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Freund oder Feind?

HPxSal
von

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Prüfungen

So also dies ist nun meine erste Fanfic...

Ich hoffe dass sie euch gefällt!
 

Disclaimer: Tja also die meisten Personen gehören ja Joanne K. Rowling, aber die Story und einige wenige noch unbekannte Personen stammen aus meiner Feder ( oder eher Tastatur...)

Geld verdien ich auch keins mit!

Viel Spaß jetzt!
 


 

Severus hätte es gewusst, er hat es gewusst, er weiß es! Wieso ist er jetzt nicht hier bei ihm, warum hilft er ihm nicht??
 

Selbst wenn er hier wäre, in dieser Situation könnte ihm niemand helfen. Es würde die Situation nur verschlimmern. Es wäre Betrug.

Doch so grauenhaft ging es Harry gerade nicht, er fühlte sich eigentlich ganz wohl. Nur ein merkwürdiges Gefühl schlummerte in seiner Magengegend. Es war Liebe…
 

Er besann sich wieder auf seine Arbeit. Der schwarzhaarige saß mitten in der theoretischen Prüfung für Zaubertränke und die Zutaten für das Veritaserum wollten ihm einfach nicht einfallen. Dabei hatte doch beinahe vor ein paar Wochen sein Eigentlich-Freund Ron versucht, für Dumbledore Informationen über sein Konto bei Gringotts zu erlangen. Nachdem sein Pate Sirius vor zwei Jahren ermordet wurde und er in den großen Torbogen in der Mysteriumsabteilung hineingesogen wurde, gab es nur noch Harry, um an das Konto von ihm und seiner Eltern zu gelangen, in dem alle seine Habseligkeiten und Erbstücke der Familie verstaut waren. Damals, vor 18 Monaten als Dumbledore vom Astronomieturm gestürzt und angeblich gestorben war machte er seine Tarnung perfekt. Von Anfang an hatte er ihm vertraut, doch als er dann im Sommer Besuch von Severus bekommen hatte, war er schockiert. Wie er doch die ganze Zeit für dumm verkauft wurde. Wie konnte er nur so naiv sein?

Dumbledore war nie besonders scharf darauf, Harry zu beschützen. Das merkte Harry schon früh. Doch er vertraute Dumbledore, war er doch die einzige Person, die ihn zu verstehen schien. Doch Dumbledore ging es nicht ums verstehen. Er versuchte, Harry dazu zu bringen, ihm blind zu vertrauen, damit er keinen Verdacht schöpfen würde und seine Pläne für notwendig und total logisch halten würde. Er wollte einzig und allein sein Geld. Seine Eltern waren reich gewesen, soviel wusste Dumbledore. Bevor sie starben hatten sie dafür gesorgt, dass es Harry an nichts fehlen würde. Auch sie hatten Dumbledore vertraut, sind in dieselbe wirklich gerissene Falle Dumbledores getappt wie Harry. Der Alte war nicht der gute Schulleiter oder Freund gewesen.

Er wollte Macht. Doch sein magerer Goldbetrag, der auf seinem Konto lag, übrigens das Erbe seiner Familie, die auch auf mysteriöse Weise kurz aufeinander folgend starben, reichte nicht aus um seine Pläne nach der Weltherrschaft zu verwirklichen. Da er wusste, dass die Potters ihm vertrauten und ihm jederzeit auch im Notfall ihren Sohn anvertrauen würden, ließ er persönlich Gerüchte aufkommen, dass Voldemort Lily und James umbringen wollte. Sie gerieten in Panik und versuchten verzweifelt, ihren Sohn zu retten. So vertrauten sie ihm Harry an und überließen ihm auch das Sorgerecht und die Verwaltung des Erbes, sollte ihnen etwas geschehen. Und prompt ein halbes Jahr, nachdem diesen Vorkehrungen getroffen waren, wurden die Beiden ermordet. Angeblich von Lord Voldemort höchstpersönlich.

Doch Harry wäre für ihn nur ein Ballast gewesen und so versuchte er auch diesen umzubringen. Was er nicht wusste war, dass Lily ihren Sohn durch einen Mächtigen Zauber vor einem Tod durch weitere Zauber geschützt hatte. Dumbledore scheiterte.

Um den Schein zu wahren, nahm er den Jungen vorerst bei sich auf, doch merkte schnell, dass er mit ihm nicht klarkam. Er gab ihn zu seinen letzten Verwandten, seiner Tante und seinem Onkel, nicht ahnend, dass eine Person, der er selbst vertraute dieses Vertrauen zu Harrys Wohl brechen würde und er selbst letztendlich durch diesen winzigen Fehler in der Planung umkommen würde.

Doch dies sollte noch eine Weile dauern, bis er seine gerechte Strafe für all seine schlimmen Taten und Täuschungsmanöver bekäme.
 

Jetzt gibt es für Harry erst einmal wichtigere Dinge. Wie gesagt saß er gerade in der Prüfung, doch er bekam nun keine klaren Gedanken mehr, jetzt da er wieder über die Ereignisse der letzten Wochen nachdachte.

Leise Tränen rannen ihm übers Gesicht, als seine Gedanken zu Sirius schwenkten. Er hoffte, dass niemand aus seinem Haus, vor allem nicht Draco dies mitbekommen hatte, da sie doch zurzeit so gut miteinander auskamen. Er beschloss, die große Halle möglichst schnell zu verlassen um allein zu sein.

So gab er, ohne einen Blick zu Dray oder den anderen schweifen zu lassen, seine mickrige Arbeit ab. Es war ihm nun egal ob er durchfiel oder nicht. Er wollte allein sein, nachdenken, trauern und auch weinen.

Also verließ er die Halle und ließ Draco, Hermine, Blaise, aber auch die anderen Slytherins verdutzt in der Halle zurück.

Doch wo sollte er hin? Auf den Astronomieturm, wo er früher so gern saß und auf die Ländereien schaute? Nein, mit Sicherheit nicht, er müsste an den verdammten alten Lügner denken und das wollte er nicht.

Es war noch eine knappe Stunde Zeit, bis die Anderen aus der Prüfung kommen würden, genug Zeit, um im Gemeinschaftsraum allein zu sein.

So lief er den Kerker entlang bis zu dem Bild, das die Tür zum Gemeinschaftsraum darstellte. Er sagte das Passwort und das Gemälde schwang beiseite.
 

Er ging hinein und setzte sich auf einen der bequemen, wenn auch durch das schwarze Leder etwas bedrückend wirkenden Sofas. Auf dem Tisch vor ihm sah er noch Hermines Aufzeichnungen für Zaubertränke, die sich Harry gestern noch einmal kurz ausgeliehen hatte, um sich noch ein wenig vorzubereiten. Viel hatte er nicht gemacht, er war sehr schnell über den Büchern eingeschlafen und fand sich am nächsten morgen wieder in seinem Bett im Schlafraum von Draco und Blaise, welches durch einen Zauber etwas vergrößert wurde, sodass ein Bett für Harry und ein kleiner zusätzlicher Schrank Platz fanden.

Auch das Badezimmer, welches an das Zimmer grenzte wurde vergrößert, da es ja nun jeden morgen drei Personen gleichzeitig nutzten. Harry vermied es jedoch zur gleichen Zeit das Bad zu benutzen, wie Draco und Blaise, da sie nicht viel davon hielten, ihre Gefühle zu zügeln. Am ersten Morgen, nachdem er, Hermine und Neville das Gryffindor-Haus verlassen hatte und hier nach Slytherin gewechselt hatte, fand er Blaise und Draco in einer ziemlich prekären Lage. Sie saßen gerade gemeinsam in der Badewanne und wollten ganz offensichtlich nicht gestört werden.

Als sie Harry bemerkten, versuchten sie sich überstürzt in eine weniger peinlich Position zu setzen, verhedderten sich dabei aber in einander und Draco drückte versehentlich Blaise unter Wasser. Harry empfand dies als sehr amüsant, verließ aber trotzdem das Zimmer und wartete bis die beiden fertig waren. Das dauerte auch nicht mehr allzu lange, da Blaise eine gehörige Menge an Wasser geschluckt hatte. In den nächsten Tagen beschränkten sie sich darauf, zu duschen, doch Harry platzte nicht mehr plötzlich herein. Meistens stand er nun etwas früher als die beiden auf und duschte vor ihnen.
 

Nachdem Harry eine Weile so in seinen nun doch eher witzigen Erinnerungen geschwelgt hatte, war er doch recht müde und ging in den Schlafsaal. Er legte sich in sein Bett (es gab mittlerweile nur noch 2 Betten, da es Draco und Blaise vorzogen in einem gemeinsamen Bett zu schlafen) und schloss die Augen. Nun waren sie wieder da, die Erinnerungen an Sirius und wieder rannen heiße Tränen am Gesicht des schwarzhaarigen Jungen hinunter. Über die Trauer vergaß er alles um sich herum, bis er schließlich ungewollt einschlief.

Traumwelten

Hallo Leute!

Hier ist ein neues kapitel meiner ff. Ich hab mich mächtig ins zeug gelegt, damit sie möglichst schnell fertig wird. Ich wollte euch ja nicht so lange warten lassen.

Ob die anderen Kapitel jetzt auch so schnell folgen, weis ich nicht, aber jetzt erstmal viel spaß mit diesem!

Freu mich schon auf gute kommis^^

Hoffentlich! xD

Eure Maxi^^
 


 

Als Harry wieder erwachte fand er sich nicht dort wieder, wo er sich vermutete. Er lag zwar immer noch in einem Bett, doch wo dieses stand wusste er nicht. Er stand auf und besah sich den Raum. Er war nicht allzu groß, doch es passte einiges hinein. Das Bett war wesentlich größer als das was in seinem Zimmer im Slytherin- Kerker und noch dazu komplett anders bezogen. Statt einer dunkel-grünen Decke lag hier eine schwarze und statt einem blassgrünen Bettlaken gab es hier ein dunkelblaues. Ihm war schleierhaft, wo er hier gelandet war.

Alles war anders als er es vor seinem Schlaf zuletzt gesehen hatte bevor er eingeschlafen war. Dieses Zimmer hatte einen blassgelben Anstrich und er hätte beinahe gedacht in diesem Raum gäbe es nur drei Wände, da die letzte Wand nur aus einem Fenster bestand. Er sah hinaus.

Es musste noch relativ zeitig am Morgen sein, denn die Sonne ging gerade auf. Er ging ein Stück näher an das Fenster und staunte nicht schlecht: Dieses Haus musste auf einer Insel erbaut worden sein, denn ein See umschloss es. Er ging zurück in das innere des Raumes und dachte nach. Ihm war schleierhaft, wo er hier gelandet war, er hatte keinerlei Anhaltspunkte. Er hatte dieses Zimmer oder die Umgebung die ihm gerade zu Gesicht gekommen war niemals zuvor gesehen.
 

Er wollte gerade zu der Tür gehen, um zu sehen ob im Haus noch andere Leute waren, da fiel ihm der Spiegel an der Wand neben der Tür. Er war nicht eitel, keineswegs, doch er wollte doch einen guten Eindruck machen, wenn er gleich eventuell auf wildfremde Menschen treffen würde. Er stellte sich vor den Spiegel und sank mit einem leisen Aufschrei auf den Boden. Wer war das dort in dem Spiegel?

Er ganz sicher nicht. Erst jetzt fiel ihm auf, das seine Haare beinahe hüftlang waren und statt einheitlich schwarz und widerspenstig waren sie nun schwarz mit rötlichen Strähnen und war so glatt, dass es über seinen Schultern lag und am Rücken wie ein Tuch aus flüssiger Seide hinabfiel.

Er war geschockt: nicht nur dass er in einer komplett anderen Welt gelandet war, jetzt wusste er nicht einmal mehr wer er war. Das war zu viel für ihn und er legte sich für einen Moment auf das Bett. Ein leises Surren klang in seinen Ohren und er fiel unweigerlich in einen tiefen Schlaf….
 

Er erwachte, als er ein sanftes Tippen an seiner Schulter spürte. Langsam und sehr vorsichtig öffnete er die Augen und war erleichtert: er befand sich wieder im Slytherin- Schlafraum. Das Tippen kam von Blaise, der ziemlich ängstlich aussah. Er setzte sich auf und erkannte hinter ihm Draco, der die Arme um den etwas größeren, braunhaarigen Jungen geschlungen hatte.

„ Hey, Mann, was ist denn los mit dir?“ fragte Draco jetzt und brach damit das Schweigen. „Was soll denn los sein mit mir?? Ich habe geschlafen, weiter nichts.“ sagte Harry und versuchte dabei möglichst entspannt zu wirken. Er wollte nicht, dass Draco oder Blaise etwas von dem merkten was gerade geschehen war. Er wusste es ja selbst nicht.

„ Na ja zu erst dachten wir ja auch, dass du nur schläfst, also haben wir dich in Ruhe gelassen. Aber dann hast du plötzlich angefangen zu zittern und als wir dann an deinem Bett waren um dich zu wecken, hast du plötzlich kurz aufgeschrieen und wir sind hochgeschreckt und dachte, es wäre besser, dich zu wecken. Na ja und das haben wir dann auch gemacht. Also, was war denn los?? Hattest du einen Albtraum, oder was?“ fragte nun wiederum Blaise. „Keine Ahnung. So etwas in der Art jedenfalls. Es war seltsam. Ich hatte das Gefühl irgendwo komplett anders zu sein. Und ich bin halt in dem Raum, wo ich aufgewacht bin rumgelaufen und hab in den Spiegel gesehen und…“ Wenn er ehrlich war, dann wusste er gar nicht so genau was und wieso er es gesehen hatte.

„ Was und? Was hast du gesehen?“ fragte nun wieder Draco aufgeregt. „ Ich, ich… Ich weiß es nicht! Ich hab doch keine Ahnung, was passiert ist. Ich muss erst mal darüber nachdenken.“ Antwortete Harry selbst ziemlich verwirrt. Er verließ den Schlafsaal und wollte eigentlich nur durch den Gemeinschaftsraum gehen, doch er wurde aufgehalten: Hermine wollte wissen, warum er so zeitig die Prüfung verlassen hatte, da er unmöglich schon so früh fertig gewesen sein konnte. Doch er versuchte sie abzuwimmeln: „ Hermine, bitte jetzt nicht.“ „ Aber Harry, das ist doch sonst gar nicht deine Art.“ Er konnte nicht mehr, er brauchte Ruhe um nachzudenken, und keine ständig wiederkehrenden Gespräche. Ihm gingen seine Nerven durch: „ Hermine, jetzt nicht!!! Ich kann gerade keine elenden Ratschläge gebrauche, okay!?! Lass mich einfach in Ruhe!“

Er stieß sie weg und rannte an Neville, der jetzt total perplex war, vorbei aus dem Gemeinschaftsraum. Er lief quer durch das Schloss bis zum Portal, durch welches er hinausging. Er rannte eine Weile über das Schlossgelände, bis er sich plötzlich an dem See, an dem er vor vier Jahren sich selbst und Sirius gerettet hatte, wieder fand. Das alles zählte nun nichts mehr. Sirius war tot und er war allein mit seinen Ängsten. Was war mit ihm los? Wieso passierten solche verwirrenden Dinge immer ihm? Und vor allem: wer war die Person in seinem Traum oder seiner Vision, was es auch gewesen sein mag? Er musste es herausfinden, doch dazu musste er in diese Traumwelt zurück. Ihm war schleierhaft, wie er das schaffen sollte, doch er war fest entschlossen, bei der nächsten Vision mehr herauszufinden.

Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Er drehte sich vorschnell um, was ein Fehler war, denn so fiel die Person die hinter ihm gestanden hatte auf seinen Schoß und blieb dort verdutzt sitzen. Erst jetzt erkannte er sie: es war Ginny. Was wollte sie hier? Höchstwahrscheinlich steckte sie mit Ron diesem verlogenen Miststück unter einer Decke.

„ Was willst du?“ blaffte er sie an. Ginny sah ihn merkwürdig an, als wüsste sie nicht, was sie sagen sollte. „ Ich… ich wollte nach dir sehen. Hermine hat mir gesagt, dass es dir nicht gut ginge.“ Antwortete sie verlegen. „ Ach ja?“ er stieß sie unsanft von seinem Schoß und sie landete mit einem dumpfen Aufschlag auf dem Boden. „Ihr steckt doch alle unter einer Decke. Ich dachte, ich könnte euch vertrauen, doch da hab ich mich wohl geirrt. Ich habe dich geliebt, Ginny, aber verstehst du es denn nicht? Du hast meine Liebe nur ausgenutzt! Du hast mir wehgetan…“ Nun war er wieder vollkommen aufgelöst und suchte Halt, da er während er sprach aufgestanden war. Als er keinen Halt fand ließ er sich einfach fallen. „ Ich habe nie irgendwas mit Dumbledore oder meinem Idioten von Bruder ausgeheckt. Ich wusste nichts davon. Bitte, Harry, du musst mir glauben. Ich hätte deine Liebe niemals ausgenutzt.“ Sie ging nun wieder auf ihn zu und zog ihn sanft in eine Umarmung. „ Bitte, Harry …ich liebe dich…“

Harry saß noch eine Weile in dieser Umarmung, ehe er wieder die Stimme erhob.

„ Oh, Ginny, ich liebe dich doch auch, aber was soll ich machen? Ich weiß nicht mehr, wem ich vertrauen kann, ich meine, er ist doch dein Bruder!“

„ Den Bruder könnte ich mir schenken!“ antwortete Ginny leise. „Ja, ich weiß, aber trotzdem, du musst mich verstehen.“ Er konnte nicht mehr.

„ Aber das tue ich doch! Vertrau mir mit dem hab ich nichts mehr am Hut, ich versteh ihn doch auch nicht. Wenn ich könnte, dann würde ich ihn umbringen!“

„Wäre ja echt kein Verlust“, meinte Harry. Ginny lachte. „Was ist denn so witzig?“ „ Na ja, ein Verlust wäre es ganz sicher nicht, ich hab ja noch vier andere Brüder, das würde gar nicht so auffallen.“ Sie kicherte und auch er hatte nun ein Lächeln aufgesetzt. Jetzt war er es, der sie in eine sanfte Umarmung zog und auch so schnell nicht gehen ließ. Während sie da so saßen war er nun einfach nur noch glücklich, dass er nun doch nicht komplett alleine war. Er liebte ihre Nähe und genoss es, sie zu spüren. Er wollte sie am liebsten nie wieder gehen lassen. Doch nach einer Weile spürte er, wie sie begann zu zittern. „Wollen wir wieder hineingehen?“ Sie nickte stumm. Er half ihr auf, aber ließ sie nicht aus der Umarmung los, damit sie seine Wärme spüren konnte. So Arm in Arm gingen sie über das Schlossgelände hinauf zum Schloss. Vor dem Portrait der fetten Dame zog er sie noch einmal zu sich und gab ihr einen leichten Kuss. Allzu lange dauerte es allerdings nicht, da das Gemälde herumschwang und heraus kam niemand anderes als Ron höchstpersönlich. Als dieser sah, dass Harry seine Schwester küsste, konnte er nicht mehr, wurde ungefähr so rot wie seine Haare und hetzte zurück in den Gryffindor- Gemeinschaftsraum. Harry und Ginny sahen sich noch einmal kurz an und ihre Wege trennten sich. Zumindest vorerst…

Erklärungen

Als Harry dann endlich wieder im Kerker war, hatte er ein breites Grinsen im Gesicht. Nicht nur dass er wusste, dass Ginny nicht auf der Seite von Ron und dem Alten stand, sondern zu ihm hielt. Nein, auch die Genugtuung, Ron mal wieder verärgert zu haben. Doch nun hatte er wieder neue Sorgen. Würde Ron nun Ginny dafür verurteilen, dass sie ihn liebte? Wahrscheinlich ja. Hoffentlich tat er ihr nichts an, Harry wusste, wie gefährlich der Rothaarige war, wenn man ihn verärgerte. Am liebsten wäre er sofort wieder nach oben gelaufen und hätte diesen Kampf mit Ron sofort ausgetragen, allein um Ginny zu schützen, doch sie würde sich bestimmt auch ohne ihn zu helfen wissen. Sie war keineswegs schüchtern und auf den Mund gefallen schon gar nicht. Er hatte oft genug erlebt, wie Ginny ihren Bruder mit Andeutungen fertig machte. Sie würde das schon schaffen.

Zeit darüber nachzudenken hatte er sowieso nicht, denn er stand nun vor dem Gemeinschaftsraum. Als er ihn betrat, waren alle Blicke auf ihn gerichtet. Es hatte sich herumgesprochen, was geschehen war, doch Harry sah nun zu Hermine, die aussah als hätte sie geweint. Nun erinnerte er sich, dass er wahrscheinlich doch zu grob gewesen war und bedeutete ihr, mit ihm zu kommen. Sie war sich erst nicht sicher, ob sie ihm folgen sollte, stand dann aber auf und sie gingen gemeinsam hinauf in den Schlafsaal.
 

Dort angekommen erklärte er Hermine, was geschehen war. Sie zeigte ihm zwar, dass sie ihn verstand, sah aber immer noch recht traurig aus. Harry entschuldigte sich bei ihr und sah ein, dass es falsch war, seine Wut an Hermine auszulassen.

Hermine dachte währenddessen schon angestrengt darüber nach, was dies zu bedeuten hatte.

„ Es ist nicht so wie damals bei Voldemort, oder?“ fragte sie ängstlich und dachte darüber nach was dies bedeuten würde. „Nein, es ist eher ein Traum, in dem ich zwar die Hauptrolle spiele, aber nicht ich selbst bin. Ich sehe komplett anders aus und die Umgebung ist mir völlig unbekannt. Damals war es ja eher so dass ich sehen konnte was er tat.“ „ Seltsam,… mmmhh. Ich hab keine Ahnung was für so etwas der Auslöser sein könnte. Ob das etwas mit deiner Narbe zu tun hat? Hat sie mal wieder wehgetan?“ Hermine suchte händeringend nach einer Erklärung, für das, wovon sie ausnahmsweise mal kein wissen hatte. Sie konnte diese Situationen nicht leiden.

„ Nein, eigentlich nicht. Ich hab mich schon gewundert, warum nicht. Merkwürdig…“

„ Ja, irgendwie schon. Aber nun mal zu etwas anderem. Ich war vorhin noch mal kurz bei Flitwick, weil ich noch Fragen zu diesem Test hatte und hab Ginny und dich gesehen. Also ist sie auf deiner Seite? Sie hat nichts mit diesem Verräter zu tun?“ fragte Hermine nun und dachte nicht weiter über diese Vision nach. Harry wurde leicht rot, da sie so wahrscheinlich auch gesehen hatte, wie sie sich geküsst hatten. Eigentlich war es ja nichts neues, das die beiden zusammen waren. Aber er genoss es, sie wieder zu lieben und fühlte sich wie frisch verliebt, als hätte er sie gerade erst kennen gelernt.

„ Ja, ich hab ihr auch erst unterstellt, dass sie etwas mit ihm zu tun hat, aber sie hat mir versichert, dass es nicht so ist. Ich hab sie auch erstmal angemotzt, weil ich dachte, sie hätte mich die ganze Zeit angelogen und weil ich nicht wusste, was mit mir los war. Ich war total durcheinander. Ich hoffe, dass du mir das nicht übel nimmst, weil ich dich so angeblafft hab und hoffentlich hat Ginny das verstanden und ist mir nicht böse, aber ich glaub nicht, dass sie mir das noch vorhält.“ Wieder musste er grinsen als er an den Kuss dachte. Auch Hermine schien bemerkt zu haben, dass Harry rot wurde und musste nun auch lächeln.

Draco und Blaise kamen nun hinauf, offenbar wollten sie sich etwas frischmachen, bevor sie nach unten zum praktischen Teil der Zaubertränke- Prüfung gingen. Sie gingen durch den Raum ins Badezimmer und Harry und Hermine hörten, wie sie die Tür magisch abriegelten. Hätte es nicht gereicht sie abzuschließen? Sie dachten sich ihren Teil und so ging er mit Hermine zurück in den Gemeinschaftsraum. Dort warteten schon Neville und die anderen Slytherins, um zu erfahren, was mit Harry geschehen war, doch er gab ihnen zu verstehen, dass er nicht darüber reden wollte.

Nachdem auch Draco und Blaise fertig waren mit ‚frischmachen’(sie sahen ziemlich fertig aus und Harry konnte sich denken, warum) gingen sie gemeinsam in die große Halle zum Mittagessen.

Dort sah er erneut Ron, der immer noch einen hochroten Kopf hatte. Er suchte den Gryffindor- Tisch nach Ginny ab, doch er fand sie nicht. Wo mochte sie sein?

Doch wieder einmal wurde er aus seinen Gedanken gerissen und sie begannen zu essen. Harry blieb die ganze Zeit blieb er recht schweigsam, da er sich Sorgen um Ginny machte. Als alle mit dem Essen fertig waren gingen sie zurück in den Kerker und Reihten sich zu den anderen Siebtklässlern vor dem Zaubertränke- Raum ein. Nach ungefähr zehn Minuten ließen die Prüfer sie hinein und sie gingen an ihre festgelegten Plätze. Im Groben und Ganzen lief die Prüfung ganz gut, nachdem ihm alle Zutaten für seinen Zaubertrank, einen Liebestrank von Hermine zugeflüstert worden waren, recht gut. Seinem Trank entwichen zwar keine Dämpfe in Ringelform, aber immerhin war er knallpink, so wie er sein sollte.

Nach der Prüfung wollte er gerade zurück in den Gemeinschaftsraum gehen, als ihn ein Arm zurückhielt.
 

Es war Snape. Was wollte er denn hier? Er müsste doch eigentlich wissen wie seine Prüfung gelaufen war, er stand ja schließlich fast die ganze Zeit neben seinem Prüfer.

„ Potter, Sie warten hier! Ich habe ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen.“ Sagte Snape harsch.

„Bitte, Professor, könnten wir das Morgen besprechen? Ich bin sehr erschöpft, der Tag war für mich sehr anstrengend, Sir.“ Antwortete Harry nicht weniger unfreundlich. Er wollte nach diesem Tag nicht noch von Snape angepflaumt werden, weil er seine Prüfung versemmelt oder sonst irgendetwas falsch gemacht hatte. Er brauchte nun wirklich Ruhe.

„ Nein, Potter, in fünf Minuten in meinem Büro. Und wenn sie nicht kommen, werde ich dafür sorgen, dass ihre Zeit hier in Hogwarts schon heute Abend vorbei sein wird.“ Mit diesen Worten verschwand er in sein Büro.

Nun folgte er den anderen in den Gemeinschaftsraum, doch er blieb nicht lange.

Bevor er ging fragte Draco noch, warum er zu Snape, doch da Harry es nicht wusste konnte er auch nicht wirklich antworten. So ging er drei Minuten später au dem Gemeinschaftsraum zu Snapes Büro, ohne zu wissen, warum.

Auszug aus Hogwarts

Als er das Büro betrat, wusste er nicht, wie ihm war. Es war nun komplett anders gestaltet, als bei den vielen Malen, die Severus ihn hatte nachsitzen lassen. Es sah nun sehr gemütlich, nicht so kalt und feucht. Er dachte sich, dass Severus es für das häufige Nachsitzen so karg gestaltet, um den Schein des bösartigen Professors zu wahren.

„ Guten Abend, Harry.“ „Guten Abend, Sir.“ Murmelten sie eher kalt. Doch sofort ergriff Severus wieder das Wort: „Den ‚Sir’ kannst du dir schenken, bitte. Es kommt jetzt nur noch darauf an, wem wir trauen können und Dumbledore ist es ganz sicher nicht. Du musst mir vertrauen.“

„ Ja, das tue ich, aber wieso wollten Sie mich sprechen?“ fragte Harry nun, um zum Thema zu kommen.

„Nun ja, es hat sich einiges geändert. Wir, also dein Pate, Dracos Vater Lucius und ich, sind der Meinung, dass Hogwarts für dich nicht mehr sicher ist, solange Dumbledore noch da ist. Deswegen wollen wir, dass du nach Slytherin- Manor kommst, bis wir ihn aus dem Weg geschafft haben. Also gehst du jetzt am besten und packst deine wichtigsten Sachen zusammen. In 10 Minuten möchte ich dich dann hier wieder sehen, damit wir per Flohpulver hier wegkommen.“

„ Aber was ist mit Hermine, Draco und Neville??“ Er dachte auch an Ginny, sagte aber nichts.

„ Sie werden nachkommen, doch es fällt zu sehr auf, wenn ihr alle auf einmal verschwinden. Du kannst ihnen sagen, wohin wir gehen, aber sie müssen es für sich behalten. Deine Sicherheit hat jetzt höchste Priorität. Und nun beeil dich und mach dich fertig!“

Und schon stürmte Harry aus dem Büro. Keine halbe Minute und er war auch schon im Gemeinschaftsraum.

„Und, Harry, worum ging’s bei Severus?? Du siehst gestresst aus. Ist irgendwas?“ sprudelte es aus Draco heraus.

„Ich habe keine Zeit, Dray. Kommt mit nach oben, dann kann ich euch alles erzählen während ich packe.“

„Du packst? Wo gehst du hin? Harry! Was ist denn hier los?“ fragte nun Hermine aufgeregt.

Sie waren nach oben in den Schlafsaal von Harry, Draco und Blaise. „Was ist denn nun?“

Während Harry schnell einige wahllose Kleidungsstücke in seinen Koffer warf.

„Also, Sev, Sirius und Lucius sind der Meinung, dass es besser sei, mich von der Schule zu nehmen, damit ich vor Dumbledore geschützt bin. Also werde ich in zehn Minuten nach Slytherin- Manor aufbrechen. Was oder wo das auch immer sein mag. Ihr werdet auch bald dort hingebracht, doch erstmal soll ich hier wegkommen.

Oh, und Hermine, sagst du bitte Ginny, was los ist? Ich will nicht, dass sie denkt ich wäre einfach so abgehauen. Machst du das?! Bitte!“ Er sah, wie sie mit sich rang. „ Nun ja, Harry, ich hab vorhin etwas gehört was dir nicht gefallen wird. Wie soll ich es sagen? Oh, Harry, es tut mir ja so leid.“ Sie kämpfte mit den Tränen, doch Harry wollte nur möglichst schnell erfahren, was sie gehört hatte. „Hermine, was ist los?!?! Nun sag schon! Ich hab nur noch fünf Minuten! Hermine, was ist denn???“ „Harry, ich hab sie gesehen, beide. Also Ron und Ginny. Sie haben darüber geredet, wie sie möglichst schnell an Informationen über dein Konto bei Gringotts herausbekommen können. Oh Harry es tut mir so leid für dich. Ich hätte nie gedacht, dass Ginny so abgebrüht sein könnte. Ich hab doch auch gedacht, dass sie zu uns gehört und nicht zu diesem Arschloch Ron. Gott, wie ich ihn hasse! Aber von Ginny hätte ich das nicht gedacht. Was machen wir denn jetzt Harry?“ Er wusste, dass sie vorgehabt hatte, es ihm in einem ruhigeren Moment zu sagen. Doch nun war es notwendig gewesen und Harry war froh, dass sie sich dazu durchgerungen hatte. Jetzt war sie total fertig und suchte nun wie damals bei Ginny einfach nur Halt. Doch im Gegensatz zu Harry fand sie ihn: es war Neville. Er saß auf dem Bett hinter ihr und sie ließ sich auf seinem Schoß fallen, auch wenn Harry nicht dachte, dass sie sich dessen bewusst war. Neville jedoch schien es zu genießen.

