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Dangerous Game

Ein Spiel mit der Dunkelheit
von

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Prolog

“Meine Eltern wollen, dass ich auf eine andere Schule gehe.” dies war der Satz, der alles, oder zumindest viel, veränderte.

Es war ein sonniger Montag Abend im Juli. Die Sommerferien neigten sich dem Ende.

Zwei Mädchen, ein Rothaariges mit bernsteinfarbenen Augen und eines mit schwarzem Haar und grünen Augen, saßen im Garten der Eltern von der Rothaarigen. Erstere hatte ihrer Freundin eben offenbart, dass ihre Eltern einen Schulwechsel für sie planten und schaute ihr Gegenüber, in Erwartung einer Reaktion, an.

“Warum? Und wohin überhaupt?” mit einem leichten Lächeln und einem Kopfschütteln antwortete die Angesprochene ihrer Freundin etwas, dass sie selbst zuerst vollkommen überrumpelt hatte.

“Sie meinen, ich hätte dort bessere Chancen. Du weißt schon. Weil alle Lehrer sagen, ich sei so intelligent.”, fing sie ihre Erklärung an “Sie wollen mich auf …”, sie machte eine Pause und schaute ihrer Freundin fest in die Augen “Sie wollen, dass ich auf die Cross Academy gehe.”

Für einen kurzen Moment entglitten der Schwarzhaarigen alle Gesichtszüge, dann fing sie laut an zu lachen. “Der war echt gut.”, brachte sie hervor, als sie sich wieder beruhigt hatte.

“Das war kein Scherz.”, ernst schaute die Rothaarige ihre Freundin an “Ich bin sogar schon dort angemeldet.” Die Schwarzhaarige schien verwirrt “Wie jetzt?”, mehr konnte sie nicht sagen.

“Meinst du wirklich, das war ein Scherz?” die Rothaarige stieß ihren Ellebogen leicht in die Seite ihrer Freundin. “Ist bestimmt eh nur Zufall, dass die Schule genau so heißt, wie diese Eliteschule.”, grinste sie daraufhin.

Als ihre Eltern ihr von dem geplanten Schulwechsel erzählt hatten, konnte Ayumi es selbst nicht glauben. Sie hatte ihre Eltern unsicher angeschaut und sich noch einmal vergewissert, ob sie es wirklich ernst meinten. Doch nachdem ihre Eltern ihr einige Male gesagt hatten, dass es besser für sie sei, wenn sie zur Oberstufe auf die Cross Academy wechseln würde verstand sie, dass nicht ein einziges Detail als Scherz gemeint war.

Eine Woche hatte sie nun gewartet, um es ihrer besten Freundin zu sagen. Sie hatten sich zwar jeden Tag getroffen, aber nie konnte sie den Mut aufbringen, es ihr zu erzählen.

Auch wenn sie sich schon seit ihrer Kindheit kannten, wusste sie nicht, wie die Schwarzhaarige reagieren würde. Schon allein wegen dem Namen der Schule hatte sie gezögert. Auch wenn es nur ein dummer Zufall sein würde.

Eine Woche lang, lag ihr dieses Thema auf dem Herzen und bedrückte sie. Doch da das Ende der Woche das Ende der Ferien bedeutete, hatte sie sich dazu durch gerungen, es Kuraiko zu sagen.

“Weißt du was?”, sagte Kuraiko nun und lächelte ihre Freundin an “Ich komme einfach nach. Zum Halbjahr. Wenn es geht, auch schon früher. Ich muss nur mit meinen Eltern reden.” Ungläubig schaute ihre Freundin sie aus ihren bernsteinernen Augen an “Das würdest du tun?”

Die Schwarzhaarige zuckte die Schultern “Klar.” Ihre Freundin umarmte sie “Das ist echt super von dir!”, freute sie sich.

“Ayu-Schätzchen, kannst du bitte schon einmal ein paar Sachen einpacken?”, rief die Mutter der Rothaarigen in diesem Moment aus dem Haus. Leicht genervt verdrehte die Angesprochene daraufhin die Augen “Ja, wenn es sein muss.” sie erhob sich und ging auf die Terrassentür zu.

Kuraiko stand ebenfalls auf “Ich hau dann auch mal ab. Wir sehen uns.” Die Schwarzhaarige öffnete das Gartentor und rief ihrer Freundin noch ein “Ciao.” zu, bevor sie ging.

“Der Koffer steht oben.” Ayumi schaute ihre Mutter fragend an “DER Koffer? Nur einer?” ihre Mutter nickte “Du weißt aber schon, dass ich da wohne und nicht nur Urlaub mache?” misstrauisch zog die Rothaarige eine Augenbraue hoch. “Schätzchen, du wirst doch eh die ganze Zeit die Schuluniform tragen.” Ein Grummeln war die Antwort des Mädchens, bevor sie sich nach oben auf ihr Zimmer begab.

Sie öffnete ihren Schrank und warf wahllos einige Pyjamas, Hosen, Röcke, Pullover und T-Shirts in den Koffer.

Es musste ja nicht ordentlich sein. Ihr war nur wichtig, dass die Sachen im Koffer waren und ihre Mutter sie nicht mehr nervte.

“Ich bin fertig.” mit diesen Worten schritt sie die Treppen hinunter. “Hallo Papa. Was machst du denn schon hier?” verwundert schaute die Rothaarige ihren Vater an. Er war Arzt und meist bekam sie ihn aufgrund diverser Notfälle nicht zu Gesicht. “Hallo, kleiner Engel.”, lächelte er seine Tochter liebevoll an und wuschelte der Siebzehnjährigen durch das dunkel rote Haar “Es gab keine Notfälle mehr. Da konnte ich gehen. Hast du Kuraiko nun eigentlich von dem Schulwechsel erzählt?” Haru Yuzuki wusste um die Angst seiner Tochter. Auch wenn sie sich nicht oft sahen, war es doch eine enge Beziehung zwischen Vater und Tochter. Ayumi konnte ihrem Vater immer alles erzählen. Sie wusste, dass er sie verstehen würde.

“Ja, habe ich.”, sie nickte leicht “Und?”, hakte der Schwarzhaarige nun nach und seine Tochter lächelte ihn an. “Sie will spätestens zum Halbjahr nach kommen.” ihre bernsteinfarbenen Augen strahlten nahezu und das Licht im Wohnzimmer ließ sie leicht golden wirken.

“Das ist doch schön, mein Engel. Du weißt ja, nächste Woche um diese Zeit bist du schon an deiner neuen Schule. Am Sonntag werde ich dich fahren. Ich habe mir frei genommen.”

Augenblicklich fiel die Rothaarige ihrem Vater um den Hals “Das ist toll! Danke, Papa!”, freute sie sich. “Oh, wie ich sehe, hat Papa dir schon bescheid gesagt.”, bemerkte ihre Mutter, als sie das Wohnzimmer betrat und die Angesprochene nickte lächelnd.

“Aber ich denke, ich werde jetzt ins Bett gehen. Irgendwie bin ich ganz schön müde.” Ayumi drückte ihren Eltern noch einen Kuss auf und verschwand dann wieder nach oben.

Als sie oben in ihrem Bett lag begann sie, nach zu denken. Was würde sich alles verändern? Eine einfache Frage, die schwer zu beantworten war. Und wann würde Kuraiko auf die Schule kommen? Viel wichtiger war jedoch, ob sie kommen würde.

