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MCR - Conan Shortstories Band 3 by Kokomiko

Ablage P
von

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Geständnisse

So kommen wir nun zu Band drei. Sorry auch das es eine Weile gedauert hat, aber ich war ausgelastet. *seufz* Den Schnuppertext mit den genannten Zahlen werde ich dann demnächst auch wieder reinsetzten, damit ihr den Überblick nicht verliert.

So starten wir jetzt mit der Nummer 25 gewünscht von Sonja Arika.

Außerdem möchte ich mich nochmal für die Kommis des letzten Bandes bedanken. Tja wir alle wissen, das Conan alias Shin-ichi hin und wieder mal recht unsensibel oder besser ausgedrückt sehr direkt sein kann. *grins* Und der Zaun musste eben sein, auch wenn er vielleicht doch etwas überdimensioniert, um es milde auszudrücken, war. *lach* So doch jetzt halt ich euch nicht weiter auf. Viel Spaß beim lesen. Eure Kokomiko

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"Sag mal bist du es nicht langsam Leid?" Sonoko sah Ran an. Diese schaute verdutzt zurück. "Immer wieder benutzt du diese Ausrede. Ich kann es schon langsam nicht mehr hören. Eigentlich müsste es dir doch peinlich sein, ständig dasselbe runterzubeten. Mal ehrlich Ran, wenn du ein Jungen und ein Mädchen siehst, die ständig miteinander ausgehen, und wenn dieses Mädchen keinen anderen Jungen an sich heran lässt als diesen einen, und der Junge sich mit keinem anderen Mädchen verabredet als mit ihr, dann würdest auch du sagen das die beiden ineinander verliebt sind und ein Paar sind."

"Das liegt aber bei Shin-ichi und mir anders. Wir beide sind nur gute Freunde."

"Bla bla bla. Erzähl das jemand anderem. Du sagst das ja nur, weil du glaubst damit deine wahren Gefühle für Shin-ichi zu verstecken. Aber das nimmt dir keiner mehr ab. Du bist gern mit ihm zusammen, aber damit das keiner mitbekommt, sagst du 'wir sind nur gute Freunde'. Du nimmst jede Einladung von ihm an und sagst 'wir sind nur gute Freunde'. Aber in Wahrheit freust du dich riesig, dass er dich gefragt hat."

"Shin-ichi ist der gleichen Meinung, sonst würde er das nicht machen."

"Shin-ichi ist nicht blöd. Er stellt sich in diesem Fall dir gegenüber bestimmt nur dumm. Er spielt dieses Spiel einfach nur mit. Nur damit du dir keine Blöße geben musst. Denn wenn du nicht ständig sagen würdest dass ihr 'nur gute Freunde' wärt, könnte er nicht so oft mit dir zusammen sein. Denn er genießt deine Anwesenheit ebenso wie du seine."

"Meinst du?"

"Ja meine ich. Shin-ichi ist in dich verknallt. Das sagt auch Asami."

"Hat sie nicht."

"Hat sie doch. Du hörst nur nicht richtig zu. Immer wieder bestätigt es sich das ihr beide ein Paar seit. Egal mit wem wir zusammentreffen. Allerdings…" Sonoko hob fragend ihre Hand an ihr Kinn. ", allerdings sind wir in dem Alter, in dem man auch mal was Neues ausprobiert. Und ich frage mich, wann Shin-ichi dein Spiel nicht mehr mitspielt und sich anderweitig orientiert. Dann siehst du nämlich ziemlich alt aus."

"Shin-ichi hat ständig Mädchen um sich versammelt."

"Irrtum Ran. Schau doch mal richtig hin. Sie umringen ihn. Ihm wäre es egal. Ich denke mal er will nur deine Aufmerksamkeit erregen und dazu ist ihm langsam jedes Mittel recht. Wenn ein Zaunpfahl nicht mehr zum winken reicht, muss er eben den ganzen Zaun nehmen. Doch du reagierst nicht, sondern sagst nur 'wir sind nur gute Freunde'. Außerdem hat er bisher nur Dates mit dir gehabt. Hör auf dich und hör vor allen Dingen auf deine Gefühle ständig zu verstecken. Dann würdest du endlich sehen, was um dich herum passiert. Du willst ihn und er will dich."

Ungläubig schaute Ran zu Sonoko.

"Nun schau nicht so. Um ehrlich zu sein, ich finde ihn auch himmlisch. Man könnte fast meinen, ich wäre ein wenig in ihn verliebt."

Ran war erschüttert.

"Aber ich habe keine Chance bei ihm. Gegen dich bin ich doch nur ein Nichts. Er beachtet mich nicht mal. Und selbst wenn ich mir Mühe gebe und es auch schaffen würde, so kann ich doch meiner besten Freundin nicht den Kerl ausspannen."

"Ran?" Shin-ichi trat zu den beiden Mädchen. "Gehen wir heute Abend ins Kino?"

"Bingo!", jubelte Sonoko.

Shin-ichi schaute sie verständnislos an.

Ran zögerte.

"Ich hab es dir gesagt." Sonoko grinste über beide Ohren.

"Was ist? Keine Lust? Es kommt ein guter Horrorfilm.", hakte Shin-ichi nach und starrte Sonoko böse an.

"Einen Horrorfilm?", fauchte Ran los. "Meinst du ich schau mir einen Horrorfilm an?"

"Ist doch eine gute Gelegenheit sich schützend in die Arme deines Lovers zu flüchten.", stichelte Sonoko.

"Sonoko.", giftete Ran.

"Schon gut. Ich verdünnisiere mich mal." Sonoko grinste weiter wie verrückt. "Bis dann Ran und viel Spaß heute Abend." Fröhlich winkend trabte sie dann von dannen.

"Was sollte denn das?", fragte Shin-ichi irritiert.

"Vergiss es.", meinte Ran. Sie wollte ihm definitiv nicht sagen, über was sie beide sich eben unterhalten hatten.

"Wir können uns auch was anderes ansehen.", fügte Shin-ichi hinzu ohne weiter darauf einzugehen. "Also gehen wir ins Kino?"

Ran nickte.
 

Nach dem Kino schlenderten Ran und Shin-ichi durch die Nacht. Im Park ließen sie sich auf einer Bank nieder. In Ran stieg das Gespräch mit Sonoko vom Nachmittag wieder empor. Sollte sie Recht haben mit dem was sie über Shin-ichi sagte? Was sie betraf, stimmte das ja. Sie liebte Shin-ichi und wimmelte alle Aussagen der Anderen darüber ab. Nur damit die Anderen und vor allen Dingen er nicht mitbekam, das sie gerne mit ihm zusammen war. Denn so, da war sie sich sicher, würde er sein Ego nur noch unterstrichen fühlen. Mit ihr wäre dann die letzte Hürde genommen, das ihn alle Mädchen umschwärmten. An ihr hatte er sich immer seine Zähne ausgebissen. Und so sollte es auch bleiben. Sie wollte sich nie in der Gruppe von diesen Mädchen wissen, die ständig um Shin-ichi rum schlichen. Die Mädchen die in anjubelten und in den höchsten Tönen lobten. Klar war er gut, seine Intelligenz war unschlagbar, klar sah übermäßig gut aus, sein sportlicher Körper zog so jedes Mädchen an, aber musste auch sie ihn deswegen anschleimen? Sie seufzte leise. Das Bewusstsein, das sie es bereits tat, heimlich tat, drängte sich in ihr auf. Nein sie sollte es ihm nicht sagen, denn ein wenig mehr Bescheidenheit würde ihm sich er gut tun. Denn egal wo er auftauchte, er stand sofort im Mittelpunkt.

Doch was war, wenn Sonokos Worte die Wahrheit sprachen? Wenn er wirklich wusste wie sie zu ihm stand und er sich nur verstellte? Wäre das nicht unlogisch? Welchen Grund sollte es dafür geben. 'Denn er genießt deine Anwesenheit ebenso wie du seine.' Er genießt meine Anwesenheit. Ran schüttelte den Kopf. Nein unmöglich. Oder doch?

"Über was denkst du nach?", fragte Shin-ichi. Er saß so wie sie auf der Vorderkante der Bank, hatte sich aber im Gegensatz zu ihr gemütlich angelehnt und die Beine weit von sich gestreckt. Seine Arme hat er hinter seinen Kopf verschränkt und er schaute zu den Sternen empor.

"Hä?" Ran drehte sich zu ihm um.

"Du hast wieder eine Denkfalte." Shin-ichi nahm eine Hand nach vorn und tippte sich kurz mit dem Zeigefinger zwischen seine Augenbrauen um anschließend die Hand wieder hinter sein Haupt zu schieben.

Ran drehte sich zurück und starrte auf den Boden. Sollte sie ihre Deckung aufgeben? Sollte sie sich outen und ihm beichten was sie für ihn fühlte? Würde sie sich damit nicht doch auf das Niveau dieser Mädchen begeben? Aber wenn Shin-ichi sie wirklich liebte dann…, dann…, dann… "Ich denke über das Gespräch mit Sonoko nach.", entfuhr es ihr.

"Und? Was beschäftig dich so sehr daran?"

"Wir haben uns über dich unterhalten."

"Jetzt sag nicht Sonoko steht auf mich. Das wäre mir neu." Rhythmisch wippte er mit deinen Füßen auf dem Hacken hin und her.

"Nein es ging nicht nur um dich, sondern auch um mich. Um genauer zu sein um unsere langjährige Freundschaft."

"Und? Hat sie dich wieder aufgezogen?"

"Woher weißt du, dass man mich deswegen aufzieht?"

"Weil auch ich andauert deswegen angesprochen werde. Aber ich ignoriere es."

"Naja eigentlich ging es darum, das man es eigentlich nicht ignorieren kann. Weil vielleicht doch mehr existiert als nur Freundschaft." Ran biss sich auf die Lippen und starrte auf den Boden vor ihr.

Shin-ichi hörte auf mit den Füßen zu wippen. "Ist es bei dir denn keine Freundschaft mehr?", fragte er vorsichtig.

Ran schwieg.

Shin-ichi bedauerte, dass er nicht ihr Gesicht sah. Eine Ahnung sagte ihm, dass in dieser Nacht etwas Entscheidendes mit ihnen beiden passieren würde. "Tja, wenn man erst einmal den Entschluss gefasst hat über ein ganz bestimmtes Thema zu reden, muss man auch noch den Mut finden es auch wirklich zu tun.", begann er. "Doch das allein reicht auch nicht aus. Der Zeitpunkt und der Ort wann und wo man so ein wichtiges Gespräch führt sind auch noch entscheidend. Gerade für dieses wichtige Thema.", sagte er leise.

Ran schwieg weiter. Sie war sich unsicher, was sie nun tun sollte.

"Gerade wenn es darum geht jemanden seine Liebe zu gestehen. Wenn aus der Freundschaft Liebe erwachsen ist." Mit schnellen Schritten preschte er vorwärts. Jetzt oder nie, sagte er sich.

"Wer sagt denn, dass es um Liebe geht." Ran drehte sich leicht zu ihm um. Woher wusste er nun schon wieder worüber sie nachdachte.

"Du. Du sagtest 'weil doch mehr als nur Freundschaft existiert'."

Ran nickte leicht. "Woher willst du wissen, dass es schwer ist darüber zu reden."

"Weil ich es schon so oft probiert habe." Ein leichter Rotschimmer erschien im seinem Gesicht. "Aber es mir irgendwie nie gelungen ist. Erst war ich nicht sicher ob ich etwas sagen sollte, aber als mir die Dringlichkeit bewusst wurde, fehlte mir der Mut dazu. Und als ich den endlich hatte, fehlten mir am Ende die Worte."

"Du liebst?"

Shin-ichi sah sie fassungslos an. Wie konnte sie nur diese Frage stellen? Spüre sie das nicht? "Ist das so ungewöhnlich?"

Ran zuckte mit den Schulter. Warum sollte Shin-ichi nicht lieben? "Dir scheint es nicht schwer zu fallen darüber zu reden." Sie drehte sich wieder von ihm weg.

"Tut es aber. Mein Entschluss dazu, steht schon seit längerem fest. Den Mut dazu hab ich, wie gesagt, in der Zwischenzeit auch gefunden." Er richtete sich zum sitzen auf. "Und ich hoffe, dass mir die Worte dann auch noch einfallen werden, wenn sich die Gelegenheit bietet." Shin-ichi verstummte. Das sagte sich mal wieder so leicht. Die Gelegenheit war da. Aber die passenden Worte wollten ihm immer noch nicht einfallen. "Ich glaube in diesem Moment stecken wir mitten drin Ran."

Fragend sah sich Ran wieder zu ihm um. Was meinte er damit?

Shin-ichi sammelte sich. Nun war es soweit. Einfach frei von der Leber weg. "Bei mir Ran ist aus der Freundschaft zu dir, Liebe geworden. Doch du sagtest immer, dass wir beide Aufgrund unseres langen Kennens nur Freunde sind. Ich fühlte aber, dass es auch bei dir mehr war. Dennoch warst du bisher noch nicht bereit einen Schritt weiter zu gehen. Du willst nicht zugeben, dass auch du liebst. Und das, macht es für mich nicht leichter. Denn wenn du deine Gefühle blockierst, blockst du ebenso die meinigen für dich ab. Also hab ich nichts gesagt, sonder es einfach nur hingenommen, um wenigstens mit dir zusammen zu sein."

"Du …, du…, du liebst mich?", fragte Ran verwirrt.

Shin-ichi nickte.

"Wie lange fühlst du schon so?"

"Schon ziemlich lange. Es kam einfach so. Eines Abends, als du wieder einmal auf mich warten musstest, habe ich bemerkt das du für mich was ganz besonderes bist. Du, die so geduldig und treu ausharrte und mir nicht einmal Vorwürfe wegen meines 'zu spät Kommens' machte. Ich merkte, dass du mein Leben nachhaltig veränderst. Und ich habe es akzeptiert, mit allen Konsequenzen. Egal ob deine Anwesenheit meinen Puls zum rasen bringt, oder ob du mich nicht schlafen lässt, wenn du so dicht neben mir liegst, oder wenn du meine Gedanken komplett durcheinander bringst, ich würde alles für dich tun. Ich würde jedes Risiko eingehen, nur um dich zu retten wenn du in Gefahr bist. Und nicht zuletzt versuche ich alle deine Wünsche und Träume zu erfüllen. Ich liebe dein Lachen und hasse es wenn du weinst. Erst recht wenn du Tränen wegen mir vergießt." Shin-ichi lächelte. Er dachte an all die Momente, die er mit Ran verbracht hatte.

"Ich fühle es seit New York.", flüsterte Ran. "Ich fand dich zwar immer ziemlich überheblich, aber als ich dich agieren sah, wie du die Fälle gelöst hast, war ich doch irgendwie Stolz auf dich. Und als du mir die Geborgenheit gabst, in dem Augenblick, in dem ich mich am Tod des Schauspielers schuldig fühlte, spürte ich, dass du für mich da warst. Du hast es gesehen, hast gespürt, dass ich mich schlecht fühlte und du spendest mir Trost. Ich hatte nichts Falsches getan und das sagtest du mir. Dafür war ich dir dankbar. Die Wärme die du mir gabst, brachte mir die Liebe zu dir."

Shin-ichi rutschte näher zu ihr und zog Ran in seine Arme. "Das war es also. Ich wusste irgendwas war an diesem Abend mit dir passiert. Aber dann hattest du alles vergessen."

"Vielleicht die Ereignisse, aber nicht mein Gefühl zu dir. Das blieb."

"Geben wir also unser Versteckspiel auf?" Er sah ihr in die Augen und lächelte. "Sagen wir allen, dass wir ein Paar sind? Vielleicht hören sie dann auf uns ständig damit aufzuziehen."

Ran nickte nur und schmiegte sich in seinen Arm. Wärme und Geborgenheit umhüllten sie. Und seine Liebe traf sie mitten ins Herz. Und sie nahm sie dankend auf.

Beichte

Danke für eure Kommentare. Ich habe mich und gefreut und gleichzeitig festgestellt, das wir wieder neue Gesichter begrüßen dürfen. *freu*

Kommen wir heute dann zu Nummer 59. Sie wurde gewünscht von Kilma Mora. Und wenn du das Bedürfnis hast deine Bratpfanne zu schwingen, tu dir keinen Zwang an. *lach* Denn hier geht es um eine Beichte, die ziemlich verunglimpft ist. Aber man sollte die Gelegenheit eben beim Shopfe packen, auch wenn der Moment noch so ungüstig erscheint. Doch wie ihr alle wisst, gibt es auch hier ein Happy End.

Also bis dann. Eure Koko-chan

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Ran lief neben Sonoko her. "Und was hat Shin-ichi gesagt?"

"Gar nichts.", murmelte Ran.

"Du hast ihn nicht ausgequetscht?"

"Nein."

"Warum nicht?"

"Weißt du, …" Ran lächelte, "… Hauptsache er ist wieder da."

"Ist das alles?", Sonoko war entrüstet. "Also mich an deiner Stelle würde es schon brennend interessieren was mein Freund so alles getrieben hat."

"Das macht eben den Unterschied zwischen dir und Ran aus.", ertönte eine markante Stimme hinter den beiden Mädchen.

Sonoko und Ran drehten sich um und blickten Shin-ichi entgegen.

"Mag sein das sie pflegeleicht ist, dennoch wäre es nett von dir, sie aufzuklären.", giftete Sonoko Shin-ichi an. "Weißt du eigentlich das Ran dich liebt?"

"Sonoko!", erschrocken sah Ran ihre Freundin an.

"Das weiß ich."

"Was?" Rans Blick wanderte zu Shin-ichi.

"Ja, ich weiß sehr wohl dass sie mich liebt."

"Und warum sagst du ihr dann nicht wo du warst? Nein sag es nicht." Sonoko hob die Hand, um eine eventuelle Antwort zu stoppen. "Es gibt nur einen Grund." Sie nahm die Hand runter und sah Shin-ichi mit einem triumphierenden Lächeln eines Wissenden an. "Also gib es zu, du hast die ganze Zeit bei einem Mädchen gewohnt."

"Richtig. Was sollte ich sonst tun? Es blieb mir nichts anderes übrig.", meinte Shin-ichi ohne eine Sekunde zu zögern trocken.

Sonoko war sprachlos. Ran starrte Shin-ichi ebenso an.

"Und du liebst dieses Mädchen?", fragte Sonoko forsch weiter, nachdem sie sich gefangen hatte.

"Ja ich liebe sie." Shin-ichi schielte zu Ran hinüber. "Wenn es möglich wäre, würde ich wieder mit ihr zusammen wohnen."

Ran biss sich auf die Lippe. Das Shin-ichi so etwas sagen würde, hätte sie nie erwartet.

"Wenn du weißt das Ran dich liebt, ist dir schon klar das du mit diesem Geständnis ihre Gefühle verletzt?" Sonoko kniff ihre Augen etwas zusammen uns blickte Shin-ichi herausfordernd an.

"Ja ist schon klar, aber einen anderen Weg, ihr zu sagen wo ich war, gibt es nicht. Auch wenn die Wahrheit noch so bitter ist. Und wenn sie erst alles weiß, wird sie furchtbar wütend sein."

"Du bist ein richtiger Macho, weißt du das Shin-ichi Kudo?" Sonoko wurde wütend. "Du willst ihr doch jetzt nicht deine Liebesstory in allen Einzelheiten schildern?"

"Du missverstehst mich Sonoko. Ran wird nicht aus Eifersucht wütend auf mich sein. Vielmehr wird die Tatsache, dass ich ihr nicht die Wahrheit gesagt habe, der Grund sein, an dem ihre Liebe zu mir stirbt. Die Tatsache, wenn sie erfährt wer dieses Mädchen ist."

"Ran kennt sie?", fragte Sonoko verblüfft.

Shin-ichi nickte. "Sie kennt sie genauer, als ich sie kenne."

Ran hatte sich abgewandt. Sie wollte nichts mehr hören. Ihre glückliche Stimmung, das er endlich wieder da war, war einem kalten Schauer gewichen, als sie hörte das er bei einem Mädchen gelebt hatte. Und das er am liebsten weiter bei ihr wohnen wollte, setzte dem allem noch die Krone auf.

"Wer?" Sonoko ließ jetzt nicht mehr locker.

"Ich habe bei Ran gewohnt." Shin-ichi fixierte Ran mit seinen Augen. Wenn Ran jetzt schaltete, wusste sie das er Conan Edogawa war.

"Was?" Für den ersten Augenblick war Sonoko verwirrt. Doch dann fasste sie sich. Vorwurfsvoll wendete sie sich an ihre Freundin. "Ach deshalb ist es dir egal wo er war? Du hattest ihn also doch bei dir versteckt."

Ran schüttelte den Kopf und lief plötzlich mit gesenkten Kopf los. Und Shin-ichi wusste in dem Augenblick, das sie die richtigen Schlüsse gezogen hatte. Das sah er, an den Tränen in ihren Augen, die sie zu verbergen versuchte.

"Ran was ist denn jetzt los?" Sonoko war nun vollends irritiert und wollte Ran folgen.

Doch Shin-ichi hielt sie zurück. "Sie wusste es nicht Sonoko.", sagte er leise. "Sie wusste nicht, dass ich bei ihr gewohnt habe."

"Das verstehe ich nicht."

"Aber Ran versteht es." Shin-ichi ließ Sonoko los und diese rannte nun endlich Ran hinterher.

Shin-ichi blieb allein zurück. Er fühlte sich elendig. Ran kannte die Wahrheit und im nachhinein hätte er doch einen anderen Weg wählen sollen es ihr zu beichten.
 

Schon bald traf sie auf ihre Freundin. Ran stand da, hatte die Hände in ihr Gesicht gepresst und weinte bitterlich.

"Ich weiß nicht was hier eigentlich los ist.", sagte Sonoko unsicher.

"Shin-ichi ist Conan gewesen.", schrie Ran ihre Freundin an, die erschrocken zurück wich. "Kapierst du das? Er hat meine privatesten Dinge mitbekommen. Meine Gefühle. Und wir haben Dinge zusammen getan, die ich mit ihm nicht tun würde. Deshalb wusste er das ich ihn liebe."

"Was?"

"Dinge die ich noch nicht mit ihm gemacht hätte." Rans Stimme war leise geworden.

"Noch nicht?" Sonoko zog ihre Augenbrauen hoch.

"Ach vergiss es." Ran winkte ab. "Niemals werde ich es tun."

"Niemals?"

"Sonoko was soll ich nur tun?", flehend nach Hilfe sah Ran ihre Freundin an. "Ich schäme mich so. Wie konnte ich nur so blind sein?"

Sonoko zuckte mit den Schultern. Diese Situation hatte sie total überfordert. "Vielleicht solltet ihr beiden miteinander reden."

"Ich kann ihm nicht mal mehr in die Augen blicken."

"Also wenn du mich fragst, denke ich ihm geht es genauso. Ich meine, du sagtest doch das er deine privatesten Dinge mitbekommen hat. Ist doch möglich, dass es ihm genauso peinlich ist wie dir. Außerdem hat er noch gesagt, dass er das Mädchen liebt, bei der er gewohnt hatte. Und da er bei dir war, meint er damit dich. So würde ich das jetzt mal interpretieren."

Für einen kurzen Augenblick blickte Ran ihrer Freundin in die Augen. Sie dachte nach. "Du hast Recht Sonoko.", meinte sie nur und richtete sich steif auf, als wäre sie eben von dieser Erkenntnis geschlagen worden. "Ich muss mit ihm reden." Dann lief sie los und ließ ihre Freundin einfach stehen.

Sonoko blickte ihr hinterher. So langsam sortierte sie ihre Gedanken. Sie hatte ein ungutes Gefühl im Bauch. Wenn sie Shin-ichi nicht so sehr gedrängt hätte die Wahrheit zu sagen, würde Ran nicht so unendlich traurig und verzweifelt sein. Viel Glück Ran, dachte sie noch, denn sie spürte, hier konnte sie als ihre bester Freundin nicht mehr helfen.
 

Ran rannte zu dem Platz zurück an dem sie sich von Shin-ichi getrennt hatte. Doch er war nicht mehr dort. Also rannte sie weiter. Aufs gerade wohl aus. Dann hier um die Ecke, dann dort um die Ecke. Den Weg folgend zu seinem Haus. Doch dann erregte ein rotes Licht ihre Aufmerksamkeit. Sie hatte es im Augenwinkel mitbekommen, als sie eben die Straße überquert hatte. Sofort kehrte sie um und betrat die Straße. In der Ferne konnte sie einen Streifenwagen erblicken, dessen Licht weithin seine Kreise zog. Und wo ein Streifenwagen war, war ein Tatort und dann war auch ein Shin-ichi Kudo nicht weit.

Magisch angezogen von der Menschenmenge trat Ran hinzu. Sie drängte sich an den Menschen vorbei, bis sie in der vordersten Reihe stand. Und dann sah sie ihn auch schon. Shin-ichi beschäftigt mit Megurè und Takagi. Nur einen kurzen Augenblick später, hatte auch Shin-ichi sie entdeckt. Er verstummte und schaute sie nur an. Die beiden Beamten sahen sich fragend an. Doch dann lächelte Shin-ichi nur kurz und Ran lächelte zurück. Sofort setzte Shin-ichi seine Rede fort. Doch Takagi löste sich von der Gruppe. Er kam auf Ran zu und hob das Absperrband, um sie durchzulassen. Er leitete sie an den Rand des Tatortes. Von hier aus konnte Ran alles in Ruhe beobachten. Doch ihre Augen hingen nur an Shin-ichi fest. Wie er dort stand, selbstsicher und zuversichtlich. Und dabei dachte sie an das Gespräch von vorhin. Sie dachte an seine Worte.

Minuten später, war alles vorbei. Ein Täter wurde abgeführt. Der Tatort begann sich zu leeren. Und Shin-ichi trat auf Ran zu. Rans Körper war bis in die letzte Muskelfaser gespannt.

Shin-ichi griff nach ihren Händen und hielt sie fest. Dann legte er seine Stirn gegen ihre. "Ich bitte dich, lass mich nicht mehr allein.", flüsterte Shin-ichi.

Ran hob erstaunt den Kopf und blickte ihm in die Augen.

"Die Zeit bei dir ist nicht einfach für mich gewesen. Es gab Tage da wünschte ich, du wüsstest wer neben dir steht. Dennoch habe ich geschwiegen, weil ich dich beschützen wollte. Denn wenn dir etwas zugestoßen wäre, würde ich allein zurückbleiben." Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. "Und was ich in der Zeit bei dir gelernt habe ist, dass ich mein Leben mit dir teilen möchte. Weil ich dich liebe. So wie du mich."

"Shin-ichi!", rief der Inspektor nach ihm.

"Ach Inspektor." Takagi lief hinter ihm her.

"Was gibt es Takagi." Leicht genervt drehte sich der Inspektor zu ihm um.

"Naja eigentlich nichts. Ich meine nur…", stotterte Takagi.

"Und was meinen sie?", setzte der Inspektor weiterhin genervt nach.

"Ich meine, wir sollten die beiden in Ruhe lassen." Er deutete verstohlen auf Ran und Shin-ichi. "Ich denke die beiden haben etwas Wichtiges zu besprechen."

"Ach meinen sie?" Der Inspektor drehte sich wieder um und betrachte die beiden Jungendlichen. Dann schien ihm ein Licht aufzugehen. "Oh ja natürlich Takagi, das hätten sie auch früher sagen können." Dann ging er.

Takagi stöhnte leise.

"Danke Takagi.", murmelte Shin-ichi.

Erschrocken blickte er auf und sah Shin-ichi, wie er ihm dankbar entgegenlächelte.

"Nichts für ungut.", murmelte auch er und hetzte Megurè hinterher.

Shin-ichi wendete sich wieder Ran zu. "Ich habe dich schon immer geliebt. Doch meine Zeit bei dir, hat mich noch fester an dich binden lassen. Ich kann mir heute nicht einmal mehr vorstellen, ohne dich zu leben. Ohne dich Ran, ist mein Leben trostlos und leer. Deshalb bitte ich dich, lass uns reden, lass es mich alles erklären mit der Hoffnung, dass du mir meine Vorgehensweise verzeihen kannst, das du meine Einsamkeit vertreibst und am Ende bei mir einziehen wirst. Ich glaube daran, weil ich weiß wie stark deine Liebe zu mir ist. So stark wie die meine zu dir."

Ran nickte leicht. Sie sah in Shin-ichis Augen, die einen Hauch von Verzweiflung ausstrahlten. Noch nie hatte sie diesen selbstsicheren Jungen so gesehen. Sein Blick ließ ihr Herz im nu dahinschmelzen. "Ok.", sagte sie leise. "Lass uns reden." Sie tat es. Für ihn, für sich und für ihre Liebe.

Bettgeflüster

So da bin ich auch wieder. Danke für eure Kommis.

Und ja Leira, du hast recht, Sonoko hätte bestimmt anders reagiert, wenn sie erfahren hätte das Conan = Shin-ichi. Naja ist halt nich alles so gut, was aus meiner Feder stammt. Mal sehen wir euch dieses hier gefällt.

Dieses ist die Nummer 64 gewünscht von Shi_Ran-chan. Und wie ihr gesehen habt, hab ich den Schnuppertext auch wieder aktiviert und aktualisiert.

Also dann bis nächste Woche eure Koko-chan *wink*

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Verschlafen drehte sich Ran im Bett um. Dabei stieß sie gegen einen Körper, der neben ihr lag. Nach genauerem hinsehen, wich sie leicht erschrocken zurück. Für einen kurzen Moment lang hatte sie das Gefühl, das ihr Herz ausgesetzt hatte. Doch nun beruhigte sie sich. Neugierig und ungeniert blickte sie in das Gesicht von Shin-ichi. Er schlief noch tief und fest und ihr kleiner Schubs von eben, schien ihm nichts ausgemacht zu haben. So lag sie neben ihm und folgte mit ihren Augen seinen Konturen. Die Augenbrauen, die Nase und die wohlgeformten Lippen. Dort blieben ihre Blicke hängen und die Frage drängte sich in ihr auf, wie weich wohl seinen Lippen waren. Fast war sie versucht ihn zu küssen oder zumindestens mit ihren Fingerspitzen darüber zu streichen oder ihm aber durch sein wildes Haar zu fahren. Sie schob die Hand sachte vorwärts. Doch dann überlegte sie es sich und ließ die Hand kurz davor einfach liegen.

Plötzlich schlug Shin-ichi die Augen auf und Ran erstarrte zu einer Säule. Peinlich berührt musste sie feststellen, das Shin-ichi nicht geschlafen hatte und vermutlich auch mitbekommen hatte, wie sie ihn musterte. Doch keine Gesichtsregung zeigten ihr seine Gedanken. Sie konnte nur sehen, wie Shin-ichi ihr von einem Auge ins andere blickte. Dann schloss er seine Augen langsam und zeitgleich legte er eine Hand auf die ihrige. So blieb er liegen und wenn Ran es nicht besser wissen würde, würde sie meinen, er schlief noch. Stattdessen, versuchte sie sich aus dieser peinlichen Situation zu befreien und wollte aufstehen. Doch sobald sie versuchte ihre Hand unter seiner vorzuziehen, schlossen sich seine Finger und hielten sie fest.

"Lass mich aufstehen.", flüsterte sie.

"Warum? Findest du es nicht gemütlich so wie es ist."

Ran errötete. Doch fand sie. "Aber es ist ..., es ist ..."

Shin-ichi öffnete seine Augen wieder. "Unmoralisch? Weil du ein Mädchen bist und ich ein Junge? Und ein Mädchen und ein Junge nicht in einem Bett liegen dürfen? Nicht in diesem Alter?"

"Ja."

"Sag mal Ran wird es nicht langsam Zeit aus den Kinderschuhen zu schlüpfen? Wir beide sind in einem Alter, wo wir an der Schwelle zu einem neuen Raum stehen. Ein Raum mit neuen Dimension, neuen Erfahrungen, neuen Abenteuern. Und diesen Raum betritt man in der Regel nicht allein. Irgendwann kommt für jeden die Zeit, in der man nach einem Partner, nach dem anderen Geschlecht Ausschau hält. Ich weiß zwar nicht was mich erwartet, aber ich weiß, das ich mit dir zusammen den Schritt in diese neue Welt gehen möchte." Seine Finger schlossen sich fest um Rans Hand und er zog sie dicht zu seinem Brustkorb. "Spürst du es?", fragte er und legte die Hand auf seinem Körper ab. Ein leichter Rotschimmer bedeckte sein Gesicht. "Spürst du es wie es schlägt? Das tut es nur so heftig, wenn du in meiner Nähe bist. Es schlägt so stark und raubt mir dabei fast den Atem. Dieses beklemmende Gefühl in meiner Brust ist so gewaltig, dennoch möchte ich es nicht missen. Denn es zeigt mir, was ich für dich fühle. Und von Mal zu Mal wird es heftiger. Der Druck in mir steigt und es wird zu einem unaufhörlichen kribbeln. Es fühlt sich an, wie ein Schwarm Schmetterlinge, der eingesperrt ist, in einer Hülle die bald zu zerplatzen droht. Ich weiß nur wenige Worte von dir oder eine kleine Geste genügen und sie werden frei sein."

"Dann lass sie fliegen.", flüsterte Ran, während sie ebenfalls leicht errötete. Sachte beugte sie sich zu ihm vor und gab ihrem inneren Drängen, welches seitdem sie ihn heimlich beobachtet hatte und das bei seinen Worten immer stärker geworden war, nach. Sachte legte sie ihre Lippen auf seine.

Shin-ichi schloss seine Augen und seine Gedanken rissen ab. Und die Schmetterlinge in seinem Bauch erhoben sich und rissen ihn und sie in eine bunte Welt voller leuchtender und schillernder Farben mit. Er fühlte sich frei und leicht.

Sachte zog Shin-ichi Ran in seine Arme. Das war er, ihr erster Kuss. "Wir haben den ersten Schritt getan und die Tür hinter uns geschlossen.", flüsterte er ihr ins Ohr. "Wir haben unsere Kindheit hinter uns gelassen. Erkunden wir langsam, was das neue Leben für uns bereit hält und stellen uns der Herausforderung."

Ran schob sich zufrieden und glücklich in seine Arme. Ja es wurde Zeit. Für sie beide. Sie hatten es gewagt. Und nun lagen sie in einem Bett. Nein, es war nichts unmoralischen daran, an dem was sie taten. Es war etwas ganz natürliches.

Nach langer Zeit

Erst einmal Danke für die Kommis aus dem letzten Kap. Nun warum die beiden in einem Bett gelandet waren, überlass ich eurer Fantasie.

Kommen wir zu dem neuem. Nummer 40 gewünscht von Viki. Hierzu gibt es eine kleine Entstehungsgeschichte. Ihr fragt doch immer wie ich auf die Ideen komme. Also das war so. Ich war in einem Cafe verabredet. Goldener Herbst. Sonnig, aber schweinekalt. Aber meine Verabredung kam nicht. Das heißt eigentlich war ich etwas zu früh dran. Aber er dennoch zu spät. Die Bestellung der Kuchen war genau wie in der folgenden Geschichte. Auch das teilen. *mitdemAugezwinker* Und falls es jemanden interessiert, das Buch, was ich gelesen habe, war Harry Potter. Ich glaube es war der Orden des Phönix. Keine Panik, es war bereits eine Wiederholungslesung. Mach ich meistens wenn eine Neuerscheinung auf dem Markt angekündigt ist. Tja, aber das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten zur Geschichte. Denn den Kerl, mit dem ich verabredet war, hab ich eigentlich jeden Tag gesehen. Jedenfalls kam mir da, so ganz allein, ganz spontan bei Kaffee und Kuchen die Idee, Ran und Shin-ichi in die Situation zu verfrachten. Und schwups, eine neue Fic war geboren. Blieb die Frage, wann und wie würden sie so aufeinander treffen. Ich habe mich dann für einen späten Zeitpunkt in ihrem Leben entschieden, ein wenig weitergesponnen und das ist sie nun. Also viel Spaß beim lesen.

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Eine junge Frau trat in das kleine Cafe. Neugierig blickte sie sich um. Doch der, nach dem sie suchte, der war nicht zu sehen. Sie seufzte leise und trat an einen leeren Tisch heran, um sich kurz darauf auf einem Stuhl daran niederzulassen. Ihre Augen wanderten durch das Fenster nach draußen. Eigentlich war das Wetter zu schön um drinnen zu sitzen. Doch sie wusste, der blaue, wolkenleere Himmel und die hell leuchtende Sonne erweckten den falschen Eindruck, dass es wärmer ist, als es tatsächlich war. Immerhin hatten sie bereits Herbst. Also blieb sie lieber hier drinnen und wartete darauf, dass ihre Verabredung kommen würde.

Die Kellnerin erschien und die junge Frau gab ihre Bestellung auf. Eilends verschwand die Kellnerin wieder, um das gewünschte zu bringen. Nach einem erneuten Blick aus dem Fenster und der Erkenntnis das sich dort nichts verändert hatte, zog die junge Frau ein Buch aus ihrer Tasche, blätterte es an der Stelle auf, an der sie zuletzt war und begann zu lesen. Kurze Zeit später wurde ihr eine Tasse Kaffe und ein Stück Kuchen vor die Nase gestellt. Artig bedankte sie sich und vertiefte sich, nach einem Schluck des heißen Getränkes, wieder in ihre Lektüre. Hin und wieder schob sie sich ein Stück des Kuchens in den Mund und kaute es langsam hinunter. Gelegentlich blickte sie auf, um sich zu vergewissern, dass ihre Verabredung noch immer nicht in Sicht war.

Nach dem letzten Bissen und dem letzten Schluck suchten ihre Augen ein weiteres Mal das Cafe und den Platz davor ab. Nicht das sie hier allein wäre, nein dieses Cafe war trotz der kühlen Jahreszeit noch immer gut besucht. Menschen gingen ein und aus. Nur diese eine Person, sie erschien nicht. Wieder einmal seufzte sie. Sie hätte es sich eigentlich denken können. Selbst nach all der langen Zeit nach Beendigung der Schule, in der sie sich nicht gesehen hatten, hatte er seine Angewohnheit ständig zu spät zukommen nicht abgelegt. Aber was sollte es, sie war es ja gewohnt auf ihn zu warten. Auch wenn jeder seine eigenen Wege ging, so schien sie jetzt wieder in den alten Trott zu verfallen. Es war wie ein Zwang in ihr. Vielleicht war es auch nur die Tatsache, dass sie sich so ungeheuer gefreut hatte ihn mal wiederzusehen.

Ernüchtert wendete sie sich wieder ihrem Buch zu und las weiter.
 

"Hallo Ran."

Erschrocken sah die junge Frau auf. Sie war nun so vertieft in diesem Buch gewesen, das sie alles um sich herum vergessen hatte.

"Hallo Shin-ichi.", antwortete sie mehr mechanisch als das sie auch nur einen Bruchteil von einer Sekunde nachgedacht hätte, was sie sagen sollte.

"Entschuldige meine Verspätung aber..."

"Schon gut. Du hattest einen Fall zu klären, der dich aufgehalten hatte.", sagte Ran trocken und schlug das Buch zu.

"Genau." Shin-ichi grinste und ließ sich auf einen Stuhl nieder.

Die Kellnerin eilte herbei.

"Eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen bitte.", bestellte Shin-ichi. "Und Ran möchtest du noch etwas?"

Ran schüttelte nur sachte ihren Kopf.

"Und was wolltest du?", fragte sie gelangweilt, als sie Kellnerin verschwunden war.

"Ich wollte mal sehen, wie es dir so geht.", stellte Shin-ichi fest und grinste Ran an. "Man hört ja nichts von dir."

"Ganz im Gegenteil von dir. Was dich betrifft, so ist ja wohl jeder in dieser Stadt bestens über dich informiert." Ran wurde hibbelig. Sie hatte dieses Gefühl, wie es war ihm gegenüber zu sitzen, vollkommen vergessen. Alte Gefühle tauchten auf.