Doch er hatte jetzt keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, er musste zurück in Severus’ Büro.

„Ich muss jetzt los, aber danke, dass du mir dass gesagt hast. Also, bis bald, wir sehen uns ja hoffentlich bald wieder, Hermine, Draco, Blaise, Neville. Macht’s gut.“

Und er spurtete zu dem Büro.

Der Zaubertrankmeister wartete dort schon auf seinen Schüler, doch im Gegensatz hatte er kein Gepäck.

„ Bist du bereit Harry? Können wir los? Wenn wir angekommen sind, wirst du dich am besten etwas ausruhen, es war ein harter Tag. Morgen früh werden dann die anderen nachkommen und dann haben wir euch einiges zu erzählen. Es wird viel Neues für euch sein, deswegen ist es besser sein, wenn du ruhig und ausgeruht bist. Also machen wir jetzt erst mal los.“

Und so nahm er sich en wenig Flohpulver und gab es Harry. Dieser warf es in den Kamin, dessen Feuer sich schlagartig grün verfärbte. Harry stieg hinein und sagte laut und deutlich „Slytherin- Manor“. Er wusste, was passieren konnte, wenn man nuschelte. Diesmal wollte er ganz sicher gehen, dass er da herauskam, wo er hinwollte.

Kurze Zeit später fand er sich in einem sehr altmodisch, aber dennoch stilvoll eingerichteten Wohnzimmer. Niemand befand sich in dem Raum und so hatte der Schwarzhaarige ein wenig Zeit sich umzusehen.

An der Wand stand ein Regal, das über und über voll gestopft mit Büchern. Es reichte über die komplette Wand, bis unter die Decke. Hier musste ein wahrer Bücherwurm leben. Er drehte sich herum. Dort stand ein sehr bequem aussehendes Sofa, daneben ein kleiner Tisch, auf dem sich ebenfalls die Bücher nur so stapelten. Als er sich weiterdrehte sah er wieder auf den Kamin. Nun färbten sich die Flammen erneut grün und Severus stieg hinaus.
 

„So, Harry du hattest ja schon ein wenig Zeit dich umzusehen. Ich werde dir nun zeigen, wo dein Zimmer ist. Komm bitte mit.“ Sagte Severus.

„Bitte, Sir kann ich zuerst Sirius sehen? Ich hab ihn eine Weile nicht gesehen und vermisse ihn. Wäre das möglich?“ Er vermisste Sirius so sehr, wollte nicht mehr warten, ihn zu sehen.

„Ich werde sehen, was ich machen kann. Warte bitte hier.“ Und er verließ das Zimmer.
 

Fünf Minuten später kam er wieder und hatte Sirius im Schlepptau. Harry sprang auf und rannte zu seinem Paten. Er umarmte ihn, merkte aber, dass er etwas außer Atem war, ließ sich das aber nicht anmerken, er wollte den Moment einfach genießen. Nach einer Weile räusperte sich Lucius, der nun ebenfalls den Raum betreten hatte. Beide wussten, dass sie sich trennen sollten, was sie auch widerwillig taten.

„Ich werde die jetzt zeigen, wo du die nächste Zeit schläfst. Ich hoffe Sally die Hauselfe hat meinen Befehl wahrgenommen und es für dich bereit gemacht.“ Er ging hinaus und bedeutete Harry, ihm zu folgen.

Nachdem sie eine Weile durch dieses riesige Haus oder eher dieses Schloss gelaufen waren, kamen sie vor einer weißen Holztür an. Severus stieß sie auf und Harry fand sich in einem gemütlichen kleinen Zimmerchen wieder. Er stellte seinen Koffer ab und setzte sich auf das Bett.

„Ich werde Sally sagen, dass sie dir ein kleines Abendessen und eine heiße Schokolade machen soll, und dann legst du dich am besten hin.“ Meinte Severus. „Nein, ist schon in Ordnung, ich habe keinen Hunger, ich möchte nichts essen, ich werde mich jetzt sofort schlafen legen.“

„In Ordnung, dann werde ich Lu und Sirius sagen, dass sie dich in Ruhe lassen sollen, und ich kann mit ihnen die Abreise von Draco, Blaise, Hermine und Neville vorbereiten. Wenn du morgen aufstehst werden sie wahrscheinlich schon hier sein, wir wollen nicht mehr so lange warten. Also dann, schlaf gut, Harry.“ „Danke, werde ich.“ Und Severus verließ das Zimmer.

Harry lag nun also in seinem Bett und es dauerte nicht lange, bis er auch schon eingeschlafen war. Irgendwann in der Nacht hörte er, wie kurz die Tür aufging und sah Sirius, der noch einmal nach ihm sehen wollte. Diese bemerkte, dass Harry ihn ansah und so ging er näher an sein Bett. Er streichelte den Schwarzhaarigen und wartete, bis der Junge in seinen Armen einschlief. Dann legte er ihn ganz langsam wieder zurück auf das Bett und verließ das Zimmer. Er war einfach nur noch glücklich, ihn wieder zu haben.

Gefahr gebannt?

Am nächsten morgen erwachte er durch leise Stimmen, die durch die Tür drangen. Es waren Hermine, Draco und Blaise, die sich darüber stritten, wer ihn wecken sollte, da sie wussten, dass Harry, wenn er zu wenig Schlaf bekam ein ziemlich großer Morgenmuffel sein konnte. So stand er auf und zog sich schnell an. Er hörte, wie sie zu dem Schluss kamen, dass es besser wäre, wenn Hermine ihn weckte, da sie ihn schließlich am besten kannte. So stellte er sich hinter die Tür und wartete, bis Hermine versuchte, sie aufzustoßen. Er kam ihr zuvor und einen Moment später, als sie begriffen hatte, dass es ihm gut ging und er schon wach war hatte er sie am Hals hängen, da sie so erleichtert war, ihn zu sehen. Der schwarzhaarige ließ dies über sich ergehen, sah aber über Hermines Schulter zu Draco und Blaise, die Arm in Arm da standen und ebenso glücklich aussahen. Er grinste. Es war ein tolles Gefühl für ihn, zu sehen, dass es doch noch wahre Freunde gab, die zu ihm hielten. Nach etwa drei Minuten ließ die Braunhaarige Harry wieder los und sein Magen ließ ein leises Grummeln verlauten. Die Vier mussten lachen und gingen gemeinsam ins Esszimmer.

Dort saßen bereits Severus und neben ihm Sirius und Lucius. Sie hatten auf Harry gewartet, damit er nicht allein essen musste. So aßen sie gemeinsam und Draco, Hermine und Blaise sahen ihnen zu, da sie bereits vor ihrer Abreise in Hogwarts gefrühstückt hatten. Nach einer halben Stunde gingen sie dann in das Wohnzimmer, um dort auf zwei Gäste zu warten. Wer diese waren wusste Harry noch nicht, doch die drei Männer wollten es ihm auch nicht sagen. Die Gäste sollten sich selbst vorstellen.

So verging eine recht stumme halbe Stunde. Harry und Sirius saßen nebeneinander und genossen es, sich endlich wiederzuhaben. Harry hatte erfahren, dass Sirius nicht getötet worden war, sondern nur im letzten Moment durch Severus gerettet worden war. Dieser konnte es Harry natürlich nicht sagen, da er eigentlich noch im Dienst von Dumbledore stand, es wäre zu riskant für Sirius’ Wohlergehen gewesen. Auch er musste geschützt werden.

Hermine saß mit ihnen auf dem Sofa. Draco saß auf dem Schoß von Blaise und so kuschelten sich die beiden auf einem Sessel aneinander. Severus und Lucius saßen auf einer Couch Harry und Sirius gegenüber, doch man konnte Lucius ansehen, dass er viel lieber bei Sirius gesessen hätte. Doch er sah ein, dass er nun erst einmal mit seinem Patensohn zusammen sein mochte, und blieb stumm.

Plötzlich wurde das leise knisternde Feuer im Kamin lauter und die Flammen färbten sich grün. Dann stieg ein groß gewachsener Mann aus dem Kamin und begrüßte Severus, Sirius und Lucius fröhlich. Dann ging er näher an Harry, um auch ihn zu begrüßen.

„Harry, mein Junge, lass dich ansehen. Lange habe ich ein Treffen mit dir herbei gesehnt, und nun darf ich dich endlich kennen lernen.“ Sagte der ebenfalls Schwarzhaarige. Harry wusste noch immer nicht, wer der Mann war und so fragte er ganz einfach: “Entschuldigen Sie, aber wer sind Sie? Sollte ich Sie kennen?? Ich meine, wer ich bin wissen Sie ja ganz gewiss, doch wer Sie sind wie ich nicht.“

„Oh, Harry, das tut mir leid, ich hatte mich gar nicht vorgestellt. Ich bin einer der vier Gründer von Hogwarts, du kannst dir sicherlich denken. Ich, Harry, bin Salazar Slytherin. Ich möchte dir einfach nur helfen. Du musst geschützt werden, und vor allem deswegen bin ich hier.“ Als der Gründer fertig war mit reden fielen die Schüler in Schweigen. Wie konnte es sein dass er immer noch lebte, obwohl Hogwarts schon über tausend Jahre bestand. Harry starrte ihn an, Hermine sah Harry an und sah nicht minder überrascht aus und Draco und Blaise saßen stumm in ihrem Sessel und sahen einander unverstehend an.

„Ich weiß das muss ein Schock für euch alle sein, doch es ist notwendig, dass auch ich zu Harrys Schutz hier bin. Auch mein Sohn wird gleich hier sein, um sich vorzustellen, auch wenn ihr ihn mehr oder minder kennen werdet. Doch zuvor müsst ihr mir ein Versprechen geben. Wer auch immer gleich aus diesem Kamin steigen wird, ihr dürft ihn nicht angreifen. Er ist mein Sohn und will euch und vor allem dir Harry nichts Böses. Er ist zu deinem Schutz hier."

Und prompt färbten sich die Flammen erneut grün und ein weiterer hochgewachsener Mann stieg heraus. Als Harry ihn erkannte keuchte er. Er war kurz davor, in Ohnmacht zu fallen, doch Sirius stand hinter ihm und packte ihn gerade noch rechtzeitig an den Hüften, damit er nicht zu Boden stürzte. Hermine stieß einen spitzen Schrei aus, als der Mann weiter auf Harry zuging. Dieser hatte sich wieder gefangen und stand nun wieder frei da. „Du? Wieso du? Ich Dachte, du würdest wie Dumbledore versuchen, mich zu töten. Ich hatte beinahe das Gefühl, dass du mit ihm zusammen unter einer Decke steckst. Was willst du hier, willst du mich wirklich beschützen, oder suchst du nur eine neue Möglichkeit, mich zu töten, Tom Vorlost Riddle??“

„Harry, bitte, gib mir eine Chance, dir alles zu erklären. Und bitte nenn mich nicht Riddle, so habe ich nie geheißen, dieser Name wurde mir im Waisenhaus gegeben. Mein wahrer Name ist, wie du dir wahrscheinlich denken kannst Tom Slytherin. Und ich habe nie versucht, dich zu töten. Immer wenn es so aussah, als hätte ich versucht, dich umzubringen war Dumbledore in der Nähe. Er hat mich benutzt, um dich auszulöschen.“ Harry verstand es nicht.

„Aber wie? Wie war es möglich, das er dich benutzte?“ „Denk nach Harry, ich weiß, dass du davon weißt.“ „Die unverzeihlichen…. Imperio?“ Er begann zu verstehen.

„ Ja, Harry. Ich wollte dich nie angreifen, doch der Alte hat mich dazu gezwungen. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich hoffe du verstehst das und mich nicht für diese Taten verurteilst. Bitte, sieh mich nicht als den Mörder, ich bin nicht der, als der ich angesehen werde. Ich bin Freund, nicht Feind, doch es wird noch einiges bedürfen, um das den Leuten klar zumachen. Zuerst müssen wir Dumbledore aus dem Weg schaffen. Das wird wahrscheinlich das größte Problem werden. Aber ich denke zuerst müssen wir Vertrauen aufbauen. Ohne Vertrauen werden wir nicht an einem Strang ziehen und die Aktionen misslingen.

Doch zuerst denke ich, dass mein Vater noch etwas mit dir unter vier Augen zu besprechen hat, oder Dad?“ Er sah seinen Vater an.

„Nein, Tom ich halte es für keine gute Idee, das jetzt zu besprechen.“ Er funkelte ihn böse an.

„Wie du meinst, aber du machst es doch hoffentlich noch? Dad?“ „Ja, Tom, aber dann, wenn ich es für angebracht halte und nicht wenn es mir mein Sohn sagt.“

„Ist ja schon gut, ich dachte ja nur, wenn wir einmal beim Vertrauen sind…“

„Nein, das hat hier jetzt nichts zu suchen. Ich weiß, dass es notwendig ist, dass Harry es erfährt, doch nicht jetzt, da fehlt noch so einiges, bis ich bereit bin damit herauszurücken.“

„Womit??“ warf nun Harry ein, doch Salazar bedeutete ihm, dass es zu früh war.

Harry wusste nicht, wieso er es nicht erfahren durfte, aber er fragte nicht weiter. Für den Tag hatte er genug erfahren.

Er fühlte sich erstaunlicherweise sehr müde, was Sirius scheinbar bemerkte. Er nahm ich am Arm und führte ihn hinaus in sein Zimmer.

Dort angekommen genügte eine kurze Bewegung seines neuen Zauberstabs und Harrys Klamotten wechselten sich und er hatte nur noch eine Schlafshorts an. Er stieg ins Bett und wieder wartete Sirius, bis Harry eingeschlafen war, bevor er das Zimmer verließ.

Er ging zurück zu den Anderen. Draco, Hermine und Blaise wollten sich ihre Zimmer ansehen und auspacken, so dass nur noch Severus, Lucius, Salazar und dessen Sohn Tom da waren. Sirius setzte sich zu Lucius auf dessen Schoß. „Wie hat er es verkraftet?“ fragte Salazar nun.

„Ganz gut soweit. Er ist nur etwas müde und hat sich jetzt schlafen gelegt. Es war wohl doch etwas viel für einen Tag.“

Alles in allem war Sirius doch zufrieden, das Harry es so gut verkraftet hatte. Er kuschelte sich an Lucius und schlief bald darauf auch selbst ein. Lucius bemerkte das und musste lächeln. Sirius war schon ein Süßer!

neue Gefahren

sooo! hier ist jetzt alsomal wieder ein neues kapi von mir!

lest es, freut euch oder nicht, aber schreibt bitte auch kommis, danke!^^

maxi
 


 

Harry konnte nicht wirklich lange schlafen. Klar war es einiges Neues gewesen, was er nun erst einmal verdauen musste. Doch da er sich am Abend zuvor schon ziemlich zeitig schlafen gelegt hatte war er nun nicht mehr wirklich müde. Dieses kleine Schläfchen hatte ihm seine Kräfte schon wieder gegeben, auch wenn er nur knapp zwei Stunden geschlafen hatte.

So stand er nun also auf und überlegte, was er nun tun könnte. Da er seit seinem Wechsel nach Slytherin nur noch geduscht hatte, wollte er die Zeit ausnutzen und endlich mal wieder ausgedehnt baden.

Er ging ins Badezimmer und ließ sich ein heißes Bad ein, denn obwohl es Mai war ließen die Temperaturen eher auf Februar deuten. Es würde eine Weile dauern, bis die Wanne voll sein würde und so ging er zurück ins Zimmer und zog wahllos ein Buch aus dem Regal. Er besah es sich. Es hieß „ Magische Wesen und ihre Besonderheiten“ und das Buchcover zeigte Vampire, Elfen und Werwölfe.

Er schlug es auf und überlegte, welches Kapitel er sich zuerst vornehmen sollte. Er entschied sich für die Elfen. Als Kind hatte er zwar selten Bücher gelesen, doch über diese Wesen hatte er etwas gehört und sie faszinierten ihn.

Er las eine Weile und vertiefte sich in das Buch. Er hatte nie gewusst, dass sie bis zu ihrer Volljährigkeit, also dem 17. Geburtstag wie ganz normale Menschen aussahen und sich dann erst ihr wirkliches Aussehen offenbarte.

Er horchte auf, als er das Wasser lauter plätscherte als es sollte.

„Verdammt!!!“

Er rannte ins Bad, aber zu spät: der komplette Boden schwamm, und da Harry so ein Tempo draufhatte und zu spät bemerkte, dass alles nass war rutschte er aus. Er versuchte sich noch am Waschbecken festzuhalten, doch er fand keinen richtigen Halt. So knallte er mit dem Arm gegen die Badewanne und spürte, wie der Knochen darin zerbarst. Er schrie vor Schmerz. Allerdings verlor er durch diesen Aufprall an Geschwindigkeit und konnte sich noch mit dem anderen Arm an der Wanne festklammern, bevor er zu Boden stürzte und sein Kopf ebenfalls Bekanntschaft mit der harten Wanne machte. Danach verlor er vor Schmerz das Bewusstsein.

Salazar, der durch den Aufschrei und den Lärm des Aufpralls aufgeschreckt wurde, sprang auf und lief nach oben zu Harry. Als er ihn in seinem Bett nicht fand und nur das zu Boden geworfene Buch sah bekam er es mit der Angst zu tun. Er rannte ins Badezimmer und fand dort den schwarzhaarigen Jungen in einer Mischung aus Blut und Wasser liegen. Er lag mit dem Gesicht auf dem Boden und Salazar dachte an das Schlimmste. Er ging auf den Jungen zu, hob ihn hoch und suchte ein Lebenszeichen. Als er keinen Atem fand suchte er einen Puls. Er war da, jedoch nur schwach.

„Severus, du musst mir helfen!“ schrie er. Dieser eilte auch schon herbei.

„Was ist passiert? Sal, hast du irgendetwas mitgekriegt?“ Severus lief zuerst einmal zur Badewanne und stellte das Wasser ab. „Nein, ich wurde durch sein Schreien alarmiert. Ich bin nach oben gerannt und hab ihn dann mit dem Gesicht im Wasser und dem Blut hier gefunden. Ich denke aber, dass er nicht allzu viel Blut verloren hat, denn ich hab bis jetzt nur eine kleine Platzwunde am Kopf gefunden. Allerdings macht mir der Arm Sorgen. Ich denke er ist gebrochen, so wie der verdreht ist. Könntest du mal danach schauen?“

Er hatte den Jungen jetzt hochgenommen und ging nun aus dem Badezimmer zurück und legte ihn auf das Bett.

„Ja, mach ich, kannst du derweil schon mal Sirius bescheid sagen, was passiert ist. Ich denke er würde das gerne erfahren. Sag aber den Kindern noch nichts, ich will hier keine zu große Aufregung auslösen, damit ich ihn in Ruhe untersuchen kann. Und beeil dich!“

Salazar spurtete auch schon los. Severus ging näher an das Bett heran. Er brauchte ihn nicht einmal ausziehen um ihn zu untersuchen, da er nur seine Schlafshorts anhatte. Er fand außer der Platzwunde am Kopf noch eine leichte Gehirnerschütterung, die ihm aber nicht die größten Sorgen bereitete. Am schlimmsten stand es um den Arm. Der Oberarm war einmal und der Unterarm doppelt gebrochen. Sein Handgelenk war komplett zertrümmert. Zuerst versorgte er die Platzwunde. Danach machte er sich daran, den Arm zu heilen. Da er Harry nicht noch mehr schwächen wollte, heilte er nur das Handgelenk mit Magie. Den Rest schiente er nur und gipste es ein.

Sirius trat nun herein. „Wie steht es um ihn Severus? Wird er es schaffen?“

„Ja Sirius, mach dir keine Sorgen, er wird wieder gesund. Ich habe die kleine Platzwunde am Kopf und das Handgelenk geheilt und den Arm eingegipst und geschient. Wenn er wieder zu Kräften gekommen ist, also in etwa einer Woche werde ich dann noch seine Armknochen heilen und dann wird nichts mehr von diesem Unfall zeugen. Allerdings sollte er noch eine Weile im Bett bleiben, da er eine leichte Gehirnerschütterung hat. Aber ich denke in ein, zwei Wochen wird er wieder ganz der Alte sein.“

Sirius war erleichtert. Severus verließ mit Salazar das Zimmer und ließ Sirius mit seinem Patensohn alleine. Nachdem er etwa drei Stunden an seinem Bett verweilt hatte ging auch er hinaus. Er fand die Anderen im Wohnzimmer. Salazar hatte auch seinem Sohn bescheid gesagt. Sie unterhielten sich gerade erneut über den Unfall.

„Das gibt’s doch gar nicht! Da sind wir vier zu seinem Schutz hier im Haus und Harry schafft es trotzdem sich in Lebensgefahr zu bringen. Wir müssen echt besser auf den Kleinen aufpassen, oder wir haben bald niemanden zum beschützen. Mann, kaum haben wir ihn in Sicherheit vor Dumbledore, da bringt er sich doch beinahe selbst um. Das hätten wir eindeutig verhindern müssen! Oder, Dad?“ Fragte Tom aufgebracht.

Salazar schüttelte traurig den Kopf. „Nein, leider können wir so etwas nicht verhindern, wer hätte ahnen können, dass er nicht mehr schläft? Ich hätte gedacht, dass er das erstmal alles verdauen muss und noch eine Weile schlafen würde. Er hatte ja noch nicht mal irgendwelche wirklichen Gefahrenquellen in seinem Zimmer. Das hätte keiner voraussehen können. Da können wir nur hoffen, dass so etwas nicht noch einmal passiert.“

„Habt ihr es schon den Kindern gesagt? Oder soll ich es ihnen sagen?“ „Nein, sie wissen es wahrscheinlich schon, Lucius ist gerade bei ihnen.“

Sirius fühlte sich nach dieser Aufregung doch etwas schwach. Er würde sich nun auch noch etwas schlafen legen.

So ging er in sein Schlafzimmer und zog sich um, als die Tür erneut aufging und Lucius hereinkam. Sirius legte sich hin.

„Willst du dich auch schlafen legen? Wenn nicht, wärst du so nett die Vorhänge zuzuziehen? Sorry, Schatz, dass hatte ich vergessen.“ „Alles okay? Du bist so abweisend.“

„Nein, tut mir leid, es war nur etwas viel. Ich hätte ihn nicht alleine lassen dürfen, es ist alles meine Schuld!“ Er kämpfte mit den Tränen. Hatte er nicht Harry gerade erst wieder bekommen und ihn beinahe wieder verloren.

„Nimm die Schuld nicht auf dich, keiner kann etwas dafür. Solche Unfälle passieren nun einmal und wir können sie nicht verhindern. Wir können nur beten, dass das nicht wieder passiert. Mach dir keine Sorgen, er wird wieder, du hast Sev doch gehört. Und jetzt ruh dich aus, es war doch ein ziemlich schwerer Tag für uns alle.“ Er küsste seine Partner auf die Stirn, schloss die Vorhänge und verließ das Zimmer, damit er in Ruhe schlafen konnte. Er hatte kaum die Tür erreicht, als er auch schon das gleichmäßige Atmen Sirius’ hörte, das ihm verriet, dass dieser schon schlief.

Die Wahrheit kommt immer ans Licht

So Leutz!

Hier ist nun endlich auch mal wieder was neues von mir.

Hat diesmal echt lange gedauert.

Naja jetzt ist es ja fertig und ihr könnt euren Spaß damit haben!^^

Oder vielleicht auch nicht?

Wenn euch was nicht oder ganz besonders gefällt, einfach Kommi hinterlassen^^

Thx??

Maxi
 

Harry wurde die komplette nächste Woche nicht mehr aus den Augen gelassen und alle Anstrengungen wurden ihm gestrichen. Er musste sich damit abfinden, dass er immer fragen musste, wenn er irgendetwas tun oder haben wollte.

Nach drei Tagen wurde es Harry lästig, immer auf die anderen angewiesen zu sein, doch wenn er aufstehen und etwas tun wollte wurde er zurück ins Bett geschickt.

Ihm wurde immer langweiliger und wusste nicht mehr, was er tun sollte. Er hatte mittlerweile sein Buch durchgelesen, es war zwar interessant, aber doch etwas kurz gewesen. Dann hatte er sich ein weiteres Buch geben lassen, da er es ja selbst nicht durfte, hatte dieses nun aber auch wieder fertig gelesen. Draco, Blaise und Hermine waren fast ständig bei ihm, doch bei den Mahlzeiten gingen sie immer zu den anderen und Harry blieb alleine. Neville sollte eigentlich auch bei den Dreien sein, doch da es seiner Großmutter in letzter Zeit immer wieder schlecht ging, hatte er beschlossen, bei ihr zu bleiben, bis es ihr besser ginge. Der etwas tollpatschige Junge war seiner Großmutter schon immer sehr verbunden gewesen, hatte sie ihn doch aufgezogen, nachdem Bellatrix Lestrange seine Eltern beinahe zu Tode gefoltert hatte.

Auch Salazar kam täglich vorbei, um nach Harry zu sehen. Der Schwarzhaarige merkte, dass es Salazar schwer fiel, normal mit ihm zu reden und er fragte sich, was dieser ihm wohl zu erzählen hatte. Salazar hatte mehrere Male schon angesetzt und wollte es ihm auch scheinbar wirklich sagen, doch hatte ihn dann immer wieder der Mut verlassen und er war unter den verschiedensten Vorwänden aus dem Zimmer gestürmt und ließ es einen ziemlich verwirrten Harry zurück. Warum er dies noch nicht tat war ihm schleierhaft. Er fragte ihn aber nicht danach. Er wollte ihn nicht drängen, schließlich hatte er ja schon gesehen, wie er bei seinem eigenen Sohn ausgerastet war als dieser dasselbe versucht hatte.

Auch jetzt saß er wieder vollkommen allein in seinem Zimmer, nachdem Salazar ihn mal wieder unter dem Vorwand verlassen hatte, dass er noch schnell Severus wegen einem seiner Tränke befragen wollte. Harry wusste, dass das nicht stimmen konnte, denn kurz vor Salazar war er hier gewesen und hatte ihm gesagt, dass er wenig Zeit hätte. Er müsse zurück nach Hogwarts, um Dumbledore zu beschwichtigen. Er hatte zwar gewusst, dass dies nicht einfach werden würde, doch er müsste es versuchen, um Harry weiterhin die Gefahren zu ersparen. Er wusste nicht, wie er es schaffen sollte und hätte es am liebsten gelassen. Er wunderte sich, wenn er ehrlich war, dass niemand hier war, in den letzten vier Tagen hatte er keine Minute für sich alleine gehabt, immer saß jemand von den Erwachsenen oder seinen Freunden mit ihm im Zimmer, damit er ja auch liegen blieb und keinen Finger rührte. Trotzdem stand er auf, um sich ein Buch zu holen, denn sein letztes war mal wieder zu Ende gewesen. Drei Bücher in dreieinhalb Tagen; ein neuer Rekord für ihn, hatte er doch sonst vermieden auch nur ein Buch anzufassen. Doch nun, dass er viel zu viel Zeit und so gut wie gar nichts zu tun hatte war er zu einem echten Bücherwurm geworden. Er dachte darüber nach, was er gedacht hatte, als er dieses Haus zum ersten Mal betreten hatte. Er wusste nun, dass entweder Salazar, Tom oder beide ebenfalls Leseratten waren. Er hatte die ganzen Bücher im Salon gesehen. Da nun auch in diesem Raum ein stolz gefülltes Bücherregal stand konnte er sich denken, dass auch das restliche Haus so reichlich ausgestattet war. Wenn er einmal bedachte, wie lange es gedauert hatte, vom Salon in dieses Zimmer zu gelangen und wie groß dieses Haus sein musste, dann könnte der gesamte Bücherbestand hier wahrscheinlich die Bibliothek von Hogwarts füllen. So viele Bücher… da müsste er noch viele Unfälle haben, bevor er die alle gelesen hätte.
 

Er hörte, wie die anderen unten im Esszimmer eine heiße Diskussion führten. Er hörte Salazar und Tom heraus. Worum es ging konnte er nicht verstehen, dafür war die Entfernung doch etwas zu groß. Aber Harry dachte sich, dass es um dasselbe ging, wie an seinem ersten Morgen hier. Wie lange würde es denn noch dauern, bevor er es endlich erfahren durfte? Langsam hatte er keine Lust mehr zu warten. Er wollte nicht mehr, wie ein Kleinkind auf seine Weihnachtsgeschenke wartete, abwarten, bis er etwas erfuhr, was eindeutig ihn auch betraf, vielleicht auch ausschließlich um ihn drehte.

Dann plötzlich schlug die Esszimmertür mit einer Wucht zu, die das Glas springen ließ, welches darin eingebettet war. Schnelle Schritte führten eine Person an Harrys Zimmer vorbei in das Nachbarzimmer. Also war es vermutlich Salazar, denn schließlich lag dessen Zimmer genau neben dem seinen.

Dann schlug erneut eine Tür zu und da währenddessen eine kleine Türglocke zu hören war, musste es die Haustür sein.

Er fragte sich, ob es Tom gewesen war, der so vollkommen übereilt aus dem Haus gestürmt war. Ob sie sich einmal zu oft gestritten hatten? In den letzten paar Tagen hatte er so einige Türen zuschlagen hören, da musste etwas sein, das dringend gesagt werden musste. Das spürte Harry. Doch er konnte sich immer noch nicht vorstellen, was das sein konnte. Was konnte denn bitte so schlimm sein, dass ein Mann von über tausend Jahren Alter sich permanent weigerte, die Dinge zwischen ihm und Harry zu klären. Langsam bekam er etwas Angst vor dem, was er letztendlich doch irgendwann hören würde.

Er ließ sich nun wieder auf seinem Bett nieder, um sein neu gewähltes Buch anzulesen, doch er kam nicht dazu.

Nun war es seine Zimmertür, die geöffnet wurde. Salazar kam langsam herein. Er hatte einen hochroten Kopf und sah alles andere als fröhlich aus. Er schritt ebenso langsam zu Harrys Bett und ließ sich am Fußende darauf sinken. Er sah geschafft und gleichzeitig doch entschlossen aus.
 

Harry wurde nervös. Er spürte, dass es jetzt zu dem viel zu lange aufgeschobenen Gespräch kommen würde und tief in ihm wuchs gleichzeitig mit der Nervosität auch die Neugier.

Salazar setzte an und…brach wieder ab. Er war wahrscheinlich noch nervöser als Harry, schließlich war er derjenige, der zu sprechen hatte, während der siebzehnjährige einfach nur zuhören und verstehen musste. Der Ältere hoffte, dass es ihm gelang, es dem Jungen schonend beizubringen, damit er sich nicht aufregte, aber auch verstand. Es war wichtig, dass der Schwarzhaarige begriff, worum es hierbei ging.
 

Salazar unternahm einen erneuten Versuch, die Stimme zu erheben und diesmal gelang es ihm im Gegensatz zu den häufigen vorherigen Versuchen. Er musste es nun tun, sonst würde er wahrscheinlich durch einen erneuten Streit seinen Sohn verlieren, und dass wollte er nach alldem, was geschehen war auf keinen Fall.
 