Diesen Gedanken verwarf Ayumi sofort wieder. Kuraiko würde nach kommen. Sie hatte es selber gesagt. Und ihre Eltern würden sich der langjährigen Freundschaft bestimmt nicht in den Weg stellen, wenn es dabei nur um einen Schulwechsel ging. Selbst, wenn es wirklich diese Eliteschule sein sollte.

Völlig verloren in Gedanken schlief sie schließlich ein. Sie würde so oder so nicht eher erfahren, was alles passieren würde, bis es eintraf. Angefangen mit Sonntag, dem Tag ihrer Abreise von zu Hause und der Ankunft an ihrer neuen Schule.

Angekommen ...

Eine Woche später am Montag war es so weit. Das schwarze Auto fuhr vor der Schule vor. Als der Motor verstummte, seufzte das rothaarige Mädchen. Hier würde sie also von nun an wohnen.

Der Schulkomplex war in drei große Gebäude eingeteilt. So viel konnte sie auf den ersten Blick erkennen. “Ich werde dich noch zum Schulleiter und dann zu deinem Zimmer begleiten, wenn es dir recht ist.” unterbrach Ayumis Vater ihre Gedanken “Danke Papa.” mit diesen Worten stieg sie aus dem Auto, schlug die Tür zu und begab sich zum Kofferraum.

“Ich nehm schon.”, lächelte der Schwarzhaarige seine Tochter an und hob den Koffer aus dem Auto. Dann gingen Vater und Tochter langsam zu dem Gebäude, in dem sich das Büro des Direktors befand. Das kleine vergoldete Messingschild neben der Tür verkündete mit geschwungenen Lettern ’Direktor Kurosu’. Sachte klopfte das Mädchen mit den bernsteinfarbenen Augen an die Tür des Büros, es ertönte ein “Herein” von drinnen und Vater und Tochter traten ein.

Der Direktor ging nun um seinen Holzschreibtisch herum “Willkommen.”, begrüßte er die beiden und schüttelte enthusiastisch die Hand des rothaarigen Mädchens “Meine Tochter wird dir gleich alles zeigen.”, sagte er und strahlte förmlich, als sich auch schon die Tür öffnete und ein zierliches Mädchen mit braunem Haar und braunen Augen den Raum betrat.

“Oh, da ist sie ja schon!”, rief der Direktor freudig aus. Freundlich lächelnd begrüßte das braunhaarige Mädchen Ayumi und ihren Vater, bevor der Direktor sich an sie wandte.

“Yuki, würdest du unserer neuen Schülerin bitte die Schule und ihr Zimmer zeigen?!” - “Selbstverständlich.”, nickte die Angesprochene und wandte sich an Ayumi “Komm mit.”, lächelte sie.

Die Rothaarige nahm ihrem Vater den Koffer ab und folgte Yuki.

“Ach, sie ist so ein gutes Mädchen…”, begann der Direktor zu schwärmen “Nun, ich hoffe, dass es Ihrer Tochter hier gefallen wird.”, fuhr er fort und der Schwarzhaarige stimmte nickend zu “Wenn sie sich eingelebt hat, ganz sicher.”, antwortete er mit seiner charakteristischen ruhigen Stimme und verabschiedete sich dann.

Als er aus der Tür trat, liefen die beiden Mädchen gerade am Büro vorbei. Augenscheinlich hatte Ayumi nur ihren Koffer weg gebracht. Als die Rothaarige ihren Vater bemerkte, machte sie halt. “Gehst du jetzt?”, fragte sie ihn mit einem leicht traurigen Blick und der Gefragte nickte “Ich hab dich lieb, mein Engel.” mit diesen Worten drückte er seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn “Pass auf dich auf.” Zum Abschied umarmte sie ihn noch einmal “Mach ich. Ich hab dich auch lieb.”

Dann trennten sich die Wege von Vater und Tochter.

“Komm mit, Ayumi.” Yuki griff nach dem Handgelenk der Rothaarigen “Ich habe jetzt Vertrauensschülerdienst. Danach zeige ich dir alles Weitere.” und schon zog die Braunhaarige sie hinter sich her, aus dem Wohnheim.

Als sie an der Weggabelung zwischen den beiden verschiedenen Wohnheimen und dem Schulgebäude ankamen standen dort bereits sämtliche Schülerinnen versammelt. “Was musst du denn machen?”, fragte Ayumi die Braunhaarige völlig außer Atem, da sie sich so beeilt hatten.

“Die Day- und die Night-Class Schüler wechseln jetzt. Den Rest erkläre ich dir später, okay? Ich muss erstmal die ganzen Day-Class Mädchen in den Griff bekommen.” ohne eine Antwort abzuwarten lief sie los und drängte die Mädchen zurück.

Was musste an dieser Night-Class so besonders sein, dass alle Schülerinnen der Day-Class hier standen, und aufgeregt kichernd auf sie warteten? Das wollte Ayumi wirklich gerne wissen. Also versuchte sie, sich zwischen die anderen Mädchen zu drängen um einen Blick auf die freigehaltene Gasse zu erhaschen. Dies gelang ihr auch relativ gut und sie fand sich verhältnismäßig schnell um einiges weiter vorne wieder.

Gerade, als sie eine angenehme Position gefunden hatte um den Umständen entsprechend bequem zu stehen, öffneten sich die großen massiven Holztüren des Hauses, in dessen Turm oben ein Mond eingemeißelt war einen Spalt breit und alle schubsten herum und riefen hysterisch irgendwelche Namen. Sie konnte nicht einen Einzigen richtig heraus hören und das Gedränge wurde ihr nun auch zu viel. Um sich aus dem Geschubste zu befreien, machte die Rothaarige ein paar Schritte rückwärts, wurde im nächsten Moment von einer Horde Mädchen mitgerissen, die nach vorne stürmte und landete mitten auf dem harten Steinboden.

“Aua.”, sie hielt sich den Ellebogen, mit dem sie auf den Boden aufgeschlagen war und stand wieder auf. Als der erste Schock nachgelassen hatte bemerkte sie, dass von ihrem Ellebogen ein brennender Schmerz ausging und nahm die Hand zurück. Es war nur etwas Haut abgeschürft, sonst war nichts weiter. Wütend funkelte sie die Mädchen an und verschwand dann zurück zum Wohnheim in ihr Zimmer. Dies war nicht der richtige Ort um sich ab zu reagieren, darüber war sie sich im Klaren. Sie hatte so schon genug Aufsehen erregt, da war sie sich sicher. Auch wenn alles bloß irgendwie verschwommen an ihr vorbei gezogen war und in nicht mehr als ein oder zwei Sekunden gedauert zu haben schien.

Im Zimmer angelangt wusch sie zunächst den Dreck aus der Schürfwunde und schälte sich aus ihrer Kleidung, die vom Sturz dreckig geworden war. Dann nahm sie die Schuluniform, die auf dem Bett lag und zog sie an.

Seufzend öffnete sie ihren Koffer und holte ein paar Bilder von ihrer Familie und von Kuraiko und sich aus Kindertagen heraus, um sie neben den Wecker auf den Nachttisch zu stellen. Dann machte sie sich daran ihre restlichen Kleidungsstücke, die sie wohl nur selten tragen würde, in den Schrank einzuräumen, der im Zimmer stand. Dieser war recht groß und für zwei Personen gedacht. Da sie das Doppelzimmer zur Zeit allein bewohnte beschloss sie, die andere Hälfte frei zu halten. Mehr Platz hätten ihre Sachen wohl auch nicht in Anspruch genommen.