"Du liest also die Zeitungsartikel die über mich berichten?", fragte Shin-ichi und grinste noch breiter über sein Gesicht.

"Nein tue ich nicht." Ran sah zum Fenster hinaus. Eigentlich stimmte es nicht, was sie da eben von sich gegeben hatte. Aber lesen tat sie die Artikel auch nicht, sie verschlang sie regelrecht. Jeden einzelnen den sie habhaft werden konnte, nur um sie dann anschließend vorsichtig aus der Zeitung zu lösen und fein säuberlich in einem Album abzulegen. "Nur wenn es sich nicht vermeiden lässt. Und das ist wahrlich nicht einfach." Ihre Blicke wanderten zu dem ihr gegenüber sitzenden jungen Mann zurück. "Jedenfalls bin ich was dich betrifft, vollständig im Bilde." Sie ärgerte sich, das Shin-ichi sie so angrinste.

"So dann sag mir, bin ich verliebt, verlobt, verheiratet oder geschieden. Wieviele Kinder habe ich in der Zwischenzeit?", fragte er frech heraus.

"Woher soll ich das wissen?", fauchte Ran zurück.

"Dann bist du doch nicht so im Bilde."

"Darüber schreiben die in den Zeitungen nichts."

"Weil ich es vor ihnen geheim halte."

"Was geht mich auch dein Privatleben an.", meinte Ran unbeeindruckt.

Die Kellnerin erschien und servierte.

"Bist du nicht deswegen hier?" Shin-ichi trank einen Schluck. "Hier um genau das zu erfahren?"

"Ich bin hier, weil du dich mit mir treffen wolltest." Ran betonte das Du und das Mir in ihrem Satz besonders.

Shin-ichi trennte mit der Kuchengabel die Spitze seines Kuchens ab und spießte sie auf. "Du hättest auch ablehnen können." Genüsslich schob er sich das erste Stück in den Mund. "Aber du wolltest nicht. Dazu bist du zu neugierig."

Rans Augenbrauen zogen sich zusammen und ihre Stirn kräuselte sich. Shin-ichi hatte den Nagel mal wieder voll auf den Kopf getroffen. Natürlich war sie hier um zu erfahren, was sich privat so alles bei ihm verändert hatte. Aber ihm das zu sagen oder direkt danach zu fragen, das getraute sie sich nicht.

"So schweigsam?" Shin-ichi grinste wieder.

Ran wurde langsam wütend. Es war schon erschreckend wie gut er sie doch kannte, nach all den Jahren, die sie miteinander verbracht hatten und er besaß immer noch die Frechheit und sagte es ihr auch noch voll ins Gesicht. Vielleicht war es keine Gute Idee gewesen zu kommen. Doch dann entspannte sie sich. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ja so war er. Ihr Shin-ichi. Wie er leibt und lebt. Er schien sich nicht viel verändert zu haben, nur das er eben älter geworden war. Der freche Junge war er noch immer beblieben. In diesem Augenblick zu mindestens. Denn er schien sich daran zu ergötzen sie zu necken. Und irgendwie hatte sie das auch vermisst.

"Dein Kuchen sieht lecker aus.", sagte sie gelassen, um mal eben das Thema zu wechseln. Zudem sah der Kuchen, den Shin-ichi bestellt hatte, wirklich lecker aus. Ihr eigener war auch nicht schlecht gewesen, aber bei diesem Anblick, lief ihr schon wieder das Wasser im Munde zusammen.

"Das ist er auch." Shin-ichi schob sich ein weiteres Stück in den Mund. Dann teilte er den Kuchen erneut. Doch das nächste Stück welches auf seiner Kuchengabel lag, schob er Ran unter die Nase. "Möchtest du mal kosten?"

Ran starrte auf das Kuchenstück. Sollte sie von der Gabel nehmen, von der er gegessen hatte? Sie blickte in seine Augen, welche sie schelmisch anblitzen. Warum eigentlich nicht. Zeugte es nicht von seinem Vertrauen zu ihr, wenn er sie von seiner Gabel essen ließ? Und zeugte es nicht von ihrem Vertrauen zu ihm, wenn sie das Angebot annahm? Sachte öffnete sie ihren Mund und ihr Kopf schob sich ihm ein Stück entgegen. Ihre Lippen schlossen sich um die Gabel und beförderten das süße Stück auf ihre Zunge. Noch immer konnte sie es nicht glauben. Sie hatten von seiner Gabel gegessen. Verlegen sah sie zu Shin-ichi hinüber. Der grinste noch immer und aß das letzte Stück Kuchen von seinem Teller. Doch schien es ihr, als würden seine Augen mehr leuchten, als noch vor wenigen Sekunden.

"Und wie war's?", fragte er.

"Wirklich lecker." Auch Ran konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkeifen. "Aber nun zu mir. Du wolltest wissen wie es mir geht. Jedenfalls hast du vorhin die Frage gestellt."

"Lass mich." Shin-ichi richtete sich auf, schob den Teller und die leere Tasse zu Seite. "Du bist Single und noch kinderlos. Das alles, weil dir der richtige Mann an deiner Seite fehlt und du dich bisher voll in eine gute Ausbildung gestürzt hast."

Verblüfft sah Ran ihn an. "Wieso willst du es von mir wissen, wenn du dich schon vorher informiert hast."

Doch der junge Mann schüttelte den Kopf. "Hab ich nicht. Das hast du mir alles eben gesagt. Na eigentlich schon seit dem Augenblick an dem ich dich das erste Mal angerufen habe. Da bist du nämlich nicht rangegangen. Also hab ich es zu verschiedenen Zeiten ausprobiert. Bis zu dem Tag an dem du endlich abgenommen hast. Also schloss ich aus den Zeiten meiner nichtangenommenen Anrufe, das du allein lebst und tagsüber beschäftigt bist. Wärest du verheiratet, hätte die Möglichkeit bestanden, irgendwann deinen Partner an der Strippe zu haben. Solltest du sogar junge Mutter sein, dann hätte ich dich zu anderen Zeiten erreichen müssen. Das war aber alles nicht der Fall. Außerdem hast du zu schnell meiner Bitte zugesagt. Du musstest nicht erst suchen ob du Zeit hast oder dich mit jemandem absprechen. Das Los eines Singles halt. Man hat zuviel Freizeit. Und als ich dich hier sitzen sah, dort durch die Scheibe,… "Shin-ichi deutete zum Fenster, "… da wusste ich, das du noch genau die bist, die du immer warst."

"Aha." Mehr brachte Ran nicht heraus.

"Ich bin froh das es so ist.", sagte Shin-ichi leise und beugte sich ein Stück zu Ran hinüber. "Wirklich! Du kennst mich. Ich verliere ungern. Und erst recht keine Freundin." Sein Grinsen war verschwunden und einem sanften Lächeln gewichen.

Shin-ichi hob die Hand. Die Kellnerin erschien. "Wir möchten zahlen.", sagte er.

"Zusammen oder getrennt?", fragte sie zurück.

"Ich zahle alles.", antwortete Shin-ichi noch ehe Ran Luft holen konnte.

"Danke.", sagte sie zu Shin-ichi als die Kellnerin verschwunden war.

"Nichts zu danken."

Shin-ichi zahlte und sie erhoben sich. Ran packte das Buch weg und gemeinsam verließen sie das Cafe.

"Was machen wir noch?" Shin-ichi zog die klare kalte Luft ein.

"Weiß nicht." Ran fühlte sich in ihre Teenagerzeit zurückversetzt. War es nicht auch manchmal so gewesen, das sie nicht wussten was mit sich anzufangen? Sie blickte zu Shin-ichi empor. Doch jetzt waren sie keine Kinder mehr. Sie beide waren erwachsen geworden. Da sollten sie doch wissen, was sie tun sollten. "Ich habe Lust ins Kino zu gehen."

Shin-ichi nickte.

In ein Gespräch über alles möglich Unsinnige vertieft, liefen sie zum Kino. Lachend suchten sie sich einen Film aus. Als sie sich in ihren Sitzen niederließen, fühlte sich Ran so wohl wie seit langen nicht mehr. So unbeschwert und leicht. Es war doch gut gewesen sich wieder einmal mit Shin-ichi zu treffen. Am liebsten würde sie sich in seinen Arm schmiegen. Sie senkte ihren Kopf. Woran dachte sie denn da? Sie fühlte wie sich ihre Wangen erwärmten. Wie konnte sie nur solche Gedanken haben? Sie wusste ja nicht einmal, ob er eine feste Beziehung zu einem Mädchen hatte. Doch wenn man es genau bedachte, konnte es unmöglich sein. Er würde sich doch nicht mit ihr treffen, wenn er gebunden wäre. Und schon gar nicht so lange mit ihr zusammen ausgehen. Oder doch?

"Woran denkst du?", fragte Shin-ichi unvermittelt. Seine blauen Augen blickten sie ernsthaft an.

Ran jedoch schüttelte nur den Kopf. Wiedereinmal war sie seinem Charme erlegen. So wie damals. Er brauchte sie nur anzusehen und sie war hin und weg. Irgendwie konnte sie die anderen Mädchen verstehen. Doch sie allein war diejenige, die ihn genauer kannte. Nur was wusste sie jetzt von ihm? Nicht das geringste.

Der Raum verdunkelte sich. Musik erklang. Ran schob ihre Gedanken beiseite. Es sollte nur dieser eine Tag sein, der eine Tag an dem er wieder ihr gehörte. Morgen würde dann alles wieder beim alten sein. Illusionen gehörten nicht dazu.

Nach der Vorstellung verließen sie schweigend das Kino. Etwas war mit ihnen beiden passiert, das fühlte Ran. Vielleicht war es einfach nur der Gedanke, sich bald verabschieden zu müssen. Dennoch hatte sie die Zeit mit ihm genossen. Auch wenn sie nicht viel anderes von ihm erfahren hatte, als das was sie sowieso schon wusste. Fröstelnd zuckte sie zusammen. Ihre Augen wanderten in die Höhe. Die Nacht war eingebrochen. Dunkel breitete sich der Himmel über der Stadt aus. Doch um Sterne zu erkenne, dazu war die Stadt zu hell erleuchtet. Schade eigentlich. So würde niemals romantische Stimmung aufkommen.

Shin-ichi legte seine Jacke über die Schultern von Ran. "Du frierst.", sagte er nur.

"Nicht wirklich." Ihr war es peinlich, das Shin-ichi es mitbekommen hatte. Wieso musste sie auch so leicht bekleidet gehen. Sie wusste doch, dass es abends kühler wurde. Doch eigentlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie beide den Rest des Tages auch miteinander verbringen würden.

"Keine Ausrede.", meinte er nur.

"Und was ist mit dir?"

"Nichts. Ich friere nicht."

"Soso."

"Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Frauen schneller frieren als Männer.", begann er zu erläutern. Sachte legte er seinen Arm um sie.

Ran errötete. Es fühlte sich gut an, in Shin-ichi's Arm zu liegen. Seine Geborgenheit und Wärme zu spüren, die er ihr schenkte. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie ihn doch vermisst hatte. Wie sehr sie ihre Sehnsucht nach ihm, in den Hintergrund gedrängt hatte.

Unbemerkt waren sie wieder an dem Cafe angekommen. Seine Türen hatte es bereits geschlossen und Rans Gedanken wanderten zu dem vergangenen Nachmittag zurück. Zu der Zeit in der sie in der Sonne saß, ein Buch las und auf ihn wartete. Auf den Mann den sie geliebt hatte, noch immer liebte und wahrscheinlich immer lieben würde. Wehmut machte sich in ihr breit. Sie wusste der Augenblick, in der sie ihm heute Lebwohl sagen musste, rückte immer näher und damit die Ungewissheit, ob sie ihn jemals wieder sehen würde. Eigentlich müssten sie ihn nur anrufen, aber es tatsächlich tun, das stand auf einem anderen Blatt.

Neben ihr blinkten die Lichter eines Wagens auf. Shin-ichi öffnete die Wagentür. "Komm ich bringe dich nach Hause."

Ran ließ sich auf den Beifahrersitz des schicken Sportwagens fallen. Neben ihr nahm Shin-ichi hinter dem Lenkrad Platz. Er startet den Wagen und mit einem kurzen Blick nach hinten fuhr er los.

Er fuhr sicher, fand Ran. Wieder erwischte sie sich bei den Gedanken daran, dass sie es für immer haben wollte, diese Sicherheit das er in jeder Lage für sie da war. Vielleicht wollte er es ja auch? Sie sollte ihn fragen. Sie sollte ihren ganzen Mut zusammennehmen und ihn einfach danach fragen. "Du weißt also auch wo ich wohne?" Ran krampfte sich zusammen. Das war nicht die Frage die sie ihm hatte stellen wollen.

"Natürlich."

Ran blickte zu ihm hinüber, dann senkte sie den Blick und starrte auf die Hände in ihrem Schoß. Für ihn schien es das normalste zu sein, alles über sie zu wissen. Und sie, sie wusste so gut wie gar nichts mehr.

"Ich möchte dich gerne öfters sehen Ran.", sagte Shin-ichi leise.

Wieder sah Ran Shin-ichi an. Doch, stellte sie nun fest, er hatte sich verändert. Er war älter und reifer geworden. Und auch dieser kleine freche Junge, war auf einem Mal verschwunden. Und selbst seine Selbstsicherheit schien ihm abhanden gekommen zu sein.

"Ich war so glücklich, dass du gekommen bist und auch noch gewartet hast.", fügte er seinem ersten Satz hinzu. "Das war für mich nicht mehr so selbstverständlich. Ich wusste nicht ob es noch so ist wie früher."

Deshalb hatte er so gegrinst, dachte Ran. Er hatte sich genau wie sie, in die Zeit ihrer Jugend zurückversetzt gefühlt. Ran beugte sich zurück und schloss die Augen.

"Es wäre schön, wenn wir uns wieder öfters sehen. Ich möchte meine freie Zeit mit dir verbringen. Und vielleicht ..." Shin-ichi unterbrach sich.

Ran öffnete ihre Augen und sah auf die Straße vor ihr. Der Wagen brummte leise. Das Scheinwerferlicht wurde von den weißen Streifen auf der Straße zurückgeworfen. Die Laternen am Straßenrand flogen an ihnen vorbei. Der Verkehr wurde langsam weniger.

"Was vielleicht?", fragte sie ruhig zurück und dennoch waren ihre Nerven bis zum zerreißen gespannt.

"Vielleicht könntest du mein Haus auch irgendwann als dein Zuhause betrachten. Dort fehlt nämlich noch die weibliche Hand. Ich konnte mich bisher noch nicht überwinden ein anderes Mädchen einzuladen. Für mich bist immer du diejenige gewesen, die ich an meiner Seite sehen wollte und es noch immer will."

"Soll das heißen, das du..." Ran wagte es nicht auszusprechen. So wie es Shin-ichi eben gesagt hatte, hörte es sich an, als würde er sie lieben. Es hörte sich so an, als hätte er sie immer geliebt. So wie sie ihn auch. Doch warum hatten sie dann damals nicht zueinander gefunden? Warum hatten sich ihre Wege getrennt? Hatten sie zu unterschiedliche Vorstellungen von dem was sie wollten? Wohl eher nicht.

"Das ich dich liebe?"

Der Wagen fuhr durch ein Tor. Ran sah sich um. Sie war nicht bei sich zu Hause. Langsam rollte der Wagen über den Kiesweg, bevor er vor einem großen Haus hielt.

"Ja das soll es heißen." Shin-ichi schaltete den Motor ab und wendete sich Ran zu. "Hier wohne ich. Komm." Er stieg aus, lief um das Auto herum und half Ran aus den Wagen. Er hielt ihre Hand fest, als er das Haus betrat und er hielt noch ihre Hand fest, als sie mit sich hinein zog.

"Als ich das Haus kaufte, habe ich mich gefragt, ob es auch dir gefallen würde. Ich habe etliche andere abgelehnt, weil ich wusste, dass sie nicht deinem Geschmack entsprechen. Doch dann hab ich das hier entdeckt. Traditionell und doch modern. Ich wusste, hier würdest du dich wohlfühlen. Doch in der ersten Nacht fehltest du. Ich habe so mache einsame Stunde in meinem Leben verbracht, aber ich wusste nicht, wie einsam man tatsächlich sein kann. Und um diese zu vertreiben, fing ich an das Haus einzurichten. Doch egal was ich tat, immer wieder bist du in meinen Gedanken aufgetaucht." Stück für Stück, Raum für Raum führte er Ran durch das Haus. "Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Ich habe nach dir gesucht. Ich will dich wiederhaben Ran. Ich weiß, dass du mich früher geliebt hast. So wie ich dich auch liebte. Und noch immer ist mir unklar, wieso ich es damals nicht geschafft habe, dir zu sagen, dass ich genauso fühle. Wahrscheinlich waren wir beide noch nicht reif genug dafür. Doch heute nicht Ran. Heute wissen wir beide, was wir wollen oder?" Shin-ichi war stehen geblieben. "Ich bin so froh, dass du zu unserem Treffen zugesagt hast. Doch als ich nicht von dem Fall weggekommen bin, hatte ich Angst, dass du nicht mehr da sein würdest. Als ich dich dann sitzen sah, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Und da wusste ich, dass auch du zu mir gehören wolltest, so wie ich zu dir gehören will. Ich liebe dich Ran und ich möchte mein Leben mit dir verbringen. Bitte bleibe bei mir." Seine Augen sahen bittend auf sie herab.

Ran konnte spüren wie aufgeregt Shin-ichi war, konnte spüren wie sehr sein Herz schlug. So hatte sie ihn noch nie erlebt. So hatte sie sich selbst noch nie erlebt. Sie trat dichter an ihn heran, lehnte sich gegen ihn, während er seine Arme um sie legte.
 

Eine junge Frau trat auf die Veranda. Ihre Augen spähten in die Dunkelheit. Immer mit der Hoffnung irgendetwas zu erkennen. Und da entdeckte die junge Frau sie. Stern für Stern zeichnete sich am Firmament ab. Hier an diesem Ort konnte man sie sehen. Etwas abseits gelegen vom Zentrum der Stadt. Hier wo kein künstliches Licht die Gegend hell erleuchtete. Laternen die hinter einer Mauer verschwanden und das Anwesen in eine friedliche Atmosphäre hüllte. Zwei Arme legten sich um sie herum, die Arme eines jungen Mannes. Sofort schmiegte sie sich hinein. Gemeinsam beobachteten sie nun den nächtlichen Himmel. Und beide wussten, sie gehörten zusammen. Und selbst wenn sie mal nicht zusammen waren, so würden sie doch niemals mehr allein sein.

Nächtlicher Sternenhimmel über Tokyo

"Hallo." Kokomiko betrat den Raum. "Es tut mir leid, das ich so lange nix von mir hören lassen hab. Und meine Liste mit den Wunschnummer muss ich auch wieder suchen. Hab ich verlegt." Sie lächelte verlegen. "Da ich ab er noch etliche Sachen habe, leg ich mal wieder los. Und für Statistiker das hier ist Nummer 21. Es ist leichte Kost. Ein bisschen Gedankenspiel. Zuerst hab ich das einfach mal so geschrieben und dann hab ich aber überlegt, wie die Situation aussehen würde, wenn man das Wetter wechselt. Und so sind eben die beiden Versionen entstanden."

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Danke Shi_Ran-chan. *knuddel* Danke, klar war das schon mal da. In Band 2. Ich weiß nicht, warum ich es noch als 'nicht on' zu laufen hatte. Nun ich korrigier das mal schnell und setzte die Nummer 30 rein. Gewünscht von Sonja Arika. Also auf ein neues. *Kokomikohofftesnichtwiederverpenntzuhaben* *grins*

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Ran schaute hinauf in den nächtlichen Himmel. Über ihr glänzten die Sterne. Es war so friedlich, so romantisch. Und zu ihrem vollkommenden Glück fehlte ihr jedoch diese eine Person. Nicht das sie neben ihr gestanden hätte, um sich die Sterne zu betrachten. Ihr genügte es schon, wenn sie wusste, das er in ihrer Nähe weilte. Doch in der letzten Zeit wusste sie überhaupt nicht wo er war. Wusste nicht was er tat und wie es ihm ging, was er fühlte und dachte. Insgeheim hoffte sie, das auch er mal an sie denken würde.

Ran senkte ihren Blick. So schön die Sterne auch waren, so sehr sie auch zum träumen einluden, so machten sie sie auch traurig. Ihre Träume schienen in weite Ferne gerückt und unnahbar zu sein. Ihre Träume, sie erweckten den Eindruck, das sie sich nie erfüllen würden. Denn er fehlte einfach, um sie zu realisieren. Warum sie sich auch so sehr an ihren Träumen, warum sie sich so sehr an ihn festklammerte, wusste sie selbst nicht einmal. Er gehörte einfach nur zu ihr. Langsam stiegen die Tränen in ihr auf. Sie konnte es nicht verhindern. Nacht für Nacht immer das gleiche. Und am Ende blieb ihr nur die Hoffnung, das er zu ihr zurückkommen würde.

Die erste Träne rollte ihre Wange hinab, als sie sich in ihr Bett legte. Und der ersten folgte die zweite. Schon bald schlief sie, in den Schlaf geweint, dorthin wo ihr Träume lebten, dorthin wo sie ihn traf und wo sie für einen Bruchteil einer Sekunde glücklich sein konnte.
 

Eine dunkle Gestalt löste sich aus der schattigen Ecke des Zimmers und trat an das Bett. Zwei Augen blickten sorgenvoll und traurig auf die schlafende Person.

"Es tut mir Leid Ran.", wisperte Conan. "Wenn es in meiner Macht läge, würde ich das alles beenden, würde ich dich aus deiner Qual erlösen. Aber ich kann es nicht. Ich bin zu schwach dazu." Er wusste woran sie dachte. Waren es doch keine anderen Gedanken, die auch er hatte. Sachte, nur um sie sie nicht zu wecken, strich er ihr mit dem Fingerspitzen über die Wange. Wischte ihr die Spuren der Trauer fort. So wie er es jeden Abend tat. Dann beugte er sich zu ihr hinunter und hauchte ihr einen Kuss auf die Stelle, die er eben noch gestreichelt hatte. Auch wie jeden Abend. Anschließend verließ er leise das Zimmer. Der Schein des Lichtes aus dem Flur legte sich über Ran. An der Tür drehte er sich noch einmal um. Morgen würde er wieder in der Ecke stehen, würde sie beobachten wie sie sehnsüchtig ihre Augen an den Himmel heftete, nur mit dem Wunsch seiner Rückkehr. Er würde wieder sehen wie sie weinte und er würde dabei wieder unentdeckt bleiben. Denn das er hier war, tat er klammheimlich, ohne das sie es merkte. Dies war der einzige Weg wirklich bei ihr zusein. So fühlte er sich wie Shin-ichi Kudo. Und sein Bestreben sie zu berühren wuchs von Abend zu Abend. Morgen würde er dann auch wieder den Wunsch verspüren in seinem richtigen Ich ihr gegenüber zu treten, um ihr zu sagen was er für sie fühlte. Ein Wunsch der ihn veranlasste weiter zu suchen, denn sein Ziel war Ran.

Die Tür schloss sich leise. Der Mond tauchte das Zimmer in silbernes Licht. Im Bett lag Ran und für einen kleinen Augenblick sah man sie lächeln.

Endlich zu zweit

Kommen wir gleich zum nächsten Kapitel. Dieser One-Shot ist die Nummer 45 und wurde gewünscht von Seiji_Takashi. Und für alle Skeptiker, ich weiß das Ran Shin-ichi nicht dulden würde. Nicht wenn sie so in diesem Zustand. *grins* Aber es wird eben mal Zeit dass das Mädchen ein wenig lockerer wird. Also genießen wir diesen Zustand jetzt mal hier und jetzt.

Man sieht sich wieder. Eure Kokomiko ~_~

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Shin-ichi band sich sein Yukata zu. Der Besuch im heißen Bad nach dem Essen war richtig erholsam gewesen. Langsam trat er auf die Veranda und blickte in den Sonnenuntergang. Einige Meter weiter unter ihm rauschte das Meer. Kleine Wellen wurden stetig unter murmeln an den weißen Strand geworfen. Er atmete die salzige warme Luft ein. Es war schön hier zu sein. Weg vom Stress in Tokyo, weg von den Folgen der schwarzen Organisation. Seine Eltern hatten ihn und Ran einfach eingesackt und waren mit ihnen auf diese Insel in dieses Hotel geflogen. Sie hatten einen eigenen Bungalow am Strand und konnten nach belieben ins Wasser springen oder am Strand spazieren gehen. Kurzum, sie konnten den Tag nach allen Regeln der Kunst genießen.

Nun stand er auf der Veranda, die den Bungalow umrandete und die einzelnen Zimmer miteinander verband. Die Außenwände die auf die Veranda führten waren mittels Schienen einfach an die Seite geschoben, so dass das Zimmer nur 3 Seiten besaßen und den Blick auf den Strand zuließen.

Shin-ichi horchte auf. Aus dem Nebenzimmer erklang ein leises Geräusch. Ran musste wohl auch aus dem Bad gekommen sein und hatte ihr Zimmer betreten. Vielleicht gesellte sie sich ja zu ihm. Doch er blieb allein. Leise ging er zu Rans Zimmer. An der Ecke blieb er stehen.

Ran stand mit dem Rücken zu ihm und ließ gerade ihren Yukata fallen. Sie stand da, so wie die Natur sie geschaffen hatte. Natürlich und elegant schritt sie auf ihr Bett zu. Sie schob die Vorhänge zur Seite und kletterte auf ihr Bett. Sachte fielen die Vorhänge hinter ihr wieder zu. Vorhänge, zart, luftig und durchscheinend und die damit mehr sehen ließen, als sie verbargen. Aber eigentlich waren sie ja eher gedacht Insekten abzuhalten. Die Vorhänge waren so leicht, das sie bei jedem leisen Windhauch sich leicht bewegten.

Ran saß aufrecht in ihrem Bett und cremte ihren Körper ein. Shin-ichi sah ihr fasziniert zu. Er schämte sich ein wenig hier zu stehen und sie anzustarren. Aber er konnte seinen Blick nicht mehr von ihr lösen. So stand er da und beobachtete ihren wohlgeformten Körper. Er beobachtete sie noch immer, als Ran sich hinlegte und zudeckte. Mit einer Decke dünn und leicht und die jede Körperkontur wiedergab.

Ran rollte sich zur Seite und erblickte Shin-ichi. Erschrocken richtete sie sich auf. Mit einer Hand hielt sie die dünne Decke über ihrer Brust fest. Eine Zeit lang starrten sich beide in die Augen. Keiner sagte ein Wort. Die Zeit verstrich, begleitet nur von dem murmelnden Wellen des Meeres.

"Shin-ichi?", fragte Ran leise.

Doch Shin-ichi antwortete nicht. Er stand noch immer zur Salzsäule erstarrt da und betrachtete den Körper der jungen Frau, die er über alles liebte.

"Nun komm schon her.", sagte sie lächelnd.

Shin-ichi konnte es kaum glauben. Konnte nicht glauben, dass Ran ihn aufgefordert hatte zu ihr zu treten. Nicht in dem Zustand, in dem sie sich befand. Unsicher trat er in ihr Zimmer. Neben ihrem Bett blieb er stehen. Ohne Pause ruhten seine Augen auf Ran.

Ran rutschte ein Stück zur Seite und klopfte mit der Hand neben sich. "Komm.", flüsterte sie.

Shin-ichi schob die Vorhänge zur Seite und ließ sich auf der Bettkante nieder. Hinter ihm schloss sich der Stoff.
 

"Du bist auch schon zurück?", fragte sie gelassen, als wäre es das normalste auf der Welt mit ihm in einem Bett zu sitzen.

"Ja.", antwortete er leise. Er konnte es einfach nicht fassen. Er saß neben Ran und sie trug nichts. War nur in eine dünne Decke gehüllt, unter der sich ihr Körper mehr als deutlich abzeichnete.

"Weißt du schon ob für morgen was geplant ist?", fragte Ran.

"Ich denke eher nicht." Shin-ichi wollte nicht reden. Er spürte das Verlangen sie zu berühren.

"Was ist? Du bist nicht sehr gesprächig."

Beschämt senkte Shin-ichi den Kopf. "Du bist wunderschön.", flüsterte er leise. Er konnte nicht verstehen, wie sie so gleichgültig sein konnte. War es für sie nicht genauso erregend neben ihm zu sitzen wie für ihn? Wohlweißlich das sie nichts trug. Rein gar nichts. Konnte sie nicht sehen, wie sie ihn mit ihren Körper verführte?

"Wirklich?", fragte Ran ebenso leise zurück.

Shin-ichi nickte. Verlegen kniff er seine Lippen zusammen. Dann hob er den Kopf und sah in ihre blauen Augen. Wie unter Zwang hob er seine Hand und strich ihr über die Wange, nicht wissend wie sie darauf reagieren würde. Aber er konnte nicht anders. Er musste es tun. Als Ran sich nicht wehrte und eher im Gegenteil ihre Wange in seine Hand drängte, wurde er mutiger. Zaghaft nahm er ihr Gesicht in beide Hände und legte seine Lippen auf die ihrigen.

Ran schloss die Augen und ein riesiger Schwarm Schmetterlinge erhob sich in ihrem Bauch, der ein Kribbeln verursachte, das sie ihr Leben lang nie mehr vergessen würde.

Und Shin-ichi erging er genauso. Liebevoll legte er seinen Arm um sie und drückte sie auf ihr Bett. Er war glücklich, dass sie sich ihm hingab. Mit strahlenden Augen lächelte er sie an. Und seine Ran lächelte zurück. Zärtlich streichelte er über ihren Körper. Sie zuckte auch nicht zurück, als er ihre Decke vom Körper zog. Er spürte ihre Brust unter seinen Händen. Sein Herz begann wie wild zu klopfen. Sollte es heute so weit sein? Sollten sie sich heute lieben? Immer wieder küsste er ihre Lippen, ihren Hals. "Ich liebe dich.", flüsterte er ihr leise ins Ohr.

"Ich liebe dich auch.", flüsterte Ran zurück. Sie spürte seinen warmen Atem, fühlte seine Hand ihrem Körper entlang tasten. Sie fuhr ihm durch die Haare und dann den Rücken runter. Missmutig zerrte sie an seinem Yukata. Sie wollte seine Haut auf ihrer fühlen.

Shin-ichi setze sich auf und hatte sich kurzer Hand seiner Bekleidung entledigt. Zwanglos legte er sich dicht neben Ran und ihr Liebesspiel begann von neuem.

Die Sonne war bereits untergegangen und der Mond erhellte nun die Umgebung. Das Meer rauschte und Zikaden zirpten leise in die Nacht hinein. Und in dieser Nacht gaben sie sich gegenseitig hin. Das erste Mal in ihrem Leben, ohne Scham. Erst spät zog Shin-ichi die Decke über sie beide. Glücklich und zufrieden schliefen sie Arm in Arm ein.
 

Am nächsten Morgen erwachten beide fast gleichzeitig. Shin-ichi strich Ran ihre Haarsträhne aus dem Gesicht.

"Guten Morgen." Er fühlte sich rundum wohl. Ran lag in seinem Arm und lächelte ihn an.

"Guten Morgen.", antwortete sie und kuschelte sich tiefer in seinen Arm.

Shin-ichi drückte Ran einen Kuss auf sie Stirn. Er liebte sie. Wie am Abend zuvor begann er sie zu streicheln. Und Ran streichelte ihn zurück. Nein, eher kratzte sie ihm mit ihren Fingernägeln zärtlich über den Rücken. Angestachelt von ihr, beugte er sich über sie. Er begann an ihrer Nase zu knabbern und rutschte dann zu ihren Ohrläppchen. Ein weiteres Mal nach dieser Nacht liebten sie sich.

Leise vor Glück seufzend schmiegte sich Ran an Shin-ichi.

"Shin-chan?", hörten sie Shin-ichi's Mutter aus dem Nachbarzimmer rufen.

"Mama!", sagte Shin-ichi leise. "Verdammt.", murmelte er.

Dann hörten sie Schritte die über der Veranda näher kamen.

Shin-ichi drückte Ran an seinen Körper und schloss die Augen.
 

Dann trat Yukiko ins Zimmer.

"Shin-chan.", sagte sie leise. Und irgendwie klang sie traurig. Ran und Shin-ichi konnten hören wie sie ans Bett trat. "Mein kleiner Junge ist in dieser Nacht zum Mann geworden.", meinte sie wehmütig. Eine Pause entstand. "Nun ist es also soweit.", flüsterte sie weiter. "Nun bist du der selbstbewusste junge Mann geworden den wir immer haben wollten. Es sah vielleicht etwas rabiat aus, als wir dich mit 13 allein gelassen haben, aber wir wollten dass du deinen Weg selber gehst. Wir wollten, dass du lernst deine Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen. Wir wussten aber auch, das Ran an deiner Seite war. Sie, die schon seit langem den Haushalt für sich und ihren Vater führte. Ihr habt euren Weg gefunden. Es macht mich glücklich, dass ihr eure Zukunft gemeinsam verbringen werdet. Unsere Aufgabe als Eltern ist nun erfüllt. Eines Tages werdet ihr vor der gleichen Aufgabe stehen wie wir." Leise wendete sie sich der Tür zu.

"Mama?" Shin-ichi saß im Bett und Ran schmiegte sich an seinen Rücken.

"Halt deine Ran fest Shin-ichi.", sagte Yukiko und eine Träne rann ihr aus dem Augenwinkel. "Halt sie fest. Denn wenn ihr erst mal wieder in Tokyo zurück seid, werdet ihr so schnell nicht mehr die Zeit und die Gelegenheit dazu finden. Also solltest du die Zeit nutzen. Ich denke mal, ihr beide werdet heute nur von Luft und Liebe leben." Sie öffnete die Tür und ging.

Shin-ichi legte sich wieder hin und zog Ran in seinen Arm.

"Dich festhalten? Das muss sie mir nicht extra sagen. Das werde ich mein Leben lang tun. Und deshalb stelle ich dir die Frage: Willst du meine Frau werden?"

Ran nickte. "Ja.", hauchte sie.

"Wenn wir zurück sind, werde ich deinen Vater fragen, ob er uns seinen Segen gibt. Ich weiß jetzt schon, dass es schwer wird ihn zu überzeugen."
 

"Shin-ichi und Ran haben die Nacht zusammen verbracht.", sagte Yukiko und ließ sich ihrem Mann gegenüber am Tisch nieder. "Die beiden haben in dieser Nacht ihren Weg zueinander gefunden."

"Das war doch zu erwarten gewesen Yukiko.", erklang leise die Stimme von Yusaku und er vertiefte sich mit der Tasse Kaffe in einer Hand, in die morgendliche Zeitung. "Wollten wir das nicht auch?", fügte er noch gelassen hinzu.

"Schon. Wir haben darauf ihn gearbeitet. Aber nun kam es doch ziemlich plötzlich."

"Na so plötzlich auch nun wieder nicht. Oder hättest du es lieber nicht gehabt."

Yukiko hob kurz die Schultern. "Ich fühle mich auf einmal alt."

"Musst du aber nicht." Shin-ichi trat ins Zimmer. An seiner Hand führte er Ran. "Du bist doch genauso alt wie du es gestern warst."

"Das stimmt nicht Sohnemann. Sie ist einen Tag älter. Guten Morgen ihr zwei."

"Gut. Aber sie ist nicht wesentlich älter. Jedenfalls sieht sie nicht älter aus." Shin-ichi und Ran setzten sich.

"Und bald werde ich Oma sein.", jammerte Yukiko.

"Keine Sorge Mama, das dauert noch ein bisschen. Außerdem denke ich, wenn es dann so weit sein wird, wirst du die Erste sein, die es kaum erwarten kann." Er grinste.

"Und was habt ihr nun vor?"

"Erst einmal noch unsere Ferien genießen und wenn wir zurück sind, geht das normale Leben halt weiter. Und..." Shin-ichi holte tief Luft. "... so nebenbei muss ich ihren Vater überzeugen, mir seine Tochter zu überlassen."

"Dann viel Glück."

"Das kann ich gebrauchen."
 

Nach dem Frühstück schlenderten Ran und Shin-ichi den Strand entlang. Hand in Hand in ihre gemeinsame Zukunft.

Der Himmel war blau, die Sonne strahlte. Eine leichte Brise fuhr über das Meer und kräuselte es leicht und irgendwo schrie ein Seevogel.

Liebe auf Umwegen

So kommen wir zum nächsten Kap. Das ist Nummer 28 und von Leira und Vertschl gewünscht. Und dabei stell ich fest, das meine Liste der Wunschnummern so gut wie leer ist. Die letzte Nummer die übrig geblieben ist, ist die 76. Und die kommt demnächst. Also wer wieder mitbestimmen will, sollte sich jetzt zu Worte melden.

Koko-chan

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Shin-ichi öffnete die Tür zu seinem Schuhfach. Raschelnd fielen mehrere Briefe heraus.

"Hoppla.", meinte er und bückte sich um sie aufzuheben.

Ran beugte ihren Körper nach hinten, ohne auch nur einen Schritt zu machen und lugte um die Tür ihres Faches herum. Sie wollte sehen, warum Shin-ichi diese Bemerkung gemacht hatte. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen und man konnte ihren Missmut über das Geschehen deutlich erkennen. Mit zusammengekniffenen Augen sah sie zu, wie Shin-ichi geschäftig den Papierberg vom Boden zusammensammelte. Wütend schmiss sie ihr Fach zu. "Es ist ja alles wieder beim alten.", stellte sie fest und trat hinter Shin-ichi.

Shin-ichi sah zu ihr hinauf, sah ihre wütenden Blicke und wendete sich schnell wieder von ihr ab. Ja, sie hatte Recht. Es war wieder alles beim alten. Er war wieder er, suchte ständig die Herausforderung in einem ungelösten Fall, bekam haufenweise Briefe von Mädchen deren Namen er nicht einmal kannte und … , und ein großes 'und' stand im Raum, …und er hatte es immer noch nicht geschafft Ran zu gestehen, was er für sie fühlte. Er hatte es aufgegeben es erzwingen zu wollen. Denn hatte er mal etwas Besonderes vor, um ihr am Ende das Geständnis zu machen, kam immer wieder etwas dazwischen, noch bevor er zu Worte gekommen war. So verschob er seine Beichte auf das nächste Treffen mit Ran. Aber auch dann klappte es nicht. Vielleicht so hoffte er, würde sich eines Tages von alleine eine Gelegenheit bieten.

Shin-ichi erhob sich mit dem Packen in der Hand. War das der Wink des Schicksals? Sollte er jetzt einfach sagen, dass er an diesen Briefen eigentlich nicht interessiert war, sondern einzig allein er ihre Aufmerksamkeit schätzte?

"Können wir gehen?", nörgelte Ran herum.

"Ja klar. Kannst du fürs erste meine Tasche nehmen?" Shin-ichi deutete mit den Briefen an, dass er alle Hände voll hatte.

"Wenn es dann sein muss." Ran griff nach der Schultasche von Shin-ichi und stiefelte los.

Shin-ichi folgte ihr, die Briefe mühsam im Laufen in eine Richtung ordnend.

"Hey Kudo, hey Mouri bis morgen dann.", wurden sie am Schultor von einigen ihrer Mitschüler verabschiedet.

"Bis morgen dann.", antworteten beide mit einem Kopfnicken.

"Shin-ichi?"

Shin-ichi blieb stehen. Ein Mädchen aus der Parallelklasse lächelte ihm zu. "Den Fall den du gestern gelöst hast, ich war begeistert. Du bist echt ein Meisterdetektiv." Erneut lächelte sie.