„Harry, mein Junge. Wie geht es dir?“

„Du warst vor etwa einer halben Stunde schon einmal hier, und seitdem hat sich an meinem Zustand nichts verändert. Also, warum willst du mit mir reden?“

„Ja, okay. Ich sollte jetzt nicht länger drum herum reden. Ich habe viel zu lange damit gewartet. Es gibt etwas zwischen uns, dass uns verbindet und was demnach auch du erfahren solltest. Also ich weiß ja, dass du das Buch „Magische Wesen und ihre Besonderheiten“ gelesen hast, ich habe schließlich höchst persönlich dafür gesorgt.“

„Dann hast du mich dazu gebracht, dieses Buch zu lesen? Hättest du dir nicht ein langweiligeres Buch aussuchen können? Dann hätte ich nicht mein Badewasser vergessen und wahrscheinlich wäre dieser höchst peinliche Unfall nicht passiert und ich müsste jetzt hier nicht vor Langeweile sterben! Dann bist du also an diesem Schlamassel Schuld! Na toll, und ich dachte, du willst mich beschützen…“

‚Na klasse!’ dachte sich Salazar, ‚das war mir gar nicht so bewusst! Da hätte ich doch beinahe den Kleinen umgebracht! Prima, Sal du hast es echt drauf, jetzt hast du ihn auch noch zum Weinen gebracht. Du bist echt ein toller Freund!!!’

„Das tut mir unendlich Leid Harry, das war natürlich keine Absicht. Es war ein dummer Zufall, das musst du mir glauben. Ich dachte, wenn du dieses Buch liest würde dir einiges über dich selbst klar werden, aber ich hätte nie gedacht, dass es dich so in seinen Bann zieht. Hätte ich das gewusst, dann hätte ich das nie getan! Ich hatte nur selbst zu viel Angst, mit dir zu reden.

Beruhige dich doch! Es war keine Absicht, bitte. Hör auf zu weinen.“

Doch der kleinere konnte es nicht. Er schüttelte sich, während er so heftig schluchzte. Salazar konnte das nicht mit ansehen und zog den Jungen vorsichtig näher an sich. Nur ganz leicht, er wollte ihm schließlich die Wahl lassen, doch der Junge ließ ihn machen. So umarmte er den Kleineren und überwand so den letzten kleinen Abstand zwischen ihnen. Er spürte ein leichtes Kribbeln, als er ihn so nah bei sich spürte und auch der Junge schien dieses leichte Gefühl auch zu verspüren, denn er zuckte kurz zusammen. Doch dann, nachdem er ihn nur für kurze Zeit im Arm hielt beruhigte er sich. Das Zittern verschwand und nach wenigen Minuten endete auch das Schluchzen und seine Tränen verebbten. So in den Armen des Anderen zu liegen beruhigte ihn. Er genoss es, auch wenn er nicht wusste, warum er sich von diesem doch noch recht fremden Mann so liebkosen ließ.

„Geht es wieder, Kleiner??“ fragte Salazar nun sanft. „Ja, ich denke schon. Es tut mir leid, dass ich dich für diesen Unfall verantwortlich gemacht habe. Daran ist wahrscheinlich keiner Schuld. Ich war einfach zu aufgekratzt. Aber was wolltest du mir denn jetzt erzählen?? Lange halte ich das nicht mehr aus!“

„Ja gut, also was ich mit dem Buch bezwecken wollte war, dass du dir darüber klar wirst, wer oder vielmehr was du bist. Du bist kein einfacher Mensch, bist du dir dessen bewusst? Deine Mutter war nicht ein Mensch, wie so viele andere. Sie war eine Elfe.“

Harry stockte der Atem. Wenn seine Mutter eine Elfe war, dann…

„Das heißt, du bist ein Halbelf, genau.“

„Aber wenn ich ein Elf bin, hätte ich mich dann nicht längst umwandeln müssen? Das geschieht doch normalerweise zum siebzehnten Geburtstag, oder? Wieso sehe ich dann immer noch aus, wie jeder andere Mensch?“

„Na ja, dass haben wir uns auch schon gefragt. Manchmal passiert es, dass Kinder, die zu viel Stress hatten nicht rechtzeitig für die Umwandlung bereit sind, schließlich ist das eine ziemlich große körperliche und seelische Anstrengung, auch wenn sie in einer kompletten Nacht vollzogen ist. Der Körper muss sich ziemlich stark verändern, da die meisten Kinder, die zu Elfen werden etwas größer sind als nach der Umwandlung. Oft ist das mit großen Schmerzen verbunden. Du kennst sicher die Schmerzen, wenn man zu schnell wächst, oder?“ Harry nickte. Er war zwar nicht so sehr groß, doch mit zehn oder elf Jahren hatte er einen enormen Wachstumsschub durchmachen müssen. Er hatte niemanden, der ihm beistand und so hatte er damit klarkommen müssen und dadurch gelernt, die Schmerzen zu unterdrücken. Sehr praktisch.

„Die Schmerzen werden ungefähr genauso stark, wenn nicht sogar stärker sein. Dem musst du dir bewusst sein. Aber es lässt sich weder verhindern, noch rauszögern. Es passiert, wenn der Körper bereit dafür ist. Und ich habe schon eine Vermutung, wann es bei dir passieren könnte.

Ich denke, dass dein Körper den Anstoß gibt, wenn du deinen Bindungspartner gefunden und auch akzeptiert und angenommen hast. Das bringt mich zu dem Punkt, der besonders wichtig bei unserem Gespräch. Es ist das, worüber ich mich so oft mit meinem Sohn gestritten habe.“

„Aber wie soll ich denn bitte meinen Partner finden? Er könnte doch überall sein oder nicht? Wie findet man denn zusammen?“

„Nun, du könntest einen Bindungspartnertest machen, willst du das? Ich habe hier alles, was ich dafür benötige, also?“

„Ja bitte, wenn ich sonst meine wahre Gestalt unterdrücken würde. Das soll ja nicht gut sein. Was muss ich tun?“

Salazar zog ein Blatt Papier und eine kleines Messer hervor.

„Du ritzt dir mit diesem Messer in den Finger und drückst einen Tropfen Blut auf dieses Papier. Dann werde ich den Zauber sprechen, der den Test in Gang bringt und dann müssen wir so ungefähr zehn Minuten warten, bis wir das Ergebnis bekommen.“

Und damit gab er Harry das Messer, welcher genau das tat, was der Ältere ihm gesagt hatte. Dann gab ihm Salazar das Papier und er ließ einen Tropfen Blut auf das Papier fallen.

Kaum das das geschehen war nahm Salazar seine Hand und legte einen seiner Finger auf den Harrys. Der Schwarzhaarige spürte Wärme und als der Ältere seine Hand wieder wegnahm war dort keine Wunde mehr. Nichts deutete darauf hin, das er sich gerade geschnitten hatte.

„Danke.“ Murmelte er.

Nun nahm Salazar den Zettel und sprach wie gesagt den Zauberspruch und das Papier verschwand.

„Was glaubst du wird hier herauskommen?“ fragte ihn Salazar nun. Er wollte sehen, ob der Knabe allein auf die Lösung kam. Doch dieser verneinte, er konnte es sich nicht zusammenreimen. Worauf wollte der Hogwarts- Gründer hinaus? Er verstand es nicht.

So vergingen sehr schweigsame zehn Minuten.

Dann plötzlich sah Harry mitten im Raum ein kleines Licht und stand auf. In diesem Lichtschimmer schwebte eine Pergamentrolle. Er nahm sie an sich.

„Harry warte! Ich will, dass du mir versprichst, dass du dich nicht darüber aufregst, was du lesen wirst. Wir werden darüber sprechen, aber du musst ruhig bleiben, sonst hat es keinen Sinn, dass ich hier bin. Okay?“

„Du… aber… hm? Wieso, was werde ich denn lesen? Du weißt es schon?“

„Ja aber nun setze dich bitte, bevor du es liest.“

Er tat wie geheißen. Langsam, beinahe andächtig öffnete er die Rolle Stück für Stück.
 

Name: Harry James Potter

Vater: James Potter, Mensch

Mutter: Lily Potter, Elfe
 

Er hielt inne. Das alles wusste er ja, doch nun würde das kommen, was den Streit zwischen Salazar und Tom ausgelöst hatte.

Langsam öffnete er es weiter und las. Was er nun las, ließ ihn stocken. Konnte das wahr sein?
 

Bindungspartner: Salazar Slytherin
 

Er wusste nicht, was er sagen sollte und fühlte sich eigenartig. Nun wusste er, warum Salazar ihn zuvor gebeten hatte, sich zu setzen.

Er sah nun zu Salazar, der nickte. Dieser hatte zwar nicht auf das Blatt gesehen, aber ein anderes hervorgezogen, welches er nun Harry zeigte. Er besah es sich.
 

Name: Salazar Slytherin, Dämon

Vater: Liam Slytherin, Dämon

Mutter: Selina Slytherin, Mensch
 

Bindungspartner: Harry James Potter.

Der Test musste also stimmen.

„Aber, du… ich… wir…“

Harry brach ab. Er konnte nicht mehr. Salazar hielt den Jungen nun wieder fest, da es beinahe so aussah, als würde er gleich vom Bett kippen.

„Ja, Harry. Nun ist es raus. Ich hoffe, dass du nun verstehst, warum ich mich nicht getraut habe, es dir zu sagen, auch wenn ich nun froh bin, dass das Schweigen nun endlich gebrochen ist. Verzeih mir das bitte.

Weißt du, was das jetzt zu bedeuten hat?“

„Naja, ich … wir werden uns wahrscheinlich binden müssen, oder? Ist es nicht so, dass man seinen Bindungspartner, wenn man ihn gefunden hat, annehmen muss, egal ob man ihn liebt oder nicht?

Versteh mich bitte nicht falsch. Du bist echt ein furchtbar netter Mann, und wenn ich ehrlich bin könnte ich mir vorstellen, dass…“ Nun begann er endlich, zu begreifen. Deshalb das merkwürdige Gefühl, wenn Salazar ihn im Arm hatte.

Salazar bemerkte, wie sich Harrys Gesicht aufhellte. Ja, er verstand es also.

„Wir müssen nichts überstürzen, Harry. Wir lassen uns die Zeit, die wir brauchen, um uns besser zu kennen. Auch wenn ich jetzt schon bereit wäre, mich zu binden, wenn ich aus meinem Herz spreche. Aber ich will mich nicht mit dir binden, wenn du es nicht auch aus ganzem Herzen willst. Ich werde ganz einfach warten müssen. Warten auf dich…“

Badefreude mit Hindernis

so leute!

diesmal hab ich euch echt lange warten lassen mit dem neuen kapitel.

tut mir echt leid... aber hier ist es ja jetzt endlich^^

und ich freu mich, dass ich mich diesmal noch mal übertroffen hab.

klar, die wörterzahl ist nicht ausschlaggebend, aber trotzdem freu ichmich beinahe 3500 wörter in einem kapitel zu haben.

wenn ich an meine anfänge zurückdenke... 1000 bis 1500 wörter...

naja ich quatsch jetzt nicht weiter rum, sondern lass euch einfach lesen.
 

ach ja wäre schön, wenn ihr nen kleinen kommentar hinterlassen würdet, wie es euch gefallen hat... oder auch nicht.

würde mich echt freuen!

danke maxi^^
 

Kapitel 7:
 

Harry war sich nicht sicher, was er tun sollte. Er fühlte sich schwach und er spürte, wie ihm schwindelig wurde. Doch er ließ sich nichts anmerken. Wollte er sich doch nicht vor seinem Partner blamieren. So beschloss er, sich erst einmal von Salazar zu trennen, um wieder klare Gedanken fassen zu können. So stand der Schwarzhaarige auf, doch seine Knie wollten ihn nicht tragen.

‚Verdammt’ dachte Harry, ‚Jetzt blamiere ich mich doch und gehe vor ihm zu Boden. Wie peinlich…’

Doch ehe er den Boden berührte wurde er auch schon aufgefangen. Salazar war sehr aufmerksam.

„Nach so einem Schock sollte man nicht gleich wieder übertreiben. Es war vielleicht doch ein bisschen viel für dich. Na ja, zum Glück war ich ja da. Aber demnächst werde ich ja öfter bei dir sein, also sollte dir nicht mehr ganz soviel passieren.“ Er lächelte Harry an und dieser ließ sich auch wieder auf das Bett setzen.

Salazar deckte Harry zu. „Schlaf ein bisschen, ich werde Sally sagen, dass sie dir ein bisschen Tee machen soll, zur Beruhigung.“ „Schon okay, Salazar, ich bin nicht müde, nur etwas schwach auf den Beinen. Solange ich im Bett bleibe, werde ich schon klarkommen. Auch wenn ich eigentlich keine Lust mehr habe, liegen zu bleiben.“

„Worauf hast du denn Lust? Lesen, ein Spiel… oder worauf sonst?“

„Na ja, als ich meinen Unfall hatte wollte ich ja eigentlich baden… aber daraus ist ja nichts geworden. Und mit den Verbänden ist ja auch nicht daran zu denken. Da muss ich mir wohl was anderes ausdenken…“

„Aber warum denn? Wo liegt das Problem? Du vergisst wohl, dass wir Zauberer sind. Ein kleiner Spruch und dein Gips ist vor dem Wasser geschützt.“

„Und wie soll ich mich waschen? Mit dem Gips krieg ich das doch nicht hin.“ „Nun, da muss dir dann wohl jemand helfen. Soll ich Draco holen?“

„Ähm, Salazar? Ich weiß nicht, aber vielleicht…“ Er dachte, dass es nicht schaden könnte, einen Schritt vorwärts zu machen, doch nun war er sich doch nicht mehr so sicher, ob es richtig war.

Diese Unsicherheit bemerkte Salazar wiederum, und prompt musste er schmunzeln. Da wollte sich Harry doch glatt überwinden, ihn besser kennen zu lernen und dann auch noch so? Und das alles so kurz, nachdem er erfahren hatte, dass sie Beide Bindungspartner waren. Was war nur mit dem Knaben los?

„…möchte ich das übernehmen?“ beendete Salazar den Satz.

„Ja, na ja ich dachte ja nur, weil…“

„Klar möchte ich das, aber ist es auch wirklich das, was du willst? Ich tue nichts, was du nicht möchtest, sei dir dem bewusst. Und ich habe dir gesagt, dass wir uns Zeit lassen können. Also, ein Bad also… Ich sage Sally bescheid und derweil sage ich den Anderen, dass alles in Ordnung ist.“

„Du, Sal? War das vorhin Tom, der so wütend das Haus verlassen hat?“

„Ja, in letzter Zeit haben wir uns immer wieder in die Wolle gekriegt. Immer wieder hat er mich dazu gedrängt, es dir zu sagen, aber immer wieder habe ich abgeblockt. Hätte ich doch nur eher auf ihn gehört, dann wäre manches vielleicht gar nicht passiert. Ich fühl mich so mies wegen der Sache…“

„Keine Sorge, Sal, das wird schon wieder. Jetzt bin ich ja informiert. Du solltest einfach noch mal mit ihm reden. Ich kenne ihn zwar nicht sonderlich gut, aber ich denke er wird dir verzeihen. Mach dir keine Gedanken darum.“

„Du hast ja Recht, aber ich will meinen Sohn nicht verlieren. Ich will meine Familie zusammenhalten. Aber wie du schon gesagt hast, das wird schon wieder.

Ich bin dann gleich wieder da, also bring dich mal zur Abwechslung nicht in Gefahr, ja Kleiner?“ Wieder dieses Lächeln auf Salazars Lippen…
 

Harry mochte es, wenn er so lächelte wie jetzt. Es gab ihm das Gefühl geliebt zu werden. Erwünscht zu sein. Nicht zu stören. Einfach frei von allem Schlechten zu sein. Und doch, immer wenn dieses Lächeln vorbei war fühlte er sich zurück in die Realität geworfen. Wieder musste er dann darüber nachdenken, wie er sein Leben in den Griff bekommen konnte, wie er sich in Sicherheit wiegen konnte und auch, wie er den Menschen, die er liebte nicht zur Last fiel.

Er wusste, dass er den Anderen nicht zur Last fiel. Klar, sie machten das freiwillig. Und dennoch, er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, dass alle, die sich mit ihm in Salazars Haus befanden sich um ihn kümmerten, sich für ihn hier aufhielten und sich um ihn sorgten. Er wollte seine Probleme schon immer selbst lösen, dass hatte er schon immer getan. Doch nun… niemand ließ zu, dass er es alleine schaffte. Sie wollten nur helfen, doch das machte ihn so fertig.

Doch er würde es ihnen nicht sagen. Das würde den Wenigen, die ihn liebten nur dasselbe Gefühl geben, welches er in den letzten Wochen der „Freundschaft“ zu Ron verspürt hatte.

Das Gefühl, jemandem zu vertrauen, der einem nicht vertraute und einen nicht leiden konnte und doch nur mit einem spielte.

Doch Salazar liebte ihn, das spürte er. Er würde nicht mit ihm spielen. Der Schwarzhaarige vertraute ihm. Er wusste, dass von ihm keine Gefahr ausging. Zumindest hoffte er es so sehr, dass es für ihn wie die Wahrheit wirkte. Wie sehr betete er dafür, geliebt zu werden, auch wenn er noch nicht in der Lage war, Anderen diese Liebe wiederzugeben. Er brauchte Salazar jetzt mindestens genauso wie seine mehr oder minder alten Freunde.

Zum einen Hermine. Sie würde ihm nie Probleme machen, sondern ihm mit seinen helfen. So weit es ging jedenfalls. Dasselbe hatte er zwar auch von Ronald gedacht, doch Hermine hatte immer zu ihm gestanden, auch nachdem Ron sich damit „geoutet“ hatte, dass er für Dumbledore arbeitete. Und dann auch noch Ginny! Er hatte sie sogar geliebt, aber dann so was? Wie konnte sie ihm das bloß antun? Sie hatte ihn benutzt, wie so viele andere, die er in seiner Zeit in Hogwarts kennen und hassen gelernt hatte.

Doch dann hatte er festgestellt, dass Personen, die er aus eigentlich banalen Dingen hasste, unter dieser Tatsache eigentlich ganz nette Menschen waren.

So hatte er Draco immer verachtet, da er an seinem ersten Tag so arrogant war. Stattdessen hatte er sich mit einem Menschen angefreundet, der ihn letzten Endes doch nur ausnutzen würde.

Wäre Draco damals nicht so hochnäsig gewesen, dann hätte er sich vielleicht mit ihm angefreundet und hätte sich nicht geweigert, nach Slytherin zu gehen. Dann hätte er vielleicht sofort die richtigen Freunde gehabt. Doch damals war er so naiv gewesen. Er hatte sich blenden lassen.

Doch Vergangenes ist und bleibt auch vergangen. Er konnte es nicht mehr ändern. Die Zukunft war nun alles, was zählte. Und sie war viel versprechend, oder nicht? Neue Freunde, neue Gegner und auch eine Person, die ihn bedingungslos liebte. Er musste in die Zukunft blicken. So viel war klar.
 

„Harry?“

Der Schwarzhaarige schreckte hoch. Er war so in seine Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass Salazar wieder ins Zimmer gekommen war. Er drehte sich zu ihm um.

„Wenn du jetzt bereit bist, dann würde ich dir jetzt beim Waschen helfen, okay? Oder soll ich doch Draco holen?“ Den letzten Punkt fügte er hinzu, da Harry nun doch ziemlich nervös aussah.

„Ähm, nein, ist schon gut. Warte kurz, dann ziehe ich mir eine Badehose an.“ Er wurde rot, als er spürte, dass seine Kleidung verschwand und er nur noch die gewünschte Badehose anhatte.

„So geht es schneller“ Lächelte Salazar. „ Oh, ja, danke…“ Murmelte Harry.
 

Gemeinsam gingen sie nun in das Badezimmer, wo Sally schon die Badewanne gefüllt hatte. Es roch sehr angenehm, Limonenduft. Sonst hatte er immer ohne Badezusätze gebadet, da er es von den Dursleys gewohnt war, wenn er überhaupt mal baden durfte sich nur in lauwarmen Wasser ohne Schaumbad schnell waschen durfte.

So freute er sich jetzt so richtig auf sein erstes Schaumbad. So etwas eigentlich ganz Normales brachte für ihn wieder dieses Gefühl der Geborgenheit.

Er stieg in die Wanne, oder versuchte es zumindest. Er war es nicht gewohnt, so heiß zu baden, also fühlte es sich für ihn an wie Feuer.

Langsam stieg er in die Wanne, Stück für Stück, sodass er sich an die Hitze gewöhnen konnte. Nachdem er nun im Wasser saß, fand er es doch sehr angenehm. Er konnte sich wieder entspannen.

Salazar hatte sich in der Zwischenzeit auf den kleinen Stuhl gesetzt, der in dem Zimmer stand. Er wollte dem Jungen etwas Zeit geben, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Er genoss es, den Jungen zu sehen, wie er sich zum ersten Mal, seit er aus Hogwarts geflohen war, so richtig entspannte und nun endlich einmal abschaltete und zur Ruhe kam. Das war für ihn längst notwendig gewesen. Der Jüngere konnte endlich einmal wieder Kraft tanken, und da wollte er ihm die Zeit lassen, die er brauchte.
 

Nach etwa zehn Minuten erhob Salazar dann doch wieder die Stimme. „Soll ich dir jetzt mit dem Waschen helfen? Du kannst ja danach noch etwas in der Badewanne bleiben.“

Harry war so ruhig geworden, dass er komplett vergessen hatte, dass Salazar auch hier war und ihm helfen wollte.

„Oh ja, danke…“

Salazar erhob sich und griff nach einem der Waschlappen, die Sally bereitgelegt hatte. Er tauchte ihn ins Wasser.

Er begann damit, Harry damit über den Rücken zu fahren, damit sich der Junge daran gewöhnte.

Dieser zuckte bei der Berührung kurz zusammen, beruhigte sich dann aber. So fuhr der Ältere fort. Über die Schultern gelangte er zur Brust. Dort sah er einige mehr oder weniger starke Narben. Das ließ ihn erschaudern. So jung und schon solche Narben! Er wusste ja, was er schon alles erlebt haben musste, aber das zu sehen war schon ganz schön heftig. Er fragte nicht danach. Es würde den Jungen nur wieder an das erinnern, was ihm zugestoßen sein musste.

Dann legte er den Lappen weg und durch einen leichten Druck auf die Brust des Jungen gab er ihm zu verstehen, dass er sich in die Wanne legen sollte, was er auch tat.

Salazar fuhr mit der Hand über die Haare des Jüngeren und begann, sie nass zu machen. Er legte die Hand in den Nacken des Anderen und zog ihn wieder nach oben. Nachdem er sich etwas Shampoo auf die Hand gegeben hatte begann er die Haare einzuschäumen. Sie waren widerspenstiger, als er dachte und er hatte echt Probleme, durch sie zu fahren. Trotzdem bemühte er sich, so sanft wie möglich zu sein. Schließlich wollte er dem Jungen nicht noch zusätzlich Schmerzen zufügen, vor allem, weil er nun wusste, dass sie sich irgendwann binden mussten. Er wusste zwar nicht, ob es jemals gegenseitige Liebe werden würde, doch wenn Harry sich hier erst einmal eingelebt hatte, würde er wahrscheinlich endlich komplett zur Ruhe kommen und dann würde es nicht mehr lange dauern, bis sein Körper bereit für die Umwandlung war. Und dann war es besser, wenn sie schon gebunden waren, denn dann hätte er jemanden, der ihm zur Seite stehen kann. Klar, er hatte seine Freunde und auch er selbst würde Harry nicht von der Seite weichen, wenn es so weit war. Doch für eine Person in der Umwandlung ist es immer besser, wenn man seinen Bindungspartner fest an seiner Seite wusste. Also wollte er ihn so schnell wie möglich für sich gewinnen. Aber er würde dem Jungen die Zeit geben, die er benötigte und ihn zu nichts drängen. Das hatte er sich geschworen.

So sanft er konnte verteilte er nun das Shampoo in den Haaren des Jungen. Da Harry nun die Augen geschlossen hatte um keine Seife hineinzubekommen, konnte Salazar sich den Jungen einmal in Ruhe ansehen.

Er war etwas kleiner, als normale 17- Jährige Jungen. Seine Haare waren pechschwarz, zumindest, wenn er keinen Schaum darin hatte. Die Narben auf seiner Brust hatte er schon gesehen, doch auch an den Beinen und dem Rücken zogen sich tiefe Striemen. Sogar in seinem Gesicht waren kleine Narben. Irgendwie war Salazar froh, dass diese nicht so lang und tief waren wie am Rest des Körpers, denn dadurch waren sie nur zu sehen, wenn man näher hinsah. Und dieses Privileg würde irgendwann ihm gehören und dann würden nur seine Freunde, die sowieso von den Narben wussten und er selbst sie zu Gesicht bekommen.

Während er so nachdachte massierte er dem Jungen den Kopf, welcher dies sichtlich genoss. Es freute Salazar, den Jungen so zu sehen.
 

Doch die Situation veränderte sich plötzlich. Harry begann zu zittern und so hob Salazar ihn aus der Wanne. Er konnte sich nicht erklären, warum der Junge so reagierte. Das Wasser war immer noch sehr warm und eigentlich war er doch so entspannt gewesen.

Nachdem er aus dem Wasser raus war hörte er zwar auf zu zittern, doch er war scheinbar nicht bei Bewusstsein. In seiner Sorge trug er ihn erst einmal aus dem Badezimmer und legte ihn in seinem Zimmer auf das Bett. Er war nun in einem Handtuch eingewickelt und nachdem er ihn kurz etwas abgetrocknet hatte zog er die Bettdecke weg und legte den Jungen nun richtig ins Bett. Dann bedeckte er ihn mit der Decke und setzte sich neben ihn. Er wusste nicht, was er tun konnte und so rief er erst einmal Severus, Sirius und Lucius. Vielleicht wusste einer von den Dreien Rat.
 

„Sal, was ist los? Hat der Junge es wieder geschafft, sich in Gefahr zu bringen? Oder hast du einfach nur Spaß daran, mich von der Arbeit abzuhalten?“

„Hey Severus, lass den Blödsinn! Es ist ernst. Ich weiß nicht, was los ist mit Harry. Ich hab ihm beim Waschen geholfen, weil er ja immer noch den Gips hat. Na ja, jedenfalls hat er plötzlich angefangen zu zittern und jetzt ist er bewusstlos. Keine Ahnung wieso er so reagiert hat. Er war die ganze Zeit total entspannt und endlich mal ruhig und dann so etwas. Schaffe ich es denn nie, so etwas zu verhindern?“

„Ich denke egal, wer von uns da gewesen wäre, keiner hätte es verhindern können. Es bleibt jetzt nur abzuwarten, dass er wieder aufwacht. Wir können jetzt nur warten, Sal. Wieso warst du eigentlich bei ihm und… verdammt, wieso hast du ihm geholfen, sich zu waschen? Ich denke, du hast uns etwas zu erklären, oder nicht? Sal?“ Salazar war etwas überrascht, dass Sirius so ruhig blieb. Schließlich war er doch Harrys Pate und er hatte ihn doch gerade erst wieder gewonnen und in der Zwischenzeit war ihm schon wieder etwas passiert.

„Nun ja, den Streit zwischen Tom und mir habt ihr ja noch mitbekommen. Und dann habe ich gedacht, dass es vielleicht doch besser wäre, ihm zu sagen, dass wir Bindungspartner sind. Und dass habe ich dann auch getan.

Tja, dann habe ich ihn gefragt, was er denn gerne tun würde. Als er seinen Unfall hatte hatte er ja vorgehabt, zu baden. Das wollte er jetzt nachholen. Und so hat er mich gefragt, ob ich ihm helfen könnte…“

„Das hat er gefragt? Ist das dein Ernst? So kenne ich ihn gar nicht!“

„Na ja, als ich ihm erzählt habe, dass er mein Bindungspartner ist hat er mir gesagt, dass auch er sich vorstellen könnte, irgendwann mit mir zusammenzuleben…“ Salazar musste wieder so lächeln, wie schon so oft in letzter Zeit, wenn er an Harry dachte.

„Wow, Glückwunsch Mann! Und du hast dir Gedanken gemacht, wie Harry reagieren würde. Also echt! Okay, ich würde sagen, du bleibst bei ihm und sagst uns bescheid, wenn er aufwacht. Aber solange möchte ich ganz einfach nicht, dass er alleine bleibt. Falls du eine Ablösung brauchst sag dann einfach ein Wörtchen, okay?“

Und damit verließen die drei ihn auch schon. Nun war er wieder mit dem Jungen allein. Er beobachtete ihn. Er sah jetzt eigentlich so weit ganz ruhig aus, nur seine Augen verrieten, dass er nicht schlief. Sie bewegten sich sehr unruhig. Salazar fragte sich, was mit ihm los sein mochte. Er war beunruhigt, wollte er doch nicht, dass ihm nach alldem schon wieder irgendetwas zustieß.
 

Harry indessen erwachte wieder in dem Bett, in dem er schon das Letzte mal erwacht war, als er hier gelandet war.

Er war wieder in dem Haus am Meer. Das wusste er, da er das Zimmer wieder erkannte. Er erinnerte sich daran, was er sich beim letzten Mal vorgenommen hatte… Er wollte Antworten. So schnell er konnte stand er von dem Bett auf. Er ging schnurstracks zur Tür und ging hinaus. Nun fand er sich in einem großen Flur wieder. Er wirkte durch seine hellen Farben fröhlich. An den Wänden hingen Bilder.

Harry ging näher auf sie zu. Auf dem ersten sah er einen Mann, der Salazar sehr ähnlich sah. Doch er wirkte viel jünger. Er sah sehr glücklich aus. Neben ihm stand ein weiterer Mann. Harry kannte ihn nicht. Er hatte rötliches Haar, welches ihm über die Schultern reichte. Sein Gesicht war fröhlich und wirkte offen. Dann bemerkte er ein weiteres Detail auf dem Bild. Der Salazar- Ähnliche hatte seine Hand unter dem Mantel des Anderen und auf den Bauch gelegt. Und wenn Harry ehrlich war, dann sah genau dieser Bauch ein wenig so aus, wie der einer Schwangeren, doch das war schwerlich möglich. Klar, er war ein Zauberer und hatte schon so einiges Unglaubliches erlebt, doch schwangere Männer, wo gab es das denn bitte? Nein, wahrscheinlich mochte er den doch etwas dickeren Bauch einfach. Ja, das musste es sein.

Er schaute sich das nächste Bild an. Er erkannte die beiden Männer wieder und sie wirkten noch glücklicher als auf dem anderen Bild. Sie saßen auf dem Boden und zwischen ihnen lag auf einer Decke ein kleines Baby. Harry vermutete, dass es ein Junge war, doch er konnte sich irren. Von kleinen Kindern hatte Harry nun wirklich keine Ahnung. Der vorher etwas Dickere sah nun sehr schlank aus. Konnte es wirklich sein? Nein, das bildete er sich vermutlich nur ein. Es konnte nicht sein!

Plötzlich hörte er ein Schreien. Ein Baby, so viel war sicher. Es war sehr nah. Er sah durch das Glas der Tür, welche neben dem Bild war. Es war ein Kinderzimmer. Dort stand eine Wiege. Er öffnete die Tür und ging auf das Babybett zu und sah hinein. Er erkannte das Baby. Es war das von dem Gemälde an der Wand. Es hörte nicht auf zu Schreien. Da niemand zu kommen schien nahm er es hoch. Er war unsicher. Noch nie hatte Harry ein Baby gehalten und so wusste er nicht, wie es richtig ging. Kaum lag es in seinen Armen, als es auch schon aufhörte mit dem Weinen. Jetzt sah es richtig niedlich aus. Die kleinen Ärmchen klammerten sich an ihn. Die Beine hörten auf zu strampeln. Als er noch einmal in das Gesicht des Säuglings sah hatte dieses die Augen geschlossen. Harry hatte so beruhigend auf ihn gewirkt, dass er eingeschlafen war.

