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Deadly Eyes

- Wenn du nicht der bist, der du sein solltest - [ItaSakuSasu, NaruHina]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, das erste Kapitel. ^^
Noch passiert nicht allzu viel, aber man muss ja auch erstmal in die Story einführen. ^^
Will gar nicht viel sagen. Wünsche euch einfach viel Spaß mit meiner FF (und wer will kann mir gerne n Kommi da lassen ;) )! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Jawoll! Es geht weiter. ;)
Zu dem Anlass des fast fertigen 3. Kapitels lade ich nun erstmal das Zweite hoch. ^^
An dieser Stelle nochmal vieleeeeen Dank für die ganzen Kommis und Favos! Ich freu mich total darüber. =3
Hoffe, dass euch das 2. Kapitel auch so gut gefällt. =3

Und als kleine Warnung: Ich habe ein paar ziemlich verrückte Ideen. ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello again =3
Hier haben wir Kapitel nummer 3!
Endlich wird eins von Sakuras kleinen Geheimnissen gelüftet. ;)
Aber keine Sorge: Da kommen noch mehr. XD

Das nächste Kapitel wird noch etwas dauern, da ich gerade im Prüfungsstress bin...
In meiner vorlesungsfreien Zeit werde ich mich dann voll und ganz Kapi 4 widmen.

An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die 23 Kommis und 41 Favos. =3
DANKESCHÖN ;_;

Und nun viel Spaß mit Kapi 3!! ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr! ^^ Es geht weiter! XD
Endlich habe ich meine Prüfungen hinter mir und habe mich gleich dem 4. Kapitel gewidmet.
Habe den größten Teil gestern geschrieben.

Will gar nicht so viel quatschen.
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein neues Kapitel ist da!
Bin gerade damit fertiggeworden!
Ich selber find es nicht so toll.
Ist nicht wirklich viel passiert.
Hoffe trotzdem, dass das Kapitel gut ankommt. >_< *hoff* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Das neue Kapi ist fertig.
Ging diesmal ziemlich schnell.
Doch jetzt habe ich wieder Schule, was mein Schreibtempo ausbremsen wird.

Zum Kapitel:
Ein alter bekannter taucht auch und bekommt sein fett weg. *hehe*

Hoffe, das Kapitel gefällt euch! ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Trali, trala, das neue kapi ist da!
Und ich muss gleich sagen; Es gefällt mir nicht. >_<
Wieder voll überdramatisiert und die "romantische Stelle" hat den Namen nicht verdient. *sfz*
Vielleicht sollte ich nicht am schlimmsten tag der Woche schreiben...

Na ja, nu is das Kapi fertig. Da müssen wir jetzt durch. XD
Trotzdem viel Spaß beim Lesen!
LG
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Vorwort zu diesem Kapitel:
So, kaum zu glauben, aber es ist wieder ein Kapitel fertig. XD
Nachdem das letzte so lange gebraucht hat, ist das hier schon nach nichtmal zwei Wochen fertig.
Hatte überlegt, ob ich noch warte mit dem Online-stellen, doch ich bin immer so neugierig, was ihr sagt. >_< XDD

So, ein paar Sachen kommen ans Licht und im nächsten Kapitel wird wohl das größte Geheimnis gelüftet. ;)
Ich weiß, dass Sasuke etwas OOC ist, aber die Szene hatte so gut gepasst. >_<
Verzeit mir! XD

Bin jedenfalls gespannt, was ich von dem kapitel haltet.
Ich hoffe, es wird nicht zu verrückt und kompliziert...

An dieser Stelle nochmal danke an alle meine Kommischreiber!
Vielen, vielen Dank! *verbeug*
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Soooo, das neue Kapitel ist da! ^^
Und gleich schonmal sry, dass es so kurz geworden ist. >___<
Aber ich wollte das Ende so lassen...

Wenn ich ehrlich bin, mag ich das Kapitel nicht.
Irgenwie passiert nichts und zu viel drama hab ich auch eingebaut...
Tut mir leid! >_<
Das nächste wird wieder besser! (hoffe ich...)

OK, das eigentliche Geheimnis um Sakus Vater war ja keins mehr. XD
Aber as war auch nicht schwer herauszufinden. So viele Uchihas gibt es ja nicht mehr. XD

Ich freu mich über jedes Kommi und hoffe, dass das Kapi trotzdem jemandem gefällt...
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Haaaa! Geschafft! Das neue Kapitel ist fertig!
Und das obwohl ich lernen sollte. XD

Egal ;)
Jedenfalls freue ich mich euch mitzuteilen, dass... ihr alle falsch gelegen habt. XD
Sry, wenn ich mich freue, aber nachdem alle wussten dass Madara ihr Vater war, brauche ich das jetzt! XD

Ach und freut euch auf das nächste Kapitel. Jetzt gehts nämlich erst richtig los! ;)
Seid gespannt, was ich mir noch alles einfallen lasse! hehe XD

So, genug der Vorrede.
ich wünsche euch viel Spaß mit dem 10. kapitel! ^^
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Vorwort zu diesem Kapitel:
So, endlich das neue Kapitel!
Fast zwei Monate hats gedauert O_O
Tut mir echt leid! >___<
Ich hoffe, dafür gefällts euch wenigstens! ._.

Zum Kapitel:
Langsam gehts in die heiße Phase!
ItaXSaku lässt grüßen ^^

Eine Szene habe ich mit meiner Schwester zusammen, zeichnerisch aufs Papier gebracht.
Bin gespannt, ob ihr sie euch so vorgestellt habt. XD

Und jetzt viel Spaß beim Lesen!
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute!
Da bin ich endlich mit dem 12. Kapitel! Nach einem Monat. XD
Tja, das Kapitel ist komplett heute entstanden. XD
Ich mag es eigentlich. O.o
Hoffe ihr auch. ;)

So, und nun zu den wichtigen Dingen. XD
Das Ende von DE steht! ich hatte heute beim Schreiben einen Geistesblitz und ich weiß nun genau, wie die FF enden wird.
Das heißt es kommen nur noch wenige Kapitel. ._.
3-4 könntens noch werde, bin mir aber nicht sicher, wie ausführlich ich es schriben werde.
Lassen wir uns überraschen! XD

In diesem Kapitel werden (endlich mal ;) ) ein paar Geheimnisse gelüftet und sich ausgesprochen.
Und auch die Leute, die auf Action stehen, werden in den nächsten Kapiteln nicht zu kurz kommen. ^^

So, genug genervt.
Lest erstmal das 12. Kapitel und sagt mir, was ihr davon haltet. ^^
Wünsche euch viel Spaß!
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Sooo, da bin ich wieder! Eher als geplant. ^^
Ich habe aber eine schlechte Nachricht...
Das Kapitel wird das Vorletzte sein. Eins kommt noch und dann ist Sense.
Bin voll traurig darüber ;_;
Aber es muss sein ;_;

Doch bevor es soweit ist, wünsche ich euch erstmal viel Spaß mit Kapitel 13 ^^
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Vorwort zu diesem Kapitel:
So, Leute. Das wars. ^^
Das ist das letzte Kapitel in dieser Fanfic.
Ich muss zugeben, ich bin etwas traurig darüber ._.
Aber bevor ich hier noch anfange zu heulen, komme ich lieber zu den wichtigen Dingen. ^^

Ich wollte mich an dieser Stelle nochmal bei allen Lesern, Favo- nehmern und vorallem den Kommischreibern bedanken!
Ohne euch hätte mir das Schreiben nie so viel Spaß gemacht. ^^

Ich muss zugeben, dass ich etwas Angst vor dem kapitel hatte. ._.
Immerhin ist das der Abschluss der FF und damit kann man viel versauen >_<
Ich hoffe sehr(!!!), dass meine Zweifel unbegründet sind. >___<
Daher wünsch ich euch einfach viel Spaß beim Lesen und warte auf die Kommentare... *zitter*
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Start Of Something New

Chapter 1 – Start Of Something New
 

Ein Mädchen lief keuchend durch den Wald. Kahle Äste versperrten ihr den Weg. Ein schwarzer Himmel, an dem nur wenige Sterne zu sehen waren, tauchte das Land in tiefe Dunkelheit. Nur der runde Mond direkt über dem Horizont spendete genug Licht um nicht über jeden Stein zu fallen. Dem rotgekleideten Mädchen standen Schweißtropfen auf der Stirn. Schon seit einer knappen Viertelstunde eilte sie durch den Wald. Dabei hatte der Tag so friedlich angefangen…
 

++++++
 

„Sakura-Chaaaaan!“ Ein blonder Junge, in einem quietsch-orangenen Anzug, rannte über eine Wiese. Sein breites Lächeln ließ das rot gekleidete Mädchen schon von weitem Grinsen. „Guten Morgen, Naruto!“, lächelte die Rosahaarige. Es war Dienstagmorgen und Naruto und Sakura hatten einen kleinen Auftrag zu erledigen. Eigentlich war es nichts Großes, weshalb auch nur die beiden Freunde darauf angesetzt wurden. Die Mission bestand darin, eine Schriftrolle mit medizinischen Tränken und ein paar seltene Kräuter in eines der Nachbardörfer zu bringen. Reine Routine.

„Tut mir Leid… dass ich zu spät bin.“, keuchte der Junge und schlug die Hände entschuldigend zusammen, während er den Kopf dahinter senkte.

„Hör auf. Ist doch nicht schlimm. Wir sind sowieso viel zu früh im Dorf, wenn wir jetzt losgehen.“, lächelte Sakura ihren Gegenüber an. Dieser hob freudestrahlend den Kopf und setzte sein breites, gewohntes Grinsen auf. „Dann ist es ja gut!“, meinte er nur und die beiden setzten sich in Bewegung.
 

Kurz bevor sie die Stadt verließen, sah Sakura ein junges Mädchen hinter einer Hauswand stehen. Lächelnd blieb sie stehen und verwunderte so ihren Partner. „Sakura-chan?“, fragte der Blonde während die Angesprochene ein hämisches Grinsen aufsetzte.

„Da will wer was von dir.“, grinste sie und deutete mit ihrem Kopf in Richtung der Hauswand. „Hinata-chan!?“, sagte Naruto, als er das blauhaarige Mädchen erkannte. Diese zuckte sofort zusammen, trat aber hinter der Ecke hervor. Schnell ging Sakura leise ein paar Schritte voraus um die, wie sie fand, romantische Stimmung nicht zu zerstören. Dennoch blieb sie etwas in Reichweite und konnte so dem Gespräch lauschen.

„Na-ruto-kun. Ich hörte, du gehst wieder auf eine Mission?“, sagte Hinata mit der sichersten Stimme, die sie ihm gegenüber aufbringen konnte. Jeder in Konoha wusste, das Hinata mehr als nur Freundschaft für den blonden Chaosninja empfand. Jeder, außer Naruto selbst…

„Jap!“, lächelte der Uzumaki- Sprößling, was der Blauhaarigen nur noch mehr Röte ins Gesicht steigen ließ. Dennoch widerstand sie dem Drang, wegzulaufen, wie sie es früher getan hätte.

„Aha…“, meinte sie leise. Schnell kramte sie in ihrer Jackentasche, bückte sich vor und hielt Naruto eine kleine Dose hin. Dieser sah seine Gegenüber erstmal komisch an und fragte lieber nochmal nach: „Ist das für mich?“ Hinata nickte, immer noch zu Boden blickend. Gespannt nahm der Ninja ihr die Dose aus der Hand und betrachtete diese von allen Seiten.

„Das sind Onigiri. Ich habe sie… selbst zubereitet.“, meinte das Mädchen schüchtern. Sofort erhellte sich Narutos Miene. Was auch natürlich war. Es gab etwas zu essen. „Danke, Hinata-chan!“, meinte er überglücklich und umarmte sie zum Dank. Sakuras Augen weiteten sich und innerlich machte sie sich gefasst, Hinata zu reanimieren. Doch als Naruto sich von ihr löste, blieb sie nur wie eine Steinsäule stehen und das rosahaarige Mädchen konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Schnell drehte sie sich von der Szene weg, da sie nicht wollte, dass irgendwer dachte, sie würde sie auslachen. Auch wenn die beiden das Lachen aus der Entfernung wahrscheinlich gar nicht bemerkt hatten…

„Na dann, bye Hinata-chan! Und vielen Dank!“, lächelte Naruto und machte sich winkernd zu seiner Kameradin auf. „Bye…“, meinte Hinata nur, immer noch zu Stein erstarrt mit hochrotem Kopf.
 

Außerhalb von Konoha lächelte Sakura noch immer still in sich hinein. „Was ist denn los, Sakura-chan?“, harkte der Blonde nach, der sichtlich verwirrt aussah. „Hmmm?“, lächelte Sakura, nachdem sie, wenige Sekunden später, bemerkte, dass Naruto mit ihr redete. „Warum lachst du schon die ganze Zeit?“

„Ach so, das. Ich bin einfach gut drauf.“, schwindelte die junge Frau und blickte, grinsend, auf den Weg vor ihr.

„Glaub ich dir nicht.“, schmollte der Ninja, betrachte still seine Freundin und wartete auf eine Antwort.

„Willst du es ihr nicht mal sagen?“, meinte Sakura etwas ernster.

„Was sagen?“, rätselte Naruto, der wieder überhaupt nichts verstand.

„Na Hinata! Sag mal, merkst du denn nicht, dass sie mehr als nur Freundschaft für dich empfindet?“ Ein ratloses Gesicht blickte in ihres, worauf sie sofort seufzte. „Das ist wieder klar. Ganz Konoha weiß es, nur du nicht…“ „Was meinst du?“, fragte Naruto, da er es hasste, nicht zu wissen, von was die Rede war.

„Überleg doch mal!“, seufzte die Rosahaarige genervt.

„Häääää?“, kam es jedoch nur von Naruto, sodass das Mädchen stehen blieb. Naruto tat es ihr gleich und stellte sich vor die Rosahaarige. „Sakura?“ „Naruto! Hinata liebt dich! Schon seit ihr euch kennt! Also hör auf so auf ihren Gefühlen rum zu trampeln! Sag ihr endlich, was Sache ist!!!“, meinte Sakura leicht wütend. Die ganze Geschichte erinnerte sie etwas an sich und Sasuke. Und das schmerzte auch nach all diesen Jahren noch. Darum wollte die junge Frau nicht, dass Hinata auch so leiden musste, wie sie…

Die Rosahaarige starrte dem Blonden in die verdutzen Augen. Kopfschüttelnd ging sie an ihrem Partner vorbei. Auf so eine Diskussion hatte sie nun wirklich keine Lust. Innerlich ärgerte das Mädchen sich, dass sie so viel gesagt hatte… Zu viel, wie sie jetzt fand.

„Sakura-chaaaan!“, rief der Blonde hinter ihr, doch anstatt anzuhalten und sich umzudrehen, beschleunigte sie ihre Schritte, bis Naruto es aufgab. Er musste selber über ihre Worte nachdenken.
 

Mittlerweile waren sie mitten im Wald von Konoha. Die Sonne stand hoch am Himmel und verkündete die Mittagszeit. Seit fünf Stunden waren die beiden bereits unterwegs und seit geschlagenen drei Stunden hatten sie kein Wort gewechselt. Auch wenn Sakura diese Stille unheimlich war, war sie dennoch froh, nicht weiter mit Naruto über dieses spezielle Thema reden zu müssen. Ob sie es wollte, oder nicht. Es tat auch ihr weh…
 

Kurz darauf gönnte sich die kleine Gruppe eine Pause und beide aßen still ihren Proviant. Doch Naruto benahm sich anders. Anstatt Hinatas Reisbällchen runter zu schlingen, sah er diese nachdenklich an. Nach einer Weile konnte Sakura die Szene nicht mehr stillschweigend betrachten. „Nun iss sie schon. Hinata wäre sicher traurig, wenn sie sehen würde, wie du dieses Reisbällchen mit deinen Blicken löcherst, anstatt es zu essen.“ Naruto hob den Blick von seinem Essen und sah in das Lächeln seiner Freundin. Auch wenn dieses eher verkrampft wirkte. Selbst Naruto bemerkte Sakuras gequälten Gesichtsausdruck und tat lieber, was sie gesagt hatte. Denn eines wollte er ganz und gar nicht. Ihr wehtun. Egal auf welche Weise…
 

Ein Knacken im Gebüsch. Beide Ninjas horchten auf. Da war etwas, oder jemand, hier in dem Wald. Beide legten ihr Essen beiseite und erhoben sich langsam, ohne den Wald aus den Augen zu lassen. Nur durch bloßen Blickkontakt beschlossen die beiden ein Stück in Richtung Norden und somit tiefer in den Wald zu gehen. Mit gezückten Kunai und Shuriken schlichen sie so durch das dichte Unterholz, wohin selbst zur Mittagszeit kein Sonnenstrahl durchdrang, bis sie eine Lichtung erreichten. Und damit fing die ganze Misere an…
 

++++++
 

Noch immer lief Sakura durch den Wald. Sie schüttelte ihren Kopf um ihn klar zu kriegen. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um sich zu überlegen, wie das alles passiert war. Nun war es erst einmal wichtig, Naruto zu finden…

Vor wenigen Minuten konnte das Mädchen einen grellen Blitz im Westen aufleuchten sehen. Dort mussten sie sein. Und tatsächlich. Nach wenigen Sekunden trat die Rosahaarige aus dem Wald heraus. Als sie sich umsah bemerkte sie jedoch, dass es eigentlich keine Lichtung war. Überall lagen verkohlte Baumstümpfe oder komplett entwurzelte Bäume. Ein Zeichen des gerade stattfindenden Kampfes…

Wenige Meter vor ihr entdeckte Sakura auch die beiden Personen, die sie gesucht hatte. Zu ihrer Linken stand Naruto, ihr blonder Freund, mit einigen blutenden Wunden und keuchte vor Anstrengung. Der Kampf hatte ihn ziemlich mitgenommen. Blaue Flecken überzogen seinen Körper an den Stellen, die sichtbar waren. Seine Kleidung war an einigen Stellen zerfetzt und ein Ärmel seiner Jacke fehlte komplett. Es versetzte dem Mädchen einen Stich ins Herz ihren Freund so zu sehen. Sie hasste es, wenn er kämpfen musste…

Doch das schlimmste kam erst noch. Dort stand er. Naruto gegenüber. Stolz wie eh und je. Selbst wenn er, genau wie Naruto, leicht erschöpft war, überspielte er es durch eine coole Pose. „Sasuke…“, flüsterte das Mädchen bei dem Anblick des schwarzhaarigen Uchihas. Die junge Frau wusste nicht, ob sie glücklich oder sauer sein sollte. Endlich war er zurück. Endlich hatten sie ihn gefunden. Doch… Mehr als einmal hatte er sie verraten und zum wiederholten Mal hatte er Naruto zu einem Kampf aufgefordert. Er hatte ihn schon einmal schwer verletzt…

Langsam ging das Mädchen etwas näher an das Kampfgeschehen heran. Sie hoffte, wenigstens Bruchstücke des Gespräches mitzukriegen. Aber der Kampf ruhte nur für wenige Minuten. Die Kunoichi stoppte auf halbem Weg, da sie sonst in den Kampf verwickelt worden wäre. Natürlich überlegte sie, ob sie ihrem Freund nicht helfen sollte, doch andererseits wusste Sakura, dass sie nicht viel ausrichten konnte. Wahrscheinlich hätte sie die Situation nur verschlimmert.

Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie kurz in die Gesichter der beiden sah. Es spiegelte sich so ein Hass in ihnen wieder, dass es Sakura die Tränen in die Augen trieb. Sie hatte Naruto so noch nie gesehen. Es konnte nicht länger so weitergehen…
 

„Narutooooo!“, schrie sie in Richtung der Kämpfenden, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Und tatsächlich erreichte sie den Blonden. Er stieß sich von Sasuke weg und rannte zu seiner Freundin.

„Sakura-chan! Was machst du hier? Das ist zu gefährlich für dich!“, meinte er zu Sakura. Diese sah ihn nur traurig an. „Hört bitte auf damit…“, flüsterte sie mit Tränen in den Augen. Naruto sah die Rosahaarige an. „Tut mir Leid. Es muss sein. Dieser Idiot muss in seine Schranken verwiesen werden.“ Die letzten Worte knurrte er in Richtung seines Kampfpartners, welcher ihn von hinten böse anstarrte.

„Seid ihr dann bald mal fertig?“, meckerte dieser mit verschränkten Armen. Er schien einfach nur genervt.

Noch einmal drehte sich der Blonde um und fasste Sakura an den Armen. „Sakura-chan! Geh voraus und erledige unseren Auftrag. Ich regel das hier.“ Der Ninja drehte sich langsam wieder um und widmete sich erneut Sasuke. „Na los doch, Sasuke! Lass uns weitermachen!“, rief Naruto seinem alten Teamkameraden zu und nahm seine Kampfposition ein. Dieser schnaubte nur unbeeindruckt und rührte sich keinen Millimeter. Sofort entbrannte der Kampf erneut.
 

Sakura überlegte, was sie nun tun sollte. Sollte sie wirklich diese blöde Schriftrolle überbringen und deshalb ihren besten Freund zurücklassen? Hatte man sie nicht gelehrt ihre Freunde als das Wichtigste zu betrachten? Ein Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht des Mädchens. Ja, genau an das wollte sie glauben.

Die Rosahaarige beobachtete den Kampf. Die Jungs erweckten den Eindruck als wären sie gleich stark. Doch Naruto schien, trotz der vielen Treffer, die er einstecken musste, seinem Gegner immer einen Schritt voraus zu sein. Innerlich freute sich Sakura über die riesigen Fortschritte, die ihr Freund in den letzten Jahren gemacht hatte. Er hatte mit dem naiven, tollpatschigen Naruto, der mehrmals durch sämtliche Prüfungen gerasselt war, nichts mehr zu tun. Der Blonde war erwachsen und vor allem stark geworden.

Doch dann begann es. Sakura bekam plötzlich Kopfschmerzen. Stöhnend rieb sie sich die Stirn. Ihre Augen taten weh und die Sicht verschwamm kurz vor ihren Augen. Immer wieder rieb sich das Mädchen die Augen um wieder klare Sicht zu bekommen. Sie wusste nicht, was plötzlich mit ihr los war. Selbst sie als Medic-Nin war ratlos.

Stoßweise atmete das Mädchen aus. Ihr wurde immer schwindeliger und es fiel ihr zunehmend schwerer dem Kampf zu folgen. Nur eines war klar: irgendwas stimmte hier nicht. Ganz und gar nicht.

Auch wenn ihre Beine nachzugeben drohten beobachtete Sakura weiter den Kampf, der vor ihr tobte. Naruto rang nach Luft. Blut tropfte von seinem linken Arm. Die Rosahaarige bemerkte mit Schrecken eine klaffende Wunde. Das musste passiert sein, als Sakura ihren Schwindelanfall bekommen hatte. Vorsichtig näherte sie sich ihm und bemerkte, dass er sich dauernd umsah. Auch Sasuke war nirgends zu sehen, was das Mädchen sehr beunruhigte. Da durchzuckte sie ein leichter Schmerz und ihre Augen brannten. Und etwas Eigenartiges geschah. Sakura konnte sehen, was Sasuke vorhatte! Für einige Millisekunden sah sie den Uchiha angreifen. „NARUTO! HINTER DIR!“, schrie das Mädchen mit letzter Kraft. Naruto, der sofort reagierte, entkam durch wenige Zentimeter Sasukes Attacke. Sakura keuchte. Wie hatte sie das getan? Woher wusste sie, was Sasuke planen würde? Ein grässlicher Schmerz durchzuckte ihren gesamten Körper und ließ sie aufschreien. Ein markerschütternder Schrei, der im ganzen Wald zu hören war. Kurz darauf wurde es schwarz vor ihren Augen und sie merkte nur noch, wie sie unsanft auf dem Waldboden aufschlug.
 

++++++
 

Ein Stöhnen drang an ihr Ohr. Es klang, als wäre es nur wenige Zentimeter von ihren Ohren entfernt. Der Untergrund schien sich zu bewegen. Es fühlte sich an, als würde sie schweben. Verwirrt versuchte Sakura aus der Ohnmacht aufzuwachen und ihre Augen aufzuschlagen. Erst beim widerholten Male gelang ihr dies auch. Durch einen kleinen Spalt sah sie vor sich den Wald vorbeiziehen. Erst jetzt erkannte sie, was geschah. Sie wurde getragen! Vorsichtig drehte sie den Kopf nach links um die Person zu identifizieren. Orange… Naruto! Sofort riss das Mädchen die Augen auf und starrte in das Gesicht ihres Freundes. „Naruto!“, meinte sie leise und registrierte geschockt ihre Situation. Naruto, der ziemlich schwer verwundet war, trug sie seelenruhig durch den Wald! Der Blonde bemerkte das Erwachen seiner Freundin und lächelte sie an. „Geht’s dir wieder besser, Sakura-chan?“, fragte er an sie gewandt, bekam als Antwort aber eine ihrer berühmten Predigten. „Was? Du trägst mich? Mit deinen Verletzungen? Bist du verrückt? Lass mich runter!“, verlangte sie und begann zu zappeln.

„Sa-kur-a-ch-an!“, stotterte der Junge, der durch die Bewegung des Mädchens ziemlich durchgeschüttelt wurde. „Hör auf- zu zapp-eln!“, versuchte er es nochmal und tatsächlich hörte sie kurz auf. Schmollend und beleidigt sah sie ihn an. Naruto grinste. „Es geht mir gut. Du bist gerade zusammengebrochen! Da werde ich dich sicherlich nicht laufen lassen.“ Auch wenn die Rosahaarige diese Geste super nett fand, wollte sie es nicht akzeptieren. Wenn er sie schon nicht runter ließ, dann wollte sie ihm wenigstens anders helfen. Mit ihren Händen berührte sie seinen Brustkorb und leitete ihr Chakra durch seinen Körper um die Wunden heilen zu lassen. „Sakura-chan!“, protestierte der Blonde, doch durch Sakuras giftigem Blick ließ er es sofort bleiben. Wenn es sich beide so überlegten, war es ein ganz guter Kompromiss.

„Was ist passiert?“, fragte das Mädchen nach einer Weile. Sie hatte soeben all ihr Chakra verbraucht, um seine zahlreichen Wunden zu heilen. Zwar hatte es nicht ganz gereicht, aber die Schmerzen mussten nachgelassen haben. Nun hing sie schlaff und kaputt in seinen Armen. Natürlich versuchte Sakura es sich nicht anmerken zu lassen, doch ihre Erschöpfung ganz zu verstecken schaffte sie nicht.

„Na ja, du hattest mich vor Sasukes Angriff gewarnt und bist dann zusammengebrochen. Sofort habe ich den Kampf unterbrochen und bin zu dir geeilt um zu sehen, was los ist. Dieser blöde Idiot hat rumgesponnen, als ich meinte, dass ich dich in die Stadt bringen werde und wir den Kampf später austragen müssen. Tja, ich habe ihn k.o. gehauen und bin mit dir davon.“, erzählte Naruto von den Geschehnissen. „Wir müssten gleich da sein.“, fügte er noch hinzu und starrte stur gerade aus. Sakura sah ihn mitleidig an. So hatte sie ihn noch nie über seinen Freund reden hören. Dass er, wegen ihr, einfach so gegangen war… Immerhin versuchte er noch den Uchiha zurückzuholen. Die ganzen Jahre dachte er nur daran. Sogar seinen Traum, Hokage zu werden, hatte bei ihm nur noch zweite Prioritätsstufe. Jedoch hatte Sasukes erneuter Verrat ihn sehr gekränkt und ihm einen kleinen Dämpfer verpasst. Aber er versuchte es weiter. Und Sakura wusste für wen er das alles tat…

„Naruto…“, flüsterte sie leise. „Danke.“ Naruto zuckte kurz zusammen und sah zu seiner Freundin. Diese lächelte ihn an, was der Blonde sogleich erwiderte. „Klar!“
 

Eine halbe Stunde später und pünktlich zum Sonnenuntergang, erreichten sie das Dorf. Es hatte die Hälfte von Konohas Ausmaßen und lag ebenfalls umgeben von einem großen Wald. Naruto beeilte sich und rannte so schnell er konnte in das Dorf. „Hallo? Ist hier wer? Meine Freundin braucht dringend Hilfe!“ Sakura stöhnte. Ihr Körper tat furchtbar weh. Durch das Aufbrauchen ihres Chakras war ihr Körper nur noch schwächer geworden. Der Kopf tat weh, die Augen brannten und ihr eines Bein tat von ihrem Aufschlag auf den Waldboden weh. Für ihre Wunden hatte sie kein Chakra verwenden wollen.

Aufgeregt kamen immer mehr Menschen aus ihren Häusern gerannt um die Neuankömmlinge zu betrachten. Die Rosahaarige nahm alles nur noch sehr verschwommen war und das Letzte, was sie sah, waren der Dorfchef und ein Arzt. Dann ließ sie sich wieder in die Ohnmacht ziehen.
 

Erst zwei Stunden später erwachte Sakura erneut. Ihr Schädel brummte immer noch sehr heftig und das helle Licht in dem Raum blendete sie. Das Mädchen kniff die Augen zusammen, bis sie sich an die Helligkeit gewöhnt hatte. Sie setzte sich auf. Langsam kehrten ihre Erinnerungen wieder. Der Kampf, Sasuke, ihre seltsamen Schmerzen… Dennoch kam es ihr eher wie ein Traum vor.

Sakura saß in einem kleinen Bett, welches in einem Zimmer aus Holz stand. Rechts neben dem Bett befand sich ein Nachttisch und an der Wand dahinter stand eine Art Kleiderschrank. Bis auf die Fenster gegenüber ihrem Bett und einer Tür neben ihr, war der Raum leer.

Als ihr Kopf wieder einigermaßen frei war, keimten Sorgen um Naruto in ihr auf. Zwar hatte sie ihn mit ihrem Chakra heilen können, doch alles hatte selbst sie nicht heilen gekonnt. Sakura hatte Angst, dass er doch schwerer verletzt war, als sie dachte und es ihm gerade schlecht ging. Um der Sache nachzugehen schlug sie ihre Bettdecke zurück und schob ihre Beine aus dem Bett. Aber weit kam sie nicht. Schon beim Aufstehen merkte die Rosahaarige wie wackelig ihre Beine waren. Sie atmete einmal tief ein und stand auf.

„Tod…“

Das Mädchen zuckte zusammen. Sie hatte doch gerade eine Stimme gehört. Aber… Niemand war in der Nähe. Der Raum war leer. „Jetzt dreh ich schon durch…“, seufzte sie und wollte wieder weiter gehen.

„Töte…“

„Wer ist da?“, versuchte sie nun. Sakura war sich ganz sicher etwas gehört zu haben. Doch es herrschte Stille. Eine bedrückende Stille. Das Mädchen bekam ein flaues Gefühl im Magen.

„Töte ihn…“

„KYAAAAAAH!!!“ Ein schriller Schrei entfuhr der Kunoichi. Stechende Kopfschmerzen lähmten ihren Körper und sie fiel zu Boden. Es wurde schwarz vor ihren Augen. Langsam versuchte sie sich aufzurichten, doch es gelang ihr nur, sich auf die Knie zu setzten. Schützend hielt das Mädchen ihren Kopf zwischen den Händen.

„Aufhören…“, flehte Sakura, da die Schmerzen immer schlimmer wurden.

„Töte ihn…“

„Wen…?“, flüsterte das Mädchen ängstlich. Ihr kam die ganze Sache nicht geheuer vor.

„Naruto…“

„WAS?“, schrie sie ungläubig. Sie sollte Naruto töten? Was war eigentlich los mit ihr?
 

Plötzlich gefror Sakuras Körper. Sie konnte keinen Muskel mehr bewegen. Sie wollte schreien, doch ihre Stimme versagte. In diesem Moment kam sich das Mädchen so einsam vor…

Schreckliche Bilder zeigten sich vor ihrem inneren Auge. Rote Augen. Eine tiefdunkle Schwärze. Rote Flüssigkeit. Blut. Ein Körper auf dem Boden. Eine Person mit hämischem Grinsen stand über dem blutbeschmierten Körper. Die rote Flüssigkeit befleckte seine Kleidung. Der Mensch auf dem Boden atmete nicht mehr. Er hatte blonde Haare, in denen dunkle Flecken die helle Färbung verdeckten.

Erst nach und nach konnte Sakura die ganze Szene erkennen. Und ihr stockte der Atem. Die grinsende Person war… sie selbst! Sie hatte jemanden getötet! Ängstlich und zitternd wendete sich nun der Leiche zu. Sofort schossen ihr Tränen aus den Augen, als sie die Person erkannte. Es war Naruto! Sie hatte ihren besten Freund getötet! Ihn einfach durchbohrt. Sein schmerzverzerrtes, verweintes Gesicht ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.

„Aufhören! Bitte hört auf!“, schrie sie verzweifelt. Sakura wollte nicht, dass das passiert, was sie da sah. Das würde sie nicht verkraften. Immer wieder sah das Mädchen leuchtende rote Augen, die ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagten. Verzweifelt schrie das Mädchen auf, um diese Bilder aus ihrem Kopf zu vertreiben.
 

Dann spürte sie etwas an ihrem Körper. Jemand rüttelte an daran. Sofort schlug das Mädchen ihre Augen auf. Keuchend vor Anstrengung versuchte Sakura sich zu orientieren. Sie blickte auf den fliesenbelegten Fußboden ihres Krankenzimmers und erst dann bemerkte die Rosahaarige eine Stimme nahe ihrem Kopf. Langsam wandte sie sich nach rechts und sah in den besorgten Blick ihres Freundes. Tränen tropften ihr von der Wange und sofort sprang sie ihm in die Arme.

„Naruto… Du lebst…“, schluchzte sie in die Brust ihres verwirrten Teamkameraden.

„Sakura. Was ist passiert? Geht es dir gut?“, fragte der Blonde besorgt. Er wusste nicht, wovon seine Freundin sprach, doch im Moment wollte er nur wissen, wie es Sakura ging. Er nahm sie in die Arme und versuchte sie zu beruhigen. Langsam tat sie dies auch. Als ihre Tränen versiegten blickte sie dem Jungen in die Augen. Sie waren leicht glasig.

„Na-ruto.“, flüsterte das Mädchen. Der Angesprochene lächelte ihr entgegen. „Ja, ich bin da. Geht’s dir gut?“ Sakura nickte. Sie war mehr als froh ihn zu sehen. Lebendig.

Der Ninja stand langsam auf, nahm seine Freundin in die Arme und trug sie zurück ins Bett. „Soll ich den Doc rufen?“, fragte der blonde Ninja. Doch die Rosahaarige schüttelte den Kopf. „Nein danke. Ich glaube… ich brauche nur etwas Schlaf.“ Sakura versuchte zu Lächeln aber es missglückte etwas. Doch Naruto beließ es dabei. „Ok, dann gute Nacht. Wenn etwas ist, dann ruf mich, ja?“, meinte der Blonde ernst. Das Mädchen nickte. „Klar!“
 

Keine Minute später war Sakura wieder alleine im Zimmer. Seufzend ließ sie sich ins Bett fallen. Noch immer sah sie das Gesicht des toten Naruto. Erneut verspürte sie den Drang zu weinen, doch sie unterdrückte die Tränen. Schnell deckte sie sich zu und schloss die Augen, in der Hoffnung nicht mehr an diesen Tag denken zu müssen. Denn das wollte sie wirklich nicht. Nur eines war ihr zu diesem Zeitpunkt klar. Sie konnte nicht länger bei Naruto bleiben. Zu seinem eigenen Wohl.

Red Eyes

Chapter 2 – Red Eyes
 

Früh am Morgen erwachte das Mädchen erneut. Die Kopfschmerzen waren abgeflaut und ihr Körper fühlte sich nicht mehr so taub an. Dennoch ließen ihr die Bilder keine Ruhe. Blut und diese leblosen Augen... Schnell schüttelte Sakura ihren Kopf um die Bilder aus ihrem Kopf zu vertreiben.

Ihre Augen richtete sie auf das Fenster. Draußen war es noch dunkel, doch am Horizont erschien bereits ein heller Streifen. Die Rosahaarige stand aus ihrem Bett auf, was sich als einfacher gestaltete wie noch am Abend zuvor. Schnell schlüpfte Sakura in ihre Kleidung. Zum Glück hatte sie sich Ersatzkleidung eingepackt.

Mit einer schwarzen Dreiviertelhose, einem roten Top und ihrem gepackten Rucksack machte sich das Mädchen auf den Weg. Leise verließ sie das Haus durch das kleine Fenster ihres Zimmers und verschwand ungesehen im naheliegenden Wald. Nach einem kurzen wehmütigen Blick zurück, in die Richtung, in der ihr Freund noch schlief, rannte sie ins Dunkel.

Es versetzte ihr jedes Mal einen Stich ins Herz, wenn sie an daran dachte, wie Naruto reagieren müsste, wenn er aufwacht und sie nicht da ist. Doch das Mädchen hatte sich entschlossen und es für die einzige Möglichkeit gehalten, die ihr noch blieb. Denn sie wollte nie so enden, wie sie es in ihrem Traum gesehen hatte…
 

Als die Sonne hoch am Himmel stand und die Mittagszeit verkündete, machte Sakura zum ersten Mal Pause. Müde ließ sie sich auf einer großen Wurzel nieder und kramte in ihrer Tasche nach etwas Essbarem. Ein belegtes Sandwich später machte die Rosahaarige sich wieder auf den Weg. Obwohl ihr die Müdigkeit in den Knochen saß ließ sie es nicht langsamer angehen. Vor einiger Zeit hatte sie erneut einen Schwindelanfall gehabt und ihre Sicht war erneut verschwommen. Jedoch hatte Sakura immer noch keine Erklärung dafür.

Je später der Abend wurde, desto schlimmer wurden die Symptome. Einmal setzte sogar ihr Kopf aus. Erst als kalte Wassertropfen sie wieder in die Realität zurückholten bemerkte das Mädchen wie weit sie gegangen war. Es wurde ihr immer unheimlicher. Als die Sonne dann nur noch ein schmaler Streifen am Horizont war und die niedrige Temperatur ihren Atem in weiße Dampfschwaden verwandelte, suchte sich die Rosahaarige einen Platz zum Übernachten. Sie war bereits so weit gegangen, dass sich im Hintergrund schwarze Felsspitzen in den Himmel bohrten und bedrohlich über das Tal ragten.

Seufzend ließ Sakura ihre Tasche fallen und suchte im Wald nach Hölzern, welche sie zu einem Lagerfeuer zusammentrug. Ins Feuer starrend, dachte das Mädchen an Naruto und ihre Heimatstadt. Sie war sich bewusst, dass sie ihre Freunde alle im Stich lassen musste. Bis dahin ahnte sie selber nicht, dass sie dazu überhaupt in der Lage wäre.
 

Sakura hatte eine gefühlte Ewigkeit in das Feuer gestarrt, als sie plötzlich ein leises Knacken im Wald vernahm. Doch gerade, als sie sich umdrehen wollte, spürte sie bereits eine Chakraansammlung hinter sich. Erschrocken stieß sie einen kleinen Schrei aus und ihr Körper verkrampfte. Wer auch immer hinter ihr stand war verdammt stark. Das Mädchen spürte eine große Menge Chakra pulsieren. Innerlich verfluchte sie sich, dass sie so unaufmerksam war. Das könnte jetzt ihr Leben kosten…

Während sie fieberhaft überlegte, wie sie dem Angreifer entkommen konnte, rührte dieser sich überhaupt nicht. So verharrten die beiden in der Dunkelheit, die nur durch einen schmalen Streifen des Mondes und den Schein des kleinen Feuers durchbrochen wurde. Es war totenstill. Nicht einmal die Blätter an den Bäumen gaben einen Laut von sich. Gelegentlich wurde diese Ruhe nur von dem stoßweisen Atmen einer rosahaarigen Kunoichi unterbrochen.

„Denk gar nicht erst dran, deine Waffen zu ziehen.“ Eine kalte Stimme hinter hier ertönte und ließ das Mädchen zusammen zucken. Nun hielt sie nichts mehr. Sakura sprang auf und stellte sich der Person gegenüber. Doch sie glaubte nicht, wen sie dort sah… Schwarze lange Haare, die zu einem Zopf gebunden waren, ein rabenschwarzer Mantel und rote, stechende Augen. „Itachi… Uchiha…“, murmelte sie atemlos. Aber wie konnte das sein? Der tote Klanmörder stand ihr gegenüber!

Der Uchiha sah sie nur unbeeindruckt an, als ginge ihn die ganze Sache gar nichts an. Ihn schien nicht mal zu stören, dass er eigentlich tot sein müsste. Sakura hatte noch nie jemanden gesehen, der so wenig Emotionen zeigen konnte, wie dieser Mann. Nun standen sie sich reglos gegenüber. Die Rosahaarige geschockt von dem Anblick und Itachi seelenruhig in die Gegend starrend.

„Wie bist du…? Wieso lebst du noch?“, unterbrach sie als erste die Stille. Der Uchiha machte keine Anstalten zu antworten und sah einfach zu ihr rüber. In dem Mädchen stieg langsam Wut hoch. Sie fühlte sich, als ob der Junge sie lächerlich machen wollte. Irgendwie erinnerte er sie an Sasuke. Wie er immer auf ihr rumgetrampelt war… Wie er sie immer nervig genannt hatte… Und wie er sie mehr als einmal abgewiesen hatte. Das musste wohl in der Familie liegen…
 

„Jetzt sag endlich was! Schleichst dich einfach an mich heran und jetzt stehst du da und starrst mich nur an!? Was soll denn das? Du müsstest tot sein!“, grummelte Sakura nun ziemlich laut und starrte ihren Gegenüber finster an. Ein Kräftemessen, bei dem sie keine Chance hatte…

Doch sie ermahnte sich selber, ruhig zu bleiben. Sollte es zu einem Kampf zwischen ihnen kommen, hätte sie keine Chance gegen ihn. Aber eine andere Tatsache war ihr auch klar. Auch wenn er ein starker Uchiha war, wollte sie sich NICHT von ihm so behandeln lassen. Dafür war das Mädchen einfach zu stolz.

Als ob Itachi Sakuras Worte gar nicht gehört hätte drehte er sich um und ging wieder in Richtung des Waldes. Sie sah ihm nur verwirrt hinterher. Kurz bevor der Schwarzhaarige zwischen den Bäumen verschwand, blieb er kurz stehen ohne sich umzudrehen. „Komm mit.“

Das Mädchen wusste nun gar nicht mehr, was sie tun sollte. Sollte sie dem totgeglaubten Uchiha- Klanmörder folgen? Oder sich lieber alleine durch die Landschaft schlagen ohne zu wissen, wohin sie sollte? Sollte sie Angst haben, weil sie in der Nähe eines mehrfachen Mörders war, oder Angst haben, weil sie alleine war? Ohne weiter groß nachzudenken, griff sie nach ihrer Tasche, löschte das Lagerfeuer und lief dem Schwarzhaarigen hinterher.
 

Sakura kam es vor, als liefen sie stundenlang durch den Wald, obwohl sie wusste, dass es höchstens eine Stunde gewesen sein konnte. Schweigend gingen sie nebeneinander her. Immer wieder sah die Rosahaarige den Uchiha neben sich von der Seite an, jedoch entdeckte sie nie eine Regung. Er hatte immer nur den einen Gesichtsausdruck. Innerlich seufzte Sakura jedes Mal. Immer noch fragte sie sich warum sie überhaupt mit ihm gegangen war. Es war nicht viel, was das Mädchen über den Schwarzhaarigen wusste. Aber was sie wusste, hätte sie eigentlich abschrecken müssen. Von ihren Eltern wusste sie, dass er vor einigen Jahren den kompletten Uchihaklan ausgelöscht hatte. Seine eigene Familie. Nur seinen Bruder Sasuke hatte er am Leben gelassen. Warum er das getan hatte, wusste jedoch bis heute niemand. Itachi war nach seiner Tat als Nuke-Nin zu den Akatsukis gegangen und im Dorf galt er als gefährlich. Aber was Sakura nun ärgerte war die Tatsache, dass niemand je versucht hatte herauszufinden, was wirklich passiert war. Immerhin bringt niemand einfach nur so seine Familie um.
 

„Wir sind da.“ Itachis tiefe Stimme riss das Mädchen aus den Gedanken. Sie hatte überhaupt nicht bemerkt, wie weit sie bereits gekommen waren. Nachdem Sakura wieder in die Realität zurückgekehrt war, sah sie sich um. Um sie herum befand sich immer noch dunkler Wald. Außerdem entdeckte sie zu ihrer Rechten eine Klippe, die sich etliche Meter gen Himmel erstreckte. Nur der helle Mond schien durch die Wipfel der Bäume und erhellte damit die Stelle des Waldes auf der sich Sakura befand. Nun fiel ihr Blick auf eine kleine Hütte, die ihr vorher gar nicht aufgefallen war. Diese Holzhütte lag verborgen zwischen mehreren Bäumen und die Rosahaarige könnte schwören die Reste eines Barrierejutsus zu spüren.

Ohne auf seine Begleitung zu achten setzte sich Itachi in Bewegung und betrat das Haus durch eine kleine Holztür. Sakura seufzte erneut, wie so oft an diesem Tag und folgte ihm. An die Haustür schloss sich ein kleiner dunkler Flur an, den die Kunoichi nur durch Tasten an der Wand durchqueren konnte. Über eine Türschwelle erreichte man einen kleinen Raum, von dem Sakura vermutete, dass es der einzige sei. Auf der Stirnseite war eine Durchgangstür, die zu einer Küche führte und rechts daneben sah man einen weiteren Raum, in dem sich das Bad befinden musste.

Eine angenehme Wärme erfüllte den Raum, die, wie das Mädchen herausfand, von einem Kamin links neben der Küchentür ausging.

Während sie sich die Hütte genauer ansah, wurde ihr klar, wie der Uchiha die Wochen nach seinem eigentlichen Tod unentdeckt geblieben war.
 

Itachi hatte sich währenddessen auf ein zerlumptes graues Sofa gesetzt und starrte in den Kamin vor sich. Die hellen Flammen erleuchteten einen Teil des Raumes und machten eine normale Fortbewegung möglich. Durch das orangene Licht wirkten die Schatten der Nacht noch bedrohlicher.

Jedoch hatte die Rosahaarige genug von alledem. Die letzten Tage waren nicht nach ihrem Geschmack gewesen und nun blöd in einer Holzhütte rumzustehen, während ein Massenmörder in die Flammen starrte, erschien ihr bloß als Zeitverschwendung.

„So. Jetzt sind wir in der entlegensten Ecke des Landes und nun kannst du mir sicher sagen, was hier eigentlich los ist!“, meinte Sakura und sah den Uchiha direkt von der Seite an. Auch wenn sie innerlich noch Angst vor ihm hatte, bestärkte sie die Tatsache, dass er sie nicht bereits am Lagerfeuer getötet hatte. Er musste irgendwas vorhaben.

Und dann geschah, was die Kunoichi schon fast nicht mehr für möglich gehalten hatte. Der Schwarzhaarige sah sie direkt an. Sakura lief ein kalter Schauer über den Rücken und sie war nicht in der Lage ihren Blick von ihm abzuwenden. Rote Augen blitzen ihr entgegen. Leuchtend rote Augen, die die Zeichen des Sharingans aufwiesen. Er schien sie genau zu mustern. Innerlich spürte sie seinen Blick. Einen Blick, der all ihre Geheimnisse lesen konnte. Ihr ganzes Ich schien sich ihm zu offenbaren. Das Mädchen wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser, bis es sogar in Panik ausuferte. Alles in ihr Schrie, er solle aufhören. Doch körperlich war sie nicht in der Lage etwas gegen ihn zu tun. Kein Muskel bewegte sich. Keiner gehorchte ihr. Nur ihr Kopf arbeitete noch. Angestrengt starrte sie den jungen Mann vor sich an und versuchte ihn aus ihrem Kopf zu kriegen. Immer stärker konzentrierte sie sich und kniff vor Anstrengung sogar die Augen zusammen.
 

Ein dumpfes Pochen im Kopf. Sakura zuckte zusammen. Ein Schmerz durchzuckt ihren Körper. Ihre Augen fingen an zu brennen. Doch es war zu spät. Sie konnte es nicht mehr aufhalten…

Eine unglaubliche Kraft durchströmte ihren Körper. Diese Kraft war so groß, dass es sie innerlich zu zerreißen drohte. Die Rosahaarige wollte schreien, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Und als diese Kraft sie zu überwältigen drohte, spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Nacken, bevor es erneut schwarz vor ihren Augen wurde und ihre Beine unter ihrem Gewicht nachgaben.
 

++++++
 

„Verdammt…“, murmelte das Mädchen, als sie aus ihrer Ohnmacht erwachte. Alles tat ihr weh. Wieder einmal. Über diesen Zustand fluchend richtete Sakura sich auf, als sie bemerkte, wie eine Decke von ihrem Körper herab rutschte. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie auf einem Sofa lag. Auf dem Sofa, auf welchem Itachi vorhin gesessen hatte. Suchend sah sie sich nach ihm um, als er auch schon aus einem Schatten nahe der Küche trat. Schweigend kam er heran und Sakura folgte jedem seiner Schritte. An ihrem Kopfende angekommen, hielt er ihr ein Glas Wasser hin und meinte: „Trink das.“ Unter diesen Umständen klang dieser Satz sogar freundlich. „Danke.“, meinte das Mädchen und nahm ihm das Glas aus den Händen. Als sie aus Versehen dabei seine Finger streifte, kam ein zarter rosa Hauch auf ihre Wangen. Diese Tatsache erschreckte sie noch mehr. Warum wurde sie rot? Dann auch noch bei diesem Mann? Ja, er war ein Uchiha und er sah Sasuke, den sie schon immer mochte, ähnlich, aber das konnte doch damit nichts zu tun haben. Es gab nur eine Erklärung. Allmählich schien sie durchzudrehen…

Das Wasser, welches ihre Kehler herunter rann, tat ihr gut. Nun schien auch ihr Körper wieder zu erwachen. Als auch der letzte Schluck der Flüssigkeit getrunken war, Atmete das Mädchen einmal tief aus und wieder ein. Mit einem Mal fühlte sie sich wesentlich besser.
 

Erneutes Schweigen erfüllte den Raum. Nur das Knistern des Feuerholzes war zu hören. Niemand rührte sich von seinem Platz. Ganze zehn Minuten ging das so, bis Sakura darauf keine Lust mehr hatte. Seufzend schob sie ihre Beine von der Couch und stellte sich langsam auf.

„Ich werde mal ins Bad gehen.“, meinte sie nur ohne auf den Schwarzhaarigen zu achten. Dieser jedoch machte sowieso keine Anstalten etwas zu tun. Schweigend sah er dem Mädchen hinterher als sie das Badezimmer betrat.
 

Sakura schaltete das, zum Glück noch funktionierende, Licht ein und fand sich in einem kleinen Bad wieder. Links neben ihr stand eine kleine Dusche in einer Nische, daneben ein Badezimmerschrank mit Handtüchern darin und auf der gegenüberliegenden Seite befand sich ein großer Spiegel, welcher über einem Tisch mit eingelassenem Waschbecken montiert war. Eine altmodische Lampe spendete dem kleinen Raum Licht. Ein Fenster gab es nicht, sodass Sakura keine Angst haben musste, gesehen zu werden.