"Ja wirklich? Danke." Shin-ichi grinste zurück. Den Stapel Briefe immer noch recht unordentlich in den Händen haltend. "Aber weißt du, das war gar nicht so schwer.", fing er an zu erzählen, dabei noch immer versuchend die Briefe einer Ordnung zuzuführen.
 

Ran senkte ihren Kopf. Da stand Shin-ichi. Nach so langer Zeit war er wieder da und nichts hatte sich verändert. Er stand da, selbstsicher, so wie sie ihn kannte. Sein Körper, sportlich und straff. Und sein Ehrgeiz wie immer nur auf seine Fälle ausgerichtet. "Ich gehe mal weiter. Das ist mir zu blöd." Sie ließ einfach Shin-ichi's Tasche fallen und lief weiter.

"Ein anderes Mal.", meinte Shin-ichi zu dem Mädchen, stopfte die halbwegs geordneten Briefe in seine Tasche und rannte Ran hinterher. "Ran warte.", rief er.

"Angeber.", maulte Ran ihn an.

"Was hab ich denn gemacht?", fragte Shin-ichi unwirsch zurück. Ran sollte sich nicht so haben. Schließlich konnte er mit anderen Mädchen reden soviel und solange er wollte. Da war nichts dabei. Es waren belanglose Sachen, die mit seinem Fall zu tun hatte. Aber auf der anderen Seite fand er es auch nicht gut, wenn Ran böse auf ihn war. Wenn er ihr doch nur versichern konnte, das eine Unterhaltung mit anderen auch nur eine Unterhaltung war und nicht mehr dahinter steckte. Ein bisschen angeben halt, so wie sie es sagte. Und für Rans Position in seinem Leben, käme sowieso nie jemand anderes in Frage käme.

"Du bist mal wieder nur mit dir selber beschäftigt.", antwortete Ran. "Du siehst nicht was um dich herum geschieht."

Verdutzt sah Shin-ichi Ran an.

"Was glotzt du denn so?", fauchte Ran.

Shin-ichi zuckte zusammen. Dann wendete er den Blick nach vorn und beide gingen schweigend weiter.

"Siehst du nicht, dass sie dich anhimmeln? Wie ihre Augen glitzern, wenn sie zu dir aufschauen? Und die vielen Briefe. Du solltest dich endlich mal entscheiden, für welche deiner vielen Verehrinnen du dich entscheidest. Denn allen schöne Augen zu machen, finde ich ihnen gegenüber ziemlich unfair. Irgendwann solltest du die Frau deines Lebens finden." Rans stimme wurde leiser. "Dann würden die anderen auch nicht mehr so hinter dir her sein."

Shin-ichi schüttelte den Kopf. "Die Frau fürs Leben?", murmelte er vor sich hin. Er hatte seine Frau fürs Leben. "Ich brauche mir keine Frau zu suchen."

"Warum?"

"Darum."

"Jedenfalls wenn du es dir anders überlegst, trägst du ja genügend Bewerbungen in deiner Tasche spazieren. Du musst nur noch einen Brief ziehen und die Sache ist gebongt."

"Ach daher weht der Wind." Shin-ichi ging ein Licht auf. "Du bist also nur sauer, weil ich wieder so viele Briefe bekommen habe. Aber wenn es dich interessiert, ich lese sie nur nach einem spannenden Krimi. Denn wenn ich mich erst mal mit der Lösung eines Falls beschäftige, komme ich nicht zum einschlafen. Also hole ich mir ein paar von diesen Schreiben. Nach zwei Stück bin ich dann so müde, das ich sofort wegknacke. Außerdem steht sowie überall das gleiche drin."

"Was?" Ran war erschüttert. "Aber die Mädchen offenbaren dir darin ihre Gefühle für dich."

"Ach wirklich?"

"JA und du könntest sie dir ruhig mal mehr zu Herzen nehmen. Und so ein Brief ist der erste Schritt, jemanden genauer kennen zulernen."

"Eine von denen?" Shin-ichi kräuselte die Stirn. "Du täuschst dich wenn du meinst ich sehe nicht wie ihre Augen strahlen. Und ich nehme sehr wohl den Inhalt der Briefe wahr. Aber mal ehrlich, was wissen sie schon von mir. Sie sehen doch alle nur den erfolgreichen Detektiv. Sie umschmeicheln mich, heben mich in den Himmel und schmieren mir Honig um meinen nicht vorhandenen Bart." Er senkte den Blick. "Nein, was ich brauche ist ein Mädchen, welches auch meine Schwächen akzeptiert, welches in mir auch nur mal einen einfachen Jungen sieht. Ein Mädchen, welches mir auch mit den alltäglichen Problemen behilflich ist. Und sie muss dennoch bereit sein, an der Seite eines Detektivs zu leben, der manchmal in gefährliche Situation gerät."

"So ein Mädchen gibt es nicht. Niemand kennt dich wirklich. Und du bist und bleibst ein eingebildeter Schnösel."

"Doch. Ob du es glaubst oder nicht, so ein Mädchen existiert bereits." Shin-ichi überlegte. Auch wenn es ziemlich schlecht angefangen hatte, so schien das Schicksal es doch heute gut mit ihm zu meinen. Es konnte also nur besser werden. Ran sprach ausgerechnet heute über die Zukunft mit einem Lebenspartner? Zufall? Sie war getroffen, sauer, durch die vielen Briefe die er erhalten hatte. Und dann das Verhalten der Mädchen am Schultor. Gab das den Anstoß? Wenn ja, dann war es Zeit für sie zu erfahren, dass sie von ihm geliebt wurde. Dennoch sollte er behutsam vorgehen. Sie sollte nicht mehr gereizt werden, als sie es schon ist. Vielleicht wäre es am besten, wenn er das Pferd von hinten her aufzügelte. Ihr erst andeuten, was sie für ihn war. "Sie hat ein unheimlich großes Herz. Sie ist so mitfühlend und hilfsbereit, ein starkes Mädchen, das von allen geachtet wird. Ich weiß, dass sie mich liebt und ich weiß, dass sie Angst um mich hat. Und ich weiß, dass sie sich Sorgen um mich macht. Ihr liegt nämlich nicht unbedingt meine Arbeit als Detektiv."
 

Ran schluckte. Was war mit Shin-ichi los? Auch wenn es auf den ersten Blick so aussah, als wäre alles beim alten, so hatte sich Shin-ichi scheinbar doch geändert. Noch nie hatte er mit ihr über dieses Thema gesprochen, noch nie hatte er so über dieses Thema gesprochen. Meist fing er an zu stottern und versuchte sich irgendwie rauszuwinden. Doch nicht heute. Zu allem Überfluss gab es ein Mädchen in seinem Leben, welches mehr als nur die übliche Schwärmerei für ihn empfand. Er musste sie wohl kennen gelernt haben, als er in seinem mysteriösen Fall unterwegs war. Sie liebte ihn, sagte er zumindestens. Und er? "Du, du liebst sie?", fragte sie leise und bereute die Frage sofort. Sie wollte eigentlich nicht wirklich wissen, ob Shin-ichi verliebt war.
 

"Ja. Ja ich liebe sie. Ich habe sogar schon überlegt, für sie etwas anderes zu tun, als ausrechnet Detektiv zu werden. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, das zu tun. Ich werde immer wieder davon angezogen. Außerdem glaube ich, dass sie es nicht zulassen würde. Sie kennt mich eben zu gut. Sie wird immer das was ich tue tolerieren. Auch wenn sie nicht begeistert ist. Und so entsteht in mir die Angst, dass ich sie eines Tages verlieren werde, nur weil ich unbedingt Detektiv sein will." Shin-ichi senkte den Blick. Nun war es raus. Ran wusste nun, wie viel ihm dieses Mädchen bedeutet.
 

Ran trottete schweigend neben Shin-ichi her. Er hatte es gesagt, er hatte es wirklich gesagt. Er liebte ein Mädchen. Shin-ichi liebte ein Mädchen. Sie konnte es einfach nicht glauben.
 

Shin-ichi fuhr es heiß über den Rücken. Ran war merkwürdig schweigsam geworden. Er hatte komplett übersehen, das Ran seine Schwärmerei ja nicht auf sich selber bezog. Für sie liebte er eine Andere. Er musste ihr also schleunigst klar machen, dass dieses Mädchen sie selber war.

"Ich habe nur ein Problem.", flüsterte er. Leichte Röte zog in sein Gesicht. "Das Problem ist, ich hab ihr noch nicht gesagt, dass ich sie liebe. Bisher hab ich noch keinen guten Zeitpunkt gefunden." Er schluckte. Jetzt hieß es allen Mut zusammen zunehmen, die Chance die sich ihm bot nutzen. Er musste endlich Nägel mit Köpfen machen. Sonst würde er nie sein Ziel erreichen. Und das war Ran zu erobern. "Außerdem träume ich davon, sie endlich einmal in den Arm zu nehmen. Und ich würde sie auch wahnsinnig gern küssen wollen." Er grinste schamhaft vor sich hin. Wie würde sie wohl reagieren?
 

Ran schluckte erneut. Solche intimeren Gelüste, war sie von Shin-ichi nun überhaupt nicht gewohnt. Wie sehr muss er sie lieben, wenn er sich so geändert hatte.
 

Shin-ichi schielte über den Augenwinkel zu Ran hinüber. Sie sah blass um ihre Nase aus. Es war also Zeit für den Hauptangriff. Sein Herz hämmerte wie verrückt. "Würdest du mir einen Gefallen tun?"

Ran schreckte aus ihren Gedanken hoch. "Was?", fragte sie verwirrt.

"Wir kennen uns doch schon so lange. Würdest du als Partnerin fungieren?"

"Ich soll was?" Ran war vollends irritiert.

"Na ich würde dich gerne probehalber mal in den Arm nehmen, damit ich bei ihr nicht so dumm dastehe." Nun war es raus. Dieser Frontalangriff war nicht typisch für ihn und es hat ihn ziemlich viel Überwindung gekostet, es überhaupt rauszubringen, aber er wollte endlich die Sache zum Abschluss bringen. Er wollte einfach nicht länger warten.

"Lieber nicht." Ran kroch ein kalter Schauer über den Rücken. Er wollte mit ihr testen, wie man ein Mädchen in den Arm nahm. Das durfte sie nicht zulassen. Da würde er sie schon einmal in seine Arme schließen und er würde nur an dieses andere Mädchen denken. Dabei liebte sie ihn doch auch.

"Ach komm schon.", bettelte Shin-ichi. Die Spannung in ihm stieg. Und ehe Ran sich versah, hatte er sie in seine Arme gezogen.

Für einen kurzen Augenblick spürte sie seinen Körper. Doch dann drückte sie sich mit ihren Armen gegen seinen Brustkorb. "Lass mich los." Tränen traten in ihre Augen. Sie senkte den Kopf. Shin-ichi durfte nicht mitbekommen, dass sie weinte. Und er durfte erst recht nicht mitbekommen, dass sie wegen ihm Tränen vergoss.

Doch Shin-ichi hielt stand. Stattdessen zog er sie fester zu sich heran.

Warum? Fragte sich Ran. Warum? Warum tat er ihr das an? Sie kämpfte mit sich. Diese Umarmung nahm sie mehr mit, als sie sich es hätte jemals vorstellen können. "Wenn du sie mit Gewalt in den Arm nimmst, wirst du sie nie überzeugen, deine Freundin zu sein.", sagte sie leise und ihre Stimme schwankte.

"Ich bin mir sicher, dass es gerade so klappen wird." Shin-ichi lockerte eine Hand, griff schnell unter Ran's Kinn und hob ihren Kopf. Kurz sah er in ihre Augen, in denen er Traurigkeit und Unsicherheit erkennen konnte. Kurz, denn sofort drückte er seine Lippen auf ihre.

Ran kniff die Lippen zusammen. Sie musste sich wehren. Nur leider schaffte sie es nicht. Zum ausschlagen oder zutreten hatte sie keinen Platz. Ihm außerdem wehtun, das konnte sie nicht, sosehr sie ihn auch für das, was er in diesem Augenblick tat, auch hasste, sie konnte es nicht. Und dennoch, Shin-ichi, er berührte sie. So hielt er sie gefangen. Gefühlsmäßig und körperlich. Sie kam gegen ihn einfach nicht an. Also gab sie ihren Wiederstand auf. Langsam löste sie ihre Anspannung und sie erwiderte seinen Kuss. Sie schloss ihre Augen und eine einsame Träne rollte ihr die Wange hinunter. Ihr war es egal für wen Shin-ichi sie jetzt küsste. Als sie sich voneinander lösten, konnte Ran sich nicht mehr zurückhalten. Sie begann hemmungslos zu weinen und stemmte sich erneut gegen seinen Brustkorb.

"Scht. Nicht weinen.", flüsterte Shin-ichi und drückte Ran beruhigend an seine Brust.

Ran krallte sich in seinem Hemd fest und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie konnte einfach nicht mehr. Ihr Herz schrie auf vor Schmerzen und sie konnte ihre Gefühle für ihn nicht mehr zurückhalten.

Sachte strich Shin-ichi ihr über den Kopf. Immer wieder und wieder. Solange bis sie sich beruhigt hatte. "Geht's wieder?", fragte er leise. Er hatte ein schlechtes Gewissen. War er jetzt doch zu weit gegangen? War es doch nicht der richtige Weg gewesen. Hätte er doch lieber auf seinen Verstand hören sollen? Hätte er den Weg des Wartens weiter einschlagen sollen? Nun er wusste nicht was der richtige Weg ist. Aber auf keinen Fall hatte er gewollt, dass sie weinte.

"Lass mich los.", bat Ran und versuchte sich erneut aus seinen Armen zu winden. Ihr Gefühlsausbruch war ihr peinlich. Shin-ichi war ja nicht dumm. Eigentlich sollte er sich zusammenreimen können, weshalb sie so reagierte wie sie es eben tat. Auch wenn dadurch ein Stück ihres Geheimnisses gelüftet wurde. Aber das war ihr in diesem Moment so was von egal.

"Ich denke nicht daran.", murmelte Shin-ichi. "Jetzt wo ich endlich mein Mädchen im Arm halte, werde ich es nicht so schnell wieder loslassen."

Ran's Gedanken verknoteten sich. Sie wusste gar nicht mehr was sie denken sollte. Shin-ichi hatte sie vollkommen durcheinander gebracht. Erst mit dem Geständnis jemanden zu lieben, dann mit seinem Handeln und dann sagte er, er hielt SEIN Mädchen im Arm. Seinem Satz am Ende, war nun überhaupt nicht mit ihren bisherigen Gedanken in Einklang zu bringen.
 

Ein Schuss war zu hören. Erschrocken und für einen Bruchteil in die Wirklichkeit zurücktretend, blickten Ran und Shin-ichi sich um.

"Lass los, du musst gehen.", sagte Ran in der Hoffnung Shin-ichi würde sie nun endlich loslassen. "So wie es aussieht, ist gerade ein Verbrechen geschehen und man braucht dich."

"Nur unter einer Bedingung."

"Eine Bedingung?" Seit wann stellte Shin-ichi Bedingungen? Ran's Gedanken begannen wieder zu wanken, jetzt wo sie sich gerade eben wieder etwas gefasst hatte. Er wollte sie nur unter Bedingungen loslassen? Warum?

"Das ich dich wieder in meine Arme schließen kann. Immer dann, wenn ich es will. Immer dann, wenn du es willst."

Ran schaute ihn verwirrt an. Seine Worte ergaben irgendwie keinen Sinn. Tausende Fragen stürzten auf sie ein, ohne dass sie auch nur eine formulieren konnte. Was war nur los. Mit ihr und mit Shin-ichi?

"Kannst du es dir nicht denken? Spürst du es nicht?", wisperte Shin-ichi leise, während er ihr über die Wange strich. "Du bist das Mädchen von dem ich die ganze Zeit spreche, du bist das Mädchen welches ich liebe. Und ich will dich jetzt nicht loslassen, ohne zu wissen, dass ich dich wieder in den Arm nehmen darf."

In Ran's Augen traten erneut Tränen. Hatte er eben gesagt, dass er sie liebte? Hatte er es gesagt oder hatte sie sich verhört? Dann waren ihre Gedanken um ein anderes Mädchen nur Humbug und Hirngespinste? Gedanken um ein Mädchen, das letzten Endes sie selber war? Unsicher nickte sie.

"Komm.", sagte Shin-ichi. Er entließ sie aus seinen Armen und griff nach ihrer Hand, zog sie mit sich, ahnend, dass ihre Gedanken alles andere als klar waren. Stolpernd lief sie hinter ihm her.

Schon bald trafen sie auf Polizei und kurz nach ihnen traf Inspektor Megurè ein.
 

Das Geschehen nahm seinen Lauf. Ran beobachtete Shin-ichi. Sie stand dort, wo er sie hatte losgelassen. Sie stand da und beobachte ihn. Shin-ichi, wieder einmal selbstbewusst und stolz. Über das Verbrechen erhaben, da er es bereits mit Leichtigkeit durchschaut hatte. So wie immer, so wie immer. Und als er zu ihr hinüber sah und sich ihre Blicke trafen, lächelte er ihr zu. Sein Lächeln, es schenkte ihr Geborgenheit. Und mit diesem Lächeln sortierten sich ihre Gedanken, fügten sich seine Worte zu einem sinnvollen Zusammenhang zusammen. Er hatte es gesagt! Shin-ichi liebte sie! Shin-ichi hatte gesagt, dass er sie liebte. Und er hatte gesagt, dass er Angst hatte sie zu verlieren. Auf einem Schlag ergab alles einen Sinn. Nun hatte sie, auf alle zuvor aufgeworfenen Fragen, eine Antwort. Und auf einmal konnte sie nicht anders. Sie musste zurücklächeln. Ja, Shin-ichi liebte sie. So wie sie ihn liebte. Ein Grund glücklich zu sein.
 

Kurzerhand hatte Shin-ichi die Sachlage aufgeklärt. "Weißt du das dir das Lächeln viel besser steht als die Tränen?", sagte Shin-ichi als er wieder zu Ran trat. "Dieses Lächeln, ich liebe es an dir, so wie ich dich liebe.", flüsterte er und zog sie wieder in seine Arme.

Eine nahe Uhr schlug. "Ach du meine Güte. Schon so spät? Ich muss nach Hause und Paps was zu Essen kochen."

"Jaja, der gute Paps. Sag mal meinst du, er wird mal so erwachsen sein, dass er auch ohne dich leben kann? Ich habe nicht die Absicht dich ewig mit ihm zu teilen, sondern ich hätte dich nämlich gerne irgendwann für mich allein."

Ran musste lachen. Die Welt war für sie wieder in Ordnung. So schnell wie die dunklen Wolken heute aufgezogen waren, so schnell waren sie auch wieder verschwunden und die Sonne strahlte heller als jemals zuvor. "Komm doch mit und iss bei uns.", sagte sie.

"Na das lass ich mir kein zweites Mal sagen.", grinste Shin-ichi zurück.

Gemeinsam verließen den Tatort und machten sich auf den Weg zur Detektei und … in ein neues, gemeinsames Leben.

Ein ganz normaler Junge

Zappzarapp und schon geht es weiter. Die letzte Nummer ist die Nummer 76 und wurde von BlackTaipan gewünscht. Und damit ist die Wunschliste leer. *ZettelzusammenknüllundimhohenBogenindenPapierkorbwerf* Ablage P! *grins*

Dann werde ich also das nächste Mal selber bestimmen was kommt.

Also eine andere Art der Überraschung.

Doch für heute wünsche ich lustiges Schmökern. Manchmal frag ich mich was Ran in Shin-ichi sieht. Das hier wäre eine Möglichkeit.

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Ein ganz normaler Junge
 

"Ich werd verrückt.", murmelte Heiji. "Der Krimiautor höchst persönlich."

"Was?" Kazuha sah erst zu Heiji, dann wanderten ihre Blick, seinen folgend, zu Ran, die ein Stück entfernt neben Conan stand und mit einem Mann sprach.

"Ran und der Autor vom Baron der Finsternis.", setzte Heiji nach. Doch weiter kam er nicht. Ran hatte sich verabschiedet und kam auf die beiden zu.

"Weißte wer das war?", fragte Heiji aufgeregt. "Das was Yusaku Kudo. Ein, ach was, DER Krimiautor heutiger Tage schlechthin."

Ran blickte dem Mann, mit dem sie eben gesprochen hatte hinterher. "Ja das ist er auch.", sagte sie trocken.

"Was heißt hier auch?", murrte Heiji.

"Weißt du, als ich ihm das erste Mal begegnet bin, war ich noch weit davon entfernt zu erkennen, welche Bedeutung es hat, einen Prominenten im Bekanntenkreis zu haben. Und auch jetzt noch Jahre später, sehe ich ihn weiterhin mit den Augen eines Kindes. Er wird wohl für mich immer das sein, als was ich ihn kennen gelernt habe."

"Und das wäre."

"Als einen Vater."

"Vater?" Heiji zuckte zurück.

"Er ist Shin-ichi's Vater!", meinte Ran gelassen.

"Was?" Heiji war aus dem Häuschen. "Und ich dachte Kudo hat sein Krimifaible daher, weil er den gleichen Namen trägt wie er. Dass die beiden Vater und Sohn sind hätte ich nie gedacht. Immerhin heißt es ja noch lange nicht, dass wenn zwei den gleichen Namen tragen, sie auch miteinander verwandt sind."

Ran kicherte. "Nein heißt es nicht. Aber die beiden sind nun einmal Vater und Sohn. Und Shin-ichi hat wohl eher das Faible entwickelt, weil er aus dem Büchervorrat seines Vaters schöpfen konnte. Die Bibliothek umfasst, um es mal mit Shin-ichis Worten zu sagen, alle namhaften Krimiautoren. Und er hat sie alle gelesen."

"Wann denn bitte? Soweit ich weiß, war er doch ständig in Fälle verwickelt und zur Schule musste er auch gehen.", fuhr Heiji Ran an.

"Nun er hat als Kind damit angefangen und später, denke ich mal nachts." Ran grinste Heiji zu.

"Ja klar.", Heiji winkte ab. "Und wann hat er dann geschlafen."

"In der Schule." Ran zuckte mit den Schultern.

"Ein bisschen verschroben der Kerl findest du nicht?", fragte Heiji leicht gereizt.

Conan hüstelte und Heiji schwieg sofort.

"Mal ehrlich Heiji.", sagte Ran verwundert. "Du hast dich doch über Shin-ichi schlau gemacht, bevor du hier das erste Mal aufgetaucht bist. Wieso wusstest du dann nicht das Yusaku Kudo sein Vater ist. Du hast doch so getan, als wüsstest du alles über Shin-ichi."

Heiji lief rot an. "Ich wusste nur, dass seine Eltern im Ausland leben. Um weiteres hab ich mich nicht gekümmert.", meinte er entschuldigend.

"Ist ja nicht so schlimm. Jetzt bist du ja auf dem aktuellen Stand." Ran schickte sich an zu gehen und die kleine Gruppe folgte ihr.
 

"Du kennst ihn wirklich gut nicht war?", fragte Kazuha mit einem Seitenblick auf Ran.

"Wen?"

"Shin-ichi."

"Wie kommst du darauf?"

"Na du kennst die Gewohnheiten des Jungen sehr genau."

Ran hob die Augenbrauen. "Nun, ich denke schon. Auch wenn es noch immer Stellen gibt, an denen er mir noch ein Buch mit sieben Siegeln ist. Aber das was ich weiß, genügt mir. Daher verstehe ich die ganzen Mädchen nicht, mit denen er ständig zu tun hat. Sie schreiben ihm Liebesbriefe und himmeln ihn an. Aber keine weiß, mit was sie es da wirklich zu tun bekommt."

"Eben drum.", sagte Conan.

"Was?" Ran blickte auf den kleinen Jungen neben ihr.

"Na Yusaku Kudo ist für alle ein bekannter Schriftsteller und Shin-ichi ein ebenso bekannter Jungdetektiv. Aber für dich ist der eine nur ein einfacher Mann und der andere, …" er machte eine kurze Pause, senkte seinen Kopf ein wenig und seine Stimme wurde leiser, "… ein ganz normaler Junge. Und aus diesem Grund mag dich Shin-ichi mehr als die, die ihm haufenweise Fanpost zuschicken." Er hob den Kopf wieder und seine Augen blickten vertrauensvoll zu ihr auf, umspielt von einem traurigen Lächeln.

Ran lächelte. "Du hast Recht Conan. Für mich ist Shin-ichi nur ein Junge mit einem riesigen Knall."

Conan verzog sein Gesicht.
 

"Doch gerade deshalb liebe ich ihn.", wisperte sie dann noch Kazuha zu.

"Wem sagst du das.", wisperte sie geheimnisvoll zurück. Beide Mädchen grinsten sich vielsagend an.

Heiji und Conan hatten die letzten beiden Sätze der beiden Mädchen nicht mehr verstanden. Fragend sahen sie sich an. Dann grinsten auch sie, denn sie wussten, dass diese Mädchen zu ihnen gehörten, weil sie ein Stück Normalität in ihr Leben brachten.

Dummchen

Oh das ist schön eine neue Numemr. Danke Viki für die spontane Nennung. Und weil du die einzige bist, bekommst du es auch gleich geliefert. Also hier für dich. Und viel Spaß beim lesen.

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"Also Süße wie sieht es mit uns aus." Der Junge griff nach dem Handgelenk des Mädchens.

"Nein lass mich los." Vergeblich versuchte sie sich zu entwinden. Warum, fragte sie sich, warum nur immer ich. Wenn doch nur Shin-ichi wieder da wäre. Ran war am verzweifeln.

"Komm hab dich nicht so." Der Junge gab nicht auf und versuchte Ran in seine Arme zu ziehen.

Ran kniff die Augen zusammen. Wenn er nicht gleich losließ, würde sie andere Seiten aufziehen. Im Gedanken suchte sie sich einen guten Angriffspunkt aus.

"Hey du Knalltüte.", ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund. "Kannst du nicht hören was sie sagt? Lass sie los."

Ran zuckte zusammen. Das war die Stimme von Shin-ichi.

Der Junge der eben noch Ran festgehalten hatte, ließ sie los und drehte sich um. "Was?", fragte er knurrend.

Ran blinzelte an dem Jungen vorbei. "Shin-ichi.", wisperte sie. Tränen traten in ihre Augen. Er war wieder da. Ihr Shin-ichi.

Shin-ichi stand da. Lässig an die Hauswand gelehnt, beide Hände in den Hosentaschen, den Kopf leicht nach vorne geneigt, sah er den Jungen herausfordernd an.

"Gehört sie dir?", fragte der Junge.

"Ich bin keineswegs so anmaßend zu behaupten, das sie mir gehört. Sie gehört sich ausschließlich allein. Aber um deine Frage angemessen zu beantworten. Ja ich gehöre ZU ihr. Sie ist das Mädchen, welches mir unendlich viel bedeutet und welches ich zu heiraten gedenke. Du glaubst doch nicht im Ernst, das ich sie mir von so einem Schleimbeutel, wie du es einer bist, ausspannen lasse. Also wenn ich dir einen guten Rat geben kann, leg dich nicht mit mir an und mach dich von Acker." Mit den Augenbrauen weit heruntergezogen hatte seine Mimik schon einen bedrohlichen Ausdruck angenommen.

Shin-ichi!? Ran starrte Shin-ichi an. Was hatte er gerade gesagt?

"Schon gut." Abwehrend hob der andere seine Hände. "Kann ja keiner ahnen, das sie schon vergeben ist." Dann verkrümelte er sich.

"Shin-ichi!" Hocherfreut rannte Ran auf ihn zu. "Du bist wieder da."

"Zufällig.", meinte er etwas hochmütig. "Warum lässt du dich von Anderen anmachen?"

"Was kann ich dafür?" Ran blieb vor ihm stehen. "Sag mal hast du das ernst gemeint?"

"Was?" Shin-ichi stieß sich von der Wand ab.

"Na das, das ich dir viel bedeute und das du mich heiraten willst!"

Shin-ichi grinste. "Warum denn nicht. Was meinst du, warum ich dich immer wieder angerufen habe. Warum ich mir dein Versprechen zugesichert habe, das du auf mich warten wirst und warum ich zu dir sagte, das ich zu dir zurückkommen werde."

Ran zuckte mit den Schultern und zottelte hinter Shin-ichi her. "Wer weiß. Manchmal sagst du halt komische Sachen."

"Dummchen." Shin-ichi blieb stehen. Er drehte sich zu ihr um und zog sie unerwartet in seine Arme. "Dummchen."

2 Schicksalswege

Nö eigentlich hatte Shin-ichi nicht intus. Es ist eben nur seine Art schnöde zu antworten. So wie seine Fälle löst, klar und sachlich. Das es dabei um Gefühle geht, war hier mal vollkommen außer acht gelassen. Und auch das Ran es mitbekommen hat. Aber ich weiß auch das Shin-ichi durchaus gefühlvoller ist, als dieses Mal dargestellt. Es ist eben kein Fall den er lösen musste. *grins*

Ja Seiji_Takashi, man darf auch mehr als einmal eine Zahl nennen. Man darf sogar mehr als zweimal oder dreimal eine Zahl nennen. *lach* Solnage bis keine mehr vorhanden ist. *nick* Und immer eine nach der anderen. Sie werden vonmir notiert und wenn deine Wunschnummer on ist, darfst du wenn du es selber auch möchtest einen neuen Wunsch äußern. In der regel lade ich die Shortstories so hoch, wie die Zahlen genannt wurden.

Und diese hier ist Nummer 71. Per Mail gewünscht. Also nicht wundern, wenn sie nicht in einem Kommis aufgetaucht ist.

So da wünsche ich dann auch diesesmal viel Spaß beim lesen.

Kokomiko

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"Gehen sie nicht zu nah heran.", warnte ein Feuerwehrmann und eilte an den Dreien vorbei.

"Was für eine Feuersbrunst.", sagte Kogoro. Ran neben ihn starrte auf das Haus, welchen in Flammen stand. Sie sah dem Treiben der Feuerwehrleute zu.

"Furchtbar.", murmelte Shin-ichi neben Ran.

Dann wurde ein Fenster aufgerissen. "Kogoro!", hörte man eine Stimme, die versuchte die Geräusche zu übertönen.

Kogoro sah hinauf und erstarrte im gleichen Augenblick. Auch Ran und Shin-ichi waren den Stimme mit den Augen gefolgt. Sehen konnten sie eine Frau die vom Feuer eingeschlossen schien.

Kogoro stürmte los.

"Paps.", rief Ran und versuchte ihn aufzuhalten. Doch er riss sich los und rannte auf das Haus zu. "PAPS.", schrie Ran ein zweites Mal und wollte ihrem Vater hinterher. Doch Shin-ichi hielt sie auf. Und schon war Kogoro im Haus verschwunden.

"Immer das gleiche. Schon sieht er eine schöne Frau, schon stürzt er sich auf sie.", wütete Ran Shin-ichi an. "Kein Wunder das Mama nichts mehr von ihm wissen will."

"Ich würde ihn nicht zu früh verurteilen.", meinte Shin-ichi gelassen. "Dein Vater ist zwar leider ein hoffnungsloser Fall, er ist ein Mann, der den Hang für übermäßigen Alkoholgenuss und eine Schwäche für Frauen besitzt, was ihm damit allzu oft zum Verhängnis wird und weswegen man ihn auch schon oft ausgenutzt hat, aber alles in allem ist er auch ein liebenswerter Tollpatsch, was die Zuneigung seiner Tochter und Frau beweist. Immerhin hat er auch seine guten Seiten. Denn welche Mutter gibt ihr einziges Kind einem Mann, wenn sie ihm nicht vertraut."

Ran starrte Shin-ichi an.

"Ich an seiner Stelle,..." fügte Shin-ichi seiner Erläuterung hinzu, "...ich hätte genauso gehandelt. Ich wäre auch ins Haus gelaufen um das rauszuholen, was für mich das wichtigste in meinem Leben ist."

Entsetzt schaute Ran Shin-ichi an.

"Da schau." Shin-ichi deutete in die Richtung in der Kogoro verschwunden war.

Ran folgte seinem Blick und entdeckte wie ihr Vater grade wieder das Haus verließ. Auf dem Arm trug er Eri.

"Mama.", murmelte Ran entsetzt. Sie setzte zum Sprint an und wollte ihre Eltern entgegen laufen. Doch abermals wurde sie von Shin-ichi festgehalten.

"Lass sie allein Ran.", sagte er leise und zog sie in seine Arme. "Wenn du willst dass sie wieder zueinander finden, solltest du sie jetzt nicht stören."

"Ich wusste gar nicht, dass Mama auch in dem Haus war." Ran, noch völlig benommen und am ganzen Körper zitternd, schmiegte sich an Shin-ichi. Ihre Augen hingen noch immer entsetzt an ihren Eltern fest.

"Das wussten wir alle nicht. Aber du kannst der Bekannten deines Vaters danken. Wenn sie nicht ihr Fenster geöffnet und ihn gerufen hätte, wären wir wohl nie auf die Idee gekommen dort hinauf zu sehen. Denn nur so konnten wir deine Mutter eine Etage tiefer stehen sehen. Nur um sie zu retten ist er ins Haus gelaufen und hat sein eigenes Leben aus Spiel gesetzt. Nicht für die Andere."

"Meinst du Paps liebt Mama noch?"

"Ich denke schon. Er überlegt nur nie genau, dass es deine Mutter verletzt, wenn er mit anderen flirtet. Aber ich denke seine Gefühle, seine wahren Gefühle und sein Herz gehören immer noch deiner Mutter. Er gibt es nur nicht gerne zu. Doch das er jetzt so gehandelt hat, ist der eindeutige Beweis, das er sie noch immer liebt."

Ran hob ihren Kopf und sah Shin-ichi in die Augen. Er war so schlau. Und das was er sagte klang so logisch, das sie nie an seinen Worten zweifeln würde. Erleichterung erfasste sie. Glücklich warf sie einen verstohlenen Blick zu ihren Eltern hinüber. Ihr Vater bemühte sich noch immer um ihre Mutter. Er sorgte sich um sie, das konnte man ihm ansehen. Und sie ließ es geschehen. Wie frisch verliebt wirkten die beiden. Leise seufzte Ran. Dann war ja alles gut.

Und dann fielen ihr seine Worte ein, die er sagte, noch bevor ihr klar wurde, dass ihr Vater ihre Mutter aus dem Haus holen würde. "Das wichtigste in deinem Leben?", murmelte sie vor sich hin. "Du würdest auch für das wichtigste in deinem Leben dein eigenes riskieren? Was ist das wichtigste?"

"Nun die Frage sollte nicht was, sonder wer lauten."

"Wer?" Wer oder was war das wichtigste in Shin-ichis Leben? Ran kräuselte die Stirn.

"Meine Ehefrau."

"Du bist nicht verheiratet!"

Shin-ichi grinste. "Nein noch nicht. Aber wenn ich es wäre, dann hätte ich sie auch rausgeholt ohne lange zu überlegen."

Plötzlich zuckte Ran zusammen. Jetzt erst wurde ihr richtig bewusst, wie fest Shin-ichi sie in seinen Armen hielt. So versuchte sie sich aus seinen Armen zu winden. "Muss man dazu nicht erst verliebt sein?", fragte sie, noch immer versuchend seine Arme zu lockern.

Doch Shin-ichi war unerbittlich. "Habe ich jemals behauptet, ich wäre es nicht?"

Tief Luft holend gab Ran ihren Kampf auf. "Du hast auch nie gesagt, dass du es wärst."

"Nein habe ich auch nicht."

"Heißt das du bist verliebt?" Ran schluckte. Wie konnte sie nur diese Frage stellen?

"Na hör mal. Ich bin auch nur ein normaler Junge. Wieso sollte ich es nicht sein?"

"Weil du nie, aber auch nie ein Zeichen dahingehen von dir gegeben hast."

"Muss ich das?"

"Das wäre für deine Angebetete nicht schlecht." Erneut startete Ran den Versuch sich aus Shin-ichis Umarmung zu lösen.

"Vielleicht sieht sie auch nur die Zeichen nicht. Sonst würde sie nicht ständig versuchen sich davonzustehlen." Mit einem Ruck zog Shin-ichi seine Arme fester um Ran.

Ran erstarrte. Was hatte das nun zu bedeuten?

"Weißt du. Sie und ich sind schon so lange zusammen, dass wir ständig aneinander vorbeireden. Irgendwie klappt das nicht. Ich weiß auch nicht." Er schüttelte den Kopf. "Dabei lieben wir uns doch." Er blickte Ran in die Augen. "Oder was meinst du?"

"Woher soll ich das wissen." Ran versuchte erneut Shin-ichis Klammergriff zu entkommen. "Aber du könntest mich jetzt wirklich mal loslassen."

Shin-ichi setzte ein Grinsen auf. "Ich jedenfalls würde dich immer retten, egal in welcher Situation du steckst. Denn ich liebe dich Ran Mouri."

Ran erstarrte und in ihre Augen traten Tränen. Für einem Moment sortierte sie ihre Gedanken. Dann jubelte sie innerlich los. Er meinte sie. Wortlos schlang sie ihre Arme um seinen Hals. "Ich dich auch.", flüsterte sie leise in sein Ohr.

"Komm. Ich glaube jetzt können wir nach deiner Mutter sehen." Shin-ichi nahm Ran bei der Hand und beide gingen zum Krankenwagen.

Hinter ihnen prasselte noch immer das Feuer. Die Feuerwehrleute bemühten sich weiterhin es unter Kontrolle zu bringen. In der Zwischenzeit hatte man auch die Bekannte von Kogoro aus dem Haus geholt und mit einem Krankenwagen fortgebracht. Und auch Eri wurde in Begleitung ihres Mannes zur Sicherheit in ein Krankenhaus gefahren. Und Ran und Shin-ichi?
 

Sie blieben zurück. Mit gemischten Gefühlen sahen sie dem Krankenwagen mit Rans Eltern hinterher. Dann gingen sie Hand in Hand in ihren Abend. Ran leise vor sich hinsummend, tief in Gedanken versunken. Zum einen mit der Hoffnung über eine Wiedervereinigung ihrer Eltern und zum anderen mit den Gedanken an einen jungen Mann, der soeben gestanden hatte sie zu lieben und den sie selber schon seit Ewigkeiten liebte. Die geringe Verletzung ihrer Mutter, machte ihr kein Kopfzerbrechen mehr. Auch wenn es wie eine Tragödie begann, so schloss es in Romantik. Also wie konnte ein Abend, dieser Abend besser enden.

Urlaub

Kein Problem Seiji_Takashi. Und da deine Nummer im Moment die einzige im Moment ist, kommt die auch gleich ran.

Es ist auch wieder mal etwas längeres. Und wieder einmal habe ich 2 unterschiedliche Varianten durchprobiert. Das eine Mal kennt Ran das Geheimnis von Conan, also das er Shin-ichi ist und das andere Mal nicht.

Bis zum nächsten Mal.

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"Ich gehe schwimmen. Und du Conan bleibst hier bei Sonoko."

"Muss das sein?", jammerte Sonoko.

"Ach komm schon."

"Und wenn ich gerne mitschwimmen möchte?", konterte Sonoko.

"Bitte Sonoko ich möchte ein wenig allein sein."

"Wohin willst du schwimmen?", fragte Conan interessiert. Doch was ihn am meisten interessierte, warum wollte sie allein sein?

"Dort hinaus, auf die kleine Steinklippe im Meer." Ran deutete hinaus.

"Soweit? Okay ich bleibe hier." Beim Anblick der Entfernung wurde es Sonoko mulmig.

Ran nickte und lief los ins Wasser.

Conan blickte ihr hinterher. Wollte sie wirklich so weit raus schwimmen? Was wenn sie es nicht schaffte und ihre Kräfte nachließen? Kurz entschlossen erhob er sich und lief Ran hinterher.

"Hey warte.", rief Sonoko und versuchte ihn aufzuhalten, aber Conan war schon ins Wasser getaucht.