„Ich weiß weder, wer du bist, noch wie du in mein Haus gekommen bist. Wieso du so beruhigend auf meinen Sohn wirkst weiß ich auch nicht. Also, wer bist du und was willst du hier?“

Harry drehte sich um. Salazar kam auf ihn zu, doch wieder wirkte er viel jünger. Er nahm ihm das Kind aus den Armen, gab ihm einen Kuss und drückte es sich dann an sich.

„Salazar… du? A... Aber wie kann das sein? Und wieso bist du jetzt plötzlich so jung? Wo bin ich hier überhaupt?“

„Du kennst meinen Namen? Woher? Und wieso duzt du mich? Ich habe dich noch nie gesehen und du hast nichts Besseres zu tun, als meinen kleinen Tom trösten zu wollen? Wer bist du?“

Harry war verwirrt. Wieso erkannte Salazar ihn nicht? Er war doch bis eben noch mit ihm zusammen gewesen. Er wollte ihm antworten, doch so weit kam er nicht. Er hörte wieder dieses leise Surren und seine Beine gaben nach. Wieder fiel er unfreiwillig in den Schlaf. Er verließ diesen Ort und spürte, wie er wieder auf einem Bett lag und neben ihm saß jemand.
 

Vorsichtig öffnete er die Augen. Es war noch immer Salazar. Als er ihn sah war er froh, einfach glücklich zu sehen, dass er ihn mit freundlichen Augen ansah. Das Gefühl übermannte ihn und er fiel ihm um den Hals. Das Gefühl, ihn so nah bei sich zu spüren war unbeschreiblich schön. Jetzt wurde ihm klar, warum er von Anfang an so gefühlt hatte, wenn er ihn spürte. Doch nun war es anders. Er wollte mit Salazar zusammen sein, das wusste er jetzt. Er wollte ihn lieben und genauso geliebt werden. Und er wusste, dass es ihm möglich war. Er musste es nur zulassen, sich ihm gegenüber öffnen. Das würde ihn Überwindung kosten, doch er wusste, dass er es schaffen konnte. Und er würde es schaffen! Das war ihm klar. Und genau dieses Gefühl versuchte er in die Umarmung zu legen. Er wollte, dass Salazar das spürte. Er wollte ihm klar machen, dass er bereit war, sich ihm gegenüber zu öffnen. Sie würden gemeinsam glücklich werden. So hoffte er jedenfalls.

Viel Schlaf, wenig Schlaf

So Leute!

Hier mal wieder was neues von mir.

Ich weiß, dass ich euch ganz schön warten lasse, aber was will man machen??

Und schaut mal bitte in meinen Weblog!!

Und wie schon gesagt: wer kommi hinterlässt, erfährt, wenn's weitergeht.

Also schön lesen und kommi schreiben, ja?

Aber jetzt viel Spaß beim lesen^^

Eure Maxi^^
 

Nach einigen Minuten löste er sich wieder aus der Umarmung. Er schaute Salazar ins Gesicht. Er sah gleichermaßen froh und doch beunruhigt aus. Dennoch lächelte er, so wie Harry es liebte. Und das in dieser Situation. Er musste ihn wirklich lieben, wenn er selbst jetzt für Harry da war und ihm beistand.

„Und, wie geht’s dir? Du hast mir ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt! Was ist denn los gewesen?“

Harry wusste, dass Salazar ihn danach fragen würde und trotzdem traf ihn das nun doch sehr unerwartet.

„Nun ja… ich weiß auch nicht so genau. Es ist genau so wie an dem Tag als ich von Hogwarts weg bin…Keine Ahnung was das ist. Entschuldige, ich wollte keine Angst ma…a…achen“ Das letzte Wort ging in einem lauten Gähnen unter.

„Okay, wir reden später weiter, okay Harry? Du solltest wirklich mal ein bisschen schlafen. Du siehst total müde aus. Und wenn ich ehrlich bin könnte ich auch eine Mütze Schlaf gebrauchen. Immerhin habe ich gestern gar nicht geschlafen und jetzt ist auch schon wieder Nachmittag.“

„So lange war ich weg? Das letzte Mal war es nur eine halbe Stunde oder so. Und… du hast echt nicht geschlafen? Das find ich zwar nett, aber du brauchst doch nicht die ganze Zeit bei mir bleiben.“

„Glaub mir, dass ist besser so. Aber jetzt lass ich dich allein, damit du in Ruhe schlafen kannst. Oder… vielleicht doch besser nicht. Sonst stellst du noch etwas an. Ich kenne ja dein Talent. Aber damit du deine Ruhe hast werde ich nur unsere Zimmer verbinden, damit ich mitkriege, wenn du wach bist.“

„Bitte, was? Was hast du vor?“

„Na das!“

Und schon zog Salazar seinen Zauberstab hervor. Ohne ein Wort zu sagen bewegte er ihn. Die Wand, an der das Nachbarzimmer lag öffnete sich und eine Art Türrahmen entstand. Eine weitere Zauberstabbewegung und ein Vorhang erschien.

„O.. okay? Das war’s jetzt wohl mit meiner Privatsphäre. Warum hast du das gemacht?“ Er verstand es nicht.

„Das habe ich doch gesagt: ich will nicht, dass dir etwas passiert. Und das ginge nur, wenn ich bei dir bliebe. Aber weil ich dir nicht ständig auf die Pelle rücken will, dachte ich, dass es so am besten ist. So hast du immer noch ein eigenes Zimmer, aber ich kann auf dich achten. Wenn du wach bist, dann sage mir bitte bescheid, ich will nicht, dass wieder irgendetwas passiert. Wenn ich bei dir bin, solange du wach bist, dann weis ich, was du nicht tun solltest, damit du dich nicht in Gefahr bringst. Ist besser so, glaub mir.“

Salazar lächelte Harry noch einmal kurz an und wollte dann durch die neu entstandene Tür in sein Zimmer gehen.

„Ähm, Sal?“ fragte Harry.

„Ja, Kleiner?“

„Lass mich nicht mehr alleine, ja?“

„Ja mein Junge, keine Angst. Ich bleibe bei dir, wenn du das möchtest. Aber damit du mal zur Ruhe kommst, lasse ich dich jetzt trotzdem allein.“

„Danke, Sal… Das ist nett von dir, echt. Du weist gar nicht, was mir das bedeutet.“

„Das mache ich nur für dich, ja? Du bist mein Partner und das ist auch gut so. Schließlich brauchst du jemanden, der dich beschützt.“ Salazar lachte nun.

„Hey, so ein Tollpatsch bin ich nun auch wieder nicht!“ Er verzog das Gesicht. Doch das hielt nicht lange und so stimmte er in das Lachen ein. Doch wieder ging es in einem Gähnen unter. Das blieb von Salazar nicht unbemerkt.

„So, jetzt musst du aber wirklich mal schlafen. Also dann…“ Er ging noch einmal an das Bett des Jungen heran und umarmte Harry kurz.

„Schlaf gut.“ Flüsterte er ihm ins Ohr.

„Mach ich, aber du solltest auch mal schlafen und nicht immer nur an mich denken.“

„Das wird schwer…“ Sein Lächeln wurde jetzt eher hämisch.

„Also echt!“

„Na dann, bis später.“

„Okay, bis dann.“

Und so verzog sich Salazar aus dem Zimmer und keine Minute später war der Junge auch schon eingeschlafen. Er war wirklich ganz schön müde gewesen.
 

Salazar ging indes noch einmal zu Severus, um ihm bescheid zu geben, dass es Harry gut ginge.

„Oh, Sal. Du bist es. Ist Harry endlich aufgewacht? Das hat ja lange gedauert!“

„Ja, er war wieder wach. Und es geht ihm gut.“

„Er war wach?“ Severus hatte auf dieses kleine Wort geachtet.

„Als Harry aufgewacht ist hab ich kurz mit ihm geredet, aber er war so müde, dass er sich jetzt mal wirklich schlafen legen wollte. Aber wenn er wieder wach ist, werden wir noch einmal über den Vorfall reden.“

Salazar gähnte herzhaft.

„Du solltest auch mal schlafen, Sal. Gestern bist du schon ganz schön zeitig aufgestanden und hast bis jetzt noch nicht geschlafen. Du siehst nicht gerade gut aus…“

„Danke für das Kompliment… Ja, ich bin wirklich ganz schön müde und Harry hat mich eigentlich auch schon ins Bett geschickt. Also dann…“

„Bis später.“
 

So ging Salazar wieder nach oben in sein Zimmer. Er zog sich um und wollte sich gerade ins Bett legen, als ihm wieder dieses Loch in seiner Wand auffiel. So ging der Schwarzhaarige dorthin und spähte in Harrys Zimmer. Dort auf dem Bett schlief der Junge seelenruhig und Salazar wurde wieder warm ums Herz. Ja, genauso wollte er Harry sehen. So ruhig. Er musste lächeln und bevor ihn die Müdigkeit übermannte legte er sich ins Bett und schlief mit eben diesem Lächeln auf den Lippen ein.

Dieser Schlaf tat ihm wirklich einmal gut. Und auch Harry brauchte diese Ruhe. So schlief er zehn Stunden lang ohne auch nur eine Unterbrechung. Und das sogar ohne einen einzigen Traum. Dafür hatte er nicht einmal einen Trank gebraucht. So lange war er nicht mehr richtig zur Ruhe gekommen. Klar, geschlafen hatte er, doch seine vielen Sorgen hatten ihn niemals losgelassen.

Doch nun wusste er, dass Salazar ihn nicht allein lassen würde mit seinen Problemen. Er hatte in ihm jemanden gefunden, dem er alles anvertrauen konnte. Bei dem er sich einfach fallen lassen konnte und einfach nur der Junge ohne Eltern sein konnte. Er hatte das Gefühl, bei Salazar all das nachholen können würde, was er in seiner Kindheit verpasst hatte. Noch einmal Kind sein… das wäre es doch einmal!

Aber er würde sich dennoch in Salazars Gegenwart nicht aufführen wie ein Kind. Schließlich war er ja sein Bindungspartner und nicht sein Adoptivvater oder so etwas. Nein, sie würden nicht wie eine Familie leben, jedenfalls vorerst nicht. Jetzt würden sie erst einmal als Freunde und dann bald auch als Paar leben. Oder nicht?
 

Als Harry wieder erwachte war es bereits Nacht. Das war irgendwie nicht so gut, dachte er. Da hatte er den ganzen Tag geschlafen und jetzt in der Nacht war er wach. Das würde seinen Tag- und Nachtrhythmus würde darunter wahrscheinlich ganz schön leiden, denn wenn er jetzt wieder nicht schlief, wäre er morgen den ganzen Tag müde.

Er versuchte noch eine Weile, wieder einzuschlafen. Erfolglos. Er wälzte sich im Bett umher und fand keinen Schlaf.

Er stand auf und zog sich mit etwas Mühe an. Der Gips war ja immer noch da. Einen Moment überlegte Harry, ob er Salazar wecken sollte, damit dieser ihm half, bemühte sich dann aber doch selbst. Er würde noch einmal mit Severus reden, wann er endlich den Gips abnehmen konnte. Der war echt nervig!

Am liebsten wäre er ja sofort zu ihm gegangen, aber mitten in der Nacht? Nein, das war wohl keine so gute Idee.

Nachdem er beim Hose anziehen beinahe gestolpert wäre und sich am Bett festhielt überlegte er, was er als nächstes tun soll.

Wahrscheinlich wäre es besser, wenn er zuerst einmal Salazar weckte. Der wollte ja schließlich immer informiert sein, wenn Harry wach war.

So ging er also auf den Vorhang zu, der ihre Zimmer trennte. Er zog ihn beiseite und blickte in das Zimmer dahinter. Auf dem Bett, welches an der Wand gegenüber stand lag immer noch schlafend Salazar. Er lag auf dem Bauch und hatte Arme und Beine vom Körper weggestreckt und beanspruchte so das komplette Bett für sich alleine. Und das war immerhin wesentlich größer als normale. Neben dem Bett stand eine Lampe mit gedämpftem Licht. Salazar musste vergessen haben, sie auszuschalten.

Die Wand war weiß gestrichen und hatte eine grün-silberne Bordüre knapp unter der Decke.

Auch in diesem Raum stand, wie Harry vermutet hatte, ein riesiges Bücherregal, welches viel zu voll gestopft mit Büchern war. Sie standen nicht nur darin, sondern lagen auf weiteren, davor noch mehr ungeordnete Bücherstapel.

An der Wand neben der Tür stand ein Schreibtisch und was lag darauf? Natürlich weitere Bücher und ungeordnete Papierberge. Wie viel konnte ein einziger Mensch denn bitte lesen?? Und wie schafft man es, dabei alles so breit zu verstreuen.

Mittlerweile hatte Harry arge Bedenken, dass Salazar hier noch den Überblick behielt. An der Wand hing ein Bild, welches Harry bekannt vorkam. Er hatte es schon einmal gesehen. Aber wo? Moment. Jetzt, als er es sich einmal besah und darauf achtete, was das Gemälde darstellte wusste er, woher er es kannte.

Darauf zu sehen war wieder Salazar und dieser fremde Rothaarige. Sie knieten und sahen sich an. Zwischen ihnen war ein etwa 5-Jähriger Junge, der stolz hinter einem Fahrrad stand. In der linken Ecke stand ein bunt geschmückter Weihnachtsbaum, also musste das Fahrrad neu sein. Unter dem Baum lag zusammengerollt auf einer decke ein kleines Kätzchen.

Jetzt erinnerte er sich. Dieses Bild hatte neben den beiden Anderen in dem Haus am Meer aus seinem Traum gehangen.

Während er sich diesen Raum und auch das Bild angesehen hatte, hatte er sich nicht vom Fleck bewegt. So stand der Schwarzhaarige immer noch in der „Tür“.

„Ähm, Salazar? Bist du wach?“ sagte er sanft und nicht ganz so laut.

Keine Reaktion. Er ging an das Bett heran und stupste Salazar am Arm.

„Hä? Wasn los?“ murmelte Salazar schlaftrunken.

„Äh, ich will dich ja nicht stören, aber du wolltest doch wissen, wenn ich wach bin. Also… Ich bin jetzt wach. Tut mir leid wegen der Störung…“ murmelte Harry verlegen, während sich Salazar langsam aufsetzte.

„Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich hatte dir doch den Auftrag gegeben, dass du mir bescheid sagen sollst, also hast du alles richtig gemacht. Wie spät ist das eigentlich? Ist ja noch ziemlich dunkel…“

„Keine Ahnung, ich habe keine Uhr. Du vielleicht?“

„Ja, Moment.“ Er drehte sich auf die Seite und griff nach dem Wecker, der auf einem Nachttisch neben dem Bett stand.

„Na Klasse. Erst halb drei. Was machen wir jetzt?“

„Sorry, dass es noch so früh ist, aber ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Soll ich dich erst mal alleine lassen, damit du dich anziehen kannst? Keine Sorge, ich werde mich einfach in den Sessel setzen und ein Buch lesen. Also keine Gefahr.“

Salazar musste lächeln. Da nahm sich der Kleinere doch glatt selbst aufs Korn.

„Ja, danke. Dann werde ich auch gleich noch duschen gehen.“

Und so ließ Harry den Älteren erst einmal alleine und zog sich ein Buch aus dem Regal seines Zimmers. Eine halbe Stunde las er darin, dann war Salazar fertig.

„Wollen wir jetzt mal zu Severus gehen, wegen dem Verband?“ schlug Salazar vor.

„Daran hatte ich auch schon gedacht, aber mitten in der Nacht? Ist das nicht rücksichtslos?“

„Nein, ich denke, dass er immer noch wach ist. Er geht immer erst am frühen Morgen schlafen. Ich frage mich auch, wie er es schafft, trotzdem immer wach zu sein. Also wollen wir?“

„Ja gerne.“

Gemeinsam gingen sie nach unten. Als sie das Wohnzimmer betraten, saß dort, wie Salazar vermutet hatte noch Severus und las.

„Oh hallo ihr beiden. Was macht ihr denn so spät noch hier?“

„So spät noch hier? Du meinst wohl eher so früh schon hier. Willst du nicht auch mal schlafen?“

„Ja, aber wenn ich lese, dann vergesse ich die Zeit und merke gar nicht, dass ich müde werde. Also, warum seid ihr hier? Wohl kaum, nur um mich ins Bett zu schicken, oder?“

„Nein, natürlich nicht. Nun es geht um Harrys Arm. Der Gips stört ihn bei so ziemlich allem. Also wollte er eigentlich ja Harry fragen, ob du ihm den Verband abnehmen kannst. Wäre das möglich?“

„Na ja, dazu müsste ich mir den Arm noch einmal ansehen. Erst dann kann ich das entscheiden. Also Harry, zeig mal her.“

Harry streckte den Arm mit dem Gips aus und Severus richtete den Zauberstab auf ihn. Daraufhin verschwand der Verband und der Trankmeister konnte sich den Arm ansehen. Er sprach einen Zauber und konnte die Knochen darin sehen. Sie waren noch nicht wieder wirklich heil.

„Tja, also der Arm ist immer noch gebrochen, aber das war ja zu erwarten. Ich hab jetzt nur eine Frage an dich: Fühlst du dich wieder fit? Nur wenn du fit bist, werde ich den Zauber anwenden, denn sonst könnte dich das in deiner Genesung wieder zurückwerfen und das will ich nicht. Also wie geht es dir?“

„Also ich fühl mich grad sehr gut eigentlich. Hab ja auch ne halbe Ewigkeit geschlafen. Also ich denk schon, dass das geht.“

„Okay, dann ist das also beschlossen.“ Er nahm Harrys Arm noch etwas fester in die Hand, damit er nicht wackelte. Er sprach den Zauber und der Arm leuchtete kurz auf und war geheilt.

„So das wäre es soweit. Du solltest aber noch keine Gewichte damit stemmen, so stark ist der Arm immer noch nicht. Aber in zwei- oder drei Wochen wird er wieder wie vorher sein.“

„Okay, ich werd mich bemühen. Wow, endlich wieder Freiheit“

„Na dann. Ich werde mich dann wohl auch mal hinlegen, wenn ihr schon an mir rumnörgeln müsst, dass ich zu wenig schlafe. Bis später.“

„Okay, bis dann.“
 

Damit verließ Severus die beiden.

„Mann, der hat es echt mal nötig. Vor ein paar Tagen bin ich gegen sieben aufgewacht, weil ich aufs Klo musste und da war er immer noch munter. Langsam könnte man denken, dass er sich das Schlafen abgewöhnt hat. Man kann doch nicht immer nur 2- bis 3- Stunden schlafen. Na ja, das ist dann wohl seine Sache. Und du bist sicher, dass du nicht mehr schlafen willst?“

“Ja, ich meine schließlich habe ich ja schon mit einer kleinen Unterbrechung, Moment… Oh, über 30 Stunden geschlafen. Man kann’s schließlich auch übertreiben. Ich glaub, ich kann die nächsten 2 Tage nicht mehr schlafen, so munter, wie ich jetzt bin.“

„Ach Quatsch, das geht schon. Wir müssen dich nur ordentlich fordern. Wie wär’s mit Frühsport? Das wäre doch mal ein Anfang.“ Schlug Salazar vor.

„Na ja, ich war noch nie so gut im Sport, aber wenn du meinst. Woran hast du denn gedacht?“

„Was du willst. Wir könnten ein bisschen durch den Garten rennen, oder Schwimmen? Dazu könnten wir ja in den See gehen. ’Ne tolle Abhärtung bei den Temperaturen…“

„Nein, ich glaub schwimmen ist keine so gute Idee, oder bist du ein guter Rettungsschwimmer? Ich konnte noch nie wirklich schwimmen… Hab ich nie ordentlich gelernt…“ Murmelte Harry nun verlegen. Es war ihm peinlich, nicht richtig schwimmen zu können. Und das mit 17!

„Na dann wird’s höchste Zeit dafür, oder willst du noch irgendwann ertrinken? Also ich will das nicht. Aber da warten wir am besten bis heute Mittag, da ist es wärmer. Zum Lernen ist das besser.“

„Ja, wenn du meinst. Das wird dann aber eine lange Schwimmstunde. Im Lernen bin ich nämlich langsam.“ Lächelte Harry und auch Salazar begann zu lächeln.

„Tja, das wäre dann wohl endlich mal viel Zeit für uns, um uns kennen zu lernen. Ich hätte da nichts dagegen…“

„Nein, das wäre nicht schlecht. Zumindest, wenn nicht wieder irgendetwas dazwischenkommt, oder ich vielleicht absaufe. Bei mir kann man ja nie wissen, was passiert. Ich schein das Pech ja förmlich anzuziehen.“

„Du kannst gar nicht absaufen, ich bin ja da. Oder denkst du, ich würde voraus schwimmen und von dir verlangen, mir zu folgen. Wenn du das echt von mir denkst, dann kennst du mich ja echt schlecht. Da wird’s ja mal Zeit, dass wir mal ungestört reden. Ich muss ja scheinbar ganz schön viel richtig stellen.“ Nun sah Salazar etwas beleidigt drein.

„Nein, nein, so hab ich das doch gar nicht gemeint. Es ging doch nur darum, dass ich mich ständig in Gefahr bringe. Sei nicht böse.“ Sagte Harry so schnell, dass er beinahe einen Knoten in die Zunge bekommen hätte. Das wiederum ließ Salazars mürrische Miene wieder freundlich werden und er knuffte den Jungen in die Seite.

„Ist doch schon gut. Wegen so etwas werd ich doch nicht gleich böse. Mach dir nicht immer solche Sorgen. Entspann dich doch mal!“ Bei diesen Worten zog er Harry unwillkürlich in seine Arme. Dieser verkrampfte wieder, was Salazar befürchtet hatte. Harry verspürte wieder dieses Kribbeln. Salazar wollte ihn gerade wieder loslassen, damit er sich wieder entspannte, doch in diesem Moment gelang es Harry, die Unsicherheit abzuschütteln. Er klammerte sich an die Brust des Älteren und wollte ihn nicht mehr loslassen.

„Danke, Salazar. Danke für alles…“Murmelte er leise in das Ohr des Slytherins. Er legte seinen Kopf auf die Brust von eben diesem und schloss die Augen. Er genoss das.

Salazar spürte das und begann, über den Kopf des Kleineren zu streicheln. So lagen sie lange. Sehr lange. Als sie sich wieder etwas voneinander lösten, warf Salazar einen Blick aus dem Fenster. Es dämmerte schon…

Träume

So Leute...

Hier ist jetzt wie versprochen noch das letzte Kapitel vor dem Urlaub. Damit verabschiede ich mich jetzt erst mal...

Viel Spaß beim lesen.

Würd mich über nen Kommi freuen^^

Maxi
 

Als Salazar sich von Harry löste, um kurz auf das Klo zu gehen, merkte er, dass dieser beinahe geschlafen hatte und nun am liebsten gar nicht aufstehen wollte.

„Wo willst du denn hin? Es war doch gerade so schön…“ Murmelte Harry etwas wehmütig.

Salazar lächelte ihn an. „Schön, dass es dir gefallen hat. Ich geh nur mal eben aufs Klo. Bin gleich wieder da, okay?“

„Na gut, aber beeil dich, ja?“

„Ja, Kleiner, mach ich. Aber ich denke, dann müssen wir noch etwas reden. Ich habe noch ein paar Fragen an dich.“

„Okay…“

Als der Ältere das Zimmer verlassen hatte, realisierte Harry erst einmal, was hier gerade geschehen war.

Sie hatten ungefähr zwei Stunden aufeinander gesessen, sich umarmt und sich nicht wirklich bewegt. Sie hatten das Beide sehr genossen. Salazar hatte ihm beinahe die ganze Zeit über die Haare gestreichelt. Und er hatte es zugelassen. Er begann, sich in Salazars Nähe zu entspannen. Wenn er es einmal recht bedachte, dann wollte er nicht ohne Salazar leben. Er wollte mit ihm zusammen sein. Da war für Harry etwas, dass ihn stutzig machte. Salazar war doch ein Mann! Und er auch… Also musste er doch… schwul sein, wenn er so bei ihm fühlte. Das hätte er nie gedacht, dass er Männer lieben könnte. Aber warum nicht? Wenn er so glücklich werden würde. Dann war doch alles okay. Oder?

Nur weil Salazar ein Mann war, hieß das doch noch lange nicht, dass er ihm nicht die Liebe schenken konnte, die er suchte und auch umgekehrt. Sie waren ja nicht umsonst Bindungspartner.

Während er noch so seinen Gedanken nachhing, kam Salazar wieder herein. Harry sah auf.

„Also dann, bringen wir’s hinter uns. Was willst du wissen?“

„Mir scheint, du willst das nicht. Kann ich ja verstehen. Wenn schon so gesagt wird, ‚wir müssen reden…’ dann ist das nicht so viel versprechend. Aber ich werde versuchen, das alles so schnell wie möglich abzuhandeln. Machen müssen wir es trotzdem. Das ist dir doch klar? Oder?“

„Sal, du tust es schon wieder!“ Lächelte Harry.

„Was denn?“ Jetzt war Salazar ganz schön perplex. Worauf spielte der Kleine an?

„Du redest drum herum! Wenn du willst, dass es schnell geht, dann komm auf den Punkt, ja? Ist nicht böse gemeint, nur die Wahrheit. Also…?“ versuchte Harry freundlich, aber dennoch nachdrücklich zu sagen. Scheinbar nicht ganz so erfolgreich, denn Salazar sah jetzt ganz schön mürrisch drein.

„Och, Mensch! Jetzt guck doch nicht so! Schließlich habe ich, wie du schon festgestellt hast, keine Lust hier drauf. Also beeilen wir uns. Dann können wir da weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben…“ Murmelte Harry verlegen und wurde rot. Darauf folgte ein Grinsen.

„Hmmm… was hältst du davon? Erst mal machen wir’s uns wieder bequem und dann reden wir. Okay?“ Auch Salazar musste nun grinsen. „Ach ja, das braucht dir nicht peinlich sein.“

Sie setzten sich wieder in den Sessel. Erst Salazar und dann Harry. Der Kleinere lehnte sich an den Slytherin und dieser fuhr damit fort, ihm über den Kopf zu streicheln.

„Was sollte mir denn peinlich sein?“

„Na ja, dass du hier so mit mir zusammen sitzt. In der Zaubererwelt ist das durchaus nicht unüblich. Hast du das denn nicht gewusst?“ Er sah den Jungen fragend an.

„Nein, nicht wirklich. Aber ich hab da so was geahnt…“

„Wie meinst du das denn jetzt wieder? Wegen Sirius und Luc?“

„Nein… na ja auch. Aber weißt du, wir wollten doch über die Träume sprechen, oder? Ich fang mal an, okay?“

„Klar, auch wenn ich jetzt irgendwie das Gefühl habe, dass du mir da jetzt ausweichst. Na dann, schieß mal los! Ich bin ganz Ohr.“ Sagte Salazar und versuchte dabei, sich etwas bequemer hinzusetzen. Doch das ging nicht, denn Harry hatte sich beinahe auf ihm nieder gelassen und so war er jetzt ein wenig eingeklemmt.

„Aber vorher…Könntest du noch mal kurz aufstehen? Du sitzt da etwas schlecht…“

Harry sprang auf, als er bemerkte, dass er dem Älteren das Bein einklemmte. Er konnte sich ja irgendwie gar nicht mehr bewegen, weil er ihn so bedrängte.

„Ups… sorry. Soll ich mich lieber auf den anderen Sessel setzen?“

„Denk nicht dran! Ich hab keine Lust, alleine zu sein. Oder magst du meine Nähe nicht? Glaub ich aber eher nicht, so wie du guckst…“ Wieder musste er grinsen.

„Ist das so offensichtlich? Natürlich will ich in deiner Nähe bleiben. Was denkst du denn?“

„Na dann…“ Er hatte sich gerade erneut hingesetzt und zog Harry zu sich. Als er sich hinsetzten wollte hielt Salazar ihn fest.

„Was…?“

Und schon spürte er, wie der Ältere ihn hochhob und zu sich auf den Sessel setzte.

„So vermeiden wir, dass du dich wieder blöd hinsetzt. Also kann’s ja jetzt losgehen…“

„Ja, okay. Also ich fang mal mit dem ersten Traum in Hogwarts an. Ich hab mich an dem Tag sowieso nicht so wohl gefühlt. Und dann hab ich die Prüfung geschmissen und hab mich hingelegt. Als ich erwacht war, hab ich mich in einem Haus wieder gefunden, dass ich nicht kannte. Es stand irgendwo am Meer. Aber als ich mich weiter umsehen wollte bin ich auch schon aufgewacht. Und da war Blaise und Draco im Zimmer. Die haben gesagt, ich hätte gezittert. Na ja aber so weit hat das ja nicht wirklich was mit dir zu tun. Aber der nächste Traum neulich…“

Er stockte, da er nicht wusste, wie er es Salazar erklären sollte. Womit sollte er anfangen?

„Na ja, da bin ich wieder in diesem Haus aufgewacht. Ich hab mich dann ein wenig umgesehen und da waren Bilder an der Wand. Bilder von dir und einem anderen Mann. Und einem Baby. Und jetzt sehe ich plötzlich dieses Bild von Weihnachten in deinem Zimmer, welches in dem Haus gehangen hatte. Kann das bedeuten, dass ich bei dir in deinem alten Haus aufgewacht bin?“

„Oh, also noch mal. In dem Haus hingen Bilder von mir, einem Mann und einem Baby. Wie sah der Mann denn aus? Dann kann ich dir zumindest erst einmal die Gemälde erklären. Und ja, ich habe einmal am Meer gewohnt. Und in meinem damaligen Haus hingen Bilder, die genau das zeigten, was du beschrieben hast. Also, wie sah der Andere aus?“

„Na ja, also er hatte rötliches Haar, das ganz schön lang war. Er war etwas kleiner als du und hat ganz freundlich geguckt. Und er sah ein bisschen aus…na ja, also ob er schwanger wäre… Das ist doch nicht möglich oder? Was bedeutet das?“

Während er den Mann beschrieben hatte, hatte er die Augen geschlossen gehalten, um sich dieses Bild wieder in den Kopf zu rufen. Doch nun, da er sie wieder öffnete, bemerkte er, dass Salazar Tränen in den Augen hatte.

„Sal, was…?“ Doch der winkte ab. Er brauchte einen Moment für sich.

Harry wartete ab. Es machte in dennoch ganz schön neugierig, warum ihm dies scheinbar so wehtat.

„Du…du weißt ja, dass Tom mein Sohn ist. Was du nicht weißt ist, dass er keine Mutter hat. Er hat stattdessen zwei Väter. Nun sein zweiter Vater ist mein Mann gewesen. Er hieß Ga… Gage. Er starb an dem Tag, als auch deine Eltern starben. Er war da gewesen, weil er deine Eltern und auch dich besuchen wollte. Du musst wissen, er war schon lange mit ihnen befreundet gewesen. Und er hatte deiner Mutter bei deiner Geburt geholfen. Doch als er an diesem Abend vorbeikam, traf er auf Dumbledore, der schon deine Eltern getötet hatte. Da er nun Zeuge dieses Mordes war hat der Alte ihn einfach um…um…gebracht…“ Er brach ab und die Tränen rannen ihm an den Wangen herunter. Der Ältere sah völlig aufgelöst aus.

