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Russian Bladers One-Shot-Reihe
von

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How annoying! [von JoeyB]

Autor: JoeyB

Link zum Steckbrief: http://animexx.onlinewelten.com/mitglieder/steckbrief.php?id=51418&
 


 

„Warum?“ Ian stand selbstbewusst da, die Arme in die Hüften gestemmt. Seine braunen Augen funkelten herausfordernd. Es kam selten vor, dass Tala durch etwas überrascht wurde, aber das... Seine Teamkollegen stellten ihn und seine Entscheidungen nicht infrage. Und selbst wenn sie es taten, wirkten sie dabei dich nicht so selbstsicher. Ian jedoch sah aus, als habe er eine völlig berechtigte Frage gestellt. Tala war hin- und hergerissen zwischen Bewunderung, Stolz und gleichzeitiger Verachtung. Und das war noch etwas... Verzücken? Konnte man es so nennen? Ian war niedlich, so wie er ihm gerade gegenüberstand. Seine Wangen waren vom Training noch gerötet und kleine Schweißtröpfchen glitzerten auf seiner Stirn. Seine Haare waren noch wirrer als sonst, ein Resultat des harten Morgens.

Ian hob demonstrativ eine Augenbraue, als wolle er Tala zu einer Antwort zwingen.

„Weil ich das so will“, entgegnete Tala daher unfreundlich. „Und jetzt kämm' dir endlich mal deine Haare. Siehst ja schlimm aus...“ Er warf einen Blick zur Uhr. Spencer ließ sich offenbar Zeit beim Duschen.

„Das ist keine Begründung“, stellte Ian fest und strich mit einer Hand seine Haare glatt.

Tala musste sich wegdrehen, damit Ian das leicht amüsierte Lächeln nicht sah, das sich auf seine Lippen geschlichen hatte. Er mochte es, dem Kleinwüchsigen beim Bändigen seiner Haare zuzusehen. Aber das musste der ja nicht unbedingt wissen. „Ich bin Teamleader, also sollte dir das als Begründung reichen“, erwiderte er und wusste immer noch nicht, ob er sich jetzt ärgern oder darüber amüsieren sollte.

„Tala“, meinte Ian in einem fast mahnenden Tonfall. „Würde es uns schaden, mal eine Woche früher zur WM zu fahren? Dann könnten wir uns schon mal mit den Örtlichkeiten vertraut machen und...“

„Was denn für Örtlichkeiten?“, unterbrach ihn Tala zuckersüß. „Die einzigen Örtlichkeiten, die du, mein kleiner Schatz, bei der WM aufsuchen wirst, sind unsere Hotelsuite, der Trainingsraum, den uns die BBA zur Verfügung stellt, und das Stadion. Und die werden genauso aussehen wie immer.“

„Und wenn...“

„Außerdem würden wir zwangsläufig noch häufiger auf die anderen Teams treffen“, fuhr Tala gnadenlos fort und bedachte Ian mit einem finsteren Blick. „Ich persönlich kann darauf verzichten.“

„Schon klar, aber...“

„Ian, warum diskutierst du mit mir darüber?“, fragte Tala und warf einen ungeduldigen Blick auf die Badezimmertür. Er hasste es, nach dem Training nicht als Erster duschen zu können. Aber Ian hatte ihn vorhin schon aufgehalten, weshalb sich Bryan und Spencer beide hatten vordrängeln können. Und nun stand er schon wieder hier mit dem Kleinwüchsigen und wurde fast wahnsinnig. „Gibt es irgendwen aus den anderen Teams, den du magst? Nein. Oder jemanden, der dich mag? Noch weniger. Und ob wir hier oder da trainieren, ist doch egal.“

„Ja, es ist egal“, nahm Ian den Faden wieder auf. „Deshalb könnten wir rein theoretisch auch...“

„Du willst gar keine Begründung von mir hören, oder?“, fragte Tala schließlich gereizt. „Es geht dir nur darum, mich zu nerven!“

Ian zuckte leicht mit den Schultern und drehte sich weg. Vermutlich, weil sein kleines, süßes Gesicht wieder einmal von einem schiefen Grinsen geziert wurde.

In letzter Zeit passierte es oft, dass Ian sinnlose Diskussionen mit Tala anfing. Meistens konnte der Rotschopf sie mit der Bemerkung beenden, dass Ian ihn eh nur nerven wolle. Was vermutlich sogar der Wahrheit entsprach.

„Streitet ihr euch?“, fragte Bryan, der in frischer Kleidung im Flur erschien. Dieses Arschloch hatte natürlich schon geduscht.

„Nein.“ Tatsächlich lag ein breites Grinsen in Ians Gesicht. „Tala hat mir nur gerade erzählt, dass wir erst zwei Tage vor der WM nach Japan fliegen werden. Aber das ist ja kaum noch eine Neuigkeit, weil wir das bei den letzten WMs auch immer so gemacht haben.“

„Und es hat uns nie geschadet“, setzte Tala ein wenig verärgert hinzu.

„Hat ja auch niemand behauptet“, log Ian und nickte sich selbst zu. „Als hätte einer von uns Bock darauf, den Vollidioten aus den anderen Teams zu begegnen.“ Er knuffte Tala in die Seite. Manchmal war dieser Zwerg wirklich hassenswert.

„Kurzer, deine Haare sehen schlimm aus“, fand Bryan. „Unternimm' mal was dagegen.“

„Also ginge es dich irgendwas an, wie meine Haare aussehen“, beschwerte sich Ian.

„Ich mach' schonmal das Mittagessen fertig“, beschloss Bryan und machte sich auf den Weg in die Küche.

Tala blickte erneut die Uhr an. „BIST DU UNTER DER DUSCHE EINGEPENNT ODER WESHALB DAUERT DAS SO LANGE?“, brüllte er dann gereizt die Badezimmertür an.

Von innen kam ein missmutiges Brummeln zurück. Offenbar war Spencer noch wach.

„Tala?“, machte ihn Ian auf sich aufmerksam. Seine Hände zupften nun beide an seinen Haaren herum. „So schlimm?“

Tala grinste leicht. „Ach was, sieht doch niedlich aus, dieser Strubbellook“, entgegnete er.

„Arschloch“, meinte Ian und ging schnurstracks in sein Zimmer zurück.

Noch bevor Tala sich darüber hätte Gedanken machen können, öffnete sich jedoch die Tür und Spencer kam mit einem Handtuch bekleidet heraus. „Sorry“, murmelte er bloß, bevor auch er in seinem Zimmer verschwand.

Tala zuckte leicht mit den Schultern und schloss sich im Badezimmer ein. Heute war irgendwie alles komisch.
 

„Dummer Film“, sagte eine leise Stimme dicht an seinem Ohr.

Überrascht drehte sich Tala um und stieß dabei mit der Nase gegen Ians Wange. Der Kleinwüchsige stand hinter der Couch und hatte sich so weit nach vorne gelehnt, dass sein Gesicht direkt neben Talas lag.

„Willst du kuscheln oder so?“, murmelte Tala und rutschte ein Stück zur Seite, sodass er Ian nicht mehr so nahe war. Irgendwie war ihm das heute ein wenig unangenehm.

Ian sah das offenbar als Einladung an, denn er kletterte über die Lehne der Couch neben Tala auf das Sitzpolster. Er grinste breit. „Was wäre, wenn ich jetzt ja sagen würde?“, erwiderte er.

„Dann würde ich dir mindestens eine Ohrfeige verpassen“, meinte Tala grantig.

„Klingt verlockend“, seufzte Ian und rutschte näher an Tala heran. „Hm, es ist so warm hier...“

„Witzig“, brummte Tala und griff eilig nach der Fernbedienung, die neben ihm auf der Couch gelegen hatte, damit Ian sie nicht nehmen konnte.

„Schalt' mal um, der Film ist scheiße“, meinte Ian. „Man merkt doch von Anfang an, dass Bruce Willis schon tot ist und... Ach, du kanntest das Ende noch nicht?“

Tala zwang sich, den Jüngeren so böse wie möglich zu taxieren, doch irgendwie fiel ihm das heute schwer. Im Grunde genommen war er fast schon dankbar dafür, dass ihm Ian Gesellschaft leistete, schließlich hatte ihn der Film ein wenig gelangweilt. Trotzdem hätte Ian ihm nicht gleich das Ende verraten müssen...

„Jetzt nützt es ja eh nichts mehr, den Film zu sehen“, kam es fröhlich von Ian. „Also kannst du ja weiterschalten. Es läuft gerade eine Quizsendung. Wir könnten ja zusammen mit raten, damit ich mich wieder darüber lustig machen kann, wie dumm du bist.“

Tala drückte auf den großen Knopf der Fernbedienung. „Wenn ich nicht gucken kann, darfst du auch nicht, Zwerg“, beschloss er.

„Du kannst ja gucken“, sinnierte Ian. „Wäre nur vermutlich etwas langweilig, weil du jetzt den Plot kennst.“

Tala erhob sich. „Ich glaube, ich gehe in mein Zimmer und lese irgendein Buch, das du noch nicht kennst“, überlegte er. „Und die Fernbedienung nehme ich mit.“

„He!“, beschwerte sich Ian und griff nach Talas Handgelenk. „Bleibst du wohl hier!“

„Warum?“, fragte Tala und riss seine Hand los. Sollte er nicht eigentlich den Raum verlassen, um Ian zu zeigen, dass er ihn mal sonst-wo lecken konnte? Wobei er in einer Protesthandlung eigentlich den Film wieder hätte anmachen müssen, aber dazu hatte er keine Lust. Vielleicht wäre eine kleine Unterhaltung mit Ian ja ganz lustig...

Ian seufzte lautlos und lächelte entschuldigend. „Findest du nicht...“, begann er nachdenklich, „dass wir in letzter Zeit unsere Kondition ein wenig vernachlässigt haben?

„Was?“ Okay, kein amüsantes Gespräch, sondern viel mehr... „Was fällt dir kleinem Gnom eigentlich ein?“ Wie konnte er es wagen? Tala war seit über zehn Jahren Leader dieses Teams und... und nie hatte jemand ihn und sein Training kritisiert! Was sollte denn das?

„Ist ja nicht böse gemeint“, murmelte Ian. „Mir ist nur aufgefallen, dass du dich in letzter Zeit sehr auf die BitBeasts konzentrierst, was natürlich auch sehr wichtig ist. Naja, ist ja letzten Endes deine Entscheidung, schließlich bist du hier der Leader.“ Er erhob sich. „Ich gehe jetzt ins Bett. Gute Nacht.“

„Moment mal!“, sagte Tala sauer und hielt nun seinerseits den Jüngeren fest. „Ich dachte, wir...“

Die Wohnzimmertür öffnete sich und Bryan trat in den Raum.

Tala schluckte schwer. Ein Themenwechsel musste her. Er wollte nicht, dass jemand anderes erfuhr, dass Ian sich über sein Training beschwert hatte. Vielleicht war er selbst ein wenig zu stolz... Er wusste ja selbst, dass er Probleme mit der Annahme von Kritik hatte, aber das mussten die Anderen doch nicht erfahren.

„Was macht ihr hier?“, fragte Bryan und setzte sich auf den Sessel. „Ist der Fernseher frei?“

„Wir wollten gerade eine Quizsendung gucken“, meinte Ian mit einem plötzlichen Lächeln auf den Lippen. Er beugte sich vor, um Tala die Fernbedienung abzunehmen. Er schaltete den Receiver wieder an und stellte den Kanal ein, auf dem die Sendung lief.

„Bis morgen“, murmelte Tala und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.

In seinem Zimmer angekommen, legte er sich auf sein Bett und starrte ein paar Minuten lang die Decke über sich an. Für eine kurze Zeit schaffte er es auch, seine Gedanken abzuschalten. Als er jedoch Ian im Nachbarraum lachen hörte, wurde ihm wieder bewusst, was der Kleinwüchsige getan hatte. Er hatte ihm ernsthaft vorgeworfen, er würde ihr Training nicht gut genug durchdenken! Er hatte sich zwar freundlich ausgedrückt, aber irgendwie war diese Bemerkung dennoch verletzend gewesen. Vor allem, weil Tala nicht wusste, wie er damit umgehen sollte. Vermutlich hatte er vorhin den falschen Weg gewählt. Er hätte Ian richtig anschreien und in sein Zimmer sperren sollen. Oder ihm Extratraining aufbrummen. Im Nachhinein bereute er es, gegangen zu sein, denn irgendwie war das ja ein Eingeständnis der eigenen Schwäche gewesen. Er hatte bloß solche Angst gehabt, Bryan könne etwas mitgkriegen. Es reichte ja, dass Ian sich offenbar Gedanken machte.

Pah! Als wüsste dieser kleine Vollidiot mehr über vernünftiges Training als er selbst.

Was sollte das überhaupt? Er wusste ja noch nicht einmal, ob Ian das wirklich ernst gemeint hatte. In letzter Zeit hatte der Jüngere oft versucht, ihn zu provozieren. Vielleicht hatte er das auch nur gesagt, weil Tala auf die vorherige Provokation nicht ausreichend eingegangen war. Das war doch möglich!? Dennoch musste er sich überlegen, wie er darauf reagiert. Noch einmal würde Ian ihn nicht bloßstellen.
 

„Was willst du hier, Ian?“, fragte Tala gespielt unwissend, als der Kleinwüchsige sich auf die Bank setzte und nach seiner Wasserflasche griff.

„Ich dachte, wir haben Pause“, erwiderte Ian etwas verwundert und hob fragend eine Augenbraue.

Ich dachte, du solltest zehn Runden um den Sportplatz laufen“, gab Tala kühl zurück. „Mal ein bisschen was für deine Kondition tun...“

„Tala, was...?“

„Sofort!“, fuhr ihn Tala an und nahm ihm die Wasserflasche ab. „Los!“

Ian warf ihm einen letzten verständnislosen Blick zu, bevor er sich umdrehte und zurück zum Feld joggte.

„Wow“, machte Bryan verdutzt. „Wofür war das denn?“

„Er sollte sein Ego mal ein wenig abkühlen“, fand Tala und setzte sich.

„Aber selbst...“, murmelte Bryan.

„Willst du ihm Gesellschaft leisten?“, fuhr Tala ihn gereizt an. „Wenn du so weiter machst, kannst du nämlich auch zehn Runden laufen.“

„Ist ja gut“, murmelte Bryan. „Ich gehe nach Hause und esse eine Kleinigkeit. Kommst du mit, Spencer?“

Der Blondschopf nickte kurz. „Keine Sorge, Tala, wir sind pünktlich wieder da“, meinte er, als er den strengen Blick seines Teamleaders bemerkte.

Tala nickte leicht. „Gut.“ Er selbst würde hier sitzen bleiben und Ian beaufsichtigen, eine durchaus befriedigendere Aufgabe als ein Essen zu Hause. Er hatte sich absichtlich Sandwiches eingepackt, weil er ja schon vorher gewusst hatte, dass er in ihrer Pause nicht in ihre Wohnung würde gehen können. Genüsslich packte er sein Essen aus und lehnte sich zurück. Ian hatte gerade die erste Runde geschafft. Das hatte diese kleine Plage wirklich verdient. Ursprünglich hatte Tala überlegt, ob er Bryan und Spencer auch laufen lassen sollte, aber dann wäre Ian vielleicht nicht klar gewesen, dass das eine Strafe war. Er ließ sich nicht grundlos provozieren. Sein Training war gut und wer etwas anderes behauptete, musste eben leiden.

Als Ian schließlich wieder bei der Bank ankam, hatte Tala sein Mittagessen schon beendet. „Na, hast du das Gefühl, genug für deine Kondition getan zu haben?“, waren die Worte, mit denen Tala ihn begrüßte.

Und zu seiner großen Überraschung grinste Ian schief. „Klar, Boss“, erwiderte er und setzte sich direkt neben ihn auf die Bank. Er setzte seine Wasserflasche an die Lippen und trank ein paar Schlucke, bevor er lächelnd zu Tala aufsah. „Und was machen wir gleich?“

Tala wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Was sollte denn das? Vermutlich hatte Ian die ganzen zehn Runden über krampfhaft überlegt, wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte. Und er hatte die klügste Variante gewählt: Er tat so, als habe Tala ihm keine Strafe auferlegt, sondern als sei einfach nichts außergewöhnliches passiert! „Wir trainieren weiter“, meinte Tala mit gepresster Stimme.

„Weißt du was?“, äußerte Ian. „Dir würden ein paar Runden um den Sportplatz vielleicht nicht schaden. Ich will jetzt nicht sagen, dass du zugenommen hast, aber...“

„Witzig“, unterbrach ihn Tala und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du weißt hoffentlich, dass ich dich bis morgen früh ununterbrochen laufen lassen kann, Kleiner?“

Ian lächelte locker. „Läufst du denn mit, Großer?“

„Nein, ich bleibe hier sitzen und sehe dir dabei zu“, erwiderte Tala bissig und konnte es nicht verhindern, dass seine Laune wieder stieg. Eigentlich durfte er solche Gespräche, die seine Autorität untergruben, gar nicht dulden, aber irgendwie... Trotz all der Ärgernisse machte es ihm fast schon Spaß, so mit Ian zu reden. Solange der Kleine nicht wieder einen ernst zu nehmenden Kritikpunkt fand. „Oder bin ich so fett, dass ich unbedingt mitlaufen müsste?“ Er wusste ja ganz genau, dass er nicht zugenommen hatte, schließlich trug er oft enge Kleidung, an der man jedes zusätzliche Gramm bemerken würde.

„Soll ja Leute geben, die ein bisschen auf Rundungen stehen“, grinste Ian.

„Aber doch nicht bei Kerlen“, wunderte sich Tala und knuffte den Jüngeren.

„Du... bist ein Kerl?“, gab dieser verblüfft zurück.

„Ich an deiner Stelle würde mich mit dem Mittagessen beeilen, denn in zehn Minuten geht das Training weiter“, war Talas wieder etwas kühlere Erwiderung darauf.
 

„Trainingsfreier Sonntag“, meinte Tala gut gelaunt und blickte lächelnd in die Runde. „Um drei Uhr kommt der neue Batman-Film im Kino. Wer hat Interesse?“

„Meinetwegen können wir gehen“, meinte Spencer und blätterte die Zeitschrift, die er gerade las, um.

Bryan zuckte kurz mit den Schultern. „Ist okay“, fand er.

Jetzt musste nur noch Ian zustimmen. Doch sobald Tala das Nesthäkchen des Teams ansah, wurde ihm klar, dass dieses keine Lust auf Kino hatte. Der Kleinwüchsige sah von der Tageszeitung auf. „Heute ist in der Altstadt ein Mittelaltermarkt“, erzählte er. „Das ist bestimmt echt irre. Da gibt es Schwerter und Dolche und so... Was haltet ihr davon?“

„Wir wollten ins Kino gehen“, erwiderte Tala eisig.

Ian zuckte leicht mit den Schultern. „Batman läuft uns nicht weg“, meinte er betont freundlich. „Aber der Mittelaltermarkt ist nur heute. Außerdem ist es doch schöner, an der frischen Luft zu sein, als im stickigen Kino zu sitzen.“

„Meinetwegen können wir auch dahin gehen“, brummte Spencer, der noch immer in seine Zeitschrift vertieft war.

„Prima, ich brauche dringend ein größeres Met-Horn“, pflichtete Bryan ihm bei. „Wann gehen wir?“

Tala presste die Lippen aufeinander. Ian hatte es schon wieder geschafft. Warum machte der Vollidiot das eigentlich? Wollte er irgendwie sein Ego befriedigen oder weshalb provozierte er Tala, wann immer er die Gelegenheit dazu hatte? Es ging ihm doch gar nicht um den Markt, sondern darum, Tala zu widersprechen. Und um sich selbst diese These zu bestätigen, machte Tala einen Test: „Lasst uns am besten jetzt gleich gehen.“

„Eher heute Nachmittag“, widersprach ihm Ian sofort. „Dann können wir hier noch etwas essen.“

„Ian?“, fragte Tala.

„Hm?“ Ian lächelte ihn nett an.

„Kommst du mal bitte?“ Tala erhob sich und verließ das Wohnzimmer. Er ging langsam in sein eigenes Zimmer und hielt Ian, der nach ihm den Raum betrat, die Tür auf. Diese schloss er, sobald sich Ian auf sein Bett gesetzt hatte und ihn erwartungsfroh anblickte. „Was soll das?“, sprach ihn Tala darauf an.

„Was soll was?“, stellte Ian eine Gegenfrage.

„Du... Du machst das nur, um mich zu ärgern, oder?“, fragte Tala. „Willst du mir hier den Rang als Teamleader ablaufen oder was hast du vor?“

„Was?“ Ian wirkte einen Moment lang ehrlich verblüfft. „Du... denkst, ich will Teamleader werden?“

„Nein“, murmelte Tala. „Aber ich will endlich wissen, was das soll.“

„Ich weiß nicht, wovon du redest“, behauptete Ian.

„Natürlich weißt du das!“ Tala verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist eine richtige kleine Pest geworden! Macht es dir Spaß, mich ständig zu provozieren?“

„Ich provoziere dich doch nicht“, widersprach Ian empört. „Vielleicht bildest du dir das ein. Du hast dir in letzter Zeit generell zu viel Stress gemacht. Wie wär's, wenn du einfach mal eine Woche lang das Training ausfallen lässt und dich entspannst?“

„Fick' dich!“, raunte Tala unfreundlich und wollte dramatisch den Raum verlassen. Dann blieb er jedoch stehen und funkelte Ian böse an. „Das ist mein Zimmer, also solltest eigentlich du verschwinden!“

Ian hob abwehrend die Hände und stand auf. „Ist gut, Boss“, meinte er, wobei er das letzte Wort ironisch betonte. Langsam marschierte er aus dem Zimmer und schloss vorsichtig die Tür hinter sich.

Tala presste die Lippen aufeinander und beschloss, Ian bei der nächsten unnötigen Provokation einfach eine zu scheuern.
 

Tala wartete sechs Tage lang vergeblich auf eine Gelegenheit, seinen Beschluss in die Tat umzusetzen. Offenbar hatte Ian sich dafür entschieden, keinen großen Streit mit seinem Teamleader zu riskieren und stattdessen gar nicht mehr mit ihm zu reden. Zumindest nicht, wenn es sich vermeiden ließ.

„Ist das Essen gleich fertig?“, fragte Tala, als er in die Küche kam. Ian, der am Tisch saß und ein Kreuzworträtsel löste, würde ihm nicht mit mehr als drei Worten antworten. Ganz bestimmt nicht.

„In fünf Minuten“, erwiderte Ian gleichgültig, ohne den Blick kurz zu heben und ihn anzusehen.

Tala setzte sich ihm gegenüber an den Tisch. „Es gibt Pizza?“, fragte er und schielte in Richtung Backofen.

„Hm“, machte Ian bloß und trug ein paar Buchstaben in das Rätsel ein.

Tala sagte nichts mehr dazu. Er wusste auch nicht, wie er sich verhalten sollte. War vielleicht eine Entschuldigung fällig? Hatte er überreagiert? Eigentlich war er sich sogar sicher, dass er Ian nicht hätte zur Rede stellen sollen. Verdammt nochmal, der Kleine hatte ihn doch nur ein bisschen ärgern wollen. Dass sich diese Vorfälle gehäuft hatten, war vermutlich nur ein Zufall gewesen. Und irgendwie hätte sich Tala lieber mit Ian gestritten als gar nicht mehr mit ihm zu reden. Diese verdammte, kleine Zicke!

Tala legte die Arme ineinander verschränkt auf dem Tisch ab und bettete seinen Kopf darauf. Eine Zeit lang sah er Ian schweigend beim Rätseln zu. Ian tat so, als bemerkte er dies nicht. Er blickte ganz konzentriert sein Heftchen an, während er einen Begriff nach dem anderen eintrug. Seine kleine, schlanke Hand flitzte förmlich mit dem Kugelschreiber über das Papier. Tala konnte nicht anders, als leicht zu lächeln, während er Ian zusah. Der Kleinwüchsige war unheimlich schnell beim Raten, vermutlich machte das die viele Übung. Er saß oft mit seinem Kreuzworträtselblock irgendwo herum und vertiefte sich ins Grübeln.

Agave“, sagte Tala und beugte sich über den Tisch, um einen Begriff anzutippen. „Da kommt Agave hin.“

Ian schielte ihn kurz argwöhnisch an. „Ich weiß“, sagte er und widmete sich demonstrativ dem nächsten Wort.

„Ian“, begann Tala zögerlich und wartete darauf, dass der Jüngere ihm ein Zeichen gab, dass er ihm zuhören wollte. Oder ihn zumindest ansah. Aber Ian reagierte nicht darauf, sondern konzentrierte sich weiterhin auf das Rätsel.

Tala atmete tief durch und warf einen kurzen Blick auf die Pizza im Ofen. Dann schaute er wieder Ian an, der noch immer völlig ruhig da saß.

Er vermisste es, von Ian blöd angemacht zu werden. Er vermisste diese Unverschämtheiten und die Kommentare, die sich Ian niemals hätte heraus nehmen dürfen. Und er vermisste die Kritik, die der Kleine sowieso nie ernst gemeint hatte.

Aber wie sollte er Ian das bloß sagen?

„Ian, lass' uns...“ - „Ist das Essen schon fertig?“, unterbrach ihn Bryan muntere Stimme und im nächsten Moment plumpste der Jüngere auf den Stuhl neben ihm. „Pizza? Cool!“

Ian sah kurz auf und lächelte Bryan schief an. „Und es wäre noch cooler gewesen, wenn du nicht vergessen hättest, dass du heute eigentlich mit Kochen dran bist.“

„Oh.“ Bryan runzelte leicht die Stirn und warf einen schnellen Blick auf den Plan, der am Kühlschrank hing.

„Aber weil ich so sozial bin, hab' ich dich Schlafmütze nicht geweckt, sondern beschlossen, dir meinen Küchendienst morgen zu überlassen“, erklärte Ian.

Bryan hustete verlegen. „Äh, danke“, murmelte er. „Hey, Tala“, wandte er sich dann an seinen Teamleader. „Schon was von den neuen Powerringen der All Starz gehört? Ich hab vorhin ein Interview im Radio gehört, in dem Emily davon erzählt.“

„Die können sich mit so viel Scheiße eindecken, wie sie wollen“, brummte Tala. „Gegen uns haben sie trotzdem keine Chance. Aber wenn wir gerade schon von Powerringen reden...“ Er zog sein Beyblade heraus. „Ich glaube, meiner ist gestern beim Kampf gegen Spencer ein wenig herausgesprungen. Kannst du dir das mal ansehen, Ian?“

„Klar“, meinte Ian und beugte sich über den Tisch, um Wolborg entgegen zu nehmen. Für einen kurzen Moment berührten sich ihre Hände und Tala musste es sich verkneifen, zu lächeln. Ians Hände waren warm. Immer. Selbst wenn der Kleinwüchsige mit knallroten Wangen in eisiger Kälte stand, waren seine Hände warm.

Die Berührung dauerte nicht lange an, denn Ian zog seine Hand ruckartig zurück und senkte den Blick.

Tala runzelte etwas verwirrt die Stirn. Ians Verhalten war merkwürdig. Der Jüngere versuchte zwar, es dadurch zu überspielen, dass er das Beyblade seines Teamleaders untersuchte, aber Tala hatte gesehen, dass ein Hauch von Röte in seine Wangen gestiegen war. „Ist kein Problem“, sagte Ian leise. „Ich kann das nach dem Essen wieder richten.“ Wieder sah er Tala nicht an, während er mit ihm sprach.

Bryan hatte davon vermutlich gar nichts mitbekommen. Er war aufgestanden und deckte gerade den Tisch. „Die Pizza müsste fertig sein“, stellte er fest und öffnete den Backofen.

„Ich sag' Spence eben Bescheid“, beschloss Ian und verschwand aus der Küche.

Tala sah ihm nachdenklich hinterher. Ian war merkwürdig. Natürlich was der Kleine immer schon merkwürdig gewesen – Sein etwas skurriler Sinn für Humor, die ungerechtfertigte Arroganz und das überhaupt nicht dazu passende Aussehen... Das alles hatte ihn bereits als Kind ausgemacht. Aber jetzt kam etwas Neues dazu. Früher war Ian, wenn man erst einmal seine Art zu Denken verstanden hatte, einigermaßen durchschaubar gewesen. Und jetzt? Tala hatte keine Ahnung, was Ians Verhalten der letzten Tage, vielleicht sogar Wochen, zu bedeuten hatte. Manchmal suchte er Talas Nähe und war geradezu anschmiegsam, manchmal jedoch zuckte er, so wie jetzt, vor Berührungen zurück. Manchmal provozierte er Tala und reizte ihn bis auf's Blut, aber bei dem kleinsten Rückschlag wurde er schon zickig und weigerte sich tagelang, außerhalb des Trainings mehr als Floskeln mit Tala auszutauschen.
 

„Können wir mal bitte reden?“, fragte Tala und schloss die Wohnzimmertür hinter sich, um unerwünschte Zuhörer abzuwehren. Er lehnte sich gegen die Tür und blickte zu Ian herab, der auf dem Sofa kauerte und sich eine Quizsendung ansah. Ian antwortete nicht, sondern schaltete demonstrativ den Ton lauter.

Tala atmete tief durch, bevor er sich von der Tür löste und sich neben Ian auf das Sofa setzte. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er.

Erneut erhielt er keine Antwort, weshalb er sich über den Jüngeren beugte und ihm die Fernbedienung wegnahm. Vermutlich hätte sich Ian gewehrt, wenn er Tala nicht aus großen Augen angesehen hätte.

„Du siehst aus wie ein Hamster, der gerade erfahren hat, dass er schwanger ist“, meinte Tala ein wenig amüsiert und stellte den Receiver aus.

„Und du siehst aus wie... wie jemand Doofes“, erwiderte Ian gespielt kindisch. „Machst du jetzt wieder an? Ich gucke das gerade.“

„Antwort C ist richtig“, sagte Tala voraus. „Der Kandidat verkackt jedoch und gewinnt nicht eine müde Kopeke.“

„B ist richtig“, murmelte Ian und drehte sich zu ihm. „Aber egal. Du willst reden?“

„Als ich... Als ich gesagt habe, dass du mich nicht ständig provozieren sollst, meinte ich nicht, dass ich gar nicht mehr mit dir sprechen will“, erklärte Tala.

„Ich weiß“, sagte Ian und verschränkte die Arme vor der Brust. „Noch was?“

„Warum bist du so zickig?“, fragte Tala.

„Warum willst du das wissen?“, schoss Ian sofort zurück.

„Weil du mir damit auf die Nerven gehst!“, ärgerte sich der Rotschopf.

„Wie kann ich dir auf die Nerven gehen, wenn ich nur während des Training mit dir rede?“, wollte Ian bissig wissen.

„Indem du... Du benimmst dich auch sonst komisch. Das stört mich“, meinte Tala. Schon eine halbe Sekunde später bereute er diese direkten Worte, doch einmal gesprochen, konnte er sie nicht zurücknehmen.

Ian verdrehte leicht die Augen. „Sag' mir einfach, wie ich mich verhalten soll und ich mach's“, gab er schließlich etwas patzig zurück.

„So wie immer“, sagte Tala.

„Aber dann bist du wieder sauer, weil ich dir ständig widerspreche und dich provoziere“, sagte Ian voraus.

Tala seufzte. „Wie wäre es, wenn du nur dann Streit mit mir anfängst, wenn du es auch ernst meinst?!“

„Du musst ja nicht auf das, was ich sage, eingehen, wenn du glaubst, dass ich es nicht ernst meine.“ Nun lächelte der Kleinwüchsige spitzbübisch. Endlich. Das Gespräch schlug eine amüsante Richtung ein. „Wobei...“ Gespielt nachdenklich runzelte der Jüngere die Stirn. „Dann behauptest du am Ende noch bei allem, was ich sage, dass ich es eh nicht ernst gemeint hätte. Das wäre natürlich auch fatal. Was machen wir da bloß?“

„Die nicht ernst gemeinten Kommentare weglassen?“, schlug Tala vor.

