ mich aufhorchen. Hatte ich mach da eben verhört?

„Ich weiß, ich hätte es dir schon viel früher erzählen sollen, aber… ich hatte Angst…“

Daraufhin nahm ich Akane fest in die Arme. „Ist schon gut. Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten. Schließlich sind wir beide daran beteiligt gewesen.“ Man, war ich nervös in diesem Moment gewesen!!

„Du bist mir wirklich nicht böse?“

Leicht schüttelte ich den Kopf. „Nein.“
 

Ohne zu diskutieren waren wir uns einig, dass wir es erst mal für uns zu behalten und auf den passenden Augenblick warten es den Anderen zu verraten.
 

Als Akane wieder zum Einkaufen geschickt wurde, hatte ich endlich etwas Zeit um über ihr Geständnis nachzudenken.

Also verzog ich mich in mein Zimmer.

Sicher, wir beide waren an dem Ergebnis gleicher Maßen beteiligt. Aber letzten Endes war immer noch ich derjenige, der sie verführt hatte! Hätte ich mich beherrschen können, hätten wir jetzt kein Problem. Oder zumindest eines weniger…

Die Schwangerschaft war wirklich ein sehr guter Grund für sie nicht am bevorstehenden Turnier mit zu machen. Nur war mir klar, dass es sich als schwierig erweisen würde, es unseren Familien zu beichten.

Problem Nummer eins war schon mal, dass wir viel zu jung waren um Kinder groß zu ziehen. – Zumindest traf es auf mich zu. Ich fühlte mich noch nicht bereit das zu tun.

Das zweite Problem war, dass wir – trotzdem wir den anderen immer noch vorspielten, dass wir uns nicht mochten – noch vor unserer Heirat, miteinander geschlafen hatten.

Nummer drei – und das machte mir wirklich große Angst – waren die Reaktionen von den ganzen anderen Frauen, die sich als meine Verlobten sahen.

Wie auch Nummer vier, die Reaktionen der Kerle, die scharf auf Akane waren.

Von Anfang an wusste ich, dass ich mir einen Platz im Krankenhaus besorgen konnte. – Egal welche der Parteien mich als erstes erwischen würde.

Und Nummer fünf war für mich wohl das größte Problem von allen - Es unseren Familien verklickern.

Würden sie geschockt sein? Oder sich gar freuen?

Wenn unser Hochzeitstermin nicht schon längst feststünde, würden sie uns sicherlich sofort, so schnell wie möglich, verheiraten wollen.

Hochzeit. Noch so ein Thema, das ich nicht mochte. Wäre die letztens nicht total in die Hose gegangen, hätte ich es schon längst hinter mir. Und es wäre vollkommen normal gewesen, dass Akane von mir schwanger war.

Wenn ich so darüber nachdachte, musste ich feststellen, dass trotz der Tatsache, dass ich Akane schon unzählige Male geküsst hatte, noch immer – auch wenn ich ihr gegenüber etwas anderes behauptete – ein Problem hatte, sie in aller Öffentlichkeit zu küssen. Vor den Augen meinen Eltern, ihrer Familie, unseren Freunden… selbst vor Fremden

Wie peinlich das doch war!

Irgendwie bekam ich Panik vor diesen „öffentlichen Kuss“.

Wenn ich mir nur vorstellte, wie alle Blicke auf uns gerichtet sein werden würden! Allein der Gedanke ließ es mir kalt den Rücken runterlaufen!!

- Schnell ablenken!

Also, wie könnten wir dieses Problemchen denn nur lösen, ohne dass man mich in Stücke zerfetzen würde?

Gute Frage.

Bisher ist doch fast alles, was mir in Bezug auf irgendwelcher Weiber widerfuhr, in die Hose gegangen. Immer hatte ich einstecken müssen. Am meisten von Akane.

Dieses Mal ist sie immer hin auf meiner Seite und müsste dem nach das Gleiche erleiden wie ich… Auf mich kann sie ja gar nicht sauer werden! Dieses Mal aber auch nur.

Hm, wie lange ist sie jetzt schon schwanger?

Das müssten so um die 6 Wochen sein…

Schwierig es geheim zu halten bis zur Hochzeit. Zu dem wird sie bis dahin schon vierten Monat sein!! - Unmöglich es dann noch zu vertuschen!

Sie werden mich umbringen!

Scheiße.
 

Nach ein paar Stunden kam mein Alter zu mir und wollte, dass ich mit ihm trainiere.

Widerwillig machte ich mit.

Während wir zum Dojo gingen sah ich, wie Akane gerade wieder zurückkehrte. Sie grinste mich an.

Im Dojo begannen mein Vater und ich dann auch gleich unser Training.

Während ich so mit meinem Vater den Trainingskampf durchzog, musste ich immer noch über Akanes und meine Zukunft nachdenken.

Eines war klar: Es würde keines Wegs leicht werden.
 

Akanes Sicht
 

Während ich meine Einkäufe erledigte, musste ich fast die ganze Zeit über an Ranmas und meine Zukunft denken. Zugegebener Maßen auch etwas über unsere Vergangenheit.

Als ich schockiert festgestellt habe, das ich schwanger war, hatte ich angst. Ich hatte angst, weil ich befürchtete, dass ich mit dem Kind womöglich ganz allein sein würde. Ich befürchtete es, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass Ranma sich über eine Nachricht dieser Art freuen könnte. Sicher, er hatte nicht gesagt, dass er sich darüber freute, als ich es ihm gestand, aber sauer wurde er auch nicht.

Ich hätte wetten können, dass er an die Decke gehen würde oder unansprechbar geworden wäre, aber nichts der Gleichen! Ganz ruhig hatte er es akzeptiert und gemeint dass er ja auch daran beteiligt war.

Ok. Das stimmte schon, aber trotzdem hatte ich mit dieser ruhigen Reaktion von ihm ein Problem.

Sonst war er ja auch nicht so!

Er war zum Beispiel total ausgetickt, weil mir Togu die Einkaufstaschen getragen hatte!

Dabei war alles ganz anders gewesen als Ranma dachte.

Es war nämlich so, dass ich mit 4 schweren Einkaufstüten beladen auf den Heimweg war.

„Hach. Ich muss endlich lernen, wie ich etwas genießbares kochen kann…!“ murmelte ich vor mich hin und war etwas traurig darüber, dass Kasumi es mit mir aufgegeben hatte.

Tief in meinen Gedanken versunken bemerkte ich nicht, wie ich auf einen Mann zu steuerte. Erst als ich ihn anrempelte und dabei zu Boden fiel bemerkte ich ihn.

„Tut, tut mir leid!“ entschuldigte ich mich bei diesem sofort, während ich mir mein schmerzendes Hinterteil rieb.

Der Mann, den ich angerempelt hatte, half mir dabei, wieder aufzustehen.

„Danke…“ höflich verbeugte ich mich vor ihm und wollte eigentlich weiter gehen, doch er hielt mich davon ab.

„Schon gut. Wohin denn so eilig?“ Der Mann hatte sich mir direkt in den Weg gestellt und wollte mich einfach nicht vorbei lassen.

„Ich will nach hause gehen…!“ meinte ich etwas unsicher zu seiner Frage und versuchte an ihm vorbei zu gehen, doch er ließ mich aus irgend einen Grund nicht gehen.

„Nach hause?“ Er musterte mich. „Eine so zierliche, junge Frau sollte aber keine so schweren Tüten tragen!“

Stirnrunzelnd sah ich zu ihm auf.

Hab ich mich da eben verhört?

Unsicher sah ich ihn an und musterte ihn.

Er hatte kurzes braunes Haar, bezaubernde grüne Augen und war recht groß und schien etwa 20 Jahre alt zu sein.

Er könnte sogar größer als Ranma sein… Aber er scheint kein Kampfsportler zu sein.

Ich legte den Kopf etwas schief.

Gefährlich kann er mir sicher nicht werden!

„Was wollen Sie mir damit sagen?“ fragte die ich nach ein paar Sekunden.

Der Mann vor mir grinste breit. „Na, dass ich gerne Ihre Tüten nach hause tragen würde.“

So war das nämlich!

Da dachte er doch tatsächlich, dass ich ihn betrügen würde! Warum sollte er denn sonst so sauer werden?

Egal.

Wäre Ukyo nicht gewesen, hätte ich so wieso dumm da gestanden.

Sie war die gewesen, die als erste etwas bemerkte. - Sogar noch vor mir.

Ich bin ihr zufällig über den Weg gelaufen und da hat sie mich gebeten mit in ihr Restaurant zu kommen.

Drinnen redeten wir eine Weile.

„Und wie geht es dir so?“ fragte Ukyo mich beiläufig.

Ich seufzte.

Muss sie so plötzlich einen auf nett machen?

Ich bezweifelte es stark, dass sie ihre Einstellung tatsächlich innerhalb so kurzer Zeit geändert haben könnte. Sie liebt Ranma. Und ich bin seine Verlobte, die, die er heiraten würde. – Das wusste Ukyo genauso gut wie ich.

„Mir geht es gut. Danke der Nachfrage. Und wie ist es dir so ergangen seit dem Abschluss?“

Zunächst schaute sie mich merkwürdig an. Erst nach ein paar ewig erscheinenden Sekunden begann sie mich anzulächeln.

Ich wusste nicht, weshalb sie mich so ansah. Ich wusste nur, dass ihr Lächeln etwas künstliches hatte.

„Du scheinst dich ja in letzter Zeit mit Ranma bestens zu verstehen.“

Ich konnte fühlen, wie meine Wangen heiß wurden. Also versuchte ich es zu vertuschen. „Nun ja, ein bisschen … vielleicht? Hehe…“

- Doch plötzlich wurde mir schlecht. Alles begann vor meinen Augen zu verschwimmen.

Beinahe wäre ich vom Stuhl gefallen, hätte Ukyo mich nicht gefangen…

„Akane? Was ist los?“ als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich in Ukyos besorgtes Gesicht.

„Nichts weiter… Geht schon wieder…“ log ich.

Mir ging es absolut nicht gut.

Schwerfällig versuchte ich wieder auf zu stehen.

Kaum dass ich wieder gestanden hatte, wurde mir erneut schwindelig.

Ehe ich es richtig registrierte, stützte sie mich auch schon wieder.

„Sag mal, kann es sein, dass das dir häufiger passiert?“

Verwirrt schaute ich Ukyo an.

Woher wusste sie das? Darüber hatte ich doch mit absolut niemandem gesprochen!

Ohne dass ich auch nur ein Wort dazu sagte, fuhr sie erläuternd fort. „Nun, dass hatte mir Ranma letztens erzählt…“

Ich senkte meinen Blich und nickte stumm. - Sie hatte recht.

Da ist sie mit mir in Windeseile losgegangen, um mich zu einem Artz zu bringen.

Der untersuchte mich – nichts außergewöhnliches.

Schnell kam dieser dann zu dem Ergebnis, dass ich schwanger war.

Ich war zwar darüber geschockt gewesen, aber irgendwie hatte ich bereits damit gerechnet.

In der folgenden Nacht dann dachte ich viel darüber nach, wie ich es Ranma beichten sollte.

Ich stellte mir vor, wie wir als glückliche Familie ein Picknick machten.

Unser erstgeborenes Kind stellte ich mir als einen Jungen vor, welcher Ranma wie aus dem Gesicht geschnitten war und eine jüngere Tochter – mir sehr ähnlich.

Da Ranma heute auf mich keinen unglücklichen Eindruck machte, war eine solche Zukunft in greifbarer Nähe.

Zärtlich strich ich mir mit meiner freien Hand über meinen Bauch.

Bald würde ich auch mit ihm verheiratet sein.
 

Voller Freude beeilte ich mich mit den Einkäufen und wollte auf dem schnellsten Weg wieder nach Hause.

Leider nur, dass ich kein Glück habe.

Direkt vor mir stand er. Togu.

„Hallo, wie geht’s?“

„Hallo. Gut.“ Ich wollte nur schnell weg.

Egal wie nett Togu bereits beim letzten Mal war, es missfiel Ranma, wenn ich mit Togu sprach. Also wollte ich einen weiteren Streit aus dem Weg gehen.

Er lächelte mich breit an.

Warum lächelt der denn immer so doof?

„Ich muss weg.“ so schnell ich konnte, ging ich an ihm vorbei.

Jedoch hielt er mich wieder einmal davon ab.

„Hey, laufen Sie doch nicht wieder vor mir weg. Wie wäre es mit einem Tässchen Kaffee?“

Ich musste stöhnen.

Merkt der denn nicht, wenn ich nicht mit ihm sprechen will?

„Nein. Ich habe keine Zeit.“

„Och kommen Sie, nur ein Tässchen?“ wieder grinste er.

Ich gab mich geschlagen. Eine Tasse konnte ja nicht gefährlich werden.

„Ok. Aber für mich lieber einen Tee.“

Im Café saßen wir in einer recht dunklen Ecke.

Angenehm kühl war es hier.

Die Bedienung hier kam recht schnell, obwohl es hier sehr voll war. Ohne, dass ich auch nur ein Wort sagte, bestellte Togu für uns.

Was bildet der sich denn eigentlich ein??

Am liebsten hätte ich ihm dafür meine Meinung gegeigt, dennoch schluckte ich meinen Zorn wieder runter.

Er meinte es doch nur gut, dachte ich.

„Also Akane, beim letzten Mal wurden wir ja leider mitten im Gespräch unterbrochen.“

Ja und weiter?

Leicht zuckte ich mit den Schultern.

„Wer war dieser Typ eigentlich?“ fragte er mich.

„Das war Ranma.“ meinte ich nur. Er brauchte nicht zu wissen, dass er mein Verlobter ist (und das ich ein Kind von ihm erwartete…)

„Ranma?“

Ich nickte. „Er hat ein Wenig überreagiert. Das tut er öfters…“ antwortete ich ihm beiläufig klingend

Er zog eine Grimasse.

„Was?“ fragte ich, da mir diese Fratze nicht gefiel.

„Nichts. Nur, warum hatte er mich so … zornig angestarrt? Ist er Ihr Bruder oder so was in der Richtung?“ Die Grimasse war weg.

„Nein, er ist nicht mein Bruder. Er ist eben schnell eifersüchtig. Mehr nicht“

„Seid ihr befreundet?“

Ich überlegte. „Könnte man so sagen.“

Da war die Bedienung auch schon wieder da und stellte uns beiden unsere Tassen vor die Nasen.

