dat Prolog ^^
Habibi – aber was…
-bedeutet das??
Prolog
„Boah raus! Verpiss dich!“
„Ich bleib hier! …“
„Ganz sicher nicht!“, meinte Tai und schubste mich aus seinem Zimmer.
Wütend, wie ich war, brüllte ich die Tür vor mir an.
Doch Tai wusste wie er mich noch mehr ärgern konnte, nämlich indem er gar nicht auf mich reagierte. Ich hasste es ignoriert zu werden. So trat ich, mit voller Wucht, gegen die dünne Tür.
Es gab ein großes Krachen und ich konnte Tai am PC sitzen sehen.
Mein Bein schmerzte.
Ich sah einige Holzsplitter darin verschwinden.
Doch statt Schmerz, spürte ich Angst.
Ich hörte dumpfe Schritte die Treppe hinauf kommen.
Das gegrummel des Alten.
Da sprang Tai auf und half mir vorsichtig das Bein aus dem Loch in der Tür zu nehmen.
Dann war er auch schon oben. „Was ist hier los?!“, fragt er streng.
Ich setzte mich zu Tai auf die Couch.
Er kam näher.
Entdeckte scheinbar das Loch in der Holztür.
Mit wütendem Gesicht kam er ins Zimmer.
„Was ist hier wieder los?! Wer war DAS??!!“, meinte er und zeigte zur Tür.
Doch wir brauchten nicht zu antworten.
Er sah mein Bein und alles war glas klar.
Er kam auf mich zu und holte aus.
Ein gewohnter Schmerz durchfuhr mich.
Das Gesicht spannte sich.
Ich hörte Tai wie er ihn anbrüllte.
Bei uns war es immer so laut.
Und nicht selten wurden wir von ihm geschlagen.
Bis ich wieder dem Geschrei Gehör schenkte, dauerte es ein bisschen.
Doch der Einstieg kam mir bekannt vor.
„…wenn dir das nicht pass dann geh!“
„Werd ich auch!“
„Nur zu!“, brüllte er meinen Bruder an.
„Dann nimm den Nichtsnutz gleich mit!“, meinte er und schaute zu mir.
„Das reicht. Geh raus.“, meinte Tai in einem ruhigen Ton. Er wollte die angespannte Situation lösen. Doch stattdessen bekam er eine volle Breitseite.
„Willst du mir was sagen!! Willst du??!! Junge, das ist meine Wohnung. Und ihr dürft hier leben. Sei dankbar!“
„Dankbar?? Dafür das du uns schlägst?? Wovon träumst du??“, fuhr Tai Dad an.
Das war ihm jedoch genug.
Er holte wieder aus.
Doch plötzlich schrie Dad auf.
Er schüttelte sein Bein.
Dann sah ich warum.
Sabu-chan hatte die Aggression bemerkt und Dad angegriffen. Er wollte Tai beschützen.
Jedoch war nun Sabu-chan der jenige der beschützt werden musste.
Ich stand also, unter Schmerzen auf, und nährte mich dem kleinen Vierbeiner.
„Und dieses bissige Stück hat auch zu verschwinden!“, brüllte Dad und wollte ihm gerade eines mit seinem anderen Fuß einen geben.
Beschützend hockte ich mich davor.
So war der Kleine in Sicherheit.
Die Schmerzen an meiner Seite bemerkte ich nicht sehr. Es war nur ein Wahnsinns Druckgefühl.
Tai schrie ihn wieder an.
Schaffte es schließlich Dad aus seinem Zimmer zu schieben.
Mit einem verletzten Bein war das möglich. Danke Sabu-chan.
Nun saß Tai neben mir auf dem Boden.
„Taka-chan… geht’s?“, fragte er.
Ich sah auf und nickte.
„Ja… alles gut.“
Tai stand wieder auf. Nahm sich seinen Rucksack aus der Ecke und packte einige Sachen hinein.
„Was machst du?“, fragte ich.
„Ich verschwinde. Wie er es gesagt hat.“
Ich setzte mich auf. Starrte Tai unglaubwürdig an.
„Du kannst mich doch nicht allein hier lassen.“
„Dann komm eben mit.“, meinte er und suchte weiter nach Dingen auf die er nicht verzichten wollte.
„Aber wohin?“
„Taka-chan. Überall ist es besser als hier.“, fuhr mich Tai an.
„Aber Sabu-chan. Ich brauche Futter für ihn…“
„Geld hab ich, Brüderchen. Wir kommen erst einmal bei einem Freund unter.“
Ich konnte das alles nicht ganz fassen.
Es war wie in einem schlechten Film.
