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Listen to Your heart

Hör auf dein Herz
von

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Vergangenheit

"Hm? Wo bin ich hier?", ein kleines Mädchen, vielleicht sieben oder acht Jahre, schlug die Augen auf. Sie sah sich um. Ein kleiner, dunkler Raum, in dem bloß ein Tisch mit einer Kerze und ein Bett stand, auf dem sie lag. Sie stand auf um zu sehen, was sich hinter der Tür befand, die schräg gegenüber dem Bett war. Doch plötzliche spürte sie einen höllischen Schmerz an auf der linken Seite ihres Rückens. Sie nahm all ihren Mut zusammen und ging hin. Noch bevor das Mädchen die Tür öffnen konnte, schloss jemand sie von aussen auf. Ein Junge, etwa zwölf Jahre, kam herein. "Du bist wach?", sagte er und schloss die Tür hinter sich wieder."J...ja", stotterte die Kleine. Der Junge ging auf sie zu sagte: "Ich bin Kabuto Yakushi. Mach´ dir keine Sorgen. Du bist hier in Sicherheit. Wie ist dein Name?" Das kleine Mädchen sah ihn an und schwieg. Kabuto setzte sich auf das Bett und wartete auf ihre Antwort. Als sie nichts sagte versuchte er es mit Provokation: "Hast du deine Zunge verschluckt, als du eben so rumgestottert hast?" "NEIN!", keifte sie, "Ich heiße Sayori. Wo bin ich hier? Und warum?" Kabuto satnd auf und erklärte ihr, dass sie in Othogakure ist und dem Tod bei einer ihrer Traningseinheiten mit ihrer Schwester nur knapp von der Schippe gesprugen war und dass der Schmerz an ihrem Rücken von einer schlimmen Verbrennung stammte. Als Sayori nichts mehr dazu sagte, stand Kabuto auf verließ den Raum und sperrte wieder ab. Ihm war klar, dass Sayori jetzt über das Verbleiben ihrer Familie nachdachte. Erst überlegte er, ihr sagen, was er wusste. Doch dann ging er doch.

Auf der anderen Seite der Tür lag ein kleines Mädchen völlig aufgelöst auf dem Bett und weinte. Was sollte denn jetzt aus ihr werden? Sie war doch grade mal sieben Jahre und hatte noch nicht mal annähernd eine Ahnung davon, Kunoichi zu sein. Sie weinte noch lange, doch dann schlief sie ein.

Wo bist du nur?

[8 Jahre später]

...

"Steh endlich auf. Wir müssen weiter.", eine männliche Stimme weckte Sayori. Sie sah dem Jungen Mann ins Gesicht und begann sich für die Weiterreise fertig zu machen. Jetzt war es Sayori klar. Sie hatte geschlagene acht Jahre über den Verbelib ihrer Familie geschwiegen. Jetzt wollte sie unbedingt die Wahrheit wissen. Aber...wusste er überhaupt etwas? Er ist ja erst nach ihr zu Orochimaru gekommen. "Sasuke...ähm...ich weis...du bist noch nicht so lange dabei...aber ähm...-", stotterte Sayori. Sasuke war das zu blöd. Er packte wieder seine freundlichste Art aus und begann Sayori ganze Sätze rauszuleiern. "Sag mal, kannst du nicht einmal normal mit mir sprechen?" Sayori lief rot an. "Ja...ich meine...nein...ähh...ich weis nicht." "Was willst du denn von mir?", fragte Sasuke "Ich...ähm...ich wollte fragen, ob du weist, was mit meinen Eltern und meiner Schwester passiert ist!" Sasuke antwortete nicht. Er packte seine Sachen zusammen und wollte gerade losgehen, als Sayori sich vor ihn stellte und ihn stoppte. "Ich will jetzt wissen, ob du irgendetwas gehört hast!", schrie sie ihn an und Sasuke wuderte sich, dass sie plötzlich so mit ihm redete. "Nein, ich weis nichts. Nichts was für dich von Nutzen wäre." "Was soll das heißen? Nichts was für mich von Nutzen wäre?", keifte Sayori. Sie wollte jetzt Fakten. "Das heisßt, dass ich nur weiß, dass sie eine gewisse Ichigo suchen, die an dem selben Tag verschwandt, als du diesen Unfall hattest. Ich weis aber nicht, wo sie suchen wollen.", sagte Sasuke und ging an dem verwirrten Mädchen vorbei. Sayori lief ihm folgsam nach. Sie schwieg wieder. Sie wollte eigentlich noch etwas sagen, hatte aber vergessen, was. Die beiden liefen eine ganze Weile durch den Wald. Plötzlich bekam Sayori das Gefühl, schon einmal dort gewesen zu sein und deshalb blieb sie stehen. "Was ist?", fragte Sasuke, "Willst du mich weiter mit unnötigen Fragen löchern, oder einfach nur aufgeben?" Sayori reagierte nicht. Sie versuchte sich zu errinnern, woher sie diesen Weg kannte. Dann sah verschwommen etwas vor ihrem inneren Auge. Zwei kleine Mädchen spielten Verstecken. Plötzlich fiel das größere Mädchen in den Fluß. Dort riss Sayoris 'Traum' ab und sie kippte um. Nach ein paar Minuten wachte sie auf und wieder sah sie Sasuke direkt ins Gesicht. Er hatte wohl versucht sie zu wecken. "Wie...wie lange war ich weg?", fragte sie, noch immer völlig benommen. Sasuke antwortete sofort und mit einem Hauch von Sarkasmus: "Naja, ich bin mir nicht ganz sicher. Das letzte mal mit mir geredet hast so fünf Minuten, bevor du in Ohnmacht gefallen bist und dann...naja...dann bist du für etwa zehn Miuten weg gewesen. Und jetzt hätte ich gerne meine Frage von vorhin beantwortet." Sayori sah ihn verwirrt an. "Ähm welche Frage?" "Ich hab dich gefragt, was mit dir los ist?" "Ähm...achso...naja...du würdest das eh nicht verstehen.", sagte Sayori und sah ihrem Begleiter genervt ins Gesicht. Darin erkannte sie, dass er trotzdem wissen wollte, warum sie in Ohnmacht gefallen war. "Und warum sollte ich das nicht verstehen?", fragte der Uchiha und bohrte sich förmlich in Sayoris Gedanken. Sie wusste genau, dass er solange fragte, bis sie ihm alles erzählte. "Naja...ich hatte eben eine...ja...sagen wir...einen 'Traum'. In dem Traum hab ich zwei kleine Mädchen gesehen, die hier fangen gespielt haben. Plötzlich fiel das ältere Mädchen in den Fluß. Dann wurde mir schwarz vor Augen und ich bin wohl umgekippt." "Na dann", sagte Sasuke, "ich dachte schon, es wäre etwas wichtiges gewesen." Er stand ignorant auf und wollte schon wieder weitergehen. Doch dann drehte er sich noch einmal um und lächelte der jungen Frau ins Gesicht. Ja, Sasuke lächelte ihr ins Gesicht. Unglaublich aber wahr. Sayori war völlig verwirrt und als Sasuke ihr die Hand reichte und ein freundliches 'Komm schon' über seine Lippen kam, hätte sie fast schwören können, wieder in Ohnmacht zu fallen. Doch das passierte nicht. Nicht wirklich. Wie aus Reflex nahm sie seine Hand und er half ihr auf die Beine. Jetzt wollte Sayori eine Erklährung. "Ich hab Angst vor dir. Seit wann bist du so nett?", fragte Sayori völlig perplex. "Eigentlich sollte ich dir die wahre Mission nicht verraten, aber als du eben das Bewusstsein verloren hast, habe ich mir ein wenig Sorgen gemacht und mir überlegt, ob ich dir nicht besser doch die Wahrheit sage. Naja...gena-", Sayori hielt ihm den Mund zu. "Du redest mir zu viel. Lass uns lieber Pause machen." Sasuke nahm Sayoris Hand und sah ihr in die Augen. Beide machten relativ verknallten Eindruck. "Ähm...", sagte Sayori um 'schlimmeres' zu verhindern und wendete ihren Blick wieder ab. "Warte einen Moment. Was war die richtige Mission?" "Oh, ähm achso. Ja also eigentlich geht es darum, dass wir deine Schwester finden sollen. Es heißt, sie soll sich in Suna aufhalten und dort eine ziemlich hohe Position als Kunoichi eingenommen haben. Meister Orochimaru braucht ihre Kraft. Aber das habe ich dir nie erzählt...Du weist gar nichts davon. Ist das klar?", erklährte Sasuke. Sayori nickte. Dann wendete Sie sich ab und ihre Gedanken drehten sich. "Ichigo, Schwesterherz, wo bist du nur?", flüsterte die Grünhaarige und setzte sich hin. Sasuke wollte ihr keine weiteren Sorgen machen und schlug ein Lager auf.

Blöde Situation...

Am nächsten Morgen war Sayori diejenige, die als erste weiter gehen wollte. Sasuke staunte nicht schlecht, als er die junge Frau, bereits reisefertig und auf ihn wartend, auf einem Fels am Fluß sitzen sah. Er ging auf sie zu "Du bist schon wach?", fragte er. "DU IDIOT!", schrie sieh den armen Kerl an, der gerade merkte, dass mit diesem Hasumi-Wesen nicht zu spaßen ist, "Was fällt dir eigentlich ein, dich so auzuschleichen!?", Sayori lief vor Wut rot an, doch als sie Sasukes verängstigten Gesichtsausdruck sah, beruhigte sie sich schnell wieder. Sie stand auf und nahm ihre Sachen. "Tut mir leid", sagten beide gleichzeitig und auf ein verstutztes Gesicht folgte ein kleines Lächeln seitens Sasuke. Mit einer gewissen Gestik signalisierte er Sayori, dass er weiter wollte. Sie gab eine Geste zurück, die ihr Einverständnis zeigte.

Ein paar Stunden später standen die beiden vor den Toren von Sunagakure. "Glaubst du, wir finden sie?", fragte Sasuke und sah Sayori an. Die machte schon wieder den Eindruck, als würde sie gleich nen Flattermann machen. Sasuke ging zu ihr. "Alles klar?", fragte er. Sayori nickte: "Mir war nur etwas schwindelig...Kabuto sollte mich mal untersuchen...ist aber sicher nix schlimmes..." Mit einem verzerrten Lächeln ging sie an Sasuke vorbei und bat am Tor um Einlass. Sasuke musste draußen warten...wie ein reudiger Köter...schließlich konnte er sich nach der Aktion vor zweieinhalb Jahren nicht dort, oder in irgendeinem anderen Dorf außer Otho, blicken lassen.

Sayori konnte sich unauffällig einschläusen. Da sie von Sasuke wusste, dass ihre Schwester bei den Anbu ein hohes Tier sein soll, war ihr gleich klar, wo sie suchen musste. Blöd für sie nur, dass sie so schüchtern war. Sie nahm all ihren Mut zusammen und fragte die Shinobi am Tor wo sie denn eine Ichigo finden könnte: "Ich bin ihre jüngere Schwester.", sagte Sayori freundlich doch stieß auf eine Art Absage: "Das tut mir leid. Fräulein Hasumi ist vor kurzem aus dem Dorf ausgezogen. Keiner weis so genau wohin." Mit einem enttäuschten aber trotzdem netten Gesicht verabschiedete die Grünhaarige sich und ging zurück zu Sasuke.

Der langweilte sich schon und das obwohl Sayori gar nich so lange weg war. Als er sie sah sprang er auf und ging auf sie zu. "Und?", fragte er. Sayori schüttelte mit dem Kopf: "Sie ist nicht da. Ist weggezogen. Keiner weis wohin." Sasuke machte keinen sehr enttäuschten Eindruck. Aber Sayori. Sie hätte ihre Schwester so gerne wieder gesehen. Sasuke sah, dass sie total fertig war. Er legte seine Hand auf ihre Schulter. Dann begann Sayori zu weinen. Vor lauter Verzweiflung drehte sie sich um und drückte ihr Gesicht vor Sasukes Brust. Der war völlig perplex aber schaffte es trotzdem seine sensieble Seite herauszuschälen und nahm sie in den Arm. Im gleichen Moment dachten beide, dass der andere das nicht falsch verstehen sollte. Sayori riss sich zusammen und entfernte sich von Sasuke. Der war inzwischen völlig rot angelaufen. Darüber musste Sayori schon wieder lachen...der coole Sasuke war mit dem Körperkontakt zwischen sich und einem Mädchen überfordert. Sie fandt es irgendwie süß, dass er so schüchtern war, was das anbelangt. Als er jedoch sah, dass Sayori ihre Tränen wegwischte berappelte er sich und sagte: "Das bleibt unter uns. Das hier ist nie geschehen." "Sag mal, wie viel muss ich eigentlich noch geheim halten!?", fragte Sayori und lächelte frech. "Ich weis es nicht. Vielleicht noch sehr viel...", sagte Sasuke bedröppelt.

Als die beiden wieder in Orochimarus Versteck waren und den Missionsbericht abgeliefert hatten wurden sie gleich zu einer Sondertrainingseinheit verdonnert. Naja, eigentlich wurde mehr Sasuke dazu verdonnert, weil er Sayori die wahre Bedeutung der Mission verraten hatte und sie deswegen so feritg war.

"Kabuto!", sagte Sayori, als er ihren Raum verließ, "Ähm...könntest du dir bitte mal angucken, was mit meinem Kreislauf los ist?" Kabuto ignorierte das. Aber als er hörte, das Sayori wütend auf ihn zu stapfte um ihn zu stoppen sagte er: "Das ist nicht nötig. Das war nur psychisch bedingt. Dein Kreislauf ist OK. Du beginnst dich an die Zeit mit deiner Familie zu errinnern...Sasuke wartet auf dich. Auf euer Sondertarinig.

An Sasukes persönlichen Trainingsplatz schwiegen die beiden sich erst einmal wieder an. Dann stand Sayori auf. "Komm schon. Greif mich an. Womit ist egal.", sagte sie und begann sicherheitsabstand zu gewinnen. Sasuke wusste, dass sie eine Meisterin Nahkampf und im Ausweichen war. Also griff er sie auch gleich an. Das Angreifen und Ausweichen klappte anfangs ganz gut doch plötzlich übersah Sayori eine Wurzel und stolperte in einem ihrer Ausweichmanöver. Und das nicht zu knapp. Dadurch, dass ausgerechnet dort ein Abhang war überschlug sie sich ein paar Mal und blieb dann leblos liegen. Sasuke war sich im ersten Moment nicht ganz klar, was gerade passiert war. Er war total perplex und reagierte erst, als Sayori sich wieder regte.

Naja...sie zuckte mehr als dass sie sich richtig bewegte...

Sasuke versuchte den Schrecken grade zu vergessen und ging zu der jungen Frau. Die sah aus, als wäre sie eben unter einen Rasenmäher geraten. Sie hatte Schürfwunden im Gesicht, an den Armen und Beinen. "Sayori!? Ist alles in Ordnung!?", fragte der Uchiha, der noch immer leicht benebelt war. Sayori konnte erst nicht antworten doch schaffte sie es sogar, mit gequälter Stimme, ihre Antwort sarkastisch rüber zu bringen: "Klar...ich wollte nur einmal testen, ob ich fliegen kann...hat wohl nicht geklappt...oder!?", sagte sie und quälte sich sogar ein Lächeln ins Gesicht. "Wie kannst du darüber lachen? Weist du, wie du aussiehst!?", sagte Sasuke und obwohl Sayori den Ernst in seiner Stimme erkannte, machte sie weiter: "Nee...aber wenn du nen Spiegel hast, dann guck ich ma..." "Sayori, hör auf so einen Unsinn zu quatschen...darüber solltest du keine Scherze machen...", sagte Sasuke, der mittlerweile immer besorgter um Sayori wird. Doch Sayori setzte noch einen drauf: "Was denn? Seh ich so schlimm aus!?" Sasuke hatte mühe, seine Wut im Zaum zu halten. Dann brachte Sayori das Fass zum überlaufen: "Was meinst du sagt Orochimaru dazu, dass du eine seiner Kraftquellen so zugerichtet hast...!?" Jetzt platzte Sasuke aus dem Hemd: "Sayori! Halt endlich deinen Mund! Ich mache mir Sorgen! Ich mache mir Sorgen, dass dir noch etwas schlimmeres passiert ist!"

Ja...Sasuke machte sich Sorgen um ein weibliches Wesen...Es geschehen noch Zeichen und Wunder! XD

Jetzt wurde auch Sayori ernst und versuchte sich aufzusetzen, als ihr plötzlich ein Schmerz ins Bein schoss. Es kam ihr so vor, als käme dieser Schmerz von ganz weit her aber er war da und er war unerträglich. "Ah! Mein Bein!", schrie sie und ließ sich bewusstlos wieder fallen. Sasuke reagierte schnell und fing sie auf, damit sie nicht noch ein weiteres Mal mit dem Kopf auf dem harten Steinboden aufschlug doch das bemerkte sie schon nicht mehr.

...

[später]

...