Also zog die Rosahaarige sich aus und schlüpfte unter die Dusche. Es war ein tolles Gefühl, als das warme Wasser ihren Körper entlanglief. Nach den seltsamen letzten Stunden genoss sie diesen Moment der Ruhe so sehr, dass sie sogar den Uchiha vor der Tür ganz vergaß. Im Moment wollte sie einfach nur eine Auszeit. Von allen Dingen, die in letzter Zeit passiert waren und vor denen sie weggelaufen war. Auch vor sich selber.

Nach einer Viertelstunde beendete sie das Duschen und trat vor den Spiegel. Was sie darin sah, erschreckt das Mädchen. So ausgemergelt und kraftlos hatte sie schon lange nicht mehr ausgesehen. Schnell schüttelte die Rosahaarige den Kopf, sodass einige Strähnen ihrer Haare, die nass an ihrem Kopf hingen, nun auch in ihrem Gesicht baumelten. Weitere 20 Minuten später stand Sakura fertig angezogen und notdürftig gestylt im Badezimmer und betrachtete ihr Spiegelbild. Als sie sich dann entschloss zu gehen und dafür ihren Kopf von dem Spiegel abwandte, zuckte sie kurz zusammen. Hatte sie nicht gerade etwas Rotes im Spiegel aufblitzen sehen? Waren das nicht… ihre Augen? Doch als sie noch Mal nachsah, waren sie grün, wie immer. „Drehe ich jetzt durch?“, flüsterte sie zu sich selbst und verließ kopfschüttelnd den Raum.
 

Zurück im Wohnzimmer sah sich das Mädchen nach dem Schwarzhaarigen um, entdeckte ihn auf den ersten Blick jedoch nicht. Ein Geräusch aus der Küche ließ sie aufhorchen und gleich darauf ohrfeigte sie sich gedanklich selber dafür, dass sie so schreckhaft war und immer noch dachte, dass der Uchiha sie angreifen würde.

Auf dem kleinen Holztisch vor der Couch entdeckte sie dann einen großen Teller. Neugierig näherte sie sich dem Tisch, um ihn näher unter Augenschein zu nehmen. Auf dem Geschirrteil lagen Onigiri, gefüllte Reisbälle, die verführerisch dufteten. Pünktlich zu dem Anblick meldete sich ihr Magen mit einem lauten Knurren. Erst jetzt bemerkte das Mädchen, wie viel hunger sie doch hatte.

„Iss.“ Trotz des plötzlichen Auftauchens des Uchihas erschreckte sich Sakura nicht mehr. Sie hatte sich langsam an die Art des Schwarzhaarigen gewöhnt. Zwar ärgerte sie sich innerlich, wenn er sich so an sie heranschlich, jedoch ließ sie es sich nicht anmerken. Mit einem einfachen „Danke“ setzte sie sich erneut auf das Sofa und nahm sich etwas von dem Teller. Sie schmeckten ziemlich gut.
 

Als sich dann auch noch Itachi zu sie gesellte zuckte Sakura etwas zusammen. So nah waren sie nur einmal und zwar als er sich am Lagerfeuer von hinten an sie heran geschlichen hatte. Still ignorierte sie sie ihren Sitznachbarn indem sie stur ins Feuer blickte. Leicht rötlich im Gesicht mit einem schnellschlagenden Herzen saß sie nun da.
 

Ein kurzer Schmerz. Schnell kniff sie die Augen zusammen und hielt sich den Kopf in den Händen. Langsam schienen die Geräusche in weite Ferne zu rücken. Nur ein dumpfes Pochen blieb zurück. Innerlich machte sich das Mädchen auf alles gefasst. So etwas war ihr in letzter Zeit ja schon öfter passiert.

Ihr Herz begann zu rasen und ihr Puls schoss in die Höhe. Nervös zuckten ihre Muskeln, aber keiner gehorchte. Es war, als stände sie alleine in einem riesigen dunklen Raum. Kein Licht, keine Geräusche, keine Menschen. Selbst auf einen zögerlichen Ruf antwortete niemand. Obwohl Sakura genau wusste, dass sie noch auf der Couch sein und vor sich das Feuer prasseln musste, sagte ihr ihr Kopf, dass sich etwas verändert hatte. Keuchend stand sie in der Dunkelheit ihres Verstandes und schrie sich die Seele aus dem Leib.

„Nein! NEIN! Hör auf… Hör auf!“ Doch nichts dergleichen geschah. Im Gegenteil. Die Schmerzen wurden immer stärker und als sie sie zu überwältigen drohten, schlug Sakura die Augen auf. Endlich war sie zurück in der Hütte. Ihr Blick war auf das Feuer gerichtet, welches nur noch glimmte. Die Flammen waren verschwunden und das Licht dadurch gedämpft. An ihrem Körper floss der Schweiß in Strömen, was dem Mädchen nicht entging. Jedoch war ihr diese Tatsache im Moment total egal. Etwas war wieder mit ihr passiert, doch wusste sie nicht was.

Sakura wandte ihren Blick von dem Kamin ab und erstarrte. Nichts war mehr da, wo es vor wenigen Sekunden noch gewesen war. Die Couch war umgeworfen, Bücher lagen zerrissen überall verstreut. Einzelne Seiten schwebten noch langsam zu Boden. Sämtliche Gegenstände waren von den Regalen gefallen und lagen nun, teilweise kaputt, auf dem Fußboden. Die Fenster waren zersplittert und einige Stellen an den Wänden machten den Eindruck, als würden sie jeden Moment auseinander brechen. Ganz zu schweigen von dem großen Loch zwischen Wohnzimmer und Küche.

Doch das schlimmste war: Von Itachi fehlte jede Spur. Von der Angst ergriffen, sie könnte ihm etwas getan haben, begann das Mädchen den ganzen Raum abzusuchen.

Wenige Augenblicke später hallte ein hysterischer Schrei durch den Raum. Die Rosahaarige stürzte zu der gegenüberliegenden Wand und warf sich auf den Boden. Vor ihr lag, halb an die Wand gelehnt, der schwarzhaarige Uchiha. Blutüberströmt. Tränen rannen dem Mädchen unaufhaltsam übers Gesicht, als sie seine Verletzungen betrachtete. Es sah aus, als hätte ein starker Luftdruck seine Haut zerfetzt. An einigen Stellen sah man nur noch das Fleisch. Panisch legte sie ihre Hände auf seine Wunden um diese zu heilen. Diesmal achtete sie nicht einmal darauf, ihre Handschuhe anzuziehen. Nach einigen vergeblichen Versuchen gelang es Sakura doch, das Chakra in ihrer Hand zu bündeln und es zur Heilung in Itachis Körper zu schicken. Dabei weinte sie ununterbrochen und murmelte kaum hörbar immer dieselben Worte: „Warum bist du nicht ausgewichen?“ Er hätte wegrennen sollen, als ihm auffiel, dass Sakura sich seltsam benahm. Er hätte einfach weglaufen sollen! Es hätte schon gereicht, wenn der Uchiha in die Küche geflüchtet wär! Was auch immer sie gerade getan hatte… Er hatte es direkt abbekommen…
 

Als ihr Chakrafluss versiegte sah das Mädchen zu ersten Mal auf. Erleichtert bemerkte sie, dass die größten Wunden aufgehört hatten zu bluten. Nur für ein paar kleinere Schnitte reichte ihr Chakra nicht mehr. Schnell fasste sie dem Jungen an das Handgelenk und suchte verzweifelt nach einem Puls und… Da! Sie fand ihn! Zwar war sein Puls viel zu schwach, aber er war da! Tränen der Freude mischten sich nun zu den Tränen der Verzweiflung.

Die Rosahaarige sprang auf und lief auf wackeligen Beinen durch das Zimmer auf der Suche nach Verbandsmaterial. Zu ihrem Glück fand sie eine verschlossene Schachtel mit allem, was sie brauchte. Immer noch mit Tränen in den Augen brachte sie ihre Arbeit zu Ende.

Ihre Sicht verschwamm, da sie erneut viel zu viel Chakra verbraucht hatte. Sakura wusste, dass ihr Körper das auf die Dauer nicht mitmachen würde, doch das war ihr nun egal. Wenn Itachi durch sie gestorben wäre, hätte sie sich das nie verziehen. Vorsichtig und mit letzter Kraft stellte das Mädchen die Couch wieder auf und legte den Uchiha vorsichtig hinauf. Sie konnte ihn Atmen hören. Dieses Geräusch schüttete so viele Glückshormone aus, dass sie am liebsten die ganze Welt umarmt hätte. Als sie den Jungen dort liegen sah und ihm ins Gesicht sah, entbrannte in ihr ein tiefer Hass. Ein Hass auf sich selbst. Schnell wandte sie ihren Blick ab und schlich in Richtung Badezimmer.

Gerade als sie die Tür geöffnet hatte, begannen ihre Beine unter ihrem Körper wegzusacken. Sakura ließ sich an der weißen Wand neben der Tür herunter gleiten und schloss diese neben sich. Die Tränen begannen erneut zu fließen, als das Mädchen zusammengekauert auf dem kalten Fliesenboden saß. Sie betrachtete ihre zitternden Hände und ekel stieg in ihr hoch. Immer noch klebte das Blut des Schwarzhaarigen an ihren Händen. Ihre zarten rosa Hände waren nun Blut besudelt. Es fühlte sich warm auf ihrer Haut an. Nur mit knapper Not konnte sie den Brechreiz unterdrücken. So schnell sie konnte sprang das Mädchen auf und zog sich an dem Waschbecken hoch. Als kaltes Wasser über ihre Hände lief spürte sie sich auch innerlich sauberer.
 

10 Minuten lang versuchte sie penibel jeden Tropfen der Flüssigkeit von ihren Händen zu waschen. Erst als der Geruch des Blutes verschwunden war, gab sie sich zufrieden. Erschöpft und völlig kraftlos ließ sie sich erneut an der Wand zu ihrer Rechten hinab gleiten und weinte sich still in einen wenig erholsamen Schlaf…

The Reason, Why I Have To Go

Chapter 3 - The Reason, Why I Have To Go
 

Ein Stöhnen entfuhr ihrer Kehle, als das Mädchen aus einem tiefen Schlaf erwachte. Sie fühlte sich leer und kraftlos. Der Schlaf hatte nur kleine Teile ihres Chakras wieder hergestellt. Dennoch fühlte sie sich besser als vor ihrem Nickerchen. Gequält richtete sie sich auf. Ihr Körper war kalt und taub von den Fliesen, auf denen sie geschlafen hatte. Das einzige, was sie jetzt noch wollte, war duschen. Sie hoffte dadurch die Schuld von ihrem Körper zu waschen.

Obwohl sie erst vor kurzem unter der Dusche stand, fühlte sich das warme Wasser so unglaublich schön und wohltuend an. Nachdem sich fertig geduscht hatte und vor dem Spiegel stand, widerstrebte es ihr, ihre alte Kleidung wieder anzuziehen. Zum einen roch sie nach Schweiß und zum anderen würde sie sich dort drin nicht mehr wohlfühlen. Das war ihr beim Anblick der blutbefleckten Kleidung bewusst. Also schlang sie provisorisch ein großes Handtuch um ihren Körper und ging langsam aus dem Zimmer. In diesem Moment hoffte sie einfach, dass Itachi noch schlief. Und tatsächlich fand sie ihn leise atmend auf dem Sofa liegen. In einem Regal mit Kleidungsstücken, welches neben der Küchentür war, fand sie Kleidung zum Anziehen. Es war zwar nicht besonders gut geeignet und das Oberteil war etwas zu groß, aber sie war froh, und überrascht, etwas für Mädchen gefunden zu haben.

Fünf Minuten später betrachtete sich das Mädchen im Spiegel. Sakura trug jetzt eine schwarze Leggins, die ihr bis knapp über die Knie ging. Weiße Stiefel schlossen an diese Hose an. Als Oberteil hatte sie nur ein weißes Kleid gefunden, welches ab ihrer Hüfte schwarz war und in Rüschen über ihre Beine fiel. Dieses Kleid verengte die Rosahaarige an ihrer Hüfte mit einem rosa Gürtel. Ganz zufrieden mit dem Ergebnis verließ sie nun das Bad erneut. Der Uchiha lag immer noch schlafend auf dem Sofa. Einige Augenblicke betrachtete sie den Jungen, bis ihr klar wurde, was sie dort tat und leicht rot anlief. Kopfschüttelnd vertrieb sie diese Gedanken und begann damit, leise ihre Sachen zu packen. Eine Sache war ihr am Abend zuvor klar geworden. Sie konnte nicht länger in der Nähe vom Menschen bleiben. Wenn nochmal so etwas passieren würde, könnte sie es sich nicht verzeihen…
 

Vorsichtig schlich sie zu der Haustür, öffnete diese und trat in die frische Morgenluft heraus. Eine kühle Briese wehte durch die Bäume des Waldes und ließ Sakura leicht frösteln. „Super Outfit…“, brummte sie und ging weiter von der Hütte weg. Ein letzter Blick. Ein Seufzen.

Der Wald war noch ruhig. Keine Tiere waren zu sehen oder zu hören und der Himmel zeigte noch immer seine blinkenden Sterne. Sakura schlich sich seit langer Zeit wieder ein Lächeln aufs Gesicht bei dem Anblick der friedlichen Umgebung. Sie hatte das Gefühl als würde der Wald ihre Sorgen einfach aufsaugen.
 

„Wo willst du denn hin?“ Sakura erkannte die Stimme sofort, war aber dennoch verwundert diese Person zu treffen. Itachi stand einen Meter vor ihr am einen Baum gelehnt. Mit seinen roten Augen beobachtete er sie.

„Was machst du hier? Ich dachte du schläfst… Du solltest nicht rumlaufen!“, protestierte die Rosahaarige und stemmte ihre Hände in die Hüften. Der Uchiha blickte sie an.

„Ich müsste nicht rumlaufen, wenn du nicht einfach abgehauen wärst.“, sagte der Junge und der Vorwurf war nicht zu überhören. In Sakura keimten Schuldgefühle auf, doch sie unterdrückte es einfach.

„Ich habe das nur gemacht, weil ich dich fast getötet hätte! Und das ohne es zu merken.“, meinte die Kunoichi so leise, dass sie sich nicht mal sicher war, ob er es gehört hatte. Jedenfalls reagierte er überhaupt nicht. Ober es nun gehört hatte oder nicht. Itachi redete einfach weiter.

„Du solltest nicht alleine durch die Gegend laufen. Ich kann dir sagen, was mit dir passiert.“

Dieser Satz ließ das Mädchen aufhorchen. „Wie… bitte?!“, stotterte sie. „Was soll das heißen?“

Itachi sah sie durchdringend an und als hätte er die Frage nicht gehört, drehte er sich in die Richtung, in der die Hütte stand und ging einfach an Sakura vorbei. „Itachi?“, rief diese ihm nach und musste um ihn einzuholen sogar rennen.
 

++++++
 

Sakura betrat erneut das Haus, welches sie eigentlich nie wieder sehen wollte. Dennoch hatte Itachi sie neugierig gemacht. Wenn er wirklich wusste, was mit ihr los war, dann war sie ja wohl diejenige, die das meiste Recht hatte, es zu erfahren! Doch… neben der Neugierde war da noch ein anderes dominierendes Gefühl. Angst. Angst vor dem, was sie erfahren würde.
 

Itachi saß bereits wieder auf dem Sofa inmitten des Chaos, welches sie selber angerichtet hatte. Durch das bereits ganz erloschene Feuer, war es fast dunkel und nur durch die kaputten Fenster drang etwas des Tageslichtes in das Zimmer. Nervös setzte sich Sakura neben den Schwarzhaarigen und fing an, an ihrem Rüschenrock zu spielen, während sie auf Itachi wartete. Dieser ließ sich Zeit. Das Mädchen fragte sich sogar, ob er sie mit Absicht zappeln ließ. Aber sie wollte nicht nachgeben und wartete geduldig.

Irgendwann fand der Uchiha seine Worte wieder: „Seit wann spürst du eine Veränderung?“ Die Angesprochene hob eine Augenbraue, antwortete aber wahrheitsgemäß. Auf ihre Fragen verzichtete sie erst einmal.

„Komisch fühle ich mich schon seit ein paar Wochen. Jedoch habe ich die richtigen Schmerzen und die Wissenslücken erst seit gestern.“

Kurzes Schweigen. „Es beginnt zu zerbrechen.“, meinte der Schwarzhaarige.

„Was… Was meinst du?“, fragte seine Sitznachbarin leise.

„Das Siegel.“

Sakuras Augen weiteten sich. „Wie bitte? Ein Siegel? Würdest du mit jetzt bitte sagen, was mit mir los ist?!“

Seelenruhig sah Itachi auf den erloschenen Kamin. Er schien genau zu überlegen, was er sagen sollte. Dennoch verzog er keinen Gesichtsmuskel, sodass man seine Gedanken hätte deuten können.

In der Rosahaarigen rasten die Gedanken. Ein Siegel war am zerbrechen? Sie hatte Kräfte, die von einem Siegel zurückgehalten wurden? Was hatte das alles zu bedeuten?

„Du wirst bald etwas seltsames Spüren. Etwas, was du nicht kennst. Schmerzen werden aufkeimen. Weil du ein Geheimnis in dir trägst.“ Die Augen des Mädchens waren ungläubig geweitet. Zu mehr war sie nicht mehr in der Lage. Sie wollte nun endlich wissen, was Itachi über sie wusste.

„Und zwar bist du…“ Der Uchiha brach ab. Mit einem Mal japste er nach Luft und hielt sich die Hände vor das Gesicht. Sein Körper verkrampfte, doch nicht ein Ton war von ihm zu hören. „Itachi!“, schrie Sakura und sah ihn panisch an. Sie wusste nicht, was er auf einmal hatte und das machte ihr Angst. Ihre Hände ruhten auf seinen Schultern, während die junge Frau sich umsah. Ein seltsames Gefühl beschlich sie innerlich, denn eines war ihr klar: Der Uchiha ist nicht einfach so zusammengebrochen. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.
 

Ein knacken außerhalb des Hauses. Sakura zuckte hoch. Angestrengt lauschte sie nach draußen und konzentrierte sich, um auch geringste Mengen an Chakra spüren zu können. Nur für den Fall, dass es sich nicht nur um ein Tier handelte, so wie die Kunoichi es sich insgeheim wünschte.

Doch leider war dem nicht so. Panisch registrierte sie eine riesige Menge an Chakra nur wenige Meter außerhalb der Hütte. Schnell drehte sie sich zu dem Verletzten um, welcher immer noch zusammengesunken auf dem Sofa saß. „Itachi! Da kommt wer!“, meinte sie so ruhig sie konnte, denn Kranke sollte man nicht noch zusätzlich aufregen. Das war jedoch leichter gesagt als getan in dieser Situation.

„Er kommt…“, presste der Schwarzhaarige durch seine Zähne hindurch. Die junge Frau ahnte, dass er fürchterliche Schmerzen haben musste. „Wir müssen hier… verschwinden.“, fügte er noch hinzu und versuchte aufzustehen, was ihm jedoch nur durch die Hilfe der Rosahaarigen gelang, welche seinen Arm um ihre Schultern legte. Zusammen gingen sie zur der Haustür, welche in die entgegengesetzte Richtung führte. Weit weg von der Person, die auf sie zu kam.
 

„Wer ist das?“, flüsterte Sakura leise, aber aufgeregt, als sie den Wald erreichten.

„Lauf einfach…“, zischte der Uchiha und trotz seiner Lage waren keine Gefühle aus seiner Stimme zu hören. Dennoch beunruhige ihn irgendetwas. Und es war nicht schwer zu erkennen, was bzw. WER daran schuld war.

Sie beschleunigten ihre Schritte, nachdem der Verfolger noch näher gekommen war. Langsam wurde es brenzlig.
 

„Na, wen haben wir denn da?“ Eine amüsiert klingende Stimme erschien hinter den Beiden, worauf die sich blitzschnell umdrehten. Sakura verwunderte die Geschwindigkeit der Gestalt, da sie vor wenigen Sekunden noch hunderte Meter weit weg war. Doch noch beunruhigender für das Mädchen war Itachis Reaktion. Zum ersten Mal sah sie Hass in seinen Augen. Einen Hass, der alles, was sie selbst empfunden hatte, in den Schatten stellte. Nun merkte sie leibhaftig, dass dieser Mann viele Menschen töten konnte - wenn er nur wollte.

Die andere Person trat aus den Schatten hervor und stellte sich den Zweien entgegen. Er trug einen schwarzen Umhang mit roten Wolken, woraufhin Sakura ihn als ein Akatsuki-Mitglied identifizierte. Seine Haare und sein Gesicht konnte sie nicht erkennen, da er eine orangene Maske trug. Er machte einen seltsamen Eindruck auf die junge Frau. Er wirkte nicht wie ein Mörder…

„Ich wusste doch, dass du noch lebst. Man sollte nie einer Pflanze und einem kleinen schwachen Jungen so wichtige Dinge überlassen.“, sagte der Unbekannte mit hoher Stimme. Es klang fast wie die Stimme eines Kindes. Und so benahm er sich auch. Hibbelig stand er dort und starrte nur durch ein Loch in der Maske zu seinen Gegenübern herüber. „Tobi hätte das alleine regeln sollen.“, fügte er mit kindlicher Stimme hinzu.

Itachi richtete sich auf. Böse starrte er zurück. „Ich sterbe nicht so schnell.“, kam es von dem Uchiha. Sakura stand nur unbeteiligt daneben. Ständig wechselte sie mit ihrem Blick zwischen beiden hin und her. Eine greifbare Spannung lag in der Luft.

„Du steckst auch voller Überraschungen.“, meinte der Mann namens Tobi mit einem komischen Seitenblick auf Itachis Begleitung. Diese sah ihn nur an. Er konterte ihren Blick durch das Loch in seiner Maske. Man konnte es zwar nicht sehen, doch Sakura spürte förmlich sein mieses Grinsen. Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken herunter.

„OK, dann werde ich das diesmal persönlich beenden“, lachte der Mann „und danach unterhalte ich mich mal mit dem Mädchen… alleine. “ Ihr wurde bei den Worten richtig schlecht und sie musste den Würgereiz unterdrücken.

Nun regte sich auch Itachi wieder und er stellte sich auf. Noch immer hatte er eine schräge Körperhaltung und seine Beine wollten ihn nicht so recht tragen. Aber eine Sache fiel dem Mädchen sofort auf. Der Uchiha hatte das Sharingan aktiviert! Seine Augen leuchteten rot in die Dunkelheit des Waldes, doch… Etwas stimmte doch nicht. Die Rosahaarige kannte die Spezialattacke des Uchihaklans nur zu gut. Immerhin war ihr ehemaliger Teampartner ein Uchiha! Doch Itachis Augen waren nicht normal. Sie waren nicht so rot, wie sie sein sollten. Ein milchiger Schleier lag über ihnen, wie als ob er… blind wäre! Die junge Frau zuckte zusammen. Wie konnte das sein? Itachi Uchiha war blind? Aber warum hatte sie nichts bemerkt? Und vor allem: Wieso hatte er nichts gesagt? Sie musterte seine Augen genauer und sah, dass sein linkes Auge fast ganz blind und das Rechte nur etwas eingeschränkt in der Sehstärke war. Und trotzdem… Man spürte eine unheimliche Kraft, die durch das Sharingan hervorgerufen wurde. Auch in diesem Zustand hatte er noch eine Chance…
 

„Vergiss es.“, kam es von dem Uchiha, der sich dem Maskenträger entgegenstellte. Die Rosahaarige blieb hinter ihm stehen. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, beziehungsweise konnte. Sie wusste ja nicht mal, wer dieser Kerl war! Wie kann man jemanden besiegen, den man überhaupt nicht kannte?! Jedoch war ihr ebenfalls klar, dass Itachi nicht in der Lage war, lange gegen einen starken Gegner zu bestehen.

„Verschwinde.“, meinte er nun zu dem Mädchen hinter sich. „Was?“, fragte diese, als sie das Ausmaß seiner Worte erkannt hatte.

„Ich sagte: Verschwinde!“, kam es nur von dem Jungen. „Wieso? Ich kann dir helfen!“, protestierte die Jugendliche.

„Kannst du nicht. Und wenn du hier bleibst könne er dein Geheimnis rausbekommen und DANN haben wir ein Problem.“, zischte Itachi so leise, dass nur Sakura ihn hörte. Diese blieb wie angewurzelt stehen. So unglaublich waren seine Worte. War das, was mit ihr los war, so wichtig, dass niemand es erfahren durfte? Es machte ihr Angst.

„Na, seid ihr zwei fertig?“, kam es von Tobi, der seelenruhig auf seinem Platz verharrt hatte. „Geh.“, kam es erneut von dem Schwarzhaarigen und Sakura zuckte zurück. Sollte sie wirklich gehen und den Verletzten hier zurück lassen? Aber konnte sie ihm überhaupt helfen? Sie hatte doch ihre Kräfte nicht unter Kontrolle! Kurz kniff sie ihre Augen zusammen, drehte sich um und rannte in den Wald. Sofort hatte sie ein schlechtes Gewissen, doch immerhin hatte er sie gebeten…

Einige Meter weiter blieb das Mädchen keuchend stehen. An einen Baum gelehnt versuchte sie die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Das einzige, woran sie denken konnte, war der schwarzhaarige Uchiha. War er wohlauf? Hatte er den seltsamen Mann besiegt? Ging es ihm gut? Konnte er mit seinen fast erblindeten Augen überhaupt gegen einen anderen starken Kämpfer bestehen?

Eins war ihr klar. Sie musste wissen, was mit ihr selber los war, damit sie nicht mehr ein Klotz am Bein war! Denn das hatte sie schon einmal hinter sich. Damals wäre sie fast daran zerbrochen. Doch noch einmal wollte sie nicht nachgeben. Diesmal nicht!
 

Als würde sie meditieren setzte sich das Mädchen auf den feuchten Waldboden. Sie schloss ihre Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Dunkelheit umgab ihre Gedanken, während sie auf der Suche nach den geringsten Chakraspuren war.

Und tatsächlich spürte sie etwas. Sie sah zwei Lichtkränze, die die Gestalt eines Menschen hatten, inmitten der Schwärze stehen. Außerdem erkannte die junge Frau, dass das Licht einer der beiden Gestalten immer schwächer zu werden drohte. Warum genau wusste sie nicht, aber Sakura ging davon aus, dass es Itachi war.

Innerlich kämpfte sie mit sich selbst darum, was sie nun tun sollte. Krampfartig schossen ihr erneut hunderte von Gedanken durch den Kopf, während sie die zwei Kämpfenden beobachtete…
 

++++++
 

Itachi atmete schwer. Der Mann namens Tobi stand ihm nur gegenüber. Er schien sich nicht im Geringsten angestrengt zu haben. Ganz im Gegensatz zu seinem Gegenüber. Der Uchiha stand, an einigen Stellen blutend, am Rande einer gerade entstandenen Lichtung. Trotzdem ließ er sich nichts anmerken. Immer noch cool und unerschrocken stand er seinem Gegner gegenüber. Dennoch war auch ihm klar, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Seine Sicht verschwamm durch den hohen Blutverlust und sein eh lausiger Zustand verschlimmerte alles noch. Fieberhaft suchte er nach einer Lösung.

„Warum strengst du dich so an? Hast du etwa Angst, dass ich dann das rosahaarige Mädchen verfolge?“ Itachi sagte nichts. Jedoch schrak er innerlich etwas zusammen. Ob er schon was ahnte?

„Das ist richtig amüsant.“, lachte der Mann. „Jetzt interessiert mich dieses Mädchen noch mehr.“ Itachis Augen funkelten vor Zorn. Es kam nicht oft vor, dass er eines seiner Gefühle so offen zeigte, doch dieser Mann machte ihn wütend.

„Vergiss es, Madara. Du wirst nicht das bekommen, was du willst. Genau wie schon vor einigen Jahren.“, zischte der junge Mann mit bedrohlicher Stimme, was den Angesprochenen hinter seiner Maske nur zum Lächeln brachte.

„Na, na. Niemand nennt mich mehr bei meinem alten Namen. Ich bin jetzt Tobi, das weißt du doch.“

„Versteckst dich vor der Welt, in die du eigentlich nicht mehr gehörst. So etwas Feiges wie dich ist mir noch nie begegnet…“, brummte Itachi.

„Ha, ha! Du bist echt witzig! Bringst auf den Geheiß eines Dorfes deine ganze Familie um und sagst nicht einmal was dagegen, dass sie dich als Klanmörder abgeschrieben haben! Die haben dich einfach aus Konoha verbannt, obwohl du diese Feiglinge vor dem sicheren Tod gerettet hattest! Du bist auch nicht viel besser als sie!“, schrie Madara jetzt wütend in den Wald hinein.
 

Der Tag neigte sich langsam dem Ende. Der sowieso schon dichte Wald schluckte nun auch die letzten Strahlen der Sonne. Nur die Sterne und der Mond durchstachen das triste Schwarz der Nacht.

Itachi war ganz froh über die plötzliche Dunkelheit. So konnte der andere Uchiha wenigstens nicht die Emotionen von seinem Gesicht ablesen. Seine Worte hatten Itachi furchtbar wütend gemacht. Er hatte alles aus freien Stücken gemacht und dieser dahergelaufene Typ meinte jetzt, alles in den Dreck ziehen zu müssen. Seit diesem Tag unterdrückte der Uchiha-Spross seine Gefühle um sich selbst zu schützen, doch in diesem Moment war er echt am Überlegen diesem arroganten Kerl einfach an die Gurgel zu springen.

„Na, hat es dir die Sprache verschlagen? Keine Sorge. Ich werde mich nach deinem Ableben gut um deinen Bruder und das Mädchen kümmern.“, zischte Madara bedrohlich und sprang auf Itachi zu. Dieser nahm seine Hände vor das Gesicht, da er wusste, dass er nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte.

Irgendwo in der Dunkelheit hörte man das gefährliche Knacken eines umstürzenden Baumes. Außerdem erreichte Madaras Attacke sein Zeit nicht. Verwundert, aber immer noch wachsam, ließ Itachi seine Arme sinken. Jemand stand vor ihm. Eine etwas kleinere Gestalt stand vor ihm und es dauerte einige Sekunden, bis er diese erkannte.

„Was machst du hier?“, zischte er wütend in die Dunkelheit.

„Dir helfen.“, kam es von der Gestalt zurück.

„Ich habe dir doch gesagt, du sollst verschwinden!“

„Bin ich ja auch, oder? Die Sakura ist nicht mehr hier. Ich bin jetzt jemand anderes…“ Itachis Augen weiteten sich kaum merklich, doch für seine Verhältnisse war das bereits erstaunlich. Er spürte die Präsenz des Mädchens, dennoch schien es nicht die Person zu sein, die er vor wenigen Minuten weggeschickt hatte. Und es gab nur eine Erklärung dafür…

Ein erneutes Knacken ertönte, als Madara aus der Dunkelheit des Waldes sprang und einen erneuten Angriff startete. Doch auch dieser wurde von Sakura mit Leichtigkeit geblockt. Ihre Schnelligkeit übertraf den Uchiha bei weitem. Jede seiner physischen Attacken erzielte keine Wirkung, was diesen sehr ärgerte.

„Verdammt! Wer bist du?“, rief er in den Wald hinein. Doch als er keine Antwort bekam, wollte er erneut fragen, wozu er aber nicht kam. Madara erstarrte, als er eine riesige Chakramenge hinter sich spürte. Er wusste, dass das nicht Itachi sein konnte, da selbst dieser nicht so viel Kraft hatte. Der Mann mit der Maske rührte keinen Muskel. Auch die Person hinter ihm bewegte sich nicht. Sie stand einfach dort und durchbohrte seinen Körper mit ihrem Blick.

„Verschwinde.“, erklang eine kalte Stimme und im nächsten Moment traf ein gewaltiger Schlag den Mann im Rücken, worauf er einige hundert Meter durch den Wald flog und einige Bäume zerstörte.

Itachi, der dieses Schauspiel anhand der Chakraauren verfolgt hatte, stand ziemlich verblüfft an immer noch derselben Stelle. Er konnte nicht glauben, was sie für Kräfte hatte. Dennoch fing er sich sofort wieder, als das Mädchen auf ihn zukam, und setzte seinen gewohnten Gesichtsausdruck auf.

„Lass und verschwinden.“, meinte Sakura und ging an dem jungen Mann vorbei. „Du schuldest mit noch eine Erklärung.“, fügte sie noch zischend hinzu und beide verließen den Kampfschauplatz.
 

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Schweigend liefen die beiden durch den Wald, bis sie einen geeigneten Schlafplatz am Fuße eines kleineren Berges fanden. Nicht weit von ihrer Lagerstätte floss ein kleiner Bach durch den Wald, welcher sie mit frischem Wasser versorgte.

Während Sakura Wasser holen war, entzündete Itachi ein kleines Feuer, welches gerade groß genug war, sie zu wärmen und Licht zu spenden, aber sie nicht an Feinde verriet.
 

Sakura schlurfte durch den Wald. Sie hatte darauf bestanden kurz alleine zu sein. Sie musste ihren Kopf erst einmal ordnen ehe sie Itachi nach der ganzen Wahrheit ausfragen würde. Die letzten Minuten kamen ihr wie ein Traum vor. Sie hatte die beiden kämpfenden durch ihre Chakraauren beobachtet und überlegt, was sie tun sollte.

Dann hatte sie der heftigste Schmerz, den sie je gespürt hatte durchzuckt. Es hatte sich angefühlt, als würde ihr Körper zerspringen. Nach wenigen Sekunden war der Schmerz jedoch wieder verschwunden gewesen, und Sakura hatte sich so leicht gefühlt, als würde sie schweben. Ihr Körper hatte sich anders angefühlt, als noch wenige Sekunden zuvor. In ihr spürte sie seither eine Kraft, die sie sich nie vorzustellen gewagt hatte. Und das behagte ihr gar nicht.
 

Das kalte Wasser des Baches umspülte ihre Hände, was ein unbeschreiblich gutes Gefühl für die Rosahaarige war. Es schien ihr, als fühlte sie endlich wieder etwas Realität, nach all dem Unmöglichen und Außergewöhnlichen, was ihr in letzter Zeit passierte. Sie nahm, nachdem sie zwei Flaschen mit der klaren Flüssigkeit gefüllt hatte, eine Hand voll Wasser in die Hände und begoss damit ihr verschwitztes, dreckiges Gesicht. Die Kälte des Baches rief eine Gänsehaut hervor, welche sie aber als angenehm empfand.

Schnell trocknete sie ihr Gesicht mit dem Unterteil ihres Rockes und ließ so auch die Tränen in ihren Augen verschwinden. Dann trat sie ihren Weg zurück ins Lager an.
 

Wenige Minuten später betrat sie einen hell ausgeleuchteten Platz. Schon aus einigen Metern Entfernung spürte sie eine angenehme Wärme auf ihrer Haut. Langsam ging sie auf das Lagerfeuer zu und sah sich um. Auf einem Stock, welcher über dem Feuer hing, waren einige Stücke Fleisch aufgespießt. Links und Rechts vom Feuer waren größere Äste als Bänke zurechtgelegt worden und im hinteren Teil des Platzes lagen Moosflechten und Blätter um ein Bett daraus zu machen. Itachi hingegen war nirgends zu sehen.

Sakura legte ihre Wasserflaschen ab und drehte sich in Richtung des Waldes. Zwischen zwei großen Bäumen sah sie dann den jungen Mann hervor treten und als dieser sie sah, blieb er wie angewurzelt stehen. Seine geheimnisvollen Blicke auf das Mädchen gerichtet, welche ihn ebenfalls musterte. Sakura fand, dass er nicht sonderlich gut aussah. Die einstige makellose Erscheinung wurde nun durch blutige Kratzer und Müdigkeit verunstaltet.
 

Lange Zeit standen sie so dort, ohne etwas zu unternehmen, bis Sakura als erste die Stille durchbrach: „Warum siehst du mich so komisch an? Hast du gerade einen Geist gesehen?“ lächelte sie dem jungen Mann entgegen, welcher nun eine Augenbraue hob. Das Mädchen kicherte und setzte sich hin. Itachi folgte ihrem Beispiel und näherte sich langsam dem Feuer. Auf der gegenüberliegenden Seite nahm er Platz und betrachtete weiterhin sein Gegenüber.
 

„So, langsam wird es wirklich mal Zeit, dass du mir erklärst, was hier eigentlich los ist!“, meinte sie nun ernst und starrte dabei Itachi in seine Augen. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen, welchen sie aber so gut es ging ignorierte.

„Wer bin ich?“, meinte sie nun etwas leiser und wartete auf eine Antwort. Innerlich machte sie sich darauf gefasst, ihre unglaubliche Vermutung bestätigt zu bekommen.

„Das Siegel ist zerbrochen. Das, was du jetzt bist, ist dein Wahres Ich. Du bist eine Uchiha.“

Sakuras Gesichtszüge entgleisten. Für einige Sekunden erstarrten ihre Gedanken und sie fühlte sich unglaublich leer. Sie konnte einfach nicht glauben, was sie da hörte. „Ich? Eine Uchiha? Aber… Das ist doch unmöglich! Die Uchihas sind tot! Und ich bin doch… eine Haruno! Wie könnte ich dann…?“, ihre Stimme brach. Das war alles zu fiel für sie. Was sie gerade hörte, gefiel ihr gar nicht. Denn das hieß… Ihr ganzes bisheriges Leben war eine Lüge! Eine einzige, verdammte Lüge!

Itachi schloss die Augen und faltete seine Hände vor seinem Gesicht zusammen, während er die Ellenbogen auf seinen Knien abstütze. „Ich weiß, das ist schwer zu verstehen. Auch ich konnte nicht glauben, was ich gehört hatte. Aber es ist die Wahrheit. Deshalb verändert sich dein Körper. Das Siegel, welches dein wahres Blut versiegelt hatte, ist nun zerbrochen.“

Wäre die Situation nicht so ernst und unglaublich gewesen, hätte Sakura am liebsten laut losgelacht. Doch das Lachen blieb ihr im Hals stecken, als sie die Bedeutung seiner Wörter richtig verstand.

„Das ist doch… unmöglich…“, keuchte sie in die Flammen vor sich. Diese gold-roten Flammen, welche sich in das Holz fraßen und alles um sich herum zerstörten. Genau so fühlte sich das Mädchen jetzt. Sakura Haruno wurde gerade von dem Blut der Uchihas aufgefressen, bis nur noch Asche übrig blieb.

„Deine Kräfte sind er Beweis.“, meinte nun Itachi. „Die Kräfte, die du vorhin benutzt hast. Die Kräfte, durch die du seinen Attacken ausweichen konntest… Das war das Sharingan. Nun bist auch du in der Lage, es zu benutzen.“
 

Sakura sprang auf. Völlig außer Atem starrte sie in das Feuer. Dann kniff sie ihre Augen zusammen und schüttelte wild ihren Kopf. „Nein! Das kann nicht sein! Das ist einfach unmöglich!“, schrie sie in die Dunkelheit hinaus, drehte sich um und rannte in den Wald. Ließ den Uchiha-Jungen am Feuer sitzen, welcher keine Anstalten machte aufzustehen und rannte einfach nur so weit sie konnte.
 

Nachdem sie mehrere Minuten gerannt war, stütze sie sich erschöpft an einem Baum ab. Schweißperlen rannen über ihr Gesicht und tropften auf dem Boden. Nachdem ihr Herzschlag sich wieder etwas beruhigt hatte, hörte das Mädchen ganz in der Nähe Wasser rauschen. Langsam ging sie dem Geräusch entgegen und erreichte einen kleinen Bach. Und erst dann bemerkte sie es. Sie stand an genau derselben Stelle, wo sie eben das Wasser geholt hatte. Erschöpft ließ sie sich am Ufer nieder und starrte auf die Wellen. Sie senkte ihren Kopf etwas, sodass ihre Haare ihr Gesicht verdeckten.

Plötzlich hechtete Sakura panisch auf. Das hatte sie sich doch nur eingebildet, oder? Mit einem Satz sprang sie in das Wasser des kleinen Baches und starrte ihr Spiegelbild an. Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen und tropften in den Bach, wo sie mit dem Wasser verschmolzen. Sie hatte sich doch nicht verguckt. Ihre Haare… Sie waren… Schwarz!
 

++++++
 

Itachi saß still am Feuer. Erst hatte er überlegt dem Mädchen hinterher zu rennen, hatte sich dann aber doch dagegen entschieden. Sie hätte eh nicht auf ihn gehört. Nun saß er da und wartete darauf, dass sie zurück käme.
 

Und es dauerte auch nicht lange, da raschelte das Gebüsch ihm gegenüber. Ruhig hob er seinen Kopf und sah das Mädchen am Waldrand stehen. Ein Teil ihrer Kleidung war durchnässt und ihre schwarzen Haare, die im Schein der Flammen orange- goldene Lichtreflexe hatten, verdeckten ihr Gesicht. Ohne ein Wort zu sagen, kam Sakura näher an ihn heran, bis sie vor der provisorischen Holzbank stehen blieb.

„Itachi…“, meinte sie leise. „Erzähl mir mehr über die Uchiha und meine neuen Kräfte.“…

Another Me

Chapter 4 – Another Me
 

Still starrte Itachi auf das Feuer. Es hatte ihn ziemlich überrascht, dass sie so einfach, und vor allem so schnell, zurückgekommen war. Und anscheinend schien sie ihm auch noch zu glauben. Vielleicht hatten zu viele Dinge dafür gesprochen, sodass sie es nicht leugnen konnte.

„Setz dich.“, meinte der Uchiha nur, und das schwarzhaarige Mädchen setzte sich zu ihm. Leicht zitternd saß sie ihm gegenüber und wartete darauf, dass Itachi zu reden begann. Sie wusste, dass noch eine lange Nacht vor ihr lag…
 

++++++
 

Zwei dunkle Gestalten drängten sich durch das Dickicht des Waldes. Fast lautlos sprangen sie von Baum zu Baum, wie zwei Schatten. Ihre schwarzen Mäntel wehten hinter ihnen im Wind. Die Mittagssonne warf ihre hellen Strahlen auf die Erde und ließ Pflanzen in einem saftigen grün erstrahlen.

Nichts erweckte den Anschein, dass etwas anders war, als noch am Tag zuvor. Doch für ein Mädchen hatte sich über Nacht die ganze Welt verändert.
 

„Du bist die Tochter zweier Mitglieder des Uchiha-Klans. Da das Siegel nun gebrochen ist, hast du auch alle Eigenschaften des Klans.“
 

Immer wieder spukten Itachis Worte vom Vorabend durch ihren Klopf. Ständig dachte Sakura über jeden einzelnen Buchstaben nach. Noch immer konnte sie nicht jede Einzelheit glauben, so plausibel es auch klang. Itachi konnte sehr überzeugend sein, wenn er denn mal redete.
 

„Jedoch musst du diese Fähigkeiten erst erlernen. Wie alle Kinder des Klans es tun mussten.“

„Ich muss komplett von Vorne beginnen?“

„Ja.“
 

Wie die Kinder. Na super. Sakura zweifelte immer noch an sich selbst und jetzt musste sie die Ausbildung der jungen Uchihas innerhalb weniger Wochen durchziehen. Denn eines war den beiden klar. Wenn Madara noch etwas recherchieren würde und hinter das Geheimnis kommen würde, hätte Sakura nur noch wenige Tage zu leben. Ja, Madara würde Jagd auf sie machen. Noch ein unerwünschter Überlebender des Uchiha- Klans.
 

„Wir sollten uns mit deiner Ausbildung beeilen. Nur musst noch lernen deine Fähigkeiten einzusetzen, da sie im Gegensatz zu deinen anderen Kräften stehen.“
 

Wie konnte man die Stärke der Haruno-Sakura und die Schnelligkeit der Uchiha-Sakura verbinden? Diese Frage schwebte schon lange in dem Kopf der jetzt Schwarzhaarigen. Und Itachis Worte hatten diese Frage in den Vordergrund gerückt. Denn eines wusste sie sicher. Auch wenn sie ein Mitglied der Uchiha Familie war, war sie dennoch die alte Sakura Haruno, die ihr Leben in Konoha verbracht hatte und im Team 7 gelernt hat, was Freundschaft bedeutet.
 

„So lange wir zusammen durch das Land ziehen, darfst du keinen Kontakt mit deinen alten Freunden aufnehmen. Das könnte nicht nur für uns gefährlich werden.“

„Nicht mal Naruto?“

„Nein, schon gar nicht der Kyuubi.“

„Warum?“

„Weil Madara auch hinter ihm her ist. Und nicht nur er. Außerdem dürfte er nicht sonderlich erfreut über deine Herkunft sein.“
 

Ja, Itachi hatte Recht. Das wusste Sakura nur zu gut. Immer noch war diese Vision in ihrem Hinterkopf. Die Bilder von dem leblosen Naruto, welcher blutend vor ihr lag. Ein Schaudern ließ sie kurz zusammenzucken und fast wäre sie neben einen Ast gesprungen und zu Boden gestürzt.

Der schwarzhaarige Uchiha lief ruhig neben ihr her. Sakura war ihm dankbar dafür, dass er nichts sagte. Still konnte sie sich so ihren Gedanken widmen. Den ganzen Tag liefen sie schon nach Süd-Westen, sodass der Tag viel schneller verging als sie es gedacht hatte. Erst als der Körper der jungen Frau zitterte, als sie das Nachtlager aufschlugen, bemerkte sie, wie ausgelaugt sie doch eigentlich war.

Schwer atmend starrte sie eine Weile auf das Feuer, welches sie vor einiger Zeit entzündet hatten. So viele Fragen schwirrten ihr durch den Kopf. Immer wieder überlegte sie, ob sie den Uchiha fragen sollte. Seufzend entschied sie sich dazu, es zu tun.

„Itachi?“, fragte das Mädchen vorsichtig. Es kam keine Reaktion. Still saß er ihr gegenüber. „Darf ich dich mal was fragen?“, versuchte sie es nochmal und dann zuckte er kaum merklich mit den Schultern. „Wird Madara herausfinden, dass ich ebenfalls eine Uchiha bin?“

„Vielleicht.“

Kurze Stille. „ Woher weißt du so viel über mich?“ Nun endlich blickte er auf und sah dem Mädchen in die Augen. Wie immer konnte man keine Gefühle und keine Regungen erkennen. Sakura war gefangen von seinen geheimnisvollen Augen und schaffte es nicht ihren Blick von ihm abzuwenden.

„Das willst du nicht wissen.“, kam es nach einer Weile von ihm.

„Was?“, fragte das Mädchen leise. „Warum nicht?“

„Das würdest du sowieso nicht verstehen.“

Geschockt und auch wütend sah sie ihn an. Doch gerade, als die junge Frau was sagen und ihn wütend anmachen wollte, stand Itachi plötzlich auf. Ohne eine Regung zu zeigen wandte er sich von ihr ab und ging langsam in den Wald. Überrascht sah sie ihm nach. Was hatte er auf einmal? War sie zu weit gegangen? Aber es war doch eine berechtigte Frage. Und immerhin ging es hier um sie selbst. Wütend starrte sie ihm hinterher. Innerlich fragte sie sich, ob sie ihm folgen sollte. Doch wenn er sie einfach dort sitzen ließ, ohne eine Andeutung? Vielleicht hatte sie ihn beleidigt oder wütend gemacht. Einige Sekunden zögerte sie, als wartete sie auf ein Zeichen von ihm.

Dieses ließ auch nicht lange auf sich warten. „Komm“, meinte Itachi leise, kurz bevor er in der Dunkelheit des Waldes verschwunden war und Sakura sprang sofort auf und lief ihm nach. Ihre Wut war innerhalb von Sekunden abgeflaut und der Neugier gewichen. Wo wollte er um diese Uhrzeit noch hin? Warum sagte er ihr nicht die ganze Wahrheit? War da etwa noch mehr, als sie vermutete?
 

Einige Meter folgte sie dem Uchiha schweigend, bis sie eine große Lichtung erreichten. Ohne Vorwarnung blieb Itachi plötzlich stehen und wenn Sakura nicht aufgepasst hätte, wäre sie in ihn hinein gerannt. Vorsichtig starrte sie an dem Jungen vorbei. Die Lichtung, die fast ganz im Dunkeln lag, war umrundet von Tannen, welche als spitze schwarze Zacken in den Himmel ragten. Sanftes kniehohes Gras wiegte sich in der leichten kalten Briese, die auch mit Sakuras schwarzem Haar und ihrem Kleid spielte. Trotz der Situation, die ihr Leben in letzter Zeit so verändert hatte- und das nicht unbedingt im Positiven- fühlte sie sich in diesem Moment ziemlich wohl. Doch innerlich konnte das Mädchen sich selber keinen Reim auf ihre Gefühlte machen.

Während Sakuras Blick noch über die Wiese huschte, blieben ihre Augen an dem Uchiha vor ihr hängen. Er hatte sich zu ihr umgedreht und starrte sie nun mit seinen üblichen kalten Augen an. Innerlich zuckte sie unter seinem finstern Blick und dem ausdrucklosen Gesicht, welches nicht sehr menschlich wirkte, zusammen. Doch anmerken ließ sie sich nichts. Ungerührt sah sie ihm in die Augen.

Eine Weile sagte niemand etwas, bis Sakura leise und genervt seufzte. „So. Ich bin dir gefolgt. Und was jetzt?“ Nur weil sie innerlich noch Angst vor dem unheimlichen Jungen hatte, wollte sie noch lange nicht das schwache Mädchen sein. Das würde sie sich nicht verzeihen.

Ihr Gegenüber zeigte keinerlei Regung, und als Sakura ihn erneut ansprechen wollte, schnitt er ihr das Wort ab. „Du wolltest doch mehr über deine Kräfte erfahren…“ Sie sah ihn verständnislos an. „Training.“, fügte er nur hinzu. Er sah aus, als hätte er am liebsten geseufzt, wenn er sich diesen Luxus einer Gefühlsregung leisten würde.

„Training?“, wiederholte Sakura leise und sah ihn mit einer Mischung aus Verwunderung und leichter Panik an. Jetzt würde sie also das erste Mal bewusst die Kräfte des Uchiha-Klans benutzen. Zu dem sie gehörte. Ein immer noch seltsamer Gedanke…

Ruhig nickte Itachi. „Wir müssen auf alles vorbereitet sein.“ Langsam nickte Sakura ebenfalls. Sie hatte seine Andeutung verstanden. Unwillkürlich lief ihr bei dem Gedanken an diesen Tobi, oder Madara, wie er eigentlich hieß, ein kalter Schauer den Rücken hinab.

„Zuerst musst du lernen das Sharingan zu aktivieren.“, sprach der Schwarzhaarige ungerührt weiter. Ihn schien das drohende Zusammentreffen mit dem anderen Uchiha gar nicht weiter zu stören. Und das trotz seiner Sehbehinderung. All das beunruhigte Sakura sehr. Ein Mädchen, welches erst seit kurzer Zeit weiß, dass sie ein Mitglied des Uchiha-Klans war und einen fast blinden, emotionslosen Uchiha. Keine besonders rosigen Aussichten.

„Konzentriere dich auf dein Chakra und versuche es in die Augen zu leiten.“

Sakura nickte. Es war schwerer als sie dachte. Normalerweise hatte sie keine Probleme ihr Chakra in die gewünschten Gliedmaßen zu leiten. Doch dieses Mal war es anders. Es war so ungewohnt die Augen als eigenständiges Körperteil zu sehen. Die Augen waren nicht wie eine Hand oder ein Fuß, denn man mal eben so bewegen konnte. Nein, die Augen saßen fest in ihrem Kopf. Ein Teil des Körpers, den man nicht als solchen wahrnimmt.