Nachdem sie dies erledigt hatte, war es schon dunkel. Allerdings wollte die Rothaarige noch ein wenig frische Luft schnappen und öffnete das Fenster. Es war ein windstiller Abend. So würde im Zimmer keine Luftzirkulation entstehen, so viel stand fest. Also entschloss sie kurzer Hand einen kleinen Abendspaziergang zu unternehmen.
 

Das große Gebäude kam ihr in der Dunkelheit noch größer vor. Die Bäume, die den Weg säumten standen starr und dunkel da. Nun gab es doch eine leichte Brise und Ayumi fröstelte leicht. Kurz überlegte sie, wieder zurück zu gehen, entschied sich aber dagegen und schlenderte weiter den mit Bäumen gesäumten Weg entlang. Verträumt blickte sie hinauf in den Himmel. Der Mond war nicht mehr als eine schmale Sichel und die Sterne funkelten hell und verspielt am tief blauen Himmelszelt.

Sie lief einige Schritte, den Kopf im Nacken, bis sie gegen etwas stieß. Ihr Blick richtete sich wieder nach vorn. Vor ihr stand ein Junge. Er trug die gleiche Schuluniform wie sie selbst, bloß in weiß. Sein braunes Haar fiel locker bis zu seiner Schulter herunter und auch seine Augen hatten ein tiefes Braun.

Erschrocken schaute sie ihn an “Tut mir leid.”, sagte sie sofort, doch er ging nicht auf ihre Entschuldigung ein. “Was machst du hier draußen?”, stellte er stattdessen die Gegenfrage und schaute sie durchdringend an. “Ich wollte nur ein Wenig frische Luft schnappen.”, antwortete die Rothaarige ihm ehrlich “Das ändert nichts an der Tatsache, dass es nicht gestattet ist.”, war alles, was er ruhig entgegnete. Er strahlte ein natürliche Autorität aus, die nicht einschüchternd war, aber dennoch intensiv.

Ayumi schaute ihn einige Zeit an, bevor sie reagierte. “Ich wollte sowieso gerade wieder zurück.”, meinte sie ruhig. Es schien ihr das Beste ihm gegenüber ebenfalls ruhig zu agieren. So ruhig wie sie geantwortet hatte, machte sie nun kehrt und ging gemächlichem Schrittes zurück zum Wohnheim.

Sie konnte seinen Blick in ihrem Nacken geradezu spüren, drehte sich aber nicht um sondern lief einfach weiter.

Es war spät geworden. Alle Türen waren geschlossen und in keinem der Zimmer schien mehr Licht zu brennen. Also öffnete leise die Tür ihres eigenen Zimmers und schlüpfte hinein. Es war kalt, da das Fenster noch immer offen stand. Ayumi schloss es sofort und drehte die Heizung auf. Langsam ließ sie die Schuluniform zu Boden gleiten und nahm sich ein Nachthemd aus dem Schrank, das sie sich überstreifte. Dann ließ sie sich langsam ins Bett sinken und versuchte zu schlafen. Am nächsten Tag würde ihr erster Schultag beginnen. Einen Tag später als für alle anderen, da sie eine lange Anreise hinter sich hatte.

“Na dann gute Nacht.”, sagte sie noch zu sich selbst, bevor sie endgültig in die Kissen sank.

Die Night-Class

Am nächsten Morgen, als das Sonnenlicht hell ins Zimmer fiel, blinzelte die Rothaarige müde und ließ ihren Blick zu der Uhr auf dem Nachttisch schweifen. Es war viertel nach sieben.

Ayumi streckte sich und stand dann auf. Der vorherige Tag war ziemlich verschwommen. Das Einzige, was sie noch vollkommen klar im Gedächtnis hatte, war ihr abendlicher Spaziergang. Langsam stand sie auf, nahm sich ihre Sachen und begab sich ins Bad um zu Duschen.

Das lauwarme Wasser tat ihr gut und ließ sie richtig wach werden. Nachdem sie die Dusche verlassen hatte, zog sie sich ihre Schuluniform über und trocknete ihr brustlanges, gewelltes, dunkelrotes Haar.

Gemächlichen Ganges verließ sie das Zimmer und schritt gemütlich zum Unterricht. Sie folgte einfach den anderen Mädchen, die ebenfalls auf dem Weg zum Klassenzimmer waren.

“Hey Ayumi.”, wurde sie gerufen. Sie drehte sich um und erblickte Yuki “Wo warst du denn gestern? Du warst so schnell weg.” Die Rothaarige wartete, bis Yuki zu ihr aufgeschlossen hatte. “Ich weiß auch nicht mehr genau.”, log sie mehr oder weniger, denn alles wusste sie nicht mehr. “Als ich später zu deinem Zimmer kam, warst du auch nicht da.” Sollte sie Yuki nun sagen, dass sie das Wohnheim verlassen hatte, obwohl es nicht erlaubt war? “Vielleicht war ich gerade duschen.”, antwortete die Rothaarige in nachdenklichem Ton doch Yuki schüttelte den Kopf “Ich habe die Dusche nicht gehört.” Ayumi zuckte mit den Schultern “Dann weiß ich auch nicht.” Sie hatte sich dazu entschlossen, dass es wohl doch besser war, nichts zu sagen. Die Erscheinung des Jungen in der weißen Schuluniform schlich sich vor ihr inneres Auge und mit ihm die Präsenz dieser unglaublichen Autorität, die er besaß. Als sie an die Begegnung vom Abend zuvor dachte, war sie sich sicher, dass es richtig war, nichts zu sagen. Woher sie das plötzlich wusste, war ihr selber nicht klar, aber sie nahm es so hin, da die Erinnerung an die ruhigen durchdringenden Worte wieder in ihrem Kopf war.

Die beiden Mädchen betraten das große Klassenzimmer und ließen sich auf zwei der hinteren, oberen Plätze nieder, als auch schon der Lehrer den Raum betrat.

Die Unterrichtsstunden verliefen ruhig und ereignislos, da nur die Einstiege in die verschiedenen neuen Themen in den unterschiedlichen Fächern gegeben wurden. Ayumi machte sich lediglich ein paar Notizen und stieß Yuki hin und wieder leicht in die Seite, da diese dabei war einzuschlafen. Alles war recht unspektakulär dafür, dass es ihr erster Tag war. Trotzdem war sie dankbar, dass alle Lehrer auf eine Vorstellung ihrer Seits verzichtet hatten und sie der Klasse nicht über so belanglose Dinge wie ihre vorherige Schule erzählen musste. Ohnehin hätten diese Dinge nur den Lehrer und nicht die Schüler interessiert. Diese wären höchstens für die dafür verlorengegangene Unterrichtszeit dankbar gewesen und hätten vielleicht Fragen gestellt, deren Antworten ihnen egal waren, weil sie keine Lust hatten dem Unterricht im Anschluss daran zu folgen.

Seufzend erhob die Rothaarige sich am Ende des Tages von ihrem Platz. Yuki war schon weg, da sie wieder zum Vertrauensschülerdienst musste. Ayumi wollte noch immer wissen, was jetzt an dieser Night-Class so besonders war. So beschloss sie kurzer Hand, noch einmal nachschauen zu gehen. Immerhin wusste sie diesmal, was sie erwarten würde.