Prustend tauchte er auf. Kurz orientierte er sich wo Ran war und schwamm ihr mit kräftigen Schwimmstößen nach. Immer weiter schwammen sie aufs Meer. Conan hatte Mühe sie einzuholen, denn selbst Ran schwamm nicht sonderlich langsam. Kurz vor ihrem Ziel hatte er sie erreicht.
 

"Conan was soll denn das?" Ran hielt inne.

"Ich wollte auch mit!" Conan wusste, wenn er auf unschuldig tat, würde Ran ihm verzeihen.

"Du bist den ganzen Weg geschwommen?", fragte Ran verwundert und sah zum Strand zurück.

"Ja."

"Alle Achtung.", meinte Ran beeindruckt und schwamm weiter. Nur noch ein paar Meter und sie hatten den Felsen, der sich aus dem Meer erhob, erreicht. Sicher kletterten sie daran empor und setzte sich.

Conan platzierte sich ein Stück über ihr. Stehend, die Hände in die Hüfte gestemmt, blickte er zurück zum Strand. Weit hinten waren die Menschen nur noch als Striche auf dem hellen Sand zu erkennen.

Ran blickte zu ihm empor. Dieser kleine Junge hatte den ganzen weiten Weg schwimmend zurückgelegt. Allein ohne Hilfe. Und nun stand er da und er sah nicht mal sonderlich erschöpft aus. Ihre Blicke erstarrten, als sie beobachtete wie Conan tief Luft holte, seine Unterlippe vorschob und mit einem kurzen heftigen Luftstoß den herabperlenden Wassertropfen von seiner Nasenspitze blies. Traurig wanderten ihre Augen auf das Meer. Sie Sonne glitzerte auf der vom Wind gekräuselten Oberfläche in abertausenden kleinen schillernden Punkten, die wie Edelsteine funkelten.
 

"Shin-ichi!", wisperte sie.

Conan zuckte bei dem Namen zusammen und blickte erschrocken auf Ran hinunter.

"Er hat mir das Schwimmen beigebracht, hat mir die Angst vor dem Wasser genommen.", begann sie leise zu erzählen. "Es war beim Schulschwimmen. Da haben sich einige Jungen gestritten. Sie schubsten und stießen sich. Ich war dabei irgendwie im Weg. Jedenfalls landete ich im tiefen Wasser. Wir waren erst dabei schwimmen zulernen. Und ich war noch lange nicht soweit. Jedenfalls habe ich im Wasser wie wild um mich geschlagen. Was ich noch mitbekam war das Geschrei der Anderen und das Platschen eines Körpers, der neben mir ins Wasser tauchte. Dann wurde ich gestützt und Shin-ichi sah mich an. Ich hatte Angst und klammerte mich an ihn. Er meinte ich soll mich ruhig verhalten, sonst würde ich uns beide umbringen. Dabei war er selber ganz ruhig. Irgendwie hatte er es geschafft mich zu beruhigen. Mit seinem Körper schwamm er unter mir und drängte damit meinen an die Oberfläche. Dabei erklärte er mir, dass wir beide um ins flache Wasser zu kommen unter die Absperrung tauchen müssen. Er sagte einfach, ich solle tief Luft holen und sie dann anhalten. Den Rest würde er dann machen. Er zählte bis drei, wir holten Luft, ich schloss die Augen und er drückte mich unter Wasser. So wie er erst seinen Körper nutze um mich an die Oberfläche zu drücken, so drückte er mich nun mit seinem Körper in die Tiefe. Es war einfach eine Rolle um die eigene Achse. Denn als wir auftauchten, schwamm er wieder unter mir. Ich hätte nicht gedacht das schwimmen so leicht sein konnte. Wir hatten jedenfalls schnell Boden unter den Füßen und der Schwimmlehrer war auch endlich da. Er fischte uns aus dem Wasser. Ich saß auf dem Rand und Shin-ichi stand hinter mir. Er wurde gelobt und mir wurde klar, dass er sein Leben riskiert hatte um mir zu helfen. Damals wurde er für mich zu einem Freund. Er stand einfach da. Beide Hände in die Hüfte gestützt und er grinste bis zu den Ohren. Und dann hat er sich einen Tropfen von der Nasenspitze, der ihm dahin gelaufen war, gepustet. So wie du eben. Genauso. Shin-ichi tat es immer wider. Es war eine Marotte von ihm. Wahrscheinlich hatte er es niemals realisiert, dass er es überhaupt tut. Aber in mir löste es jedes Mal die Erinnerung an diesen Tag aus."
 

Conan wurde es heiß. Tat er das wirklich? Pustete er sich immer die Wassertropfen von der Nase? Ihm war es nicht bewusst. Und er wusste ebenso wenig, das diese einfache Handlung von seiner Seite aus mit solche tiefen Erinnerungen in Ran verbunden war. Zu allem Überfluss passierte es schon wieder. Er Shin-ichi Kudo hatte etwas getan, was Ran mit ihm verbindet. Aber er steckte nicht in seinem richtigen Körper, sondern war um Jahre in seinem Alter zurückgeworfen. Nur das wusste Ran nicht. Was, wenn sie sich wieder die Frage stellte, ob er nicht doch in Wirklichkeit Shin-ichi Kudo war? Ob Conan Edogawa nicht doch Shin-ichi Kudo ist?

"Nicht nur das du wie er das Wasser von der Nase pustest, du stehst auch so da wie er damals. Und du trägst seltsamer Weise sogar die gleiche Badehose.", fügte Ran hinzu.

Verdammt! Woran sich Ran alles erinnern konnte. Conan setzte sich. Was sollte er nur dazu sagen? Sein Kopf war wie leer gefegt.

"Ich vermisse ihn. Seine arrogante und überhebliche Art. Das ständige nervende Gerede über Arthur Conan Doyle, Sherlock Holmes und Watson. Doch hat er auch seine guten Seiten. Sein Lächeln, welches Zuversicht und Hoffnung verspricht. Und seine Hand die nach mir greift, wenn ich falle."

Conan konnte die Traurigkeit erkennen, die mit jedem Wort mitschwang. Zu gern würde er diese Traurigkeit vertreiben.
 

Der Seewind fuhr ihnen durch ihre Haare. Schon bald hatte er sie getrocknet. Und sie saßen noch immer schweigend da und sahen auf das Meer hinaus.

Doch plötzlich erhob sich Ran. Mit einem Kopfsprung tauchte sie in die Wellen. Conan erhob sich ebenfalls und sprang ihr hinterher. Unter Wasser konnte er erkennen, das sie an die Oberfläche schwamm. Und so tauchte er neben ihr auf.

"Halt die Luft an. Auf drei." Und schon legte sie ihren Arm um ihn.

Conan ahnte was sie vorhatte. Die gleiche Prozedur wie damals. Nur mit vertauchten Rollen. Er atmete tief ein und ließ sich von ihr mit in die Tiefe ziehen. Er spürte den Druck ihres Körpers auf seinen. Aber anstatt aufzutauchen, ließ sie ihn nun los. Sie schwebten beide senkrecht im Wasser und sahen sich an. Conan bekam ein merkwürdiges Gefühl. So wie Ran ihn ansah, als wenn sie ahnen würde wen sie vor sich hatte. Ran schien ihn hierher 'entführt' zu haben. An einen Ort an den er nicht widersprechen konnte. Denn ihre Augen stellten stumm die Frage nach seiner wahren Identität. Schließlich war sie ja nicht dumm. Nach den ganzen Vorfällen die ihre Erinnerung ausgelöst hatten und der Tatsache dass er für sein Alter zu gut schwamm, die Tatsache die sie einfach nicht übersehen hatte, konnte sie nicht anders. Doch aussprechen wollte sie es auch nicht mehr. Deshalb wählte sie diese Möglichkeit. Ein stummes Gespräch ohne Wortwechsel, in den Tiefen des Meeres.

Dann machte sie eine unscheinbare Bewegung mit der Hand, betrachtete ihn nur noch einmal kurz, um dann schräg über ihn hinweg an die Oberfläche zu stoßen. Langsam hob er die Hand und spürte den Wasserwirbel den Ran mit ihrem Körper erzeugt. Wenn er die Hand noch ein Stück heben würde, würde er mit seinen Fingerspitzen ihren ganzen Körper berühren, der sich über ihn hinweg schob. Ihren Körper berühren, ein reizvoller Gedanke für ihn und doch unmöglich ihn in die Tat umzusetzen.
 

Ran war bereits aufgetaucht und ihm wurde auch die Luft knapp. Mit ein paar kräftigen Schwimmstößen durchbrach er die Oberfläche. Hörbar saugten seine Lungen die Luft ein. Für einen Moment blendete ihn die Sonne und er kniff die Augen zu. Als er sie wieder öffnete gewahrte er Ran, die ihn beobachtete. Kein Zweifel, sie dachte daran. Daran das sie Shin-ichi Kudo vor sich hatte. Verlegen drehte er sich zur Seite weg und gab ihr damit insgeheim Recht.

"Lass uns zurück zum Strand schwimmen.", sagte sie leise und er folgte ihrer Aufforderung. Zu gern würde er ihr alles erzählen. Es waren Momente wie diese, die die Situation unerträglich machten. Er hasste diese Momente. Noch besser jedoch wäre es, wenn er endlich wieder er selbst war und mit ihr zusammen das Leben genießen könnte. Dann würde er ihr alles erzählen und sich entschuldigen. Und dann würden sie beide nur noch darüber lachen.
 

*******
 

"Ich gehe schwimmen. Kommst du mit Conan?"

"Und ich?", fragte Sonoko.

"Glaub mir du willst nicht mit.", meinte Ran lachend

"Woher willst du das wissen?", konterte Sonoko.

"Wohin willst du schwimmen?", fragte Conan interessiert.

"Dort hinaus, auf die kleine Steinklippe im Meer." Ran deutete hinaus.

"Soweit? Okay ich bleibe hier." Beim Anblick der Entfernung wurde es Sonoko mulmig.

Ran nickte und lief los ins Wasser. Conan folgte ihr und gemeinsam tauchten sie in die Fluten. Prustend tauchten sie auf. Immer weiter schwammen sie aufs Meer. Nur noch ein paar Meter und sie hatten den Felsen, der sich aus dem Meer erhob, erreicht. Sicher kletterten sie daran empor und setzte sich.

Conan platzierte sich ein Stück über ihr. Stehend, die Hände in die Hüfte gestemmt, blickte er zurück zum Strand. Weit hinten waren die Menschen nur noch als Striche auf dem hellen Sand zu erkennen.

Ran blickte zu ihm empor. Conan stand da und sah nicht mal sonderlich erschöpft aus.

"Du bist noch gut in Form."

Conan grinste. "Ja, auch wenn es mühsamer ist." Er holte tief Luft holte, schob seine Unterlippe vor und mit einem kurzen heftigen Luftstoß blies er den herabperlenden Wassertropfen von seiner Nasenspitze.

Ran erstarrte als sie es sah. Dann wanderten ihre Blicke traurig auf das Meer. Sie Sonne glitzerte auf der vom Wind gekräuselten Oberfläche in abertausenden kleinen schillernden Punkten, die wie Edelsteine funkelten.
 

"Shin-ichi!", wisperte sie. "Wann bist du endlich wieder der alte?"

Conan zuckte zusammen und blickte auf Ran hinunter. Deutlich konnte er ihre Sehnsucht spüren. Hier draußen weit weg von allen konnte sie sich ihren Gefühlen hingeben. Von allen unbeobachtet. Und hier konnte er, wenn auch nur im geringen Maße, bei ihr sein.

"Weißt du noch? Du hast mir das Schwimmen beigebracht, hast mir die Angst vor dem Wasser genommen. Damals als ich ins Wasser fiel.", begann sie leise zu erzählen.

Conans Gedanken wanderten zurück in die Vergangenheit. Es war beim Schulschwimmen, als sich einige Jungen gestritten hatten. Sie schubsten und stießen sich. Und Ran war dabei irgendwie im Weg. Jedenfalls landete sie im tiefen Wasser. Dabei waren sie doch erst dabei schwimmen zulernen. Ran jedoch war noch lange nicht soweit. Sie hat im Wasser wie wild um sich geschlagen, aus Angst zu ertrinken. Und er sprang einfach ohne lange zu überlegen zu ihr. Er konnte bereits schwimmen. Und so tauchte er neben ihr ins Wasser. Dann hatte er sie gestützt und sie angesehen. In ihrer Angst klammerte sie sich an ihn. Es war schwierig sie zu beruhigen. Doch irgendwie hatte er es fertig gebracht. Mit seinem Körper schwamm er unter ihr und drängte damit ihren an die Oberfläche. Dabei erklärte er ihr, dass sie beide um ins flache Wasser zu kommen, unter die Absperrung tauchen müssen. Er sagte ihr, sie solle einfach tief Luft holen und sie dann anhalten. Den Rest würde er dann machen. So zählte er bis drei, sie holten Luft, Ran schloss die Augen und er drückte sie unter Wasser. So wie er erst seinen Körper nutze um sie an die Oberfläche zu drücken, so drückte er sie nun mit seinem Körper in die Tiefe. Es war einfach eine Rolle um die eigene Achse. Denn als sie beide auftauchten, schwamm er wieder unter ihr.

"Ich hätte nicht gedacht das schwimmen so leicht sein konnte." fuhr Ran fort. "Ein Schwimmlehrer hat uns dann aus dem Wasser gefischte. Ich saß auf dem Rand und du standest hinter mir. Du wurdest gelobt und mir wurde klar dass du dein Leben riskiert hattest um mir zu helfen. Damals wurdest du für mich zu einem Freund." Sie lächelte leicht. "Du standest einfach da. Beide Hände in die Hüfte gestützt und hast bis zu den Ohren gegrinst. Und dann hast du dir einen Tropfen von der Nasenspitze, der ihm dahin gelaufen war, gepustet. So wie eben. Genauso. Du tatest es immer. Es ist eine Marotte von dir. Wahrscheinlich realisierst du es nicht einmal, dass du es überhaupt tust. Aber in mir löste es jedes Mal die Erinnerung an diesen Tag aus."
 

Conan wurde es heiß. Tat er das wirklich? Pustete er sich immer die Wassertropfen von der Nase? Ihm war es nicht bewusst. Und er wusste ebenso wenig, das diese einfache Handlung von seiner Seite aus mit solche tiefen Erinnerungen in Ran verbunden war. Zu allem Überfluss passierte es schon wieder. Er Shin-ichi Kudo hatte etwas getan, was Ran mit ihm verbindet. Aber er steckte nicht in seinem richtigen Körper, sondern war um Jahre in seinem Alter zurückgeworfen. Auch wenn es Ran wusste. So war es doch nicht dasselbe, als wenn er in seinem richtigen Ich ihr gegenüber stehen würde.

"Nicht nur das du dir das Wasser von der Nase pustest, du stehst auch so da wie damals. Im gleichen Alter. Und du trägst seltsamer Weise sogar die gleiche Badehose.", fügte Ran hinzu.

"Woran du dich alles erinnerst." Conan setzte sich. Auch für ihn war diese Situation nicht leicht.

"Na, jetzt wo du so aussiehst wie damals, ist die Erinnerung so, als wäre es erst gestern passiert."

"Wenigstens weißt du nun wer ich in Wirklichkeit bin. Auch wenn es mir noch immer schwer fällt so offen zu reden. Es ist ungewohnt so ganz ohne Geheimnisse dir gegenüber zu treten. Sogar meine Gefühle kennst du."

"Jetzt wo wir zusammen wohnen lässt sich das ja auch nicht vermeiden."

"Nein."

"Als ich noch nicht wusste wo du warst, habe ich dich unheimlich vermisst."

"Ich weiß."

"Deine arrogante und überhebliche Art. Das ständige nervende Gerede über Arthur Conan Doyle, Sherlock Holmes und Watson. Doch hast du auch deine guten Seiten. Dein Lächeln, welches Zuversicht und Hoffnung verspricht. Und deine Hand die nach mir greift, wenn ich falle."

Conan konnte die Traurigkeit erkennen, die mit jedem Wort mitschwang. Zu gern würde er diese Traurigkeit vertreiben. Auch wenn sie nun die Wahrheit kannte, so fehlte doch ein Stück zu dem was sie gewohnt war. Aber diesen einen Meter und diese 10 Jahre konnte er nicht so einfach herzaubern. "Wenigstens sind wir wieder zusammen.", versuchte er sie zu trösten.

"Ja."
 

Dann schwiegen sie. Der Seewind fuhr ihnen durch ihre Haare. Schon bald hatte er sie getrocknet. Und sie saßen noch immer schweigend da und sahen auf das Meer hinaus.

Doch plötzlich erhob sich Ran. Mit einem Kopfsprung tauchte sie in die Wellen. Conan erhob sich ebenfalls und sprang ihr hinterher. Unter Wasser konnte er erkennen, das sie an die Oberfläche schwamm. Und so tauchte er neben ihr auf.

"Halt die Luft an. Auf drei." Und schon legte sie ihren Arm um ihn.

Conan ahnte was sie vorhatte. Die gleiche Prozedur wie damals. Nur mit vertauchten Rollen. Er atmete tief ein und ließ sich von ihr mit in die Tiefe ziehen. Er spürte den Druck ihres Körpers auf seinen. Aber anstatt aufzutauchen, ließ sie ihn nun los. Sie schwebten beide senkrecht im Wasser und sahen sich an. Conan bekam ein merkwürdiges Gefühl. So wie Ran ihn ansah, als würde sie nach mehr verlangen. Ran schien ihn hierher 'entführt' zu haben. An einen Ort, der ihr Geheimnis bewahren würde.

Dann machte sie eine unscheinbare Bewegung mit der Hand, betrachtete ihn nur noch einmal kurz, um dann schräg über ihn hinweg an die Oberfläche zu stoßen. Langsam hob er die Hand und spürte den Wasserwirbel den Ran mit ihrem Körper erzeugt. Als er die H and noch ein Stück hob, berührte er sie mit seinen Fingerspitzen. Ihr Körper der sich über ihn hinweg schob, strich in seiner gesamten Länge über seine Finger hinweg. Eine sanfte Berührung nach der er sich so wie sie gesehnt hatte, seid sie sich ihre Liebe gestanden hatten.

Ran war bereits aufgetaucht und ihm wurde auch die Luft knapp. Mit ein paar kräftigen Schwimmstößen durchbrach er die Oberfläche. Hörbar saugten seine Lungen die Luft ein. Für einen Moment blendete ihn die Sonne und er kniff die Augen zu. Als er sie wieder öffnete gewahrte er Ran, die ihn beobachtete. Verlegen drehte er sich zur Seite weg. Im Nachhinein war es ihm nun doch peinlich, sie so berührt zu haben.
 

"Shin-ichi!", sagte sie leise. "Lass und zurück zum Strand schwimmen." Stumm folgte er ihrer Aufforderung.

Zu gern würde er sie liebkosen, sie küssen. Es waren Momente wie diese, die die Situation unerträglich machten. Er hasste diese Momente. Noch besser jedoch wäre es, wenn er endlich wieder er selbst war und mit ihr zusammen das Leben genießen könnte. Dann würden sie richtig zusammengehören.

Kurze Zeit später ließen sie sich neben Sonoko nieder.

"Da seid ihr ja wieder.", sagte sie. "Und hat der Stöpsel den Weg geschafft?"

"Ja hat er.", entgegnete Ran und legte ein Handtuch um die Schulter von Conan. "Es war schön. Nicht war Conan?"

"Ja war es.", entgegnete er vergnügt. Natürlich war es schön nur mit ihr zusammen zu sein.

"Oh Hallo.", sagte eine Stimme neben ihnen.

Die drei sahen auf. Neben ihnen stand eine rundliche Frau und sah sie an.

"Hab ich euch endlich gefunden."

"Oh Frau Edogawa.", sagte Ran trocken.

"Edogawa?", fragte Sonoko und sah auf Conan.

"Seine Mutter", antwortete Ran.

In Conan begann sein Herz zu rasen. Was wollte seine Mutter hier.

"Ich wollte Conan holen.", sagte die rundliche Frau.

"Was?", fragte Ran erschrocken und sah zu Conan.

"Na endlich.", sagte Sonoko aufseufzend.

Conan hatte keine Ahnung was das alles bedeuten sollte Zu gern hätte er seine Mutter ausgequetscht, aber Sonoko neben ihm bremste seinen Eifer doch erheblich ab. Dann schoss eine Idee durch seinen Kopf. "Sonoko ich will ein Eis.", jaulte er auf.

"Aber deine Mutter will dich abholen. Da gibt es jetzt kein Eis.", sagte sie.

"Ich will aber nicht weg von hier. Ich will ein Eis.", jaulte Conan noch lauter. "Ich will ein Eis!", schrie er fast.

"Ja schon gut." Sonoko erhob sich. "Aber dann gibst du Ruhe und gehst mit deiner Mutter."

"Okay." Conan grinste sie an. Als sich Sonoko abwandte erstarb sein Lachen und er sah ihr grimmig hinterher. "So die sind wir los.", sagte er.

Ran kicherte. "Das kannst du gut.", sagte sie noch immer lachend.

"Ist aber auf Dauer anstrengend.", sagte er und schritt an ihr vorbei. "Und du? Was willst du? Warum soll ich schon wieder weg?"

"Ähm Conan, wer ist sie?", fragte Ran.

"Wer ich bin?" Die Frau lachte. "Ich bin seine Mami, wir kennen uns doch."

"Lass das Spielchen. Ran weiß Bescheid.", sagte er kalt und blickte sie an.

"Achso?" Die Frau streckte sich.

Ran sah irritiert von einen auf den anderen.

"Ran! Sie ist meine Mutter. Schon vergessen? Die Schauspielerin.", versuchte Conan zu erklären.

"Frau Kudo?", fragte Ran unglaubwürdig.

"Ja genau die. Schön dich zu sehen Ran."

"So genug der Vorstellungen. Ich will wissen was du willst." Conan wurde ungeduldig.

"Sagte ich doch. Ich will dich holen."

"Wozu?"

"Na ich dachte ein gewisser Shin-ichi wollte Urlaub mit einer gewissen Ran machen."

"Wenn du nicht stören würdest, würden wir unseren Urlaub genießen." Conan kniff die Augen zusammen.

"Shin-ichi.!", sagte seine Mutter vorwurfsvoll.

Conan zuckte zusammen. "Du meinst doch nicht etwa?"

Die Frau lachte und zwinkerte mit dem Auge. "Doch meine ich."

Conan begann zu strahlen. "Ist nicht dein Ernst."

"Doch ist es."

"Na worauf warten wir dann? Ran?" Conan drehte sich zu ihr um. "Darf ich dich kurz allein lassen?"

"Klar. Aber komm schnell wieder."

"Gut bis dann." Conan folgte seiner Mutter.

Kaum waren sie weg, erschien Sonoko. "Wo ist der Kleine?"

"Mit seiner Mutter weg."

"Was? Und was mache ich mit dem Eis?" Sonoko wedelte mit der Tüte herum.

"Gib her. Ich nehme es." Ran nahm Sonoko das Eis ab und begann es zu verzehren.
 

Kurze Zeit später war sie fertig und griff zur Sonnencreme. "Ach Sonoko, kannst du mir den Rücken eincremen?"

"Muss das sein?", murrte Sonoko. Sie drehte sich mit ihrem Buch auf die andere Seite.

"Darf ich?", fragte eine tiefe Stimme und eine Hand griff nach der Sonnecreme.

Ran drehte sich um und sah in die Augen von Shin-ichi.

"Ach herrje.", stöhnte Sonoko auf. "Kaum ist ein Nervender weg kommt der Nächste an."

"Hast du was zu melden?", fragte Shin-ichi. "Ran gehen wir schwimmen?"

"Das kannst du dir schenken Shin-ichi.", flötete Sonoko. "Sie kommt erst von einer riesigen Paddeltour mit dem Kleinen. Da wird sie sich nicht schon wieder in die Fluten werfen."

"Lass uns gehen Shin-ichi." Ran erhob sich.

Shin-ichi legte die Sonnencreme zur Seite, sah Sonoko frech an, grinste und zuckte mit den Schultern.

"Aber Ran." rief ihr Sonoko erschüttert nach. "Willst du mich schon wieder allein lassen?"

"Ach komm Sonoko. Wann ist Shin-ichi schon mal da."

"War ja klar, dass er wichtiger ist als ich.", grummelte Sonoko und sah wie die beiden ins Meer eintauchten.

Yukiko stand etwas abseits und beobachtete ihre beiden Kinder. Lächelnd drehte sie sich zu ihrem Mann um. "Urlaub.", flötete sie.

Winterurlaub

Kommen wir vom Sommerurlaub in den Winterurlaub. *lach* Was für ein Zufall.

Und das ist wieder ein Wunsch von Seiji_Takashi. *grins* Du hast es mit Urlaub oder? Bist du so gestresst? *lach* Und noch was, *flüster* du musst die Nummern nicht geheim nennen. Also viel Spaß mit deiner Nummer 49.
 

Koko-chan

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Ran kuschelte sich in die warme Federdecke ein. Sie hatte einen Tag in der Kälte verbracht, war anschließend ins warme Bad gestiegen und lag nun todmüde im Bett. Sie hatte sich nur ihren Yukata ausgezogen und warm so wie sie war, splitternackt ins Bett gestiegen. Nun lag sie da und die flauschige Bettwäsche fühlte sich so samtig weich auf ihrer Haut an. Die Federn hatte sie sich so zurechtgerückt, dass sie ihr eine stabile Lage gaben. Noch ein-zweimal atmete sie genießerisch durch. Da wurde die Tür geöffnet und Shin-ichi trat in den Raum.

Erschrocken zog sich Ran die Decke unter das Kinn.

"Was willst du denn hier?", fauchte sie Shin-ichi wütend an.

Der hatte sich auf die Bettkante des anderen Bettes in diesem Raum gesetzt. "Ich will schlafen gehen."

"Hast du kein eigenes Zimmer?"

"Wenn ich es hätte, würde ich hier sein?"

"Warum? Gibt es kein anderes Zimmer mehr?"

"Nein sie sind ausgebucht. Das hatte ich dir aber schon gesagt."

Ran konnte sich erinnern, dass er so etwas ähnliches beim einchecken gesagt hatte. Aber irgendwie hatte sie es nicht ganz für voll genommen. Nun jedoch saß er da und wollte doch allen Ernstes mit ihr in einem Zimmer schlafen.

"Nun tu nicht so, als würden wir das zum ersten Mal machen. Wir haben schon oft in ein und denselben Zimmer genächtigt."

Ran brummte.

Shin-ichi ebenfalls. "Würdest du dann bitte jetzt so nett sein und dich umdrehen, ich würde mich gerne ausziehen und ins Bett steigen."

Ran zog sich erschrocken die Decke über den Kopf. Shin-ichi beim ausziehen wollte sie nun nicht zusehen. Nach einer Weile lugte sie vorsichtig unter ihrer Decke hervor.

"Gute Nacht Ran." Shin-ichi rollte sich auf die Seite.

"Gute Nacht." Ran tat es ihm gleich und schloss die Augen. Was sollte es. So schlief sie ein.
 

Von einem dumpfen Grollen wurde sie geweckt. Grelles Licht drang flackernd durch das Fenster. Dann war es ruhig und dunkel. Ran lauschte angespannt. Was war denn das? Dann folgte ein lauter Knall draußen und es wurde wieder hell. Voller Panik sprang Ran aus dem Bett und schlüpfte zitternd zu Shin-ichi unter die Decke.

"Was soll das Ran?", fragte er wütend knurrend, wegen der nächtlichen Störung.

"Hörst du das nicht?", fragte sie mit bebender Stimme.

"Schneepflüge.", sagte Shin-ichi unverständlich, wie Ran sich so benehmen konnte.

"Meinst du?" Ran starrte Shin-ichi an.

"Ja!"

Ran lauschte gespannt. Doch! Wenn man wusste was es war, klang es tatsächlich so.

"Ähm Ran, du weißt aber schon das wir keine Kinder mehr sind oder?"

Ran war den Tränen nahe. "Mach dich nur lustig über mich Shin-ichi Kudo.", sagte sie wütend.

"Siehst du mich vielleicht lachen?" Er deutete mit dem Finger in sein Gesicht. "Nein kein bisschen. Angst ist eine Emotion, die der Körper aus Selbstschutz heraus entwickelt. Darüber mache ich mich nicht lustig. Ich selber habe auch Ängste."

"Ach wirklich?" Ran schaute Shin-ichi entgeistert an.

"Wenn ich dich frage, ob du weißt dass wir keine Kinder sind, meine ich etwas anderes als deine Angst."

"Und was?"

"Drücken wir es mal so aus. Ich bin ein Junge und du bist ein Mädchen. Ein hübsches begehrenswertes Mädchen. Wir liegen unter einer Decke, in einem Bett. Und ich gehe mal davon aus, das du mit Sicherheit nicht mehr am Körper trägst wie ich. Und das ist nichts."

Ran erglühte. Daran hatte sie nicht gedacht. Daran das sie splitterfasernackt war. Und Shin-ichi gab zu, auch nicht mehr zu tragen.

"Wenn ein Junge und ein Mädchen in einem Bett liegen und sie an der Schwelle zum Erwachsensein stehen, was meinst du wird dann passieren."

Ran schluckte. "Du willst doch nicht etwa?", fragte sie mit belegter Stimme.

Shin-ichi schob seine Hand auf Rans Hüfte. "Ich denke, dass der Junge versuchen wird dem Mädchen zu verstehen zu geben, wieviel es ihm bedeutet."

Ran schloss die Augen. Die kreisende Bewegung von Shin-ichis Hand auf ihrer Hüfte stimmte sie glücklich. Und es schien ihr nichts mehr auszumachen, dass sie beide nackt unter einer Decke lagen. Shin-ichi hatte immerhin Recht. Sie beide standen an der Schwelle des Erwachsenwerdens. Und Ran wünschte sich nichts sehnlichster, als das Shin-ichi mit ihr zusammen diese Schwelle überschreiten würde. Sie hoffte nur, das Shin-ichi den gleichen Wunsch hegte.

"Wieweit er dabei kommt,...", Shin-ichi rutschte näher zu Ran heran und flüsterte ihr ins Ohr, "... wieweit er damit kommt, hängt am Ende davon ab, wie lange sie ihn gewähren lässt." Er zog Ran dichter zu sich heran und drückte sanft ihren Körper an seinen.

TKKG auf japanisch

Jaja, *grins* So ist das eben, wenn man mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wird. Es ist dunkel und man weiß nicht was um einen rumgeschieht. Also was ist da nicht einfacher, als zum Beschützer zu hüpfen. *lach*

Ja Viki, es ist ruhig geworden. Liegt auch dran, das ich so lange eben nicht on war. Aber keine Sorge, das stört mich nicht so schlimm. Erst wenn ich die lange Fic on gebe, sind ein paar mehr Kommentare wirklich wünschenswert. Und ich denke nach 3 Bänden wird das ganze auch irgendwann langweilig. Aber es gibt noch immer einige die mitlesen. Keine Bange. Es gibt schon Leser, die sich aber nicht via Kommi melden. Müssen sie ja auch nicht. Ich lese auch viel und schreibe wenig. *sichschäm*

Doch kommen wir zu den Wunschnummern. Shi_Ran-chan du hattest die Nummer 50 genannt. Sorry war mit untergegangen. Und für Viki hab ich die 39 notiert. *nick* Kommt beim nächsten Mal dran.

Und dann hab ich da noch eine Leserin, die sich nicht so richtig traut sich zu uns zu setzten. Hallo lorelai-rory. Willkommen bei uns. Nun um deine Frage aus der ENS zu beantworten, du darfst gerne deiner Fantasie freien Lauf lassen und eine meiner Stories weiter ausführen. Das ganze heißt Ablage P weil die kurzen (mehr oder weninger) Stücke im Papierkorb gelandet wären, weil sie es nicht in eine Fic geschafft haben. Wenn sie es bei dir schaffen, kannst du es gern als Vorlage benutzen. Das gilt auch für alle anderen.

Doch kommen wir zur Nummer 50. Das gute Stück ist schon ein paar Jährchen alt. es ist im japanischen Deutschlandjahr entstanden. Und die Idee kam mir als ich nach einer neuen CD gesucht habe und durch die Kinderabteilung wetzen musste, weil der Gang so voll war. Da ist mir eben besagte Kinderbande ins Auge gesprungen und ich hab gedacht, lange nicht mehr gehört? Nun stattdessen ist man eben bei Conan und Co gelandet. Und was gibt es lustigeres als beides zusammenzuschmeißen. Idee geboren. Also viel Spaß eure Koko-chan

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Conan saß mürrisch auf dem Boden der Detektei. Um ihn herum tobten die drei Kleinen, die sich seine Freunde nannten. Aber er als Sechzehnjähriger bezeichnete drei sechsjährige nun wahrlich nicht als seine Freunde. Sie waren einfach nur nervig. Jedoch, er blickte ihnen nach, manchmal konnten sie auch richtig niedlich sein.

"Ach komm schon Conan, nun freu dich doch auch mal." Ayumi das Mädchen der Gruppe hatte einen Narren an ihn gefressen. Er jedoch konnte sich besseres Vorstellen, als mit dieser kleinen Nervensäge rumzuhängen. Wenn er doch nur wieder der Alte wäre.

"Hallo ihr." Ran trat zu ihnen in den Raum und brachte kühle Luft mit sich. "Ich bin gerade vom einkaufen zurückgekommen und an einem Buchladen haben sie was Neues verkauft. Als ich es sah, musste ich sofort an euch denken und habe es sofort gekauft. Ich denke mal, es euch gefallen."

"Prima." Ayumi war sofort begeistert. "Was ist es denn?", fragte sie neugierig.

"Ja was ist es?", fragte auch Genta. "Ist es Aal auf Reis?"

"Mensch Genta überlegt doch mal.", schaltete sich Mitzuhiko ein. "Ran sagte es ist was Neues und Aal auf Reis ist nun mal nicht neu."

"Und in einem Buchladen kann man es auch nicht kaufen.", setzte Conan hinzu.

"Ist ja schon gut.", brummte Genta.

Ran schmunzelte, als sie das Gespräch der Kleinen verfolgte. "Nein.", sagte sie. "Es sind CD's mit spannenden Geschichten drauf. Über 4 Detektive." Sie hielt 4 Exemplare in der Hand und zeigte sie den Kindern. "Für jeden eine."

"Sie kommen aus Deutschland und sind dort bei den Kindern sehr beliebt. Und im Zuge des Deutschlandjahres haben sie es halt übersetzt und bieten es auch uns an."

"Klasse." Ayumi nahm sich eine CD und versuchte zu entziffern was drauf stand. "Das kann ja keiner lesen.", beschwerte sie sich.

"Den Titel haben sie in deutsch gelassen.", erklärte Ran.

"Ja in Deutschland benutzt man Buchstaben und keine Silben wie wir es tun.", erläuterte Mitzuhiko ernst.

"Es heißt TKKG.", sagte Ran.

"Was sie haben in Deutschland Geschichten über Takagi?", fragte Genta.

Conan rollte mit den Augen und nahm Ran die Kassette ab, die sie ihm reichte. "Das sind keine Geschichten über Takagi." sagte er genervt. Was wussten die schon von Sprachen. "Der Titel setzt sich aus vier lateinischen Buchstaben zusammen. Da sie alle großgeschrieben sind, wird es sich um eine Abkürzung handeln. Und ausgesprochen wird das T-K-K-G. Auch wenn es sich fast wie Takagi anhört."

"Ach, du und kannst das lesen.", maulte Genta.

"Conan hat Recht. Das sind die Anfangsbuchstaben der Detektive. Aber wie sie heißen müsst ihr selber raubekommen."

"Man die spinnen ja.", setzte Genta mürrisch hinzu.

"Also ich finde das hört sich spannend an.", meinte Ayumi und betrachtete freudestrahlend ihre CD, die sie in der Hand hielt.

"Und wenn ihr eure CD's gehört habt, dann könnt ihr untereinander tauschen.", erklärte Ran den Kindern. "Aber nun mit euch nach Hause. Es ist schon spät."

"Bis dann." Die drei Detektiv Boys verließen die Wohnung. Conan blieb zurück. Er sah Ran hinterher, die sich auf den Weg zur Küche machte um das Abendessen zuzubereiten. Als sie verschwunden war, betrachtete er die CD in seiner Hand. Jetzt musste er sich auch noch mit diesem Kinderkram abgeben. Geschichten über Detektive. Was kommt noch alles? Er war selber ein Detektiv und mit Sicherheit ein besserer als die aus den erfundenen Geschichten. Er warf die CD in eine Ecke und holte sich ein Buch von Arthur Conan Doyle hervor. Er betrachtete es in seiner Hand. Eigentlich waren das auch erfundene Geschichten, aber sie waren mit Sicherheit weitaus anspruchsvoller als das, was Ran ihm da gekauft hatte. Er würde sich daher immer für Sherlock Holmes entscheiden.
 

Am nächsten Tag hörte er die drei nur noch über diese CD's sprechen. Sie jedenfalls waren hellauf begeistert. Conan überlegte, ob er nicht doch hätte reinhören sollen.

"Was haltet ihr davon, wenn wir nach der Schule in den Park gehen und die Geschichten nachspielen.", fragte Ayumi.

"Aber wir haben noch nicht alle Geschichten gehört.", stellte Mizuhiko fest. "Wir müssen erst noch tauschen."

Conan fuhr es kalt über den Rücken. Jetzt wollten sie das ganze nachspielen und er hatte keine Ahnung worum es ging.

"Aber ich spiele Klößchen.", sagte Genta. "Der Junge gefällt mir."

"Ja der passt gut zu dir.", stellte Ayumi fest. "Und ich spiel Gabi das einzige Mädchen."

"Findet ihr es nicht auch lustig, das die Geschichten so gut auf uns passen. Es ist fast so als würden sie unsere Erlebnisse aufschreiben.", erklärte Mitzuhiko.

Conan runzelte die Stirn. Ach was?

"Und ich bin Tim.", fuhr der schlacksige Junge weiter.

"Bist du nicht.", ereiferte sich Ayumi. "Conan ist Tim. Er ist der Kopf der vier und bei uns ist er auch der schlauste. Zu dir passt Karl."

"Aber ich trage keine Brille. Conan tut es." verteidigte sich Mitzuhiko.

"Aber Karl ist der Wissenschaftler der Gruppe so wie du es bei uns bist." Ayumi drehte sich zu Conan um. "Conan sag doch auch mal was. Wen willst du spielen."

"Ach eigentlich ist mir das egal." Zumindestens hatte er jetzt alle Namen beisammen, ohne das er nur eine Sekunde von der CD gehört hat. Und damit war da erste Rätsel, nämlich das des Titels gelöst.

"Also abgemacht du bist Tim.", bestimmte Ayumi.

"Das macht sie ja nur weil Gabi Tims Freundin ist.", murmelte Genta.

"Und nach der Schule tausche ich mit Conan und ihr beide eure CD's. Conan welche hast du?"

"Ich glaube die erste." Conan konnte sich dunkel daran erinnern eine eins auf der Hülle gesehen zu haben.

"Was kommt darin vor.", fragte Ayumi neugierig.

"Das verrate ich nicht, sonst brauchst du sie dir nicht mehr anhören.", antwortete er wichtig.
 

Die Schulglocke ertönte. Conan war erleichtert. Nun musste er sich nur noch was einfallen lassen, wie er die Kassette sich anhören konnte, noch bevor er sie mit Ayumi tauschte. Die Hoffnung, das er seinen Fall schnell lösen konnte und er sich nicht mit Spielerein abgeben musste, hatte er vorerst aufs Eis gelegt. Aber eines Tages würde er seine Chance bekommen. Dann würde die Welt über ihn reden.

Irgendwann

Kommen wir also gleich zur nächsten Nummer. Das ist die 39. Also viel Spaß.