Komisch. Das waren wenn's hoch kommt doch nur 3 bis 4 Minuten…

Am Nebentisch hat bereits vor uns ein Pärchen gesessen und hatte immer noch nicht bestellen können, da die Bedienungen zu beschäftigt mit den anderen Gästen waren.

Warum kam die Bedienung zuerst zu uns?

„Hm. Für mich sah es fast so aus, als ob Sie beide ein Paar wären.“ meinte Togu nach ein paar Minuten beiläufig.

Ich ignorierte seine Bemerkung und beeilte mich meinem Tee aus zu trinken.
 

Auf dem schnellsten Wege verabschiedete ich mich von Togu und ging Heim.

Dort angekommen, atmete ich erleichtert auf.

Endlich bin ich dem entkommen… Obwohl es eigentlich ganz nett mit ihm war. Dennoch sollte ich Ranma von diesem Treffen nichts erzählen.

In aller Ruhe betrat ich unser Grundstück.

In dem gleichen Moment waren Ranma und Herr Saotome gerade auf dem Weg ins Dojo. – Wahrscheinlich trainieren.

Ich lächelte Ranma an, als er in meine Richtung schaute, gerade in diesem Moment machte sich in mir ein unheimlich schlechtes Gewissen breit.

Aber warum? Etwa wegen Togu?
 


 

So~

Das war's für dieses Mal!
 

Lieben Dank für's Lesen bis hierhin und ich freu mich schon euch beim nächsten Kapitel wiederbegrüßen zu dürfen!

Lektionen der Geheimnisse Part II

+++KAPITEL 6+++

Lektionen der Geheimnisse Part II
 

Ranmas Sicht
 

Endlich war es soweit.

Heute sind wir endlich zu dem Veranstaltungsort des Turniers gefahren – nach Osaka.

Ich wusste zwar noch, dass ich als Kind schon einmal hier war, aber genau konnte ich mich nicht mehr daran erinnern. Im Grunde wirkte Osaka auf mich genau wie Tokio – viel zu groß und viel zu laut.

Um zu unserem Hotel zu gelangen, mussten wir durch fast ganz Osaka durch. Wie sollte es auch anders sein, hatten wir ein Problem nach dem anderen. Wir hatten den falschen Bus genommen – seit wann hören die denn bitteschön auf meinen Alten? Hätten die auf mich gehört, wären wir über 4 Stunden früher in unserem Hotel angekommen. Aber nein, mein Alter muss ja alles besser wissen.

Zudem kam dann auch noch, dass wir so zur Mittagszeit an einem Laden vorbei kamen, in dem es ganz besonders günstigen Sushi gab. Die Alten, inklusive Happosai, hatten sich wie die Bekloppten darauf gestürzt. Zum Glück hatten wir anderen von dem Zeug nichts gegessen, denn binnen weniger Minuten nach dem Verzehr wurde den dreien schlecht. Und so kam es, dass wir für die einen Krankenwagen rufen mussten.

Erst gegen Abend wurden sie dann wieder entlassen. Jedoch mussten wir anderen uns in der Zwischenzeit anderweitig beschäftigen.

Kasumi hatte sich entschlossen mit meiner Mutter bei den drei Alten im Krankenhaus zu bleiben und Nabiki wollte shoppen gehen.

Damit blieben nur noch Akane und ich.

„Und was machen wir?“ fragte Akane mich sichtlich gelangweilt.

Irgendwie immer das Gleiche.

„Hm. Komm, wir gehen ein bisschen spazieren.“ schlug ich vor und nahm sie bei der Hand.

Noch immer händchenhaltend gingen wir durch die Parkanlage des Krankenhauses.

Auch wenn wir noch immer ein Geheimnis aus allem machten, fühlte ich mich so wohler. Ich wollte mir erst gar nicht ausmalen, wie zum Beispiel mein Vater darauf reagieren würde. Eigentlich war es ja egal, denn bald würde man es Akane ansehen.

Ich hatte lange darüber nachgedacht, ob ich denn wirklich dafür bereit wäre, aber ich kam zu keinem Ergebnis.

Kaum merklich verfestigte Akane ihren Griff an meiner Hand.

Verwundert schaute ich zu ihr. „Was ist?“

„Ich hatte mit dir gesprochen…“ bemerkte sie bockig.

„Oh, sorry. Was hast du gesagt?“ Mir war es völlig entgangen, da ich zu sehr in meinen Gedanken vertieft war.

Genervt seufzte sie. „Ich meinte nur, ob es unsere Väter vielleicht doch schlecht aufnehmen könnten. – Was meinst du?“

„Was redest du denn da? Warum sollten sie es schlecht aufnehmen? Die haben hierbei ja nun wirklich nichts zu sagen! Das ist eine Sache zwischen dir und mir!“

„Aber dann werden sie so herausfinden, dass wir ihnen etwas vorgespielt hatten. Dass wir ihnen sogar verschwiegen haben, dass ich schwanger bin!“

Reflexartig hielt ich ihren Mund zu.

Ich wusste nicht genau warum, aber ich hatte ein ungutes Gefühl, gerade so, als ob jemand uns belauschen würde.

Gepresst hinter meinen Händen versuchte Akane etwas zu sagen.

„Sprich hier bitte nicht darüber, ok? Ich glaube jemand beobachtet uns.“ flüsterte ich ihr zu.

Daraufhin nickte sie verständnislos.

Nachdem ich Akane wieder losgelassen hatte, gingen wir weiter, allerdings nicht mehr händchenhaltend.
 

Am Abend dann waren wir alle wieder versammelt und machten uns auf zu unserem Hotel.

Dieses mal ging es recht schnell, was wohl daran lag, dass uns die Alten nicht weiter widersprachen. - Mensch, das hat die Sache um einiges erleichtert!

Als wir dann endlich vor dem Hotel standen, hatte ich erneut dieses merkwürdige Gefühl beobachtet zu werden. Innerlich zuckte ich zusammen, wer war das? Oder war da doch niemand gewesen und ich bildete mir das alles nur ein?

„Was hast du, Ranma?“ unschuldig schaute mich Akane neben mir an.

„Nichts. Komm, lass uns auch rein gehen!“ Schnell nahm ich unsere Taschen und betrat das Hotel.

Dieses wirkte zwar von außen sehr nobel, aber von innen konnte man eindeutig sehen, dass es seine besten Jahre bereits hinter sich hatte. Der Boden, wie auch die Wände waren an einigen Stellen notdürftig „geflickt“, wenn man das noch so nennen konnte.

Herr Tendo stand bereits an der Rezeption um sich unsere Zimmerschlüssel zu holen.

Ich hoffte inständig, dass die Zimmer nicht noch schlimmer aussahen, als es der Flur inklusive Eingangshalle schon tat. Typisch, wenn Soun schon sparen wollte, dann richtig und an allem! Das hier war alles andere, aber kein Hotel!! Eher eine schäbige Pension…

Breit grinsend hüpfte Happosai an mir vorbei. „Huhu, Süße!!“

Ich schaute auf und sah eine, zugegebener Maßen, recht gut aussehende Frau, zu der der alte Sack offensichtlich wollte.

Sie hatte langes, schwarzes Haar, mit Lilasträhnchen, zudem trug sie einen recht kurzen Rock.

Sie drehte sich um, blinzelte verwundert und schrie als würde sie gerade abgestochen werden auf, als Happosai sie ansprang und seinen Kopf an ihren üppigen Busen rieb. Binnen Bruchteilen von Sekunden hatte sie Happosai gegriffen und ihn volle Kanne durch etwa fünf Wände hindurch gedonnert.

„Respekt.“ murmelte ich vor mich hin, während ich die neuen Löcher in den Wänden begutachtete.

Auch Akane, die das Theater ebenfalls bemerkt hatte, was nicht sonderlich schwer war, zeigte ihre Anerkennung, indem sie pfiff.

Den sind wir dann wohl für´s erste los, dachte ich mir und guckte wieder zu dieser Frau, zumindest dahin, wo sie zuvor stand, denn sie war plötzlich weg.

Komisch.

„Hier habt ihr eure Zimmerschlüssel“ sagte Soun und überreichte Kasumi und meiner Mutter jeweils einen. „Es handelt sich um Doppelzimmer und wir Männer werden uns zu dritt ein Zimmer teilen.“

Das also auch noch. Damit war ich dazu verdammt, die nächsten Nächte mit den beiden zu verbringen.
 

Nach dem widerlichen Abendessen machte ich mich auf zum Gemeinschaftsbad.

Dass alle Pensionen, die die Alten sich aussuchen immer Gemeinschaftsbäder haben ist doch äußerst kurios… Zu dem war das Essen unter aller Sau. – Akane hätte sogar etwas genießbareres zu Stande gebracht.

Als ich dann endlich mein Ziel gefunden hatte, blieb ich verwundert stehen, denn Nabiki hatte sich mir einfach in den Weg gestellt. Sie grinste mich selbstgefällig an und mir schwante böses. So grinste sie nur, wenn sie ein riesen Geschäft roch.

„Hey, Ranma.“ sagte sie.

Ich runzelte die Stirn. „Was willst du?“

„Muss ich denn immer was wollen, wenn ich mit dir sprechen möchte?“

„Bisher war das immer so.“ erwiderte ich.

Langsam hob sie ihren Arm und zog mit ihrer Hand ein Handy aus ihrer Brusttasche. „Ok, du hast recht. Und ich denke, dass du nicht willst, dass jemand davon etwas erfährt, oder?“ Mit diesen Worten präsentierte sie mir ein Foto auf dem Handy.

Das gibt es doch nicht! Wann hat sie denn das aufgenommen?!, dachte ich empört und starrte auf das Display. Auf diesem war zu sehen, wie Akane und ich uns KÜSSTEN!

Sie zeigte mir ein weiteres Bild, auf welchen wir Händchen hielten.

Völlig fassungslos starrte ich weiter auf das Handy.

Ein weiteres Bild: Akane und ich lagen schlafend, eng umschlungen im Bett.

„Und es kommt noch besser.“ sagte Nabiki nun und zeigte mir ein Video.

Damit war ich geliefert! Sie hatte uns heute Nachmittag gefilmt und unsere Stimmen waren sehr gut auf dem Video zu hören. – Ein Geständnis auf Video. Ich brauchte einen Moment um mich wieder zu beruhigen.

Sie hingegen grinste mich breit an.

„Was verlangst du?“ fragte ich sie scharf.

„Wie viel hast du denn?“
 

Völlig fertig machte ich mich auf den Weg zu Akane. Ich musste sie so schnell wie möglich darüber informieren.

Glücklicherweise fand ich sie allein auf der Dachterrasse vor. Ich versuchte die Schäbigkeit hier zu ignorieren und ging auf sie direkt zu.

„Ah, Ranma!“ rief sie erfreut.

Ich räusperte mich und begann ihr die Situation zu erklären. So kamen wir beide überein, es unseren Eltern auf dem Schnellsten Wege mitzuteilen, und einem Bankrott entgegen zu wirken. Wir wussten, dass wir niemals so viel Geld auftreiben konnten, um Nabiki lange genug still zu halten.
 

Am nächsten Morgen hatten wir beim Frühstück eigentlich vor ihnen davon zu erzählen, aber es lief nicht ganz so, wie wir es geplant hatten. Jedes Mal, wenn wir damit anfangen wollten, funkte uns Nabiki dazwischen. Ich hätte sie umbringen können! Ich verstand es einfach nicht, wieso sie dazwischen funkte. Hatte sie das Geld so nötig? – Wir würden ihr eh nichts zahlen, das stand fest. Aber warum tat sie das? Wollte sie uns Ärger einbrocken, wenn sie es von ihr und nicht von uns erfahren würden? – Ich wurde einfach nicht schlau aus der Frau… und ich dachte schon, dass Akane kompliziert wäre.

Total fertig mit den Nerven ließ ich meinen Kopf auf die Tischplatte knallen, als alle anderen, bis auf Akane, den Raum verlassen hatten. „Was ist denn nur mit ihr los?“ jammerte ich.

„Das wüsste ich auch gern…“ antwortete Akane mir, während sie an ihrem Tee nippte. „Sicher, sie ist sehr geldgeil, aber sie muss doch gemerkt haben, dass wir auf ihren Handel nicht eingehen und alles beichten wollen. – Da wird sie doch eh keinen Yen aus uns rausholen können. Also warum macht sie sich die Mühe?“

Woher soll ich das wissen, dachte ich mir still und zog es vor, den Mund zu halten. Mit ihr zu streiten brachte nichts und würde womöglich unser Kind gefährden. Ich musste mir schnellsten einen Plan überlegen. – Außerdem musste ich mich weiter auf das Turnier vorbereiten.

Nachdem Akane ihren Tee ausgetrunken hatte, begaben wir uns nach draußen, damit ich mir einen Platz zum Trainieren suchen konnte. Leider hatte ich wieder kein Glück und wir trafen, kaum dass wir die Pension verlassen hatten, auf die Geschwister Kuno – Tatewaki und Kodachi.

Warum verdammt noch mal musste ich ausgerechnet auf diese beiden Spinner treffen?

Kodachi, wie eigentlich immer, freute sich mich zu sehen und begann so gleich sich an mich ran zu schmeißen. „Oh, Ranma-Schatz!“ schwärmte sie. „Welch ein Glück, dass das Schicksal uns beide erneut vereint hat!“

Mir kam mein Essen fast wieder hoch.

Kuno, der neben ihr stand, stierte mich an. Ich vermutete, dass er es immer noch nicht akzeptiert hatte, dass Akane und ich miteinander verlobt waren. Ich war mir zudem ziemlich sicher, dass er mit einem Auge die ganze Zeit über gezuckt hat.

Und was Akane betraf, sie spielte mal wieder die Coole und drehte sich eingeschnappt von mir weg.

„Was macht ihr denn hier?“ fragte ich entnervt und wich einen Umarmungsversuch von Kodachi aus.

„Sicher aus dem gleichen Grund wie du, Saotome.“ antwortete Kuno mir stolz und zückte auch gleich sein Holzschwert.

Will er mich etwa wieder damit angreifen? Bitte, soll er es doch versuchen.

„Das Turnier.“ meinte ich und grinste ihn breit an.

„Wie wäre es mit einem kleinem Übungskampf? Nur du und ich.“ herausfordernd fixierte mich Kuno und ging in Stellung.

Erneut meldete sich seine Schwester zu Wort. „Wage es dich ja nicht, meinem Schatz etwas anzutun!“

Diese Drohung überhörte Kuno gekonnt und zählte bis drei, um dann anschließend auf mich los zu stürmen.