Schon von weitem konnte sie die ganzen Mädchen sehen. Vielleicht hätte sie doch ein wenig eher gehen sollen. Aber das war ihr jetzt auch keine große Hilfe mehr. Daran hätte sie eher denken müssen.

Diesmal entschloss sie sich dazu, sich nicht nach vorn zu kämpfen, sondern hinten stehen zu bleiben. Es war definitiv klüger sich zu strecken und weniger zu sehen, anstatt wieder mitgerissen zu werden und sich vielleicht sogar noch ernsthafter zu verletzen. Also stellte sie sich hinter die ganzen Mädchen und prüfte ob sie genug sehen konnte, wenn sie sich auf die Zehenspitzen stellte. Sie sah zwar nicht viel, aber sie hoffte, dass es reichen würde.

Weit vorne, in der Nähe der Tür, sah sie Yuki. Diese hatte bereits mit einigen der Mädchen zu kämpfen, die es nicht für nötig hielten, den Abstand zur Tür einzuhalten. Bei näherem Hinsehen stellte sich heraus, dass es die selben Mädchen waren, die am Tag zuvor für den Sturz der Rothaarigen verantwortlich waren. Sie spielte mit dem Gedanken, nun vielleicht doch den Versuch zu unternehmen mehr nach vorn zu gelangen und setzte diesen letztendlich auch in die Tat um.

Geschickt drängelte sie sich zwischen einigen Mädchen hindurch und hatte kurz darauf eine bessere Sicht auf die freie Gasse zwischen den Mädchen, die zu beiden Seiten des Weges standen. Jetzt musste sie nur noch darauf warten, dass sich die massiven Holztüren öffneten und sie würde wissen, was an diesen Night-Class Schülern so besonders war.

Lange musste sie nicht warten. Die allmählich untergehende Sonne tauchte die Bäume, den Weg und das Wohnheim der Night-Class in einen sanften Orangeton, als die massive Holztür sich quietschend öffnete. Wie bereits am vorherigen Tag fingen die Mädchen sofort an, verschiedene Namen zu rufen und versuchten, sich weiter nach vorn zu drängen. Ayumi stellte sich auf die Zehenspitzen, um mehr erkennen zu können.

Und dann traten sie durch den großen Torbogen nach draußen.

In weiße Schuluniformen gekleidet, anmutig und extrem gutaussehend.

Unter ihnen war auch der Junge vom Vorabend.

Nun liefen diese perfekt scheinenden Wesen durch die Menschenmenge. Als einer von ihnen seine Hand hob und den Mädchen zu winkte, war es um einige von ihnen geschehen. Und vereinzelt schien bei manchen der Atem auszusetzen.

Die Rothaarige musterte ihn genauer. Er hatte blondes Haar und seine strahlend blau-grünen Augen gaben den perfekten Kontrast dazu. Außerdem war er groß und schlank und unter seiner Schuluniform konnte man seinen guten Körperbau nur erahnen.

Ein leiser Seufzer entwich ihrer Kehle. Sie konnte die Mädchen gut verstehen. Auch wenn manche der Night-Class Schüler arrogant auf sie wirkten und scheinbar stolzierten, konnte sie ihnen nicht aberkennen, dass sie wirklich sehr attraktiv und gutaussehend waren.

Nachdem sie beim Unterrichtsgebäude angekommen waren, verstreuten sich auch die Mädchen wieder und sie gingen, teils in kleinen Gruppen, zu ihrem Wohnheim. Die Rothaarige schloss sich ihnen an und ging ebenfalls zurück. Allerdings konnte sie den ganzen Tumult um die Night-Class noch nicht ganz verstehen. Verloren sie nicht irgendwann ihren Reiz?

Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden ging sie geradewegs zu ihrem Zimmer. Der Tag war zwar nicht anstrengend gewesen, dennoch fühlte sie sich ausgelaugt. Zusätzlich vermisste sie ihre Familie und Kuraiko fehlte ihr auch sehr. Ihre golden glänzenden Augen betrachteten die Bilder auf dem kleinen Nachttisch und sie fragte sich, wann Kuraiko wohl endlich kommen würde.

Sie atmete einmal tief durch, ließ sich auf ihr Bett sinken, befreite ihre Füße von den Schuhen, die sie trug und hob sie schwungvoll hinauf. Sie schlang ihre Arme um ihre Knie und vergrub ihr Gesicht in der entstandenen kleinen Höhle.

Eine Weile blieb sie so auf der Decke ihres Bettes sitzen, bis sie sich dazu bewegte die Schuluniform gegen ihr Nachthemd einzutauschen und sich schlafen zu legen.

Im Traum durchlebte sie noch einmal den Tag, an dem ihre Eltern ihr vom Schulwechsel erzählten. Doch diese Bilder lösten sich rasch in Rauch auf. Stattdessen tauchten immer und immer wieder die strahlenden Augen des blonden Jungen vor ihrem inneren Auge auf. Diese Augen faszinierten sie und sie sah sie immer wieder, wenn auch nur im Traum. Und dann waren dazwischen immer wieder Bilder von ihrer Familie und von Kuraiko. Doch immer wieder drängten sich seine Augen und sein Gesicht in den Vordergrund.

Schließlich wachte Ayumi wieder auf. Sie entschloss sich, das Fenster zu öffnen. Etwas frische Luft konnte nicht schaden und vielleicht würde sie wieder einen klaren Kopf bekommen.

Gefahr? Wo denn?

Gerade, als Ayumi aufwachte, begann der Wecker zu schellen. Sie schaltete ihn aus und eine frische Brise, die durch das geöffnete Fenster herein kam, strich über ihren Arm. Es bildete sich eine leichte Gänsehaut und die feinen Härchen auf ihrem Arm stellten sich auf.

Wohlig seufzend streckte sie sich und stand auf. Es war genau wie am Morgen zuvor, nur bei weitem nicht so kühl. Nach einer ausgiebigen Dusche ging die Rothaarige zum Unterricht.

Yuki war noch nicht da. Und selbst als der Lehrer kam, war sie noch immer nicht erschienen. So begann sie aus Langeweile während der verschiedenen Stunden auf ihrem Block herum zu zeichnen. Diese Tätigkeit setzte sie auch bis zum Ende des Schultages fort.

Elite Schule? Davon merkte sie nichts. Denn Stoff kannte sie bereits. Aber wenn ihre Eltern es für besser hielten, aus welchen genaueren Gründen auch immer, dann war es eben so.

Nun, da der Unterricht vorbei war, machte die Rothaarige sich auf den direkten Weg zu ihrem Zimmer. Wieso sollte sie sich auch den Wechsel der beiden Klassen anschauen, jetzt, da sie die Besonderheit der Night-Class kannte, die in ihren Augen noch nicht einmal eine war.

Natürlich konnte sie sich nun besser erklären, wieso die Mädchen dort, wie es schien, jeden Tag standen und hoffnungsvoll auf den Wechsel warteten. Dennoch konnte sie es nicht nachvollziehen und hatte auch kein wirklich großes Verständnis dafür.