Harry hatte das Gefühl, ihm beistehen zu müssen und drehte sich nun vollständig zu ihm um. Er zog ihn in seine Arme, welches dieser einfach geschehen ließ. Immer stärker klammerte sich an den Kleineren und versuchte, sich zu beruhigen.

Für Harry war dies alles etwas seltsam. Immerhin war Salazar über 1000 Jahre älter. Trotzdem blieb er ruhig sitzen und hielt ihn in seinen Armen.

Nach einigen Minuten waren Salazars Tränen versiegt.

„Entschuldige… Ich war eigentlich über seinen Tod hinweggekommen, aber jetzt… Ich wollte mich nicht bei dir ausheulen.“ Harry reichte ihm ein Taschentuch. „Danke…“ Murmelte er. „Es geht schon wieder.“

„Dumbledore hat also auch… Gage, hieß er? … umgebracht? Und ich hab gedacht, er wäre ja so nett… Wie konnte ich mich denn nur so dermaßen täuschen?“

„Mach dir keine Gedanken deswegen. Er hat immerhin die komplette Zauberwelt getäuscht. Aber egal. Ich spür doch, dass da noch was ist, das du mir sagen solltest.“

„Ja, na ja, so bedeutsam ist das jetzt nicht. Als ich dann weiter in dem Haus rumgelaufen bin, da hab ich ein Baby schreien gehört. Ich bin hingegangen und als ich es hoch genommen habe, war es sofort ruhig. Dann kamst du herein und hast mich gefragt, wer ich denn sei. Du hast mich nicht erkannt. Was hat das zu bedeuten?“

„Ich weiß es nicht Harry. Vielleicht hast du in die Vergangenheit geschaut. Ich versteh es selbst nicht. Vielleicht sollte ich mal ein bisschen lesen… dann find ich vielleicht was.“

„Ach ja, wenn wir einmal beim lesen sind, kann es sein, das du immer sehr viel liest? Das ganze Haus ist voll gestopft mit Büchern.“

„Ja, eigentlich immer, wenn ich grad nichts zu tun habe. Aber es gibt hier kaum Romane oder so. Sind fast alles Wissenschaftsbücher. Deswegen meinte ich ja auch, dass ich in den Büchern was finden könnte. Hast du sonst noch Fragen bezüglich dieses Traumes, oder was es auch war?“

„Na ja, eine schon. Wie kann es sein das Gage schwanger mit Tom war? Das geht doch nur bei Frauen…“

„Nein, nicht so in unserer Welt. Ich habe dir ja gesagt, dass es hier durchaus nicht unüblich ist, dass zwei Männer zusammen finden. Aber die Natur hat es so eingerichtet, dass wenn sich beide Kinder wünschen, sie auch welche bekommen können. Und da Gage lieber unten lag…“

„…ist er schwanger geworden. Ach so… Du Sal?“

„Ja? Was ist denn?“

„Würdest du noch einmal ein Kind wollen?“ Harry war sich nicht sicher, ob diese Frage so gut war. Aber er hatte sie nun einmal gestellt. Nun war es zu spät.

„Wieso fragst du? Willst du etwa welche?“ Salazar war überrascht über diese Frage.

„Na ja, eigentlich wollte ich schon irgendwann welche… aber… ich weiß nicht…“

„Wir lassen uns einfach überraschen, okay? Noch sind wir ja nicht so weit. Aber wenn es so weit ist, können wir ja noch einmal darüber sprechen. Lass uns nichts überstürzen.“

„Ja.“ Flüsterte Harry Salazar ins Ohr. Er hatte sich wieder näher an ihn gekuschelt.

Wieder lagen sie so da, wie die letzten paar Stunden. Wieder genossen sie es. Harry war einfach froh, Salazar zu haben. Salazar hingegen wurde durch Harrys Anwesenheit wieder ruhiger. Er versuchte, Gage zu denken. Er wollte jetzt ein neues Leben beginnen.

Wiedersehen macht Freude

Als sie sich das nächste bewegten war es bereits neun Uhr. Sally stand in der Tür.

„Meister Salazar? Das Frühstück ist fertig. Kommen sie ins Esszimmer? Oder soll ich ihnen und dem jungen Herrn etwas hierher bringen?“

„Nein Sally, wir sind gleich da. Geh doch bitte schon einmal den Rest des Hauses wecken. Außer Severus. Lass ihn schlafen, er hat es nötig.“

„Okay, Meister. Sonst soll ich aber alle wecken oder wollen noch andere ausschlafen?“ Vergewisserte sich die kleine Hauselfe.

„Nein, nicht das ich wüsste. Aber klopf diesmal bei Sirius und Lucius an, damit nicht wieder so etwas passiert, wie das letzte Mal.“

„Ja, Meister.“ Während sie sprach rieb sie sich die Rippen. Dann verließ sie das Zimmer. Harrys Magen grummelte leise.

„Oh, da hat wohl jemand Hunger, oder etwa nicht? Wie gut dass es gleich Essen gibt, ich verhungere auch gleich.“

„Nein, lass mal. Ich will dich noch eine Weile haben. Aber jetzt mal zu was anderem. Was ist denn das letzte Mal passiert, als Sally nicht angeklopft hatte?“ Das interessierte ihn wirklich.

Salazar begann leise zu Lachen.

„Nun ja, Sirius und Lucius waren gerade dabei, na ja, intime Dinge zu tun. Und in diesem Moment stand Sally in der Tür und rief die Beiden zum Frühstück. Da ist Lucius ein wenig ausgerastet, du kennst ihn ja. Da hat er sich das Erstbeste geschnappt, was er fand und es nach ihr geworfen. Und so eine Kaffeetasse in den Rippen, das tut doch etwas weh. Sie hat es natürlich stillschweigend hingenommen. Als ich es erfahren hab, war ich auch etwas geschockt. Da hab ich sie zu mir gerufen und was soll ich sagen, sie hatte 3 gebrochene Rippen. Irgendwie muss man ihr doch klarmachen können, dass sie mit ihren Problemen jederzeit zu mir kommen kann. Na ja, das liegt wohl in ihrer Natur…“

„Ich wusste ja, dass Lucius böse werden kann, sehr sogar, aber das war doch ein bisschen viel, oder? Hat er sich wenigstens bei ihr entschuldigt?“

„Nein, nicht direkt. Er hat mir gesagt, dass es ihm Leid tut, aber zu Sally persönlich hat er nichts gesagt. Na ja, aber eigentlich ist ja keiner wirklich so nett zu Hauselfen. Aber ich persönlich finde, dass sie Geschöpfe wie alle anderen sind und deshalb respektiere ich sie. Aber bei Lucius ist das etwas anderes. Du weist ja, wie er immer ist. Ich glaube, Zärtlichkeit und Einfühlungsvermögen sind ihm ein Fremdwort. Es sei denn natürlich, es geht um Sirius. Da zeigt er ein viel netteres Ich, was ihm besser steht, wie ich finde. Aber wir sind es ja gewohnt, dass er so kühl ist. Aber ich finde, seit er Sirius hat, ist er zu allen, freundlicher. Etwas jedenfalls.“

„Ja, ich kenn ihn ja auch nur so. Und wegen der Hauselfen solltest du dich mal mit Hermine austauschen, die hat da irgendwie die gleichen Gedanken wie du.

Ich bin immer froh, wenn Leute miteinander glücklich sind. Auch wenn ich nicht weis, wie die Beiden zueinander gefunden haben. Aber solange sie glücklich sind, soll mir das egal sein. Ist ja schließlich ihr Leben, nicht meins. Auch wenn ich sagen muss, dass mein Leben jetzt grad auch ganz schön ist.“ Sagte Harry und begann zu lächeln. Salazar zog ihn nun wieder etwas fester in seine Arme und legte selbst ein etwas gemeines Lächeln auf.

„Hey, was ist denn? Warum grinst du so fies?“ Harry war mal wieder verwirrt.

„Na ja, du glaubst vielleicht, dass dein Leben grad so perfekt ist. Da hast du aber noch nicht bedacht, dass noch unser Schwimmunterricht aussteht. Mal sehen, wie du dann darüber denkst, wenn du stundenlang von mir dazu gedrängt wirst, immer wieder dasselbe zu tun, um dann festzustellen, dass es doch nicht klappt…“ Jetzt begann Salazar leise zu lachen.

„Hey, was soll denn das? Du weist doch noch gar nicht, ob ich wirklich so schlecht bin, wie ich sage. Schau es dir doch erst mal selbst an.“ Nun war Harry ein wenig beleidigt. Glaubte Salazar im Ernst, zu wissen, was er drauf hatte und was nicht?

„Ach, Kleiner. Nimm dir doch nicht alles gleich so zu Herzen. Merkst du nicht, dass ich dich nur ein bisschen necke? Komm schon, sei nicht beleidigt.“

„Doch, bin ich aber. Du bist gemein!“

„Hey, nicht böse sein. Ich kann dir zwar nicht versprechen, dass ich nie wieder versuchen werde, dich zu veräppeln, aber vielleicht kann ich es ja wieder gut machen. Ich will nicht, dass du schlechte Laune hast.“

„Ach ja? Und was willst du jetzt machen?“ Harry konnte sich nicht vorstellen, was jetzt folgen sollte.

„Na ja, das vielleicht?“

„Wa..?“ Und schon spürte er Salazars Hände in seinen Seiten. Ehe er sich versah, hatte er kein Hemd mehr an, wodurch Salazar ihn noch besser kitzeln konnte. ‚Ich muss das auch lernen, diese stablose Magie.’ Dachte er im Stillen, während er versuchte, sich aus Salazars Fängen zu befreien. Natürlich ohne Erfolg.

Salazar war viel größer und stärker und somit war es kein Problem für ihn, den Jüngeren festzuhalten. Doch auf dem Sessel war nicht allzu viel Platz. Durch die heftigen Bewegungen des Kleinen rutschten sie herunter und auf dem Boden war es noch einfacher für den Slytherin, den Jungen auf dem Boden zu halten. Jetzt war es unmöglich, dass Harry sich aus dem Griff von Salazar zu lösen konnte. Da half nur eins.

„Gnade! Ich geb’ ja schon auf, okay? Du hast gewonnen. Ich bin ja schon wieder glücklich.“ Und das war sein ernst. Die Worte waren weniger gesagt, als eher ins Lachen eingebracht. Ja, Salazar wusste echt, wie er ihn wieder aufheitern konnte.

Und als Harry so um Gnade winselte, hörte Salazar auf. Er wollte ihn ja schließlich nicht schon wieder ärgern, sondern für ein wenig gute Laune sorgen. Und das hatte er ja schließlich geschafft.

So hockten sie jetzt lachend auf dem Boden. Harry lag vollkommen fertig auf dem Rücken und konnte nicht ruhig liegen vor Lachen. Salazar war über ihm, stützte sich mit den Armen neben dem Kopf des Jüngeren auf.

„Ähm, ich will euch Beide ja nicht stören, aber kommt ihr zum Frühstück? Der Kaffee wird sonst kalt.“

Es war Draco. Hinter ihm standen Blaise, der die Arme um den Blonden geschlungen hatte und direkt dahinter konnte er Hermine erkennen.

Kurze Zeit sahen alle ein wenig skeptisch drein, dann begannen sie alle zu lächeln.

Dann erhob Blaise das Wort.

„Du, Dray?“

„Ja, was ist denn?“

„Warum haben wir nie so `nen Spaß?“

„Ach, wir haben keinen Spaß?? Was machen wir denn sonst die halbe Nacht? Findest du das etwa nicht toll? Muss ich mir jetzt Gedanken machen?“

„Nein, ich meine nur, bei uns ist das alles mehr oder weniger geplant. So was Spontanes fehlt da irgendwie…“

„Ach, findest du? Na warte…!“

Blitzschnell drehte sich Draco um und begann nun auch, den etwas größeren Braunhaarigen durchzukitzeln. Und ehe dieser sich versah, lag er auf dem Boden. Doch da Blaise hier der Stärkere war, schaffte er es, sich zu befreien und stützte nun wie Salazar bei Harry vorher, über Draco. „Hey, hör schon auf! Das wolltest du doch nur! Wolltest doch nur ne Möglichkeit, mich zu ärgern…“ Aber Blaise hörte auch schon auf. Schließlich wollte er es sich ja nicht mit seinem Schatz verscherzen.

Jetzt meldete sich Hermine zu Wort.

„Ich hab grade irgendwie total das Dejà- vu. Gott, Jungs! Könnt ihr euch denn nicht zusammenreißen?“

„Nö, wieso denn? Warum sollen wir denn nicht zeigen, wie gern wir uns haben?“ Diese Stimme gehörte keinem der Vier. Sie kam von irgendwo hinter Hermine. Schnell drehte sie sich um und fand dort jemanden, den sie dort nicht erwartet hätte: Neville. Komplett mit Gepäck. Er war zurück. Und er schien ein Geschenk bei sich zu haben. Doch das interessierte Hermine herzlich wenig. Sie hatte verstanden, was Neville damit sagen wollte. Und wenn sie ehrlich war, dann war dies die schönste Liebeserklärung, die sie seit langem gehört hatte.

Sie brach in Tränen aus und lief auf Neville zu. Dieser breitete die Arme aus und fing die Braunhaarige auf wie ein kleines Kind. Er hob sie hoch und genoss diese Umarmung. Er wusste, dass sie genauso fühlte wie er. Und das war gut.

„Oh, Neville, ich hab dich ja so vermisst!“

„Shh… jetzt bin ich ja wieder da. Und wenn ich ehrlich bin, könnt ich was essen. Ich bin gleich ohne Frühstück aus dem Haus, weil ich dich sehen wollte.“

„Hey wir sind auch noch da, ja? Wir sind dir wohl egal oder was?“ Draco hatte sich wieder aufgerichtet und hatte die Szene, wie die drei anderen auch stillschweigend beobachtet.

„Nein, sorry. Klar hab ich euch auch vermisst. Aber wie ich sehe, hattet ihr auch ohne mich Spaß, oder nicht?“

„Ja, aber mit dir wird’s bestimmt noch lustiger. Aber jetzt lasst uns essen, ich sterbe gleich vor Hunger.“

Ja, wenn Blaise nicht genug zu essen bekam…

Als sie aufstanden und Neville Salazar und Harry Hand in Hand in das Esszimmer gehen sah war er etwas irritiert.

„Oh, Neville, dass weist du ja noch gar nicht! Das ist Salazar Slytherin, ihm gehört dieses Haus. Und… na ja er ist mein Bindungspartner…“ Irgendwie war es immer noch schwierig für Harry, dass in Worte zu fassen.

„Harry, Glückwunsch! Echt, gratuliere. Ach und danke Mr. Slytherin, dass ich hier wohnen darf.“

„Gern geschehen. Du bist ein Freund von Harry, also darfst du hier wohnen. Und damit bist du auch mein Freund. Und den Mr. Slytherin vergiss mal schnell, da komm ich mir so alt vor. Einfach Salazar, ja?“ Erstreckte eine Hand nach vorne. Neville ergriff sie.

„Freut mich, Si… dich kennen zu lernen, Salazar.“

„Ganz meinerseits. Aber jetzt lasst uns endlich essen, oder ich fürchte ich muss Leichen von Verhungerten aus meinem Haus schaffen. Und wie würde dass denn bitte aussehen?“

Sie begannen wieder zu lachen und gingen gemeinsam ins Esszimmer, wo Sally ein üppiges Frühstück vorbereitet hatte.

Es gab bergeweise Brötchen, zig Aufstriche, Rühr- und Spiegelei und Literweise Kaffee und Tee. Die kleine Hauselfe hatte es wirklich drauf, sie nach allen Herzenswünschen zu verköstigen.

Sofort schnappten sich Blaise, Harry und Neville mehrere Brötchen, was ihre jeweiligen Partner zum Schmunzeln brachte. Das nannte man Rollenverteilung! Einer isst auf Vorrat und der andere sorgt dafür, dass es ihm an nichts fehlte. So griffen Salazar, Draco und Hermine nach jeweils einer der insgesamt vier Kaffeekannen und begannen, die Tassen zu füllen. Nachdem sie sich selbst und den drei Anderen Kaffee eingeschenkt hatten, griffen auch sie zu Brötchen und begannen zu essen.

Nachdem Neville sein zweites Brötchen gegessen hatte, fragte ihn Hermine, wie es dazu kam, dass er so plötzlich hier erschien.

„Na ja, ihr wisst ja, dass es meiner Großmutter in den letzten Wochen nicht so gut ging. Als ich dann aber bei ihr war, hat sich ihr Zustand relativ schnell verbessert. Vor ungefähr zwei Wochen war sie dann wieder so fit, wie vor der Lungenentzündung. Eigentlich wollte ich da schon hierher kommen, aber sie wollte halt, dass ich noch eine Weile bei ihr bleibe, weil sie sonst immer so einsam ist. Sie hat ja sonst keinen mehr. Also bin ich da geblieben und hab ihr Gesellschaft geleistet. Wir waren zusammen einkaufen, sie hat ziemlich viel springen lassen, ich bin ja schließlich ihr einziger Enkel. Ich hab nen Haufen neuer Klamotten bekommen und wenn ich irgendetwas wollte, dann hat sie es mir gekauft. Das war schon toll. Und dann hat sie mich gefragt, ob ich denn ne Freundin hab. Hatte ich zu der Zeit natürlich nicht. Aber da ist mir etwas klar geworden. Und zwar, wen ich liebe. Also bin ich noch mal alleine losgezogen, um ein Geschenk für dich zu besorgen.“ Er sah Hermine viel sagend an. Er stand auf und ging noch einmal kurz zu seinem Gepäck. Dort lag noch das Päckchen, welches bei Hermines stürmischer Umarmung zu Boden gefallen war. Er hob es auf und ging damit zurück ins Esszimmer. Dort setzte sich Neville wieder neben Hermine und gab ihr das kleine Geschenk. Sie nahm es zögernd an und begann, langsam das Papier zu öffnen. Hervor kam ein kleines silbernes Kästchen mit hübschen roten und grünen Verzierungen.

„Mach es auf.“ Drängelte Neville. Er konnte es scheinbar kaum erwarten, zu sehen, ob ihr das Geschenk gefiel. Sie hob den Deckel der kleinen Schachtel ab und sah hinein. Der Ausdruck ihrer Augen veränderte sich schlagartig. Aus der Vorfreude wurde richtige Freude und, wenn Harry es richtig deutete auch Liebe. Nun zog die Braunhaarige eine goldene Kette mit einem Anhänger in Form eines Herzens heraus. Sie besah es sich genauer und erkannte eine Gravierung auf dem Anhänger. Sie setzte ein liebevolles Lächeln auf und gab das Kettchen weiter. Dann sah noch einmal in die Schachtel und entdeckte ein Pergament, das zusammengefaltet darin lag.

Nun erreichte das Kettchen Harry. Auch er sah es sich an und entdeckte die zarte Gravierung. Dort stand in schwungvollen Buchstaben: „For my Love H.J.G.“ Wirklich rührend, fand Harry.

Hermine begann indes leise zu weinen und umarmte Neville erneut. Es muss ein Gedicht gewesen sein, vermutete Harry.

Der früher etwas Dickliche Junge hielt sie fest in seinen Armen und gab ihr einen sanften Kuss. Hermine erwiderte diesen ebenso zärtlich.

„Es gefällt dir also?“ fragt Neville.

„Oh, Neville. Es ist wunderbar! Ich liebe dich!“ Die letzten Worte waren für die Anderen kaum hörbar, aber da sie von allen angeschaut wurden, wussten sie, was sie gesagt haben musste.

„Ich dich auch, Hermine.“ Murmelte Neville nun fast ebenso leise.

Nachdem sie eine Weile diese Zärtlichkeit genossen hatte, fuhren sie mit dem Frühstück fort und Neville sprach weiter.

„Wir waren auch bei den Gräbern von meinen anderen Großeltern und haben sie wieder schön hergerichtet.

Letztendlich haben wir auch noch meine Eltern in St. Mungo’s besucht. Mann, haben die sich gefreut. Es geht ihnen viel besser. Ich hab sie ja ne Ewigkeit nicht mehr gesehen. Ich glaube, wenn es weiter so gut vorangeht mit ihrer Genesung, dann können sie auch wieder nach Hause! Natürlich nur mit Personal, dass sich um sie kümmert. Aber stellt euch dass doch mal vor! Ich komme nach Hause und meine Eltern wären da. Das wäre Klasse, nicht? Wie eine richtige Familie. Dann könntet ihr mich alle mal besuchen kommen.“ Neville war außer sich vor Freude. Das konnte man ihm ansehen. Und diese Freude ging auch auf alle anderen über. Auf fast alle.

Harry war nicht ganz so glücklich. All dieses Gerede von Familie. Da konnte man schon etwas missmutig werden. Er hatte nie erfahren, was es hieß, eine Familie zu haben. Ganz schön vertrackte Situation! Einerseits freute er sich ja für Neville. Und trotzdem machte es ihn irgendwie traurig.

Salazar bemerkte das. Beruhigend legte er ihm eine Hand aufs Knie und schenkte ihm ein tröstendes Lächeln. Harry entgegnete ihm auch ein zaghaftes Lächeln und fühlte sich dennoch schlagartig besser.

Er würde Familie haben, so viel wusste er. Und zwar mit Salazar, diesen Entschluss hatte er gefasst. Er liebte Salazar und wurde von diesem eben genauso geliebt. Also warum sollte sie nicht wie eine Familie zusammenwachsen? Aber dennoch würde er Salazar die Zeit geben, die er brauchte, bevor er sich ihm näherte. Die Erinnerungen an das Leben mit Gage waren wieder da. Erst musste er wieder damit klar kommen.

Mal sehen, was sich bei der Schwimmstunde ergeben würde. All das dachte Harry im Stillen und wurde wieder ruhiger. Ja, er würde Familie haben.

Schwimmunterricht mit Folgen

Harry lächelte Salazar noch einmal an. Dann frühstückte er weiter. Obwohl er schon zwei Brötchen gegessen hatte, hatte er immer noch Hunger. Der Schwarzhaarige angelte nach einem Croissant. Doch leider war sein Arm etwas zu kurz und so bekam er es nur mit den Fingerspitzen zu greifen und als er seinen Arm zurückziehen wollte, stieß er mit dem Ellenbogen an eine der Kaffeekannen, welche darauf umkippte und den Kaffee über dem kompletten Tisch verschüttete.

„Mist.“ Murmelte Harry und versuchte mit einer Serviette die Flüssigkeit aufzuwischen. Leider mit wenig Erfolg. Langsam verteilte sich der Kaffee immer weiter und rann in feinen Rinnsalen auch von der Tischdecke auf den Boden und auf Harrys Oberschenkel.

„AU! Das ist heiß! Sal, tu doch was!“ Und das war es wirklich. Sally hatte die Kanne gerade erst mit frischem Kaffee nachgefüllt.

Salazar, der dieses Schauspiel mit einer gewissen Belustigung verfolgt hatte, reagierte nun durch die Rufe des Jungen.

„Ja, Tollpatsch!“ Ein winziges Lächeln stahl sich auf seine Lippen.

Er zog seinen Zauberstab aus der Tasche und mit einem kurzen Schwenk desselben verschwand jeglicher Kaffee, bis auf den in den Kannen und Tassen.

„Hey…“ Wieder war Harry etwas beleidigt.

„Tut mir leid, aber du lässt dich auch immer so leicht ärgern. Hab ich dir das nicht vorhin schon gesagt, du sollst dir nicht immer alles gleich so zu Herzen nehmen.“

„Du kannst es wohl nie lassen, oder?? Mach dir nichts draus Harry, das hat er bei mir auch immer gemacht. Wobei ich jetzt eigentlich ganz froh bin, dass du da bist, da bin ich nicht mehr so in der Schussbahn.“ Tom hatte sich nun auch am Frühstückstisch eingefunden und war bereits dabei, sich ein Brötchen zu belegen. Er biss herzhaft hinein.

„Da wirst du dich leider dran gewöhnen müssen.“ Als er aber sah, dass Salazar Harry zur Versöhnung liebevoll an sich zog fügte er hinzu: „Oder es ihm abgewöhnen…“

Dann widmete er sich wieder seinem Frühstück. Es war kaum zu übersehen, dass er nicht mit seinem Vater reden wollte. Salazar versetzte dass einen Stich im Herzen. Doch heute wollte er den Tag mit Harry genießen.

Da der Rest der Gruppe schon fertig mit Frühstücken war, und Lucius und Sirius scheinbar keine Lust auf Frühstück hatten, ließen sie Tom allein, da alle noch Pläne für den Tag hatten. Klar war, dass Hermine und Neville die Zeit zusammen genießen wollten, und Draco wollte mit Blaise nach London, um dort mal wieder ein paar Klamotten zu besorgen, da der größte Teil der Hogwarts- Schüler immer noch dort war. Die Pläne, die Harry und Salazar hatten standen fest, auch wenn sie dem Jungen doch ein wenig Angst machten.

Doch noch schlimmer wurde es, als Hermine und Neville sich entschieden, die gemeinsame Zeit am See zu verbringen. Sie wussten natürlich nicht, was die Beiden vorhatten und so versuchte Harry, die Beiden davon abzubringen.

„Wie wäre es denn, wenn ihr Beide mit Draco und Blaise mit gehen würdet, du brauchst doch sicher auch noch ein bisschen was zum Anziehen, oder Hermine?“ schlug er vor.

„Nein, ich will heut keinen Stress. Außerdem will ich mit Neville allein sein, dass musst du doch verstehen. Wo ist denn das Problem, wenn wir an den See gehen?“

Jetzt musste Harry mit der Wahrheit rausrücken, denn anlügen wollte er Hermine gleich gar nicht. Doch er hatte Glück, Salazar tat es ihm zuvor.

„Ich werde ihm Schwimmunterricht geben. Ich hab vorhin zufällig erfahren, dass er darin keinerlei gute Erfahrung hat. Also werde ich ihm das beibringen, damit er sich nicht irgendwann noch aus Versehen ersäuft. Aber es wäre wahrscheinlich nicht so gut, dabei noch Publikum zu haben. Da kann man sich nicht so gut konzentrieren. Wie wär’s, wenn ihr stattdessen in den Garten geht? Da ist es echt toll, auch wenn die Blumen grad nicht in voller Blüte stehen. Ihr könnt ja Sally bescheid sagen, dann macht sie euch sicher einen Picknickkorb zurecht.“

Neville sah Hermine kurz fragend an, doch sie nickte und schien von dieser Idee ebenso begeistert.

„Dann lassen wir euch also in Ruhe, aber später schauen wir mal, ob du’s auch lernst. Dann will ich Ergebnisse sehen, klar?“ Sagte Neville und zwinkerte Harry zu.

„Ja, Mama!“ antwortete dieser und sie begannen zu lachen.

Als sie sich wieder einigermaßen eingekriegt hatten, verließen sie Hermine und Neville um doch selbst das Zeug für das Picknick zusammenzusuchen.
 

Harry folgte indes Salazar nach oben, in ihr mittlerweile gemeinsames Zimmer. Sie hatten die Wand noch stehen lassen, aber der Vorhang war weg. Er war unnütz. Wenn einer den jeweils anderen sehen wollte, so konnte er ihn ja sowieso beiseite schieben. Und da die beiden gern bei offenem Fenster schliefen, klapperten die Perlenschnüre, aus dem der Vorhang bestand und sorgten so nicht gerade für einen geruhsamen Schlaf.

„Zieh dich um, ich such in der Zeit ein paar Sachen zusammen. Oder soll ich dir wieder beim Umziehen helfen?“ fragte Salazar mit einem hämischen Grinsen auf dem Gesicht. Das würde er wirklich gern.

„Nein, schon in Ordnung, ich glaub das krieg ich schon noch hin.“ Also ging Salazar durch Harrys Zimmer, dann durch die „Tür“ in sein Zimmer und zog rasch ein paar Handtücher aus dem Schrank. Er nahm zwei kleinere zum Abtrocknen und zwei größere zum Wiederaufwärmen mit. Es war nicht, wie gehofft, sehr warm, gerade so, dass man baden gehen konnte. Und er wollte ja nicht riskieren, dass er oder womöglich noch Harry sich erkälten.

Dann stand auch schon Harry im Zimmer.

„Willst du dich nicht auch Umziehen?“ fragte der Schwarzhaarige den Älteren, als er bemerkte, dass dieser noch immer damit beschäftigt war, die Handtücher zu einem ordentlichen Stapel zu legen.

„Hast Recht. Aber bei mir geht das ja schnell.“ Wie schon so oft dieses Lächeln auf Salazars Lippen, als er seinen Zauberstab schwenkte und sich für Harry nicht sichtbar, damit eine Badehose anzauberte.

„Okay, kann losgehen!“ Sagte Salazar voller Vorfreude. Er sah Harry kurz an. Dieser versuchte, sich ein Lächeln abzugewinnen, doch irgendwie wollte das nicht so richtig klappen.

„Hast du Angst?“ fragte Salazar beunruhigt.

„Irgendwie schon…“

Salazar legte ihm eine Hand auf die Schulter und wie so oft spürte er, aber auch Harry dieses leichte Kribbeln.

„Ich kann dich ja verstehen. Aber mach dir keine Sorgen, ich bin da. Okay?“ Er versuchte, dem Jungen Mut zu machen.

„Okay.“ Murmelte Harry. Ihm war immer noch unbehaglich zumute. Doch er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, denn schon schob Salazar ihn aus der Tür raus und zog ihn ab dem Flur hinter sich her. Für ihn konnte es gar nicht schnell genug gehen. Zu gerne würde er diesen schmächtigen Jungenkörper sehen. Und ihn berühren. Da kam ihm das mit dem Schwimmunterricht ganz gelegen.
 

Sie liefen durch die große Hintertür nach draußen und auf die Ländereien. Sie waren nicht so groß wie die von Hogwarts, aber dennoch raubten sie Harry den Atem. Frisches Gras soweit das Auge reicht, vereinzelte Büsche und hier und da ein Baum. Rechts des Ausgangs sah Harry eine mannshohe Hecke mit einem Durchgang. Wahrscheinlich ging es dort zu besagtem Garten, in dem Hermine und Neville sich treffen wollten.

Salazar führte den Jungen quer über das Gelände, wobei sie sich links hielten. Ungefähr 200 Meter vom Haus entfernt war der See. Auch dieser konnte bei der Größe nicht mit Hogwarts mithalten, aber dennoch war er sehr schön und auch sehr sauber. Harry konnte bis zu einem bestimmten Punkt den Boden sehen und auch vereinzelte Fische.

„Ähm, Sal? Die Fische da im See sind doch ungefährlich, oder?“ fragte er zögerlich.

„Harry, bitte. Glaubst du, ich würde dir in einem See mit Piranhas das Schwimmen beibringen? Keine Angst, die sind vollkommen harmlos.“ Beruhigte er den Jungen. Er legte ihm einen Arm um die Schultern und führte ihn weiter.