Dazu kam noch, dass sie ihre Versuche ganz schön auslaugten. Zu viel Chakra verbrauchte sie unbenutzt, sodass ihr schon nach relativ kurzer Zeit die Puste ausging. Innerlich schimpfte Sakura. Bisher hatte sie nicht Probleme bei so was und es nervte sie gewaltig, dass sie jetzt welche hatte.

Itachi stand währenddessen nur still neben ihr und beobachtete die Schwarzhaarige. Keine Regung war auszumachen, weshalb Sakura nicht wusste, ob sie sich zu blöd anstellte und er langsam böse wurde oder nicht.
 

Nach ungefähr zwei Stunden setzte Itachi sich plötzlich in Bewegung und verschwand in Richtung Wald. Sakura sah ihm nach. Vor Anstrengung waren ihre Knie gebeugt auf denen sie sich mit beiden Händen abstütze. Ihr Atem ging unregelmäßig und zu flach. Wütend starrte sie dem Uchiha hinterher. Hatte er schon aufgegeben? War es so offensichtlich, dass sie es nicht schaffte? Ärgerte er sich, dass ein Mädchen wie sie zum Uchiha-Klan gehörte? Schnell schüttelte sie den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. Es machte sie nur noch wütender- auf sich selbst.

Langsam verschwamm ihre Sicht und ohne zu zögern ließ sie sich ins hohe Gras fallen. Jetzt war Sakura doch froh, alleine zu sein. Vor Itachi wollte sie keine Schwäche zeigen. Und dennoch…

Ein tiefes Seufzen entfuhr ihrer Kehle und sie schloss die Augen. Innerlich konzentrierte Sakura sich voll und ganz auf ihren Chakrafluss. Sie versuchte das mittlerweile schwache Chakra durch ihren ganzen Körper zu jagen. Sämtliche Chakrapunkte zu spüren. In ihrem Körper gelang es ihr auch. Jedoch spürte sie nichts in ihrem Gesicht. Ihr Gesicht fühlte sich kalt an, während der Rest von ihr durch das Chakra erwärmt wurde. Erneut seufzte sie.

Bis ihr ein schlimmer Gedanke kam: Was, wenn sie gar nicht in der Lage wäre das Sharingan zu benutzen? OK, sie war eine geborene Uchiha, auch wenn sie noch nicht wusste, wer ihre Eltern waren. Aber hieß das auch, dass ihr Körper ein Uchiha war? Oder dass das Siegel nicht schon ihr Sharingan zerstört hatte?

Aber es gab ja etwas, was gegen diese Tatsache sprach. Immerhin hatte Sakura das Sharingan schon mehrmals eingesetzt. Damals bei Narutos Kampf gegen Sasuke oder als Madara Itachi angegriffen hatte. Wieso konnte sie es also nicht bewusst benutzen? Was war jetzt anders als die letzten beiden Male?

Gedankenverloren öffnete das Mädchen ihre Augen und beobachtete die zahllosen Sterne am Himmel. Sie wusste nicht, wie lange sie so dalag, als ein Geräusch die Stille durchbrach. Sie zuckte vor Schreck zusammen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als ihr auffiel, dass es bloß ihr Magen war.
 

Stöhnend stand das Mädchen auf und ging langsam zurück zu ihrem Lager. Dabei probierte sie erneut das Chakra in ihre Augen zu leiten. Sie beobachtete ihre Umgebung ganz genau und versuchte Dinge, die weit vor ihr lagen, schon früh zu sehen. Jedoch hatte sie nicht viel Erfolg. Immer wenn sie eine größere Menge an Chakra in die Richtung ihrer Augen leitete, brannten diese so sehr, dass es ihr die Tränen in die Augen trieb. Verschämt wischte sie sie weg und betrat ihren Lagerplatz.

Gegenüber von ihr saß Itachi still am Feuer und starrte auf zwei aufgespießte Fische, die langsam im Feuer brutzelten. Sie verströmten einen angenehmen Duft, der Sakura sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Darum war Itachi also gegangen. Jedenfalls hoffe das Mädchen, dass es nur daran lag.

Leise setzte sie sich ihm gegenüber, sagte aber kein Wort. Itachi schien sie gar nicht zu bemerken, denn er sah nicht mal auf, als sie sich hinsetzte. Auch wenn Sakura es hasste ignoriert zu werden, war sie in diesem Moment froh, dass ihr Gegenüber nicht viel von Reden hielt. Sie war immer noch sauer auf sich selbst.
 

Nach einer Weile reichte der Uchiha ihr wortlos und ohne sie anzusehen einen der beiden Fische und ein paar Beeren, die er besorgt hatte. Mit einem leisen „Danke“ nahm sie das Essen entgegen und aß in Gedanken versunken das Abendbrot.

Nach dem Essen, bei dem sie schon darauf achten musste, nicht einzuschlafen, legte sie sich gähnend neben das Feuer. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie den Schwarzhaarigen, welcher immer noch am Lagerfeuer saß. Seit sie aus dem Wald zurück gekommen war hatte er sich fast gar nicht bewegt, geschweige denn gezeigt, dass er müde war. Im Gegensatz zu Sakura. Sie schaffte es gerade noch sich hinzulegen, ehe ihr die Augen zufielen.
 

++++++
 

„Sakura- Chaaaaan!“ Naruto! Wo ist er? Ich seh ihn nicht! Wieso ist es hier so dunkel?

“Sakuraaaa!“

„Naruto! Wo bist du?“

„Komm schon, Sakura! Das Training beginnt gleich!“ Training? Was für ein Training?

„Sakura.“ Sasuke? Das ist doch seine Stimme! Aber wieso…?

„Sakura! Hier!“ Ich höre Naruto, aber kann ihn nicht sehen! Warum nicht? Wo genau bin ich hier? Was soll das alles? Wo…? Ah, dahinten! Aber da stimmt doch was nicht! Mein blonder Freund trägt auf einmal ganz seltsame Kleider. So kenne ich ihn gar nicht! Er trägt eine weiße Hose, an welcher seine übliche Shuriken und Kunai- Tasche befestigt ist. Außerdem trägt er einen schwarzen Pullover und einen orangefarbenen Mantel mit schwarzen Flammen darauf. Er sieht aus wie… Wie der 4. Hokage! Die Ähnlichkeit ist verblüffend!

Und Sasuke… Er sieht aus als ob… Er wieder zu uns gehören würde. Er trägt eine schwarze Hose und ein blauen kurzärmligen Pullover. Und vor allem: Er… lächelt! Sasuke und lächeln? Das kann doch nur ein Traum sein!

Ich laufe auf sie zu; mit einem Lächeln im Gesicht. Dort sind die beiden Menschen, die ich am meisten liebe.

„Sakura…“ Diese Stimme! Ich merke, wie meine Füße von alleine stehen bleiben. Langsam drehe ich mich um und… Itachi! “Itachi…“ Ich höre wie diese Worte zwischen meinen Lippen hervor kommen. Gepresst und verwundert. „Itachi! Was machst du hier?“ Itachi ist hier und… Sasuke auch! Panisch drehe ich mich um, um zu sehen, ob er bereits angreift, aber was ich dann sehe, lässt mir das Herz gefrieren. Dort, wo die beiden eben noch lachend gestanden haben, liegen jetzt zwei reglose Körper auf dem Boden! Überall ist der Boden von einer roten Flüssigkeit bedeckt. Blut. Ein Schrei dringt durch den schwarzen Raum. Mein eigener. Ich laufe auf sie zu, bis sich mir jemand in den Weg stellt. Langsam sehe ich an der schwarzen Gestalt hoch, bis ich sein Gesicht erreiche. Durch eine orangefarbene Maske starrt mich ein rotes Auge an. Ein weiterer Schrei durchbricht die Stille…
 

++++++
 

Sofort saß Sakura aufrecht auf dem kalten Fußboden. Schweiß rann ihr über den Rücken und das Gesicht. Schwer atmend versuchte sie ihre Tränen zurück zu halten. Nach wenigen Minuten hatte sie sich etwas gefangen und sah verstohlen zu Itachi rüber. Hatte sie laut geschrieen oder nur in ihrem Kopf? Der Uchiha lag ihr gegenüber auf dem Boden, den Rücken zu ihr gerichtet. Nichts schien darauf zu deuten, dass er aufgewacht war. Sakura ließ ein leises, erleichtertes Seufzen hören. Langsam stand sie mit wackeligen Beinen auf und verschwand in den Wald.

In der Nähe ihres Lagers floss ein Fluss, den sie schon von weitem Rauschen hörte. Und nach wenigen Schritten erreichte sie diesen auch. Langsam kniete sich das Mädchen an den Rand des Flusses und starrte in das schwarze Wasser. Nur der Mond, der an einigen Stellen durch das Blätterdach der Bäume schien, zauberte silberne Lichtpunkte in die Schwärze. Sakura formte ihre Hände zu einer Schale und tauchte sie ins Wasser. Kurz betrachtete sie das kühle Wasser in ihren Händen, dann schöpfte sie es sich ins Gesicht. Ein freudiges Stöhnen war zu hören, als die kalte Flüssigkeit ihre Haut berührte.

Die Schwarzhaarige beugte sich über den Fluss und betrachtete ihr, durch die Wellen verzerrtes, Spiegelbild. Die Wellen waren jedoch nicht besonders groß, weshalb die Wasseroberfläche wie ein schwarzer Spiegel wirkte.

Sie sah ein junges Mädchen, deren schwarze, schulterlange Haare ihr im Mondschein weißes Gesicht umrahmten. Dunkle, schwarze Augen blickten ihr entgegen. Es waren die schwarzen Augen des Uchiha- Klans und nicht mehr die smaragdgrünen Augen der Haruno. Sie war nun ein anderes Mädchen, als noch vor wenigen Tagen. Und ihr Traum hatte ihr gezeigt, dass sie ihre Freunde und das Dorf hinter sich lassen musste…

Durchsichtige Tränen zerstörten durch kleine Kreise das Bild auf der Wasseroberfläche. In diesem Moment ließ sie den Tränen freien lauf. Es war eine Art Abschied. Von jetzt an würde sie die zu schwache Sakura Haruno hinter sich lassen und voll und ganz zu Sakura Uchiha werden. Sie war nun mal eine Uchiha. Ein Ninja des starken Uchiha- Klans von dem es jetzt nur noch vier lebende Mitglieder gab: Itachi, Sasuke, Madara und… sie selbst. Die einzige Frau, die überlebt hat…
 

Schwungvoll stand sie auf. Sakura Harunos Tränen waren getrocknet. Nun gab es nur noch eine Sakura. Die entschlossene Kämpferin eines fast ausgestorbenen Klans.
 

++++++
 

Am nächsten Morgen stand sie ungewohnt munter auf. Sogar noch bevor Itachi sich rührte. Sofort nutze das Mädchen die Chance. Sie rannte zurück zu der Stelle, an der sie in der Nacht trainiert hatte und versuchte es erneut. Die Haruno war nicht mehr da. Sie war jetzt ausschließlich ein Mitglied des Uchiha- Klans. Und deshalb musste sie unbedingt das Sharingan beherrschen.

Erneut konzentrierte sie sich auf den Chakrafluss in ihrem Körper. Sie blendete alles andere aus. Diesmal hob sie ihre Augen stärker hervor als einen anderen Körperteil. Der Körperteil, ihre Augen, war der einzige, zu dem das Chakra gelangen sollte. So gut es ging schickte sie das Chakra gleichmäßig in ihren Kopf. Es fühlte sich merkwürdig an. Die sonst selten verwendeten Chakrabahnen ihres Gesichtes kribbelten, während die Energie durch sie hindurch floss.

Und dann erreichten sie ihre Augen. Sakura verspürte das Verlangen ihre Augen zu öffnen und starrte in den Wald. Es war unglaublich. Sie sah alles! Die kleinsten Bewegungen der Tiere, die sie vorher nie bemerkt hatte, waren jetzt klar und deutlich. Und nicht nur das. Sakura wusste schon bevor das Tier selbst wusste, wohin es als nächsten wollte, welche Richtung es einschlagen würde. Staunend, und dabei hoch konzentriert, um den Chakrafluss nicht zum Erliegen zu bringen, sah sie sich auf der Lichtung um.

Bis sie an einer Stelle hängen blieb. Etwas hatte ihre Aufmerksamkeit erregt, was sie vorher noch nicht einmal bemerkt hatte. Jemand stand im Schatten der Bäume, die durch den grauen Schein dieses trüben, wolkenverhangenen Tages nicht erreicht wurde. Eine rot leuchtende Gestalt war dort zu erkennen und Sakura wusste sofort, wer es war. In diesem Moment trat Itachi aus den Schatten, blieb jedoch am Rand des Waldes stehen.

Einige Zeit sahen sie sich einfach nur an und das Mädchen testete ihre neue Fähigkeit.

„Du solltest erstmal aufhören, sonst kannst du heute nicht mehr laufen.“, kam es dann von dem Schwarzhaarigen und Sakura gehorchte sofort. Er wusste immerhin wovon er redete. Sie schloss ihre Augen und stoppte die Energie. Gleich darauf bemerkte sie, wie sehr ihr Körper ausgelaugt war. Sie hatte wohl doch etwas übertrieben. Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass sich ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht zeigte. Sie hatte es geschafft! Sie hatte bewusst das Sharingan aktiviert! Das wäre ja auch gelacht….

„Komm, wir müssen weiter.“, kam es von dem Uchiha und als Sakura die Augen öffnete hatte er ihr bereits den Rücken zugewandt und ging wieder zurück in die Schatten. Es war ja klar. Kein „Gut gemacht“ oder wenigstens ein anerkennendes Nicken. Das war wohl zuviel verlangt. Doch trotzdem verschwand das Lächeln nicht. Und das war gut so. Dieses Lächeln gehörte jetzt zu der neuen Sakura Uchiha.
 

++++++
 

Sie liefen weiter durch Wälder, überquerten Flüsse und schlichen an Dörfern vorbei. Wie gerne hätte Sakura kurz eine Pause gemacht. Wie gerne wäre sie in eines der Dörfer gegangen; hätte sich gewaschen und was Vernünftiges gegessen. Doch sie wollte ihre Wünsche partout nicht Itachi beichten. Er hätte sie nur für ein verwöhntes Mädchen gehalten. OK, vielleicht war sie verwöhnt, aber deshalb wollte sie noch lange nicht so sein.

In jedem Dorf versuchte sie ihr Sharingan zu aktivieren und auch wenn sie es nicht immer schaffte, es wurde jedes Mal einfacher. Sie betrachtete die verschiedenen Chakrafarben der Menschen. Rot, blau, gelb… Ein bunter Haufen.
 

Und dann sah sie jemanden, mit dem sie nie gerechnet hätte. Besser gesagt waren es mehrere. Sakura wusste nicht, in welchem Teil des Landes sie und Itachi waren. Sie war ihm nur gefolgt. Und als sie diese Menschen erkannte, blieb sie wie festgenagelt stehen. „Das kann doch nicht…“, flüsterte sie, während sie immer noch das Sharingan aufrecht hielt. „Naruto…“, quiekte das Mädchen schwach. Er, Shikamaru, Hinata und Sai standen inmitten eines Dorfes und redeten auf verschiedene Leute ein. Man konnte ein kleines Stück Papier in ihren Händen erkennen. Fotos. Fotos von ihr. Tränen wallten ihr Sakura hoch. Er hatte sie nicht aufgegeben. Suchte sie im ganzen Land. Sogar einige ihrer Freunde waren dabei. Waren die anderen vielleicht in anderen Städten unterwegs?

Schnell schluckte sie die Tränen herunter, als sie eine Person neben sich sah, die sich auf dem Ast neben ihr niedergelassen hatte.

„Sie suchen nach dir.“, flüsterte Itachi ohne jeden Unterton in der Stimme. Die Schwarzhaarige nickte bloß. Sie wusste nicht, ob ihre Stimme so fest klang, wie sie eigentlich sollte.

„Sie dürfen uns nicht sehen.“ Ja, das war ihr auch klar. Es tat nur so furchtbar weh, ihnen allen solchen Schmerz zu bereiten. Sakura sah, wie Naruto von einer Person zu anderen lief, das Foto zeigte und jedes Mal traurig seufzte, wenn er eine Abfuhr bekam.

Nein, sie konnte sich nicht zeigen. So gerne sie es auch getan hätte. Ihre Träume schwebten lebhaft vor ihren Augen. Narutos Leiche, als sie ihn selbst getötet hatte; Narutos und Sasukes Leichen, als Madara sie umgebracht hatte. Es deutete alles darauf hin, dass Naruto nur in Frieden leben konnte, wenn er sich von ihr fern hielt.

„Tut mir Leid, Naruto.“, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Sie wusste nicht einmal ob Itachi ihre Worte gehört hatte. Schnell kniff sie die Augen zusammen; das Bild des suchenden, unglücklichen Narutos immer noch vor Augen. Schnell löste das Mädchen das Sharingan und öffnete ihre schwarzen Augen erneut.

„Weiter.“, presste sie mit relativ fester Stimme zwischen ihren Zähnen hindurch. Itachi ließ sich das nicht zweimal sagen und sprang zum nächsten Baum. Dicht gefolgt von einem Mädchen, dessen Herz ein weiteres Mal zerbrochen war.

Something Is Going On…

Chapter 5 – Something Is Going On…
 

Seit geschlagenen drei Tagen rannten sie nun quer durch das Reich der Blätter. Es dürfte nicht mehr weit sein, bis sie den Ozean erreichten. Schon eine Weile lag ein salziger Geruch in der Luft. Erst jetzt hatte Sakura eine Ahnung davon, wo sie eigentlich waren.

Doch das verwirrte sie nur noch mehr. Normalerweise konnte man die Strecke in zwei bis drei Tagen schaffen. Dieselbe Strecke wofür sie nun ca eine Woche gebraucht hatten. Hatte Itachi versucht ihre Spuren zu verwischen? War das sein Plan gewesen? Aber das wäre auch einfacher gegangen, dachte sich das Mädchen.

Doch eines wusste sie: Widerspreche niemals einem Uchiha. Wenn die erstmal einen Plan hatten waren sie davon auch sehr überzeugt. So überzeugt, dass man sich eher Feinde machte, als irgendwas zu verändern. Und wahrscheinlich war das auch bei Uchiha- Mitgliedern untereinander so. Das hieß, Sakura musste sich schon mal daran gewöhnen.
 

Dann änderte er schlagartig und ohne Vorwarnung die Richtung und Sakura wäre fast weiter gerade aus gerannt. Doch sie hatte das Sharingan aktiviert, wodurch sie seine Bewegung Sekunden bevor er sie machte, sah. Beim Laufen bemerkte die Schwarzhaarige den stärker werdenden Salzgeruch des Meeres. Er musste dorthin unterwegs sein

Es war also wahr. Itachi suchte nach einem neuen Unterschlupf, nachdem Sakura die Hütte im Wald zerstört hatte. Sie hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, wenn sie daran dachte. Immerhin wäre der Uchiha damals beinahe gestorben.

Doch warum eigentlich? Wieso war er nicht ausgewichen? Er konnte sein Sharingan nicht richtig benutzen, das war klar, aber dennoch hätte er wenigstens versuchen können auszuweichen. Doch anhand der Spuren der Verwüstung in der Hütte war zu erkennen, dass er sich keinen Millimeter bewegt hatte… Wieso? Wieso hatte er das getan? Hatte er gedacht, sie wäre nicht so stark? Hatte er sie einfach unterschätzt?

Nein. Immerhin redete sie hier von Itachi Uchiha! Einem der besten Kämpfer des Uchiha- Klans! Er hatte bestimmt schon genug Gegner getroffen um die Stärke von seinem Gegenüber zu beurteilen.

Aber was war es dann? Sakura ließ ein lautes Seufzen hören. Sie war sich sicher, dass Itachi es gehört haben musste. Dennoch lief er ungerührt weiter. Sie hätte wahrscheinlich laut aufschreien können und es hätte den Jungen nicht gestört.

Verzweifelt schüttelte das Mädchen den Kopf. Sie wurde einfach nicht schlau aus dieser Familie. „Hoffentlich waren meine Eltern anders.“, grummelte sie leiser als ein Flüstern.
 

Einige Meter weiter durchbrachen sie dann die Grenze des Waldes und schauten auf einen langen felsigen Sandstrand und das weite türkisfarbene Meer. Sakura war ganz begeistert von der Aussicht. Staunend hielt sie inne und ließ ihren Blick über die Szenerie streifen.

Der Strand war etwas weiter westlich von Klippen gesäumt. Spitze Felsen lagen halb unter dem weißen Sand begraben. Auf der anderen Seite jedoch mündete der Wald direkt an den Strand.

Das Meer war ruhig. Nur kleinere Wellen durchbrachen mit ihren weißen Schaumkronen das friedliche blau des Wassers. Das Rauschen und der Geruch von Salz zauberte Sakura ein breites Lächeln auf das Gesicht. Was für ein schöner Ort!

Gerade als sie sich zu Itachi umdrehen und seine Reaktion sehen wollte bemerkte sie, dass er nicht hinter ihr stand, wie sie vermutet hatte. Die Uchiha konnte gerade noch ein Stück seines schwarzen Mantels hinter einer Felsspitze hervorwehen sehen. Sie seufzte erneut und begann ihm schnell zu folgen.
 

Sie liefen den Strand entlang und versuchten dabei keine Spuren zu hinterlassen, indem sie von Fels zu Fels sprangen. Links rauschte das Wasser stetig an den Strand und rechts wuchs eine Klippe Zentimeter um Zentimeter an. Sakura wunderte sich wohin der junge Uchiha wollte. Was suchte er hier an diesem verlassenen Strand? Hatte seine Familie hier etwa auch eine Hütte? Aber wie hätten sie vorher wissen können, dass sie mal verschiedene Verstecke benötigten?

Die Schwarzhaarige wurde jedoch aus ihren Gedanken gerissen, als vor ihnen eine Höhle auftauchte.

Sie war ungefähr so hoch wie ein zweistöckiges Haus und ebenso breit. Der Sandstrand davor war nicht so breit wie der Rest, da die Wellen bis kurz vor die Höhle schwappten. Hinter der Felsgrotte wurde der Strand noch schmaler, bis er schließlich verschwand.

Zu beiden Seiten der Höhle lagen riesige Felsbrocken, die vor Jahren aus der Klippe herausgebrochen sein mussten. Diese verdeckten nun ihr neues Versteck von beiden Seiten, sodass man es nur sehen konnte, wenn man direkt davor stand oder mit einem Boot ganz nah an die gefährliche Küste heran fuhr. Doch warum sollte jemand das tun? Ganz nah an eine steinige verlassene Küste fahren? Das hier war der perfekte Platz um sich zu verstecken…
 

Doch als sie die Höhle betraten, klappte ihr der Mund runter. Sakura wusste nicht, wie oft die Uchihas sie noch überraschen konnten, doch nach diesem Moment dürfte das schwieriger werden.

Das Mädchen hatte zwar schon gedacht, dass sie dort wieder eine kleine Hütte vorfinden würden, doch das was sie vor sich sah, verdiente den Namen „Hütte“ nicht.

Es war ein zweistöckiges Gebäude, welches die Felsspalte komplett ausfüllte. Das Haus stand nicht ganz am Eingang der Höhle, sondern ca 20 Meter davon entfernt. So verschluckte die Dunkelheit das Gebäude, sodass es nach außen hin kaum zu erkennen war. Dabei half sicherlich auch der dunkle Anstrich der Fassade.
 

Itachi war bereits an der Tür angelangt. Sakura aber ging ihm noch nicht nach. Sie brauchte eine kurze Ruhepause. Das Mädchen drehte sich von dem beeindruckenden Haus weg und ging langsam die paar Meter an das Meer heran. Schnell zog sie ihre Stiefel aus und ließ das kalte Nass über ihre Füße streifen. Wohlig seufzend starrte das Mädchen auf das Meer, hörte die Möwen über sich kreischen und genoss diesen Augenblick.

Lediglich eine einzelne Träne ließ auf Sakuras wahre Gefühle schließen. Verschämt wischte sie sich die Augen trocken. „Verdammt, Sakura! Es wird nicht mehr geheult! Finde dich mit deinem Schicksal ab!“, zischte sie sich selber an.

Verträumt trottete die Schwarzhaarige vorwärts, bis ihr das Wasser zu den Knien reichte und sah mit glasigem Blick einer Krabbe auf dem Meeresgrund zu, wie sie ihr normales Leben lebte.

Was die Kunoichi nicht bemerkt hatte, war die schwarze Gestalt, die sie, versteckt hinter einem großen Felsen, beobachtete.
 

Eine geschlagene Stunde später riss sich die junge Frau aus ihren Tagträumen und Gedanken. Sie trabte langsam aus dem Wasser. Ihre Füße sahen schon ganz verschrumpelt aus und waren durch die Temperatur des Meeres eiskalt geworden. Sie sprang von Fels zu Fels um nicht mit ihren nassen Füßen den Sand zu berühren. Vor dem großen Haus blieb sie dann stehen und sah es sich noch einmal genauer an.

Es sah aus wie jedes andere Haus in Konoha. Der Eingang bestand aus einer dunkelbraunen Schiebetür, welche sogar ein Stück offen stand. In der schwarzen Fassade fiel diese allerdings nicht besonders auf. Zwei kleine Fenster, die von Holzläden zusätzlich versteckt wurden, befanden sich rechts und links neben dem Eingang.

Im oberen Stockwerk waren normale Fenster eingelassen hinter denen man schwarze Vorhänge erkennen konnte.

Das flache Dach war ebenfalls schwarz und endete nur wenige Meter unter der Höhlendecke.

Nichts schien auf den Besitzer dieses Hauses zu deuten und Sakura fragte sich, ob das der Grund war, warum das Haus noch unberührt hier stand. Oder hatte einfach niemand dieses Versteck entdeckt?

Jedenfalls hatte dieses Haus nichts mit der Hütte gemeinsam, in der Itachi und sie sich zuerst versteckt hatten. Hatte diese alte Jagdhütte also gar nicht den Uchihas gehört? Hatte Itachi diese Hütte einfach verlassen vorgefunden und sich dort eingenistet?
 

Ohne weiter darüber nachzugrübeln betrat die schwarzhaarige Frau das Haus. Leise schloss sie die Tür hinter sich und drehte sich dann wieder um. Durch die beiden Fenster neben der Tür, die ein fahles Licht in den Vorraum warf, konnte sie ihre Umgebung erkennen.

Wie in vielen Häusern befand sich gleich links neben der Tür ein Schuhschrank und daran grenzte eine zweistufige Treppe, die in einen längeren Flur führte.

Sakura stellte ihre weißen Stiefel in ein leeres Fach in dem Schrank und stieg die zwei Treppenstufen hoch. Auf dem dunklen Holzboden standen schwarze Hausschuhe, die wohl für sie bestimmt waren, dachte Sakura.

Gleich darüber war ein Kleiderharken an der Wand befestigt. Die junge Frau band ihren Umhang los und hängte diesen an den Harken. Es war ein schönes Gefühl wieder richtige Bewegungsfreiheit zu haben.
 

Vorsichtig stapfte die junge Frau durch die Dunkelheit. Nach wenigen Metern machte der Gang eine Biegung. Auf der linken Seite befand sich eine Treppe, die ins Obergeschoss führte und parallel dazu lief der Gang weiter. Sakura erkannte zwei Türen in der Wand und beschloss dort nach Itachi zu suchen.

Die erste Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren. Doch nur eine tiefe Schwärze empfing sie. Mit der rechten Hand tastete sie nach einem Lichtschalter und fand diesen auch. Vor ihr erstreckte sich nun eine große Küche. Mittig stand ein großer Tisch um den mehrere Kissen, die zum Sitzen dienen sollten, lagen. An der gegenüberliegenden, fensterlosen Wand befand sich eine schwarze Küchenzeile, welche sich nur durch den silbernen Herd und die Küchenspüle von der Wand abhob. Neben sich und der Tür entdeckte die Kunoichi einen großen Schrank.

Ohne weiter zu zögern schaltete sie das Licht aus und schloss die Tür hinter sich.
 

Der angrenzende Raum lag nicht, wie erwartet, im Dunkeln da, sondern wurde durch ein Feuer im Kamin erhellt und gleichzeitig erwärmt. Wieder bildete ein großer Tisch die Mitte des Raumes. Links neben der Tür stand ein riesiges Bücherregal in welchem duzende Bücher und Schriftrollen lagen. Gegenüber der Tür war eine riesige Glasfront in die Wand eingelassen. Jedoch schien diese seitlich zum Höhleneingang zu liegen, da man von der rechten Seite schwaches Licht erkennen konnte. Der Kamin lag am Kopfende des Raumes und tauchte die Möbel und den dunklen Holzfußboden in orangefarbenes Licht.

Doch Itachi war nicht zu sehen. Sakura überlegte, ob sie das Haus weiter durchsuchen sollte, kam aber zu dem Schluss ihn eher zu finden, wenn sie hier auf ihn wartete. Als sie die Tür schließen und sich vor den Kamin setzten wollte, fiel ihr im Flur noch etwas ins Auge. Gegenüber der Wohnzimmertür befand sich noch eine weitere. Neugierig ging die junge Frau wieder in den Flur, schloss die Wohnzimmertür hinter sich und öffnete die andere Tür. Sie fand den Lichtschalter recht schnell und blickte in ein geräumiges Badezimmer. Gleich neben dem Eingang schloss sich die nächste Wand an. Diese bestand größtenteils aus Spiegeln vor denen zwei Waschbecken angebracht waren.

Gegenüber der Spiegelwand waren eine Badewanne und eine Dusche. Links neben Ihrem Standpunkt entdeckte Sakura noch einen Schrank, welcher für Handtücher und weites gedacht sein musste.

Was ihr jedoch sofort auffiel, war die Farbe, in der der Raum gehalten war. Er schloss sich nämlich nicht dem dunklen Rest des Hauses an, sondern war komplett weiß! Weiße Fliesen an den Wänden und dem Boden, weiß gestrichene Decke, weiße Badezimmermöbel und sogar weiße Handtücher.

Auch wenn sie es zuerst nicht vorhatte beschloss Sakura kurz zu duschen. Sie schloss die Tür hinter sich ab, zog ihre Kleidung aus und schlüpfte in die gläserne Duschkabine.

Heißes Wasser prasselte auf ihren Körper und ließ ihre verkrampften Muskeln aufschrecken. Auch in ihre fast tauben Füße kehrte langsam das Leben zurück. Stumm ließ sie das warme Nass an ihrem Körper herunter laufen. Auch ihr Kopf war vollkommen leer. Sie hatte alle Gedanken verbannt. Sie lebte im Moment einfach nur für diesen Augenblick.

Kurze Zeit später verließ das Mädchen fröstelnd die Dusche und suchte sich ein großes Handtuch aus dem Schrank. Beim Abtrocknen fiel ihr Blick auf den Spiegel und dadurch auf ihren Körper. Sie war dünner geworden. Ihre einst rosige Haut war nun eher blass. Blaue Flecken und Kratzer zierten ihren Körper. Schnell legte sie das große Handtuch um ihren Oberkörper um ihn zu verstecken. Erneut wühlte sie in dem Schrank und entdeckte noch verpackte Zahnbürsten und mehrere Zahnpastatuben. Einen Moment zögerte sie. Dachte darüber nach Itachi um Erlaubnis zu fragen. Nahm sich dann aber trotzdem eine Zahnbürste aus dem Schrank. Itachi hatte im Moment wahrscheinlich wichtigeres zu tun, als sich um Zahnbürsten Gedanken zu machen.
 

Nachdem sie ihre Zähne geputzt und wieder ein gutes Gefühl im Mund hatte, zog sie sich wieder an. Danach betrachtete sie ihr Gesicht im Spiegel. Die schwarzen Augen, welche einen leichten silbernen Glanz hatten, und ihr schmales Gesicht. Auch hier war die Haut eher weiß als rosa.

Dann fuhr sie sich durch ihre schwarzen Haare und seufzte laut. Sie vermisste ihre rosa Haarpracht. Natürlich waren auch ihre schwarzen Haare mit dem leichten Blauschimmer schick, aber durch die rosafarbenen Haare war sie früher oft aufgefallen. Man erkannte sie schon von weitem und in großen Menschenmassen stach ihre Haarfarbe ziemlich heraus. Nun sah sie aus wie jede andere. Wie ein Mitglied des Uchiha- Klans…

Lange musterte sie ihr Gesicht genau, fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und versank in ihren schwarzen Augen, als plötzlich ein stechender Schmerz in ihrem Kopf aufflammte. Verwundert und mit vor Schmerz zusammengekniffenen Augen, hielt sie ihren Kopf mit einer Hand fest. Die andere klammerte an dem Waschbecken vor ihr.

Woher kamen diese Kopfschmerzen? Das letzte Mal hatte sie welche, bevor das Siegel, welches ihr Uchiha- Blut zurückgehalten hatte, gebrochen war. Warum waren sie dann also jetzt wieder da?

Sakura beobachtete sich selber im Spiegel und sah ihr schmerzverzerrtes Gesicht. Dann geschah etwas, was ihre Augen schlagartig weiten ließ. Das Mädchen im Spiegel setzte ein verrücktes, gemeines Grinsen auf und aktivierte das Sharingan. Leuchtend rote Augen starrten sie nun an. Ein Hass, der alles vernichten konnte, strahlte aus ihnen aus, sodass Sakura eine Gänsehaut bekam. Diese Mädchen konnte nicht sie sein! Aber es war ihr Spiegelbild! Dennoch…

Die Uchiha weigerte sich selber in dem Spiegel zu sehen. Das war sie nicht! Und so wollte sie niemals werden! Trotzdem machte das Spiegelbild ihr Angst. Das Lächeln des Mädchens hob sich zu einer Grimasse, die Sakura zurückzucken ließ. Das andere Mädchen hob ihre Hände. Ganz so als ob sie wollte, dass auch Sakura ihre ansah. Und genau das tat sie auch. Doch als sie ihre Hände sah entfuhr ihr ein greller Schrei. Sie waren voller Blut. Und nicht nur die. Ihr ganzer Körper war von Blut besudelt. Es tropfte aus ihren Haaren, lief ihr im Nacken hinunter und sammelte sich auf dem Boden zu einer riesigen Blutlache. Der grausige Geruch schlug ihr entgegen. Ein weiterer Schrei kam aus ihrem Mund...
 

Keuchend schlug sie ihre Augen auf. Es dauerte einige Sekunden bis sie begriffen hatte, was los war. Die Schwarzhaarige lag halb auf dem Boden. Eine Hand war noch um das Waschbecken geklammert; die andere ruhte schlaff neben ihrem halb knienden Körper. Schweiß stand ihr auf der Stirn und ihre Atmung ging flach. Sofort untersuchte sie ihren Leib, fand jedoch kein Blut. Vorsichtig zog sie ihren tauben Körper an dem Waschbecken hoch um in den Spiegel zu sehen.

Doch dort blickte sie nur ein verängstigtes, panisches Mädchen an. Sie war blasser als noch vor wenigen Minuten. Ein schmerzvolles Stöhnen drang durch ihre Lippen, als sie sich hinstellte.

Der Raum sah aus wie vorher. Keine seltsame Gestalt im Spiegel, kein Blut auf dem Boden oder ihr selber. Was war passiert? War sie zusammengebrochen ohne es zu merken? Waren ihre plötzlichen Kopfschmerzen daran schuld?

Doch das WIE war ihr eigentlich egal. Sie fragte sich nur WARUM. Warum hatte sie so eine Vision? Sie war doch bereits eine Uchiha! Das Siegel war gebrochen! Hatte Sakura sich und ihre Kräfte nicht jetzt unter Kontrolle? Sie hatte Itachi doch verletzt, als sie nicht sie selbst war! Doch das lag doch schon lange zurück!

Ihr Kopf dröhnte und ihre Sicht verschwamm leicht. Auch ihr Körper schwankte leicht. Langsam und vorsichtig ging die junge Frau aus dem Bad. Sie wollte schnell ins Wohnzimmer eher ihr Kreislauf ganz schlapp machte.

Der Raum sah noch genauso aus, wie sie ihn verlassen hatte.

„Was ist passiert?“ Eine dunkle Stimme lenke Sakuras Aufmerksamkeit auf sich. Itachi stand an der großen Glasfront am anderen Ende des Zimmers. Er musterte das Mädchen von oben bis unten. Ihm war ihre noch bleichere Gesichtsfarbe aufgefallen, sowie der wackelige Gang. Ihr ganzer Körper zitterte und ihre Gesichtszüge waren vom Schock versteinert. Der Schwarzhaarige sah ihr sofort an, dass etwas passiert sein musste…

Doch die Angesprochene schüttelte nur leicht den Kopf und senke den Blick auf das Feuer. Sie wusste nicht, ob sie einen Ton rausbekommen konnte.
 

Sie durchquerte das Zimmer und ließ sich vor dem Ofen nieder. Mit dem Rücken lehnte sie sich an die angrenzende Wand, sodass sie immer noch die Wärme der Flammen spürte. Sie schloss ihre Augen und versuchte ihr noch viel zu schnell schlagendes Herz zu beruhigen.

Sie konnte die Bilder nicht vergessen. Auch wenn sie scheinbar nicht real waren. Ein Hirngespinst ihrer Ohnmacht. Doch auch das machte ihr Sorgen. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass sie ohnmächtig geworden war! So etwas war ihr noch nie passiert! Fassungslos schüttelte sie leicht ihren Kopf.
 

Plötzlich spürte sie eine Präsenz neben sich und öffnete erschrocken die Augen. Itachi saß neben ihr; nur Zentimeter von ihr entfernt, und starrte die gegenüberliegende Wand an.

Sakuras Herz, welches sich gerade beruhigt hatte, fing nun wieder an wie wild zu schlagen. Ein dunkler Rotschimmer bildete sich auf ihrem Gesicht, sodass sie schnell ihre Haare über die Schulter fallen ließ um dieses Detail vor dem Jungen zu verstecken.

Lange saßen sie so nebeneinander. Niemand rührte sich oder sagte ein Wort. Verstohlen schielte die Schwarzhaarige zu der Person neben sich und musterte ihn. Er hatte seinen schwarzen Umhang ausgezogen und saß dort nun mit einer langen schwarzen Hose und einem dunkelblauen T-Shirt bekleidet.

Ein leiser Seufzer entfuhr ihr und sie schloss erneut ihre Augen. Still saß sie so dort und war Itachi auf seltsame Weise dankbar. Dadurch, dass er einfach neben ihr saß, ging es ihr besser. Sie hatte das Gefühl, nicht mehr alleine zu sein. Er war da. Warum wusste sie nicht. Der Schwarzhaarige hatte sie aufgenommen nachdem er wusste, dass sie eine geborene Uchiha war und stand ihr nun zur Seite. Nie hätte das Mädchen gedacht, dass der Mann, der seinen Klan getötet hatte, in Wahrheit ganz anders war, als alle sagten. Dies bestätigte ihren anfänglichen Verdacht nur noch mehr. Keiner im Dorf hatte versucht herauszufinden, was der Grund für Itachis Handeln war. Die Tatsache, dass er alle ermordet hatte, hatte ihnen gereicht um ihn zu verurteilen.

Plötzlich bekam sie Mitleid mit dem jungen Mann neben ihr. Er wurde von seinem Dorf verstoßen. Niemand hatte ihn gesucht, so wie Naruto nun nach ihr suchte. Und wer weiß wie lange er schon alleine war…

Sakura atmete noch einmal tief ein und begann mit leiser Stimme zu erzählen: „Ich bin eben im Badezimmer zusammengebrochen und habe es selber nicht bemerkt. Ich sah mich im Spiegel, aber irgendwie war das doch nicht ich. Das Mädchen hatte blutrote Augen und ein hämisches, mordlüsternes Gesicht. Und dann sah ich überall Blut…“ Sie stockte, holte erneut tief Luft und erzählte weiter. „Das war nicht das erste Mal. Schon zweimal hatte ich eine solche Vision… In der Ersten habe ich gesehen, wie ich Naruto umgebracht habe…“ Ihr Blick wurde traurig. „Und bei der anderen war es Madara. Das waren die Gründe weshalb ich die beiden Male weggelaufen bin. Niemand ist mehr sicher, wenn ich da bin.“

Darauf folgte wieder Stille. Itachi hatte alles stumm mit angehört und sich nicht einmal bewegt. Und auch jetzt verharrte er in derselben Position. Sakura ließ ihn gewähren. Sie wusste nun, dass er nicht viel redete und ließ ihn selber entscheiden, ob er was sagte oder nicht. Sie fühlte sich jetzt besser, nachdem sie sich diese quälenden Gedanken von der Seele geredet hatte.
 

Einige Zeit später stand Itachi plötzlich auf. Leise ging er durch das Zimmer und öffnete die Tür. Bevor er hinausging sagte er noch etwas, ohne sich umzudrehen: „Warte hier. Ich hole etwas zu essen.“

Sakura gehorchte. Ein schwaches „Danke“ kam ihr von den Lippen, worauf er den Raum verließ. Das Mädchen blieb einfach still sitzen. Ihr Körper hatte sich wieder einigermaßen erholt. Und auch ihr Kopf war wieder funktionsfähig. Die rätselhaften Kopfschmerzen waren verschwunden. Alles war wieder so, als wäre nie etwas passiert.
 

Nach ca 15 Minuten betrat Itachi erneut das Wohnzimmer. Sakura sah auf und beobachtete ihn, als er zwei Teller voller Ramen mitbrachte und diese auf den Tisch stellte. Daraufhin verschwand er erneut.

Die junge Frau stand vorsichtig auf. Sie wusste noch nicht, ob ihr Körper ihr wieder komplett gehorchte. Doch sie hatte keine Probleme mehr. Das Schwindelgefühl war ebenfalls verschwunden.

Gerade als der Junge zurück kam, setzte sie sich auf eines der dunkelblauen Kissen. Der Uchiha setzte sich ihr gegenüber und beobachtete das Mädchen, welches ihr Essen anstarrte. „Iss.“, meinte er nur und versuchte nicht so unfreundlich zu klingen.

Sakuras Mundwinkel zuckten kurz zu einem kleinen Lächeln. Sie schien seinen Versuch bemerkt zu haben. „Vielen Dank.“, kam es von Sakura bevor sie sich dem Essen widmete. Es schmeckte nach Tütensuppe, doch das störte sie überhaupt nicht. Es schmeckte echt lecker. Nur ein kleiner Teil ihrer Gedanken wollte bei dem Anblick der Ramen an ihren guten Freund denken. Jedoch verdrängte sie diese, da sie nicht anfangen wollte zu weinen.
 

Nach dem Essen stand Itachi als erster auf und verschwand erneut in der Küche. Die junge Frau nahm ihre Schüssel und ging ihm hinterher. In der Küche wandte sie sich der Spüle zu, während Itachi etwas zu trinken besorgte.

Der Abwasch war schnell erledigt und Sakura spürte langsam, wie müde sie war. Der Tag war doch sehr anstrengend gewesen.

„Komm mit.“, meinte der Uchiha plötzlich und verschwand aus der Tür. Sakura trabte ihm durch den dunklen Flur hinterher. Er ging die Treppe hinauf und folgte dem Gang bis zum Ende. Dort befand sich auf der rechten Seite eine dunkle Tür. Die kleine Gruppe öffnete diese und gleich fanden sie sich in einem schmalen Raum wieder.

Nachdem das Licht eingeschaltet war, sah sich das Mädchen im Zimmer um. Ein großes Fenster zeigte nach hinten in die Höhle. Ein kleines Bett stand direkt davor und daneben ein kleiner Nachtschrank. Ein Kleiderschrank neben der Tür rundete den Raum ab.

„Hier kannst du schlafen.“, meinte Itachi während er Sakuras Verhalten musterte. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Ihr gefiel das kleine Zimmer. Klein aber fein.

„Vielen Dank!“, sagte sie fröhlich und lächelte den Uchiha an. Noch immer ließ er keine Reaktion erkennen, doch daran hatte sich die Schwarzhaarige längst gewöhnt. Umso erschrockener war sie, als sie ihn beim Rausgehen, aus dem Augenwinkel heraus, lächeln gesehen hatte! Oder hatten ihre Augen ihr einen Streich gespielt? Sie war wohl einfach zu müde…
 

Schnell huschte sie rüber zum Bett und fand dort eine alte schwarze Jogginghose und ein weißes T-Shirt auf der dunklen Bettdecke. Sie schlüpfte aus ihrer Kleidung und zog ihr Nachtzeug an.

Keine fünf Minuten später lag sie auch schon im Bett und ohne sich ein weiteres Mal Gedanken über den Tag zu machen, schloss sie ihre Augen und war, keine viertel Stunde später, in einen traumlosen Schlaf gefallen.

Old Teammates

Chapter 6 – Old Teammates
 

Die Tage vergingen und wurden zu Wochen. Langsam lebte Sakura sich in ihrem neuen Leben ein.

Sie verstand Itachis Launen besser und konnte sogar mit ihm kommunizieren. Zwar sprach er immer noch nicht mehr als sonst auch, aber das Mädchen hatte gelernt aus seinem fast unbewegten Gesicht gewisse Dinge zu lesen.

Und auch sie selber fand sich damit jetzt besser ab, dass sie eine Uchiha war. Besonders nachdem sie das Bücherregal erkundet hatte. Einige der Bücher behandelten die Geschichte und die Techniken des Klans. Schon seit sie eine Uchiha geworden war, wollte sie alles über ihre wahre Familie wissen. Und dank der Bücher konnte sie die Anfänge der Uchihas nachvollziehen und lernte selbstständig Jutsus.

Natürlich half auch Itachi ihr dabei und er war ein guter Lehrer, ohne Zweifel. Allerdings glänzte der Uchiha mehr als einmal mit Abwesenheit. Wohin er in diesen Stunden verschwand, wusste die junge Frau nicht. Doch manchmal hatte sie das Gefühl, als ob er sie von weitem beobachtete. Das schien seine Art zu sein, auf sie aufzupassen. Auch wenn er das so nie zugeben würde.

Aber Sakura konnte nicht leugnen, dass sie ihm für das, was er für sie tat, sehr dankbar war. Es machte ihr Leben um vieles einfacher, wenn sie nicht das Gefühl hatte, alleine zu sein und mit allem alleine fertig werden zu müssen.

Auch wenn sie immer noch ein schlechtes Gewissen hatte. Unzählige Male träumte das Mädchen von Naruto und wie er sie verzweifelt suchte. Sie fühlte sich schuldig. Sie hatte ihn genau so im Stich gelassen wie Sasuke damals; wenn auch mit einem anderen Hintergrund. Doch davon wusste der Blonde ja nichts und das tat ihr weh. Für ihn musste es sich wie ein Verrat anfühlen. Das Einzige, was Sakura machen konnte, war zu hoffen, dass er ihr verzeihen würde.

Wann auch immer sie zurück nach Konoha gehen konnte…
 

++++++
 

An einem Morgen erwachte Sakura spät aus ihrem Schlaf. Durch die Dunkelheit, die nur durch schwaches Licht, welches seitlich am Haus in den hinteren Teil der Höhle schien, erhellt wurde, reagierte ihr Körper nicht wie gewohnt. Auch wenn er sich nach der Zeit dran hätte gewöhnen müssen. Egal wie viele Tage das nun schon so ging. Ihr Körper wollte sich einfach nicht an das Leben im Dunkeln gewöhnen.
 

Langsam setzte sie sich auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Sie schwang ihre Beine aus dem Bett, tauschte ihre Schlafkleidung gegen ihre anderen Klamotten und verließ das Zimmer. Doch bevor sie in die Küche und das Wohnzimmer ging, um Itachi zu suchen, schlenderte sie zuerst ins Bad.

Schon nach kurzer Zeit verließ sie den Raum wieder und ging in die Küche. Itachi war allerdings nicht zu sehen. Verwundert probierte die junge Frau es als nächstes im Wohnzimmer. Aber auch dort war keine Spur von dem Uchiha. Wie jeden Morgen verschwand der junge Mann, um kurze Zeit später geheimnisvoll und lautlos hinter ihr aufzutauchen.

Diesmal war sogar der Kamin war fast aus, weil niemand Holz nachgelegt hatte. Er musste also schon eine Weile weg sein.

Seufzend kümmerte Sakura sich darum. Sie nahm eines der Holzscheite, welche sich seitlich hinter dem Kamin befanden, legte dieses in die Öffnung und sah zu, wie die Flammen auf das Holz übergriffen. Verträumt beobachtete sie das Farbenspiel des Feuers und spürte die Wärme auf ihrer Haut.
 

Doch auf einmal wurde sie aus den Gedanken gerissen. „Wir haben kein Essen mehr. Ich werde welches holen.“ Ruckartig drehte Sakura sich um und sah den Schwarzhaarigen lässig in dem Türrahmen stehen. Das Mädchen hatte sich ziemlich erschrocken, versuchte nun aber, es sich nicht anmerken zu lassen. Denn gegen seine Überraschungsbesuche war sie ebenfalls noch nicht gewappnet. Sie räusperte sich lautlos und setzte eine emotionslose Stimme auf: „Wie willst du das machen?“

„Ich gehe in die Stadt und besorge etwas.“

„Mit „besorgen“ meinst du sicherlich nicht „kaufen“, oder?“, schlussfolgerte sie. Immerhin war Itachi erstens tot und zweitens ein gefürchteter Mörder. So jemand konnte nicht mal eben in einen Supermarkt spazieren und etwas Essbares kaufen.

Es kam keine Antwort zurück, was Sakura sogleich als „Ja“ auffasste. Sie seufzte und stand auf. „Lass mich das machen. Wenn ich in einen Laden gehe, fällt das sicherlich nicht auf.“

Eine von Itachis Augenbrauen wanderte nach oben. Es sah komisch aus, da der Rest des Gesichtes nicht einmal zuckte. Doch Die Kunoichi wusste sofort, was er damit sagen sollte. Man gewöhnte sich an die Uchihas…

„Selbst wenn Naruto und die anderen in dem Dorf mein Foto gezeigt haben, würde mich niemand erkennen. Ich habe jetzt schwarze Haare und schwarze Augen und nicht mehr rosa und grün. Außerdem trage ich Sachen, die ich vorher nie getragen hätte. Mich wird niemand erkennen.“, präsentierte sie ihm ihren Plan. Dafür, dass dieser innerhalb von 3 Minuten und ziemlich spontan entstanden war, fand sie ihn richtig gut. Sie würde gerne noch einmal in die Zivilisation zurückgehen und ihre Sogen für ein paar Stunden vergessen.

Itachis Augenbraue wanderte wieder an ihren angestammten Platz und Sakura folgerte aus seiner Bewegungslosigkeit, dass er nachdachte. Eine Weile verhaarten beide in derselben Position. Dann irgendwann drehte Itachi sich mit einer fließenden Bewegung um und verließ den Raum. Sakura schlich sich ein Lächeln aufs Gesicht. Sie kannte den Uchiha nun gut genug um zu wissen, dass das gerade ein „Ja“ gewesen war.

Schnell stand sie auf, richtete ihre Kleidung und die Haare und rannte ihm freudig hinterher. Am Höhleneingang hatte sie ihn dann schließlich eingeholt. Zusammen liefen sie den Strand entlang, bis sie den Wald erreichten. Dort blieb der Uchiha stehen und drehte sich zu seiner Gefährtin um.