„Aber dann kann ich ja nicht mehr von mir behaupten, dass ich ein mieses Arschloch bin“, überlegte Ian. „Das ist also keine gute Idee.“

Tala lachte leise. „Oh Gott, du bist so schrecklich“, murmelte er und als er in Ians grinsendes Gesicht sah, fühlte er sich trotz der inneren Ruhe aufgewühlt. Wie so oft in letzter Zeit fand er den Jüngeren einfach nur niedlich. Die wieder einmal viel zu wuscheligen Haare, die funkelnden Augen und das Lachen im Gesicht... Ian war keine klassische Schönheit, im Gegenteil. Das was ihm an Körpergröße fehlte, hatte seine Nase zusätzlich abbekommen. Er kleidete sich nicht besonders geschickt ein, sondern griff im Laden stets nach den nächstbesten Klamotten, die ihm passten. Und er hatte kleine Hände. Kleine Hände und kleine Füße. Früher hatte Tala das unheimlich gefunden. Aber mittlerweile... Ja, mittlerweile betrachtete er selbst diese ätzenden Dinge an Ian in Gedanken als niedlich.

„Vertragen wir uns wieder?“, fragte Ian.

„Wirklich gestritten haben wir uns ja nicht“, murmelte Tala.

Ian lächelte wieder etwas breiter und krabbelte über das Sofa zu Tala, um sich direkt neben ihn zu setzen. Er griff nach Talas Arm und legte ihn über seine eigenen Schultern. „Versöhnungskuscheln“, murmelte er und drückte sich gegen seinen Teamleader.

Tala spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Gerade eben noch hatte er daran gedacht, dass er Ian niedlich fand und jetzt... Jetzt kuschelte sich der Kleine an ihn wie ein Schmusekätzchen. Irgendwie passte dieses Verhalten nicht zu Ian und und wenn Tala ehrlich zu sich selbst war, gefiel ihm diese Seite an Ian auch nicht. Ian war kein Mensch, der kuscheln sollte. Das... war nicht richtig. Dennoch schloss er für einen Moment die Augen und genoss es, den Jüngeren im Arm zu halten.

Bis ihm plötzlich die Fernbedienung aus der Hand gerissen wurde. „Ha!“, machte Ian und schaltete seine Quizsendung wieder ein. „Siehst du? Der Kandidat sitzt noch, also hat er die Frage vorhin doch beantworten können.“

„Du Plage! Du kleine, dreckige Plage!“, schimpfte Tala verärgert und wusste nicht, auf wen er jetzt eigentlich sauer sein sollte. Auf Ian, der ihn ausgetrickst hatte? Oder eher auf sich selbst, weil er darauf reingefallen war?

„Wenn du willst, können wir trotzdem kuscheln“, meinte Ian sarkastisch. „Hast du Kondome da?“

„Witzig“, murmelte Tala und stand auf. „Genau das meinte ich. Du bist alles Böse dieser Welt, komprimiert auf einen winzigen, wandelnden Fleck, der keine Gelegenheit auslässt, um irgendwelche dummen Sachen zu machen.“

„Ich bin böse, nur weil ich kein Aids haben will?“, fragte Ian überrascht und stellte den Ton des Fernsehers leiser.

„Ich hab' doch kein Aids!“, beschwerte sich Tala.

Ian lachte. „Du weißt schon, dass das sowieso Sex voraussetzen würde?! Eigentlich hättest du mir sagen müssen, dass du nicht schwul bist.“

„Ich... Was soll das?“, fragte Tala verdutzt. Er wurde nicht schlau aus diesem kleinen Mistkerl. Es funktionierte einfach nicht!

„Du willst mir nicht mitteilen, dass du nicht schwul bist?“, stellte Ian nachdenklich fest. „Ist ja interessant.“

„Ist es nicht“, erwiderte Tala. „Das geht dich nämlich gar nichts an.“ Er wollte nicht, dass Ian so etwas von ihm dachte. Und er wollte wirklich den Mund aufmachen und dem Jüngeren einfach sagen, dass es nicht stimmte, aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Vielleicht wollte er sich einfach alle Möglichkeiten offen halten. Um genau zu sein, konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen, dass er nicht schwul war. Genauso wenig, wie er mit Bestimmtheit sagen konnte, dass er nicht hetero war. Er hatte schon bei Leuten beiderlei Geschlechts an Sex gedacht. Und jetzt, da Ian so unverblümt mit ihm sprach, kam es Tala gar nicht mehr so unsinnig vor, mit Ian... Was waren das bloß für Gedanken? „Hör' auf, mit mir über Sex zu reden“, befahl Tala.

„Prüde?“ Ian hob eine Augenbraue.

Tala erhob sich. „Nein, angeekelt. Ich will mir gar nicht vorstellen müssen, wie du... Oh Gott, das ist widerlich! Hässliche Gnome wie du sollten das nicht tun dürfen.“ Nicht die Vorstellung, dass Ian mit irgendjemandem Sex hatte, war das Widerliche an Talas Gedanken, sondern vielmehr die Tatsache, dass er das gar nicht mal so unattraktiv fand. Im Gegenteil. Wenn Ian in normalen Situationen schon süß wie Zucker war, wie musste er dann erst sein, wenn...

„Vielen Dank“, meinte Ian trocken. Die Überheblichkeit war aus seinem Gesicht gewichen. „Es gibt Kommentare, die ein wenig unter die Gürtellinie gehen.“

„Ist doch so“, meinte Tala und hasste sich selbst dafür. Wieso konnte er nicht einfach den verdammten Raum verlassen? „Jetzt sag' bloß nicht, dass du beleidigt bist. Austeilen kannst du prima, aber im Einstecken bist du 'ne Niete!“

„Vielleicht weil ich mich nicht über Dinge lustig mache, an denen man nichts ändern kann“, zischte Ian. „Aber weißt du was? Ich bin froh, dass ich nicht so gut aussehe wie du, sonst wäre ich vermutlich auch so ein arrogantes, selbstverliebtes Arschloch.“ Damit erhob er sich und ging mit eiligen Schritten zur Tür.

„Ian, warte!“, rief Tala verblüfft, doch die einzige Reaktion darauf was das laute Knallen der Tür, die hinter Ian zufiel. „So hab' ich das doch nicht gemeint“, sagte er leise zu sich selbst. Sollte er Ian jetzt hinterherlaufen? Und was, wenn der Kleinwüchsige das gar nicht ernst gemeint hatte? Wenn er Tala ein schlechtes Gewissen eingeredet hatte, um sich darüber zu amüsieren? Bei Ian konnte man nie wissen... Und man konnte auch nicht vorsichtig genug sein. Eigentlich konnte sich Tala gar nicht vorstellen, dass Ian ein Problem mit seinem Aussehen hatte. Der Kleine war so selbstbewusst, dass ein Minderwertigkeitskomplex eigentlich ausgeschlossen war.

Andererseits konnte es natürlich auch sein, dass Ian das übertriebene Ego nur vortäuschte, um seine Komplexe zu überspielen. In dem Fall sollte Tala ihm auf jeden Fall hinterher gehen und sich entschuldigen.

Ratlos blickte Tala die Tür an. Minutenlang, so kam es ihm vor.

Entweder würde sich Ian über ihn lustig machen, sobald er den Raum verließ und nach ihm suchte, weil er ihn schon wieder verarscht hatte, oder Ian war zutiefst verletzt und wollte wirklich getröstet werden.

„Verdammte Scheiße“, murmelte Tala und schüttelte resignierend den Kopf. Er entschied sich dafür, im Wohnzimmer zu bleiben.
 

Am späten Abend schon bereute er die Entscheidung. Ian hatte die Wohnung verlassen und war bisher nicht wieder zurückgekommen. Also war seine Bemerkung kein Scherz gewesen – Talas Kommentar hatte ihn wirklich verletzt. Und er hatte selbstverständlich keinem seiner Teamkollegen gesagt, wo er hin gehen wollte. Und genauso selbstverständlich war es auch, dass er sein Handy demonstrativ auf den Küchentisch gelegt hatte – natürlich ohne einen Zettel dazu zulegen, auf dem er versprach, vor Mitternacht zu Hause zu sein.

„Gehst du auch allmählich ins Bett?“, fragte Bryan irgendwann, als Tala immer noch am Küchentisch saß und vor sich hinstarrte. Der Jüngere trug bereits seinen Pyjama und war offensichtlich auf dem Weg in sein Zimmer.

Tala nickte leicht. „Jaja. Ich warte eben noch auf Ian“, murmelte er.

„Der komm bestimmt erst morgen früh wieder“, tat Bryan seine Meinung kund. „Er war in den letzten Wochen einfach zu brav und lässt jetzt mal richtig die Sau raus.“

„Meinst du?“ Tala schielte fragend zu ihm hoch und fragte sich, was Bryan unter brav verstand.

„Klar. Soll ich dir einen Ratschlag geben?“ Bryan lächelte breit. „Du solltest dich jetzt hinlegen, damit du morgen früh, wenn er total fertig und mit Kater nach Hause kommt, fit bist. Und dann scheißt du ihn so richtig zusammen, sodass er bei den Kopfschmerzen, die er sowieso schon hat, glaubt, dass ihm der Schädel zerspringt.“

„Ha ha“, machte Tala trocken.

„Also – ich fände das witzig“, meinte Bryan und öffnete die Tür zu seinem Zimmer. „Überleg's dir. Gute Nacht.“

„Nacht“, sagte Tala und erhob sich ebenfalls. Er hatte sich schon längst bettfertig gemacht und wartete nur noch darauf, dass Ian unbeschadet nach Hause kam. Dennoch hatte Bryan irgendwie Recht: Er sollte ins Bett gehen. Also entschied sich Tala für die intelligenteste Lösung.

Er ging in sein Zimmer und holte seine Bettwäsche, die er durch den Flur in Ians Zimmer trug. Wenn er in Ians Zimmer schlief, würde er es auf jeden Fall mitkriegen, wenn der Kleinwüchsige nach Hause kam. Und er kriegte ein wenig Schlaf. Und er hatte einen guten Grund, in Ians Bett zu schlafen.

Er legte zwar seine eigene Bettwäsche in Ians Bett aus, legte den Kopf aber trotzdem auf das Kissen des Jüngeren. Später konnte er ja behaupten, er habe ich im Schlaf gedreht. Einen Moment lang kam die Frage in ihm auf, warum er es so genoss, sich in Ians Bett zu fläzen, aber er verwarf sie geschickterweise. Dass sein Verhältnis zu ihrem Nesthäkchen ein wenig gestört war, wusste er ja schon längst, also konnte er die Tatsache, dass Ians Kopfkissen einfach himmlisch roch, sorglos ignorieren.

Er schaltete das Licht aus und kuschelte sich in seine Decke. Vielleicht schaffte er es sogar zu schlafen; im Nachhinein war er sich jedoch nicht sicher, weil er nicht auf die Uhr geschaut hatte. Jedenfalls ging schlagartig das Licht an und im nächsten Augenblick sah Ian ihn aus großen Augen an.

„Wieder da?“, murmelte Tala und hielt sich die Hand vor sein Gesicht. Der plötzliche Lichteinfall war gemein. Ian war gemein.

„Hast du dich verlaufen?“, fragte Ian verwirrt und sah sich im Raum um, um sicherzugehen, dass er wirklich in seinem Zimmer war.

„Ich kann doch nicht schlafen gehen, ohne die eine gute Nacht zu wünschen, Engelchen“, meinte Tala süßlich und überlegte, warum er eigentlich hier war. Achja, er hatte Ian aufs Tödlichste beleidigt und war ihm nicht einmal hinterher gelaufen, woraufhin der Kleine sich verzogen hatte und bis spät in die Nacht hinein weggeblieben war. So ein Chaos.

„Gute Nacht“, brummte Ian. „Und tschüss.“

„Wo warst du?“, fragte Tala, nicht auf den offensichtlichen Rausschmiss achtend.

Ian zog sich das T-Shirt über den Kopf und suchte den Boden nach seinem Pyjama ab. „Geht dich nichts an“, erwiderte er.

Tala seufzte und setzte sich auf. Er griff nach dem Pyjama-Oberteil, das neben ihm im Bett lag und warf es dem Jüngeren zu. „Es tut mir Leid, dass ich das vorhin gesagt habe. ich hab das doch nicht so gemeint“, sagte er leise und beobachtete Ian dabei, sich das Oberteil anzuziehen. „Ich finde nicht, dass du hässlich bist.“

Ian drehte sich verdutzt zu ihm herum. „Ich weiß“, sagte er.

„Hm?“ Verwirrt hob Tala eine Augenbraue und beobachtete, wie Ian seine Jeans gegen die Pyjama-Hose tauschte.

Der Kleinwüchsige setzte sich neben ihn auf das Bett und lächelte freundlich. „Glaubst du ernsthaft, ich würde es jemandem abnehmen, dass er mich hässlich findet?“, meinte er. „Ich bin eine exotische Schönheit! Jemanden wie mich findet man kein zweites Mal.“

Tala lachte erleichtert auf. Ian war ihm gar nicht böse?! „Warum bist du dann gerade abgehauen?“, fragte er.

„Ich war mit ein paar Leuten zum Bowling verabredet. Hab wohl vergessen, dir das zu erzählen“, erwiderte Ian locker.

„Du hast es mir bewusst nicht erzählt, damit ich denke, du würdest irgendwo allein besoffen in einer Ecke sitzen und heulen“, warf ihm Tala vor.

Ian nickte langsam. „Hm, so langsam kommst du der Sache näher...“

„Witzig“, murrte Tala. „Macht es dir Spaß, mir ein schlechtes Gewissen zu bereiten?“

Ian grinste leicht, was seinen Teamleader eigentlich schon als Antwort reichte. „Du, Boss“, sagte er und winkte Tala zu sich.

„Was ist?“, fragte Tala misstrauisch.

„Komm mal näher“, bat Ian und kniete sich auf das Bett, sodass sie etwa auf einer Augenhöhe waren.

„Das traust du dich nicht“, sagte Tala leise, als sich ihre Gesichter so nahe waren, dass er Ians Wimpern zählen konnte.

„Du würdest dich wundern, was ich mich alles traue.“

Tala legte vorsichtig die Hand auf Ians Lippen. „Das ist kein Scherz, oder?“, fragte er vorsichtig. „Du willst dich nicht wieder über mich lustig machen?!“

„Ausnahmsweise mal nicht“, flüsterte Ians gegen seine Finger, bevor er die Hand des Älteren nach unten zog und sich vorbeugte, um Talas Lippen mit den eigenen zu versiegeln.
 

„Du hast ihn wegen gestern noch gar nicht angeschrien“, moserte Bryan, als Ian nach dem Frühstück im Badezimmer verschwunden war.

Tala blickte überrascht auf und lächelte leicht. „Nein, hab' ich nicht“, gab er freundlich zurück. „Problem damit?“

„Er hätte dir sagen müssen, wo er hingeht und wann er zurückkommt“, fand Bryan. „Immerhin bist du hier der Boss.“

„Keine Sorge, er bekommt seine gerechte Bestrafung schon noch“, sagte Tala und goss sich noch eine Tasse Milch ein.

„Und wann?“, fragte Bryan.

„Sobald er wieder eine seiner beschissenen Quizsendungen gucken will und merken muss, dass ich den Sender ganz weit nach hinten verschoben habe“, meinte Tala.

„HAB' ICH SCHON GEMERKT!“, ertönte Ians Stimme aus dem Badezimmer. „UND ICH HAB' IHN WIEDER ZURÜCKGEHOLT, DU ARSCHLOCH!“

Tala schüttelte resignierend den Kopf.

Wenigstens beim Training hatte er die Nase vorn...

Schön sein [von shibui]

Autor: shibui

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Es gibt zwei Arten von Menschen. Die, die schön sind und die, ... nein, nicht die hässlichen. Es sind einfach die Menschen, die nicht schön sind. Ich bin nicht schön.
 

Ian gab einen verächtlichen Laut von sich. Nicht sein Typ? Das sagten die Kerle, die noch nett sein wollten, wenn sie ihn abwiesen. Es klang trotzdem nicht anders, als das „Verpiss dich, Zwerg“, was ihm die weniger netten entgegenbrachten.

Warum versuchte er es überhaupt noch?

Hoffnung, dass doch mal einer anbiss? Wohl kaum!

Trotz, weil er garantiert nicht wie die fette, hässliche Schwuchtel dort hinten im dunkelsten Winkel einer Sitzecke enden wollte, die sich vor den schönen Menschen einfach verkroch? Hm, das schon eher.

Und immerhin kannte er ja seine Qualitäten, auch wenn die sonst niemandem auffielen. Andererseits, was nützte ihm überdurchschnittliche Intelligenz angesichts dieser Ansammlung strohdoofer Schwucken, deren Religion aus der willenlosen Anbetung schöner Körper bestand? Blöd nur, dass er derselben Religion angehörte und genau deshalb nicht über diesen Idioten stand. Seufzend verließ er die Tanzfläche des beliebten Gay-Clubs. Für heute Abend würde er aufgeben.
 

Es war gegen drei Uhr in der früh, als er die Haustüre zu seiner Wohnung aufschloss. Stille, aber unter der Tür zum Wohnzimmer machte ein Lichtschein auf sich aufmerksam. Es war Kai, der auf dem Sofa eingeschlafen war. Der TV war auf lautlos geschaltet und eine Reihe leerer Bonbonverpackungen lagen auf dem Couchtisch verstreut. Er näherte sich dem Schlafenden, beugte sich zu ihm hinunter und... klatschte schallend in die Hände. Mit schreckgeweiteten Augen fuhr Kai aus dem Schlaf, sah ihn entsetzt an und Ian fühlte eine Welle der Genugtuung. Sein persönlicher Rachefeldzug gegen schöne Menschen.

„Oh, ’tschuldige, hab ich dich geweckt, Kai?“ Er wohnte mit zwei dieser überaus gut aussehenden Exemplare der menschlichen Rasse in einer WG. Aber Bryan Kuznetsov war sein bester Kumpel und auch im Grunde seines Herzens zu nett und unschuldig, um ihn zu ärgern. Kai Hiwatari hingegen war lediglich der Junge, an den er gelegentlich beim Wichsen dachte. Den durfte er ärgern.

„Ian?“

„Wie er leibt und lebt. Und er geht jetzt schlafen. Nacht.“ Ian war schon fast an der Tür, als Kai ihn mit einem „Wir war es im Club?“ zurückhielt. Tja, wie sollte es im Club schon gewesen sein. Konnte Kai sich das nicht denken?

„Toll. Ich hab drei heiße Typen auf dem Klo gefickt.“ Kai starrte ihn an und Ian wunderte sich, dass er ihm das offenbar wirklich abnahm.

„Das war ein Witz“, murmelte er deshalb, bevor er das Wohnzimmer verließ, um endlich todmüde ins Bett zu fallen.
 

~~~
 

„Boah, das ist ja ein Schleimer.“ Bryan deutete mit dem Löffel mit dem er gerade seinen abendlichen Schokopudding verdrückte auf den TV, wo eine Aftershave-Werbung über den Bildschirm flackerte. Ian folgte dem Wink mit dem halbvollen Löffel. Ein gut aussehender, halbnackter Typ, mit perfektem Körper und perfekten Zähnen lächelte schmierig in die Kamera.

„Also, ich würde ihn ficken.“

„Das ist doch nicht dein Ernst?“ Bryan warf ihm einen entgeisterten Blick zu.

„Na, gut sieht er ja aus, auch wenn er ein Schleimer ist.“

„Du kannst dich doch nicht so billig verkaufen, Ian.“ Bryan war wirklich naiv.

„Mal ehrlich, glaubst du wirklich, einer wie der würde mich auch nur mit dem Arsch angucken?“

„Warum denn nicht? Du bist ein total toller Mensch.“

„Klar.“ Ian wollte das leidliche Thema so schnell wie möglich beenden, doch Bryan war offenbar noch nicht fertig.

„Warum sollte sich ein gut aussehender Mann nicht für dich interessieren?“

„Weil schöne Menschen sich nicht für hässliche interessieren, Bryan. Etwas, was du nie verstehen wirst.“ Ein anderer hätte spätestens jetzt den Mund gehalten, aber Bryan wäre nicht Bryan, hätte er den Wink mit dem überdimensionalen Betonpfeiler verstanden.

„Vielleicht gehst du es nur falsch an. In Clubs lernt man doch eh niemanden kennen. Sag mir doch mal, auf was für einen Typ Mann du stehst und ich arrangier dir ein paar Dates.“ Ian rollte genervt mit den Augen.

„Muss das sein?“

„Ach, komm schon. Das wird bestimmt lustig und vielleicht triffst du wirklich deinen Traummann.“ Eifrig fischte sich der Grauhaarige Block und Stift vom Tisch und sah Ian abwartend an.

„Dann leg mal los.“

„Womit denn?“

Was für einen Typ Mann du magst.“ ... Das kam überraschend und aus der anderen Ecke des Zimmers. Bis eben hatte Kai noch in seinem Lieblingssessel gelümmelt, angestrengt gelesen und absolut nicht ausgesehen, als ob er zuhörte. Aber zugehört hatte er ja offensichtlich doch.

„Siehst du, Ian, Kai findet meine Idee auch toll.“

„Das hab ich nicht gesagt“, hörte Ian den Halbrussen noch nuscheln, doch Bryan war bereits drei Schritte weiter. Er kritzelte auf seinen Notizblock und redete laut vor sich hin.

„Also sagen wir mal: groß, schlank, nicht zu muskulös, aber auch kein Magerknochen.“ Er tippte sich mit dem Stift gegen die Lippen und sah Ian durchdringend an. „Blond? Sonnengebräunte Haut? Kastanienbraune Hündchenaugen?“ Der Lilahaarige musste unwillkürlich lachen.

„Du hast einen auffallend guten Männergeschmack. Sicher, dass du nicht doch schwul bist?“

„Ah, dann habe ich ins Schwarze getroffen?“

„Ich wäre jedenfalls nicht derjenige, der ‚Nein’ sagen würde, wenn du mir genau diesen Jungen vorstellen würdest.“ Genau dieser Junge würde hingegen ganz sicher ‚Nein’ sagen. Ian hatte keine konkrete Vorstellung, was seinen Traummann betraf. Süß sollte er sein, mit einer niedlichen Stupsnase vielleicht, deutlich größer als er – was zugegebenermaßen für niemanden ein großes Problem darstellen sollte – und mit Lippen, denen man ansah, dass sie zum Küssen und Blasen erschaffen wurden. Er sah hinüber zu Kai, der wieder auf sein Buch starrte, aber garantiert noch zuhörte. Er war genau der Typ, von dem er gern mal geblasen würde.

„Und wie sieht deine Lieblingsdatekulisse aus?“, fragte Bryan gerade, während er noch fleißig die letzten Details notierte. Auf Ians Gesicht erschien ein schelmisches Lächeln. Bryan forderte ihn ja geradezu heraus.

„Servier mir doch bitte den beschriebenen Jungen nackt und willig auf meinem Bett.“ Bryan seufzte nur.

„Nimm das doch bitte mal ernst.“

„Ich nehme das total ernst. Wäre doch geil, wenn ich eines Nachts aufwache und genau der Typ sitzt auf meinem Bett und–“

„Ja, ja, schon gut. Wir nehmen ein gemütliches Café als Treffpunkt. Kai und ich setzen uns dann einfach in die Nähe und geben dir Zeichen.“

„Was denn für Zeichen?“

„Na, Zeichen halt. Jetzt überlass das doch einfach mal mir.“
 

~~~
 

Hätte er das nur nicht Bryan überlassen.

„Äh, ich bin Sascha und du bist dann wohl Ian?“ Ein total süßer, blonder Junge saß ihm in einem netten, kleinen Café gegenüber und sah alles andere als erfreut aus.

„Ja, ich bin Ian.“

„... Kommt Bryan noch?“ Ian sah innerlich seufzend an Sascha vorbei, um einen Blick auf Bryan, vermummt mit Wollmütze und Sonnenbrille, zu erhaschen. Sein guter Freund wedelte aufgeregt mit den Armen. Das waren dann wohl die Zeichen. Kai saß ebenfalls dort und sah finster in die Runde. Zusammen gaben die beiden einen amüsanten Anblick ab. Er wandte sich wieder an Sascha.

„Nein, Bryan kommt nicht mehr. Wollen wir nachher vielleicht noch ins Kino gehen?“

„Äh, na ja, eigentlich habe ich nachher noch was anderes vor. Ich kann sowieso nicht so lange bleiben.“

„Natürlich.“
 

~~~
 

„Sorry, Ian, ich wusste doch nicht, dass das so ein Wichser ist. Er war total nett, als ich ihn angesprochen habe.“

„Er ist kein Wichser, Bryan, er hat zu Recht nur kein Interesse an einem hässlichen, kleinwüchsigen Giftzwerg mit Hakennase.“

Du bist nicht hässlich.“ Und wieder überraschend aus der linken Ecke. Ian sah zu Kai auf, der bis eben schweigend neben ihnen gegangen war und jetzt unbeweglich und mit roten Wangen geradeaus starrte. Irgendwas an der Situation, kam Ian seltsam vor, aber bevor er länger darüber nachgrübeln konnte, fuhr Bryan schon im Plauderton fort.

„Eben, du bist nicht hässlich. Red dir doch nicht immer so einen Schwachsinn ein.“ Er kramte seinen Block aus seiner Jackentasche. „Ich habe noch die Nummern von siebzehn anderen Jungs, mit denen wir ein Date ausmachen können.“

„Nur mal aus Neugier, wo hast du überhaupt die ganzen Nummern her?“ Moment, warum fragte er überhaupt? Wer würde Bryan denn nicht seine Nummer geben? „Ach vergiss es. Und von Blind Dates hab ich die Schnauze voll. Da probier ich es lieber weiter im Club.“
 

~~~
 

Da war er also wieder. Von Nebelmaschinen und Zigaretten verrauchte Luft, schummriges Zwielicht, Laserlight über der überfüllten Tanzfläche, Hitze, laute Musik, der Geruch nach Männern, Schweiß und Lust. Das Boy’s Heaven, sein Stammclub. Und eigentlich war auch alles beim Alten, wären da nicht – und er sah auf die beiden Barhocker neben sich – Bryan und Kai. Bryan hatte es noch nicht aufgegeben, Ian auch gegen seinen Willen helfen zu wollen – bei was auch immer – und Kai war vermutlich hier, weil Bryan ihn überredet hatte.

„Komm, lass uns tanzen gehen“, hörte er seinen besten Kumpel über den Lärm hinweg rufen. Scheinbar war sich sein heterosexueller Freund überhaupt nicht bewusst, dass er sich hier in der Höhle der notgeilen Löwen befand.

Er ließ sich auf die Tanzfläche ziehen, überraschenderweise gefolgt von Kai, den er jetzt nicht so als den Dancefloor-Bären eingeschätzt hätte. Zwei Minuten ging auch alles gut. Bryan bewegte sich in schnellem Rhythmus erstaunlich geschmeidig zu Cher, während er selbst und Kai lustlos von einem Bein aufs andere traten. Eigentlich tanzte Ian ganz gerne, aber neben Bryan, der sowieso alle Blicke auf sich zog, kam er nicht so wirklich in Stimmung. Dann allerdings passierte das, was sowieso abzusehen war. Ein schlanker, junger Mann schlang lasziv seine Arme um Kais Taille, der augenblicklich zur Salzsäule erstarrte. Wut loderte deutlich sichtbar in den roten Augen auf, kaum dass Kai die Erkenntnis traf von einem Wildfremden angefummelt zu werden und bevor er noch aus dem Club geworfen wurde, weil seine Begleiter randalierten, griff Ian lieber ein. Er schob den aufdringlichen Tänzer zur Seite, tat so, als wäre Kai sein Freund und zog den Russen unter dem ungläubigen Blick des Mannes aus der unangenehmen Umarmung. Das erste Mal seit er diesen Club für sich entdeckt hatte, wurde er angesehen, um nicht zu sagen, von allen Seiten prüfend gemustert. Offenbar fragte man sich, warum jemand nicht schönes wie er, einen so süßen Freund hatte. Ein zufriedenes Grinsen konnte er sich einfach nicht verkneifen, bevor er sich an Kai wandte, der immer noch reichlich paralysiert an seiner Hand hing.

„Alles klar?“

„Ja. Äh... Ich... Tanzt du mit mir, Ian? Öhm… damit mich keiner mehr angrapscht und so...“ Was für eine Frage? Noch ein bisschen so tun als ob? Aber natürlich!

„Lass doch mal Ian in Ruhe. Wie soll er denn so jemanden kennen lernen?“ Bryan war neben ihnen aufgetaucht und zog Kai schwungvoll in seine Arme. „Ich tanz mit dir.“ Doch da hatte Kai sich bereits wieder losgerissen und stapfte wütend von der Tanzfläche.

„Was hat er denn?“ Ian zuckte nur die Schultern, der Halbrusse war ja öfters mal seltsam drauf.
 

„Wo ist Bryan?“ Kai sah sich suchend um, als Ian allein zu ihm an die Bar kam. Der kleine Russe hatte keine Lust mehr auf Tanzen und war zu Kai an die Bar geflohen.

„Der tanzt noch.“ Er deutete auf den Pulk in dem Bryan rundum zufrieden mit einem hübschen Jungen wahre Schlangentänze vollführte. Es würde ihn wohl nicht mal stören, wenn sein Tanzpartner – der im Übrigen völlig hingerissen war von Bryans Sexy-Man-Ausstrahlung – seinen Ständer an ihm reiben würde. Bryan war mit Abstand der lockerste Hetero, den Ian kannte. Na, vielleicht war er auch einfach nur ein wenig naiv.

„Ian?“ Eine rauchige Stimme machte den Kleinwüchsigen wieder auf Kai aufmerksam. „Ich… ähm…“ Nervös kaute der auf seiner Unterlippe und lehnte sich dann zu Ian herüber, genauer gesagt platzierte er eine Hand auf Ians Oberschenkel und der Lilahaarige hielt überrascht die Luft an. Diese Berührung kam Sex wahrscheinlich näher als alles, was er je erlebt hatte. Ihm schoss die aberwitzige Frage durch Kopf, was Kai wohl tun würde, würde er einfach dessen Hand in seinen Schritt legen. Vor lauter Überlegungen bekam er allerdings nicht mit, was Kai sagte und etwas verdutzt sah er auf.

„Entschuldige, was hast du gesagt?“ Selbst im schummerigen Licht des Clubs deutlich zu erkennen, lief Kai rot an, senkte schließlich den Blick und verdeckte seine Augen mit seinem Pony.

„Ian, ich… wollte dir sagen, ich…“ Oh, kam ihm das nur so vor, oder hatte Kai gerade seinen Oberschenkel gestreichelt? Da funkelte Entschlossenheit in den roten Augen und–

„Wow, das war cool.“ Bryan warf enthusiastisch seine Arme um seine beiden Freunde und WG-Mitbewohner. „Die Jungs hier sind ja echt total nett.“ Der angenehme Druck einer warmen Hand auf seinem Oberschenkel verschwand wieder. Schade.

„Weißt du, Bryan, die sind nicht nett, die sind geil auf dich.“

„Ach was, die wollen einfach nur freundlich sein. Vielleicht sollte ich mal mit Hilary herkommen.“ Hilary. Bryans Ex. Der Russe hatte die fragwürdige Angewohnheit mit all seinen Ex-Freundinnen tiefe Freundschaften zu pflegen.

„Ich glaub nicht, dass die Jungs hier noch so nett sind, wenn du mit deiner Ex aufkreuzt.“

„Jetzt verbreite doch nicht schon wieder so eine düstere Stimmung. Such dir lieber mal einen aus, den wir dann ansprechen können.“

„Wir?“

„Klar ‚wir.’ Nicht wahr, Kai?“

„Ich geh’ jetzt.“ Noch ein letzter eisiger Blick Richtung Bryan und damit sollte der Russe für heute Abend ihre Gesellschaft verlassen haben.