Kinderspiel, dachte ich mir und sprang in die Luft, um dann wieder auf seinem ausgestrecktem Schwert zu landen. „Du hast ja noch immer nichts dazu gelernt.“ scherzte ich und grinste ihn siegessicher an.

„Saotomeee!!“ brüllte er daraufhin wütend und zog mir blitzschnell das Schwert unter den Füßen weg, nur um dann damit erneut auf mich los zu gehen.

Nur knapp konnte ich diesem Schlag ausweichen, indem ich gerade noch rechtzeitig meinen Kopf nach hinten zog, während ich gen Boden fiel. Noch in der Luft dann machte ich eine Rückwärtsrolle und verpasste dabei Kuno einen Tritt mitten ins Gesicht.

Schmerzend rieb er sich dieses.

„War das schon alles?“ feixte ich daraufhin belustigt. Wie einfach es doch war ihn zu besiegen!

„Na warte!“ drohte er und stürmte auf mich zu, als wolle er mich mit dem Holzschwert erstechen.

Daraufhin machte ich einen Schritt zur Seite und trat ihm ins Genick.

Sofort und ohne Umwege ging er auch dann zu Boden.

Ein paar Sekunden beobachtete ich ihn, um mich zu vergewissern, dass er wirklich nicht so schnell wieder aufstand. – Bei dem kann man nie wissen.

„Oh Ranma! Du bist ja soooo stark!“ jubelte Kodachi mir zu und es schien mir so, als hätte sie Sterne in den Augen gehabt.

Akane, die das alles stumm beobachtet hatte, hatte noch immer nicht ihren Blick von Kuno gelöst.

Erst als ich ihrem Blick folgte, bemerkte ich, dass er sich wieder bewegte. In Windeseile stand er wieder und schlug mit seinem Schwert zu. Da ich das nicht habe kommen sehen, hatte Kuno mich tatsächlich getroffen. Er hatte es mir gegen den Bauch geschlagen und ich hielt mir diesen schmerzend, nachdem ich zu Boden gefallen war.

Das hat gesessen, dachte ich mir, während Kuno sich über mir aufplusterte.

„Du solltest mich nicht unterschätzen, Saotome!“ und schon begann er hämisch zu lachen.

Was er dabei jedoch nicht bedacht hatte war, dass Kodachi auch anwesend war und das gesehen hatte. „Was habe ich dir eben gesagt, BRUDER?“ Wie eine Furie ging sie auf ihn los und vermöbelte ihn mit ihren Keulen, welche sogar mit Dornen bestückt waren.

Währenddessen half Akane mir wieder auf. „Geht’s wieder?“

„Jap. – Komm, lass uns gehen.“ ich wollte um kein Geld der Welt jetzt mit Kuno tauschen.
 

Es hatte zwar etwas gedauert, aber letzten Endes hatten wir dann doch einen passenden Ort gefunden, wo ich ungestört trainieren konnte. Da unsere Pension eher am Stadtrand Osakas war, dachte ich eigentlich, dass diese Suche nicht allzu lange hätte dauern können. – Jedenfalls befanden wir uns inzwischen in einem der Stadtparks und glücklicherweise war dieser so gut wie leer.

„Hoffentlich finden wir auch wieder zurück…“ meinte Akane zu mir, als sie sich auf die Parkbank setzte. Man konnte ihr ansehen, dass sie total erschöpft war, diese Tatsache bereitete mir Sorgen. Seit dem sie schwanger war, war sie sehr schwach geworden. Bereits kurze Strecken strengten sie sehr an. – Ob das normal bei einer Schwangerschaft war? Ich war mir sicher, dass dem nicht so ist. Wenn ich genauer so darüber nachdachte, wusste ich im Grunde nichts darüber. – Mal abgesehen von dem Biologieunterricht.

„Habe ich was im Gesicht?“ fragte Akane mich. Mir war völlig entgangen, dass ich sie die ganze Zeit über angestarrt hatte.

„Nein, nein… Ich fang dann mal an.“ den letzten Teil murmelte ich nur, so dass sie es nicht mehr hören konnte. Jetzt hieß es einen klaren Kopf zu bewahren. So versuchte ich mich auf mein Training zu konzentrieren und alles andere für´s Erste aus diesem zu verbannen.

– Schwieriger als gedacht, denn immer wieder erschienen Bilder vor meinen Augen, Bilder aus meiner Vergangenheit, beginnend mit dem ersten Treffen mit Akane.

Damals konnte ich sie aus puren Trotz nicht leiden. Ich wollte meinem Vater unter gar keinen Umständen einen Gefallen tun, also habe ich mit voller Absicht gemeine Dinge zu ihr gesagt - heute bereue ich es. Wir hatten wirklich viel zusammen erlebt. Trotz der Schwierigkeiten, oder sogar wegen diesen, sind wir uns näher gekommen. Inzwischen kommt mir mein damaliges Verhalten albern vor. Ich hatte gewusst, wie wichtig sie mir geworden ist und dennoch war ich fies zu ihr gewesen. Ich hatte nicht gewollt, dass sie davon erfährt und ihr ist es bestimmt nicht anders ergangen.

Doch jetzt war alles anders.

Wir standen zu einander und in ein paar Monaten schon würden wir Eltern sein.

„Shampoo! Wo bist du?“ hörte ich plötzlich eine männliche Stimme rufen. Das konnte nur einer sein – Mouse.

Ich stoppte für einen Moment mein Training und hielt Ausschau nach diesem Tollpatsch.

Ich fand ihn dann ziemlich weit oben in einem Baum sitzen. Von dort oben erhoffte er sich wohl Shampoo sehen zu können.

Als ich dann den Baum mit den Augen weiter absuchte, sah ich sie auch hinter diesem stehen.

Wie blind kann denn ein Mensch denn bitteschön sein?

Mouse hatte sie von oben nicht sehen können, sprang wieder runter vom Baum und rannte in meine Richtung. „Schampooooooo!!!“ Unter Tränen rannte er nicht direkt auf mich zu, sondern auf Akane.

Diese schaute bereits angewidert drein, weil sie wusste, dass sie niemals schnell genug ausweichen konnte, also stellte ich mich ihm in den Weg.

Und so hielt ich ihn auf, indem ich meine linke Hand gegen seine Stirn stieß und ihn am Weiterrennen hinderte. „Reiß dich zusammen, du Idiot! Das ist definitiv nicht Shampoo!“

Doch der blinde Idiot hörte mir mal wieder nicht zu. Stattdessen ruderte er unaufhörlich mit seinen Armen weiter und lief dabei auf der Stelle. Nicht zu vergessen, dass Mouse dabei immer und immer wieder laut stark nach Shampoo schrie.

Was sollte ich nur mit dem machen?

So langsam riss mir der Geduldsfaden, doch ehe ich den Typen mit einem Kinnhaken in die Lüfte schicken konnte, bekam er auch schon eins mit dem Gehstock der alten Hexe Cologne übergebraten. – Ich frage mich, von wo sie so plötzlich her kam…

Sich schmerzend den Hinterkopf haltend sank er zu Boden auf die Knie.

„Was machst du wieder für einen Mist? Du solltest doch die Nudelsuppen ausliefern!“ motzte die alte Hexe ihn gleich an.

Ich verdrehte nur die Augen und richtete sie dann auch gleich zu Akane, die erleichtert aufatmete.

„Wo sind sie überhaupt?“ fragte Cologne ihn bedrohlich, woraufhin Mouse das große Zittern bekam. Gerade, als er zu einer Antwort ansetzen wollte, bekam er auch schon wieder eins mit dem Stock übergezogen.

Während ich mir die beiden so anschaute, kam ich zu dem Schluss, dass ich mir mein Training wohl sonst wo hinstrecken konnte. Es hätte bestimmt auch nicht besonders viel gebracht, selbst wenn ich ungestört geblieben wäre.

„Komm Akane. Lass uns wieder zurückgehen…“

Sie blinzelte mich nur fragend an bis Cologne sich plötzlich zu uns wandte.

„Ranma-kun, warum bist du eigentlich hier in Osaka?“ fragte sie mich mit einem merkwürdigen Unterton in der Stimme. „Doch nicht etwa wegen des Turniers?“

Ich nickte. „Ja, bin ich und … ihr … auch?“ fragte ich zögerlich und hoffte, dass sie ein nein zur Antwort geben würde.

Die alte Hexe grinste mich zufrieden an. „Meine liebe Shampoo wird daran teilnehmen.“

„Ich aber auch!“ meldete sich der blinde Idiot wieder zu Wort. Inzwischen hatte er seine Brille wieder gefunden und putzte sie, ehe er sie aufsetzte. „Du hast keine Chance gegen mich.“ fuhr er mich mit einem herausfordernden Ton an.

Darauf musste ich verächtlich schnauben. Was bildete der sich nur ein? Nie im Leben könnte mich Mouse besiegen!
 

„Du Ranma?“ etwas zögerlich umklammerte Akane meinen Arm, als würde sie sich festhalten müssen um nicht umzufallen.

Inzwischen hatten wir uns wieder auf den Rückweg begeben und schlenderten durch eine Nebenstraße Osakas. Es war erst frühe Nachmittagszeit, dennoch konnte man hier überall haufenweise Menschen sehen. - Als ob hier niemand arbeiten oder zur Schule müsste.

Gerade eben waren ein paar Oberschüler an uns vorbeigegangen und hatten sich über das Turnier unterhalten.

„Hm?“

„Vorhin … da hat mich Cologne so komisch angeguckt …“

„Und? Was soll daran so besonders sein? Sie guckt immer komisch…“ ich zuckte mit den Schultern und hakte damit die Sache für mich ab, doch für Akane war damit das Thema noch lange nicht beendet.

„Es schien mir so, als wüsste sie Bescheid.“ flüsterte Akane während sie auf den Boden schaute. Es schien mir so, als ob es sie irgendwie traurig oder so stimmen würde, dass ausgerechnet die alte Hexe etwas ahnen könnte. Wo daran ein Problem für sie war verstand ich nicht so wirklich.

Ich war mir eh sicher, dass die alte Hexe vorerst, zumindest bis sie Beweise hatte, dieses Thema nicht ansprechen würde, also war sie bis dahin keine Gefahr. Ohnehin war es nur eine Spekulation, dass sie etwas wissen könnte. - Oder?

Lektionen des Sieges

+++KAPITEL 7+++

Lektionen des Sieges
 

Bereits total hibbelig vor Aufregung ging ich mit den Anderen zum Veranstaltungsort des Turniers. Erstaunt stellte ich fest, dass es sich hier um ein gigantisches Stadion handelte, als wir vor dem Gebäude standen.

Anerkennend hörte ich Akane neben mir pfeifen. „Der Bau hat sicher einiges gekostet…“

„Ach, das Geld haben die doch schon längst wieder raus. Sieh dir allein die Eintrittspreise an.“ meinte Nabiki gelangweilt, während sie sich die Broschüre genauer ansah.

Es wunderte mich, dass sie nicht weiter versucht hat uns irgendwie weiter zu erpressen, ich konnte nicht den kleinsten Versuch bei ihr erkennen. Keine Bemerkungen, nicht die kleinste Andeutung kam von ihrer Seite. – Dennoch konnte ich es nicht so recht glauben, dass sie uns wirklich in Ruhe lassen würde. Da würde noch was kommen, ganz sicher!

„Los! Lasst uns reingehen!“ rief mein Vater und scheuchte mich dabei in Richtung des Stadions.
 

Drin angekommen, musste ich mich von den anderen auch schon vorerst trennen, denn als Teilnehmer musste ich mich nach der offiziellen Anmeldung direkt in einen speziellen Aufenthaltsraum begeben, zu dem die Zuschauer keinen Zutritt hatten.

Kaum, dass ich diesen betreten hatte, hörte ich schon mir gut bekannte Stimmen. Während ich mich dann so umsah, erkannte ich unter den ganzen Kampfsportlern zunächst Mouse und Shampoo, die sich in einer Ecke zu streiten schienen, denn Mouse hatte so eben einen Faustschlag in die Magengegend von ihr bekommen und hielt sich diesen.

Als nächstes entdeckte ich Kuno, der sich offensichtlich mit Ryoga gegenseitig angiftete. – Es war mir wirklich ein Rätsel, wie es Ryoga geschafft hatte ausnahmsweise einmal pünktlich an einem bestimmten Ort an zu kommen, aber wahrscheinlich hatte dieser Idiot sich schon vor mehreren Tagen auf den Weg hierher begeben und war bestimmt – ich verwette mein letztes Hemd darauf – erst vor wenigen Stunden angekommen.

Wo Kodachi steckte, wollte ich nicht wirklich wissen. – Ich war froh, sie momentan hier nicht zu sehen.

Die mir fremden Leute machten einen eher schwächlichen Eindruck auf mich, sie hatten zwar überwiegend viele Muskeln, doch bei der Masse, die einige von ihnen davon besaß, konnten sie sich sicherlich nicht all zu schnell bewegen. - Also ein klarer Vorteil für mich, auch wenn dieser nicht gerade fair war.

Unerwartet hörte ich eine Frauenstimme hinter mir, weswegen ich meine Begutachtungen der Konkurrenz unterbrach und mich zu ihr mit einem mulmigen Gefühl zögerlich umdrehte, denn im ersten Moment ging ich davon aus, dass Kunos Schwester mich entdeckt haben könnte, doch glücklicher Weise handelte es sich hierbei lediglich um Ukyo. Diese grüßte mich freundlich.

„Hey, was machst du denn hier?“ fragte ich sie überrascht sie ausgerechnet hier zu sehen.

„Das Gleiche wie du, nehme ich an.“

„Du machst auch mit?“

Sie nickte lächelnd. „Ich kann das Preisgeld gut gebrauchen. Und wie es hier so aussieht…“ meinte sie mit einer kurzen Pause. „… Scheinen meine Chancen nicht so schlecht zu stehen."

Damit hatte sie gar nicht mal so unrecht. Sie war jedenfalls um einiges stärker, als es die meisten anderen hier zu sein schienen… Doch bezweifelte ich es, dass sie es schaffen würde, gegen Ryoga und Co. so leicht zu gewinnen und auch mich letzten Endes zu besiegen.