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Ein Mittelklassewagen schoss die Straße entlang. Er fuhr dem Sonnenaufgang entgegen. Im Wagen saßen drei Personen. Ein Mann, eine junge Frau und ein kleiner Junge.

Conan gähnte. Er war müde, denn sie waren mitten in der Nacht losgefahren, um möglichst viel vom Tag zu haben. Und das war nicht so sein Ding. Sein Blick wanderte nach vorn zu Ran, die schweigend aus dem Fenster schaute. Er erhob sich und stellte sich zwischen die beiden Sitze. Seine Augen wanderte ebenfalls zum Fenster und folgten Ran's Blick. Er konnte sich vorstellen, woran oder besser an wen sie dachte. Dieser Sonnenaufgang lud regelrecht zum träumen ein. Schon bald würde sich der glühende Ball über den Horizont erheben. Doch noch säumte ihn ein heller Streifen mit leuchtend roten Wolken, während der Himmel über ihnen noch dunkel war. Wie ein Versprechen, denn es schien ein schöner Tag zu werden.

"Du denkst an ihn.", knurrte die tiefe Stimme ihres Vaters neben Ran.

Ran zuckte zusammen und sah ihren Vater an. "An wen?", fragte sie zurück.

"An diesen Möchtegerndetektiv, der verschwunden ist und der sich nur gelegentlich mal bei dir meldet."

Conan sah Kogoro verblüfft an und Ran schwieg.

"Warum sagst du ihm nicht, das du ihn liebst?"

Ran wendete sich wieder dem Fenster zu. Der frühe Nebel, der in Streifen über den Boden kroch, verhüllte die Bäume in der Ferne. Geisterhaft tauchten ihre Siluetten daraus hervor. "Warum sollte ich?"

"Weil er dich doch auch liebt.", entgegnete Kogoro mürrisch.

Conan betrachtete Kogoro angespannt. Und er überlegte was Kogoro wohl sagen wollte.

"Woher willst du das wissen? Und wenn er mich mag, wieso sagt er denn nichts?"

"Glaubst du wir Männer haben weniger Schwierigkeiten unsere Gefühle zuzugeben?"

Ungläubig warf Ran einen Blick zu ihrem Vater hinüber. "Damit hast du ja wohl keine Schwierigkeiten. Du hängst ja an jeder Frau, die bei drei nicht weg ist. Kein Wunder, das Mama von dir nichts mehr wissen will."

"Ich sehe gerne schöne Frauen an und flirte mit ihnen. Das heißt aber noch lange nicht, das ich sie auch liebe."

Conan und Ran sahen ihn erstaunt an.

"Außerdem irgendeiner sollte den Anfang machen.", führte Kogoro fort. "Also warum nicht du?"

"Man Paps, ich bin ein Mädchen. Das kann ich ihm nicht sagen.", rief Ran entsetzt.

Das Auto fuhr in eine Nebelbank, welche ihnen schlagartig die Sicht nahm. Und genauso schnell wurden sie auch wieder ausspuckte.

"Von mir aus.", brummte Kogoro und zündete sich eine Zigarette an.

Ran drehte sich weg. "Irgendwann.", murmelte Ran und schaute wieder zum Fenster hinaus.

Conan ließ sich wieder in sein Polster fallen. Irgendwann. Ja irgendwann.

Sein Blick wanderte zur Sonne, die bereits eine Hand breit über den Horizont stand. Heute würde ein schöner Tag werden.

Irgendwann, dachte er, irgendwann würde er ihr sagen, das er sie liebte.

Verstecke Wahrheit

Ja ich war etwas in Eile. Und deswegen so kurz abgebunden. Heute gibt es mal wieder was, wo Ran weiß, wer sich hinter Conan Edogawa versteckt. Ich frage mich immer wieder, ob Ran es im Original das nicht auch weiß. Doch dikutieren wir nicht drüber. Hier erst einmal wieder ein neuer Oneshot. Achja es ist die Nummer 31. Hab ich ausgesucht. Keine Liste mehr. *grins*

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Conan folgte Ran unauffällig. Das ging nun schon seit Wochen so. Abend für Abend verließ sie das Haus. Still und in sich gekehrt. Und er folgte ihr. Aus Sorge heraus, sie könne etwas Unüberlegtes tun. Doch eigentlich kannte er Ran. Eigentlich war sie nicht dazu fähig. Dazu war sie einfach eine zu starke Persönlichkeit. Doch auch solch eine Persönlichkeit zerbricht im Laufe der Zeit. Unbemerkt.

Sein Herz wurde wieder schwerer. Er kannte den Weg den sie einschlug, kannte bereits das Ziel, kurz nachdem sie losgegangen war. Es war sein Haus. Jeden Abend trat sie diesen Weg an, wahrscheinlich nur um zu sehen, ob er nicht bereits zurückgekommen war. Und jeden Abend wurde sie aufs Neue enttäuscht.
 

Leise quietschend öffnete sie das große Tor und betrat das Grundstück. Auf den Treppenstufen vor dem Haus ließ sie sich nieder. Sie zog ihre Beine dicht an ihren Körper, umklammerte sie mit beiden Armen und verfiel in einen Dämmerzustand. Conan konnte förmlich sehen, das sie in ihren Gedanken weit in die Vergangenheit wanderte, zu der Zeit in der er noch Shin-ichi Kudo war, zu der Zeit als sie noch beide vereint waren. Er stand am Tor und schaute sie nur an. Gelegentlich ertappte er sich dabei, wie er ihr in der Gedankenwelt folgte. Tief betroffen hob er den Kopf und seine Seele schrie förmlich nach ihr. So langsam konnte er diese Situation nicht mehr ertragen. Ihre Traurigkeit, ihre Sehnsucht zerrte an seinen Nerven. Er hatte mit sich selbst und seinen Gefühlen genug zu tun. Dennoch versuchte er auch ihren Schmerz abzufangen. Er musste. Sie durfte nicht weinen.

"Ran?" Leise trat er auf sie zu.
 

Ran hob den Kopf und schaute in zwei traurig Augen deren Blau nur matt leuchtete. Sie versuchte zu lächeln. Conan, er war so mitfühlend wie kein anderes Kind. Deshalb sollte er nicht mitbekommen das sie traurig war. Deshalb suchte sie nach einem Ort, an dem sie allein war.

Ein Wechselbad an Gefühlen durchflutete sie, denn seine Anwesenheit spendete ihr Trost. Einerseits wollte sie, das er sie nicht so sah. Andererseits war sie glücklich, wenn er in diesem Moment bei ihr war.

"Er fehlt mir Conan.", sagte sie leise und senkte den Kopf.

"Du wartest auf ihn.", flüsterte er ihr zu. "Sekunde um Sekunde, Minute um Minute, Stunde um Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Wie lange willst du das noch durchhalten? Hat er das überhaupt verdient?" Die Worte schnürten Conan die Kehle zu. Er glaubte selbst kaum, was er da eben von sich gegeben hat. Doch war es nicht besser für sie, wenn sie endlich aufgab? Auch wenn der Gedanke daran, ihn tief in seinem innersten schmerzte?

"Ich kann nicht anders. Wir waren immer zusammen, wir gehören zusammen. Auch wenn er mich ärgert, wenn er mich auslacht oder mich ständig warten lässt, selbst wenn er ein Schürzenjäger, Playboy, Casanova und Lustmolch ist, wir gehören einfach zusammen. Denn ich weiß, das er das alles in Wirklichkeit nicht ist. In Wirklichkeit ist er ein hilfsbereiter Junge den alle schätzen und lieben und der sich mit Sicherheit Sorgen um mich macht."
 

Conan schluckte. Eigentlich hatte er das nicht hören wollen. Sie sollte schimpfen, sollte einsehen, das er nicht gut für sie ist, das er sie vernachlässigte. Aber seine Ran war unverbesserlich. Und doch machten ihre Worte ihn irgendwie einfach nur glücklich. Diese Worte waren der Trost den er brauchte, um das alles selbst durchzustehen. "Sturkopf.", sagte er nur lächelnd und klopfte mit den Knöcheln des Zeigefingers zweimal an Rans Stirn.

Erstaunt sah diese ihn nur an.

"Ich werde das Shin-ichi sagen.", meinte er und drehte sich weg.

"Nein nicht.", rief Ran ihm nach und hielt ihm am Arm fest.

"Warum nicht?", fragte Conan. Er wusste, wenn er wieder als Shin-ichi ihr gegenüber trat, konnte er nicht so tun, als wüsste er von gar nichts. Dazu hatte sie einfach zuviel von sich preisgegeben.

"Weil er das nicht wissen darf."

"Aber er wird sich freuen."

"Shin-ichi? Wohl kaum. Er wird sich bloß aufblasen."

"Wird er nicht." Solche Aussagen von ihr machten ihn wütend. Erst glaubte er, das sie ihn verstand und dann machte sie ihn nieder. Erst sagte sie, sie halte ihn nicht für überheblich und im nächsten Satz bezichtigte sie ihn dieser Tat wieder. Von wegen ich ärgere sie, sie ärgert mich grummelte er wütend in sich hinein. Doch dann senkte er seinen Blick. "Soll ich dir was verraten?", fragte er leise. "Er möchte so gern bei dir sein, er vergeht bald in Sehnsucht nach dir. Und er hat Angst.", brach es mit aller Macht aus ihn heraus.

"Shin-ichi hat Angst?!", fragte Ran verwundert.

Er hob den Kopf und sah ihr fest in die Augen. "Ganz Recht er hat Angst. Angst das dir was zustoßen könnte, Angst das er dich verlieren könnte, nur weil er nicht bei dir sein kann, so sehr er sich das auch wünscht." Conan hatte sich in Rage geredet. "Du weißt gar nicht was er dir alles sagen will, was er ..." Seine Augen würden feucht. In diesem Augenblick hatte er den Kampf gegen sich selbst verloren. Seine Gefühle für dieses Mädchen waren einfach zu stark. "Er will einfach nur bei dir sein." Conan senkte den Kopf erneut und versuchte sich wieder in den Griff zu bekommen.
 

"Aber du bist doch bei mir Shin-ichi.", flüsterte Ran.

Erschrocken sah er auf.

"Auch wenn du es immer wieder abstreitest, aber du bist bei mir. Ich weiß es. Mag die Schauspielerei, das theatralische Gehabe dir im Blut liegen, deine Augen können nicht lügen. Ich weiß nicht wieso du mich immer wieder anlügst, aber du wirst deinen Grund haben. Und ich hoffe, das du ihn mir irgendwann erzählen wirst. Und ich denke, weil du trotz alledem bei mir bist, denn eigentlich müsste es dir doch peinlich sein, denke ich, das ich etwas besonders für dich bin. Doch das macht das, was du gerade tust und was du sagst noch unverständlicher für mich. Dennoch glaube ich an dich Shin-ichi."

"Ran." Conan starrte Ran fassungslos an. Konnte er ihr eigentlich jetzt wiedersprechen? Konnte er das? Nein, es gab nichts womit er sie umstimmen oder in Zweifel stürzen konnte. Nichts. Seine Ran war schlauer als er gedacht hatte. Und wenn sie es doch schon wusste, wieso sprach sie weiter so unbekümmert über ihre Gefühle zu ihm? Wollte sie ihn damit provozieren?

"Sag mir was du über mich denkst. Sag mir ob du für mich Gefühle empfindest.", bettelte Ran ihn an.

"Irgendwann Ran. Irgendwann." Nicht jetzt. Das wäre wirklich peinlich. An alles andere hatte er sich bereits gewöhnt, mit ihr zusammen zu leben fiel ihm bereits leicht, aber seine Gefühle zu offenbaren, mit diesem Kinderkörper, dazu war er nicht in der Lage.

"Lauf nicht weg. Bleib bei mir.", sagte Ran leise und zog ihn in ihre Arme. Ihre Wärme genießend, schmiegte er sich an sie. Er brauchte ihre Liebe genauso wie sie seine brauchte. Und wenn er sie schon nicht in den Arm nehmen konnte, sollte er es wenigstens zulassen, das sie ihn in die Arme nahm. Für sie wurde er wieder zum Kind, das sich nach Sicherheit und Geborgenheit sehnte. Conan erschauderte, als Ran ihm einen Kuss auf die Stirn drückte. Wie konnte sie das nur tun, wie konnte sie so unbefangen mit ihm umgehen, wo sie doch die Wahrheit kannte? Er hob den Kopf und beiden sahen sich in die Augen. Mit zittrigen Fingern fuhr er ihr über die Lippen. Diese Lippen, diese weichen Lippen hatten ihn eben berührt. Zärtlich und liebevoll. Diese Lippen hatten ihn geküsst. Etwas was sie noch nie getan hatte. "Ich…" Doch dann schwieg er. Seine Gedanken um Conan Edogawa drängten immer weiter in den Hintergrund. Er war nicht Conan Edogawa, er war Shin-ichi Kudo. Und er liebte. Er liebte dieses Mädchen. Ein Mädchen, das ihn immer wieder durcheinander brachte und nervös machte. Schwer lehnte er seinen Kopf gegen ihre Schulter. "Bitte warte weiter Ran. Bitte.", flehte er sie an. "Bitte." Er wollte ihr all die Liebe, die sie ihm schenkte, zurückgeben. Alles, ohne Ausnahme. Auch diesen Kuss. Nur er würde sie mit seinen Lippen an einer anderen Stelle berühren. Ihr erster richtiger Kuss und er wusste, er würde dafür kämpfen.

Danke das du gewartet hast!

Hallo da bin ich wieder. Danke für die letzten Kommis. Ich mach auch schnell weiter. Das hier ist die Nummer 32. Es gibt nicht viel zu sagen, sollte einfach nur eine kurze Geschichte werden. Und weil es nicht viel zu erzählen gibt, wünsch ich euch viel Spaß beim lesen.
 

Kokomiko ~_*

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Shin-ichi strebte dem kleinen Hügel zu. Von dort aus würde er einen guten Blick auf das Geschehen dort unten haben. Er konnte es kaum abwarten. Nur noch ein paar Schritte und er wird Ran endlich wieder zu Gesicht bekommen. Denn die letzten Jahre waren für ihn die reinste Qual gewesen. Es war schon schlimm genug mit ihr zu agieren ohne ihr sagen zu können, wer er in Wirklichkeit war. Aber das, was er jetzt durchgemacht hatte, setzte allem noch die Krone auf. Jetzt wusste er, wie sie sich gefühlt haben musst. Ja das waren die letzten Jahre.

Er hatte sie in einer Klinik in Australien verbracht. Eine Klinik die sich auf Vergiftungen spezialisiert hatte. Er lebte dort abgeschirmt von der Außenwelt. Abgeschirmt deshalb, weil diese Aktion unter größter Geheimhaltung durchgeführt wurde. Nicht einmal Ran durfte es erfahren. Es war ja nicht so, das sie nicht sowieso schon die ganze Zeit im Dunkeln getappt ist, was seinen Aufenthaltsort anging, aber da war er wenigstens in ihrer Nähe. Und er hatte mit ihr telefoniert, damit sie ihrer angestauten Sorge wenigsten ein wenig Luft machen konnte. Doch nun durfte er nicht einmal mit ihr telefonieren. Und er war definitiv nicht in ihrer Nähe, nicht bei ihr, sondern Hunderte Kilometer weiter südlich auf einem andern Kontinent. Er konnte nicht sehen wie sie sich fühlte, konnte nicht sehen was sie tat und konnte somit auch nicht eingreifen, wenn es ihr schlecht erging. Und das, das war nun überhaupt nicht nach seinem Geschmack. Zunehmend zermürbte es seine Nerven. Stetig wie ein fallender Tropfen auf einen Stein, fraß diese Ungewissheit, was Ran betraf, an seinem Nervenkostüm. Seine Seele nahm auch nicht zu erklärende Ausmaße an Unruhe an. Er hatte ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber. Und umso länger sein Aufenthalt in Australien dauert, umso mehr zeigte sich seine Ungeduld. Was war wenn Ran etwas zustieß oder wenn sie wieder weinte und er sie nicht trösten konnte? Oder angenommen das Schlimmste, sie lief einem Jungen über den Weg und verliebte sich in ihn. Und er war nicht da um es zu verhindern. Denn wenn er an ihrer Seite war, da war sich Shin-ichi sicher, da würde sie kein Auge auf einen Anderen werfen. Doch anstatt an ihrer Seite, hockte er in einem anderen Land. Ohne Informationen aus seiner Heimat, ohne Informationen von seiner Liebsten. Wenn wenigstens seine Eltern in Tokyo gewesen wären, dann hätte er viel ruhiger schlafen können, denn dann hätten sie auf Ran achten können. Aber nein, sie tingelten wie üblich in der Welt umher und überließen ihm seinem Schicksal. Manchmal wünschte er sich, das sie etwas mehr Eltern für ihn waren. Doch sie hatten ihn nur abgeliefert und sind dann mit dem nächsten Flugzeug auf und davon. Und er stand da und musste die ersten Untersuchungen über sich ergehen lassen.

Zuerst versuchte man das Gift genauer zu analysieren, was schon einige Zeit dauerte. Und das auch mit nur mäßigem Erfolg. Dann wurde nach einer Methode der Entgiftung gesucht. Entweder, so diskutierte die Fachleute, entweder neutralisiert man es mit einem Gegengift, welches aber erst entwickelt werden musste. Oder aber man filtriert das Gift es aus dem Körper heraus, ähnlich der natürlichen Funktion der Leber. Das Problem an dieser Möglichkeit war, man kannte den Filter noch nicht, mit der es klappen sollte. Dann wurde festgestellt, das es in seinem Körper eigentlich kein Gift mehr gab, da die Wirkung schon eingetreten sei. Also müsse man die Reaktion mit einem anderen Mittel wieder rückgängig machen. Shin-ichi schüttelte von Tag zu Tag mehr den Kopf über die Uneinigkeit der Mediziner. Selbst die Unterlagen von Shiho halfen nicht gerade weiter. Solange sie diskutierten, dachte er bei sich, solange hätte er locker wieder nach Tokyo fliegen können, um nach dem Rechten zu schauen. Doch man behielt ihn hartnäckig da. Er kam sich schon bald wie ein Gefangener vor. Bis eines Tages der entscheidende Tag kam.

Man injizierte ihm ein natürliches Wachstumsmittel. Ein Extrakt, zusammengebraut aus verschiedenen Pflanzen. Nur eine kleine Menge. Dann hieß es wieder einmal Geduld zeigen. Keiner wusste wie schnell sein Körper altern würde. Erst wenn man sich sicher war, das die Wirkung abgeschlossen war, konnte eine neue Dosis gesetzt werden. So ging es fort. Woche für Woche, denn in Tagen wurde hier nicht gezählt. Schon glaubte er nach mehr als einem Jahr das Ziel erreicht zu haben, aber die Ärzte machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Er hatte zwar die Größe von dem Tag erreicht, als man ihn schrumpfte, jedoch hatte er den Zeitablauf in der er routinemäßig gealtert war, nicht mit einberechnet. Und den musste er auch noch aufholen. Das heißt sein tatsächliches Alter musste wiederhergestellt werden. Das hieß für ihn noch einmal warten. Doch dann war es soweit. Nach etwas mehr als zwei Jahren durfte er wieder nach Hause. Endlich.
 

Gleich nach seiner Ankunft hatte er sich nach Ran erkundigt. Viel hatte er nicht erfahren und zu ihrem Vater wollte er nicht gehen. Eigentlich konnte nur er die genauste Auskunft geben. Ob er das allerdings gemacht hätte, das stand auf einem anderen Blatt. So blieb die Frage, ob sie noch immer auf ihn wartete, unbeantwortet. Noch! Denn bald hatte er sein Ziel erreicht und Ran könnte die Frage selber beantworten. Denn hinter diesem Hügel war sie. Sie arbeitete dort. In einem Kindergarten. Sehnsüchtigst hatte er sich sofort auf den Weg zu ihr gemacht. Nun musste er nur noch diesen Hügel erklimmen. Dieser Hügel, hinter dem das Gelände des Kindergartens lag.

Schon hatte er die Kuppe erreicht und blieb auf der Anhöhe stehen. Seine Augen suchten nach ihr, suchten nach dem Mädchen, welche es so lange allein gelassen hatte. Im Gewühl von Kindern stand eine junge Frau. Shin-ichi erstarrte. War das Ran? Seine Erinnerungen schickten ihn auf eine Reise zurück in seine Kindheit. Zu dem Augenblick als er Ran das erste Mal gegenüberstand. Er konnte sich gut erinnern, wie sie sich schüchtern hinter dem Bein ihrer Mutter versteckt hatte und ihn mit großen Augen anstarrte, so als wäre er ein Monster. Er wusste zwar nicht mehr was er zu ihr gesagt hatte, sie jedenfalls brach in Tränen aus. Erschrocken hatte er erst zu seiner Mutter aufgeblickt und dann sie angesehen. Irgendwie tat es ihm Leid, das sie weinte. Schnell hatte er eine Blume geholt und sie ihr geschenkt. Und ihren Tränen wich ein erstaunter Blick. Bis sich nach einigen Worten von ihm, ihr Gesicht zu einem hübschen Lächeln verzog und sie vor sich hin kicherte. Ihre Augen strahlten dabei so fröhlich und die Reste der Tränen in ihren Augenwinkeln glitzerten wie die weißen Steine an den Schmuckstücken seiner Mutter. Wenn er es genau betrachtete, hatte er sich damals in dieses Lächeln verliebt, auch wenn er sich erst heute dieser Tatsache bewusst wurde. Es was dieses Lächeln, was ihr gehörte.

Nun stand er da und betrachtete die junge Frau. Sie hatte außer dem Lächeln nicht mehr viel gemein mit dem kleinen Mädchen von damals. Dieses kleine Mädchen, das so energisch war und doch so sensibel. Es gab es nicht mehr. Denn das aus diesem kleinen Mädchen ein selbstbewusster Teenager geworden war, wurde ihm auch erst jetzt klar. Ein Teenager, dem das Leben schon des Öfteren hart mitgespielt hatte, und der dadurch zu einer starken Persönlichkeit herangewachsen war. Eine Persönlichkeit mit einem großen Herz. Eine Persönlichkeit, die trotz der vielen Sorgen die sie hatte, es dennoch fertig brachte immer ein Lächeln hervorzuzaubern. Und nun war aus dem Teeanger eine wunderschöne Frau geworden die mit beiden Beinen fest im Leben stand. Er schluckte. Konnte er es wagen wieder in ihr Leben zu treten? Wie versteinert stand er da und schaute auf Ran. Noch immer konnte er seinen Augen nicht glauben. Sie war so schön. Ihr dunkles Haar, welches mit den Jahren immer länger geworden war, bewegte sich sanft im Wind. Ihr Gesicht strahlte so viel Wärme aus und ihr Lächeln ließ ihn immer noch weiche Knie bekommen. Selbst von hier oben aus, von dieser Entfernung, konnte er es erkennen. Nein, er konnte er fühlen.
 

Ein Krach ertönte. Erschrocken richtete er seine Augen in Richtung Geräuschquelle. Eine große Staubwolke kroch aus einem Schuppen hervor. Es musste etwas zusammengebrochen oder umgefallen sein. Seine Gedanken rasten. Was wenn ein Kind das ausgelöst hatte, oder gar mehrere? Dann waren sie möglicherweise in Gefahr. Er sprintete los. Im Augenwinkel konnte er erkennen, das auch Ran loslief. Auf der Wiese trafen sie zusammen. Ran warf nur einen kurzen erstaunten Blick zu ihm hinüber. Doch ohne ein Wort zu verlieren rannten sie nebeneinander weiter. Das Ziel fest im Auge haltend. Für ihn eine Ewigkeit und es war schön an ihrer Seite zu sein. Dann waren sie am Schuppen angekommen. Sie blickten sich um. Mehrere Regale waren eingestürzt und hatten den Inhalt unter sich begraben. Hastig begann Ran die Bretter zur Seite zu räumen und Shin-ichi half ihr dabei. Nach kurzer Zeit konnten sie feststellen, das sich keine Menschenseele in diesem Raum befunden hatte. Erleichtert atmete Ran aus. Einige Kinder hatten sich am Ort des Geschehens versammelt.

"Ihr geht jetzt bitte alle wieder spielen. Ich möchte nicht, das sich hier jemand von euch weh tut.", sagte Ran zu ihnen und wischte ihre Haarsträhne aus dem Gesicht. Die Kinder gehorchten sofort. Dann drehte sich Ran zu Shin-ichi um. "Du bist wieder hier?", fragte sie leise?

Shin-ichi nickte. "Ja ich bin wieder zu Hause." Er sah in ihr Gesicht. Er hatte ihn so sehr vermisst, den Blick in ihre blauen Augen. Sie hatten sich nicht verändert. Nur ihre Gesichtszüge waren feingliedriger und zarter geworden. Sein Herz klopfte wild. Wenn er nicht schon in sie verliebt gewesen wäre, wäre es jetzt um ihn geschehen.

Ein wenig Schmutz hatte sie sich auf ihrer Wange abgesetzt. "Warte mal." Sachte hob er sie Hand und wischte den Staub weg. Wie samtig doch ihre Haut ist, stellte er dabei fest. Wie seltsam, das man diesen kleinen Dingen welche man vorher nie Beachtung geschenkt hatte, auf einmal eine größere Bedeutung beimaß. Seine Augen hingen an ihren fein geschwungenen Lippen fest. Noch immer hatte er seine Hand an Ran's Wange und strich ihr vorsichtig darüber, auch wenn er den Staub bereits fortgewischt hatte. Doch dann hielt ihn nichts mehr, er konnte sich nicht mehr zurückhalten und folgte einfach nur seiner Sehnsucht. Langsam beugte er sich über Ran und küsste sanft ihre Lippen. Er lächelte halb verlegen und halb entschuldigend, als er sich von ihr löste. Verschämt vergrub er seine Hände gewohnheitsmäßig in den Taschen seiner Hose.
 

"Du Onkel?", jemand zupfte an seiner Jacke. Shin-ichi blickte nach unten und sah einen Jungen der Rotz und Wasser heulte. "Kannst du mein Auto ganz machen?", fragte er unter Tränen.

"Wo ist es denn?", fragte Shin-ichi zurück und ging in die Knie.

"In der Garage.", sagte der Kleine und schniefte den Inhalt seiner Nase laut hörbar höher.

"Na dann zeig mir mal.", meinte Shin-ichi schmunzelnd. Er nahm den Jungen an die Hand und der zog mit ihm los.

Ran verschloss die Tür hinter sich und sah sich um ob nicht sich nicht doch noch ein Kind in der Nähe aufhielt.

Shin-ichi besah sich das kaputte Auto. Plötzlich flitzte ein junger Mann an Shin-ichi vorbei. Gespannt verfolgte Shin-ichi seinen Weg. Vor Ran blieb er stehen und Shin-ichi sah wie er auf sie einredete. Ran jedoch lachte ihn nur an. Ihr Lachen wirkte so unbekümmert. Und es wirkte vertraut ihm gegenüber. Ihre Augen blitzen verschmitzt auf, als sie ihm antwortete. Und der junge Mann entspannte sich. Die Blicke, die er Ran widmete waren sehr eindeutig. So eindeutig, das es Shin-ichi einen Stich ins Herz versetzte. Lief zwischen Ran und dem jungen Mann, lief zwischen den beiden was? Shin-ichi atmete tief durch. Es sah ganz so aus, so wie sie sich gegenüber verhielten. Was für ein Trottel war er doch, als er sie vorhin geküsst hatte. Er hatte doch in diesem Moment wirklich geglaubt, an ihrer Liebe zu ihm hätte sich nicht geändert. Aber Ran war erwachsen geworden. Geschäftig widmete er sich dem Auto des Jungen, denn er hatte bemerkt das die beiden auf ihn zukamen.

"Shin-ichi?", fragte Ran als sie bei ihm angekommen waren.

"Moment noch.", murmelte Shin-ichi und klippste das Auto zusammen. "Hier und baue nicht wieder einen Unfall, klar Kleiner?", meinte er freundlich und drückte dem Kind sein Auto in die Hand.

"Danke." Der Junge strahlte und lief von dannen.

"Sie können gut mit Kindern umgehen.", meinte der junge Mann beeindruckt.

"Ach was, nur Zufall.", antwortete Shin-ichi abwehrend. Er war angespannt.

"Takeda Musashi das ist Kudo Shin-ichi.", stellte Ran Shin-ichi vor. "Er ist mein Freund seit Kindertagen." Sie hackte sich bei Shin-ichi unter und strahlte ihn förmlich an.

"Ach dann sind sie der geheimnisvolle Unbekannte.", sagte Musashi. Er wirkte deprimiert. "Der Geist den Ran umgab, hat also ein Gesicht bekommen."

Shin-ichi stutzte.

"Ja sie hat uns eine Menge von ihnen erzählt."

"Musashi nicht doch.", meinte Ran kichernd. Sie wendete sich Shin-ichi zu. "Ich habe gleich Feierabend. Wartest du auf mich?"

"Klar doch.", bestätigte er ihr. "Ich warte vor der Tür."

Ran geleitete Shin-ichi wortlos zum Ausgang. Er wusste auch nicht mehr, was er ihr sagen konnte. Alles was er sich in seinem Kopf zurecht gelegt hatte, war wie weggeblasen. So ließ er sich auf einer Bank vor dem Gebäude nieder, während Ran sich wieder zu den Kindern begab.

Die Zeit wurde unruhiger. Immer mehr Mütter kamen um ihren Nachwuchs abzuholen. Durch die großen Scheiben des Eingangsbereiches, konnte Shin-ichi sie mit Ran erkennen. Jeder schien sie die Erfolge des Kindes zu berichten. Sie war beliebt seine Ran. Denn alle behandelten sie freundlich. Ihre Natürlichkeit ließ alle Mauern der Zurückhaltung einstürzen. Nur bei ihm nicht. Dabei wollte er ihr doch näher kommen. Stattdessen musste er feststellen, das sie sich eher weiter voneinander entfernt hatten. Traurigkeit ergriff ihn. Was wenn es wirklich so war? Hatte sein Fortgang sie voneinander getrennt? Wieder beobachtete er Ran. Nur dieses Mal unterhielt sie sich mit dem jungen Mann, der ihr Arbeitkollege war. Wieder fing er seine Blicke auf. Diese Blicke die ihm sagten, das er Ran anhimmelte. Und er fing die Blicke auf, die ihm galten, als er mit Ran das Haus verließ und ihn erblickte. Sie waren skeptisch und vor allen Dingen missmutig. Irgendwie lag auch etwas drohendes mit drin.

"Wir sehen uns dann morgen.", sagte Musashi lächelnd zu Ran.

Shin-ichi senkte sein Haupt. Für Ran hatte jeder ein Lächeln übrig.

"Bis morgen.", antwortete Ran und hackte sich wieder bei Shin-ichi unter. "Können wir?", fragte sie ihn.

"Klar."
 

Gemeinsam schlenderten sie den Weg entlang. "Er liebt dich.", sagte Shin-ichi plötzlich und unterbrach das Schweigen.

"Wer? Musashi?" Ran kicherte. "Er macht mir schon seit langen Avancen. Aber er weiß, das er keine Chancen hat."

"Nicht?" Shin-ichi war angespannt. Und er hoffte inständig, das sie es nicht merkte.

"Ich habe schon einen Freund." Sie kicherte immer noch.

Shin-ichi brummte nur. So wie sich gab, war sie glücklich. Glücklich mit einem andern Mann. Das Glück sollte er ihr gönnen, auch wenn er dabei das Nachsehen hatte.

"Komm, nun tu nicht so. Du weißt das ich einen Freund habe."

"Woher sollte ich das wissen?"

"Du bist Detektiv."

"Im Moment außer Dienst."

"Du und außer Dienst, das glaubst du doch selber nicht."

"Ist aber so. Immerhin bin ich gerade erst angekommen."

"Und dann besuchst du mich gleich. Das ist schön." Ran ließ Shin-ichi los und bliebt stehen.

Auch Shin-ichi hielt an und drehte sich zu ihr um. "Darf ich nicht? Wir kennen uns seit dem Kindergarten und da wollte ich mal sehen, wie es dir so ergangen ist in der langen Zeit in der ich nicht hier war."

Ran überlegte. "Zwei Jahre, drei Monate, acht Tage, neun Stunden und ein paar Minuten.", sagte sie dann. "Also nicht allzu lange."

"Was meinst du?" Shin-ichi fing an zu schwitzen. Das war genau die Zeitspanne, die er in Australien verbracht hatte.

"Wenn man allerdings die Zeit mitrechnet, in der du zwar in Tokyo, allerdings für die Meisten unsichtbar warst, dann ist es etwas länger. Reichliche 3 Jahre mehr."

In Shin-ichi machte sich ein unangenehmes Gefühl breit. Die Tatsache das er ihr immer noch nicht die Wahrheit sagen konnte, sie aber wieder allen Anschein erweckte, das sie von allem bereits wusste, ließ ihn sein Vorhaben ihr alles zu beichten nicht vorteilhaft erscheinen.

"Ich bin froh, das du wieder da bist." Ihr Lächeln verschwand und sie sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. "Ich hatte solche Angst, das du nie wieder zurück kommen würdest." Sie warf sich ihm an die Brust.

Er spürte wie sie zitterte und legte seine Arme um sie. Es war schön sie festhalten zu dürfen. Das und nichts anderes wünschte er sich sehnlichst. Nur er wollte für sie da sein. Wollte sie trösten, wollte sie lieben. "Ran!", flüsterte er. "Beruhige dich." Er konnte nicht glauben, das sie sich wegen ihm noch immer solche Sorgen machte, das sie wegen ihm abermals Tränen vergoss. War er doch noch nicht abgeschrieben. Wartete sie noch immer auf ihn? Aber wer war dann dieser uminöse Freund von dem sie sprach. Konnte es sein, das sie ihn meinte? Konnte es sein, das er ihr Freund war, das er noch immer ihr Freund war?

"Lass mich bitte nie mehr allein.", wisperte Ran. "Ich habe mich so einsam gefühlt. Ich habe nichts von dir gehört und wusste nicht einmal ob du noch lebst. Solange du in Tokyo warst konnte ich mich überzeugen, das dir nichts passiert ist. Aber als du dann das Land verlassen hattest, brach mein Kontakt zu dir ab."

"Ich möchte dir gern alles erzählen, aber nicht hier auf der Straße."

Ran hob den Kopf. "Dann lass uns zu mir gehen.", sagte sie bestimmt. Noch immer glitzerte eine Träne in ihrem Augenwinkel. Dieses Glitzern, das er von damals noch kannte.
 

Schon bald schloss Ran die Wohnung auf. Sie lebte allein, wie Shin-ichi nach ein paar diskreten Blicken feststellte. Ran war jedoch in der Küche verschwunden. Kurze Zeit später kam sie wieder und stellte Tee auf das kleine Tischchen. Shin-ichi ließ sich davor nieder und nahm den Becher, den Ran ihm reichte, entgegen. Schweigend nippten sie an ihrem Tee. Und dann begann Shin-ichi zu erzählen. Er musste es endlich loswerden. Hin und wieder sah er auf Ran. Sie saß ruhig da und hörte zu. Sie saß da, völlig entspannt und folgte seinen Worten. Es war ein angenehmes Gefühl, was sie verbreitete. Seine Ran hatte sich geändert, stellte er ein weiteres Mal an diesem Tag fest. Sie war ruhiger geworden. Nicht mehr der leicht aufbrausende Wildfang, sondern verständnisvoll und ausgeglichen. Es tat ihm unheimlich gut. Und so erzählte er ihr alles bis ins kleinste Detail. Seine ganzen Sorgen fielen von ihm herab und Erleichterung machte sich in ihm breit.

Am späten Abend schloss er seine Ausführungen. Er war am Ende angekommen. Unsicher griff er nach ihrer Hand. "Verzeih mir, das ich dir das nicht schon alles vorher gesagt habe."

"Schon gut Shin-ichi." Ran senkte lächelnd ihren Kopf. "Irgendwie dachte ich mir das schon. Damals war ich allerdings ziemlich beleidigt. Zuerst dachte ich, du wolltest mich mal wieder ärgern. Doch für einen Scherz dauerte dein Verschwinden einfach zu lange. Ich begann mir Sorgen zu machen. Doch dann dachte ich schon, ich habe dich entdeckt. Mit Schrecken. Du hattest dich bei mir eingeschlichen und so etwas über mich erfahren, was ich damals noch nicht bereit war zuzugeben. Doch irgendwie hast du es fertig gebracht mir weiß zumachen, das du nicht Shin-ichi warst. Und ich habe dir glauben geschenkt. Mehr als einmal. Schon da hätte mir auffallen müssen, das etwas nicht stimmte. Jedenfalls hätte ich gerne gewusst, wo du warst. Ich wollte nicht im Unklaren leben. Jetzt im nachhinein bin ich froh, das ich es nicht wusste." Sie hob ihren Kopf und die Blicke ihrer blauen Augen trafen ihn wieder einmal mitten in sein Herz. "Ich bewundere dich.", flüsterte Ran. "Wie konntest du das alles nur durchstehen? Ich spüre, du hast ebenso gelitten wie ich. Und dennoch hat man dir nie etwas angemerkt. Woher hast du die Kraft genommen?"

"Aus der Tatsache, das du friedlich weiterleben konntest. Nur wenn ich dich in Sicherheit wusste, konnte ich in Ruhe nach den Übeltätern suchen. Denn mein Ziel war es, dir all das was ich dir eben gesagt habe, zusagen. Und dann noch …" Shin-ichi schwieg betroffen. Konnte sie nicht fühlen was er fühlte?

"Was noch?", fragte Ran nach einer kleinen Pause.

Shin-ichi hob die Hand und strich ihr wieder über die Wange. So wie heute Nachmittag, als er ihr den Staub aus dem Gesicht gewischt hatte. Und wie am Nachmittag so fing ihn auch jetzt dieses starke Gefühl für sie ein. "Ich liebe dich.", flüsterte er.

"Wirklich?", hackte Ran nach.

Shin-ichi nickte nur. Ja er liebte sie. Warum sonst hatte er sofort nach ihr sehen wollen. Nach diesem Mädchen, das eine, welche seine Gedanken behauptete. Dieses Mädchen, welches er nie vergessen konnte. Dieses Mädchen, was ihn gefangen nahm mit ihrer Ausstrahlung, ihrer Güte und ihrer Liebe.

"Lässt du mich nie wieder allein zurück?"

"Nur wenn es sich nicht anders regeln lässt. Denn ich stoße dich nur von mir, wenn ich glaube das meine Anwesenheit zu gefährlich für dich ist. Aber letzten Endes komme ich wieder. Denn ich brauche dich." Sachte beugte er sich vor und küsste sie. "Danke das du gewartet hast. Danke für deine Treue."

Wenn große Kinder spielen …

Wie ich sehe scheinen Oneshot-Sammlungen polpulär zu sein. Wobei ich denke, das meine so langsam aber sicher langweilig wird. Dennoch werd ich jetzt nicht mittenrn abbrechen. Heute kommt die Nummer 34 der Sammlung. Ein kurzes Stück, nur so ein Gedankengang von mir. Wie die meisten der Oneshots. *grins* Also muss ich es nicht unbedingt erwähnen.

Also bis dann. Eure Kokomiko

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Ausgelassen balgten sich Ran und Shin-ichi auf dem Boden herum. Wie zwei junge Hunde. Kämpfend um die Vorherrschaft über den anderen. Und Shin-ichi gewann. Halb auf ihr liegend, hielt er mit seinen Händen ihre Handgelenke über ihrem Kopf fest. Das alberne Gekicher und Gelache, welches beiden eben noch von sich gegeben hatten erstarb, als sich in die Augen blickten. Shin-ichi spürte sein Herz schlagen. Sie lagen so dicht aneinander, das er ihren Atem spüren konnte. Deutlich spürte er ihre Rundungen der Brust auf der seinigen. Er wusste, er wollte nur noch eines.