„So eine Spaßbremse“, murmelte Bryan und lächelte nebenbei freundlich zurück, als sein Tanzpartner von eben vom anderen Ende der Bar aus mit ihm zu flirten versuchte.
 

~~~
 

Samstag Mittag und Bryan hatte sich natürlich gleich nach dem Essen aus der Küche verkrümelt. Hieß, zum fünften Mal in dieser Woche blieb der Abwasch an Ian hängen. Überraschenderweise hatte Kai ihm seine Hilfe angeboten und stand jetzt neben ihm mit dem Abtrockentuch in der Hand.

„Wie war gestern der Club noch?“, kam schließlich die dezente Frage und Ian gestand sich innerlich seufzend ein, dass das einzig gute am vorherigen Abend Kais Hand auf seinem Bein gewesen war.

„Hm, lass mich mal nachdenken… Noch beschissener als sonst?“

„Warum?“

„Was denkst du denn? Bryan hat noch einige Männer angesprochen, die aber letztlich nur an ihm interessiert waren. War doch von Anfang an klar gewesen.“ Einen Augenblick herrschte Schweigen und nur das Klappern von Geschirr und Platschen von Wasser erfüllte die kleine Küche. Ian wippte leicht auf dem Hocker, den er zum Abspülen immer unterstellte und fand, dass er jetzt gerade die richtige Größe hatte. Klar, er war immer noch kleiner als Kai und deutlich kleiner als Bryan, aber es würde ihm schon genügen.

„Es hätte sich genauso einer für dich interessieren können, Ian.“

„Hm?“

„Na, im Club. Warum glaubst du, dass dich niemand attraktiv findet? Ich finde, dass du sehr anziehend bist.“

„Willst du mich verscheißern?“

„Ganz sicher nicht… Und was ich dir sagen wollte, ich–“

„Hey, Mädels, schaut mal, was ich gefunden habe.“ Kais Hand zuckte gefährlich, dann fuhr er aufgebracht herum und funkelte den jungen Mann in der Tür mit lodernden Augen wütend an.

„Hast du eigentlich nichts anderes zu tun, als mir ständig auf die Eier zu gehen?“, fauchte er schließlich den völlig perplexen Bryan an und stürmte förmlich aus der Küche. Gleich darauf knallte eine Zimmertür.

„Mein Gott, ist der wieder drauf.“ Bryan schüttelte fassungslos den Kopf. Ja, Kai war wirklich seltsam.
 

~~~
 

Ian ließ sich atemlos auf die Matratze zurückfallen. Drei benutzte Taschentücher warf er zielsicher in den Papierkorb neben der Tür und grinsend sah er an die Decke. Wie oft in den letzten Tagen hatte er jetzt die Kais-Hand-auf-seinem-Bein-Szene weiter gesponnen? Nun, Kai war nicht erst seit der kleinen Berührung im Club seine Lieblingsphantasie bei der täglichen Selbstbefriedigung. Seit einigen Wochen schon avancierte der Russe zunehmend von einem schlechtgelaunten Mitbewohner zur sexy Wichsvorlage.

Ian räkelte sich genüsslich und schaltete dann das Licht aus. Nach einem guten Orgasmus schlief er am Besten, auch wenn es immer ein wenig einsam war in seinem Bett.
 

… Etwas hatte Ian geweckt. Er blinzelte in die Dunkelheit. War da jemand? Die Matratze senkte sich und er schluckte. Da war etwas auf seinem Bett! Scheiße, er pisste sich ja gleich ein.

„Ian?“ Für einen Moment klang es wie die Stimme aus dem Jenseits, dann erkannte er den rauen Ton.

„Kai?“ Er tastete nach der Nachttischlampe… Oh…. Es war tatsächlich Kai und er war nackt! Warum war er nackt? Warum saß er auf seinem Bett? Und warum fiel ihm gerade jetzt auf, dass Kai äußerst attraktive Hoden hatte? Ein Traum? Was anderes konnte es ja schlecht sein, denn wie wahrscheinlich war es, dass Kai mitten in der Nacht nackt auf seinem Bett saß?

„Ian, ich…“ Dem Genannten fehlten die Worte, aber Kai offenbar auch. Es musste ein Traum sein, oder wollte Kai ihn etwa verarschen? Immerhin war es genau die Situation, die er Bryan vor einigen Tagen beschrieben hatte. Andrerseits gab es keinen Grund, ihn hochzunehmen.

„Ich… ähm…“, stammelte Kai plötzlich weiter, „ich mag dich sehr gern.“ Kurz sah Kai auf, ihn auffordernd an, aber Ian war noch immer sprachlos.

„Ich weiß, ich bin nicht dein Typ. Nicht blond, mit braunen Hündchenaugen, und so, aber ich bin hier und wenn du mir eine Chance gibst… Du darfst mit mir machen, was du willst.“ Ian verschluckte sich fast an seinem Speichel und ein aufgeregtes Kribbeln zog sich träge durch seine Eingeweide. Kai hingegen wurde sichtlich nervös, sein Atem beschleunigte und er zupfte aufgeregt an der Bettdecke.

„Gefalle ich dir denn gar nicht?“, nuschelte er unglücklich und verdeckte in plötzlicher Scham sein Geschlecht. Ian räusperte sich, einmal, zweimal… Verdammt, wo war seine Stimme, wenn er sie brauchte? Und überhaupt, konnte er Kai ernst nehmen? Konnte es sein, dass ein schöner Mensch ihn begehrte? So sehr, dass er mit ihm schlafen wollte?
 

„…Ich versteh schon. Tut mir leid, dass ich hergekommen bin.“ Kai machte Anstalten vom Bett zu rutschen, da wurde Ian plötzlich klar, dass das hier alles andere als ein Spaß war. Kai saß nackt auf seinem Bett und wollte von ihm vernascht werden. Ja, hallo! War er bescheuert, ihn wieder gehen zu lassen?

„Warte mal“, seine Stimme klang kratzig und belegt, als er nach Kais Arm griff. Die Haut unter seinen Fingern war weich und glatt und er konnte nicht anders, als darüber streichen, über Kais Arme, seine Brust, seinen Bauch und seine Beine, ganz vorsichtig. Dann legte er seine Hand in Kais Schoß. Heiß war es da und es wurde noch heißer unter seinen tastenden Fingern.

„Das gehört mir?“, fragte er rau.

„Alles gehört dir.“ Kai beugte sich vor, mit der lasziven Ausstrahlung eines Escorts und seine rauchige Stimme zitterte förmlich in der plötzlich erhitzten Luft. Sexy.

„Und warum ich?“

„Weil du süß bist, selbstbewusst, voller Sarkasmus und absolut geil. Weil ich viel heftiger komme, wenn ich an dich denke beim Wichsen. Weil du intelligent bist und Humor hast. … Weil du schön bist.“ Ian hätte fast gelacht. Schön? Kais Worte bewegten etwas in ihn, stillten eine Sehnsucht, von der er zuvor nicht mal wusste, dass er sie gehabt hatte und ja, es machte ihn glücklich.

„Kai, ganz ehrlich, du hast einen total verschrobenen Männergeschmack.“ Er zwickte ihn zärtlich in die Brustwarze und entlockte dem Russen so ein kleines, hingebungsvolles Stöhnen. Dann spürte er nur noch Kais Körperwärme. Kleine Küsse auf seinem Hals, seiner Wange, seinen geschlossenen Lippen und das Kitzeln von Kais Ponyhaaren auf seiner Nase.

„Ich hab einen verdammt guten Männergeschmack.“ Schön sein in den Augen eines anderen.
 

---The End---
 

hm, leider ist das Ganze nicht so geworden, wie ich es mir ausgemalt habe *seufz* vielleicht hätte ich doch den Ich-Erzähler nehmen sollen, oder doch gleich eine andere Story...?
 

an dieser Stelle schonmal Danke an alle Leser der OS-Reihe. Ihr unterstützt damit seltene Pairings und setzt euch gewissermaßen für einen guten Zweck ein O.o

Be with you [von Chikusa]

Autor: Chikusa

Link zum Steckbrief: http://animexx.onlinewelten.com/mitglieder/steckbrief.php?id=87357&
 


 

Durch einen kleinen Spalt fiel Licht ins Zimmer des Jugendlichen der noch versuchte etwas zuschlafen, doch ziemlich, von unten her quellende, gequälte Laute liesen dies nicht mehr zu. Gerade als er auf die digitalen Zahlen des noch immer piepsenden Weckers blicken wollte hörte er schon jemanden schreien und zwar nach ihm!

Die Schonfrist war wohl zu Ende, da war Mann einmal krank für zwei Wochen und kaum wieder gesund geschrieben schon wieder voll eignespannt.

"Ich steh ja schon auf!"

Eine schnelle Handbewegung und der Wecker war aus, endlich war Ruhe hier im Zimmer. Nun hieß es wieder aufstehen udn auf die neue ach-so-tolle-Schule gehen, wie sehr hatte er die Ruhe hier oben genossen udn den Service Frühstück, Mittagessen und Abendessen ans Bett zubekommen. Meistens kamen Ian oder Tala aber ab und zu kam auch der Größte von ihnen und brachte ihm nicht nur das Essen sondern blieb auch bei ihm besonders in der ersten Zeit, wo er dieses starke Fieber hatte.

Aber genug geschwärmt und erstmal eine Dusche, immerhin wollte er nicht stinkend und müffelnd wieder in die Klasse kommen wo er doch etwas über zwei Wochen gefehlt hatte. Schon jetzt graute es ihm vor dem ganzen Stoff den er nachzuholen hatte und bestimmt müsste er zwei Tests nachschreiben.
 

Noch mit einem Handtuch auf dem Kopf, was eher schlecht als recht seine kurzen Haare bedeckte, schritt er langsam die Treppe zum Wohnbereich hinunter, wo er auch schon gleich drei ihm bekannte Stimmen aus der Küche hörte.

"Guten Morgen!", war die freundliche Begrüßung die seinen Freunden galt.

Doch statt das sie erwiedert wurde, wurde er angemeckert.

"Wieso bist du erst jetzt aufgestanden? Willst du gleich wieder zuspät kommen obwohl du solange krank warst?" -

"Tala du Glucke... Bryan ist schließlich kein kleines Kind mehr also hör auf. Wenn unsere Prinzessin auf der Erbse unbedingt meint so spät aufstehen zumüssen udn sie es sich leisten kann, warum nicht?"

Ein gehässiges grinsen zierte die Lippen des kleinsten ihrer Mitbewohner, Ian.

Da war sie auch schon wieder die Routine die sie wie jeden Morgen hatten.

"Ach was! Spencer nimmt mich doch sicher mit! Ähm..." -

"Wenn du unseren Schönling suchst der ist schon weg.."

Etwas entgeistert packte der Lilahaarige den Kleineren an den Schultern.

"Er ist weg? Aber.. er hat doch gesagt das er mich mit nimmt..."

Sein blonder Riese war einfach so weg? Bestimmt hatte er es nur vergessen ganz sicher.
 

Genüsslich streckte sich Bryan und blickte vergnügt in der Schule umher, auf die Dauer war es ihm doch irendwo ziemlich langweilig geworden in seinem Zimmer.

"Was freu ich mich wieder hier zu sein!" -

"Sag das mal nicht so laut..."

Bei diesem Satz blieb Talas Mimik ganz unberührt, kühl wie immer und bevor der etwaas größere zu einer Antwort ansetzen konnte fügte der Halbrusse in ihrer Runde hinzu, "Du wirst später verstehen wieso."

Was meinten die Beiden denn damit? Schrieben sie etwa gerade heute eine Arbeit oder hatten sie eine neue hässliche Lehrerin, die darauf stand in Latex zu unterrichten? Er sollte wohl endlich lernen sich sowas nicht vorzustellen aber was wichtiger war, was meinten die Beiden damit?
 

In ihrem Klassenzimmer erblickten sie auch gleich schon ihren sanften Riesen doch eine ungewöhnliche Nebenerscheinung hatte sich um ihn herrum gebildet. Spencer war umzingelt von Mädchen! Seit wann war das denn so? Sonst hatte er doch eigentlich nur mit ihnen geredet oder mti ein paar anderen Jungs aus der Klasse aber doch niemals mit Mädchen bevor er krank wurde war doch noch alles normal.

"Morgen! Da seid ihr ja endlich.", war die knappe Antwort Seitens des Blonden und ein fast schon zärtliches lächeln zierten die schmalen Lippen.

Noch etwas was Bryan nicht kannte, noch nie hatte er seinen Freund so in der Öffentlichkeit lächeln sehen, gleich schlug sein Herz etwas schneller, hoffte er das dieses Lächeln nur ihm galt. Das Klingeln der Schulglocke, die den Anfang des Unterrichts ankündigte, riss ihn aus seinen gerade sehr abschweifenden Gedanken.
 

Erneut ertönte das Klingeln der Glocke, die ersten drei Stunden wären geschafft, nun waren unterschiedliche Kurse angesagt und Bryan freute sich am meisten immer auf seinen Fotographie Kurs, da es inzwischen mehr als ein normales Hobby für ihn war, so konnte er besondere Momente noch besser festhalten und das war ihm in den Jahren der Abtei sehr wichtig geworden. Sein Liebstes Motiv waren seine Freunde also machte er viele von ihnen doch immer stachen die von Spencer hervor.

Gerade wieder lag der Lilahaarige auf der Lauer um gute Aufnahmen zu bekommen, gerade war der Blonde sein Objekt der Begierde, hatte dieser gerade Spezial - Training und zu gerne würde er ihn nicht nur auf Fotos einfangen. Langsam bekam der junge Russe selbst ein schlechtes Gewissen befürchtete er noch zum Stalker zumutieren.

//Ich mache hier nur Fotos... Das ist nichts schlimmes!//, redete er sich selbst ein um sich zuberuhigen.

Schließlich machte er nicht nur von Spencer Fotos sondern auch von Tala, Kai und Ian. Ein Blick huschte auf die große Uhr im Schulturm und diese verriet ihn das es Zeit wurde in die Mittagspause zugehen. Doch musste er die Fotos entwickeln die er nun gemacht hatte, wollte er unbedingt wissen wie diese geworden waren.

Im Raum des Fotoclubs betrat er gerade die Entwicklungskammer des Clubs, dort konnten die Mitglieder immer wenn sie Lust hatten ihre Fotos entwickeln, was er gerade tat. Gespannt wartete der Russe darauf wie diese geworden waren, er würde sie nach der Schule abholen kommen.
 

Auf dem Flur rannte er beinahe in jemanden hinein doch war es Beiden möglich sich selbst zubremsen bevor sie zustammen gestoßen wären.

"Ich muss da nochmal rein." -

"Geht klar Mariah."

Schnell drückte der Junge seiner Klassenkameradin den Schlüssel für den Raum in die Hand, da diese nun abschließen müsse, mit den Mädchen kam er eigentlich ganz gut klar. Auch bekam er ab und zu mal Liebesbriefe von ihnen, zwar nicht so viele wie Tala oder Kai aber immerhin konnte er sich auch damit sehen lassen. Und wieder war das gleiche Spiel zusehen, da hatten sich wieder ein paar Mädchen erneut getraut dem Rothaarigen und Graublauhaarigen ihre Liebeserklärungen, verpackt in kleinen süßen Briefen, zu überreichen. Irgendwie niedlich, fand der Lilahaarige und im Hintergrund sah er Ian der mit eifersüchtigen Blicken auf die weiblichen Wesen um Tala herrum starrte. Bestimmt wollte er sie alle aufspießen.

Ach Liebe musste doch schön sein und zu Freuden Ians lehnte der rothaarige Russe allesamt ab. Kai allerdings nahm eine von einem ziemlich süßen Mädchen an und küsste sie danach was sie regelrecht rot anlaufen lies. Es war nichts neues das Kai ein richtiger Frauenheld war. Doch nciht viele kannten seine andere Seite.
 

Nach dem Unterricht sputete sich Bryan um nochmal in den Raum des Foto Clubs zukommen. In diesem angekommen betrat er die Entwicklungskammer und erstarrte förmlich. Seine Fotos waren weg!

"Wo?! Wo sind sie denn? Das darf doch nicht wahr sein!"

Fast schon panisch begann der Junge nach den Bildern zusuchen, versuchte aber den überblick zubehalten.

Es wäre ja nicht so schlimm, wenn es nur die von heute gewesen wären aber auch ältere aufnahmen waren noch auf dem Film zusehen. Das war das erste mal das Fotos von Schülern im Club weggekommen waren!

//Nein...//
 

~ eine Woche später ~
 

Am Morgen, wie auch an den vorigen, suchte der Lilahaarige noch mal nach den Fotos doch wieder waren sie nicht aufzufinden, sie waren wohl für immer weg. Schon jetzt war er niedergeschlagen und die Sache das der Blonde gestern sofort in sein Zimmer regelrecht geflüchtet war anstatt mit ihnen einen entspannten Fernseh Abend zugenießen. Die letzten Tage schien das öfter zu geschehen denn des öfteren hörte der Lilahaarige die Stimme des Blonden, zwar ziemlich leise aber immer für eine längere Zeit. Wieso musste diese Ungewissheit so wehtun?
 

Gedankenverloren schlenderte Bryan den Flur entlang, sein Blick richtete sich erst auf als seine Ohren die Stimme des Blonden wahrnahmen. Der Anblick der sich ihm bot lies sich alles in ihm verkrampfen. Ein Gefühl der Übelkeit stieg in ihm hoch. Das konnte, durfte, doch nicht wahr sein. Sein Herz schrie gerade vor Schmerz. Der Junge seiner schlaflosen Nächte und Mariah, Rays Ex Freundin, küssten sich gerade. Nicht nur auf die Lippen sondern mit Zunge und die Arme eng umeinander geschlungen. Auf dem Absatz machte der Kleinere kehrt und ging den Flur wieder hinab aufs Klo um sich etwas zuberuhigen.

"Ach scheiße!", fluchte er laut und schlug mit der Faust leicht gegen eine Wand, ein zittern jagte immer wieder durch seinen Körper.

Wie hatte er nur so blind sein können? Natürlich das hatten die Anderen gemeint. Es hatte sich so viel geändert während er nicht da war. Welch Ironie, dachte er gerade spottent über sich selbst. Deswegen mied ihn Spencer die letzte Zeit immer, schließlich wusste er mehr oder weniger was für Gefühle Bryan für ihn hegte, er liebte diese Mariah und war deswegen so abweisend zu ihm gewesen. Klar Spencer hatte vor ungefähr drei Wochen gesagt das sich nun einiges ändern würde so langsam aber das es so eine Veränderung sei, damit hatte der Russe nicht gerechnet. Viel mehr hatte er gedacht das sich vielleicht etwas zwischen ihnen ändern würde. In diesem Moment wünschte er sich lieber die Ungewissheit zurück die er in den letzten Tagen noch hatte.

Nun gut, er musste sich wieder auf den Rückweg machen sonst würden sich noch alle wundern wo er bliebe.
 

Kurz vor ihrem nächsten Kursraum wurde er bereits erwartet und zwar von Mariah, irgendwie schien sie wohl auf ihn zuwarten. Ihr Blick lag gefährlich auf ihm und lies fast vergessen was für ein liebes Mädchen sie nach außen hin immer war. Grob wurde er an der Schulter gepackt und an eines der Schließfächer gedrückt. Nie hatte der Ältere gedacht das sie so stark sei.

"Ich sag es dir nur einmal. Lass meinen Freund in Ruhe, du Schwuchtel! Kapiert?"

Nur zu einem stummen nicken fühlte sich Bryan gerade zustande. Diese Drohung war unmissverständlich zuverstehen, nun hatte er zum ersten Mal mitbekommen wie eine Frau die Krallen aufgefahren hatte. Als Blader war sie nicht enrst zunehmen doch die sache mit Spencer schien ihr wirklich ernst zu sein. Nach einem weiteren langen und kalten Blick seitens der Rosahaarigen lies sie endlich von ihm ab und lies ihn ziehen.
 

"Was schaust du so betrübt? Du ziehst schon fast den ganzen Tag so einen Flunsch. Sag, brauchst du etwa mal wieder jemanden der es dir mal wieder so richtig besorgt?"

Amüsiert schaute der Kleinste seinen Größeren Freund an und knuffte ihm dann in die Seite.

"Wenn du willst kannst du heute Abend bei Tala und mir mitmachen. Und Kai ist bestimmt auch dabei.",

schlug er vor bevor er von seinem Freund einen geschockten Blick als Antwort kassierte.

"Bei uns geht es richtig schön ab. So richtig versaut und dreckig. Du solltest mal seine Stimme hören wenn er stöhnt. Herrlich sag ich dir!"

"Ian! Sag sowas nicht!"

Der Rothaarige war leicht rot um die Nase geworden ging ihm das doch etwas zusehr ins Detail. Klar hatte er keine Probleme darüber zusprechen aber nicht hier in der Schule.

Leise lachte Bryan, lenkte ihn das doch wieder etwas ab. Seine Freunde schafften es immer wieder. Immer wenn einer etwas hatte bemerkten es die Anderen sofort, das war unteranderem eine der Besonderheiten in ihrer Freundschaft.

Ian und Tala waren schon ein recht ulkiges Pärchen, keiner hatte etwas bemerkt bis sie eines Tages mit der Tür ins Haus damit gefallen sind und nun waren sie schon fast ein ganzes Jahr zusammen. Und auch der Lilahaarige konnte seine Gefühle schon lange nicht mehr vor sich selbst und den Anderen verbergen, das gesamte Team wusste wie und was er für den Blonden fühlte deswegen ärgerten sie ihn immer etwas damit.

"Hey..", der Graublauhaarige betrat die runde und setzte sich dazu.

Kai war einfach Kai. Es war schwer ihn zubeschreiben auch noch nach sovielen Jahren, doch ihr Verhältnis zueinander hatte sich gebessert, wenn es auch Zeit und Schweiß gekostet hatte. Fast wären sie Beide zusammen gekommen bevor es aber dazu kommen konnte hatten sich Beide darauf geeinigt ihre hart erarbeitete verbesserte Freundschaft wegen sowas nciht wieder aufs Spiel zusetzen.
 

"Was ist eigentlich mti deiner Freundin?", fragte der Rothaarige nebenbei.

"Hab Schlussgemacht. War doch nicht das was ich mir vorgestellt hatte.." -

"Na, wenns nru das ist." -

"Sagt mal... Wann darf ich das nächste mal eigentlich wieder bei euch mitmachen? Und ist unser Prinzesschen diesesmal vielleicht auch dabei?"

Leicht beugte sich der Halbrusse vor, stützte sich dann auf Händen und Ellebogen ab. Da er das gespräch eben schon etwas mitbekommen hatte.

"Nein unser Prinzesschen ist nicht dabei aber bei uns schn vielleicht wieder heute Abend?"

Obwohl es eine Frage war, war bestens aus ians sakastischem Unterton in der Stimme herraus zuhören, dass die Sache eigentlich schon beschlossen war. Schweigend drehte Tala den Kopf weg um zuverbergen wie er noch röter wurde.

"Ach komm schon Süßer. Das war doch nicht so gemeint."

Schnell hatte der Kleine das Kinn seines größeren Freundes geschnappt, herrum gedreht und ihm einen Kuss aufgedrückt.

"So ists brav! Und nun kommt wir haben Sport."
 

Die vier Jungen gingen in die Sporthalle wo sie sich umzogen und danach aufwärmten, nun waren alle Blitzkriegboys beisammen und auch Bryan war froh das sie nun Sport hatten. Da Mädchen und Jungen getrennt Sport hatten konnte Mann hier das Objekt seiner Begierde ohne Hinderung anstarren und schwärmen.

Nachdem aufwärmen mussten sie laufen was kein Problem für die Jungen war, waren sie es noch vom Training in der Abtei gewöhnt. Schwer atment kam der Lilahaarige zum stehen und griff nach seiner Wasserflasche um sie zu seinen Lippen zuführen und daraus zutrinken, kaum hatte er die Flasche abgesetzt tippte ihm jemand auf die Schulter daraufhin drehte sich der Junge um und blickte in die Blauen Augen Spencers. Stumm wechselte die Falsche den Besitzer, noch immer verstanden sie sich stumm, wie früher schon. Als Spencers Lippen den Rand der Flasche berührten und die Flüssigkeit über diese in dessen Mund liefen wechselte die Gesichtsfarbe des jungen Russen. Seine heimliche Liebe küsste ihn gerade indirekt. Allein die Vorstellung lies schon alles in ihm kribbeln. Langsam setzte der Große die Flasche ab und gab sie dem Jungen zurück von dem er sie bekommen hatte. So schnell wie dieser gekommen war, war er auch schon wieder verschwunden. Gerade wollte er das Behältnis wieder hinstellen als ihm ein kleiner Zettel ins Auge fiel.
 

Nachdem Bryan aus der Dusche trat wurde er jedoch gepackt und wieder zurück gezogen bevor er das Gleichgewicht verliren hätte können hielten ihn auch schon zwei starke Hände fest.

"Versetz mich nicht.."

Bekam der Kleinere ins Ohr gelüstert was ihm eine Gänsehaut bereitete.

"Ja..."

Schon war er wieder alleine, trotzdem hörte er nur noch sein Herz gegen seine Brust schmettern. So schnell hatte es das letzte mal geschlagen als er Spencer seine Gefühle gestanden hatte, leider mit einem bitterem Nachgeschmack.
 

Nun wartete er schon seit einer viertelstunde vor dem Zimmer des Mannes in den er verliebt war und rang mit sich endlich die Tür aufzumachen. Er zitterte vor Aufregung, seine Hände waren gleichzeitig kalt aber auch feucht. Schnell wischte er sich seine Hände an seiner Hose trocken und durch die leichte Reibung bekam er auch wieder etwas Gefühl in seine Finger.

Langsam wanderte seine Hand zur Türklinke als er sie nun endlich mit seiner Hand umschlossen hatte war die Nervosität wie weggeblaßen doch ehe er sie runterdrücken konnte kam ihm die Person im inneren des Raumes ihm zuvor.

"Komm endlich rein. Oder willst du noch länger da stehen?"

Leicht schüttelte er den Kopf und wurde auch schon hinein gezogen, sofort spannte sich alles in ihm an und nur schwer konnte er der Bitte von ihm folgen sich aufs Bett zusetzen.

"Was hast du dir eigentlich dabei gedacht solche Fotos von mir zumachen? Findest du sowas witzig?"

Leicht wütend pfefferte er ein paar der Fotos die Bryan gemacht hatte in dessen Gesicht. Etwas geschockt blickte er zu dem Großen hoch. Spencer hatte seine Fotos mitgenommen?

"E.. Es tut mir lei-" -

"Und damit Mariah total aufzuregen und sie so total sauer auf mich ist!?"

Der Blonde hatte seine Stimme immer mehr angehoben und sie klang sehr wütend und bedrohlich was den Lilahaarigen sich immer kleiner machen lies. Er hatte zwar damit gerechnet das der Ältere sauer sein würde aber so sauer?

Jeden Moment rechnete Bryan damit eine schallende Ohrfeige oder so abzubekommen.

"Bitte... es tut mir leid! Aber ich liebe dich Spencer! Ich wollte wenigstens das du so immer bei mir sein kannst.."

//Reiß dich zusammen Bryan..! Wenn du jetzt anfängst zuheulen machst du es nur noch schlimmer.//,

sprach er sich in Gedanken zu und schluckte die Tränen hinunter.

Vorsichtig blickte er Spencer an nachdem eine ganze Weile schweigen zwischen ihnen gelegen hatte.

"Ich hab ihr die Fotos abgenommen.. Du kannst sie alle wieder haben.."

Ängstlich nickte der Lilahaarige, wollte er sogleich anfangen sie einzusammeln doch der Blonde hielt ihn auf.

"Aber magst du nicht lieber das Orginal haben anstatt nur der Fotos?",

lächelte Spencer Bryan wie neulich in der Klasse an,w as zweiterem direkt die Röte ins Gesicht schießen lies.

"J.. Ja... und wie ich dich haben will..."

Das genügte ihm als Antwort, schon legte er seine Lippen auf die seines Freundes und lies sie zu einem zärtlichen und Kuss verschmelzen.
 

Am nächsten Morgen wachte Bryan mit einem wohligem Gefühl im Bauch auf, die letzte Nacht war gut verlaufen und nun wurde er von einer Hand gekrault. Doch just in dem Moment fiel ihm wieder das negative ein und drückte den Älteren etwas von sich weg.

"Was ist los?" -

"Mariah..!" -

"Ich hab gestern mit ihr Schluss gemacht. Das war einfach nichts für mich.. Außerdem wollte ich nur gucken wie ich zu dir stehe. Hab mich halt geirrt.. Ich war mir meiner Gefühle nicht sicher und ich wusste nicht wie ich mit deinem Geständnis umgehen soll.",

erklärte er leise und drückte ihn wieder an sich um seine Wärme weiterhin spüren zudürfen.

Gespannt hört der Kleienre zu, hatte er niemals gedacht das Spencer jemals solche Ängste haben könnte, er musste wohl noch viel über ihn lernen.

"Aber nun will ich immer bei dir sein. Ich liebe dich Bryan!",

flüsterte er in das Ohr seines Freundes bevor er ein, - "Ich liebe dich auch, Spencer." - , als Antwort bekam.

Nun war der bittere Nachgeschmack der Liebeserklärung von Bryan wie weggeblasen.
 

"Ihr Nachmacher! Denkt euch gefälligst was eigenes aus wie ihr das den anderen vor den Kopf knallen könnt aber doch nicht so wie wir.",

meckerte Ian grinsend und Tala gab ihm recht, zu den Beiden hätte eine andere Art besser gepasst.

"Glückwunsch einfach und das es bei euch mindestens für ewig hält."

Ein dankbares Nicken gaben die Beiden stumm von sich.

Und egal was kommen würde, sie würden für immer Freunde bleiben.
 

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Das war meine Spencer x Bryan , ist leider nicht so geworden wie ich es wollte.

Habe lange gegrübelt und hin und her überlegt wegen der Story~
 

Ich hoffe das sie euch trotzdem gefällt ^^

Bui Bui

Memory Maze [von Amadare]

Autor: abgemeldet

Link zum Steckbrief: http://animexx.onlinewelten.com/mitglieder/steckbrief.php?id=106415&
 


 

Sein Atem ging schwer, als er die Tür zu seiner Wohnung aufschloss. Bryan war es einfach nicht mehr gewohnt, so lange Sport zu treiben.

Gierig trank er aus der Wasserflasche, lies sich erschöpft auf seine kleine Couch fallen und schaltete den Fernseher ein.

Nachdem er sich wieder einigermaßen fit fühlte, begann er, durch die Sender zu zappen, bis er sich plötzlich selber sah. Erstaunt legte er die Fernbedienung zur Seite und widmete dem Bildschirm seine ganze Aufmerksamkeit
 

Es waren Aufnahmen von der Weltmeisterschaft, bei der sie gegen die Bladebreakers verloren hatten. Bryan seufzte. Das musste jetzt zehn oder mehr Jahre her sein.

Auf dem Bildschirm wurde der Chinese gezeigt, den Bryan damals ... unfair behandelt hatte.

Was er heute wohl tat? War er in China? In Japan? Spielte er immer noch mit Kreiseln?

Bryan wusste von den meisten alten Bladern nicht, was sie jetzt taten, verdammt, er kannte noch nicht einmal alle ihre Namen.

Er wusste, dass Tala immer noch an den kleinen Kreiseln hing und daher für die BBA irgendwelche Blagen trainierte. Sie hatten nur noch selten Kontakt, Tala war meist zu beschäftigt, um sich mit seinen alten Freunden zu treffen.

Auch der Kontakt zu Spencer war über die Jahr weniger geworden. Das letzte Mal als sie sich gesehen hatten, feierten sie die Geburt von Spencers kleiner Tochter, um, um ehrlich zu sein, fehlten in Bryans Gedächtnis einige Stücke.

Der einzige mit dem Bryan noch wirklich befreundet war, war Ian. Der Kleinste von ihnen studierte immer noch Soziologie und schien darin richtig aufzugehen.

Bryan hatte sich auch mit Studieren probiert, es aber schnell wieder aufgegeben. Er war nunmal mehr jemand, der Sachen mit den Händen anpackte, und arbeitete daher in der Mechanikwerkstatt eines Forschungskomplexes, der sich hauptsächlich mit Teilchenbeschleunigung beschäftigte.

Die Bezahlung war genug, um sich diese kleine Wohnung und andere Annehmlichkeiten zu leisten und die Arbeit war für ihn kein Problem. Er hatte früh gelernt, hart zu arbeiten.
 

Als Bryan den Fernseher ausschaltete und sich zum Essen in die Küche begab, kam ihm in den Sinn, dass etwas in der Sendung gefehlt hatte. Etwas wichtiges. Kai.
 


 

Er hatte schlecht geschlafen in dieser Nacht, aber als er aufwachte, war sein Kopf wie leer gefegt und das Einzige woran er sich erinnerte, war ein Blick aus rubinroten Augen.

Grimmig schüttelte er den Kopf und als er sich den Kaffee zum Frühstück machte, wurde dieser stark wie noch nie.

