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Lonely Hearts

Itachi x Deidara
von

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Eine Mission zu dritt

„Sasori-sama ist tot?“, dieses schreckliche Wort hämmerte als Echo immer wieder auf seinem Schädel ein. Seine Augen weiteten sich und er begann innerlich zu beben. Wie konnte das sein? Er doch nicht! Der gefürchtete Marionettenspieler, der diese Technik ja fälschlicherweise als Kunst bezeichnet hatte. Sein Partner, der viel stärker war als er selbst, einfach tot. Das musste eine Lüge sein, eine Fehlinformation, ein Missverständnis – jemand muss sich getäuscht haben. Aber nein, wenn selbst Tobi dabei gewesen war, als sie die Leiche fanden, dann muss es ja stimmen. Außerdem konnte er Zetsu - vor dem er jetzt gerade stand - nicht einfach so an den Kopf werfen, dass er sich falsch informiert hätte.

Er schluckte. Er schluckte die ganze Wut und Trauer, die ihn jetzt so sehr quälten, hinunter, denn vor den anderen Akatsuki-Mitgliedern durfte er solche Gefühlsausbrüche nicht zeigen. Das bedeutete Schwäche, und Pein wollte keine schwache Organisation. Doch wer auch immer seinem Partner das angetan hatte, sollte bald dafür büßen. „Seine Arme“, sprach auf einmal die weiße Seite von Zetsu, „Wir müssen sie wieder anbringen“, ergänzte seine schwarze Hälfte. Deidara ließ einen Seufzer hören und nickte. „Dann werd' ich wohl mal Kakuzu aufsuchen, hm“, er drehte sich von Zetsu weg. „Bevor du gehst“, daraufhin hielt er inne und wandte ihm sein Gesicht wieder zu, „Tobi wird an Sasoris Stelle treten. Allerdings werden wir ihn vorher noch auf eine Mission schicken, damit er sich als neues Mitglied beweisen kann. Bis dahin wirst du für eine Weile bei Itachi und Kisame bleiben. Verstanden?“, es war nicht schwer zu erkennen, dass das dem Blonden ganz und garnicht passte. Warum nur war das Schicksal immer so ungerecht zu ihm? Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte er sich wieder um und verschwand mit einem unverständlichen Murmeln.
 

Inzwischen waren auch Itachi und Kisame über Sasoris Tod benachrichtigt worden. Die beiden saßen nun in einem Teehaus und sprachen über die ihnen bevorstehende Mission. Nachdem Kisame einen großen Schluck aus seinem Bierkrug genommen hatte, bestellte er sich noch Saki-Ika* dazu, während Itachi lieber bei seinem Tee blieb. „Also, wo werden wir zuerst suchen?“, wollte Kisame wissen. „Wie wir wissen, war er zuletzt in Kusagakure an der Tenchi-Brücke. Vielleicht könnte man dort anfangen.“ - „Aber vermutlich wird er sich nicht mehr lange dort aufhalten und bald ein neues Versteck suchen.“

Im Teehaus waren wenig Gäste, hauptsächlich die Stammkunden und deren Familien schauten ab und zu mal vorbei. Die Räumlichkeiten waren relativ dunkel, selbst das Tageslicht drang kaum durch die hölzernen Wände, so als wäre das der perfekte Ort für Menschen, die nicht erkannt werden wollten. „Die Mission dauert nur drei Tage, und in dieser kurzen Zeitspanne wird er bestimmt keinen neuen Unterschlupf gefunden haben“, meinte Itachi und stöhnte kurz auf. „Was ist denn?“ - „Wenn ich nur daran denke“, er trank einen Schluck Tee, „...dass wir diesen Trottel mitnehmen müssen“,Kisame lachte. „Ach, das wird schon irgendwie klappen. Ähm, Itachi?“, sein Partner verzog auf einmal eine Miene, die für ihn nicht nachvollziehbar war. „Schon gut, hab mich nur verbrannt...“
 

Nach etwa einer Stunde verließen sie das Teehaus und gingen zum Haupttor von Amegakure. Von weiten sahen sie, dass Deidara schon auf sie wartete. Er saß auf einen kleinen Felsbrocken und pendelte gedankenverloren seine Beine hin und her. Als Itachi und Kisame näher kamen, sah er zu ihnen auf.