Als Sayori wieder aufwachte, hatte sie das Gefühl das schon einmal erlebt zu haben. 'Déja vu?' dachte sie. Es war so. Genau das ist vor acht Jahren auch passiert doch damals lag sie ohne schmerzendes Bein in diesem kleinen Raum. "Sayori, du bist wach.", sagte eine Stimme, die sie in dem Moment nicht zuordnen konnte. Doch dann, als sie sich aufsetzte sah sie das Gesicht zu der Stimme und sie wusste sofort bescheid. Es war Sasuke. Sayori blinzelte ihn ungläubig an: "Was machst du hier? Warst du etwa die ganze Zeit hier?" Sasuke leif wieder rot an. Dann antwortete er: "Ja. Ich habe mir einfach Sorgen gemacht.", dann schlich sich ein gehässiges Grinsen in sein Gesicht, "Du siehst aus, als wärst du unter nen Rasenmäher geraten." Sayori gab das Grinsen zurück. Für einen Moment hatte sie ihr Bein völlig vergessen und wollte deshalb aufstehen doch dann merkte sie es wieder. "Ah...au...mein Bein...", sagte sie. Sasuke wusste gleich schon die folgende Frage und beantwortete sie: "Gebrochen. Kabuto hat´s so weit wieder hingekriegt, aber ohne die hier wirst du wohl längere Zeit nirgens hingehen." Er hielt ihr ein paar Krücken vor die Nase. "Was heist soweit wieder hingekriegt." Jetzt mischte sich das Ungeziefer mit der medizienischen Ausbildung höchstpersönlich ein: "Dein Knochen ist nicht mehr durchgebrochen. Nur noch angebrochen. Deshalb die Krücken.", sagte Kabuto und verließ mit einer abwinkenden Geste den Raum. Sayori sah ihm mit einer Art Giftblick nach. Sie hatte Sasuke die Krücken schon aus der Hand gerissen und wollte Kabuto hinterher humppeln doch ihre aufgeschürften Gliedmaßen wollten ihr noch nicht wieder gehorchen. Sasuke fing sie mal wieder auf aber diesmal lief beiden ein Schauer über den Rücken, als sie sich da so in den Armen lagen. Das war nicht, weil sich Orochimaru die Knete für Heizungen spart. Sayori wusste, weswegen das war und versuchte sich rauszureden: "Tut...tut mir leid...ich sollte wohl nicht direkt so übertreiben..." Sasuke versuchte seinen Blick abzuwenden doch er schaffte es nicht. Als Sayori ein weiteres Mal versuchte sich sprachlich dem Uchiha zu nähern gelang es ihr nicht mehr. Sie sah ihm in die Augen und ehe sie sich versah küsste er sie. Dieser Kuss weitete sich noch ein wenig aus. Die beiden ließen sich (noch angezogen XP) auf das Bett fallen.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

...

Am nächsten Morgen, als Sayori von den Schmerzen in ihrem Bein wieder geweckt wurde, bemerkte sie, dass Sasuke noch immer bei ihr war. Er lag neben ihr. Sie war wie benebelt. Sie konnte sich an nichts mehr errinnern, was nach dem Kuss geschehen war. Sie versuchte krampfhaft einen klaren Gedanken zu fassen, doch das klappte nicht. In diesem Moment begann Sayori sich Sorgen zu machen. War etwa noch was schlimmeres passiert als der Kuss? Nein. Sie war ja schließlich noch angezogen...naja...so mehr oder weniger...kann man sehen, wie man will. Als sie dann aber wieder Herrin ihrer Sinne war, stand sie auf wagte einen zweiten Versuch, sich mit ihrem Schrottbein fort zu bewegen. Diesmal klappte es besser, doch sie stolperte, zu ihrem Nachteil, über ihre und Sasukes Klamotten und fiel auf den Boden.

...nicht, dass das jetzt einer falsch versteht: mit Klamotten ist alles gemeint außer Unterwäsche...XD

Der Lärm den die Krücken machten weckte jetzt auch Sasuke. Der war in etwa genau so verwirrt wie Sayori und dachte auch über das selbe nach. Sayori, die wie bestellt und nicht abgeholt auf dem Boden saß, sah ihn an, las in seinen Augen die Frage ab, die er sich gerade stellte und beantwortete sie ihm mit einem Schulterzucken. "Du kannst dich also auch an nichts errinern.", sagte sie. Sasuke schüttelte den Kopf. Es war eine komische Situation. "Meinst du, dass da noch me-", sagte Sasuke doch Sayori unterbrach ihn sofort: "Nein!" Sie lief sofort rot an. Sie wollte nicht, dass da noch mehr war. Die beiden schwiegen sich eine ganze Zeit lang an. Dann versuchte Sayori sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien und satrtete einen Versuch, aufzustehen. Es klappte nicht. Immerhin konnte sie ja nicht mal richtig gehen. Das alles war ja relativ neu für sie. Sasuke stand auf und half ihr auf die Beine. Dabei konnten die beiden sich nicht in die Augen sehen. Sie schafften es einfach nicht doch als Sayori wieder auf ihren Beinen stand, konnte sie sich doch durchringen und Sasuke ins Gesicht sehen. Darauf hin hatte er in diesem Zusammenhang auch wieder neuen Mut geschöpft. Er half Sayori noch zurück ins Bett und dann ging er raus, mit der Begründung, dass sie sich ausruhen solle. Nur wie, in drei Teufels Namen, sollte sie diesen Vorfall vergessen und sich ausruhen!? Nach ewigem hin und her Überlegen war sie allerdings doch so müde, dass sie einschlief.

...

Zweieinhalb Wochen später war Sayori schon viel sicherer auf ihren Krücken aber immernoch nicht so, dass sie weite Wanderungen unternehmen konnte. Trotzdem versuchte sie Kabuto zu überzeugen, dass sie Sasuke zum Training begleiten könnte. "Bitte, Kabuto...ich schaff das schon!", flehte sie doch Kabuto blieb stur: "Sayori, ich glaube nicht, dass du in der Verfassung dazu bist. Spar dir deine Kräfte und lass dann alles raus, wenn du in der lage bist alleine zu gehen." Sayori gab aber auch nicht so einfach auf. Sie schmiss die Krücken in die Ecke und versuchte alles, um ohne diese blöden Dinger laufen zu können. Es funktionierte auch. Ein paar Schritte. Dann stolperte sie wieder. Kabuto sah sie an und rieb noch Salz in die Wunde: "Siehst du. Und so lange, wie du diese Dinger da brauchst, kannst du nicht mit Sasuke mitgehen.", sagte er und deutete auf die Krücken, die in der Ecke lagen. Dann überlegte er kurz. "Warum genau bestehst du eigentlich so scharf da drauf, mit ihm zu gehen?", fragte er mit einem ziemlich fiesen Unterton in der Stimme. Sayori lief rot an und dann sagte sie: "Das geht dich gar nichts an..." und dann flüsterte sie noch 'Ehlendes Ungeziefer', was Kabuto aber wohl nicht bekam denn er ging einfach ignorant weg. Dann drehte er sich nochmal um: "Wenn du so darauf brennst, dann geh ruhig mit. Es ist ja nicht so, dass du gar nicht von der Stelle kommst." Sayori war damit ganz und gar nicht zufrieden. Ihrer Meinung nach war das zu einfach und deswegen hakte sie nach. "Was weist du?", fragte sie und Kabuto erwiederte: "Ich weis hoffentlich nicht mehr als du." Dann mischte sich Sasuke ein: "Sayori, ich warte.", sagte er genervt aber die saß noch immer auf dem saß gab nur eine hilflose Gestik zu erkennen. Sasuke reagierte sofort, ging zu den Krücken, hob sie auf und half der jungen Frau hoch. "Wie oft soll ich dir eigentlich vom Boden aufhelfen?", fragte er und drückte ihr die Krücken in die Hand.

...

Auf dem Trainingsplatz machte Sayori einen großen Bogen um die Wurzel, die ihr diesen Schlamassel eingbrockt hatte. Sie sah alles wieder vor sich, als sie an diesem Ort war. Alles. Wie Sasuke sie angriff und dann wie sich überschlug. Also das, was sie selbst gesehen hat. Als sie auf den Boden sah, fuhr ihr Blick über ihre aufgeschürfte Hand, die immer noch nicht verheilt war. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter, die sie aus ihren Träumen riss. "Alles klar?", es war Sasuke. Der sah mal wieder sehr besorgt um sie aus. Aber das störte sie nicht. Sie legte vorsichtig ihre Krücken bei Seite und als sie Sasukes verwirrten Gesichtsausdruck sah, sagte sie: "Was ist? Wir sind zum trainieren hier. Da kann ich ja wohl wieder lernen ohne diese dämlichen Teile da zu gehen." Sie ging ein paar Schritte. Dann musste sie sich wieder ausruhen. Sasuke konnte einfach nicht anders. Er musste einen blöden Spruch ablassen: "Oh, wow! Du bist aber jetzt weit gekommen." "Rieche ich da etwa einen Hauch von Sarkasmus?", fragte Sayori und fügte noch hinzu: "Mühsam ernärht sich das Eichhörnchen." Sasuke lächelte. Er wollte ihr helfen doch Sayori wies ihn ab und fragte: "War das letztens eigentlich eine einmalige Sache oder passiert das jetzt öfter?" "Was?", fragte Sasuke und Sayori antwortete sofort: "Naja...ich meine...ist das passiert, weil du etwas für mich emfindest oder einfach nur so?" Sasuke war völlig perplex aber schaffte es dennoch zu antworten: "Wie ist es denn deiner Meinung nach?" Sayori sah ihn an und die beiden verstanden sich ohne Worte. Sie kamen sich wieder näher. Doch als sie sich wieder küssen wollten, blockte Sayori plötzlich ab. "Du hast meine Frage nicht beantwortet.", sagte sie doch Sasuke hatte seine eigene Art ihr die Antwort zu geben. Er küsste sie. Sayori verstand jetzt, dass das, was sie in dieser einen Nacht gefühlt hatte echt war.

Abschied

Die beiden trainierten noch oft an ein und derselben Stelle und Sayori lernte langsam wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Es war nicht immer einfach. Zwischendurch hatte sie auch einen Rückfall oder ihre Herzschwäche machte sich bemerkbar, an diesen Tagen ließ sie das Training sein ruhte sich aus.

In letzter Zeit häuften sich die Schwächeanfälle, doch das war Sayori egal. Sie und Sasuke hatten wieder eine Mission, aber diesmal war es für Sasuke noch gefährlicher und er musste sich noch weiter vom Zielort versteckt halten, als zuvor. Es ging nach Konoha. Auf dem Weg dort hin musste Sayori sich etwas Gutes einfallen lassen, um überhaupt ins Dorf zu kommen. Sie wollte eigentlich Sasuke fragen, ob der ne Idee hätte, aber sie hielt es für keinen guten Einfall mit ihm darüber zu reden. Er war jetzt schließlich viel sensibler als zuvor. Sayori wusste nicht, ob er mit Ignoranz oder Wut reagieren würde. Aber ihr fiel nichts Gutes ein und deshalb beschloss die mit ihm darüber zu reden. „Sasuke,“, sagte sie und er wandte seinen Blick zu ihr, „du kennst die Leute aus Konoha.“, sie machte eine lange Pause, da sie sich nicht sicher war, wie sie fortfahren sollte. Dann hatte sie eine Idee: „Ähm...fällt dir ein guter Vorwand ein, unter dem ich in Konoha spionieren könnte?“ Sasuke sagte erst nichts dazu. Dann sagte er: „Nimm den Vorwand, dass du eine Händlerin bist und deine Waren im Dorf verkaufen möchtest. Danach suchst du nach Naruto Uzumaki. Er kann dir bei deiner Mission helfen. Aber erzähl ihm nicht bloß nicht, warum du wirklich im Dorf bist.“ Sayori nickte während Sasuke Naruto genauer beschrieb, damit sie ihn auch fand. Dann ließ sie noch einmal ihre Gedanken schweifen bis Sasuke plötzlich stehen blieb. Sayori wusste, dass sie jetzt den Rest des Weges alleine finden müsste, denn ihr Begleiter musste sich ja so weit wie möglich entfernt aufhalten. Sasuke wusste genau, dass er, wenn er zurück zu Orochimaru ginge, sofort seinen Platz als Traumgefäß einnehmen müsste. Sayori wusste nichts davon. Schließlich war sie nur ein talentiertes Werkzeug und nichts weiter. Wenn Sasuke ihr aber davon erzählt hätte, wäre sie sicher nicht mit auf diese Mission gegangen, sondern hätte alles getan, um das zu verhindern. So war sie eben. Wenn sie jemanden oder etwas liebte, dann ließ sie es auch nicht so einfach wieder los. Und auch darüber war sich Sasuke im klaren.

Sayori war ja einfach weitergegangen, aber plötzlich blieb sie stehen und lief wieder zurück. Sie hatte noch etwas vergessen. Sasuke wollte gerade wieder zurück, als er eine Stimme hinter sich hörte: „Sasuke! Warte!“, schrie Sayori und als sie ihn erreicht hatte musste sie erst mal Luft holen. „Ich liebe dich.“, sagte sie und küsste Sasuke. Der wehrte sich nicht im geringsten dagegen, schließlich konnte er ihr diese Liebe ja zurückgeben, aber er hatte die ganze Zeit seine wahre Mission im Hinterkopf. Das Mädchen, das im Weg stand, loswerden. Aussetzen, wie einen räudigen Köter. Danach lief Sayori wieder zurück.

...

Vor den Toren von Konoha angekommen holte sie tief Luft. Dann ging sie rein und meldete sich als Händlerin, so wie es Sasukes Idee war. Alles klappte wie am Schnürchen. Das Problem war nur: Wie sollte sie Naruto finden? Sie wollte gerade fragen, als einer der ‚Türsteher’ sagte: „Dein Nachname ist Hasumi oder?“ „Ja. Warum?“, fragte de Grünhaarige verdutzt. „Weil hier in der Nähe ein kleiner Waffenladen ist, dessen Inhaberin sich auch mit Nachnamen Hasumi nennt.“ Sayori kam direkt ein Gedankenblitz. Ichigo. „Darf ich nach dem Vornamen fragen?“ sagte Sayori und noch bevor der Befragte die Antwort richtig ausgesprochen hatte, rannte sie los und suchte nach diesem Laden. Sie brauchte auch nicht lange, um ihn zu finden. Vor der Tür dachte sie noch einmal nach, was sie sagen würde. Dann ging sie rein.

Wiedersehen und Trennungsschmerz

Im Laden stand jemand. Ein blonder Junge in ihrem Alter. Er stand vor der Verkaufstheke und redete mit jemandem. Musste wohl die Verkäuferin sein, mit der er da redet, denn Sayori konnte erkennen, dass es mit einer jungen Frau sprach.

„Das ging ja diesmal richtig schnell.“, sagte der Blonde und die Frau antwortete: „Ja, ich hab mich auch gewundert, dass sie heute Morgen schon angekommen sind.“

Noch hatte keiner von beiden bemerkt, dass Sayori im Laden stand, aber das änderte sich auch sofort wieder, weil sie stolperte, als sie einen Schritt vor gehen wollte. Der Junge fuhr herum und sah, dass die junge Frau sich genervt wieder aufrappelte.

„Alles in Ordnung“, fragte er.

„Ja. Ich bin OK.“, sagte sie und sah auf. Ihm direkt in die Augen. Er hatte hellblaue Augen und Sayori erinnerte sich daran, wie Sasuke diesen Naruto genau beschrieben hatte. Er hatte von blonden Haaren und blauen Augen gesprochen. Aber war er das?

Er reichte ihr die Hand und half ihr hoch.

„Ich bin Naruto.“, sagte er und Sayori traute ihren Ohren nicht.

„Ähm...mein Name ist S-“

„Sayori?“, rief plötzlich die Verkäuferin und kam auf die beiden zu gelaufen, „Bist du es?“

Sayori war sprachlos. Sie war sich nicht sicher ob es ihre Schwester war, aber die junge Frau hatte sie ja gerade eben mit ihrem Namen genannt. Sie musste es sein.

Naruto hielt das Schweigen nicht mehr aus. Er musste jetzt seinen Senf dazu geben:

„Ichigo, kennst du sie?“, fragte er aber bekam keine Antwort.

Nach ein paar Minuten schaffte Sayori es wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Sie wusste nicht wieso, aber ihr war aufgefallen, dass ihre Schwester zu weinen begonnen hatte. Sayori selbst schaffte es nicht auch nur eine Träne zu verdrücken. Man hätte meinen können, dass sie enttäuscht darüber war ihre Schwester lebendig vor sich stehen zu sehen.

Jetzt ergriff Naruto noch einmal das Wort:

„Ihr beiden kennt euch also.“, sagte er und Sayori reagierte dieses Mal sofort.

„Ja. Wir sind Schwestern.“

„Schwestern? Wow, sieht man gar nicht.“, sagte Naruto.

Sayori lächelte und auch Ichigo begann sich ein Lächeln auf die Lippen zu quälen.

„Ähm...ich...kann ich dir vielleicht hier im Laden helfen? Ich meine so als Miete?“, fragte Sayori ihre Schwester und die antwortete in einem fröhlichen Ton.

„Ja klar, kein Problem. Du meinst, du möchtest bei mir wohnen, bis du was eigenes hast?“

„Ja, nur eigentlich hatte ich ehrlich gesagt nicht vor, mir was eigenes zu suchen...weil wir sind ja Schwestern und da hab ich gedacht, dass du mich gern länger bei dir hättest...zumal wir uns seit Jahren nicht gesehen haben...“

Ichigo begann zu lachen.