Bryan mochte es nicht an Kai erinnert zu werden, diese Gedanken ließen einen bitteren Nachgeschmack zurück, der dafür sorgte, dass er sich schuldig fühlte. Schuldig und mies, fast schon hinterhältig.

Er war damals einfach gegangen, ohne ein Wort des Abschieds, zurück nach Russland und hatte ein neues Leben angefangen. Und das ohne Grund.

Es war mehr eine Kurzschlusshandlung gewesen, die er in den darauffolgenden Jahren oft bereut hatte. Bereut, aber nie versucht, sie wieder gut zu machen.

Ihre Leben waren getrennt worden, in dem Moment in dem Bryan wieder einen Fuß auf russischen Boden gesetzt hatte.

Selbst jetzt, fast zehn Jahre später, wusste er immer noch nicht genau, wieso er damals gegangen war.

Ihre Beziehung war so gut gewesen, wie es eine Beziehung zwischen zwei introvertierten Menschen eben sein konnte. Sie hatten sich nicht gestritten, sich nicht von einander distanziert, sich nicht gegenseitig erdrückt mit ihrer Anwesenheit.

Und doch.. irgendetwas war da gewesen.
 


 

Der heiße Atem bläst in sein Ohr, die sanfte und etwas unsichere Hand öffnet Bryans Hose und der junge Russe denkt in diesem Moment nicht daran, dass er und Kai eigentlich nicht viel miteinander zu tun haben und wie sie es überhaupt in diese Position geschafft haben. Es ist wie weggefegt aus seinem Kopf und in dem Moment, in dem Kai ihn so berührt, übernimmt Bryan die Kontrolle über ihr Handeln, drängt seine Zunge in dessen feuchte Mundhöhle und legt seine Hand auf –
 

"Bryan! Verdammt, du träumst schon den ganzen Vormittag vor dich hin!"

Nervös leckte Bryan sich über die Lippen, einerseits dankbar, andererseits auch frustriert, dass sein Arbeitskollege ihn aus seinen Tagträumen- nein, seinen Erinnerungen gerissen hatte.

Gedanken an Kai geisterten schon den ganzen Morgen in seinem Kopf herum und Bryan suchte verzweifelt den Knopf, um das alles wieder abzustellen. Nur leider gab es den nicht. Nichts konnte den Erinnerungsstrom stoppen, nach dem er selber die Schleusen geöffnet hatte. Scheiße.
 

Noch den ganzen weiteren Tag war Bryan nicht verschon worden, Kais Abbild war vor seinem Auge aufgetaucht, in dem Moment in der er seine Augen auch nur für eine Sekunde schloss.

Kai beim Schlafen, Kai beim Duschen, Kai beim Bladen, Kai beim Sex, beim Lesen, Essen..

Die Bilder waren klarer, klarer, als sie es damals gewesen waren, als er sie wirklich erlebt hatte.

Was war nur mit ihm los?
 


 

Der warme Körper, den er umarmt, an sich presst, ganz fest hält, ist mit dem Rücken gegen ihn gelehnt. Kais Haare kitzeln ihn unter seinem Kinn, die vier Hände liegen verschränkt auf Kais flachem Bauch.

Sein Freund dreht sich um, küsst ihn an seinem Kinn entlang, nibbelt an seinem Ohrläppchen, bis Bryan diese Passivität seinerseits nicht mehr aushält, den Kleineren zurück ins Wohnzimmer zieht und sich endlich nimmt, worauf er schon die ganze Zeit gewartet hat.
 

Schwer atmend schreckte er aus dem Schlaf hoch.

Sein Brustkorb bebte und in einem seltsamen Moment der Wut schmiss er sein Kissen gegen die Wand.
 

"Lass uns Schlafen gehen, Bryan. Komm schon, ich bin müde.. Bryan"
 

Kais Stimme klang im Raum nach, als läge dieser im Bett und Bryan lasse ihn warten, wie immer.

Lag Kai genau jetzt in einem Bett und sagte diese Worte zu jemand anderem?

Der Alkohol, den er vor dem Schlafengehen zu sich genommen hatte, war noch frisch in seinem Blut und Bryan sagte sich, dass es das war, was ihn zu der folgenden Handlung trieb.
 

Er hörte das Tuten an seinem Ohr.

Er wartete und wartete. Dann ein Klicken, eine Stimme, eine weibliche, müde und schwach.

"Hallo?"

Bryan legte auf.
 

Freinehmen war das Einzige, woran er am nächsten Morgen denken konnte.

Es war ein Wunder, dass sein Chef ihm so kurzfristig eine Woche Urlaub zugestanden hatte.

Bryan hatte wahrscheinlich sehr verzweifelt geklungen.
 

Nach dem Telefonat am letzten Abend hatte er nichts mehr getan, außer auf seinem Sofa einzuschlafen und am nächsten Morgen mit grauenvollen Nackenschmerzen wieder aufzuwachen.

Aber diesmal waren die Fragen fortgeblieben, er kannte die Antworten nun. Sie hatten sich ihm in einem Albtraum offenbart.

Eigentlich war es doch klar: Kai hatte eine hübsche Freundin gefunden, sie vielleicht sogar geheiratet und im Extremfall hatte er sogar schon ein Kind, so wie Spencer.

Was ging ihn Kais Leben überhaupt an? Sollte er doch glücklich sein mit seiner Frau (deren Haare bestimmt wasserstoffblond gefärbt waren) und seinem Bastard in dem Haus das ihm sein Großvater hinterher geschmissen hatte.

Es interessierte ihn einfach nicht mehr, dass Kai wahrscheinlich sogar für ihn arbeitete.
 

..Arbeitete er wohl für ihn?

Hallo Fragen, dachte Bryan sarkastisch, wie schön, dass ihr wieder da seid.

Er hatte diese Woche Urlaub wirklich bitter nötig.
 

"Worauf hast du Hunger?" – "Auf dich", grinst Bryan.

Kai lacht: "Ich meine es ernst, Bryan, was möchtest du Essen?"

Bryan zieht die Augenbrauen hoch und meint spöttisch: "Wieso, willst du jetzt 'ne Hausfrau werden?"

"Lustig, Bryan. Aber im Gegensatz zu dir kann ich jedenfalls kochen" – "Können wir nicht einfach zum.. Chinesen oder Griechen oder so gehen?"

"Also gut, gehen wir zum Chinesen" - "Super. Ich war schon echt lange nicht mehr beim Griechen!" – "..Gut"

Irgendwie stört es Bryan, dass Kai sich nicht mehr von ihm provozieren lässt.
 


 

Der Sand unter ihren Füßen ist noch warm, obwohl der Himmel schon dunkel wird.

Kai liebt es, am Strand zu sein. Bryan versteht nicht wieso. Aber eigentlich ist das auch nicht wichtig.

Das letzte Mal als sie einen solchen Spaziergang gemacht haben, hatten sie danach sechsmal Sex. Normalerweise hat Kai nach zwei auch keine Lust mehr. Bryan schon.
 

Kai beugt sich herunter, um die Schuhe auszuziehen und Bryan tut es ihm gleich. Er weiß was jetzt kommt.

Kai wird ihn in dieses kalte Wasser treiben, bis er das Gefühl hat, sie könnten langsam mal wieder heraus kommen..

Bryan spürt das Wasser schon zwischen seinen Zehen, mit jedem Schritt den sie weiter gehen sinken sie tiefer hinein. Das Wasser umspült seine Knöchel, dann seine Unterschenkel, dann seine Knie. Es trifft seine Oberschenkel.

Ihre Hosen haben sie am Strand mit den Schuhen zurück gelassen, keiner würde sie dort wegnehmen.

Kai weiß, dass Bryan es hasst, wenn seine Klamotten nass werden, trotzdem kann er nicht widerstehen, unterzutauchen und dann, klitschnass, Bryan zu umarmen.

Dies sind die wenigen Minuten in denen er die Kontrolle hat.
 

Als Bryan morgens aufwacht ist Kai nicht da. Und Bryan vermisst ihn. Und eigentlich will er es nicht.
 

Er hatte sich zweimal mit Ian getroffen und Spencer angerufen und dessen Tochter zum Geburtstag gratuliert, obwohl die Kleine noch zu jung war um die Bedeutung dieses Tages zu verstehen.

Und irgendwann im Laufe der Woche war Kai aus seinen Gedanken verschwunden. Und dafür war Bryan dankbar.
 

"Morgen", grüßte der Pförtner ihn grummelig, als er seinen Ausweis kontrollierte, aber Bryan blieb ihm eine Antwort schuldig.

Er fühlte sich zwar frisch, aber das hieß noch lange nicht, dass er sich auf sinnlosen Small- Talk einließ.
 

Es war vor kurz vor seiner Mittagspause und er stand grade hinter einer Schleifmaschine, als sein Chef laut in die Hände klatschte, um die Aufmerksamkeit seiner Abteilung auf sich zu ziehen.

"Hört mal her, Leute! Unser oberster Boss wird hier gleich irgendwann 'ne Führung mach'n, darum erwart' ich absolutes Vorbildverhalten, is' das klar?"

Eine Gemurmel, dass ihr Chef als eine positive Zustimmung deutete, machte sich unter den Arbeitern breit.

"Also, die Mittagspause wird verschob'm, aber dafür dürft ihr die dann heut' auch länger mach'n, 'kay?"
 

Bryan arbeitete gerade an dem Goldstück ihrer Werkstatt, als sich die lauten Männerschritte näherten. Bryan schätzte, dass es mindestens vier Leute waren.

Er seufzte. Es war klar gewesen, dass die Führung genau in dem Moment in seiner Abteilung ankam, in dem er an ihrem Wunderkind beschäftigt war.

Und diese Maschine war wahrscheinlich auch der einzige Grund, warum man sich die Mühe machte, den Rundgang durch Bryans' langweilige Werkstatt zu machen.
 

"Jaa, und das is' hier unser ganzer Stolz", hörte Bryan seinen Chef sagen.

Bryan war bereits von der Maschine weg getreten, damit er bloß nicht gebeten wurde, sie vorzuführen.

Doch das Schicksal schien es nicht gut mit ihm zu meinen.

"Kuznetsov", sprach sein Chef ihn an "Zeig'n sie doch ma', wie uns're Göttin hier arbeitet!"

Bryan dreht sich um und schaute in rubinrote Augen.

Gottverdammte Scheiße.
 

Er sah sich selber, von oben, auf die Maschine zugehen und sie mechanisch zu bedienen.

Natürlich war es nicht Kai. Das wär wohl ein zu großer Zufall gewesen.

Aber die Augen waren genug um alles wieder aufzurütteln.

War das die Rache, weil er Kai damals einfach verlassen hatte?

Wird es ab jetzt immer so sein, fragte Bryan sich, dass Kai in meinen Gedanken auftaucht, ich ihn wieder vergessen kann, aber doch nur für einen kurzen Augenblick, wie ein falsches Schlaflied das mich einlullt?

Was musste er nur tun um diesen Fluch zu brechen?
 

"Musst du das jetzt machen, Bryan?" – "Ja, muss ich"

"Wäre es nicht besser, das morgen zu machen?" – "Vielleicht"

"Wieso tust du es dann jetzt?" – "Weil ich es will!"

"Hörst du damit auf, wenn ich sage, ich will Sex haben? Und zwar genau je- gaaah.. Brya~an!" – "Was denn? Du wolltest doch Sex?"

Bryans süffisantes Grinsen füllte den Raum.
 

Nach einer weiteren Woche voller schlafloser Nächte, ungemütlicher Erinnerungen und einem Telefonat mit Spencers Frau, blieb ihm nur noch eines.

Sich dem Problem zu stellen.
 

Es war gar nicht leicht gewesen, Kais Adresse herauszufinden, aber Bryan hatte Erfolg gehabt.

Er hatte den nächstmöglichen Flug nach Japan genommen (und dafür den Rest seiner Ersparnisse ausgegeben).

Bryan war sich sicher, dass er Kai am wahrscheinlichsten abends zuhause antreffen würde.

Und so stand er nun hier vor einem Loft und bereitete sich mental darauf war, seine Ankunft bemerkbar zu machen.

Obwohl.. Sollte er nicht doch lieber gehen? Kai hatte bestimmt schon was für den Abend vor! Würde er ihn nicht sogar verletzen, wenn er so plötzlich vor ihm auftauchen würde?

Würde Kai ihm etwas antun?
 

Dies hier ist die dümmste Idee meines gesamten sinnlosen Lebens, dachte Bryan mit einem Mal und dreht sich um – und stand Angesicht zu Angesicht mit Kai Hiwatari.
 

Kais Augen weiteten sich, Bryan konnte nicht sagen ob Kais Gefühle ihm gegenüber positiv waren oder negativ oder irgendwie dazwischen. Er wusste nicht, ob sie noch eine Chance hatten.

Aber er wusste, dass er niemals wieder von ihm loskommen würde.
 

Soo, ich hoffe, der OS hat euch gefallen. Ich muss sagen, dass ich ihn nicht so gerne mag, weil ich das Gefühl hab, nicht ganz zum Ausdruck bringen zu können, was ich deutlich machen wollte.

Wen mein Gerede zum OS, nicht interessiert, einfach nicht lesen ;)
 

Eigentlich sollte der OS noch weitergehen, aber ich musste das alles löschen, weil es nicht mehr zum Verlauf der Geschichte gepasst hat.

Wen es interessiert: Kai sollte eigentlich doch der Mann sein, der an dem Rundgang teilnimmt. Er sollte einen Job dort annehmen.

Wie man hoffentlich in den Rückblenden erfährt, ist Bryan immer derjenige gewesen, der in ihrer Beziehung derjenige mit der Machtposition ist. Ich wollte, dass er diese Machtposition an Kai verliert, wenn er diesem dann in der Firma unterstellt ist. So lange bis er sieht, welche Fehler er gemacht hat, damit die beiden glücklich werden können.

Aber ich hatte das Gefühl, dass das in diese Geschichte nicht mehr reinpassen würde, weil ich die Handlungen der beiden dadurch in die Gegenwart verlegen müsste.
 

Ich weiß, es ist schwer zu verstehen, warum Bryan damals gegangen ist und ich hab es auch nicht ausgeschrieben, weil Bryan damit verstanden hatte und das sollte er nicht.

Wie schon gesagt, Bryan ist der dominante Part der Beziehung und wie man an machen Stellen herauslesen kann, behandelt er Kai teilweise (oder öfter) unfair.

Er entwickelt gleichzeitig aber richtige Gefühle für Kai, wie ganz kurz in der Vergangenheit angedeutet wird.

Und er geht, erstens, weil er weiß wie er Kai behandelt, aber es nicht mehr kann, weil er ja Gefühle für ihn entwickelt. Er kann aber diese Gefühle nicht zulassen, weil Kai ihn nur so kennt und er in sich unsicher ist, ob Kai ihn anders überhaupt noch nehmen würde.

(Objektiv gelesen ergibt das nicht viel Sinn, aber für Bryans Unterbewusstsein tut es das in dem Moment)

Des weiteren will er fliehen, solange er noch kann, denn in ihm hat sich schon angedeutet, dass Kai ihn früher oder später binden wird, wie es ja am Ende auch passiert.
 

Zu der Frage, die sich sicher stellen wird, ob die beiden es noch hinkriegen oder nicht. Es gibt keine Antwort, denn meiner Meinung nach, passt beides und ich will es nicht dadurch kaputt machen, dass ich darauf eine Antwort gebe. Entscheidet euch selber, was ihr passender findet, was ihr tun würdet.

Da ich an keinem Punkt Kais Gefühle wirklich deutlich gemacht habe, bleibt da viel Platz für Überlegungen.

Also sagt mir was ihr denkt ;)

(und hoffentlich hat dieser lange Kommentar euch nicht zu sehr genervt – aber ich schreibe gerne über meine Intentionen)

Danke fürs Lesen!

Dari

Wünsch dir was [von Dayce]

Autor: Dayce

Link zum Steckbrief: http://animexx.onlinewelten.com/mitglieder/steckbrief.php?id=100129&
 


 

Mittwoch.

Kai hasste diesen Wochentag.

Es war ein Mittwoch, als er sich als sechsjähriger auf der Bühne, als Baum verkleidet bei einer Schulaufführung übergeben musste, sehr zum Spaß seiner Mitschüler. Ja, Kinder konnten so gemein sein.

Es war ein Mittwoch als er sich von seinem Sportlehrer so angezogen fühlte, das er einen Steifen bekam. Sehr zur Schadenfreude seiner Mitschüler. Ja, Kinder konnten gemein sein.

Und es war ein Mittwoch an dem ihm seine große Liebe verliess. Doch daran war nicht der Wochentag Schuld, sondern er selbst.

Ja, das Leben konnte gemein sein.

Wie gut das er nicht wusste, das das Schicksal wieder einmal Spielen wollte, an einem ganz normalen Mittwoch.
 

"Yuriy bitte geh nicht."

"Dann sag mir wieso ich bleiben sollte?"

"Weil ich dich mag."

"Deshalb stehst du nicht zu mir?"

"Nein geh nicht ..."

Kai fühlte wie Tränen sich ihren Weg nach unten bahnten. Irgendwie war ihm das gerade peinlich. Was sollten nur die Leute denken, die um ihn und Yuriy herum waren und die beiden anstarrten als wären sie irgendwelche Tiere, eingesperrt hinter Gittern.

Wie kleine süße Äffchen denen man eine Banane zustecken konnte.

Ihr Streit war ja auch nicht zu überhören gewesen.

Plötzlich aber sahen die Menschen um ihn herum ganz verschwommen aus, die Bilder wurden undeutlich und es schien als würden sie sich immer weiter entfernen.

Doch Moment, wie konnte das eigentlich sein?

Yuriy war doch schon seit mehr als fünf Jahren weg, er hatte seinen Freund nicht gerade eben am Flughafen stehen lassen. Kai schreckte hoch.

"Verdammt",fluchte er laut. Wieder einer dieser Träume die ihn schon die ganze Zeit über quälten.

Seine Augen blickten in die Dunkelheit. Wie spät es wohl war?

Tastend suchte er nach seinem Handy das immer mit im Bett schlief. Als er es gefunden hatte drückte er den kleinen Knopf an der Seite und die Helligkeit des Displays lies ihn die Augen zusammenkneifen. Einen kurzen Moment später wagte er einen erneuten Blick. Die Großen Ziffern die eingestellt waren zeigten 2:19 an. Seufzend warf Kai sein Handy zurück in die Dunkelheit.

Sein eigentlicher Plan, weiter zu schlafen, schien ihm verwehrt zu bleiben. Putzmunter? Um diese Zeit?

Als er sich am Bauch kratzte merkte er, das er völlig verschwitzt war und beschloß schnell eine Dusche zu nehmen und zu versuchen, danach weiter zu schlafen. Morgen Früh würde hier so wieso das Chaos ausbrechen und da wollte er wenigstens noch etwas Schlaf bekommen.

In spätestens acht Stunden würde Hillary durch Kais Haus streunen und alles mit bunten Konfetti und Luftschlangen dekorieren. Es war Silvester und irgendwann, Monate vorher, hatte er auch der Bitte von Tyson und den anderen nachgegeben und ihnen erlaubt Silvester bei ihm zu feiern. Im überschaubarem Rahmen natürlich. Tyson und Ray blieben irgendwann bei Kai wohnen. Am Anfang war es nur Übergangsmässig aber bald darauf blieben der hübsche Chinese und der verfressene Junge einfach da. Die meiste Zeit über waren die beiden auf Reisen, da sie als Blader überall auf der Welt Turniere hatten. Aber wenn sie mal da waren ging es immer recht turbulent zu, so das er sie sich manchmal ganz weit weg wünschte. Doch waren sie einmal längere Zeit nicht da, vermisste er sie auch, irgendwie.

Den Weg zu seinen Bad kannte er im Schlaf und so machte er auch nirgendwo Licht an. Den das war das letzte was seine Augen jetzt vertrugen.
 

Über den Gang zum Bad musste er an dem Zimmer von Tyson vorbei. Stimmen, welche daraus zu hören waren liessen ihn schmunzeln. Man konnte sich genau die Szene vorstellen die sich darin abspielte. Hillary erzählte freudig von ihren Organisationen zu Silvester und Tyson war von dem Gequasel, sicher unbemerkt von seiner Freundin, eingeschlafen.

Am Bad angekommen öffnete Kai die Türe und schloß sie gleich hinter sich ab. Nicht das einer seiner Mitbewohner unangemeldet herrein kam. Zwar war im unteren Stockwerk ein zweites Bad aber hier oben war es einfach kürzer und bequemer als erst die Treppen runter zu gehen.

Kai machte hinter sich kein Licht da seine Dusche etwas tolles konnte. Besser gesagt sein Duschkopf. Je nachdem, wie kalt oder warm das Wasser war wechselten die LED`s die Farbe und so wusste Kai immer ob es zu heiß oder zu kalt war.

Auf dem Weg zur Dusche mußte Kai an der Badwanne vorbei und keine Sekunde mehr, konnte er sich auf den Beinen halten. Durch irgendetwas nasses rutschte er aus und versuchte doch noch irgendwo Halt zu finden. Der Russe griff nach dem erst besten was ihm in die Hände kam. Doch der Gegenstand, was immer es war, konnte sein Gewicht nicht halten und als er mit der Seite auf den Rand der Badewanne fiel und schließlich auf den Fliesen landete kam ihm auch noch der Vorhang der Badewanne samt Haltestange entgegen geflogen. Dabei riss die Stange sämtliche Pflegeprodukte vom Schrank und verursachte gehörigen Lärm.

Laut fluchend versuchte er sich von dem Vorhang und den Pflegeprodukten zu befreien und bereute doch irgendwie zutiefst das er kein Licht angemacht hatte.

Plötzlich höhrte Kai wie jemand an der Türklinke rüttelte.

"Hallo, alles in Ordnung da drin? Kai bist du das?", fragte eine Mädchenstimme.

Kai rappelte sich unter leichten Schmerzen auf und drückte als erstes auf den Lichtschalter. Das Chaos was sich ihm bot war nicht zu übertreffen und nun sah er auch den Grund wieso es ihm die Beine weggezogen hatte. Die Badewanne war wohl vor kurzem noch genutzt wurden. Denn Schaum und übergeschwapptes Wasser tummelte sich vergnügt auf dem Boden. Es lauerte, ja es lauerte auf ein unschuldiges Opfer.

So schloß er die Tür auf und stand plötzlich vor Tyson und seiner Freundin.

"Kai ist alles.." weiter kam die Braunhaarige nicht den Kai war wirklich stinksauer. Seine Rubinroten Augen funkelten böse. So böse und angriffslustig als er noch zusammen mit Tyson gebladet hatte. Tyson hatte schon lange nicht mehr so eine Regung in den Augen seines Freundes gesehen. War das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Doch der Junge musste nicht wirklich lange nach einer Antwort suchen.

"Müsst ihr dauernd in der Wanne ficken und den Scheiß dann nicht mal wegmachen?", knurrte Kai den beiden bedrohlich entgegen.

Hillary lief knallrot an. Man konnte sehen wie peinlich ihr das alles war.

Peinlich von Kai darauf angesprochen zu werden. Es war noch nicht lange her als sie Kai anhimmelte und mit ihm zusammen sein wollte.

"Kai reg dich doch nicht so auf, wollen wir nicht erst einmal einen kleinen Happen Essen und dann ist alles wieder ok", wollte Tyson beruhigen.

"Ich will nichts essen und macht diesen Saustall sauber! Und zwar jetzt! Wenn ich morgen früh im Bad steh und auch nur irgend etwas nicht stimmt dann ist die Party abgesagt!", drohte Kai den beiden und ließ sie stehen. So normal wie möglich versuchte er den Gang zu seinem Zimmer entlang zu laufen. Er wollte sich nicht die Blöße geben und zugeben das er Schmerzen hatte. Unter anderen Umständen hätte er sicherlich selbst darüber gelacht, aber diese Zeiten waren schon lange vorbei.

"Man wie war der den drauf?", fragte Hillary ihren Freund.

"Keine Ahnung", gab Tyson achselzuckend zurück.

Kai versuchte nun noch etwas zu schlafen. Hatte ihm vorhin die Schlaflosigkeit den Nerv geraubt, so waren es nun die anhaltenden Schmerzen die der nun mehr große blaue Fleck verursachte und es ihm unmöglich machte auch nur ansatzweise auf der Seite zu schlafen. Eigentlich schlief er am liebsten auf dem Bauch, aber heute war ihm nicht einmal danach. So blieb er einfach regungslos auf dem Rücken liegen und lies seinen Blick durch sein Zimmer schweifen.

An der Wand hingen seine unzähligen Medalien und Titel. Doch gleich darunter hing ein riesen Artikel mit der fetten Überschrifft : Kai Hiwatari gibt Karriere auf.

Warum er sich diesen an die Wand gepint hatte war schwer zu sagen. Doch er wollte sich wohl nicht von dem Käfer trennen der mit diesem Artikel verbunden war. Auf eine ganz spezielle Weise. Der Arme... Ja der Käfer war eine gute Ausrede den Artikel zu behalten.

Seufzend drehte er seinen Kopf zurück um weiter an die Decke zu schauen. Irgendwann schlief er dabei aber wohl doch noch ein, den als er wieder die Augen öffnete und sein Handy suchte zeigte dies bereits halb elf an.

Sicherlich hatte seine Standpauke von vorhin gewirkt und deshalb hatte er seine Ruhe. Sonst war es immer so laut und jeder wollte etwas von ihm. Und das zu fast jeder Uhrzeit und für die sonderlichsten Gefallen.

Langsam stand er auf und ging zum zweiten Mal an diesem Tag ins Bad.

Geräusche die aus dem unteren Stockwerk kamen liessen ihn vermuten das Hillary und die anderen schon mit den Vorbereitungen angefangen hatten.

Kai schloß die Tür hinter sich und musste staunen. Das Bad glänzte wie schon lange nicht mehr. Es war nichts mehr von dem nächtlichen Chaos zu sehen das Kai unglücklicherweise hinterlassen hatte.

Vor dem Spiegel stand ein kleiner Zettel auf dem stand Fett Sorry.

Der Russe musste lächeln. War er den so böse gewurden? Hatten die beiden ein schlechtes Gewissen oder hatte er etwa mit der Vermutung, das die beiden in der Badewanne zu gange waren recht? Kai verzog das Gesicht. So genau wollte er sich das nicht vorstellen. Manchmal konnte eine bildliche Fantasie nützlich sein, aber eben nur manchmal.

Als er unter die Dusche ging konnte er sich richtig entspannen. Der große Blaue Fleck war nicht geschrumpft aber er tat auch nicht mehr ganz so weh wie letzte Nacht.

Nach dem Duschen band er sich ein Handtuch um, putzte sich noch schnell die Zähne und ging dann zurück in sein Zimmer.

Bevor er es verlassen hatte, hatte er das Fenster geöffnet und nun überzog ihn eine Gänsehaut. Schnell schloß er es und zog sich seine Sachen an.

Auf dem Weg nach unten blieb sein Blick an dem Kalender neben der Tür hängen.

Nun war klar wieso ihm heute Nacht das Missgeschick im Bad passiert war. Es war Mittwoch. Und Kai war sich sicher das er auch einmal an einem Mittwoch sterben würde. Hillary und Tyson würden schon noch dafür sorgen, mit ihren wilden Sexspielen.

Der Junge wunderte sich das unten in der Küche niemand zu Gange war. Kein Mensch war auch nur weit und breit zu sehen. Erleichternd aufseufzend freute er sich über die Ruhe.

Während der Kaffee durch die Maschiene lief blickte Kai nach draußen. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne schien und der liegengebliebene Schnee glitzerte unaufhörlich. Doch seine Idylle wurde jäh getrübt als er sah , das seine Mitbewohner eingedeckt mit Einkaufstüten wieder kammen.

Die Tür wurde aufgeschloßen und die Kälte schlich sich rein. Fröhlich quitschend legte Hillary die Tüten auf den Tisch. Kai schaute sie fragend an. In der Tüte steckte etwas aus Pappe? Pappe? Halt was war das den?

Das Mädchen sah den Blick von Kai.

"Das sind sowas wie kleine Heißluftballons. Da kommt eine Kerze rein und unten an dem Ballon hängt ein kleiner Zettel auf den man einen Herzenswunsch schreiben kann, der dann in Erfüllung geht", sagte sie.

Der Grauhaarige zog skeptisch eine Augenbraue nach oben. Wünsche die in Erfüllung gehen? Pah, so etwas gab es nicht.

Hillary wußte genau was Kai dachte. Es ignorierend drücke sie ihm einen noch verpackten Ballon in die Hand.

"Hast du etwas zu verlieren?", fragte sie provokant.

Darauf erhiehlt sie keine Antwort und so widmete sie sich dem Auspacken der restlichen Tüten und dem Schneiden der zahlreichen Salate. Tyson ging ihr zu Hand. Ray hatte sich in sein Zimmer verzogen um sich hübsch zu machen. Unter den Gästen war auch ein Mädchen das es ihm besonders angetan hatte. Er redete nur noch von ihr, aber genau wusste niemand wer sie wirklich war. Max wollte sie mitbringen.

Kai schlürfte in Ruhe weiter seinen Kaffee setzte sich an den Tisch und blätterte in der gestrigen Zeitung. Er wußte das meist nur Müll drin stand doch manche Artikel interessierten ihn wirklich. Nämlich die Artikel in denen eine bestimmte Person erwähnt wurde.

Doch in dieser Zeitung stand nicht einmal ansatzweise etwas über ihn drin. Seufzend legte er das Blatt weg. Unterdessen war Max in der Küche aufgetaucht. Keine Ahnung wie er das jedes Mal machte aber entweder hatte Kai das Klingeln nicht gehöhrt oder aber er hatte sich heimlich einen Schlüssel anfertigen lassen. Der Junge musste innerlich lachen.

Max hätte so etwas nicht drauf. Er war immer der schüchterne, zurückhaltende Blader. Viele trauten ihm nie wirklich etwas zu, aber so schlecht war er nicht, wie er öffters eindrucksvoll unter Beweis stellte.

"Hallo Kai, ich hab heute jemanden in der Stadt getroffen und ihn zu deiner Silvesterparty eingeladen, hoffe das ist ok ", ohne auf eine Antwort zu warten rauschte der Blonde aus der Küche und Kai höhrte wie die Haustür ins Schloß fiel.

"Nett das ich vorher gefragt werde, ich habe doch gesagt im überschaubaren Rahmen!" sagte der Junge laut genervt.

"Ach Kai mach dir nicht so viel Sorgen, so viele sind das nicht die kommen", entgegnete Tyson.

Kai gab darauf keine Antwort sondern wendete sich dem Ballon zu . Vorsichtig packte er ihn aus. Die kleine Kerze musste man in eine Drahtschlinge basteln und am Ende des kleinen Korbes hing eine Schnur mit einen kleinen Kärtchen unten dran. Das konnte man nachdem man seinen Wunsch reingeschrieben hatte sogar zu kleben. So war man sich sicher das keiner der anderen es lesen konnte. Hillary war schon damit beschäftigt das Kärtchen ihres Ballons zu beschriften. Als sie die Küche verließ und auch ihr Freund nicht mehr zu sehen war schnappte Kai sich einen Stift und schrieb ein einziges Wort auf das kleine Kärtchen. Dann leckte er es an, klebte es zu und legte es mit auf den Ballon von Hillary.

Den Rest des Tages verbrachte Kai in seinem Zimmer und wartet darauf das es Abend wurde. Auch wenn er es nicht vor den anderen zugeben würde, irgendwie freute er sich alle mal wieder zu sehen, auch wenn er weiterhin kühl und eingebildet zu den anderen wäre.

Gegen 19 Uhr kamen die ersten Gäste. Hillary begrüßte sie alle überschwinglich und drückte jedem einen Ballon in die Hand.

Die Party war schon in vollem Gange und der Russe beschloß nach unten zu gehen.

Auch er wurde von allen freundlich begrüßt und einige hatten auch kleine Geschenke für ihn mitgebracht. Sozusagen als Dankeschön für die Party.

Als er sich etwas umschaute entdeckte er Ray der sich mit einem ihm unbekannten Mädchen unterhiehlt. Etwas weiter dahinter entdeckte er Mariah die dem Mädchen unbemerkt tödliche Blicke zu warf. Ihm kam sie irgendwie bekannt vor die Fremde und er hatte ein ungutes Gefühl. Ob Ray es auch bemerken würde?

Dann sah er Max der alleine an der Bar stand. Wo war wohl seine Begleitung die er mitbringen wollte?