Noch ehe wir unser Gespräch vertiefen konnten, war ein schrilles Geräusch eines Mikrofons zu hören und kurz danach ertönte auch gleich die Stimme eines Mannes, von dem ich annahm, dass er zum Organisationsteam dieses Turniers gehörte. Der Kerl wirkte nicht gerade groß von meinem eher miserablem Standpunkt aus und anhand der Halbglatze und den wenigen verbliebenen grauen Haaren hatte er wohl auch seine besten Jahre lange hinter sich. „Herzlich willkommen.“ begrüßte er uns und begann nach der ausführlichen Version seiner wohl ganz persönlichen Begrüßungsansprache mit der üblichen Ansprache zum ganzen Regelkram, also wann man den Kampf verloren hat.

Den Boden außerhalb des Kampfringes berühren – verloren!

Jemanden während des Kampfes töten – Disqualifiziert!

Bereits vor des Kampfes seinen Gegner tätlich angreifen – Disqualifiziert!

- Und so weiter… Das Übliche eben.

Endlich kam der Typ da hinten zum Ende. „Für die Vorrundenauslosung möchte ich Sie bitten jeweils eine Kugel aus dieser Urne hier zu ziehen. Anschließend wird Ihr Name hier auf dieser Tafel eingetragen und wenn alle eine Kugel gezogen haben, können Sie hier ablesen, gegen wen sie in der Vorrunde antreten werden. – Viel Glück!“ er verbeugte sich kurz, ehe er das Podest, auf dem er eben noch gestanden hatte, verließ und den Teilnehmern Platz machte, damit die Ziehung losgehen konnte.

Während Ukyo und ich noch recht weit hinten anstanden, konnte ich weiter vorne in der Schlange, direkt neben Kuno, Kodachi sehen. – Ich hoffte inständig, dass sie mich nicht entdecken würde! Schlimm genug, dass sie mich spätestens bei meinem Kampf bemerken wird.

„Das kann ja noch dauern…“ murmelt Ukyo gelangweilt vor sich hin und verschränkte genervt die Arme vor ihrer Brust.

„Scheint so.“ Mir gefiel das ganze Warten und Anstehen mindestens genauso wenig wie ihr, doch was sollte ich da schon gegen machen? Es war nun mal üblich, dass es vor den Kämpfen organisatorisches zu klären gab. Wenigstens ging es etwas voran und die Vorrunden würden auf jeden Fall ein Kinderspiel werden. Doch ob die wirklich wichtigen Runden, die finalen, ebenfalls so einfach werden würden, wusste ich nicht so recht. Sicher, stark war ich schon immer, in der Regel sogar stärker als alle anderen. Zumindest habe ich in meinem Leben nur wenige Kämpfe verloren, also warum sollte ich pessimistisch sein? Die Wahrscheinlichkeit, dass ich ausgerechnet hier auf einen für mich unbesiegbaren Gegner treffe, ist doch gering, oder? – Ganz sicher! Und mit Kuno und den Anderen werde ich sicherlich keinerlei Probleme bekommen. Doch was den Rest hier anging… Vom Optischen her hätte ich gesagt, dass sie wohl kaum eine Herausforderung für mich dargestellt hätten, doch wie dem wirklich war, konnte ich erst mit Sicherheit sagen, wenn ich sie aktiv in einem Kampf sehen würde.

Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich nun an der Reihe und konnte endlich meine Kugel ziehen. Es waren inzwischen nur noch wenige Kugeln da, schließlich war weit mehr als die Hälfte schon lange vor mir dran gewesen und die meisten Zweikämpfe somit bereits fest eingetragen auf der Tafel. In aller Ruhe griff ich nach irgendeiner Kugel und zeigte den Typen von der Organisation die Nummer darauf. Es war die 66. Super, damit durfte ich einen der letzten Kämpfe bestreiten.

Ukyo hingegen zog die 21… Warum hat sie nur immer soviel Glück?

Mich auf Langeweile einstellend machte ich mich auf den Weg, um mir einen guten Platz zu sichern, von dem ich unbemerkt von gewissen Personen einen akzeptablen Ausblick auf die Kampfringe haben konnte. So tigerte ich in Begleitung von der nun hibbeligen Ukyo direkt auf eine Wand zu, um mich dort lässig gegen zu lehnen.

Ungeduldig hüpfte diese nun hin und her. Sie konnte es nun wirklich kaum noch erwarten ihren ersten Kampf hier bestreiten zu dürfen. Doch das wohl kuriose daran war, dass als sie endlich an der Reihe war, doch echt nervös wurde. Und wenn ich nervös sage, dann ist das wohl die Untertreibung des Jahrhunderts! Völlig zitterig begab sie sich in den Ring direkt bei uns – da hatte ich wohl eine gute Wahl mit unserem Stehplatz getroffen – und versuchte sich wohl wieder zu beruhigen. Ein Gong ertönte, der den beiden dort oben das Zeichen geben sollte anzufangen sich zu bekämpfen.

Ihr Gegner wirkte zwar sehr von sich selbst überzeugt gewesen zu sein, doch war ich mir von Anfang an sicher, dass das nur eine Fassade war. Dieser Muskelprotz mit glänzender Glatze, welche wohl extra poliert war, grinste Ukyo dreckig an. Mit wem er es da zu tun hatte, war ihm mehr als nur offensichtlich nicht klar. Ich gab ihm höchstens eine Minute und er würde heulend zu seiner Mama rennen.

Bei diesem Grinsen verschwand mit einem Schlag die Nervosität meiner langjährigen guten Freundin und sie nahm eine Kampfhaltung ein. – Damit war das Schicksal des Typen besiegelt.

Der polierte Schädel stieß einen Kampfschrei aus und rannte auf Ukyo zu. Ein einziger gezielter Treffer in dessen Magengegend und der Schleimbolzen flog acht kantig aus dem Ring, noch ehe er auch nur den Hauch einer Chance hatte das Mädchen zu treffen.

Triumphierend stürmte Ukyo zu mir und fiel mir vor Freude um den Hals. Ich hätte wetten können, dass sie mir dabei das Genick gebrochen hatte.

„Schon gut! Krieg dich mal wieder ein.“ jammerte ich rum und versuchte zu ignorieren, dass sie gerade ihren Busen an mir mit ihrem Rumgehüpfe rieb. – Ich bin doch auch nur ein Mann! Warum geht das nicht in den Köpfen der weiblichen Bevölkerung rein, dass wenn sie sich derartig an einem Mann reiben, gewisse Reaktionen darauf folgen könnten?

Das ganze Rumgehüpfe dauerte dann noch seine Zeit, für meinen Geschmack viel zu lange. Doch glücklicher Weise beruhigte sich Ukyo wieder einigermaßen und ließ mich endlich los. „Was meinst du, wie lange die Vorrunden noch dauern werden?“

Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Eine Weile bestimmt noch.“ Zu diesem Schluss kam ich, weil eben erst die 36 aufgerufen wurde und so noch nicht einmal die Hälfte der Teilnehmer einen Vorrundenkampf bestritten hatte. Dabei dauerte es bereits jetzt schon über eine Stunde lang die läppischen 36 Kämpfe auszutragen auf vier Ringe verteilt. Gegen meinen Erwartungen sind hier wohl ein paar zu viele der ebenbürtigen Gegner aufeinander getroffen. Davon musste ich genervt seufzen. Hoffentlich würde sich das hier nicht noch bis in die Abendstunden hineinziehen. – Ich wollte schließlich Kämpfen! Und nicht dumm Rumstehen und abwarten, dass man meine dämliche Nummer aufrief, nur damit ich auf einen Schwächling dabei stoße, den ich mit meinen linken Kleineinfinger K.O. Schlage…
 

… Wie recht ich doch damit behielt… Kaum, dass man meine Nummer 66 aufrief und ich den Ring betrat, betrat auch kurz nach mir ein dürrer, käseweißer Milchbubi diesen. Ich hielt das echt für ein Scherz. „Was hat der denn hier verloren?“ fragte ich unsicher den Ringrichter. „Der ist doch höchstens 10. – Gibt es hier keine Altersbeschränkung?“ Ich kämpfe doch nicht gegen ein Kind! Erstrecht nicht gegen einen, der offensichtlich noch nicht einmal die Oberschule besuchte. –Das ist definitiv unter meiner Würde.

Der Ringrichter räusperte sich. „Der junge Mann dort ist 16, also gerade alt genug um teilnehmen zu dürfen.“

„Und das glauben Sie ihm?“ hakte ich skeptisch nach.

Wieder räusperte der Typ sich. „…Er hat uns seinen Ausweis vorgelegt.“

„Sicher, dass das kein Fake war?“

„Ja.“

„Na dann können Sie mir den doch sicher auch mal zeigen. – Ich bin mir nämlich sehr sicher, dass es ein Fake ist. – Der ist nie im Leben 16!“ bei dem letzten Teil richtete ich mit ausgestrecktem Arm meinen Zeigefinger auf den Milchbubi.

Dieser erschrak dabei, fuhr mich aber sofort danach verärgert wegen meiner Anschuldigung an. „Ich BIN 16! Was kann ich dafür, dass ich nicht so aussehe?!“

Ich runzelte die Stirn. „Erzähl das deiner Mama… Du solltest sie mal lieber nach deinem richtigen Geburtsdatum fragen, wenn du schon mal dabei bist.“

Da schäumte der Milchbubi nur noch vor Wut.

„Genug!“ Brüllte der Ringrichter. „Nehmen Sie beide bitte ihre Stellung ein, damit der Kampf beginnen kann!“

Widerwillig gehorchte ich. – Schließlich wollte ich ja nicht wegen dem Milchbubi schon in der Vorrunde raus fliegen. – Dann sollte er eben eine Lektion von mir erteilt bekommen.

Noch immer wutentbrannt stierte mich der Bengel an. Kaum, dass der Anpfiff ertönte, stürmte der Bengel als hätte er Tollwut – ja, ich war mir sehr sicher, dass ich bei dem Schaum vorm Mund gesehen hab – auf mich zu.

Kein Problem, dachte ich mir und ging einen geschmeidigen Schritt zur Seite und ließ ihn ins Leere laufen. „Pfff, Anfänger.“

Knapp vor dem Ende des Ringes kam der Milchbubi dann zum Stoppen, kämpfte das Gleichgewicht wieder zu finden, um nicht wegen seiner sinnlosen Kamikazeattake raus zu fliegen. – Leider fand er diese nach einigen merkwürdig aussehenden Posen, welche teilweise urkomisch aussahen, wieder. – Erleichtert ließ er sich auf den Hintern fallen.

Inzwischen hatte ich meine Arme hinter meinem Kopf verschränkt und wartete darauf, dass der Bengel den Kampf gegen mich wieder aufnahm. „Wird’s heute noch was?“

Verwundert drehte sich der Bengel mit dem Kopf zu mir. Kurz blinzelte er mich an, ehe er sich doch tatsächlich wieder auf die Beine schwang und einen erneuten sinnlosen Angriff auf mich startete, nicht zu vergessen, dass er dabei einem ohrenbetäubenden Kampfschrei ausstieß.

Am liebsten hätte ich mir meine Ohren zu gehalten, doch das hätte meine coole Pose versaut, also litt ich lieber weiter an diesem taub machenden schrillen Laut in meinen Ohren. Flink, wie auch geschmeidig, wich ich jeden einzelnen Schlag des Bengels aus – Irgendwann würde der schon noch müde werden und ich müsste ihn nicht einmal berühren, um ihn raus fliegen zu lassen.

Und so ganz unrecht hatte ich wieder ein mal nicht. Er begann zunehmend mehr zu schnaufen und seine Fausthiebe wurden immer langsamer. Noch ein Hieb und noch ein zweiter und schon hechelte er wie ein räudiger Köter, stützte sich auf seine Knie ab, ehe diese bald auch nachgaben und er zunächst auf dem Boden zu meinen Füßen saß, nur um wenig später nach hinten um zu fallen.

Unsicher kam der Ringrichter zu uns, beäugte den Milchbubi.

Dieser hatte inzwischen erschreckend seine Augen verdreht.

„Äh, Sieg durch… K.O.?“ verkündete er mit einem unsicheren Unterton in seiner Stimme. „Ja! Sieg durch K.O.!“

Damit war wohl der Kampf beendet. Ohne dass ich den Milchbubi auch nur berühren musste, irgendwie ist das schon witzig. Etwas belustigt verließ ich den Ring dann auch wieder und gesellte mich wieder zu Ukyo, die ungläubig auf den Ring starrte, von dem ich gerade gekommen war.

Der Rest der Vorrunden verlief dann ohne erwähnenswerte Ereignisse. Wie ich es bereits erahnt hatte, kamen genau die weiter, denen ich es auch zugetraut hatte. Also ich und Ukyo, dann noch Kuno und – leider – Kodachi, des Weiteren Ryoga, Mouse und natürlich Shampoo. – Alles Leute die ich kannte… und noch ein paar minder berühmte Kampfsportler, deren Namen ich mal in Zeitschriften gelesen habe oder die ein oder zweimal im Fernsehen zu sehen waren.

Alle bis auf einen, ich hatte diesen einen Typen während der Kämpfe nicht gesehen, ich wusste nur, dass er Togu hieß. – Schon komisch. Irgendwie kam mir dieser Name bekannt vor. – Zumindest schien er das zu sollen, denn ein komisches Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus, als ich diesen Namen an der Anzeigetafel vor mir las.

„Was ist denn Ranma?“ fragte Ukyo besorgt neben mir.

Ich sah sie an. „Nichts, nichts weiter…“ antwortete ich ihr. „Komm, lass uns zu den anderen gehen.“

Lektionen der Wahrheit

++++Kapitel 8++++

Lektionen der Wahrheit
 

Nachdem Abendessen saßen wir noch ein wenig zusammen im Wohnzimmer der schäbigen Pension.

Mein Alter und Herr Tendo spielten Go, Nabiki telefonierte und wir anderen schauten noch ein Wenig fern.

Nabiki war so laut beim Telefonieren gewesen, dass man sie nur schwer überhören konnte.

Ich hatte wirklich kaum etwas von dem Film deswegen verstanden. Es machte ihr immer noch riesen Spaß, andere zu ärgern. Wenn sie wenigstens für die paar Tage mal ihre vorlaute Klappe halten könnte!

Nabiki begann plötzlich hämisch zu lachen. „Und weißt du schon das Neuste? – Du wirst es nicht glauben!“

Ich horchte willkürlich auf.

„Meine kleine Schwester ist schwanger!!“ erneut lachte sie hämisch.

Völlig geschockt riss ich mein Augen weit auf.

Dreck! Dieses verdammte Video! Wenn sie es jetzt zeigt...

Plötzlich war alles still geworden. Sämtliche Gespräche wurden abrupt unterbrochen – abgesehen von Nabikis. Selbst die beiden Alten haben aufgehört zu spielen.