"Ich bin froh das du Karate machst und nicht Ringen.", sagte Shin-ichi. "Sonst würdest du dich jetzt herauswinden und ich könnte das nicht mehr tun." Zärtlich presste er seine Lippen auf ihre und begann sie zu küssen. Allmählich lockerte er seinen Griff um ihre Handgelenke. Dann fuhr er erst mit der rechten, dann mit der linken Hand ihren Arm hinab bis zu ihren Schultern, sie dabei noch immer küssend. Seine ganzen Gefühle legte er in diesen einen Augenblick. Wenn sie jetzt nicht verstand, war ihr wirklich nicht mehr zu helfen.

Shin-ichi wagte es kaum zu glauben, als Ran ihre freigewordenen Arme um seinen Hals schlang und seinen Kuss erwiderte. Das war es! Das war es, was er immer wollte.

Einen Wimpernschlag später richtete er sich auf, setzte sich neben Ran und blickte ihr leicht lässig in die Augen. Mit einer Hand fuhr er ihre Körperlinien entlang. "Ich liebe dich Ran.", sagte er leise. "Schon seit einer halben Ewigkeit." Er grinste und hob kurz seine rechte Augenbraue. "Ich wollte nur, das du es weißt."

Klärende Worte

Und weil das letzte so kurz war und ihr so lange und geduldig gewartet habt, kommt gleich noch ein Nachschalg dazu. Also viel Spaß beim lesen.
 

Kokomiko

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Schallend erklang die Ohrfeige und hallte in dem langen Flur der Schule nach. Ran stand neben Sonoko mit erhobener Hand und Sonokos linke Gesichtshälfte färbte sich allmählich rot. Keiner der drei sagte ein Wort. Ran nicht, Sonoko nicht und auch Conan nicht, der wie versteinert auf die Szenerie blickte.

Zeitlupenhaft löste sich das Geschehen auf. Ran senkte ihre Hand und ihren Kopf. Tränen kullerten über ihre Wange. Sonoko befühlte ihre glühende Wange und sah wieder ihre Freundin an. Sie war erschüttert, denn so etwas hatte sie von ihrer besten Freundin nicht erwartet. Und auch Conan entspannte sich, resümierend, weshalb Ran Sonoko gerade eine Ohrfeige verpasst hatte.
 

"Entschuldige Sonoko.", sagte Ran, die als erste ihre Sprache wiedergefunden hatte. "Aber du bist meine Freundin und ich finde es unfair von dir, das du mir ständig mein Verhältnis zu Shin-ichi unter die Nase reibst." Eine Träne sammelte sich an ihrer Nasenspitze und tropfte zu Boden. "Wenn du es genau wissen willst, ja ich liebe Shin-ichi. Und ich vermisse ihn. Ich habe Angst, das er nicht mehr zurückkommen wird, das ich allein zurückbleibe." Ran lehnte sich an die Wand des Fluren und ließ sich langsam zu Boden gleiten. "Manchmal wünsche ich mir, ich könnte vergessen, vergessen das es ihn gab, vergessen was er für mich bedeutet." Sie griff nach der Hand von Conan, der sich neben ihr niedergelassen hatte. "Du hast es selber gesagt Sonoko, ich bin nicht wie du. Und es tut mir nun mal weh, wenn ich an ihn denke und er nicht bei mir ist. Du, im Gegensatz zu mir, nimmst deine Beziehung zu Makoto laxer als ich meine zu Shin-ichi. Du siehst dich, trotzdem du einen Freund hast, weiter nach anderen Jungs um. Mich interessieren sie nicht. Ich verlange ja nicht, das Shin-ichi an meinem Rockzipfel hängt, oder das er meine Gefühle erwidert. Aber es ist beruhigend zu wissen, das es ihm gut geht. Es beruhigt mich, wenn man wenigstens einmal am Tag einen Blick auf ihn werfen und mit ihm ein paar Worte wechseln kann. Nur so, damit man sich überzeugen kann, das mit ihm alles in Ordnung ist. Aber im Moment ist es nicht so. Er meldet sich oft tagelang nicht. Manchmal vergehen sogar Wochen und gesehen hab ich ihn schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr. Es zerreist mir mein Herz, wenn ich an ihn denke und nichts von ihm weiß. Deshalb will ich ihn manchmal einfach nur vergessen." Rans vorwurfsvolle Stimme wurde leiser. "Damit dieser Schmerz in meinem Herzen aufhört und damit ich wieder ruhig schlafen kann. Doch dann sehe ich sein Bild auf meinem Tisch, sehe wie er lacht. Und weiß, das ich ihn nie vergessen werde, das ich ihn nicht einfach so zur Seite zu schieben kann. Mich von ihm zu trennen zu wollen, macht meinen Schmerz auch nicht leichter. Deshalb klammere ich mich an die Hoffnung und an meine Liebe zu ihm. Denn gerader dieser Schmerz ist es, der mir sagt, das ich ihn von ganzen Herzen liebe. Ich werde ihn nicht aufgeben, dazu hat er mir zu oft zur Seite gestanden. Ich werde ihn nicht aufgeben, nicht bevor ich nicht weiß, welche Rolle ich in seinem Leben spiele. Kann sein das du mich nicht verstehst Sonoko, aber so bin ich nun einmal. Und ich finde es nicht gut das du mich deswegen auslachst."
 

Conan schloss seine Hand um ihre und drückte sie leicht. Ihm war schwer ums Herz. Wieso fand sie immer die richtigen Worte? Warum blieb er, wenn es um seine Gefühle ging stumm? Er, der doch eigentlich Redegewand war. Ihm fehlten sie einfach.

Sonoki ging vor Ran in die Knie. "Ist schon gut Ran. Ich will dich doch gar nicht aufziehen. Und ich selbst schaue mich nur nach anderen Jungen um, um die Leere die Makoto in mir durch seine Abwesenheit hinterlässt, zu vertuschen. In Wirklichkeit leide ich so wie du. Und was dich und Shin-ichi betrifft, ich glaube du hast ihn schon längst um den Finger gewickelt."

Ran blickte erstaunt auf.

"Naja immerhin telefoniert er doch mit dir. Ich habe bisher noch nicht gehört, das er je ein anderes Mädchen angerufen hat." Sie tippte sich mit dem Zeigefinger ans Kinn und schaute nachdenklich zur Decke empor. "Ich denke mal, wenn du ihm als erstes deine Gefühle offenbarst, wird er in deinen Händen zu Wachs." Sonoko grinste Ran an. "Dein Bücherwurm."

Conan senkte den Kopf und schmunzelte. Da könnte sie Recht haben, dachte er so bei sich.

"Und entschuldige das ich so gemein zu dir war.", flüsterte Sonoko noch leise. "Aber ich wollte doch endlich, das du zu deinen Gefühlen stehst, sie nicht anderen gegenüber verleugnest. Denn wenn du das geschafft hast, dann ist der letzte Schritt es ihm zu sagen, nicht mehr ganz so weit."
 

Ran lächelte und nickte. Sonoko war ihr beste Freundin. Und da kam es auch mal vor, das man sich streitet. Aber eine gute Freundschaft wäre keine gute Freundschaft, wenn man es nicht schafft die Fronten zu klären. Und das, hatten so soeben getan.

Wenn Gefühle überhand nehmen

Oh das ist kein Problem Shi_Ran-chan. Danke das du gleich mehrere One-Shots kommentiert hast. Die Nummer 50 ist Kapitel 13 in diesem Band.

Ich habe übrigens vergessen beim letzten Kap die Nummer zu nennen. Es ist die 36. Damit sind dann alle Nummern bis 45 weg. Bis 45 deswegen, weil das hier die Nummer 41 ist und ich die 43 auch noch laden werde. 44 und 45 wurden schon genannt. Also bis demnächst

Kokomiko

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Schweigend gingen beide nebeneinander her. Shin-ichi hatte schon die ganze Zeit gesprochen. Nun war er am Ende. Am Ende seiner Geschichte und am Ende seiner Kraft.

Er und Ran hatten sich heute verabredet. Heute wollte er ihr endlich die Wahrheit sagen. Die Wahrheit über seine angebliches Verschwinden und sein Wiederkommen. Und so fing er an zu erzählen. Erst langsam und vorsichtig, nicht wissend, wie Ran reagieren würde. Doch als sie ruhig blieb, wurde er mutiger und seine Worte flossen nur so aus seinem Mund. Und mit jedem Wort fühlte er sich erleichterter. Doch nun war gesagt, was zu sagen war. Einzige Ausnahme bildeten nur seine wahren Gefühle für sie. Damit wollte er erst rausrücken, wenn er wusste wie sie alles aufgenommen hatte. Doch so ruhig wie sie am Anfang war, so ruhig war sie auch jetzt noch. Sie schwieg einfach über alles. Und so schwieg auch er, nicht wissend was sie dachte, wie sie fühlte. Mit jeder Minute die sie sich weiter anschwiegen, schwand seine Erleichterung wieder Stück für Stück. Einerseits bereute er nun, das er ihr alles erzählt hatte, andererseits hätte er sein Leben lang nicht mit dieser 'Lüge' leben können. So hoffte er inständig, dass sie sich doch noch dazu äußern würde. Doch seine Hoffnung erfüllte sich nicht.
 

"Ich bringe dich nach Hause.", sagte er und unterbrach für einen kurzen Moment das Schweigen. Ihre Schritte lenkten sie nun in Richtung Detektei. Dort angekommen blieben sie stehen. Shin-ichi sah hinauf zum Himmel. Über ihnen hatte sich die Nacht ausgebreitet und man sah hin und wieder einen Stern leuchten. Dann senkte er den Blick zu Ran. "Wir sehen uns Montag in der Schule?", fragte Shin-ichi vorsichtig. Doch auch jetzt gab Ran ihm keine Antwort. "Dann mach es gut.", flüsterte er leise. Er wollte sich nicht verabschieden. Er wollte, das sie ihm verzieh, wollte das sie einen gemeinsamen Lebensweg einschlugen. Nur in diesem Augenblick sah es nicht gerade danach aus. Sein Herz schmerzte. Zaghaft griff er nach ihrer Hand, trat einen kleinen Schritt zurück. Immer weiter. Bald hielt er sie am ausgestreckten Arm, doch noch immer mit den Augen fixierend. Wie würde sie reagieren? Würde sie doch noch was sagen? Seine Blicke bettelten förmlich nach einer Antwort.

Seine Hand festigte den Griff. Ihre Finger sollten nicht aus seiner Hand gleiten. Sie sollte ihm folgen. Er wollte nicht allein bleiben. Nicht jetzt und auch nicht den Rest seines Lebens. Würde sie es tun? Würde sie ihm folgen?

Fast wie ein Wunder kam es ihm vor, als Ran einen Schritt vorwärts tat. Erneut setzte er einen Fuß hinter den anderen, vergrößerte seinen Abstand zu ihr und sie verringerte ihn. So ging es weiter, bis sie beide Hand in Hand die Straße hinabliefen. Den Weg zu seinem Haus einschlagend. Sie gingen nebeneinander her, schweigend wie schon den Rest des Abends. Doch jetzt bildete die Tatsache, das er ihre Hand hielt, den kleinen, aber feinen Unterschied.
 

Shin-ichi schluckte. Seine Ran war einfach ein Goldstück. Unersetzlich. Auch wenn sie nichts sagte, so fühlte er sie. Fühlte ihre warme Hand, in seiner liegen. Er konnte fühlen, das sie ihn verstand, konnte fühlen das sie ihm verzieh, konnte fühlen, das sie ihn liebte und fühlen, das sie seine Liebe zu ihm spürte. Auch wenn sie bisher immer noch nichts gesagt hatte. Es reichte, das sie bei ihm war, reichte das sie ihm folgte, reichte das er ihre Hand halten durfte. Ihre Anwesenheit gab ihm Mut. Sein Schatz war bei ihm. Und er, er begann sich schuldig zu fühlen. All das, was er bisher in sich verschlossen hatte, all seiner Gefühle drängte hervor. Der Schmerz, die Sehnsucht, das Verlangen. Aber auch die Erleichterung dessen, das sie alles ruhig aufgenommen hatte und ihn verstand. All das drückte aus seinem tiefsten Inneren hervor und er verlor all deine Selbstbeherrschung. Verzweifelt presste er Daumen und Zeigefinger seiner freien Hand in seine Augenwinkel an der Nasenwurzel. Er fühlte Tränen in sich aufsteigen. Tränen, denen er immer Herr war. Er musste es unterbinden, auf alle Fälle. Er durfte nicht weinen, nicht vor Ran. Denn das würde nur seine Schwäche zeigten. Und für Ran musst er stark sein. Doch die Situation hatte ihn mehr mitgenommen, als er vermutet hatte. Wenn Ran doch wenigstens etwas sagen würde. Nur ein Wort. Er gab sich zufrieden, das sie bei ihm geblieben war, das sie noch immer an seiner Seite ging, das er ihre Hand hielt, aber der Wunsch nach einen Wort von ihr, einem versöhnlichen Wort von ihr, wurde stärker in ihm. Auch wenn er es wusste, weil die Situation keinen anderen Schluss zuließ, wollte er es hören.
 

Immer mehr drückte auch sein Gewissen, bis er es nicht mehr aufhalten konnte. So blieb er stehen, vergrub sein Gesicht in seiner Armbeuge und schluchzte. Unerbittlich stürzten seine Gefühle auf ihn ein.

"Shin-ichi." Ran lehnte sich an seine Seite und drückte fest seine Hand. "Es ist vorbei. Es ist alles vorbei. Wir haben es geschafft."

Verlegen blickte Shin-ichi Ran an. Sie hatte zu ihm gesprochen. Beruhigende Worte. An ihn gerichtet. Und er fühlte den festen Druck ihrer Hand. Verschämt sah er zu ihr auf. Ihre Augen strahlten Wärme aus und sie lächelte ihn an. Für dieses Lächeln, für diese Wärme die sie verschenkte, dafür liebte er sie. Schnell schlang er seinen Arm um ihren Hals und zog sie zu sich heran. Wie gerne würde er ihr nun sagen was er fühlte, doch seine Kehle war wie zugeschnürt.

"Es ist gut Shin-ichi." Sachte strich Ran ihm über den Rücken. "Ich habe an deiner Stimme gehört, das es dir nicht leicht fiel mir das alles zu sagen. Und dein Ausbruch eben, lässt mich glauben, das hinter all dem noch mehr steckt als das, was du mir bis jetzt erzählt hast."

Shin-ichi nickte. Er ließ Ran los und nahm ihr Gesicht in beide Hände. "Ich liebe dich Ran.", flüsterte er mit belegter Stimme. So wie er sich nach ihren Worten, nach diesen Worten von ihr gesehnt hatte, der Wunsch so unermesslich groß war, so war ihm auch klar, das sie seine auch hören wollte. Worte die sie sich schon seit langem wünschte und auf die sie viel länger gewartet hatte. "Ich liebe dich." Dann legte er sachte seine Lippen auf die ihren. Für einen Moment lang vergaß er alles um sich herum, vergaß das er auf offener Straße war. Das was für ihn allein zählte, war Ran, seine Ran. "Ich liebe dich.", wiederholte er sich und legte seine Stirn gegen ihre. Zärtlich strichen seine Hände ihre Arme hinunter und griffen nach ihren Händen.
 

Nach ein paar Minuten setzten sie ihren Weg fort. Im Haus angekommen, ließ Shin-ichi Ran los. "Ich mache das Gästezimmer fertig. Du kannst derweilen ins Bad gehen." Ihm war beklommen zumute. Er hatte Ran einfach hierher geführt, quartierte sie wie selbstverständlich hier ein. Und sie hatte all dem eigentlich nicht einmal richtig zugestimmt. Doch er wusste, das sie ihm bereitwillig folgte und das war Einwilligung genug.

Shin-ichi richtete das Bett, während Ran bereits im Bad war. Als sie dann das Zimmer betrat, wünschte er ihr nur noch eine gute Nacht und verschwand ebenso.

Eine halbe Stunde später betrat er sein eigenes Zimmer. Doch anstatt in sein Bett zu gehen, setzte er sich ans Fenster und schaute in die Nacht hinaus. Er konnte den Lichtschimmer über der niemals schlafenden Stadt sehen. Und der Mond warf leichte Schatten. Selbst sein Zimmer beleuchtete er schwach mit seinem silbrigen Schein. So saß er da, tief in seinen Gedanken versunken. Er dachte an Ran, die im Zimmer neben ihm schlief. Dachte daran, was sie ihm gesagt hatte. Nur die entscheidenden Worte waren nicht dabei gewesen. Kein Wort von Liebe. Dabei hatte er ihr doch seine gestanden. Und er wusste, das sie ihn liebte. Er schloss die Augen einen Spalt. Das war damals, dachte er. Fühlte sie jetzt noch immer so? Oder hatten sich ihre Gefühle, nach all dem was er ihr heute gesagt hatte, verändert? Aber war ihre Anwesenheit nicht der eigentliche Beweis dafür, das noch immer so fühlte wie damals? Doch konnte er sich da so sicher sein? Und warum hatte sie dann nichts dazu gesagt? Er fuhr sich durch die Haare. Seine Gefühle brachten seine Gedanken vollkommen durcheinander. Noch nie hatte er es jemals so schwer gehabt, einen klaren Gedanken hinzubekommen. Und das nur, weil er noch immer nicht 100%ig wusste, ob sie beide nun in Zukunft gemeinsam den Weg des Lebens bestritten.
 

Einsamkeit umfing ihn. Seufzend erhob er sich. Als er sich umdrehte, sah er Ran im Türrahmen stehen. Wie lange hatte sie da schon gestanden? Fragte er sich. Und vor allen Dingen warum stand sie da und beobachtete ihn?

"Hast du Angst?", fragte Shin-ichi aus einem Gefühl heraus.

Ran nickte.

"Soll ich dich beschützen?" Irgendwie kam die Frage Shin-ichi lächerlich vor. Wovor hatte Ran Angst? Höchstens vor der Dunkelheit, aber dann nur, wenn etwas Bedrohliches in der Luft lag. Hier war ihr noch nie etwas passiert. Also warum sollte sie hier Ängste entwickeln?

Doch erneut nickte Ran und trat auf ihn zu. Shin-ichi ging ihr entgegen und öffnete seine Arme. Bereitwillig ließ sich Ran in ihnen nieder. Shin-ichi senkte den Kopf und atmete ihren Duft ein. Es war gut zu wissen, das sie ihn brauchte.

"Du lässt mich nie wieder allein zurück?", fragte Ran leise.

"Nur wenn es sich nicht vermeiden lässt."

Ran hob den Kopf und er sah ihre weit aufgerissenen Augen.

Das also war es, dachte Shin-ichi. Sie hatte ebensolche Angst vor der Einsamkeit, Angst von ihm allein gelassen zu werden. "Ich bin glücklich wenn du lachst und ich bin traurig wenn du weinst. Es zerreist mein Herz, wenn ich sehe wie du dir Sorgen machst. Ich fühle mit dir und ich fühle so wie du. Deshalb ist es immer mein Bestreben zu dir zurückzukommen. Egal was kommt, egal was passiert. Ich möchte immer bei dir sein, denn ich liebe dich.", erklärte er ihr.

"Ich liebe dich auch Shin-ichi.", antwortete Ran und schlang ihre Arme um Shin-ichi.

"Es tut wir wirklich Leid, das ich dir das alles antun musste.", wisperte er.

"Ich weiß. Auch wenn es eine Weile gebraucht hat, bis ich es kapiert hatte, aber ich kann verstehen, das du das alles für mich getan hast."

"Wirklich?" Shin-ichi war glücklich endlich das aus Rans Mund zu hören. Nun stand ihrer Liebe nichts mehr im Weg.
 

Ein Kuss einigte die beiden. Und ein zweites Mal in dieser Nacht vergaß Shin-ichi alles um sich herum. Zärtlich begann er Ran zu liebkosen. Und Ran ließ es sich gefallen. Irgendwann in dieser Nacht vollzogen sie dann ihre Liebe. Und keiner der beiden bereute es. Friedlich schliefen sie dem neuen Morgen und der neuen Zukunft entgegen.

Schrei um Hilfe

Ich muss mich korrigieren. Das hier ist die Nummer 42 und nicht 43. Sorry. *verbeug* Und ich stelle fest, das es nur noch 5 Kapitel braucht um diesen Band zu beenden.

Dieses Mal ist Heiji mit involvert. Kommt selten vor, aber hin und wieder schon. Wobei ich es mag, wenn die beiden zusammen agieren.

Also dann ran ans lesen.

Kokomiko

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Heiji betrachtete die Gegend. "Sag mal Kudo...,", meinte er so nebenbei. "... wieso ist heute nichts los?" Sie standen an einer Ecke mitten in der Stadt.

"Wie meinst du das?", fragte Conan zurück.

"Na kein Mord, kein Raub, keine Entführung, gar nichts. Kein Fall zum lösen. Wenn das so weitergeht, fangen meine grauen Zellen an zu schrumpfen."

"Also mir soll es recht sein. So kann ich mich in aller Ruhe nach der Organisation umsehen und werde nicht durch Rans Vater abgelenkt, der es wieder einmal nicht auf die Reihe bringt einen Fall allein zu lösen." Conan sah dem geschäftigen Treiben der Stadt zu.

"Hört sich an als hättest du einen Hinweis." Heiji war sofort begeistert. Es war ihm egal in was für einer Sache er seine Nase steckte, Hauptsache es war schön knifflig. Und diese Organisation, die seinem Freund ein Gift eingeflößt hatte und welches ihn schrumpfen ließ, war so ein kniffliger Fall.

"Nein nicht den geringsten." Conan machte ein gelangweiltes Gesicht.

Enttäuscht sah Heiji auf seinen Freund im Miniformat. "Das ist nicht dein Ernst.", sagte er als Conans Handy piepste. "Du haste eine SMS bekommen.", meinte er sogleich.

Conan zog sein Handy hervor. "Von Ran.", sagte er. Wenig interessiert öffnete er die Nachricht. Leise Musik erklang.

"Oje Weiberkram.", murmelte Heiji. Doch dann bemerkte er Conans Gesicht. "Was ist?", fragte erschrocken.

Wortlos drehte ihm Conan das Display entgegen. Und nun weiteten sich auch Heijis Augen. Denn auf dem Display war nichts weiter als ein Wort in englisch und in Großbuchstaben geschrieben zu lesen. Und dieses Wort war 'HELP'. Die Musik verklang.

"Du entschuldigst mich mal." Conan wählte nun, ohne auf ein weiteres Wort von Heiji zu warten, Rans Nummer. Dann zog er seine Fliege höher, um sie gleich darauf wieder sinken zu lassen.

"Was ist?", fragte Heiji wieder, als er Conans Gesicht sah, welches nun Bände sprach. Und als ihm Conan das Handy entgegenhielt, konnte er die Stimme des Bandes hören, welches den Anrufer mitteilte, das der zu Anrufende nicht erreichbar war. "Meinst du es ist Ernst?"

"Ich weiß nicht." Conan dachte angestrengt nach. "Wenn es wirklich ein Hilferuf ist, warum hat sie dann dieses Lied mitgeschickt? Wenn sie in Not ist, ist das vergeudete Zeit."

"Oder das Lied ist ein Hinweis auf ihren Aufenthaltsort. Sagt dir das Lied was?"

"Nein." Conan kniff seine Lippen aufeinander. Er begann sich Sorgen zu machen. Also öffnete er erneut die Nachricht von Ran, in der Hoffnung mehr zu sehen als beim ersten Mal. Wieder ertönte die leise Melodie und nur dieses eine Wort erschien.

"Diese Melodie, sie ist sehr ruhig.", begann er zu analysieren.

"Hört sich irgendwie melancholisch an."

"Traurig." Conan senkte seinen Blick. Einsamkeit ergriff ihn. Doch einen Hinweis wo sie war konnte er nicht finden. "Suchen wir sie. Klappern wir alle Orte ab, an denen sie sein könnte."

"Sie kann überall sein. Tokyo ist verdammt groß", schnarrte Heiji.

"Aber nicht so groß wie du denkst. Es gibt nicht viele Orte, an denen sie sich verstecken kann."

"Du meinst sie versteckt sich nur?"

"Ich denke ja, denn ich habe das Lied doch erkannt."

"Und welches ist es?"

"Unwichtig. Gehen wir."

Die beiden Jungen liefen los. Sie durchkämmten alle Orte die Conan so einfielen. Orte an denen er sie vermutete. Und immer wieder spielte er dieses Lied. So waren sie eine Zeitlang unterwegs. Doch nirgends entdeckten sie Ran.

"Und wenn ihr nun doch tatsächlich etwas zugestoßen ist?" Heiji betrachtete Conan der zum zigsten Mal sich das Lied anhörte und von Mal zu Mal wortloser wurde.

"Mir fällt nur noch ein Ort ein.", sagte er leise und lief los.

Heiji folgte schweigend. Er spürte dass sich Shin-ichi Sorgen machte, selbst wenn er sagte, ihr sei nichts zugestoßen. Woher er allerdings diese Sicherheit hernahm, war ihm schleierhaft. Sie ließen die bewegte Stadt hinter sich. Es wurde ruhiger und Conan strebte dem Meer zu.

"Sind wir noch immer in Tokyo?", fragte Heiji keuchend hinter Conan.

"Ja. Du wirst es nicht glauben aber auch Tokyo hat ruhigere Ecken und Plätze."

Durch die Büsche sahen sie das Meer glitzern. Und als diese eine größere Sicht freigaben, fiel Heijis Blick auf eine Plattform etwas weiter unter ihnen. Und dort stand Ran. Endlich dachte Heiji und rannte den Weg weiter. Doch plötzlich stoppte er. Er war soeben an Conan vorbeigeschossen, weil dieser stehen geblieben war. Er sah zu seinem Freund, der schwer atmend an den Rand des Weges herantrat und zu Ran hinab blickte.

Conan angelte sein Handy aus der Tasche und hörte sich ein weiteres Mal das Lied an, während er Ran fest im Auge behielt.

Heiji beobachtete abwechselnd Conan und Ran. Und im Hintergrund erklang immer wieder die Melodie aus Conans Handy. Zwei Menschen. Sie, dort nicht weit unter ihnen und gedankenverloren hinauf auf das Meer blickte und er, neben ihm, ebenso in seine Gedanken vertieft und zu ihr hinunter sehend. Eine seltsame Mischung. Heiji ergriff ein Gefühl von Betroffenheit und er wünschte sich, er würde nicht hier sein. "Sie sieht zerbrechlich aus."´, sagte er leise. "Ich habe Ran noch nie so gesehen. Sie lacht doch immer. Wenn man sie sieht, meint man, es würde ihr nichts ausmachen, das du nicht da bist. Sie geht ihrem gewohnten Leben nach. Kümmert sich um so viele Dinge. Und selbst Kazu erzählt von ihr nie etwas Ungewöhnliches. Nur manchmal schimpft sie über dich, wie du Ran nur allein lassen kannst. Also bedeutet das, das du schon etwas besonders für Ran darstellst." Sein Blick wanderte zu Ran. "Aber jetzt wirkt sie so verändert."

"Sie stellt ihre Sorgen und ihre Gefühle immer weit hinten an und versteckt sie, damit niemand es sieht. Damit niemand sieht, wie sehr ihr das zu Herzen geht. Tu mir einen Gefallen und sag ihr und vor allen Dingen Kazuha nicht, das du sie so gesehen hast.", sagte Conan wie geistesabwesend.

"Das wird sich nicht vermeiden lassen. Wenn wir jetzt zu ihr gehen, wird sie wissen, dass wir sie so gesehen haben."

"Wir werden nicht zu ihr gehen. Sie erwartet nicht uns, sondern ihn. Und nur er wird sie holen. Denn sie wird nicht eher gehen, bis er da gewesen ist."

"Du meinst dich in deiner ursprünglichen Form?"

"Genau den meine ich."

"Wie willst du das machen?"

"So wie immer." Conan tippte etwas auf seinem Handy ein.

"Ist das nicht etwas unpersönlich?"

"Sie ist einsam. Und sie sucht nur meine Hilfe um derer zu entfliehen. Mehr nicht."

"Es ist schon faszinierend das du sie gefunden hast und nun weißt du sogar was sie von dir will. Wie machst du das?"

"Es ist ganz einfach. Das Lied war die Lösung."

"Ich weiß immer noch nicht was es für eines ist. Ich habe es noch nie gehört."

"Es heißt Missing."

"'Missing das sagt alles."

"Eben." Noch immer war Conan beschäftigt sein Handy zu traktieren.

"Und wie willst du ihr helfen?"

"Ich werde sie vertrösten."

"Sie?" Heiji betrachtete seinen Freund genau, dessen Haltung ihm alles sagte. "Wohl eher euch beide. Du kannst ihr nicht helfen, wo du doch in derselben Einsamkeit steckst wie sie. Und sag nicht, dass du es nicht bist. Ich habe es eben gesehen. Ihr beide fühlt gleich. Noch nie habe ich bei einem Paar so sehr die Liebe, die beiden verbindet, gespürt."

"Vergiss es Hattori." Conan ließ das Handy sinken.

"Außerdem ist eine SMS sinnlos. Du hast sie vorhin auch nicht auf dem Handy erreichen können. Sie wird es aus haben."

"Richtig. Dennoch wird sie sie bekommen. Sie hat das Handy aus, weil sie nicht nur reden will, sondern sie will mich zwingen zu ihr zu kommen. Denn wenn ich nicht telefonisch nicht mit ihr reden kann, dann geht es nur persönlich."

"Dennoch schickst du ihr nur eine SMS."

"Was soll ich sonst noch tun? Glaubst du ich gehe zu ihr und sage ihr alles?" Conan senkte den Kopf. "Nein das geht nicht.", sagte er leise und spielte wieder das Lied ab.

So standen sie da. Eine ganze Zeit lang ohne dass etwas passierte. Die Stimmung wurde drückender und Heiji wollte so schnell wie möglich, das er weg kam. Tief in seinem Inneren wünschte er sich, dass die beiden für einen kurzen Moment zusammen sein könnten.

Dann bewegte sich Ran. Und auch Conans Körper spannte sich an. Er beobachtete wie Ran ihr Handy einschaltete. Auch Heiji sah angespannt zu Ran hinunter. Beide Jungen konnten erkennten wie sie mit ihrem Handy rumhantierte.

"Sie hat sie.", sagte Conan leise. "Ran es tut mir so Leid. Bitte verzeih mir."

Heiji schaute in das ernste Gesicht seines Freundes. Wieder machte sich Betroffenheit in ihm breit. An so etwas war er nicht gewöhnt. Er hatte schon viele Schicksale miterlebt, aber so hart wie dieses, hat ihn noch keines mitgenommen. Seine Augen wanderten zu Ran hinunter. Was könnte Shin-ichi ihr geschrieben haben, das er so sicher war, das sie seine fehlende Anwesenheit nicht störte, wo sie sich diese scheinbar so sehr wünschte. Er sah Ran wie sie das Handy mit beiden Händen an ihre Brust drückte und den Kopf senkte. Für einen Moment war sie wie erstarrt. Dann fuhr sie mit dem Ärmel über ihr Gesicht, verstaute das Handy in ihrer Tasche und ging.

"Verstecken wir uns.", sagte Conan und zog Heiji ins Gebüsch.

"Also dieses Versteckspiel ist auf Dauer nichts für mich. Ich bin froh nicht in deiner Haut zu stecken und froh in Osaka zu wohnen und somit Ran nicht jeden Tag über den Weg laufen zu müssen. Und du wohnst auch noch bei ihr. Wie hältst du das aus?"

"Man gewöhnt sich dran. Und jetzt sei still."

Ran lief mit schweren Schritten an ihrem Versteck vorbei. Kaum war sie in sicherer Entfernung traten die beiden Jungen hervor.

"Irgendwann Ran bin ich wieder bei dir. Das verspreche ich.", wisperte Conan und sah ihr traurig hinterher.

Am Abend saßen alle am Tisch. Heiji starrte Ran an, als wäre sie ein Geist. Sie wirkte gelassen, so wie er es von ihr gewohnt war. Mit den Gedanken an den heutigen Nachmittag jedoch bekam ihr Bild einen ganz anderen Charakter. Leicht beugte er sich zu Conan hinunter. "Jetzt verstehe ich auch warum du sie so liebst. Sie ist das typische japanische Mädchen. Willenstark, souverän, mitfühlend, sittsam, fleißig, anständig, treu und doch im Innern leicht zerbrechlich. Einem Innern, das sie, wie man es von solchen Mädchen erwartet, niemanden Preis gibt. Man stellt seine Gefühle nicht an erster Stelle, drängst sich nicht in den Mittelpunkt. Stattdessen versteckt sie alles hinter einem liebenswerten Lächeln. Meinst du sie hält das noch lange aus?"

Conan schüttelte den Kopf. "Aber ich tue mein bestes um sie aus diese Situation zu erlösen."

"Sag mal, was hast du ihr eigentlich geschrieben?"

"Ich bin der typische japanische Junge zu ihr. Intelligent, stark, strebsam, gewissenhaft, selbstbewusst, zielstrebig und vor allem Dingen bin ich Gentleman. Also geht dich das nichts an."

"Du bist also der typische japanische Junge, der seine Gefühle nicht zeigt. Dann ist das zu spät, ich hab sie schon mitbekommen." Heiji grinste bis zu den Ohren. "Ich bin ein Eingeweihter, dein Verbündeter. Also komm schon."

"Heiji lass es. Ich frag dich auch nicht, was du mit Kazuha privat treibst."

Heiji fuhr hoch. "Da gibst es nichts.", sagte er trocken.

"Wirklich? Vielleicht solltest du von mir lernen, bevor es für dich zu spät ist."

"Zu spät?"

Conan nickte nur. "Denke dran. Mach nicht den gleichen Fehler, er könnte fatale Folgen haben."

Heijis Gedanken wanderten zum Nachmittag zurück. Zu dem Zeitpunkt als er die beiden beobachtet hatte. Zwei die eine unüberwindliche Schlucht teilte, dazu gezwungen, obwohl sie doch auf einer Seite stehen wollten. Eine Liebe die existierte, die jedoch nie ausgesprochen worden war. Sollte er es sehen? Hatte Shin-ichi ihn deshalb mitgenommen? Damit er Kazu gegenüber seine Gefühle zugibt? Er überlegte. Womit hätte er Kazu getröstet, wenn er von ihr eine solche SMS bekommen hätte? Er zuckte zusammen. Ja klar. Es fiel ihn wie Schuppen vor die Augen. Er hätte ihr gezeigt, dass er genauso dachte wie sie. Er hätte ihr den gleichen Wortlaut, mit dem gleichen Lied einfach zurückgeschickt.

Ein besonderer Abend

Danke Shi_Ran-chan für deine Kommis. *sichverbeug* Im Moment bist du die Einzige die schreibt. Ist aber nicht weiter schlimm. *grins* So halten wir eben beide ein Zwiegespräch.

Mit der Nummer 46 lasse ich Shin-ichi mal wieder auftauchen. So eine Szene würde duraus in den Manga passen, als kurze Stippvisite von ihm. Ist zumindestens vorstellbar.

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Ran stand mit Sonoko an der Wand. Ihre Blicke wanderten über die Tanzfläche. Es war leicht dunkel und nur die Discokugel spiegelte einige Lichtreflexe an der Wand und auf dem Boden wieder. Zu leiser Musik führten ein paar Jungs ihre Tanzpartnerinnen eng umschlugen über die Tanzfläche.

Sonoko seufzte. "Ich möchte wissen warum du ständig die Aufforderung zum Tanzen ablehnst.", gab sie von sich. "Wenn ich mal das Glück hätte."

"Ich will halt nicht." Ran wippte zum Rhythmus der Musik. Eigentlich würde sie schon wollen, nur der Tanzpartner den sie sich wünschte, der nicht anwesend.

"Mensch Ran das ist unser Abschlussball. Wir haben uns in Schale geworfen und du tanzt nicht mal.", nörgelte Sonoko weiter.

"Ich muss nicht." Im Augenwinkel sah Ran einen Schatten auf sie zukommen. Nicht schon wieder, dachte sie bei sich und drehte sich weg. Sie wollte nicht schon wieder angesprochen werden. Erschrocken registrierte sie, wie sich zwei Hände auf ihre Hüften legten und sie sanft zum Takt der Musik wiegte. Fast hätte sie ihr Karate angewendet um den Pöbel loszuwerden, doch besann sie sich eines Besseren. Heute war Eleganz angesagt und Karate daher unpassend. Also drehte sie sich zu dem voreiligen Tänzer um, um ihn verbal zur Rechenschaft zu ziehen. Doch als sie der Person die vor ihr stand in die Augen blickte, brachte sie kein Wort heraus. Der Junge stand einfach lächelnd vor ihr und hielt auffordernd seine Hand ihr entgegen. Schüchtern legte sie ihre hinein und beide begaben sich, begleitet von einem Raunen, zu den anderen Paaren auf die Tanzfläche. Dort angekommen zog der Junge Ran in seine Arme. Fast schwebend bewegten sie sich zur Musik. Mutig legte Ran ihre Arme um den Hals des Jungen.

"Du bist wieder da Shin-ichi.", flüsterte sie ihm ins Ohr. "Wie lange wirst du bleiben."

"Nur für diesen Abend, nur für diese Nacht, nur für dich.", flüsterte Shin-ichi zurück und Ran spürte seinen Atem an ihrem Hals. Ein warmer Schauer kletterte ihr den Rücken hoch und tausend Schmetterlinge erhoben sich auf einmal in ihrem Bauch. Sie schloss ihre Augen und vergaß alles um sich herum. Das was zählte war Shin-ichi. Ihr Shin-ichi. Auch wenn er nicht singen konnte, tanzen das konnte er. Und viel zu gern ließ sie sich von ihm über die Tanzfläche führen. Leicht und geschmeidig, wie kein anderes Paar. Sie beiden passten zusammen und harmonierten perfekt.

Viel zu schnell verklang die Musik. Shin-ichi führte Ran von der Tanzfläche und sofort wurden sie von Mädchen umringt.

"Macht das ihr verschwindet.", sagte Ran drohend und spannte ihren Körper an. Da war Shin-ichi da und das nur für so kurze Zeit, da wollte sie ihn sich nicht noch nehmen lassen. Egal wie es aussehen würde, sie würde jede Nebenbuhlerin verjagen, auch wenn sie doch ihren Halbkreisfußkick anwenden müsste.

"Aber Ran." Shin-ichi stand mit geschwellter Brust neben ihr. Irgendwie beeindruckte es ihn, das sie in verteidigte. "Das ist aber nicht Ladylike." Er lächelte ihr zu. Zu den Anderen sagte er: "Es tut mir Leid, ab er ich habe bereits eine Partnerin für diesen Abend und ich werde sie auf keinen Fall vernachlässigen."

Enttäuscht wanden sich die Mädchen ab.

"Nicht nur für diesen Abend. Für mein ganzes Leben. Denn nichts und niemand in der Welt wird mich jemals aufhalten können, dich aufzugeben oder mich von dir zu trennen.", flüsterte er Ran zu und sie starrte Shin-ichi erstaunt an. Shin-ichi war wieder da. Und er hatte eine Partnerin gewählt. Und diese Partnerin war sie selbst. Er war nur für sie da, nur für sie. Für immer. Das jedenfalls hatte er ihr gesagt.

Tokyo vs Osaka

Und kommen wir auch gleich zur Nummer 51. In 'Tokyo vs Osaka' hab ich mich mal gefragt, was die charakterlichen Unterschiede zwischen den Bewohnern beider Städte sein können. Und wenn ich mir Kazuha und Heiji sowie Ran und Shin-ichi ansehen, so hat Aoyama ihnen doch recht spezifische Eingeschaften zugesprochen.

Was denkt ihr?