„15 Kilometer in der Richtung“ Er zeigte nach Süd-Westen. „ist ein Dorf. Dort gibt es einen Supermarkt.“ Sakura nickte. „Und pass auf, dass dich niemand erkennt. Und wenn welche von deinen Freunden da sind, verschwinde gleich wieder.“, ermahnte er sie und blickte dabei finster drein.

„Klar.“, sagte Sakura leichthin, auch wenn sie wusste, dass sie niemals einfach gehen könnte. Doch darüber wollte sie sich keine Sorgen machen. Das Mädchen hoffte einfach, dass niemand von den Konoha- Ninjas da war.

„Ich warte hier.“, murmelte Itachi und verschwand im Wald.

Sakuras Lächeln wurde noch breiter, während sie freudig dem Dorf entgegen lief.
 

Es dauerte nicht lange, bis sie schon die Stadtgrenze erreicht hatte. Kurz vor dem Dorf hatte sie aufgehört zu rennen und benahm sich nun wie jeder andere Mensch auch und nicht mehr wie ein gut ausgebildeter Ninja. Ihre Kunai und Shuriken waren versteckt unter ihrem Rüschenrock, wo sie niemand sah, sie aber trotzdem griffbereit waren.

Das Dorf war wirklich nicht groß. Es hatte nicht einmal die Hälfte der Fläche von Konoha. Dennoch gefiel es Sakura sehr. Viele Menschen waren auf den Straßen unterwegs. Kinder spielten Ninja und warfen mit selbstgebastelten Papp-Shuriken um sich.

Und dank der vielen Leute, die sich auf den Wegen tummelten nahm niemand von dem einsamen Mädchen Notiz. Dabei half wahrscheinlich auch ihre unauffällige schwarze Haarfarbe. In diesem Moment war sie doch ziemlich praktisch…

Die Schwarzhaarige schlenderte die Straße entlang, auf der Suche nach dem Supermarkt, welcher auch schon bald in ihrem Sichtfeld auftauchte. Sie hätte nie gedacht wie viel Spaß ihr das einfache Lebensmittelkaufen machen könnte. In Konoha war sie nie gerne einkaufen gegangen und jetzt…

Eine Stunde später verließ das Mädchen den Supermarkt: mit drei voll beladenen Tüten in den Händen und um einige Yen leichter. Sofort machte sie sich auf den Rückweg, auch wenn sie noch nicht wollte. Doch Itachi wartete auf sie und das Risiko, entdeckt zu werden, wurde mit jeder Minute höher. Zwar hatte immer noch niemand Notiz von ihr genommen, doch man musste das Schicksal ja nicht herausfordern.
 

Als sie sich unbemerkt aus dem Dorf geschlichen hatte, lief sie im Ninja- Laufschritt zurück zu der Stelle, an der Itachi wartete. Der Rückweg dauerte etwas länger, da sie die schweren Tüten tragen musste. Grummelnd nahm sie diese Tatsache zur Kenntnis. Vielleicht hätte sie doch Itachi gehen lassen sollen.

Doch plötzlich blieb das Mädchen wie angewurzelt stehen. Hatte sie nicht gerade jemanden gespürt? Hier draußen? Im Wald? Sie tat so, als müsste sie die Taschen abstellen, weil sie ihr zu schwer wurden, währenddessen sie ihr Sharingan aktivierte. Unauffällig suchte sie den Wald nach Chakraauren ab und… tatsächlich. Wenige Meter vor ihr stand jemand an einen Baum gelehnt. Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe sie diese wohlbekannte Aura zuordnen konnte. Das Blut gefror in ihren Adern und ihr Herz, sowie ihre Atmung setzten aus. Sakura war gefangen in ihrem Kopf. Zu viele Gedanken rasten durch ihn und sie bekam Panik. Was sollte sie nun tun? Wie konnte sie die Person loswerden ohne zu viel zu verraten? Hatte sie vielleicht schon das Versteck gefunden? Was sollte sie nur tun?!

Die Person stieß sich mit dem Fuß von dem Baum ab und kam langsam auf das starre Mädchen zu. Sie hatte nicht mehr viel Zeit um sich zu fangen. Was sollte sie ihm bloß sagen? Konnte sie ihn anlügen? So wie er es getan hat? Sakuras Gesicht verzog sich zu einer Grimasse und kurz darauf hatte sie einen, für sie, wichtigen Entschluss gefasst.
 

„Na sieht mal an. Wen haben wir denn da?“, fragte eine dunkle Stimme. Es klang Hohn und Spott, sowie Wut bei jedem einzelnen Wort mit. Sakuras Magen verkrampfte sich.

„Das könnte ich dich auch fragen.“, antwortet das Mädchen mit ruhiger, aber genervter Stimme.

Die Person kam noch näher heran und nun konnte die Schwarzhaarige sein Gesicht sehen. Es versetzte ihr einen Stich ins Herz, welchen sie aber nicht weiter beachtete. Es war endlich an der Zeit, den Kerl zum Mond zu schießen.

Zwei Strähnen seiner schwarzen Haare umrahmten sein kantiges Gesicht, während der Rest der Haare nach hinten abstand. Er trug einen langen, schwarzen Mantel unter dem nur eine ebenfalls schwarze Hose hervor lugte. Lässig hatte er eine Hand an seine Hüfte gelegt. Er sah genauso aus, wie Sakura ihn in Erinnerung hatte. Doch dies war nicht mehr der Junge, mit dem sie ein Team gebildet hatte. Diese Person war nur noch auf Rache aus und bemitleidete sich jeden Tag selber. Dies war nicht mehr der Mann, den sie geliebt hatte.

„Sasuke. Wie nett, dich hier zu treffen.“, sagte das Mädchen und legte ihren Hass und ihre Trauer mit in diese Worte.

Der Angesprochene starrte sie kurz an und Sakura sah, wie er sie von Kopf bis Fuß musterte.

Sie grinste. „Gefällt dir mein neues Outfit?“

Sasukes Augen bohrten sich nun in ihre schwarzen Augen. Zum Glück hatte sie das Sharingan gleich wieder deaktiviert, als sie ihn erkannt hatte.

„Was machst du hier? Und wieso dieser Aufzug?“, kam es von dem Schwarzhaarigen mit monotoner Stimme. Doch es lag echte Neugier in seiner Stimme. Nun war es an dem Mädchen aufzupassen. Wenn der Uchiha Naruto über den Weg lief und ihm alles erzählte, wäre das ein großes Problem für Itachi und sie. Sie durfte nicht zu viel von der brisanten Entwicklung preisgeben.

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Sasuke.“, gab sie dann zickig zurück und ließ mit Absicht das „-kun“ am Ende weg. Das war eine Sache, die nur Sakura Haruno gemacht hatte. Und da es diese nicht mehr gab, sollten auch ihre Verhaltensweisen langsam verschwinden.

Das Gesicht des Schwarzhaarigen verzog sich zu einer Grimasse. Es schien ihm gar nicht zu gefallen, wie seine ehemalige Teamkollegin mit ihm umging. Er kannte sie nicht so selbstbewusst. Sie war fast ein anderer Mensch.

„Ach, sei doch nicht so. Immerhin sind wir alte Teamkollegen. Ich wollte doch nur ein bisschen mit dir reden.“
 

Sakura platze der Kragen. Doch anstatt ihm gleich an die Gurgel zu springen, versuchte sie ihre Wut im Zaum zu halten. Sie packte ihre Taschen und ging, ohne ihn eines weiten Blickes zu würdigen, an ihm vorbei.

Sasuke stand wenige Sekunden wie festgewachsen mit weit aufgerissenen Augen einfach auf der Stelle. Er konnte nicht glauben, was das Mädchen da gerade getan hatte! Sie war es doch, die ihm immer hinterher gelaufen war und ihm fünf Mal am Tag gesagt hatte, dass sie ihn liebte! Warum ignorierte sie ihn also einfach? Wut kochte in ihm hoch. Blitzschnell wirbelte er herum und mit einem Satz stand er wieder vor dem Mädchen.

Diese verdrehte nur genervt die Augen. „Sasuke, du nervst. Lass mich in Ruhe und geh wieder zu deinem Team von Bekloppten.“ Sakura war selber erstaunt, dass sie den Mann, den sie einst liebte, und es vielleicht immer noch tat, so leicht beleidigen konnte. Aber daran war er selbst schuld. Er hatte Naruto und ihr so oft wehgetan, sie verlassen und belogen, dass ihre Gefühle für ihn einfach einer unbeschreibbaren Wut Platz gemacht haben. Sie war jetzt stärker als damals und es wurde langsam Zeit diesen sturen Idioten gehen zu lassen. Für immer.

„Was soll das?“, schrie er sie nun wütend an, packte sie an den Oberarmen und schüttelte sie so stark durch, dass ihr ihre Tüten aus den Händen glitten. Genervt stöhnte das Mädchen auf, als sie ihre Einkäufe über den Boden kullern sah.

„Na super! Ganz toll!“, schimpfte sie ironisch, entfernte seine Hände von ihren Oberarmen und kniete sich hin, um alles wieder einzusammeln. „Wenn auch die Eier kaputt sind, dann hau ich sie dir um die Ohren!“

Innerlich grinste Sakura, als sie sich Sasuke mit einem Karton zerplatzter Eier auf dem Kopf vorstellte. Sie hatte keine Zweifel daran, dass sie es wirklich tun würde.
 

Während Sakura ihre Lebensmittel aufsammelte, ließ Sasuke seiner Wut sprachlich freien lauf. „Spinnst du jetzt total? Was ist eigentlich mit dir los? Was machst du hier so weit weg von Konoha? Und was soll dieser komische Aufzug und diese Kontaktlinsen?“

Die junge Frau richtete sich wieder auf, nachdem ihre Tüten wieder voll waren und starrte ihren Gegenüber lange an.

„Geh einfach, Sasuke. So wie du es immer getan hast. Du hast sowieso keine Ahnung. Du nervst mich tierisch. Geh einfach weg und komm nie wieder. Dann haben wir in Konoha endlich wieder Ruhe. Und vor allem Naruto kann sich dann wieder etwas sinnvollerem zuwenden.“, zickte sie ihn an und es tat ihr unbeschreiblich gut, ihre ganze Wut auf ihn einfach herauszulassen.

Doch als sie ihm noch mehr an den Kopf werfen wollte, zuckte sie plötzlich zusammen. „Oh nein, nicht auch das noch.“, murmelte sie leise zu sich selbst. Sie hatte eine zweite Chakraaura im Wald entdeckt und wusste sofort wem sie gehörte. Doch das konnte er nicht machen! Nicht jetzt!
 

„Das hat keinen Zweck, Sakura.“

Genervt stöhnte diese auf. Er hatte es doch getan. „Lass mich mal machen. Und du solltest das wirklich nicht tun.“

„Warum nicht?“

„Diskutier nicht mit mir.“, giftete sie jetzt leise. „Du weißt ganz genau, was ich meine.“, sagte sie dann etwas lauter.

Sasukes Körper gefror zu einer Statue, als er diese männliche Stimme hörte. Sakura beobachtete ihn aufmerksam, während sie mit der Person im Wald redete.

„Ich weiß, was du jetzt denkst. Vorhin hast du mir noch gesagt, ich soll mich nicht erwischen lassen und jetzt zeigst DU dich.“, meinte Sakura wütend.

„Das ist dir aber nicht gelungen.“

Das Mädchen stieß einen komischen Laut aus. In diesem Moment musste sie sich zwingen, sich daran erinnern, mit wem sie da gerade sprach, sonst hätte sie ihm eine Kopfnuss verpasst. Doch es könnte gefährlich werden, Itachi Uchiha eine Kopfnuss zu verpassen…

Langsam trat dieser aus dem Wald und stellte sich zu Sakura. Sasuke war währenddessen einige Schritte zurückgewichen. Nun starrte er von einer Person zur anderen und zahlreiche Gefühlsregungen spiegelten sich in seinem Gesicht.

„Itachi! Du lebst?“, brachte der jüngere Uchiha irgendwann heraus. Er sah aus, als würde er jeden Moment umkippen.

„Sasuke.“, kam es nur von dem Uchiha.

Sakura beobachtete die beiden aufmerksam.

Sasukes Gesichtsausdruck wandelte sich erneut und nun war nur noch unendlicher Hass zu sehen. „Warum hast du mir nicht die Wahrheit gesagt?! Warum hast du mich all die Jahre belogen und darauf angesetzt, dich zu töten?! Nur weil du auf Konohas Befehl hin unsere Familie abgeschlachtet hast! Du hättest mir das nicht verschweigen dürfen! Itachi!“, schrie der Junge aus voller Kehle. Sakura hoffte, dass niemand nah genug war um das Gespräch zu hören.

Doch der Himmel über ihnen färbte sich langsam von hellblau zu einem dunkleren Blauton. Die Sonne war am Untergehen. Zu dieser Zeit dürfte hier niemand sein.

Itachi starrte nur seinen Bruder an. Er schien keine Antworten geben zu wollen. Auch Sasuke bemerkte dies und er wurde nur noch wütender. Plötzlich zückte er mehrere Kunai und rannte auf seinen Bruder zu, welcher sich keinen Millimeter rührte. Dies war Sakuras Einsatz.
 

Nur wenige Millimeter bevor er seinen Bruder erstochen hätte, hielt Sasuke inne. Er spürte kalten Stahl an seiner Kehle, konnte dieses jedoch nicht gleich zuordnen. Er traute sich auch nicht, seinen Kopf zu drehen, da er den Angriff nicht hatte kommen sehen und das musste schon was heißen. Geschockt sah er in das ruhige Gesicht seines Bruders. Dieser hatte wohl genug von seinem kleinen Bruder. Er nahm Sakuras Tüten in die Hände und ging langsam davon. Und jetzt fiel es Sasuke wie Schuppen von den Augen. Sakura!

Er drehte seinen Kopf leicht nach rechts und sah ihr direkt ins Gesicht. Er konnte nicht glauben was er dort sah und ließ die Arme sinken.

Daraufhin ließ auch das Mädchen von ihm ab und steckte ihren Kunai weg. Sie sah ihn mit ihrem Sharingan tief in die Augen und erkannte seine Ungläubigkeit.

Ein trauriges Lächeln trat auf ihr Gesicht. „Ich habe dir gleich gesagt, dass du das nicht wissen willst. Aber du wolltest ja wieder nicht hören.“ Sasuke schwieg. „Vergiss dass du deinen Bruder und mich gesehen hast. Vergiss uns und verschwinde von hier, wenn du nicht sterben willst.“, warnte sie ihn und seine Augen weiteten sich noch mehr. „Sakura Haruno ist tot. Ich bin eine andere, als das Mädchen, welches du kennen gelernt hast.“

Langsam drehte sich die Schwarzhaarige um und ging langsam Itachi hinterher. Doch kurz bevor der mittlerweile schwarze Wald sie verschluckte, sah sie noch einmal zurück. Sasuke hatte sich keinen Millimeter bewegt und Sakura fragte sich, wie lange er da wohl noch so stehen wird.

„Sasuke, ich bitte dich. Erzähl niemandem was du heute gesehen und erfahren hast. Besonders nicht Naruto. Ich will nicht, dass ihnen meinetwegen etwas passiert. Du hast mich immer wie Dreck behandelt und meine Gefühle mit Füßen getreten. Darum bitte ich dich nur dieses eine Mal um einen Gefallen. Leb wohl.“

Sie warf ihm noch einen letzten Blick zu und lächelte ihn an. Dann drehte sie sich um und verschwand in der Dunkelheit.
 

+++++++
 

Sakura ließ es langsam angehen. Durch ihr Sharingan beobachtete sie Sasuke um sicherzugehen, dass er ihnen nicht folgte. Doch darüber brauchte sie sich keine Sorgen zu machen. Solange sie ihn spüren konnte, bewegte er sich nicht vom Fleck. Er schien zu geschockt zu sein, um sich zu bewegen.

Das Mädchen seufzte.

Einige Zeit später erreichte sie ihr Versteck. Itachi fand sie im Wohnzimmer vor, wie er an der Glasfront lehnte und die Höhlenwand anstarrte. Erst als die Uchiha den Raum betrat drehte er sich nach ihr um. Einige Minuten starrten sie einfach nur den anderen an, bis Sakura seufzend das Wort ergriff: „Warum hast du dich eingemischt? Ich glaube nicht, dass ihn dein Auftritt in seinem Beschluss bestärkt hat, uns in Ruhe zu lassen.“

Leicht wütend sah sie den jungen Mann an. Sie hatte alles versucht Sasuke nicht mit rein zu ziehen und dann kam Itachi und nun war alles aufgeflogen. Warum müssen Männer immer ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen?

„Er hätte dich nicht in Ruhe gelassen.“, kam es von Itachi.

„Ich hatte ihn fast so weit!“, beharrte Sakura.

„Das glaubst auch nur du.“

„Ja, das glaube ich. Aber das ist jetzt auch egal. Was ist wenn er uns hinterher kommt? Wenn er unser Versteck entdeckt? Das ist erstmal wichtiger.“

Doch Itachi sagte nichts mehr. Er sah das Mädchen nur an.

Diese beruhigte sich langsam wieder und holte einmal tief Luft. „Ok, ok.“ Sie seufzte. „Ich weiß, dass du irgendwas vor hast und ich habe keine Ahnung, was.“ Sie funkelte ihn an. „Aber ich vertraue dir. Das ist das mindeste, was ich tun kann.“ Sie lächelte leicht.

„In der Küche steht etwas zu essen.“, meinte Itachi plötzlich und widmete sich wieder der schwarzen Höhlenwand. Damit war die Unterhaltung für ihn anscheinend beendet. Sakura erkannte aus diesem Satz ein „Danke“ und verschwand lächelnd in die Küche.
 

Nach einem kleinen Abendbrot und einer erfrischenden Dusche, ging Sakura zurück in ihr Zimmer. Es gab einiges, worüber sie noch nachdenken musste. Doch wenn Itachi in der Nähe war wollte sie sich diese Blöße nicht geben.

In ihrer Schlafkleidung legte sie sich in ihr Bett und starrte an die Decke.
 

Es hatte sie sehr überrascht, als Sasuke vor ihr auftauchte. Sie hatte nicht damit gerechnet, ihn so schnell wieder zu sehen. Ob er seine Niederlage gegen Naruto schon überwunden hatte? Oder… War er sogar schon wieder in Konoha gewesen und hatte gegen Naruto gekämpft? Sakuras Magen zog sich zusammen und ihr wurde übel. War Naruto etwa…?

Nein! Schnell richtete das Mädchen sich auf. Sie saß nun keuchend auf ihrem Bett. Naruto hatte nicht verloren! Er war stärker als dieser Uchiha! Das war er schon immer! Sie vertraute ihm einfach mehr…

Und trotzdem machte sich die junge Frau Sorgen. Was passierte, während sie weg war? Gab es jemanden, der sich um Naruto kümmerte, so wie sie es immer getan hatte? Ging es allen gut? Hatten sie Konoha schon wieder aufgebaut?

Dabei wollte sie doch eigentlich helfen… Es war ihre Heimat, die von Pain komplett zerstört wurde. Und sie hatte geschworen, zu helfen. Und nun?! Sie saß etliche Kilometer von ihrer Heimat entfernt und ließ alle im Stich.

Nur ein Gedanke konnte den Schmerz über diese Tatsache lindern. Wäre sie bei ihnen geblieben, wären alle in großer Gefahr. Und dabei meinte sie nicht nur die Gefahr, die von Madara ausging…

Nun war es Sakuras Aufgabe ihre Probleme zu lösen, ohne das Leben ihrer Freunde zu zerstören.
 

Und das von Sasuke. Ja, auch er sollte da nicht mit rein gezogen werden. Sie hatte ihre Worte ernst gemeint. Die Schwarzhaarige konnte nur hoffen, dass er dieses eine Mal auf sie hören würde… Nur dieses eine Mal, ehe es zu spät war…

Fear, Fire And Death

Chapter 7 – Fear, Fire And Death
 

Sakura kroch schwungvoll aus ihrem Bett. An diesem Morgen war sie gut gelaunt. Warum das so war, wusste sie auch nicht. Doch es war nicht unbedingt schlecht, gute Laune zu haben. Vielleicht sollte es ein schöner Tag werden.
 

Seit über einem Monat lebte sie nun schon mit Itachi in dieser Steinhöhle, abgeschnitten von der Außenwelt. Langsam hatte sie sich damit abgefunden und auch die quälenden Träume von ihren verzweifelten Freunden, die auf der Suche nach ihr waren, verloren an Intensität. Alles in Allem hatte sich ihr Leben, nach der Enthüllung ihrer Vergangenheit, um einiges gebessert.

Das Training lief eigentlich ganz gut. Das Sharingan konnte sie nun beliebig einsetzten und auch einige andere der Feuer- Techniken der Uchihas hatte sie bereits drauf.
 

Wie jeden Morgen sprang das Mädchen regelrecht die Treppen runter und rannte ins Bad. Nach einer kurzen morgendlichen Dusche, machte sich das Mädchen in die Küche auf. Wie jeden Morgen standen ein Topf dampfender Reis und ein gebratener Fisch auf dem Tisch. Itachi hatte die Angewohnheit seeehr früh aufzustehen und bereitete gleich das Frühstück vor.

Und eins musste Sakura zugeben: Er konnte hervorragend kochen! Ihre Vermutung war, dass er es sich selber während der Zeit bei den Akatsukis beigebracht hatte, denn von den anderen konnte wahrscheinlich niemand kochen.

Was es wohl bei Itachis Partner zu essen gab? Dem Fischmann? Würmer? Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Ekelig.

Kein Wunder, dass selbst jemand wie Itachi kochen gelernt hat.
 

Nach dem leckeren Frühstück machte sich das Mädchen wie jeden Morgen auf, um zu Trainieren. Es war zum morgendlichen Ritual geworden und Sakura musste gestehen, dass ihr ihr neuer Tagesablauf sogar gefiel. Sie war fitter und besser trainiert, als jemals zuvor.
 

Sie rannte aus dem Haus und lief so schnell so konnte über den Sand, während die Sonne über dem Horizont hervorlugte und die Natur mit einem orangefarbenen Teppich überzog. Die Farben wandelten sich. Das dunkle Grau der Abendstunden wich einem leuchtenden Orange. Nun bildeten die schwarzen Farben der Nacht und das orange/rot der Sonne den neuen Morgen.

Die schwarzhaarige Kunoichi lief lautlos durch den Wald. Sie sprang von Baum zu Baum und beobachtete ihre Umgebung mit dem Sharingan für den Fall, dass so früh am morgen andere Ninjas unterwegs waren.

Und tatsächlich kamen ihr diesmal zwei Ninjas aus Suna entgegen. Doch es war für sie mittlerweile kein Problem mehr, sich unsichtbar zu machen, sodass die beiden Menschen nicht mal merkten, dass die junge Frau zwei Meter neben ihnen stand.

So was lernte man als erstes, wenn man mit Itachi Uchiha zusammen lebte und trainierte. Das stille, unauffällige in der Ecke rum stehen.
 

Nach gut einer Stunde kehrte Sakura schweißgebadet zum Strand zurück. Die Sonne stand mittlerweile über dem Horizont und hatte dafür gesorgt, dass sie Farben der Welt zurückgekehrt waren. Schon so früh am Morgen merkte man, dass ihnen wieder ein heißer Tag bevor stand. Ein leises Seufzen entwich der jungen Frau bei dem Gedanken daran, dass bald der Herbst bevorstand und der Sommer ihm Platz machen musste. Bald würden die saftig grünen Blätter zu braunen verschrumpelten Dingen mutieren und langsam zu Boden fallen.

Sakura mochte den Herbst nicht. Sie empfand diese Jahreszeit als die traurigste überhaupt. Doch noch war es nicht soweit und solange das so blieb, würde das Mädchen den Sommer genießen. Das stand fest.
 

Die Kunoichi rannte über den heißen Sand, dicht am Ufer entlang, sodass ihre Füße den Boden kaum berührten. Und selbst diese Spuren im Sand waren nach wenigen Sekunden vom Wasser verschlungen oder von Sandwehen begraben. So konnte niemand ihr geheimes Versteck finden.
 

Einige Zeit später erreichte sie den Höhleneingang. Die kühle Briese, die aus der Höhle kam, empfand sie als sehr angenehm. Doch noch war es nicht an der Zeit das Training zu beenden. Denn jetzt folgte ihre Übungsstunde für die Jutsus.

Schon lange trainierte sie diese alleine. Itachi, mit seinen kurzen Hinweisen und Anweisungen, war schon lange nicht mehr zu ihrem Training erschienen. Seit den Trainingsstunden auf ihrer Reise hatte sie größtenteils aus Büchern gelernt. Und das Mädchen konnte nicht leugnen, dass sie diese Methode besser fand.

Es ärgerte sie immer, wenn sie etwas nicht so hinbekam, wie sie es wollte. Und wenn dann auch noch Itachi zusah, wurde es umso peinlicher. Manchmal fragte die junge Frau sich, ob er sie schon zum hoffnungslosen Fall degradiert hatte. Zwar beherrschte sie viele der Jutsus des Uchiha- Klans wie die Feuerball- Jutsus, doch sie schaffte es noch immer nicht, ihre Stärke mit der Geschwindigkeit der Uchihas zu vereinen. Und diese Tatsache machte ihr sehr zu schaffen. Deshalb wollte sie wieder länger trainieren, solange sie noch konnte. Wenn Madara sie erst einmal fand, sah es ziemlich schlecht aus für Itachi und Sakura.

Und wenn es zu einem Kampf käme, was sehr wahrscheinlich war, wollte sie nicht nur dumm und hilflos daneben stehen…
 

Sakura rannte an der Höhle vorbei auf den kleiner werdenden Strand zu. An der Stelle, an der die Klippe einen Knick machte, verschwand er dann völlig. Die Kunoichi sammelte das Chakra in ihren Füßen und rannte damit seitlich an der Wand entlang. Nach einigen Minuten befand sich wieder ein schmaler Streifen Sand am Fuße der Klippe, auf dem sie weiterlaufen konnte.

Wenige Meter weiter war sie an ihrem Trainingsplatz angekommen. Vor ihr öffnete sich die riesige Steinwand ins Landesinnere hinein und beschrieb einen perfekten Kreis. Nur an der Stelle, an der das Mädchen stand mündete das Meer einige Meter in diesen unberührten Platz hinein. Abgeschottet von der Außenwelt, egal wie viel bei dem Training zu Bruch ging. Der perfekte Platz um zu trainieren.

Und das war jetzt auch nötig. Die Schwarzhaarige war dabei ein eigenes Jutsu zu entwickeln. Doch das war schwieriger, als sie gedacht hatte. Das „Jutsu der flammenden Faust“ erforderte ihr ganzes Geschick. Sie musste eine Feuerkugel um ihre Hand aufbauen und in diese Chakra leiten, um ihre Stärke auszunutzen. Aber sie schaffte es noch nicht, die Flammen im Zaum zu halten. Aufgeben kam jedoch nicht in Frage; das hatte sie schon beschlossen. Irgendwie musste diese Technik zu meistern sein.
 

Um sich stark konzentrieren zu können, ging Sakura genau in die Mitte des natürlichen Kreises und schloss die Augen. Es dauerte noch etwas, bis sie im Kopf soweit war, um die Feuerjutsus der Uchihas benutzen zu können. Innerlich fühlte sie die Wärme des Feuers, welches ihren kompletten Körper ausfüllte. Wenn sie nicht noch etwas Angst vor diesem Gefühl hätte, würde sie es als schön bezeichnen. Doch so blieb noch etwas Respekt vor den Flammen.
 

Nachdem das Chakra in den für die Attacke wichtigen Chakraknoten war, öffnete sie erneut die Augen. Während sie das Feuer heraufbeschwor leitete sie gleichzeitig einen Teil der Energie in ihre rechte Faust, die daraufhin anfing leicht zu kribbeln, was aber normal war. Nachdem die Vorbereitungen getroffen waren, begann sie mit dem Jutsu.
 

Langsam wuchs die Hitze des Feuers an, genau wie sie geplant hatte. Eine kleine Flamme aus Chakra bildete sich nur wenige Zentimeter über ihrer Handfläche. Voll konzentrierte Sakura sich auf die immer größer werdende Flamme. Endlich lief es so wie geplant, was ihr ein kleines Lächeln auf das Gesicht zauberte. Ein Erfolg, auf den sie lange gewartet hatte…

Das kleine Feuer in ihrer Hand wurde wuchs und proportional dazu nahm auch die Hitze in ihrem Inneren zu. Bald hatten orange und rotfarbene Flammen ihre Hand umschlossen. Und diese wurden größer und größer. Ebenso wie die Hitze in ihrem Inneren. Erschrocken registrierte das Mädchen, dass, egal wie sehr sie es auch versuchte, das Feuer nicht zu bremsen war. Sakura sperrte den Zugang des Chakras zu ihrer Hand, doch selbst das funktionierte nicht. Immer mehr der Energie floss in ihren Arm und diente als Nahrung für die Glut. Panisch bemerkte die junge Frau, dass die Gluthitze nun nicht nur von Innen auf ihre Hand zugriff, sondern auch von außen.
 

Die Schmerzen in ihrer rechten Hand stiegen explosionsartig an und die Schwarzhaarige konnte einen Aufschrei nicht länger unterdrücken. Ihr Schrei hallte an den Wänden wieder, als sie in sich zusammenbrach. Ein dumpfes Geräusch verkündete, dass ihre Beine auf dem heißen Sand aufschlugen. Als könnte sie die Schmerzen damit einschränken, hielt sie mit der linken Hand ihren rechten Oberarm fest, wodurch sich dort schon Druckstellen ihrer Finger bildeten.

Schweiß stieg ihr auf die Stirn und rann ihr hellhäutiges Gesicht hinab. Doch dieser Schweiß hatte nichts mit Anstrengung oder der Sommerhitze zu tun, nein, es war kalter Angstschweiß, der sich seinen Weg ihren Körper hinunter bahnte.

Nur ungern wollte sie zugeben, dass sie das Jutsu nicht mehr unter Kontrolle hatte. Die Kräfte in ihr waren zu mächtig für ihren Geist. Sie hatte dumm gehandelt indem sie versucht hatte, ein eigenes Jutsu zu erschaffen, während sie nicht einmal die Standardattacken der Uchihas beherrschte…
 

Die Flammen hatten sie bereits völlig eingehüllt und umschlossen die junge Frau wie ein lodernder Kokon. Die Schmerzen durchzuckten ihren ganzen Körper und langsam verlor sie ihr Bewusstsein. Die Felswand und der Strand waren nur noch verschwommene Farben und auch das blaue Meer war nichts weiter als ein Streifen, der sich mit dem Himmel vermischte.

Tränen stiegen ihr in die Augen, als Sakura ein letztes Mal an ihre Freunde dachte, bei denen sie sich nun nicht mehr entschuldigen konnte für alles, was sie ihnen angetan hatte. Sie würde ihr Dorf nie wiedersehen.

Und der Gedanke an eine Person tat ihr besonders weh. Nie hätte sie gedacht, dass sie in ihren letzten Sekunden an diesen Mann denken würde…
 

Langsam wurde der Körper der Kunochi taub. Ihr Chakra war fast völlig verbraucht, da es ununterbrochen durch ihren Leib wanderte und so verbraucht wurde. „I-tachi…“, war ihr letztes, geflüstertes Wort, während ihr Körperkörper nach vorne sackte und ihre Augen sich schlossen.
 

++++++
 

Eine Dunkelheit hatte sich über das Mädchen gelegt. Nur ein dumpfes Pochen und ein entferntes Rauschen waren das einzige, was durch diese schwere Schwärze drang. Im ersten Moment wusste die junge Frau nicht, wo sie war und was überhaupt geschehen war. Ihr Kopf war wie leer gefegt. Sie fühlte sich, als wäre sie nicht mehr in ihrem Körper. Als schwebe ihr Geist über ihr. War sie etwa tot?

Langsam kamen die Erinnerungen zurück. Die Gedanken an die Schmerzen, ließen sie zusammen zucken, worauf Sakura wieder in ihren Körper zurück fand.

An der Grenze zwischen Bewusstlosigkeit und der Realität nahm die junge Frau ihre Umgebung schon besser war. Sie schien sich in der Waagerechten zu befinden. Lag sie noch auf dem Boden?

Doch etwas sprach dagegen. Ihr Körper bewegte sich auf und ab. Außerdem spürte sie noch jemand anderen in ihrer Nähe. Eine schwache Chakraaura befand sich nur wenige Zentimeter von ihr entfernt.
 

Langsam kehrte ihr Bewusstsein ganz zurück und mit einem leisen, schmerzvollen Stöhnen öffnete die Schwarzhaarige ihre Augen. Von einem starken Licht geblendet, kniff sie sie sofort wieder zu. Nur langsam konnte sie die Augen öffnen, bis sie sich wieder an das Licht gewöhnt hatten.

Sie blickte nun in einen blauen Himmel, der aber im Gegensatz zum Morgen mit dunklen Wolken bedeckt war. In der Ferne über dem weiten Ozean, hörte man schon ein leises Donnergrollen und die Luft roch nach Regen.

So langsam konnte die Kunoichi wieder klar denken und bemerkte, dass das Meer an ihr vorbeizuziehen schien. Nun wurde ihr auf einmal alles klar. Sie wurde getragen!

Ruckartig wandte sie ihren Kopf nach oben, um zu sehen, wer genau sie trug. Am liebsten wäre sie vor Scham im Boden versunken. Itachi Uchiha hatte seinen Mantel über seine rechte Schulter geworfen und trug sie nun auf seinen Armen.

Und wäre das nicht peinlich genug, lief sie bei seinem Anblick an wie eine reife Tomate. Er trug seine 3/4 lange schwarze Hose und dazu ein schwarzes T-Shirt mit Netzkragen. Selbst dem sonst so coolen Itachi schien bei diesem Wetter heiß zu sein. Sein Gesicht und sein Oberkörper glänzten vor Schweiß, als ob er etwas sehr anstrengendes getan hätte. Er sah in diesem Moment besser aus, als so manches Model in diesen Glamour-Zeitschriften.

Sakura konnte nicht anders und musste sein kantiges und sehr männliches Gesicht anstarren. Erst nach einigen Sekunden wurde sie sich ihrer Lage ganz bewusst und fing an zu zappeln.

„Itachi! Lass mich bitte runter! Es geht mir gut! Ich kann selber laufen!“ Das Mädchen versuchte sich aus seinen Armen zu befreien, doch sein Griff um ihre Schulter und ihr Bein wurden nur noch stärker.

„Du kannst nicht laufen.“, kam als einfache Antwort zurück und wie zur Bestätigung wurde der Kunoichi kurz schwarz vor Augen. Außerdem ließ der Ton, in dem er das sagte, keinen Widerspruch zu. Also gab die junge Frau auf.
 

Schnell versuchte sie von ihrer heiklen Position abzulenken, doch ihre Stimme klang eher rau und piepsig als gelassen und einfach normal. „Was ist passiert?“

Schweigen. Der Uchiha sah stur gerade aus, während er am Strand entlang in Richtung der Höhle ging. Da die junge Frau das schon kannte, wartete sie einfach, bis er sich entschloss etwas zu sagen. Und diesmal dauerte es nur wenige Sekunden.

„Du wärst beinahe gestorben. Du solltest die Finger von solchen Techniken lassen.“

Einerseits schockte es die Schwarzhaarige, das sie wirklich beinahe gestorben wäre, doch andererseits übertönte ihre Wut auf Itachis Satz dieses Gefühl. Sie sollte die Finger von diesen Jutsus lassen? Und wie bitte sollte sie sich dann gegen Madara wehren? Und er hätte ihr ja auch mal helfen können! Immerhin ließ er sie ziemlich alleine mit dem Training.

Eingeschnappt verschränkte Sakura die Arme vor der Brust, während sie das näher ziehende Gewitter beobachtete. Es dürfte nicht mehr allzu lange dauern, bis es auch bei ihnen am Strand regnete.
 

Schon bald kam die Höhle in Sicht. Endlich konnte Sakura sich zurückziehen. Eine Dusche war das, was sie jetzt unbedingt brauchte. Doch so schnell würde sie die nicht bekommen.

Ein unerwarteter Besucher empfing sie vor der Höhle. Er war in einen schwarzen Mantel gehüllt und stand mit dem Gesicht zu ihnen, welches jedoch nicht erkennbar war. Sein Umhang flatterte im stärker werdenden Wind und gab die Sicht auf eine dunkelblaue Hose frei.
 

Sakura bekam Panik. Diese Person unterdrückte völlig ihr Chakra weshalb man nicht erraten konnte, wer unter dem Umhang steckte. War es Madara? Wenn ja, konnte die Kunoichi so nicht kämpfen. Das wäre ihr sicheres Ende…

Aufgeregt sah sie zwischen Itachi und dem Unbekannten hin und her und wartete darauf, dass jemand etwas unternahm. Je länger das Schweigen dauerte, desto unruhiger wurde die Schwarzhaarige. Doch sie hatte sich geschworen, nicht mehr wie ein verängstigtes Kind wegzulaufen, sondern sich der Situation zu stellen. Was auch kommen mochte.
 

„Sakura. Itachi.“, meinte der Fremde, dessen Stimme leise gegenüber dem näherkommenden Donner war. Und doch erkannte das Mädchen diese sofort. Ihr Körper erstarrte zu Stein und ihr Blut gefror. Das war einfach… unmöglich.

„Sa-Sasuke.“, brachte sie leise heraus. Itachi starrte ihn einfach nur weiter an.

Ein plötzlicher, heftiger Regenschauer störte diese Szene, doch niemand ließ sich davon beeindrucken. Wie festgewachsen standen die drei Personen am Strand. Nach nur wenigen Sekunden war der ehemals weiße Sand unter ihren Füßen zu einer beigefarbenen Decke geworden.

Bis auf die Knochen durchnässt standen dir drei Ninjas vor dem Eingang der Höhle, als Itachi das Wort an seinen Bruder richtete:

„Was willst du hier?“

Dieser sah ihnen nur ruhig entgegen, doch Sakura hätte schwören können, ein kurzes Zucken seiner Augenbrauen und Mundwinkel zu sehen, als er Itachi reden hörte. Hasste er ihn immer noch so sehr?

„Ich will wissen, was hier vor sich geht.“, meinte der junge Uchiha mit einem Nicken zu Itachi und Sakura, was wohl auf die ungewöhnliche Position deuten sollte. Und wahrscheinlich meinte er auch Sakuras Eintritt in den Uchiha- Klan. War ihm der Gedanke so unerträglich, dass Sakura zu seiner Familie gehörte?

„Ist das alles?“, kam es nach einer Weile von dem Ältesten.

Ein kurzes Zögern seines Bruders. Er öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder, ohne etwas zu sagen.
 

Für Itachi war das wohl Antwort genug, denn er setze sich in Bewegung und lief direkt neben seinem Bruder vorbei in die Höhle. Sasuke blieb noch wenige Sekunden stehen, bis er sich umdrehte und den beiden folgte.
 

Itachi brachte seine Gefährtin zuerst ins Wohnzimmer, wo schon ein Feuer im Kamin brannte. Diese setzte sich mit einem „Danke“ direkte davor und genoss die Hitze der Flammen auf ihrer Haut. Sasuke blieb im Türrahmen stehen, während Itachi wieder zu seiner Fensterfront ging und in die Dunkelheit starrte.

Der Kunoichi hingegen war diese Situation sichtlich unangenehm. Sie sah verstohlen von einem Uchiha zum anderen, welche aber keine Anstalten machten, sich zu bewegen.

Seufzend stand Sakura nach unendlich langen und ruhigen 10 Minuten vorsichtig auf. Ihr Kreislauf war noch nicht wieder richtig einsatzfähig, weshalb sie schwankte und sich erst einmal am Kaminsims festhalten musste. Innerlich verfluchte sie ihr heutiges Training und ihren zu schwachen Körper. Immer noch leicht schwankend und mit Blick gen Boden ging sie zur Tür, in der Sasuke noch stand.

„Ich hol uns mal was zum Trinken.“, sagte sie leise und schob sich an ihrem ehemaligen Teamkollegen vorbei, ohne diesen auch nur eines Blickes zu würdigen.
 

Die Kunoichi schlenderte in die Küche und als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, ging sie zur Küchenzeile und griff mit beiden Händen an je eine Seite des Waschbeckens und ließ den Kopf hängen. Schwer atmend sah sie ihr verzerrtes Spiegelbild in dem stählernen Spülbecken. Das war alles zu viel für sie. Erst wäre sie beinahe gestorben, weil ihre eigenen Chakraflammen sie beinahe verbrannt hatten, und nun steht ihr alter Teamkollege mit seinem, von ihm eigentlich umgebrachten, Bruder im Zimmer nebenan. Wie verrückt konnte es eigentlich noch kommen?

Es war noch nicht lange her, da war das Spannendste in ihrem Leben eine Mission, in der man Kräuter und ein Stück Papier ausliefern sollte und jetzt…
 

Und dann war da noch dieses Gefühl eben… Auch wenn Sakura beschlossen hatte, Sasuke einfach zu vergessen, ging es doch nicht so einfach, wie sie es gehofft hatte.

Eben, als er plötzlich vor ihr stand, schlug ihr Herz plötzlich schneller und sie könnte schwören, dass auch ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen getreten war. Doch warum? Er hatte ihr und ihren Freunden so oft wehgetan, wie konnte sie ihn immer noch lieben?

Und vor allem: Warum hatte ihr Herz so wild geschlagen, als Itachi sie getragen hatte? Noch nie war er ihr so nahe gekommen. Außerdem musste er ihr geholfen haben, als sie im sterben lag.

Was also war mir ihr los? Konnte es sein, dass… sie sich in zwei Männer gleichzeitig verliebt hatte? Das sie Sasuke liebte, war ihr ja klar, aber wie konnte sie sich ausgerechnet in seinen Bruder Itachi Uchiha verlieben? Den Mann, den sie damals für das, was er Sasuke angetan hatte, so sehr gehasst hatte? Den Mann, der seinen ganzen Klan und darunter seine Eltern getötet hatte?

Wie kann man einen Menschen lieben, den man hasst? Und das gleich bei zwei verschiedenen Personen?!
 

Nachdem sich ihr Kreislauf und sie selber sich wieder gefangen hatten, nahm sie drei Gläser aus dem Schrank, etwas Wasser aus dem Kühlschrank, ein paar kleine Reissnacks und suchte sich ein kleines Tablett. Sie musste wieder zurück zu den Jungs, denn sie interessierte es brennend, was nun passieren sollte.
 

Mit festeren Schritten ging sie zurück ins Wohnzimmer und fand… es so vor, wie sie es verlassen hatte. Sasuke stand in der Tür und starrte zu seinem Bruder, welcher aus dem Fenster sah und die Wand anstarrte.

Sakura riss sich zusammen. Sie wollte sich jetzt nicht von ihren verwirrenden Gefühlen lahmlegen lassen, denn immerhin wollte sie so schnell wie möglich unter die Dusche und ins Bett.

„So Jungs. Und wie geht es jetzt weiter? Wollt ihr hier ewig rum stehen und irgendwas bzw. irgendwen anstarren?“ Auch wenn sie nach Außen hin cool und ruhig klingen musste, so war sie doch innerlich total nervös und aufgewühlt. Doch jetzt war nicht der richtige Augenblick für so was, erinnerte sie sich immer wieder.

Die Kunoichi stellte das Tablett auf dem Tisch ab und kniete sich daneben. Die Uchihas hatten sich immer noch nicht gerührt und es machte auch keiner Anstalten, daran etwas zu ändern. Diese Uchihas…

„Sasuke! Itachi! Lasst uns das bitte klären! Ich will in die Dusche!“, quengelte sie. Es war ihr im Moment egal, was die beiden von ihr halten würden. Ihre Kleidung klebte nass und dreckig an ihrer Haut und überall kratze der Sand unter ihrer Kleidung. Ein sehr unangenehmes Gefühl.
 

Wieder schweigen. Doch bevor Sakura weiter nerven konnte, ergriff Itachi das Wort: „Du solltest dich ausruhen.“, meine er an Sakura gewand, welche ihn erschrocken ansah. „Dein Körper kann bald nicht mehr.“

Sakura musste gestehen, dass er Recht hatte. Es fiel ihr schon schwer gerade zu sitzen, geschweige denn ihre Augen offen zu halten.

„Klärt ihr das alleine?“, fragte sie an Itachi gewandt.

„Hmmm.“, brummte der nur zustimmend.

Noch kurz zögerte die junge Frau, weil sie sich nicht sicher war, ob sie sich nicht gleich gegenseitig an die Gurgel gingen, sobald sie weg war. Doch nach einem Blick in beide Gesichter, hatte sie verstanden. Umständlich rappelte sie sich auf und meinte: „OK, ich verstehe. Ein Gespräch unter Brüdern. Aber vergesst nicht: Ich gehöre auch zur Familie.“ Kaum hatte sie das gesagt, verschwand sie, ohne eine Antwort oder Reaktion abzuwaten, aus der Tür, welche auch gleich hinter ihr geschlossen wurde.
 

Seufzend verschwand sie ins Bad und ging unter die Dusche. Die Kunoichi fühlte sich um 5 Kilo erleichtert, nachdem der ganze Sand von ihrem Körper gewaschen war und ihre Haare wieder aussahen wie Haare. Sie wusch noch schnell ihre Kleidung unter fließendem Wasser, hängte diese zum Trocknen auf und schlüpfte in eine lange schwarze Leggins und ein rosafarbenes Rüschen- Top, welche sie bei ihrer letzten Einkaufstour mitgebracht hatte.
 

Da ihr Magen nach etwas zu essen verlangte, sprang sie noch einmal in die Küche, suchte sich ein belegtes Brot aus dem Kühlschrank und verschwand in ihr Zimmer.

Schnell schmiss sie sich aufs Bett und starrte kauend an die Decke. Ihre Gedanken schweiften ab und sie fragte sich erneut, wie es Naruto und ihren Freunden so ging. Wie gern sie doch jetzt in Konoha wäre…

Sakura schloss ihre Augen, als plötzlich ein starker Schmerz in ihrem Kopf aufflammte. Sie riss die Arme vor ihren Kopf und kniff die Augen zusammen. Ihr ganzer Körper verkrampfte und sie rollte sich zusammen. Nach unendlich langen Sekunden ließ der Schmerz wieder nach. Das waren wohl noch Auswirkungen ihrer Nahtod Erfahrung vom Nachmittag.

Das Mädchen hatte diese ständigen Schmerzen langsam satt. Machte sie etwas falsch? Warum konnte sie keine normale Uchiha sein? War einer der Jungs jemals fast von seinem eigenen Jutsu beinahe umgebracht worden?

Irgendwas stimmte nicht mit ihr… Und es gab nur einen Weg rauszufinden, was es war…

Two Hearts

Kapitel 8 – Two Hearts
 

In dieser Nacht schlief Sakura sehr schlecht. Oft lag sie wach und dachte über die Dinge nach, die zurzeit passierten. Das schiefgegangene Training, Itachis Hilfe und Sasukes Rückkehr. Und oft drängten sich auch Gedanken an Naruto dazwischen. Kam er ohne sie klar? Wie ging es ihm gerade? War er sehr böse auf sie?
 

Und so kam es, dass die Kunoichi schon vor Sonnenaufgang putz munter war. Irgendwann beschloss sie, einfach aufzustehen und den Tag etwas früher zu beginnen.

Leise schlich sie durch das Haus, um niemanden zu wecken. Zumindest falls jemand ins Bett gegangen war. In der Nacht hatte sich nichts gerührt und Sakura musste das wissen. Immerhin hatte sie besonders auf irgendwelche Geräusche geachtet, um im Notfall einzuschreiten.

Doch auch im Moment blieb das Haus still und die Chakraauren waren verschwunden. Es blieb ihr also nichts weiter über, als zu warten, bis sie jemanden traf.
 

Nach einer ausgiebigen Dusche stand die junge Frau vor dem Spiegel und betrachtete ihren Körper. Ihre sonst so weiße Haut hatte durch die ständige Sonneneinstrahlung etwas an Farbe bekommen. Doch diese wurde zurzeit verdeckt. Ihre missglückte Trainingsstunde hatte deutliche Spuren hinterlassen.

Ihre ganze Haut war leicht gerötet, als ob sie einen Sonnenbrand hätte. Doch der Kunoichi war klar, dass das damit nichts zu tun hatte. Als der Feuerkokon sie eingeschlossen hatte, hatten sie langsam den Schild aus Chakra zerstört, der sie umgeben hatte. Das war eine von Sakuras Ideen gewesen, damit sie ihr eigenes Feuer nicht verbrannte. Sie bildete mit ihrem Chakra eine Art Aura um die Hand über der dann das Feuer loderte. So verletzten die Flammen zwar den Gegner, aber nicht sie selbst. Und dieser Chakrakokon hatte ihr das Leben gerettet. So blieben nur die gerötete Haut und die Erinnerung zurück.
 

Da ihr weißes Kleid und die schwarze Hose wieder getrocknet waren, zog sich die junge Frau schnell um und ging in die Küche gegenüber. Sofort sprangen ihr die benutzen Gläser und der Teller vom gestrigen Abend in die Augen. Irgendwer hatte sie also in die Küche gebracht, aber nicht abgewaschen. Das könnten beide gewesen sein…

Also blieb es wieder an ihr hängen.

Nach dem Abwasch und einem kleinen Frühstück entschloss die Schwarzhaarige sich, ins Wohnzimmer zu gehen und sich dort mal umzusehen.
 

Zögernd blieb sie kurz vor der Tür stehen und lauschte auf Geräusche von innen. Doch nichts war zu hören. Langsam öffnete sie dann die Tür und sah lediglich einen dunklen Raum vor sich. Sakura schaltete das Licht ein und betrat den Raum. Nichts schien darauf zu deuten, dass dieser Morgen anders war, als die anderen. Alles sah so aus wie immer und um sich nicht noch weiter irgendwelche komischen Theorien über das auszudenken, was wohl am Abend passiert sein könnte, beschloss sie, sich wichtigeren Dingen zuzuwenden.

Zuerst entfachte sie ein neues Feuer in dem mittlerweile erloschenen Kamin. Mit den Feuerjutsus der Uchihas dauerte es nicht lange, bis das Holz lichterloh brannte. Normalerweise. Doch ein seltsames Gefühl ließ das Mädchen diesmal zögern und es dauerte eine Weile, bis sie es begriff: Sie hatte Angst. Angst davor, dass das Jutsu erneut schief laufen würde und sie dabei umkam.

Ein trauriges Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. „Du kannst doch keine Angst haben! Das Feuer ist dein Element.“, sagte sie leise zu sich selber, um sich so Mut zuzusprechen. Doch es fiel ihr erstaunlich schwer. Sie hätte nie gedacht, dass sie so feige war.
 

In diesem Moment öffnete sich quietschend die Tür und ließ Sakura zusammenfahren. Blitzschnell drehte sie ihren Kopf in Richtung Tür um zu sehen, wer den Raum betrat. Und gleich schlug ihr Herz doppelt so schnell. Sasuke betrat langsam den Raum Wie am Tag zuvor trug er sein lockeres, weißes Oberteil, eine schwarze Hose und darüber einen blauen Pullover, welchen er um die Taille gebunden hatte. Er schloss die Tür hinter sich ohne auch nur einmal den Blick von der Schwarzhaarigen zu wenden. Diese tat es ihm gleich. Nur mit Mühe schaffte sie es wegzusehen, während sich der Schwarzhaarige neben der Tür an die Wand lehnte.