Je später es wurde umso unausstehlicher war der Gastgeber. Jeder der etwas zu viel getrunken hatte nervte ihn damit wieso er seine Kariere als Blader, als einer der Besten, aufgegeben hatte.

Nachdem er den dritten ohne Antwort stehen ließ verzog er sich in sein Zimmer. In diesem angekommen zog er sich eine dicke Jacke an, schnappte sich seine Decke und ging hinaus auf die Terrasse die genau an seinem Zimmer war. Unter dieser lag die große Doppelgarage.

Er machte es sich auf einem der beiden Liegstühle bequem.

Da es lange nicht geschneit hatte, hatte er auch nicht mit Schnee auf dieser zu kämpfen. So nahm er eine entspannende Liegeposition ein und machte es sich gemütlich, nachdem er sich in die Decke eingemummelt hatte. Unter ihm war Musik zu hören und über ihm funkelden die Sterne. Der Himmel war klar und Kai war sich sicher das man bis ans Ende der Galaxie schauen konnte. Vereinzelte Sternschnuppen waren zu sehen und auch die Sternbilder hatten eine unglaublich beruhigende Wirkung. Alles war so friedlich.

Vereinzelt sah man einzelne Raketen am Nachthimmel. So konnte er Silvester auch nicht verpassen, den was an Pyrotechnik in seinem Haus lagerte grenzte schon an die Idee für ein Verbrechen. Würde auch nur eine einzige Rakete da unten Feuer fangen würden sie in sekundenschnelle in die Luft fliegen.

Während er weiterhin in den Himmel blickte höhrte er nicht wie die Tür zu seinem Zimmer geöffnet wurde und eine Person diesen Raum betrat.

Vorsichtig blickte sich derjenige um.

Sein Blick blieb auf dem Zeitungsartikel hängen der die Wand neben der Tür tapezierte, auf den Artikel "Kai Hiwatari gibt Karriere auf". Doch nicht wegen dem Artikel sondern wegen dem fetten Käfer durch den die Nadel gepikst wurde.

"Da war sicher jemand angepisst", sagte die Person zu sich selbst. Sein Blick schweifte durch den Raum. Durch das Terrassenfenster konnte er sehen das draußen auf dem Liegestuhl eine Person war.

Das war er also, er war nicht unten also konnte nur er das sein. Und er liebte diesen Platz, das hatte er damals schon.

Vorsichtig betrat der Fremde die Terrasse. Er wußte das Kai ihn jetzt in diesem Moment schon bemerkt hatte. Da er aber sicherlich niemals mit ihm rechnete nutzte er den Augenblick aus und setzte sich neben Kai in den zweiten Liegestuhl, aber ohne ein Wort zu sagen.

In diesem Moment blickte Kai nach links und schreckt aus seinem Liegstuhl hoch. Das konnte nicht sein! Was war den in seinem Drink gewesen das er jetzt solche Halluzinationen hatte? Unfassbar für ihn was sich gerade hier abspielte. Sollte er sein Gespenst jetzt ansprechen oder einfach die Augen schließen und hoffen das er wieder einmal nur schlecht geträumt hatte. Doch irgendwie schien das alles zu real. So entschied er sich für ersteres.

Stotternd folgte ein "Du"?!

"Ja ich, und ich freu mich auch dich zu sehen", gab der unbekannte zurück.

"Wie kommst du hier rein und vorallem was machst du hier?", mehr konnte er nicht hervorbringen. Er war zu schockiert, ihm gegenüber stand Yuriy. Der Yuriy der ihn schon jahrelang in seinen Träumen quälte und der Yuriy den er eigentlich mal geliebt hatte, es auch immer noch tat. Sehr sogar.

"Max, hat mich eingeladen, und da dachte ich ich schau mal bei dir vorbei", sagte er gelassen kalt. Er wußte halt wie man einen Hiwatari auf die Palme brachte. Sicher funktionierte das auch noch nach all den Jahren. Zwar musste er schon mit sich kämpfen hier her zu kommen, doch letztendlich hatten seine Gefühle gesiegt.

"Arrogant wie immer!", knurrte der andere.

Zwischenzeitlich hatte Kai sich wieder auf seine Liege gesetzt und Blickte zu Yuriy. In Wirklichkeit war er hin und her gerissen ihn jetzt einfach anzuspringen, ihn zu umarmen und ihm zu sagen das er damals einen ganz schrecklichen Fehler begangen hatte, nur weil er zu feige war.

Aber auf der anderen Seite hielt ihn viel davon ab. Er war es der ihn damals hatte gehen lassen. Er war es der damals nicht zu seinen Gefühlen für ihn stand. Yuriy tat es bedingungslos. Und er war immer noch genauso hübsch wie früher. Nein um ehrlich zu sein war er sogar noch hübscher geworden. Doch das durfte er sich jetzt nicht anmerken lassen. Mit ein wenig Glück hatte Yuriy ihn noch nicht durchschaut.

"Komm du freust dich doch!", konterte der andere. Auf diese Antwort erhiehlt der Kandidat 1000 Punkte.

Kai fühlte sich in die Enge getrieben. Nein, er konnte die Gefühle nicht zu lassen. All die Jahre hatte er sie fast erfolgreich unterdrückt. So sezte er zur Gegenwehr an.

"Haben dich deine Groupies sitzen lassen?"

"Groupies? Von was bitte redest du? Aber jetzt sag mal, wieso hast du mit Bladen aufgehöhrt?", fragte Yuriy.

"Du weichst mir aus! Ich rede von deinen ganzen Affären die in der Zeitung zu lesen waren. Weißt du eigentlich wie viel es waren oder hast du das schon vergessen? Ich nicht, ich konnte es jeden zweiten Tag lesen, mit wem du dich alles vergnügt hast. Nach Geschmack und Aussehen bist du dabei aber nicht gegangen", fauchte Kai ihm entgegen. Es tat weh das alles zu lesen und er hatte nicht versucht zu kämpfen. Eigentlich war er selbst schuld.

"Alles klar du glaubst die Scheiße die da drin stand? Man bist du naiv. Ich will keine Groupis, sondern ich will nur einen Groupie, einen der mir den Schwanz lutscht und einen der das macht worauf ich Lust habe", erwiederte er keck. Im Gedanken fügte er hinzu : "All die ganzen Jahre".

Kai wurde rot, fühlte die Hitze in seinen Wangen aufsteigen.

Was tat er hier eigentlich? Hatte er gerade Yuriy gegenüber einen Eifersuchtsanfall gehabt? Das konnte nicht sein! Was tat er hier eigentlich? Er sollte sich freuen ihn zu sehen. Wie oft hatte er davon geträumt? Es sich ausgemalt und alle Sternschnuppenwünsche der letzten Jahre für ihn verbraucht.

Ohne auf seinen Gegenüber zu achten und entgegen gesetzt seiner Natur und sehr zur Überraschung Yuriy`s rutschte er ein Stück nach vor. Sein Gesicht war nun genau vor dem des anderen. Rubinrot traf Eisblau. Der andere Russe wartete ab. Jetzt etwas zu sagen wäre völlig falsch.

Vorsichtig legte Kai seine Hand an das Kinn von Yuriy. Zärtlich streichelte er darüber. Seine Haut war genauso weich wie damals. Und sie war es immer noch. Plötzlich überkam es Kai und er legte seine Lippen auf die von seinem Gegenüber. Dieser hatte scheinbar nur darauf gewartet und mit einer tiefen Leidenschaft versanken beide in einen nicht enden wollenden Kuss. Plötzlich löste Kai den Kuss und stand auf. Er wollte sich mit zu Yuriy auf die Liege setzten doch genau in diesem Moment explodierten die ersten Raketen am Nachthimmel.

Kai erschrak und stolperte ein Stück nach vorn. Da die Liege nicht richtig fest aufgestellt war und das Gewicht der beiden zu viel war, landeten beide unsanft auf dem harten Boden. Doch beide konnten jetzt nur noch lachen. Seit langen konnte Kai wieder lachen. Über ihnen erleuchteten immer mehr Raketen den Nachthimmel. Sicherlich war längst Mitternacht.

Die beiden schauten nun in den Himmel, sie lagen immernoch nebeneinander auf dem kalten Boden. Niemand wagte etwas zu sagen. Keiner der zwei wollte diesen Moment kaputt machen.

Doch kurze Zeit später kammen kleine runde Ballons geflogen. Aus Neugier unterbrach Yuriy die Stille.

"Was ist das?", fragte er.

"Das war Hillarys Idee, das sind Ballons an denen man einen Wunsch heften kann der dann in Erfüllung geht", sagte Kai darauf.

"Du glaubst an sowas?", erwiederte der Rothaarige.

"Jetzt schon. Aber Yuriy, hör mal was willst du eigentlich wieder hier?", fragte Kai, nicht sicher ob er die Antwort auf diese Frage hören wollte.
 


 

So das war meine Geschichte für den Mai. Ich muss sagen das es mir recht schwer gefallen ist diese Story zu schreiben. Die Idee stand schon lange fest, und der Titel sowieso. Den habe ich immer bevor ich ne Geschichte schreibe. Im großen und ganzen bin ich recht zufrieden. Da ich lange nicht mehr geschrieben habe, hoffe ich das ich nicht zu große Fehler eingebaut habe.

Mit dem Ende habe ich lange gehadert, hätte ich es anders geschrieben wäre es wieder ausgeufert und es wäre ne richtige FF draus geworden. Aber es sollte ja nur eine One Shot werden. Deshalb hoffe ich das sie euch allen ein bisschen gefällt und ich habe mich voll gefreut bei dem Wettbewerb mit machen zu dürfen. Ich hoffe auch das ich niemanden enttäuscht habe.

Tschaui Dayce

Nur ein Wunsch [von BryanKuznetsov]

Autor: abgemeldet

Link zum Steckbrief: http://animexx.onlinewelten.com/mitglieder/steckbrief.php?id=424996
 


 

Murrend stand Ian vor dem sich in der Küche befindenden Kalender. Seine Haare standen

noch immer zu allen Richtungen ab. Irgendwie musste der Kleine wohl zu einem Langschläfer

mutiert sein, seit sie nicht mehr so häufig an den Tunieren der BBA teilnahmen.

Es hatte sich einfach so im Sand verlaufen. Tala und Spencer hingegen hatten ihren alten Rhythmus

beibehalten, in ihrem Inneren waren sie wohl noch immer Beyblader.
 

Der Stille nach zu urteilen, waren die beiden wohl wirklich seine Vergangenheit holen,

um sie wieder mit in die Gegenwart und in ihre gemeinsame Zukunft zu bringen.

„Zu schade... Doch nicht verguckt.“

Am besten wäre es wohl, wenn sich der Lilahaarige in sein Zimmer einschließen und dieses

nur noch zur Nahrungsaufnahme verlassen würde.

Ja, das war eine gute Idee, also würde er gleich mit der Nahrungsaufnahme beginnen, bevor

die drei das Haus wieder betreten konnten.
 

Obwohl es vielleicht etwas hart war, so abweisend auf seine Ankunft zu reagieren,

wollte Ian so wenig Kontakt mit ihm haben, wie es ging und die längere Abwesenheit

hatte den perfekten Anfang dafür geschaffen, ihm mit etwas mehr Abstand begegnen zu können.
 

Nachdem er sein Müsli gegessen und sein Glas Orangensaft in einem Zug geleert hatte,

saß er noch eine ganze Weile nachdenklich auf einem der vier Stühle,

die um ihren Tisch gestellt waren. Noch immer war einer für ihn da.
 

Der Blick des Jungen lag auf dem Tisch, verwirrende Gedanken bildeten sich in seinem Kopf,

die ihm ein schlechtes Gewissen machten. Eigentlich konnte er ja nichts dafür, dass es so

gekommen war, es war schließlich Ians Fehler gewesen.

Abwesend strich er über die Narbe auf seinem rechten Oberarm.
 

Die Tür fiel ins Schloss und ließ den Jüngsten so aufschrecken, dass er beinahe vom Stuhl gefallen wäre.

Nun konnte sich Ian nicht mehr ohne weiteres in sein Zimmer zurückziehen, um sich vor der

Begegnung zu drücken. Sein Herz fing an schneller zu schlagen. Obwohl der Lilahaarige

genau gewusst hatte, wann er kommen würde und er genug Zeit gehabt hatte, um sich darauf vorzubereiten,

fühlte er sich nun hilflos der Begegnung und besonders ihm gegenüber.
 

So oft und lange hatte er überlegt, was er sagen, denken, fühlen und wie er handeln sollte,

doch dank seines Tagtraumes wurden seine Pläne vereitelt und einen Plan B hatte Ian nicht.

Und nun war es zu spät, sich zurückzuziehen. Die Vergangenheit, die er gerne ungeschehen gemacht hätte,

stand nun vor ihm und holte das alles wieder in greifbare Nähe.

Ob er ihm verziehen hatte?
 

Einfach ganz ruhig und natürlich bleiben, dachte sich der Kleinste.

„Hey, Ian! Schau' mal, wen wir wieder mitgebracht haben.“

Freudig drang Talas Stimme an Ians Ohr, nun war es endgültig zu spät, um abzuhauen.

//Stell' dich... Es wird schon nicht so schlimm! Moment...?//

Woher kam diese plötzliche Furcht vor dem Wiedersehen?

Schließlich traf ihn doch keine Schuld!
 

„Ähm... Hey... Wie geht’s?“, stotterte Ian etwas nervös.

Haha... Wie dämlich, dachte sich Ian, etwas blöderes hatte ihm auch nicht einfallen können.

„Danke, gut. Und dir?“, erwiderte Bryan leicht lächelnd.
 

Was? Hatte diese Therapie etwa wirklich geholfen?

Im Gegensatz zu den Anderen glaubte Ian nicht an diesen Psychokram, aber es erstaunte ihn, wie sehr er

dem Älteren zu helfen schien.

//Und das alles nur, weil ich...//

Er dachte den Satz nicht zu Ende, hätte er dann keinen Grund mehr wütend zu sein und seine Schuld von sich zu schieben.

Doch Bryan schien alles vergessen oder wenigstens verarbeitet zu haben.
 

„Wie wär's, wenn ihr nach oben geht? Ihr habt euch doch sicher viel zu erzählen?!“

Etwas ahnend zog der Kleinste eine seiner Augenbrauen hoch, spürte, dass es

eine Aufforderung und keine Bitte war.

Seufzend nahm er Bryans Hand, zog ihn dann mit sich nach oben. Das hätte

ja nicht noch besser werden können. Oder?!

„Wehe ich finde auch nur einen Fleck auf dem Sofa oder sonst wo!

Ich mache das nicht weg!“, verkündete der Lilahaarige laut, ehe er mit seinem Wieder-Zimmergenossen in dieses verschwand.
 

Schwer seufzend ließ sich Ian auf seinem Bett nieder, um sich an die Wand zu lehnen.

Als er es sich richtig bequem gemacht hatte, ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen,

bis er an seinem Zimmergenossen hängen blieb. Der Lilahaarige saß etwas eingeschüchtert

und mit angezogenen Beinen auf dem Boden, ebenfalls an die Wand gelehnt.

„Ja. Bleib bloß da. Wehe, du kommst zu mir rauf.“

Wie er da so saß, wurden seine Augen immer schwerer.

Irgendwie war er geschafft, nur wusste er nicht, wieso.

Die Sache mit Tala und Spencer war schon irgendwie merkwürdig, wie Ian fand.

Es war ganz plötzlich, sie standen vor einem Monat vor ihm und meinten etwas von wegen Probebeziehung.

Komisches Zeug.
 

„Ian...?“, fragte der Ältere leise, doch erhielt er vom Gefragten keine Antwort.

Er schien wohl eingeschlafen zu sein. Das nutzte Bryan aus, um sich zu dem Anderen aufs Bett zu gesellen.
 

„Wa-?! Was machst du denn da, Ian?“

Bryan stand mit weit offenen Augen in der Tür, den Blick auf Kai und Ian, seinen festen Freund, gerichtet. Wieso tat er sowas?

Und wieso ließ Kai das zu?!

„Was ist schon dabei? Stell' dich nicht so an. Man darf doch mal etwas Spaß haben, oder?!“

Der Kleinste von ihnen richtete sich auf und blickte seinen Freund an.

„Ich hab' dir doch gesagt, dass du erst heute Abend wiederkommen sollst! Das hatte schon seinen Grund!“

„Nein...“

Ian konnte ihn nicht betrogen haben! Das war bestimmt nur eine Einbildung! Genau!

Das musste es sein. Sehr deutlich spürte er, wie seine Augen heiß wurden und seine Sicht verschwamm.

„Und jetzt verschwinde! Du störst!“

Wie von selbst gehorchten seine Beine dem Befehl Ians.

Sie trugen ihn nach unten, wo er sich wieder anzog, um rauszugehen.

Sein Kopf war wie leer gefegt, alle Gefühle schienen weg zu sein, doch sein Herz schmerzte,

beinahe so als würde es immer enger zugedrückt werden.
 

......

......
 

~~~ 2 Tage später ~~~
 

„Moment... Ich komme ja schon...“, gähnte ein verschlafener Spencer.

Wer könnte das denn sein? Wer klingelt zu so einer frühen Stunde die

Leute aus dem Bett? Als sein Blick auf die Uhr fiel, erkannte er die Ziffern 3:15.

Die Person hatte wirklich Glück, dass der Blonde auf dem Sofa geschlafen hatte,

oben in den Zimmern hörte man nachts nämlich nichts.

„Ja...? Bryan! Wo warst du?!“

Schnell zog er den Jüngeren in die Wohnung.

„Wir haben dich gesucht! Wo hast du die letzten beiden Tage gesteckt?“

Der Angesprochene reagierte nicht, sondern ließ sich einfach in die Armen

des Älteren fallen. Dieser trug ihn dann in sein Zimmer.

Zwei Tage war er nun weg gewesen und sie hatten ihn erfolglos gesucht.

Wäre er morgen noch nicht da gewesen, hätten sie die Polizei gerufen.

„Schlaf' du erstmal...“

Mit diesen Worten stand Spencer auf und verließ das Zimmer.

Morgen früh würde er sofort Tala über die Geschehnisse der Nacht informieren.
 

Am darauf folgenden Abend machten sich Tala, Ian und Spencer fertig,

um zu einer Verabredung zu gehen. Eigentlich hatten sie vor gehabt zu viert zu gehen,

doch Bryans Zustand ließ das nicht zu, er war viel zu erschöpft und hatte deswegen

Fieber bekommen.

Nach zwei Stunden würden sie wieder kommen.

Nachdem sie sich noch einmal von ihrem kranken Teamkameraden verabschiedet hatten,

verließen sie die Wohnung. Währenddessen schlief Bryan sich gesund.
 

Etwas früher schon als abgemacht kam Ian zur Wohnung zurück. Er wollte

gerade aufschließen, als ihm auffiel, dass die Tür offen stand, nicht viel aber so viel,

dass man es beim genaueren Hinsehen erkennen konnte.

Diese Erkenntnis ließ ihm das Herz in die Hose rutschen.

Hatte der Lilahaarige etwa nicht abgeschlossen? Aber er hatte es doch getan, oder?!
 

Kurz darauf wünschte er sich, dass er es nochmal kontrolliert hätte, abgeschlossen zu haben.

Denn gerade als Ian die Wohnung betreten wollte, wurde er unsanft hinein gezogen

und gegen die Flurwand geschubst. Ein stechender Schmerz ging durch seinen

Hinterkopf. Das würde sicher 'ne fette Beule geben, dachte sich der Kleine.

Sein Blick wanderte nach oben und als er eine vermummte Gestalt vor sich sah, erschrak er.

//Da vergisst man einmal abzuschließen und dann das!//

Irgendwie musste er heute wohl mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden sein.
 

Der Einbrecher zückte ein kurzes Messer. Ob das eine Masche war um ihm Angst zu machen

oder wollte diese Gestalt etwa ernst machen?

Ohne jede Vorwarnung stürzte der Fremde auf Ian zu und stach auf ihn ein.
 

Das Blut spritzte in sein Gesicht und er spürte einen brennenden Schmerz

in seinem rechten Oberarm. Langsam öffnete er die Augen und erblickte Bryan,

der wie gebannt auf seine blutverschmierten Hände starrte,

neben ihm Stücke ihrer einzigen Vase und direkt vor ihm

der niedergestreckte Einbrecher, ebenfalls blutüberströmt.

Im nächsten Augenblick fing Bryan panisch an, zu schreien und presste seine Hände an den Kopf.

Was war denn nur passiert? Hatte er etwa auf der Treppe gestanden und alles gesehen?

Hatte er ihm etwa helfen wollen?
 

„Was ist das hier für ein Geschrei?“, fragte Tala, der in die Tür reingestürmt kam. „Ian! Bryan!“

Sofort war der Rothaarige zu dem Jungen mit den larvendelfarbenen Haaren gerannt,

um ihn zuberuhigen. Spencer war zu Ian gegangen und rief währenddessen die Polizei

und einen Krankenwagen.

Danach kam Bryan in eine Therapie.
 

Erschrocken fuhr Ian aus seinem Schlaf hoch. Davon hatte er schon lange nicht mehr

geträumt. Damals hatte er riesige Angst gehabt, aber nicht um sich, sondern...

„Bryan?! Runter mit dir!“

Rein aus Reflex wollte er den Schlafenden von seinem Schoß runterschubsen, doch dann entschied er sich dafür, ihn lieber vorsichtig zu wecken.
 

Sie waren nicht mehr zusammen, das hatte Ian dem Älteren klar zu verstehen gegeben.

Aber wieso vermisste er ihn nun so sehr? Irgendwie genoss er es sogar.

Zu allen war Bryan immer aufmüpfig gewesen, doch bei ihm war er anhänglich wie ein

kleines Kind. Ob es wohl mit den Experimenten von Boris damals zu tun hatte?

Gut möglich wäre es ja, dachte Ian, während seine Hand durch die kurzen Haare

des Anderen streichelte.
 

Nach dem Vorfall vor etwa einem halben Jahre hatten sie bis jetzt noch keine Möglichkeit gehabt, sich auszusprechen. Vielleicht war ja noch nicht alles verloren?

Seine Gefühle waren noch nicht vollends verschwunden und die von Bryan vielleicht auch noch nicht?
 

Es war so dumm gewesen, ihn zu betrügen. Nur aus Angst, um nicht selbst derjenige zu werden, der verletzt wurde.

Nur deswegen betrog er ihn, dieses einzige Mal. Aber Bryan hatte nicht auf ihn hören wollen und war früher gekommen.

Der ältere Russe hatte nie gesagt das deswegen Schluss sei und trotzdem hatte der Ian

die Beziehung aufgegeben. Niemand hatte ihm verboten, den Anderen zu besuchen und niemand

hatte ihm auch nur eine Sekunde lang Schuld an dem gegeben, was passiert war.

Dennoch hatte er ihn nicht besuchen wollen. Aus Angst, im Nachhinein verletzt zu werden.

Es tat ihm unendlich Leid, so ein Feigling gewesen zu sein.
 

Ein verträumtes Lächeln schlich sich auf Ians Lippen, als er den Schlafenden so

beobachtete, genau in diesen Anblick hatte er sich damals verliebt.

Vielleicht konnten sie es ja nochmal versuchen?

Sanft gab Ian seinem Bryan einen Kuss auf die Stirn.

Nun hatte er nur noch einen Wunsch: Einen gemeinsamen Neuanfang.
 

~~~~~~~
 

Ende x3
 

Ich hoffe es hat euch gefallen :3

Falls ich noch Kritik habt dann her damit XD

Da ich noch nicht so lange schreibe wäre ich dankbar drum x3

Sehnsucht [von amyrose88]

Autor:  Bran

Link zum Steckbrief: http://animexx.onlinewelten.com/mitglieder/steckbrief.php?id=430553&
 

Müde saß ein rothaariger Junge am Frühstückstisch vor seinem Kaffee und sah auf die Uhr. `noch 5…..4…..3…..2……1`-„AAAAHHHHHHHHH verdammter Mist schon wieder verschlafen.“ Von oben hörte man es poltern als der Verursacher des Schreies über den Flur rannte und dabei wieder einmal den Staubsauger umrannte. Keine 5 Minuten später stand er auch schon in der Küche während er noch dabei war die Reste seiner Klamotten anzuziehen. „warum hast du mich denn nicht geweckt wenn du schon auf bist Tala? Warum bist du eigentlich schon wach?“ – „Ich hab schon vor einer halben Stunde versucht dich aufzuwecken, hat nur nicht geklappt“ `außerdem ist er verdammt sexy wenn er schläft oder total hecktisch in seine Klamotten fährt`. „dass erklärt aber immer noch nicht warum du schon wach bist.“-„Ich konnte nicht mehr schlafen Bryan und da bin ich schon aufgestanden.“ Damit war ihr allmorgendliches Gespräch beendet. Es ist jeden morgen das gleiche Spiel: Tala steht früh auf und versucht Bryan zu wecken. Nachdem er gescheitert ist wartet er in der Küche auf ihn um ihn dann beim anziehen zu beobachten.
 

Etwa eine Stunde später machte ich Tala auf zum joggen. Es war ein ziemlich kalter Tag aber dass machte ihm sehr wenig aus. Ganz im Gegenteil er leibte dieses Wetter. Diese klirrende Kälte ließ seine Gedanken wieder klar werden. So halbwegs zumindest. Er wusste dass er bei seinem Teamkameraden keine Chance hatte. Bryan war nicht schwul. Ganz im Gegenteil er hatte sogar was gegen Schwule. Das hatte er ihm selbst gesagt, damals als Takao und Max zusammengekommen waren. So blieb ihm nur Bryan heimlich zu beobachten und zu hoffen dass das bald vorbei sein würde. So war es immer, jeden morgen ging er joggen egal welches Wetter war um einen kühlen Kopf zu bekommen und in Erinnerungen zu schwelgen. Denn er wusste sobald Bryan rauskriegt dass Tala schwul ist wäre es aus mit ihrer Freundschaft. Nur aus diesem Grund ging er jeden Tag die schönsten Momente mit seinem besten Freund und Teamkollegen nochmal durch.
 

Wie sie damals Schlittschuhlaufen gelernt hatten. Mit acht Jahren auf dem Balkansee. Er erinnerte sich noch genau…
 

„nun beeil dich doch mal du lahme Ente ich warte nicht Ewig auf dich“. Mit gekreuzten Armen stand der junge rothaarige da und wertete auf seinen besten freund. Sie waren zumindest so eng befreunde wie es in der Abtei nun mal ging. Und sollte Boris rauskriegen, dass sie sich raus geschlichen hatten um Schlittschuhlaufen zu lernen gab es gehörigen Ärger dass wussten sie und waren dementsprechend angespannt. Diese Anspannung verflog jedoch sobald sie auf dem Eis waren. Ihre ersten Versuche waren jämmerlich und sie lagen mehr auf dem Eis als dass sie fuhren. Nach ein paar Anläufen jedoch hatte es Einigermasen geklappt. Natürlich hatten sie die Zeit vergessen und kamen viel zu spät zum Abendessen zurück. Diese Standpauke von Balkov hatte es in sich gehabt. Und trotzdem schlichen sie sich so oft es ging raus um Schlittschuhlaufen zu gehen. Später kamen dann auch noch Spencer und Ian mit.
 

Ja dass hatten sie über Jahre hinweg gemacht. Später war dafür jedoch keine Zeit mehr denn sie wurden immer härter trainiert. Sie sollten die besten sein. Und bis die Bladebreakers kamen waren Sie auch die besten. Oh man der Abend nach Bryans Niederlage war der Horror.
 

„Wie konnte mich nur dieser Möchtegernblader schlagen? Dass glaub ich einfach nicht. Von diesem Langhaarchinesen besiegt.“ Aufgeregt ist Bryan damals durch dass Zimmer getigert wie eine Raubkatze die eingesperrt wurde. Und genau so gereizt war er. Ian hatte damals den Fehler gemacht und versucht ihn zu beruhigen. Da ist er dann völlig ausgerastet. Ein Wunder dass das die Zimmereinrichtung überstanden hat. Nachdem er sich vollkommen heißer gebrüllt hatte hat er sich dann auch beruhigt. Schnaufend saß er auf der Couch und hatte vor sich hin gestarrt. Bis dann Boris kam. „Komm mit Tala“
 

Danach wurde er in diesen blöden Tank gesteckt. Mal wieder. Die Demolition Boys waren für Biovolt vor allen Dingen eins: Versuchskaninchen. Bei Bryan hatte man sämtliche Emotionen außer Hass und Wut wegerzogen. Gedrillt trifft es wohl besser. An Ian hatten Sie irgendwelche Medikamente ausprobiert. Hatte nur nicht so geklappt wie sie dass wollten denn das einzige Ergebnis war dass er einfach aufgehört hatte zu wachsen. Bis heute ist er so groß wie ein zehnjähriger. Spenc hatten die auch irgendetwas eingeflößt. Nur was es war weiß er nicht. Und Tala selbst? Ihn wollten Sie zu einer Maschine machen. Zu einem Willenlosen Etwas. Die Experimente waren sehr unangenehm und dementsprechend war dann auch immer seine Laune.
 

„Lass mich bloß in ruhe ian“ Er war seit zehn Minuten wieder aus diesem Verhassten tank raus (dieses Ding ist auch der Grund warum Tala unter Platzangst leidet) und seit fünf Minuten gingen ihm seine Teamkollegen auf die Nerven. Der einzige der immer wusste wie er Tala wieder runter kriegt war Bryan. „Geh duschen“ war sein einziges Kommentar dazu. Und tatsächlich ging es ihm danach immer besser. Ja sobald er dieses blöde Zeugs aus dem Tank abgewaschen hatte konnte man sich wieder mit ihm unterhalten.
 

Sie hatten damals in der Abtei viel durchmachen müssen. Und hätte er nicht sein Team, allen voran Bryan, gehabt wäre er wohl Wahnsinnig geworden. Sie waren schon immer freunde gewesen, hatten sich gegenseitig gestützt. Nachdem sie die Abtei verlassen hatten zogen sie alle in eine WG. Die erste Zeit war wirklich chaotisch gewesen, hatte doch von ihnen keiner eine Ahnung gehabt wie man z.B. kocht. Schmunzelnd erinnerte er sich an Bryans ersten Kochversuch.
 

„Ok was meint der mich /auf kleiner Flamme köcheln/ ich mein ich hab doch gar kein Feuer hier oder?“ verwirrt besah sich Bryan den Herd in der Hoffnung der würde ihm sagen was damit gemeint ist. Als er jedoch keine Antwort auf seine stumme Frage bekam fing er einfach an rumzuexperimentieren. Er stellte uns diese undefinierbare Matsche alt Spagetti Bolognese vor. Fünf Minuten später war dieses undefinierbare etwas im Mülleimer und der Pizzaservice angerufen.
 

Ähnlichen Unterhaltungswert hatte auch Ians erster Versuch den Teppichboden zu Saugen oder Talas erster Versuch Bad zu putzten.
 

Nach und nach bemerke er jedoch dass er für seinen besten Freund mehr empfand als nur Freundschaft. Er dachte immer häufiger an ihn und auch in bestimmten Situationen dachte er an Bryan. Das erste mal war er noch ziemlich erschrocken dass er ausgerechnet dabei an Bryan dachte aber dann kamen diese Gedanken immer öfter. Etwa ein halbes Jahr nachdem sie ausgezogen waren sah es Tala ein dass er schwul und in seinen besten freund verliebt war. Er wollte ihn jedoch nicht gleich überrumpeln und versuchte erst mal rauszukriegen war Bryan eigentlich von Schwulen hält. Nun im Endeffekt ist er doch sehr froh es ihm nicht gesagt zu haben.
 

„Ja wir sind zusammen.“ Stille war damals die Antwort auf Takaos und Max comming out. Hatte ein Reporter doch nur so aus Spaß gefragt ob die beiden zusammen wären, da man keinen ohne den anderen antrifft. „Oh man ich glaubs ja nicht. Ausgerechnet der Beybladeweltmeister ist ne Schwuchtel. Tala du wurdest von nem Schwanzlutscher besiegt. Wir wurden von nem Schwanzlutscher besiegt. Was für ne Schande für unser Team. Und Kai? Warum schmeißt der die Schwuchteln nicht aus dem Team? Sowas sollte beim beybladen verboten werden sowas abnormales.“ Jedes Wort von Bryan schmerzte damals sehr, wusste Tala doch endlich was er von schwulen hält. Also fasste er einen Beschluss: Bryan durfte es niemals erfahren. Drei Jahre hatte er es nun schon geschafft zu verheimlichen. Drei Jahre beobachtete er ihn nun schon aus der Ferne. Und mit jedem Jahr wurde der Schmerz größer.
 