„Du versuchst es immer noch so wie früher. Immer um den heißen Brei reden.“

Naruto stand nur stumm daneben und guckte verdutzt. Er wusste schließlich nicht, was passiert war.

...

Ein paar Wochen später hatte Sayori sich bereits richtig eingelebt und wurde auch schon als Kunoichi eingesetzt. Sie hat auch schon so ziemlich alle von Narutos Freunden kennen gelernt.

An einem Tag wurde Sayori mit Naruto und Sakura auf einen weiteren Versuch los geschickt, um Sasuke zu befreien. Sie selbst war nicht über Sasukes Schicksal informiert und versuchte mit allen Mitteln ihre Angst um ihn zu verbergen. Das gelang ihr auch ganz gut. Naruto bemerkte das nicht. Was so etwas angeht war er ja noch nie die hellste Birne im Leuchter. Sakura allerdings hatte es sofort bemerkt und sprach während einer nächtlichen Pause mit der Hasumi. Naruto bekam von all dem nichts mit. Er schlief wie ein Stein.

„Sayori?“

„Hmm?“

„Du hast Kontakt zu Sasuke gehabt. Oder?“

„Ich...ich darf dir nichts darüber sagen, aber...ja.“

„Wie geht´s ihm?“

„Das weis ich nicht. Ich hab ihn seit dem Tag an dem ich nach Konoha gekommen bin nicht mehr gesehen. Nach dem, was ich von Tsunade gehört habe, mache ich mir aber Sorgen.“

„Du kennst ihn nicht nur oder? Das ist mehr.“

Sayori zuckte zusammen. Schließlich hatte Naruto, das alte Plappermaul, ihr bereits von Sakuras Gefühlen erzählt. Aus dem Grund fiel es ihr auch schwer Sakura von der Beziehung zu erzählen.

„Ja...wir beide...sagen wir Sasuke und ich kennen sich ziemlich gut...falls du verstehst, was ich meine...“

Auch Sakura zuckte jetzt zusammen. Sie hatte bereits aus Sayoris Schweigen erkennen können, dass sie was mit Sasuke hatte.

„Ja...ich verstehe schon...“

„Naruto hat mir erzählt, was du für ihn fühlst. Aber glaub mir, dass ich das vorher nicht wusste. Ich hatte überhaupt keine Ahnung...“

Sakura blickte auf und sah Sayori lächelnd ins Gesicht. Dann legte sie ihre hand auf Sayoris Schulter und sagte:

„Ich mache dir keine Vorwürfe. Du konntest ja nix drüber wissen. Außerdem: Wenn ihr glücklich miteinander seid, muss ich das akzeptieren.“

Sayori hörte die Ehrlichkeit in Sakuras Stimme aber trotzdem hatte sie jetzt Schuldgefühle. Sie wusste aber genauso, dass diese Schuldgefühle völlig unberechtigt in ihrem Kopf umher schwirrten.

Sayori und Sakura waren in der kurzen Zeit, in der sie erst in Konoha war, richtig gute Freundinnen geworden. Deshalb tauschten sie sich auch noch um viel intimere Themen aus. Und noch etwas. Sakura sagte Sayori noch etwas, was sie eigentlich nicht verraten sollte. Sie sagte ihr, dass Tsunade von vertraulichen Quellen die Informationen über Sasukes Aufenthaltsort und seinen Zustand hatten. Nach diesen Leuten sollte Sasuke in einer Art Keller gefesselt sein sollte, damit er nicht kurz vor der Umsetzung des Plans nicht noch abhaut. Sayori wurde bereits schlecht, als sie das hörte, aber als sie sich vorstellte, wie der arme Kerl in so einer misslichen Lage da saß und sich möglicherweise sogar quälte, hätte sie schwören können im nächsten Moment tot umzufallen. Sie hatte solche Angst, dass sie zu spät kämen und sie nichts mehr für ihn tun könnte. Sakura fühlte dasselbe.

...

Der nächste Tag war heiß und selbst im Schatten der Bäume kaum zu ertragen. Naruto, Sayori und Sakura schleppten sich förmlich durch den Wald. Alle drei wussten aber, dass sie keine Zeit verlieren dürften. Das könnte Sasuke das Leben kosten. Jede Nachtruhe könnte bereits seinen Tod bedeuten. Naruto war alles andere als scharf darauf diesen damals so aufgeblasenen Schnösel, seinen besten Freund tot zu sehen. Ganz im Gegenteil. Er hatte sogar Angst davor. Er wusste noch nicht, was passieren würde, wenn das der Fall wäre, aber selbst wenn er daran dachte, verlor er fast den Verstand. Schrecklich diese Vorstellung.

„Können wir nicht noch eine kleine Pause machen?“, fragte Sakura und obwohl Naruto die Erschöpfung in ihrer Stimme erkannte, gab er in einem ziemlich fiesen Ton eine sehr unfreundliche Antwort.

„Nein. Wenn du willst kannst du ja aufgeben. Ich hindere dich nicht daran. Mir ist es wichtig, meinen Freund lebend wieder zu sehen.“

Sayori war geschockt. In diesem Ton hatte er mit noch niemandem geredet. Zumindest nicht, als sie dabei war. Es schien ihm wirklich unglaublich wichtig zu sein.

...

In der nächsten Nachtpause schlief Sayori wieder nicht. Diesmal schlug sie sich aber mit Naruto die Nacht um die Ohren. Die beiden schwiegen sich rund vier Stunden an. Gegen halb eins brach Naruto das Schweigen, weil er merkte, dass Sayori in ihrem doch sehr knappen Outfit, fror. Er stand auf, zog seine Jacke aus und legte sie über ihre Schultern. Sayori zuckte nur zusammen und sah ihn müde an.

„Du solltest schlafen gehen. Wenn du nicht schläfst rettet ihn das auch nicht.“

Sayori wendete ihren Blick ab. Sie weigerte sich zu schlafen. Außerdem war sie ihrer Meinung nach, wegen dem, was sie über Sasukes Zustand wusste, viel zu aufgekratzt um zu schlafen.

„Nein. Ich kann sowieso nicht schlafen.“

Naruto sah mit glasigem Blick in das Feuer, das sie gemacht hatten. Blind tastete er nach einem Stock und stocherte damit in der Glut herum.

Plötzlich begann Sayori zu weinen. Na Super dachte Naruto. Er war nicht so der Mädchentröster. Meistens, wenn er versuchte ein Mädchen zu beruhigen machte er alles nur noch schlimmer.

Er versuchte es damit, sich ihr anzunähern. Sie bemerkte davon offensichtlich nichts, denn sie schluchzte pausenlos in ihre verschränken Arme. Sie reagierte erst, als Naruto seine Hand auf ihre Schulter legte. Sie sah ihn mit wässrigen Augen an und fiel dann in seine Arme. Sie suchte Trost.

Gesucht, gefunden!

Es dauerte seine Zeit, bis Sayori bemerkte, in welcher Lage sie sich gerade befand und auch Naruto brauchte ein wenig, bis er wieder einen klaren Kopf hatte. Als beiden klar wurde, was passiert war, versuchten sie sich rauszureden.

„Das...das tut mir leid...ich hoffe, du hast das jetzt nicht falsch verstanden...“, stotterte Sayori und sich gleich, warum er so etwas denken sollte.

„Ach...nein...schon in Ordnung...“, sagte Naruto und er bemerkte, das irgendetwas anders war, als zuvor, wenn er mit ihr sprach. Auch Sayori bemerkte diese Veränderung. Beide wussten nicht, was es war, aber es fühlte sich richtig an. Sie kamen sich näher und als Sayori bewusst wurde, was diese Veränderung war, zuckte sie innerlich zusammen. Das durfte einfach nicht passieren. Aber nur ihre tiefsten Gedanken gehorchten ihr noch. Ihr Verstand und ihr Körper waren nicht mehr unter ihrem Kommando. Sie taten, was sie nicht tun sollten. Naruto und Sayori kamen sich so nahe, dass sie einen Kuss nicht mehr verhindern konnte. Ihre Gefühle für Sasuke wollten es nicht aber es geschah. Und ihr Verstand fand es gut. Das ganze weitete sich aus und als die beiden, sich küssend, auf dem Boden lagen, ergriff Sakura das Wort.

„Ist es so kalt?“, fragte sie und ihre Stimmte bebte vor Sarkasmus. Es war auch ein Unterton von Enttäuschung zu hören. Kein Wunder. Sayori war Sasuke gerade nämlich nicht wirklich treu. Ganz im Gegenteil. Sie betrog ihn auf die schlimmste Art und Weise, wie man jemanden nur betrügen konnte.

Da jetzt alle wieder auf den Beinen waren, beschlossen sie weiter zu gehen und so Zeit zu sparen.

...

Am nächsten Tag hatten sie es endlich geschafft. Sie waren in Orochimarus Versteck angekommen und auch schon ziemlich weit vorgedrungen. Sakura war der Meinung, dass es völlig sinnlos wäre zu dritt nach Sasuke zu suchen und schlug deshalb vor, getrennt weiter zu machen. Sayori aber kannte das Tunnelsystem und konnte so die Orte an denen er sein könnte herausfiltern. Es gab nur neun Räume, wo er sein könnte.

„Aber für diese Räume können wir uns doch aufteilen! Dann finden wir ihn schneller.“

Sayori dachte kurz über diese Möglichkeit nach und da es drei verschiedene Ebenen gab, auf denen diese Räume waren, stimmte sie zu. Sie schickte Sakura auf die erste Ebene und Naruto auf die zweite. Sie selbst schaute auf der dritten, ob sie Sasuke fand.

Sie hatte Glück. Gleich im ersten Raum war er. Er sah völlig fertig aus. An den Handgelenken an die Wand gekettet, saß er da und seine Augen mussten sich erst an das bisschen Licht gewöhnen, das durch die geöffnete Tür in den Raum fiel.

„Sasuke!“, rief Sayori und stürzte auf ihn zu. Sasuke wusste nicht ob er jetzt erleichtert oder besorgt sein sollte, dass Sayori jetzt bei ihm war. Einerseits war er besorgt, weil er ja nur das Beste für sie wollte, andererseits war er froh, dass sie da war, weil er sie nicht nur vermisste sondern auch endlich aus diesem dunklem Loch wollte.

„Was machst du hier?“, fragte er mit heiserer, gequälter Stimme und Sayori zerriss es fast das Herz ihn so zu sehen.

„Ich will dich hier raus holen“, sagte sie, gab ihm einen Kuss und legte ihre Jacke über seinen halb erfrorenen Oberkörper. Es war tierisch kalt diesem Erdloch.

„Mich hier raus holen?“

„Ja. Tsunade hat mich mit Naruto und Sakura losgeschickt, dich vor deinem Schicksal zu bewahren“

„Vor meinem Schicksal bewahren?“

Sayori hörte jemanden. Das war nicht Kabuto. Zumindest glaubte sie das. Sie kannte seinen Gang. Und Orochimaru? Nein. Der war es auch nicht. Sie überlegte kurz und als Sasuke seine Frage wiederholen wollte hielt sie ihm den Mud zu, damit er schwieg. Sasuke hörte jetzt auch die Schritte. Sayori sprang schnell auf und vergaß dabei völlig ihre Jacke wieder mit zu nehmen. Ein paar Schritte von ihm entfernt drehte sie sich wieder um, ging zu Sasuke, küsste ihn noch einmal und griff ihre Jacke. Das alles Geschah in einer einzigen fließenden Bewegung. Dann lies sie Sasuke wieder alleine. Es sah alles so aus, als wäre sie niemals dort gewesen. Sie war eine Meisterin ihres Fachs.

Im einem Schatten auf dem Gang lauerte Sayori auf denjenigen, der sich jetzt der Tür zu Sasukes Raum näherte. Kurz bevor er dort ankam erkannte Sayori den Unbekannten. Es war Naruto. Sayori schlich leise aus ihrem, etwas dürftigen, Versteck, aber war nicht leise genug, dass Naruto sie nicht bemerkte.

„Ist er hier drin?“

„Ja.“

„Hast du schon mit ihm gesprochen?“

Sayori nickte. Naruto wusste nichts von Sayoris Beziehung zu Sasuke. Er öffnete die Tür aber inzwischen war Sasuke bewusstlos.

Schreckliche Zeit

...

Es regnete acht Tage ohne Unterlass. Das war kein Nieselregen mehr, wie er für seltene Fälle im Sommer typisch ist, sondern ein Regen mit Format. Dieser raue Nachkomme eines karibischen Orkans mit lieblichem Namen kam nach Konoha, mochte es dort und blieb.

Von alle dem nichts ahnend, lag Sasuke Uchiha, dessen ramponierte Zellen sich stumm neu gruppierten, in der Abgeschiedenheit seines Komas. Nach einer Woche hatte man ihm den Lungenschlauch aus der Kehle gezogen und stattdessen durch ein kleines Loch im Hals gesteckt. Dreimal am Tag setzte Sayori sich hin und arbeitete wie eine Puppenspielerin mit seinen Armen und Beinen, damit seine Muskeln nicht verkümmerten.

Die ganze Zeit hatte sie an seinem Bett gesessen und ihn ’bewacht’.

Sayori stand am Kaffeeautomaten im Flur vor der Intensivstation und betrachtete den Regen, der in breiten Schwaden durch das Dorf fegte. Die Wolken hingen tief und wirkten so bedrohlich, als wollten sie einem auf den Kopf fallen.

Die Kaffeemaschine gab ein letztes Glucksen von sich und Sayori zog die Tasse aus dem Schacht und trank einen Schluck. Der Kaffee schmeckte genauso widerwärtig, wie die aberhundert Tassen mit dieser Flüssigkeit, die sie bereits aus dem Automaten gezogen hatte. Aber wenigstens war er heiß und enthielt Koffein. Langsam ging sie zurück auf die Station und begrüßte eine der jüngeren Schwestern, deren Schicht gerade zu Ende gegangen war.

„Er sieht heute schon viel besser aus.“, sagte die Schwester im Vorbeigehen.

„Finden sie?“ Sayori sah sie an. Die Schwestern kannten sie inzwischen gut genug, um so etwas nicht leichtfertig zu sagen.

„Ja, ich denke schon.“ Sie war an der Tür stehen geblieben und einen Augenblick schien es, als wollte sie noch etwas sagen. Doch dann änderte sie ihre Absicht, sie drückte die Tür auf und ging.

„Und immer schön Gymnastik mit ihm machen“, sagte sie.

Sayori salutierte. „Jawohl Ma’am!“

Gut aussehen. Was heißt schon gut aussehen, fragte sich Sayori, als sie an Sasukes Bett trat, wenn man seit elf Tagen im Koma liegt und die Glieder so schlaff, wie ein toter Fisch sind. Eine andere Schwester wechselte einen Verband an Sasukes Bein. Sayori stand da und sah zu. Das war die einzige Arbeit, zu der sie sich nicht durchringen konnte. Warum, wusste sie selber nicht.

Sayori hatte Sasukes schlimmere Wunden, die bei seinem Auffinden unter der Hose verborgen lagen, erst bemerkt, als Tsunade sie nach der OP darauf aufmerksam machte. Er sah schrecklich aus. Ein richtiger Schrotthaufen. Übersäht von Schnittverletzungen und am rechten Bein eine tiefe Fleischwunde. Die hatte man ihm wohl zugefügt, damit er nicht weglaufen konnte.

Die Schwester blickte auf, lächelte und beugte sich dann wieder über Sasuke. Sayori stand da wie versteinert. Allein der Gedanke an das klaffende Loch in seinem Bein löste in ihr eine Art panische Starre aus. Sie konnte es kaum ansehen, berühren schon gar nicht.

„Es verheilt prima“, sagte die Schwester. Sayori nickte und zwang sich, den Blick nicht abzuwenden. Vor zwei Tagen waren die Fäden gezogen worden und die lange, geschwungene Narbe leuchtete rosarot. Die Schwester sah den Ausdruck in Sayoris Augen.

„Ich glaube dein Kaffee wird kalt“, sagte sie und deutete mit einem Kopfnicken zu dem Tischchen auf dem Sayori den Becher abgestellt hatte.

Die Schwester bot ihr an, dem Anblick der Narbe zu entfliehen und dankbar ergriff Sayori die Gelegenheit. Sie nahm den Becher vom Tisch und trank den Kaffee aus.

Sie stellte den leeren Becher wieder auf den Tisch und schob Sasuke eine Strähne aus dem Gesicht. Dann ließ sie die Hand sinken und betrachtete ihren Freund. Nach einer Weile merkte sie, dass die Schwester mit dem verbinden fertig war und sie ansah. Doch in den Augen der Schwester schimmerte etwas, das gefährlich an Mitleid grenzte und sofort durchbrach Sayori das Schweigen.

„Turnstunde!“, rief sie.