Als die Rothaarige ihr Zimmer betrat, bemerkte sie einen Koffer, der vor dem anderen Bett stand. Auch wenn sie wusste, dass es sich eigentlich nicht gehörte, so warf sie einen Blick auf den Anhänger des Koffers, den man gewöhnlich mit seinem Namen versah. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Es war Kuraikos Koffer. Sie war also endlich angekommen. Kuraiko kam noch am Anfang des Schuljahres und dann auch noch in das selbe Zimmer. Was für ein Glück Ayumi doch hatte. Sie unterdrückte einen lauten Freudenschrei und stürmte hinaus auf den Gang. Da Yuki jetzt Vertrauensschülerdienst hatte würde Kuraiko sicher auch da sein. So ging Ayumi doch. Allerdings nicht wegen des Wechsels, sondern wegen Kuraiko. Obwohl sie wusste, dass die Chancen die Schwarzhaarige zu finden eher gering waren. Das war ihr egal. Sie freute sich einfach, dass ihre Freundin nun endlich da war.

Als sie aus dem Wohnheim gestürmt kam, kamen die Mädchen der Day-Class schon wieder zurück “Zu spät.”, meinte eine und grinste Ayumi fies an. Diese aber interessierte das nicht im geringsten. Und so lief sie weiter durch die Menge der kichernden Mädchen, die alle zum Wohnheim zurück gingen. Doch Kuraiko entdeckte sie nicht. Wahrscheinlich hatte sie sie übersehen und die Schwarzhaarige war schon zurück oder gar nicht erst mit Yuki gegangen. Trotzdem setzte die Rothaarige ihren Weg Richtung Schulgebäude fort. Sie war sich ziemlich sicher, dass ihre Freundin irgendwo auf dem Schulgelände herumstreifen würde. Mit einem leichten Seufzer setzte die Rothaarige ihren Weg über das Schulgelände schließlich fort.

Als der Himmel schon in ein tiefes dunkelblau getaucht war, fand sie Kuraiko schließlich. Die Schwarzhaarige lag an einen Baum gelehnt und streckte sich gerade, als Ayumi sie entdeckte.

Schnellen Schrittes, ging sie auf ihre Freundin zu. “Hey Kuraiko.”, begrüßte sie ihre Freundin und ihr glückliches Lächeln schwang in ihrer Stimme mit. Beinahe schon hätte sie die Hoffnung aufgegeben und wollte wieder zurück zum Wohnheim. Aber ihr Verdacht hatte sich bestätigt. Kuraiko konnte wirklich immer und überall schlafen.

Die Schwarzhaarige erhob sich und blinzelte Ayumi noch ein wenig verschlafen an, dann gähnte sie herzhaft “Guten Morgen.”, war die Antwort der Schwarzhaarigen und die Angesprochene musste grinsen. Kuraiko war einfach wie immer und das hatte ihr in den erst wenigen vergangenen Tagen schon gefehlt.

“Ist echt schön hier. Nur diese komischen Hühner, die hier durch die Gegend schreien, sobald diese Schnösel in ihren weißen Uniformen zum Unterricht gehen, nerven mich jetzt schon.” Ayumi nickte beipflichtend. Kuraiko hatte schlicht und einfach recht.

“Aber eigentlich, also, ähm …”, fing die Schwarzhaarige plötzlich an zu stottern und wurde nur verwirrt von ihrer Freundin angeschaut. “Ach komm, lass uns ins Wohnheim gehen.” Ayumi griff das Handgelenk der Grünäugigen, wandte sich zum Gehen und stockte. Vor ihr stand der braunhaarige Night-Class Schüler, dem sie bereits begegnet war. Genervt verdrehte Ayumi die Augen. “Sind ja schon weg.”, sagte sie und wollte geradewegs an ihm vorbei laufen, doch er hielt sie zurück “Ihr seid neu, oder?” Die beiden Mädchen schauten ihn verständnislos an “Und?”, ergriff Kuraiko nun das Wort.

“Es ist gefährlich hier um diese Zeit.”, antwortete ihr Gegenüber ruhig. Die beiden Mädchen schienen belustigt “Und was soll hier soo gefährlich sein?”, spöttelte Ayumi “Ja, vielleicht die Bäume oder das Gänseblümchen da vorne?”, führte Kuraiko weiter aus und schaute den Braunhaarigen mit gespielt fragender Miene an.

“Gibt es irgendwelche Probleme?”, konnte man eine Stimme vernehmen und plötzlich stand ein Day-Class Schüler bei ihnen. Sein Haar glänzte silbern im Mondlicht. Die Krawatte trug er locker um den Hals gebunden, die oberen Knöpfe des weißen Hemdes waren offen und auch die Jacke war nicht zugeknöpft.

“Ich habe den beiden Mädchen eben erklärt, dass es Abends gefährlich für sie ist. Ich hoffe, das war in deinem Sinne, Kiryuu-kun.”, ergriff der Junge aus der Night-Class als erster das Wort. “Natürlich.”, meinte Ayumi ironisch und Kuraiko beendete die Aussage mit einem “So gefährlich wie hier ist es bestimmt nirgendwo sonst.”

Der Silberhaarige schnaubte verächtlich “Das ist meine Sache.”, meinte er an den Braunhaarigen gewandt “Geht auf eure Zimmer.” mit einer Handbewegung deutete er in die Richtung des Wohnheims der Day-Class. “Ausgerechnet, wenn es interessant wird.”, maulte Kuraiko und fing sich einen bösen Blick des Silberhaarigen ein. “Komm lieber.”, raunte ihre Freundin ihr zu und zupfte kurz an dem Ärmel der Schwarzhaarigen. Doch diese bewegte sich keinen Millimeter.

“Habt ihr nicht gehört?”, fuhr der Day-Class Junge die Mädchen an “Ich bin Vertrauensschüler. Also tut was ich sage und geht auf eure Zimmer.”

Ayumi packte Kuraiko am Ärmel ihrer Uniform und zog sie hinter sich her zum Wohnheim zurück. “Die halten sich wohl alle für ganz toll hier.”, meinte Kuraiko und verdrehte die Augen. “Bring dich nicht gleich am ersten Tag in Schwierigkeiten.”, mahnte die Rothaarige sie und lief einfach weiter, ohne Kuraiko loszulassen.

“Ja, ist ja in Ordnung. Aber du kannst mich jetzt los lassen. Oder willst du mich jetzt noch hoch tragen?”, fragte die Schwarzhaarige mit sarkastisch angehauchtem Unterton in der Stimme und zog eine Augenbraue nach oben. “Entschuldigung.”, sagte Ayumi sofort und ließ den Ärmel ihrer Freundin los “Wollte nur da weg, bevor wir noch richtig Ärger bekommen.” Kuraiko winkte ab “Ach, ist schon okay. Du hast ja recht.”

Langsam und leise schlichen die beiden Mädchen auf ihr Zimmer, wo Kuraiko sofort damit begann, den Koffer auszupacken. “Ich hab die rechte Seite vom Schrank frei gelassen.”, meinte Ayumi noch schnell, bevor sie sich ins Bad begab.

Eine Nacht mit Folgen ?

Als die Rothaarige aus dem Bad trat, war Kuraiko verschwunden. Das konnte doch nicht wahr sein. Wo war sie denn jetzt schon wieder?

Der Schrank war geschlossen, der Koffer unter das Bett geschoben, doch von der Schwarzhaarigen fehlte jede Spur. An Schlaf war diese Nacht wohl nicht mehr zu denken.