Nach einem Blick auf die Uhr beschloss Tala nach Hause zu gehen. Er war immerhin heute dran mit kochen. Mittlerweile war er darin richtig gut. Und so machte er sich auf den Weg um das Essen fertig zu haben bevor die anderen kamen.
 

„Bin wieder da“ „kommst gerade rechtzeitig. Dass Essen ist fertig“ wie jeden Dienstag kam Bryan genau dann heim als Tala gerade fertig ist mit dem Essen. Sie hatten einen Plan aufgestellt nach dem jeder der Jungs einmal unter der Woche dran war mit kochen. Am Wochenende Kochten sie gemeinsam oder bestellten. Das Essen verlief weitestgehend schweigend, da jeder seinen eigenen Gedanken nachhing. Mittlerweile hat jeder von Ihnen auch beim Essen seine Eigenarten angenommen. Tala erinnerte sich noch gut an den Tag als Ian unter die Vegetarier gegangen ist. Nach dem Essen Saßen alle auf der Couch um Fernzusehen. Tala achtete gar nicht so sehr auf den Film sondern hing seinen eigenen Gedanken nach.
 

„Ich will das Zimmer ganz hinten“ reif der Violetthaarige. Die Demolition boys waren gerade dabei in ihre eigene Wohnung zu ziehen. „Wir haben genug Platz für alle also hört auf zu streiten.“ Ihm selbst war ja egal welches Zimmer er bekommt solange er seine Ruhe hat. Da diese neu erworbene Freiheit doch sehr ungewohnt war konnte keiner von ihnen am Anfang so richtig etwas damit anfangen. So kam es, dass erstmal so ziemliches Chaos herrschte.
 

Und in diesem Chaos bemerkte er auch dass erste mal seine Gefühle gegenüber Bryan. „Jetzt bin ich ja Gedanklich schon wieder bei ihm. Ich sollte dass wirklich lassen“ Es hatte jedoch absolut keinen Sinn. Jedesmal wenn er versuchte sich abzulenken kam er wieder auf Bryan. So verging jeder Tag. Er konnte sich schon nichtmehr richtig auf dass war er gerade tat konzentrieren. Letzte Woche hat er z.B. das Salz mit dem Zucker verwechselt. Aber er konnte auch nichts dagegen machen. Es Bryan gestehen? Das glich eher einem Himmelfahrtskommando. So konnte er nichts weiter tun als ihn heimlich und aus der Ferne beobachten. Und hoffen dass es Bryan nicht rauskriegt. Nicht rauskriegt dass er ihn im Bad beobachtet, nicht rauskriegt dass er jeden morgen nur so früh aufstand um Ihn beim anziehen zu beobachten, nicht rauskriegt dass er auch in intimeren Momenten an ihn denkt, und hoffen dass es bald besser wird. Mit diesen Gedanken machte er sich automatisch fertig um ins Bett zu gehen. So wie jeden Abend. Und so wie jeden Abend bemerkte er nicht den Sehnsuchtsvollen blick den Bryan ihn immer zuwirft….
 


 


 

So zwar etwas kurz geraten aber wenn ich weiter geschrieben hätte hätte ich dass alles nur plattgetreten und dass wollte ich nicht.

Admission [von JoeyB]

Autor: JoeyB

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„Hey, wo willst du mit der Bratpfanne hin?“, beschwerte sich Bryan. „Da ist doch noch was drin!“

Tala stellte die Pfanne auf dem Herd ab und drehte sich dann zu seinem Teamkollegen um. „Und deshalb stelle ich sie weg – wenn sie weiterhin vor deiner Nase herumsteht, frisst du noch eine dritte Portion!“

„Na, und?“, meinte Bryan. „Was interessiert es dich, wie viel ich esse?“

„Ich bin immerhin derjenige, der dich zum nächsten Turnier rollen darf“, maulte ihn Tala an. „Und jetzt gib' Ruhe!“

„Willst du etwa, dass Bratkartoffeln übrig bleiben?“, fragte Bryan. „Man kann doch kein Essen wegschmeißen! Denk' an die armen kleinen Kinder in Afrika!“

„Vielleicht hat Ian gleich doch noch Hunger“, meinte Tala und schenkte dem Nesthäkchen des Teams ein süffisantes Lächeln.

Ian sah überrascht zu ihm auf, als er seinen Namen gehört hatte. Sein Teller war noch immer leer und auch das Glas mit Orangensaft hatte er nicht angerührt.

„Willst du?“, fragte Tala und hob die Pfanne leicht an.

„Ich bin schwul“, sagte Ian langsam. Nachdenklich und offenbar selbst ein wenig überrascht darüber, dass diese Worte über seine Lippen gekommen waren.

Tala stellte die Pfanne vorsichtig wieder ab. „Wie bitte?“, fragte er verdutzt.

Bryan hatte seine Gabel an den Tellerrand gelegt und sah Ian mit einem undefinierbaren Blick an.

Spencer taxierte konzentriert einen Punkt auf der anderen Seite des Raums.

„Ich bin schwul“, wiederholte Ian, dieses Mal etwas lauter und sicherer. „Das... Naja, das wollte ich mal loswerden.“ Er lächelte etwas hilflos.

Tala setzte sich wieder zu ihnen an den Tisch. „Ist das ein Witz?“, fragte er.

„Nein“, antwortete Ian und nahm nervös sein Glas in die Hand, um einen Schluck daraus zu trinken.

„Das ist ein Scherz, oder?“, wandte sich Tala nun an Bryan.

Bryan zuckte mit den Schultern. „Den hat er aber nicht mit mir abgesprochen“, stellte er klar.

Ian stellte das Glas wieder ab. „Das ist kein Scherz“, sagte er und lachte verlegen. „Ich bin wirklich schwul. Das könnt ihr mir ruhig glauben.“

„Und es gibt keine angemessenere Gelegenheit, uns das zu sagen, als beim Essen?“, fragte Tala.

„Mir ist gerade der Appetit vergangen“, murmelte Bryan und schob seinen Teller von sich.

Tala klatschte einmal in die Hände. „Danke, Ian. Wenigstens du schaffst es, ihn vom Essen abzubringen!“ Schnell zog er Bryans Teller zu sich und stand erneut auf, um ihn zum Herd zu bringen.

„Du bist doch nicht in...?“, begann Bryan vorsichtig.

„Nein, ich bin nicht in dich verknallt“, sagte Ian und verdrehte die Augen. „Ist das deine einzige Sorge?“

„Ganz bestimmt nicht“, schnaubte Bryan.

„Halt' die Klappe, Kürbiskopf“, murrte Tala und gab Bryan im Vorbeigehen einen Klapps. „Ian, bist du dir da wirklich sicher?“

Ian nickte langsam.

„Aber... Das könnte doch auch Einbildung sein“, überlegte Tala. „Du hast als Kind ja nie besonders viel Kontakt zu Mädchen gehabt und so...“

„Ich hatte als Kind auch nie viel Kontakt zu Mädchen und stehe trotzdem nicht auf Schwänze“, unterbrach ihn Bryan.

„Da hat Bryan völlig Recht“, fand Ian.

„Aber...“ Tala unterbrach sich selbst und schien nach einem weiteren Grund zu suchen, Ians Geständnis nicht ernst zu nehmen. „Vielleicht ist es auch bloß eine Phase.“

„Ist es nicht. Ich bin schwul, endgültig“, beharrte Ian.

„Weißt du überhaupt, wovon du da sprichst?“, fragte Bryan zweifelnd und knuffte Spencer in die Seite. „Jetzt sag' doch auch mal was!“

„Leck' mich doch!“, zischte Spencer, stand auf und verließ den Raum. Er knallte seine Zimmertür hinter sich zu.

Nachdem sie alle drei ein paar Sekunden lang die verschlossene Tür angestarrt hatte, meinte Bryan trocken: „Okay, seine Meinung dazu kennen wir jetzt auch.“

„Ian, das ist wirklich nichts, worüber man spaßen sollte“, sagte Tala, der sich nun auch wieder gefangen hatte.

„Naja, eigentlich ist es schon eine witzige Idee, um jemanden zu schocken“, wand Bryan ein.

„Ist es nicht“, widersprach Tala todernst.

„Doch, ist es“, fand Ian. „Aber ich will euch nicht schocken, sondern endlich mal ehrlich zu euch sein. Freut euch doch darüber.“

„Wir sollen uns darüber freuen, dass du glaubst, schwul zu sein?“, zweifelte Tala.

„Nein“, sagte Ian ein wenig ungeduldig. „Ihr solltet euch darüber freuen, dass ich euch genug vertraue, um euch zu sagen, dass ich weiß, dass ich schwul bin.“

„Pfff“, machte Bryan. „Tala, haben wir noch Wodka im Kühlschrank?“

„Seit wann glaubst du...?“, fragte Tala und ging zum Kühlschrank, um eine Flasche Wodka rauszuholen.

„Ich weiß es schon seit ein paar Jahren“, sagte Ian.
 

Spencer schluckte schwer. Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Eigentlich hatte er nie damit gerechnet in eine solche Situation zu kommen. Er war schon seit längerer Zeit in Ian verknallt, so ein bisschen, und er hatte stets versucht, es zu verdrängen. Und jetzt stand Ian vor ihm und sagte so etwas. Wie sollte er diese Gefühle ignorieren, wenn Ian ihn so provozierte?

„Alles in Ordnung?“, fragte Ian leise und nahm einen Kugelschreiber von Spencers Schreibstift. Er fixierte den kleinen Gegenstand, drehte ihn in seinen Händen. Vermutlich ein Anzeichen von Nervosität.

Spencer zuckte leicht mit den Schultern. „Warum erzählst du mir das?“, wollte er wissen.

Ian atmete laut hörbar aus, während er nach einer Antwort zu suchen schien. „Weiß nicht“, murmelte er. „Vielleicht hasse ich es einfach, unehrlich zu sein. Weißt du eigentlich, wie schwer es ist, Tag für Tag mit jemandem zusammen zu sein und sich dabei so merkwürdig zu fühlen?“

Ja, das wusste er. Trotzdem behagte es ihm nicht, wie offen Ian über seine Gefühle sprach. Er fand es einfach unangenehm. Sie waren beide männlich, eigentlich sollten sie solche Gefühle nicht füreinander haben. Schlimm genug, dass sie trotzdem da waren – da musste man doch nicht auch noch drüber sprechen!

„Spencer, jetzt sag' doch endlich irgendwas“, bat Ian und legte den Kugelschreiber wieder hin.

„Und was?“ Sollte er die Chance nutzen, dass der Junge, in der er sich verliebt hatte, seine Gefühle erwiderte? Oder sollte er versuchen, diese Last irgendwie anders abzuschütteln? Er konnte doch nicht mit Ian zusammen sein!

„Ob du mich jetzt hasst oder so“, sagte Ian. „Okay, eigentlich wäre es mir lieber, wenn du mich nicht hassen würdest...“ Er lachte leise. „Jetzt komm' schon, sag' irgendwas!“

„Irgendwas“, erwiderte Spencer langsam und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er atmete tief durch. „Ian, ich denke, es geht mir ähnlich wie dir“, sagte er dann, noch immer an dem zweifelnd, was er da tat.

„Was?“ Ian runzelte fragend die Stirn.

„Ich bin wohl irgendwie in dich verknallt“, antwortete Spencer so leise, dass er bezweifelte, dass Ian es hörte.

Einen Moment lang schwieg Ian. „Ist das dein Ernst?“, fragte er dann.

Spencer nickte leicht und senkte beschämt den Kopf. Verliebt in einen Teamkollegen... Er wusste ja selbst, wie schäbig das war.

„Ich frage dich jetzt noch einmal, ob das dein Ernst ist“, erzählte Ian. „Und wenn du dann immer noch nickst, solltest du damit rechnen, dass ich dich anfallen werde. Also – Ist das dein Ernst?“

„Ja“, sagte Spencer leise.

Keine zwei Sekunden später saß Ian neben ihm auf dem Bett und schlang seine Arme um Spencers Hals. Der Blondschopf spürte Ians Wange an seiner eigenen, die Haare des Jüngeren kitzelten sein Gesicht. Vorsichtig hob er seine Hand, um sie auf Ians Rücken zu legen. Er hatte Ian schon oft angefasst, aber dieses Mal kam es ihm anders vor. Ein wenig falsch und dennoch schön.
 

„Sag' mal, Ian...“ Sie saßen im Wohnzimmer und sahen sich zusammen einen Krimi an. Tala hatte während des Films die ganze Zeit über so abwesend gewirkt. Bryan hatte sich mittlerweile gute Laune angetrunken. Zu Ians Überraschung saß auch Spencer bei ihnen im Wohnzimmer. Er hockte ganz allein auf dem Sessel und starrte schweigend den Fernseher an. Hatte er seit dem Abendessen überhaupt ein Wort gesagt? Tala schaltete die Werbung auf stumm und drehte sich zu Ian, der neben ihm auf der Couch saß. „Hast du einen Freund?“

Ian lächelte schwach. „Ich hatte“, sagte er.

„Wen?“, fragte Bryan.

„Spielt keine Rolle“, antwortete Ian und bemühte sich, den Blick nicht zu Spencer wandern zu lassen. Er hätte jetzt nichts lieber gesehen als das Gesicht des Älteren. „Ist mittlerweile eh Geschichte.“

„Warum?“, fragte Bryan. Seit er ein wenig Alkohol intus hatte, war er nicht mehr ganz so unkooperativ wie zuvor.

„Weil ich Schluss gemacht habe“, erwiderte Ian.

„Wenigstens hast du Schluss gemacht“, murmelte Tala.

Ian schüttelte resignierend den Kopf. „Indirekt war er es. Mit seinem Verhalten hätte er nicht erwarten können, dass ich weiterhin mit ihm zusammen sein will“, fand er.

„Oder du bildest dir das bloß ein, weil du dir nie die Mühe gemacht hast, mit ihm darüber zu reden“, mischte sich Spencer zum ersten Mal in das Gespräch ein.

„Glaub' mir“, erwiderte Ian süßlich lächelnd. „Ich habe oft genug mit ihm geredet.“

„Hast du ihm dabei auch mal zugehört?“, wollte Spencer wissen.

„Was soll das denn jetzt?“, wunderte sich Tala.

„Ich habe an Ian oft die Angewohnheit beobachtet, bei Diskussionen nur zu reden und nicht zuzuhören“, gab Spencer bemüht unbekümmert zurück. „Und ich frage mich, ob seine Beziehung vielleicht daran gescheitert sein könnte.“

„Nee, ist sie nicht“, entgegnete Ian und versuchte, dabei lässig zu klingen. „Es war wirklich seine Schuld, nicht meine.“

„Dann ist ja gut“, murmelte Spencer und schien sich wieder aus dem Gespräch ausklinken zu wollen.

„Wie lange wart ihr denn zusammen?“, fragte Tala interessiert.

„Etwa zwei Jahre“, meinte Ian. „Tut mir Leid, dass ich es euch nicht früher gesagt habe. Ich hätte es nicht so lange verschweigen sollen.“

Bryan atmete laut ein. „Zwei Jahre?“, wiederholte er. „Wow!“

„Doch keine Phase?“, seufzte Tala.

„Müsste schon eine verdammt lange Phase sein“, sagte Ian.

„Habt ihr auch... naja, du weißt schon...“ Bryan stellte sein mittlerweile wieder leeres Glas auf den Tisch.

Tala räusperte sich. „Bryan“, zischte er mahnend.

„Ich finde, wir haben es verdient, das zu erfahren“, protestierte Bryan. „Also?“

„Was soll denn das?“, beschwerte sich Spencer. „Das geht uns doch einen Scheißdreck an!“

Ian konnte nicht umhin, schief zu grinsen. Wenigstens zeigte Spencer endlich mal eine brauchbare Reaktion. „Ja, wir hatten Sex“, erzählte er und sah zu dem Blondschopf, der seinen Blick kühl erwiderte. „Anal, oral, ein bisschen SM, ein paar Fesselspielchen...“

„Wow“, machte Bryan.

„Willst du nicht gleich erzählen, wie du deine Jungfräulichkeit verloren hast?“, fragte Spencer gereizt.

„Das war etwa drei Monate, nachdem wir zusammen gekommen sind“, erinnerte sich Ian breit lächelnd. „Wir hatten beide vorher noch nie, also...“

„Das reicht“, unterbrach ihn Spencer. „Ian, das will hier niemand hören!“

„Doch, ich!“, meldete sich Bryan zu Wort.

„Auch nur, weil du wieder zu viel getrunken hast“, meckerte ihn Tala an. „Und du, Ian, hörst auf, hier alle zu provozieren. Lass' uns doch bitte erstmal damit fertig werden, dass du schwul bist, bevor du anfängst, uns von deinen analen Abenteuern zu erzählen!“ Er entriss Bryan die Flasche.

„Außerdem ist die Werbung zu Ende“, sagte Spencer düster.
 

„Geht es dir wirklich gut?“, fragte Spencer vorsichtig, als Ian zum dritten Mal beide Hände voll Wasser schöpfte und sich das Gesicht wusch. Spencer saß noch immer in der Badewanne und beobachtete Ian, der vor dem Waschbecken stand und offenbar versuchte, sich zu sammeln.

„Klar“, erwiderte Ian. „Ich schwitze nur so und das Wasser in der Wanne ist einfach zu warm.“

Spencer atmete erleichtert auf. „Also... Fandest du es nicht schlimm?“, hakte er dennoch zaghaft nach.

„Wieso sollte ich es schlimm gefunden haben?“, wollte Ian wissen und drehte sich zu ihm um. „Fandest du es etwa schlimm?“

„Nein“, erwiderte Spencer sofort. „Ich.. ich fand es schön.“

Ein leichtes Lächeln legte sich in Ians Gesicht. „Gut“, sagte er und ging endlich wieder auf die Badewanne zu. Er stieg hinein und krabbelte auf Spencers Schoß. „Ich fand es auch schön“, meinte er leise und beugte sich vor, um Spencer einen sanften Kuss auf die Wange zu hauchen.

„Ich hab' dir weh getan, oder?“, fragte Spencer seufzend. „Das tut mir Leid.“

Ian zuckte leicht mit den Schultern. „Ich wusste doch, worauf ich mich einlasse“, gab er zurück. „Und wenn es zu schlimm geworden wäre, hätte ich dich das schon wissen lassen, keine Sorge.“

„Ich wollte dir aber nicht wehtun.“ Spencer streichelte sanft über Ians Bauch. Er wusste selbst nicht, was in Teufels Namen ihn in diese Situation gebracht hatte. Er saß hier tatsächlich zusammen mit Ian in der Badewanne und redete mit ihm darüber, wie sie miteinander geschlafen hatten. Dass dieses Gespräch stattfand, kam ihm irgendwie surreal vor. Genau wie die letzten Wochen. Es hatten leise begonnen, zunächst kaum merkbar. Sie hatten Zeiten abgepasst, in denen sie allein waren, um sich zu küssen, später um sich gegenseitig zu berühren. Die Zärtlichkeiten waren immer weiter gegangen, bis... Bis sie hier gelandet waren und beide ihre Unschuld verloren hatten. Wenigstens hatte Ian nicht mit ihm diskutieren wollen, wer aktiv sein durfte.

Ian kuschelte sich an ihn und streichelte über seinen Arm. „Ich hab' gehört, dass man sich daran gewöhnt“, erzählte er und schielte lächelnd zu Spencer auf. „Wir müssen also nur genug üben, dann wird das schon.“

Also.. wollte Ian das wiederholen? „Klingt gut“, sagte Spencer leise.
 

„Irgendwie habt ihr mir immer noch nicht gesagt, was ihr davon haltet“, meinte Ian leise, als er abends in eine Decke gekuschelt im Wohnzimmer saß. Der Film war längst zu Ende und Spencer hatte den Raum wieder verlassen. Vermutlich war er ins Bett gegangen und lag jetzt schweigend im Dunkeln. Überlegte, was er hätte anders machen können. Oder war es ihm vielleicht sogar egal?

Tala hatte Kakao für sich und seine beiden Teamkollegen gemacht und spielte nun Schach gegen Bryan. Ian saß bloß da und sah den beiden zu. Ungewöhnlich war das nicht. Tala und Bryan spielten oft Schach gegeneinander und Ian hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, im Schlafanzug und mit einer seiner Bettdecken ins Wohnzimmer zu kommen, sich in den Sessel zu kuscheln und den beiden zuzusehen, wie sie auf dem Boden saßen und sich gegenseitig anschwiegen. An diesen Abenden wurde selten viel geredet, aber das war sowieso nicht der Grund, weshalb Ian es mochte, hier zu sein. Er war auch kein großer Schach-Fan. Nein, es ging ihm einfach um das Zusammensein mit seinen beiden besten Freunden.

„Ich weiß es ja auch noch nicht“, gab Tala ehrlich zurück und lächelte ihn schief an. „Gib' mir ein bisschen Zeit, um mich dran zu gewöhnen, okay?“

„Du wirst mich aber nicht teeren und federn?“, scherzte Ian und war froh darüber, so locker reden zu können. Natürlich hatte er gewusst, dass Tala und Bryan ihm das nicht übel nehmen würden, aber nervös war er trotzdem gewesen. Es hätte ja auch sein können, dass er sich irrte. Dass Tala und Bryan eigentlich keine so guten Freunde waren, wie er immer gedacht hatte. Dass sie in ihrem Team weniger eine Familie als eine Zweckgemeinschaft sahen.

„Außer natürlich, du redest wieder von Analsex“, meinte Tala. „Dann werde ich mich wohl gezwungen sehen, dich zum Schweigen zu bringen.“

„Nimm's nicht persönlich“, grinste Bryan und zog einen seiner Bauern vor. „Tala kriegt auch dann die Krise, wenn man ihm von normalem Sex erzählt.“

„Was ist mit dir?“, fragte Ian.

„Mit mir kannst du gerne reden.“ Bryan lachte leise und streckte Tala die Zunge raus. „Solange du mich in Ruhe lässt und mir nicht nachstellst oder so... Dann ist das okay für mich.“

„Leute, ihr seid die Besten“, seufzte Ian und kuschelte sich enger in seine Decke. „Ich liebe euch. Und das meine ich rein platonisch, Bryan.“

„Genau das wollte ich hören...“ Bryan grinste leicht.

„Ich denke, Spencer hat ein Problem damit“, gab Tala leise zu bedenken.

„Oh ja“, murmelte Bryan. „So aggressiv kennt man ihn ja gar nicht.“

Ian zog die Decke ein Stück höher, damit seine Teamkollegen das Lächeln nicht sahen, das sich auf seine Lippen geschlichen hatte. Ja, Spencer war nicht einverstanden mit der Situation. Damit hatte er gerechnet. Und was merkwürdig war – es gefiel ihm!
 

„Ian, bist du da?“

Erschrocken löste sich Spencer von dem Jüngeren und sah sich panisch um. Es klopfte an die Zimmertür. Zum Glück hatten sie abgeschlossen.

„Ian?“, rief Tala von draußen.

Ian sprang auf und zog sich eilig seine Boxershorts wieder an. „Was Kaltes...“, murmelte er und sah sich um, während er „Moment, ich komme gleich!“, rief. Er nahm schließlich eine Glasflasche und presste sie mit gequältem Gesichtsausdruck gegen seine Erektion.

Spencer stand ebenfalls auf und sammelte seine Kleidung ein. „Was soll ich machen?“, flüsterte er.

„Wir erzählen ihm, dass du... Hey, du musst doch nicht...“

Nicht auf Ians Proteste achtend, zwängte sich Spencer mit seiner Kleidung unterm Arm in den Kleiderschrank des Jüngeren.

„Das ist echt kindisch“, zischte Ian, schlug jedoch die Tür hinter ihm zu. Wenige Augenblicke später hörte Spencer, wie der Schlüssel im Schloss herumgedreht wurde, offenbar hatte Ian Tala die Tür geöffnet.

„Kannst du mir mal eben helfen?“, konnte Spencer durch die Schranktür hören. „Ich hab vorhin mit Bryan...“ Worum genau es ging, konnte Spencer nicht mehr hören, denn Ian hatte seine Zimmertür wieder geschlossen. Offenbar war er mit Tala mitgegangen.

Spencer stieß die Schranktür wieder auf und zog sich seine Kleidung an. Was sollte er jetzt machen? Wenn jemand sah, wie er aus Ians Zimmer herauskam... Okay, Ian war ein Teamkollege, natürlich verirrte sich Spencer manchmal in sein Zimmer. Aber das war ja nicht das erste Mal, dass Tala oder Bryan frühzeitig nach Hause gekommen war. Vielleicht war es Tala ja aufgefallen, dass er und Ian so viel Zeit miteinander verbrachten. Und dass sich Spencer oft aus Ians Zimmer herausschlich. Und umkehrt Ian aus Spencers.

Spencer seufzte schwer und sank auf Ians Bett. Es war noch warm, schließlich hatten sie erst vor knapp zwei Minuten hier gelegen und sich auf eine Art und Weise angefasst, von der Tala und Bryan niemals erfahren durften. Spencer schloss die Augen und verbarg das Gesicht in den Händen.

Als Ian den Raum wieder betrat, saß Spencer noch immer auf dem Bett und hing düsteren Gedanken nach.

„Jedes Mal ein neuer Adrenalinkick“, meinte Ian amüsiert und setzte sich neben ihn.

„Tür abgeschlossen?“, fragte Spencer.

„Oh“, machte Ian und stand wieder auf. „Hab' ich vergessen. Naja, egal.“ Er schloss die Tür ab und setzte sich wieder zu Spencer.

„Nicht egal“, fuhr ihn Spencer gereizt an. „Ist dir eigentlich klar, wie oft uns die beiden schon fast erwischt hätten?“

„Als wäre das so ein Drama“, gab Ian unbekümmert zurück. „Wir sind jetzt seit über einem Jahr zusammen – Ist es nicht irgendwie peinlich, dass du dich immer noch in meinem Schrank versteckst, wenn Tala reinkommt?“

„Willst du lieber als Schwuchtel vor den beiden dastehen?“, fragte Spencer verärgert. Ians leichtfertiges Reden nervte ihn. Es ging hier immerhin um seine Ehre.

„Weißt du was?“ Ian nickte sich selbst zu, als sei ihm gerade eine wundervolle Idee gekommen. „Ich streite mich jetzt nicht mit dir. Eines Tages wird dir bestimmt selbst klar, dass es keine Schande ist, schwul zu sein.“

Spencer schnaubte verächtlich. „Hab' ich das jemals behauptet?“

„Aber du denkst es“, sagte Ian. „Ich merke das doch.“ Er schüttelte resignierend den Kopf. „Aber wie gesagt: Eines Tages wirst du schon merken, dass du falsch liegst. Ich kann warten.“
 

Als Ian seinen Schlafanzug angezogen und es sich mit seinem Buch in seinem Bett gemütlich gemacht hatte, kamen ihm zum ersten Mal Zweifel. Natürlich war er froh, sich endlich geoutet zu haben. Innerlich hatte er seit Jahren darauf gedrängt, endlich mit der ganzen Wahrheit rauszurücken, seine Freunde an seinem Leben teilhaben zu lassen. Andererseits... Hatte er bezüglich Spencer vielleicht übertrieben? Irgendwie kam er sich gerade wie ein rachsüchtiger Mistkerl vor, der den Frust von zwei Jahren mit einem Mal loswerden wollte. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Spencer hatte sich merkwürdig verhalten. Er war einerseits ruhiger gewesen als sonst – noch ruhiger. Und andererseits hatte er mehrere Male ziemlich überreagiert.

Sein Vorwurf, Ian habe ihm nie zugehört, war berechtigt. Ian hatte ihm ja auch nicht zuhören müssen, um zu verstehen, was in ihm vorging. Spencer war leicht zu durchschauen. So überraschte es ihn auch nicht, als es leise klopfte und die Tür von außen aufgeschoben wurde.

„Darf ich?“, fragte Spencer und betrat den Raum, noch bevor Ian hätte antworten können. Er schloss die Tür hinter sich. Ian bemerkte, dass er nicht abschloss. Offenbar wollte er sich selbst dazu zwingen, nichts zu tun, was er nicht vor Tala oder Bryan rechtfertigen konnte.

„Was ist los?“, fragte Ian und legte ein Lesezeichen in sein Buch, bevor er es zuklappte.

„Bist du jetzt endlich zufrieden?“, fragte Spencer.

„Ich habe dir doch gesagt, dass die beiden kein Problem damit haben werden.“ Ian lächelte freundlich, auch wenn es ihm schwer fiel, Spencer anzusehen.

„Du hättest mir sagen können, dass du das tun wirst“, warf ihm Spencer vor.

„Du wusstest genau, dass ich es tun werde“, gab Ian zurück. „Ich habe mich extra dafür von dir getrennt!“
 

„Das hätte längerfristig eh nicht funktioniert“, sagte Bryan und formulierte vorsichtig: „Tala denkt auf einem höheren Niveau, wenn du verstehst, was ich meine. Wenn man den beiden beim Diskutieren zugesehen hat, wusste man nicht, wer einem mehr Leid tun soll – sie, weil sie total überfordert war oder er, weil er sich so gelangweilt hat.“

Ian lachte. „Jetzt übertreibst du aber“, fand er. „Du tust ja fast so, als sei sie dumm wie Brot.“

„Hey, du hast doch selbst gesagt, dass sie mehr Brüste als Gehirnzellen hat“, rechtfertige Bryan seine Meinung.

„Aber ich darf sowas sagen, schließlich bin ich das kleine Arschloch des Teams.“ Ian streckte Bryan die Zunge raus. „Und... Tala!“ Er grinste den Rotschopf, der gerade das Wohnzimmer betrat, fröhlich an. „Wie geht’s dir?“

„Ihr habt euch bestimmt über meine gescheiterte Beziehung amüsiert“, sagte Tala trocken und setzte sich auf den Sessel.

„Wir haben uns nur überlegt, wie wir dich aufmuntern können“, meinte Bryan hastig.

Tala verdrehte die Augen. „Natürlich... Als müsstet ihr mich aufmuntern...“

„Bist du nicht am Boden zerstört und überlegst, wie du dich am schnellsten umbringen kannst?“, hakte Ian nach.

Tala schüttelte den Kopf. „Nö. Ich hatte eh vor, mich von ihr zu trennen. Physisch war es zwar super mit ihr, aber abgesehen davon... Manchen Weibern sollte man verbieten, zu reden, um den schönen Eindruck nicht zu zerstören.“

„Na, dann ist ja gut“, murmelte Bryan.

Ian nippte an seinem Kakao und schob mit seinem Fuß das Schachbrett in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Bryan grinste leicht. „Ich bau schon auf“, sagte er und stand vom Sessel auf, um sich auf den Boden zu setzen und die Figuren auf das Feld zu stellen.

„Uhh, mein armer Rücken“, murmelte Tala und setzte sich zu ihm auf den Boden.

„Sei nett zu ihm, Bryan“, sagte Ian.

„Der muss nicht nett zu mir sein“, mokierte sich Tala. „Ich mach' ihn auch so fertig!“

„So wie die Schlampe dich fertig gemacht hat?“, wollte Bryan mit einem Haifischgrinsen wissen.

„Das geht doch gar nicht“, warf Ian in die Runde.

„Wartet bloß ab“, knurrte Tala. „Wenn ihr das nächste Mal Beziehungsstress habt, werde ich mir auch das Maul darüber zerreißen und Salz in eure Wunden streuen.“ Er bemühte sich einen Moment lang, böse zu gucken, musste dann jedoch lachen. „Ach, ihr seid doch alles Arschlöcher!“

„Und deshalb hast du uns so lieb“, frotzelte Ian und nippte wieder an seinem Kakao.

Die Tür öffnete sich. „Ihr spielt Schach?“ Auftritt Spencer.

Ian spürte, wie sein Lächeln schwand. Es gab Momente, in denen er sich wünschte, dass Bryan und Tala sich über ihn und seine Probleme lustig machten. Dass die beiden unschöne Begriffe für Spencer fanden und ihm beteuerten, dass er etwas besseres verdient hatte. Die Phase, in der er darauf gewartet hatte, dass Spencer damit klar kam, schwul zu sein, war längst vorbei. Spencer schlief mit ihm und war manchmal liebevoll und nett zu ihm – aber jedes Mal, wenn sie zu zweit waren, verdüsterte sich sein Gesicht irgendwann und er wurde distanziert.