„Da seid ihr ja endlich, hm“, er sprang von seinem Sitzplatz weg und landete direkt vor ihren Füßen. „Wurdest du über alles informiert?“, fragte Itachi. „Ich weiß nur, dass die Mission mit Orochimaru zu tun hat und dass wir Informationen über ihn sammeln sollen.“ - „Gut, den Rest werden wir dann später besprechen. Lasst uns aufbrechen.“

Die Mittagssonne schien kräftiger denn je und der Wind gab nur schwache Töne von sich. Überall um sie herum waren Bäume und Sträucher, und das sollte sich auch in den nächsten Stunden nicht ändern. Ab und zu liefen ihnen Händler oder Geschäftsreisende über den Weg. Manchmal mussten sie sogar wegen einem von denen anhalten, nur weil sie nach bestimmten Routen gefragt wurden. Einmal schickte Deidara – weil es ihn langsam genervt hatte – ein altes Ehepaar zu einem Ort, der überhaupt nicht existierte. Seine beiden Partner konnten wegen dieser Aktion nur den Kopf schütteln. Gegen Abend schlugen sie dann ihre Zelte in der Nähe eines großen Wasserfalls auf. Deidara hatte allerdings Probleme damit sein Zelt aufzubauen, schließlich bevorzugte er stets Schlafsäcke, ganz gleich ob er dabei auf seinen Missionen nass wurde oder frohr. Nach längerem Zusehen erklärte Itachi sich dazu bereit ihm zu helfen, was bei dem Blonden zwar nicht unbedingt Jubelrufe hervorbrachte, aber dennoch zeigte er Einsicht, dass er das alleine nicht geschafft hätte. „Unser Ziel ist also Kusagakure, hm“, stellte Deidara nach reichlichen Überlegungen fest. „Richtig. Wir wollen zur Tenchi-Brücke.“

Sie hatten sich in einem Kreis gesetzt und in der Mitte ein Lagerfeuer angezündet, welches herrlich knisternde Geräusche von sich gab. Zum Abendbrot aßen sie Ishiyaki*. Kisame teilte dazu noch etwas Brot aus. „Ich habe gehört, dass dein neuer Partner Tobi sein wird“, sagte er mit Spott in der Stimme. „Hmpf! Ja, aber bitte hör auf mich daran zu erinnern. Man kann sich das eben nicht aussuchen“, er wollte jetzt nicht darüber reden, schließlich war das alles noch so frisch. „Ach, mach dir darüber nicht allzu viele Gedanken. Vielleicht wirst du mit ihm sogar noch viel besser auskommen, als mit Sasori“, Deidara sah ihn wie ein gereiztes Raubtier an, selbst Itachi fand diesen Anblick auf einmal unheimlich. „Was meinst du damit?“, wollte Deidara nun wissen. „Naja, er hat ständig an dir etwas auszusetzen gehabt, dich in deiner Kreativität eingeschränkt und dich manchmal wie ein kleines Kind behandelt“, mit jedem Wort stieg Deidaras Erregung. Seine Zähne fingen an zu knirschen und seine Hände ballten sich langsam zu Fäusten. „Kisame“, sagte Itachi, um seinen Partner mitzuteilen, dass dieses Thema hier fehl am Platz war. „Woran das wohl gelegen hat? Obwohl... Sasori war so 'n Fall für sich“, er ignorierte Itachi vollkommen und schreckte erst auf, als Deidara bebend vor ihm stand und ihn böse anfunkelte. „Halt die Klappe...un! Was weißt du schon über Sasori?! Garnichts! Und wer nichts weiß, der kann auch nichts verstehen! Hmpf!“, er wandte sich von ihm ab und schüttelte heftig den Kopf. Dann verließ er den Lagerplatz und ging mit schnellen Schritten in Richtung Wasserfall. Hatte sich Itachi getäuscht oder hatten Deidaras Mundwinkel gerade wirklich gezuckt?

Er seufzte und stand ebenfalls auf. „Ich werde versuchen ihn wieder zu beruhigen“, sagte er an Kisame gewandt, der daraufhin nur stumm nickte. Deidara saß auf einer großen, dicken Wurzel, die zu einer alten Weide gehörte und weit übers Wasser ragte. Er fasste sich ins Gesicht. „Tränen?“, schnell wischte er diese mit einem Ärmel weg, doch es kamen immer wieder neue. Das machte ihn irgendwie wütend, denn er hatte keine Kontrolle darüber. „Ist mit dir alles in Ordnung?“, erschrocken drehte er sich um und fand Itachi etwas weiter weg von ihm an der Weide gelehnt. „Geh weg“, sagte er mit zittriger Stimme und versuchte weiterhin die Tränen zu verbergen.