Erwachen

Sayori krempelte ihre Ärmel auf und zog sich einen Stuhl ans Bett. Die Schwester sammelte ihre Sachen ein und bald war Sayori mit Sasuke wieder allein. Sie fing stets mit der linken Hand an und nahm sie auch jetzt zwischen ihre Hände und bearbeitete die Finger, einen nach dem anderen, dann alle zusammen. Vor und zurück, jedes Gelenk öffnen und schließen, spüren, wie die Gelenke knackten, wenn sie sie zusammendrückte. Dann den Daumen, drehen, die Muskeln mit den Fingern pressen und kneten. Als sie mit den Fingern fertig war, ging sie zum Handgelenk über. Sie drehte den Arm um und musterte die durchscheinende Haut an Sasukes Handgelenk und das darunter liegende Delta seiner Venen.

Sie arbeitete sich zum Ellbogen vor, öffnete und schloss das Gelenk fünfzigmal und massierte dann die Muskeln. Es war anstrengend und Sayoris Hände und Arme schmerzten nach jeder Gymnastikstunde. Gleich würde sie mit der anderen Seite beginnen. Sayori lies Sasukes Arm sanft auf das Bett sinken und wollte schon aufstehen, als sie etwas zu sehen meinte.

Es war so winzig und geschah so rasch, dass Sayori dachte, sie hätte es sich nur eingebildet. Aber als sie Sasukes Hand ablegte, schien einer seiner Finger kurz gezuckt zu haben. Sayori saß da und wartete darauf, dass es sich wiederholte. Nichts. Also fasste sie noch einmal nach der Hand und drückte sie.

„Sasuke?“, sagte sie leise. „Sasuke?“

Nichts. Sasukes Gesicht blieb ausdruckslos. Nur seine Brust bewegte sich, hob und senkte sich im Takt des Respirators. Vielleicht hatte Sayori nur gesehen, wie die Hand unter ihrem eigenen Gewicht nachgab. Sayoris Blick wanderte vom Gesicht ihres Freundes zu der Batterie von Beobachtungsgeräten. Sayori kannte die einzelnen Aufgaben der Bildschirme immer noch nicht so gut, wie Sakura. Aber sie wusste ziemlich genau, was die wichtigsten Geräte anzeigen sollten, jene, die Sasukes Herzschlag, seine Hirnströme und seinen Blutdruck maßen. Auf dem Bildschirm für die Herztöne war ein kleines, orangefarbenes Digitalherz zu sehen, ein Motiv, das Sayori seltsam rührend fand. Seit vielen Tagen hatte die Herzschlagrate konstant bei siebzig Schlägen gelegen, aber jetzt war sie gestiegen. Fünfundachtzig, doch während Sayori zusah, sackte sie wieder auf vierundachtzig ab. Sayori runzelte die Stirn. Sie blickte sich um. Es war keine Schwester zu sehen. Sie würde nicht in Panik geraten, wahrscheinlich hatte es nichts zu bedeuten. Wieder sah sie Sasuke an.

„Sasuke?“

Diesmal drückte sie Sasukes Hand, blickte auf und sah, wie der Herzmonitor verrückt spielte. Neunzig, hundert, hundertzehn...

„Sasuke?“

Sayori stand auf , drückte kräftig Sasukes Hand und beobachtete sein Gesicht. Sie drehte sich um und wollte Hilfe rufen, doch das war nicht notwendig, da Sakura und Tsunade bereits hinter ihr standen. Die Veränderung war von den Bildschirmen auf der zentralen Überwachungsstation registriert worden.

„Er hat sich bewegt“, sagte Sayori. „Ich habe es gesehen. Seine Hand...“

„Rede mit ihm.“

Sayori schluckte. Einen Augenblick lang fehlten ihr dummerweise die Worte. Tsunade sah sie an.

„Einfach nur reden. Egal, was.“

„Sasuke? Ich bin’s. Liebling, es ist Zeit zum Aufwachen. Bitte, wach jetzt auf.“

„Sieh nur“, sagte Tsunade und Sayori konnte ein Flackern der Augenlider erkennen. Sie musste plötzlich nach Luft schnappen.

„Sein Blutdruck ist auf hundertfünfzig“, sagte Sakura.

„Was bedeutet das?“

„Das heißt, dass er reagiert“, sagte Tsunade. „Darf ich?“

Sie nahm ihr Sasukes Hand ab.

„Sasuke“, sagte sie. „Ich drücke jetzt deine Hand und ich möchte, dass du zudrückst, wenn du kannst. Drück, so fest du kannst, okay?“

Sie drückte und beobachtete dabei unablässlig sein Gesicht.

„Na bitte“, sagte sie und gab Sayori die Hand des Uchihas.

„Jetzt möchte ich, dass du es noch einmal für deine Freundin machst.“

Sayori holte tief Luft und drückte...und spürte Sasukes Antwort. Es war wie das erste, schwache Zucken eines Fisches an der Angel. Dort unten in diesen dunklen, stillen Wassern schimmerte etwas und wollte an die Oberfläche.
 

Sasuke steckte in einem Tunnel. Er erinnerte ihn an Orochimarus Versteck, nur war er mit Wasser geflutet und er schwamm darin. Das Wasser war überhaupt nicht kalt. Genau genommen fühlte es sich nicht einmal wie Wasser an. Es war zu warm und zähflüssig. In der ferne schimmerte ein Lichtkreis und irgendwie wusste er, dass er sich entscheiden musste, ob er darauf zugehen oder sich umdrehen und in die andere Richtung wollte, in der ebenfalls ein Licht leuchtete, wenn auch schwächer und nicht so einladend . Er hatte keine Angst. Es war einfach eine Frage der Wahl. Beide Wege waren möglich.

Dann hörte er Stimmen. Sie kamen aus der Richtung, in der das schwächere Licht leuchtete. Er konnte zwar nicht sehen, wer dort draußen war, aber er wusste, dass eine der Stimmen seiner Freundin gehörte. Er konnte auch die Stimme einer anderen Frau hören, aber es war nicht Sakura. Es war irgendeine andere Frau, eine Frau, die er kannte, aber nicht wusste woher. Er versuchte, ihnen durch den Tunnel entgegen zu schwimmen, aber das Wasser war zu zäh. Es war wie Klebstoff, er schwamm in Klebstoff...Er versuchte, um Hilfe zu rufen, aber seine Stimme wollte ihm nicht gehorchen.

Sie schienen nicht zu wissen, dass er da war. Wieso konnten sie ihn nicht sehen? Ihre Stimmen klangen so fern und plötzlich hatte Sasuke Angst, sie würden gehen und ihn alleine lassen. Doch jetzt, ja, jetzt rief die Frau seinen Namen. Sie hatten ihn entdeckt. Und obwohl er immer noch niemanden sehen konnte, wusste er, dass sie ihm helfen wollten. Und wenn er nur eine letzte Anstrengung unternahm, einen letzten großen Kraftakt, dann würde der Klebstoff ihn vielleicht durchlassen und die da draußen konnten ihn heraus ziehen.

Die Zeit danach

Sasuke lag noch einige Tage im Krankenhaus, um sich zu schonen. Wäre es nach ihm gegangen, wäre er gleich am ersten Tag, an dem er sich wieder richtig bewegen konnte, entlassen worden aber Tsunade ließ sich nicht überreden. Den ganzen Tag lag Sasuke in seinem Bett und starrte Löcher in die Decke. Er dachte immer wieder nach, wieso man ihm eigentlich das Leben gerettet hatte. Schließlich war er jetzt auch nicht besser, als sein Bruder. Ganz im Gegenteil. Er gehörte quasi dazu. Nur das er keine Todesopfer gefordert hatte. Nein. Er gab sich mit seelischen Leichen zufrieden.

Einen Tag vor Sasukes Entlassung ging Sayori in seine Wohnung, um dort aufzuräumen und zu putzen. Schließlich hinterlassen drei Jahre so ihre Spuren. Sie hatte das Gefühl, als wäre in diesem kleinen Apartment mehr schmutz als alles andere gewesen.

Auf die Frage, wieso seine Wohnung immer noch unberührt war, gab Tsunade Narutos Sturheit als Grund an. Sie war davon überzeugt, dass sie es schaffen würden ihn zurück auf den rechten Weg zu führen. Und wie jetzt klar geworden war, hatte sie Recht behalten.

Als Sayori die Wohnung betrat, war auf den ersten Blick klar, dass diese Aktion etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen würde. Und so war es auch. Sie brauchte vier Stunden um nur den Staub von den Regalen zu wischen. Dann ging es weiter. Sie wütete mit dem Staubsauger quer durch die kleinen Zimmer und als sie damit fertig war, machte sie sich über das Bett her. Während sie nach frischem Bettzeug suchte, klopfte es an der Tür. Sayori raste zur Tür. Sie öffnete sie und sah, dass Naruto da stand.

„Hey“, sagte er und grinste breit.

„Was machst du hier?“

„Ich war eben bei Sasuke und als du nicht da warst hab ich ihn gefragt. Er hat mir gesagt, dass du hier bist.“

„Was, du warst so spät noch bei ihm?“ Sayori wunderte sich, dass Tsunade ihn noch rein gelassen hatte.

„Ja. Ich hab es nicht früher geschafft...“

Sayori lächelte. Freundlich. Einladend. Aber dieses freundliche, einladende Lächeln wurde zu plötzlich zu einem hinterlistigen, frechen Grinsen.

„Warte hier“, sagte sie und fegte durch die Wohnung. Als sie wieder kam, hielt sie einen Lappen und einen Eimer in den Händen.

„Bitteschön“

„Häh?“

„Du kannst mir helfen. Dann bin ich schneller fertig.“

Naruto sah sie nur doof an und als er sich nicht bewegte ging sie hinter ihn, schob ihn in die Wohnung und ließ die Tür hinter ihm ins Schloss fallen.

„Vergiss nicht, die Schuhe auszuziehen!“, rief Sayori und durchkämmte die Wohnung weiter nach Bettzeug. Naruto hatte bereits verstanden, dass er die Fenster putzen sollte und tat es. Aber nur, weil er wusste, wie sie ausrasten konnte. Und das, was er kennen gelernt hatte, war nur harmlos.

An einem Tag waren er und Sayori bei Ishirakus und hatten sich anfangs sehr freundlich unterhalten, aber als er etwas sagte, was er aber schon wieder vergessen hatte, wurde Sayori extrem wütend und verpasste ihm eine Backpfeife, die er bisher noch nicht vergessen hatte.

Neuanfang mit Überraschungseffekt

Gegen halb zwölf konnte man in der kleinen Wohnung vom Boden essen. Naruto hatte quasi die Fenster um drei Zentimeter dünner geschruppt und Sayori saugte den Teppich in etwa weg.

Sayori ließ sich mit schmerzenden Armen auf das Bett fallen. Sie sah auf und als sie Naruto ins Gesicht blickte, hatte sie wieder das Gefühl, das sie auch im Wald hatte.
 

Am nächsten Morgen, als Sayori aufwachte, merkte sie, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie setzte sich auf und sah sich um. Dann, als sie ihre Kleider auf dem Boden sah, fiel ihr alles wieder ein. Neben ihr lag Naruto. Er schlief noch. Leise stand sie auf und suchte nach einer Uhr. Während sie durch die Wohnung huschte sammelte sie ihre Sachen ein und zog sich an. Sie wollte Naruto nicht wecken, aber was würde passieren, wenn sie mit Sasuke hier auftauchte und Naruto immer noch dort schlief. Nein. Das wäre nicht gut. Das wäre schlecht. Das wäre sehr schlecht. Also ging sie leise zum Bett, weckte Naruto sanft auf und erklärte im die Situation. Er zog sich an, während sie das Bett neu bezog und sie verließen gemeinsam die Wohnung.

„Gehst du ihn abholen?“, fragte Naruto.

„Ja. Tsunade hat gesagt, dass er heute nach Hause kann. Wenn er das noch sein zu Hause nennt.“

„Ach. Das wird schon.“ Naruto grinste breit und an einer Ecke trennte er sich von Sayori. „Ich muss los.“, sagte er und ging. Eigentlich wollte sie noch fragen wohin, aber er war zu schnell verschwunden.

Auf dem Rest des Weges dachte sie über die vergangene Nacht nach. Wie konnte sie nur? Sie war doch mit Sasuke zusammen. Und jetzt hatte sie ihn mit seinem besten Freund betrogen. Und das auch noch in Sasukes Wohnung. Verdammt. Sie war so dumm. Sie konnte ihm doch jetzt nicht mehr ins Gesicht sehen.

Am Krankenhaus angekommen ging sie sofort rein, fragte am Empfang, ob Sasuke schon fertig wäre und ging zu ihm. Er saß bereits fertig auf dem Bett. Wie ein kleines Kind, das auf Weihnachten wartete. Nur dass Sasuke weniger fröhlich aussah.

„Hey“, sagte Sayori und küsste ihn. „Alles klar? Du siehst so fertig aus.“

Während sie auf eine Antwort wartete, packte sie noch ein paar wenige Sachen ein, die in dem Raum verstreut waren.

„Sasuke? Ich rede mit dir!“

„Was? Hast du was gesagt?“ Das waren seine ersten Worte, seit seinem Erwachen.

„Ja, das habe ich“, sagte Sayori und stemmte die Hände in die Hüften, ohne überhaupt darüber nachzudenken, wie froh sie eigentlich war, dass er überhaupt wieder redete. „Ich habe dich gefragt, was mit dir los ist!“

Sasuke schwieg wieder und da die Decke jetzt bereits von seinen Blicken durchlöchert war, machte er mit dem Boden weiter. Er war komplett abwesend und merkte deshalb nicht, wie Sayori sich neben ihn setzte.

„Du hast ja noch nie viel geredet, aber das, was du jetzt abziehst, macht mir schon Sorgen. Irgendetwas stimmt mit dir nicht.“

„Nein“, sagte Sasuke leise. „Mit mir ist alles in Ordnung.“

„Doch! Verkauf mich nicht für blöd, Sasuke!“ Sayori bekam einen hoch roten Kopf und wenn Sasuke sie nicht im selben Moment angesehen hätte, wäre ihr Kopf sicher geplatzt. Sie bekam einen tierischen Wutanfall und schrie Sasuke an, dass er gefälligst mit der Wahrheit rausrücken sollte aber er reagierte nicht. Er wollte ihr nicht sagen, dass er im Nachhinein lieber tot wäre.

„Warum habt ihr mir das Leben gerettet?“, fragte er schließlich und Sayori hielt sofort inne.

„Wie bitte?“

„Warum hat Tsunade zugelassen, dass ihr mich hier her bringt?“

„Weil sie von Anfang an der Meinung war, dass du nicht dort hingehörst. Und weil sie es nicht auf sich sitzen lässt, dass Orochimaru ihr einen ihrer besten Shinobi stielt. Deswegen.“

Jetzt schwieg Sasuke wieder. Er wollte nicht wahr haben, dass er einen Fehler gemacht hatte. Aber das ließ er sich nicht anmerken. Genauso, wie Sayori sich ihren Seitensprung nicht eingestehen wollte und sich auch nicht anmerken ließ, dass das passiert war. Im selben Moment ging die Tür auf und Tsunade kam herein.

„Ja, genau so ist es“, sagte sie mit ruhiger Stimme.

Sayori sah zu ihr und Sasuke tat es ihr nach.

„Und außerdem hätte Naruto mich sicherlich alle gemacht, wenn ich dich einfach so hätte sterben lassen.“

„Wie lange hörst du schon zu?“

„Lange genug. Sayori, kann ich kurz alleine mit dir sprechen?“

Sayori nickte und ging mit. Vor der Tür wurde Tsunades Stimme wieder ernst.

„Bitte sorg dafür, dass er sich noch ausruht. Und achte auf sein Bein. Die Narbe kann noch immer wieder aufreißen“, sagte sie und lächelte freundlich.

„Ja. Kein Problem.“

In seiner Wohnung angekommen sorgte Sayori dafür, dass Sasuke sich noch etwas ausruhte. Naja. Eigentlich musste sie nicht dafür sorgen. Er ging quasi freiwillig sofort ins Bett. Sayori stand jetzt in der Tür und musste gleich wieder an die letzte Nacht denken. Verdammt. Konnte sie das denn nicht mal vergessen?

„Kann ich dir etwas Gutes tun?“, fragte sie mit sanfter Stimme.

Sasuke schüttelte fast unmerklich den Kopf, aber Sayori sah es.

„Gut. Dann bin ich jetzt weg. Kommst du die nächsten paar Stunden ohne mich klar?“

„Ja“, sagte Sasuke zögernd. „Wo musst du denn hin?“

„Das habe ich dir doch schon vor Tagen gesagt. Ich vertrete in der Akademie. Hörst du mir eigentlich gar nicht mehr zu?“

Sasuke sah sie an. Aber nicht lange. Dann starrte er wieder auf die Wand. Am liebsten hätte Sayori ihn jetzt erschlagen, aber das tat sie nicht. Sie drehte sich bloß mit einem genervten Blick um und schlug die Tür hinter sich zu.
 