Ian hatte ihn in Gegenwart von Fans beobachtet. Spencer liebte es, von jungen Frauen umgeben zu sein, von der Presse mit gutaussehenden Mädchen abgelichtet zu werden und den Ruf eines muskulösen, männlichen Frauenschwarm zu haben. In der Öffentlichkeit gab er sich zwar ruhig, aber zugleich selbstbewusst. Selbstbewusst... Es gab wohl kein Wort, das weniger zu Spencer gepasst hätte, was seine Sexualität anging.

„Ich verpasse Tala die letzte Niederlage für heute“, sagte Bryan belustigt.

„Braucht ihr Ian noch?“, fragte Spencer.

„Wenn du ihn aus dem Raum entfernen willst – nur zu“, sagte Tala. „Er ist sowieso gemein zu mir!“

Ian trank den letzten Schluck aus seiner Tasse und stellte diese dann auf dem Tisch ab. Er war versucht „Soll ich es dir mal wieder besorgen?“ zu fragen, schwieg jedoch. Er verließ mit Spencer den Raum und schloss die Tür. „Was ist los?“, fragte er.

„Ich dachte, wir wollten uns heute Abend treffen“, gab Spencer zurück und öffnete seine Zimmertür, um Ian hineinzulassen. Als sie gemeinsam in dem Raum waren, schloss er die Tür von innen ab.

„Wir wohnen zusammen“, sagte Ian ein wenig genervt. „Wir müssen uns nicht treffen.“

„Ich meinte...“ Spencer zögerte kurz. „Naja, alleine eben.“

„Soll ich den beiden wieder erzählen, dass dein Computer kaputt gegangen ist?“, fragte Ian und setzte sich auf Spencers Bett. „Zum fünften Mal in diesem Monat?“

„Dann denk' dir doch eine andere Ausrede aus“, murmelte Spencer und setzte sich neben ihn. „Bist doch sonst immer so schlau.“

Ian verdrehte die Augen und schüttelte resignierend den Kopf. „Es könnte viel viel einfacher sein“, sagte er. „Wir könnten ganz viel Zeit miteinander verbringen. Wir könnten sogar zusammen in einem Zimmer schlafen oder händchenhaltend in einem Eiscafé sitzen und uns dumme Sprüche von Bryan und Tala anhören.“ Er musste bei dem Gedanken an die ständigen Lästereien seiner Teamkollegen lächeln. Seit Beginn ihrer Pubertät zogen sie sich stets gegenseitig auf, machten sich übereinander lustig, wenn sie verliebt waren... Er selbst scherzte zwar mit, aber irgendwie fühlte er sich dennoch ausgeschlossen. Irgendwie stand er immer am Rande, konnte nicht mitreden, obwohl er so viel zu erzählen hätte.

„Oh ja, Tala und Bryan würden sich freuen“, meinte Spencer bitter.

„Nein, vermutlich nicht“, erwiderte Ian. „Aber sie würden auch nicht sauer sein. Herrgott nochmal, die beiden sind wie unsere Brüder! Die würden sich ein-zwei Tage lang ärgern und danach wäre das Thema erledigt!“

„Wäre es nicht“, widersprach Spencer verärgert. „Und jetzt lass'...“

„Wie kannst du nur so wenig Vertrauen zu den beiden haben?“, fragte Ian.

„Sie würden sich darüber lustig machen“, prophezeite Spencer.

„Und das würde uns zeigen, dass es okay ist.“ Ian konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Spencer, weißt du eigentlich, wie toll eine richtige Beziehung sein könnte? Wenn wir die beiden nicht ständig anlügen müssten?“

„Hör' auf damit.“ Spencer sah ihn ernst an. „Ich will nicht darüber diskutieren, wie super es wäre, wenn uns alle für Schwuchteln halten.“

„So eine Überraschung aber auch“, meinte Ian. „Mit mir schlafen kannst du, aber dazu stehen geht nicht! Weißt du eigentlich, wie feige du bist?“

„Ich bin nicht...“ Spencer unterbrach sich selbst und murmelte: „Warum kannst du nicht einfach eine Frau sein?“

Einen Augenblick lang zögerte Ian. Hatte Spencer das wirklich gesagt? „Du...“ Er sprach nicht aus, was ihm im ersten Moment in den Sinn kam. Es brachte doch nichts, Spencer jetzt zu beleidigen. Er atmete tief durch. „Du bist nichts als ein erbärmlicher, feiger Mistkerl“, presste er dennoch irgendwann hervor und verbot es sich, zu blinzeln. Er wollte nicht, dass die Tränen, die in seinen Augen standen, über seine Wangen liefen. Er war nicht kurz davor zu weinen, weil er traurig war. Nein, er war nur verdammt wütend.

„Ian, das war nicht...“ Spencer seufzte gequält und legte eine Hand auf Ians Oberschenkel. „Ian, ich meinte das nicht so“, sagte er leise.

Ian schob seine Hand weg und stand auf. „Weißt du was?“, fragte er gereizt. „Mach' doch, was immer du willst. Flirte mit irgendwelchem Weibern, halt' dich für einen richtigen Kerl... Aber lass' mich damit in Ruhe!“ Er ging zur Tür. „Das war's! Ich hab' echt was besseres verdient!“ Er wollte die Tür aufreißen, doch diese war abgeschlossen. Sauer drehte Ian den Schlüssel im Schloss herum, zog ihn aus dem Schloss und warf ihn in Spencers Richtung. Er prallte an der Wand ab und fiel neben Spencer auf das Bett. „Arschloch“, zischte Ian, bevor er sich in seinem eigenen Zimmer einschloss, sich in sein Bett legte und weinte.

Er brauchte fast drei Wochen, um zu begreifen, dass er wieder allein war. Und dass er endlich frei reden konnte, ohne dabei Angst zu haben, jemanden zu verraten, dem er etwas bedeutete.
 

Ian hatte sein Buch wieder aufgeschlagen und konzentrierte sich auf die Geschichte. Nur ab und zu sah er kurz von den Seiten auf, um einen Blick zu Spencer zu werfen, der auf dem Boden saß und gegen die Tür lehnte. Ihre Unterhaltung war schon vor einiger Zeit abgeebbt. Sie hatten sich einfach nichts mehr zu sagen. Sie beide hatten ihre Standpunkte und waren nicht gewillt, davon abzuweichen – was gab es also noch zu diskutieren? Dennoch fühlte sich Ian nicht von dem Älteren gestört, der schweigend dasaß und seinen Gedanken nachhing.

Ian griff nach seiner Wasserflasche und trank einen Schluck daraus.

Als sei er von dieser Bewegung aus einer Art Trance geweckt worden, regte sich Spencer wieder. „Für dich ist das sowieso viel leichter“, sagte er. Seine Stimme klang beinahe verachtend.

Ian schraubte langsam die Flasche wieder zu. „Weil ich kein Muskelprotz bin und nicht so dumm war, mich in der Öffentlichkeit wie Mr Universe aufzuführen?“, fragte er ein wenig amüsiert. „Niemand hat dich gezwungen, so zu tun, als hättest du zehn Weiber an jedem Finger.“

„Du siehst eh aus wie eine Schwuchtel“, meinte Spencer. „Da überrascht es niemanden, wenn du wirklich Schwänze lutschst.“

„Erstens sieht Tala viel mehr wie eine Schwuchtel aus als ich und ist trotzdem hetero, also hat das nichts zu bedeuten“, meinte Ian und wunderte sich selbst darüber, wie ruhig er blieb. „Und zweitens finde ich es ziemlich traurig, wie abfällig du darüber sprichst. Immerhin hast du selbst noch vor drei Wochen an meinem Schwanz herumgenuckelt und die Beine für mich breit gemacht.“ Als ihm klar wurde, dass Spencer darauf nichts erwidern würde, ergänzte Ian sarkastisch: „Kann natürlich auch sein, dass ich mir das in meinen schwulen Fantasien alles bloß eingebildet habe.“

„Das wollte ich eigentlich gar nicht“, wich ihm Spencer aus. „Du hast...“

Ian lachte, sodass er die letzten Worte des Blondschopfs nicht mehr hörte. „Ganz ehrlich, Spencer: Ich an deiner Stelle würde mir lieber eingestehen, schwul zu sein, als mir einzureden von jemanden, der einen halben Meter kleiner ist als ich selbst, über Monate hinweg regelmäßig vergewaltigt worden zu sein!“

„Ich bin nicht schwul“, sagte Spencer widerwillig, schien jedoch auch einzusehen, wie lächerlich seine Einschätzung ihrer Beziehung geklungen hatte.

„Okay“, meinte Ian bloß und widmete sich wieder seinem Buch.

„Ian, was...“ - „Unser Gespräch ist beendet“, unterbrach ihn Ian und sah nicht einmal mehr von der Seite auf.

Einen Augenblick lang herrschte Stille, dann hörte er, wie die Tür geöffnet wurde. Spencer schloss sie leise hinter sich, so als wolle er Tala und Bryan nicht darauf aufmerksam machen, dass er mit Ian geredet hatte.
 

„Guten Morgen“, sagte Tala gut gelaunt und schob die Vorhänge beiseite. „Ach, du bist schon wach?“

Spencer saß auf seinem Bett und sah Tala müde an. „Ja“, sagte er bloß. Er hatte die ganze Nacht über nicht geschlafen. Man sollte meinen, er hätte stundenlang über sein Gespräch mit Ian nachgedacht, aber das hatte er nicht. Er hatte einfach nicht schlafen können. Hatte auf dem Bett gesessen und versucht, sich an einen Songtext der Rolling Stones zu erinnern.

„Ist alles okay?“, fragte Tala. „Du siehst irgendwie... müde aus.“

Spencer zuckte leicht mit den Schultern. „Liegt vielleicht daran, dass ich nicht geschlafen habe“, erwiderte er.

„Könnte natürlich sein“, meinte Tala und zögerte einen Moment lang. Dann ging er zur Tür und schloss diese, bevor er sich auf Spencers Schreibtischstuhl setzte. „Es ist wegen Ian, oder?“

„Was denn?“, fragte Spencer.

„Du hast dich gestern nicht so verhalten, als sei dir das egal“, meinte Tala. „Weißt du, Spencer... Ich bin auch nicht unbedingt begeistert, aber das ist immer noch Ian. Wir müssen versuchen, damit klarzukommen. Ihn unterstützen, wenn er unsere Hilfe braucht und so.“

Spencer zuckte leicht mit den Schultern.

„Er ist doch auch für uns da, wenn wir ihn brauchen“, sagte Tala.

„Das erzählst du nicht mir, sondern dir selbst, oder?“, fragte Spencer und konnte es nicht verhindern, amüsiert zu klingen.

Tala lächelte schwach. „Vielleicht erzähle ich es uns beiden“, überlegte er.

Spencer schüttelte leicht den Kopf. „Weißt du was?“ Er wusste nicht, ober lachen oder weinen sollte, als ihm diese Worte in den Sinn kamen. Aber irgendetwas in ihm beschloss, sie auszusprechen, bevor er darüber nachdenken konnte: „Ich wusste es schon vorher. Ich war mit Ian zusammen.“

Tala sah ihn fassungslos an. „Das ist ein Witz, oder?“, fragte er langsam.

„Nein, ist es nicht.“ Spencer fragte sich, wie lange Ian darüber nachgedacht hatte, sich zu outen. Er selbst... gar nicht. Eigentlich war für ihn immer klar gewesen, dass er es niemals tun wollte. Trotzdem kam es ihm in diesem Moment nicht falsch vor. Es würde kein Weg sein, wieder mit Ian zusammen zu kommen, dessen war er sich bewusst. Er hatte Ians Stolz verletzt mit ständigen unpassenden Bemerkungen und den ewigen Beteuerungen, hetero zu sein. Es musste Ian einiges an Überwindung gekostet haben, ihn zu verlassen, schließlich hatte er das ewige Versteckspiel zwei Jahre lang ertragen. Genauso schwer würde es für den Jüngeren wohl sein, ihm zu verzeihen. Dennoch – einen Versuch war es wert.

„Willst du mir wirklich erzählen, dass du – ausgerechnet DU – schwul bist?“

Spencer verdrehte die Augen. „Ich bin bisexuell!“, ärgerte er sich. „Aber das wollte mir Ian auch nie glauben! Und jetzt verschwinde und erzähl' es Bryan und wem-auch-immer, weil ich es ganz bestimmt kein zweites Mal sagen werde!“

Dreamboy [von shibui]

Autor: shibui

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Gatang... Gatang... Gatang...
 

Gleichförmig ratterte die U-Bahn durch Moskau. Neonlichter summten, gelegentlich raschelte eine Zeitung und ab und zu hustete ein Mann. Die Metro-Linie 7 Richtung Planernaya war an diesem Abend gegen 21:30 Uhr wie an jedem anderen Abend in der Woche wie leergefegt. Gerade mal sechs Leute saßen in Spencers Abteil und starrten teilnahmslos vor sich hin oder aus dem Fenster in die schwarze Nacht. Die Bahn fuhr außerhalb des Moskauer Zentrums oberirdisch.

Spencer besah sich sein schemenhaftes Abbild in der dunklen Scheibe ihm gegenüber und blickte dann erneut zu ihm. Zu Tala. Er stand, obwohl so viele Sitzplätze frei waren, neben der Tür, hielt sich lose an einem der metallenen Haltestangen fest und schob gelegentlich mit einem Fuß seine Tasche einige Zentimeter über den Boden hin und her. Tala sah so schön aus wie jeden Abend seit dem Tag als er das erste Mal die Linie 7 nach Planernaya zur selben Zeit wie Spencer gefahren war. Und der Blonde achtete auch mit besonderer Genauigkeit darauf immer im selben Abteil einzusteigen wie er.

Der schöne Rothaarige war sein heimlicher Schwarm, der Traum seiner schlaflosen Nächte und endlos langen Arbeitstage, er war sein Traumjunge. Spencer seufzte verliebt und musterte seinen Fantasieliebhaber mit der Absicht, sich jedes Detail seines Körpers, seiner Kleidung und seines Auftretens für immer ins Gedächtnis zu lasern.

Tala kehrte ihm im Moment den Rücken zu, aber auch seine Rückansicht war jede Aufmerksamkeit wert. Das feuerrote Haar hob sich in auffälligem Kontrast von der blassen, makellosen Haut in seinem Nacken ab und einige kleine, rote Härchen, die der perfekt aufgestylten Frisur entkommen waren, kräuselten sich sanft am Haaransatz und sahen so seidig und weich aus, dass Spencer am Liebsten hindurch streichen würde. Seine Augen flogen ruhelos über den schlanken, leicht muskulösen Körper, verweilten immer wieder auf knackigen Pobacken, auf langen, muskulösen Beinen, auf schmalen Hüften, auf perfekt geformten Oberarmen – deutlich sichtbar, weil Tala nur ein schlichtes Muskelshirt trug – und einer Hals-Nacken-Linie, die zum Anknabbern und Ablecken einlud. Der Junge war sicher um die zehn Jahre jünger als er, vielleicht gerade achtzehn oder neunzehn und doch war Spencer völlig hingerissen von ihm.

Da drehte sich der Rothaarige in seine Richtung und las recht desinteressiert eine Werbereklame. Ahh~, Tala war so schön! Tala... Diesen Namen hatte er sich selbst ausgedacht, weil er den Jungen in seinen Fantasien ansprechen wollte. Und ‚Tala’, weil ihn der hübsche Rothaarige mit seiner ungewöhnlichen Haarfrisur an einen Wolf erinnerte.

Anfangs war es nur der übliche Hinguckeffekt gewesen, denn wer sah einen so schönen Menschen nicht gerne an? Und Spencer – seines Zeichens homosexueller Single – war da gewiss keine Ausnahme. Mittlerweile aber war er regelrecht besessen von dem hübschen Gesicht mit den hohen Wangenknochen, den schmalen, blassrosa Lippen, den geschwungenen, feinen Bögen roter Brauen und den kristallklaren, eisig blauen Augen, die ihm im Laufe einer Fahrt mehrmals heiße Schauer den Rücken hinab trieben.

Natürlich hatte er den jungen Mann nie angesprochen, dafür war er – trotz seiner bedrohlichen Gestalt – viel zu introvertiert. Und wie peinlich wäre es erst einen Korb zu bekommen? Und überhaupt, was hätte er sagen sollen?
 

‚Hey, ich beobachte dich immer in der Straßenbahn und finde dich unheimlich sexy. Ich würde gern mal mit dir ausgehen. Und keine Sorge, ich bin kein Stalker und auch nicht pädophil.’
 

Wohl eher nicht. So oder zumindest so ähnlich lief es vielleicht in schnulzigen Hollywood-Romanzen, aber nicht im echten Leben. Im echten Leben saß er eingeschüchtert auf seinem Platz und himmelte den Angebeteten aus sicherer Entfernung an.

Heute trug seine süße Versuchung neben dem erwähnten und im Übrigen hautengen, schwarzen Muskelshirt, ausgewaschene Bluejeans, die sich sündig an den absolut anbetungswürdigen Körper schmiegten. Himmel, dieser Junge war ein Gott!

Müde von einem anstrengenden Arbeitstag rieb er sich über das Gesicht und lehnte seinen Kopf zurück an die kühle Fensterscheibe. Dann fuhr die Bahn in den nächsten Moskauer Vorort ein, Leute stiegen aus und plötzlich... waren sie allein. Er und Tala. Es war ja eben schon nicht viel losgewesen, war es ja nie in dieser Linie um diese Zeit, aber es war das erste Mal seit Tala diese Linie fuhr, dass sie alleine im Abteil waren.

War das nicht die Gelegenheit, um ihn nicht doch noch anzusprechen? Zumindest würde dann niemand Zeuge seiner peinlichen Aktion werden. Noch während er seine Chancen abwog, wandte sich Tala ganz zu ihm um und Spencer erstarrte, erschauderte innerlich, als ihn die eisigen Augen ungeniert durchbohrten.

„Und? Willst du deine Chance nicht nutzen?“ Talas Stimme war kühl und selbstsicher und voll von Spott.

„Öh... Was meinst du?“ Himmel, wie konnte es sein, dass ihn dieser Junge dermaßen einschüchterte? Normalerweise hatten die Leute zumindest Respekt vor ihm, wenn nicht Angst. Aber sein bezauberndes Gegenüber schnaufte nur abfällig.

„Du stehst doch auf mich. Denkst du, ich merke nicht, wie du mir ständig auf den Arsch glotzt?“ Spencer wurde bleich und gleich darauf rot. Er hatte es also gemerkt? Der pädophile Stalker entlarvt?

„Aber du hast Glück“, fuhr Tala gerade fort. „Du gefällst mir nämlich auch.“ Ein spöttisches Grinsen verzog die zartrosa Lippen und dann war der Junge schon bei ihm. Er stützte seine Hände hinter Spencer auf die Lehne der Sitzbank und sah dem Blonden tief in die Augen. ...Und Spencer war hin und weg. Tala war so schön und sexy und... Wow! Er wusste definitiv wie man sich lasziv über die Lippen leckte!

Schlanke Finger packten grob sein Kinn und zwangen ihn den Blick von dem sicher zuckersüßen Mund abzuwenden und dem Rothaarigen erneut in die Augen zu sehen.

„Du magst es gefickt zu werden, hm?“, fragte die kühle Stimme, diesmal dunkel von aufbrechender Lust.

„Ja“, hauchte Spencer atemlos. Denn er liebte es wirklich. Dank seiner Statur hielt ihn jeder stets für den Maker schlechthin, doch Tala hatte ihn durchschaut. Klar, er war der Junge seiner Träume, er musste perfekt sein. Er hatte seine Sehnsucht erkannt, wusste, was er sich wünschte, was er wirklich wollte. Spencers Herz wummerte fast schmerzvoll gegen seine Brust und er hätte schwören können, es setzte einige Takte aus, als Tala seine Stirn gegen die seine legte, als er warmen Atem auf seinem Gesicht spürte und eine sanfte Hand in seinem Nacken.

„Ich vögle dich um den Verstand, Großer.“ Ein raues, leises Lachen und Spencers kleines, aufgeregtes Herz zersprang fast dabei. Ihm wurde heiß und kalt zugleich und das wilde Kribbeln tief in seinem Körper zog hinab in seinen Schoß.

„Ja, bitte“, krächzte er heiser, als würde er einen Schwur fürs Leben leisten und wieder sah er Tala lächeln.

„Guter Junge“, wisperte er und während eine Hand ihn noch immer im Nacken kraulte, legte sich die andere heiß und besitzergreifend in seinen Schoß. Spencer stöhnte genüsslich, sein Traumjunge war so wundervoll. Aber eines wollte er noch wissen, bevor er sich von diesem sündig schönen Geschenk Gottes vernaschen lassen würde. Seinen richtigen Namen. Um ihn herauszuschreien, wenn er kam.

„Wie heißt du?“ Lange Finger malten Kreise über die Beule in seiner Jeans und Spencer erschauderte. Und als der schöne Rothaarige ihn fester packte, als er sich selbst lustvoll keuchen hörte, flüsterte der Junge einen Namen.

„Tala.“ ...Hä? Tala? Er stutzte. Konnte es sein, dass der Junge auch real denselben Namen hatte, wie in seiner Fantasie? Ein dumpfer Schmerz am Hinterkopf und erschrocken riss er die Augen auf…
 

Gatang... Gatang... Gatang...
 

Gleichförmig ratterte die Bahn über die Gleise, Neonlicht summte, flackerte gelegentlich. Spencer spiegelte sich in der dunklen Scheibe ihm gegenüber, während die pechschwarze Nacht von außen dagegen drängte. Eine Zeitschrift raschelte und wieder hustete ein Mann. Tala stand noch immer an der Tür und starrte blicklos vor sich hin. Ein Traum? Er rieb sich den Hinterkopf, er musste bei dem Geholper gegen die Scheibe gestoßen und aufgewacht sein. Nur ein Traum also, nur ein beschissener Traum! Er zog sich seine Tasche über den Schoß, um seine sichtbare Erregung zu verbergen, aber es sah ihn sowieso niemand an. Wie konnte so etwas intensives, so etwas geiles nur ein verdammter Traum gewesen sein? Die Bahn fuhr im nächsten Bahnhof ein. Talas Haltestelle. Und als er den schönen Rothaarigen aussteigen sah, verkrampfte sich etwas in ihm. Was war schon eine beschissene Abfuhr, wenn er es nicht wenigstens versucht hatte? Die Türen piepsten bereits und Spencer drängte sich gerade noch hindurch, bevor sie sich hinter ihm schlossen. Heute würde er ihn ansprechen.

Wie Kai Spencer das Rauchen abgewöhnte [von Chikusa]

Autor: Chikusa

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Hallo Leute das hier ist also der letzte Beitrag zu unserem Hot Stuff-Russen Zirkel Prokejt x3

Das Pairing ist Spencer x Kai :3

Ich hoffe ihr habt viel Spaß beim lesen x3
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Erschöpft lag der junge Mann auf dem mindestens genauso schweratmenden Körper des Blonden.

Das war wohl die bisher sinnlichste Nacht gewesen, die sie miteinander verbracht hatten.

Ihre glasigen Blicke trafen sich und beide dachten daran, dass ihr Traumpartner etwas verpasste.

Noch einmal teilten sie einen Kuss, der ihnen fast den Atem raubte.

„Ich sollte gehen…“, sagte Kai schließlich, als er aufstehen und seine Sachen zusammen suchen wollte. Doch Spencer hielt ihn schnell am Arm fest.

„Die beiden merken davon doch eh nichts. Willst du nicht wenigstens diese Nacht mal hier bleiben“, bat Spencer.

Dieser Bitte kam Kai überraschenderweise sogar nach und machte es sich sogleich bei dem Älteren, mit dem Kopf auf dessen muskulöser Brust, bequem.

Leicht ließ er seine Finger die Konturen seines „Kissens“ nachfahren, während der Blondschopf genüsslich den Rauch seiner Zigarette in die Luft blies.

So eine Kippe danach hatte irgendwie schon was für sich, fand er und nahm noch einmal einen tiefen Zug. Er rauchte sonst nicht, aber immer wenn er es mit Kai tat, folgte hinterher eine Zigarette.

Fühlte sich so ein ausgefülltes Sexleben an? Würde er das Gleiche machen, wenn er es mit ihm...?

Immer öfter schossen ihm solche Gedanken durch den Kopf. Ob Kai wohl Dasselbe dachte?

Oder war er mit der jetzigen Situation zufrieden? Befriedigte ihn das?

Leicht blamiert über seine eigenen Gedanken, schüttelte der Größere den Kopf. Wie

peinlich war es eigentlich so etwas überhaupt zu denken? Kai würde schon sagen, wenn er nicht mehr wollte. Das gehörte schließlich zu ihrer Abmachung.
 


 

„Woah... Spencer! Wenn du dich das nächste Mal betrinken willst, sag Bescheid, dann

werd ich 'nen Abschleppwagen kommen lassen... Jetzt mach dich doch nicht so schwer! Oder… schwerer als du eh schon bist."

Murrend versuchte der Halbrusse den Koloss durch die Straßen zu zerren. Er wusste ja, dass der Ältere so einiges vertrug, aber gleich so viel?! Vielleicht hätten sie auch einfach eine näher gelegene Bar nehmen sollen.

Spencer gab ihm zwar keine Antwort, aber er hickste leise.

„Ach, verdammt! Es ist zum Kotzen mit dir, Spencer! Weißt du das eigentlich? Das nächste Mal bleib' ich daheim."

Schrecklich, seufzte Kai in Gedanken und schulterte den Arm seines betrunkenen Freund nochmal, verstärkte seinen Griff um dessen Hüfte, weil er doch arg torkelte.

Nachdem sich Kai schließlich zum dritten Mal beschwert und keine Antwort bekommen hatte,

gab er es schließlich auf. So machte das doch gar keinen Spaß.

Erleichtert streckte sich der Grauschwarzhaarige. Endlich waren sie zu Hause und er konnte

den Älteren endlich in dessen Bett verfrachtet.

Dafür war er ihm was schuldig, fand Kai und machte sich daran, seinem Gegenüber die Kleidung auszuziehen.

„Hng..."

Der Laut des Anderen ließ ihn von dessen Schuhen, mit denen er gerade beschäftigt war, aufblicken.

„Was ist? Musst du kotzen? Ich hab dir gleich gesagt, übertreib's nicht! Aber ich bin so gnädig und hol 'nen Eimer."

Aber Spencer schüttelte nur den Kopf. Ihm war zwar hundeelend, aber gewiss nicht wegen des Alkohols.

„Ich liebe ihn doch. ... Das ist alles so unfair. Wieso muss er..."

Irrte sich der Kleinere oder hatte Spencer tatsächlich Liebeskummer wegen eines Mannes?

Beinahe schon amüsiert kicherte er.

„Du solltest sowas nicht im Suff sagen. Jemand Falsches könnte das aufschnappen und es jemand Falschem weiter sagen." Mit diesen Worten setzte er sich neben den Älteren und blickte ihn an.

„Wer?", fragte er interessiert. Es machte ihn wirklich neugierig, denn so leicht konnte man sonst nicht hinter die Maske des 'Stillen Helden' blicken.

„Tala..."

„Bist du verrückt?! Der Leader? Der ist doch-"

„-mit deinem Prince Charming zusammen. Ich weiß."

Also dafür, dass der Blondschopf dicht war, fiel es ihm aber erstaunlich leicht, noch Schlussfolgerungen zu ziehen.

„Meinst du wirklich, dass ich nicht weiß, wann ich aufhören muss zu trinken...", grinste er angeheitert.

Hatte er das etwa laut gesagt? Am besten der Halbrusse würde das nächste mal auch weniger tief ins Glas schauen.

„Heißt das, ich hab' dich ganz umsonst geschleppt?!", stieß Kai empört aus.

Spencers Grinsen wurde, als Ersatz für eine Antwort, noch etwas breiter, als er sah, wie sich der Jüngere darüber zu ärgern schien.

„Na warte. Das bekommst du wieder", knurrte Kai und stürzte sich mit einem halben Kampfschrei auf den Größeren um ihm ein paar Kopfnüsse zu geben.

Morgen würde er das einfach alles auf den Alkohol schieben.

Nach ihrer kleinen Rauferei saß der Kai auf dem Älteren, die Knie rechts und links von Spencers Brust.

„Ich hätte da eine Idee“, überlegte er laut.

„Eine Idee?"
 


 

Die Abmachung. Ihre Abmachung. Oder noch besser: ihr Versprechen, das sie sich beide an diesem Abend gegeben hatten.

Das Versprechen für den Anderen da zu sein, wann immer er es brauchte. Den Sex, den sie dazu benutzten, ihre Sehnsüchte auszuleben und sich bei dem anderen fallen zu lassen zu können.

Sie trösteten sich gegenseitig. Spielten so eine Art Lückenbüßer füreinander.

Doch sobald einer der Beiden jemand anderen hatte, war ihre Abmachung beendet. Man(n) durfte keine Szene machen

und hatte sich ohne Widerworte zu entfernen. Sie liebten sich ja nicht, also war das kein Problem, oder?

Immerhin war es ein rein körperliches Begehren, dass sie füreinander empfanden.

Spencer konnte sich nicht erklären, wieso er diesem Plan zugestimmt hatte. Er hat es damals wohl einfach gebraucht.

Müde drückte er die Zigarette im Aschenbecher aus, zog eine dünne Decke über ihre Körper und knipste zu guter Letzt das Licht neben seinem Bett aus.
 

„Spencer! Spencer, lass' mich rein!"

Laut klopfte jemand gegen die Zimmertür des Blonden – obwohl es schon eher ein Hämmern war – und ließ den Bewohner aufschrecken und kerzengerade in seinem Bett sitzen. Gut dass er die Tür abgeschlossen hatte.

„Moment... Ich komme gleich..."

Kurz wanderte sein Blick zu Kai, der zu schlafen schien wie ein Toter.

Irgendwie süß dieser Anblick, dachte sich der Geweckte, als er aufstand.

„Was überziehen...", murmelte er zu sich selbst und zog mit fahrigen Bewegungen eine Pyjama-Hose an.

Ein flüchtiger Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es erst viertel vor fünf in der Nacht war.

Noch einmal ertönte das Hämmern. Die bittende Stimme hinter der Tür hörte sich nach Tala an.

„Komme ja schon", rief Spencer und drehte mit einer gekonnten Bewegung den Schlüssel im Schloss um. Sein nächtlicher Besucher wurde von einem Gähnen seinerseits begrüßt, als die Tür schließlich aufschwang.

„Hab' ich dich geweckt?", fragte Tala, irgendwie überflüssigerweise.

„Nein, ich bin immer schon um viertel vor Leck mich doch wach", gab er etwas sarkastisch zurück.

Sein Leader hatte echt Nerven, ihn um so eine Uhrzeit zu wecken. Das war sogar untypisch für ihn.

„Was gibt's denn?", fragte Spencer schlaftrunken, obwohl sein Gegenüber recht munter zu sein schien.

„Darf ich reinkommen?"

Für einen Moment hatte Spencer das Gefühl, als würde sein Herz stehen bleiben, um dann im selben Momentgleich noch schneller weiter zu schlagen.

Die Kälte von der Müdigkeit, die ihm noch in den Knochen saß, wurde mit einem Schlag von einer rasenden Hitze vertrieben. Die Röte stieg ihm ins Gesicht und es fühlte sich an, als würde es förmlich glühen.

„Was?", presste er Ältere total überrumpelt hervor. Seine heimliche Liebe, die Person, der „perfekt“ auf der Stirn stand, wollte zu ihm ins Zimmer!

Schade, dass es nicht ging, es wäre wirklich zu schön gewesen.

„Tut mir leid. Ich komm‘ lieber raus."

Leise schloss der Größere die Tür, als er zu Tala auf den Flur trat.

Gemeinsam gingen sie in die Küche um dort zureden.

„Was ist denn los? Du weckst mich doch nicht umsonst so früh am Morgen. Ist es wegen Bryan? Habt ihr euch wieder gestritten?", erkundigte er sich gähnend.

Dass die Beiden aber auch immer zu den unmöglichsten Zeiten streiten mussten.