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"Ich möchte wissen, warum wir ständig in Mordfälle hineingeraten." jammerte Kazuha. "Wir sind hergekommen um Ran zu besuchen. Und ich war neugierig auf ihren Shin-ichi." Sie warf einen Blick zu Shin-ichi hinüber, der neben Ran ging. "Bisher hab ich ihn ja nur einmal ganz kurz zu Gesicht bekommen."

"Wir haben ja noch Zeit.", meinte Heiji. "Immerhin werden wir noch ein paar Tage hier verbringen."

"Also gut." Shin-ichi ergriff das Wort. "Teilen wir uns auf. Hattori ihr beide verfolgt die Spur der Karten und Ran und ich werden uns die Bahn vornehmen."

"Könnt ihr Jungs uns Mädchen nicht aus der Sache rauslassen?", murrte Kazuha.

"Nein. Wir brauchen den Charme einer weiblichen Begleitung. Sonst werden wir in diesem Fall nicht weit kommen." Shin-ichi lächelte Kazuha an.

Diese schluckte. Shin-ichis Lächeln war ihr durch und durch gegangen. Heiji kräuselte die Stirn.

"Also auf geht es." Shin-ichi lief los und Kazuha starrte ihm fasziniert hinterher.

Nur Sekunden später schloss sich Ran Shin-ichi an. Kazuha blieb noch immer wie erstarrt stehen und ihr Blick folgte den beiden. Elegant bogen beide um die Ecke. Dann waren Ran und Shin-ichi verschwunden.

"Können wir.", knurrte Heiji.

Wortlos nickte Kazuha und beide setzten sich nun auch in Bewegung. So Kazuha folgte nachdenklich Heiji dicht auf den Fersen. Doch der Fall nahm seinen Lauf und verdrängte ihre Gedanken alsbald. Eifrig suchten sie nach Indizien. Und oft brachten nur Kazuhas naive Fragen den gewünschten Erfolg. Bis endlich...

Keuchend lief Kazuha hinter Heiji her. Sie konnte sich gar nicht daran erinnern, jemals so viel gelaufen zu sein. Wie groß konnte Tokyo sein, fragte sie sich. Zumal sie sich am Ende auch noch verfahren hatten und Heiji beschloss lieber zu Fuß zu gehen. So fragten sie sich ihren Weg durch und liefen die Hälfte der Strecke im zügigen Tempo. Doch nun sollte es nur noch eine Ecke sein. Kaum waren sie abgebogen, sahen sie eine Menschenmenge unter ihnen. Kazuha blieb stehen und lehnte sich über das Geländer.

"Kazuha was ist?", maulte Heiji.

Doch Kazuha gab keine Antwort. Sie starrte lediglich hinunter. Heiji trat neben sie und folgte ihrem Blick.

"Siehst du ihn?", fragte Kazuha leise. "Dort neben Ran."

"Das ist Shin-ichi.", stellte Heiji fest.

"Er sieht gut aus.", murmelte Kazuha schwärmerisch.

Erstaunt sah Heiji Kazuha an und fragte sich, was sie damit sagen wollte. Dabei entdeckte er eine leichte Röte auf ihren Wangen. Wie schon vorhin, bevor sie vier sich getrennt hatten.

"Er ist so kultiviert, so elegant. Er besitzt ungeheuren Charme und eine faszinierende Ausstrahlung.", flüsterte sie und ihre Augen hingen an dem jungen Detektiv fest.

Kazuha, dachte Heiji, du wirst doch nicht. Seine Augen wanderten zu Shin-ichi.

"Seine Bewegungen sind sparsam aber voller Ausdruck. Sieh nur wie theatralisch er redet. Wir verstehen hier kein Wort und doch meine ich zu hören was er sagt.", wisperte sie weiter.

Hejii schluckte. Was war nur in Kazuha gefahren. Sie hatte sich doch nicht etwa in Shin-ichi Kudo verliebt. "Hallo? Schon vergessen? Er gehört Ran.", moserte Heiji. Das durfte doch wirklich nicht war sein. Er erkannte ja seine Kazuha nicht wieder.

"Ja Ran. Sie passt gut zu ihm. Nicht zu so einer wie mir. Da passt er in keinerlei Hinsicht." Irgendwie klang sie traurig. "Die beiden gehören einfach zusammen. Beide sind so weltoffen. Sie tun verrückte Dinge, die schon wieder cool sind. Sie sind ein harmonisches Paar. Schau nur, wie sie sich diskret im Hintergrund hält. Eine starke Frau die man nicht sieht. Sieh nur, wie sie dasteht. Wie eine feine Dame aus gutem Hause. Wie weiß was sich gehört. Sie drängt sich ihm nicht auf und dennoch ist sie immer an seiner Seite. Sie stärkt ihm den Rücken, hält ihm ihn frei, damit er sich voll und ganz auf das Vorn konzentrieren kann. So muss es sein. Und dann er. Wenn er geht, sich bewegt, behält er Ran immer im Auge, auch wenn er sie nicht ansieht. Er achtet auf sie, egal wo sie steht. Damit er ihr immer beistehen und sie beschützen kann. Man sieht es ihm nicht an, aber man spürt es umso deutlicher. Diese beide scheint ein unsichtbares Band miteinander zu verbinden. Und sobald auch nur einer etwas tut, reagiert der andere auch automatisch mit. Sie agieren miteinander, ohne auch nur miteinander gesprochen zu haben. Das nenne ich ein gemeinsames Leben führen. Jetzt verstehe ich sie auch, als sie einmal sagte, das er immer bei ihr ist."

"Kazuha!", murmelte Heiji betroffen. Doch warum er so fühlte, konnte er nicht sagen. Seine Kazu wirkte so traurig, wie er sie selten sah. Sonst war sie doch immer das zickige Mädchen was ihm ständig auf die Nerven ging. Doch jetzt? Fast schien es so, als wünschte sie sich das Mädchen an der Seite von Shin-ichi Kudo zu sein. Fast schien es so, als würde sie Ran beneiden und in ihr eine Konkurrentin sehen, einer Konkurrentin, der sie nicht gewachsen war.

"Ihre Beziehung ist so abgerundet und weich. Niemand wird sie jemals trennen können. Niemand.", wisperte sie nur noch.

Heiji kniff die Lippen zusammen. Was sollte er dazu noch sagen. Shin-ichi Kudo hatten eben seinen eigenen Charme. Und dem waren die Mädchen eben unterlegen, einschließlich seiner Kazuha.

"Nuja." Kazuha holte Luft. "Das ist Shin-ichi und er gehört zu Ran.", sagte sie fröhlich und ihre Augen blitzten Heiji herausfordernd an. "So einen Charmeur wie ihn kann ich unmöglich gebrauchen. Es würde mir sicher am Anfang recht gut gefallen, aber auf Dauer würde es mich langweilen."

Wenn es möglich gewesen wäre, würde über Heijis Kopf ein Fragezeichen erscheinen. Kazuha wirkte wie ausgewechselt.

"Was ich brauche, ist ein markanter, ein kantiger und robuster Typ. So einen aus Osaka. Das wäre nicht schlecht, das würde viel besser passen. Denn wir aus Osaka sind natürlicher, bodenständiger und können so richtig zupacken." Sie ballte ihre Faust. "Mein Typ, der es mit mir aushält, müsste so einer sein, wie du einer bist Heiji Hattori." Sie lächelte. "Und nun komm. Wir haben genug Zeit vertrödelt. Die beiden erwarten unsere Ergebnisse." Kazuha nahm Heiji bei der Hand und zog ihn im Laufschritt mit sich.

Heiji schüttelte nur den Kopf. So war sie, seine Kazuha. Mysteriös, rätselhaft und doch voller Liebreiz. Das war der Grund warum man sie einfach lieb haben musste. Und deshalb liebte er sie auch. Und niemals in aller Welt, würde er sie sich wegnehmen lassen. Auch nicht von einem Typen wie Shin-ichi Kudo.

Treue

Danke für deinen Kommi lorelai-rory. Hiermit ernenne ich dich nun auch zu einem offiziellen Mitglied im virtuellen Raum von Kokomiko. *grins* Wer alle meine Fics gelesen hat, wird es wissen, für alle neuen erkläre ich es gerne. In diesem virtuellen Raum machen wir es uns auf Kissen gemütlich, während ich meine Fics zum besten gebe. Also lorelai-rory schnapp dir ein Kissen und mach es dir in unserer Runde gemütlich. *sieeinlad*

Und nunzu deinem Kommi Shini-Girl_17. Ja es sollte so aussehen, das Kazu sich in Shin-ichi verliebt hatte. Aber letzten Endes belasse ich sie doch bei Heiji. Denn charakterlich passen die beide eben doch besser zusammen.

Und nun zu den zwei neuen Kapiteln heute. Das erste ist die Nummer 53 ..., kurz und bündig. Und das zweite ist...

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Conan rannte den Kleinen hinterher. Dabei fiel sein Blick auf die schlafende Ran im Garten, als sie diesen passierten. Abrupt blieb er stehen und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Er dachte nach. Man konnte ihm ansehen, wie das Räderwerk in seinem Gehirn arbeitete.

Ai lief an ihm vorbei. "Was ist?", rief sie ihm zu und blieb auch stehen.

"Lauf schon mal vor. Ich habe etwas vergessen." Dann drehte er sich um und lief den Weg zurück, den er eben gekommen war. Ai jedoch lief den anderen Dreien nach.
 

Eine Gruppe von 5 Kindern, kehrte lauthals grölend am späten Nachmittag in das Haus zurück. Ais Blicke suchten den Garten ab. Sie suchten nachdem, was Conan am Vormittag gesehen haben wollte. Doch zu sehen war nur eine Decke im Gras und ein Sonnenschirm. Auf dieser Decke hatte sich Ran heute Vormittag hingelegt, das wusste Ai noch. Aber der Schirm der ihr heute früh noch Schatten gespendet hatte, warf ihn nun an eine ganz andere Stelle. Die Decke jedoch hatte ihren schattigen Platz keineswegs verloren. Sie sah sich weiter um. Zwischen zwei Bäumen war ein Sonnensegel gespannt, welches die Sonnenstrahlen von diesem kleinen Stückchen Erde fernhielt. Das Sonnensegel, so war sich Ai sicher, war heute früh aber noch nicht da gewesen. Als sie sich umdrehte, sah sie Conan, der sie beobachtete.

"Das warst du.", sagte sie eher beiläufig. "Du wusstest, wenn sie länger liegen bleibt und die Sonne ihren Lauf am Himmel fortsetzt, wird sie irgendwann in der prallen Sonne liegen."

Conan zuckte mit den Schultern. Und Ran trat eben mit einem Tablett in der Hand aus dem Haus. Darauf balancierte sie 5 Gläser und eine große Karaffe mit Limonade.

Schweigend nahm Ai ihr Glas. Ihre Gedanken wanderten zu dem Jungen, der seine Freundin mit aller Sorgfalt umsorgte. Und das obwohl die beiden getrennt waren und sie von seinem Schicksal keine Ahnung hatte. Diese Treue berührte ihr Herz. Und sie wünschte sich, dass es auch für sie so jemanden geben würde.

Ein Engel höchstpersönlich

... ist die Nummer 56. Also wünsche ich viel Spaß beim lesen.
 

Eure Kokomiko

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Es klingelte an der Tür. Ran unterbrach ihre Tätigkeit und eilte zur Tür. Als sie wieder im Zimmer erschien, folgten ihr drei Kinder.

"Hallo Conan.", trällerte Ayumi. "Oh was machst du denn?"

"Sieht man das nicht." Conan war weniger erfreut über den Besuch seiner kleinen Freunde. "Ran schneidet mir die Haare."

"Meine Mama schickt mich immer zum Frisör.", sagte Genta. "Sie meint sie kann mir die Haare nicht selber schneiden."

"Ja Ran kann eine Menge.", murmelte Conan.

"Du hältst ja auch schön still." Flink huschte Ran mit der Schere über die Haare hinweg.

Kein Wunder, dachte Conan, ich bin schließlich kein kleines Kind mehr.

"Du kannst kochen, siehst gut aus, bist sportlich, klug und geschickt. Du hast bestimmt viele Freunde, die dich mal heiraten wollen.", sagte Mitzuhiko.

Conan Kopf drehte sich blitzschnell zu dem Jungen um und seine Augen verengten sich drohend zu Schlitzen.

"Conan!", sagte Ran vorwurfsvoll und drehte seinen Kopf zurück.

"Oder hast du schon einen festen Freund?", meinte Ayumi.

"Nein nicht so richtig."

"Ich weiß. Es ist der Junge, mit dem wir dich letztens gesehen haben. Der aus dem Geisterhaus.", sagte Ayumi überzeugt.

"Wo ist der eigentlich?", wollte Genta wissen. "Haben ihn wieder die Monster gefressen?"

"Also ich finde der ist doch nichts für Ran.", meinte Mitzuhiko fest entschlossen. "Wer will schon einen Freund haben, der ständig von Monstern gefressen und wieder ausgespuckt wird."

"Man, niemand wird von Monstern gefressen.", sagte Conan wütend. "Es gibt keine Monster."

"Du wirst es ja wissen." Genta trat zu Conan und sah ihn hochmütig an.

"Nein er ist Detektiv.", sagte Ran leise. "So wie ihr und er ist in einem wichtigen Fall unterwegs." Ran nahm Conan das Handtuch ab und fuhr ihm mit der Hand noch einmal durch die Haare.

"Achso." Mitzuhiko setzte sich an den Tisch. "Aber ich an seiner Stelle würde immer in deiner Nähe bleiben, damit dich mir niemand wegschnappen kann."

Conan lachte leise.

"Er lässt mich nicht allein.", entgegnete Ran. "Das würde er nie tun."

"Wirklich?" Conan sah Ran an. "Aber was wenn er etwas tut was...," Er zögerte. "... was deine Gefühle verletzten würde?"

Ran beugte sich zu ihm hinunter und legte ihre Hand unter sein Kinn. Mit ihren blauen Augen sah sie ihn liebevoll an. Und ihr Augenaufschlag ließ für einen kurzen Moment bei Conan das Herz aussetzten.

"Shin-ichi würde niemals die Gefühle von anderen verletzten. Nicht, wenn es nicht unbedingt sein muss. Er würde versuchen einen anderen Weg zu finden, um das zu umgehen. Und wenn er dennoch dazu gezwungen sein sollte, dann hat das einen triftigen Grund und es würde ihm mit Sicherheit auch nicht leicht fallen." Ran blies ihm ein Haar von der Stirn.

Conan schloss die Augen. Ran war so verständnisvoll. Hatte er sie wirklich verdient? Dann öffnete er seine Augen wieder und sah sie mit unschuldigem Blick an.

Ran hatte sich aufgerichtet und faltete das Handtuch sorgfältig zusammen. "Und wenn er tatsächlich dazu gezwungen sein sollte meine Gefühle zu verletzten, dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als ihm das zu verzeihen. Oder siehst du das anders Conan?" Sie blickte auf ihren kleinen Schatz hinunter.

Mit schlechtem Gewissen nickte er ihr zu. Es würde nicht leicht sein ihr alles zu erklären, wenn er erst einmal wieder er selbst war. Auch wenn sie sich verständnisvoll zeigte.

"Ich vertraue ihm. Er wusste immer was er tat und er wird es auch jetzt wissen." Mit letztem Schwung kehrte sie das abgeschnittene Haar zusammen. "Aber was wolltet ihr eigentlich?" Sie wendete sich den kleinen Besuchern zu.

"Wir wollten Conan zum spielen abholen." Ayumi trat auf Conan zu.

"Ach schade." Ran schickte sich an das Zimmer zu verlassen. "Ich habe eine Genehmigung für die Nationalbibliothek. Und ich wollte Conan mitnehmen. Er liest doch so gerne und ich dachte, es würde ihn interessieren."

"Die Nationalbibliothek.", murmelte Conan. Er hatte davon geträumt sie besuchen zu dürfen. Für normale Menschen gab es dort nur schwer Zutritt. Nur mit Genehmigung kam man da hinein. Und Ran hatte eine bekommen und sie wollte ihn mitnehmen.

"Such es dir aus Conan." Ran trat zurück ins Zimmer. "Wohin willst du."

"Ich gehe mit dir mit.", antwortete Conan spontan.

"Was?" Genta war enttäuscht. "Da gibt es doch nur Bücher."

"Ja aber seltene.", erklärte Mitzuhiko ihm. "Aber da du ja nicht liest, wird das dich auch nicht interessieren."

"Woher hast du die Genehmigung?" Conan wendete sich Ran zu.

"Ich muss für eine Klausur recherchieren. Und das was ich suche, finde ich nur dort."

Conan nickte.
 

In der Bibliothek wurden sie höflichst empfangen. Conan wurde darauf hingewiesen, das er sich leise zu verhalten hatte. Nach seinem Geschmack war das allerdings überflüssig. Er wusste wie man sich zu benehmen hatte.

Ran führte ihn in eine gesonderte Abteilung. Aufgeschlagen lag dort ein Manuskript von Arthur Conan Doyle. Die Leihgabe einer Originalaufzeichnung des Autors. Conans Augen leuchteten. Ran schmunzelte und ließ ihn zurück. Conan zog sich ein paar Handschuhe über und begann vorsichtig, unter den skeptischen Augen des Bibliotheksangestellten, darin zu blättern. Nach einer Weile riss er sich los. Dieses Erlebnis hatte er nur Ran zu verdanken. Leise schlich er zur Brüstung der Galerie. Er legte beide Arme verschränkt auf der Brüstung ab, bettete seinen Kopf darauf und spähte hinab in den Lesesaal. Dort saß Ran vertieft in mehreren Büchern und machte sich Notizen.

Irgendwann so versprach sich Conan, irgendwann werde ich wieder ich selbst sein und dann wirst du die Belohnung für deine Geduld, für dein Mitfühlen und für dein Verständnis von mir bekommen. Ich werde deine Träume erfüllen und sie wahr werden lassen, so wie du auch meine Träume zum leben bringst. Danke mein Engel. Danke.

Unerwartet

So kommen wir zu dem letzten Kapitel dieses Bandes. Nummer 60. Man insgesamt sind schon 75 online. Den vierten werde ich demnächst anfangen und dann soll wieder eine längere Fic kommen. *nick*

Doch zurück zu dem hier. Ich hoffe ihr killt mich nicht, denn ich habe aus Shin-ichi etwas gemacht, was geradzu unvorstellbar ist. Aber was ist, wenn es doch mal passiert? So ausversehen?

Das Ende selber gefällt mir irgendwie nicht. Ist mir zu jammerig geworden der gute Shin-ichi. Zu traumatisiert. Na mal sehen wie ihr es empfindet.

Danke auch nochmal für die letzten Kommis. lorelai-rory keine Ursache für die Einladung. Gern geschehen. *smile* Außer den Kissen haben wir noch eine Couch, eine Küche, in der sich einige Leute liebend gern einen Kaffee kochen, wobei ich Kakao bevorzuge, ein Fenster zum Lüften, das Sidebord auf dem meine Fics stehen und nicht zu vergessen den Kamin. *einenBlickdraufwerf* Ich würde mal sagen, den können wir wieder aktivieren. *Feuerentzünd* Danke auch Shi_Ran-chan für deine ausführlichen Kommis. Zeigen sie mir doch, wo ich mich verbessern kann. Und ich muss ehrlich sagen, ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn deine Kommis länger sind, als meine Kapitel. *rotanlauf* Und deswegen gibt es heute mal ein laaanges Kap. Also dann viel Spaß beim lesen. *alleMesserundKilmasBratpfanneversteck*

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein frohes Weihnachtsfest. Eure Kokomiko

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Ein Ohrenbetäubender Knall ertönte in dem gut besuchten Kaufhaus. Shin-ichi spürte deutlich die Druckwelle, die dem Knall folgte. Sie war so heftig, das sie seinen Brustkorb regelrecht zu zerquetschten schien. Er rang nach Atem. Hastig sogen seine Lungen die Luft ein, nachdem der Druck abgeklungen war. Dann fing er an zu husten. Mit der Luft hatte er Unmengen an Staub eingeatmet. Dumpf kehrte auch sein Gehör zurück. Aus dem Gemurmel der Menschen um ihn herum, war Geschrei geworden. Viele weinten und schrieen vor Schmerzen. Nur langsam konnte er seine Gedanken ordnen. Was war passiert. Er sah sich um. Regale waren umgefallen und Bücher lagen überall verstreut herum. Teils aufgeblättert, teils zerrissen. Dann fuhr er hoch. Nur noch ein Gedanke beschäftigte ihn. Wo war Ran? Wo war sie abgeblieben in dem Chaos, welches hier herrschte? Shin-ichi richtete sich auf. Er selbst schien nicht viel abbekommen zu haben. Nur ein paar Kratzer und vielleicht ein paar Prellungen. Aber Ran? Hatte sie auch so viel Glück gehabt wie er? Shin-ichi konnte sich erinnern, das sie in einen Klamottenladen, drei Geschäfte weiter wollte. Er hatte sie gehen lassen, weil er sich von seinen Büchern nicht losreißen konnte. Denn Sachen zum anziehen interessierten ihn auch nur, wenn Ran sie trug. Hastig eilte er aus dem Buchladen. Er musste Ran finden, musste wissen ob es ihr gut ging. Er eilte die Passage entlang und je näher er den anderen Geschäft kam in dem er Ran vermutete, umso größer waren die Schäden. Shin-ichi sprang durch die zertrümmerte Scheibe.

"RAN!", schrie er und rannte durch den Laden. Hinter einem Wäscheberg entdeckte er ein Bein. Er eilte hinzu und fand Ran. Ihr Oberkörper war blutrot. "Ran.", flüsterte Shin-ichi fast ohnmächtig und fiel neben ihr auf die Knie. Als er sich über sie beugte hörte er sie leise atmen. Vorsichtig begann er ihre Bluse aufzuknöpfen. Seine Hände zitterten. So hatte er es sich nicht vorgestellt, sie das erste Mal auszuziehen, um ihren Körper in Augenschein zu nehmen. So nicht. Er schlug die Bluse zur Seite und am untern linken Brustkorb klaffte ein Loch aus den stetig Blut sickerte. Er wusste, wenn die Blutung nicht bald aufhörte, würde sie sterben. Aber wie schließt man so ein großes Loch? Er schluckte. Seine Hand ballte sich zu einer Faust und ohne weiter nachzudenken drückte er seine Faust in ihren Körper. Ran schrie vor Schmerzen auf. Verzweifelt griffen ihre Hände um sein Handgelenk um ihn wegzuziehen und ihren Schmerz zu lindern.

"Ran nicht." Shin-ichi beugte sich über sie. Seine freie Hand schob er in ihren Nacken. "Sei tapfer Ran.", flüsterte er ihr, tief über sie gebeugt ins Ohr. "Gleich kommt Hilfe."

"Shin-ichi.", flüsterte Ran. "Mir ist so kalt. Und ich bin so müde. Ich möchte schlafen."

"Das darfst du nicht Ran.", flüsterte er zurück. "Erzähl mir was."

"Nein ich will schlafen."

"Nein Ran. Sag mir was du dir gekauft hast."

"Hörst du es auch Shin-ichi? Hörst du wie still es auf einmal ist." Dann sackte Ran in sich zusammen. Ihre Hände ließen sein Handgelenk los und fielen auf die Seite.

"NEIN!", schrie Shin-ichi. Dann legte er sich über sie. Er musste nur daran glauben, dass sie alles heil überstehen würde. Denn noch hörte er ihren Atem, auch wenn er flach und spärlich war. Er musste einfach nur an sie glauben.

Jemand berührte seine Schulter. Erschrocken fuhr Shin-ichi hoch und blickte in die Augen eines Sanitäters. "Sie lebt noch. Helfen sie ihr. Bitte.", flehte er den Mann an.

Sofort ging der neben Shin-ichi in die Knie und begann Ran zu untersuchen.

"Soll ich zur Seite treten?", fragte Shin-ichi unsicher.

"Nein. Bloß nicht. Wir müssen erst ihren Kreislauf stabilisieren, bevor wir euch trennen können." Der Sanitäter winkte noch mehrere herbei, die sich sofort an Ran zu schaffen machten. Und keiner beschwerte sich, das Shin-ichi eigentlich im Wege war. Denn sie wussten, ohne ihn, würde dieses Mädchen nicht überleben.

"Okay. Wir sind soweit. Könntest du dann bitte?", sagte einer der Sanitäter zu Shin-ichi.

Shin-ichi nickte und zog vorsichtig seine Hand aus ihrer Wunde. Er spürte wie es kühler wurde, wie er alles wieder aufriss und der Blutstrom wieder zu fließen begann. Doch kaum hatte er sich entfernt, legte man eine Bandage um Ran herum. Shin-ichi stand da und zitterte. Rans Blut klebte seine Finger zusammen. Er konnte es spüren, als er sie leicht bewegte. Seine Gedanken waren nur bei ihr. Und als man sie auf eine Trage hob und sie wegbrachte, folgte er ihr.

"Nein. Bleiben sie hier." Ein Sanitäter hielt ihn auf. "Sie können ihr nicht mehr helfen. Ihre Aufgabe ist erledigt. Sie waren ihr eine große Hilfe und dank Ihnen, könnte sie überleben. Nur müssen wir nur noch den Ärzten vertrauen." Geschickt hatte er Shin-ichi während er sprach untersucht. "Hier nehmen sie das. Das wird sie beruhigen." Er reichte Shin-ichi eine Tablette und machte sich auf den Weg zu den anderen Opfern.

Shin-ichi tapste langsam dem Ausgang entgegen. Er musste versuchen rauszubekommen in welches Krankenhaus Ran gebracht wurde. Dann würde er zu ihr eilen.

"Shin-ichi!" Eine vertraute Stimme drang in sein Ohr. Inspektor Megurè stand hinter ihm. Er wirkte erschüttert, über das was er hier zu sehen bekam. "Shin-ichi du hier? Kannst du uns sagen was passiert ist?"

Eigentlich war Shin-ichi nicht gerade danach zumute, aber wenn er es schaffte Licht in die Sache zu bringen, konnte derjenige, der Ran auf dem Gewissen hatte, zur Verantwortung gezogen werden. Und in diesem Fall war nicht nur seine Ran Opfer dieser grausamen Tat.
 

Ran blinzelte. Ihr Kopf war wie leergefegt. Krampfhaft versuchte sie zu ergründen wo sie war. Durch den Lidschlitz konnte sie eine Lampe erkennen, die gedämpftes Licht von sich gab. Doch ihre Lider wirkten so schwer, dass sie sie keine Sekunde länger offen halten konnte. Zu allem Überfluss spürte sie keine Faser ihres Körpers. Sie fühlte sich vollkommen hilflos so ohne Orientierung. Leise stöhnte sie auf. Langsam, ganz langsam kam ein Gefühl zurück. Bleierne Schwere erfasste sie. Das Atmen viel ihr unheimlich schwer und sie glaubte einen tonnenschweren Stein auf ihrer Brust liegen zu haben. Ihn von sich zu schieben, dazu hatte sie jedoch keine Kraft. Was war nur mit ihr passiert? Ein leiser Piepton, aus weiter Ferne wurde hörbar. Und Ran fragte sich, ob dort jemand war. Noch immer mit tausend Fragen in ihrem Kopf, übermannte sie die Müdigkeit und sie schlief ein. Als sie wieder wach wurde, hatte sie schon weitaus mehr Gefühl in ihrem Körper. Sie konnte wieder Arme und Bein bewegen, wenn auch nur geringfügig und mit großer Kraftanstrengung. Aber zumindest wusste sie, dass sie noch ihren Körper hatte. Und in ihrem Kopf ertönte ein Knall, sie fühlte Schmerzen und sah Shin-ichis verzweifelte Augen.

"Schön das du wieder unter uns bist.", hörte sie ihre Mutter sagen.

Ran drehte langsam den Kopf und öffnete die Augen. Ihre Mutter schenkte ihr ein vertrautes Lächeln.

"Mama.", wisperte sie.

"Scht Ran. Nicht sprechen. Erhole dich. Schlaf dich gesund. Alles andere können wir später klären. Ich bleibe bei dir."

Ran wollte noch wissen wo Shin-ichi war, aber sie hatte nicht mehr die Kraft zu fragen. Selig ließ sie sich von ihrer Mutter streicheln. Es tat so gut. Und sie vergaß fürs erste alles um sich herum.

In den nächsten Tagen wurde Ran immer kräftiger. Sie wurde auf die normale Station verlegt und durfte sogar Besuch empfangen. In der Zwischenzeit hatte sie auch erfahren was passiert war und das Shin-ichi nicht schwer verletzt wurde, ja sogar dabei geholfen hatte den Täter zu überführen. Der hatte den Tatort noch nicht einmal verlassen und ergötzte sich an dem Anblick der Tat. Also kein Wunder, das Shin-ichi ihn ertappt hatte. Nun erwartete sie sehnsüchtigst, das er bei ihr erschien um mit ihm zu reden. Vor allen Dingen wollte sie sich bei ihm bedanken, dass er ihr das Leben gerettet hatte. Lächelnd betrachtete sie die Blumen auf ihrem Nachttisch. Kein Blumenstrauß war ohne eine Genesungskarte. Doch eine fehlte. Shin-ichi. Er hatte keine Blumen, keine Karte geschickt. Warum? Ran wischte die bitteren Gedanken daran fort. Sie sollte sich auf ihren ersten Besuch freuen. Gespannt sah sie auf die Uhr. Warum verging die Zeit nur so langsam? Da wurde die Tür geöffnet. Sonoko trat freudestrahlend in den Raum.

"Hallo Ran.", begrüßte sie ihre Freundin und umarmte sie. "Wie geht es dir?"

"Danke schon recht gut. Ich kann mich zwar noch nicht richtig bewegen, weil die Wunde sehr schmerzt, aber es wird besser." Ran verzog ihr Gesicht, als sie sich im Bett aufrichtete.

"Man du hattest echt Glück gehabt.", sagte Sonoko und betrachtete Ran. "Wenn Shin-ichi nicht gewesen wäre, wärest du wahrscheinlich tot."

Ran murmelte nur etwas zur Antwort und fragte sich, warum er sich bisher noch nicht gemeldet hat.

"Aber es muss dich doch mit Stolz erfüllen.", fuhr Sonoko weiter fort. "Er hat allen gezeigt, wie sehr er dich liebt. Er ist der Held der Schule und alle beneiden dich solch einen Freund zu haben."

"Übertreib es nicht Sonoko.", antwortete Ran. "Klar, dass er heldenhaft war, mit seiner Hand das Loch in meinem Körper zu stopfen. Das hätte er mit Sicherheit bei jeder gemacht."

"Ich meine nicht wie er dein Leben gerettet hat."

"Gut! Aber es gehört zu seinem Leben einen Fall zu lösen. Also wollen wir ihn doch nicht zu sehr in den Himmel loben, sonst kommt er von seinem Höhenflug nicht wieder runter."

"Wovon sprichst du?", fragte Sonoko verwundert.

"Na von seinem Erfolg den Fall gelöst zu haben."

Sonoko schüttelte den Kopf.

"Außerdem ist er ein schöner Freund. Ich denke nicht, das man das was er getan hat, als Liebe bezeichnen kann. Immerhin kümmert er sich jetzt nicht mehr um mich. Er hat nicht mal einen Blumenstrauß geschickt. Und ich wette, er wird mich auch nicht besuchen kommen." Ran redete sich den Ärger über Shin-ichi von der Seele.

Verdattert starrte Sonoko Ran an. "Hat man es dir nicht gesagt? Shin-ichi kann dir keine Blumen schicken. Und besuchen kann er dich auch nicht. Denn Shin-ichi sitzt wegen Mordes im Gefängnis. Das ist die Heldentat von der ich spreche."

"Was?" Ran traute ihren Ohren nicht. "Erzähle keine Märchen Sonoko.", meinte sie verzweifelt lächelnd. "Shin-ichi würde nie jemanden umbringen. Und außerdem ist es keine Heldentat jemanden zu töten."

"Doch, ist es. Ich finde das schon und die Anderen in der Schule auch." Sonoko schob sich dicht an Ran heran. "Und er hat es getan. Er hat den Bombenleger eigenhändig verprügelt und ihm dann den Garaus gemacht. Alles nur weil der seine Freundin verletzt hat. Was muss in Shin-ichi vorgegangen sein." Sonoko hob theatralisch ihre Arme. "Er dessen große Liebe auf den Weg ins Krankenhaus war, mehr tot als lebendig. Nicht wissend ob, sie das überleben würde. Und als ihm der Kerl über den Weg gelaufen ist, hat er zugeschlagen. Bamm." Sonoko schlug mit der Faust in ihre Hand. "Und hin war er. Shin-ichi ist ein Märtyrer und alle Mädchen schmachten ihn an. Doch sie wissen auch, dass er das nur für dich getan hat, für seine große Liebe."

"Sag das das nicht wahr ist Sonoko.", rief Ran aufgebracht. "Sag dass du mich nur aufziehen willst. Ich glaube dir das nicht."

Die Tür ging auf und Eri stand im Türrahmen.

"Mama." Ran sprang aus dem Bett. Die Beine knickten ihr weg. Sie presste ihre Hand an die Stelle, die vorher ein großes Loch gewesen war. Es schmerzte höllisch aber, sie biss die Zähne zusammen. "Mama! Sonoko sagt, das Shin-ichi im Gefängnis sitzt. Sonoko sagt, Shin-ichi hat den Bombenleger umgebracht." Sie wankte auf ihre Mutter zu. "Sag ihr, dass es nicht stimmt. Sag ihr, dass man damit keine Scherze macht." Ran wurde hysterisch. "Mama es ist nicht wahr. Shin-ichi tut niemanden etwas. Sag, das Sonoko lügt Mama."

Ein Klatschen ertönte. Ran stand da und hielt sich ihre brennende Wange und starrte ihre Mutter an. Und die stand noch immer mit erhobener Hand vor ihrer Tochter.

"Du gehst jetzt zurück in dein Bett.", sagte sie bestimmt. "Und Sonoko es ist besser, wenn du jetzt gehst."

Sonoko nickte und verschwand. Sie hatte das Gefühl das sie mit ihrem Mundwerk nichts Gutes angestellt hatte. Woher sollte sie auch wissen, das man Ran noch kein Wort über den Vorfall gesagt hatte und wenn sie es erfuhr, das sie so ausrasten würde. Leise schloss sie die Tür. Vorher murmelte sie noch ein, "Entschuldigung Ran." Doch sie hatte nicht den Eindruck, dass es angekommen war.

Eri stellte sie mitgebrachte Tasche in den Schrank und half dann Ran wieder ins Bett zu kommen.

"Doch es ist wahr.", sagte sie leise und deckte Ran zu. "Wir haben es dir nur noch nicht gesagt, weil wir nicht wollten, dass du dich darüber aufregst und dass es deinen Heilungsprozess beeinträchtigt."

"Und wann wolltet ihr es mir sagen?"

"Wenn du stark genug bist es zu erfahren."

"Ich glaube es nicht.", sagte Ran wie ohnmächtig. "Ich glaube es nicht. Shin-ichi hat sich noch nie geprügelt und er steht auf der anderen Seite des Gesetzes. Er bringt keine Menschen um."

"Ran ich weiß nicht alle Einzelheiten wie es passiert ist, aber fest steht, er hat jemanden getötet."

"Diesen Bombenleger. Es ist dieser Bombenleger. Aber hatte der nicht den Tod verdient? Wieviele sind durch ihn gestorben."

"Er war dennoch ein Mensch und Shin-ichi hatte nicht das Recht Selbstjustiz zu verüben Ran. Das weißt du so gut wie ich. Also mach auch bei Shin-ichi keine Ausnahme. Mord ist und bleibt Mord."

"Wie lange wird er bleiben müssen."

"Die Verhandlung war noch nicht."

"Wirst du ihn verteidigen Mama?"

"Nein er hat rechtlichen Beistand abgelehnt. Er hat sich schuldig bekannt und wird sich selbst verteidigen."

"Das ist typisch Shin-ichi." Ran raufte sich die Haare. "Doch das kann er nicht tun. Shin-ichi hat nicht absichtlich getötet. Ich muss mit ihm reden." Ran schwang die Decke zurück und wollte aus ihr Bett klettern.

"Du wirst bleiben wo du bist.", schimpfte Eri. "Nur Scherereien mit dir. Siehst du es nun ein, warum wir dir nicht die Wahrheit gesagt haben? Wir wussten, das du so reagieren würdest, wenn du es erfährst. Und da du nicht gesund genug bist um aufzustehen, bleibst du liegen. Punkt. Keine Diskussion."

"Aber wenn er das wirklich für mich getan hat, so wie Sonoko behauptet, dann kann ich ihn nicht in sein Verderben rennen lassen."

"Ran ich sagte keine Diskussion. Du bleibst. Es war alles Shin-ichi Entscheidung und die sollten wir respektieren."

"Aber Mama …"

"Nichts aber Mama. Du bleibst." Energisch hielt sie ihre Tochter fest.

Der Tag verstrich und die Nacht brach herein. Ran wälzte sich unter Schmerzen von eine Seite auf die andere. Die Gedanken um Shin-ichi gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Am Morgen, nach dem wecken, quälte sie sich aus ihr Bett. Ihr war eingefallen, dass ihre Mutter am Tag zuvor eine Tasche in den Schrank gestellt hatte. Sie zerrte sie hervor und untersuchte den Inhalt. Es war ihre eigene Wäsche. Welch ein Glück, stellte sie fest. Sie klaubte sich ein paar Sachen heraus und zog sich um. Schwer atmend blieb sie an der Tür stehen und lauschte. Den Unterarm hatte sie fest an ihren Körper gepresst, so waren die Schmerzen halbwegs erträglich. Dann schlich sie sich aus dem Zimmer, den Flur endlang, aus der Station, hinein in den Fahrstuhl und dann stand sie vor dem Krankenhaus. Die Sonne schien hell und die Menschen hasteten an ihr vorbei ohne sie zu beachten. Keiner wusste, dass sich dieses Mädchen eben aus dem Krankenhaus gestohlen hatte.

Ran lief die Straße entlang. Sie wusste wo sie hinwollte. Eine halbe Stunde später stand sie vor Inspektor Megurè.

"Ich möchte zu Shin-ichi.", sagte sie nach Luft japsend.

"Ran was machst du denn hier? Solltest du nicht im Krankenhaus sein?"

"Nein Inspektor. Mir geht es wieder gut." Sie lächelte mühsam und versuchte die immer stärker werdenden Schmerzen zu ignorieren. "Ich wollte zu Shin-ichi."

"Tja der ist nicht hier. Der befindet sich im Gefängnis auf der anderen Seite der Stadt."

"Danke." Ran drehte sich um und lief los.

"Warte Ran, er lässt keinen zu sich.", rief ihr der Inspektor nach, doch Ran war schon verschwunden. Er schüttelte nur den Kopf und griff zum Telefon.

Ran machte sich auf den Weg durch die Stadt. Sie brauchte eine Zeitlang. Doch dann stand die davor. Sie schwitze und hielt, von Schmerzen gepeinigt, bereits beide Arme auf die Wunde gepresst. Doch sie musste Shin-ichi sehen. Also klingelte sie. Nach etlichem hin und her wurde sie in einen Raum geführt.

"Hören sie, es ist sinnlos. Er empfängt keine Besucher.", sagte er Vollzugsbeamte.

"Denken sie sich was aus. Sagen sie der Inspektor muss mit ihm reden."

"Mädchen es hat keinen Zweck. Der Inspektor geht persönlich zu ihm."

"Dann bringen sie mich auch zu ihm."

"Besucher dürfen nicht in den Zellentrakt."

"Gibt es nichts, was er innerhalb des Hauses tun muss und sie ihn hinbringen müssen?"

"Wenn er aber niemanden sehen will?"