Doch Itachi blieb und kam mit langsamen Schritten auf ihn zu. „Er hat dir viel bedeutet, nicht wahr?“, er wusste, was er gerade durchmachte und wollte nicht mehr, als nur für ihn da sein. „Sagte ich nicht geh weg, hm? Ich will nicht darüber reden. Hah...“, er hatte garnicht gemerkt, wie nah ihm Itachi doch schon war, als dieser sich neben ihm kniete und ihn fest an sich drückte.

„Du weißt aber, dass es nicht gut für dich ist, wenn du alles so in dich hineinfrisst“, er wusste selber nicht warum er das getan hatte. Vielleicht einfach nur aus Mitleid? „Du musst es rauslassen“, hauchte er ihm ins Ohr, „Deinen Schmerz, deine Trauer... einfach alles“, Deidaras Mundwinkel begannen wieder zu zucken und ohne zu zögern, krallte er sich an Itachi und schluchzte in dessen Mantel. „So ist es gut. Immer raus damit“, lobte er ihn und als er dann auch noch zu schreien anfing, streichelte er den blonden Kopf, um ihn wieder zu beruhigen. „Itachi, danke“, sagte er nachdem er sich von ihm gelöst hatte. „Keine Ursache“, gab er mit einem Lächeln zurück. Deidaras Wangen wurden auf einmal etwas rot. „Das... Das bleibt doch unter uns, hm?“, ausgerechnet bei ihm musste er sich so eine Blöße geben. Ist denn etwa der Mensch, den man am meisten hasst, am Ende der, den man am meisten vertraut? „Selbstverständlich“, auch für Itachi wäre das äußerst peinlich, würden die anderen je davon erfahren. Für einen kurzen Moment sahen sich beide nur schweigend an. „Ich hasse dich immer noch, damit das klar ist!“, platzte es dann aus Deidara heraus. Itachi schloss die Augen. „Pah! Für mich gilt dasselbe.“
 

*Saki-Ika - getrockneter Tintenfisch

*Ishiyaki - Steingrillgericht

Hochmut kommt vor dem Fall

Am nächsten Morgen wurde Itachi von einer Mücke geweckt, die sich ohne weiteres auf seine Wange niedergelassen hatte und er sich daraufhin selbst schlagen musste, um sie zu treffen. Als er noch halb verschlafen aus seinem Zelt kroch, sah er Deidara schon das Frühstück zubereiten. Er schien in Höchstform zu sein. Itachi beschloss zum Nachbarzelt zu gehen, um Kisame zu wecken, der war allerdings auch schon wach und zog sich gerade seine Schuhe an. „Guten Morgen, Itachi. Gut geschlafen?“, fragte er ihn gut gelaunt. Daraufhin nickte er nur und nahm dann auf den Baumstämmen Platz, die als Bänke dienen sollten.

Die nächsten Stunden sollten für Itachi nicht einfach werden, denn Deidara trennte sich dauernd von den beiden, weil er unbedingt Orochimaru zuerst finden wollte. Dabei verloren sie ihn manchmal aus den Augen, sodass sie IHN erstmal suchen mussten. Auch wurde er hin und wieder Opfer von Orochimarus nicht seltenen Fallen...

„Hilfe! Holt mich hier raus! Das ist eklig!“, er war in einem riesigen Loch mit Fischinnereien gefallen, welches einen viel schlimmeren Geruch verströmte als eine Unterhose, die man einen Monat lang nicht gewaschen hatte. Itachi und Kisame standen vor dem Loch und blickten zu ihm hinunter. „Also ich finde, er hat es verdient“, meinte Kisame mit einem breiten Grinsen. „Wie willst du da jetzt wieder rauskommen?“, fragte Itachi Deidara. „Wirklich sehr witzig, hm! Ich hatte eigentlich gedacht, dass ihr zwei-“, er unterbrach sich selbst, als hätte er eben einen Gedankenblitz gehabt. „Geht ruhig, ich komme schon klar, hm!“

Irgendwie schien sich der Blonde seit letzter Nacht verändert zu haben. Das war Itachi sofort aufgefallen, denn Deidara war kein Frühaufsteher und er überließ auch oft anderen die 'gewöhnliche' Arbeit. „Willst du wirklich keine Hilfe?“, er fragte lieber nochmal nach, nicht dass sie nachher Orochimaru fanden und Deidara immer noch in diesem Loch festsaß. „Nein, verdammt! Ich brauche keine Hilfe von euch Banausen! Ist das zu schwer zu verstehen, hm?!“, nun hatte er den Zorn von Itachi heraufbeschworen. Mit seinem rechten Fuß ließ er absichtlich ein paar Steine in das Loch rollen, die dann auf Deidaras Kopf fielen.