Sasuke wusste, was ihm blühen würde, wenn er das Bett verließ, solange Sayori noch in der Nähe war und wartete deshalb, bis sie aus der Gefahrenzone war. Er stand auf und ging zu dem umgedrehten Foto. Ihm fiel auf, dass Sayori es beim Putzen kurz aufgehoben und dann wieder hingelegt hatte. ’Warum tun sie das alle für mich?’ fragte er sich aber er bekam von der gewohnten, gähnenden Leere in der Wohnung keine Antwort. Den Schmerz in seinem Bein hatte er völlig verdrängt und schenkte ihm auch keine Beachtung, als er durch die Wohnung ging. Immer wieder dachte er darüber nach, warum er überhaupt hier war. Und wie die Leute auf der Straße sich verhalten würden, wenn sie ihn sähen. Er ist ein Abtrünniger. Egal was Tsunade dagegen sagt. Es ist so und es bleibt so. Und Naruto? Wie würde der wohl reagieren? Sasuke wusste ja nicht, dass er dabei war, als sie ihn aus dem Erdloch befreit hatten.
 

In der Akademie war eine regelrechte Krankheitsepedemie ausgebrochen. Hier ein Lehrer krank, dort ein Lehrer im Ruhestand. Es war schrecklich. Ständig fielen Stunden aus und die Prüfungen standen vor der Tür. Ein wahrer Fluch. Tsunade hatte Chu-nin und Jo-nin aus aller Herren Länder rufen lassen um eine Gruppe von Vertretungslehrern zusammen zu trommeln. Das alles änderte allerdings nichts daran, dass trotz der ganzen Shinobi immer noch Leute fehlten.

Sayori war in den unteren Stufen eingeteilt worden, da sie noch keinen eingetragenen Jo-nin-Rang hatte. In der Klasse, in der sie heute vertreten sollte herrschte ein heilloses Chaos. Die Jungs bewarfen die Mädchen mit Papierkügelchen und Fliegern und die Mädchen hatten die ganze Zeit über nichts Besseres zu tun, als zu quatschen. Sayori lag am seelisch am Boden. Sie schaffte es einfach nicht, Ordnung in diesen Sauhaufen zu kriegen. Wenn die den Jungs sagte, sie sollen die Mädchen nicht bewerfen, lachten die sie nur aus und machten einfach weiter.

Nach der ersten, erfolglosen, Dreiviertelstunde platzte Sayori der Kragen. Sie schnappte sich ein Buch und schlug damit so fest sie konnte auf das Pult. Die Kinder erschraken und gaben sofort Ruhe. Als Sayori sich dann eine Erfolg versprechende Methode ausgedacht hatte, wie sie das Chaos beseitigen konnte, verliefen die restlichen fünfzehn Minuten in einer Ruhe, die sie in ihrem ganzen Leben noch nicht erlebt hatte.

Beim Klingeln wünschte sie der Klasse noch einen schönen Tag und verließ mit blanken Nerven den Raum.

Im Lehrerzimmer sah sie dass noch eine neue Vertretung für Iruka hergebracht wurde. Eine junge, blonde Frau mit hellblauen Augen. Sie kam ihr bekannt vor, aber sie wusste nicht warum. Als die junge Frau ihr, mit einem freundlich warmen Lächeln, einen guten Morgen wünschte, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie kannte diese Frau aus Orochimarus Versteck! Sie hatte sie einmal dort gesehen, aber ihr war gleich das zerbrechlich wirkende Äußere aufgefallen. Aber diese junge Dame war alles andere als zerbrechlich. Sie war eine gute Kämpferin. Konnte gut einstecken und doppelt so gut austeilen. Sayori ließ sich auf den ihr zugewiesenen Platz sinken und verlor sich in Gedanken.

Fragen über Fragen

Verloren in ihren Gedanken merkte Sayori gar nicht, dass die nächste Stunde endete. Warum war diese Frau hier? Eigentlich war sie gar keine Frau, mehr ein Mädchen. So alt wie Sayori. Vielleicht ein paar Monate älter. Oder? Ach, das war ja auch egal. Sayori dachte noch darüber nach, wie sie Antworten auf ihre Fragen kriegen könnte.
 

Naruto saß in seiner Wohnung und dachte über das nach, was letzte Nacht zwischen ihm und Sayori geschehen war. Wieso war das passiert? Wer war schuld? Wie dachte Sayori jetzt über ihn? Das alles beschäftigte ihn. Wie würde er reagieren, wenn sie mit Sasuke in seiner Gegenwart war? Er musste einen Entschluss fassen. Und dann war da noch eine Frage. Wie würde er in Hinatas Gegenwart reagieren? Sie würde ihn sicher für sonst was halten. Vor allem würde sie ihn, wenn sie nach Hause kam, erst einmal durchlöchern, wo er denn die letzte Nacht verbracht hatte. Allerdings hatte sie, als seine Freundin, auch das Recht darauf. Er musste hier raus. Schon als er Sayori das erste Mal gesehen hatte, hatte er gespürt, dass da mehr war. Dann hatte er einen Einfall. Vielleicht sollte er einfach mit Ichigo darüber reden. Sie war für ihn schließlich inzwischen wie eine große Schwester geworden. Die war sie ja auch. Nur nicht seine. Aber auch sie sah in Naruto einen kleinen Bruder. Eine kleinen, quirligen Bruder, den sie manchmal auch disziplinieren musste.

Bei Ichigo angekommen, merkte er sofort, dass er nicht weit kommen würde. Der Laden war voll und da Sayori nicht helfen konnte, war sogar Sai, der mit Ichigo zusammen in der kleinen Wohnung über dem Laden wohnte, da um zu helfen. Ein heilloses Chaos war ausgebrochen. Warum war denn so ein Betrieb im Laden? Als Naruto herein kam stieß Ichigo erst einen verzweifelten Seufzer aus, weil sie ihn für einen weiteren Kunden hielt, aber erkannte ihn schnell und ging auf ihn zu.

„Bitte sag mir nicht, dass du auch etwas kaufen willst“, sagte sie besorgt.

„Nein. Eigentlich wollte ich mit dir reden, aber ich glaube da muss ich noch ein paar Minuten warten.“

„Ja, aber wenn du möchtest, kannst du uns helfen. Dann geht es schneller.“

„Was? Ich soll mit Sai zusammenarbeiten?“ Narutos Stimme bebte vor Sarkasmus. Ichigo lachte verhalten und sagte Naruto, was er tun könnte. Tatsächlich waren sie nach ein paar Stunden fertig.

„Also so langsam hab ich das Gefühl, dass ihr Hasumis immer Hilfe braucht“, lachte Naruto und Ichigo sah ihn verdutzt an.

„Warum denn das?“

„Naja, weil ich Sayori gestern Abend geholfen habe, Sasukes Wohnung zu putzen.“

„Ach, deshalb ist sie nicht mehr vorbeigekommen, um ihre Sachen zu holen. Sie hat mir schon bescheid gesagt, dass sie später käme, aber nicht, dass sie gar nicht kommt.“

Naruto zuckte zusammen, als sie das sagte. Alles kam ihm wieder in den Sinn. Und dann wieder der Gedanke, dass Sayori doch mit Sasuke zusammen war.

„Ichigo? Ich geh schon mal rauf.“, durchbrach Sai plötzlich Narutos Gedanken.

Ichigo nickte freundlich, ging zu ihm und küsste ihn. Sai hatte sich seiner Freundin ziemlich unterworfen. Aber von Ichigos Zorn will auch keiner getroffen werden. Scheint auch in der Familie zu liegen.

„Also, worüber wolltest du mit mir reden?“, fragte Ichigo, als sie sich sicher war, dass Sai nicht mehr auf der Treppe war.

„Naja...genau über die Tatsache, dass ich Sayori geholfen habe.“

„Ist das ein Scherz? Was ist denn schon dabei, einem Mädchen beim putzen zu helfen?“

„Also erstens, hasse ich körperliche Anstrengungen dieser Art und zweitens…“

„Zweitens bist du nur nicht faul, wenns ums Training geht. “

„Nein. Aber darum geht es auch gar nicht. Es geht um das, was nach dem putzen passiert ist.“, Narutos Stimme zitterte. Aber dennoch erklärte er Ichigo was passiert war.
 

In der Akademie hatten sich zwei gesucht und gefunden. Sayori und Sheeta hatten die ganze Pause über miteinander geredet und gelacht. Sie waren wie zwei kleine Mädchen, die sich an ihrem ersten Schultag angefreundet hatten.

Seitdem Sayori, Naruto und Sakura mit Sasuke zurückgekommen waren war zwischen den beiden Mädchen funkstille. Sakura und Sayori hatten sich nicht mehr in die Augen gesehen und auch nicht mehr miteinander geredet. Aber wenn es so sein sollte. Jetzt war Sayori wieder auf dem besten Weg eine gute Freundin zu finden.

Am Ende des Schultages gingen Sayori und Sheeta zusammen ein Stück, bis Sayori nach rechts und Sheeta nach links musste.

„Sehen wir uns morgen wieder?“, fragte Sheeta.

„Nein. Leider nicht. Ich darf’s nicht so übertreiben.“

„Warum denn das?“

Sayori klopfte sich mit der linken Faust zaghaft auf die Brust. „Schwaches Herz.“

„Oh, das tut mir leid.“

„Muss es nicht. Hab das schon seit meiner Geburt. Bin damit aufgewachsen. Ein anderes Leben gibt’s für mich gar nicht.“

Sheeta wusste nicht wirklich, ob sie das jetzt nur gesagt hatte, damit sie sich keine Sorge machte. Könnte sein.

„Und du bist trotzdem eine Kunoichi?“

„Ja. Ich kenne ja meine Grenzen.“

„Na dann, Tschüss. Wir sehen uns.“

„Ja. Bis dann.“
 

Sayori musste an Ichigos Laden vorbei und sah, dass sie heute früher geschlossen hatte, dachte sich dabei aber nichts. Wer käme auch auf die Idee, dass sich ein 16-jähriger sich bei einer, ihm bis vor kurzem, unbekannten Frau Rat holt.

In Sasukes Wohnung angekommen, bekam sie gleich wieder einen Wutanfall. Er war aufgestanden und saß jetzt auf dem Sofa.

„SASUKE! Du sollst doch im Bett bleiben!“, schrie sie und warf ihre Tasche in die Ecke.

„Aber...“, zu mehr kam er nicht. Eigentlich fiel ihm auch keine gute Ausrede ein, warum er da saß und nicht im Bett war.

„Kein aber! Du sollst aufpassen! Dein Bein...“

Jetzt platzte Sasuke der Kragen. „Kannst du dich bitte mal um deinen Kram kümmern? Du tust immer so, als könnte ich mich nicht um mich selber kümmern! Aber weist du was, das kann ich sehr wohl!“

Sayori fiel aus allen Wolken, als er sie so anschrie. So hatte er noch nie mit ihr geredet. Nie. Nicht mal nachdem sie die Böschung runter gefallen war und sie ihre missliche Lage mit Witzen verdrängen wollte. Dann musste sie auch noch wieder an die vergangene Nacht denken. Das war zu viel. Innerlich brach sie zusammen und rannte in Tränen aufgelöst weg. Sie rannte so schnell sie konnte und ihre Beine taten weh. Schließlich floh sie sich auf den Hof der Akademie. So wie Naruto es immer getan hatte, setzte sie sich auf die Schaukel, versank in Selbstmitleid. Sie saß da und weinte sich die Seele aus dem Leib. Warum war sie denn so dumm gewesen? Sicher konnte Sasuke auf sich selbst achten. Und das wusste sie auch. Aber trotzdem konnte sie es nicht lassen, ihn zu bemuttern. Und dann fühlte sie auch noch mehr für Naruto, als für Sasuke. Aber nicht genug, um Sasuke zu verlassen. Wie kann man nur so blöd sein, fragte sie sich immer wieder. Wie konnte sie nur töricht sein. Sie hielt das nicht mehr aus. Musste ihm die Wahrheit sagen, aber ihre Beine waren wie Gummi. Sie konnte sich nicht aufraffen zu Sasuke zu gehen, ihre Sachen zu packen, sich bei ihm zu entschuldigen und ihm dann die Wahrheit zu sagen. Dazu war sie nicht der Lage. Sie schaffte es einfach nicht.

Erst als es bereits dunkel war ging sie langsam zurück. Sie sah auf zu dem Fenster, das zu Sasukes Wohnung gehörte und sah, dass dort Licht brannte. Sayori hoffte, dass er nur vergessen hatte es auszumachen. Es war nicht so. Sie musste sich ihrer Angst stellen, ihm sagen, was passierte, als er im Krankenhaus lag.

„Sasuke“, flüsterte sie, als sie ihn, völlig aufgelöst, auf dem Sofa sitzen sah. „Es tut mir leid.“ Ihre stimme begann vor Angst zu beben.

„Nein. Mir tut es leid. Ich war nur so genervt, weil...weil ich Angst habe. Angst vor den Reaktionen der Leute, wenn ich wieder raus gehe.“

Sayori begann wieder zu weinen. Aber diesmal wusste sie nicht warum. Es geschah einfach und sie konnte nicht anders, als Sasuke zu küssen. Sie wollte sich mit ihm versöhnen, aber wusste nicht wie. Naja, eigentlich hatte sie das Gefühl, als hätten sie sich schon versöhnt. Aber mit dem innigen Kuss war es nicht genug. Nein. Es musste noch mehr passieren. Und es passierte noch mehr.
 

Am nächsten Morgen kam Sayori sich einfach nur schäbig vor. Erst hatte sie mit Naruto geschlafen und die Nacht darauf gleich wieder mit Sasuke. Sie schämte sich einfach nur für sich. Am liebsten hätte sie jetzt wieder geweint, aber sie hatte das Gefühl völlig leer zu sein. Sie stand auch nicht auf. Nein. Sie blieb einfach liegen und zählte die ewigen, schmerzvertiefenden Sekunden bis Sasuke auch endlich aufwachte.

Er lächelte sie zufrieden an und schien gar nicht zu merken, wie weh ihr das tat.

„Guten Morgen“, sagte er mit weicher, beruhigender Stimme und zerriss Sayori noch mehr das Herz.

„Guten Morgen, Liebling“, entgegnete sie und stand ignorant auf, als er ihr über die Wange strich. Sie ging ins Bad und zog sich an. Dann suchte sie Teller und Brot aus den Schränken und machte den Eindruck als hätte sie es eilig.

„Musst du heute wieder kleine Kinder hüten?“, fragte Sasuke und umarmte sie von hinten. Auch er hatte sich schon angezogen und Sayori wimmelte ihn genervt ab.

„Nein. Ich helfe Ichigo im Laden. Wenn du nichts dagegen hast.“

Sasuke fiel gleich auf, dass Sayori an diesem Tag ziemlich schlecht gelaunt war. „Was ist los?“, fragte er besorgt.

„Nichts. Was soll sein?“

„Du bist heute nicht gut drauf. Kann das sein?“

„Nein“, Sayori schraubte die Stimme hoch. „Ganz im Gegenteil. Ich bin heute super drauf, weil ich dich nicht bemuttern muss.“

Sie ließ die Teller und den Brotkorb auf den Tisch krachen und wenn sie gekonnt hätte, hätte sie lieber die Sachen wieder weggestellt und wäre einfach gegangen. Die Stimmung beim Frühstück war angespannt und nach dem Essen stellte Sayori nicht mal den Teller in die Spüle. Sie stand auf, gab Sasuke einen flüchtigen Kuss und verließ ohne ein Wort das Haus.
 

„Du bist aber früh“, sagte Ichigo, als Sayori schon um halb acht vor der Tür stand.

„Ich musste einfach weg.“

„Ach ja. Hast du wenigstens so richtige Schuldgefühle?“

„Was?“, Sayori konnte nicht glauben, was sie da hörte. „Wovon redest du?“

„Na von dir und Naruto in Sasukes Wohnung. Schon vergessen?“

„Nein. Natürlich nicht! Mach ich heute die Kasse?“

„Ja. Machst du. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet.“

Sayori wollte nicht mit ihrer Schwester darüber reden, aber tat es doch. Nach einer langen Diskussion kam Sai auch herunter und mischte sich ein.

„Also ich kenne weder dich, oder Sasuke sehr gut, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er das nicht verdient hat.“

„Klar. Fall mir doch in den Rücken“, entgegnete Sayori genervt und blitzte ihn an. Sai lies nur sein provozierendes Lächeln blicken und fing sich von Sayori eine. Irgendwie mochte Sayori ihn. Trotz seiner, manchmal, nervigen Art. Aber wenn er sie dann nervte, dann bekam er grundsätzlich eine leichte Ohrfeige. Das kannte er ja schon von Sakura.

Ihre Laune besserte sich mit jedem Kunden, den sie bediente und am Nachmittag, als sie von ihrer Schwester förmlich rausgeschmissen wurde, war die schlechte Laune vom Frühstück völlig verraucht. Sie kam mit einem breiten Lächeln nach Hause und stellte fest, dass Sasuke nicht da war. Sayori sah auf die Uhr. Halb fünf. Dann ging sie ins Bad und ließ sich ein Bad ein. Sie fühlte sich schwindelig. Das legt sich schon wieder, dachte sie. Schließlich hatte sie außer zwei Scheiben Brot zum Frühstück noch nichts gegessen. Sie schlief in der Badewanne ein. Der Schlaf blieb traumlos. Zumindest konnte sie sich an keinen Traum erinnern, als Sasuke heim kam und sie weckte.

Aus und Vorbei

Alles in Allem wendete sich Sayoris Leben in den folgenden drei Jahren nur zum Guten.