„Morgen.“, sagte Sakura zu ihm und wandte sich wieder dem Kamin zu. Um nicht wie eine Idiotin dazustehen, zwang sie sich eine kleine Flamme zu erschaffen, um das Holz wenigstens teilweise in Brand zu setzten. Der Rest würde sich von selbst entzünden. Doch selbst dieses kleine Feuer kostete sie Überwindung, was sie sehr ärgerte. Sollte ihr ganzes Training umsonst gewesen sein? Machte dieser Zwischenfall jetzt alles kaputt? Das konnte nicht sein.
 

„Sakura.“, begann Sasuke mit seiner coolen, ruhigen und vor allem vertrauten Stimme. Wie lange hatte Sakura darauf gewartet? Und nun war sie sich nicht sicher, ob sie sich freuen sollte, oder nicht. Doch sie nutzte in diesem Moment ihren lange geübten nichts sagenden Gesichtsausdruck, als sie ihn wieder ansah.

„Ja?“

Kurze Zeit blieb es still. Sasuke stand einfach nur dort und mustere seine ehemalige Teamkameradin während diese immer noch auf dem Boden hockte. Nach einer Minute nahm Sakura das Gespräch wieder auf.

„Du bist verletzt, stimmt’s?“ Verdutzt schaute der Angesprochene die Kunoichi an. Er schien mit so einer Wendung nicht gerechnet zu haben. Die Schwarzhaarige richtete sich auf, zupfte ihr Kleid zurecht und drehte sich zu dem Uchiha um.

„Mir ist gestern schon aufgefallen, dass du dich kaum bewegst. Dein linker Arm, hab ich Recht?“ Immerhin war sie eine ausgebildete Iryōnin und die Privatschülerin der Hokage.

Sasuke antwortete daraufhin nicht, sondern wandte zum ersten Mal an diesem Tag seinen Blick von der jungen Frau, was diese als Ja deutete. Ein kleines Lächeln schlich sich ihr aufs Gesicht. Nicht alles hatte sich verändert.

Sakura drehte sich in Richtung des Bücherregals und holte eine weiße Box aus einem der untersten Regalfächer. Dann wandte sie sich wieder dem jungen Mann zu, der sich noch nicht gerührt hatte.

„Komm, setz dich.“, meinte sie freundlich und deutete auf einen Stuhl, der neben dem Regal stand. Für diesen Moment schlüpfte sie in die Rolle einer Iryōnin und ließ Sakura mal etwas außer Acht. Auch wenn ihr wild schlagendes Herz sie total nervös machte.

Der Angesprochene rührte sich nicht. Er sah sie nur aus seinen kalten Augen an. Doch trotzdem könnte Sakura schwören, dass er etwas verdutzt aussah. Er hatte wohl immer noch die alte Sakura vor Augen. Kaum zu glauben, wie lange sie sich schon nicht mehr länger als ein paar Minuten gesehen hatten. Als wären sie Fremde.

„Na los. Es tut auch nicht weh.“, lachte sie ihm entgegen.
 

Langsam setzte sich dieser in Bewegung und nahm auf dem Stuhl platz. Er sah zwar immer noch so aus, als ginge es ihm gegen den Strich, aber er schien mitzumachen. Vielleicht hatte er größere Schmerzen, als sie gedacht hatte…

Er zog sich sein weißes Oberteil aus, sodass Sakura seine nackte Brust sah. Sie musste zugeben, dass er ziemlich muskulös geworden war. Er war einfach… attraktiv. Sofort schoss ihr das Blut ins Gesicht und vermied es ihm ins Gesicht zu sehen und ließ ihre schwarzen Haare ihre Schamesröte verdecken.

Sie untersuchte seinen Oberkörper und stieß auf eine ziemlich entzündete Schnittwunde, die von der linken Schulter quert über den Bauch ging. Er musste höllische Schmerzen haben.

„Oh je.“, murmelte sie, während sie mit einer Hand in dem erste Hilfe Kasten nach einer von ihr gebrauten Medizin gegen Entzündungen suchte. Diese trug die Iryōnin auf und verband seinen Oberkörper und einen Teil seines Armes.

Währenddessen sagte keiner der beiden ein Wort. Zwar interessierte es Sakura sehr, was die beiden nun besprochen hatten, dennoch hielt sie den Mund. Vielleicht wäre es besser Itachi zu fragen.
 

„Itachi hat mir alles erzählt.“

Sakura hielt kurz in ihrer Bewegung inne, setzte ihre Arbeit jedoch so schnell wieder fort, dass er es eigentlich nicht hätte bemerken dürfen. „Itachi und erzählen?“, meine sie scherzhaft, auch wenn es etwas unsicher klang. Nach kurzem zögern fuhr sie ernster weiter: „Und, was denkst du?“ Die Kunoichi fand es selber seltsam zu fragen, doch sie musste zugeben, dass sie wissen wollte, was er dachte. Und nun, da er damit anfing…

Doch er antwortete nicht, sondern tat etwas, was Sakura total überraschte. Er saß auf dem Stuhl, beugte sich nach Vorne und lehnte seinen Kopf an ihren Bauch. Mit der rechten Hand krallte er sich von hinten in ihr Kleid.

Sakura gefror zu Eis und starrte ins Leere. Ihr Herz überschlug sich beinahe in ihrem Körper. Was war nur mit ihm los? Seit Jahren war sie ihm völlig egal und nun tauchte Sasuke wieder auf und kam ihr auf einmal so nahe? Was hatte er vor?

„Sa…suk…e-… kun.“, brachte sie leiser als ein Flüstern heraus. Ihr Kopf war wie leer gefegt. Diese Situation war einfach zu… unwirklich.
 

Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Sakura zuckte zusammen. Auch Sasuke drehte seinen Kopf in Richtung Tür, aber ohne seine Position zu verändern. Sakuras Augen weiteten sich vor Erstaunen und ihr Gesicht wurde noch roter, als es sowieso schon war.

Itachi stand in der Tür und musterte die Position der beiden haargenau. Er trug seine normale Kleidung, jedoch ohne seinen schwarzen Mantel.

Wie immer konnte die Kunoichi keinerlei Regung in seinem Gesicht erkennen. Als sich Sakura dem Anblick, den sie und Sasuke machen mussten und die Gedanken dahinter, realisierte, machte sie sofort seine Hand von ihrem T-Shirt los und sprang ein paar Zentimeter zurück.

„I-Itachi.“, kam es von der Kunoichi, während sie vor Scham am liebsten im Boden versunken wäre. Sie beobachtete, wie Sasuke und Itachi sich böse Blicke zuwarfen und sah gehetzt von einem zum anderen. Ehe sie entscheiden konnte, was sie tun sollte, wandte Itachi sich ab.

„Training.“, meinte er nur und verließ den Raum.

Was meinte er damit? Wollte er wieder mit ihr trainieren? Wieso das auf einmal? War es wegen ihrem fast tödlichen letzten Training? Kurz schielte sie zu Sasuke und bemerkte, dass er sie wieder anstarrte. Sofort nahm sie ihre Beine in die Hand und verließ mit hochrotem Kopf den Raum. Nur Sasuke blieb alleine zurück.
 

Schon als die Kunoichi die Höhle verließ, hatte sie Itachi eingeholt und schloss sich ihm an. Schweigend rannten sie nebeneinander her. Bald standen sie wieder auf dem Strandabschnitt, auf dem Sakura noch vor wenigen Stunden trainiert hatte.
 

Itachi stellte sich ziemlich mittig in den Kreis und das Mädchen folgte ihm. Sie sah sie zu Boden und fand die Stelle, die sie gesucht hatte. Eine kleine Kuhle markierte die Stelle, an der Sakuras Jutsu daneben gegangen war. Ihr Chakra musste den Sand an dieser Stelle weggeblasen haben.

Betrübt musterte die Kunoichi die Stelle und erinnerte sich an diesen Moment, an dem sie dachte, dass ihr Leben vorbei war.
 

„Du weißt noch nicht, wie stark deine Kräfte sind…“ Itachi meldete sich zu Wort und Sakura hob den Kopf. Er stand direkt neben ihr.

„Du hattest das Chakra nicht unter Kontrolle, weshalb du es auch nicht stoppen konntest.“

Sakura nickte leicht. Sie erinnerte sich an das Gefühl der Hilflosigkeit, welches sie damals erfüllt hatte. Das Gefühl der Verzweiflung und der Trauer. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen und sie schüttelte sich leicht. Und dann stelle sie die Frage, die sie sich schon seit längerem stellte:

„Hast du mir geholfen?“ Schüchtern und mit gerötetem Gesicht blickte sie in Itachis Gesicht. Wie immer verriet es nichts über seine Gefühle, weshalb es schwierig war, ihn zu verstehen.

Nach ein paar Sekunden antwortete er dann: „Ich konnte noch rechtzeitig deinen Chakrafluss blockieren.“

Er hatte ihr also wirklich geholfen. Er war in der Nähe gewesen und war ihr zu Hilfe geeilt. Diese Tatsache war etwas, womit die Kunoichi niemals gerechnet hätte. Der Itachi Uchiha hatte ihr das Leben gerettet. Und wenn sie genau darüber nachdachte, war das nicht das einzige Mal.

Doch plötzlich fiel ihr etwas ein. Aufgeregt wandte sie sich an Itachi: „Aber das heißt,… dass du mit den Flammen in Berührung gekommen bist! Bist du verletzt?“ Ihr war egal, wie das klingen mochte und sie verdrängte auch die Tatsache, dass sie erst in diesem Moment daran gedacht hatte. Sie wollte einfach wissen, ob sie ihn schon wieder verletzt hatte… Ihm ein weiteres Mal Leid zugefügt hatte.

Itachis Augenbraue zuckte. „Ich habe eine Technik gegen die Jutsus der Uchihas entwickelt.“, war das Einzige was er sagte, doch Sakura wusste, worauf er hinaus wollte. Erleichtert seufzte die junge Frau auf. Er war nicht verletzt.

„Vielen Dank. Tut mir Leid, dass ich dir so viele Probleme bereite.“ Schon lange brannte Sakura das schon auf der Seele und sie war froh, es endlich gesagt zu haben.

„Du solltest dir nicht zu viele Gedanken machen.“ Sakura sah ihn verwundert an, nickte aber leicht. In Itachis Sprache dürfte das ein „Bitte“ gewesen sein. Ein Lächeln schlich sich ihr aufs Gesicht.
 

Eine Weile standen sie sich einfach nur gegenüber. Der Wind fuhr ihnen durch die schwarzen Haare und spielte mit ihrer Kleidung. Kleine Sandwehen erhoben sich wie Strudel von dem Boden und wurden vom Wind einige Meter weiter fallen gelassen. Die Sonne schien durch die Lücken zwischen den Wolken und es war, als hätte es das Unwetter am Tag zuvor nie gegeben.
 

„Na, was ist jetzt? Wollt ihr ewig da stehen bleiben und euch anstarren?“ Sasukes Stimme ließ die junge Kunoichi leicht zusammenfahren, während Itachi wohl schon länger über seine Anwesenheit bescheid wusste. Er sah total unbeeindruckt aus. Sie hingegen war zu unkonzentriert gewesen, um sein unterdrücktes Chakra wahrzunehmen.

Sasuke stand cool gegen die Felswand hinter Sakura gelehnt und beobachtete die anderen zwei Mitglieder des Uchiha- Klans. Er stieß sich von den Felsen ab und kam langsam auf die beiden zu.

Sakura wich aus Reflex einen Schritt zurück und stand nun neben Itachi, während Sasuke ihnen gegenüber stehen blieb. Erst sahen sich alle drei einfach nur an, bis Sasuke ein schiefes Grinsen aufsetzte.

„Darf ich vielleicht auch mitmachen?“

Sakuras Blick wanderte von dem jungen Uchiha zu seinem Bruder und zurück.

„Na los. Immerhin gehöre ich jetzt dazu.“

„Was?“, fragte die junge Kunoichi.

„Er hat sich uns angeschlossen. Mein Bruder hat selber noch eine Rechnung mit Madara zu begleichen.“, erklärte ihr Itachi die Lage.

„Hmmm.“, erwiderte Sakura nur. Ihr war die ganze Sache nicht so geheuer. „Ich wusste gar nicht, dass du jemandem so schnell verzeihen kannst.“, stichelte sie Itachi an. Dieser fertigte die ganze Sache nur mit einem „Hn“ ab.
 

„Gut, wenn du unbedingt kämpfen willst, setzte ich aus. Ich muss erstmal wieder in meinen Rhythmus finden.“, meinte Sakura betont cool, obwohl sie nur ungern den Platz räumte, und verschwand in Richtung der Felswand, damit sie nicht im Weg stand.

Zwar wusste sie, welches Risiko sie einging, indem sie Itachi und Sasuke gegeneinander kämpfen ließ, aber sie vertraute auf den gesunden Menschenverstand der beiden. Und im Notfall war sie auch noch da.

Erschöpft ließ sie sich an den Felsen hinunter gleiten. Schon beim Laufen hatte sie gemerkt, dass sie immer noch schwächer als sonst war und vor allem tat ihr rechter Arm weh. Das war der Arm, mit dem sie das Jutsu ausgeführt hatte. Vielleicht hatte das Spuren hinterlassen. Die Kunoichi kümmerte sich darum, während sie die Jungs beobachtete.
 

Sasuke und Itachi standen sich gegenüber; beide in Kampfposition. Sie hatten Sakuras Angebot nur zu gern angenommen. Nach dem letzten Treffen, bei welchem Sasuke seinen älteren Bruder eigentlich getötet hatte, hatten sie sich nut kurz im Wald gesehen.

Innerlich waren beide daran interessiert, wie sie dieses Mal gegen den anderen abschneiden würden. Und diesmal nicht im Kampf auf Leben und Tod.
 

„Ach, verdammt!“, seufzte Sakura auf. Schon nach kurzer Zeit hatte sie ihr Chakra bereits verbraucht und atmete schwer. Ihr eigenes Jutsu hatte ihren Chakrafluss komplett durcheinander gebracht und Itachis eingreifen hatte es nur noch mehr aus dem Konzept gebracht.

So konnte sie ihn nicht wieder herstellen. Dafür waren bestimmte Medikamente nötig, die sie nicht dabei hatte. Es blieb ihr also nur übrig, in die Stadt zu gehen und welche zu besorgen. Doch jetzt? In dem Moment, wo Itachi gegen Sasuke kämpfen wollte? Konnte sie die beiden wirklich alleine lassen?

Aber wenn nicht jetzt, wann sonst? Nach Sasuke war bestimmt sie dran und ohne vernünftiges Chakra würde das nichts werden. Also blieb ihr keine andere Wahl.
 

„Jungs!“, rief sie laut zu den beiden Uchihas, welche sich immer noch nicht bewegt hatten. „Ich muss mal kurz in die Stadt! Bin in ein paar Stunden wieder da, also macht keinen Unsinn!“ Sie meinte es in diesem Moment zwar eher scherzhaft, aber sie hoffte, dass die beiden trotzdem registrierten, dass sie es ernst meinte.

Da keiner der beiden reagierte, seufzte das Mädchen, warf ihnen noch einen bösen Blick zu und verschwand in Richtung des Meeres.
 

++++++
 

Es ging nur langsam voran, da die junge Kunoichi noch immer ziemlich schwach war. Das unregelmäßig fließende Chakra setzte ihr mehr zu, als sie gedacht hatte. Als Iryōnin hätte sie das jedoch eigentlich wissen müssen…

Nach gut einer Stunde kam dann das Dorf in Sicht. Völlig ausgepowert besorgte sich die junge Frau erstmal am nächsten Stand etwas zu essen.

Mit einer Schale Reisklößchen in den Händen machte sie sich dann auf, um eine Arztpraxis zu finden, in der sie das Medikament kaufen konnte. Es dauerte nicht lange, da fand sie auch schon die Erste. Doch sobald sie das Gebäude durch die Glastüren betrat wurde ihr klar, dass es etwas länger dauern würde als geplant. An dem Tresen war eine ziemlich lange Schlange und alle Medic-Nins waren bereits im Einsatz. Sie eilten von einem Regal zum anderen, verschwanden öfters im Hinterzimmer und wiesen den Patienten die Räume zu.

Seufzend stellte sich die Schwarzhaarige hinten an der Schlange an.
 

Während sie wartete schnappte Sakura plötzlich ein Gespräch zweier Frauen auf, die direkt vor ihr standen und sich etwas zuflüsterten. Als gut trainierter Ninja konnte sie zuhören, obwohl die beiden dachten, dass niemand Notiz von ihnen nahm.

„Hast du schon gehört? In Konoha soll Unruhe herrschen!“, begann die eine Frau geheimnisvoll. Sie hatte lange blonde Haare, die ihr bis über die Schultern hingen, trug ein grünes Top und eine schwarze Leggins. Darüber befand sich noch ein weißer, knielanger Rock.

„Was ehrlich? Wieso?“, harkte die andere Frau nach. Sie hatte kurze braune Haare welche ein braunes ärmelloses T-Shirt und eine kurze blaue Hose trug. Beide waren so um die 30 Jahre alt.

„Na ja… Ich habe gehört, dass noch ein zweiter junger Ninja verschwunden ist.“

„Noch ein Kind?“

„Ja. Ein Mädchen sogar. Doch keiner kennt den Grund und nun ist ganz Konoha auf der Suche nach dem Mädchen. Die Stadt ist in Alarmbereitschaft.“

„Wieso?“, fragte die Braunhaarige neugierig. Aufgeregt knetete sie ihre Hände vor dem Bauch.

„Na, weil das Mädchen sogar von der Hokage unterrichtet worden sein soll! Sie ist also eine ziemlich wichtige Person! Und man konnte sich immer auf sie verlassen. Es ist also ungewöhnlich, dass sie einfach so verschwindet.“

„Ohhh, verstehe.“

„Und einer ihrer Freunde macht jetzt wohl das ganze Dorf verrückt! Er ist jeden Tag mit einigen seiner Freunde unterwegs um sie zu finden.“

„Whaaa, wie süß!“, kreischte die Braunhaarige.

„Doch es gehen sogar schon Gerüchte um, dass sie nicht mehr lebt. Wenig später nach ihrem Verschwinden hatte man mehrere Mitglieder der Akatsuki in der Umgebung gesehen. Wenn sie einen davon getroffen hat, wird sie wohl bereits tot sein…“, erzählte die Blonde und senkte den Blick.

„Das arme Mädchen… Woher weißt du das alles?“

„Ich habe eine gute Freundin in Konoha und die…“

„Entschuldigung! Was kann ich für sie tun?“, unterbrach eine der Angestellten, das Gespräch der beiden Frauen.

„Oh ja, natürlich. Ich hätte gerne…“
 

Sakura stand wie versteinert auf ihrem Platz. Sie hatte nicht geahnt, dass es in Konoha so drunter und drüber ging. Und das alles wegen ihr! Sie dachten sogar, sie wäre tot! Alle machten sich Sorgen und blieben in Alarmbereitschaft, weil sie sich nicht vorstellen konnten, dass Sakura einfach so verschwand. Was hatte sie bloß angerichtet?
 

„Hallo? Kann ich ihnen helfen?“, die junge Frau schreckte hoch und bemerkte, dass eine braunhaarige Angestellte mit ihr sprach und sie seltsam ansah. Die Schwarzhaarige musste einen seltsamen Eindruck machen…

„Oh ja, Entschuldigung. Ich bräuchte ein Medikament, um den Chakrastrom zu regulieren.“, brachte die Uchiha so gefasst wie möglich heraus und versuchte sogar zu lächeln, was jedoch etwas misslang. Misstrauisch wandte sich die junge Frau um und besorgte im Nebenzimmer genau das Medikament, welches Sakura haben wollte, kam zurück und reichte es ihr.

Sobald sie das Medikament in den Händen und bezahlt hatte, ging sie schneller als normal aus der Praxis und erntete fragende Blicke der anderen Menschen. Danach lief sie einfach nur aus dem Dorf. Zuerst ohne ihre Ninjatechniken, doch sobald sie das Dorf verlassen hatte, sprang sie schnell von Baum zu Baum. Sie beachtete die Schwindelgefühle nicht, die ihr schwacher Körper als Warnung sendete und rannte einfach nur.

Ein stechender Schmerz flammte in ihrer Brust auf. Immer musste irgendwer wegen ihr leiden. Naruto hatte alles getan um Sasuke für sie zurückzuholen, was ihn oft hatte leiden lassen. Nun war sie verschwunden und brachte sogar ein ganzes Dorf dazu Angst und Trauer zu empfinden. Selbst Itachi hatte sie schon wehgetan; ihn ja sogar fast umgebracht!
 

Was für ein Mensch war sie, wenn sie so etwas zuließ? Was konnte sie unternehmen um allen den Schmerz zu nehmen? Ihr blieb nur die Möglichkeit diese Sache, in die sie verwickelt war, so schnell wie möglich zu beenden. Koste es, was es wolle. Wenn nötig auch ihr Leben…
 

+++++
 

Das Meer rauschte 30 Meter unter ihnen an den Felsen. Ein starker Wind wehte ihnen entgegen und zerrte an Haaren und Kleidung. Die Sonne näherte sich langsam dem Horizont und tauchte alles in ein orangefarbenes Licht.

Sakura stand schwer atmend zwei Meter von der Klippe entfernt. Sie war den ganzen Weg über wie eine Verrückte gerannt um nach Itachi zu suchen. Doch dieser blieb einige Stunden verschwunden. Genau wie Sasuke. Nur ihr Trainingsplatz wies einige Kampfspuren in Form von Kratern und Löchern auf. Die junge Frau hatte schon das Schlimmste vermutet…

Vor wenigen Minuten hatte sie Itachi dann auf dieser Klippe entdeckt.
 

„Itachi!“, rief die Schwarzhaarige dem Wind entgegen. Der Angesprochene rührte sich nicht und blickte weiter auf das Meer hinaus. „Du weißt, dass mit mir etwas nicht stimmt. Das Chakra in mir ist zu stark für meinen Körper. Also sag mir: Wer bin ich? Warum hatte man meine Herkunft und damit das Blut der Uchihas versiegelt? Wer sind meine Eltern? Sag mir endlich, warum das alles passiert!“ Ihr Schrei vermischte sich mit der Brandung des Meeres.

Keuchend starrte sie auf den Rücken des Schwarzhaarigen und wartete auf eine Antwort. Und diesmal würde sie die bekommen, egal was er auch sagte.
 

„Ja, ich weiß es.“, begann er. „Ich weiß alles, was du wissen willst. Aber ich sage dir jetzt, dass du gar nicht wissen willst, was ich weiß.“

„Sag es mir! Ganz Konoha habe ich durch mein Verschwinden Leid zugefügt und Naruto besonders! Ich muss endlich wissen, warum ich ihnen das antun muss!“

Langes schweigen.

„Du wirst es nicht verstehen.“

„Sag es!“, verlangte Sakura.

„Du willst wissen, wer dein Vater ist? Ich sag es dir. Es ist…“ Das letzte Wort ging in dem verzweifelten Schrei der Schwarzhaarigen unter. Itachi hatte recht gehabt. Sie wollte es gar nicht wissen…

I Don’t Want This Anymore

Kapitel 09 – I Don’t Want This Anymore
 

Nein! Das konnte nicht sein! Das war einfach unmöglich!

Immer wieder schoss ihr der Name ihres Vaters durch den Kopf und dennoch konnte sie nicht glauben, was Itachi ihr versuchte zu sagen. Madara sollte ihr Vater sein? Der Madara Uchiha? Aber… wie? Wie war das möglich? Dieser Mann sollte längst tot sein! Und trotzdem?!

Viel wusste sie nicht, über diesen Mann, doch sie war beim Lesen der alten Bücher in Itachis Haus sehr oft über den Namen des Konoha- Gründers gestolpert. Schon das, was sie dort gelesen hatte, hatte ihr einen kalten Schauer über den Rücken gejagt.

Und dazu war sie noch die Tochter eines Akatsuki Mitgliedes! Die Tochter des Mannes, der einst seinen Bruder getötet hatte, um sein Sharingan zu stärken! Madara, der früher seinen Klan gegen Konoha aufhetzen wollte. Warum? Warum gerade sie?
 

Mittlerweile war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden und der Himmel war schwarz. Nur kleine weiß- gelbe Sterne unterbrachen die einheitliche Dunkelheit.

Noch immer standen die beiden Mitglieder den Uchiha- Klans auf der Klippe. Itachi hatte sich seit ihrem Schrei nicht von der Stelle bewegt. Genau wie auf seinem noch immer ausdrucksloses Gesicht nicht einmal eine Augenbraue gezuckt hatte. Er beobachtete das nun am Boden sitzende Mädchen ganz genau. Vielleicht sogar ein wenig zu genau.

Sakura hingegen stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab und sah mit leerem Blick auf den steinigen Boden. Ihre Gedanken kreisten wild durch ihren Kopf, ohne, dass sie sich auf einen genau konzentrieren konnte. Ihr Körper war taub und rührte sich nicht vom Fleck. Sie verstand die Welt nicht mehr. Warum sie? Warum immer sie?

Ein trauriges, verzweifeltes Lächeln trat auf ihr Gesicht. „Warum ich?“, fragte sie fast unhörbar in Richtung Boden. „Warum muss ausgerechnet ICH die Tochter dieses Mannes sein?“ Ihre Stimme hob sich schlagartig einige Etagen höher. Sie war nahe daran einen hysterischen Anfall zu bekommen. „Warum ist nicht irgendein anderer Mann der Familie mein Vater? Wie soll ich mit diesem Wissen jemals meinen Freunden wieder unter die Augen treten?

Itachi sagte darauf nichts. Erst als er sie leise schluchzen hörte meldete er sich zu Wort. „Du musst nicht so werden wie er.“

Sein Gegenüber rührte sich nicht. Leise benetzen ihre Tränen den staubigen Boden.

„Du hast eine Wahl. Du kannst dich gegen seinen Weg entscheiden.“ Itachis Stimme klang ruhig und irgendwie auch ein wenig desinteressiert. Es bildete einen seltsamen Kontrast zu seinen aufmunternden Worten.
 

Immer noch rührte die Schwarzhaarige sich nicht. Ihr Körper wollte sich nicht bewegen. Nur mit Mühe schaffte sie es dann doch wenigstens ihren Kopf zu heben. Sie sah die schwarze Silhouette, welche sich nur wenig vor dem dunklen Himmel abhob. Sein Gesicht konnte sie nicht erkennen.

„Ich will nicht mehr.“, flüsterte sie. „Ich kann einfach nicht mehr!“ Die letzten Worte schrie sie fast. Itachi sagte nichts. Mühsam rappelte sich die junge Frau auf und stand wackelig auf ihren Beinen. „Ich gehe in mein Zimmer.“, meinte sie in einer Tonlage die schon von vornherein sagte, dass sie in Ruhe gelassen werden wollte, wandte den Blick ab und verschwand schwankend in der Dunkelheit.
 

Langsam ging das Mädchen am Rand der Klippe entlang. Ihre Augen waren nass und das schränkte ihr Sichtfeld erheblich ein. Sie versuchte bloß nicht zu nah an den Rand zu kommen um dann auch noch die zig Meter herunterzufallen. Das würde ihr heute noch fehlen.

Doch es kann immer noch schlimmer kommen. Gerade als sie den Strand erreicht hatte tauchte aus dem Schatten eines großen Felsbrockens eine wohlbekannte Gestalt auf. Mit seinen schwarzen Augen musterte er ihren Gesichtsausdruck, wobei diese alles versuchte um ihn nicht in die Augen zu sehen.

Die junge Frau versuchte einfach an ihm vorbei zu gehen und ihn nicht zu beachten. Ihn einfach zu ignorieren. Doch Sasuke ahnte was sie vorhatte und stellte sich so zwischen die zwei Felsen, die den Strand zu einer engen Gasse formten, dass Sakura nicht einfach an ihm vorbei konnte, ohne sich an ihm vorbei zu quetschen.

Ihr Herz begann wild zu pochen, doch diesmal beachtete sie es nicht. Ihr ganzer Körper missachtete das Signal, welches ihr Lebensmittelpunkt gab. Sie war gerade nicht in der Stimmung um sich über ihre seltsamen Gefühle Gedanken zu machen.
 

„Lass mich in Ruhe, Sasuke.“, kam es leise, aber grob, aus ihrem Mund. Sie versuchte ihre Stimme nicht so zittern zu lassen, was nicht ganz so einfach war.

Doch dieser machte keine Anstalten sich von der Stelle zu bewegen. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie gedacht, er hätte sie nicht gehört. Doch ihr war klar, dass sie keineswegs so leise gesprochen hatte, dass ein gut ausgebildeter Ninja sie nicht hätte hören können.

Sakura wurde langsam wütend. Doch die Tränen ließen sich nicht unterdrücken, weshalb die Wut nicht ganz so rauszuhören war, wie sie es eigentlich gewollt hatte.

„Sasuke, geh mir aus dem Weg. Ich habe für deine One-Man- Show gerade keine Lust.“, zickte sie ihn an. Immerhin ging das noch so einigermaßen, auch wenn ihr die Tränen und ihre brüchige Stimme es schwer machten.

Dieser sah für einen Sekundenbruchteil leicht irritiert drein. Doch wie das bei den Uchihas so üblich war, wechselte seine Miene sogleich wieder in den nichtssagenden Ursprung.

„Bitte.“, flehte sie ihn mit leiser Stimme an. Sie wollte einfach nur alleine sein und über alles nachdenken.

Nachdem Sasuke ihren flehenden Blick sah, wich er tatsächlich aus dem Weg, ließ sie aber nicht aus den Augen. Leise und mit geducktem Kopf huschte das Mädchen an ihrem alten Teamkollegen vorbei und verschwand in der Dunkelheit. Der Schwarzhaarige sah ihr nach, bis etwas hinter ihm raschelte. Jedoch rührte er sich nicht, da er die Chakraaura sogleich erkannt hatte. Er hatte seinem Bruder noch immer nicht ganz verziehen und funkelte deshalb auch in seine Richtung. Doch Itachi ignorierte den bösen Blick seines Bruders und stellte sich ca einen Meter neben ihn. Die beiden verstanden sich in diesem Moment auch ohne Worte.
 

Sakura lag mit dem Rücken nach oben auf ihrem Bett. Unzählige Tränen hinterließen feuchte, graue Flecken auf dem weißen Kopfkissen. Schon seit mehr als einer Stunde weinte das Mädchen still in sich hinein. Bis auf einige Schluchzer war nichts zu hören.

Es dauerte jedoch noch einige Stunden bis ihr vor Erschöpfung die Augen zufielen.
 

Nach nur einer kurzen Nacht, in der an durch schlafen nicht zu denken war, erwachte Sakura mit einem dröhnenden Kopf. Ihre Augen waren endlich trocken, dafür hatte sie nun fürchterliche Kopfschmerzen vom Weinen.

Sie rieb sich ihre immer noch roten Augen, blieb aber im Bett liegen. Sie starrte an die noch dunkle Zimmerdecke. Nur vor dem Fenster waren die ersten Sonnenstrahlen zu sehen, welche durch den Eingang der Höhle fielen.

Ihr Kopf schien langsam wieder seinen Betrieb aufzunehmen, doch sie wünschte es wäre anders. Immer wieder tauchten Bilder von ihr mit einem fiesen und wahnsinnigen Grinsen auf, während ihr Vater neben ihr ihre Freunde aus Konoha umbrachte. Schnell schüttelte das Mädchen ihren Kopf um diese schrecklichen Bilder zu vertreiben, was jedoch nur kurze Zeit half.

Würde sie so werden wie ihr Vater? Wie Madara Uchiha? Sakura konnte einfach nicht glauben, dass Itachi Recht hatte und sie selbst ihren Weg wählen konnte. Immerhin floss das Blut dieses verrückten Mörders in ihren Adern. Konnte man seinem Schicksal entfliehen? Nein. Sicherlich nicht. Egal wie verlockend das auch klang. Ein kleiner Funken Hoffnung.
 

Nach einer halben Stunde in der sie ihren Gedanken nachhing, rappelte sie sich mühsam aus ihrem Bett. Ihre Kleidung hatte sie am Abend anbehalten und war einfach nur ins Bett gegangen.

Nun machte sie sich leise auf den Weg ins Badezimmer. Sie wollte niemanden treffen. Soweit war sie noch nicht. Doch der Gang unter die Dusche ließ sich nicht vermeiden. Außerdem hoffe das Mädchen, dass das kalte Wasser ihren Kopf wieder frei machte.

Wie sie gehofft hatte, lief ihr niemand über den Weg und nach 45 Minuten verließ sie das Bad wieder. Kurz blieb sie zögernd im dunklen Flur stehen. Ihr Magern knurrte, jedoch wollte sie keinen ihrer Mitbewohner sehen. Dennoch siegte der Hunger über ihre Angst. Leise und vorsichtig öffnete sie die Küchentür, fand sie jedoch dunkel und verlassen vor. Aber erst nachdem sie das Licht eingeschaltet hatte, entspannte sie sich. Es war wirklich niemand im Raum, sodass Sakura ungehindert in den Schränken nach etwas zu essen suchen konnte.

Als sie sich mit einem Teller Reis mit gebratenem Fisch vom Vortag hinsetzte, bemerkte sie einen kleinen weißen Zettel, welcher auf dem Tisch in ihre Richtung zeigte. Sie nahm den Zettel und sah auf eine ordentliche schwarze Schrift, welche sie nicht kannte. Es musste die von Itachi sein.

„Wir sind unterwegs. Heute Abend zurück.“ Mehr stand nicht auf dem kleinen weißen Viereck. Verwundert las Sakura die Zeilen noch mal. Sie waren alleine losgezogen? Itachi UND Sasuke? Die beiden hatten sie alleine gelassen? Und das nach dem gestrigen Abend? Wollten sie ihr nur Ruhe gönnen? Oder steckte mehr dahinter?

Ihr knurrender Magen durchbrach ihre Gedanken und sie legte den Zettel weg. Was auch immer die beiden vorhatten… Vielleicht würden die Uchihas es ihr ja noch erklären.
 

Während sie aß rückte jedoch eine ganz andere Frage in den Vordergrund. Was sollte sie nun den ganzen Tag tun? Natürlich wollte sie weder mit Itachi noch mit seinem Bruder über den gestrigen Vorfall sprechen, aber sie wollte eigentlich nicht den ganzen Tag darüber nachdenken. Und das würde sie zweifelsohne tun, wenn niemand sonst in der Nähe war.

Für Training war ihr nicht wohl genug und nur im Haus rum sitzen wollte sie ebenfalls nicht. Also blieb ihr nur eins. Etwas, was ihr schon immer geholfen hatte, wenn sie schlechte Laune hatte. Shoppen gehen. In der Nähe war eine etwas größere Stadt, in die Sakura schon lange Mal gehen wollte und heute war der beste Tag dazu.

Ein kleines Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. Vergessen war der Albtraum ihrer Herkunft. Zumindest für ein paar Stunden…
 

Doch zuerst wollte sie sich noch einer Sache stellen.

Sie stellte ihren benutzen Teller und das Glas in die Spüle und räumte diese weg. Danach ging sie rüber in das Wohnzimmer. Auch hier war niemand zu sehen. Sie waren einfach heimlich verschwunden. Sakura seufzte.

Ihr Weg führte direkt zum Bücherregal. Zwischen den staubigen, teilweise sehr alten, Büchern nach einem ganz bestimmten Buch. Dort hatte sie bereits einmal hineingesehen, es aber bald wieder weggelegt.

Es war die Gründungsgeschichte Konohas aus der Sicht des Uchiha-Klans. Dort hatte sie des Öfteren den Namen „Madara Uchiha“ gelesen.

Das war also ihre Chance. Die Chance etwas über ihren Vater heraus zu finden. Mehr, als sie bisher wusste. Doch… wollte sie das überhaupt? Reichten ihr nicht schon die Geschichten, die man über Madara oder Tobi, wie er sich heute nannte?

Und dann fand sie es. Der Titel war kaum noch zu lesen. Es musste ungefähr 90 Jahre alt sein. Mit schwitzigen Händen hielt sie das in schwarz eingebundene Buch in den Händen. Es war ein seltsames Gefühlt. Wenn sie nur wenige Seiten lese würde, dann wüsste sie alles über ihren Vater. Und vielleicht auch was ihr bevor stand.

Ihre Hände begannen zu zittern. Ihr wurde von einer Sekunde auf die andere eiskalt. Ihr Herz begann seltsam zu rasen. Nein. Sie wollte es nicht wissen. Sie wollte gar nichts mehr wissen. Es war schon schwer genug mit dem klarzukommen, was sie bereits wusste. Noch mehr Informationen würde sie nicht aushalten.

Blitz schnell steckte sie das Buch zurück ins Regal und rannte aus dem Zimmer.
 

Schnell schnappte die Schwarzhaarige sich einen der schwarzen Mäntel im Haus, rannte ins Bad, machte sich die Haare zurecht und flitze wieder in die Küche. Auf die Rückseite des Zettels schrieb sie den Jungs eine Nachricht. Für den Fall, dass die beiden eher zurückkamen als sie. „Bin in der Stadt. Mir geht’s gut.“ Den zweiten Satz schrieb sie klein in die untere Ecke. Sie wollte den Jungs nicht noch mehr Sorgen bereiten, als sie das wahrscheinlich schon getan hatte. Zumindest nicht Itachi. Sasuke schien ihr Zustand ja ziemlich egal zu sein…

Wütend schnaubte sie, krickelte ihre Unterschrift darunter, platzierte den Zettel gut lesbar in der Mitte des Tisches und verschwand durch die Vordertür.
 

Das leichte Grinsen war wieder aufgetaucht und verschwand auch auf dem Weg in die Stadt nicht wieder. Gemütlich schlenderte sie durch den spätsommerlichen Wald und genoss die warmen Sonnenstrahlen.

Schon bald erreichte sie die Stadt und mischte sich unauffällig unter die Menschen. Viele Leute trugen Mäntel, da sie weite Wanderungen hinter sich hatten. So fiel Sakura noch weniger auf. Breit grinsend bummelte sie durch die Einkaufsstraße, welche einmal quer durch die Kleinstadt verlief. Es gab viele Kleidungsgeschäfte, Friseure, Blumenladen, Büchereien und Essensstände.

In der Mitte der Straße befand sich ein großer Platz auf dem ein beeindruckender Springbrunnen thronte.
 

Gemütlich schlenderte sie durch die verschiedenen Geschäfte. Es machte ihr tatsächlich Spaß sich die verschiedenen Kleidungsstücke anzusehen und zu probieren. Doch kaufen wollte die Uchiha nichts, da sie das wenige Geld für Essen benötigten. Außerdem würde sie von den Jungs aufgezogen werden. Aber Frauen brauchten nun mal mehrere Kleidungsstücke. Man konnte nie wissen, was man mal brauchen könnte.
 

Nach zwei Stunden in der prallen Sonne, fühlte sich Sakura leicht erschöpft. Sie mischte sich unter die Leute, welche auf dem Platz standen oder sich auf eine der zahlreichen Bänke gesetzt hatten. Auf dem steinernen Rand des Brunnens entdeckte sie einen freien Platz und setzte sich sofort darauf. Sie ließ ihre Hände durch das kalte Wasser gleiten. Gut, dass sie ihre Handschuhe in eine Tasche getan hatte, welche um ihre Hüfte gebunden war.

Lange saß sie einfach nur dort und sah der Fontaine mittig dem Brunnen zu. Kleine glitzernde Wassertropfen tanzen durch die Luft und brachen das Licht der Sonne in viele bunte Punkte.

Hunderte Menschen drängten sich dicht an dicht. Kinder mit ihren Müttern, Ninjas aus allen Teilen des Landes sowie aus den Nachbarländern und jede Menge Jugendliche. Der Stadtmittelpunkt schien eine Art Treffpunkt für die Jugendlichen aus der Umgebung zu sein.
 

Ohne es im ersten Moment richtig mitzubekommen, ließ ein Gespräch sie aufhorchen. Eine Gruppe Ninjas standen nicht weit von ihr entfernt und unterhielten sich lautstark. Sakura sah sich um. Niemand sonst schien von der Gruppe Notiz zu nehmen.

Sofort spitze sie ihre Ohren und lauschte gespannt, aber nicht zu auffällig. Die Wörter „Konoha“ und „Angriff“ hatten sie aufmerksam gemacht. Es gab nur einen Gedanken in ihrem Kopf: Hoffentlich war niemandem was passiert…
 

„Ja, ich habe das auch gehört! Aber sie versuchen es zu vertuschen!“, meinte eine kleine Braunhaarige geheimnisvoll.

„Was? Konoha vertuscht einen Angriff?“, fragte ein großer blonder Mann noch Mal nach. Er schien dem Ganzen nicht wirklich zu glauben. „Seid ihr sicher, dass ihr das richtig mitbekommen habt?“

„Es ist wirklich so! Einer der Akatsukis hatte den obersten Rat infiltriert und konnte so einen Anschlag auf die Hokage ausüben!“, nuschelte eine Blauhaarige aufgeregt. Sie sah sich nervös um, so als warte sie auf jemanden, der auch sie angreifen oder zumindest für das Weitererzählen bestrafen könnte.

„Die Hokage?“, quiekte die Braunhaarige in schrillem Ton.

Das andere Mädchen nickte. „Die beste Freundin meiner Mutter arbeitet in dem Gebäude, in dem die Enkelin des Ersten Hokage arbeitet. Daher weiß sie das aus erster Hand!“
 

Sakura stockte der Atem. Kalter Schweiß trat ihr auf die Stirn. Schnell holte sie mit ihrer rechten Hand Wasser aus dem Brunnen und tauchte ihr Gesicht hinein. Vorhin kam ihr das Wasser noch kühler vor…
 

„Und, wie geht es der Hokage?“, quiekte die Braunhaarige aufgeregt.

Die andere zuckte mit den Achseln. „Eigentlich darf ich das gar nicht weiter erzählen. Es hieß, dass nichts Schlimmes passiert ist. Aber wie gesagt, sie machen da ein großes Geheimnis drum. Mehr konnte ich nicht erfahren.“

„Wow.“, meinte der Junge sichtlich beeindruckt.

„Uhhhh!“, kreischte die Braunhaarige. „Das muss ich unbedingt Sue erzählen!“ Und schon rannte sie in nördliche Richtung davon. Ihre Freunde mussten sich beeilen, um mit ihr Schritt halten zu können.
 

Sakura rührte sich nicht. Ihr war von einem Moment auf den anderen übel geworden. Man hatte Tsunade angreifen können. Es musste schlimm sein. Sonst würden sie nicht so ein Geheimnis darum machen. Was war nur los in Konoha während sie nicht da war?

Ihre rechte Hand hing noch immer in dem eisigen Brunnenwasser. Sie war schon richtig taub geworden. Doch die Uchiha bemerkte es gar nicht richtig. Ihr Bauch fühlte sich an, als hätte jemand mit voller Wucht hineingeschlagen. Es war sogar so schlimm, dass sie zweimal ein Würgen unterdrücken musste.
 

Plötzlich sprang sie auf und lief einfach nur aus der Stadt heraus. Erneut lief sie weg. Wie immer. Doch die Gefühle, die sie übermannten, waren einfach zu stark. So starke Gefühle konnte der Körper einer 16- jährigen Kunoichi nicht ertragen.
 

Lange lief sie einfach nur, ohne wirklich zu wissen, wohin. Irgendwann gaben ihre Beine nach, und sie musste stehen bleiben. Das Mädchen schaffte es gerade noch so, nicht zusammenzubrechen. Erst jetzt bemerkte sie die unzähligen Tränen, die ihre Wangen entlang liefen. Zuerst ließ sie sie gewähren. An einen Baum gelehnt ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf. Trauer, Angst und Wut vermischten sich zu einer Masse von Gefühlen, welche ihr schwer auf den Kopf und Magen drückten. Sie musste wirklich kämpfen, um sich nicht zu übergeben. Ein eigenartiger Geschmack lag auf ihrer Zunge, welcher sie zum Würgen brachte.
 

Eine Weile stand sie mit dem Rücken an den Baum gelehnt, mit geschlossenen Augen da, und ließ den aufkommenden Wind mit ihren Haaren und der Kleidung spielen. Der Geruch von Salz und Fisch stieg ihr in die Nase. Sie war also nicht weit vom Meer entfernt.
 

In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie brachte allen Menschen Leid. Sie war die Tochter des berüchtigten Konohagründers Madara Uchiha, welcher nun die Akatsukis gegründet hatte. Durch sie waren Itachi und Sasuke in Gefahr. Genau wie alle ihre Freunde in Konoha. Was sollte sie nun also tun? Konnte sie etwas gegen ihren Vater ausrichten und somit eine große Gefahr für Konoha und das ganze Land ausschalten? Konnte sie das überhaupt? Sie hatte ihn zwar schon Mal außer Gefecht gesetzt, doch da hatte sie gerade ihre Uchiha- Kräfte erhalten und Madara wusste nichts davon. Mittlerweile dürfte er auch über ihre Herkunft Bescheid wissen.

Außerdem hatte Sakura damals nicht bewusst gehandelt. Es war einfach passiert. Sie hatte Itachi doch helfen müssen…
 

Doch was war nun? Sie machte sich noch mehr Sorgen um alle ihre Freunde als sonst. Jedoch konnte sie nicht zurückkehren. Madara würde ganz Konoha vernichten, wenn sie sich auch nur in die nähe der Stadt kam.

Und was war mit den beiden Uchihas? Konnte sie wirklich länger bei ihnen bleiben? Zwar hatte Madara es auch auf diese beiden Ninjas abgesehen, doch wenn sie ihr halfen und seine eigene Tochter gegen ihn aufhetzten, würde er noch skrupelloser werden.
 

Was sollte sie jetzt nur tun?
 

Plötzlich und ohne große Vorwarnung tauchte eine Gestalt blitzschnell vor ihr auf.

Sakura stockte der Atem vor Schreck und wich automatisch einen Schritt zurück, wodurch sie etwas von dem Baum abrückte. Instinktiv glitt ihre Hand an ihr Bein, an welchem ihr Waffenbeutel hing. Doch kurz bevor sie nach einem Kunai greifen konnte, bemerkte sie die leichte Chakraaura der Gestalt. Und sie kam ihr sofort bekannt vor.

Die Muskeln in ihrem Körper versagten ihren Dienst. Ihre Armen hingen plötzlich schlaff an den Seiten und auch die Beinmuskeln konnten sie nur noch gerade so in der stehenden Position behalten. Ihr Kopf war wie ausgeschaltet. Kein Gedanke durchbrach die Stille. Mit weit aufgerissenen Augen und regelrechter Panik in ihrem Blick sah sie den Fremden an, welcher sich ebenfalls nicht rührte.

„Nein.“, hauchte sie. „Nein.“ Das durfte nicht war sein. Warum? Warum musste immer alles schiefgehen? Warum trat immer der schlimmste Fall ein? Wieso passierte ihr immer so etwas?
 

Ihr Körper gehorchte nicht mehr. Alle ihre Sinne standen auf Flucht, doch keiner der Muskeln wollte gehorchen. Das war es dann wohl. Die letzten Wochen waren vergebens gewesen. Was sollte sie jetzt tun?

Tränen stiegen ihr in die Augen und nahmen ihr die Sicht.

„Sakura.“, sagte die Gestalt mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Why Do You Make It So Hard For Me?

Kapitel 10 – Why Do You Make It So Hard For Me?
 

„Sakura-Chan! Bist du es wirklich? Ich hab dich endlich gefunden!“, plapperte die Gestalt munter grinsend los. „Aber warum hast du schwarze Haare? Und vor allem: wieso sind deine Augen schwarz? Aber das ist mir egal! Endlich bist du wieder da!“ Sein überschwängliches Grinsen jagte ihr einen unerklärlichen Schauer über den Rücken. So glücklich hatte sie ihn schon lange nicht mehr gesehen! Ehrlich gesagt: noch nie.

Naruto trat einen Schritt vorwärts und breitete die Arme aus, als wollte er sie umarmen. Unsicher wich die Schwarzhaarige einen Schritt zurück. Der Blonde stoppte und sah sie verwundert und auch ein bisschen gekränkt an.

„Tut mir leid.“, presste Sakura hervor und wich seinem Blick aus. „Verschwinde. Geh zurück nach Konoha und such nicht mehr nach mir.“ Ganz von selbst klangen die Worte emotionslos und kalt. Das lag wohl an dem Gefühlschaos, welches sie nun durchströmte. Doch selbst ihr taten die Worte weh und sie linste durch ihre langen Wimpern in Narutos Gesicht.

Er stand wie aus Stein gemeißelt da. In seinen Zügen waren viele verschiedene Emotionen zu lesen, welche er abwechselnd durchlief. Vor allem erkannte Sakura, dass sie ihn sehr verletzt hatte.

Doch sie konnte sich nicht entschuldigen! Wenn sie ihm gegenüber weich wurde, konnte sie ihre Maske nicht aufrecht erhalten. Und das konnte seinen Tod bedeuten.

„Geh nach Hause. Ich gehöre nicht mehr nach Konoha.“, kam es noch von ihr und durch aufwenden großer Mühe schaffte sie es, ihm den Rücken zuzukehren. Doch sie schaffte nur zwei Schritte.

„Verlässt du mich jetzt auch?“ Sakuras Körper gefror. „Verschwindest du auch ohne eine Erklärung abzugeben?“ Das Mädchen wusste, auf wen diese Anspielung hindeutete. Aber ja, es war leider war. „Sag mir wenigstens warum!“, schrie der blonde Chaosninja seiner alten Kameradin zu. Diese zuckte zusammen. Sie hatte ihn noch nie so schreien gehört. Selbst ein gefühlsloser Klotz konnte den Schmerz in seiner Stimme nicht überhören. Sie tat ihm weh. Fürchterlich weh.

Die Schwarzhaarige schaffte es unter großen Mühen ihre Tränen zu unterdrücken. Doch sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme leicht zitterte.

„Es tut mir Leid. Ich kann dir nicht sagen, warum ich das tue. Ich habe jetzt… andere Dinge, um die ich mich kümmern muss. Bitte misch dich da nicht ein.“ Sie unterdrückte den Drang sich einfach umzudrehen und ihrem besten Freund weinend in die Arme zu springen. Die Tatsache, dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte, half dabei ungemein.
 

Alles in ihr Schrie nach ihren besten Freund. Ihrem Teamkameraden, mit welchem sie schon so viel durchgemacht hatte. Der Person, der sie kurzerhand ihr Leben anvertrauen würde. Er war ihr wichtig.

Doch genau aus diesem Grund musste sie ihn beschützen, indem sie ihm das Herz brach, sodass Naruto nicht mehr nach ihr suchte. Auch wenn für beide unerträgliche Schmerzen brachte.
 

„Und du glaubst, ich verschwinde einfach?“ Sakura erschrak, als sie ein leichtes Lächeln in seinen Worten hörte. Doch sie traute sich nicht, sich umzudrehen und ihm ins Gesicht zu sehen.