„Au! Hey, was fällt dir ein?! Du Idiot!“

Die beiden entfernten sich langsam von der Falle und hörten ihn selbst noch nach zwei Kilometern fluchen, bis auf einmal ein lauter Knall ertönte. Prompt blieben die zwei stehen. Stille. „Hat er sich jetzt selbst in die Luft gejagt?“, wollte Kisame wissen und sah seinen Partner fragend an. Itachi zuckte mit den Achseln und drehte seinen Kopf ein wenig in die Richtung, aus der die Explosion gekommen war. Nach einer Weile sahen beide eine Staubwolke, die sich zu bewegen schien, denn sie kam ihnen immer näher. Das musste er sein.

Schweißtriefend und schwer nach Luft rangend stand er dann vor ihnen. Kisame hatte plötzlich eine grüne Farbe im Gesicht bekommen, denn der Geruch der Fischinnereien, der noch an Deidara haftete, sorgte bei ihm für Übelkeit. „Urgh, das ist ja widerlich“, schnell hielt er sich die Hand vor dem Mund, als er merkte, dass er würgen musste und rannte schnell in ein Gebüsch, um sich dort zu übergeben. Itachi hingegen versuchte sich zu beherrschen und hielt nur seine Nase zu. „Ihr zwei! Wie konntet ihr es wagen, mich da ganz allein zu lassen?!“, wütend zeigte er mit dem Finger auf Itachi. „Hattest du nicht gesagt, dass du zurecht kommen würdest und von uns keine Hilfe benötigst? Oder hab ich mich da verhört?“, er verzog keine Miene, sondern sah ihn wie immer ausdruckslos an. „Schon, aber ich habe nicht gesagt, dass ihr so einfach abhauen sollt, hm!“, er stemmte die Arme in die Hüften, „Du kannst es ruhig zugeben. Ihr beide habt euch gegen mich verschworen, weil ihr mich loswerden wollt, un!“, Itachi hob daraufhin eine Augenbraue. „Wenn das der Fall wäre, dann wärst du längst nicht mehr hier.“ - „Wie bitte?! Hältst du mich etwa für schwach, hm?! Respektier mich gefälligst ein bisschen mehr! Mehr verlange ich doch garnicht!“

Doch alles was er von Itachi hörte, war ein verächtliches Schnauben. „Das einzige, vor das ich momentan Respekt habe, ist dein widerlicher Gestank“, Deidaras Augen wurden größer. „Bevor wir mit der Suche fortfahren, solltest du dich erstmal gründlich reinigen“, mit diesen Worten wandte er sich von ihm ab und ging genau in die Richtung in der ein Wegweiser zeigte, und auf dem ZUM KUSASEE stand. Für einen Augenblick blieb Deidara wie angewurzelt stehen. Er zitterte am ganzen Körper. Wie konnte dieser Dreckskerl es nur wagen, ihn so zu beleidigen? Als wäre er ein kleines, dummes Kind. Das war er aber nicht, nein, ganz im Gegenteil. Doch irgendwann, da war er sich sicher, würde er ihm das alles heimzahlen...

„Hahhh... Ich werde mich mal ein wenig aufs Ohr hauen“, sagte Kisame als er sich genüsslich streckte. Nach diesem anstrengenden Vormittag brauchte er jetzt dringend wieder etwas Schlaf. Er suchte sich unten am Kusasee ein schattiges Plätzchen direkt unter einem Baum, seine Arme nahm er hinter dem Kopf, während die Beine ausgestreckt lagen. Dann gab er einen zufriedenen Seufzer von sich und schlief ein. Währenddessen versuchte Deidara die Fischreste und den dazugehörigen Gestank aus seiner Kleidung rauszuwaschen. „So ein Mist!“, schnaubte er wütend als er schon zum fünften Mal seinen Mantel schrubbte und er immer noch Gräten darin fand. Itachi kam von dem mit Blumen übersäten kleinen Hügel, auf dem er die ganze Zeit gestanden hatte, herunter und stellte sich hinter ihm. „Brauchst du vielleicht H-i-l-f-e?“, das letzte Wort zog er in die Länge, da er wusste, wie sehr ihn das aufregte. „Nein, danke“, er atmete tief durch, um nicht gleich wieder einen Streit mit ihm anzufangen. Itachi setzte sich wortlos neben ihn, und nahm dann plötzlich ohne jegliche Vorwarnung die Hand des Blonden. Deidara erschrak. „Deine Hand ist ja schon ganz wund. Mach jetzt lieber mal eine Pause und überlass das hier mir.“