Ich hatte das ungute Gefühl, als ob alle Blicke auf mich gerichtet gewesen wären. Ich bekam Panik und mein Instinkt riet mir schleunigst das Weite zu suchen, jedoch wollten meine Beine mir nicht gehorchen.

Das ist nicht fair!!!

Im nächsten Moment schrien mich mein Alter und Herr Tendou an.

„Spinnst du?! Was fällt dir ein meine arme, hilflose Akane zu schwängern???“

„Konntest du dich nicht bis zu eurer Hochzeit zusammenreißen?!“ fuhr mich mein Alter theatralisch an. Meine Mutter versuchte ihn zurück zu halten. Ich konnte ihm ansehen, dass es ihm irgendwo doch recht gelegen kam. Wahrscheinlich war er froh darüber, dass nun definitiv der Hochzeit nichts mehr im Wege stand.

Jedoch war Herr Tendo absolut nicht damit einverstanden. „Junge, wenn das stimmt, dann mach dich auf was gefasst!!!“ Mit diesen Worten packte er mich am Kragen.

Ich wollte gar nicht wissen, was der sich da gerade in seinem kranken Kopf ausmalte, zudem war ich noch weniger scharf drauf es zu erfahren!

„Hehe. Wenn das stimmt, wer behauptet denn dass es von mir ist?“ schon bereute ich diesen Satz.

Ich ging in Abwehrstellung und bereitete mich seelisch auf eine Menge Schmerzen vor.

Doch Akane schien meine Aussage zu ignorieren. Stattdessen kratzte sie sich am Hinterkopf und meinte nur „Jetzt ist es wohl raus…“.

Entsetzt starrte ich sie an.

Ich hatte mit allem gerechnet, dass sie mich windelweich prügeln würde, abhauen würde oder zumindest mich voll schreien würde, aber nicht damit!

Ich schien nicht der Einzige gewesen zu sein, der überrascht war. Alle starrten sie an.

„Was?“ verwundert blinzelte Akane.

Nach ein paar Minuten hatten sich alle etwas beruhigt.

Und so wurden Akane und ich weiter verhört.

„Also, du bist schwanger. Seit wann?“ Akanes Vater sah sie ernst an.

„Seit etwa sieben Wochen…“

Herr Tendou murmelte etwas schwer verständliches, was sich anhörte, wie ‚‚sieben Wochen’’, sicher war ich mir dabei allerdings nicht. Jedenfalls schien er angestrengt nachzudenken.

„Sieben Wochen? – Dann war es also, als ihr beide über Nacht alleine wart?“ platzte meiner Mutter scharfsinnig raus.

Okay, sie hatte recht. Aber wenn man es genau nahm, hätten wir bereits lange vorher miteinander Sex gehabt haben können. Schließlich haben wir so einige Nächte im selben Bett geschlafen, ohne dass jemand etwas davon bemerkt hatte. Wenn ich mal von Nabiki absah.

Akane nickte zur Antwort.

„Habt ihr, ähm, schon öfter …? …Ihr wisst schon!“ Herr Tendo wurde knall rot im Gesicht. Meine Mutter dagegen bedeckte wie Kazumi mit den Händen ihr gerötetes Gesicht.

Irgendwie fand ich diese Unterhaltung lustig. Da sind die beiden ach so unberührbaren Alten doch mal peinlich berührt! Wenn ich nicht persönlich involviert gewesen wäre, hätte ich mich sicherlich schief gelacht!!

Verstohlen schaute ich zu Akane, gespannt darauf, was sie ihrem Vater antworten würde.

Wie süß! Sie war genau wie er rot im Gesicht!

Ich musste grinsen. „Keine Sorge. Das war bisher eine einmalige Sache.“

Anscheinend wussten sie nicht, ob sie sich über diese Antwort freuen oder gar besorgt sein sollten.

Jetzt war es, wie Akane sagte, raus. Unsere Familien wussten nun auch Bescheid. So blieb nur noch das Problem mit den ganzen Verehrern und Verehrerinnen. Darum konnte ich mich auch noch später kümmern.

Doch dann, dann kam diese verhängnisvolle Frage…

„Du scheinst ja nicht besonders über diese“ mein Alter räusperte sich „Nachricht erstaunt gewesen zu sein. Wie lange weißt du bereits davon, Ranma?“

Scheiße. Der Spieß hat sich umgedreht.

Ich konnte ihm, sowohl auch Herrn Tendou ansehen, dass sie mich, bei einer ihrer Meinung nach falschen Antwort, lynchen würden.

Ebenso waren alle Blicke, statt auf Akane, auf mich gerichtet.

„Ranma, sag schon.“ toll jetzt mischte sich auch noch meine Mutter ein.

Nur nichts Falsches sagen, ermutigte ich mich.

„Ich, ähm, hehe … Also naja, seit äh“ Ich war ja so was von angeschmiert. „…seit eben?“

Ich konnte Akanes Wut geradezu wachsen hören.

Mit Flammen in den Augen stierte sie mich an. Sie war sicher kurz davor mir eine zu verpassen.

„Wuah! Sorry!! Ich geb’s ja zu! Ich weiß es seit einer Woche!!! Nur verschone mich!“ Schützend hielt ich mir meine Hände über den Kopf in der Hoffnung, dass sie meine Entschuldigung annahm.

„Tzz. Warum nicht gleich so?“

Erleichtert schaute ich auf.

Akane hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und verdrehte ihre Augen.

Puh, das war echt knapp. Sonst hätte sie mich unter Garantie zusammengeschlagen!

Soun räusperte sich. „Jetzt lasst doch mal das Kindertheater.“

„Nun, da ihr ja bereits miteinander verlobt seid, können wir nichts weiter dagegen sagen. Es ist eure Entscheidung. Nur –“ mein Vater schob sich mit dem Zeigefinger die Brille etwas hoch und fuhr fort. „Nabiki, woher weißt du von Akanes Schwangerschaft?“ Ja, gib's ihr! Endlich war er mal für etwas nützlich.

„Ja genau, woher weißt du es?“ warf auch Akane mit scharfen Ton ein.

Wir alle schauten zu Nabiki, die sich, abgesehen von ihrer tollen Bemerkung, die das alles hier ins Rollen brachte, komplett aus der Unterhaltung raus gehalten hat.

Sie zuckte mit den Schultern. „Ich hab da so meine Quellen.“ Mit diesen Worten stand sie auf. „Ich gehe dann mal in mein Zimmer. Gute Nacht.“

Was sollte das denn?
 

Nachdem die Bombe nun also geplatzt war, nahm mich meine Mutter zur Seite, um mit mir unter vier Augen zu sprechen. Ich konnte mir nicht vorstellen, worüber sie noch mit mir sprechen wollte. Alles war doch schon gesagt, oder etwa nicht?

„Ranma sag, liebst du Akane-chan?“ Wir haben uns in den Hinterhof des Hotels begeben, wo meine Mutter meinte, dass man uns nicht belauschen würde können.

Für gewöhnlich würde ich es abstreiten, aber da ich mit meiner Mutter sprach und niemand sonst in Hörweite zu sein schien, nickte ich. „Klar.“

Sie sah mich eindringlich an. „Bist du auch bereit ein Kind mit ihr großzuziehen?“

„Ich denke schon.“ erwiderte ich mit gehobener Augenbraue. Warum fragte sie mich das? Das Kind war doch schon in den Brunnen gefallen, da machte es doch keinen Unterschied, ob ich mich für die Verantwortung bereit fühlte oder nicht.

„Weißt du, wie du euch ernähren willst? Du arbeitest nicht. Der Dojo der Tendos wirft nicht sonderlich viel ab und dein Vater und ich können euch nicht ewig finanziell unterstützen.“ In ihrer Stimme hörte ich eine Besorgnis heraus, die mir beinahe Angst machte.

„Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.“ Gab ich zu. Das hatte ich wirklich nicht. Ich dachte immer, dass es schon irgendwie funktionieren würde. Bis jetzt ging es doch auch so gut. „Aber Paps ist doch mit mir auch ohne Geld lange ganz gut durch gekommen.“ ich versuchte die Situation zu lockern indem ich schief grinste.

„Das kannst du nicht vergleichen. Dein Vater ist ein gerissener Parasit. Er könnte sich bei nahezu jedem einnisten, ohne auch nur einen Finger für diese Person zu rühren.“ Uff. Dass ich das je aus dem Munde meiner Mutter hören würde! Sie traf den Nagel auf den Kopf. Wie hatten wir denn sonst auch so lange mietfrei bei den Tendos leben können? Er verkaufte mich quasi an sie und fraß sich kostenfrei von da an durch. Nicht er hatte all die Zeit gezahlt, sondern ich. Die Hochzeit von Akane und mir war sein großes Los. Nur fragte ich mich, was er plante zu tun, wenn die Ehe geschlossen war? Dann konnte er doch schlecht so weiter machen? Sicher würde er dann zurück zu Mutter gehen und sich bei ihr durch fressen.

„Stimmt wohl.“ Sagte ich nach einer Weile. „So wie er könnte ich nie sein.“

„Ja, dafür hast du zum Glück zu viel Anstand.“ Sie lachte auf. Nicht, dass das ihr zuzuschreiben war. An meiner Erziehung war sie dank meinem Alten recht wenig beteiligt gewesen. Aber die Geschichte kannten wir schon. „Wie dem auch sei. Ich möchte, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin, mein Junge.“

Ich verstand nicht warum, aber diese Worte gingen mir nah. Ich hatte zwar ohne Mutter aufwachsen müssen, aber mein Kind würde dafür mit einer lieben Oma groß werden.
 

Der nächste Tag hielt mehr Überraschungen bereit, als ich gedacht hätte. Dabei fing alles relativ harmlos an. Wir standen auf, frühstückten und begaben uns dann wieder zum Stadion. Die folgenden Runden fanden vor Publikum statt, so trennte ich mich von meiner Familie um mich zu den anderen Teilnehmern zu gesellen. Dort angekommen entdeckte ich recht schnell Ukyo. Als sie mich auch bemerkte, strahlte sie förmlich. Wir hielten uns im Hintergrund. Warum? Nun... sagen wir es so, die Geschwister Kuno trieben ihr Unwesen, womit ich meine, dass sie ihr berüchtigtes Lachen zum Besten gaben. Dazu kamen natürlich ihre üblichen Sprüche. Während Tatewaki seine ewige Treue zu Akane und zum Mädchen mit dem Zopf, also meinem weiblichen Ich, verkündete, überlegte Kodachi laut, was für ein Brautkleid sie zu ihrer Hochzeit mit mir tragen solle und wie viele Kinder sie für mich gebären wolle. Ich wusste nicht, wer von den beiden mich mehr anwiderte.

Zu meinem Leidwesen waren die beiden nicht die einzigen, zu denen ich Abstand halten wollte. Mousse war leider auch noch da. Er belästigte gerade das Mädchen mit den lila Haarsträhnen, das ich bei unserer Ankunft im Hotel gesehen hatte. Von Mousses Brille war weit und breit nichts zu sehen, sodass es mich nicht sonderlich wunderte, dass er Fremde blöd von der Seite anquatschte. Ich war mir sicher, dass das Mädchen ihm am liebsten ein paar verpasst hätte, wenn die Regeln des Turniers nicht wären.

„Ich fass es nicht!“ hörte ich jemanden euphorisch rufen. Diese stimme kam mir zu meinem Leidwesen bekannt vor, sodass ich mich Böses ahnend umsah und Ryoga entdeckte.

Er fasste es nicht? Ich konnte es nicht glauben, dass dieses desorientierte Schwein es tatsächlich pünktlich hierher geschafft hat. Er musste die Vorrunde gestern bestanden haben. Nicht sonderlich verwunderlich, wenn ich es recht bedachte, solange ihm sein fehlender Orientierungssinn nicht in die Quere kam. Mein Verdacht wurde soeben von einem der Leute bestätigt, die für die Organisation zuständig waren. Denn jener rief Ryoga auf, dass jetzt er an der Reihe wäre, als erster wohl bemerkt, in den Ring zu steigen.

„Das gibt es doch nicht.“ Sagte Ukyo, als auch sie das Schweinchen Namens P-Chan sah. „Wie hat er es nur geschafft dieses Mal pünktlich zu sein? Und das auch noch zwei Tage in Folge.“

„Das Glück ist eben mit den Dummen.“ Noch während ich das sagte, beschlich mich ein merkwürdiges Gefühl.

Der Typ rief den zweiten Teilnehmer auf. „Und Togu-san? Würden Sie auch kommen?“

In meinem Kopf begann es zu rattern. Togu. Den Namen habe ich doch schon Mal gehört. Die Stirn in Falten gelegt überlegte ich krampfhaft, doch war es rückblickend betrachtet unnötig, denn besagter Togu schritt an mir vorbei. Ich riss meine Augen auf. Ungläubig starrte ich dem Kerl hinterher.

„Was hast du denn, Ranma?“ Ich hörte Ukyo zwar, aber ich war nicht fähig ihr eine Antwort zu geben.

Das war dieser Dreckskerl, der Akane angegraben hatte! Der aalglatte Arsch war Kampfsportler?! Dann hatte ich seinen Namen auf der Liste gelesen. Und ich wunderte mich noch, warum ich wegen diesem Namen mich so unbehaglich fühlte.
 

Als Ryoga seinen Gegner zu Gesicht bekam, zog er zweifelnd eine Augenbraue hoch. An seiner Stelle hätte ich ähnlich reagiert. Sicher wusste Ryoga noch nicht, dass sein Gegner Akane angebaggert hatte, woher auch? Aber auch er konnte sich gewiss keinen Reim daraus machen, warum jemand in einem offensichtlich maßgeschneiderten Anzug an einem Kampfsportturnier teilnehmen sollte.

Ich konnte mir vorstellen, dass Akane jetzt irgendwo auf der Zuschauertribüne Bauklötze staunte, ihren flüchtigen Bekannten wieder zu sehen. Ich hoffte es zumindest. Wenn sie vorher schon gewusst haben sollte, dass dieser Kerl hier teilnehmen würde, wäre sie doch bestimmt nicht freiwillig mitgekommen, oder?

Ich war so in Gedanken, dass ich die Rede des Ringrichters nicht gehört hatte, erst als ich sah, dass Ryoga mit einem Satz auf Togu zu stürmte, schreckte ich auf. Ich wusste nicht, wie gut dieser Kerl war, aber so wie Ryoga einfach drauf los zu stürmen, war so ziemlich das Dümmste, was man machen konnte.