„Nein. Ich weiß, dass du nicht so einfach auf mich hören wirst.“, meinte Sakura ruhig, auch wenn es innerlich ganz anders aussah. „Aber ich wünschte, du würdest es tun.“

„Aber warum? Was ist mit dir passiert? Warum hast du einfach Konoha verlassen?“ Er klang aufgewühlt. Man hörte ihm an, dass er nicht glauben wollte, was er hörte. Und das er es nicht akzeptieren wollte. „Warum hast du mich einfach verlassen?“
 

Jetzt war es soweit. Ihre sorgsam aufrechterhaltene Maske brach in sekundenschnelle in sich zusammen. Alle guten Vorsätze waren in den Hintergrund gerückt. Seine Worte hatten ihr Herz zerspringen lassen. Sein Schmerz war nicht mehr zu überhören. Sein Schmerz war ihr Schmerz. Sie hatte ihm so sehr wehgetan…
 

Heiße Tränen liefen ihr die Wangen hinunter. Ein lautes Schluchzen durchbrach die Stille des Waldes. Langsam drehte sie sich zu ihrem besten Freund um. Dieser sah sie mit großen Augen an, als er ihre Tränen bemerkte.

„Sa-kura- chan?“

Und dann sprudelte es nur so aus ihr heraus. Schmerzen durchzogen ihre Stimme und ließen sie zittern. „E-es tut mir l-eid! Ich wollte nicht gehen! Ich wollte nicht weg aus Konoha! Doch ich hatte keine Wahl! Mit mir ist etwas passiert, was ich nicht verstanden habe! Wenn ich geblieben wäre hätte ich… Ich hätte dich…“ Die Stimme der Schwarzhaarigen brach, als sie an die schlimmen Träume dachte, in denen sie ihren Freund tot gesehen hatte. Schnell vergrub sie ihr Gesicht in den Händen und weinte hemmungslos.

Erst als sie merkte, dass zwei Arme sich um sie schlossen und sie an Narutos Brust drückten, beruhigte Sakura sich etwas. Doch noch immer dachte sie, dass der Schmerz in ihr ihren Körper eigentlich schon hätte sprengen müssen.
 

„Beruhige dich. Sag mir, was passiert ist. Bitte. Du weißt, du kannst mir vertrauen. Ich werde dir helfen.“ Seine Stimme klang ruhig und gefasst. Doch Sakura ahnte, dass das nur Show war. Er hatte ebenso gelitten wie sie, als sie Konoha verlassen hatte. Wenn nicht sogar noch mehr.

„I-ich… Ooo-ok.“, meinte die Uchiha und versuchte ihre Weinkrämpfe zu unterdrücken. Hier, bei ihrem besten Freund, oder besser noch, Bruder, fühlte sie sich unglaublich sicher und geborgen. Es war lange her, dass sie sich so gut gefühlt hatte. Und Naruto hatte es verdient zu erfahren, was passiert war.
 

„Du weißt doch noch, als ich zusammengebrochen bin, oder?“ Sie spürte ein Nicken oberhalb ihres Kopfes. „Tja, ich habe herausgefunden – das klingt jetzt ziemlich verrückt, ich weiß – dass ich eigentlich keine Haruno bin.“

„Wie meinst du das?“, warf Naruto ein.

„Ich habe, nachdem ich gegangen war, Itachi Uchiha getroffen. Er hatte mich gebeten ihm zu folgen, da er wüsste, was mit mir los war.“

„Itachi Uchiha? Dann lebt er noch?“

„Hmmmh.“, bejahte sie und fuhr fort. „Jedenfalls bin ich ihm gefolgt, da ich gespürt hatte, dass mein Körper sich verändert hatte. In einer Hütte im Wald wurden wir dann plötzlich von Tobi von den Akatsuki angegriffen.“ Naruto hielt für einige Sekunden erschrocken die Luft an, sagte aber nichts, um sie nicht davon abzuhalten weiterzureden. „In diesem Kampf fand ich dann heraus, was wirklich los war. Und zwar bin ich…“ Sie zögerte kurz. „… eine geborene Uchiha.“

Naruto rührte sich nicht. Doch Sakura traute sich nicht, ihm ins Gesicht zu sehen. Lieber vergrub sie ihr Gesicht in seiner Kleidung.

Eine Minute verging, ehe Naruto wieder etwas sagte. „Wie bitte?“

Sakura seufzte leise. Sie hasste dieses Thema. „Ich bin eigentlich eine Tochter zweier Uchiha-Klan-Mitglieder. Doch irgendwer hatte mein Chakra versiegelt und mich zu den Harunos gebracht. Erst vor wenigen Wochen hatte sich das Siegel gelöst.“

„Das ist…“ „Verrückt.“ Beendete Sakura seinen Satz. Verrückt. Ja, das war ein gutes Wort dafür.

Langsam nahm sie ihren Kopf von seiner Brust und sah ihn in sein Gesicht. Er schien total geschockt zu sein.

„Heißt das…?“

„Ja, ich habe alle Fähigkeiten des Klans. Genauso wie das Sharingan.“ Er sah ungläubig drein, also aktivierte sie für wenige Sekunden ihr Sharingan. Erschrocken ließ Naruto seine Freundin los und wich ein Stück zurück. Diese Geste brach Sakura ein weiteres Mal das Herz.
 

Ein trauriges Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. „Ich verstehe. Jetzt hast du sogar schon Angst vor mir. Und vielleicht ist das auch besser so. Jetzt wo du alles weißt, bitte ich dich, nach Konoha zurückzugehen und nicht mehr nach mir zu suchen. Sag niemandem, was du heute erfahren hast. Ich danke dir.“

Sie lächelte noch einmal in das verdutzte Gesicht ihres Gegenübers, drehte sich um und ging langsam tiefer in den Wald zurück.
 

Während sie leicht versetzt in die Richtung des Uchiha- Hauses ging, beobachtete sie die durch das Sharingan die Chakraaura ihres Freundes. Er rührte sich nicht vom Fleck. Sakura seufzte und Tränen rannen ihr leise übers Gesicht. Das hatte sie nicht gewollt. Es wäre ihr lieber gewesen, wenn er einfach in Konoha geblieben wäre, Sie hatte ihn so nur noch mehr verletzt.
 

„Sakura-chan!“ Seine Stimme holte Sakura wieder in die Wirklichkeit zurück. Verwundert sah sie den Blonden wieder vor sich stehen. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass er sich bewegt hatte. Wie konnte er so schnell hier sein?

Doch eins stach ihr sofort ins Auge, sodass die Frage in den Hintergrund trat. Ein breites Lächeln zierte sein Gesicht. Sein gewohntes Lächeln. Doch warum?

„Lauf nicht wieder weg! Ich habe dich gerade erst wiedergefunden!“ Es deutete nichts mehr darauf hin, dass er sie vor wenigen Minuten noch von sich gestoßen hatte.

„Na-ruto.“, flüsterte Sakura noch immer verwundert.

Sein Lächeln schwand und von einer Sekunde auf die andere war er wieder ernst. „Es tut mir leid. Ich weiß, dass ich mich vorhin blöde verhalten habe. Ich habe dir wehgetan. Du bist und bleibst für mich Sakura. Meine Schwester.“

Die Angesprochene sah nach unten und ihre schwarzen Haare verdeckten ihre Emotionen, welche man in ihrem Gesicht hätte ablesen können. Einige Sekunden schwieg sie.

„Du verstehst es nicht, oder?“, kam es leise von ihr.

„Was?“, fragte der Ninja verwundert.

Sakura riss ihren Kopf hoch und funkelte ihn löse an. „Ich habe gesagt du sollst gehen! Ich bin nicht mehr die Sakura, die du kennst! Ich bin eine Uchiha Ich lebe mit Itachi und Sasuke zusammen! Außerdem ist Tobi, oder besser Madara Uchiha mein Vater, der mich töten will! Misch dich da nicht ein!“ Er wollte es wohl nicht verstehen?! Sie versuchte ihn zu beschützen und er machte es Sakura nur noch schwerer ihn zu verlassen, indem er ihr sagte, dass er sie als Schwester betrachtete!

Naruto sah sie ruhig an. Nur als sie Sasuke erwähnt hatte, war er kurz zusammengezuckt. Er sah ihr tief in die Augen und sah, wie diese schwer atmete und mit den Tränen kämpfte. Aber schon bald kam sein Lächeln zurück.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich alleine lasse, wenn ein verrückter Uchiha hinter dir her ist?! Ich werde dir helfen, dich beschützen. Verzeih mir, aber diese Bitte kann ich dir nicht erfüllen. Ich bleibe hier.“

Sakuras Gefühle wandelten sich von Wut in Verzweiflung.

„Du willst also wirklich, dass ich wieder Schuld bin, wenn du verletzt wirst?“

Nun sah auch er ein wenig traurig drein. Er schien über das nachzudenken, was Sakura ihm gesagt hatte. Doch er machte nicht den Anschein, als ob er etwas an seinem Entschluss verändern wollte. Seine Gesichtszüge wurden wieder freundlicher.

„Nein, das will ich nicht. Und ich kann dir dazu nur sagen, dass du noch nie Schuld an einer meiner Verletzungen warst.“ Mahnend hob er einen Finger, um Sakura, die gerade anfangen wollte zu widersprechen, dazu zu bringen ihm erstmal wieder zuzuhören. „Ich weiß, was du jetzt sagen willst, aber das stimmt nicht. Wir sind nun mal Ninjas und Ninjas müssen für das Kämpfen, an das sie glauben und diejenigen beschützen, die ihnen wichtig sind. Und du bist mir wichtig. Genau wie alle meine Freunde in Konoha. Es ist mein Ninja- Weg. Ich werde Hokage damit ich alle die mir wichtig sind, beschützen kann. Und nur weil ich noch nicht Hokage bin heißt das nicht, dass ich mit dem zweiten Teil nicht schon anfangen kann.“ Bei seinen letzten Worten erschien sein gewohntes Lächeln. Lässig verschränkte er dabei die Hände hinter dem Kopf. „Also, was jetzt? Bringst du mich in euer geheimes Versteck?“

Sakura wusste nicht mehr, was sie erwidern sollte. Er ließ sich nicht von seinem Entschluss abbringen.

„Bist du sicher?“, fragte sie lieber noch einmal zögernd nach.

„Jepp!“, kam es sofort von dem Blonden, dessen Grinsen ein wenig breiter wurde. Er witterte seinen Sieg.

Tief seufzend gab Sakura nach. „Ok, du kannst mitkommen. Aber ich habe nicht das sagen. Itachi muss entscheiden, ob du bleiben darfst. Und das könnte schwierig werden.“

„Ooookay!“, kam es fröhlich von ihm und Sakura musste ein Grinsen unterdrücken. Er war immer noch derselbe.

„Dann lass uns los. Es ist ja schon fast dunkel.“
 

Der Himmel hatte sich bereits schwarz gefärbt, als die beiden den Strand erreichten. Nur über dem Horizont war noch ein schmaler orangefarbener Streifen, der sich in der dunklen See spiegelte. Leise schlichen sie den Strand entlang, ohne Fußspuren zu hinterlassen.

Sakura grübelte die ganze Zeit darüber nach, wie sie den neuen Zuwachs Itachi erklären sollte. Er hatte ihr ausdrücklich gesagt, dass sie bloß nicht mit ihm Kontakt aufnehmen sollte. Und das einweihen in ihren Plan gehörte bestimmt ebenfalls dazu.

Ob die beiden schon wieder da waren? Wie würde Naruto reagieren, wenn er Sasuke über den Weg lief? Konnte es mit diesen drei Chaoten in einem Haus überhaupt gut gehen? Sie würde es bald erfahren.
 

Wenige Minuten später erreichten sie die Höhle. Sakura ging voran und Naruto folgte ihr. Sie gingen leise durchs Haus, doch Sakura ahnte schon, wo sie ihre Mitbewohner finden würde. Von außen hatte sie aus dem Wohnzimmer schwaches Licht scheinen sehen.

Vor der Wohnzimmertür blieb sie kurz stehen und öffnete langsam die Tür.

Itachi stand, wie immer, an der Glasfront und sah ins Leere. Sasuke entdeckte sie erst später, da er sich in die Ecke rechts neben der Fensterfront zurückgezogen hatte.

Ohne ein Wort betraten Naruto und Sakura den Raum. Zuerst beachtete keiner die beiden Neuankömmlinge. Erst als Sakura etwas sagte, hatte sie die Aufmerksamkeit der beiden Uchihas.

„Hey Jungs. Ich glaube, wir haben etwas zu besprechen.“ Naruto stand still neben ihr. Verstohlen sah sie zu ihm hoch. Sakura sah, dass er die beiden Uchihas abwechselnd musterte. Besonders bei Sasuke schien sein Blick länger zu bleiben. Die Brüder sahen ihn mit dem gleichen emotionslosen Blick an, mit denen sie auch alle anderen musterten. Selbst Sasuke schien der Anblick seines ehemaligen Teamkollegen und Freund nicht mehr zu interessieren als Itachi.
 

„Hn.“, machte der ältere Schwarzhaarige nach einer Weile. Er schien nicht unbedingt begeistert.

„Es tut mir leid. Ich war unvorsichtig.“, meinte Sakura so ruhig, wie es ging. „Naruto weiß jetzt über alles Bescheid und er will mit uns kämpfen.“

Erschrocken registrierte Sakura, wie sich plötzlich ihre Umgebung zu verändern begann. Die Farben und Formen der Gegenstände verwischten und man hatte den Eindruck als würden sie von einem schwarzen Loch aufgesogen werden.

„Ein Genjutsu…“, flüsterte sie, unternahm aber nichts um das Jutsu aufzulösen.

Wenige Sekunden später schwebte die Schwarzhaarige in einem leeren, schwarzen Raum.

„Ok. Ich verstehe ja, dass du mit mir alleine reden willst, aber da gäbe es noch einfachere Möglichkeiten.“ Sie versuchte durch einen coolen Spruch gelassen zu wirken. Sie wollte ihm nicht zeigen, wie nervös sie war.

Wenige Meter vor ihr erschien Itachi aus dem nichts. Ebenfalls schwebend. Sein Blick war so leer wie sonst, und doch strahlten sie Vorwürfe aus. Es war als ob er sagte: „Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich nicht mit dem Kyuubi treffen.“ Und Sakura wusste das.
 

Die Uchiha wusste, dass er sich bereits alles zusammengereimt hatte, also beschloss sie, ihm einfach die Wahrheit zu sagen.

„Er hat mich im Wald gefunden. Naruto ist um einiges schneller geworden, als ich gedacht hatte. Er hat mir Vorwürfe und ein schlechtes Gewissen gemacht. Doch ich hatte versucht ihn zu überzeugen wieder nach Konoha zurückzukehren, aber er wollte partout nicht. Erst recht nicht, nachdem ich ihm von meiner Herkunft und unseren Problemen erzählt hatte. Er will uns unter allen Umständen helfen.“ Auch wenn sie es immer noch nicht gut fand.

Itachis Ausdruck blieb ruhig und nichtssagend. Sakura versuchte es ihm gleichzutun.

Einige Zeit verging, bis der Uchiha sich zu Wort meldete. „Wir haben kein Zimmer mehr frei.“, war alles was er sagte. Sakuras Laune besserte sich schlagartig.

„Heißt das, er darf hier bleiben?“

„Er muss mit in dein Zimmer.“, meinte er nur, als ob er ihre Frage gar nicht gehört hätte.

Das Mädchen war überglücklich darüber, dass ihr bester Freund bleiben durfte. Auch wenn es für ihn gefährlich werden würde, so war sie jetzt nicht mehr allein mit dem zwei Uchiha- Brüdern. Und dafür war sie sehr dankbar.

„Danke!“, lächelte sie und ehe sie registrierte was sie tat, hatte sie die paar Meter überwunden und umarmte den schwarzhaarigen Jungen. Doch noch bevor sie peinlich berührt von ihm ablassen konnte, löste er das Jutsu auf.

Beim nächsten Augenaufschlag standen sie wieder im Wohnzimmer. Sakura spürte. Wie ihre Wangen vor Scham glühten.
 

Naruto und Sasuke starrten sich wortlos an. Etwas Seltsames lag ihn ihren stummen Blicken.

Um die Situation zu entschärfen, und vor allem um schnell von Itachi wegzukommen, krallte sie sich den Arm des Blonden und zog ihn mit sich, was ihr sein typisches „Eeey!“ einbrachte.

„Du kannst bleiben! Ich zeige dir gleich unser Zimmer! Ab heute sind wir Zimmergenossen!“

Kurz darauf klickte die Tür und die beiden Uchiha- Brüder blieben allein zurück.
 

++++++
 

In ihrem Zimmer angekommen suchten sich die beiden aus den Schränken eine Unterlage, ein Kissen und eine Decke zusammen, auf welchen Naruto die Nächte verbringen wollte. Obwohl Sakura damit nicht einverstanden war, was wieder zu einem üblichen Streit führte.

„Sakura-chan! Du schläfst im Bett! Ich kann dich nicht auf der Matratze schlafen lassen!“

„Aber du bist wegen mir hier! Also nimmst du das Bett!“

„Neeeeein!“, schmollte der Blonde und verschränkte die Arme.

„Naruto…!“, grummelte Sakura und haute ihm eine mit der Faust auf den Kopf.

„Auuuuu!“, jammerte der Ninja und rieb sich die Beule auf dem Kopf.

Doch als die beiden sich ansahen, war der Streit wieder vergessen. Beide mussten lachen, als sie registrierten, dass es fast wieder so wie früher war. Naruto, der Sture und Sakura, die Genervte. Wie sehr hatten sie das vermisst.

Die Zukunft kam Sakura auf einmal weniger schlimm vor. Endlich war ihr mal wieder etwas Gutes widerfahren. Außerdem war der quälende Gedanke, dass sie ihren besten Freund zurückgelassen hatte, verschwunden. Er wusste nun alles, und hatte ihr verziehen.
 

„Duuuu, Sakura-chan?“

„Hmm?“ Narutos Worte hatten sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie lagen in ihren Betten und starrten die dunkle Decke an.

„Du hast mich damals ganz schön erschreckt, als du einfach aus deinem Zimmer verschwunden bist. Und dann auch noch kurz nachdem du mehrmals zusammengebrochen warst.“ Seine Stimme war leise und trotzdem hörte man die Schmerzen heraus, die er bei der Erinnerung an diese Zeit verband.

„Tut mir leid.“, meinte Sakura ebenso leise. „Aber ich habe keine andere Möglichkeit gesehen.“

„Du hättest mit mir reden sollen.“

Sakura seufzte. „Und was hättest du gemacht? Ich wusste ja noch nicht, was mit mir los war. Nur Itachi kannte sich logischerweise mit den Eigenschaften der Uchihas aus. Er hat mir alles beigebracht, was ich jetzt weiß. Ich bin ihm… sehr dankbar dafür, dass er mir geholfen hat.“ Er hatte ihr geholfen, obwohl er ein gesuchter NukeNin war und Sakura ihn leicht hätte verraten können. Er hatte ihr vertraut, obwohl sie sich nicht einmal kannten.

Naruto schwieg eine Weile. Er schien darüber nachzudenken.

„Vielleicht hast du recht.“, meinte er dann. „Aber für mich wäre es besser gewesen, nicht monatelang mit der Unsicherheit zu leben, was mit dir passiert ist.“

Sakura wusste, dass er Recht hatte. „Tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe. Mir ging es mit der Lösung auch nicht gut.“

Ein leises Kichern ertönte aus der Dunkelheit. Verwundert drehte die Schwarzhaarige ihren Kopf nach links. „Was ist?“, fragte sie ihn.

„Ach weißt du… Ich habe mir schon gedacht, dass es für dich so schwierig war, wie für mich. Ich kenn dich eben zu gut.“

„Wäre auch schlimm, wenn nicht.“, kicherte sie. Plötzlich fiel ihr etwas ein. Etwas, was ihr schon lange auf der Seele lag. „Naruto?“

„Hmmm?“

„Was ist in Konoha passiert? Ich habe gehört, es gab einen Angriff? Wie geht es Tsunade?“

„Du hast davon gehört? Na ja, eigentlich war es nichts Schlimmes. Ein paar NukeNin, welche wir nicht kannten, hatten das Dorf angegriffen. Aber wir waren ihnen zahlen- und kraftmäßig überlegen. Doch als wir dachten, dass wir sie geschlagen hatten, explodierte eine Bombe im Büro der Hokage. Einer der Ninjas hatte sich unbemerkt reingeschlichen, während wie gekämpft hatten.“

Sakura musste hart schlucken. Narutos Ton veränderte sich, während er erzählte. Wut und Schuldgefühle mischten sich in seiner Stimme.

„Aber mach dir keine Sorgen.“ Nun hörte man sein Grinsen wieder heraus. „Oma Tsunade geht es gut. Sie war zu der Zeit nicht in ihrem Büro. Wir haben der Welt nur nicht die Wahrheit gesagt, um unsere Gegner im Glauben zu lassen, sie hätten Erfolg gehabt. Wir haben alles im Griff!“

Ein großer Stein fiel ihr vom Herzen. Es war gut zu wissen, dass es allen gut ging. „Bin ich erleichtert.“, seufzte sie leise.

„Hehe. Mach dir nicht so viele Sorgen um uns. Du hast viel schlimmere Sachen erlebt. Aber auch das wird bald vorbei sein und dann kannst du alle in Konoha wiedersehen! Sie warten schon auf dich! Ohne dich fehlt allen etwas.“

Sakuras Herz hüpfte vor Freude. „Das heißt ich kann wieder zurückkommen? Auch wenn ich einfach weggelaufen bin? Bin ich keine NukeNin?“

„Waaas? Eine NukeNin? Ach, red doch keinen Unsinn. Jeder wusste, dass etwas passiert war, weil du nicht wiedergekommen bist. Und jeder weiß, dass du das nur für Konoha gemacht hast. Also hör auf so einen Mist zu reden.“

Die Uchiha kicherte. „Ok. Ok. Ich hör ja schon auf. Und jetzt lass uns schlafen. Wir müssen morgen wieder trainieren. Wir wissen nicht, wie lange wir uns noch vor Madara verstecken können.“ Bei diesen Worten wurde sie wieder ernst. Sie wusste, dass es bald soweit war. Und dann würde es sich entscheiden.

„Ja.“, erwiderte der Blonde und schon bald waren nur noch die regelmäßigen Atemzüge der schlafenden Freunde zu hören.

Protecting What Is Precious

Kapitel 11 – Protecting What Is Precious
 

„Whaaaa, er bringt mich noch um.“ Stöhnend ließ sich die Schwarzhaarige auf das weiche Bett fallen, welches sich quietschend unter ihrem Gewicht gen Boden neigte. Sie war ausgelaugt und jeder Knochen tat ihr weh. Noch nicht einmal die Kraft zum Umziehen hatte sie noch. Ihr taten Muskeln weh, von denen sie bis jetzt nicht noch einmal gewusst hatte, dass es sie hatte.

Der blonde Ninja stand lachend an seinem provisorischen Bett und zog sich die verschwitzten Sachen aus. Ihm schien das Training nicht so viel ausgemacht zu haben.

Sakura prustete böse. „Lach mich nicht aus. Das ganze hast du mir eingebrockt.“ Sie seufzte. „Seit du hier bist, muss ich dreimal so hart trainieren wie vorher. Itachi hat es mir noch nicht verziehen, glaube ich.“

Naruto grinste breit. „Das tut mir echt Leid. Aber nimm es mir nicht übel, wenn ich sage, dass ich es nicht bereue hiergeblieben zu sein.“

„Das ist wieder typisch.“, grummelte die Uchiha, drehte sich auf den Bauch und drückte ihr Gesicht in das Kissen. Eine Weile hörte sie ihrem Freund nur zu, während er im Zimmer herum lief, bevor sie so leise in das Kissen vor sich sprach, dass es ein normaler Mensch nicht hätte verstehen können. Doch Naruto, als ausgebildeter Ninja, hatte kaum Probleme damit. „Und wie läuft es mit Sasuke?“

Der Angesprochene hielt in seiner Bewegung inne. Einige Minuten war nichts von ihm zu hören und dann spürte das Mädchen, wie er sich auf ihre Bettkante setzte. Sakura rührte sich nicht.

„Ich habe mehrmals versucht mit ihm zu reden, doch er blockt immer ab. Bis auf die paar Trainingsstunden, in denen ich mit ihm kämpfe, sehe ich ihn auch nicht. Sasuke lässt sich den ganzen Tag nicht blicken.“ Seine Stimme klang niedergeschlagen, doch er versuchte es mit einem Lächeln zu überspielen. „Doch es gibt im Moment sowieso wichtigeres. Erstmal müssen wir uns um Madara Uchiha, oder auch einfach Tobi, kümmern. Das hat oberste Priorität. Und danach werde ich mich um den Idioten Sasuke kümmern.“

Trotz seiner lustigen Art spürte Sakura, dass er darunter litt. Sein „Bruder“ weigerte sich auch nach der einen Woche immer noch mit ihm zu reden. Das konnte nicht spurlos an dem Blonden vorbeigehen. Doch Sakura wusste nicht, wie sie ihm helfen konnte. Seit seinem seltsamen Annäherungsversuch hatte er nicht mehr mit ihr geredet. Auch ihr tat diese Situation noch immer weh.

Schnell versuchte sie das Thema wieder zu wechseln. „Lass uns schlafen gehen. Morgen hat Itachi sicher wieder irgendwas Seltsames vor.“, meinte sie leise und schlüpfte unter die Bettdecke. Sie hatte Mühe ihre Augen offen zu halten.

„Ja, stimmt wohl.“, kicherte der Blonde und schlüpfte ebenfalls ins Bett.

Nach einem kurzen „Gute Nacht“ beiderseits war es in dem Raum still. Außer der regelmäßigen Atemzüge der beiden Ninjas war nichts zu hören.
 

++++++
 

Noch vor Sonnenaufgang standen vier Personen in schwarzen Mänteln am Strand. Der starke Wind, welcher die Wellen aufpeitschte, riss an der Kleidung der drei Männer und einer Frau. Die Schwarzhaarige Sakura fröstelte leicht, ließ es sich aber nicht anmerken. Der Himmel war noch immer nachtschwarz. Und nur ein schmaler heller Streifen hinter dem Horizont ließ vermuten, dass bald der Tag anbrechen würde.

Schon seit einigen Minuten standen die drei Uchihas und der Uzumaki- Sprössling mit nackten Füßen im Sand. Itachi war früh am Morgen in Sakuras und Narutos Zimmer gekommen und hatte sie zum Training aufgefordert.

Doch die junge Frau traute der Sache nicht. Ihr kamen die letzten Tage sowieso seltsam vor. Irgendwie schien Itachi leicht nervös zu sein. Aber das könnte auch Einbildung sein. Der ältere Uchiha zeigte seine Gefühle ja nicht offen und Sakura war noch nicht geübt genug, um aus seinen unterdrückten Andeutungen schlau zu werden.

Doch auch die Schwarzhaarige hatte seit einiger Zeit ein komisches Gefühl in der Magengegend. Das konnte nichts gutes Bedeuten.
 

„Naruto. Sasuke.“ Mehr als die Namen brauchte Itachi nicht sagen, damit die anderen wussten, was er sich wieder hat einfallen lassen. Einen Übungskampf zwischen Naruto und Sasuke. Das waren die Szenarien, vor denen Sakura am meisten Angst hatte. Zwar hatten die beiden schon den einen oder anderen Kampf gehabt, in denen sie gekämpft hatten, ohne sich groß zu verletzten. Dennoch hatte die Uchiha immer noch ein ungutes Gefühl im Bauch, wenn sich die beiden, wie in diesem Moment, gegenüber standen. Kampfbereit, was ihre Augen zeigten. Sakura hoffte einfach, dass nichts sie dazu brachte, ernsthaft zu kämpfen.
 

Die beiden dunklen Gestalten standen sich regungslos auf ihrem Trainingsplatz gegenüber. Nur ihr Mantel wehte im Wind. Bald würde der Kampf beginnen.

Um nicht untätig herumzustehen stellte sich Sakura mit dem Rücken zu der rechten Felswand. Itachi verschwand wieder in der Schwärze des anbrechenden Tages. Sie wusste, dass er immer in der Nähe blieb, doch er beobachtete ungesehen und still die Trainingsfortschritte der anderen.
 

In der Zwischenzeit trainiert Sakura immer ihr Sharingan. Mit den Techniken der Uchihas war sie immer besser geworden. Ihr Sharingan hatte sich auf die üblichen drei Tomoes verbessert. Dennoch trainierte sie noch immer ihre Fähigkeiten und Techniken um diese zu verbessern. Dadurch fühlte sie sich einfach besser. Und auch nützlicher.
 

Der Kampf tobte vor ihren Augen und sie versuchte ihren ziemlich schnellen Bewegungen genau zu folgen. Beide hatten sich enorm verbessert. Doch das ließ Sakura begreifen, dass sie immer noch viel zu tun hatte, um mit ihren Freunden mithalten zu können.
 

Und dann passierte alles ganz schnell. Sasukes Shidori verfehlte knapp das Ziel und würde von Naruto in eine andere Richtung gelenkt. Die Energiekugel schlug direkt über Sakura ein und brach riesige Steinbrocken aus der Felswand. Doch für sie war es zu spät um auszuweichen. Schützend hielt sie ihre Arme über den Kopf und drückte sich an die Felswand. Sie wusste, dass sie das nicht überleben würde. Im Unterbewusstsein hörte sie noch Naruto ihren Namen schreien, bevor sie plötzlich, innerhalb von Sekunden, einen schweren Schlag von der Seite spürte und von den Füßen gerissen wurde.

Sekunden später schlugen dutzende riesige Felsbrocken auf dem sandigen Boden auf. Genau an der Stelle, an der die junge Frau vor wenigen Augenblicken noch gestanden hatte.
 

Als Sakura ihre Augen öffnete starrte sie auf einen schwarzen Untergrund. Als sie begriff, was passiert war und wo sie sich befand, weiteten sich ihre Augen. Itachi stand direkt vor ihr und drückte sie mit seinen Armen an seinen Körper. Sein Blick war auf die vielen Felsbrocken, welche bei der Explosion abgesprengt wurden, gerichtet.

Naruto und Sasuke standen mit leicht erstauntem Gesichtsausdruck einige Meter von den beiden entfernt. Doch schnell wandelte sich Sasukes erstaunte Miene in eine Miene, die von unverholenem Hass gezeichnet war. Sakura bekam augenblicklich eine Gänsehaut, die so ganz im Gegensatz zu ihren heißen Wangen stand. Schnell versuchte die junge Frau, sich aus den Armen ihres noch immer abwesenden Retters, zu befreien, doch dieser legte die Arme nur noch enger um sie.

Was war bloß mit ihm los? Warum setzte er die guten Beziehungen zu den anderen Jungs dadurch aufs Spiel, dass er plötzlich Gefühle gegenüber Sakura zeigte? Warum hatte er sie bloß auf diese Weise gerettet? Es war der Schwarzhaarigen unbegreiflich.
 

Aber etwas war seltsam. Trotz des wütenden Blickes von Sasuke und der peinlichen Situation, empfand das Mädchen keine wirkliche Lust sich von Itachi zu lösen. Ihr gefiel es sogar richtig. Sie fühlte sich seit langem wieder sicher. Es war eine seltsame Art von Sicherheit, die mehr umfasste, als das bloße Beschützen vor einem Feind.

Und langsam schien sich ein Schleier, welcher ihre Gedanken seit Wochen vernebelte, zu lösen. Sie verstand nun Stück für Stück ihre Gefühle. Und das so gut, wie schon lange nicht mehr.
 

In diesem Moment spürte sie, wie sein Griff schwächer wurde, und er von ihr abließ. Aus Scham entfernte sie sich einen halben Schritt von ihm und stellte sich schräg neben ihn. Naruto war er erste, der die beiden erreichte und kurz danach traf auch der andere Uchiha ein. Er hatte noch immer dieses von Wut verzerrte Gesicht. Sakura traute sich nicht, ihm in die Augen zu sehen.

„Sakura-chan! Bist du in Ordnung? Es tut mir so leid!“ Naruto klang nervös und die Angesprochene bemerkte, wie er ihren Körper nach Verletzungen absuchte.

„Mir geht es gut. Es ist nichts passiert. Mach dir keine Sorgen. Daran war niemand Schuld.“, versuchte sie ihn, und indirekt auch Sasuke, zu beruhigen. Es war einblöder Unfall gewesen.

Naruto atmete erleichtert auf und wandte sich gleich zu dem ältesten Uchiha.

„Itachi… Vielen Dank.“

Und wie, als wäre nie etwas gewesen, befand er sich wieder in seinem emotionslosen Zustand und antwortete mit einem einfachen „Hn“. Naruto schien das jedoch zu genügen und strahlte ihn mit seinem unvergleichlichen Lächeln an.

Sasuke hingegen wandte sich von seinem Bruder ab. Er sah nun genau in Richtung der aufgehenden Sonne welche die Schatten in seinem Gesicht nur noch größer werden ließen.
 

Itachi war es, der erneut das Wort ergriff. „Naruto, Sasuke. Ich brauche euch für einen Auftrag.“ Sakura zuckte kurz zusammen und schielte dann zu ihm hinauf. Sein Blick wanderte von einem der jungen Männer zum anderen, wobei er bei Sasuke ein wenig länger hängen blieb.

„Einen Auftrag?“, fragte Naruto neugierig.

Sasuke grunzte nur.

„In nord-westlicher Richtung liegt eine etwas größere Stadt. Ich habe gehört, dass dort ein Anschlag verübt wurde und ich will, dass ihr euch das anseht.“

Narutos Mund öffnete sich für wenige Sekunden um zu einer Frage anzusetzen, schloss ihn aber sofort wieder und beließ es dabei.

„Sakura und ich bleiben hier.“

Sie würde also bald wieder allein mit ihm sein. Allein der Gedanke trieb ihr eine leichte Röte ins Gesicht. Und zu ihrer nicht mehr ganz so dollen Verwunderung, freute sie sich richtig darauf. Doch… immerhin war derjenige kein geringer als Itachi Uchiha! Der Mann, der viele Menschen getötet hatte und bis vor kurzem zu den Akatsukis gehörte! Ein Mann ohne Emotionen! Wie konnte man so jemanden… lieben?

Und war es wirklich Liebe?
 

Naruto sah besorgt zu seiner Freundin, die seinem Blick begegnete. Diese wusste sofort, was ihm durch den Kopf gehen musste.

„Naruto? Kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?“

Der Blonde sah kurz zu Itachi rüber, und als dieser keine Anstalten machte, sich zu beschweren, folgte er Sakura aus der Trainingsbucht auf den offenen Strand. Von dort aus dürften die Uchihas kein Wort mehr verstehen.

Sakura ergriff zuerst das Wort: „Ist das ok für dich? Also, dass du mit Sasuke allein losziehen musst?“ Das war nämlich ihre größte Sorge. Beide waren Hitzköpfe und wenn ein falsches Wort fällt, würden sie übereinander her fallen. Oder es könnte einfach auch passieren, dass sie sich aus Stolz nicht helfen lassen wollen und schlimm verletzt werden.

Allein das Denken an diese Szenarien ließ dem Mädchen einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

„Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Sakura-Chan. Auch wenn wir uns im Moment nicht gut verstehen, werde ich aufpassen, dass wir beide gesund und munter zurückkommen. Ich habe ihn nämlich noch nicht aufgegeben.“

Bei diesen Worten und dem breiten Grinsen fiel der jungen Uchiha ein Stein vom Herzen. Genau das hatte sie hören müssen, um sich wieder zu beruhigen.

Doch plötzlich verschwand das Grinsen aus seinem Gesicht und er wurde ernster. „Worüber ich mir aber mehr Sorgen mache, bist du.“

Verwundert sah sie ihn an. „Wieso?“

Naruto seufzte. „Weil ich dich mit Itachi Uchiha hier alleine zurücklassen muss! Ich sehe zwar, dass er dich beschützt, auch wenn ich nicht weiß, warum er das tut, aber ihr zwei seid die Ziele von Madara! Wenn der Angriff auf das Dorf nur eine Falle ist und er nur darauf wartet hier anzugreifen, dann…!!!“

Er stockte, als er Sakuras Lächeln sah. „Da könntest du nicht unrecht haben. Dieser Plan würde ziemlich gut passen.“

„Und warum lachst du darüber?! Er könnte euch töten!“

Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Sorgen! Ich denke nicht, dass er uns mal eben so angreifen wird. Zuerst muss er uns mal finden! Und außerdem schätze ich Madara als jemanden ein, der gerne Spielchen spielt. Sonst hätte er sich nicht als Tobi ausgegeben! Und immerhin haben Itachi und ich auch noch was auf dem Kasten!“ Ihr Blick wanderte über das tosende Meer. Gewitterwolken waren aufgezogen und kündeten den nahenden Regen an. „Als das Siegel meines Blutes gebrochen war, durchströmte mich eine Kraft, die ich nicht kontrollieren konnte. Dadurch gelang es Itachi und mir zu fliehen. Ich habe oft darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich ihm ebenbürtig sein könnte. Immerhin bin ich seine leibliche Tochter…“ Die letzten Worte flüsterte sie nur noch.

Naruto sah in ihren schwarzen Augen einen traurigen Ausdruck. Er wusste, wie sehr sie es hasste, die Tochter von so jemandem zu sein. „Ich mache mir einfach Sorgen um dich! Du bist für mich wie eine Schwester geworden! Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, “ ein Lächeln stahl sich auf Sakuras Gesicht, „sind wir gute Freunde geworden. Du hast mir geholfen mich selber wieder zu mögen und hast mir Mut gemacht, damit ich weiter für meinen Traum kämpfe. Dafür werde ich dir ewig dankbar sein.“

Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den beiden. Sie mussten die gesagten Worte Revue passieren lassen.

„OK, dann will ich Sasuke mal nicht länger warten lassen. Wenn du meinst, dass ihr die Stellung solange halten könnt, dann vertrau ich dir. Wir werden uns beeilen und so schnell wie möglich wieder zurückkommen!“ Gleich nachdem der blonde Ninja das gesagt hatte, lief er winkend weg, sodass Sakura nur noch ein „Passt auf euch auf!“ hinterher rufen konnte, ehe Sasuke und Naruto die Klippe erklommen und im Wald verschwunden waren.
 

Kurz blieb das junge Mädchen am Meer stehen und blickte auf die hohen schwarzen Wellen, die ihr manchmal sogar über die Füße schwappten. Starker Regen hatte eingesetzt und durchweichte sie innerhalb von wenigen Sekunden bis auf die Knochen.

Erst als Itachi fast geräuschlos neben ihr auftauchte, wendete sie den Blick von der wütenden See. Lange sahen sie sich in die dunklen Augen, während helle Blitze über den Himmel zuckten und der kräftige Donner die Felswände erzittern ließ.

Nach, für Sakura, unendlich langen Sekunden wandte er sich einfach von ihr ab und ließ sie im Regen stehen. Jedoch lief er nur wenige Schritte, bevor er wieder stehen blieb. Von Sakuras schwarzen Haaren tropften ihr kalte Wasserperlen ins Gesicht. In ihrem Kopf spukten die verschiedensten Gedanken. Sie wollte ihm sagen, dass sie ihn mochte. Aber wie sehr mochte sie ihn? War das wirklich Liebe, was sie empfand? Und wenn ja, wie stark war sie? Könnte sie jemanden lieben, der für tot geglaubt wurde? Und wenn er doch wieder auftauchte, würden hunderte Ninjas hinter ihm her sein. Konnte sie das verkraften? Konnte sie noch mal von einer Liebe enttäuscht werden ohne sich selbst zu hassen?

Von dem Uchiha unbemerkt vermischten sich dunkle Tränen mit dem ständig prasselnden Regen auf ihren Wangen und ihre unterdrückten Schluchzer verloren sich im Donnergrollen des nahenden Gewitters.

Sie wollte ihre Gefühle nicht länger zurückhalten. Sie wollte sich nicht mehr verstellen und so tun als wäre sie stark. Es war ihr einfach nicht mehr möglich Sasuke so zu behandeln, als wäre sie nicht einmal mehr mit ihm befreundet! Und jetzt kamen auch noch Gefühle für einen Mann dazu, der für sie unerreichbar schien. Für Naruto, der seit langem in sie verliebt war, hatte sie jedoch nur freundschaftliche Gefühle übrig. Auch wenn sie versucht hatte daran etwas zu ändern. Und hinzu kam noch, dass sie ihre Freundin Hinata nicht verletzten wollte.

Warum konnte sie nicht jemanden finden, der ihre Liebe verdient hatte?
 

Zwei dunkle Gestalten in schwarzen Mänteln standen im Abstand von wenigen Metern am Strand. Die Wellen der aufbrausenden See wurden immer höher, der Wind peitschte über das Land und bog die Bäume bis sie fast zu zerbrechen drohten. Grelle Blitze zuckten, gefolgt von heftigem Donnergrollen, über die Szenerie.

Keiner von den beiden bewegte sich auch nur einen Zentimeter. Ihre Mäntel wurden zeitweise von einem hellen Licht erleuchtet.
 

Bis die hintere Gestalt ohnmächtig nach hinten sackte und eins mit dem schwarzen Sand wurde.
 

++++++
 

Unruhig schlief das Mädchen in ihrem Bett. Ihre Bettdecke lag bereits zerknüllt auf dem Fußboden. Das Kopfkissen lag seitlich neben ihrem Kopf. Schweiß rann ihr über die mittlerweise leicht gebräunte Haut und befeuchtete ihr schwarz/weißes Kleid. Unruhige Atemzüge verließen ihren geöffneten Mund und verdampften in der warmen Zimmerluft.

Ein schwarz gekleideter Mann betrat fast lautlos den Raum und bewegte sich dabei nur in den schwarzen Schatten. Er beobachtete kurz das Mädchen, welches sich unruhig hin und her wälzte. Als er sich ihrem Bett näherte stellte er zuerst ein Glas Wasser auf ein kleines Tischchen neben dem Bett und hob dann die weiße Bettwäsche auf. Vorsichtig deckte er die junge Frau zu, um sie nicht noch zu wecken.

Sobald sie die Decke wieder spürte, wurde ihr Körper merklich ruhiger und sie entspannte sich. Auch ihr Atem wurde gleichmäßiger, was den jungen Mann veranlasste, den Raum wieder zu verlassen, um ihr noch eine ruhige Nacht zu ermöglichen.

„Itachi!... Ich habe… Angst…“

Sofort stoppte er seine Schritte und drehte sich halb um. Zuerst dachte er, er hätte sie geweckt, jedoch schien sie im Schlaf zu reden. Ihr Gesicht war leicht verzerrt, als ob sie einen schlechten Traum hatte. Noch zwei weitere Male nannte sie den Namen des ältesten Uchiha, als dieser sich erneut umdrehte und sich auf sie zu bewegte. Während er ihr Gesicht betrachtete, strich der Schwarzhaarige ihr eine Strähne ihrer Haare aus dem Gesicht. Für ihn war es an der Zeit ihr etwas zu sagen.

„Du brauchst keine Angst zu haben. Ich pass auf dich auf. Dieser widerliche Kerl wird dir nichts tun.“

Es kostete ihn viel Mut, diese Sätze zu sagen und damit seine lange verschlossenen Gefühle zu zeigen, auch wenn sie es nicht gehört haben kann. Doch das war etwas, was er schon lange so fühlte. Etwas an diesem Mädchen faszinierte ihn. Sie war anders, als die Frauen, die er bisher kannte. Es war an der Zeit ihr zu sagen, was er über sie wusste. Denn bald würde es zum Kampf auf Leben und Tod kommen.

Er blickte ihr noch einmal ins Gesicht und verließ dann lautlos den Raum.
 

++++++
 

Zwei Ninjas mit schwarzen Mänteln sprangen von Baum zu Baum. Schon seit knapp zwei Tagen waren der Blonde und der Schwarzhaarige unterwegs zu einem Dorf, welches nordwestlich ihres Versteckes lag. Itachi hatte ihnen den Auftrag erteilt, auch wenn keiner von beiden genau wusste, was sie dort sollten.

Auf der Reise hatten beide kaum ein Wort geredet. Naruto brütete noch immer darüber, wie er am besten mit seinem Freund ins Gespräch kommen sollte. Er wollte ihn noch immer zurück holen. Zurück nach Konoha. Und doch wusste er, dass er selbst im Moment nicht zurück konnte. Nicht solange Sakura von diesem Uchiha verfolgt wurde.

Daher ließ er seine Versuche ruhig angehen. Wenn er in den letzten Jahren etwas gelernt hatte, dann war es, seine direkte Art nicht bei jedem und immer zu benutzen.
 

„Da ist es.“

Naruto blieb stehen und tat es Sasuke gleich. Vor ihnen lag die Stadt, zu der Itachi sie geschickt hatte und schon von weitem war klar, dass hier etwas passiert war. Die meisten Häuser waren beschädigt oder lagen in Schutt und Asche. Die ganze Stadt war dem Erdboden gleichgemacht worden.

„Wer hat hier so gewütet? Und was ist mit den Menschen, die hier wohnen?“

„Wenn mein Bruder uns hier hergeschickt hat, kann er nur vermuten, dass es Madara war.“, schlussfolgerte der Uchiha, während er sich erneut in Bewegung setzte um die letzten Meter zur Stadt zu überwinden.

Naruto folgte ihm. „Dieses miese… Hat er die Bewohner alle getötet?“

Doch diese Frage beantwortete sich selbst. Überall waren Blutflecken bis hin zu riesigen Blutlachen auf dem Boden. Jedoch waren nirgends Leichen zu sehen. Plötzlich spürte Naruto eine Aura hinter ihm.

„Sasuke, setz deine Kapuze auf.“ Dieser tat sofort, was sein Partner sagte, denn er hatte die Ninjas ebenfalls bemerkt.
 

„Wer seid ihr? Was macht ihr hier?“

Langsam drehte sich Naruto um und blickte in das Gesicht eines Ninjas aus der Umgebung. Er trug ein Stirnband mit dem Zeichen des Landes und hatte einen schwarz- grünen Kampfanzug an, wie es auch in Konoha üblich war.

Naruto setzte sein unbekümmertes Lachen auf. „Wir sind Reisende aus Konoha! Ich bin auf der Suche nach meiner Freundin. Sie hat rosa Haare und ein rotes Ninja- Kostüm an. Ihr habt sie nicht zufällig hier in der Gegend gesehen?“ Das Foto, welches er zu Suche nach Sakura benutzt hatte, hatte er in ihrem Versteck liegen lassen. Aber selbst wenn er es dabei hätte, würde er es niemandem mehr zeigen. Immerhin hatte er sie auch so gefunden.
 

Zu dem einen Ninja hatten sich noch zwei dazugesellt. Auch sie trugen ein Stirnband mit dem Zeichen des Reiches des Feuers.

Im nächsten Augenblick stand Sasuke neben dem Blonden. Er hatte seine Kapuze abgesetzt und zog gerade noch den Mantel aus.

„Ach Sasuke. Du solltest dich doch nicht zeigen.“, meinte Naruto gespielt grimmig. Von Sasuke erntete er nur ein genervtes Knurren. Der Blonde lachte.

„Na dann lass uns mal loslegen. Hat Madara euch auf uns angesetzt? Auch die duzenden, die sich noch im Wald verstecken?“ Die beiden letzten Sätze waren an die Männer um sie herum gerichtet. Schon von Anfang an hatten Sasuke und Naruto gemerkt, dass das eine Falle war und sie nun so einiges zu tun hatten.

„Immerhin können wir so testen, was uns das Training gebracht hat.“, grinste Naruto und noch ehe er zu ende geredet hatte, war Sasuke bereits an ihm vorbeigesprintet und hatte die ersten drei Ninjas besiegt.

Der Blonde seufzte. „Ok, ok. Ich bin ja schon fertig. Dann wollen wir mal den Leuten aus der Stadt ihre Stirnbänder zurück geben.“, meinte er und stürzte sich mit seinem Kage Bunshin no Jutsu in den Kampf.

Truth In Your Lies

Kapitel 12 – Truth In Your Lies
 

„Nein! Wer spricht dort? Was willst du von mir?“
 

Ein rabenschwarzer Wald. Unheimliche Geräusche. Ein rosahaariges Mädchen lief und lief und trotzdem kam es nicht vorwärts. Glühender Schweiß rann ihr über das Gesicht, den Körper. Ihr Atem ging stoßweise und die Luft kam viel zu flach. Sie hatte Schmerzen in der Seite und auch ihre Beine waren schwer. Keuchend lief sie so schnell sie konnte. Ein Lachen schien sie zu verfolgen. Jedoch kam es aus allen Richtungen und das Mädchen wusste nicht, wohin sie sollte.
 

„Nein, geh weg!“
 

Ihr Schrei hallte durch einen unendlichen Raum und schien sich im Nichts zu verlaufen.

Sie lief weiter und weiter und langsam begann der Wald um sie herum zu verschwinden. Nur ein leerer Raum blieb zurück. Das Mädchen schien zu schweben, doch sie verlangsamte ihren Schritt nicht. Ihr Körper zitterte vor Angst.

Und immer wieder hallte ein gespenstisches Lachen durch diesen unendlichen Raum, und es klang, als wäre die Stimme in ihrem Kopf.
 

„Ich habe dich gefunden.“, hallte eine männliche Stimme durch die Schwärze.

„Was?“, antwortete das Mädchen dem Unbekannten. Vor Angst bebte ihre Stimme, sodass sie fast stotterte.

„Du wirst es tun.“

„Hör auf!“, schrie sie ihm entgegen. Sie wusste zwar nicht, was dieser Kerl von ihr wollte, doch sie hatte ein ganz mieses Gefühl. Ihre Eingeweide schienen von seiner Stimme zu vereisen.

„Du gehörst mir…“
 

+++++++++++++++++++
 

Mit einem lauten Schrei schreckte das Mädchen aus dem Schlaf. Keuchend saß sie in ihrem Bett und starrte an die gegenüberliegende Wand ohne etwas zu sehen. Der Schweiß floss ihr heiß und gleichzeitig eiskalt über den Rücken.

Ihr Zimmer lag leer und verlassen da. Erst da erinnerte Sakura sich, dass Naruto ja gar nicht da war.

Und auch die Erinnerung an den letzten Tag kehrte nur langsam zurück. Wieso war sie in Ohnmacht gefallen? Sie konnte sich nur daran erinnern, dass ihr auf einmal furchtbar schlecht wurde und plötzlich ihre Sicht erlosch. Doch sie hatte weder viel Chakra verbraucht noch sonst irgendwas Anstrengendes getan, was diesen Schwächeanfall hätte verursachen können.

Und dann war da noch dieser schreckliche Albtraum. Sie hatte sich noch nie so elend gefühlt.
 

Doch eine Frage rückte plötzlich in den Vordergrund. Wie kam die Kunoichi in ihr Bett? Hatte Itachi sie hierher gebracht? Es musste so sein. Und da schoss ihr auf einmal die Röte ins Gesicht. Doch sie fing sich schnell wieder und anstelle der Röte erschien ein breites Lächeln.

„Danke“, flüsterte sie und stand langsam auf. Zum Glück war ihr Kreislauf relativ stabil, sodass sie schnell wieder normal gehen konnte.

Sie krallte sich eine schwarze, enge Hose und ein Po-langes rotes Shirt und rannte die Treppe herunter. Ihr erster Weg führte in die Dusche, welche sie sichtlich genoss. Es fühlte sich an, als könnte sie den Albtraum der Nacht einfach wegspülen. Die Wärme des Wassers schien die beklemmende Kälte des schlechten Traumes einfach wegzuwaschen. Erst nach dieser Dusche fühlte sie sich wieder wie ein lebendiges Wesen.