Deidara sah aus wie ein roter Alarmknopf, hätte man ihn betätigt, wäre er sofort zersprungen. Was war das nur für ein seltsames Gefühl? Er schien wie elektrisiert und die Stelle, wo sein Herz schlug, wurde mit einem Mal so ungewöhnlich warm. „I-Ich...“, bevor er wusste, was er sagen wollte, schüttelte er schnell den Kopf, um wieder klare Gedanken fassen zu können und entriss ihm seine Hand. „Ich sagte doch bereits, dass ich keine Hilfe brauche. Also lass mich in Ruhe“, erschrocken hielt er sich mit beiden Händen den Mund zu, als er merkte, dass seine Stimme gezittert hatte. „Was ist los?“, Itachi wollte jetzt endlich die Ursache für sein merkwürdiges Verhalten wissen. „Nichts...“, log er und starrte nur auf seine Füße. „Warum bist du so abweisend und lässt dir nicht helfen?“, doch Deidara schwieg. Entweder weil er nichts sagen wollte oder weil er es einfach nicht konnte. Noch bevor Itachi es wagte irgendein Kommentar dazu abzugeben, erweckte plötzlich etwas anderes seine Aufmerksamkeit.

Der See vor ihnen fing an zu brodeln und veränderte seine Farbe solange bis sie verblasste. Nach und nach bildeten sich mehrere kleine Strudel, die dann zu einem großen verschmolzen, der das Wasser anschließend gänzlich verschwinden ließ. Schließlich offenbarte sich ihnen ein Geheimgang am Grund des Sees. „Ist das Orochimarus Geheimversteck?“, fragte Kisame, den der Lärm wohl geweckt hatte. Doch bevor einer der beiden darauf antworten konnte, bebte unter ihnen die Erde und eine riesige Schlange tauchte unmittelbar zwischen ihnen auf. Deidara fiel dabei zu Boden, nur Itachi und Kisame konnten diesem Angriff noch knapp entgehen.

Die Schlange hielt in ihren Bewegungen inne und drehte ihren hässlichen Kopf in die Richtung der drei. Als sich ihr Maul öffnete, trat Orochimaru aus diesem hervor. Seine langen schwarzen Haare verhüllten fast sein ganzes Gesicht und von seinem Körper tropfte der Speichel der Schlange, der von oben bis unten an ihm klebte. Er sah noch genauso aus wie vor 10 Jahren. Kalt, unmenschlich und dieser typische Blick, der alle versteinern ließ. „Sieh an, sieh an. Wen haben wir denn da?“, begann er, „Die drei Schaumschläger von Akatsuki, hi, hi... Seid ihr gekommen, um von mir getötet zu werden?“, alle außer Deidara sahen ihn unverwandt an. „Orochimaru!“, brüllte er auf einmal los, „Ich weiß, dass du Sasori-sama nicht ermordet hast, aber ich werde dich trotzdem töten!“, Orochimarus Mund formte sich zu einem gehässigen Grinsen, natürlich war er nicht davon beeindruckt, was ihm der Blonde da gerade an den Kopf geworfen hatte, aber dieser Versuch würde sicherlich amüsant werden. „Allein der Gedanke daran...“, setzte er fort, „muss bestraft werden“, er hatte bereits seine Spinnentiere aus Lehm hinter Orochimaru platziert und ließ diese nun mit einem Fingerzeichen explodieren. Die Schlange zischte verärgert als ihr Kopf plötzlich Feuer fing und gerade als er dachte, er hätte auch ihren Meister erwischt, schoss dieser aus der Rauchwolke hervor und stürmte mit erhobenem Schwert auf ihn zu. Brutal wurde er gegen einen Baum geschmettert und drohte anschließend von Orochimarus Hand erwürgt zu werden. Verzweifelt versuchte er sich aus dessen Griff zu befreien, doch musste er sich bald eingestehen, dass er viel stärker war als er. „Deidara!“, Itachi wollte ihm helfen, doch wie immer wollte er das nicht und machte ihm das mit seinem Vergiss-es-Blick klar. „Kleiner, du solltest dir lieber helfen lassen, denn SO wirst du mich ganz bestimmt nicht besiegen“, verhöhnte ihn Orochimaru. „Nenn' mich nicht >Kleiner<!“, jetzt hatte er ihn richtig wütend gemacht. Sofort griff er nach den Armen seines Gegenübers, öffnete die Mäuler in seinen Handflächen und biss ihm damit kräftig ins Fleisch. Orochimaru schrie auf und entfernte sich von ihm, während Deidara zu Boden sank und Blut spucken musste.