Noch ehe Ryoga ihn treffen konnte, wich Togu geschmeidig wie eine Katze aus. Auch jeden drauf folgenden Schlag wich er mühelos aus. Ohne Frage, der Typ war schnell, aber ob er auch stark war? Ryoga besaß auf jeden Fall Ausdauer. Es schien eine halbe Ewigkeit zu vergehen, ehe etwas Anderes geschah, außer dass Ryoga austeilte und Togu auswich. Und dann kam es ganz plötzlich, Togu verpasste Ryoga einen derart heftigen Faustschlag in die Magengrube, dass dieser Meter weit flog.

Ukyo schnappte erstaunt nach Luft. „Das gibt es doch nicht.“

Gebannt wartete ich darauf, dass Ryoga wieder aufstand, doch auch wenn sein Körper zuckte, schaffte er es nicht. Der Kerl schien ihn an einer ganz bestimmten Stelle getroffen zu haben, die Ryoga nun außer Gefecht setzte.

Der Ringrichter zählte von Zehn runter.

Mit jeder Zahl biss ich meine Zähne stärker aufeinander. Ryoga durfte doch nicht so einfach verlieren! Komm schon, steh auf, flehte ich.

„... zwei, eins. K.O.!“ Und das Publikum jubelte.

Lektionen der Lust

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Lektionen des Verlierens

++++Kapitel 9.1++++

Lektionen des Verlierens
 

Angst beschlich mich. Togu hatte Ryoga ohne große Anstrengung besiegt. Dabei hatte selbst ich so oft so meine Probleme gegen Ryoga zu gewinnen. Was ist, falls ich auch gegen Togu antreten muss und am Ende verliere?

Man trug Ryoga gerade auf einer Trage raus. Er war noch immer nicht wieder bei Bewusstsein.

Ukyo schien meine Gedanken lesen zu können. „Mach dir doch jetzt noch keinen Kopf. Der Typ hat grade mal das Achtelfinale geschafft und Ryoga wird nur überheblich gewesen sein. Das ist alles.“ Aufmunternd lächelte sie mich an.

Ich wollte ihr glauben, nur konnte ich es nicht. Dennoch erwiderte ich „Stimmt“ und setzte ein schiefes Lächeln auf. Vielleicht würde sie Recht behalten und ich machte mir unnötig Sorgen.

Die folgenden Kämpfe waren nicht sonderlich spektakulär. Nichts, was ich noch nicht gesehen hätte. Kodachi wurde von Ukyo im Achtelfinale besiegt. Mousse unterlag Kuno später im Viertelfinale, nachdem beide gegen mir unbekannte Typen gewonnen hatten. Schampoo siegte durch Aufgabe gegen einen Fleischberg ihre erste Runde. Und ich hatte unter anderem das Vergnügen dieses Mädchen mit der lila Haarsträhne zu besiegen. Ich konnte mir ihren Namen einfach nicht merken, aber egal. Jetzt waren fünf Leute noch im Rennen, die ich persönlich kannte.

Nun war also der letzte Kampf des Viertelfinales, Shampoo gegen Togu. Wieder wurde mir mulmig zu mute. Wann immer dieser Typ in Sichtweite war, bekam ich das Gefühl, als müsste ich die Flucht ergreifen. Warum? Als er damals bei Akane war, war dem doch auch nicht so gewesen. Ich hoffte nur, dass er Shampoo nicht ernsthaft wehtun würde.

Der Kampf begann. Im Gegensatz zu Ryoga blieb Shampoo ruhig und wartete ab. Einer Katze gleich, die ihre Beute in Augenschein nahm, beobachtete sie ihren Gegner genau.

„Das sieht nicht gut aus.“

Ich fuhr erschreckt zusammen. Neben mir stand auf einmal Cologne. Diese alte Hexe konnte sich wirklich immer unbemerkt anschleichen, wie ein Ninja, ein alter Ninja... man sollte ihr ein Glöckchen um den Hals binden. Vielleicht könnte ich sie dann früher hören.

„Was machst du denn hier?“ wollte Ukyo wissen, nachdem sie sich von ihrem Schreck erholt hatte.

Auf diese Frage ging die Hexe aber nicht ein. „Du spürst es doch sicher auch, Schwiegersohn?“

Ich sah sie ein paar Sekunden lang schweigend an, ehe ich seufzte. „Ja.“

„Mit diesem Mann ist nicht zu spaßen. Ryoga war überheblich, keine Frage, aber selbst wenn er es nicht gewesen wäre, hätte er nicht gewinnen können.“

Konnte sie nicht wenigstens ein Mal etwas aufmunterndes von sich geben? „Kennst du ihn?“

„Nicht persönlich. Ich habe allerdings von ihm gehört.“

„Ach ja?“

„Man erzählt sich, er sei unbesiegt. Noch nie habe ihn jemand in irgendwas besiegen können. Sei es nur ein Kartenspiel oder ein Kampf, niemand konnte gegen ihn gewinnen. Das merkwürdigste an der Geschichte ist allerdings, dass er noch nie an einem öffentlichen Turnier teilgenommen hat.“

„Der ist doch reich, also warum macht er hier mit?“ Skeptisch verschränkte Ukyo ihre Arme vor der Brust. „Will er einen Rekord aufstellen?“

„Möglich. Ich fürchte aber, das es etwas Anderes ist.“

Wegen Akane, dachte ich und war über mich selbst erschrocken. Wie konnte ich das denn denken? Sie hatten sich doch nur einmal getroffen, woher sollte er denn dann wissen, dass sie heute hier sein würde? Ich war sicher nur eifersüchtig oder paranoid.

Im Ring passierte endlich was. Togu tat den ersten Schritt auf Shampoo zu, zunächst langsam, doch dann sprintete er und sie verlor kurz die Fassung, gerade lang genug, dass er sie an der Schulter traf, als sie auswich.

Shampoo hielt sich schmerzend die Schulter und funkelte Togu böse an. „Das hast du nicht umsonst getan.“ zischte, ja fauchte sie geradezu. Nun holte sie zum Gegenschlag aus. Sie ließ sich von ihrem Stolz blenden und vergaß ihre ursprüngliche Taktik. Sie verpasste ihm einen harten Tritt in die Seite. Einem normalen Menschen hätte sie sicher ein paar Rippen gebrochen. Noch ehe sie wieder sicher stand, packte er ihr Bein und wirbelte sie in die Luft. Sie dürfte damit nicht gerechnet haben, denn sie versuchte erst viel zu spät sich in der Luft so zu drehen, dass sie sicher auf beiden Beinen hätte landen können. So knickte sie mit einem Knöchel beim Landen weg. Als sie sich aufrichtete sah ich, dass sie mit dem Fuß nicht auftreten konnte vor Schmerzen. Doch eine stolze Amazone wie sie würde das sicher nie zugeben.

„Ich habe Rücksicht auf dich genommen, weil du eine Frau bist, aber nichtsdestotrotz muss ich dich besiegen.“ Togu lächelte sie schmierig an. Kaum dass er das gesagt hatte, stürmte er abermals los, sprang, machte einen Handstand auf Shampoos Schultern, hielt sie an ihrem Oberteil fest, schwang seine Beine auf den Boden und warf die schreiende Shampoo achtkantig aus den Ring.

Geschockt starrte ich ihn an. Sicher bin ich davon ausgegangen, dass er gewinnen würde, aber es letztlich gesehen zu haben...
 

Dieser Schockzustand hielt noch lange an. Ich war darin so gefangen, dass ich nicht einmal dazu kam, Akane auszuquetschen, ob sie gewusst hatte, dass Togu beim Turnier mitmachen wollte. Nur nebenbei registrierte ich die Gespräche am Tisch. Mein Abendessen vor mir hatte ich kaum angerührt. Immer wieder sah ich wie Togu erst Ryoga fertig machte und anschließend Shampoo aus den Ring warf. Glücklicherweise ist ihr nichts weiter passiert. Nur ihr Stolz war etwas angekratzt. Die alte Hexe half ihr aber darüber hinweg, indem sie sie stets erinnerte, dass ich sie rächen würde.

Dass ich nicht lachte.

Der Kerl hatte doch noch nie verloren! Zumindest, wenn man Cologne glauben konnte. Und das tat ich. Die Hexe hatte keinen Grund mich in dieser Sache anzulügen.

Und selbst wenn sie mir davon nichts gesagt hätte, hätte ich jetzt Zweifel, ob ich ihn besiegen könnte. Das war neu für mich. Soweit ich mich erinnern konnte, hatte ich noch nie zuvor Zweifel an meiner Stärke und Überlegenheit gehegt. Zumindest wenn es um Kampfsport ging.

Laut der Auslosung war mein nächster Gegner Kuno. Das zu wissen verschaffte mir einen Hauch Erleichterung. Doch dieser wurde sofort wieder getrübt, da das bedeutete, dass U-chan gegen diesen Kerl antreten musste. Sie konnte einfach nicht gewinnen, da war ich mir hundertprozentig sicher.

Gerade, als ich dabei war mich auf mein Zimmer zu begeben, hielt mich meine Mutter auf. Verwundert darüber, was sie von mir wollte, blieb ich stehen.

„Was hältst du davon, wenn du den hauseigenen Whirlpool benutzt? Du hast dich heute so angestrengt, da tut dir etwas Entspannung sicher gut.“

Ich blinzelte etwas verwirrt, nickte jedoch. Ja, das war eine gute Idee. Worauf diese Idee hinauslaufen würde, hätte ich mir nicht träumen lassen. Im Nachhinein wurde mir klar, dass alles von vorn bis hinten von Nabiki geplant gewesen war. Was sie sich davon allerdings erhofft hatte, ist mit bis heute nicht klar.
 

„... Kämpft fair!“

Ich schreckte auf. Ich war schon wieder so in Gedanken gewesen, dass ich absolut gar nichts von meiner Umgebung wahrgenommen hatte. Ich muss wohl ganz automatisch in den Ring gestiegen sein, denn mir gegenüber stand Kuno, der darauf wartete, dass ich ihn angriff. Das war also das Halbfinale.

Von der Tribüne konnte ich unter all den Stimmen meinen Vater und Herr Tendo „Gib's ihm! Mach ihn fertig!“ rufen hören. Ich versuchte es erst gar nicht sie unter der Masse ausfindig zu machen.

Den Kopf schüttelnd versuchte ich mich auf den Kampf zu besinnen. Wenn das so weiter ging, dann würde Kuno mich doch tatsächlich besiegen können! Ich musste mich für die nächsten Minuten konzentrieren. Nur solange, bis ich ihn K.O. Geschlagen haben würde.

„So trifft man sich wieder.“ Böse versuchte er mich nieder zu starren.

„Auch schön dich zu sehen.“ Erwiderte ich und steckte – kindisch, wie ich manchmal sein konnte – meine Zunge raus.

„Mach ihn platt, mein Liebster!“ Das war Kodachis Stimme. Einen kurzen Blick riskierte ich und erblickte sie gleich in der ersten Reihe zu meiner linken. „Wenn du ihn besiegst, dann steht unserer Liebe nichts mehr im Weg!“

Mich schüttelte es. In diese Familie würde ich nie und nimmer einheiraten!

„Du Schufft spielst noch immer mit dem unschuldigen Herz meiner Schwester?“

„Als ob! Mit einer Irren wie sie als Frau, würde ich Suppoku begehen!“

„Saotome!“ Brüllte Tatewaki und stürmte auf einmal auf mich los. Er holte mit seinem Holzschwert aus und schlug zu, als zwischen ihm und mir nur noch knapp ein Meter Platz war.

Im letzten Moment sprang ich in die Höhe. Beinahe hätte ich diesen zugegebener Maßen verpasst. - Verdammt, konzentriere dich!

Ich sah Kuno grimmig zu mir auf schauen. War das ein Knurren?

Kaum, dass ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, musste ich erneut ausweichen. Immer wieder schlug er auf mich ein und mir fiel es alles andere als leicht auszuweichen. Ich war zu sehr damit beschäftigt Kunos Schläge zu blocken und auszuweichen, als dass ich genug Zeit gehabt hätte zurück zu schlagen. Ständig traf er mich auf meiner rechten Schulter. Das zwar nicht sonderlich stark, aber dennoch sorgte die Quantität dafür, dass der Schmerz zunahm.

Er hatte hart trainiert, keine Frage. Früher war er nie so schnell gewesen.

Ich konnte über diese Erkenntnis nicht lange staunen, denn hinter mir war der Ring fast zu ende. Nicht sonderlich elegant ließ ich mich rücklings fallen, entging dabei knapp dem Risiko aus den Ring zu fallen. Über mir begann Kuno zu stolpern, ich wartete einen winzigen Moment und anschließend nutzte ich seinen unsicheren Stand, indem ich eine Rückwärtsrolle vollzog, ihm dabei meine Beine in den Bauch rammte und nachhalf, dass er raus flog. Meine schmerzende Schulter machte sich indessen bemerkbar. Unter dem ausgebrochenen Jubel unterdrückte ich den Drang sie mir zu halten, als ich wieder auf den Füßen war.

Kuno hatte ich gute zwei Meter weit aus den Ring getreten. Das war nicht gerade meine beste Leistung, aber ich gab mich für den Moment damit zufrieden.

„Der Sieger ist Ranma Saotome!“

Das war's. Ich war damit im Finale. Für vielleicht eine Sekunde freute ich mich, doch der bittere Beigeschmack ließ nicht lange auf sich warten. Finale. Togu. Allein bei dem Gedanken an ihn wünschte ich mir, besiegt worden zu sein. Ich wollte nicht gegen Togu kämpfen. Es lief mir eiskalt den Rücken runter. Ich riss mich zusammen und verließ den Ring. Dabei musste ich an ihm vorbei.

Togu stand mit verschränkten Armen in seinem schwarzen Designeranzug am Gang zu den Umkleiden. Sein Haar lag perfekt und sein Anzug wies keine einzige Knitterfalte auf. Er musterte mich abschätzig.

Ich wandte den Blick ab und ging direkt weiter zu Ukyo. Sie musste in wenigen Minuten gegen ihn antreten. Ihr war die Nervosität ins Gesicht geschrieben. Wer konnte ihr es verübeln? Einen Augenblick lang sahen wir uns in die Augen. Sie schluckte hörbar.