Bis zu dem Tag, an dem sie mit Sheeta und Naruto auf eine Mission musste. Sie hatte ihre Grenzen überschritten. Das wusste sie sofort, als dieser stechende Schmerz in ihre Brust schoss. Sie hätte sich am liebsten das Herz aus dem Leib gerissen, als sie zusammenbrach. Naruto reagierte sofort und fing sie auf.

„Sayori!“, rief er. Auch Sheeta rief ihren Namen, aber das hörte sie nicht mehr. Sie war Ohnmächtig.

Als sie wieder aufwachte, war es bereits Nacht. Sie lag in einem Bett. Aber warum? Sie war doch im Wald zusammengebrochen. Sie sah sich um und merkte, dass das Bett, auf dem sie lag an der Wand direkt unter dem Fenster satnd. Dadurch wusste sie, dass das nicht Sasukes Wohnung war. Dann stand sie auf, ging in den angrenzenden Raum und sah Naruto, der sich mit irgendjemandem am Telefon unterhielt. Als er sie sah, hielt er sofort inne und legte auf.

„Geht es dir besser?“

Sayori nickte. Dann wollte sie fragen warum sie bei ihm war und nicht bei Sasuke, aber ihr fiel ein, dass auch Sasuke auf einer Mission war. Als sie Naruto in die Augen sah, wurde ihr plötzlich klar, dass das, was zwischen ihr und Sasuke war, beendet werden musste. Sie hielt es einfach nicht mehr aus. Seit drei Jahren belog sie sich jetzt selber.

„Warum ist das passiert?“

„Was?“

„Dein Schwächeanfall...Hast du es nicht gemerkt?“

„Doch, aber...ich wollte euch nicht aufhalten.“

Naruto konnte nicht glauben, was er da hörte. Sie war so leichtsinnig gewesen. Sie hätte sterben können, wären sie nicht schnell genug wieder im Dorf gewesen. Er machte ihr klar, was er davon hielt und brachte sie nach Hause.

Ein paar Tage später war Sasuke auch wieder da und hatte Sayori auch ins Gewissen geredet. Eigentlich wollte sie ihm jetzt sagen, dass sie nach vier Jahren ein Ende machen wollte. Konnte es aber nicht, als sie seinen treuen Hundeblick sah. Er hatte sich wirklich Sorgen gemacht. Das konnte sie sehen. Das konnte sie in seinen Augen lesen, wie in einem Buch. Um sich zu entschuldigen versuchte sie es, wie vor ein paar Jahren. Erst küsste sie ihn, wie sie es damals getan hatte. Und auch der Rest geschah so wie damals. Aber der nächste Morgen war anders. Sayori war schon sehr früh auf und als Sasuke aufwachte, sah er neben dem Bett einen gepackten Koffer.

„Was machst du?“, Sasuke verstand nicht ganz.

Sayori antwortete nicht. Sie wischte sich nur eine Träne aus dem Gesicht und packte weiter.

„Sayori! Was machst du da?“ Seine Stimme klang jetzt besorgt und wütend.

„Ich halte das nicht mehr aus!“, schrie Sayori ihn an, „Ich kann einfach nicht mehr!“ Sie begann zu weinen. Sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. „Was hälst du nicht mehr aus?“ Sasuke nahm sie in den Arm. Er versuchte sie zu trösten. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, aber es gelang ihr nicht. Also gab sie auf und lies sich von ihm trösten.

„Jetzt sag mir doch noch mal in Ruhe, was los ist.“

Sayori konnte kaum glauben, wie mitfühlend er war und so verständnisvoll. Sie verletzte ihn gerade, was er noch nicht merkte aber was würde er machen, wenn sie ihm sagen würde, was passiert war, als er im Krankenhaus war. Nein. Das konnte sie nicht. Nicht jetzt. Aber sie tat es und Sasuke reagierte genau so, wie sie erwartet hatte. Er ließ sofort seine Arme sinken und war wie versteinert. Das ertrug sie nicht. Sie stieß ihn weg, nahm ihren Koffer und lief raus. Sasuke brach in sich zusammen, als die Tür zu schlug.

Sayori war am Ende. Sie wusste von Anfang an, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Aber sie hatte nie den Mut gehabt, sich dieser Tatsache zu stellen. Jetzt hatte sie den Mut aufbringen können aber wünschte sich insgeheim, dass sie es nie getan hätte. Es tat so weh, ihn so zu sehen. Er war am Boden zerstört. Seelisch tot. Sicher hatte er immer noch dieselben Gefühle wie damals, aber bei Sayori war diese Liebe nicht mehr da. Einfach weg. So als wäre alles nur ein Traum gewesen. Aber es war kein Traum gewesen. Nein. Es war die harte Realität. Warum tat es so weh? Das war kaum auszuhalten.

Sie lief zu ihrer Schwester. Hoffentlich hatte sie überhaupt Zeit. Sie musste sich schließlich um den Laden kümmern. Aber sicherlich wäre das jetzt auch egal. Wenn Ichigo sie so sah, würde sie Sai die Arbeit aufdrücken. Und so war es auch. Sai wurde zur Arbeit verdonnert und Ichigo hatte nur noch Augen und Ohren für ihre kleine Schwester. Das war schon immer so. Schon früher, wenn sich Sayori ein Bein aufgeschlagen hatte war Ichigo schneller bei ihr als ihre Mutter.

„Was ist denn passiert?“, fragte Ichigo besorgt, als sie Sayori so aufgelöst sah.

Sayori antwortete nicht. Sie weinte nur. Es tat ja so weh.

„Sai, kommst du hier alleine klar?“

„Ja, kein Problem.“

Ichigo gab ihm einen Kuss und ging mit Sayori hoch in die Wohnung. Sie setzten sich zusammen aufs Sofa. Ichigo nahm ihre Schwester in den Arm und versuchte sie zu beruhigen.

„Hey. Beruhig dich erstmal.“

Sayori saugte selbst die letzten Tränen aus sich und dann fasste sie einen klaren Gedanken und gab ihrer Schwester eine Antwort.

„Ich habe ihm alles gesagt.“, sagte sie und brach gleich wieder in Tränen aus.

„Hey. Das gehört dazu. Das geht vorüber.“
 

Die Nacht war schrecklich. Sayori schlief auf dem Sofa. Sie wurde ungefähr alle drei Stunden von ihren seelischen Schmerzen geweckt. Jedes mal hätte sie schwören können, Sasukes glasigen Blick vor sich zu sehen. Jedes mal hätte sie am liebsten die Zeit zurück gedreht. Aber es funktionierte nicht. Jede Sekunde schmerzte, aber mit jedem Erwachen wurde es weniger. Ichigo hatte recht. Es ging vorbei. Aber es war nicht leicht. Nein. Es war schrecklich. So etwas wollte sie nie wieder erleben. Am liebsten würde sie einfach Abstand von männlichen Wesen halten. Aber wie denn? Als Kunoichi hatte sie ständig mit Männern zu tun.

Die nächsten Tage verkroch Sayori sich in Ichigos Wohnung.An einem Tag ging sie aber noch einmal zu Sasuke, um ihre restlichen Sachen zu h olen. Er war auch zu Hause. Sayori bat darum, ihre Sachen holen zu dürfen und Sasuke bat sie schweigend herein. Er machte nicht den Eindruck unter der Trennung zu leiden, aber Sayori sah in seinen Augen, dass das nur sein Äußeres sagte. Im seinem Inneren sah es ganz anders aus. Ein tödliches Chaos. Wellen von Schmerzen. Sayori packte ihre Sachen zusammen und ging wieder. Als sie weg war, konnte Sasuke seine Traurigkeit nicht mehr in sich hinein fressen. Alles brach aus ihm heraus. Ja, du liest richtig, Sasuke konnte nicht mehr anders. Er weinte.

Ein paar Stunden später klopfe es an seiner Tür. Als er öffnete traute er seinen tränennassen Augen nicht. Dort stand Sheeta und sah ihn mit mitleidigen Augen an.

„Ich hab gehört, was passiert ist“, sagte sie und kam herein. Sasuke wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er sah sie nur aufgelöst an.

„Du lieber Gott... Wie du aussiehst.“

„Ja. Kein Problem. Mach dich lustig über mich. Mach dich lustig darüber, wie töricht ich war, das nicht zu merken.“

Sheeta lachte. „Ich will mich nicht über dich lustig machen. Ich will mit dir reden. Außerdem konnte man das gar nicht merken. Sie haben es wirklich gut verbergen können.“

„Reden? Worüber?“

Süßer Kuss

Im Laden war nichts los. Kein Kunde seit fast fünf Stunden. Sayori saß gelangweilt auf der Verkaufstheke und rührte in einem frischen Tee herum. Fast vir Monate war es jetzt her, dass sie sich von Sasuke getrennt und sich das letzte Mal mit Naruto getroffen hatte. Ichigo stand daneben und auch Sai kritzelte vor lauter Langeweile ganze Kunstwerke auf einen kleinen Notizzettel. Es wurde langsam Herbst und das Thermometer kroch auf satte zwei Grad minus.

„Was ist denn hier los? Letzte Woche haben uns die Kunden noch die Türen eingerannt und jetzt ist hier Funkstille!“, Ichigo legte ihren Kopf in den Nacken und stieß einen verzweifelten Seufzer aus. Sayori und Sai sahen nur auf und konzentrierten sich dann wieder auf das, was sie vorher auch getan hatten. Plötzlich sah Ichigo ihn. Und dachte sich etwas aus, weswegen Sayori alleine im Laden bleiben müsste.

„Sai, wir müssen noch einkaufen.“, sagte sie und nickte fast unmerklich zur Ladentür. Sai verstand sofort und ging mit ihr in die Wohnung.

„Wir sind in einer Stunde wieder da. Pass du solange auf den Laden auf.“, sagte Ichigo noch im Vorbeigehen und verschwand.

Die Glocke an der Tür klingelte und Sayori drehte sich um. Dann sah sie ihn dort stehen und wusste gar nicht, wie es ihr geschah. Aber auch er staunte nicht schlecht, dass sie alleine im Laden war.

„Hallo“, sagte Sayori schüchtern und sah ihn mit ängstlichem Blick.

„Hallo, Sayori“, entgegnete Naruto und merkte sofort, dass es Sayori irgendwie unangenehm mit ihm alleine zu sein. „Ist Ichigo gar nicht da?“

Sayori schüttelte den Kopf, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. „Nein. Sie ist kurz einkaufen.“

„Achso“ Er setzte sich neben sie. „Und, wie geht’s dir so, nachdem du drei Jahre einfach weggeworfen hast?“ Seine Stimme klang hoffend. Hoffend, dass es ihr besser ging. Und dass sie ihn nicht nur als guten Freund sah und sie Sasuke deswegen hat sitzen lassen. Sie antwortete nicht. „Du musst nicht darüber reden. Mit mir schon gar nicht. Ich versteh das schon.“

„Nein. Ich kann mit dir darüber reden. Ich habe nur nach den richtigen Worten gesucht.“

„Aha. Und hast du sie gefunden?“

„Was?“

„Die richtigen Worte. Ich frag mich nur, was daran so schwer ist, zu sagen ‚Mir geht’s gut’ oder ‚Mir geht’s schlecht’“

Sayori lachte. „Tut mir leid“ sagte sie und sah ihm doch wieder in die Augen.

„Ach. Ist schon OK“, er schwieg kurz. Dann fuhr er fort. „Ich habe es Hinata auch gesagt.“

Sayori wurde starr vor Schreck. Sie hatte nie damit gerechnet, dass er so etwas sagen würde. Und jetzt? Hatten sie sich getrennt? Sayori wollte es wissen, empfand es aber als unhöflich danach zu fragen. Sie sah ihn nur Fragend an und es war, als würde er sie ohne Worte verstehen.

„Ja“, sagte er. „Wir haben uns getrennt.“

„Was? Aber...woher...“

„Ich hatte es im Gefühl, dass du mich das fragen willst...“, seine Stimme wurde leiser und zärtlicher und ehe er merkte, was er gerade tat, küsste er sie. Sayori genoss es. Sie fühlte sich viel besser. Nur, weil es Naruto war, den sie küsste. Sie wollte ihn. Aber er sie auch? Ja, sonst würde er sie ja nicht küssen. Oder? Nein so ein Schwerenöter war er schon nicht. Das spürte Sayori. Erst als Sayori sich aufstütze und dabei die Tasse umschmiss, ließen sie voneinander ab.

„Das...das tut mir leid...“, stotterte Sayori, stand auf und wischte mit einem Tuch den verschütteten Tee weg. Naruto sagte nichts. Er nahm ihre Hand und gab ihr mit einem alles sagenden Blick seiner strahlend blauen Augen zu verstehen, dass es nicht leid tun musste, dass sie sich geküsst hatten.

Verdammt, dachte er, wie kommt das denn rüber? Er hatte sich gerade erst von Hinata getrennt und knutschte jetzt schon wieder mit der Nächsten rum. Aber würde sie wirklich so von ihm denken? Nein. Oder?

Sayori wandte sich ruckartig von ihrem Gegenüber ab und wischte den verschütteten Tee auf. Dann wollte sie schnell hoch laufen um sich etwas Frisches anzuziehen. Sie hatte den Tee nämlich über ihre Hose gekippt, aber sie blieb auf halben Weg stehen, ging zurück, hing das Geschlossen-Schild in die Glastür und wandte sich an Naruto.

„Komm kurz mit hoch. Ich muss mir etwas anderes anziehen.“

Naruto sprang schwungvoll von der Theke und ging ihr hinterher. Oben, in der kleinen Wohnung sah er Sayoris Nachtquartier auf dem Sofa. Sayori huschte um die Möbel herum und sammelte ein paar Kleidungsstücke und das Bettzeug aus dem Weg, damit sie ihm einen Platz anbieten konnte. „Setz dich“, sagte sie und er ließ sich nicht zweimal darum bitten. Er setzte sich und wartete, bis sie aus dem Bad wieder kam. Jetzt trug sie einen kurzen Rock. Der stand ihr sehr gut, fand Naruto.

„Danke“, sagte Sayori schüchtern.

„Was?“

„Deine Meinung. Über den Rock.“

Naruto schluckte. Hatte er das etwa gerade laut gesagt? Sayori sah ihn verwundert an. Sie verstand seine Reaktion nicht ganz. Aber eigentlich war es ihr auch egal. Sie freute sich nur über das Kompliment und ging kurz zurück ins Bad. Plötzlich ging die Tür auf und Ichigo stand fluchend im Raum.

„Warum ist der Laden geschlossen? SAYORI!“

Sai stand dahinter und als er Naruto sah nickte er ihm einen Gruß zu. Der sprang sofort auf, zeigte sich ungewohnt hilfsbereit und trug mit Sai zusammen einen Teil der Einkäufe rein. Ichigo wütete derweil in der Wohnung herum und suchte nach ihrer Schwester. Naruto zeigte mit einem Finger auf die Tür, die zum Badezimmer führte. Ichigo stürmte zur Tür öffnete sie und hielt ihrer Schwester eine Standpauke, was ihr denn einfiele, einfach den Laden zu schließen. Sai und Naruto tauschten nur viel sagende Blickte aus und staunten, dass Sayori lebend aus dem kleinen Bad zurück kam. Sie hatte sich schnell Schuhe angezogen, packte Naruto jetzt am Handgelenk und rannte mit ihm Schlepptau raus. Draußen musste sie erst einmal durchatmen. Sie lachte und Naruto wurde ganz warm ums Herz sie so zu sehen. Er konnte sich gar nicht daran erinnern sie jemals überhaupt so fröhlich gesehen zu haben. Und er hat sie auch noch nie so gesehen. Sie machte den Eindruck, als wäre sie ein kleines Mädchen, dabei war sie fast neunzehn Jahre alt. Sayori sah seinen verträumten Blick.

„Was hast du?“, fragte sie und wedelte mit der Hand vor seinen Augen herum.

„Was...nichts...“

„Na dann, komm mit!“ Sayori griff ihn wieder am Handgelenk und lief mit ihm weiter. Er spürte, wie ihm mit jedem Schritt wärmer wurde. Kurz vor dem Tor schaffte er es sie zum Stehen zu bringen.

„Warte, wir dürfen nicht einfach gehen!“

„Keine Problem“, sagte Sayori und zog zwei Zettel aus der Tasche.

„Was? Wo hast du die her?“

„Ichigo hat die bekommen, weil sie etwas ausliefern muss. Das machen wir jetzt.“

Erst jetzt fiel Naruto auf, dass Sayori eine Umhängetasche dabei hatte. Draußen im Wald blieb Sayori stehen. Sie musste kurz Pause machen. Naruto akzeptierte das und wollte seine Neugier stillen.

„Was hast du denn auszuliefern?“

„Ach. Ne Kundenlieferung. Der Kunde kann nicht persönlich vorbei kommen.“

„Und wo müssen wir hin?“

„Nach Sunagakure. Aber wir können uns Zeit lassen. Der Kunde weis bescheid, dass ich mehr Zeit brauche.“

Sayori lächelte und dann gingen sie weiter.

Sie brauchten ungefähr dreimal so lange wie normaler Weise, weil Sayori sich ziemlich oft ausruhen musste. Abends in Suna angekommen waren beide erleichtert, es endlich geschafft zu haben. Am Tor fragten sie sofort nach einer Unterkunft. Die Lieferung würden sie am nächsten Tag wegbringen.