Ein leises Seufzen entwich der Kehle der Rothaarigen, als sie auf das Fenster zu ging. Kuraiko war bestimmt draußen.

Da sie vom Fenster aus jedoch nicht zu sehen war, beschloss Ayumi, zu gehen um sie zu suchen.

Nur mit ihrem leichten Nachthemd bekleidet, verließ sie das Gebäude. Ein kühler Wind umspielte ihre Beine und wehte ihr ein paar ihrer feuchten Haarsträhnen ins Gesicht. Kuraiko jedoch konnte sie nirgends entdecken.

Ein weiteres leises Seufzen entwich ihrer Kehle, als sie den Weg zwischen Wohnheim und Schulgebäude entlang ging. Aufmerksam hielt sie Ausschau nach ihrer Freundin, doch es war, als wäre sie vom Erdboden verschwunden. Aber es half alles nichts. Ayumi wollte nun einmal nicht, dass Kuraiko direkt am ersten Tag in irgendwelche Schwierigkeiten geriet. Also setzte sie ihre Suche fort.

Ein kalter Windstoß jagte der Rothaarigen eine Gänsehaut über den nahezu unverhüllten Körper, der nur von dem leichten Nachthemd bedeckt war und brachte sie dazu, ihre Schritte zu beschleunigen.

Schließlich erblickte sie die Schwarzhaarige. Sie stand an einen Baum gelehnt und betrachtete das große in Dunkelheit gehüllte Schulgebäude.

Ayumi hastete auf sie zu “Meine Güte Kuraiko, du kannst doch nicht einfach so verschwinden.”, konnte sie noch sagen, bevor sie über ihre eigenen Füße stolperte und fiel. Als sie ihren Sturz mit den Händen abfangen wollte, bohrte sich ein spitzer Kieselstein, der auf dem Weg gelegen hatte, in ihre rechte Handfläche. “Nur wegen dir.”, beschuldigte die Rothaarige daraufhin ihre Freundin und hielt ihr demonstrativ ihre Handfläche vor das Gesicht. Da der Stein eine Ader getroffen hatte, bildete sich ein kleiner Blutstropfen “Du weißt doch, dass ich eher nachtaktiv bin.”, entgegnete die Schwarzhaarige und fügte ein sarkastisches “Pass auf, dass du nicht verblutest.” hinzu. “Wie du meinst. Aber lass uns lieber gehen.”, war alles, was Ayumi sagte.

“Wie schade, ihr wollt schon gehen?” erschrocken fuhren die Mädchen um. Vor ihnen stand einer der Night-Class Schüler. Ayumi hatte ihn schon einmal gesehen. Es war der Blonde mit den blau-grünen Augen.

“Och nee, nicht noch so einer.”, ließ Kuraiko genervt verlauten und verdrehte ihre Augen. Doch ihre Aussage wurde ignoriert. “Hach, dieser Duft.”, seufzte er, als ein kurzer Wind aufkam. Ayumi schaute ihn aus ihren gold glänzenden Augen argwöhnisch an “Das ist mein Shampoo.”, entgegnete sie schließlich trocken und wollte, ohne ein weiteres Wort, gehen. “Sicher?” der Blonde griff nach ihrer Hand, die sie ihm mit einem knappen “Ja.” wieder entriss um zu gehen. Auch Kuraiko warf dem Blonden noch einen Blick zu und “Freak.” war alles was sie sagte, bevor auch sie ging.

“Diese Night-Class Typen sind irgendwie komisch.”, meinte Kuraiko auf dem Weg zurück zum Wohnheim. Aber die Rothaarige ging nicht näher darauf ein “Beeil dich lieber mal.”, war stattdessen ihre Antwort “Mir ist kalt.” Verwundert schaute Kuraiko sie aus ihren grünen Augen an, woraufhin die Rothaarige stehen blieb und die Hände in die Hüften stemmte. Die Schwarzhaarige betrachtete ihre Freundin nun etwas näher und bemerkte nun auch das dünne Nachthemd, das sie trug “Oh, habe ich gar nicht gesehen.” verlegen grinste sie und kratzte sie sich am Hinterkopf. “Verplant wie immer, was?!”, neckte Ayumi die Schwarzhaarige, die als Antwort darauf ihr Grinsen ein wenig verbreiterte.

“Na, jetzt komm aber.” die Rothaarige deutete mit einem Nicken auf das Wohnheim und die Mädchen setzten ihren Weg fort. Leise schlichen sie die Flure entlang zu ihrem Zimmer und liefen Yuki direkt in die Arme.

“Was macht ihr hier?”, die Vertrauensschülerin schien verärgert. “Also, ähm, ja …”, fing Kuraiko an, aber ihr wollte einfach nichts glaubwürdiges einfallen “Sie hatte Durst und ich bin mit ihr gegangen um ihr zu zeigen, wo die Küche ist. Sie hatte es vergessen.”, sagte Ayumi schnell und ohne zu wissen, dass Yuki gerade von eben dort kam. “Ahja.”, antwortete Yuki daraufhin “Ich hoffe ihr wisst, dass es verboten ist nach Ende der Ausgangssperre das Haus zu verlassen.” Die Angesprochenen nickten kurz. “Geht jetzt besser schlafen. Es ist spät.” war alles, was sie noch sagte, bevor sie den beiden den Rücken kehrte um ebenfalls schlafen zu gehen.

“Puh. Das ging ja gerade noch einmal gut.”, seufzte Kuraiko fuhr sich mit einer Hand über die Stirn. “Naja.”, entgegnete Ayumi nur und ging dann weiter. “Kommst du?” Sie hatte bemerkt, dass Kuraiko einfach stehen geblieben war. “Ja … klar.” Sie schüttelte kurz den Kopf, als ob sie etwas abschütteln wollte und schloss dann zu ihrer Freundin auf, die sie mit einem “So was wie heute muss aber nicht noch mal sein.” empfing. “Nächstes Mal passe ich besser auf.”, antwortete die Schwarzhaarige mit einem Zwinkern und öffnete die Zimmertür. “Nächstes Mal?!”, Ayumi zog eine Augenbraue hoch. “Nachtaktiv.”, war alles, was Kuraiko mit einem Grinsen erwiderte “Und anfällig für solche Situationen, in die wir heute gleich mehrmals geraten sind.”, ergänzte die Rothaarige und schaute sie durchdringend mit ihrem bernsteinernen Blick an.

Die Schwarzhaarige verdrehte ihre grünen Augen “Ich passe einfach besser auf.” Sie ließ sich auf ihr Bett sinken. Kurz darauf erhob sie sich wieder “Ich bin duschen.” Und schon war sie im Bad verschwunden.

Auch Ayumi ließ sich auf ihrem Bett nieder und kuschelte sich in die warme Decke, bevor sie einen Blick auf den Wecker warf. Seufzend ließ sie sich in die Kissen sinken. Es war ein Uhr nachts.

Als Kuraiko zurück kam schlief die Rothaarige bereits.

Kurz überlegte die Grünäugige, ob sie nicht noch einmal raus gehen sollte, entschied sich aber dagegen. Nur mit einem Tanktop und einer Hotpants bekleidet war es ihr dann doch zu kalt. Zudem waren ihre Haare noch ziemlich nass und erkälten wollte sie sich auch nicht unbedingt. Sie ließ sich auf ihrem Bett nieder, fand jedoch keine Ruhe. Sie war viel zu aufgeweckt. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, sich nicht doch etwas über zu ziehen und doch zu gehen. Aber als sie an den Silberhaarigen dachte, der ziemlich schlecht gelaunt schien, verwarf sie diesen Gedanken wieder.