So sieht wohl die wahre Liebe aus, dachte der Ältere, innerlich mit den Zähnen knirschend, als er seinem Leader in die Augen blickte.

Doch schließlich wandte er sich von Tala ab und der Kaffeemaschine zu und goss sich eine Tasse des, inzwischen nur noch handwarmen, braunen Gebräus ein. Irgendwie musste er ja wach werden.

Als er sich dann doch wieder zu dem Rothaarigen drehte und dessen geknickten Gesichtsausdruck sah, ging ihm nur durch den Kopf, dass wenn er mit Tala zusammen wäre, er alles tun würde um Streit zu vermeiden und ihn immer lächeln zu sehen.

Aber das schien wohl zu der Beziehung seiner beiden Teamkollegen dazu zugehören, genauso wie der Sex, den sie miteinander hatten.

Spencer spielte als bester Freund natürlich gerne den Kummerkasten für beide; hörte sich alles an, verteilte seine besten Ratschläge, die er für sowas parat hatte. Aber irgendwie fühlte er sich auch schäbig dabei, denn er spielte ihnen ja doch irgendwo was vor. Am liebsten wäre es ihm, wenn die beiden sich

trennen würden, denn dann wäre alles ruhiger und er hätte vielleicht eine Chance bei dem Rothaarigen.

Hör auf sowas zu denken, scholt sich Spencer selbst in Gedanken. Immerhin waren

sie beste Freunde und Familie in einem. Er musste alles tun, damit Tala glücklich war.

Trotzdem war er eifersüchtig, dass ihm die Chance genommen wurde, sein Glück mit Tala zu finden.
 

„Ich glaube, ich mach' Schluss mit Bryan."

„Was?! Warum das denn?"

Würde das heute etwa sein Glückstag – oder eher seine Glücksnacht – werden? Tala wollte sich wirklich von Bryan trennen?

„Es funktioniert einfach nicht mehr. Er ist nur noch genervt von mir, wenn ich bei ihm bin

und schreit dann rum und... Ich weiß auch nicht. Ich glaube, ich liebe ihn auch nicht mehr.

Sonst wäre es mir doch nicht so egal, oder Spencer?"

Hilfesuchend blickte der rothaarige Russe zu dem Älteren auf und wartete auf einen Ratschlag.

Oder eher auf eine Befürwortung? Wollte Tala wirklich, dass er ihn darin bestärkte seine Beziehung mit Bryan zu beenden? Versuchte Tala sich das Ganze so leichter zu reden, indem er die Verantwortung von sich und Spencer in die Schuhe schob?

„Ähm... Naja, also..."

Wieso fiel ihm nur jetzt plötzlich nichts Brauchbares mehr ein?

„Also, wenn du ihn wirklich nicht mehr liebst..."

Das war doch die Chance endlich das sagen zu können, was Spencer schon immer gedacht hatte.

Natürlich wäre er für eine Trennung, aber sein schlechtes Gewissen meldete sich, und sagte ihm, dass er das dem Mann, den er liebte, und dem er ja eigentlich nur Glück wünschte, nicht antun konnte.

Es war zum Haare raufen, immer dieses ständige Hin und Her und dann war da ja noch Kai.

Schnell schüttelte der Blonde den Kopf, versuchte den Gedanken an Kai zu verdrängen. Er musste an ihre Abmachung denken.

Nur warum fiel es ihm plötzlich so schwer, das zu sagen, was er sich doch immer gewünscht hatte?

Spencer bemerkte nun, wie Talas Lippen zitterten. Und nicht nur seine Lippen, sondern auch bald sein ganzer Körper.

Anscheinend hatte es ihn wohl viel Überwindung gekostet, den Blonden nach seiner Meinung zu fragen.

Irgendwie schmeichelte es ihm, dass sein Leader mit einer so entscheidenden Frage zu ihm

kam und darauf vertraute, was er sagte. Und dieses Vertrauen, was in ihn gesetzt wurde, wollte er auf keinen Fall enttäuschen.

„Hör zu... Du weißt, dass ich noch nicht wirklich viel Erfahrung in Sachen Beziehung hatte.

Und ich möchte dir gerne helfen, aber habe ich Angst, etwas Falsches zu sagen und deine Entscheidung damit zu beeinflussen", erklärte der Ältere mit einem warmen Lächeln, während er eine Hand sanft auf die seines Teamleaders legte.

„Spencer..."

„Wie auch immer du dich entscheidest“, unterbrach Spencer sein Gegenüber rasch, „ich bin für dich da und werde dir zuhören, beistehen und dich stützen, sollte es nötig sein. Aber die Frage, ob du mit Bryan Schluss machen sollst, kann ich dir nicht beantworten. Das musst du mit dir selber ausmachen, keiner kann dir sagen, was das Beste für dich ist."

Der Größere spürte wie sich seine Brust zusammenschnürte und seine Kehle trocken wurde, dennoch

wusste er, dass es das Richtige war, was er gerade gesagt hatte und hoffte dass es Tala helfen würde.

Nun war es also amtlich. Er war ein riesiger Obertrottel! Dies war seine Chance gewesen, sich als potentieller Beziehungskandidat darzustellen.

Um etwas Festes in Händen halten und diese Treffen mit Kai, die er ja viel lieber mit Tala hätte, beenden zu können.

„Wir sollten uns Beide noch mal ‘ne Runde aufs Ohr hauen gehen, findest du nicht auch? Es ist schließlich noch früh am Morgen."

Damit stand der große Russe auf, da er es für besser hielt, das Gespräch jetzt zu beenden; sonst könnte er nicht mehr an sich halten und er würde...

„Spencer! Bitte..."

Der junge Leader hielt ihn am Handgelenk fest, zog ihn somit wieder ganz in die Küche, die dieser gerade wieder verlassen wollte.

Wieso musste der Andere nur ausgerechnet jetzt so hartnäckig sein?

Es fiel ihm immer schwerer, seine Maske aufrecht zu halten. Und als er die schlanken und doch

kräftigen Arme des Jüngeren um seine Hüfte spürte, verspannte sich sein Körper vollkommen.

„Bitte lass' mich jetzt nicht allein... Du bist der Einzige, mit dem ich darüber reden kann...", flüsterte Tala leise und kuschelte sich näher an den Größeren heran.

Selten hatte Spencer seinen Chef so schwach und hilfebedürftig gesehen. Noch nie war er ihm so nah gewesen wie jetzt.

Das konnte nur ein Traum sein! Er konnte doch nur träumen, dass der Rotschopf gerade sein Gesicht an seinen Rücken presste und sich an ihm festkrallte.

Vorsichtig drehte sich der Größere zu ihm um, damit er ihm in die Augen sehen konnte, doch das war der größte Fehler, den er in dieser Nacht überhaupt hätte machen können.

Nun sah er die etwas geröteten und müden Augen Talas, die trotz allem nichts von ihrem Zauber verloren hatten.

Scheiße, dachte der Blondschopf, als er feststellte, dass der weitaus größere Fehler dieser Nacht darin bestand, Tala zu küssen.
 

Mit einem 'Rumms' fiel die Badezimmertür ins Schloss und der Schlüssel wurde von innen einmal in diesem gedreht.

„Scheiße…! Ich hab ihn geküsst... Ich hab ihn wirklich geküsst…"

Langsam ließ sich der Blonde an der Türe herunterrutschen.

Er hatte Tala einfach so stehen lassen, doch in dem Moment war er so von seinen eigenen Gefühlen überrumpelt worden, dass er einfach keinen anderen Ausweg mehr gesehen hatte. Wieder war er weggerannt und hatte es sich leichter gemacht. Wie feige!

Wie damals mit Kai. Da hatte der Älteste einfach nur nachgegeben und schon war es besiegelt.

Verzweifelt vergrub er seine Hände in den Haaren, zog leicht daran.

Das Gefühl, was er gerade empfand, konnte er nicht so recht beschreiben. Es fühlte sich irgendwo gut an und trotzdem war ihm hundeelend zumute. War es, weil er die Schwäche seines Teamkapitäns ausgenutzt hatte? Oder war es doch eher das Gefühl, dass er Kai betrogen hatte? Dabei konnte er ihn doch gar nicht betrügen, oder doch? Sie waren nicht zusammen, liebten sich nicht. Und doch hatte er ihm gegenüber so ein schlechtes Gewissen.

In dieser Nacht hatte er so viele Fehler begangen und dieser Kuss war vom Gefühl her der Schlimmste.

Würde Tala ihn jetzt hassen? Und Kai?

„Wir sind nicht zusammen! Ich muss kein schlechtes Gewissen haben", redete er sich ein, um sich zu beruhigen.

Seit er und Kai diesen „Pakt“ miteinander eingegangen waren, hatte er sich noch nie so mies gefühlt, wie jetzt, wenn er an das mögliche Ende der Abmachung dachte.

Nach einiger Zeit stand Spencer entschlossen auf und klatschte leise in die Hände. Er würde es Kai einfach erklären!

Das war die Lösung! So hätte er auch kein schlechtes Gewissen mehr ihm gegenüber.

Leise drehte der Blondschopf den Schlüssel wieder zurück, entriegelte so die Tür, und öffnete sie genauso leise, um sich dann zurück in sein Zimmer zu schleichen. Musste ja nicht sein, dass ihn jemand hörte oder Tala wieder zurück kam.

Das würde er lieber irgendwann anders klären, doch heute war erst einmal Kai dran.

Doch als Spencer sein Zimmer betrat, war sein Bett leer.

Er war sich aber ganz sicher, dass Kai noch geschlafen hatte. Ob der Jüngere aufgewacht und in sein eigenes Zimmer gegangen war?
 

„Mal nachgucken...", murmelte der Große zu sich selbst und war mit wenigen Schritten vor der Zimmertüre seines Mitbewohners. Schnell war die Klinke hinunter gedrückt und die Türe vorsichtig aufgemacht. Vielleicht schlief der Andere ja wieder.

Schlafen tat er auch, obwohl das was Kai und Bryan da machten eher weniger mit süßen Träumen von Zuckerwatte und Regenbogen zu tun hatte.

Damit war ihm Kais Entscheidung mitgeteilt worden und ihr Pakt war mit einem mal null und nichtig geworden.

Wortlos schloss Spencer die Türe wieder. Die beiden hatten ihn wohl noch nicht mal bemerkt, so sehr waren sie mit sich selbst beschäftigt gewesen.

„Danke, dass wir darüber geredet haben, Kai."
 

~ 4 Monate später ~
 

Noch einmal fuhr sich Spencer mit den Fingern durch die hochgegelten Haare. Gleich würde er mit seiner Freundin ausgehen, die er vor einigen Wochen bei einer Einführungsveranstaltung der Uni kennengelernt hatte. Er selber hatte sie erst gar nicht so richtig wahrgenommen, doch bei ihr muss es auf Anhieb gefunkt haben, denn schon nach kurzer Zeit hatte sie ihn angesprochen und bald danach waren sie ein Paar geworden.

Ihr Name war Natalia. Sie hatte eine recht zierliche Statur, langes, braunes Haar und wunderschöne, rehbraune Augen. Doch was Spencer am meisten faszinierte, war ihr unnachahmlicher Charakter. Sie war witzig, niedlich und schlagfertig zugleich, hatte aber auch eine sehr sinnliche, manchmal schon etwas anzügliche Ader. Und gerade die Mischung machte es, die Spencer ihr perfektes Aussehen so gut wie vergessen ließ und die es ihm so leicht gemacht hatte eine feste Beziehung mit dem Mädchen einzugehen.

„Spencer, jetzt komm endlich! Der Film fängt an, ganz egal ob wir da sind oder nicht!“

Spencer lächelte. Ja… das war Natalia.

Er warf noch einmal einen letzten, prüfenden Blick in den Spiegel und machte sich dann auf ins Erdgeschoss, wo er Natalia schon mit vor der Brust verschränkten Armen an der Haustür lehnen sah.

„Und sonst heißt es immer, Frauen brauchen Stunden im Bad.“, grummelte Natalia und verzog die Lippen zu einem niedlichen Schmollmund. „Und wo bleibt überhaupt Tala? Da sind wir schon so gnädig und nehmen ihn mit und dann spielt er Diva und hebt sich seinen Auftritt bis zur letzten Minute auf.“

Spencer legte lachend einen Arm um Natalia und küsste sie zärtlich auf den Mund.

„Keine Bange, der kommt auch noch. Er ist bestimmt schon ganz wild darauf uns beim Rumfummeln zuzuschauen.“

Daraufhin warf ihm Natalia einen heißen Blick zu und Spencer wusste, was heute Nacht noch alles auf ihn wartete.

Plötzlich erscholl ein lautes Gepolter im Stockwerk über ihnen und kurz danach kam Tala die Treppe heruntergestolpert.

„Sorry“, keuchte er. „Ich bin da. Ich bin da… Hab nur mein Portemonnaies nicht gefunden.“

„In deinem Nachtschrank, neben den Kondomen und deinem Handyladegerät. Also eigentlich da, wo es immer liegt“, sagte Spencer und er und Tala grinsten sich an.

„DAS, mein Freund, habe ich auch gemerkt, als ich die Schublade aufgemacht habe und mir alles entgegengefallen ist, weil ein bestimmter zu groß geratener Loverboy in einem Anflug infantilen Wahnsinns die Schublade falsch rum reingeschoben hat.“

Spencer lachte laut auf und verstärkte den Griff um Natalias Schultern noch etwas. Loverboy… Tala konnte Reden schwingen. Seit der Sache damals war er Single und scheinbar auch noch stolz drauf. Aber das war kein Grund alle anderen im Haus, die in einer festen Beziehung waren mit „Loverboy“, „Romeo“ oder „Megastecher“ zu betiteln.

„Können wir dann los? Vorzugsweise BEVOR meine Menopause einsetzt“, fragte Natalia, als sie sich von Spencer löste, die Haustür öffnete und schon mal rausging. Tala folgte ihr mit raschen Schritten.

Spencer hingegen schüttelte nur leise lachend den Kopf, wobei sein Blick auf die leicht geöffnete Wohnzimmertür viel. Dahinter konnte er Bryan und Kai sehen, die zusammen auf dem Sofa saßen. Er konnte nicht verstehen was sie sagten, doch die Art wie Kai an Bryans Schlüsselbein knabberte und wie der Lilahaarigen seinem Freund mit der einen Hand zärtlich über den Rücken und die andere langsam aber sicher in den Schritt des Grauschwarzhaarigen gleiten ließ, sprach Bände.

Irgendetwas in Spencers Brust machte bei dem Anblick einen schmerzhaften Satz und er hatte plötzlich einen seltsamen, bitteren Geschmack im Mund.

Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wandte er sich abrupt um und folgte Tala und Natalia.
 

Sie hatten viel Spaß zusammen im Kino und vor allem danach beim Burger King gehabt. Als es allerdings auf zwölf Uhr zuging hatte sich Tala verabschiedet und Spencer war mit zu Natalia nach Hause gegangen. Und Junge, hatte er vorhin recht gehabt. Sie waren kaum zur Tür rein gewesen, da hatte Natalia ihm schon die Klamotten vom Leib gerissen.

Als sie nach einiger Zeit nebeneinander im Bett lagen, nur dürftig von einer Decke verhüllt, zauberte Natalia plötzlich eine Schachtel Zigaretten von irgendwoher, entzündete eine und bat dann auch Spencer eine an. Doch Spencer schüttelte dankend den Kopf: „Ich rauche schon seit einer Weile nicht mehr.“

Um genauer zu sein, dachte er sich, seit die Vereinbarung mit Kai ein wortloses und doch alles sagendes Ende genommen hatte.
 

Am nächsten Morgen schloss er die Haustür auf und schlurfte in den Flur. Eigentlich war er noch viel zu müde, aber Natalia hatte eine Vorlesung und Spencer hatte nicht so recht die Lust dazu gehabt alleine in der Wohnung seiner Freundin zu bleiben.

Mit einem weiten Gähnen schleppte er sich die Treppe hinauf und den Gang zu seinem Zimmer entlang, als er plötzlich aus Kais Zimmer leises Stöhnen und ein dahin gehauchtes „Oh Scheiße, ja. Genau da.“ hörte.

Mit einer an Masochismus grenzenden Faszination blieb Spencer vor der Tür stehen und lauschte dem offensichtlichen Liebesspiel seiner beiden Teamkollegen.

Und wie schon am Abend zuvor schnürte es ihm fast die Kehle zu.

Kai und er hatten eine Abmachung gehabt. Sie waren Lückenbüßer und als solche hatte der Sex zwischen ihnen aufzuhören, sobald einer von beiden einen festen Partner hatte. Auf jegliche Gefühle konnte keine Rücksicht genommen werden, also hatte Spencer zu akzeptieren, dass Kai jetzt mit Bryan zusammen war. Und außerdem hatte er selber ja eine wunderbare Freundin.

Doch auch nach den letzten vier Monaten und auch, wenn er sich ziemlich sicher war für Natalia mehr als nur Freundschaft zu empfinden, kam Spencer nicht umhin immer wieder einen schmerzhaften Stich in der Brust zu fühlen, sobald er Kai und Bryan miteinander sah und sich eine Frage immer und immer wieder zu stellen.

Ob damals, in der Zeit in der seine Abmachung mit Kai noch Gültigkeit gehabt hatte… war da vielleicht nicht doch Liebe mit im Spiel gewesen? Und bestand diese vielleicht sogar noch?
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So das wars x3

Ich hoffe es hat euch gefallen~

Damit ist dann auch das Prokekt beendet ;_____;
 

Und noch ein ganz herzliches Danke an Kai ;o;

Ohne dich wäre die FF nie so gut geworden und ich danke dir vielmals das du mir so schnell noch gebetat hast ;//////;

Und ich verspreche dir an meinem männlichen Ausdruck zuarbeiten ;0;
 

Bui Bui, Bryan



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Von:  shibui
2009-11-11T11:49:54+00:00 11.11.2009 12:49
Also, Tamy, nur ein Wort: WOW! Wenn ich diesen OS mit dem letzten von dir zu unserer Reihe vergleiche, dann hast du ja in kürzester Zeit einen unglaublichen Fortschritt beim Schreiben gemacht *_* und nicht nur, weil diesmal so gut wie keine RS-Fehler vorkommen, sondern von Aufbau, Gesamtkonzept, Stil und Ausdruck her hast du dich wahnsinnig sehr verbessert. ehrlich, ich bin ein großer Bewunderer von Leuten, die aktiv an sich arbeiten und sich sichtlich verbessern wollen (besonders beim Schreiben eben), aber das jemand in so kurzer Zeit einen so deutlichen Sprung macht, hab ich noch nie gesehen. ganz großes Lob *knuddel*

So, jetzt aber mal zum Inhalt XD ich hab mich vorher schon sehr auf dieses Pair gefreut, weil es zusammen mit SpencxBry gleich nach meinen vier Lieblingspairings kommt. und wie du das Pair dann umgesetzt hast, war ganz genau nach meinem Geschmack *freu*
ich mag es, wenn solche Vereinbarungen, wie die zwischen Spenc und Kai, getroffen werden und sich dann (siehe Schlußgedanke) doch soetwas wie Gefühl entwickelt, wobei es mir halt besonders gefällt, daß es im Ende offen bleibt und Kai mit Bryan zusammen ist. der weibliche OC als Mittel zum Zweck war durchaus auch gut gewählt, es wäre zu klischeehaft gewesen, wäre Spenc mit Tala zusammen gekommen. und der Schlußgedanke von Spenc war einfach perfekt. das war genau das, was diesen OS so richtig schön abgeschlossen hat. auch fand ich es vorteilhaft, daß du Kais Gedanken nicht gezeigt hast. das wäre zu viel gewesen und hätte auch gar nicht so zum Ende gepasst. also wirklich ganz toll gemacht und ein sehr gelungener Abschluß der OS-Reihe *knuff* so, dann auch dir noch ein Dankeschön, daß du an der Reihe teilgenommen hast *verbeug* und ich freu mich, daß wir es mit dem Projekt wirklich geschafft haben *gg*

lg shibui^^
Von: abgemeldet
2009-11-10T16:29:21+00:00 10.11.2009 17:29
<Sie trösteten sich gegenseitig. Spielten so eine Art Lückenbüßer füreinander.> Also nichts Halbes und nichts Ganzes, das ihnen beiden ETWAS gibt, aber eben nicht das, was sie unbedingt wollen... na ja, nichts gerade optimal, oder?
<Ist es wegen Bryan?> Ah, obwohl es eigentlich kein anderer sein konnte, ist jetzt 100%ig gekärt, wer Prince Charming ist^^
<flüsterte Tala leise und kuschelte sich näher an den Größeren heran. > Öhm, oka~y Tala ist ein bisschen OOC... na ja, vielleicht auch ein großes bisschen... macht aber nichts...
<Danke, dass wir darüber geredet haben, Kai.> Ist der jetzt doch beleidigt, oder wie? Also so ganz komme ich bei Spencer nicht hinterher...
<Vorzugsweise BEVOR meine Menopause einsetzt> DAS Sag ich auch gerne mal, wenn andere einfach nicht in die Pötte kommen^^ Schön, dass das mal von jemandem aufgegriffen wird^^
<Und wie schon am Abend zuvor schnürte es ihm fast die Kehle zu. > Na, da kann sich ja jemand wohl wirklich nicht entscheiden... Also, Tala scheint ja schon mal abgemeldet, während er ihm am Anfang ja soooo wichtig war. Kai hatte er am Anfang, wegen dieser dumm-doofen Vereinbarung, die für beide nichts Gutes brachte, außer die Ablenkung durch Sex und jetzt, wo Kai mit Bryan glücklich ist und Spencer seine Freundin hat, will er plötzlich Kai... o.ô Hab ich das alles richtig zusammen gefasst? Ein bisschen wankelmütig der Gute, aber egal^^
Alles in allem schön geschrieben und so für zwischendurch durchaus geeignet ;)
LG cada :)
Von:  Dayce
2009-11-05T14:30:30+00:00 05.11.2009 15:30
Wie süß und traurig zu gleich. Es ist schon komisch das er nicht mehr rauchen will wenn er mit seiner Freundin Sex hatte, bei Kai war das so nicht.
Ich denke er wird sich sein restliches Leben lang diese Frage stellen und ich bin mir sicher das es vielleicht anders geworden wäre, hätten die beiden jemals drüber geredet.
Aber da kann man auch keinen Vorwurf machen, den es war ja, von vornherein, nur eine Abmachung. Kai hat sich nur daran gehalten was abgemacht war. Ich fand die FF voll schön und eigentlich lädt sie zum weiterschreiben ein, obwohl so ist das Ende treffender und es ist gut so das es dort aufgehöhrt hat. So bleibt viel um nachzudenken wie es wohl weiter gehen könnte.
Tschaui Dayce
Von: abgemeldet
2009-10-19T20:55:31+00:00 19.10.2009 22:55
Ich finde exotische Paare ja genial, besonders bei Naruto und ihm Heterobereich auch bei BB, seltenes SA bei BB habe ich, glaube ich zumindest, noch nicht gelesen oder nur selten. (Frag mich grade wieso.)
Und Spencer Shonen-ai auch noch nie, für mich ist der eher Hetero, also ich habe mit dem Lesen diesens Os Neuland betreten.^^

Den Anfang des Os fand ich sehr gelungen, also nur die Geräusche, eigentlich mag ich so etwas nicht, aber hier hat es irgendwie gepasst, dadurch hast du mich irgendwie neugierig gemacht.
Die Beschreibung der Bahn fand ich toll und beneidenswert, die Bahnen mit denen ich immer fahre, sind so voll, ich kann mich nicht erinnern mit nur sechs Personen in einem Abteil gesessen zu haben.
Ich finde es irgendwie lustig das Tala stehen bleibt, obwohl es gut zu ihm passt, es ist lustig, weil die meisten Leute sich immer hinsetzen sobald ein Platz frei ist...
Die Beschreibung von Tala fand ich wirklich Klasse, Spencers Verliebtheit ist richtig rüber gekommen, besonders das Detail von den Haaren, die aus dem Rahmen fallen, hat mir gefallen oder auch die Hals-Nacken-Linie, das Wort habe ich noch nie gelesen und deswegen gefällt es mir so gut.
Ein wenig verwundert mich der Altersunterschied. Im Anime sind die doch nicht so weit auseinander oder irre ich mich da jetzt?
Werbereklame zu lesen macht Spaß, aber vielleicht sieht Tala ja auch Spencer an und dieser merkt das nicht? (Wäre zumindest für Spencer schön.)
Das Spencer seinen Namen nicht kennt und ihm zufällig den Namen Tala gibt, finde ich lustig, weil er ja wirklich so heißt und das ein ziemlich großer Zufall ist.
Mir tut Spencer echt Leid, dass er sich nicht traut ihn anzusprechen. Ich frage mich grade, ob es für Spencer einfach wäre, wenn dies kein AU-Os wäre, sondern in der BB-Welt spielt und der sich in Tala verliebt hätte...Zumindest hätte er dann den Namen sicher gekannt...

Spencers Anmachspruch ist echr genial, also wenn er Tala so anspricht, hat er ganz bestimmt keine Chance und er würde vor Scham im Boden versinken.
Ne in Hollywoodschnulzen stoßen sie zufällig gegeinander und verlieben sich dann ineinander. Wäre doch eine Idee für Spenc "zufällig" gegen Tala rennen, könnte doch klappen.
Oh mann, Spencer ist ja echt schwer verknallt, wenn er ihn schon mit einem Gott vergleicht, obwohl Tala ja wirklich gut aussieht...
Wow jetzt sind sie alleine, Tala spricht ihn an, war ja klar, dass Spenc den Mut nicht aufbringt, kann ich aber verstehen, einfach so einen Unbekannten anzusprechen...
Das Tala keine Angst hat, finde ich wirklich gut, alles andere wäre ja auch verwunderlich, aber das muss für Spenc eine ganz neue Erfahrung sein, bei seinem Aussehen ist er das nicht gewohnt.
...
Ich bin grade wirklich sprachlos, gut charakterlich ist Tala eindeutig Seme, aber irgendwie hätte ich Spenc trotzdem als Seme gesehen, das überrascht mich grade wirklich.
Dieses Wow nachdem Tala sich über die Lippen leckt, fand ich sehr gelungen, das kam so überraschend, ich habe den Satz zweimal gelesen, weil du ihn so plötzlich unterbrichst und es so abgehackt ist, gleichzeitig passt dieses Wow total gut rein.
Hm, das Tala perfekt sein muss, verwundert mich ein wenig, irgendwie klingt das seltsam.

Ein Traum, nur ein Traum, gut so langsam würde es ein wenig seltsam, aber das tut mir für Spenc total Leid, vor allem weil es am Anfang ziemlich realistisch gewirkt hatte.
Aber es ist schön, dass der Traum Spencer dazu gebracht hat sich zu überwinden und Tala hinterher läuft, um ihn anzusprechen.
Aber hat der nicht noch eine Beule in der Hose? Das macht doch einen komischen Eindruck...O.O

Insgesamt ein schöner Os. Ich finde es gut, dass der gesamte Os an einem Ort spielt und eigentlich nur einen Moment wiederspiegelt.^^
Das Paar ist immer noch sehr exotisch und Spenc wird für mich auch der Heterotyp bleiben, aber es hat trotzdem Spaß gemacht den Os zu lesen, er war sehr interessant.^^
LG, Mita
Von:  Chikusa
2009-10-01T09:34:46+00:00 01.10.2009 11:34
Und weiter? XX
Erwischt er ihn noch?
Dieser Traum war echt geil...
Ich hab auch gedacht das es real wäre T.,T
Schade für Spenc das es noch nicht so ist~

Die FF hat mir sehr gefallen *////*
Das Pair gehört zu meinen Liebsten~
Würde mich freuen wenn du mehr davon schreiben würdest <3
Von:  Chikusa
2009-10-01T09:17:53+00:00 01.10.2009 11:17
Die Story ist echt gut geworden <3
Sie hat mir sehr gut gefallen und das mit dem Hetero und Schwul Aussehen hat mich iwie an unser RPG erinnert als Max und Bryan miteinander geredet haben XDD
*lach*
Obwohl es iwie traurig ist das Spencer die Einsicht so spät erst bekommen hat ;____;
Hast du aufjedenfall sehr gut gemacht x3
Die Story und die Umsetzung sind super geworden :3

Bryan
Von:  Bran
2009-09-27T17:33:06+00:00 27.09.2009 19:33
Sooooo nun nach ner ewigkein auch mal ein kommi von mir^^
ich fand die story toll. und dieses ende erst..... hat mich etwas überrascht, dass Spenc alles nur geträumt hat. Ich fand vor allen dingen interessant, dass du aus Spencers Sicht geschrieben hast.
Genug geschwafelt.....
LG amy
Von:  Lucianah
2009-09-14T15:12:14+00:00 14.09.2009 17:12
Hallöle! ^^

Jaaa... *überleg* ... Ich fand die Geschichte auch toll! ~.^ Schade, dass sie ein bisschen kurz ist, aber ich finde das Gesamtpaket wirklich toll. Du hast Tala wirklich supi beschrieben. *dahin schmelz* u///u

Mir kam es auch so vor, als wäre die ganze Sache nicht real gewesen. Lag vielleicht daran, dass Tala ein bisschen zu direkt war... meiner Meinung nach. ^^°
Aber das Ende hat mir gut gefallen. Ich habe doch noch Hoffnung, dass zwischen den beiden etwas passiert. ^-^ Spencer spricht seinen "Traumjungen" garantiert an! ^o^

LG, Russians-Charisma ~.^
Von:  Dayce
2009-09-10T15:18:09+00:00 10.09.2009 17:18
Super gut an genau diesem Ende aufzuhören. Den das war perfekt.
Ich hab mir gedacht das er es entweder träumt oder glaubt das es passiert und dann komische Laute, unter den Blicken von Tala, abgibt. Den sein Gesicht hätte ich sehen wollen!
Ich finde die FF ganz süß. Und ich würde wirklich gern wissen ob er
sich wirklich traut ihn anzusprechen oder ob er einen Rückzieher macht. Aber eigentlich, nein ich möchte es nicht wirklich wissen. Den so ist und bleibt es viel schöner, den jeder kann sich sein eigenes Ende wünschen und das sind nun mal Dinge die Geschichten ausmachen. Platz zum Träumen.
Tschaui Dayce
Von:  JoeyB
2009-09-08T13:28:07+00:00 08.09.2009 15:28
Hi,

der OS ist toll ;___; So toll!!
Er ist zwar verdammt kurz - aber ich glaube, länger wäre er auch nicht mehr so schön gewesen. Solche Momente sollte man nicht zu sehr in die Länge ziehen. Also sei dir verziehen *gg*
Irgendwie bin ich momentan total begeistert von Spencer x Tala. Hab ja vor ein paar Tagen erst eine Wichtel-FF mit dem Pairing bekommen und dann kommt noch der OS hier.. Und - schwupps - bin ich wieder voll im SpencerxTala-Wahn ^^

Ich liebe es, wie du die beiden charakterlich darstellst. Der große, imposante Spencer, der sich einfach nicht traut, Tala anzusprechen... Und Tala, der das klammheimlich genießt.
Okay, das Ende der FF sagt zwar aus, dass Tala ihn immer noch nicht bemerkt hat, ABER ich bin mir sicher, dass er insgeheim wirklich darüber nachdenkt, ob er so eine Situation nutzen sollte (wenn sie denn mal kommt), um Spencer in Verlegenheit zu bringen und danach flachzulegen...
ich hab mir schon ziemlich früh gedacht, dass Spencer nur träumt, aber trotzdem war das Ende so schön~ Eigentlich habe ich zum Schluss damit gerechnet, dass sich die Lage nicht ändert. Dass Spencer ihn weiterhin nur beobachtet und von ihm träumt. Aber dass er zum Schluss odch aufgestanden und Tala nach draußen gefolgt ist... Das war toll!
Und ich würde zu gern wissen, wie Tala darauf reagiert, wenn Spencer ihn anspricht *-* Da gibt es so viele Möglichkeiten :3 Und ich bin dir dankbar, dass du nicht ausgeschrieben hast, welche dieser Möglichkeiten eintrifft - zu der FF passt das offene Ende wirklich wie Faust aufs Auge!

Ein wirklich toller, passender vorletzter OS unserer Reihe... Irgendwie schade, dass die so bald schon zu Ende ist ^^" Aber im Zirkel sitzen ja genug kreative Köpfe, um eine neue Zirkel-Aktion anzuleiern *knuff*

LG,
Joey


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