Doch noch immer hallte die verzerrte Stimme in ihrem Kopf. Seine Worte waren in all ihren Gedanken. Und dennoch konnte sie sie nicht verstehen.
 

Nach einer ausgiebigen Dusche, zog sie sich rasch an und ging in die Küche um sich einen heißen Tee zu machen. Sakura hatte noch immer das Gefühl, ihr wäre kalt, obwohl das nach der Dusche gar nicht möglich war. Mit dem Tee und einem belegten Brötchen ging sie dann ins Wohnzimmer und setzte sich vor den immer beheizten Ofen. Auch im Sommer wurde es nachts so kalt, dass man im Haus fror, da die Höhle immer ausgekühlt war. Und nun war es Herbst und die Temperaturen fielen fast täglich.
 

Itachi war nirgends zu entdecken und dennoch wusste die Kunoichi, dass er jeden Moment auftauchen musste. Sie hatte gestern etwas Seltsames in seinen Augen gesehen. Etwas, was dort sonst nicht war. Und dazu kam sein komisches Verhalten. Er zeigte in letzter Zeit viel mehr Gefühle, als sie es von ihm kannte und die Schwarzhaarige wusste nicht, was ihn so verändert hatte.
 

„Sakura.“ Eine männliche Stimme ertönte hinter ihr, doch sie erschrak nicht einmal mehr. Sie wusste ja, dass er irgendwann kommen würde.

„Ja?“, antwortete das Mädchen ohne ihren Blick von den roten und orangefarbenen Flammen zu wenden.

„Ich muss mit dir reden.“ Im ersten Moment schien er ruhig wie eh und je zu sein. Doch beim genauen hinhören erkannte Sakura, dass er etwas nervös war. Diese Tatsache ließ sie aufhorchen und sie drehte ihren Kopf zu ihm um.

Anders, als sie erwartet hatte, stand er nicht an der Glasfront, sondern nur einen Meter von ihr entfernt. Diese Nähe erschreckte die junge Frau leicht, doch sie fing sich bald wieder.
 

Aber sie fing sich nur kurz. Plötzlich kam Itachi auf sie zu und setzte sich neben Sakura vor den Ofen. Nun starrte auch er in die Flammen.

Sofort wurde Sakura noch heißer. Und das lag nicht mehr nur an dem Feuer.
 

Still saßen sie nebeneinander und beobachteten die Flammen. Die Kunoichi wartete darauf, dass Itachi anfing. Sie hatte sich vorgenommen, zuzuhören. Auch wenn sie ziemlich Angst vor dem hatte, was sie zu hören bekommen würde. Wenn Itachi jetzt etwas von ihr wollte, dann musste es etwas wichtiges sein.
 

Bald fing er auch schon an zu reden. „Ich erzähle dir jetzt, was ich über dich und deine Herkunft weiß.“

Ihre Herkunft? Er meinte, warum sie als gebürtige Uchiha als Haruno lebte? Und auch wer ihre Mutter war? Ihre anfängliche Angst wich reiner Neugier. Die Schwarzhaarige nickte ihm kurz zu um zu zeigen, dass er fortfahren konnte. Sie würde zuhören.

„Ich habe selber erst vor kurzem erfahren, wer du wirklich bist. Ich habe einen alten Brief in einem der Uchiha- Häuser gefunden, indem indirekt geschrieben stand, dass es ein Kind gibt, welches als Uchiha geboren wurde, aber nicht als eine lebte.“

„Du warst vor kurzem in Konoha?“ Diese Frage musste sie einfach stellen. Es war ungewöhnlich, dass jemand in das Dorf kam ohne entdeckt zu werden. Und einen gesuchten Nuke- Nin hätte wohl keiner freiwillig herein gelassen.

Itachi nickte kurz zur Antwort und fuhr dann fort. „Als ich dann Sasuke bis nach Konoha verfolgt habe, bin ich Zeuge des Kampfes zwischen ihm und dem Kyuubi geworden.“

Er hatte also ihren ersten Ausbruch des Sharingans miterlebt. Kein Wunder, das er sofort auf sie gekommen war.

„Ich habe gesehen, wie du Sasukes Bewegung vorhergesehen hast und habe dich im Auge behalten. Als du dann vor deinen Freunden geflohen bist, bin ich dir gefolgt und zu dir gestoßen.“

Sakura nickte. Ihr Kopf arbeitete auf Hochtouren um alles zu verstehen.

„Deine Mutter Suzuka war eine gute Freundin meiner Mutter. Sie hatte vor ein paar Jahren eine Affäre mit Madara. Damals war noch nicht abzusehen, was er mit Akatsuki plante. Nach einem seiner Besuche bemerkte sie, das sie schwanger war. Doch obwohl sie ihn liebte wusste sie genau, dass er brutal sein konnte. Sie wollte nicht, dass ihre Tochter unter seinen Fittichen aufwachsen musste. Deine Mutter hatte Angst, dass er dich für seine Zwecke missbrauchen würde.“

Ihre Mutter hatte… sie beschützt? Vor dem Mann, den sie liebte? Sie wusste, dass Madara zu allem fähig war? Sakura stand der Mund offen und sie hatte Mühe damit, ihre Tränen zurückzuhalten. Es musste eine sehr schwere Entscheidung gewesen sein, sein Kind wegzugeben.

„Darum trug sie das Baby heimlich aus und legte ihre Treffen mit Madara so, dass er sie nie schwanger sah. Als du geboren wurdest, nahm sie dich und ging zu ihrer besten Freundin. Deiner Mutter. Sie war unfähig Kinder zu bekommen, doch sie und dein Vater wünschten sich nichts sehnlicher als ein Kind. Daher nahmen sie dich gerne auf. Mit einem geheimen Jutsu, welches Suzuka Uchiha während ihrer gesamten Schwangerschaft entwickelte, unterdrückten sie das Blut der Uchihas und damit deine Fähigkeiten. Sie änderten deine Haar- und Augenfarbe und gaukelten den anderen Dorfbewohnern eine Schwangerschaft vor.“
 

Sakura war sprachlos. Endlich verstand sie alles. Sie wusste, warum ihre Eltern sie jahrelang belogen hatten und warum sie als Haruno lebte obwohl sie eine Uchiha war.

Diese Tatsachen ließen die Tränen hervorbrechen. Sie weinte ohne zu schluchzen. Ihre Mutter musste so viel durchmachen. Ständig in dem Wissen leben, dass sie ihre Tochter nie sehen würde. Sie hatte Sakura vor Madara gerettet.
 

Aber ihr brannte noch eine Frage auf der Zunge. Auch wenn die Kunoichi Angst hatte sie zu stellen, musste sie sie einfach aussprechen. Sie musste es wissen.

„Was ist… mit meiner leiblichen Mutter passiert?“ Hatte Itachi sie umgebracht, als er den Klan auslöschte? Wie würde sie reagieren, wenn es so wäre? Würde sie ihn hassen? Konnte sie jemanden lieben, der ihre Mutter auf dem Gewissen hatte?

„Madara hatte sie getötet, nachdem sie ihm nicht verraten wollte, was sie ihm verheimlichte. Er hatte bemerkt, dass sich Suzuka seltsam benahm, ihm aber nichts erzählte. Und er konnte es nicht ertragen, dass ihm sich jemand widersetzte.“

Zu den Tränen mischte sich urplötzlich Wut. Es war eine Wut, die das Mädchen noch nie zuvor gespürt hatte. War das die Wut auf jemanden, die einen dazu verleitete, sein Dorf zu verlassen und Rache zu üben? Konnte sie Sasuke jetzt verstehen?

Madara hat seine Freundin umgebracht, nur weil sie ihm scheinbar etwas verheimlichte? Er konnte es nicht leiden, dass sich ihm jemand widersetzte? Das war schon Grund genug jemanden umzubringen?

Und dann dämmerte es ihr. War ihre Mutter also nur wegen ihr gestorben?

Jetzt konnte sie nichts mehr zurückhalten. Die Tränen liefen unaufhaltsam und tiefe Schluchzer raubten ihr fast den Atem. Sie weinte hemmungslos. Und dabei hatte sie sich geschworen nicht mehr schwach zu sein. Doch diese Schmerzen waren einfach zu stark.
 

Plötzlich spürte das Mädchen, wie sie zur Seite gezogen wurde und einen Moment später lag Itachis Arm um ihre Schultern und ihr Kopf ruhte auf seiner linken Schulter. Normalerweise wäre sie rot angelaufen, doch ihre Energie war bereits durch das Weinen aufgebraucht.

So saßen sie einige Minuten nebeneinander, ohne etwas zu sagen. Nur Sakuras Schluchzer durchbrachen die Stille.
 

Als der Uchiha bemerkte, dass das Mädchen neben ihm sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, sprach er weiter.

„Ich befürchte, dass Madara deshalb hinter dir her sein wird. Genau wie deine Mutter es damals vorhergesehen hatte.“

Sakura nickte leicht. Ihr Weinkrampf war zu einem Ende gekommen und nun fühlte sie sich schwach und ausgelaugt. Ihre Augen brannten und ihr Kopf schmerzte fürchterlich. Doch es tat unbeschreiblich gut Itachi zu spüren. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Es fühlte sich an, als würde er ihren Schmerz teilen, was sehr tröstlich war.

Itachi hatte Recht. Sakura hatte auch schon das Gefühl, als hätte sie ihn nicht zum letzten Mal gesehen. Und das, was sie jetzt über ihn wusste, bestärkte ihren verdacht nur.

„Was will er von dir?“, fragte die Uchiha mit schwacher, rauer Stimme. Sie wusste zwar, was Madara von ihr wollte, doch warum tat Itachi das und legte sich ebenfalls mit ihm an?

Es dauerte einen Moment, bis er antwortete. „Wir beide konnten uns noch nie leiden. Und nachdem ich seinen Plan verhindert habe, dass der Uchiha Klan Konoha vernichtet, ist er besonders sauer auf mich.“

Sie nickte wieder. Ja, das klang einleuchtend.

„Haben wir eine Chance gegen ihn?“, harkte die Schwarzhaarige noch mal nach. Sie interessierte es, wie Itachi die Situation einschätze.

„Ich weiß es nicht.“ Mit dieser Antwort hatte sie zwar gerechnet, aber sie wollte sie nicht hören. Es war also Glück, ob sie überlebten oder nicht?

„Wenn es jemand schafft, dann du.“

Nun sah Sakura auf und blickte ihm ins Gesicht. Er wandte sich ebenfalls um.

„Du meinst ich kann das?“ Er nickte bloß. Es war toll, dass er ihr so viel zutraute, doch war ihr nicht ganz wohl dabei. Sie sollte gegen den wohl gefährlichsten Ninja der Welt antreten und ihn auch noch besiegen? War sie bereit für so was?
 

Plötzlich wurde Itachis Griff stärker, legte beide Hände um Sakura und sprang in Sekundenschnelle durch die Fensterfront. Das laute Klirren der Glasscheiben wurde jedoch von einem riesigen Knall übertönt.
 

Itachi hatte das Mädchen fest im Arm, als sie beide gegen die Steinwand prallten. Sein rechter Arm schmerzte höllisch, doch er ließ sich nichts anmerken. Sofort sah er zu der Uchiha und war erleichtert, als er keine Wunden bei ihr feststellen konnte. Gleich ließ er sie los und stand auf, um sich vor sie zu stellen. Er hatte zwar gewusst, dass er kommen würde, doch so schnell hatte er nicht mit ihm gerechnet.
 

Sakura starrte geschockt auf den großen Krater voller Schutt, der eben noch das Haus war. Es war wie weggeblasen. Ein zweistöckiges Haus, welches einfach innerhalb von Sekunden verschwand. Und als sie Itachis Position bemerke, dämmerte es ihr: Er war hier.

Schnell sprang auch das Mädchen auf die Beine und stelle sich neben den jungen Mann. Sie wollte nicht, dass er sie beschütze. Nicht in seinem Zustand.
 

„Ohhh, Itachi spielt den Beschützer.“, quiekte eine kindliche Stimme. „Du hättest das ganze abkürzen können, indem ihr einfach sitzen geblieben wärt.“ Und nun tauchte auch der Mann, welchem die Stimme gehörte, vor der Höhle auf. Er trug einen schwarzen Mantel mit roten Wolken und sein Gesicht war durch eine orangefarbene Maske verdeckt. Madara.
 

Sakuras Eingeweide begannen einzufrieren und ihr wurde ziemlich unwohl. Jetzt würde ihr wichtigster Kampf beginnen.

„Oh, wen haben wir denn da?“ Das Mädchen erschrak. Er starrte sie mit seinem Sharingan durch die Maske an und sie konnte nicht anders, als zurück zu starren. Irgendetwas hinderte sie daran wegzusehen.

„Hallo Töchterchen. Freut mich dich kennen zu lernen.“

In diesem Moment jagte ein gewaltiger Schmerz durch ihren Kopf, sodass sie dachte, er würde zerspringen. Sie schrie mit voller Kraft und ihr Schrei wurde von den Felswänden noch lauter wiedergegeben.
 

Doch das hörte sie nicht mehr. Eine kalte Schwärze umfing sie, ehe ihr Körper zusammensackte und reglos liegen blieb.
 

++++++++++++++++
 

Die Kampfgeräusche waren auch noch einige Kilometer weiter zu hören, bis sie plötzlich ganz verstummten.

Dutzende Männer lagen auf dem Boden und rührten sich nicht mehr. Einige Blutspritzer waren noch immer feucht. Nur zwei Gestalten standen noch in der Mitte des Dorfes, welches eben noch ein Kampfplatz gewesen war. Die beiden Männer suchten nach ihren Umhängen, welche sie sogleich überzogen.

„Ha!“, lachte der Blonde. „Die haben doch wohl nicht geglaubt uns mit so wenigen Leuten zu besiegen?!“

„Hör auf so anzugeben, Naruto. Du siehst nicht so aus, als ob du dir das leisten könntest.“, gab der Schwarzhaarige genervt zurück.

Daraufhin sah Naruto an sich herunter. Teile seiner Kleidung waren zerrissen und einige Schnittwunden hatten auf den Kleidungsstücken rote Flecken hinterlassen. Ja, er war leicht verletzt, aber das war nicht der Rede wert.

„Du siehst auch nicht besser aus.“, gab er beleidigt zurück.

Auch Sasuke hatte einige Schnittwunden und blaue Flecke abbekommen. Es war ja auch eigentlich kein Wunder bei so vielen Gegnern. Irgendeinen verlor man immer aus den Augen.

„Hn.“, antwortete der nur und setzte sich langsam in Bewegung.

„Warte!“, rief der Blonde und holte mit wenigen Schritten auf. „Wo willst du so schnell hin?“

Der Schwarzhaarige seufzte fast unhörbar. „Hast du nicht kapiert, was das hier war?“

„Eine Falle, und?“

„Genau, du Idiot! Und warum haben sie hier ein ganzes Dorf ausgelöscht und uns hierher gelockt? Ganz einfach: Sie wollten uns von unserem Versteck weglocken!“

Plötzlich dämmerte es Naruto. „Das war Madaras Trick?“

„Ja, du Trottel! Er ist hinter Sakura und meinem Bruder her!“

Noch ehe Sasuke ausgesprochen hatte, war Naruto schon an ihm vorbei geprescht und hatte einige Meter Vorsprung. Genervt lief auch der Schwarzhaarige etwas schneller, um ihn wieder einzuholen.
 

Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her, bis Naruto plötzlich anfing zu kichern. Sasuke sah ihn verständnislos an. War er jetzt ganz am durchdrehen?

„Was ist?“, fragte der Uchiha desinteressiert.

Naruto kicherte. „Es hat Spaß gemacht!“

„Was?“ Nun war Sasuke komplett verwirrt.

„Wieder mit dir zu kämpfen!“

„Du spinnst doch!“, gab er darauf nur zurück. Der Blonde sollte jetzt nicht wieder mit seinem sentimentalen Mist ankommen.

„Ich weiß, dass du mich nicht mehr leiden kannst, “, fing Naruto ruhig an „ aber das beruht nicht auf Gegenseitigkeit.“

„Pah.“

„Du solltest wirklich wieder nach Konoha zurückkommen. Wir würden uns alle freuen. Besonders Sakura und ich. Sai ist zwar ein ganz netter Kerl, aber er kann dich nicht ersetzen.“

„Damit müsst ihr wohl leben.“, gab der Schwarzhaarige kalt zurück. Er wollte nicht mehr zurück in die Stadt, die seinen Bruder benutzt hatte um seine eigene Familie zu töten. Und das nur, weil sie Angst hatten, von ihrem Thron gestoßen zu werden.

„Ja, wahrscheinlich.“

Verwundert blickte der Uchiha seinen Nebenmann an. Er gab so leicht auf? Was war denn mit dem los?

„Du fragst dich, warum ich nicht weiter nerve, hab ich Recht?“, lachte Naruto. Er hatte den schiefen Blick seines Freundes bemerkt und schien genau ins Schwarze getroffen zu haben, denn Sasuke sah sofort wieder gerade aus und schaubte nur.

„Ich habe es aufgegeben, dich zurück zu holen.“ Damit hatte der Uchiha gar nicht gerechnet.

„Ich sage doch, ich gehöre da nicht hin und endlich hast auch du es verstanden.“

Doch Naruto lachte nur. „Ach Quatsch, du Idiot. Natürlich wartet Konoha noch darauf, dass du zurück kommst. Und das wird sich auch nie ändern. Aber ich werde dich nicht mehr zwingen. Wenn du nicht willst, muss ich das wohl so hinnehmen.“

„Du bist erwachsen geworden.“ Das war Sasuke eben erst so richtig aufgefallen. Er war lange nicht mehr so ein Chaot wie früher. Er hatte sich genauso sehr verändert, wie Sakura.

„Haha! Ich habe mir auch viel Mühe damit gegeben. Ich hatte es Sakura versprochen. Ihr ging meine naive Art ziemlich auf die Nerven. Doch leider haut sie mich immer noch.“ Naruto brach in einen kleinen Lachanfall aus, was seinen Partner nur noch mehr verwunderte.

„Du bist bekloppt.“

„Bekloppt aber erwachsen!“, kicherte er weiter. Und dann wurde er plötzlich ernst. „Als meine Freunde alle nacheinander starben, ist mir so einiges klar geworden. Erst konnte ich Gaara nur tot retten. Doch er konnte noch mal wieder zum Leben erweckt werden. Genauso wie Kakashi, der beim Kampf gegen Pain sein Leben ließ. Ich war unendlich glücklich, als sie noch einmal ihre Augen aufschlugen. Doch Jiraya werde ich nie wieder sehen.“ Seine Stimme bebte etwas, so als ob er seine Tränen zurückhalten musste. Dennoch fuhr er fort. „Er ist gestorben um seinem Dorf zu helfen, den Feind zu durchschauen. Ich habe gelernt, dass das Leben zu kurz ist, um sich zu streiten. Man sollte jeden Augenblick genießen, den man mit geliebten Menschen verbringen kann. Und genau das mache ich jetzt.“ Sein Lächeln kehrte zurück. „Ich kämpfe gerne Seite an Seite mit dir. Und natürlich kämpfe ich noch lieber gegen dich. Und darum höre ich jetzt auf, dich mit Gewalt zurück nach Konoha zu holen und genieße es einfach mit dir als Partner zu kämpfen.“ Nun war sein Lachen vollends zurückgekommen.

Sasuke ließ sich alles noch mal durch den Kopf gehen, doch er verstand es genauso wenig wie vorher.

„Warum tust du das? Warum stellst du dich selber immer hinten an, nur um deine Freunde glücklich zu machen? Wenn ich sehe, was du alles für Sakura und auch für mich tust, dann kann ich es einfach nicht verstehen.“ Es nervte den Schwarzhaarigen, dass er einfach nicht verstand, wie man Leute so gern haben konnte, dass man ihnen alles verzieh! Er war noch immer sauer auf seinen Bruder und auf alle, die ihn verletzt hatten! Wie konnte man mit solchen Menschen leben, als wäre nichts passiert?

Darauf antwortete Naruto nicht gleich. Er ließ sich die Frage noch mal durch den Kopf gehen um sie wahrheitsgemäß beantworten zu können.

„Jeder macht Mal Fehler. Auch mir ging das oft so. Ich habe Sakura und Jiraya durch die Kraft des Kyuubi verletzt und dennoch hat Jiraya sein Leben für mich gegeben und Sakura ist extra aus ihrer Heimat weggelaufen, um mich zu beschützen. Es ist schwierig Leuten Dinge zu verzeihen, die man selber für unverzeihlich hält.“ Er nickte, während er weiter sprach. „Aber genau das ist es, was man Freundschaft und Liebe nennt. Sakura ist wie eine Schwester für mich und sie sieht mich als ihren Bruder. Daher hat sie mir verziehen. Und bei dir ist es genauso. Ich sehe dich nicht nur als Freund. Für mich bist du wie ein Bruder. Und Brüdern verzeiht man eben ihre Fehler. Schon deshalb, damit man sie nicht verliert.“

Sasuke stockte kurz der Atem.

„Ja, ich weiß, dass klingt alles etwas verrückt, aber glaub mir, es ist wahr. Man fühlt sich viel besser wenn man Freunden verzeihen kann und einfach da weitermachen kann, wo man aufgehört hat, anstatt sich sein Leben lang zu hassen.“ Er lachte wieder. „Du musst mir nicht glauben. Doch ich wünschte, du würdest es tun. Ich will nur, das du weißt, dass wir es dir verziehen haben, dass du gegangen bist und alle bereit für einen Neuanfang sind.“
 

Der Uchiha wusste nicht, was er darauf antworten sollte. In seinem Kopf drehte sich alles. Narutos Worte hallten immer wieder durch seinen Kopf.

Doch er hatte keine Zeit groß nachzudenken, denn sie erreichten genau in dem Moment den Strand. Sie sprangen von Stein zu Stein und versuchten so schnell wie möglich die Höhle zu erreichen. Aber als sie dort ankommen, stockte ihnen der Atem. Das Haus war einfach verschwunden! Nur ein Krater und wenige verkohlte Holzreste zeigten, dass dort mal ein Haus stand.

Narutos Herz setzte bei dem Anblick kurz aus. Sie waren zu spät. „SAKURA?“, schrie er in die Höhle herein, doch nur sein Echo antwortete ihm.

„Da!“, meinte auf einmal Sasuke, fasste den Blonden bei der Schulter und zeigte auf den Boden. An einer der Wände, da, wo vorher noch das Wohnzimmer war, befand sich eine große Blutlache. Es war also schon zum Kampf gekommen.

„Verdammt. Doch wo sind sie?“

Eine Explosion beantwortete die Frage. Die beiden Ninjas sahen sich um und bemerkten eine hohe Rauchwolke von ihrem Trainingsplatz aufsteigen.

„Wir müssen da hin!“, presste Naruto wütend zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor.

„Madara ist dort! Du könntest sterben!“, kam es von Sasuke und er hielt ihn am Arm fest, sodass er nicht loslaufen konnte. Er verstand nicht, warum Naruto nicht einmal zögerte.

„Ich weiß, dass dieser Mistkerl da ist! Darum will ich ja da hin! Ich habe Sakura versprochen, sie zu beschützen! Auch wenn es mein leben kostet! Ich werde nicht zulassen, dass er ihr wehtut.“ Naruto knurrte diese Worte nur noch. Er spürte, wie das Chakra des Kyuubis durch seine Adern floss. Eine unglaubliche Macht, die er diesmal benutzen würde um es dem Uchiha zu zeigen.

Plötzlich verschwand der Widerstand an seinem Arm und Sasuke tauchte neben ihm auf.

„Na los. Worauf wartest du noch? Lass uns gehen.“

Naruto grinste. „Klar!“
 

+++++++++
 

Sie rannten so schnell sie konnten auf ihren Trainingsplatz zu. Ihre Umhänge wehten im starken Wind, welcher wieder über das Meer kam und dort hohe Wellen auftürmen ließ.

Es dauerte nur wenige Minuten, ehe sie den Eingang zu der Bucht erreichten. Doch dort bot sich ein Anblick, den sie so schnell nicht wieder vergessen würden.

„SAKURA-CHAN!“

Fighting To Save Lives

Kapitel 13 – Fighting To Save Lives
 

Naruto stand einfach nur da und starrte auf die bizarre Szene, die sich ihm bot. Er konnte es nicht begreifen, obwohl er es mit eigenen Augen sah. Itachi lag mit blutendem Arm am Boden. Der goldfarbene Sand unter ihm war schon teilweise rot gefärbt. Er hielt sich mit seiner anderen Hand die riesige Schnittwunde, um so die Blutung wenigstens etwas zu lindern.
 

Doch das Schlimmste war, dass er seine Freundin nicht wiedererkannte. Sakura stand in Kampfhaltung neben Madara und starrte den Blonden an. Blut bedeckte ihre Hände und Kleidung, doch er konnte sofort sehen, dass es nicht ihr Blut war. Hatte sie etwa Itachi verletzt? Aber… warum? Sie hatte ihm doch so vertraut! War mit ihm weggegangen, nachdem sie ihre Herkunft kannte. Sie hatte… ihn doch immer so… angesehen. So, wie sie er es noch nie bei ihr gesehen hatte. Und er hatte sie mehr als einmal beschützt. Wieso hatte sie genau den Menschen angegriffen, welcher ihr so wichtig geworden war?

Ihre Augen gaben die Antwort. Sie waren kalt und leer. Sie hatte das Sharingan aktiviert und es war so intensiv rot, wie Naruto es noch nie gesehen hatte. Ihr Gesicht war zu einer bizarren Maske verzerrt und ihr breites Lächeln war hämisch und mordlüstern. Das war nicht die Sakura, die er kannte. Sie war kein Mensch mehr.
 

„Sakura-Chan!“ Er versuchte noch mal sie zu erreichen, eine menschliche Regung hervorzurufen. Doch auch diesmal scheiterte sein Versuch. Sie stand dort, in gebückter Kampfhaltung, und schien nur auf einen Befehl zu warten um anzugreifen.
 

„Deine Sakura ist leider nicht mehr da. Sie hat uns traurigerweise verlassen.“

Meinte eine Stimme gespielt traurig und Naruto erkannte diese Stimme sofort. Kurz darauf tauchte Madara wie aus dem Nichts hinter Sakura auf. Er strich dem Mädchen über die Haare, was den Blonden rasend vor Wut machte. Er fasste seine Schwester an…

„Was hast du mit ihr gemacht?!“, knurrte der Ninja wütend.

„Er hat sie mit einem Jutsu unter Kontrolle!“, war das erste, was Sasuke sagte, nachdem sie die Bucht erreicht hatten. Man hörte die Wut in seiner Stimme, doch weshalb er wütend war, konnte Naruto nicht sagen. Machte er sich etwa Sorgen um das Mädchen? Oder war er nur wütend, weil dort der Mann stand, der sein Leben so ruiniert hatte?
 

Ein irres Lachen seitens Madara hallte von den Steinwänden wieder. Es klang wie ein verrücktes Kind, welches gerade etwas Verbotenes angestellt hatte.

„Passt auf. Sie ist nicht mehr sie selbst. Sie erkennt uns nicht mehr.“ Naruto erschrak leicht, als Itachi plötzlich hinter ihnen auftauchte. Er stand auf wackeligen Beinen, da sein hoher Blutverlust seinen Kreislauf geschwächt hatte. Doch es hielt ihn nicht davon ab in die Offensive zu gehen.

„Wie hat er das gemacht?“, fragte der Blonde nach. Er suchte nach einem Weg seiner Freundin zu helfen. Es zerriss ihm das Herz sie so zu sehen.

„Ich weiß es nicht. Als sie ihn sah, schrie sie plötzlich auf und fiel in Ohnmacht. Als ich mich zu ihr beugte, riss sie plötzlich die Augen auf und griff mich mit einem Kunai an.“ Daher musste er die lange Schnittwunde am Arm haben. Sie hatte ihn also wirklich schwer verletzt. Aber…

„Sie ist immer noch da.“, murmelte Naruto

„Was?“, fragten beide Uchihas gleichzeitig.

„Wenn sie so nah an Itachi dran war, dann hätte sie ihn ohne große Probleme umbringen können, doch sie hat es nicht getan. Sakura hat ihn lediglich am Arm getroffen. Sie kämpft.“ Ja, Naruto war sich sicher. Seine Sakura war immer noch da. Sie war da und kämpfte, um ihren Körper zurück zu bekommen.

Die anderen beiden waren nicht so überzeugt davon und sagten nichts zu Narutos Theorie. Doch sie wollten es gerne glauben.
 

„Sakura! Ich weiß, dass du mich hören kannst! Kämpf gegen ihn an! Du bist stark genug um das zu schaffen! Und wir werden dir helfen!“, schrie der Blonde zu seiner Freundin herüber und wie um seine Aussage zu bestätigen, bauten sich Sasuke und Itachi neben ihm auf.

„Ha! Ihr wollt also immer noch kämpfen?“, höhnte nun Madara, der die ganze Szene still verfolgt hatte. Sein rotes Auge stach selbst bei der orangefarbenen Maske hervor. Er blickte auf die anderen herab. Ein höhnischer, verrückter Blick, der zeigte, dass mit ihm nicht zu spaßen war.

„Und ob wir das wollen!“, knurrte Sasuke.

„Gib uns Sakura zurück!“, schrie Naruto.

„Lass sie in Ruhe.“, drohte Itachi.

Doch Madara lachte nur. Er nahm seine drei Gegner überhaupt nicht ernst.

„Ihr seid echt süß. Auf einmal kämpfen die ehemaligen Feinde wieder zusammen. Der Mann, der seinen Klan ausgelöscht hat, der, der sein Dorf verraten hat und bis vor kurzem dachte, dass er seinen Bruder getötet hatte und dann noch der verstoßene Junge mit dem Kyuubi in sich, der davon träumt Hokage zu werden. Was für ein bunter Haufen.“

Die drei knurrten gefährlich. Er spielte mit ihnen und versuchte sie zu provozieren. Er musste etwas vor haben.

„So gerne ich auch mit euch spielen würde, es ist mir leider nicht gestattet. Man spielt nicht mit seinen Feinden. Sakura, los! Zeig, dass du meine Tochter bist!“

Sakura, die bis eben reglos neben ihrem Vater gestanden hatte, ließ plötzlich ein irres Lachen hören und raste auf die drei Jungs zu. Alle drei wichen gekonnt aus, doch Itachi sackte gleich in sich zusammen, als er wieder auf dem Boden stand. Sein hoher Blutverlust, aus der immer noch blutenden Wunde, hatte ihn so sehr geschwächt, dass ihm selbst das Stehen schwer fiel.
 

Das nutze das Mädchen aus und sprintete auf den älteren Uchiha zu. In ihrem Blick lag nur der Wunsch zu morden.

„Sakura!“ Naruto warf einen Kunai in ihren Weg, welchem sie auch sofort auswich. Sie wandte sich dem jungen Shinobi zu. Nun war sie vollends auf ihn konzentriert und griff den Blonden an.

„Sasuke! Pass auf Itachi auf!“, rief er seinem Freund zu. Dieser grunzte nur.

„Sag mir nicht, was ich machen soll!“

„Tu es einfach!“, giftete Naruto zurück. Er hatte gerade genug zu tun, Sakuras Angriffen auszuweichen und konnte sich nicht noch mit dem sturen Uchiha rumärgern.

Leicht schmollend und grummelnd sprang der junge Uchiha zu seinem Bruder und stellte sich vor ihn.

„Wehe du stirbst. Wir haben noch so einiges zu bereden, Itachi.“, zischte Sasuke seinen Bruder an, ohne ihn anzusehen. Diesem schlich ein kleines Lächeln aufs Gesicht, er sagte aber lieber nichts darauf.
 

Genau wie Madara beobachteten die beiden Brüder den Kampf zwischen Naruto und Sakura.

Die Augen des Mädchens waren leer und ein wütender Ausdruck lag auf ihrem Gesicht, während sie wie verrückt mit einem Kunai nach Naruto stach.

„Sakura-chan! Hör auf! Ich bin’s! Naruto!“, versuchte es der Blonde erneut, während er immer weiter zurück ging und so ihren Attacken auswich. Doch das Mädchen reagierte nicht. Sie schlug immer weiter auf ihn ein, bis sie plötzlich einfach stehen blieb und den Kopf hängen ließ. Naruto tat es ihr verwundert gleich.

„Sakura?“, fragte er vorsichtig, doch er wagte es nicht, sich ihr zu nähern. Sie gab jedoch keine Antwort. Als der Blonde seine Hand nach ihr ausstreckte, schoss ihr Kopf plötzlich wieder hoch und sie hob ihre rechte Hand. Man konnte sehen, dass sich dort enorm viel Chakra gesammelt hatte, denn sie hatte eine kräftige Aura, die um ihre Hand schwebte. Noch ehe Naruto reagieren konnte, sprang sie schon auf ihn zu und schlug mit ihrer Faust nach ihm.

Ein lauter Knall ließ die Felswände erzittern und sogar einige Felsbrocken lösten sich daraus und verschwanden krachend im sandigen Untergrund. Nachdem sich der herumfliegende Sand wieder etwas gelegt hatte, sah man einen riesigen Krater genau da, wo der Ninja eben noch gestanden hatte.

„Naruto?“, fragte Sasuke in die Runde, da sein Chakra plötzlich sehr schwach war.

„A- Alles ok.“, meinte eine leise Stimme etwas weiter hinten. Dort hockte Naruto und hielt sich seinen Arm. Sein Körper war überseht von blutigen Schnittwunden. Sie mussten durch die Splitter einiger Felsbrocken verursacht worden sein, die die Kunoichi mit ihrer Attacke pulverisiert hatte. Es schien ihn viel Kraft gekostet zu haben, der Attacke überhaupt auszuweichen. Sein Chakra hatte sich deutlich reduziert und er keuchte vor Anstrengung. Doch er hielt sich immer noch auf den Beinen.
 

Gleich trat Sasuke vor und stellte sich in Kampfstellung auf.

„Dann übernehme ich das ab jetzt.“ Sakura wandte sich ihm zu und starrte ihn an. Erneut sammelte sie ihr enorm starkes Chakra in ihrer Hand. Es war mit ihrem alten Chakra nicht mehr zu vergleichen. Man hatte ein ungutes Gefühl bei der bloßen Anwesenheit. Es war nicht IHR Chakra. Das war nicht mehr Sakuras Energie, die durch ihren Körper floss.

Doch der Schwarzhaarige wollte sie wie jeden anderen Feind behandeln. Es war Madara der sie steuerte, also musste Sasuke ihn irgendwie aufhalten. Dies schien nur möglich, wenn er seine ehemalige Teamkameradin außer Gefecht setzte.

Das Mädchen war bereit zum Angriff und auch Sasuke hatte bereits sein Chakra gesammelt.

„Nein, warte!“, ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund. Der Uchiha wandte sich zu dem Jungen, dessen Stimme er sofort erkannt hatte. Naruto stand auf wackeligen Beinen hinter ihm und sah ihn mit einem seltsamen Blick an.

Es lagen so viele Gefühle in ihnen, dass man nicht alle auseinander halten konnte. Es war eine Mischung aus Wut und voller Konzentration.

Das Blut tropfte von seinem Körper und das Aufrichten fiel ihm sichtlich schwer.

Dennoch schleppte er sich auf seinen Partner zu und hinterließ eine Spur der roten Lebensflüssigkeit.

„Lass mich das machen.“, meinte der Blonde, als er bei seinem Freund angekommen war. Dieser schüttelte den Kopf.

„Vergiss es. Du kannst ja kaum stehen. Ich mach das schnell…“

„Und was willst du tun?“, harkte Naruto etwas gereizt nach. Sasuke, der bis eben in einem ruhigen Ton gesprochen hatte, wurde nun etwas nervös. Doch wenn man ihn nicht gekannt hätte, hätte man das auch nicht bemerkt.

„Was weiß ich?! Erstmal müssen wir sie stoppen, bevor sie uns tötet!“ Der Uchiha starrte das Mädchen an und Naruto erkannte, dass es ihm nicht leicht fiel, das zu sagen. Seine Stirn lag in Falten, woraus man schließen konnte, dass er fieberhaft nachdachte und einen Weg suchte, das Ganze zu beenden, ohne ihr wehzutun.
 

Naruto konnte das nicht länger mit ansehen. Es reichte, wenn er leiden musste…

„Bitte. Überlass das mir. Sie ist meine Schwester und ich habe ihr versprochen sie zu beschützen. Lass mich versuchen, sie zurück zu holen.“ Der Blonde klang traurig und irgendwie gequält. Auch er dachte schon ewig nach, wie er sie von dem Jutsu befreien konnte, ohne ihr wehzutun. Das Problem war, dass sie nicht genau wussten, was für ein Jutsu Madara genutzt hatte. Wo also hätten sie nach der Schwachstelle der Technik suchen sollen? Gab es überhaupt eine Möglichkeit das Jutsu von Außen zu brechen?

Eins wusste er jedoch. Er würde nicht locker lassen, bis einen Weg gefunden hatte!

Der Uchiha sah seinen Partner von der Seite an und Naruto erwiderte seine Geste. Es lag soviel Entschlossenheit in den blauen Augen, dass Sasuke das Diskutieren sein ließ und nicht lange zögerte. Er drehte sich um, blieb aber noch kurz stehen.

„Du bist ein Dickschädel. Aber in Ordnung. Wenn du das willst, dann lasse ich dich alleine kämpfen. Wenn du dann verlierst, heul dich nicht bei mir aus.“, meinte er gleichgültig mit einem neckenden Unterton in seiner Stimme. Naruto kicherte.

„Ich und verlieren? Vergiss es.“ Ein leichtes Lächeln trat auf das Gesicht des Schwarzhaarigen ehe er wieder dort hin ging, wo sein Bruder die ganze Zeit gewartet hatte.
 

„Ohhh, das ist zu rührend. Mir kommen gleich die Tränen.“ Seit langer Zeit meldete sich Madara erneut zu Wort. Man konnte seinen Spott in der Stimme nicht überhören.

„Halt die Klappe!“, zischte Naruto wütend, sah ihn aber nicht an.

„Du glaubst doch wohl nicht im ernst, dass du mein Jutsu zerschlagen könntest, oder?“, höhnte der Schwarzhaarige mit der Maske und kicherte dabei.

„Und ob ich das glaube. Ich werde die alte Sakura zurückholen!“ Naruto war fest entschlossen. Er würde es Madara zeigen. Sakura war stärker als der Uchiha. Das wusste der Blonde genau.

„Hmmm, dann bin ich aber mal gespannt.“, lachte der Uchiha und ging einige Meter nach vorne, bis er neben seiner Tochter stand. „Hey, Töchterchen. Nachdem du mich im Wald daran gehindert hattest, deinen lieben Freund Itachi zu töten, bin ich deinem kleinen Geheimnis auf die Schliche gekommen. Suzuka meinte wohl, sie könnte mich täuschen, aber da hatte sie sich geirrt. Ich wusste, dass sie etwas vor mir verheimlichte… Und kurz vor ihrem tragischen Tod, hat sie mir verraten, dass ich eine Tochter habe. Tja, und dank deines Eingreifens in unseren Kampf, wusste ich anhand deines Chakras sofort, dass du es sein musst.“ Er lachte. „Man glaubt gar nicht, was die Uchihas damals so alles in ihren Häusern haben rum liegen lassen… Als ich wusste, wonach ich suchte, war es ein leichtes für mich, meine Theorie zu bestätigen. Und nun… Töte sie! Töte sie alle, meine Tochter! Lass uns zusammen die Welt beherrschen!“

Madaras verrücktes Lachen hallte an den Felswänden wider und kaum hatte er zu Ende gesprochen, da raste Sakura auch schon auf ihren blonden Gegner zu. Dieser konnte gerade noch ausweichen, als das Mädchen mit ihrer Chakra- Faust auf den Boden schlug.

Schnell kreuzte Naruto die Finger und rief: „Kage Bunshin no Jutsu!“, worauf 9 Schattendoppelgänger des Blonden erschienen. Diese zingelten Sakura ein, worauf sie gehetzt von einem zum anderen sah. Erneut griff sie mit ihrer Faust einen der Narutos an, welcher sich aber in Luft auflöste und das Mädchen so ins Straucheln kam.

Naruto reagierte schnell. Drei der Schattendoppelgänger stürzten sich auf die Schwarzhaarige und hielten sie an beiden Armen sowie von hinten an ihrem Rücken fest. Zwar schlug das Mädchen noch wild um sich, jedoch konnte sie sich nicht befreien. Die Doppelgänger hatten ihren Gegner fest im Griff.

Währenddessen löste Naruto die übrigen Schatten auf und näherte sich vorsichtig seiner immer noch wild zappelten Freundin, welche er traurig ansah. Er wollte ihr das nicht antun, aber ihm blieb keine andere Wahl.
 

********
 

Sasuke schnaubte. „Was hat er denn nun vor?“

„Er hat sie noch nicht aufgegeben. Er versucht noch immer zu ihr durchzudringen.“, kam es von Itachi, der die Szene still beobachtete.

„Ich denke nicht, dass er damit Erfolg haben wird.“, meinte der jüngere der beiden Uchiha- Brüder.

„Wir sollten ihm helfen.“, sagte der Große darauf nur.

Sasuke schielte zu dem Mann neben ihm. „Ach ja, und wie?“

„Wir müssen den Strippenzieher beseitigen.“

Der Jüngere zog eine Augenbraue hoch. „Wir sollen uns um Madara kümmern?“

Itachi nickte. „Ich denke zwar, dass wir keine Chance haben werden, ihn zu besiegen, aber es würde schon reichen, das Jutsu zu brechen, mit dem er Sakura kontrolliert.“

„Na, wenn’s weiter nichts ist.“, spottete Sasuke.

„Unterschätze ihn nicht.“, meinte Itachi gelassen.

„Ha. Und du meinst Sakura könnte ihn besiegen? Das ich nicht lache.“

„Das Mädchen, das du kennen gelernt hast, ist nicht mehr die, die vor dir steht. Außerdem war sie noch nie schwach. Du warst nur zu blind, um ihr Potenzial zu erkennen.“
 

Sasuke starrte seinen Bruder von der Seite an, während der nur zu Naruto rüber sah. Er konnte nicht glauben, was er gerade von seinem Bruder gehört hatte. Er sollte zu blind gewesen sein, um ihre Stärke zu sehen? Ha. Das glaubte er wohl doch selber nicht. Immerhin war er mit ihr einmal in einem Team gewesen und sie hatte immer nur hinter ihnen gestanden und vor Angst gezittert. Sie war immer diejenige gewesen, die in der hintersten Reihe stand und beschützt werden musste.

Wie sollte sie auf einmal so stark geworden sein, um Madara Uchiha zu besiegen? Das würde er erst glauben, wenn er es mit eigenen Augen sieht.
 

„Lass uns darüber später streiten. Erstmal muss dieser Kerl dran glauben.“, meinte Itachi ruhig und sprang auch schon auf den Mann mit der Maske zu woraufhin ihm sein kleiner Bruder folgte.
 

********
 

„Sakura-chan… Du erinnerst dich also nicht mehr an mich? Hast du alles vergessen, was wir zusammen erlebt haben?“ Der Blonde schaffte es nicht, seine Traurigkeit zu verbergen. Er fühlte sich einsam ohne sie. Die junge Frau war zu seiner Familie geworden. Sie war immer für ihn da. Und jetzt? Jetzt war sie bloß noch eine Fremde. Ein Gegner. Madara hatte sie zu seiner Sklavin gemacht.

Wütend schweifte sein Blick zu dem Mann mit der Maske, welcher sich noch immer im Hintergrund aufhielt und alles still beobachtete. Naruto konnte ihn förmlich Grinsen hören.
 

Doch er wandte sich gleich wieder seiner Freundin zu. Sie zurückzuholen war im Moment wichtiger, als seine Wut auf den Uchiha. Doch ihn würde er sich auch noch vorknöpfen. Er würde ihm alles doppelt zurückzahlen…
 

„Bitte, versuch dich zu erinnern! Weißt du nicht mehr? Damals als wir mit Sasuke in ein Team waren? Wir zwei hatten uns damals erst nicht gut verstanden und du warst total in Sasuke verknallt! Deswegen sind wir doch oft aneinander geraten.“ Ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er an die vergangenen Tage dachte. Tage, an denen er sich mit Sasuke in jeder nur erdenklichen Weise messen musste und Sakura diejenige war, die die beiden auf dem Boden hielt. Sie war die Ruhige und Vernünftige im Team und sogar Kakashi vertraute ihr.

„Bitte erinnere dich daran! So viele Missionen, so viele Abenteuer, so viele Menschen, die wir getroffen haben! Wir haben alles erreicht, was wir wollten! Selbst mein Traum Hokage zu werden hatte an Bedeutung verloren, nachdem ich Freunde gefunden hatte! Versteh mich nicht falsch! Ich möchte noch immer den Titel des Hokage tragen, doch ohne meine Freunde ist er bedeutungslos. Und das gilt für alle meine Freunde.“ Und damit schloss er auch Sasuke mit ein. Auch er zählte zu den Menschen, die er als Hokage beschützen wollte. Mit denen er sein Leben verbringen wollte.

Doch dieser Traum schien gerade zu zerplatzen. Und daran war nur ein einziger Mann Schuld…
 

********
 

Immer wieder griffen Itachi und Sasuke Madara an, doch jedes Mal wich er ihnen einfach aus. Sie konnten machen, was sie wollten, doch durch seine Verteidigung war einfach kein Durchkommen. Er bewegte sich so schnell, dass es aussah, als würde er sich von einem zum anderen Ort teleportieren.

„Verdammt.“, fluchte Sasuke, als sein Chidori wirkungslos an der Felswand zerschmetterte. Madara war erneut ausgewichen und langsam ging dem jungen Uchiha das Chakra aus.

Seinem großen Bruder erging es nicht anders. Sein Chakra neigte sich ebenfalls dem Ende zu und auch seine Augen machten ihm das kämpfen schwierig. Auf einem Auge konnte er kaum noch was sehen und der hohe Blutverlust ließ auch die letzte Sicht verschwimmen.

Nebenbei suchte er fieberhaft nach einer Technik, um Madara auszuschalten. Er wusste schon immer, dass der Uchiha besonders stark war, aber dennoch hatte er ihn gewaltig unterschätzt.

Sasuke schien ebenfalls nichts ausrichten zu können. Das hieß, dass er wirklich nur von seiner eigenen Tochter besiegt werden konnte. Doch das war zurzeit nicht möglich.
 

*********
 

Naruto hatte es noch immer nicht geschafft, seine Freundin zurückzuholen. Sie zappelte heftig und versuchte die Schattendoppelgänger des Blonden zu besiegen.

Langsam verzweifelte der Uzumaki- Sprössling. Er wusste einfach nicht, was er noch tun konnte. Sie war unerreichbar für ihn.
 

Vorsichtig näherte er sich seiner Freundin, bis er nur noch wenige Zentimeter vor ihr stand. Er war gerade weit genug weg, damit die Schwarzhaarige ihn nicht treffen konnte. Ein wütendes Knurren drang aus ihrer Kehle, welches einem Menschen sehr unähnlich klang. Sie mutierte zu einer blütrünstigen Bestie…

„Sakura-chan…“, meinte der junge Mann mit vor Trauer bebender Stimme. Er konnte nicht mehr. Er konnte sie nicht mehr so sehen.

Ganz wie von selbst näherte sich seine rechte Hand ihrem Gesicht und kurz darauf spürte er ihre warme Haut.

„Bitte… Komm zu mir zurück.“
 

Doch eher er noch etwas sagen konnte, hörte er ein lautes Krachen und nahm seine Hand wieder aus Sakuras Gesicht. Aus den Augenwinkeln sah er zwei Staubwolken aufsteigen. Der Blonde wandte sich um und sah Sasuke und Itachi verletzt am Boden liegen. Einige blutende Schnittwunden zierten ihre Körper und keiner schaffte es im Moment aufzustehen.

„Sasuke! Itachi!“, schrie er zu ihnen, doch niemand antwortete. Doch er konnte sehen, dass sie soweit ok waren.
 

Gerade als er sich wieder Sakura widmen wollte, spürte er einen stechenden Schmerz in der Magengegend. Verwirrt sah er nach vorne und verstand, was passiert war. Die Uchiha hatte es geschafft die Schattendoppelgänger zu besiegen, als er kurz abgelenkt war. Sie hatte das Chakra in ihrer Faust gesammelt und ihn genau getroffen… Ein faustgroßes Loch befand sich in seiner Brust und rote Flüssigkeit rann aus der Wunde, wodurch sich unter dem Blonden eine riesige Blutlache bildete.
 

Blut floss aus seinen Mundwinkeln, die sich ein letztes Mal zu einem Lächeln formten. Das Mädchen starrte ihn mit kalten Augen an. Sie waren noch immer gefühllos und dunkel. Und dann begriff Naruto. Er hatte es nicht geschafft. Er konnte sie nicht retten. Er hatte sein Versprechen gebrochen…

„Sakura-cha-n… Es tut- mir- l-eid.“, presste der junge Ninja heraus, bevor er in sich zusammensackte, nach hinten in den Sand fiel und regungslos liegen blieb.
 

„Naruto!“ Sasuke hatte sich in zwischen aufgerappelt. Und humpelte auf seinen Partner zu. Als das Mädchen ihn bemerkte, sprang sie einige Meter zurück.

Doch der junge Uchiha achtete nicht darauf. Panik stieg in ihm hoch, denn etwas ganz wichtiges fehlte. Er konnte das Chakra seines Freundes nicht spüren. Es war… einfach weg.

Bald darauf hatte er ihn erreicht und sackte neben dem Ninja zusammen. Narutos Körper war über und über mit Blut beschmiert. Seine Kleidung, seine Haare waren mit kleinen roten Spritzern bedeckt und seine sonst blauen Augen starrten nichts sehend in den Himmel.

Es gab nichts mehr, was er für ihn tun konnte.

„Er ist tot.“

What I Have To Tell You

Kapitel 14 – What I Have To Tell You
 

Er war tot. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen. Kein Atemzug füllte mehr seine Lungen mit Sauerstoff. Seine Augen waren kalt und leer. Naruto hatte sein Leben gegeben, um das seiner Freundin zu retten. Doch er konnte sein Ziel nicht erreichen. Sakura war noch immer unter Madaras Kontrolle.
 

Sasuke saß zitternd neben Narutos Leiche und starrte auf seine blasse Haut. Naruto war nicht mehr unter den Lebenden. Doch warum berührte ihn das jetzt so? Er hatte Konoha verlassen und zwischenzeitlich sogar den Plan gehabt, ihn zu töten. Warum trauerte er ihm also nach?
 

„Ich sehe dich nicht nur als Freund. Für mich bist du wie ein Bruder. Und Brüdern verzeiht man eben ihre Fehler. Schon deshalb, damit man sie nicht verliert.“
 

Ein tierisches Knurren trat aus seiner Kehle herauf. Wütend blickte der Uchiha seine ehemalige Teamkameradin an, welche nur reglos da stand und ihn anstarrte, ohne etwas zu sehen.

„Verstehst du nicht, was du gerade getan hast! Er ist tot! DU HAST IHN UMGEBRACHT!“, schrie er aus voller Kehle. Er hatte es verstanden. Der Uzumaki-Sprössling war der Einzige, der ihn je als Menschen gesehen hatte und nicht als das letzte Mitglied des Uchiha-Klans. Der Blonde hatte ihm immer vertraut und alles getan, um ihn zurückzuholen.
 