Sie schlug die Decke zurück und trat ans Fenster. Draußen konnte sie eindeutig zwei Jungen in weißen Uniformen erkennen “Was wollen die denn hier?”, murmelte Kuraiko und ließ ihre Augen nach hinten rollen. Sie hätte schon gerne gewusst, wieso sie dort waren. Hatten sie nicht Unterricht?

Jedoch entschied sie nicht das Fenster öffnen und heraus rufen, da sie Ayumi nicht wecken wollte. Also beobachtete sie nur.

Sie schienen eine Meinungsverschiedenheit zu haben. Das schloss sie daraus, dass einer der beiden scheinbar etwas bestritt. Auf jeden Fall gestikulierte er wild mit den Händen.

Der andere der beiden blieb ruhig. Er schien sich seines Standpunktes sicher. Es sah so aus, als ob er etwas sagte. Daraufhin ging der andere der beiden. Anscheinend hatten sie sich geeinigt.

Da nun auch der andere der beiden ging und so nichts mehr passierte, ließ Kuraiko sich auf ihrem Bett nieder und zog ihren Koffer hervor. Sie nahm ein Buch heraus und begann zu lesen.

Als Ayumi aufwachte, schlief Kuraiko noch immer nicht. “Warst du die ganze Nacht wach?”, fragte sie mit müder Stimme und blinzelte verschlafen mit den Augen. “Du kennst mich doch.”, war alles, was die Schwarzhaarige mit einem Grinsen entgegnete. “Also schläfst du im Unterricht!?” mehr eine Feststellung als eine Frage. Kuraiko schlief immer in der Schule, was sich meist jedoch nicht negativ auf ihre Zensuren auswirkte. “Was dachtest du denn?”, fragte Kuraiko gespielt entrüstet.

“Wieso frage ich überhaupt.” ein Seufzen entwich der Kehle der Rothaarigen “Ich bin eben unter der Dusche.” und schon war sie verschwunden.

Bei Kuraiko machte sich nun langsam Müdigkeit bemerkbar. Gähnend streckte sie sich und setzte sich auf den Rand ihres Bettes. Jetzt zum Unterricht gehen? Lieber hätte sie es sich auf ihrem Bett bequem gemacht und geschlafen. Doch sie hatte nicht lange genug Zeit, um darüber nachzudenken. Gerade, als sie unter die Decke kriechen wollte, stand Ayumi schon in voller Montur im Zimmer.

“Komm, auf zum Unterricht.”, war alles, was die Rothaarige sagte. Kuraiko war noch immer in ihre Schuluniform gekleidet. “Muss das sein?”, murrte sie und Ayumi schaute sie durchdringend an “Ich würde dir nicht raten direkt am ersten Tag den Unterricht zu verpassen. Außerdem ist ja morgen schon Wochenende.”

Mit einem Grummeln erhob die Schwarzhaarige sich von ihrem Bett und schlurfte zur Tür. Nicht sonderlich begeistert machte sie sich mit ihrer Freundin auf den Weg zum Klassenzimmer.

Die Schulbank musste also genügen.

Auf dem Weg zur Wahrheit

Während des Unterrichts schlief Kuraiko die ganze Zeit und gab das ein oder andere Mal einen kleinen Schnarcher von sich, der allerdings niemandem auffiel.

Ayumi saß gelangweilt neben ihrer schlafenden Freundin und wartete darauf, dass der Unterricht zu ende ging. Gähnend streckte sie sich und stützte dann ihr Kinn auf ihren rechten Handrücken. Sie hatte eindeutig nicht genug Schlaf bekommen. Aber diesen im Unterricht nachholen, wollte sie auch nicht.

Im Gegensatz zu der Rothaarigen hatte ihre Freundin nicht das geringste Problem damit. Kurz hob die Grünäugige ihren Kopf, blinzelte ein paar mal und ließ ihn dann wieder auf ihre Arme sinken.

Ayumi gähnte ein weiteres Mal und kämpfte mit ihren schweren Lidern. Ein Kampf, den sie schließlich verlor.

Mit dem Aufschrillen der Schulglocke wurden sie schließlich beide wach und blickten in das verärgerte Gesicht ihres Geschichtslehrers. Als sie realisierten, wer vor ihnen stand, waren sie hellwach.

“Guten Morgen, die Damen. Vielleicht noch eine Decke und ein Kissen?” er hatte die Arme vor der breiten Brust verschränkt und wirkte ziemlich Angst einflößend. Wenn man ihn genauer betrachtete, hätte er eher Sportlehrer sein können.

“E-entschuldigung, Sensei.”, brachte Kuraiko gestammelt hervor und drückte ihren Körper fest an die Lehne der Schulbank hinter sich. “Kommt nicht wieder vor.” ihre grünen Augen waren noch immer geweitet. “Versprochen, Sensei.”, setzte Ayumi noch schnell hinzu, bevor der bullige Mann noch etwas sagen konnte. “Ich will es hoffen.”, meinte er düster und entfernte sich dann wieder.
 

“Du hast auch im Unterricht geschlafen?” Kuraiko konnte es gar nicht glauben “Das kennt man ja gar nicht von dir.” die Schwarzhaarige blickte ihre Freundin mit großen grünen Augen an.

“Denk mal an letzte Nacht.”, antwortete Ayumi nur und lief weiter unbeirrt den Gang zu dem Zimmer der beiden entlang. “Ach ja. Da wollte ich dir noch was erzählen.”, warf die Grünäugige gähnend ein. “Was denn?” momentan interessierte die Rothaarige sich eher dafür, ins Bett zu kommen und sie wusste genau, dass Kuraiko da eigentlich nicht anders dachte als sie. “Obwohl … später.” die Schwarzhaarige hatte die Zimmertür geöffnet und ihre Schwäche für Betten machte sich deutlich bemerkbar, als sie ihres erblickte. Herzhaft gähnend ließ sie sich in die Kissen sinken und Ayumi tat es ihr gleich.

Eigentlich hatte Ayumi gar nicht vor gehabt, lange zu schlafen, doch als sie aufwachte, war es bereits dunkel. Sie ließ ihren Blick zu Kuraikos Bett hinüber wandern und stellte fest, dass es leer war.

Noch ein wenig schlaftrunken warf sie einen Blick auf den Wecker und stellte fest, dass es zwei Uhr nachts war. Wahrscheinlich war ihre Freundin draußen unterwegs. Der Rothaarigen blieb nur zu hoffen, dass ihre Freundin nicht erwischt werden würde.

Sie erhob sich aus dem Bett und entledigte sich der Schuluniform, die sie noch immer trug, um sich in ihr Nachthemd zu kleiden. Doch der Gedanke, dass Kuraiko draußen herumstreifte störte sie. Besonders wenn der Silberhaarige sie erwischen würde gäbe es wohl großen Ärger.

Ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter und sie schlüpfte wieder in ihr Bett. Sie wollte wenigstens warten, bis Kuraiko wieder da war. Immerhin wollte sie wissen, was sie ihr erzählen wollte.
 