„Komm… wir gehen in dein Zimmer und holen deine Sachen.“, meinte Tai und ging auf den Flur.
Ich stand auf und folgte Tai.
Seit einiger Zeit kamen wir immer schlechter miteinander aus.
Nun ja, er ist drei Jahre älter als ich.
Er wurde grade 21 Jahre alt und fing natürlich an seinen Kram zu machen.
Aber wir gerieten wirklich oft aneinander.
Und dann Dad.
Mom konnte es nicht mehr und ist seit vier Wochen bei ihrer Schwester.
Wenn sie erfährt das wir weg sind…
Doch Dad redete sich ein Tai sei schwul.
Er hätte ihn mit einem anderen Jungen gesehen…
Ja klar…
Seit dem machte er ihn immer an… nannte ihn Schwuchtel und so… das war… wow.
„Taka! Pack endlich!“, fuhr mich Tai an.
Ich schnappte mir meinen Rucksack.
Packte ein paar Klamotten hinein. Drumsticks. Hundesachen für Sabu. Seine Decke. Etwas zu fressen. Und nahm meine Akustikgitarre in die Hand.
„Alles dabei?“, fragte er.
Ich nickte.
„Sagen wir Mom Bescheid?“
„Später. Nicht jetzt. Lass uns erst mal verschwinden.“
Ich nickte.
Vor allem würde ich mich gerne um mein Bein kümmern.
Es schmerzte. Und ich spürte wie das Blut langsam Richtung Fuß lief.
Ich legte Sabu-chan an die Leine.
Dann gingen wir auf den Flur.
Zur Treppe. Hinunter.
Am Türrahmen zur Küche stand er. Wartend auf uns.
Tai schaute ihn nur an.
„Wir gehen dann.“
„Tsss… Morgen steht ihr hungrig wieder vor der Tür.“
„Sicher nicht.“, meinte Tai bestimmt, ging an ihm vorbei und öffnete die Haustür.
Er wartete auf mich.
Kurz sah ich zu Dad.
Dann verschwanden Sabu und ich durch die Tür. Gefolgt von Tai.
Fast lautlos fiel hinter uns die Haustür ins Schloss.
…
Eine halbe Stunde später standen wir verloren am Bahnhof.
„Scheiße!“, fluchte Tai. Er hatte grade auf dem Plan nachgesehen.
Ich schaute ihn fragend an.
Er war sauer und ich wollte nicht nerven.
Doch er wusste dass ich fragen wollte.
„Grade weg. Und um die Uhrzeit fährt der Zug nur alle zwei Stunden.“
„Hm…“
Ich saß da. Auf einen der Sitzplätzen. Sabu-chan neben mir.
Es war ziemlich kalt und dunkel. Bis auf die spärliche Beleuchtung des Bahnhofs.
Tai setzte sich neben mir.
Er holte seinen Laptop aus seiner Tasche.
Ich schaute ihm einfach nur zu.
Nach einem Weilchen schaute er zu mir.
„Wir können drei Nächte bei meinem Freund bleiben. Dann müssen wir uns was anderes suchen.“
Ich nickte. „Okay. Und wo?“
„Was weiß ich?? Überleg dir doch mal selber was.“, fuhr er mich erneut an.
Ich entschloss klein bei zu geben. Ich hatte Schmerzen und brauchte nicht noch mehr.
Nach einer Stunde hatte ich Sabu-chan auf dem Arm.
Ihm war kalt und ich wärmte mich ebenfalls an seinem Fell.
Tai tippte wie blöd auf seinem PC rum. Das er jetzt noch Lust hatte mit wem zu chatten… -.-
Die Zeit ging und ging nicht tot. …
Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Dann endlich fuhr unser Zug ein.
Ich glaube ich war gleich weg. Zumindest hatte ich nichts weiter mitbekommen.
Erst als Tai mich unvorsichtig rüttelte öffnete ich wieder die Augen.
„Hää?“
„Aufwachen Dornrösschen!“
Ich schüttelte mich und wuschelte mir durch die Haare.
„Wie spät ist es?“, jammerte ich.
Tai stand auf.
„Halb drei. Wir müssen hier raus.“
o.ó „Nachts??“
Tai sah mich an als wäre ich bescheuert. Gomen… verschlafen…
„Natürlich… oder siehst du irgendwo Sonne, Tageslicht oder Menschen die zur Arbeit fahren?? Jetzt komm!“, meinte er sarkastisch und zog an Sabu´s Leine.
„Ich komm ja.“, meckerte ich und folgte ihm.
Als wir ausstiegen blendete mich das Licht des Bahnhofes.