Neue Bekanntschaft

Als er aufwachte, merkte er, dass sie bereits weg war. Er suchte nach einer Uhr und fand eine. Kurz vor zehn. Sie würde sicher gleich wieder kommen. Aber wie lange war sie denn überhaupt schon weg? Wie er sie kannte sicher ein, zwei Stunden. Sasuke stand auf und sah aus dem Fenster. Ein sonniger Tag. Er ging ins Bad und zog sich an. Dann, als er in die Küche ging, fiel ihm auf, dass ihre Tasche unberührt da lag. Wo zum Teufel war Sheeta? Vielleicht einkaufen. Denn wenn sie in die Akademie müsste, würde sie ihre Tasche mitnehmen. Sasuke dachte sich nichts dabei und verließ die Wohnung.
 

In Suna war derweil die Hölle los. Sayori war mit Naruto zu dem Kunden gegangen, der nicht persönlich vorbeikommen konnte aber Naruto hatte die Waren in der kleinen Ferienwohnung vergessen und Sayori bekam einen regelrechten Herzschlag. Die Reise hatte sie schon sehr mitgenommen und deshalb war nicht leicht für sie, überhaupt mit zu dem Kunden zu kommen. Aber auch ihr Zeitplan machte sie fertig.

Sie sollten in spätestens zwei Tagen wieder in Konoha sein, weil Ichigo und Sai Hilfe im Laden brauchten. Sayori hatte ihre Hilfe angeboten und Ichigo hatte sogar angenommen. Jetzt war es langsam an der Zeit zu helfen und deswegen wollte sie nach hause. Noch am selben Tag brachen sie wieder auf.

Im Wald hatte Sayori schon wieder das Gefühl, das Bewusstsein zu verlieren aber sie konnten sich keine Pause mehr leisten. Nicht jetzt. Plötzlich bekam Naruto von hinten einen Schlag in den Rücken und auch Sayori wurde angegriffen. Das würde ihr Herz nicht schaffen. Soviel war ihr klar.

Naruto wehrte sich gegen den Angreifer. Mit einem Mal flog einer der Gegner in seine Richtung und als sich die Staubwolke, aus der der Angreifer gesegelt kam, sich verflüchtigte, sah er Sayori. Sie war völlig unversehrt. Plötzlich fiel Naruto auf, das er sie noch nie im Kampf erlebt hat. Im nächsten Moment fragte sich Naruto, warum sie, trotz ihres Herzfehlers, völlig ohne einen Kratzer gegen einen derartigen Fleischklops, wie den, den sie gerade weggeschleudert hatte, überhaupt im Geringsten ankam. Wie konnte das sein? Das war unmöglich. Oder? Dann drehte sie sich um. Er sah ihr in die Augen und erkannte diesen leeren, kontrollierten Blick. Naruto kannte diesen Ausdruck, aber nicht bei ihr. Nein. Er hatte ihn das letzte Mal bei jemand ganz anderem gesehen. Bei Sasuke. Aber Naruto hätte doch ihr Fluchmal sehen müssen. Schließlich hatten sie...naja...ist ja auch egal... Er ertrug es nicht, sie in diesem Zustand zu sehen. Es war schrecklich. Sie wurde eine regelrechte Tötungsmaschine. Eine willenlose Mörderin. Der zweite Gegner begriff, dass mit dieser Frau nicht zu spaßen war, als sie ihn mit einem freudigen und doch beängstigenden Funkeln in den Augen ansah und verschwand. Als Naruto sie wieder ansah merkte er, dass sie schnell wieder die liebenswürdige Achtzehjährige wurde, die sie vor dem Angriff war.

„Was war das?“, fragte er ungläubig. Sayori zog ein wenig ihr Oberteil herunter und entblößte die linke Seite ihres Dekoltés. Dort sah er es. Das Fluchmal. Es sah definitiv ganz und gar nicht so aus, wie das von Sasuke. Nein. Nicht im Geringsten. Es sah aus, wie ein kunstvoll gestaltetes Tattoo in Form einer, mit Ranken umrahmten, Rose.

„Hätte ich dir was sagen sollen?“

„Wäre nett gewesen. Aber warum hast du das? Hast du etwa versucht, abzuhauen und er brauchte dich?“ Sayori schüttelte den Kopf.

„Nein“, sagte sie. „Er hat mir damit ermöglicht, meine Grenzen zu überschreiten. Ich kann das Mal einsetzen, wenn ich merke, dass mein Herz nicht mehr mitmacht.“

„Aber du warst doch nicht lange in den Kampf verwickelt. Warum hast du es dann benutzt? Und warum hast du dich so schnell wieder unter Kontrolle gehabt?“

„Weil ich schon vorher bemerkt habe, dass ich nicht mehr kann. Und ich habe gelernt, wie ich diese Macht im Griff habe.“

„Und warum hast du nichts gesagt? Dann hätten wir eine Pause gemacht.“

„Wegen Ichigo! Weil ich versprochen habe, ihr zu helfen.“

Naruto konnte nicht glauben, was er da hörte. Ihm platzte der Kragen. „Wie bitte? Kannst du bitte in solchen Momenten mal an dich denken? Und nicht immer an andere.“

"Nein, Naruto! Das kann ich nicht. Ich bin nunmal eine hilfbereite Person. Und außerdem hast du keine Ahnung, was es heist, eine Schwester zu haben."

Naruto schoss eine unglaublich starke Wut durch den Körper. Nein. Er wusste nicht, wie das war richtige Geschwister zu haben. Aber dank Sasuke konnte er es sich in etwa vorstellen. Am liebsten hätte er Sayori jetzt zurecht gewiesen, aber nachdem er sich wieder halbwegs im Griff hatte, bemerkte er, dass sie nicht mehr da war.

Spannende Nachricht

Es vergingen Stunden, bis Naruto endlich aufgab. Er konnte Sayori einfach nicht finden. Plötzlich fiel ihm auf, dass er noch etwas von ihr hatte. Als er an sich herunter sah, bemerkte er die Tasche, die an seiner Seite hing. Es war Sayoris Tasche. Er erinnerte sich, dass sie dort ihre Medikamente aufbewahrte. “Verflixt!”, entführ es ihm. Was wenn sie einen Anfall bekam? Sie könnte sterben und da hörte der Spaß auf. Er musste sie sofort finden. So schnell er konnte lief er los und zu seinem Glück fand er sie auch endlich. Sie hockte zusammengekauert und zitternd im Wald auf dem Boden. Als er näher kam, hörte er, dass sie wimmerte. “Sayori! Endlich habe ich dich gefunden”, sagte Naruto und hockte sich neben sie um sie in den Arm zu nehmen. Erst jetzt spürte er, dass ihr ganzer Körper angespannt war und er verstand auch warum als sie sagte: “Es tut so weh…” Aber er verstand nicht was sie meinte. “Was, Sayori, was tut weh?”

“Mein Bauch…”

“Was ist passiert? Wurdest du angegriffen?”

Sayori schüttelte den Kopf und ließ sich mit einem schmerzverzerrten Stöhnen gegen Narutos Brust kippen. Die Tränen liefen ihr unaufhörlich übers Gesicht und tränkten Narutos Jacke. Er legte schützend seine Arme um sie und sprach ihr beruhigend zu. Dann nahm er sie auf den Arm und machte sich, so schnell er konnte auf den Weg zurück nach Konoha.
 

“Naruto! Was ist passiert?”, fragte Ichigo, als sie panisch auf den Gang rannte, auf dem Naruto auf eine Nachricht von Sayoris Zustand wartete.

“Ich warte noch.”

“Ach herrje”, sagte Ichigo und strich ihm über den Kopf, bevor sie sich neben ihn setzte. Als ihm das keine Reaktion entlockte, sagte sie noch: “Meine Schwester ist eine starke junge Frau. Sie schafft das scho-”

In diesem Moment sprang die Tür des Raumes auf, in den man Sayori verfrachtet hatte, nachdem Naruto sie bewusstlos hergebracht hatte. Es war Sakura, die ihn kurz zu sich winkte. Ihr Gesichtsausdruck war ernst und ließ sein Herz bis zu seinem Hals schlagen. “Warum hast du nicht auf sie aufgepasst. Diese Mission war zu viel für sie in ihrem Zustand!”

“Ich konnte sie nicht davon abhalten. Außerdem hatte sie ihre Medikamente dabei, was sollte da schon passieren?”

“Ich kann kaum glauben, dass du so verantwortungslos bist! Wenn ihr euch das einbrockt, müsst ihr auch die Verantwortung dafür übernehmen!”

Völlig verwirrt sah Naruto sie an. Er wusste nicht, was er mit Sayoris angeborenem Herzfehler zu tun hatte. “Ich verstehe nicht ganz, was ich damit zu tun habe.”

“Was soll das denn bitte heißen? Soweit ich weiß, gehören ja immer noch zwei dazu, wenn eine Frau schwanger wird!”

Es traf ihn wie einen Schlag in den Magen. “Sayori ist schwanger?”

“Ja, ist sie”, sagte Sakura völlig verwirrt. “Wusstest du das etwa nicht?”

Naruto schüttelte den Kopf. “Nein, ich hatte keine Ahnung. Seit wann weist du davon?“

“Sie war schon ein paar Mal deswegen bei mir. Sie dürfte mittlerweile im vierten Monat sein. Aber man sieht es auch inzwischen.”

Kopfschüttelnd drehte Naruto sich um und ging. In ihm fühlte sich alles ganz leer an. Er hatte nie Eltern gehabt, wie sollte er dann ein eigenes Kind großziehen? Es war schier unmöglich. Zudem war die Situation zwischen ihm und Sayori noch völlig unklar. Er wollte mit ihr reden aber er konnte ihr nicht unter die Augen treten. Sie hatte ihm nicht anvertraut, dass sie Mutter werden würde. Aber warum?

Schlimmer Fehler

Als Sayori aufwachte hatte sie damit gerechnet, dass Naruto bei ihr sein würde aber dem war nicht so. Sie war ganz alleine in diesem kalten Raum. Nicht einmal ihre Schwester war dort gewesen. Im ersten Moment hatte es sich wie ein Traum angefühlt aber es war keiner. Es war die harte Realität. Aber es war verständlich. Sie hatte sich niemandem anvertraut und somit alle verletzt. Aber wie hätte sie es auch sagen sollen? Sie wusste ja nicht einmal von wem das Kind war und sie wollte es auch nicht wissen. Sie wollte es nicht einmal haben. Als Sakura ihr gesagt hatte, dass sie um ein Haar ihr Baby verloren hätte, war Sayori ehrlich enttäuscht gewesen, dass es noch lebte. Sie raufte sich Haare. Warum dachte sie so über ihr eigenes Kind? Es konnte doch nichts dafür. Niemand hatte das Kind gefragt, ob leben wollte oder nicht. Aber wie dachte denn Naruto darüber? Oder Ichigo und Sai? Sie alle wussten jetzt, wann es dazu gekommen sein musste und sie alle wussten jetzt auch wie lange sie schon schwanger war. In diesem Moment klopfte jemand an die Tür. Sayori stockte der Atem und sie fand nicht den Mut etwas zu sagen. Als sich die Tür öffnete und Naruto herein trat schien ihr Herz ein paar Schläge auszusetzen und in dem Moment in dem er ihren Namen sagte strömten ihr die Tränen nur so aus den Augen und sie schrie: “Es tut mir so unendlich leid. Ich hätte dir einfach nur vertrauen sollen. Bitte verzeih mir!” Dabei merkte sie vor lauter Panik gar nicht, wie sie vor ihm auf die Knie fiel und die Hände faltete um ihn anzubetteln.

Naruto sah sie von oben her an. Dann legte er seine Hände um die ihren, hockte sich vor sie und sagte: “Das habe ich schon.”

Sie sah ihn geschockt an. “Was?”

“Das habe ich schon getan. Sonst wäre ich nicht hier. Außerdem macht deine Schwester sich Sorgen um dich aber sie schafft es nicht aus dem Laden. Ich habe ihr versprochen nach dir zu sehen. Und jetzt steh auf. Das sieht ja unmöglich aus, wie du hier vor mir kniest.”

Sayori tat, was er von ihr verlangte und stand auf. Schniefend wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht um Naruto in die Augen sehen zu können. Dann nahm er sie in den Arm und wieder brach sie in Tränen aus. Sie wusste nicht warum aber in seinen Armen fühlte sie sich so geborgen, dass sie alle Tränen weinen konnte, die sie all die Jahre zurückgehalten hatte.

Irgendwann muss es ja raus

Er klopfte jetzt schon zum dritten Mal an Sasukes Tür und endlich wurde sie geöffnet. Naruto überlegte noch, was er sagen sollte als ihm plötzlich eine hellhaarige junge Frau mit strahlend blauen Augen ins Gesicht sah.

“Ich…äh…ist Sasuke da? Ich wollte ihn kurz sprechen.”

“Du bist Naruto Uzumaki, richtig? Komm bitte rein”, sagte die junge Frau und machte ihm Platz, damit er eintreten konnte. “Ich glaube nicht, dass er an einem Gespräch mit dir interessiert ist aber ich werde ihn holen gehen.” Die Frau ließ Naruto im Wohnzimmer der kleinen Wohnung stehen und verschwand hinter einer Tür. Er wusste welche Tür das war. Sie führte zum Schlafzimmer. Dem Ort an dem er seine Freundschaft mit Sasuke aufs Spiel gesetzt und auf Garantie auch beendet hatte. Seit fast vier Monaten hatten die beiden nicht mehr miteinander geredet und jetzt würde sich zeigen, ob das Schweigen ein Ende hatte oder nicht.

Nach gut einer Minute trat Sasuke aus dem Schlafzimmer und sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Es war der selbe kalte Blick wie damals als er weggegangen war.

“Was willst du”, fragte er wütend und ohne Naruto eines Blickes zu würdigen.

“Ich wollte mit dir reden. Es geht um Sayori.”

Sasuke schnaubte verächtlich. “Hat sie dich etwa auch verarscht?”

“Nein, hat sie nicht. Also nicht direkt. Sie hat mir nur etwas verschwiegen”, erklärte Naruto und tippte die Zeigefinger aneinander während er überlegte, wie er Sasuke erklären sollte, dass Sayori im vierten Monat schwanger war. Als er die richtigen Worte fand und sie aussprach, zerfiel Sasukes Maske zu einem undeutbaren Gesicht aus Verwirrung und Missverständnis. Er konnte es scheinbar nicht glauben und hatte schon verstanden, dass er der potentielle Vater dieses Kindes sein könnte.

“Moment, jetzt noch mal ganz langsam, Naruto. Du willst mir also sagen, dass Sayori nicht weiß, wer von uns beiden eine Mitschuld daran trägt?”

“Äh, ja genau so sieht es aus.”

Das war zu viel. Sasuke musste sich erstmal setzen und selbst das fiel ihm schon schwer. In diesem Moment kam dir junge Dame von vorhin wieder aus dem Schlafzimmer zurück. “Ach herrje”, entfuhr es ihr, als sie Sasukes aschfahles Gesicht sah. “Sasuke, was ist passiert?”

“Alles klar, Sheeta. Es ist nur…ich weiß nicht…”

“Wenn ich mich kurz einmischen dürfte”, setzte Naruto an und fuhr fort, als Sheeta ihn zustimmend ansah. “Also, es ist möglich, dass Sasuke bald Vater ist.”

Wann ist es denn soweit?

Die folgenden vier Monate verbrachte Sayori weitestgehend bei ihrer Schwester und half ihr im Laden. Erst vor zwei Wochen hatte sie sich gemeinsam mit Naruto eine größere Wohnung gesucht, in der die beiden mit dem Kind leben konnten. Sasuke hatte ihnen gerne beim Umzug geholfen und seit er wusste, dass er eventuell der Vater von Sayoris Kind war, hatte er sich vollkommen geändert. Er war richtig freundlich und besorgt um sie und das obwohl er jeden Abend von Sheeta eine Abreibung bekam, weil sie doch leicht eifersüchtig war.

Gerade stand Sayori in der Küche, als sie jemand von hinten um den Bauch packte, ihr das inzwischen lange Haar aus dem Nacken strich und sie in die Halsbeuge küsste. Lächelnd drehte sie sich um und sah ihren “Angreifer” an. Dann gab sie ihm auch einen Kuss und sagte: “Hattest du einen schönen Tag, Naruto?”

“Ja”, antwortete er und legte seine Weste ab. Inzwischen hatte auch er seine Chu-Nin Prüfung bestanden und arbeitete jetzt auf seine Jo-Nin Prüfung hin. Mit 20 Jahren wurde es auch langsam mal Zeit. “Ich habe meinen neuen Missionsplan dabei. Wie lange soll es dauern, bis ich dich wieder schlank habe?”

Sie stellte ihm eine Schüssel mit Nudelsuppe hin, drehte sich um und nahm sich auch eine Schüssel um sich zu ihm an den Tisch zu setzen. “Noch gut ein Monat. Zeig mal her, deinen Plan.”

Naruto reichte ihr das Blatt Papier und sie sah es sich an. “Du bist an meinem Geburtstag gar nicht zu Hause.”

“Ja, ich habe schon versucht, das zu ändern aber leider geht es nicht anders”, sagte Naruto und schob sich eine Riesenportion Nudeln in den Mund. Dann zeigte er mit seinen Stäbchen auf Sayori. “Aber ich bleibe dran.”