„Ja, hast recht, aber trotzdem, ich konnte Fische noch nie wirklich leiden.“ Murmelte Harry. „Keine Sorge, die lassen uns in Ruhe, die sind ziemlich schreckhaft und bleiben lieber auf Abstand.“

Sie waren nun am See angekommen. Salazar legte die Handtücher auf den Boden und bemerkte, dass er vergessen hatte eine Decke mitzunehmen. Er schippte kurz mit den Fingern und keine zwei Sekunden später erschien Sally.

„Meister Salazar haben gerufen?“ Sagte sie mit ihrer piepsigen Stimme.

„Ja, wärst du so freundlich, uns noch eine Decke zu bringen? Die habe ich vergessen.“

„Ja, sehr gerne, Meister Salazar.“ Mit einem leisen „Plopp“ verschwand die kleine Hauselfe, um kaum eine halbe Minute später wieder an exakt derselben Stelle zu erscheinen. Mit dem Unterschied, dass sie nun eine blau-grüne Decke in der Hand hielt.

„Danke, Sally. Ich denke, du kannst dann auch langsam Severus wecken, ich glaube sonst rastet er aus, weil er den halben Tag verschlafen hat.“ Und wieder war die Hauselfe weg. Und sie alleine.

Salazar breitete die Decke aus und ließ sich darauf nieder.

„Ähm, wollen wir nicht ins Wasser?“ fragte Harry etwas perplex.

„Hast du es so eilig? Na okay, dann ab ins Wasser.“ Schon spürte Harry, wie seine Kleidung verschwand und Salazar ihn an den Hüften packte. Er konnte sich nicht dagegen wehren. Der Ältere hielt ihn fest und stiefelte schnurstracks auf den See zu. Auch er trug mittlerweile nichts mehr außer einer Badehose.

Als er das Wasser berührte verzog er keine Miene. Der Slytherin hatte immer noch ein breites Grinsen im Gesicht.

„Hey, was machst du?“

Diese Frage war keine gute Idee, denn im nächsten Moment spürte er, wie Salazar in leicht in die Luft warf, aber nicht auffing. Plötzlich war nichts anderes mehr als Wasser um ihn herum. Es war kalt. Sehr kalt. Augenblicklich begann er zu frieren.

Als der Junge wieder auftauchte, stand dort immer noch Salazar. Statt zu grinsen konnte er sich nun vor Lachen kaum noch halten. Ja er hatte seinen Spaß.

„War das schnell genug?“ fragte er lachend.

„Das war unfair. Aber ja, es war schnell genug, auch wenn ich denke, dass ich allein ins Wasser laufen kann. Na egal, wie fangen wir an?“

„Du hast es ja wirklich eilig!“ lachte Salazar.

„Na ja, weißt du…äh… wir müssen doch… die Zeit nutzen, oder nicht?“ Stotterte Harry. Den eigentlichen Grund, nämlich Salazars Nähe zu spüren, wollte er nicht unbedingt preisgeben. Er wusste ja nicht, wie Besagter reagieren würde.

„Okay, da hast du recht. So wie du es gesagt hast kann das lange dauern, und wir wollen ja nicht bis in die Nacht hinein über oder?“ Der Slytherin freute sich, dass der Junge es so eilig hatte. So würde er ihn früher spüren können.

„Gut. Also ich werde dich jetzt an der Brust und am Bauch stützen und du übst erst mal die Bewegungen, okay?“

„Eigentlich kann ich die Bewegungen ja, aber irgendwie geh ich dann immer unter.“ Harry wurde mal wieder verlegen. Auch wenn er wusste, dass er sich nicht schämen musste, er tat es trotzdem. Es war ihm einfach nur peinlich.

„Deshalb will ich ja, dass du erstmal lernst, oben zu bleiben.“ Salazar streckte beide Arme nach vorne aus. „Du legst dich auf meine Unterarme und dann bewegst du Arme und Beine, wie du es kennst. Wenn ich dann der Meinung bin, dass du von alleine oben bleibst, lasse ich los. Okay, Harry?“ fragte er den Kleineren.

Harry nickte nur kurz und legte sich auf Salazars Arme. Sofort begann sein Herz durch die Nähe zu dem Älteren heftig zu schlagen. Er versuchte, dass zu ignorieren und begann, seine Arme und Beine zu bewegen. Wie immer. Durch den Halt, den er bekam, wurde er nicht hektisch und konnte sich so besser konzentrieren. Er fühlte sich beinahe wohl, wie noch nie beim Schwimmen.

Doch dann zog Salazar seine Hände weg und Harry begann zu schwimmen. Nicht weit, denn als er bemerkte, dass er keinen Halt mehr hatte, wurde er nun doch panisch und tauchte unfreiwillig unter. Da das Wasser nicht sehr tief war, konnte er sich sofort wieder hinstellen. Er hörte ein Klatschen.

Salazar tauchte unter und schwamm zu Harry. Da angekommen umarmte er ihn und zog ihn mit sich hoch.

„Super, na siehst du, du brauchst nur noch ein wenig Übung, dann schaffst du es bestimmt, länger über Wasser zu bleiben.“ Er widerstand der Versuchung, dem Jungen einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben. Sie sollten erst einmal bei dem Unterricht bleiben.

„Noch ein Versuch, oder willst du erst mal Pause machen?“

„Nein, ich kann noch. Machen wir weiter, damit ich es nicht gleich wieder verlerne.“

Und wieder lag er auf den Armen, ruderte eine Weile mit den Gliedmaßen und dann schwamm er ein paar Meter, als Salazar wieder seine Hände wegzog. Diesmal schwamm der Ältere neben dem Jungen her, um ihn zu unterstützen. Nachdem er wieder abgesetzt hatte, standen sie kurz da, bis Harry die Initiative ergriff und Salazar stürmisch umarmte. Dieser genoss es und hob den Jungen leicht an, damit er auf der Wasseroberfläche lag und dahingetrieben wäre, hätte der Slytherin ihn nicht festgehalten.

„Ist das schön?“ fragte er ihn.

Harry sah ihn eine Weile an, ehe er antwortete. Der Mann war wirklich schön. In den braunen Augen spiegelte sich das Wasser. Er war groß und seine Haut sehr weich, aber blass. Doch im Kontrast zu den schwarzen Haaren stand ihm das wirklich.

„Wunderschön…“

„Freut mich, dass es dir gefällt.“

Harry war etwas perplex. Unterbewusst hatte er die erste Frage Salazars falsch verstanden und sich von den Gedanken leiten lassen. Als ihm das bewusst wurde, spürte er, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss und er rot wurde.

Dieses Schauspiel betrachtete Salazar mit einer gewissen Belustigung und dennoch wurde er sich genau in diesem Moment bewusst, dass er seiner Versuchung nicht mehr standhalten musste.

Während der Junge so dahintrieb, hatte er die Augen geschlossen und bemerkte so nicht, wie Salazars Gesicht seinem immer näher kam. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten hielt er noch einmal kurz inne und war sich in diesem Augenblick nicht mehr sicher, ob es richtig war. Doch nun war es ihm egal, er konnte sich jetzt sowieso nicht mehr zurückhalten und überbrückte die letzten paar Zentimeter und spürte in diesem Moment warme, weiche Lippen auf seinen.

Als Harry diese furchtbar weichen Lippen auf seinen Eigenen spürte schlug er schlagartig die Augen auf. Er blickte in schöne braune Augen und ließ sich wieder fallen. Er genoss diesen Augenblick so sehr. Am liebsten hätte er ihn für immer eingefangen. Als Harry spürte, wie der Mund des anderen sich etwas zurückzog, folgte er mit seinem. Er wollte diesen Kuss nicht aufhören lassen. Nie wieder.

Doch nach einigen Minuten löste Salazar diese Verbindung endgültig und trug den Jungen an Land. Er hatte die Gänsehaut am Körper des Kleineren gespürt, auch wenn er sich nicht sicher war, ob das durch die Kälte oder den Kuss ausgelöst wurde.

Dort angekommen setzte er den Jungen ab und gab ihm ein Handtuch. Sich selbst nahm er auch eines und trocknete sich ab. Dann setzte er sich neben Harry und zog ihn an sich. Er wollte wieder diese Nähe. Doch der Junge wendete den Kopf zu ihm und drückte seine Lippen erneut auf die des Slytherins. Eng umschlungen saßen sie eine Weile so da, ehe sie eine Stimme aus diesem Augenblick riss.

„Das sieht aber nicht nach Schwimmunterricht aus.“

Neville und Hermine standen hinter ihnen.

Harry begann zu grinsen. Breit zu grinsen. Er war glücklich. Er hätte in diesem Moment nichts sagen können und war froh, dass Salazar das übernahm.

„Das haben wir schon hinter uns. Jetzt gebe ich Harry gerade Nachhilfe. Worin seht ihr ja. Und jetzt beschäftigt euch wieder mit euch, ja? Wir wollen dabei etwas Ruhe haben, okay?“ Fragte Salazar nachdrücklich. Hermine und Neville verstanden es. „Okay, aber in einer Stunde gibt es Mittagessen, seht zu, dass ihr da wieder zurück seid, ja? Wenigstens eine Mahlzeit sollten wir mal gemeinsam essen. Ich fand es nicht so schön, Tom beim Frühstück einfach allein zu lassen.“ Sagte Hermine mit einem ernsten Blick auf Salazar. Er sollte endlich mit seinem Sohn reden, dass war klar.

„Okay, bis dann.“ Sagte Salazar. Er wollte sich wieder Harry widmen.

Aber er wusste, dass dieses Gespräch mit Tom unvermeidlich war, doch jetzt, da er sich mit Harry sicher war, konnte das ja nur gut gehen. Er würde dass schon schaffen. Und Harry würde ihm beistehen, er würde ihm wahrscheinlich die nächsten die nächsten Tagen nicht mehr von der Seite weichen. Und diese Vorstellung gefiel ihm auf eine seltsame Art und Weise.

Versöhnung

Die nächste Zeit war Tom fast immer außer Haus, sodass Salazar keine Gelegenheit fand, mit ihm zu reden. Er war traurig darüber, denn jetzt, da er mit Harry glücklich war, wollte er nicht mit seinem Sohn im Clinch liegen. Doch dennoch… er war mit Harry glücklich.

Die Wand zwischen ihren Zimmern existierte nun letztendlich doch nicht mehr, da sie unnötig war. Die Beiden verbrachten fast jede freie Minute miteinander, dafür sorgte Harry, wie Salazar vermutet hatte.

Morgens war der Slytherin meist der, der geweckt werden musste. Harry erwachte schon früh, und was Salazar nicht wusste, er war seit ihrem Schwimmunterricht beinahe jeden Morgen am See gewesen und hatte trainiert. Mittlerweile war er richtig gut und schwamm schon um die 15 Meter ohne Absetzen zu müssen. Wenn er dann wieder da war, duschte er, um wieder warm zu werden und ging dann zu Salazar, um ihn zu wecken. Der Jüngere setzte sich dann auf dessen Bett und sah ihn eine Weile an. Er liebte es, den Älteren so friedlich schlafen zu sehen. Dann gab er ihm einen sanften Kuss auf den Mund und wartete, bis dieser erwachte und den Kuss mit einer Leidenschaft erwiderte, dass in Harrys Magen jedes Mal eine Explosion ausgelöst wurde. Erst als sie keine Luft mehr bekamen unterbrachen sie den Augenblick und sahen sich tief an. Harry verlor bei dem Anblick dieser unglaublich schönen, braunen Augen jedes Mal beinahe den Verstand und auch Salazar konnte sich nur schwer von den grünen, wie Diamanten wirkenden Augen losreißen.

Während der Ältere sich danach fertig machte, saß der ehemalige Hogwarts- Schüler immer auf dem Bett und rührte sich keinen Zentimeter. Dann gingen sie gemeinsam zum Frühstück, wo die Anderen meist schon auf sie warteten. Obwohl Harry dafür sorgte, dass sie rechtzeitig aufstanden, brauchten sie immer sehr lange.

Es war immer wieder dasselbe, aber dennoch jedes Mal wieder etwas Besonderes für die Beiden, den Tag so zu beginnen. Wie gesagt, sie waren glücklich. Und das zeigten sie. Kaum dass sie sich ansahen, begannen sie zu Lächeln und als sie sahen, dass dies von den Anderen nicht unbemerkt blieb, wuchs das Lächeln zu einem breiten Grinsen an.

Doch als sie an diesem Tag den Speisesaal betraten blieb jegliche glückliche Regung aus. Dort saß nämlich Tom, und als er die Beiden bemerkte, legte er sein Brötchen weg, stand auf und machte Anstalten, ohne ein Wort aus dem Raum zu gehen. Harry drückte kurz Salazars Hand, um ihm zu signalisieren, dass er da war, dann holte er einmal tief Luft und begann, zu sprechen:

„Tom, du wartest jetzt mal hier. So geht das hier nicht weiter! Ich weiß, dass du sauer auf deinen Vater bist, aber kannst du ihn nicht wenigstens ein bisschen verstehen? Stell du dir doch mal vor, du musst jemandem etwas sagen, weist aber nicht wie. Und dann wird immer wieder darüber gesprochen und du wirst immer weiter gedrängt. Denkst du, dass Salazar deswegen kein schlechtes Gewissen hatte? Und du hast ihn nicht damit geholfen. Du hast es doch nur schlimmer gemacht, findest du nicht? Versteh mich jetzt nicht falsch, Tom. Ich will dir hier keinen Vorwurf machen. Klar, dein Vater hat einen Fehler gemacht, aber dass hat er längst eingesehen. Schon vor eurem Streit war ihm klar, dass es falsch ist, das aufzuschieben, aber wie soll man dafür denn die richtigen Worte finden? Das ist nicht einfach und ich war froh, als er es mir erzählt hat. Ich wusste ja auch, dass da etwas ist, was mich betrifft, aber ich habe ihm einfach Zeit gelassen und nicht nachgefragt. Irgendwann hätte er es mir sowieso erzählt, glaubst du nicht? Ihr habt beide einen Fehler gemacht, aber Salazar hat es eingesehen. Was ist mit dir? Glaubst du nicht, dass dieser Streit auch mit deine Schuld war? Was denkst du?“

Als Harry in Toms Gesicht sah, stand dort eine seltsame Mischung aus Verwunderung, Reue und Wut. Auch Salazar war verblüfft. Wo hatte der Junge denn bitte solche Züge her? Das kannte er von ihm nicht. Und trotzdem war er dermaßen stolz auf ihn, dass er sich jetzt zusammenreißen musste, ihn nicht auf der Stelle zu küssen. Nein, das wäre in der Situation fehl am Platz.

Hermine hatte während Harrys Rede stumm zu weinen begonnen und saß nun immer noch weinend an Neville gelehnt da, welcher sie sanft umarmte und sie so zu trösten versuchte. Sie war einfach nur gerührt, wie sich Harry für Salazar einsetzte und auch wie alle anderen verblüfft. Sie kannte ihn hier wohl am längsten und trotzdem. So etwas hatte sie von dem Schwarzhaarigen noch nicht gesehen. Sie merkte, wie er sich durch die Beziehung mit Salazar veränderte. Positiv, bis jetzt. Wer weiß, was Harry sich noch so alles für Züge angewöhnte.

Diesem fiel auf, dass Blaise und Draco, sowie dessen Vater und Sirius gar nicht da waren. Wahrscheinlich schliefen sie noch oder taten sonst etwas. Harry wollte es gar nicht so genau wissen. Da hatten sie aber gerade eine tolle Show verpasst.

Alle waren stumm. Keine traute sich, etwas zu sagen, beziehungsweise wusste auch niemand von ihnen, was sie darauf sagen sollten. Keiner von ihnen hatte Harry jemals so erlebt. Aber dennoch, innerlich waren sie sich alle einig, dass sie Harry nie wieder so erleben wollten. Er machte ihnen in gewisser Weise auch Angst. Und doch war es die Tatsache, dass er sich so für seinen Partner einsetzte, dass sie den Raum nicht verließen, um die Drei das unter sich ausmachen zu lassen. Sie wussten, dass es hier ein Happy- End geben würde. Und das wollten sie um nichts in der Welt verpassen.

Tom wurde derweil nachdenklich. Er wusste nicht genau, ob er seinem Vater noch sauer sein sollte oder ob er ihn doch verstehen konnte. Oder sollte er sauer auf sich selbst sein, weil er so ein verdammter Egoist war? Er dachte immer nur daran, dass er keine Probleme hatte, aber was war mit seinem Vater? Den hatte er komplett alleine gelassen mit der ganzen Situation. Er fühlte sich mies. Aber so richtig. Er war wütend auf sich selbst. Die Wut brannte in ihm wie Feuer. Am liebsten wäre er einfach weggerannt. So weit wie möglich. Er spürte, wie die Tränen in ihm hochstiegen. Oh nein, er wollte nicht weinen. Nicht vor allen. War er nicht, wenn auch zu Unrecht, der gefürchtetste Mann der kompletten Zauberwelt? Wie konnte er da heulen wie ein kleines Kind. Die Tränen brannten hinter seinen Lidern. Er wollte nicht schwach wirken.

So ging der Schwarzhaarige auf seinen Vater zu und umarmte ihn.

„Es tut mir ja so leid. Wie konnte ich nur so blöd sein? Ich hab einfach nicht gesehen, wie sehr dich das mitnimmt. Aber das hätte ich mal tun sollen. Gott, ich war so ein Idiot! Glaub mir, ich versteh dich! Aber es hat mich einfach genervt, dass du immer abgeblockt hast. Hätte ich doch nur mal eine Sekunde nachgedacht. Bitte, es tut mir leid…“ Mehr konnte er nicht sagen, denn seine Stimme versagte unter den Tränen und er vergrub das Gesicht in Salazars Halsbeuge.

Harry ließ nun Salazars Hand los. Die ganze Zeit während er geredet hatte, hatte er sie nicht losgelassen, sondern sie noch fester gedrückt, je mehr er sich aufregte. Doch er wollte den Beiden einen Moment der Versöhnung lassen, immerhin hatte er Salazar sonst immer für sich. So setzte er sich zu den anderen an den Tisch und bekam einen überraschten, aber dennoch glücklichen Blick von Hermine zugeworfen. Sie hasste es, wenn sich in ihrer Umgebung Leute stritten. So war sie nun froh, dass Harry die beiden wieder versöhnt hatte. Damit waren die kleinsten ihrer Probleme gelöst. Nun mussten sie sich wohl oder übel an die Größeren setzen. Erst mal die Bindung. Die war längst überfällig. Denn wenn Harrys Umwandlung vorher begann, dann würde das Probleme geben. Das wollte sich Hermine nicht einmal vorstellen. Und dann müssten sie sich noch um Dumbledore kümmern.

Zeit

Kapitel 13: Zeit
 

Nach einigen Minuten hatte sich Tom wieder einigermaßen beruhigt und gab seinen Vater wieder aus der Umarmung frei. Auch Salazar hatte jetzt Tränen in den braunen Augen, doch er wischte sie schnell weg. Er hasste es, Schwäche zu zeigen. Vor Harry war das ja okay, er war sein Partner und er wusste, was ihm passiert war. Er hatte einen Grund gehabt. Doch vor seinem Sohn und den Anderen musste das nicht sein. Er wollte gerade zu seinem Kleinen gehen, doch Tom kam ihm zuvor. Etwas überrascht beobachtete er, wie sein Sohn seinen Partner wieder vom Stuhl hochzog und in seine Arme nahm. Das wollte ihm nicht so recht gefallen. Harry gehörte doch ihm! Aber das war kein Zeitpunkt für Eifersucht. Und natürlich konnte er ihn verstehen, er war ja auch einfach nur froh über diese Aktion. Aber er würde sich bedanken, wenn nicht ganz so viele Zuschauer da waren. Also nicht gerade jetzt.

Nachdem Tom Harry wieder freigegeben hatte, zog Salazar den Kleinen kurz an sich, gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, dann setzte er sich an den Tisch und zog ihn auf seinen Schoß. Er wollte ihn schließlich bei sich haben.

Sie frühstückten und es war eigentlich eine ganz gesellige Runde. Nach wenigen Minuten kamen auch Draco und Blaise herunter.

„Na, auch endlich wach?“ fragte sie Salazar.

„Nö, wir sind schön länger wach. Hatten nur noch keine Lust, aufzustehen…“ Antwortete Draco etwas verlegen.

„Ich will’s gar nicht wissen. Habt ihr heute sonst noch irgendwas vor?“ wollte der Slytherin nun wissen. Er selbst hatte noch keine Pläne für den Tag und dachte, vielleicht könnten sie ja mal etwas gemeinsam machen.

„Nein eigentlich nicht. Ihr etwa?“

„Auch nicht. Wie sieht’s mit euch aus?“ Fragte er nun an Hermine und Neville gewandt.

„Na ja, wir wollten jetzt eigentlich doch mal in die Winkelgasse. Die Hälfte von meinen Klamotten ist nicht mehr so das Wahre. Ich wollte mir einfach mal was Neues leisten.“ Erklärte ihm Hermine.

Er wandte sich wieder Harry zu. „Was hältst du davon, wenn wir mit den Beiden gehen? Dann kann ich dir doch auch mal neue Hemden und Hosen kaufen. Das alte, abgetragene Zeug von deinem Cousin ist doch echt nicht mehr schön. Also, was denkst du?“

„Ja, okay. Dann kann ich mir gleich noch eine neue Brille machen lassen. Meine Alte taugt langsam nichts mehr.“

„Okay, dann in einer halben Stunde wieder hier unten?“

„Ja, bis dann.“ Sagte Neville und zog Hermine mit sich aus dem Zimmer. Auch Harry stand auf und ging mit Salazar nach oben. Dort oben angekommen, suchte Salazar seinen Geldbeutel raus und steckte ihn in seine Umhangtasche. Dann ging er wieder in Harrys Teil des Zimmers. Als er sah, dass dieser ebenfalls sein Geld in der Hand hatte stoppte er ihn dabei.

„Was willst du denn mit dem Geld? Ich hab doch gesagt, ich kaufe dir die Sachen. Und wegen der Brille, da wollt ich eh noch mal mit dir reden.“ Damit setzte sich Salazar auf Harrys Bett und zog ihn ebenfalls dahin.

„Du kannst doch nicht alles für mich bezahlen!“ protestierte Harry. „Und was ist denn mit meiner Brille?“

„Na ja, ich dachte, dass du sie vielleicht loswerden willst.“

„Und du bist dann mein Blindenführer oder was? Ohne Brille bin ich fast blind!“ Er war jetzt irgendwie böse auf Salazar. Er wusste doch, dass er die Brille brauchte. Wieso sollte er dann ohne sie rumlaufen?

„Man kann doch auch ohne Brille dafür sorgen, dass du scharf siehst. Klingelt’s?“ fragte Salazar etwas belustigt. Kam der Junge denn echt nicht darauf?

„Ach so! Du meinst Kontaktlinsen! Sag das doch. Stimmt, darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Okay, wenn du meinst.“

„Ja, denkst du nicht, auch? Ist doch viel praktischer als ’ne Brille! Zum Beispiel hierbei…“ Und schon zog er Harry noch ein Stück näher an sich und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Salazar öffnete leicht den Mund und fuhr mit der Zunge über die Lippen des Anderen. Unwillkürlich stoppte dieser kurz, ließ sich dann jedoch darauf ein. Er öffnete ebenso den Mund und schon spürte er, wie die neugierige Zunge seine Mundhöhle abtastete, bis sie fand, was sie suchte: Konkurrenz. Er tippte die Zunge des Anderen kurz mit seiner eigenen an, woraufhin sie aktiv zu werden begann. Ein heißes Zungeduell entbrannte. Allerdings hatte Harry nicht so viel Übung und somit keine Chance gegen den Älteren. Er schaffte es zwar kurzzeitig, in den Mund des Anderen vorzudringen, aber wurde da sofort wieder rausgeschmissen. Nach wenigen Minuten wurde den Beiden die Luft zu knapp und sie lösten ihre Lippen voneinander. Harry schnappte nach Luft und stieß dabei ein kurzes „Wow…“ aus, was Salazar zum Schmunzeln brachte. Er war ebenso begeistert. „Ja, das kann man wohl sagen. Das war echt atemberaubend. Im wahrsten Sinne des Wortes.“ Kurz sahen sich die Beiden merkwürdig an, wobei Salazar die leicht roten Wangen des Potters bemerkte, dann begannen sie zu kichern. Während Harry sich nicht mehr in den Griff bekam, beobachtete ihn Salazar und fand ihn, wenn er lachte richtig süß. Wie froh er jetzt war, dass Harry ihm gehörte. Das wollte er echt nicht mehr missen. So zog er den Jungen wieder einmal zu sich in die Arme und ließ sich dabei nach hinten auf das Bett fallen. Der Kleinere erschrak kurz, doch kuschelte er sich näher an seinen Partner und wurde direkt darauf auch schon wieder geküsst. Währenddessen spürte er, wie das Kribbeln in seinem Bauch immer stärker wurde, sodass er das Gefühl bekam, eine komplette Ameisenkolonie würde in ihm rumkrabbeln. Gleichzeitig aber wurde sein Hemd aufgeknöpft und er fühlte, wie sich Salazars Hand auf seinem Bauch vortastete.

Doch auch Salazar wurde nun voll und ganz in Beschlag genommen. Harrys linke Hand lag im Nacken des Anderen und zog ihn wie auch die Hand, die an seiner Hüfte ruhte immer näher heran. Als ihnen die Luft wieder knapp wurde, brachen sie kurz ab, um keine Minute später von neuem zu beginnen. Die Welt um sie herum war Nebensache. Nur sie waren jetzt wichtig. Sie wollten den Moment auskosten und merkten gar nicht, wie die Zeit verging.

Erst als sie von einem vorsichtigen Klopfen an der Tür unterbrochen wurden, bemerkten sie, dass sie schon vor einigen Minuten zur Winkelgasse aufbrechen wollten.

„Moment.“ Rief Salazar den Wartenden durch die Tür zu, stand auf und half Harry auf. Während sie durch das Zimmer nach draußen gingen, ließ Salazar Harrys Hand nicht mehr los.

Unten angekommen warteten Hermine und Neville ungeduldig vor dem Kamin, da sie vermuteten, dass sie per Flohpulver reisen würden.

„Was habt ihr denn so lange gemacht? Wir wollten doch vor zehn Minuten los.“ Richtete sie fragend das Wort an Harry. Als dieser nicht antwortete und ihr die leicht geröteten Wangen auffielen verstand sie.

„Ach so, ihr Turteltauben! Achtet das nächste Mal ein bisschen mehr darauf, wie spät es ist. Es freut mich zwar, dass ihr glücklich seid, aber verpassen Nev und ich deshalb Verabredungen mit Freunden?“

„Ist schon gut Hermine. Wir haben’s ja verstanden. Wie werden ab jetzt keine Termine mehr mit Freunden machen, dann passiert das nicht noch mal.“ Sagte Salazar nun leicht amüsiert.

„Also so war das jetzt nicht gemeint. Tut mir leid, ich wollte euch nicht verärgern.“ Murmelte Hermine nun kleinlaut.

Da wendete sich Harry an Salazar. „Jetzt hast du ein neues Opfer gefunden, was? Nimm lieber mich, Hermine macht sich immer gleich noch größere Sorgen als ich.“

Hermine blickte verwirrt zu den Beiden. „Kann mich mal einer bitte aufklären? Ihr seid mir gar nicht böse, oder was?“

Harry und Salazar begannen synchron zu grinsen. „Nein, Hermine, sind wir natürlich nicht. Wegen so was doch nicht. Sal liebt es nur, die Leute zu veräppeln. Das muss ich ihm noch irgendwie abgewöhnen…“

„Ach so… das ist gemein.“ „Nimm’s mir nicht übel Hermine, aber ich glaub, du bist noch leichtgläubiger als Harry.“

„Äh Leute? Wenn wir nicht bald losgehen, dann lohnt sich’s heut nicht mehr, nach London zu gehen. Also, packen wir’s an?“ unterbrach Neville das Gespräch.

„Ja, wird besser sein. Könnt ihr apparieren oder müssen wir Flohpulver benutzen?“ fragte Salazar in die Runde.

„Na ja, ich war damals zu jung, um die Prüfung abzulegen, aber Hermine kann’s“

„Okay, dann würde ich vorschlagen, dass du Neville mitnimmst, und ich Harry. Wär das okay?“

„Ja klar, kein Problem. Wir treffen uns bei der Bank, ja? Bis gleich.“ Und so verschwanden Hermine und Neville.

„Bereit?“ fragte Salazar. „Ja, auch wenn ich Seit- an- Seit- Apparieren hasse.“

„Das wird schon, bist doch bei mir.“ Und so gab Salazar ihm einen Kuss auf die Stirn, umarmte ihn und beide verschwanden im Nichts.

Unverhofft kommt oft

Nach nur wenigen Momenten erschienen Salazar und Harry wieder, mitten in der Winkelgasse vor der Bank. Genau so, wie sie verschwanden. In einer tiefen Umarmung, aus der sie sich nicht trennen wollten.

„Und, war es so schlimm?“ fragte Salazar seinen Partner.

„Nein, es ging. Viel besser, als damals mit Dumbledore. Da war es grässlich. Aber jetzt mit dir… klar, ganz angenehm war es wieder nicht, aber keineswegs unangenehm. Danke…“

Er hauchte dem Älteren einen sanften Kuss auf die Lippen, und wollte wieder darin versinken. Doch Salazar ließ das nicht zu. „Was ist denn?“ Murmelte Harry, etwas gekränkt.

„Hey, nicht böse sein, aber schau mal zu Hermine und Neville… Ich hab denen doch versprochen, dass wir sie nicht mehr warten lassen.“ „Oh, na gut…schade eigentlich.“

„Wir holen das nach, heute Abend, ja?“ fragte Salazar.

„Au ja, gerne. Freu mich jetzt schon drauf!“ Jegliche Betrübtheit war jetzt verflogen.

„Na dann, lasst uns gehen.“ Und schon schob er Hermine und Neville in Richtung Bank, während er Harry nah bei sich mitzog. Dessen Hand ließ er nicht los. Er dachte gar nicht daran.

In der Bank hoben Hermine und Neville zu erst etwas Geld von ihren Konten ab, bevor sie Salazar und Harry zum Konto von Harrys Eltern gingen. Harry füllte seinen Geldbeutel und wollte die Bank schon wieder verlassen, als er bemerkte, dass Salazar ihn an der Hand festhielt.

„Was hältst du davon, wenn wir uns ein gemeinsames Konto anlegen? So für schlechte Zeiten, als Rücklage. Wie wär’s?“ fragte ihn Salazar.

„Warum nicht, ist doch immer gut, wenn man was hat, wenn man nichts mehr hat, stimmt’s? Oder wenn wir mal Kinder haben…“ antwortete Harry leise und wurde rot. Er sprach es schon wieder an…

„Ja, oder das. Aber wir wollten uns Zeit lassen, oder? Oder willst du so dringend ein Kind?“

„Nein, ich meinte ja nur…“

„Hast ja Recht, man sollte immer die Zukunft im Blick haben.“ Er wandte sich jetzt zu dem kleinen Kobold um.

„Wir würden gerne ein neues Konto anlegen, wäre das möglich?“

„Ja, das ist kein Problem. Letzten Monat ist ein Verlies ganz in der Nähe von ihrem frei geworden, Mr. Slytherin. Ich werde dafür sorgen, dass dieses belegt wird. Auf welchen Namen soll es denn laufen?“ Sagte er mit einem Blick auf Harry gerichtet.