Und nun würde er seinen letzten Wunsch erfüllen…
 

„Sakura! Wach doch endlich auf!“, schrie der junge Uchiha noch einmal, während er sich mühsam aufrappelte.

„Sakura!“, meinte nun auch Itachi, der plötzlich neben seinem Bruder auftauchte.

Beide Männer sahen sie verzweifelt an und hofften auf ein Zeichen von der echten Sakura. Doch sie warteten vergebens.
 

„Hahaha!“ Madaras finsteres Lachen hallte durch die Luft. „Er ist tatsächlich tot! Hervorragende Arbeit, meine Tochter! Endlich kann ich mir den Kyuubi holen!“

Sasuke und sein Bruder knurrten wütend.

„Das wirst du nicht tun…, kam es von dem Jüngeren. „Das werde ich nicht zulassen!“, schrie er und rannte auf den Mann mit der Maske zu. Doch ehe er ihn erreichte, streckte Madara seine Hand aus und Sasuke wurde von einer kräftigen Druckwelle zurückgeschleudert. Mit einem dumpfen Knall schlug er auf dem Boden auf.

Der junge Uchiha stöhnte vor Schmerzen.

„Sasuke, bist du in Ordnung?“, fragte Itachi, der sich zu seinem Bruder herunter gebeugt hatte.

„Ja ja…“, grummelte der und richtete den Oberkörper auf.
 

„Es reicht jetzt. Ich habe alles, was ich will.“, meinte das Akatsuki- Mitglied bedrohlich aus den Schatten. „Los! Bring es zu Ende!“

Innerlich machten sich die beiden Brüder bereit auf einen Kampf. Vielleicht den letzten Kampf…
 

********
 

„Er ist tot… DU HAST IHN UMGEBRACHT!“

Diese Worte schwirrten immer wieder durch die Dunkelheit, die mich umgab. Doch aus irgendeinem Grund konnte ich ihre Bedeutung nicht so recht verstehen. Wer war tot? Ich? Ich sollte jemanden getötet haben? Das konnte nicht sein! In meinem Leben habe ich noch nie jemanden seines Lebens beraubt. Dazu war ich gar nicht befugt...
 

Immer wieder öffnete ich meine Augen und sah doch nichts als Leere. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Ich konnte keinen einzigen Muskel bewegen. Es fühlte sich an, als wäre mein Geist nicht mehr mit meinem Körper verbunden.

Ich wusste, dass irgendwas nicht stimmte. Dass irgendwas nicht so war, wie es sein sollte. Und ich wusste auch, dass nur ich etwas dagegen tun musste.

Doch was konnte ich tun?
 

Erneut hallte ein verrücktes Lachen durch diesen leeren Raum. Es kam mir vor, als wäre diese Person schon seit Tagen in meinem Kopf. Aber wer war es? Ich hatte das Gefühl, als ob ich diesen Mann kannte.
 

Plötzlich durchzuckte mich ein heftiger Schmerz. „Ahh…“, stöhnte ich, als verstörende Bilder vor meinem inneren Auge aufblitzen.

Ein blonder Junge mit orangefarbenem Trainingsanzug lag in einer Lache von roter Flüssigkeit. Seine Augen starrten leer in den Himmel. Er schien sich nicht mehr zu bewegen. Und erst als ich genauer hinsah erkannte ich, dass sein Brustkorb sich nicht mehr hob und senkte. Das konnte nur eines bedeuten...

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Das Atmen fiel mir von Sekunde zu Sekunde schwerer und mir wurde schlecht. Doch so ein starkes Gefühl von Übelkeit hatte ich noch nie gespürt.

Naruto war… Ich weigerte mich dieses Wort auch nur zu denken. Doch das änderte nichts daran, dass es stimmt. Er war… tot. Mein Freund, mein Bruder, der Junge, der so viel durchmachen musste. Jemand hatte ihn getötet.
 

Das war zu viel. Innerhalb einer Sekunde spürte ich nichts mehr und ich fiel Kraftlos zu Boden. Von Weinkrämpfen geschüttelt blieb ich irgendwo in der Schwärze liegen und ließ meinen Gefühlen freien Lauf.

Er war tot! Immer wieder gingen mir diese Worte durch den Kopf. Ich hatte meinen besten Freund und Bruder verloren… Ich hatte es gewusst! Ich wollte nicht, dass er in meiner Nähe blieb! Er hätte nach Hause gehen sollen, so wie ich es ihm damals sagte! Ich war extra weggelaufen und hatte meine Heimat aufgegeben, um ihn zu retten! Und doch war alles umsonst gewesen…

Nun war sein Körper kalt und blass und nie wieder würde ich sein fröhliches Lachen hören… Nie wieder…
 

„Du hast ihn umgebracht!“ Erneut ertönte diese Stimme in meinem Kopf und überlagerte für einen kurzen Moment das Geräusch meines Schluchzens.

Ich hatte ihn umgebracht? Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen! ICH hatte IHN umgebracht! Ich war diejenige, die Naruto getötet hatte!
 

Eine Sekunde später blickte ich durch meine Augen auf den mittlerweile dunklen Sand. Die Sonne war hinter schwarzen Wolken verschwunden und das Geräusch eines Donnergrollens hallte von den Wänden wieder. Immer wieder zuckten Blitze auf und erleuchteten die grausame Szene. Der starke Regen prasselte auf meine Haare und die Tropfen vermischten sich mit dem schwarzen Sand.

Bewegungslos starrte ich auf die Leiche des Blonden. Die beiden Uchihas, die mich böse anstarrten, beachtete ich nicht weiter. Der Junge vor mir im Sand hatte meine volle Aufmerksamkeit.
 

Es war also wahr. Ich hatte ihn getötet. Sein Blut klebte noch immer an meinem starren Körper. Ich hatte echte Mühe damit, mich nicht sofort zu übergeben.
 

„Was ist los, meine Tochter? Warum greifst du nicht an? Mach sie endlich fertig!“

Die Stimme eines Mannes hallte ungewöhnlich laut in meinem Kopf wieder. Ich spürte, wie sich meine Knie beugten und meine Hände zu den Kunai wanderten. Doch warum tat ich das? Ich wollte nicht noch mehr Schaden anrichten! Ich konnte doch nicht auch noch Itachi und Sasuke töten!

Nur mit Mühe schaffte ich es, meine Hände wieder unter Kontrolle zu bringen.

Was war los mit mir? Warum tat mein Körper Dinge, die ich nie tun wollte?
 

Erneut durchzuckte mein Kopf ein stechender Schmerz, woraufhin ich kurz meine Augen schloss. Als ich diese wieder öffnete, befand sich erneut nur Schwärze um mich herum. Was geschah eigentlich mit mir?
 

Plötzlich materialisierte sich eine dunkle Person vor meinen Augen. Sie trug einen schwarzen Mantel und eine orangefarbene Maske. Madara. Und da begriff ich.

Madara grinste mich durch seine Maske hindurch an. Ich spürte das glühende rote Sharingan selbst in meinen Eingeweiden. Ich wusste, was passiert war. Das war es, was mich seit Wochen verfolgte! All die Albträume und Anfälle, die ich durch mein Sharingan hatte, waren sein Werk!

„Du hast es irgendwie geschafft einen Teil deines Chakras in meinen Körper zu schmuggeln, hab ich Recht? Und immer, wenn ich diese Anfälle hatte, hast du versucht die Kontrolle über meinen Geist zu übernehmen! Doch es ist dir erst jetzt gelungen. Du warst immer in der Nähe und hast uns beobachtet, du Mistkerl.“ Wut kochte in mir hoch, wie ich sie noch nie gespürt hatte. „DU HAST MICH DAZU GEBRACHT, MEINEN FREUND UMZUBRINGEN!“, schrie ich ihm entgegen und lief auf die Figur vor mir zu. Mit einem gezielten Schlag löste sich die Halluzination. Sofort spürte ich, dass mein Kopf seltsam leicht wurde und die Dunkelheit um mich herum verschwand.
 

******
 

Ein Ruck ging durch den Körper des Mädchens. Sie blinzelte mehrmals, hob prüfend eine Hand und musterte diese. Sie hatte sich nicht vertan. Endlich gehörte ihr Körper wieder ihr.
 

„Was soll das? Warum gehorchst du nicht?“

Sofort stieg die blanke Wut in ihr hoch. Diese Stimme reizte sie bis aufs Blut. Mit einem Ruck drehte sie sich um, und starrte den Mann wenige Meter hinter ihr an.

„Madaraaa!“, knurrte die Schwarzhaarige, während sie das Sharingan erneut aktivierte.

„Was?“, kam es von dem Angesprochenen und es klang, als wäre er im negativen Sinn überrascht. „Verdammt… Wie konntest du nur…?“

„Das musst du gerade sagen… Vater! Du hast mich meinen besten Freund umbringen lassen und fast hätte ich auch noch Itachi und Sasuke umgebracht! Wie konntest du es wagen, mir das anzutun!“ Sie schrie aus voller Kehle. Eine unbeschreibliche Wut ließ sie ihre Umgebung leicht rötlich sehen. Fast ihr gesamtes Chakra sammelte sich um ihre rechte Hand. Das war IHRE Technik und mit genau dieser würde sie ihn daran hindern, noch mehr Menschen zu verletzen.

„Wir sind einige der wenigen Uchihas, die noch auf dieser Erde weilen! Wir sind die Herrscher, die über diese Welt regieren sollten! Die beiden Brüder stehen uns nur im Weg! Wir werden uns denn Kyuubi und werden dann…“, begann er seinen seltsamen Plan zu erläutern, doch seine Tochter wollte all das nicht hören.

„Hör auf, hör auf! Ich will das nicht! Ich hatte nie das Bedürfnis die Stärkste zu sein! Alles, was ich wollte, war mit meinen besten Freunden zusammen zu leben und Spaß am Leben zu haben. Nicht mehr! Und nun hast du alles zerstört! Und dafür wirst du bezahlen! Nie wieder wird jemand wegen dir leiden müssen…“, zischte die junge Frau und stürmte auf Madara zu. Dieser versuchte, wie zuvor bei den Uchiha- Brüdern, ihrer Attacke auszuweichen, doch er hatte nicht mit der Schnelligkeit seiner Tochter gerechnet.

Noch ehe er auch nur einen Meter weit kam, traf ihn die Chakrafaust der Schwarzhaarigen mitten in die Magengrube. Die Wucht des Aufschlags riss ihm seine Maske vom Gesicht, sodass man das Blut aus seinem Mund spritzen sah. Mit einem ohrenbetäubenden Knall schlug der Körper des Mannes gegen die Felswand hinter ihm und er bohrte sich etliche Meter in den massiven Stein.
 

Keuchend blieb Sakura auf der Stelle stehen und sah in die große Rauchwolke.

Von hinten hörte sie leise Schritte auf dem schwarzen Sand auf sich zukommen. Sie rührte sich nicht vom Fleck. Ihre Muskeln zitterten vor Anstrengung.

„Sa-kura?“, fragte einer der Brüder vorsichtig. Sie waren noch immer misstrauisch.

„Ja, ich bin es. Tut mir Leid.“, kam es leise von ihr zurück. Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Nach ihrer Ansprache fühlte sie sich plötzlich schwach und kraftlos. Die Wut hatte ihr geholfen, ihre Angst zu überwinden und sich gegen ihren leiblichen Vater zu stellen.

„Was ist mit ihm?“, fragte das Mädchen, ehe jemand was auf ihre Entschuldigung erwidern konnte.

Itachi trat einen Schritt nach vorne, sodass sie ihn aus den Augenwinkeln sehen konnte. Die Wunde, die sie ihm zugefügt hatte, blutete noch immer und ein schlechtes Gewissen stieg in der Uchiha hoch. Auch wenn die junge Frau nicht sie selbst war, war es immer noch ihre Schuld…

„Ich spüre sein Chakra nicht mehr.“, meinte der Ältere mit ruhiger Stimme.

„Er ist tot…“, sagte Sasuke etwas baff. Er konnte noch immer nicht glauben, dass ausgerechnet Sakura den stärksten Uchiha überhaupt besiegen konnte.

„Die Tochter hat ihren Vater übertroffen.“, kam es leise von Itachi.
 

Sakura schloss ihre Augen und blickte angewidert von dem riesigen Loch in der Felswand weg. Sie drehte sich um und schritt zu ihrer nächsten wichtigen Aufgabe.

Langsam kniete sich das Mädchen neben ihrem alten Freund nieder. Sachte fuhr sie ihm mit den Fingern durch die blutverschmierten blonden Haare. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf sein Gesicht und schloss seine nichts- sehenden Augen. Leise liefen ihr die Tränen über die Wangen und tropften mit einem leisen „Plitsch“ auf die vom Regen verflüssigte Blutlache.

Inzwischen hatte sich das Gewitter verzogen und der Regen hatte aufgehört, doch die Wolken bedeckten noch immer den Himmel. Das Wasser war im Sand versickert und hatte einen Teil des Blutes mitgenommen. Nun hatten die kleinen Steine eine rötliche Färbung.
 

„Es tut mir Leid, Sakura.“ Itachi war ihr gefolgt und stand nun mit seinem Bruder hinter ihr. Die Angesprochene schüttelte nur den Kopf.

„Ich habe ihn… getötet.“, schluchzte sie leise und streichelte ununterbrochen das Gesicht ihres Freundes. Innerlich wartete sie noch darauf, dass er jeden Moment die Augen öffnete und sie fröhlich angrinste.

„Du konntest nichts dafür.“, warf Sasuke ein. Es wurmte ihn sehr, dass er nichts hatte tun können.

Daraufhin sagte die junge Frau nichts mehr. Sie wurde das Gefühl nicht los, für alles verantwortlich zu sein. Und jetzt war es an ihr, es wieder gut zu machen…
 

„Itachi?“, fragte sie leise.

„Hn?“

„Könntest du dich bitte neben mich knien?“

Er zog eine Augenbraue hoch, tat aber, was sie wollte. Als er neben ihr hockte, nahm sie beide Hände und legte sie an seinen verletzten Arm. Daraufhin leuchtete ihre Chakraaura grünlich auf und verschloss somit die lange Schnittwunde an seinem Arm.

„Tut mir leid, dass ich dir das angetan habe.“, murmelte sie traurig, als sie ihn zu Ende verarztet hatte.

„Das war doch gar nichts.“

„Hm.“
 

Sofort wandte sich die junge Frau wieder ihrem toten Freund zu. Sie sah ihn eine Minute lang an und atmete dann einmal tief ein. Die Uchiha legte ihre Hände auf seinen Bauch, genau an der Stelle, an der sie ihn vor wenigen Minuten durchbohrt hatte. Ein grüner Schimmer legte sich um ihre Finger.

„Was hast du vor?“, fragte Itachi misstrauisch, als er seine Freundin beobachtete. Auch Sasuke sah mit hochgezogener Augenbraue auf seine alten Teamkameraden.

„Ich mache wieder gut, was ich getan habe…“, sagte sie schlicht, als Narutos Körper grünlich leuchtete.

„Was meinst du damit?“

„Seit ich von meiner Herkunft weiß, wusste ich, dass dieser Tag kommen würde…“, begann die Schwarzhaarige. „Ich wusste, dass der Kampf schwierig werden würde und dass vielleicht sogar jemand sein Leben lassen musste. Doch das konnte ich nicht akzeptieren. Niemand sollte wegen mir sterben…“ Sie schwieg kurz. „Ich habe immer abends und während des Trainings eine neue Technik entwickelt. Mithilfe meines Sharingans kann ich meine Heilungskräfte um soviel verstärken, dass ich Oma Chiyos Wiederbelebungstechnik ausbauen konnte.“

Hoch konzentriert leitete das Mädchen ihr restliches Chakra in den kalten Körper des jungen Naruto. Sie wollte es schaffen. Sie glaubte felsenfest daran, dass sie ihm helfen konnte…
 

Doch sie hatte sich geirrt. Durch das lange Kämpfen hatte sie zu viel ihres Chakras verbraucht und bekam nicht mehr die erforderliche Menge zusammen. Sie ließ den Kopf hängen und ließ die Tränen wieder stärker laufen. Sie konnte ihn wieder nicht retten. Es war ihr nicht möglich, ihren Fehler wieder gut zu machen… Dabei gab es für sie nichts Wichtigeres als das…
 

Plötzlich tauchten Itachi und Sasuke auf der anderen Seite des Leblosen auf. Erschrocken sah die Uchiha ihnen ins Gesicht.

„Wir wollen helfen.“, meinte der ältere der beiden Brüder.

„Sag uns, was wir tun sollen.“, kam es von dem Jüngeren.

Ein Lächeln schlich sich auf Sakuras Gesicht. „Ich danke euch.“, flüsterte sie. „Legt eure Hände auf meine und lasst einen Teil eures Chakras hinein laufen.“, erklärte die Kunoichi den beiden Männern und diese taten, wie ihnen gehießen.

Schnell vermischte sich das Chakra des Mädchens mit ihren beiden Verwandten, wodurch sie wieder Hoffnung schöpfte. Alle drei verausgabten sich und die Anstrengung war ihnen ins Gesicht geschrieben. Als genug Chakra zusammengekommen war, formte sie blitzschnell mehrere Fingerzeichen und murmelte etwas Unverständliches.

Kurz darauf fuhr ein gewaltiger Ruck durch den toten Körper, der ihn sogar einige Zentimeter vom weichen Sandboden abheben ließ.

„Bitte, funktioniere…“, wiederholte das Mädchen immer wieder. Sie betete, dass ihre Technik ausgereift war und sie damit nicht nur tote Tiere wieder auferstehen lassen konnte. „Naruto… Bitte! Mach deine Augen auf.“, flehte sie und kämpfte mit den Tränen.

Immer mehr Chakra wurde in den Körper des Jungen gepumpt und den Helfern wurde so immer mehr entzogen. Sakura ging sogar soweit, dass sie die Grenze des minimalen Chakrastandes unterschritt, was lebensgefährlich enden konnte. Doch das war ihr in diesem Moment egal. Sie hatte nur ein Ziel: Ihren besten Freund und Bruder wieder ins Leben zurück zu holen…
 

„NARUTO!“, schrie sie ihn an, als ihre Sicht aufgrund des Chakramangels langsam verschwamm. Wenn sie noch ein paar Minuten so weiter machte, würde auch sie sterben…

Doch plötzlich schreckte der Körper des Blonden hoch und er begann wild zu husten. Die drei Helfer nahmen sofort ihre Hände von seinem Bauch und starrten den wiedererweckten Ninja an. Sie trauten ihren Augen nicht. Er war wirklich wieder am Leben. Naruto war nicht tot!
 

Schnell beugte Sakura sich wieder zu ihrem Freund herunter und half ihm, sich aufzusetzen.

„Na- naruto?“, fragte sie ungläubig, als bräuchte sie eine Bestätigung für das, was sie gerade sah.

Dieser hörte langsam auf zu husten und drehte seinen Kopf so, dass er seiner Freundin in das Gesicht sehen konnte. Eine gefühlte Ewigkeit sahen sie sich in die Augen, bis Sakura es nicht mehr aushielt. Laut schluchzend warf sie sich ihm um den Hals.

„Oh, Naruto! Du lebst! Bin ich froh! Du lebst wieder! Es tut mir so leid! Ich wollte das nicht! Oh, Naruto!“, brachte sie zwischen mehreren Schluchzern hervor und drückte ihren Freund fest.

Dieser war noch immer etwas verwirrt, schien sich aber langsam wieder an das Geschehene zu erinnern. Sofort schlang er seine Arme um ihre Hüfte und drückte sie.

„Sakura! Du bist wieder du selbst! Bin ich erleichtert!“, kam es glücklich von dem Blonden.
 

„Willkommen zurück.“, meinte Itachi plötzlich.

„Naruto? Du bist ein Idiot.“, sagte Sasuke bloß, doch man sah ihm an, wie erleichtert auch er war.

Der Blonde grinste frech zurück und versuchte erstmal seine Freundin zu beruhigen.

„Sakura-chan! Du zerquetscht mich fast!“, lachte er und fasste die Angesprochene an den Oberarmen um sie so etwas von sich weg zu schieben.

Mit noch immer tränennassem Gesicht musterte sie ihren Freund, dessen Loch im Bauchbereich sowie die meisten kleineren Wunden bei der Wiederbelebung verschwunden waren. Es ging ihm gut! Er lebte! Sie hatte es tatsächlich geschafft! Ihr Jutsu wirkte!

„Tut mir Leid, wenn ich dir Sorgen gemacht habe…“, begann der Blonde, doch sie ließ ihn gar nicht ausreden.

„Nein, hör auf! Das war alles meine Schuld! Ich kann nur hoffen, dass du mir verzeihst.“

Naruto fing gleich danach an, zu lachen, weshalb seine Freundin ihn seltsam musterte.

„Ich seh schon, es hat im Moment keinen Sinn mit dir zu diskutieren, also gebe ich dir einfach Recht. Und ja, ich verzeihe dir. Schon geschehen.“, grinste er fröhlich. Für ihn zählte nur eins: dass seine Freundin wieder die Alte war. Und sie war noch am Leben.
 

„Wo ist Madara?“, fragte er, als ihm plötzlich der Grund des Ganzen einfiel.

„Sakura hat ihn ins Jenseits befördert.“, sagte Sasuke kühl.

„Weil er es verdient hat…“, zischte Sakura und sah zu der Stelle, an der sie ihn besiegt hatte. Naruto folgte ihrem Blick und sah das riesige Loch in der völlig zertrümmerten Felswand.

„Wow.“, meinte er nur beeindruckt von ihrer Stärke.
 

Dann streckte Sasuke seine Hand aus, um dem Blonden auf die Beide zu helfen. Sakura sprang sofort auf, auch wenn sie wegen des hohen Chakraverlustes noch etwas wackelig auf den Beinen war. Bei Naruto dauerte das etwas länger, doch als er erstmal stand, schien er keine Probleme mehr zu haben.

„Heeey, Sasuke! Jetzt wo das alles vorbei ist, kommst du dann wieder mit nach Konoha?“, fragte er grinsend.

Dieser seufzte nur. „Ich dachte du hättest es aufgegeben mich zurückzuholen?“

„Man kann es ja mal versuchen!“, lachte er und auch Sakura musste einstimmen.

„Für mich gibt es nur noch ein Ziel.“, meinte er ruhig. Seine drei Freunde sahen ihn fragend an. Was konnte der Uchiha denn jetzt wieder vorhaben? Wollte er immer noch seinen Bruder töten? Hatte er es noch nicht begriffen?

„Ich muss dem zukünftigen Hokage helfen seinen Titel zu bekommen.“ Allen klappte der Mund auf. Sogar Itachi schaute verwundert drein.

„Wie bitte?“, fragte Naruto hin und her gerissen zwischen Verwunderung und totaler Begeisterung.

„Ja du Idiot! Ich meine dich! Ich werde zurück nach Konoha gehen, wenn die mich dort noch haben wollen. Und da werde ich dir helfen Hokage zu werden.“

„Boah.“, kam es von dem Blonden, dessen Gesicht sich zu dem breitesten Grinsen verzog, was Sakura je bei ihm gesehen hatte.

„Woher der plötzliche Sinneswandel?“, fragte Sakura mit hochgezogener Augenbraue. Sie hatte sich langsam wieder von dem emotionalen Tag erholt. Nun war sie sehr gespannt, welchen Verlauf dieses Gespräch nehmen würde.

„Naruto hat mir so einiges klar gemacht, wenn du es wissen willst. Ich bin früher nur engstirnig dem Pfad der Rache gefolgt und habe immer nur das Schlechte gesehen. Heute weiß ich, dass ich das Beste aus meiner Situation hätte machen sollen… Und ich muss zugeben, dass unser Wettkampf mir mehr Stärke verliehen hat, als mein eigenes Training.“ Nach seiner Rede blieb es kurz still. Alle waren ziemlich beeindruckt davon, was Sasuke sich da ausgemalt hatte. Doch ihm war das sichtlich peinlich. „So, jetzt wisst ihr es und jetzt reicht es mit diesem sentimentalen Gequatsche.“

Sakura und Naruto lachten, und Sasuke drehte sich leicht weg.
 

Doch jetzt kam das schwierigere Thema. „Und was machst du, Itachi?“, fragte Sakura vorsichtig. Sie hatte etwas Angst vor der Antwort, doch sie musste es wissen.

Dieser sah ihr direkt in die Augen. „Ich werde weiter durch das Land ziehen.“, meinte er nur.

„Kommst du nicht mit nach Konoha?“, wollte das Mädchen wissen. Es lag so viel Sehnsucht in ihrer Stimme, dass diese nicht zu überhören war.

„Mich will dort vorerst niemand sehen. Und sie müssen schon mit zwei neuen Uchihas klarkommen.“ Für Itachi war das wohl gerade ein Witz, doch niemand lachte.

„Und wenn es Menschen gibt, die nicht wollen, dass du gehst?“ Sakura war in diesem Moment sehr dankbar dafür, dass es so dunkel war, denn sie lief in dem Moment roter an, als eine Tomate. Neugierig wartete das Mädchen auf eine Antwort, doch mit der Antwort, die sie bekommen würde, hätte sie nie gerechnet.
 

Itachi trat nah an sie heran, umfasste mit seinen Händen ihr Gesicht und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Wie angewurzelt blieb die junge Frau verblüfft stehen.

„Du bist nicht die Einzige, die hier jemand vermissen wird.“, flüsterte er ihr ins rechte Ohr. „Ich habe noch was zu erledigen und dann komme ich nach.“

Sakura nickte geistesabwesend. Sie war noch immer zu verblüfft von Itachis Reaktion, um etwas tun zu können. Auch die anderen beiden Anwesenden starrten geschockt auf die Szene, die sich ihnen bot, als der Uchiha sich wieder von ihr löste und sich seinem Bruder zuwandte.

„Tut mir Leid, Brüderchen. Unser Streitgespräch muss noch eine Weile warten.“ Dieser schnaubte.

„Nur weil du diesmal gewonnen hast…“, meinte er, während er zu der noch immer knall roten Sakura hinüber sah, „heißt das nicht, dass ich mich geschlagen gebe. Ich warte.“ Itachi lächelte leicht und verschwand in den Schatten der Nacht.
 

„So, dann lasst uns nach Hause gehen!“, lachte Naruto nach einer Weile und die anderen beiden folgten ihm ebenfalls lachend.
 

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++++++++
 

„Minato!“ Eine 26- Jahre alte Frau mit langen, bläulichen Haaren lief über den Übungsplatz der Konohaninjas.

„Fugaku!“, rief eine gleichaltrige Frau mit den langen rosafarbenen Haaren, die neben der anderen Mutter über den Platz lief.

„Wo können sie nur sein?“, fragte die Blauhaarige besorgt.

„Ach Hinata! Du kennst die zwei doch! Sie sind bestimmt hier irgendwo und trainieren.“, lachte die junge Frau. Sie schloss die Augen und konzentrierte ihr Chakra in ihren Sharingan- Augen, um die Chakraaura der beiden Jungs zu finden.

„Sakura? Hast du sie?“, fragte Hinata nervös.

Diese lachte „Na klar.“, und ging auf einen in der Nähe befindlichen Baum zu, vor dem sie stehen blieb. „Soll ich euch wieder kitzeln oder kommt ihr diesmal alleine raus?“, fragte sie freundlich, aber bestimmt.

„Neeeein!“, kreischte der Baum plötzlich und im nächsten Moment fiel eine Decke zu Boden und zwei Jungen erschienen dahinter.

„Mama!!“, schrie der Blonde und rannte zu Hinata, während der Schwarzhaarige Sakura gleich in die Arme sprang.

„Hey Fugaku! Ich habe dir doch schon so oft gesagt, dass ihr nicht einfach so verschwinden sollt!“, schimpfte Sakura mit ihrem 5- jährigen Sohn.

„Und du genauso!“, sagte Hinata sacht zu ihrem 4- Jährigen.

„Ach menno… Du findest uns doch sowieso immer!“, schmollte der schwarzhaarige Junge.

„Na klar! Immerhin ist deine Mutter eine ANBU und direkt dem Hokage unterteilt!“, meinte die rosahaarige Frau stolz.

„Aber nur, weil du Onkel Naruto kennst und mit seiner Frau befreundet bist!“, sagte der Junge frech und erntete gleich eine Kopfnuss von seiner Mutter.

„Du bist so gemein zu mir!“, heulte der kleine Fugaku. „Das sag ich Onkel Sasuke!“

Sakura seufzte. „Dein Onkel ist mit dem Hokage auf Mission, das weißt du doch!“

„Dann sag ich es eben Papa!“

„Dein Papa muss sich erst das Vertrauen des Dorfes wiedererlangen. Immerhin ist er erst seit kurzer Zeit wieder hier. Darum wurde er ja auch mit auf die Mission des Hokage geschickt. Du musst also mit mir vorlieb nehmen.“, drohte Sakura ihrem Sohn, während Hinata und Minato nur schmunzelnd zusahen.
 

„Wenn ihr zwei dann fertig seid, “, mischte sich Hinata dann ein. „, dann lasst uns zum Haupttor gehen. Naruto, ich meine der Hokage, und die anderen dürften jeden Moment ankommen.“

„Papa kommt nach Hause?“, fragten beide Jungs gleichzeitig, worauf ihre Mütter lachen mussten.

„Ja.“, sagte Hinata sanft und streichelt ihren Jungen über den Kopf.

„Dann mal los!“, riefen die beiden wieder gleichzeitig, wanden sich aus den Armen der Mütter und liefen durch Konoha.

„Wartet!“, kam es von den Frauen, die ihnen sofort hinterher liefen.
 

„Sakura?“, fragte Hinata vorsichtig.

„Ja?“, kam es zurück.

„Deine rosafarbenen Haare gefallen mir besser.“

Sakura lachte. „Ja, finde ich auch! Warum sollte man als Uchiha keine außergewöhnliche Haarfarbe haben?“
 

Die beiden Frauen kamen gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie ihre Söhne lachend in die Arme der Väter sprangen.
 

Wer hätte das noch vor 10 Jahren gedacht?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe es haben alle bemerkt. XD
Vllt erinnert sich der eine oder andere noch an den Traum, den Sakura damals hatte?
ha ha! Es kommt alles wieder. XD
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe ich habe alle Fragen beantwortet und alles macht Sinn. XD
Dadurch, dass ich alle paar Minuten die Story geändert habe, habe ich etwas den Durchblick verloren. ^///^
Wer noch eine Frage beantwortet haben möchte, kann mir einfach n Gästebucheintrag hinterlassen oder sich per PM melden ^^

Ich hoffe ihr bleibt mir weiterhin treu. :3
ggggglg, xLinaChanx
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Von:  nyappy_Aki
2014-09-11T22:11:22+00:00 12.09.2014 00:11
Hallo ^^

Da du mit dieser Fanfiction an meinem Naruto-Wettbewerb „Vertrauen und Freundschaft“ teilgenommen und alle Regeln eingehalten hast, erhältst du nun diesen Kommentar von mir. Er setzt sich zusammen aus der Bewertung deiner Geschichte nach den im Wettbewerb vorgegebenen Kriterien und aus meiner persönlichen Meinung. Eine Bedingung war ja, dass du mit Kritik umgehen kannst. Dementsprechend dient diese nicht dazu dich schlecht zu machen, aber natürlich entscheidest du selbst, ob du sie dir zu Herzen nimmst und was du letztendlich daraus machst. ;)

Äußeres Erscheinungsbild
Das Äußere deiner FF ist vielfältig. Nicht zu überfüllt, aber auch nicht zu wenig. Ich fang mal mit dem Positiven an.
Es ist gut, dass du direkt mit einer kleinen Inhaltsangabe beginnst. Viele packen erstmal Tamtam in die Beschreibungsbox und kommen dann erst zum Eigentlichen … und das nervt. Bei dir ist das nicht der Fall. Weiterhin möchte ich positiv hervorheben, dass du eigene Illustrationen für deine FF entworfen hast und dass du ein eigenes Coverbild entworfen hast. Das verleiht deiner Geschichte nochmal etwas ganz Persönliches. ;) Inhaltlich passt es auch ganz gut, da es den Dreieckskonflikt gut widerspiegelt. Im Nachhinein find ich es etwas schade, dass Naruto nicht mit drauf ist, da er ja doch eine recht große Rolle spielt.

So und nun mal ein paar Dinge, die verbesserungswürdig sind. Zum einen würde ich deine Inhaltsangabe nicht in fettgedrucktem Format belassen. Das wirkt viel zu aufdringlich und es lässt sich anstrengender lesen. Da du die Inhaltsangabe gleich zu Beginn stehen hast, brauchst du sie auch nicht extra hervorheben.
Dann sind da noch die Auslassungspunkte, also die drei Punkte (…), die im Normalfall wie ein eigenständiges Wort behandelt werden. Das heißt, wenn du einen Satz mit „…“ beendest, dann muss davor noch ein Leerzeichen stehen.

Weiterhin habe ich einige Tippfehler in den Steckbriefen gefunden und auch mit der Groß- und Kleinschreibung in den einzelnen Kapitelüberschriften musst du vorsichtig sein. Entweder wählst du die britische Variante, in der du alles klein schreibst (außer den Anfangsbuchstaben), oder die amerikanische Variante, in der du (abgesehen von Artikeln usw.) jeden Anfangsbuchstaben der Wörter großschreibst. Letztendlich ist es egal, Hauptsache einheitlich.
Bei den Steckbriefen ist eine Quellenangabe zu den Bildern empfehlenswert, außer natürlich bei deinen eigenen Illustrationen.

-> 7/10 Punkte

Inhalt + Logik & Spannung
Den Einstieg in deine Geschichte finde ich gut gelungen, auch wenn das K.O. schlagen etwas zu simpel gelöst war. Dennoch hast du es geschafft Neugier bei mir zu wecken und mich zum Weiterlesen zu animieren.

Sakuras Entscheidung vor Naruto zu flüchten und sich Itachi anzuschließen, fand ich etwas zu voreilig geschlossen. Es war schon teilweise nachvollziehbar, aber doch zu undurchdacht, da sie ja letztendlich nur Bilder im Kopf hatte – also nichts, wovor sie sich wirklich hätte fürchten müssen. Vor allem aber auch wenn man bedenkt, dass sie Itachi nur als skrupellosen Mörder kennt. Hier hätte man eventuell auf ihren inneren Konflikt näher eingehen können, um das etwas besser nachvollziehen zu können. Und warum fragt sie ihn eigentlich nicht, wie es sein kann, dass er noch lebt?

Ich fand deine Geschichte an einigen Stellen etwas verwirrend. Itachi war totgeglaubt, wodurch ich mich gefragt habe, wann die Geschichte eigentlich genau ansetzt? Ich dachte eher, dass sie noch vor dem ganzen Ninjakrieg und bla spielt. Ich denke es wäre besser, da entweder in der Geschichte selbst etwas Klarheit zu schaffen oder in der Beschreibung einen Hinweis darauf zu geben, an welcher Stelle deine Geschichte genau ansetzt.

Ich fand es echt gut, dass du ihre „Transformation“ in eine Uchiha so ausführlich und über mehrere Kapitel hinweg beschrieben hast. Ich mag es nicht, wenn alles ruckzuck voran geht, denn meistens wird das nicht begründet und einfach nur so im Raum stehen gelassen.
Außerdem fand ich es echt toll, dass du Itachis fast-Blindheit erwähnt hast und auch ein wenig darauf eingegangen bist. Das hab ich bisher sehr selten in FFs gelesen. ;)

In der Szene, in der er zum ersten Mal mit Sakura trainiert (glaub ich …), schreibst du, dass er zwei Stunden dasteht und zuguckt und dann erst geht. Diese Zeit find ich persönlich zu lang, ich kauf es ihm nicht ganz ab, dass er ganze zwei Stunden dasteht und sie nur anguckt. Er hat sicherlich besseres zu tun. XD
Die Bezeichnung „Junge“, die du für Itachi verwendest, finde ich ehrlich gesagt ziemlich unpassend. Dafür, dass er schon über 20 Jahre alt ist und es Itachi ist, der sich keineswegs kindisch oder so aufführt. ^^“

Die Spannung hältst du fortwährend durch diese komischen Visionen und Anfälle, die Sakura immer wieder hat. ;)
Das Wort „Gruppe“ hast du des Öfteren zum beschreiben von zwei Personen benutzt. Das funktioniert allerdings nicht, denn „Gruppe“ setzt voraus, das es mehr als zwei Personen sind. Verwende lieber Wörter wie Team, Partner etc. .

Manchmal hab ich einige kleine Logikfehler entdeckt, die sich da mit in deinen Text eingeschlichen haben. ;)
In Kapitel 6 sucht Sakura „verwundert“ nach Itachis Haus. Ein paar Sätze später steht, dass er wie jeden Morgen weg ist. Das ist ein Widerspruch in sich.
Außerdem ist laut dem Erzähler Sasuke nur nach Rache aus. Dabei hat er Itachi doch schon längst besiegt. Und da er ja mittlerweile die ganze Wahrheit kennt, dürfte er ihn auch nicht mehr umbringen wollen.

Dass Sakura Sasuke nicht mehr liebt kommt mir zu plötzlich. Sie erscheint mir zu überzeugt von ihren eigenen Gedanken zu sein. Ich weiß nicht, ob ich da vielleicht durch den originalen Mangaverlauf ein wenig geprägt bin, wo das ja das komplette Gegenteil ist, aber auch so schreibst du ein paar Sätze später, dass sie ihn eventuell ja doch noch liebt. Auch das ist ein Widerspruch. Im nächsten Kapitel schreibst du dann wieder „[…] dass sie ihn weiterhin liebte, war ihr ja klar […]“. Du verstehst? ;)

In Kapitel 7 fand ich es etwas seltsam, dass Sakura keinen Moment lang an Sasuke gedacht hat. Noch im Kapitel zuvor ist sie ihm begegnet und er ist hinter ihr Geheimnis gekommen. Dass sie danach so weitergemacht hat wie bisher ging mir zu schnell. Hier haben mir tiefergreifende Beschreibungen zu ihren Gedanken und Gefühlen gefehlt.
Was ich nicht ganz verstanden hab: Madara ist ihr Dad, okay. Aber … du schreibst ja selbst, dass er um die 90 Jahre alt sein müsste. Das heißt, als er Suzuka geschwängert hat, vor ca. 16 Jahren … da war er ja trotzdem ein alter Sack. Ich weiß nicht, entweder hättest du schreiben müssen, dass er noch ganz jung und knackig aussieht oder es irgendwie anders begründen müssen, dass Suzuka eine Affaire mit einem alten Opa eingeht. XD“

Das letzte Kapitel hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Es war schön dramatisch und fesselnd und super beschrieben. Auch die positive Wendung mit Narutos Wiedergeburt fand ich toll und dass du einen Bezug zum Manga hergestellt hast, wo – wenn ich mich richtig erinnere – Chiyo ja auch Gaara wiederbelebt hat. Das hat der Logik deiner Geschichte also keinesfalls geschadet. ;) Allerdings sollte ihre neu entwickelte Technik dennoch Einschränkungen/Grenzen kennen, da sie sie sonst immerzu einsetzen könnte, um Leute wiederzubeleben. Hier lieber ein paar Sätze ergänzen, damit Sakura mit dieser Technik nicht zu overpowered rüberkommt.

Was mir nicht so gefallen hat war, dass zum Ende hin alles ganz schnell ging. Man hat leider gemerkt, dass du die Story endlich abschließen wolltest. Dass Sasuke z. B. diese Entscheidung getroffen hat war keinesfalls unlogisch, sondern absehbar – aber diese Entscheidung hat er meiner Meinung nach dann doch etwas zu schnell getroffen. Genauso wie der Kuss von Itachi. Wäre das unter vier Augen geschehen, okay, aber vor den anderen erschien mir das dann doch zu hastig. Dafür, dass er seine Gefühle sonst nie gezeigt hat. Und auch Madaras Tod kam sehr abrupt. Ich hab jeden Moment damit gerechnet, dass er wieder aufsteht und hinterlistig zuschlägt. XD

Der Zeitsprung hat irgendwie gepasst aber irgendwie auch nicht. Dadurch, dass du in deiner ganzen FF nur sehr wenig Romantik drin hattest (was ich aber gut fand, da du dich somit mehr auf Vertrauen und Freundschaft fokussiert hast), sondern nur kleinere Andeutungen, kam das mit diesem Schluss dann doch teilweise schnell. Allerdings ist das aufgrund deiner Fanficlänge nicht ganz so schlimm, auch wenn ein Kapitel mehr die Sache besser gestaltet hätte.
Positiv fand ich jedoch, dass du den Kampf so intensiv beschrieben hast. Es wurde weder langweilig noch war es zu wenig beschrieben. Es hat alles gepasst.
Und hey, Naruto lebt!! :D

Zugegeben, teilweise fiel es mir etwas schwer, mich mit einigen Dingen abzufinden. Z. B., dass Itachi Sasuke immer noch ziemlich kalt behandelt, Sasuke nicht positiv auf seinen Bruder gestimmt ist oder Sakura sich so von ihren Gefühlen zu Sasuke distanziert. Das ist aber keineswegs ein Fehler deinerseits oder so und das werde ich auch nicht in die Wertung mit einfließen lassen! Aber angesichts des Mangaverlaufs ist es dann doch manchmal schwierig, sich das anders vorzustellen. ;) Wollt ich nur mal erwähnt haben. xD“

-> Inhalt: 8/10 Punkte

-> Logik & Spannung: 8/10 Punkte

Charaktere
Du hast dich von Anfang an darum bemüht, die Charaktere so IC wie möglich zu halten. Das ist dir zum Großteil auch gut gelungen, was dir ordentlich Pluspunkte bei der Bewertung gibt. ;)
Einige Kleinigkeiten fand ich etwas OOC, wie z. B. die Sache mit Sakuras Liebe zu Sasuke, die Reaktionen im letzten Kapitel oder auch das Wiedersehen Sasukes mit Sakura (als Uchiha). Da hat er meiner Meinung zu emotional reagiert und auch die Reaktion auf Itachi war komisch. Wäre er nicht eher froh, ihn noch lebend vorzufinden, nachdem er nun die Wahrheit kennt? Vielleicht bin ich da auch zu sehr vom aktuellen Mangaverlauf geprägt. ^^“

-> 8/10 Punkte

Rechtschreibung/Grammatik
Wie bereits beim äußeren Erscheinungsbild erwähnt, gehören im Normalfall Leerzeichen neben den Auslassungspunkten. Manchmal hat mich gestört, dass nahezu jedes Kapitel oder auch normale Absätze mit diesen Auslassungspunkten endet.
Deine FF verliert leider dadurch an Qualität, dass sich immer mal wieder Rechtschreib-/Grammatikfehler einschleichen und du auch gerne Mal Wörter vergisst oder doppelt da zu stehen hast.

Zwischen Wörtern, die du mit einem Bindestrich verbindest, gehört kein Leerzeichen (z. B. „Uchiha- Klan“ hast du geschrieben)
Bei der wörtlichen Rede gehört kein Punkt am Ende des Satzes, wenn nach der wörtlichen Rede der Satz noch nicht beendet ist.
Formal ist keine Doppelnennung der Überschrift nötig.
Dein Schreibstil gefällt mir hingegen sehr gut. Es lässt sich alles flüssig lesen und du fügst gute Beschreibungen ein. :)

-> 7/10 Punkte

Insgesamt macht das also eine Punktzahl von 38 von 50 Punkten.

Damit belegst du zusammen mit MikaelVinTs Fanfiction „Ein Grund zu leben“ Platz 3 meines Wettbewerbs, für den ich dir hiermit herzlichst gratulieren möchte. :D

Ansonsten hoffe ich, du nimmst meine Kritik nicht persönlich sondern vielmehr als Anregung dafür, um dich zukünftig zu verbessern. Ich möchte dich mit dieser keinesfalls angreifen und wenn du willst, kannst du sie auch getrost ignorieren. Es ist ganz dir überlassen, was du aus meinem Kommentar machst. :)

Zu guter Letzt wünsche ich dir noch viel Spaß beim weiteren Schreiben und bedanke mich für die Teilnahme an meinem Wettbewerb! ;)

Liebe Grüße,
nyappy_Aki
Antwort von:  MarySae
12.09.2014 06:00
Wow O.o
Der Kommentar ist ja schon fast länger als die Fanfic xD
Ich hätte bei einem einfach Wettbewerb (nicht böse gemeint!) nie mit solch einer qualitativen Rückmeldung gerechnet! Ich bin echt baff O__O

Aber du musst dir keine Gedanken machen, dass ich dir die Kritik übel nehme ^^
Es ist ewig her, dass ich die FF geschrieben habe und mich im Schreiben auch verbessert. Daher hätte ich sehr wahrscheinlich die Fehler genauso angemeckert, wie du es hast ^^ (Muss mich ja schon fast schämen, dass ich ewig gebraucht habe, um das mit dem Bindestrich zwischen zwei Wörtern überhaupt mitzukriegen xD Das mit den drei Punkten wusste ich allerdings noch nicht O.o Danke für den Tipp! :) )

Okay, auf Inhaltliches geh ich jetzt mal nicht ein, weil ich die Einzelheiten selbst nicht mehr so genau kenne, aber vielleicht sollte ich mich mal dransetzen, wenigstens die Rechtschreibfehler auszumerzen ^^'

Also tausend Dank für dein geniales Kommentar!
Werde mir die eine oder andere Sache bestimmt für Zukünftiges merken! :D
Und ebenso danke für den 3. Platz! Freu mich wirklich sehr! <3

Viele Grüße,
Mary
Antwort von:  nyappy_Aki
13.09.2014 13:03
Haha, nun ja, wenn ich schon dabei bin eine ganze Fanfiction zu lesen und nicht einzelne Kapitel, dann notier ich mir eben alle meine Eindrücke davon. :D
Das hat nicht einmal viel damit zu tun, dass ich einen Wettbewerb eröffnet habe sondern einfach, dass ich - wenn ich schon einen Kommentar hinterlasse und Zeit habe - auch gleich ausführlicher werden kann. :)

Tatsächlich, du hast die FF 2009 hochgeladen, darauf habe ich gar nicht geachtet. Aber wenn du sagst, dass dir der ein oder andere Kritikpunkt geholfen hat, dann ist's doch toll! ;)

Hab ich gern gemacht! :)
Alles Gute für dich!

Liebe Grüße,
Aki
Von: abgemeldet
2013-10-26T18:36:15+00:00 26.10.2013 20:36
Tolle Fanfic!!!
Von:  SessXKagoLove4Ever
2013-04-09T22:59:51+00:00 10.04.2013 00:59
Ich liebe die FF!!
Ich hätte sie gerne weiterempfohlen aber mein Hass auf NaruHina lässt dass nicht zu xDD
So toll hätte SasuHina-mein Lieblings Pair- hier gepasst :(


Wärst du so lieb, und noch einen Lemon Kap zu schreiben? XDDDD
Ich hab noch so viele Fragen, und hätte gerne die Szene gelesen wo sie sich ihre Liebe gestehen..
Wie immer, bei geilen FFs ein scheiß ende xDDD

Ich habe 12 Stunden gebraucht - auch als Gewinnerin des Lesewettbewerbs- die FF zu lesen, obwohl ich morgen eine verdammt wichtige Arbeit schreibe habe ich die FF gelesen anstatt zu lernen ^^'
Von:  Sakura-Jeanne
2013-04-01T09:23:04+00:00 01.04.2013 11:23
hammer kapitel

ich hofe das es sakura soweit gut geht und saskue&co ess überleben

sakura jeanne
Von:  Enyxis
2010-12-30T15:56:23+00:00 30.12.2010 16:56
Ohjeohej...Ich hab ne große Vermutung wer bei Saku dahinter steckt...Oo...naja alles nur Spekulationen...oder wie man das noma nennt XDD
AAALLLSOO:
Der Anfang ist schon ma wirklich sehr gut! Es ist spannend geschrieben und auch dein Schreibstil ist super.
Hinata hast du wunderbar rüber gebracht und auch Narutos Reaktion XD
Ich freue mich auf die nächste Kapis ^^
Von:  vanii
2010-12-04T21:36:54+00:00 04.12.2010 22:36
wow
hammer ff
ich bin richtig geschockt gewesen am anfang, dass saku madaras tochter war
und dass aufeinmal sasu und naru saku und ita beigestanden haben
ich mein von naru hätte man das gedacht, von sasu eher weniger, aber nunja egal, ist ja schon alles passiert:D
soo, also das saku dann am ende madara getötet hat finde ich richtig gut und dass alle 3 naru gerettet haben finde ich richtig süß
du hast alles sehr gut beschrieben und dein schreibstil gefällt mir sehr gut
dass saku wieder rosa haare hat...
naja, wenn sie meint, ich fänd die andere haarfarbe iwie besser aber naja, ist ja nur meine meinung...
aufjedenfall finde ich es wirklich gut, dass ita mit saku sogar einen sohn hat, und ihn nach itas vater benannt hat
und dass naru mit hina zusammen ist später habe ich mir schon gedacht, finde ich jedoch auch richtig super (:

nochmal: richtig gute ff, hat mir wirlklich sehr sehr gut gefallen

glg

vanii
Von:  Hakina
2010-07-18T15:09:03+00:00 18.07.2010 17:09
Wow!!!
Die FF is der Hammer!
Und die Storry erst ... ist so genial. ^-^

Ich hab bis jetzt nur wenige FFs gelesen, die mich so in den Bann gezogen haben.
Dein Schreibstil ist bemerkenswert.

Ich zieh meinen Hut vor dir. ^-^

lg Hakina
Von:  Shiranui-
2009-12-06T21:11:28+00:00 06.12.2009 22:11
Das war sooo toll
*.*
*snüff*
du hast das echt seeehr schön geschrieben!!
Allerdings hätte ich mir etwas mehr romantik zsichen ita und
saku gewünscht da das ende ja auch etwas plötzlich war
aber egal es war trotzdem toll!!
würde gerne schreiben mach schnell weiter aber
es ist ja zu ende ;______;

Lg Limo
Von:  Sonni
2009-11-10T21:45:06+00:00 10.11.2009 22:45
hihi ich muss sagen ein gelungenner friede freude eierkuchen schluss ist das
echt schön geworden naruto lebt und saku is mit itachi zusammen und sogar sasuke hat den weg ins dorf gefunden
ich fand es so süüüüüüüüüüüß als er gesagt hat er will dem amtierenden hokage zu seinem amt helfen
mach auf jeden fall weiter so
hdgdl
Sonni
Von: abgemeldet
2009-11-08T17:44:33+00:00 08.11.2009 18:44
hey=)
es war mal wieder super toll!!!und ich habe deine ff bis zum ende voller spannung verfolgt.
ich bin echt froh,dass saku sich doch noch befreien konnte und dass sie ein wiederbelebungsjutsu entwickelt hatte.damit hab ich nicht gerechnet. außerdem ist es voll toll dass sie mit itachi zusammen gekommen ist*grins* ^^
wie kam es eigentlich dass sie wieder rosa haare hate?? gefärbt?? ^^

es ist schade dass es schon zu ende ist! =( aber irgendwann muss alles zu ende gehen und deswegen ist es nicht schlimm... doch ich hoffe ja dass du es dir überlegst noch eine ita x saku ff zu schreiben.*liebguck*
ich fände es voll toll und deine anderen leser bestimmt auch!! =)
kannst mir ja daruf mal ne ens schreiben. würde mich freuen=)

bis dann
greets kishitsu


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