“Mach dir deswegen keine Mühe. Das ist schon Okay. Immerhin darfst du ja zur Geburt bei mir sein.”

Nach dem Essen machte Naruto sich gleich daran, seine Sachen zusammen zu packen, da er am nächsten Tag schon wieder weg musste. Dann rief er aus dem Schlafzimmer herüber: “Bist du morgen im Laden!!?”

“Nein!”, rief Sayori zurück. “Meine Schwester lässt mich nicht mehr.” Sie lehnte sich in den Türrahmen zum Schlafzimmer. Naruto drehte sich um. “Gut so. Ruh dich lieber noch etwas aus.” Er ging auf sie zu und umarmte sie, wobei ihm jetzt erst auffiel, dass er kaum noch um ihren Bauchumfang herum greifen konnte. Dann packte er seine Sachen weiter und ging zusammen mit Sayori zu Bett.

Jetzt!

Nach etwa zwei Stunden wachte Sayori wieder auf. Sie fühlte sich nicht gut aber dachte sich nicht viel dabei. Als sie aufstehen wollte, weigerten sich ihre Beine, sie zu tragen. Aus irgendeinem Grund wurde ihr schwindelig und schwarz vor Augen. Trotz der eingeschalteten Nachttischlampe sah sie nichts und sie tastete vorsichtig nach Narutos Schulter um ihn zu wecken.

“Naruto, bitte wach auf”, flüsterte sie und schüttelte ein wenig an ihm.

Nach dem zweiten Versuch drehte er sich zu ihr um. “Was ist denn los, Engelchen?”

Sie konnte immer noch nichts sehen. “Mir geht’s nicht gur”, sagte sie mit heiserer Stimme. “Ich wollte eben aufstehen, aber meine Beine haben schlapp gemacht und ich sehe nichts mehr…”

Sie hörte, wie Naruto aus dem Bett sprang und sich anzog. Dann zerrte er sie aus dem Bett, legte ihr einen Mantel über und nahm sie auf den Arm. So schnell er konnte, verließ er mit ihr die Wohnung und lief zum Krankenhaus. Um ganz sicher zu gehen, dass man Sayori auch definitiv helfen konnte, machte er noch kurz bei Sakura halt, um sie zu bitten, ihn zu begleiten.

Schon kurze Zeit nach der Ankunft im Krankenhaus konnte Sakura Naruto das Problem erklären. “Es klingt total absurd, aber das würde auch die Vaterfrage klären. Sayoris Kind hat ein so starkes Chakra, dass es seine Mutter förmlich aussaugt. Da sie keine Augenkunst beherrscht, die ihr Augenlicht stärken könnte, sieht sie nichts mehr”, sagte Sakura mit ernstem Blick. Naruto konnte sich schon denken, was das bedeutete, aber er wollte es sicher wissen. “Was willst du mir jetzt genau damit sagen?”

“Sie hat zwar noch gut einen Monat, aber wir müssen das Kind jetzt holen, sonst wird sie die nächsten vier Wochen vermutlich nicht überleben. Bist du damit einverstanden?”

Naruto rieb sich die Schläfen und fuhr sich dann seufzent mit der Hand durchs Haar, bevor er mit einem Nicken sein Einverständnis gab. Dann verschwand Sakura zusammen mit Tsunade und Ino in einem Konferenzraum.

Das Schweigen in dem Raum brach Tsunade. “Sakura, du hast sicher Recht, aber ich habe bei diesem Plan so einige bedenken.”

“Ach, und die wären?”, fragte Sakura leicht beleidigt aber dann schaltete sich Ino ein. “Sakura, sie hat recht. Durch ihren Herzfehler könnte ein Kaiserschnitt verdammt gefährlich für sie werden.”

“Dann soll es eine natürliche Geburt sein”, sagte Sakura.

“Nein”, sagte Tsunade. “Ich habe mit Naruto gesprochen. Wenn Sayoris Kraft zu Ende geht, wird ein Mal auf ihrer Brust aktiviert. Das selbe Mal, das Sasuke an der Schulter trägt. Es ist also völlig unmöglich, sie einer solch erschöpfenden Situation auszusetzen.”

“Sie muss betäubt werden”, überlegte Ino und Tsunade gab ihr nachdenkliches Einverständnis. “Aber wir müssen es so dosieren, dass das Mal nicht aktiviert und ihr Herz nicht überlastet wird.”
 

Ein Nebel aus Grauen und Furcht umgab Sayori. Das erste Mittel, das man ihr einflößte, lähmte sie fast. Und das zweite brachte Schmerzen. Sie konnte nicht denken. Sie sah die Wände nicht, als man sie, auf eine Trage geschnallt, durch Korridore schoben. Man brachte sie in einen Raum mit Leuten in weißen Kitteln, Maschinen und medizinischer Ausrüstung. Und diese maskierten Leute standen um sie herum, sahen sie an und zogen Chirurgenhandschuhe an.

Sie unterhielten sich, doch Sayori verstand nicht, was sie sagten, so benommen machten sie die Schmerzen. Alles tat ihr weh, nur das wusste sie. Sie dachte, ihr Körper würde entzweireißen, und sie schrie.

Diese Weißkittel glotzten sie unumwunden an. Nur einer, der Mann mit den blonden Haaren und den wundervollen blauen Augen, schien anders zu sein. Hinter der Chirurgenmaske bemerkte sie sein Grauen, sah, wie besorgt er war.

Und sie erfüllte ebenfalls unsägliche Angst. Sie konnte sich kaum bewegen, kaum denken. Und sie verspürte nur Schmerzen. Dennoch wusste sie, wer der Mann war. Es war Naruto und er war bei ihr. Er stand an ihrem Kopf und strich ihr wortlos über das Gesicht, doch sie sah das Mitleid in seinem Blick. Aber plötzlich breitete sich in Sayoris Körper eine unglaubliche Erleichterung aus, so unerwartet, dass sie fast davon geschwebt wäre. Naruto schaute auf und in seinem Blick lag eine schmerzliche Erkenntnis. Dann sah auch Sayori auf und sah ihr Kind. Die Frau, die sie jetzt als Sakura Haruno identifizieren konnte, hob es hoch - ein rosa, runzliges Bündel in ihren Händen. Ein Bündel, das zappelte und um sich trat und pechschwarzes Haar am Kopf kleben hatte. Und dann, kurz bevor sie das Bewusstsein verlor drang ein Flüstern an Sayoris Ohr: “Ein Mädchen. Und es scheint gesund zu sein.”

Was nun?

Sie lief durch den nahegelegenen Wald, dem kläglichen Weinen eines Babys nach. Sayori war sich sicher, dass es ihr Baby war. Ihre Tochter, wie sie sich erinnerte. Kami sollte sie heißen aber wo zum Teufel war die kleine?

Plötzlich sah sie zwischen den Bäumen eine weiße Babywiege stehen. Daher kam das Wimern des Säuglings. Langsam ging sie darauf zu, mit der bösen Voahnung, dass hier etwas ganz und gar nicht richtig lief. Als sie nah genug an der Wiege stand um hineinzusehen, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Di e Wiege war leer. Sayori sah sich um. Das Weinen was noch immer da aber das Kind war nirgendwo zu sehen. Dann spürte sie eine warme, klebrige Flüssigkeit an ihren Händen. Blut! Schoss es ihr durch den Kopf. Als Sayori auf ihre Hände sah, wurde ihr Verdacht bestätigt. Sie wollte schreien aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Vollkommen panisch rannte sie los, ohne ihr Ziel zu kennen, und rief den Namen, den sie dem Baby geben wollte. Immer und immer wieder, sie flehte das Kind an, es solle doch bitte aufhören, zu weinen aber nichts geschah. Das kleine Mädchen schrie weiter und Sayori schien in einen tiefen Abgrund zu fallen. Bis sie jemand auffing. Sie spürte, wie sich starke Arme um sie legten. So als ob sie sie niemals wieder loslassen wollten. Dann hörte sie eine Stimme. Send Stimme, wie ihr schnell bewusst wurde. Naruto was da, um sie zu beruhigen, sie zu trösten und er machte seine Aufgabe gut. Sayori beruhigte sich und merkte, dass sie nur geträumt hatte. Es war vielleicht kein schöner Traum gewesen, dennoch nur ein Traum. Als sie wieder ganz bei sich war, horte sie, das Geschrei ihrer kleinen Tochter immernoch. Sie weinte wirklich. "Kami", hauchte Sayori und befreite sich aus Narutos beruhigender Umarmung. Dann lief sie zu der Babywiege, die sie von ihrem Bett aus erspäht hatte, und nahm ihr Töchterchen auf den Arm. Sie wusste nicht, wie man ein Baby richtig hält oder worauf man achten musste, aber dennoch war sie sich sicher, alles richtig zu machen. Nicht zuletzt, weil Kami aufgehört hatte zu weinen. Erst jetzt sah Sayori, wie weh es Naruto tat, das Kind so vertraut in ihren Armen zu sehen. Sie erinnerte sich, dass sie schon vorher das schwarze Haar des Kindes gesehen hatte, aber erst jetzt wurde ihr bewusst, was das bedeutete. Ihr Herz zog sic zusammen. Naruto hatte alles für sie getan, ihr so oft seine Liebe beteuert und sich so sehr auf das Kind gefreut aber wie es jetzt schien, hatte er sich die ganze Zeit falsche Hoffnungen gemacht. Wie automatisch sagte sie: "Weiß er schon bescheid?"

Naruto sah sie fassungslos an. Es zerriss ihm das Herz die Tochter seines besten Freundes in den Armen seiner Freundin zu sehen und sie sorgte sich bloß darum ob andere schon über die Geburt des Kindes informiert waren. Er nahm seine Jacke von dem Stuhl neben dem Krankenbett und verließ wortlos das Zimmer.

Von Ängsten und deren Überwindung

Naruto war außer sich vor Wut. Der Gedanke, dass Sayori mit einem anderen Mann - mit seinem besten Freund - geschlafen und jetzt ein Kind von ihm bekommen hatte. Aber er konnte ihr keinen Vorwurf machen. Immerhin war ja er selbst der jenige gewesen, der Sayori und Sasuke getrennt hatte. Dennoch spürte er in seinem Bauch einen dicken Knoten, der ihm sagte, dass Sayori seine Frau war und alle anderen die Finger von ihr zu lassen hatten. Das taten sie ja auch, oder? Sayori hatte Sasuke damals auch betrogen, mit Naruto, der es sich jetzt anmaßte, sie dafür zu verurteilen, dass sie ein Kind mit ihrem damaligen Freund hatte. Aber die Angst, sie könnte auch ihn verlassen, jetzt wo das Kind da war und sie alle wussten, dass Kami Sasukes Tochter war. Er hatte Angst, dass sie zu ihm zurück gehen könnte.

Er schluckte und drehte um. Naruto wollte ihr sagen, dass sie ihm gehörte, undzwar nur ihm. Und dass er sich um das Kind genauso kümmern wollte, wie er es sich von seinem Vater gewünscht hätte.
 

Wieder im Krankenhaus angekommen zögerte Naruto, Sayoris Zimmer zu betreten. Er hörte sie reden, erkannte den Stolz in ihrer Stimme und die Freude über ihr kleines Baby. Kami war wirklich klein, wie er sich erinnerte. Er hatte sie auf dem Arm gehabt, als Sayori noch im Kreissaal lag. Insgeheim hatte er die Kleine sofort ins Herz geschlossen, obwohl sie so offensichtlich nicht seine Tochter war. Aber er konnte sich so um sie kümmern.

Dann hörte er noch eine Stimme. Eine Stimme, die seinen ganzen Mut und seine Entschlossenheit ganz schnell wieder dahin verschwinden ließen, wo sie hergekommen waren. Sasuke war bei ihr. Er wusste jetzt bescheid. Sie war zu erst mit ihm zusammen, schoss es Naruto durch den Kopf. Sasuke hat alles Recht auf sein kleines Mädchen.
 

Sayori saß auf ihrem Krankenbett und sah dabei zu, wie Sasuke sich unbeholfen darauf konzentrierte mit dem kleinen Bündel klarzukommen, dass er im Arm hielt und nichts falsch zu machen. Dann sah er auf und fragte Sayori: "Was ist los, stimt was nicht?"

Sayori wandte den Blick von ihm ab und antwortete: "Ich...ich habe mich nur gefragt..."

"Ja?"

"Mit Naruto kann ich darüber nicht reden, er will nichts mit dem Kind zu tun haben, seit er weiß dass du...naja jedenfalls habe ich mir schon einen Namen für sie ausgesucht und weil sie ja deine Tochter ist dachte ich, ich frage dich, ob du auch damit einverstanden bist."

"Ja sicher, aber willst du ihn mir denn nicht verraten?"

"Was denn?"

"Den Namen, wie hast du sie genannt?"

Sayori sah nachdenklich auf den Boden und runzelte kurz die Stirn. "Kami", sagte sie schließlich und sah wieder auf. Sasuke hatte das Baby in seine Wiege zurückgelegt und sich schon wieder zum Aufbruch bereit gemacht. "Das passt zu ihr", sagte er, öffnete die Tür und ging.

Vor der Tür sah er Naruto sitzen, in Gedanken versunken, den Kopf in den verschränkten Armen vergraben und irgendwie nicht ganz bei sich. Als die Tür ins Schloss gefallen war ging er zu seinem Freund und legte ihm die Hand auf die Schulter.

"Hey, Naruto, ist alles klar bei dir?"

"Lass mich bitte in Ruhe", sagte er mit zitternder Stimme. Weinte er etwa? Ja, das tat er. Seine Schultern bebten, als er versuchte, sich das Schluchzen zu verkenifen. Sasuke ging immernoch nicht und so sah Naruto zu ihm auf. "Es ist okay, ich nehme sie dir nicht weg. Beide."

Naruto sah ihn verwirrt an. "Sayori und Kami gehören zu dir, du warst die ganze Zeit bei ihr und Kami soll dich als Vater sehen."

"Also erstens mal, wir sind die besten Freunde und deshalb kannst du den Kontakt mit deiner Tochter schwer vermeiden und zweitens ist es okay. Sayori und ich, wir sind noch jung, da muss Kami nicht als Einzelkind aufwachsen."

Sasuke setzte sich neben Naruto. "Naruto...Sakura hat mir alles erzählt. Ich weiß, warum Kami jetzt schon auf der Welt ist. Für Sayori wäre es zu gefährlich, noch ein Kind zu bekommen", erklärte Sasuke und rieb sich den Nasenrücken. "Tu dir das nicht an, Naruto."

Naruto sah ihn an. Auch über diese Enttäuschung war Sasuke also im Bilde. Gab es eigentlich irgentetwas, was er noch nicht wusste?

"Pass mal auf, Kumpel, du gehst da rein und sagst Sayori, was dein Problem ist. Ich warte hier."

"Okay", sagte Naruto, stand auf und ging auf die Tür zu. Dann drehte er sich nochmal um, bedankte sich bei seinem Freund und ging hinein.
 

Als Naruto in das Zimmer trat saß Sayori im Schneidersitz auf ihrem Bett, den Krankenhauskittel geöffnet und Kami auf dem Arm. Sie sah ihr Kind liebevoll an als sie es stillte und bemerkte Naruto erst, als er sich zu ihr setzte, Kami über das schwarze Haar strich und Sayori küsste.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  fahnm
2011-01-01T23:53:01+00:00 02.01.2011 00:53
*grins*
Sasuke ist der Retter in der Not.
Klasse gemacht^^
Freue mich schon aufs nächste kapi^^
Von:  fahnm
2010-12-27T00:03:01+00:00 27.12.2010 01:03
Hammer Kapi.
Das istr Heftig für Naru.
Ich hoffe das er zu Sayori und Kami stehen wird.
Freue mich schon aufs nächste kapi^^
Von:  fahnm
2010-11-01T23:55:17+00:00 02.11.2010 00:55
Super Kapi!^^
Freue mich schon aufs nächste.^^
Von:  Olatar
2010-11-01T21:31:33+00:00 01.11.2010 22:31
Hi
Tolles Kapitel, vielen Dank fürs hochladen.

Oh man, lass sie bitte nicht sterben, das wäre einfach zu hart. Tja ich denke mal Sasuke ist der Vater, ist zwar schade, aber bringt sicher viel Drama in die Geschichte.
Naruto wird wohl ein bisschen an dieser Feststellung zu knabern haben, es wäre aufjedenfall etwas dramatischer dann.

Mach bitte schnell weiter.

Gruss Olatar
Von:  fahnm
2010-10-06T22:47:07+00:00 07.10.2010 00:47
Klasse Kapi!^^
Die zwei sind echt Süß!^^

Von:  Nightwalkerin
2010-09-20T17:33:00+00:00 20.09.2010 19:33
Das Kapitel war super interessant und spannend. Werd schauen, dass ich ganz schnell weiterlese xD
Auf jeden Fall zwei Daumen hoch ^^
LG
Von:  Nightwalkerin
2010-09-20T08:14:28+00:00 20.09.2010 10:14
Hallo, ^^
bin durch Zufall auf deine Geschichte gestoßen und finde sie super gut. Werde sicher weiterlesen!
LG ^^


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