Wenn du mir gehörst..

Doch dauerte es nicht lange bis sich Orochimaru wieder gefasst hatte und erneuert auf den keuchenden Deidara losging. Schwankend aber dennoch hoch konzentriert wich dieser jeden seiner Angriffe aus. Dabei steckte er die rechte Hand in seine Lehmtasche und formte einen Tausendfüßler, den er dann vergrößerte und Orochimaru blitzschnell entgegenschleuderte, um zu vermeiden, dass der Abstand weiterhin so gering blieb, da er ja für den Nahkampf nicht so geeignet war. Orochimaru konnte zwar noch rechtzeitig parieren, aber dafür nicht der darauf folgenden Explosion entkommen. Deidara entwich mit einem Lehmvogel der donnernden Wolke und hielt nach ihm Ausschau. „Er hat sich gehäutet, hmpf!“, stellte er dann nach einer Weile verärgert fest und starrte auf die leere Hülle, die in einem rauchenden Krater lag. Die Riesenschlange hatte sich derweil wieder erholt und ließ ihren Meister auf deren Kopf Platz nehmen. „Itachi, sollten wir ihm nicht langsam helfen?“, Kisame wollte sich das nicht mehr länger mit ansehen, schließlich konnten sie es sich nicht leisten noch ein Teammitglied zu verlieren. Doch Itachi schüttelte nur den Kopf.

„Es ist SEIN Kampf. Wir dürfen uns da nicht einmischen.“

Die Schlange ließ plötzlich ein scharfes Zischen hören und versuchte nach Deidara zu schnappen. Doch war dieser viel zu schnell und wendig für sie, als dass sie ihn nur mit ihrem Maul hätte kriegen können. Dabei wartete Orochimaru nur den richtigen Zeitpunkt ab, wo er sich verlängern und dann auf dem Lehmvogel springen konnte. Deidara erschrak, als dieser auf einmal hinter ihm stand und mit seinem Schwert ein erneuertes Attentat auf ihn ausüben wollte. Schnell zückte er einen Kunai und wehrte diesen Angriff ab, auch wenn er wusste, dass er diesem Druck nicht lange standhalten würde. „Gib's auf, dein letztes Stündlein hat geschlagen“, sagte Orochimaru siegessicher. „Ach ja? Das wollen wir doch mal sehen, hm!“, mit einem bestimmten Handgriff entwaffnete er ihn und sprang dann auf einen anderen Lehmvogel, der hinter ihm blitzschnell aufgetaucht war. Anschließend formte er Fingerzeichen für ein spezielles Jutsu. Um Orochimaru erschienen mehrere Lehmfiguren, die mitten in der Luft anhielten und schwebten. Er war jetzt sozusagen direkt in einem 'Minenfeld' geraten. „Wie du siehst, habe ich vorgesorgt, un“, sagte er mit einem breiten Grinsen. Dieses Jutsu musste jetzt funktionieren, denn schließlich hatte er dafür seinen ganzen Lehmvorrat verbraucht. Sein Gegenüber starrte ihn ungläubig an, während sich Schweißperlen auf dessen Stirn bildeten. Orochimaru saß tatsächlich in der Falle, denn hier oben konnte er mit seinen 'Tricks' recht wenig ausrichten. „Katsu!“, der Blonde hatte den Finger gehoben, um das Jutsu nun schnell zu vollenden.