Wir schienen in einer größeren Stadt zu sein.
Es waren mehr Menschen unterwegs und auch der Geräuschpegel war für diese Uhrzeit nicht grade gering.
Ich suchte nach einem Schild, aber erst einmal musste ich Tai folgen.
Er war ziemlich schnell.
Ich hatte aber ja auch Sabu-chan in der einen und meine Gitarre in der anderen Hand.
Dann kamen wir zu einer Treppe. Dort sah ich ein Schild. „TOKYO“
Ich blieb stehen und schaute mit offenem Mund auf das Schild.
„Taka-chan!“, rief Tai nach mir.
„Ja??“
„Komm!“
Erledigt und angeschlagen, wie ich war, folgte ich ihm.
Dann waren wir vor dem Bahnhof und Tai sah sich suchend um.
Ich staunte nicht schlecht. Es war riesig und obwohl es mitten in der Nacht war, war es ziemlich hell erleuchtet.
Ich war erst zwei, drei Mal in Tokyo. Meine Mom hasste die Großstadt.
Tai hingegen schaute gezielt auf den Plan der S-Bahn.
Ich torkelte müde zu ihm.
„In fünf Minuten kommt eine. Dann fahren wir zehn und dann sind wir erst mal da.“
Ich nickte. Das war mir Recht. Ich war müde und wollte endlich die Splitter aus meinem Bein haben.
Die S-Bahn war pünktlich und es dauerte wirklich nicht lang bis wir wieder ausstiegen und vor einem großen Wohnhauskomplex standen.
Sabu hatte ich noch immer auf meinem Arm. Er schaute mich mit seinen treuen, großen Augen an.
„Gleich Sabu…“, flüsterte ich ihm zu.
„Komm mit.“, meinte Tai nachdem er die Namensschilder studiert hatte.
Ich folgte Tai bis in den fünften Stock. Dann suchte er nur noch die richtige Wohnungstür.
Schließlich klopfte er vorsichtig an einer.
Ein junger Mann öffnete die Tür.
Er war etwa 1,70m. Hatte dunkel braune Haare.
Zudem trug er bloß T-Shirt und Shorts.
„Hallo Tai.“, flüsterte er.
Tai ging auf ihm zu und… o.o
… küsste ihn auf die Lippen (!)
>Dad hatte Recht<, schoss es mir durch den Kopf.
Dann verschwand Tai in die Wohnung.
Ich kam näher.
„Hallo. Du bist dann…“
„Takanori.“
„Hallo.“, meinte er freundlich.
Sabu-chan nahm den Kopf hoch.
„Ah…“, erschreckte sich der Typ.
„Äh… das ist ein…“
„Ein Hund…“, meinte Tai und kam zur Wohnungstür zurück.
„Meinem Bruder gibt’s nur mit diesem Vieh…“
>.< Sabu ist kein Vieh!!!
„… ja… ich bin Jay… und allergisch auf Hunde.“
Tai schaute Jay überrascht an.
„Das hast du noch nie erwähnt…“
„Sorry Habibi… aber leider…“
„Dann muss Sabu eben hier vorne schlafen.“, meinte Tai.
„Dann schlaf ich auch hier.“, protestierte ich.
„Oh man, Taka…“, meinte Tai genervt.
„Dann schläft er eben auf dem Balkon…“
„Dann schlaf ich auch dort. Er kennt es hier doch gar nicht. Ich bleibe bei ihm.“
Jay zog mich rein und schloss die Tür.
„Dann pennt ihr eben hier. Ich nehm Allergietabletten… schon mal vorweg.“, meinte Jay und ging davon.
Tai und ich waren allein.
Ich sah ihn an.
„Ja…“
„Was?? Ich hab doch gar nichts gesagt…“
„Ich weiß aber dass du fragen wirst. Also… ich steh auf Typen oki? Du kannst machen was du willst aber heute Nacht nervst du nicht. Ich schlaf bei Jay im Zimmer. Ihr könnte euch auf der Couch breit machen und sag Bescheid wenn du weggehst.“, meinte Tai und ging.
Ich bleib mit Sabu allein.
„Toll… mein Bruder ist doch schwul.“, meinte ich und ließ Sabu runter.
„Habibi??“, wiederholte ich.
Ich wusste nicht was das bedeutete.
Beschloss dem aber noch nachzugehen…
Doch erst einmal war mir ein wenig Schlaf wichtiger.
Ich packte Sabu-chan´s Decke aus und legte sie genau vor die Couch. Dann legte ich mich so wie ich war, darauf und schlief auch gleich ein.
…
ein One Shoot!! ^_______^ <3
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