„Auf Mr. und Mr. Slytherin.“

Als Harry das hörte wurde er stutzig. „Ähm, Sal? Ich bin doch ein Potter. Es gibt doch noch gar keinen zweiten Mr. Slytherin. Hab ich irgendetwas verpasst?“

Salazar begann zu lächeln. „Noch bist du kein Slytherin.“

Er kniete sich vor Harry nieder.

„Harry, ich liebe dich mehr, als ich irgendjemanden sonst geliebt habe. Und ich weiß, dass du mich ebenso liebst. Wir werden einiges gemeinsam durchstehen können, ehe wir ein ruhiges Leben führen können, doch ich will diesen Weg mit dir gehen. Wir werden es schaffen und ich hoffe, dass ich nach diesen Strapazen dein Leben bereichern kann. Um meine Liebe zu dir zu manifestieren frage ich dich hier und jetzt: Willst du mich heiraten?“ Das hätte Harry nicht gedacht. Er war vollkommen perplex. Aber dennoch.

„Ja, ja ich will. Oh, Sal, ich liebe dich!“ Mehr brachte er nicht raus. Tränen der Freude rannen ihm über das Gesicht, als er Salazar stürmisch umarmte, dann die Hände in seinen Nacken legte und ihn zu sich herunterzog. Ihre Lippen berührten sich. Schon öffnete Harry seinen Mund und fuhr mit der Zunge über Salazars Lippen, der sie einen Spalt breit öffnete und Harry in einen heißen Zungenkampf verwickelte. Diesmal war er sehr ausgeglichen. Nach einigen innigen Minuten wurde ihnen die Luft zu knapp und sie lösten sich voneinander. Nicht weit, nur so, dass sie wieder atmen konnten. Harry sah dem Älteren in die schönen braunen Augen und vergaß, wo sie eigentlich waren. Alles Nebensache. Wieder zählten nur sie beide und ihre Gefühle. Er verlor sich in den haselnussbraunen Augen und sah nur Salazar. Wieder zog er ihn näher an sich. Seine Lippen berührten die des Älteren. So wunderbar weich und warm. Er krallte sich in den Umhang des Größeren und dachte nicht daran, ihn je wieder gehen zu lassen. Nie wieder. Keineswegs.

Salazar ging es ähnlich. Er zog den Jungen immer dichter an sich und hielt ihn einfach nur fest. Er war sich nicht sicher, ob dieser überhaupt noch Boden unter den Füßen hatte. Vermutlich nicht. Doch er war zu glücklich darüber, dass Harry den Antrag angenommen hatte, als dass er sich darüber Gedanken machen könnte. Er wollte seinen Partner nur noch bei sich haben und nichts weiter. Damit wurde er wunschlos glücklich. Niemals hatte er auch nur in Erwägung gezogen, ihm hier und zu diesem Zeitpunkt den Heiratsantrag machen würde, aber dennoch war er nun überglücklich, dass er den Moment genutzt hatte. Er war genau richtig. Einfach perfekt.

Nur eins störte. Die drückende Atmosphäre der dunklen Verliese. Langsam kam Harry wieder zu Sinnen und wurde sich darüber bewusst, wo er war und was sie hier hatten tun wollen. Ein letztes Mal küsste er Salazar mit einer wahnsinnigen Leidenschaft auf die samtweichen Lippen. Nicht, ohne vorher noch einmal ganz kurz unter den Umhang des Älteren zu fassen und dessen nur allzu weiche Haut zu berühren. Nicht lange, nur eine kurze Berührung, um sicher zu gehen, dass das alles hier kein Traum war.

Dann entfernte er sich wenige Zentimeter von seinem Partner. Er schnappte sich dessen Hand und sah ihm noch einmal verliebt in die Augen. Wahnsinn. Er war verlobt! Das konnte er einfach noch nicht glauben. Das würde wohl noch eine Weile dauern.

„Ähh, wollen wir weitermachen?“ Fragte er ein wenig unbeholfen.

„Womit denn? Wenn du das von eben meinst, das würde ich nur zu gern wiederholen…“ Antwortete Salazar mit einem hämischen Grinsen auf dem Gesicht.

„Nein, ich meinte eigentlich das mit dem Konto… Ich würde mich aber freuen, wenn wir das heute Abend oder so fortsetzen…“

„Oh, ja, ist gut. Also, was müssen wir jetzt noch tun?“ fragte er jetzt wieder an den Kobold gerichtet.

„Sie müssen auf diesem Vertrag nur noch aufschreiben, welche Summe sie von einem anderen Konto einzahlen wollen und dann unterzeichnen.“

Salazar besah sich kurz den Vertrag, zog dann einen Kuli hervor und schrieb einen Betrag auf das Papier und unterschrieb. Danach reichte er es an Harry weiter.

Nachdem dieser es sich ebenfalls angesehen hatte fielen ihm fast die Augen raus. 70000 Galleonen! Woher nahm Sal all dieses Geld?

„Ähm, Sal? Bist du dir sicher, dass du da nicht eine Null zuviel hingeschrieben hast?“

„Ja, mein Schatz, das hat alles seine Richtigkeit. Ich will doch, dass wir eine ordentliche finanzielle Rücklage für später haben. Keine Sorge, ich habe genug Geld. Ich könnte gut und gerne doppelt so viel einzahlen, ohne das es ernsthafte Folgen hätte. Vertrau mir, es ist gut so.“ flüsterte er ihm ins Ohr. Er war ihm nicht von der Seite gewichen und hatte nun beide Hände Harrys mit seinen eigenen festgehalten. Er hauchte ihm noch einmal einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Du musst nicht unbedingt etwas einzahlen. Ich habe erstmal genug drauf getan.“ Murmelte Salazar.

„Nein, ich will auch was beisteuern. Schließlich ist es unsere Zukunft, dann will ich auch dazu beitragen, dass es uns gut geht.“ So schrieb er 2000 Galleonen auf das Papier und unterzeichnete ebenfalls. Mit dem Namen Slytherin. Offiziell war er zwar noch keiner, aber bald. Das würde niemanden stören, so glaubte er.

„So, das wär’s dann. Geschafft.“ Er reichte den Bogen nun an den Kobold zurück.

„Ok, sie werden dann Post bekommen, wenn das Verlies eingerichtet wurde. Nur zur Bestätigung.“

„In Ordnung, dann warten wir darauf. Auf Wiedersehen.“ Sagte Salazar und zog Harry auch schon nach draußen. Hermine und Neville folgten ihnen stumm. Doch als sie wieder in der Winkelgasse standen, stürzte Hermine auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. „Glückwunsch, Harry, Wahnsinn! Ich freu mich ja so für dich…für euch.“ Sie ließ ihn wieder los, und während Neville auf ihn zu ging umarmte sie auch Salazar kurz. Sie kannte ihn zwar noch nicht so gut, aber er gehörte doch jetzt schließlich zu ihren engeren Freunden, dadurch dass er mit Harry verlobt war, oder nicht? Da war das schon in Ordnung.

Neville klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Hey, Mann. Du bist echt ein Glückspilz. Vor ein paar Tagen gratulier ich dir, dass du nen Bindungspartner hast und jetzt… bist du verlobt. Ich glaub’s nicht. Du hast’s echt drauf. Mann, Glückwunsch.“ „Danke, Neville, echt. Aber du kannst auch so ein Glück haben. Was hältst du von einer Doppelhochzeit?“ Die letzten paar Worte waren nur geflüstert. Er wollte ja Hermine keine falschen Hoffnungen machen. „Nein, ich warte noch ’ne Weile. Ich will ja mein Glück nicht überstrapazieren. Aber danke der Nachfrage.“

Nachdem die Glückwünsche hinter ihnen lagen, kamen sie zu dem Schluss, dass sie erst einmal bei Florean Fortescue ein Eis essen zu gehen. Zur Feier des Tages.

Während sie also in der Eisdiele saßen, Harry natürlich so nah wie möglich bei Salazar, unterhielten sie sich über allerlei Dinge.

„Schade eigentlich, dass Draco, Blaise und die Anderen nicht da waren. Die haben echt was verpasst.“ Sagte Hermine.

„Ja, das stimmt. Och nee, das müssen wir denen ja auch noch irgendwie beibringen. Ich meine, ihr wart ja da, aber es denen zu sagen ist dann doch was anderes. Da hab ich irgendwie keine Lust drauf…“ erwiderte Harry. Er hatte wirklich keine Lust das zu tun.

„Na dann muss ich das wohl übernehmen.“ Murmelte Salazar in Harrys Haarschopf hinein, während er ihm einen Kuss auf ebendiesen hauchte. Er konnte seine Finger oder eher Lippen nicht von dem Jungen lassen. Harry hob den Kopf und nahm den Kuss auf seine Lippen. Das wollte er sich nicht entgehen lassen.

„Danke.“ Murmelte er in den Kuss hinein. Diesmal brach Harry den Kuss eher ab. Er hatte seit Ewigkeiten kein Eis mehr gegessen und da nun die Bedienung mit einem riesigen Eisbecher ankam, musste er einfach hinstarren. Leider weg von Salazar.

„Das soll ich alles essen??“ Er deutete auf den Mega- Eisbecher vor sich.

„Ach, wenn du es nicht schaffst, dann kann ich dir ja helfen…“ Salazar selbst hatte sich nur einen Kaffee bestellt. Er hatte sich denken können, dass etwas, das sich „Fortescue’s Überraschungs- Bombe“ nannte nicht gerade wenig und für eine Person kaum zu schaffen war. Und er hatte Recht behalten. In dem Becher mussten um die acht bis zehn Kugeln Eis sein. Na ja, so konnte er wenigstens auch etwas von seinem Schatz essen.

Der Slytherin nahm den Eislöffel in die Hand und schaufelte eine Portion darauf. Dann führte er ihn an den Mund des Jüngeren, welcher ihn öffnete und das Eis genüsslich vom Löffel schleckte. Er hielt den Eislöffel mit den Zähnen fest, und da Salazar das nicht gedacht hatte, ließ er überrascht los, als er den Widerstand spürte. Harry nahm den Löffel und ahmte Salazars Bewegungen nach. Ein breites Grinsen setzte sich auf seine Lippen und nachdem der Ältere ebenfalls seine Portion Eis vom Löffel gegessen hatte, nahm er ihn weg und küsste ihn sanft auf dessen Lippen. Es schmeckte süß. Nach Eis. Vanille und Karamell. Lecker. Er fuhr mit der Zunge den Mund des Anderen nach, um auch noch die letzten Spuren der Süßspeise aufzulecken.

Danach bat er stumm mit der Zunge um Einlass. Er wurde ihm gewährt. Der Noch- Potter begann, die Zunge, die ihn dort erwartete zu necken. Er stupste dagegen, zog sich wieder zurück. Sein Gegner verfolgte ihn bis in seine eigene Mundhöhle. Das nun entbrannte Zungenduell wurde immer leidenschaftlicher, bis die Lungen der Beiden nach Luft schrieen. Sie lösten sich ein Stück voneinander und sahen sich an. Ein breites Lächeln auf Salazars Lippen, die sanfte Röte auf Harrys Wangen. So unterschiedlich diese Reaktionen auf den Kuss auch waren, sie drückten beide exakt dasselbe aus: pures Glück.

Wahrlich, dass war es. Sie beide ließen es sich nicht nehmen, ihre Lippen sich erneut berühren zu lassen. Diesmal war es Salazar, der den Mund öffnete und sanft mit seiner Zunge über die Lippen des Kleineren zu fahren. So weich. So warm. Einfach himmlisch. Um nichts in der Welt wollte er das wieder missen müssen.

Würde er auch nicht. Dafür sorgte Harry schon. Er öffnete ebenfalls seine Lippen und ließ die Zunge des Anderen gewähren. Er nahm sie verlangend in Beschlag und ehe er sich versah, wurde er auch schon von seinem Stuhl auf Salazars Schoß gehoben. So war es besser, viel besser…

Dieser Tag wurde für ihn zu einem der besten in seinem ganzen Leben.

Nachdem sie ihr Verlangen wieder einigermaßen in den Zaum bekommen hatten, widmeten sie sich wieder dem Eisbecher. Das Eis darin war beinahe komplett weggeschmolzen. Das störte sie wenig. Sie aßen die Eis- Suppe trotzdem. Kein winziger Rest blieb übrig.

Nachdem sie gezahlt hatten, gingen sie weiter die Winkelgasse entlang. Neville und Hermine gingen gemeinsam in den Bücherladen, doch Salazar hatte andere Pläne mit Harry. Er zog ihn weiter in einen kleinen Schmuckladen. Etwas verwirrt blickte Harry dem Älteren in die Augen.

Salazar sah den fragenden Blick.

„Was ist denn? Wenn wir jetzt schon verlobt sind, dann brauchen wir doch auch Ringe, oder nicht?“ Beantwortete er die stumme Frage Harrys.

„Oh, na dann…“ Murmelte dieser.

Salazar wählte die Ringe letzten Endes fast alleine aus, da Harry doch immer noch etwas benommen von dem Schock war. Er würde heiraten! Noch vor wenigen Stunden hätte er nicht geglaubt, dass das alles so schnell gehen würde. Aber es fühlte sich gut an.

Salazar nahm die Ringe entgegen und führte einen davon an Harrys Finger und ließ ihn darauf gleiten. Harry nahm den anderen entgegen und steckte ihn Salazar auf den Finger. Dann sah er ihn sich an.

Der Ring war nicht sonderlich breit, aber dennoch war eine kleine Verzierung darauf. Geschwungene Blumenstängel führten drumherum bis an die Blüte einer Rose. An sich war der Ring silbern, nur die Gravierungen waren eingefärbt. An Harrys Finger wirkte der Ring sehr elegant und stilvoll.

Dann spürte er Salazars Hand an seinem Kinn und er wurde abermals in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt.

Immer noch eng aneinander gepresst verließen sie den Laden und trafen draußen wieder auf Hermine und Neville. Salazar löste sich ein winziges Stück von Harry und legte ihm einen Arm um die Hüfte, um ihn weiter nah bei sich zu haben.

Sie küssten sich noch einmal kurz, und schon nahm Salazar sie beide wieder mit nach Slytherin- Manor.

Freunde, lasst uns feiern!

Hey Leute!

Zu Beginn will ich mich mal noch wegen zwei Sachen entschuldigen.

Zum einen, weil ich so lange gebraucht habe, zum anderen, weil meine Kapitel immer kürzer werden.

In meiner Story passiert zu wenig, ich hoffe, das wird bald wieder.

Ich wünsch euch trotzdem viel Spaß mit dem Kapi!

Lg, eure Maxi^^
 

Keine zwei Sekunden später erschienen sie auch schon wieder auf Slytherin- Manor. Dort saßen Draco und Blaise und warteten auf sie. Es war doch später geworden, als es eigentlich geplant war. Blaise saß auf der Couch und hatte den etwas Kleineren in seine Arme gezogen. Sal tat es ihnen gleich. Er setzte sich auf das Sofa den Beiden gegenüber und zog Harry auf seinen Schoß. Er wollte ihn nur noch bei sich spüren, so glücklich war er. Dem Slytherin war es total egal, dass da nun noch ein Malfoy und Zabini ebenfalls hier waren.

Kaum saß der Junge schlang er seine Arme um dessen Hüften. Er küsste ihn erst auf den schwarzen Haarschopf, dann weiter hinunter in den Nacken, wo er hängen blieb. Diese weiche Haut!

Sie war viel zarter, als die der Lippen des Jüngeren. So ließ er seine eigenen Lippen in dieser Beuge ruhen und liebkoste das Hautstück. Er hörte wie der Junge leise zu… ja, was tat er eigentlich? Er… schnurrte. Ja, es klang wie das Schnurren eine Kätzchens. Er kicherte leise und murmelte etwas, was verdächtig nach „Kuscheltiger“ klang. Er genoss es einfach, den Jungen bei sich zu haben, seine Haut zu fühlen, seinen Atem zu hören. Er drehte den Jungen um 90 Grad, damit er wieder seine Lippen auf seinen spüren konnte.

Diesen Spaß wollte Salazar mit seinem Schatz teilen. Ihre Lippen trafen sich und ehe sich der Gründer versah, spürte er auch schon Harrys Zunge an seinen Lippen, welche er bereitwillig öffnete, und die Zunge eindringen ließ.

’Harry ist ja heute ganz schön stürmisch’, dachte sich Salazar noch, ehe ihre Zungen gegeneinander kämpften. Er wollte diesen Kuss eigentlich nie abbrechen, doch er raubte ihm einfach den Atem.

Er schnappte nach Luft und sah Harry in die Augen. Ihm war das Grinsen sogar an den Augen anzusehen. Ein leise gemurmeltes „Danke…“ kam über dessen Lippen und ließ Salazar für einen Moment aus seinen Gedanken entfliegen.

„Danke wofür?“

Das gefiel Harry weniger. Konnte sich Salazar nicht denken, wieso? Doch dann sah er diesen Ausdruck in den braunen Augen, der ihm sagte, dass er hier ungezwungen vor Draco und Blaise darüber reden wollte, um kein offizielles Gespräch abhalten zu müssen.

„Hmmm, mal überlegen. Für den tollen Tag in der Winkelgasse. Für das Eis. Dafür, dass wir jetzt ein gemeinsames Verließ haben. Und hierfür…“ sagte Harry leise, aber dennoch für die beiden Anderen gut hörbar, während er seine Hand mit dem Ring hervorzog, und mit den Fingern der anderen Hand daran herumspielte.

„Äh, Harry, Salazar? Haben wir irgendwas verpasst?“

Harry wurde wieder leichter ums Herz, als er merkte, das es für ihn doch eher weniger Probleme machte, darüber zu reden.

„Und ob. Ihr habt den besten und wahrscheinlich einzigen Heiratsantrag verpasst, den es je bei Gringotts gab.“ Grinste Harry und küsste Salazar kurz, aber bestätigend.

Dann sah er zu Blaise und Draco mit einem Blick, als wäre nichts gewesen.

Die Gesichter der Beiden waren göttlich. Draco ließ sich nicht wirklich etwas anmerken, schaute aber wie ein Auto. Blaise sah sehr verdutzt aus und seine Kinnlade machte beinahe Bekanntschaft mit dem Boden.

„WIE JETZT?“ rief Blaise plötzlich und hätte Harry beinahe angesprungen.

„Na genauso, wie ich dir das gerade gesagt hab. Sal hat mir in Gringotts einen Heiratsantrag gemacht.“

„Und da hast du es nicht für nötig erachtet, uns das vielleicht mal zu sagen? Du hast doch angenommen, so wie du dich freust?“

„Ja, ich hab angenommen. Und nein. So kann man das nicht direkt sagen. Ich find das nicht gerade einfach, so was zu erzählen, da wollt ich warten, bis ihr selbst drauf kommt. Und das seid ihr doch jetzt, oder? Dann ist doch alles klar, oder?“

„Okay, du verhältst dich grad irgendwie ziemlich seltsam, ganz anders als sonst. Na ja, ist wahrscheinlich der Rausch… Jedenfalls… boah, ich glaub’s nicht, du heiratest! Glückwunsch, Mann! Hätte ich echt nicht gedacht, dass ihr das so schnell seid. Ich kenn Blaise doch schon viel länger, als ihr euch. Na ja, ich freu mich für euch. Aber ich darf doch dann zur Hochzeit kommen, oder?“ fragte Draco.

Jetzt meldete sich Salazar mal wieder zu Wort.

„Na klar darfst du und vergiss Blaise nicht. Ist doch richtig Harry, oder? Du hast doch nichts dagegen?“

„Wie sollte ich da was dagegen haben? Das sind doch meine Freunde. Da fällt mir auf, wir haben Hermine und Nev noch gar nicht offiziell eingeladen…“ mit fragendem Blick sah er Salazar an.

„Macht nichts, wir haben uns schon als eingeladen gezählt. Schließlich waren wir ja den ganzen Tag bei euch und haben alles live miterlebt. Und da wir sowieso zu eurem Freundeskreis gehören, ist doch so?, da haben wir uns das schon denken können.“ Sagte Neville, der nun mit Hermine an seiner Seite in der Tür stand.

„Okay, das macht das alles etwas einfacher.“

„ Ich würde sagen, darauf stoßen wir an. Was sagt ihr?“ schlug Salazar vor.

„Klar, gute Idee!“ Sagte Harry und auch die anderen stimmten zu. Ein kurzer Schwenk seiner Hand, und schon hatte Sal ein Tablett mit 6 Gläsern Sekt auf seiner Hand. Jeder nahm sich eins, doch bevor sie anstoßen konnten, ertönte eine Stimme hinter ihnen.

„Krieg ich auch ein Glas Sekt? Ich weiß zwar nicht, worauf ihr hier anstoßt, aber ich mach gerne mit.“ Sagte Tom und gesellte sich zu ihnen.

Salazar schwenkte erneut seine Hand und ein weiteres Glas erschien und reichte es Tom.

Er ignorierte die indirekte Frage nach dem Grund für diese Aktion.

Der ältere Slytherin streckte seine Hand mit dem Sekt aus und die Anderen taten es ihm gleich. Die Gläser klirrten laut.

„Auf Harry und Salazar!“ Sagten Neville und Hermine gleichzeitig.

„Auf die bald frisch Vermählten.“ Sagte Blaise grinsend.

Draco machte es kurz: „Auf euch.“

„Ach so ist das also! Das hätte ich ja auch gern mal vorher gewusst. Na ja, dann alles Gute euch Beiden.“ Sagte Tom, nachdem er es verstanden hatte.

„Danke euch.“ Sagte Salazar und Harry schmiegte sich an ihn und murmelte nur: „Auf uns.“

Mehr brachte er nicht raus, ihm kamen vor Freude die Tränen. Er wollte sie zurückhalten, doch sie brannten so stark hinter seinen Lidern, dass er sie losließ. Sie rannen ihm heiß über die Wangen. Dann spürte er eine warme Hand, die seine Tränen wegwischte. Kurze Zeit später hatte er auch schon wieder Salazars Lippen auf seinen Eigenen. Er wurde hochgehoben und während sie sich weiter küssten, trug ihn Salazar aus dem Zimmer. Er sah die Anderen noch einmal kurz an, ehe er sie aus dem Blick verlor und sich keine zwei Minuten später in ihrem Zimmer wieder fand. Sal legte den Jungen sanft auf dem Bett ab. Dann zog er seinen Umhang aus, ließ ihn achtlos auf den Boden fallen.

Er kroch zu dem Jungen auf das Bett und zog die Decke über sie Beide. Sie waren zwar allein, doch es war nicht allzu warm. Ein letztes Mal kontrollierte er, ob die Tür wirklich geschlossen war, dann zog er den Kleinen näher an sich, um ihn voll und ganz spüren zu können…
 

TBC...

Spontane Ergüsse

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Missverständnisse

Missverständnisse
 

So Leute,

nach schier unendlicher Zeit kommt endlich mal wieder ein neues Kapitel.

Ich hoffe euch gefällts, ich bin da diesmal eher unsicher.

Naja, viel Spaß beim Lesen.

Lg, eure Maxi^^
 

Als Harry wieder erwachte spürte er eine Leere neben sich im Bett. Er war allein, und das ließ ihn sofort hochschrecken. Dann erinnerte er sich an die letzte Nacht. Und bekam augenblicklich ein breites Grinsen ins Gesicht. Das war nicht wirklich passiert, oder?

Doch schon als er aufstand, um nach Salazar zu sehen, wurde ihm bewusst, dass er dies wohl nicht geträumt hatte. Er spürte einen stechenden Schmerz im Hintern. Da müsste er mit Sal wohl nochmal ein ernstes Wort reden. Der war wohl nicht so sanft gewesen wie er gedacht hatte. Aber was zählten schon diese Schmerzen, dachte der Schwarzhaarige, er war sie schließlich gewohnt. Und für dieses wunderbare Gefühl würde er noch tausendmal schlimmere Leiden auf sich nehmen. Er konnte es noch gar nicht recht glauben. Er war einfach nur glücklich.

Als er den Raum mehr wankend als laufend verlassen wollte, fiel ihm auf das er nicht mal einen Schlafanzug anhatte. Und wenn er etwas überlegte fiel ihm nichts mehr nach dem Sex ein. Er war wohl einfach drüber eingeschlafen. Was wohl Salazar denkt? Er zog sich schnell eine Hose und ein Shirt über und ging dann, ohne sich wie jeden morgen vor dem Spiegel minutenlang über seine Haare aufzuregen, aus dem Zimmer.

Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen stieß er auch schon mit einem blonden, jungen Mann zusammen.

"Hey." Murmelte Harry verschlafen.

"Oh, guten Morgen, Harry. Und Glückwunsch!" Sagte Draco mit einem hämischen Grinsen auf dem Gesicht und verschwand auch schon in sein Zimmer.

Da wurde der Schwarzhaarige das erste mal stutzig an diesem Morgen. Und es sollte nicht das letzte mal bleiben.

Als nächstes traf er auf Hermine, die nach einem kurzen Guten-Morgen-Gruß, breit lächelnd statt in ihr eigenes und mittlerweile auch Nevilles Zimmer Draco hinterher in dessen Zimmer. Was zum Teufel soll das denn jetzt, dachte sich Harry. Als ihnen dann auch noch Neville und Blaise folgten war er komplett perplex. Wieso trafen die sich denn alle in einem Zimmer, grinsten ihn alle die ganze Zeit an und luden ihn nicht zu dem spontanen Treffen ein? Ein bisschen sauer wurde er schon, aber er dachte sich, einfach mal nachzufragen.

Doch vor der Tür kam er nicht weiter. Sie war verschlossen. Da klopfte der Schwarzhaarige an, und als er keine Antwort bekam, versuchte er an der Tür zu lauschen. Neugierig war er nun doch schon. Doch auch dieser Versuch scheiterte. Als er sein Ohr gegen die kalte Tür drückte hörte er lediglich ein hohes Quietschen in seinem Ohr. Was war denn jetzt kaputt?

Da hatten sie doch tatsächlich alle Mittel eingesetzt, um ihm davon abzuhalten, etwas mitzubekommen. Jetzt war er wirklich sauer. Waren sie nicht Freunde? Wieso schlossen sie ihn dann aus? Traurig machte er sich auf den Weg nach unten. Schließlich war er immer noch auf der Suche nach Salazar. Doch lange brauchte er nicht, im Esszimmer fand er Sal und Tom beim Frühstück.

"Oh, guten Morgen mein Liebling. Hast du gut geschlafen? Du hast so fest geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken. Ein Wunder, das ich mal vor dir wach war. Hab ich dich so geschafft?" Fragte Sal mit einem hämischen Grinsen und da konnte auch Tom ein Lächeln nicht unterdrücken. Doch den Beiden verging es, als sie Harrys trauriges Gesicht sahen.

"Hey, mein Kleiner, was ist denn los? Ist irgendetwas nicht in Ordnung, oder war ich gestern zu stürmisch?"

"Sal, kann ich dich mal kurz alleine sprechen? Bitte..." Er wollte das nicht vor Tom ansprechen. Salazar wurde sofort klar, des etwas nicht in Ordnung war und so nahm er Harry kurz in den Arm und nach einem kurzen Kuss auf den schwarzen Schopf führte er ihn aus dem Zimmer und nach oben in ihres.

Sie setzten sich auf das Bett, doch Harry begann nicht zu sprechen. Doch Salazar nahm seinen Kleinen einfach in den Arm und wartete, gab ihm Zeit.

Nach einigen Minuten murmelte Harry: "Bin ich es wirklich wert geliebt zu werden? Oder sind alle einfach nur mitleidig?" Leichte Tränen benetzten seine Augen.

"Natürlich bist du es wert Liebe zu erfahren mein Süßer. Was ist denn los? Denkst du ich wäre mit dir zusammen, weil mir deine Geschichte leid tut oder so. Denkst du ich will dich heiraten, nur damit du nicht alleine sein musst? Das ist Schwachsinn, und das müsstest du eigentlich wissen... Ich liebe dich aus tiefstem Herzen, weil du ein einfach wundervoller Mensch bist. Du bist süß, liebenswert, immer hilfsbereit, selbstlos, ein bisschen tollpatschig vielleicht, aber dennoch einfach sexy und heiß in allem was du tust. Wie kommst du denn auf so einen Blödsinn, dass dich jemand nicht lieben würde? Deine Freunde sind nur wegen dir hier, um dir beizustehen, bis alles überstanden ist. Sie könnten genauso gut in der Schule sein. Tom hat dich auch voll und ganz akzeptiert, und dieser Weg war nicht so einfach, das weist du. Sev tüftelt die ganze Zeit an einem Plan, dich sicher vor dem Alten zu verstecken und zu befreien. Wen haben wir noch? Sirius. Glaubst du im Ernst er liebt dich nicht? Er hat immer darauf gewartet mit dir zusammen zu wohnen und mit dir sein Leben zu führen. Und da zieht er auch gleich Lu mit rein. Wen sein "Siri-Süßer" liebt, den kann Luc nur mögen. Er kommt gar nicht umhin. Neulich erst hat er mir erzählt, dass Sirius ihm immer wieder sagt, wie froh er ist, dich hier zu haben. Die Beiden hängen zwar viel aufeinander. Aber mal ehrlich: wir sind nicht anders, und es tut uns trotzdem allen gut, dass wir hier zusammen sind. So, und jetzt bitte, mein Liebling: Sag mir mal ob es in diesem Haus auch nur eine Person gibt, die nicht aus Liebe zu dir, sondern aus Zwang oder Mitleid hier ist. Wie kommst du nur auf solche Ideen mein Kleiner?"

Während diesem Monolog Salazars hatte sich Harry immer näher an ebendiesen geschmiegt, da er sich bei ihm einfach geborgen fühlte.

"Aber warum schließen sie mich dann aus Sal? Warum wollen die mich nicht dabei haben und sperren mich aus wenn sie was bereden? Ich denke sie sind meine Freunde, dann kann ich ja wohl dabei sein, oder nicht?"

Salazar wurde nun auch stutzig. Was ging denn hier vor? Ohne ein weiteres Wort ließ er Harry los, stand vom Bett auf und ging aus dem Zimmer, womit er den Jüngeren verdutzt allein sitzen ließ.

Der Slytherin ging in zu Dracos und Blaise' Zimmer, da er die Anderen dort vermutete. Die Tür war verschlossen, doch als er anklopfte öffnete sie sich sofort. Hermine stand in der Tür.

"Hi, Salazar, was machst du denn hier?" fragte sie höflich, wie sie nun mal war.

"Oh, ich weis nicht... Harry ist vollkommen fertig dank euch. Warum schließt ihr ihn denn aus? Was macht ihr eigentlich hier?" Das war wohl die wichtigste Frage.

"Nun ja, deswegen ist Harry ja nicht dabei. Eigentlich solltest du ja auch noch nichts davon wissen, aber vielleicht kannst du uns ja helfen..." Damit ließ sie ihn in das Zimmer, wo Draco an Blaise gelehnt auf dem einen, Neville auf dem anderen Bett saßen. Hermine setzte sich wieder zu ihm.

"Nun ja, also, die Sache ist die...", stammelte Hermine.

Blaise begann das Ganze zu erklären.

"Also, wir alle haben gestern Abend mitbekommen, das ihr Sex hattet. War ja kaum zu überhören. Und weil es Harry in letzter Zeit ja immer nicht so gut ging, und er immer wieder irgendwelche Schwierigkeiten hatte, wollten wir ihm irgendwie dazu gratulieren... Und zu eurer Verlobung. Wir wollten euch einfach irgendwas schönes schenken oder so. Aber wir wissen einfach nicht was..."