Es gab wortwörtlich ein gigantisches Feuerwerk; aus allen Himmelsrichtungen konnte man den ohrenbetäubenden Schall hören, die Funken die dabei versprüht wurden, brannten tiefe Löcher in die Erde, als sie auf den Boden aufkamen, die Rauchwolken änderten ihre Form und Farbe und schienen sich garnicht mehr auflösen zu wollen, und das schwache Licht, das versuchte durch diese Wolken zu dringen, blendete die drei Akatsuki dennoch ziemlich. Itachi und Kisame hatten alle Mühe sich irgendwo festzuhalten, damit sie durch den starken Wind nicht einfach davonflogen.

Nach der Explosion herrschte eine recht unerträgliche Stille. Die Anspannung stand jedem ins Gesicht geschrieben. Hatte er Orochimaru erwischt? Auch bei Deidara liefen nun die Schweißperlen von der Stirn. Ihm kam es wie eine halbe Ewigkeit vor, als der Rauch sich endlich dazu entschloss die Sicht auf seinem Gegner freizugeben. Für den ersten Moment dachte der Blonde wirklich, er hätte den legendären Sannin umgebracht, denn so wie er da lag, mit aufgeplatzter Haut, verbeultem Oberkörper, qualmend und vollkommen in Blut getränkt, wäre das doch durchaus möglich gewesen. Doch als am Ende von ihm nichts weiter als eine grüne ätzende Flüssigkeit übrig blieb, schwand jede Hoffnung auf Orochimarus Tod. Er hatte es tatsächlich geschafft zu entkommen, doch wie, das würde wohl für immer ein Rätsel bleiben. Wiederum hätte man auch nichts anderes von ihm erwarten können. Er war schließlich Sannin und ein Meister darin seine 'Beute' zu verwirren und zu fangen.

Seufzend ließ sich Deidara auf seinem Lehmvogel nieder und setzte langsam zur Landung an. Außer ihm machten Itachi und Kisame keine enttäuschten Gesichter, schließlich war es ja nicht ihr Auftrag gewesen Orochimaru zu töten. „Gute Arbeit, Deidara. Ich glaube fürs erste haben wir genug Informationen“, lobte ihn Itachi, was die Stimmung des Blonden auch nicht gerade besserte. Doch auch Kisame zeigte mit ein paar lobenden Worten seine Anerkennung und klopfte ihm herzlich auf die Schulter, nachdem Deidara von seinem Lehmvogel gesprungen war und das Jutsu dann wieder aufgelöst hatte. „Hah“, seufzte er, „Dabei hätte ich ihn nur zu gern mit meiner Kunst drangekriegt, un.“