Ich suchte verzweifelt nach aufmunternde Worte, jedoch herrschte in meinem Kopf gähnende Leere. Also nickte ich ihr zu. Wieder verging eine gefühlte Ewigkeit, ehe ich mich doch dazu durchringen konnte, etwas zu sagen. „Wag es ja nicht zu verlieren! Ich will dich schließlich mal wieder in einem Kampf fertig machen.“ Man, klang das aufgesetzt …

Im ersten Moment entglitten ihr ihre Gesichtszüge, doch dann empörte sie sich. „Das glaubst aber auch nur du! So wie du eben gekämpft hast, hast du gegen mich in weniger als eine Minute verloren!“

Darauf lachte ich nur gekünstelt.

„Pass auf, dass du dir keine fängst, mein Lieber!“ Drohend hob sie ihre Faust zur Untermalung ihrer Worte.

„... zur nächsten Runde! Masaru Togu gegen Ukyo Kunoji!“

Mir blieb fast das Herz stehen. Am liebsten hätte ich U-chan davon abgehalten in den Ring zu steigen.

Sie schluckte hörbar. Steifen Schrittes kam sie der Aufforderung des Moderators nach. Mir blieb nichts anderes übrig, als zuzusehen.

Die beiden standen sich im Ring gegenüber. Ich konnte die Spannungen zwischen ihnen spüren.

„Kämpft!“

Der Kampf war nun eröffnet. Wie angriffslustige Raubkatzen schlichen sie umeinander, verloren den jeweils anderen nicht aus den Augen. Ich war mir sicher, dass Ukyo nur noch nicht angriff, weil sie ihn insgeheim doch fürchtete. Sie umschlichen sich noch eine gefühlte Ewigkeit und dann geschah alles Schlag auf Schlag.

Zur gleichen Sekunde rannten sie aufeinander los und holten zum Faustschlag aus. Ihre Fäuste prallten aufeinander. Ich glaubte eine Druckwelle zu spüren. Im rasanten Tempo lieferten sie sich einen Schlagabtausch, den ich kaum verfolgen konnte. Hier und da gelang es Ukyo sogar ihn zu treffen.

Er schlug zu, in der Absicht, ihr Gesicht zu treffen, doch Ukyo sprang rechtzeitig von ihm weg. Kurz verschnauften sie, ehe Ukyo wieder auf ihn losging. Sie parierte seinen ersten Tritt, vernachlässigte allerdings anschließend ihre Deckung. Er war auf einmal hinter ihr und schlug ihr hart mit der Handkante in den Nacken.

Als hätte man ihr den Stecker gezogen, fiel sie vornüber.

Scheiße.
 

„Was soll das?!“ Wutentbrannt schlug ich mit der Faust gegen den Spint, der wie aufgewärmte Butter nachgab. Ich war allein mit Togu in den Umkleiden. Eine Weile lang hatte ich ihn finster angestarrte, bevor ich mich am Spint vergangen habe. Er jedoch ließ sich davon nicht beeindrucken, wenn er es überhaupt bemerkte. Uns blieben noch wenige Minuten Pause, bevor wir das Finale bestreiten sollten.

„Wovon sprichst du?“ Den Unwissenden spielend sah er von der Bank, auf der er saß, zu mir auf.

Ich knurrte. „Stell dich nicht so dumm. Warum machst du hier mit? Jemand wie du hat es ganz bestimmt nicht nötig sein Ego an einem Kampfsportturnier aufzupolieren.“

„Du willst den Grund wissen?“

Ich rollte mit den Augen. „Ja.“

„Ich bin wegen der lieblichen Akane hier. Ich habe mir gedacht, dass sie hier sein würde. Ich ging zwar davon aus, dass sie teilnehmen würde, aber da lag ich wohl falsch.“

Also doch. „Und weiter? Du weißt doch, wo sie wohnt. Um sie zu treffen hättest du dir nicht solche Umstände machen müssen.“ Zerknirscht verschränkte ich meine Arme vor der Brust. Hinter mir hörte ich die Spinttür geräuschvoll zu Boden fallen.

„Natürlich. Sie zu treffen reicht mir allerdings nicht. Was ich will, ist sie. Und hier kommst du ins Spiel.“

„Bitte?“ Fassungslos starrte ich ihn mit offenem Mund an. Wie wollte er das anstellen?

Es klopfte an der Tür, in der ein Mitarbeiter des Organisationsteams des Turniers stand. „Kommt ihr? Es geht in zehn Minuten weiter.“
 

Übertrieben kündigte der Moderator das Finale an, ehe wir den Ring betraten.

Wie wollte er es nur anstellen, dass sie ihm gehört? Und das auch noch irgendwie durch mich … Wie nur? Ich habe ihr in der kurzen Zeit, die wir uns kannten, so einige gemeine Dinge angetan, da sollte es inzwischen nahe zu unmöglich für mich sein, sie jemand anderen in die Arme zu treiben. Das konnte Togu natürlich nicht wissen. Und sie war schwanger von mir. Auch das dürfte er nicht wissen. Oder?

Ich sah auf einmal sein Gesicht direkt vor meinem. Ich hatte keine Zeit mehr, um mich zu erschrecken. Er schlug mir in den Magen, sodass ich einige Meter weit flog. Schwankend kam ich wieder auf die Beine. Ich musste dringend mit dem Denken aufhören, sonst würde diese Runde schneller vorbei sein, als mir lieb war. Verdammt, tat mir der Bauch weh, ich war jedoch zu stolz, um ihn mir festzuhalten.

Togu schnaufte verachtend.

Ich knurrte dagegen. Ich wusste, dass er mich provozieren hatte wollen, dennoch ging ich voll drauf ein. Ich griff ihn frontal an und landete natürlich keinen Treffer. Ich nutzte meine erlernte Schnelligkeit der Katchu Tenshin Amaguriken, der Kastanien aus dem Feuer holen Technik, zu meiner Überraschung jedoch wich er nahezu mühelos jedem Schlag aus. Das machte mich rasend vor Wut. Mir ging die Puste aus, sodass ich zusah, dass ich von Togu weg kam.

Eben noch war der halbe Ring zwischen uns, war er schon wieder bei mir. Er hielt mich in seinem eisernen Griff, bei dem er mir meinen rechten Arm auf den Rücken drehte. Ich jaulte vor Schmerz auf. Für einen kurzen Moment war mir sogar schwarz vor Augen. Während sich die Welt vor meinen Augen wieder mit Farben füllte, flüsterte er mir von hinten ins Ohr. „Sie hat einen echt süßen Leberfleck an ihrer linken Brust, findest du nicht?“

Was? Was hatte er da gesagt? Als ich begriff, dass er auf Akane anspielte, verlor ich jegliche Kontrolle über mich. Ich sah rot. Wie konnte er nur diese Frechheit besitzen, meine Verlobte anzurühren? Und wie hatte sie ihn an sich heranlassen können? Mir kam nicht im entferntesten der Gedanke, dass das eine Finte sein konnte. Stattdessen drehte ich durch.

Das nächste, woran ich mich erinnern konnte, war, das blutverschmierte Gesicht Togus. Ich hatte keine Ahnung, was geschehen war. Ich brauchte einen weiteren Moment, um zu bemerken, dass man versuchte mich von diesem Widerling wegzuschaffen.

Lektionen des Zwistes

++++Kapitel 10++++

Lektionen des Zwistes
 

Akanes Sicht
 

Oh nein. Was war nur mit ihm los?

Paralysiert sah ich von meinem Platz aus zu, wie Ranma wie ein Irrer auf Togu-san einschlug. Blut spritzte in Mengen aus den offenen Wunden Togus, die Ranma ihm im Gesicht verpasste. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen ein paar kräftige Männer, mit der Absicht Ranma von ihm wegzuschaffen. Diese hatten allerdings sichtlich ihre Mühe damit.

Es tat mir im Herzen weh zu sehen, wie die Raserei Ranma so veränderte. Er war zu einem tollwütigem Monster geworden. Aber was nur hat ihn so durchdrehen lassen?

Das Publikum um mich herum wurde nervös. Ich hörte einige Leute tuscheln. „Der ist doch wahnsinnig!“, „Leute wie den sollte man wegsperren“, „Der arme Togu-san“. Zugegeben, ich konnte es ihnen nicht verübeln. An ihrer Stelle hätte ich auch so gedacht. Nur kannte ich Ranma. Recht gut sogar. Der Ranma, den ich kannte, hätte sicher nicht derartiges getan. Ich war mir sicher, dass da etwas zwischen den beiden vorgefallen war, was Ranma so rasend gemacht hat. Nur was?

Von einer Sekunde auf die nächste schien Ranma sich wieder beruhigt zu haben, denn er hörte auf auf Togu-san einzuschlagen. Er ließ sich von den Männern wegzerren. Er zeigte keinerlei Gegenwehr mehr, nur glaubte ich Reue in ihm zu erkennen.
 

Unruhig kaute ich auf meiner Unterlippe rum. Mein Vater hat mich und meine Schwestern zusammen mit Nodaka-san zurück ins Hotel geschickt. Er und Ranmas Vater wollten allein mit ihm reden. Egal wie sehr ich mich dagegen gestemmt habe, man hatte mich nicht anhören wollen. Stattdessen haben meine Schwestern mich vom Turnier weggeführt.

So saß ich angesäuert und nachdenklich zugleich in unserem Zimmer am Tisch und wartete auf die Rückkehr der Männer. Dank dem ganzen Warten bekam ich schon Bauchweh. So vieles ging mir in diesen Stunden durch den Kopf und doch drehten sich meine Gedanken im Grunde nur um eine Frage: Warum ist Ranma so durchgedreht? Eine Antwort konnte ich darauf nicht finden, jedoch wollte ich nicht mit den anderen darüber reden. Ich nahm mir vor Ranma selbst zu fragen. Dabei hatte ich ein ziemlich schlechtes Gefühl. Ich wusste genau, ganz tief in mir drin, dass mir seine Antwort nicht gefallen würde. Aber dennoch wollte ich es wissen. Ich musste es.

Ich hörte ein Klacken. Die Tür zu unserem Zimmer öffnete sich und mein Vater trat herein. Ich erwartete hinter ihm Ranma und seinen Vater, aber keiner der beiden war zu sehen.

Meine Schwestern und ich sahen unseren Vater erwartend an.

„Setzt euch, bitte.“ Seiner Bitte folgend, setzten sich auch Nabiki und Kazumi an den Tisch.

„Wo ist Ranma?“ fragte ich verwundert.

Tief atmete mein Vater aus, ehe er meine Frage beantwortete. „Er ist mit Genma in seinem Zimmer.“ Aber noch bevor ich aufstehen konnte, um zu ihm zu gehen, hielt mein Vater mich auf. „Bleibe bitte hier, Akane. Ich muss euch vorher noch etwas erzählen.“

„Was denn?“ Nabiki hob interessiert den Kopf. Sie witterte offenbar einen Skandal. Wenn ich nicht andere Dinge im Kopf gehabt hätte, hätte ich ihr einen wütenden Blick zugeworfen, aber so beachtete ich sie nicht weiter.

„Ihr habt alle gesehen, was passiert ist. Nun ja, nachdem Genma und ich uns endlich zu Ranma durchgekämpft hatten, sagte man uns, dass er zwar nicht gegen die Turnierregeln verstoßen hat, aber der Vorsitzende sein Verhalten nicht tolerieren kann. Was ich sagen will... Also, kurz gefasst: Weil das Finale abgebrochen wurde, gibt es keinen eindeutigen Sieger.“ Mein Vater schien beunruhigt. Ich glaubte, dass er uns noch etwas verheimlichte.

„Keinen Sieger? Was soll das Bedeuten?“ Kazumi sah unseren Vater besorgt und verwirrt zugleich an.

„Da Ranma nicht erzählen will, was in ihn gefahren ist, werden sich die Veranstalter beraten. Wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen, dass Ranma disqualifiziert wird.“

„Aber er hat doch gegen keine Regel verstoßen.“ Nabiki verschränkte ihre Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. „Nirgends steht, dass man seinen Gegner nicht zu Brei schlagen darf. - Was? Ist doch so.“

„Trotzdem gibt es immer noch etwas das man Fairness nennt. Auch im Kampfsport ist es nicht gern gesehen, wenn man seinen Gegner so zusammenschlägt.“ Da hatte mein Vater recht. Es war eine Frage der Ehre und des gegenseitigen Respekt. Egal, wie diese Veranstalter entschieden, Ranmas Verhalten war inakzeptabel.
 

Mit einem unguten Gefühl ging ich wenig später zu Ranma. Sein Vater stand sich die Schläfen reibend vor seiner Zimmertür. Als er mich bemerkte, sah er mich sichtlich erschöpft an. Ich konnte mir denken, dass das Gespräch an seinen Nerven gezerrt haben musste. „Versuch du dein Glück. Uns erzählt er nichts.“

Blinzelnd nickte ich. Nicht einmal seinem Vater erzählte er etwas? Zugegeben, ich würde ihm wohl auch nichts anvertrauen, aber mein Vater ist er ja nicht. Zwar bald mein Schwiegervater, aber das tat hier nichts zur Sache.

Ganma kehrte mir den Rücken und ging. Wahrscheinlich wollte er Nodaka-san suchen gehen. Sie hatte ich schon eine Weile nicht mehr gesehen gehabt. Wer weiß, wo sie sich herum trieb.

Ich atmete tief durch, ehe ich anklopfte. „Ranma? Darf ich reinkommen?“ Ein Brummen bekam ich zur Antwort, was ich als „Herein“ deutete. Also trat ich ein.

Mein Verlobter saß sichtlich angefressen auf dem Boden im Schneidersitz und schien angestrengt auf den Teppich zu starren. Entweder kam es mir nur so vor, oder er vermied es wirklich mich anzusehen. Hatte er ein schlechtes Gewissen?

„Ranma? Alles okay mit dir?“ fragte ich, während ich mich zu ihm setzte. Ich war mir sicher, dass es ihm im Nachhinein leid tat, dass er Tougu-san so angegangen ist. Als all zu schlimm empfand ich seinen Ausraster aber nun auch wieder nicht, als dass ich glaubte, dass ihn das noch lange beschäftigen würde. So dachte ich, dass ein paar nette aufmunternde Worte reichen würden, um ihn wieder aufzuheitern.

Wie falsch ich mit diesem Gedanken doch lag, erfuhr ich schneller, als mir lieb war.

Statt einer Antwort seitens Ranma zu bekommen, bemerkte ich, wie jener seine Hände zu Fäuste ballte. Seine Muskeln spannten sich dabei so stark an, dass er zu beben schien. Er schien kurz davor zu sein zu explodieren.