"Dann macht das demnächst, wenn wir beschäftigt oder unterwegs sind... Mein Kleiner hat mitbekommen, dass ihr irgendwas ohne ihn plant. Er ist total mies drauf... Naja, noch mal zu eurer Idee. Ich find das echt gut, aber ihr solltet euch alleine Gedanken machen, schließlich soll es doch auch irgendwo ein Geschenk für mich sein, oder?"

"Ja, hast ja recht, wir dachten nur, du hast vielleicht 'ne Idee? Naja, dann müssen wir halt noch mal drüber nachdenken..."

Damit verließ Salazar das Zimmer und lief prompt Harry in die Arme, der ihm wohl hinterhergelaufen war. Doch anstatt zusammen zurück zu gehen, lief der Kleinere schnurstracks in das Zimmer der Anderen.

"WAS soll das? Habt ihr's nicht nötig mir Bescheid zu sagen, dass ihr was plant, oder wollt ihr gar nicht das ich dabei bin? Tolle Freunde hab ich mir ausgesucht, wenn man dann doch immer von ihnen ausgegrenzt und alleine gelassen wird... Ihr seid Scheiße, ehrlich..."

Die Anderen waren im ersten Moment überrascht über die Wut des Kleinen. Im nächsten Moment aber lief dieser auch schon nach draußen, während er Sal noch zurief, er brauche auch nicht ankommen, er tut sich ja eh mit den anderen zusammen. Dann war er auch schon die Treppe runter und zur Haustür raus. Er wollte allein sein, weil er ja eh keinen hatte, der ihn liebt.

So glaubte er jedenfalls. Wie falsch er damit lag, ahnte er gar nicht.
 

SO, ich nochmal. Schreibt mir mal bitte, ob es langsam zu sehr an ne Soap grenzt, oder doch okay ist.

Danke schön, eure Maxi^^

Kurzschluss

Salazar wartete gar nicht darauf, dass sich die Anderen rührten, sondern rannte Harry nach kurzem Zögern hinterher. Der Kleine redete sich etwas ein, er war nicht bei klarem Verstand, und wenn er jetzt ohne Nachzudenken handelte, könnte das schlimme Folgen. Und genau das vermutete Salazar, denn obwohl Harry gern etwas übertrieben reagierte, so krass hatte er seinen Verlobten noch nicht erlebt.
 

Doch als er gerade die Haustür erreichte sah er, dass er zu spät kam. Harry hatte seinen Besen zu sich gerufen und hielt ich fest in der Hand, bereit, keinen Moment später aufzusteigen und loszufliegen. Er verschwand für Sals Augen im dichten Wolkenhimmel.
 

Salazar schluckte. So einen wolkenverhangenen Himmel hatte er lange nicht mehr gesehen, und es würde ein schreckliches Unwetter geben, das roch man sogar schon in der Luft. Was war, wenn er Harry nicht rechtzeitig finden konnte, um ihn noch vor dem Gewitter heil zurückzubringen? Oder noch schlimmer: was war, wenn Dumbledore Harrys Flucht bemerken und Harry noch vor ihm aufspürte? Er mochte sich das gar nicht ausmalen. Die Angst kroch ihm tief in die Knochen, Harry noch einmal zu verlieren und dann vielleicht nicht nur schwer verletzt und geschwächt, sondern vielleicht sogar…. leblos… wiederzusehen.
 

Salazar wurde von einem Stimmengewirr aus seinen Gedanken gerissen. Hermine, Draco, Blaise und Neville waren ebenfalls zur Haustür gelaufen, um zu sehen, was mit Harry war, doch sie verpassten ihn und hatten damit keine Ahnung, wo er war. Erst jetzt fiel Sal auf, dass sie mit ihm redeten.
 

„Wo ist er hin, Sal? Sag bitte, dass er das Gelände nicht verlassen hat und nur zum See gegangen ist. Sal, hörst du? Wo ist er, verdammt noch mal?“ schallte jetzt Hermines Stimme in sein Ohr, und endlich erwachte er aus seinem Schockzustand. „Er ist weg.“ Mehr bracht e er nicht über die Lippen, doch es reichte. Die Freunde beratschlagten schon, wo er sein könne. „Was wenn er nach Hogwarts auf ist, um Dumbledore zu stellen. Ihr wisst wie kampfeslustig er sein kann, wenn er wütend ist.“ Überlegte Draco. Hermine war da anderer Meinung: „Auch wenn er sauer ist, ich glaube er will einfach nur seine Ruhe haben. Er ist schon oft einfach abgehauen, um in Ruhe nachdenken zu können. Warum er allerdings nicht einfach zum See ist… In Hogwarts konnte man ihn immer unter der alten Eiche am See finden, wenn er schlecht drauf war. Die ist ja doch etwas abgelegen.“ Blaise stand einfach nur da und wusste keinen Rat, aber als er Neville ansah, wusste er, dass dieser der Lösung schon sehr nah schien. „Was grübelst du, Sportsfreund?“ „Naja, Harry hat doch gesagt, das niemand ihn liebt, oder er redet es sich halt ein. Vielleicht ist er an irgendeinem Ort, wo er glaubt Liebe zu f...“ „Neville, natürlich, du bist brilliant“ – fuhr ihm Hermine, nun sehr aufgeregt ins Wort. Alle drehten sich sofort zu der Braunhaarigen um, die in Gedanken schon fünf Schritte weiter schien. „Wo glaubt ihr, ist der einzige Ort, an dem Harry noch Menschen hat, von denen er glaubt, dass sie ihn lieben?“ Jetzt wurde es Sal klar, es lag praktisch auf der Hand. „Seine Eltern, Godrics Hollow, natürlich... Kommt ihr gleich mit, oder wartet ihr hier auf uns?“ Diese Frage hätte er sich eigentlich sparen können, denn er bekam ein genervtes „Saaaal…!“ von allen unisono zurück. Doch bevor sie alle verschwanden, erkundigte sich der Slytherin noch, ob alle ihre Zauberstäbe dabei hätte, was bis auf Neville bei allen der Fall war. „Wartet nicht auf mich, wir haben keine Zeit zu verlieren, wer weiß, was in Godrics Hollow abgeht. Macht schon, ich komme nach!“ Er küsste Hermine, die nah bei ihm stand kurz auf die Stirn, und während er im Haus verschwand, disapperierte der Rest.
 

Nebelschwaden standen über den Gräbern des Friedhofs von Godrics Hollow, und irgendwie war das allen schon vorher klar gewesen. Es war kalt gewesen an diesem Morgen, dabei war es erst Ende September. Der Herbst kam früh, und schlug sofort mit Unwetter ein. Die vier sahen sich um, doch soweit sie durch den dichten Nebel sehen konnten, konnten sie Harry nirgendwo sehen. Er war gerade erst losgeflogen, aber der Weg vom Manor aus war nicht weit, länger als zehn Minuten würde er wohl nicht mehr brauchen, bis er hier auftauchte. Zeit genug, um sich etwas länger umzuschauen. Zeit, um Gages Grab für einen Moment zu besuch, einen kurzen, intensiven. Sal wusste, warum es Harry so nach Godrics Hollow zog, es war derselbe Grund, aus dem Gage hier begraben werden wollte. Sie waren hier aufgewachsen, oder hatten zumindest eine Zeit lang hier gewohnt.
 

Hier lagen seine Wurzeln, er würde wohl immer wieder hierher zurückkehren. Gedankenverloren, wie er war, merkte Sal gar nicht, dass er schon vor Gages Grab stand, doch als er es erblickte, schossen ihm sofort Tränen in die Augen. Er liebte Harry, doch der Verlust seines Partners, obgleich dieser schon 15 Jahre zurücklag traf ihn mit voller Wucht. Das letzte Mal, dass er hier gewesen ist, war schon zehn Jahre her, er hatte es irgendwann nicht mehr ertragen können, weil er jedes Mal so in die Vergangenheit zurückgeschleudert wurde. Er hatte diesen Ort bewusst gemieden, wollte er doch in die Zukunft schauen, anstatt der Vergangenheit nachzutrauern. Doch nun war es unvermeidlich. Er ging in die Knie, es zog ihm den Boden unter den Füßen weg. Seine Hände gruben sich vor innerem Schmerz in das Erdreich und heiße Tränen überströmten sein Gesicht. Um ihn herum wurde es dunkel, alles andere war egal, da war nur noch Schmerz, der die letzten Jahre verdrängt worden war, der nie verarbeitet werden konnte und nun ausbrach. Er merkte nicht, dass die Anderen zu schreien begannen, dass Harry auftauchte, und, viel schlimmer, dass auch Dumbledore da war.

Der Alte hatte diesen Ort überwachen lassen, da er es nur als eine Frage der Zeit angesehen hatte, bis sich einer der Manor-Bewohner und Freunde hier zeigen würde. Er wusste schon vor Harrys Ankunft, dass er nun womöglich an den Jungen rankommen könnte, ihn ein für alle Mal ausschalten konnte.
 

Erst als Sal unsanft zu Boden geworfen wurde, er Lichtblitze durch die Luft zucken sah, und Harrys Stimme an seinem Ohr hörte wusste er, dass etwas nicht stimmte und löste sich aus der Trauer. Dafür war weder Zeit, noch war dies momentan der richtige Ort. Er sah Harry mit tränenschimmernden Augen an, sah dessen liebevollen und doch harten Blick. Er war immer noch wütend, aber er würde Sal nie im Leben im Stich lassen. Er war töricht gewesen, und hatte damit seinen Liebsten in Lebensgefahr gebracht, also musste er ihn schützen.

Harrys Zauberstab war in ständiger Alarmbereitschaft, während er Sal in Richtung des kleinen Wäldchens führte, wo er hoffte, dass sie gemeinsam disapparieren konnten.
 

In Gedanken schrie er nach den Anderen, wollte, dass sie auch zum Wäldchen kamen. Er würde kämpfen, bis sie verschwinden konnten, doch es war sein Kampf, seine Schuld. Er wusste, dass sowohl er, als auch Salazar gerade psychisch unfähig waren, Dumbledore das Handwerk zu legen, sie mussten also verschwinden. Wie durch ein Wunder schafften es Hermine, Blaise und Draco, sich zu ihnen durchzukämpfen und so standen sie nun wieder zu fünft zusammen und bombardierten den Alten und seine Handlanger mit Flüchen. Hermine erblickte Ron, und während sie einen Wachstumszauber auf Rons Schneidezähne losließ, die sofort in rasender Geschwindigkeit zu wachsen begannen, verwandelte Harry ihn in ein Wiesel, weil er das irgendwie witzig und passend fand und diese Kreuzung gab einen unglaublichen Anblicken, denn das kleine Wiesel spieste sich mit seinen unaufhörlich wachsenden Zähnen in das lockere Erdreich und setzte sich so selbst Schachmatt, weil es den Boden unter den Füßen verlor.
 

Dumbledore und der Rest seiner Handlanger, um genau zu sein, noch genau ein kleiner, ungewaschener Pimpf mit übers Gesicht hängenden Haaren schauten einen Moment auf dieses Schauspiel und sahen so nicht, dass Neville hinter ihnen aufgetaucht war und einen Explosionszauber auf sie losgehen lies, der sie mit voller Härte traf und durch die Luft schleuderte. Das war selbst den Beiden zu viel und sie disapparierten noch im Flug, da sie aufgrund ihrer Verletzungen nicht mehr fähig gewesen wären, sich zu verteidigen.
 

„Sorry, dass ich jetzt erst komme, aber Sally wollte mir unbedingt beim Suchen helfen und hat mit ihrem Zauber mein Zimmer auf den Kopf gestellt, hat etwas gedauert, eh ich das wieder gerichtet bekommen hab.“ Entschuldigte sich Neville sofort und war mal wieder etwas genervt von sich selber. Die Anderen schienen die Entschuldigung für überflüssig zu erachten und Sal, der endlich wieder vollends zu sich gefunden hatte, klopfte ihm nur auf die Schulter und meinte nur: „Wenn das kein Timing war, dann weiß ich auch nicht. Wollen wir dann wieder zurück, wer weiß ob hier noch mehr von denen sind. Harry?“ Er sah sich nach dem Kleineren um und fand ihn einige Meter weiter vor dem Grab seiner Eltern stehen. Er reagierte nicht, also ging Salazar zu ihm.
 

Er lief von hinten auf den Schwarzhaarigen zu und blieb dann etwa einen Meter neben ihm stehen. Dieser wandte seinen Blick kurz zur Seite und Salazar sah eine zarte Tränenspur seine Wange hinab laufen. Sie sprachen nicht, doch das war nicht notwendig. Sie wussten, dass alles, was noch vor wenigen Minuten gesagt worden war, lediglich eine Überreaktion auf die ständige Isolation zur Außenwelt gewesen war. Vor allem Harry spürte das, und fühlte sich schlecht, Salazar so verleugnet zu haben. Reue tauchte nun in seinem Blick auf, doch Salazar sah ihn sanft und beruhigend an, und Harry wusste, dass er ihm vertrauen sollte. Blind.

Die Freunde stießen zu den Beiden dazu und Harry fand sich in einer innigen Umarmung mit Sal wieder, die ihn alles vergessen ließ. Er spürte nicht mal mehr, dass sein Partner ihn mit sich zurück zum Manor nahm, er spürte nur noch Liebe.
 

Pure, bedingungslose Liebe.

Erschöpfung

Hey :)

Nun also wieder was neues, ich glaube aber, es ist nicht so gelungen :/

Mal sehen, vielleicht gefällts euch ja trotzdem ;)

Lg Maxi^^
 


 

In derselben Umarmung fand Harry sich wieder. Und er wollte, dass dieser Moment nie endete, aber er hörte schnelle Schritte die Treppe hinunter direkt auf sie zukamen. Schnell, stampfend, wütend.
 

„Harry, was hast du dir gedacht? Wie, um Gottes willen kommst du auf die Idee, ohne Schutz oder Planung oder irgendjemanden von uns das Manor zu verlassen? Ich glaub es nicht… Wir versuchen alles, wirklich einfach nur alles, um dich hier zu beschützen, damit dieses Suppenhuhn nicht an dich rankommt, bevor du nicht gebunden und umgewandelt bist, aber nein, der liebe Herr möchte lieber einen Spaziergang machen und sich die Gegend anschauen. Du hättest sterben können, ist dir das klar? All unsere Bemühungen wären umsonst gewesen, alle Strapazen, alle Sorgen um dich vergebens, nur weil du deinen Freiheitsdrang ausleben musst. Ich kann es nicht fassen…“ Sirius war gleichermaßen wütend wie erschütternd und gnadenlos besorgt. Tränen standen in seinen eigenen Augen, aber er sah Harry nun unentwegt in die Augen. Doch darin sah er keine Regung auf sein Gesagtes. Da war… nichts.
 

Und genau das war es, was Sirius letztendlich in seinem Monolog abbrechen ließ, dabei hätte er sich wohl unter normalen Zustand noch einige Stunden weiter über diesen furchtbar naiven und rücksichtslosen Harry aufgeregt. Doch in Harrys Augen fand er keinen Ausdruck, keine Reaktion. Es schien, er wäre gar nicht hier, sondern kilometerweit weg, und würde von dem, was hier gesprochen wurde oder geschah nichts mitbekommen.
 

„Ähm, Harry?............... Hörst du mich? Harry, antworte!“
 

Keine Reaktion. Sal hielt den Jungen weiter im Arm, drehte ihn allerdings ein wenig, um ihm ins Gesicht zu blicken. Seine Augen waren geöffnet, aber starrten ins Leere. Er sah nicht mal Sal an, was diesen erschrecken ließ. Zum wiederholten Male bekam. Der Slytherin Panik wegen seines Partners. Wie oft müsste er sich noch Sorgen? Wie oft um das Leben des Jungen kämpfen? Wie oft seine Liebe immer wieder aufs Neue sich selbst beweisen? Irrelevant, alles was er wollte war Harry. Und Harry gehört zu ihm, er gehörte ihm, das war mittlerweile klar. Also würde sich Salazar immer und immer wieder aufraffen, immer wieder seine Kräfte zusammennehmen, wo auch immer diese schlummerten.
 

So erschöpft er jetzt gerade auch sein mochte – der Tag hatte seine Spuren hinterlassen, der Streit, die Ablehnung Harrys ihm gegenüber, der Schmerz um Gage, die Begegnung mit Dumbledore – das ist auch an dem sonst so starken Slytherin nicht spurlos vorbeigegangen. Er rang noch immer einen Kampf gegen sich selbst, gegen die Erinnerung und gegen die kurzzeitige Enttäuschung über Verleumdung durch Harry. Doch dafür war jetzt nicht die richtige Zeit. Er musste all das auf später verschieben, alles was nun zählte war Harry und so versuchte Sal, alle Gedanken aus seinem Gehirn zu verbannen um sich voll und ganz dem kleineren widmen zu können.
 

Er legte den Kleineren auf den Boden, um ein plötzliches Fallen zu verhindern und kniete sich neben ihn. Er zitterte wieder. Als hätte er einen seiner Träume, dieser besonderen Träume. Er würde ihm wieder nicht helfen können, musste also nach diesem Tag noch mit ansehen, wie Harry vollkommen ohne Eigenkontrolle dalag und in einer anderen Welt versank. Also blieb er ebenfalls einfach neben dem Jüngeren hocken und wollte warten, sich zu bewegen war auch er nicht mehr fähig.

Lucius hatte Sirius inzwischen in seine Arme geschlossen und versuchte, ihn irgendwie von diesem Schauspiel wegzubringen, er sollte nicht schon wieder sehen, wie sein Patenkind litt. Jeden Abend redete Sirius lange von Harry ehe er zur Ruhe kam, dass er sich Sorgen um Harrys Sicherheit und seine Gesundheit machte, wie sehr er sich wünschte, das Salazar immer für ihn dasein und ihn in all seinem Handeln unterstützen würde. Wie schlimm es für Sirius gewesen war, den Jungen verletzt, gebrochen und hilflos zu sehen erwähnte er nie. Doch Lucius sah es in seinen Augen. Sirius würde diese Bilder nie aus seinem Kopf bekommen, und genau deshalb wollte der Blonde nicht, dass Sirius fortwährend neues Leid von Harry mit ansehen musste. Sirius wehrte sich gegen Lucius‘ Bemühen, ihn in ihr Zimmer zu führen und so entschied dieser, seinen Partner einfach nur festzuhalten und ihm ein starker Halt zu sein. Der Black vergrub nun von selbst das Gesicht in das Shirt des Größeren und sah nicht mehr auf. Er konnte es nicht mehr.
 

Durch den Ausraster von Sirius hatten sich nun auch noch Severus und Tom eingefunden, die nachsehen wollten, was diese Szene zu bedeuten hatte. Tom setzte sich sofort zu seinem Vater und versuchte, von diesem noch eine Regung zu bekommen, doch er saß einfach nur da und starrte auf Harry. Und Tom wusste genau, was in seinem Vater vorging. Er hatte schon einmal einen Partner verloren und begraben müssen. Diese Anfälle des Kleinen gaben Grund zur Sorge, da keiner sagen konnte, woher sie kamen, oder was sie überhaupt waren. Sie könnten harmlos sein, aber möglicherweise brachten sie den Jungen auch in riesige Gefahr, wer konnte das schon sagen? Er sah Severus hilflos an. Dieser vergrub sich seit Tagen nur noch in seinem Zimmer und las Buch um Buch. Schlief er überhaupt? Aber was noch wichtiger war, hatte er etwas herausgefunden?
 

Severus erhob die Stimme über die Geschehnisse: „Geht bitte in eure Zimmer“, bat er die Jüngeren. „Lucius, bring Sirius auch in euer Zimmer, er kann hier nicht helfen. Komm dann aber bitte noch einmal zu mir. Tom? Kannst du deinen Vater mit zu mir nehmen? Dann nehme ich Harry, ich muss mit euch reden, vielleicht habe ich etwas gefunden…“ Damit war alles geklärt und die Versammlung im Flur löste sich Stück für Stück auf. Neville hielt Hermine fest im Arm, als sie den Raum verließen, auch sie schien einem Zusammenbruch nahe, und Blaise und Draco gingen schweigend nebeneinander. Keiner traute sich oder wusste überhaupt etwas zu sagen.
 

Tom zog seinen Vater auf die Beine, was dieser mehr schlecht als recht zuließ und so liefen die Beiden hinter Severus hinterher, der Harry trug. In seinem Zimmer, welches natürlich mit Büchern vollgestopft war glich mittlerweile einem Minenfeld. Überall standen Türme aus Büchern und sie mussten aufpassen um diese nicht umzuwerfen. Severus legte den Jungen auf eine schwarze Ledercouch im hinteren Teil des Zimmers und deckte ihn mit seiner eigenen Decke zu. Tom ließ währenddessen seinen Vater in einen Sessel sacken. Er schien immer noch abwesend zu sein. „Dad, hey, komm schon, sieh mich an…“ Ein müder, leerer Blick. Nicht mehr.
 

„Hey, Severus, ich glaube mit den Beiden wird heute nichts mehr, auch mit Sal nicht, er ist komplett neben der Spur. Was gibt’s denn eigentlich so Wichtiges, dass wir die beiden nicht in ihr Zimmer gebracht haben? Hast du was herausgefunden, was Harry helfen und die Träume verschwinden lassen könnte?“ wollte Tom eifrig wissen. Lucius kam gerade zur Tür herein, und so begann Severus nach einem kurzen Blick auf Salazar, seine Ergebnisse kundzutun.
 

„Also, ja und nein, Tom. Ich weiß nichts genaues, aber aus alten Aufzeichnungen konnte ich eine Vermutung ableiten, was es mit diesen bizarren Träumen auf sich hat. Harrys Mutter war ja, wie ihr wisst vom Wesen eine Elfe und von dem, was Harry über seine Träume erzählt hat, schließe ich, dass er in dieser Parallelwelt seine wahre Gestalt annimmt, nämlich die des Halbelfen. In alten Überlieferungen hab ich gelesen, dass es vor Jahrhunderten Wesen gegeben haben muss, die durch die Zeit reisen konnten. Natürlich war das nicht ungefährlich, denn eine Veränderung in der Vergangenheit kann natürlich in der Gegenwart und Zukunft gravierende Schäden anrichten. Na jedenfalls sollen diese Geschöpfe elfenähnlich gewesen sein. Es ist auch schon sehr lange nichts mehr von diesen Zeitreisewesen an die Öffentlichkeit gedrungen, da diese ihre Fähigkeit vermutlich nicht mehr nutzten, um die Zeiten nicht aus den Bahnen zu werfen. Normalerweise verlieren sich solche Fähigkeiten, wenn sie nicht ausgeprägt und benutzt werden und tauchen nach einigen Generationen gar nicht mehr auf. Doch irgendwie muss dieses Gen oder was es auch ist bis zu Harry gekommen sein, und da dieser nicht einmal von seiner wahren Gestalt wusste war er natürlich machtlos, seine Reisen zu steuern. Er reist also nicht mal körperlich, nur mental, weil die Kraft nur noch recht schwach ausgeprägt ist. Theoretisch gibt es für uns also keine Möglichkeit, ihm irgendwie zu helfen. Es tut mir so leid für die Beiden. Es passiert ja auch vollkommen willkürlich und ohne System, wobei Stress die Träume zu verstärken scheint. Wir müssen es schaffen, dass irgendwie Ruhe in ihr Leben kommt. Was natürlich kaum möglich ist, solang Dumbledore sein Unwesen treibt.“ Severus setzte sich nun auch und sah Lucius und Tom an. „Wir können also nichts machen?“ fragte Tom. „Nichts…“ Severus stolz war angekratzt. Er hatte vermutlich die Ursache für die Träume gefunden, doch das half ihnen auch nicht weiter, um sie zu besiegen.
 

„Was wenn er sich umwandelt? Wenn er seine wahre Gestalt annimmt? Wird er es dann steuern können? Kann er sie dann vielleicht vermeiden?“ Diese Idee kam aus dem Hintergrund, aus einer Ecke, wo niemand damit gerechnet hatte, nämlich von Salazar. Dieser schien ihr komplettes Gespräch verfolgt zu haben und war nun aus seiner Trance erwacht, allein durch die Hoffnung, dieser Horror, Harry so hilflos sehen zu müssen könnte ein Ende haben. Er stand leise auf und kniete sich nun wieder vor Harry, streichelte diesem über die Haare, versuchte vielleicht doch wieder Augenkontakt zu ihm herstellen zu können, aber es geschah nichts. So hockend sah Sal nun Severus fragend an.
 

„Sal, da bist du ja wieder. Geht es halbwegs oder soll ich dir schnell einen Stärkungstrank zusammenstellen? Der Tag war stressig, du brauchst Ruhe.“ „Nein, es geht schon, aber könnte das die Lösung sein, Sev?“
 

„Ja, das klingt plausibel, aber wir können auch damit nur abwarten, bis die Umwandlung einsetzt. Harrys Körper ist schwach, es kann Monate dauern, eh er bereit dazu ist. Wir müssen jetzt abwarten Sal, und Harry von jeglichem Stress fernhalten, körperlich wie psychisch. Das heißt, kein allmorgendliches Schwimmen mehr, keine großen Ausflüge, keine Bettfreuden mehr und bitte absolut keine Streitereien mehr. Sein Körper muss möglichst schnell zu Kräften kommen, der Zeitpunkt für eine Umwandlung wäre ideal, aber ohne Kraft habe ich Sorge, dass etwas schief geht.“ „Du meinst, es könnte ihn… töten?“ „Töten würde es ihn nicht, aber er würde zu einem Wrack werden, wenn der Körper irgendwo zwischen den beiden Gestalten steckenbleibt. So etwas sieht man nicht, aber er könnte all seine magischen Kräfte verlieren und auch sein Körper wäre machtlos gegen Krankheiten oder Anstrengung, denn welcher Körper wäre es denn? Nichts Halbes und nichts Ganzes, das ist niemals gut.“
 

„O…okay. Ruhe, absolute Ruhe also.“ Mittlerweile hatte Sal den Kopf vor eigener Erschöpfung an Harrys Seite gelehnt und wollte erneut nicht aufstehen. Und so halfen Tom und Lucius nun beide auf jeweils einer Seite Salazar mehr zu schleifen, als ihn zum Laufen zu bewegen, während Severus Harry erneut trug. Sie legten sie beide in das größere Bett von Salazar und während sie schliefen überwachte Tom den Schlaf der beiden, damit sich Lucius weiter um Sirius kümmern und Severus auch endlich einmal schlafen konnte. Allerdings nutzte dieser einfach Harrys nicht mehr genutztes Bett, um in einem eventuellen Notfall sofort zur Stelle zu sein. Damit zog Stille ein und Tom beobachtete seinen Vater mit dem Jungen im Arm. Er hatte ihn instinktiv sofort an sich gezogen.
 

Tom fand, dass sein Vater glücklich aussehe, den Kleineren so bei sich zu spüren, trotz der Aufregungen des Tages und der letzten Wochen. Lange hatte er seinen Vater unter dem Verlust seines ersten Partners leiden sehen, doch nun schien dieser wieder Hoffnung zu haben. Hoffnung, auf eine gemeinsame Zukunft, das Gefühl erwünscht und gebraucht zu werden. Es schien bergauf zu gehen mit seinem Vater und darüber war er sehr froh. Es war gut, dass Harry in ihr Leben getreten war. Und obwohl er anfangs sogar ein wenig eifersüchtig gewesen war, dass Salazar so viel mehr auf Harrys Wünsche und Belange bedacht war als auf die seines eigenen Sohnes spürte er eine gewisse Form von Liebe für den Jungen.
 

Liebe dafür, dass sein Vater wieder lieben konnte und wieder richtig lebte. Die letzten Jahre waren kalt gewesen hier im Manor, doch seit Harry da war, wurde es wieder von Wärme durchtränkt und eine Stimmung, in der Leben wieder lebenswert ist breitete sich unaufhaltsam aus.
 

Behaglichkeit. Zu Hause. Heimat. Sie waren eine Familie.



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Kommentare zu dieser Fanfic (82)
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Von:  Witzi200
2017-05-21T12:05:23+00:00 21.05.2017 14:05
Super ff hoffe du schreibst bald weiter
Von:  lenjalee
2014-05-16T09:36:45+00:00 16.05.2014 11:36
Hallo erst mal deine ff ist sehr gut hoffe du schreibst bald weiter lg lenjalee

Von:  sasa56
2011-10-16T17:40:20+00:00 16.10.2011 19:40
super kapitel
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  mathi
2011-10-16T00:29:36+00:00 16.10.2011 02:29
huhu,
da hat severus die lösung und sie können doch nichts dagegen tun :( ich hoffe doch sehr, dass sie es so gut wie möglich schaffen, harry keinem stress mehr auszusetzen.
bin schon sehr auf das nächste kapitel gespannt
mathi
Von:  InaBau
2011-10-15T12:54:45+00:00 15.10.2011 14:54
Severus hat also wahrscheinlich rausgefunden was mit Harry los ist. Aber helfen können sie ihm nicht. Aber seine Umwandlung könnte vielleicht helfen, diese Träume zu steuern. Da hängt also alles an der Umwandlung. Aber wann ist er soweit und wann ist Harry stark genug, dies zu überleben und durchzustehen? Wird Sal über seine Enttäuschung hinweg kommen und wird Harry einsehen, dass er Ruhe braucht?
Danke für dieses Kapitel! Ich habe mich sehr darüber gefreut! Vor allem da es so schnell kam. Es wäre super, wenn das Nächste auch so schnell folgen würde!
Von:  WhiteAngelNaru
2011-10-05T13:45:00+00:00 05.10.2011 15:45
einfach genial, deine ff
ich hoffe, dass dieses missverständnis aus der welt schaffen
ich bin so froh, dass alles gut gegangen ist und das bild von ron als wiesel hätte ich zugerne gesehen
hoffentlich schaffen sie es bald dumbles zu besiegen, dann hat harry und sal englich ruhe und dann kommen sicherlich auch alle untaten von diesem bastdart ans licht und tom verliert seinen schlechten ruf, denn er ja nur zu unrecht hat
ich freue mich schon rießig auf das nächste kapitel, hoffentlich kommt es bald
Von:  mathi
2011-10-03T17:20:58+00:00 03.10.2011 19:20
ah endlich gehts weiter :)
ein schönes kapitel, ein glück ging alles gut^^
schreib bald weiter
mathi :D
Von:  Elbenprincess
2011-10-03T17:14:41+00:00 03.10.2011 19:14
super tolles kapi...

schreib bitte ganz schnell weiter
Von:  InaBau
2011-10-03T15:19:57+00:00 03.10.2011 17:19
Das war wirklich eine Kurzschlussreaktion! Aber zum Glück ging nochmals alles gut aus und sie konnten Dumbles und Konsorten verjagen! Das Kapitel gefällt mir!
Hoffentlich dauert es nicht wieder ein Jahr, bis du dich entschließt weiter zu schreiben!
Von:  mathi
2010-10-31T21:21:24+00:00 31.10.2010 22:21
hi,
ein klasse kapiel!
Nur hoffe ich, dass Harry keine Dummheiten jetzt macht.
Und wie Salazar jetzt reagieren wird, wird er ihm hinterherlaufen?
Bin schn sehr gespannt
mathi


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