Kuraiko war währenddessen draußen und schlenderte über das Schulgelände. Sie liebte die Nacht.

Völlig in Gedanken versunken lief sie an einem plätschernden Brunnen vorbei. Ohne zu bemerken, dass sie nicht allein war.

“Du schon wieder.” riss eine verärgerte Stimme sie aus ihrer Gedankenwelt. Sie drehte sich um und schaute in zwei lavendelfarbene Augen. “Habe ich dir nicht gestern erst gesagt, dass um diese Zeit niemand mehr etwas hier zu suchen hat!?”, fuhr der silberhaarige Vertrauensschüler sie an und ging ein paar Schritte auf die Schwarzhaarige zu. Diese schein recht unbeeindruckt “Ja, und?”, fragte sie schulterzuckend. Der Silberhaarige knurrte bedrohlich und die Grünäugige schaute ihn verwundert an. Das tiefe Grollen kam aus seiner Kehle, ohne dass er den Mund geöffnet hatte. Plötzlich flammten seine Augen rot auf und er wich keuchend zurück.

“Es ist besser, wenn du jetzt gehst.” ein Blonder Night-Class Schüler stand plötzlich neben der Schwarzhaarigen. Durchdringend schaute er sie mit seinen grünen Augen an. “Jetzt geh schon.”, wiederholte er mit Nachdruck. Kuraiko machte ein paar Schritte rückwärts, bevor sie sich umwandte und zum Wohnheim lief. Ihr Impuls zu widersprechen wurde von der Angst unterdrückt, die sich in ihrem Körper ausbreitete. Vor ihren Augen flackerte das Bild des Vertrauensschülers auf, dessen ruhige lavendelfarbene Augen rot aufflammten und sie beschleunigte ihre Schritte.

Als sie im Wohnheim angekommen war schloss sie die Tür hinter sich. Ihr Atem ging schwer und sie lehnte sich mit dem Rücken gegen das massive Holz. Allmählich beruhigte sich ihre Atmung wieder und sie ging zu ihrem Zimmer. Leise öffnete sie die Tür, um Ayumi nicht zu wecken. Diese setzte sich auf als sie bemerkte, dass Kuraiko zurück gekommen war.

“Oh, du bist wach?”, fragte die Schwarzhaarige ihre im Bett sitzende Freundin. Diese nickte zur Antwort. “Ich dachte mir schon, dass du wieder draußen unterwegs bist. Deswegen habe ich auf dich gewartet. Ich will immerhin wissen, was du mir erzählen wolltest.”, führte sie weiter aus während Kuraiko sich auf ihrem Bett niederließ.

“Vergiss das. Das, was eben passiert ist, stellt das locker in den Schatten.” sie klang so, als könnte sie es selbst nicht glauben. Die Grünäugige entledigte sich ihrer Schuhe und zog ihre Strümpfe aus. “Du blutest ja.” verwundert sah Kuraiko die Rothaarige an “Da, am Bein.” Ayumi zeigte auf die blutende Stelle am Bein ihrer Freundin “Hast du das denn nicht gemerkt?”

Die Schwarzhaarige betrachtete die Wunde an ihrem Bein “Nein, keine Ahnung, wie das passiert ist.”, antwortete sie und hob die Strümpfe vom Boden auf “Aber die sollten in die Wäsche.” sie betrachtete den linken genauer “Der ist voll mit Blut.” sie stand auf und ging zum Bad, um sie in den Wäschekorb zu tun.

“Was ist es denn jetzt, was das andere in den Schatten stellt?”, fragte Ayumi ihre Freundin, als diese aus dem Bad zurück kam. Die Angesprochene setzte sich wieder auf ihr Bett “Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass du das glauben wirst.”, antwortete sie, fuhr dann aber fort “Du weißt doch noch gestern. Der Vertrauensschüler mit den silbernen Haaren.” Die Rothaarige nickte zur Bestätigung nur, um ihre Freundin nicht zu unterbrechen “Seine Augen…” sie atmete einmal kurz durch “Ich weiß nicht, es hört sich vollkommen verrückt an.” sie schüttelte den Kopf.

“Nun sag schon.”, drängelte Ayumi. Ihr war egal, wie verrückt es klang. Sie wollte es wissen.

“Sie sind rot aufgeflammt. Sie waren nicht mehr lavendelfarben. Plötzlich waren sie rot.”, platzte es aus der Schwarzhaarigen heraus. “Bitte was?!” In Ayumis Ohren klang dies nicht verrückt. Es klang schier unglaublich. Wie sollte so etwas gehen?

“So ein Blonder aus der Night-Class hat mich weg geschickt bevor ich wusste, was los war. Ich weiß auch nicht, was genau passiert ist. Auf einmal flammten die Augen von dem Vetrauensschüler rot auf und er wich keuchend vor mir zurück.” Ayumi schwieg einige Sekunden lang “Fragen wir ihn doch einfach.”, sagte sie dann. “Wen fragen?”, hakte Kuraiko ungläubig nach. “Den blonden aus der Night-Class.” Eine Antwort, die der Schwarzhaarigen gar nicht gefiel. Ihrer Meinung nach waren diese Night-Class Typen eingebildete und arrogante Freaks, die sich für etwas besseres hielten. Außerdem hatte sie eher damit gerechnet, dass sich die Aussage der Rothaarigen auf den Vertrauensschüler bezog.

“Nein.” Kuraiko hob widerstrebend die Hände “Nicht einen von diesen Freaks.” Ayumi hob eine Augenbraue “Der hält sich bestimmt für so toll, dass wir nichtmal eine Antwort bekommen. Oder wir werden gar nicht erst beachtet oder ernst genommen.”

Ayumi lachte leise auf “Wenn wir es nicht versuchen, dann werden wir es nie wissen.”, sagte sie und suchte eine Jacke aus dem Schrank. Kuraiko rührte sich nicht von der Stelle. Sie wollte es gar nicht wissen. die Rothaarige hatte inzwischen eine Jacke über ihr Nachthemd gezogen und stand an der Tür “Kommst du? Oder willst du hier etwas Wurzeln schlagen?”.

“Du hast eindeutig zu gute Laune.” der vergnügte Tonfall in Ayumis Stimme war der Schwarzhaarigen nicht entgangen. Die Angesprochene zuckte mit den Schultern “Und wenn schon. Jetzt komm endlich.” Kuraiko jedoch dachte nicht einmal daran, das Zimmer zu verlassen. Zumindest nicht, um der Night-Class einen Besuch abzustatten.

Mit einem Seufzen ging Ayumi auf ihre Freundin zu, packte sie am Handgelenk und zog sie hinter sich her aus dem Zimmer heraus. “Ayumi ...”, maulte Kuraiko und stolperte hinter der Rothaarigen her. Doch diese interessierte das nicht weiter. Sie ließ Kuraiko erst los, als sie das Gebäude verlassen hatten.

“Na dann. Auf geht’s.”, grinste Ayumi und deutete Kuraiko zu folgen. Diese verdrehte die Augen “Wenn es denn unbedingt sein muss.”



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2008-12-23T16:55:35+00:00 23.12.2008 17:55
spannend spannend!! echt guter schreib styl . kompliment an dich XD
Von: abgemeldet
2008-12-23T16:44:21+00:00 23.12.2008 17:44
Tönt interessant , muss glei weiter lesen ^^
bis jetzt wars supi XD


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