"Bitte versuchen sie es. Ich bin seine Freundin und hatte noch keine Gelegenheit ihm zu danken, dass er mir das Leben gerettet hat." Ran war den Tränen nahe. Nun hatte sie es bis hierher geschafft und nun scheiterte alles nur an Shin-ichis Starrsinn.

"Also gut." Der Beamte verließ den Raum und ließ Ran allein.

Sie krümmte sich zusammen und suchte eine Position die entspannter war. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen das Krankenhaus zu verlassen. Aber sie war nun einmal hier und sie wollte mit Shin-ichi reden.

Die Tür ging auf und Shin-ichi trat in den Raum. Ran schoss hoch und Shin-ichi blieb abrupt stehen.

"Du also auch.", sagte er tonlos. "Und gefällt es dir einen Mörder anzugaffen?"

"Aber Shin-ichi, du bist kein Mörder."

"So bin ich nicht? Wie nennt man denn die Menschen, die einen anderen mit eigenen Händen das Leben nehmen."

Ran wusste keine Antwort und schwieg betreten.

"Siehst du. Also bis dann." Shin-ichi drehte sich um und klopfte gegen die Tür.

"Warte.", rief Ran. "Warum hast du es getan?", fragte sie.

"Hey ich will zurück in meine Zelle.", rief Shin-ichi und klopfte abermals gegen die Tür.

"Liebst du mich?", fragte Ran.

Die Tür wurde geöffnet. "Geh zurück ins Krankenhaus Ran.", sagte Shin-ichi leise. "Man wird dich dort schon vermissen." Dann schloss sich die Tür wieder und Shin-ichi war verschwunden.

Ran senkte ihren Kopf. Sie war den Tränen nahe. Shin-ichi hatte ihr nicht geantwortet. Zu allem Überfluss wurde ihr auch noch übel.

Kurze Zeit später stand sie wieder vor dem Tor.

"Ran!"

Ran blickte in die Richtung aus der sie gerufen wurde und sah ihre Mutter auf sie zukommen. "Mama.", rief sie und nahm das erste Mal, seid sie das Krankenhaus verlassen hatte die Arme von Körper.

Eri erschrak als sie ihre Tochter so sah. Ihre Arme und die Stelle auf der sie diese gepresst hatte, waren mit Blut getränkt.

"Ran was machst du denn?", fragte sie vorwurfsvoll. "Deine Wunde hat sich wieder geöffnet."

"Mama. Du musst Shin-ichi helfen, er ist kein schlechter Mensch. Mag sein das er ein Menschenleben auf dem Gewissen hat, aber hat es bestimmt nicht absichtlich gemacht. Er hat es nicht verdient, das er deswegen leidet." Dann fiel Ran ihrer Mutter ohnmächtig in die Arme.
 

Ran blinzelte. Sie konnte sich kaum bewegen, so sehr schmerzte ihr ganzer Körper. Ihre Erinnerung an ihren kleinen Ausflug kehrte zurück. Als sie sich umblickte stellte sie fest, das sie wieder in ihrem Zimmer lag. Es war dunkel und kein Ton war zu hören. Ihre Mutter musste sie also wieder hierher gebracht haben. Ein wenig schämte sie sich, was alles passiert war. Und letzten Endes konnte sie Shin-ichi nicht helfen. Und ob er das alles nur wegen ihr getan hatte, weil er sie liebte, hatte er ihr auch nicht gesagt. Aber wenigstens hatte sie ihn gesehen. Ran kniff die Lippen zusammen. Sie ahnte, dass ihr Besuch bei Shin-ichi noch weitere Folgen nach sich ziehen würde. Wenn ihre Mutter sie besuchen kam, würde sie eine gewaltige Predigt über sich ergehen lassen müssen. Müde schlief Ran ein und wurde erst am nächsten Tag von der Schwester geweckt.

"So etwas machen wir aber nicht wieder Fräulein Mouri.", sagte ein Arzt bei der Visite und prüfte den Verband.

Auch Ran betrachtete ihn. Er war sauber, weiß und straff um ihren Körper gebunden. Ein neuer sagte sie sich. "Ich habe verstanden.", antwortete sie leise. Nein, es hatte keinen Sinn. Shin-ichi wollte sich wirklich nicht helfen lassen.

Am Nachmittag kam dann Sonoko. Sie erzählte und erzählte. Nur den Namen Shin-ichi nahm sie nicht in den Mund und Ran wusste, man hatte ihr verboten darüber zu reden. Als am Abend ihre Mutter immer noch nicht gekommen war, atmete Ran erleichtert auf. Keine Moralpredigt heute.

Ran blieb brav im Bett. Die Wunde schloss sich wieder. Die Genesung schritt voran. Die lange Zeit versüßte ihr Sonoko, die Ran jeden Tag besuchen kam.

"Sag mal Sonoko …", fragte Ran eines Tages. "Weißt du was über die Verhandlung von Shin-ichi?"

"Vergiss es Ran. So wie du dich das letzte Mal aufgeführt hast, sag ich gar nichts."

"Also steht es nicht gut um Shin-ichi.", hackte Ran besorgt nach.

"Ich kümmere mich nicht darum. Ich kann dir gar nichts sagen. Weder ob es gut oder schlecht steht."

"Ach komm schon Sonoko. Irgendwas musst du doch wissen. Ich denke mal, dass die Medien heiß darauf sind. Immerhin geht es hier um Shin-ichi Kudo. Auf den haben sie sich auch gestürzt, kaum hatte er einen Fall erfolgreich abgeschlossen. Das er jetzt angeklagt ist, wird sie nicht kalt lassen."

"Nein tut mir Leid Ran."

"Sonoko ich weiß das die Zeitungen voll damit sind. Ich komme nur an keine ran. Die Station ist wie leergefegt. Sag mir eines, wo gibt es eine Station, in der nicht einmal eine Tageszeitung zu finden ist. Und der Fernseher aus dem Gemeinschaftraum ist auch entfernt worden. Nicht mal ein Radio ist mehr hier zu finden. Ich komme nicht mal zum Kiosk."

"Also ich gehe dann." Sonoko erhob sich.

"Bitte Sonoko.", bettelte Ran. "Ich mache mir Sorgen."

"Tust du nicht. Erst letztens hast du gesagt, dass du Shin-ichi abgeschrieben hast. Das er dir egal ist, weil er dich so eiskalt abserviert hat. Also bis morgen dann." Sonoko verschwand.

Ran drehte sich zur Seite. Es stimmte, sie war sauer auf Shin-ichi gewesen. Sie hatte den Mut gefunden um zu fragen, ob er sie liebte und er hatte ihre Frage komplett überhört. Warum sollte sie sich auch Gedanken über so einen machen. Doch auf Zeit konnte sie ihre Neugier nicht bezwingen. Und in diesem Augenblick stellte sie fest, dass man sie von der Außenwelt, in der sich Shin-ichi Kudo aufhielt, vollkommen abgeschnitten hatte. Nicht mal andere Patienten, mit denen sie gelegentlich zu tun bekam, sprachen darüber. Es war, als hätten diese bei der Aufnahme in diese Station unterschreiben müssen, nicht mit ihr über diesen Fall zu reden. Und nun begann sie Shin-ichi zu vermissen. Sie seufzte leise. Nicht mal ihre Mutter kam mehr. Wie sauer muss sie sein, das sie aus dem Krankenhaus abgehauen war, das sie sie nicht einmal mehr besuchte. Lieber nahm sie es hin, das ihre Mutter mit ihr schimpfte, als das sie von ihr total ignoriert wurde.

"Hallo Ran."

Ran drehte sich zur Tür um. "Hallo Mama.", sagte sie völlig überrascht. Noch eben hatte sie an sie gedacht. "Warum kommst du jetzt erst?", fragte Ran ein wenig vorwurfsvoll.

"Ich dachte mir, du brauchst mich nicht, da du ja schon wieder in der Stadt umhergefahren bist."

"Tut mir Leid Mama.", sagte Ran schuldbewusst. "Ich habe es auch nie wieder gemacht."

"Schon gut. Außerdem hatte ich zu tun. Ich hatte einen verzwickten Fall übernommen."

"Apropro Fall, was macht der von Shin-ichi.", hackte Ran sofort nach. Die Gelegenheit konnte sie sich unmöglich entgehen lassen.

Eri deutete zur Tür. "Frag ihn selber. Ich gehe derweilen zum Arzt und lasse mich über deinen Gesundheitszustand informieren."

"Shin-ichi?" Ran war verblüfft. "Du bist hier?" Dann lächelte sie. "Das heißt du bist unschuldig?"

"Nein." Shin-ichi lief durch den Raum und stellte sich ans Fenster. "Unschuldig bin ich nicht, aber frei."

"Nicht unschuldig?"

"Ich bin verurteilt zu Körperverletzung im Affekt mit anschließender Todesfolge. So heißt es juristisch. Meine Haftstrafe ist mit der Untersuchungshaft abgegolten.", sage Shin-ichi trocken. "Dank deiner Mutter."

"Mama hat dich vertreten? Wie kam denn das? Ich dachte du wolltest niemanden."

"Wollte ich auch nicht. Aber nachdem du damals weg warst, kam sie in meine Zelle geschossen. 'Mir ist es egal ob du dein Leben wegschmeißt oder nicht, aber ich werde es nicht zulassen, das du mit dem Leben meiner Tochter spielst. Also wirst du ein braver Junge sein, die Klappe halten und mir die Sache überlassen.' Das hat sie gesagt und ich hatte nichts mehr zu melden. Ich habe lieber getan was sie sagte, sonst hätte sie mir mit Sicherheit den Kopf abgerissen. Irgendwann wird sie das sicher auch noch tun. Immerhin droht sie mir schon seid Jahren damit."

"Aha.", meinte Ran tonlos. Dann schmunzelte sie. Ja ihre Mutter konnte energisch sein. Wie oft hatte sie mit ihr und Shin-ichi geschimpft, als sie noch Kinder waren.

"Tut mir leid, das ich damals so schroff zu dir war.", sagte Shin-ichi leise. "Und bevor du wieder zu Schaden durch mich kommst, ist es wohl besser, wenn ich jetzt gehe. Ich habe in letzter Zeit ein gutes Händchen dafür Menschen zu verletzten. Außerdem will ich es nicht noch einmal mit deiner Mutter zu tun bekommen, sollte ich dir was antun. Also bis dann und gute Besserung."

"Shin-ichi?"

"Was noch?"

"Liebst du mich?"

Shin-ichi blieb für den Bruchteil einer Sekunde an der Tür stehen. "Werde wieder gesund ja?", sagte er leise.

"Shin-ichi ich hoffe dir ist klar, das ich dir diese Frage nicht noch einmal stellten werde.", meinte Ran verzweifelt. Warum bekam sie keine vernünftige Antwort?

"Damit kann ich leben." Dann ging er.

"IDIOT!", schrie Ran im nach. Warum konnte er ihr nicht mal diese einfache Frage beantworten?

"Was schreist du denn so?" Eri kam zurück.

"Ach nichts." Ran wischte sich die Tränen aus dem Auge.

"Nichts? Danach sieht es aber nicht aus." Sie schob ihre Hand unter Rans Kinn und hob es an. "Ich dachte du bist nun zufrieden, dass er raus ist und nun heulst du."

"Ach lass nur. Er will nur meine Genesung nicht gefährden?"

"Was?"

Ran schniefte. "Ich dachte er liebt mich. Sonoko meinte, das Shin-ichi den Kerl verprügelt hatte, weil er mich rächen wollte."

"Und?"

"Aber als ich ihn danach gefragt habe, hat er mir keine Antwort darauf gegeben. Wahrscheinlich hat er keinerlei Gefühle für mich. Er glaubt aber, ich glaube dass er es tut. Und damit ich meinen Glauben nicht verliere, sagt es nur nicht. Nur damit ich schneller gesund werde. So wie ihr mir verschwiegen habt, das Shin-ichi angeklagt ist. Doch wenn ich wieder gesund bin, wird er mir den Laufpass geben. Genauso. Immerhin wolltet ihr mir das mit Shin-ichi auch erst sagen, wenn ich gesund bin."

"Du hast ihn gefragt ob er dich liebt? Wann? Wo?"

"Das erste Mal im Gefängnis und gerade eben hier."

Eri sah sich um. "Weißt du, es sieht tatsächlich so aus, als wenn Shin-ichi aus Rache gehandelt hat. Immerhin wusste er nur, dass du verletzt bist. Wie schwer, davon hatte er keine Ahnung. Und als dann der Bombenleger noch abfällige Bemerkungen gemacht hat, ist Shin-ichi, der nicht nur unter Schock sondern auch unter Medikamente stand, für einen Moment ausgerastet. Tja also würde ich sagen, Sonoko hat ein feines Näschen, was die Sache mit dir und Shin-ichi angeht. Außerdem kann ich es Shin-ichi nicht mal verübeln, so reagiert zu haben. Es muss schon schwer sein, wenn jemand der einem Nahe steht, knapp dem Tod entronnen ist. Wie stark müssen seine Gefühle verletzt worden sein, wenn sich Andere noch darüber lustig machen."

Ran senkte betroffen ihren Kopf.

Eri fuhr ihrer Tochter über den Kopf. "Shin-ichi hat blitzschnell zugeschlagen.", sagte sie freundlich. "Keiner konnte so schnell reagieren und ihn abhalten. Es hat auch niemand damit gerechnet, dass er so etwas tun konnte. Aber er hat es getan. Eine Affekthandlung eben. Der Täter ging von Shin-ichis Schlag sofort zu Boden und fiel so ungünstig mit dem Kopf auf, dass er sofort Tot war."

"Mit Todesfolge.", murmelte Ran. "Warum sagt er dann nicht, dass er mich liebt?"

"Kleines. Die Orte sind nicht gerade romantisch, um einem Mädchen seine Liebe zu gestehen."

Ran lief rot an.

"Außerdem schämt er sich, dass ihm das überhaupt passiert ist, dass er so unbeherrscht sein konnte. Deshalb hast du sicher keine Antwort bekommen. Doch auch ich würde sagen, das Shin-ichi dich liebt."

Ran hob den Kopf.

"Als du nach deinem Ausflug vor dem Gefängnis in meinen Armen zusammengebrochen bist, war nach wenigen Minuten ein Arzt bei mir. Der meinte, ein Shin-ichi Kudo hatte ihn angefordert nach dir zu sehen. Er muss mitbekommen haben, dass du Schmerzen hattest und hat deshalb den Gefängnisarzt benachrichtigt. Also Ran wenn das keine Liebe zu einem Mädchen bedeutet, will ich keine Anwältin mehr sein."
 

Ein paar Tage später, es war ein Freitag, verließ Ran das Krankenhaus. Und am Montag darauf, würde sie wieder zur Schule gehen und ihre Freunde wieder sehen.

Die Schulglocke ertönte. Ran ließ sich auf ihren Platz fallen. Man hatte sie stürmisch begrüßt. Unangenehm war nur die Frage, wie es Shin-ichi ging. Darauf hatte sie keine Antwort, denn sie hatte ihn, nach seinem ersten Besuch, nicht wieder gesehen. Sie fand es seltsam, da er doch eigentlich schon seid letzter Woche wieder zur Schule hätte gehen müssen. Man erklärte ihr allerdings, das Shin-ichi auch nach seiner Entlassung nicht wieder gesehen wurde. Auch nicht um seinem Hobby nachzugehen. Sie grübelte nach. Shin-ichi hatte sich verändert. Er hatte sich zurückgezogen. Aus Schmach? Nach all dem was sie über ihn erfahren hatte, mit allen Fakten und Vermutungen, tat er ihr irgendwie leid. Und so begann sie ihn zu entschuldigen, wann immer auch eine Frage über ihn auftauchte. Es kam sogar so weit, dass sie noch am selbigen Tag ein Referat im Unterricht darüber halten musste. Danach war die Fragestunde vorüber und die Neugier aller gesättigt.

Nun stand sie da. Vor seinem Haus und fragte sich, ob sie mit dem was sie von sich gegeben hatte, ihm auch wirklich einen Dienst erwiesen hatte. Zögernd klingelte sie. Eigentlich war sie immer noch sauer auf ihn, aber verstehen konnte sie ihn auch. In ihr tobte ein Wechselbad an Gefühlen.

Nach einer Weile öffnete ein verwirrt aussehender Shin-ichi.

"Sag mal was ist mit dir los?", sagte sie gerade heraus und schob sich unaufgefordert an ihm vorbei ins Haus. "So kenne ich dich gar nicht. Seit wann verkriechst du dich? Jedenfalls habe ich habe die Hausaufgaben mitgebracht. Wir beide haben viel versäumt, also dachte ich, wir lernen zusammen. Du solltest übrigens auch wieder zur Schule gehen. Ich war erstaunt, als man mir sagte, dass du die Schule schwänzt."

Mit einem Krach warf sie ihre Tasche auf seinen Schreibtisch und begann auszupacken. "Ich habe heute ein Referat halten dürfen."

"Und?"

"Über deinen Prozess. Dank dir hab ich eine gute Note einheimsen können. Wobei ich ja immer noch der Meinung bin, das du es besser hättest erklären können. Das Ende vom Lied ist, du kannst ab morgen ruhig wieder zur Schule gehen. Alle Fragen, die unsere Mitschüler hatten, sind geklärt."

"Danke."

Ran begann zu lernen. Shin-ichi setzte sich neben sie. Und als sich Ran die Stirn rieb, weil ihr der Zusammenhang einfach nicht in den Kopf wollte, erklärte es ihr Shin-ichi in aller Ruhe.

"Glaubst du ich liege hier nur auf der faulen Haut rum?", sagte er, als er in ihre fragenden Augen blickte.

"Dann sag mir, warum du dich verkriechst?"

Shin-ichi zuckte mit den Schultern. "Ich habe jemanden getötet. Ich bin verurteilt. Ich kann mir die neugierigen Blicke schenken."

"Ach was." Ran winkte ab. "Keiner wird dich blöd anmachen. Sie haben Respekt vor dir. Wie immer. Du hast den Kerl gestellt, bevor er weiter machen konnte."

"Mhm und dann umgebracht. Meine Zukunft ist geliefert. Das mit dem Detektiv sein, kann ich nun unter Ulk abbuchen. Wer nimmt schon einen Detektiv ernst, der jemanden ermordet hat?"

"Du kannst immerhin sagen, dass du die andere Seite der Medaille kennen gelernt hast. Du hast gespürt, wie sich einer fühlt, der auf Rache sinnt."

"Das rechtfertigt noch lange keinen Mord."

"Erstens war es kein Mord und zweitens gibt es viele Polizisten die in Ausübung ihres Dienstes auch jemanden töten mussten."

"Du sagst es 'mussten'. Ich hatte die Wahl."

"Aber du hast es nicht absichtlich getan. Das ist wieder etwas anderes."

Shin-ichi erhob sich und ging zum Fenster. Angespannt blickte er hinaus. "Du hast ja keine Ahnung.", murmelte er leise. "Du hast keine Ahnung wie es in mir aussieht. Noch immer höre ich den Knall. Sehe das Chaos. Und ich sehe noch immer dieses riesige Loch in deinem Körper. Dieses Loch aus dem unaufhörlich dein Blut sickerte. Und dann sehe ich sein gehässiges Lachen und höre seine Worte. 'Die Mühe hättet ihr euch sparen können. Schon bald bin ich wieder raus und dann werde euch beweisen, dass ich eine noch größere Bombe bauen kann. Und dieses Mädchen, dem du so verzweifelt das Leben gerettet hast, es wird wieder unter ihnen sein.' Er hat mich dabei angesehen und gelacht. Er hat einfach nur gelacht. Keine Spur von Reue. Dabei hat er kein Recht so über dich zu reden. Er kennt dich nicht, weiß nicht, was für ein wundervoller Mensch du bist. Du, die sich immer für Andere aufopfert. Du, die für Jeden ein Lächeln übrig hat. Ein Mädchen das alle lieben und achten."

Ran betrachtete ihn. Man könnte meinen, er schwärmte von ihr.

"Wie konnte er das nur tun?" Shin-ichi hob die Hände und presste sie gegen seine Schläfen. "Er hatte kein Recht dazu dich in den Schmutz zu ziehen. Ich wusste nicht mehr was ich tat. Dieses Mistschwein hat über dich gelacht und ich hatte noch immer dieses klaffende Loch in deinem Körper in meinen Gedanken."

"Shin-ichi ich habe dir noch gar nicht gedankt, das du mir mein Leben gerettet hast. Danke.", flüsterte Ran und trat hinter ihn.

Shin-ichi nahm die Hände runter und schloss die Augen. "Ich habe deinen Körper gesehen. Ich habe deinen nackten Körper gesehen. Du weißt nicht, wie lange ich mir das wünsche. Dich langsam auszuziehen und dich einfach nur zu betrachten."

Ran schoss das Blut in den Kopf.

"Doch als es soweit war, bestand er nur aus diesem Loch. Alles war rot, getränkt mit deinem Blut. Du hast geschrieen vor Schmerzen und deine Augen sahen so müde aus." Shin-ichi ballte seine Hand und starrte auf seine Faust. "Nacht für Nacht sehe ich es immer wieder. Jede Nacht derselbe grauenvolle Traum. Ich höre deinen Schrei und höre sein gehässiges Lachen. Ich traue mich schon gar nicht mehr mich schlafen zulegen. Ich will das nicht mehr sehen. Doch irgendwann holt sich der Körper sein Recht und ich schlafe ein, da wo ich gerade bin. Dann sehe ich es wieder vor mir. Diesen grauenhaften Anblick, dieses schrecklich Ereignis." Shin-ichi machte eine Pause. "Ich habe schon viele schlimm zugerichtete Menschen gesehen und es war für mich nichts Neues mehr, aber dich so zu sehen bringt, mich um den Verstand." Panisch drehte er sich um und blickte Ran in die Augen.

Ran jedoch lächelte nur. Sie zog ihr Jackett aus, löste die Krawatte. Dann knöpfte sie die Bluse ihrer Schuluniform auf.

"Was tust du da?" Shin-ichi hielt Rans Hände fest.

"Ich zeige dir, dass dieses Loch nicht mehr existiert, das alles verheilt ist."

Irritiert sah Shin-ichi sie an.

"Außerdem sagtest du doch eben, dass du meinen Körper begutachten wolltest."

Shin-ichi begann zu zittern. Er schob ihre Hände zur Seite und knöpfte sie weiter auf. Seine Augen waren auf ihren Körper gerichtet, immer in schrecklicher Erwartung diese riesige Wunde zu sehen und all das Blut. Doch es war nichts rot. Und als er die Bluse zur Seite schob, war nichts als eine große blassrosa Narbe zu sehen. Sachte, aus Angst ihr weh zu tun, fuhr er mit den Fingern vorsichtig darüber. In seinen Ohren grollte ihr Schmerzschrei wieder, als er damals seine Faust in die Wunde presste. Noch dieses Mal blieb Ran stumm. Stattdessen legte sie ihre Hand flach auf seine. Er schaute sie an. Sie lächelte ihn noch immer zuversichtlich an. Verlegen betrachtete er den Rest ihres Körpers. Das erste Mal, das er mehr als nur das Schrecken wahrnahm. Er schloss die Augen und lehnte seinen Kopf gegen ihre Stirn.

"Es tut mir alles so Leid. Ich hätte bei dir bleiben sollen."

Sachte strich Ran schweigend über seinen Kopf.

"Dann wäre auch ich verletzt worden. Wir hätten uns das gleiche Schicksal geteilt. Und ich wäre ihm nicht über den Weg gelaufen, hätte nicht die Gelegenheit gehabt ihn zu stellen."

"Und wer hätte mir dann mein Leben gerettet?"

Shin-ichi blickte ihr in die blauen Augen. "Ich habe mir immer solche Mühe gegeben. Ich wollte, dass du immer Stolz auf mich sein kannst. Doch nun hast du einen Verurteilten als Freund. Es wäre besser, wenn wir unsere Freundschaft auflösen. Es ist nicht gut, wenn ich an deiner Seite gesehen werde. Ich bringe sonst noch mehr Schande über dich. "

"Red keinen Unsinn Shin-ichi. Ich bin Stolz auf dich. Du hast mit deiner Spürnase bewiesen, dass du der beste Detektiv bist. Und das du einmal menschlich reagiert hast, kann jeder nachvollziehen. Und am Ende entscheide ich, mit wem ich zusammen sein möchte. Deshalb habe ich entschieden, dass ich deine Anwesenheit nicht missen möchte."

"Wirklich?", fragte er beschämt. "Willst du das wirklich?"

Ran nickte.

Dann schob Shin-ichi sie sanft von sich und holte tief Luft. "Ich weiß du wirst mir diese Frage nicht mehr stellen, aber darf ich dir die anderen Beiden wenigstens beantworten?" Schüchtern lächelte er ihr zu. "Ich liebe dich Ran."

"Ich liebe dich auch Shin-ichi." Ran lächelte zurück. "Und morgen hole ich dich vor der Schule ab." Sie legte ihre Arme um seinen Hals und schmiegte sich an seinen Körper.

Shin-ichi nickte und schloss seine Arme um sie. Womit hatte er es verdient, das sie noch immer zu ihm hielt? Alles was ihm bleibt, ist die Hoffnung, dass über die ganze Sache eines Tages Gras gewachsen sein wird. Denn ganz vergessen werden, wollte und sollte er das nie.



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Von:  shinran
2014-07-01T18:47:24+00:00 01.07.2014 20:47
Ich habe alles auf einmal durchgelesen
Und ich bereue es auf keinen fall
Ich finde es schade das ich schon durch bin
Die geschichten waren alle super bis perfekt
Aber wieso trennst du shinich mit einem bindestrich?
Aber is ja egal
Ich will mehr solche geschichten lesen. BBBIIITTTTTTEEE.
Mach so weiter
Lg shinran
Von:  SonjaArika
2009-02-12T11:29:19+00:00 12.02.2009 12:29
Süß!!!!
Auch das dwar mal wieder ein sehr schöner OS! Ich wette, Ran hätte Shinichi am Liebsten mitgenommen und ihm dieses besondere Erlebnis geschenkt. Und Conan muss wirklich dankbar sein, dass er eine solch tolle Freundin hat!
Bis zum nächsten Kapi!!!
Gruß SA.
Von:  SonjaArika
2009-02-11T18:15:11+00:00 11.02.2009 19:15
Shinichi als Mörder? Und das an Weihnachten?
*donnerlittchen ...*
Das ist wirklich mal was Neues ... Hoffentlich macht er das nicht wirklich mal, auch wenn es nur im Affekt ist. Wen ich in der FF irgendwie vermisst habe ist Kogoro. Eri kümmert sich zwar um ihre Tochter, aber von ihm ist kein Wort zu sehen. XD
Aber er muss ja auch nicht immer und überall mitmischen, gell? ^.-
So, ich stelle zwar gerade fest, dass ich irgendwie rückwärts die kapitel durchlese, aber ist ja auch nicht so tragisch. ^^
*sich ein weiteres Kissen schnapp und damit kuschel*
Werd schnellstmöglich das nächste nachlesen!!
LG ♥
Von: abgemeldet
2008-12-25T14:57:15+00:00 25.12.2008 15:57
Hayy =)

Ja doch, ich melde mich hier auch noch!
In diesem Sinne gleich einmal:

Frohe Weihnachten und noch besinnliche Feiertag dir!

*lacht* Ach was, ich schreibe immer und gerne sehr viel xD
Bei dir ist es meistens noch echt wenig...^^’
Also mach dir nichts draus!

Allerdings...*sich einen heißen Kakao geholt hat* ich freue mich natürlich sehr, dass wir nun etwas laaaaaaanges lesen durften!

Also hier, mein Kommi:

*schluck* Der Anfang war ja schon echt... wow. Man fieberte praktisch mit!
Aber erst einmal zu dem weniger dramatischen Teil:

„Denn Sachen zum anziehen interessierten ihn auch nur, wenn Ran sie trug.“
Somit zeigst du uns sehr schön, dass er nicht nur Rans Wesen, sondern auch ihren durchtrainierten Körper und ihr hübsches Aussehen allgemein liebt, dass er sie eben begehrt. Mann bleibt Mann...
Und auch, als er sie ‚ausziehen’ muss, es passt zu dem gerade eben zitierten Satz und für einen kurzen Moment flackerte ein Schmunzeln über mein Gesicht...

Wie gesagt kurz, die nächsten Sätze vernichteten es und Spannung und auch Sorge keimten wohl eher in mir auf...

Es war aber wirklich auch klasse dramatisch geschrieben, als er versucht sie wach zu halten und auch als du ihre Verletzungen beschriebst.
Apropos, die Idee mit der Faust hat auch irgendetwas reizvolles, aber... hätte er nicht eher ein Tuch etc. genommen, anstatt seine vielleicht schon dreckigere und verstaubte Hand?...

Aber... die daraus folgende Metapher gefiel mir! Als der Sanitäter meinte:
"Nein. Bloß nicht. Wir müssen erst ihren Kreislauf stabilisieren, bevor wir
euch trennen können."
Irgendwie... nun ja.... irgendwie wirkte dieser Satz (wenn man die Situation mal nicht beachtet) sogar etwas romantisch.
So als würden die beiden einfach zusammengehören und es täte ihm Leid, sie trennen zu müssen...

Auch der Kampfgeist, der Shinichi dann durchdringt, auf der Suche nach dem Täter ist nur charakteristisch! Es geht schließlich um Ran... Um sein zweites Ich. Und er hat ihn ja auch gefunden!

Was mir noch sehr gefallen hat ist das Aufwachen Rans in dem Krankenhaus! Wirklich, es war sprachlich einfach klasse! Frei nach dem Motto: Das Beste kommt zum Schluss?! Ich behaupte nicht, dass dies das Beste ist in dieser Sammlung, dafür hast du schon zu viel geschrieben..., aber es ist definitiv eines der Besten...bis zur Hälfte.

Kommen wir zu dem Teil, ab welchem ich wahrscheinlich etwas deine Einwände teile...
Einen Mörder? Niemals. Wenn, dann erst dann, wenn Ran wirklich tot ist, aber davor...? Ich weiß ja nicht. Es ist definitiv mal etwas anderes und vollkommen unerwartetes...
Nja eigentlich hat er ihn ja doch auch nicht getötet! Nur geschlagen... das darauffolgende war ja nicht absichtlich... Ich teile deinen Einwand also...hmm... ein Viertel :P
(Auch hier gefällt zeigst du uns mit Hilfe Sonokos unterschwellig die Romantik... Schließlich handelte er wegen Ran so...)


Eri zeigt nun auch eine gewisse Härte! Damit hätte ich ja nun gar nicht gerechnet! >.< Aber es passt... denn letzendlich wollte/will sie ihre Tochter doch nur schützen... psychisch und physisch...
Aber mal ernsthaft, glaubte sie wirklich, diese höre auf sie?
Ein Glück, dass es (Kommissar) Megure gibt...

Aber mal kurz zu dem, was im Gefängnis passiert ist:
Was bezweckt er damit, sich in Schweigen zu hüllen? Ihr den Schmerz erträglicher machen? Idiot.

Ran tut einem zwischenzeitlich ja wirklich Leid >.<
Keine mögliche Verbindung zu den Medien. Keine mögliche Verbindung zu Shinichi. Du lässt sie da wirklich leiden, was?
Aber kreativ geschickt ist die Idee auch im zweiten Teil wahrlich, dass muss ich dir wirklich zugestehen!

Und dann Eri, die Weise. *lacht*
"Kleines. Die Orte sind nicht gerade romantisch, um einem Mädchen seine Liebe zu gestehen." Die Worte sind genial!!!

Übrigens, es ist schön zu sehen, dass Shinichi, dank Eri, relativ heil da raus gekommen ist. Was wohl seine Eltern dazu sagen würden >____>
Aber wie schon oben gesagt, er hat ihn ja eigentlich nicht wirklich getötet...

Ein Referat? Okay, das ist meiner Meinung nach etwas übertrieben...
Ist ja aber nur ein kleiner Punkt gewesen... ^^’

Kommen wir nun endlich zu deinem zweiten Einwand...
*Kopf hin und her wiegt*
Hmmm... also so schlimm finde ich es jetzt gar nicht. Sicher, etwas anders war es schon, aber mal ehrlich, wir haben ihn bei dir doch schon durchaus schlimmer erlebt!
Und wie Ran schon sagte, er reagiert menschlich. Ein Punkt, der ihn in einem gewissen Maß nun doch von Holmes unterscheidet...
Also, mach dir mal keinen Kopf darüber!

Mir hat das Kapitel wirklich sehr gut gefallen, wenn man kleine Sachen mal etwas nach hinten schiebt! ^_____^

Ich freue mich auf Band 4 und fände es noch schöner, wenn ich per ENS oder Gb- Eintrag benachrichtigt werden könnte, bitte?... >.<

Liebe Grüße ♥
Shi

Von:  lorelai-rory
2008-12-23T01:58:19+00:00 23.12.2008 02:58
NOCH KEIN KOMMI????
Bin ich hier richtig bei Kokomiko??? *umseh*
Ja es ist alles da. *Kaffee hol und einen Schluck trink*

Aaaalso... wenn ich ehrlich bin hatte ich auch schon mal diese Idee. Ich meine, was wäre wenn Shinichi einfach mal die Nerven verliert.
Sehr schön, dass du diese Idee zu Papier gebracht hast. Ich konnte es irgendwie nie. Ich weis einfach nicht wie ich solche dramatischen Sachen schreiben soll. Ich bin dann eher für Romantik. Obwohl ich eigentlich Dramen liebe... *hach*

Ich mag deine Geschichten und dieser OS gehört wohl zu einem meiner liebsten von dir. Ich freue mich schon riesig auf die längere Geschichte von dir, auch wenn ich diese Shortstories vermissen werde. Und zwar richtig. Ich hoffe doch, dass du den 4. Band irgendwann noch weiter führen wirst.

Ich wünsche dir ein Frohes Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins neue Jahr.

LG Lorelai

PS: Danke aber das Kissen ist sehr bequem. *es sich richtig gemütlich mach*


Von: abgemeldet
2008-12-15T18:00:35+00:00 15.12.2008 19:00
Hayy =)

Jaja, meine wöchentlichen Wochenendkommis ;D Ich versuche mich in den Ferien, so weit ich sie werde genießen können, zu bessern O:)
Und kein Problem wegen den Kommis, ich schreibe sie gern.

Das Kapitel war schön. Wirklich, es hat mir gefallen! Das Bild eines Abschlussballs und mitten drinnen Shinichi und Ran (und langsame Musik)... hach, das was Mädchen doch so oft träumen ;)
Mir gefällt, dass du Ran hast sich besinnen lassen und dem ‚Pöbel’ nicht gleich einen schmerzhaften Tritt verliehen hast...oder war es etwa der Instinkt, der ihr da noch Ruhe zuflüsterte? ;) Die Aufforderung war dann ja süß :) Ganz gentlemenlike ...
Auch der Punkt, dass Shinichi tanzen kann gefällt mir!

Tja und der umringende Mädchenschwarm? Ob er ihn irgendwann wird abgelegen können... auch wenn er sich letztendlich entschieden hat?
Nun ja, auf jeden Fall ein wirklich süßes Kapitel =)

Liebe Grüße ♥
Shi

Von: abgemeldet
2008-12-15T18:00:02+00:00 15.12.2008 19:00
Hayy =)

Ah die beiden Osakas kommen mal wieder ins Spiel *lacht*
Und dann lässt du Kazu gleich so wirken? Nicht schlecht, nicht schlecht... wo man doch relativ selten einen Einblick in ihr Innerstes bekommt!

Ich gebe zu, ich habe noch nie wirklich an die Unterschiede gedacht, sie sind mir zwar teilweise aufgefallen, aber mehr nicht *mit Schultern zuck* Ich finde es deshalb klasse von dir, dass du diese Unterschiede noch einmal so aufgeführt hast!

Ja, auch Kazu scheint ihn irgendwie zu bewundern, bemerken wir ja auch manchmal bei Gosho. Schön, dass du diesen Punkt noch einmal aufgegriffen hast.
Und dann ihre Analyse der beiden. Wow. Wirklich klasse und ein weiteres mal alles auf den Punkt gebracht. Nicht zu lang, nicht zu kitschig, sondern genau richtig geschrieben!
Besonders das unsichtbare Band gefiel mir hier dieses Mal noch sehr =)

Und Heiji *gg* Zu verständlich, dass er da erst einmal Angst bekommt :D Aber auch schön zu sehen, dass er Shinichi zwar mag und respektiert, ihm aber in Sachen Liebe nie den Fortritt lassen würde ;) Geschweige denn, ob Shinichi das überhaupt machen würde, wo er doch Ran hat...

Nun, auch die letzten Worte Kazus sollten dem Detektiven des Westens mal zu denken geben...

Ich freue mich auf das nächste Kapitel!

Liebe Grüße ♥
Shi

Von: abgemeldet
2008-12-15T17:59:34+00:00 15.12.2008 18:59
Hayy =)
Nun zu dem kürzesten kap. in der heute von mir kommentierten Reihe ^^’

Aaaaaaaaaaaaalso:

Die Idee an sich ist mal wieder genial *gg*
Und Shinichis/Conans Denkfähigkeiten hast du ebenfalls mal wieder sehr schön unter Beweis gestellt!
Trotz des Getrenntseins kümmert er sich um sie und hält selbst die kleinste Gefahr im vergleich zur BO, zum Beispiel einen Sonnenbrand, von ihr fern. Man merkt eben doch, auch die kleinen lieben Dinge zählen im Leben! So machst du übrigens auch aus einem Alltagserlebnis wieder etwas besonderes :)
Des weiteren kommen wir zu Ai... nun, ich hoffe auch für sie, dass sie irgendwann jemanden finden wird!
Und dass auch sie irgendwann die schwarzen Schatten durchleuchten kann...
Schön von dir, dass du diesen Punkt noch einmal aufgegriffen hast.

Liebe Grüße♥
Shi

Von: abgemeldet
2008-12-15T17:58:57+00:00 15.12.2008 18:58
Hayy xD

Und nun zum letzten Kap. Naja, eigentlich vorletzten, oder? *zwinker zwinker*

Bevor ich anfange zu kommentieren, genehmige ich mir mal ganz frech eine Frage...
Es wirkt fast so als wüsste Ran, wen sie da vor sich hat, oder hat zumindest eine Vermutung...Kann das sein, oder interpretiere ich zu viel?

So, nun zum Kap.

Haare schneiden xD Ich glaubs ja nicht *prust* Da kommen wir ja gleich wieder auf die Alltagssituationen zu sprechen! Wirklich, es gefällt mir total gut, dass du immer so kleine Sachen einbaust und sie dann wichtig erscheinen lässt!

Und Monster....*ein weiteres mal lacht* Eine blühende Fantasie, wie eh und je bei den Kleinen. Gut die übliche Kinderfantasie getroffen ;)

Mitsuhikos Einwand bezüglich des Wegnehmens... wenn der wüsste. *kicher* Aber da bekam mich wieder so das Gefühl, als wüsste Ran etwas mehr, als du ihr zugestehst...
Naja, die Idee mit der Nationalbibliothek auf jeden Fall ist auch nicht schlecht. Ein Traum für jeden Bücherwurm ^_____~
Und dann gleich auch noch eine so schöne Ausgabe da liegen zu sehen...
Kein Wunder, dass er da in Versuchung kommt!

Auch der letzte Absatz hat mir gefallen! Wirkte wirklich sehr schön, besonders da du noch einmal klasse auf den Engel eingegangen bist...

Das Kapitel hat mir mal wieder sehr gefallen =)

Liebe Grüße ♥
Shi

PS: Da ich immer auf Word meine Kommentare schreibe und die der Vorkommentierer erst spätzer lese... xD *lorelai-rory zustimm* JUHU ich bin nicht die Einzige ^.~
Von:  lorelai-rory
2008-12-15T10:45:58+00:00 15.12.2008 11:45
Mh... Man könnte meinen Ran weis bescheid.


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