„Ranma, was-“

Mit einem Mal sah er mich rasend vor Wut an. Starr vor Schreck blitzten mir jene Bilder vor Augen, wie er noch kurz zuvor Tougu-san verdroschen hat. In diesem Moment lähmte mich meine Angst und ein heftiges Ziehen durchfuhr meinen Bauch. Angst vor Ranma. Noch nie zuvor hatte ich solche Angst gehabt. Ich glaubte wirklich, dass er jeden Augenblick auf mich losgehen würde, doch bevor das geschehen konnte, fand Ranma seine Beherrschung wieder. Zum Glück. Wer weiß, was geschehen wäre, wenn er tatsächlich auf mich losgegangen wäre. Dennoch traute ich mich nicht den Mund erneut aufzumachen, geschweige denn mich zu bewegen. Stattdessen beobachtete ich ihn misstrauisch.

Seine Augen sahen mich nun von sich selbst überrascht an. Diese Überraschung wandelte sich jedoch schnell in Scham. So stotterte er leise eine Entschuldigung. Seufzend fuhr er sich durch seine schwarzen Haare, überlegte offenbar, was er tun sollte.

Ich schwieg weiter. Ich war mir nicht sicher, ob er sich wirklich wieder im Griff hatte. Mir saß meine Angst noch zu sehr in den Knochen. Selbst wenn ich gewollt hätte, ich hätte vermutlich keinen Ton über die Lippen bekommen.

„Es tut mir leid. Ich wollte dir keine Angst einjagen. Aber...“ Er rang sichtlich nach Worten. „... aber, ach ich weiß auch nicht. Ich... es ist so, also hast du mit Tougu was gehabt?“

Bitte?

Ich muss ihn wirklich äußerst irritiert angesehen haben, denn Ranma versuchte sich weiter zu erklären. „Als ich mit ihm vor dem Finale in der Umkleide stand und auch während des Kampfes, da hat er so was angedeutet. Ich wollte es ja auch nicht glauben, aber er – sagen wir, er hat einen ziemlich guten Punkt genannt, weswegen ich es ihm glaubte. Aber verstehe das bitte nicht falsch! Ich will dir nichts unterstellen. Es ist nur so... ich bin verunsichert.“ Zum Ende seiner kleinen Rede wurde er ziemlich leise. Ranma wich erneut meinem Blick aus, doch fiel es mir in diesem Moment schwer mich auf seine reumütigen Gesten zu konzentrieren.

Ich war baff. Wie konnte er auch nur für eine Sekunde annehmen, dass ich ihn betrügen würde? Wann habe ich ihm je Anlass dafür gegeben? Er ist doch der von uns, der noch andere Verlobte hat! Nicht ich! Ich steigerte mich zunehmend in das Thema hinein, ignorierte seine Scham und sah nur noch sein Misstrauen. Sein mangelndes Vertrauen zu mir.

„Du misstraust mir?“ Das war mehr eine Feststellung meinerseits, als eine Frage an ihn. Ich war kurz vor dem Explodieren. „Was hältst du von mir? Denkst du echt, dass ich mit jedem rummache oder gleich eine Nummer schiebe?!“

Ranma zuckte sichtlich zusammen angesichts meines lauten Tonfalls. „Quatsch! Du hast doch mit dem Typen damals auch Zeit verbracht! Und schon da hatte ich den Verdacht, dass er dich angefasst haben könnte.“

„Hat er aber nicht!“ giftete ich zurück.

„Und woher soll ich das wissen? Der Typ würde es doch mit jeder treiben, wenn er wollte.“

Jeder? Pass auf, was du sagst, mein Lieber, dachte ich gereizt.

„Und mit seiner Kohle würde er doch sicher auch dich rumkriegen. Der könnte dir doch alles kaufen, um dich ins Bett zu kriegen.“

Das war zu viel.

„Sehe ich etwa so aus, wie eine Nutte?! Togou-san war damals nur nett zu mir und hat mir geholfen, mehr war da nicht! Aber vielleicht sollte ich lieber ihn nehmen statt dich, wenn du dich so kindisch verhalten musst.“ Mir reichte es. Angefressen stand ich auf mit der Absicht zu gehen. Ein leichtes Schwindelgefühl überkam mich beim Aufstehen, jedoch ignorierte ich es weitestgehend. Nur weil mir mal wieder schwindelig war, würde ich sicher nicht bei diesem Idioten bleiben.

„Kindisch? Der Arsch hat mich provoziert!“ Nun stand auch Ranma, seine Wut war ihm deutlich anzusehen.

„Genau das würde ein Kind jetzt auch sagen.“ Ich ging auf die Zimmertür zu. Auf diesen Kindergarten hier drin hatte ich nun wirklich keinen Bock mehr.

„Aber es stimmt! Er hat gesagt, dass er deinen Leberfleck gesehen hat!“

„Bitte was?“ Zweifelnd an seinem Verstand, sah ich Ranma an. Wovon sprach er da? Was für ein Leberfleck?

„Dein Leberfleck, der an deiner Brust.“

Zunächst wusste ich nicht, was er meinte, bis ich mich letztlich doch an diesen Leberfleck erinnerte. „Na und? Das hat er garantiert nur erraten.“

„Das glaubst doch auch nur du. Woher soll er davon wissen, wenn er ihn nicht selbst gesehen hat? Du läufst normaler Weise ja nicht gerade freizügig rum. Für ein bloßes Raten ins Blaue kann er unmöglich auch noch wissen, dass der an deiner linken Brust ist.“

Mir ging ein Licht auf. „Du hast Tougu-san also nur so verdroschen, weil er von einem Leberfleck auf meiner Brust gesprochen hat? Bist du bescheuert?“

„Also hat er ihn doch gesehen!“

„Nein, man! Ich habe nichts mit ihm gehabt! Geht das endlich in deinen Schädel rein?“ Sprach ich hier mit einer Wand? „Ich bin schließlich von dir schwanger, warum sollte ich mir dann einen anderen suchen?“ Und nur so nebenbei bemerkt: wer nimmt schon eine Frau, die mit einem Kind von einem anderen schwanger ist?

„Also würdest du, wenn du nicht schwanger wärst? Oder ist das Kind letztlich nicht von mir?“ Ich bemerkte durchaus den verletzten Ton in seiner Stimme, nur war seine Unterstellung zu hart für mich, als dass ich zwischen den Zeilen lesen konnte.

„Du bist echt das allerletzte!“ brüllte ich noch, ehe ich ihm eine Ohrfeige verpasste und davon rannte.
 

Ich weiß nicht, wie lange ich durch die mir fremde Stadt irrte, ehe ich es aufgab davonzulaufen. Und erst diese Bauchschmerzen... ich sollte mich hinlegen. Mit diesem Gedanken machte ich kehrt, um wieder zurück zum Hotel zu gelangen.

Ich musste mich mit Ranma wieder versöhnen. Ich konnte es unserem Kind einfach nicht antun, in ein so zerrüttetes Verhältnis hineingeboren zu werden. Immerhin war nichts zwischen mir und Tougu-san, weswegen Ranma sich Sorgen machen musste.

Aber was würde werden, wenn er diesen Verdacht nicht wieder loswurde? Was, wenn er mich nicht mehr heiraten wollte? Was würde aus meinem Baby und mir werden? Ach, das würde er doch nie tun. Sicher suchte er mich gerade wie bescheuert, um mich wieder zurück zu holen. Es war doch immer wieder gleich mit uns. Wir stritten uns ständig. Entschuldigten uns danach noch nicht mal beieinander. Kamen eine Zeit lang wieder klar miteinander, nur um bei der nächst besten Gelegenheit zu streiten. Immer im Kreis. Wir kamen keinen Schritt voran. Wir haben es wenn überhaupt nur noch schlimmer gemacht zwischen uns und jetzt, wo ein Kind ins Spiel kam... So durfte es nicht mehr weitergehen. Wir mussten uns ändern. Oder war es dazu bereits zu spät? Womöglich sollte es zwischen uns nicht mehr sein als Zankerei? Wäre das möglich?

Diese Gedanken packten mein Herz und schienen es zerdrücken zu wollen.

Konnte es denn wirklich sein, dass diese Zankerei nie aufhören würde? Würden wir uns, wenn das Kind da ist, genauso weiter zoffen wie heute? Was hätte das denn dann noch für einen Sinn?

Mir wurde schwindelig. Mein Kopf begann zu dröhnen. Schritte. Ich hörte wie sich jemand mir nährte. Jedoch bevor ich diese Person ansehen konnte, wurde mir sprichwörtlich schwarz vor Augen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
OMG O_O
Nach vier Jahren, in denen ich an allem möglichen gewerkelt habe, außer an dieser Geschichte, wage ich mich doch tatsächlich, ein neues Kapitel online zu stellen!!
Warum? - Weil es einen Menschen gibt, der daran interessiert ist zu erfahren, was ich mir mal mit diesen geistigen Ergüssen gedacht habe.
Erstaunt stellte ich vor wenigen Minuten fest, dass ich doch mehr schon fertig hatte, als ich glaubte mich zu erinnern. Also schnell reinlesen, korrigieren beim neuen Kapitel (ihr glaubt ja nicht, wie viele Rechtschreibfehler hier mal drin waren...) und uploaden!

Danke elfenschwert, dass du mich angespornt hast, hier endlich was zu tun! Ich hoffe dir gefällt die Fortsetzung.

Wann das nächste Kapitel online geht, weiß ich noch nicht. So wie es aussieht, ist es so gut wie fertig. Ich will aber erst mal einen Puffer schaffen, ehe ich es online stelle...
Bis dahin verdrücke ich mich.

LG Yurii-chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallihallo ^^

Hiermit habt ihr endlich ein neues Kapitel von mir bekommen. In den letzten zwei Wochen war ich zu beschäftigt, da ich meinen blöden Praktikumsbericht schreiben musste... jetzt bin ich damit aber fertig und meine Semesterferien beginnen am Freitagabend *freu*
Jedenfalls hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat.

Bis zum nächsten Mal!
LG Yurii-chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallihallo ^^

Nach einigen Wochen doch mal etwas Neues von mir... xP
Es hätte schneller gehen können, aber ich wollte an dieser Stelle eigentlich etwas anderes kurzfristig rein schieben. Hat nicht geklappt. Jetzt kommt das eben etwas später... im nächsten oder übernächsten Kapitel. - Freut euch, denn es wird dann zur Abwechslung etwas versaut x3

Bis dahin sag ich Winke-Winke!!
LG Yurii-chan Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (44)
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Von:  elfenschwert
2019-07-12T23:19:24+00:00 13.07.2019 01:19
wwweeeiiittteeerrr BBBIIITTTTTTEEE ^^
Von:  Raff
2019-02-26T05:53:22+00:00 26.02.2019 06:53
Schade das du nicht weitergeschrieben hast. Würde mich freuen wenn du sie vllt mal noch beendest.
Von:  RanAka
2018-07-24T18:18:56+00:00 24.07.2018 20:18
Hi,ich bin neu hier und habe deine Geschichte mit als erstes gelesen. Ich finde sie total Klasse und spannend!! Schreibst du sie noch weiter????
Bitte bitte bitte ich bin so verdammt neugierig :)
Von:  elfenschwert
2017-09-11T01:09:00+00:00 11.09.2017 03:09
oh,...schreib bitte, bitte weiter...nicht nur ich will wissen, wie es ausgeht...
Von: abgemeldet
2015-10-23T19:22:52+00:00 23.10.2015 21:22
Oh nein:( akakne!

Wann schriebst du denn weiter
Antwort von: abgemeldet
05.11.2017 16:14
Bitte weiterschreiben bitte bitte bitte, is doch gerade so spannend ^^
Von:  _chagreen
2015-07-06T17:56:28+00:00 06.07.2015 19:56
Gya! Grade wo es spannend wurde o.o!!!!
Bitte Mach weiter ! O.o ich lese total fieberhaft xD!
Von:  oldBlacklion
2015-06-18T11:54:26+00:00 18.06.2015 13:54
Echt spannend bitte weiter machen.♡♡♡♡
Von:  elfenschwert
2015-04-07T22:03:26+00:00 08.04.2015 00:03
man ist das spannend,...ich hoffe, es geht gut aus
Antwort von:  Yurii-chan
08.04.2015 20:36
Ein dickes SORRY, dass ich gerade dich so lange habe warten lassen!
Es freut mich, dass dir dieses Kapitel gefällt =D
Und das Ende, tja, lass dich überraschen.

LG Yurii-chan
Von:  Kaninchensklave
2015-04-05T16:33:03+00:00 05.04.2015 18:33
ein Tolles Kap

nun Ranma hatte jedes erdenkliche recht Tougu so zusammen zuschlagen
nur muss er vor dem Komitee offenbaren warum er es gemacht hat
und das er quasie nur einem Spanner eine Lektion erteilt hat
und das zurecht

doch das muss er erstmal Beweissen aber durch diese Aktion könnten andere Frauen den mut finden
Tougu anzuzeigen wegen seiner verbrechen denn solche aufnahmen sind Illegal und werden auch hart bestraft

Das Finale sit ja erstmal abbgebrcochen worden nur ob Tougu antretten kan ist eher etwas das ich ebzefle mich würde es nciht wundern wenn das kelien FInale als FInale gewertet wird

Akane sollte sich nciht nur hinlegen sondern wohl auch ins Krankenhaus gehen uum sich untersuchen zulassen
denn den Keil hat TOugu absichtlich zwischen die beiden getrieben und wird es wohl auch noch bereuen
das auch nur versucht zu haben

GVLG
Antwort von:  Yurii-chan
08.04.2015 20:39
Freut mich, dass dir das Kapitel gefällt. Ob deine Spekulationen eintreffen, wirst du noch erfahren ;-)

LG Yurii-chan
Von:  elfenschwert
2014-12-16T18:35:45+00:00 16.12.2014 19:35
...bitte, bitte schreib weiter...
Antwort von:  Yurii-chan
16.12.2014 21:23
OMG O_O
Wenn du nichts geschrieben hättest, hätte ich wohl noch bis April nichts hier an der FF gemacht... Ich schiebe es aber auch mal wieder vor mich hin... *drop* dabei wollte ich immer wieder weiter schreiben. Letztlich habe ich noch nicht mal 100 Wörter für das nächste Kapitel getippt xD
Aber jetzt, wo wieder Weihnachtspause angesagt ist, sollte ich mich ran machen und einen Schluss anfertigen. Irgendwie. Dauert auch schon zu lange das Ganze hier xP

Ich bemühe mich, versprochen!
LG Yurii-chan


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