So langsam war es an der Zeit die Rückkehr anzutreten. Mit gemächlichen Schritten entfernten sie sich vom Kusasee und erreichten am Ende des Tages wieder ihren alten Lagerplatz. Deidara hatte zum Teil immer noch mit dem ekligen Fischgeruch zu kämpfen, weshalb er sich bis zum Abend bei den beiden nicht mehr blicken ließ. Während Kisame wieder einmal das Abendbrot zubereitete, ging Itachi hinunter zum Wasserfall, dort wo er Deidara vermutete. Schließlich fand er ihn auf einem flachen Felsen mitten im Bach sitzen und war etwas verblüfft darüber, dass er nichts weiter tat, als Löcher in die Luft zu starren. Jedoch, auch wenn Deidara ihn nicht ansah, hatte er den Dunkelhaarigen schon längst bemerkt. „Wie lange willst du hier noch verweilen?“, fragte er ihn nach einer kurzen Schweigeminute. „Warum? Vermisst du mich denn wirklich so sehr, hm?“, antwortete der Blonde sarkastisch. Itachi schmunzelte. „Du mich etwa nicht?“, bei dieser schlagfertigen Antwort schreckte er kurz auf und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Was hatte er da eben gesagt? Er vermisste ihn? Irgendwie konnte er diesen Worten keine Sekunde lang glauben. Itachi packte ihn plötzlich am Arm und drehte ihn zu sich. Wie schnell er doch bei ihm war und das ohne ein Geräusch von sich zu geben. Seine Blicke bohrten sich tief in die blauen Augen seines Gegenübers. „W-was hast du vor?“, das war alles was er in diesem Augenblick von sich geben konnte, denn sein Herz klopfte schon wieder für ihn hörbar laut. Zu laut. „Jetzt kannst du's mir endlich sagen...“, doch Deidara verstand nicht, was er von ihm wollte und sah in fragend an. „Na, dein seltsames Verhalten von heute Morgen“, doch bevor ihm der Blondschopf darauf antwortete, wich dieser vorerst seinen Blicken aus. „Ich... Ich wollte einfach zeigen, dass ich kein Schwächling bin, un“, Itachi traute seinen Ohren nicht. Deshalb das ganze Theater? Das konnte doch unmöglich wahr sein, selbst er war clever genug, um nicht solche Dummheiten zu begehen. „Du wolltest mir also das Gegenteil beweisen und dafür anerkannt werden? Du bist echt ein Schwachkopf!“, er wusste, dass Deidara nicht mehr als seinen Respekt haben wollte, das hatte er ihm schließlich selbst gesagt, doch konnte man solche Dinge auch anders angehen, ohne gleich sein Leben aufs Spiel zu setzen. „Ach ja?! Und was bist du?! Du-“, seine Worte erstickten in einem Kuss, den ihm Itachi plötzlich aufdrückte. Je länger der Kuss dauerte, desto mehr Schamesröte stieg ihm ins Gesicht. Er traute sich kaum noch ihn dabei anzusehen. Als der Dunkelhaarige sich dann endlich von ihm löste, klopfte Deidara ihm wütend auf die Brust. „Hör auf, ich gehöre dir nicht, also kannst du nicht einfach das machen, was du mit mir willst, un!“, wieder musste Itachi schmunzeln und strich ihm liebevoll durchs blonde Haar, wobei Deidara eine Gänsehaut bekam. „Und was, wenn ich DIR gehöre?“, noch einmal verlor er sich in die Augen des Dunkelhaarigen und bemerkte komischerweise erst jetzt, dass Itachi seit Beginn ihrer Reise in seiner Gegenwart das Sharingan immer deaktiviert hatte, da er ja wusste, wie sehr er diese verfluchten Augen verabscheute. „Dann...“, er lächelte und drückte ihn ganz fest an sich, „darfst du mich noch einmal küssen, hm.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sejlachan
2011-04-26T00:39:19+00:00 26.04.2011 02:39
Wirklich niedliche FF! ^//^ ^-^
*Itachi und Deidara knuddl*
Von:  Glucosmea
2009-08-15T17:08:43+00:00 15.08.2009 19:08
kawaii~ ^-^
ich mag deinen schreibstil sehr gern =)
lässt sich schön lesen =)

Von:  nufan2039
2009-08-04T06:51:34+00:00 04.08.2009 08:51
Die Geschichte ist wirklich gut geschrieben! Das Ende ist wirklich süß!
Von:  nufan2039
2009-08-03T17:21:18+00:00 03.08.2009 19:21
Ich bleib dabei, deinen Stil mag ich! ;) Und das, obwohl ich auch keinen shonen-ai mag... XD Also kannst du dir was drauf einbilden! ;)
Von:  nufan2039
2009-08-03T17:15:56+00:00 03.08.2009 19:15
Ich mag deinen Schreibstil, auch wenn ich nich so auf Narutofanfics steh... Deine lassen sich gut lesen! ;)
Von: abgemeldet
2009-04-19T17:28:33+00:00 19.04.2009 19:28
Hm... iwie ein ziemlich plötzliches Ende. Es hat was, aber ein bisschen mehr hätte ich schon gerne gelesen.
Aber die Idee mit dem deaktiviertem Sharingan find ich prima, auch wenn ich persönlich es noch schöner gefunden hätte, wenn das schon früher vorgekommen wäre. Da hätte Dei dann was zum rumrätseln gehabt. :-)
Von:  Masshiro_No_Uchiha
2009-04-10T16:10:58+00:00 10.04.2009 18:10
Echt hamma Kapietel. Spannender Kampf und niedliches Ende... *Schmunzel*
Von:  Bi_Kawaii_x3
2009-04-06T09:49:52+00:00 06.04.2009 11:49
Hey, moi, war das süß!!!!x3
Ist die FF jetzt eigentlich abgeschlossen? Oder kommt da noch was?^^
War auf jeden Fall ein schönes Kapi!^-^
Von: abgemeldet
2009-03-25T20:12:58+00:00 25.03.2009 21:12
Hmm... mich erinnern Dei und Itachi in ihrem Verhalten irgendwie an Naruto und Sasuke.... vor allem Ende erstes Kapitel. Ist das Absicht? Das zweite finde ich etwas kurz, aber gut. Bin ja gespannt, wie sich das entwickelt!
Von:  Bi_Kawaii_x3
2009-03-09T16:52:55+00:00 09.03.2009 17:52
Oro! ó.ó
Dei mach ihn fertig!!!!xD


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