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Fallen in Love when I saw you

von

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Fallen in Love...

Hallo Leute!!! Also worum es hier geht, habt ihr ja mitbekommen.

Richtig um Männer, Liebe und Verwirrung... nun mehr oder weniger.

Ich möchte hier noch nicht zu viel verraten, also lest einfach selbst.
 

Warnung:Ach ja, für alle diejenigen die mit Yaoi und Men + Men

Geschichten nichts anfangen können oder nicht mögen, sollten sie

nicht lesen. Allen anderen wünsche ich viel Spaß damit.
 

PS: Wenn ihr eine Benachrichtung für das nächste Chap

per ENS haben wollt sagt einfach bescheid.
 

Prologe

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„Komm Shuichi, Oma wartet bestimmt schon auf uns“ mahnte ihn seine Mutter sanft.
 

„Ja, ich beeil mich ja“ meinte der sechsjährige Junge und löste sich von seiner Mutter, die den Gang weiterlief.
 

Eigentlich war Shuichi für ein Kind ziemlich ernst und kühl. Er kam eben ganz nach seinem Vater, was in der harten Geschäftswelt vielleicht mal zum Vorteil war. Und noch keiner, selbst seine Eltern hatten bei ihm je ein warmes Lächeln, geschweige denn einen liebevollen Blick bekommen.
 

Denn man kam nur schwer zu Shuichi durch. Und er war auch ziemlich stur. Wenn er etwas wollte, bekam er es. Und dabei zog er nicht die herzzerreißende Hündchennummer ab, sondern setzte einfach seinen Todesblick auf, gepaart mit einem gefährlichen Knurren, weshalb man ihm lieber schnell das brachte was er wollte, bevor er noch ungemütlicher werden konnte.
 

Ja, so war Shuichis Charakter. Jedenfalls bis zu jenem schicksalhaften Tag, wo er mit seiner Mutter in das Krankenhaus kam und er es gesehen hatte. Während er gelangweilt hinter seiner Mutter den Gang entlang schritt, ließ er seinen Blick dabei abwesend durch die Gegend schweifen, bis er etwas sah, was ihn völlig in seinen Bann zog.
 

Es war bei der Säuglingsstation, wo sie gerade vorbeigingen, als er zwei smaragdgrüne Augen erblickte. Dieser Blick und das von einem Baby, war so berauschend, das sich dabei in Shuichi ein prickelndes Gefühl breit machte. Neugierig betrat Shuichi das Zimmer der Neugeborenenstation blieb dann bei dem Bett von Masami Fuang stehen. So hieß nämlich der Kleine, der dort drinnen lag. Und vor jedem Bett stand auf kleinen Zetteln, der Name des Kindes.
 

Als Shuichi sich Masami näher betrachtete, ging ihm dabei ein Wort durch den Kopf, dass er vorher noch nie benutz hatte. Süß. Dieser kleine Junge hier war wirklich süß. Angefangen bei diesen Augen, welche er noch nie gesehen hatte, die trotz ihres jungen Alters voller Kraft strahlten und Shuichi direkt anblickten. Augen, in denen Shuichi regelrecht zu versinken drohte und die sein Herz höher schlugen ließen.
 

Ein kleines Lächeln erschien auf Shuichis Gesicht, während er sich auch den Rest des zierlichen und kleinen Körper betrachtete, Shuichi konnte einfach nicht genug bekommen, dieses Baby zu betrachten. So schlug er dessen Deckchen zur Seite, welche ab dem Hüftbereich auf dem Baby lag. Als Shuichi einen ausschweifenden Blick nach unten wandern ließ, erschien dabei ein zufriedenes Lächeln in seinem Gesicht.
 

„Masami Fuang“ flüsterte Shuichi fasziniert den Namen des Kleineren und ließ die Decke wieder sinken. Dann blickte er noch einmal in die Augen von Masami, welche ihn ruhig, aber irgendwie misstrauisch beobachteten. Ein Blick, welcher ihn wieder einmal fesselte.
 

„Du gefällst mir Masami Fuang“ meinte Shuichi ernst zu dem Jüngeren, welcher ihn nur unverständlich anblinzelte. Sanft fuhr Shuichi über die Wangen des Babys, während dieses besitzergreifende und warme Gefühl sich in Shuichi verstärkte.
 

„Auch wenn ich dich jetzt noch nicht haben kann, doch werde ich dich wieder finden. Und dann wirst du mir gehören. Also bis bald, mein kleiner Engel“ verabschiedete sich Shuichi von Masami und küsste die schmalen Lippen, wodurch ein richtiger elektrischer Schlag sich in seinem Körper breit machte.
 

Was auch immer mit diesem Baby los war, Shuichi war es egal. Er war schon völlig verzaubert von Masami dass er jetzt schon den Moment herbeisehnte, in dem sein kleiner Engel nur ganz ihm gehören würde.
 

Auch wenn Shuichi noch ein Kind war, doch wusste er was er wollte und das war Masami. Und er kannte schon Mittel und Wege um sein Ziel zu bekommen, wenn ihn jemand davon abhalten wollte. Nachdem er einen letzten Blick zu Masami warf, setzte er gleich darauf wieder seine strenge und abweisende Maske auf und ging dann zum Zimmer seiner Oma, weshalb sie hier waren.
 

22 Jahre später

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Masami kam gerade von Arbeit nach Hause, als das Telefon klingelte. Was für ein Timing, ging es ihm süffisant durch den Kopf, als er den Hörer abnahm.
 

„Ja?“ fragte er und legte seine Tasche ab.
 

„Hey Masami, hier ist Ren“ meldete sich die andere Stimme am anderen Ende der Leitung. „Wie es aussieht muss ich heute noch etwas länger machen. Wenn du trotzdem noch Lust hast nachher vorbeizukommen, ich bin gegen acht Uhr da.“
 

„Na klar. Ich geh nur schnell duschen und dann komm ich rum“ erwiderte Masami schmunzelnd.
 

Er hatte Ren Kusuki der von Beruf Banker und Geschäftsmann war, vor drei Jahren kennen gelernt. Eher durch einen peinlichen Zufall, aber seitdem lag etwas zwischen ihnen in der Luft, das Masami nicht richtig beschreiben konnte.
 

Schon lange wusste Masami dass er Schwul war, nur er war nicht der Typ, welcher gleich jeden Mann anspricht und mit ihm ins Bett geht. Allerdings würde er bei Ren eine Ausnahme machen, da sie in den drei Jahren gerade mal beim Zungenkuss angekommen waren.
 

Dabei war es Masami selbst gewesen, der um etwas mehr Zeit bat, da er in ihrer ’Beziehung’ den passiven Teil übernahm. Das merkte man schon allein daran, das Ren ihn jederzeit liebkoste, wenn sie unter sich waren und Masami ließ sich dann immer fallen und gab sich Ren hin.
 

Tja, mehr oder weniger, denn einen bestimmten Teil musste Ren bisher immer außen vor lassen, obwohl er ihn schon längst mal verwöhnt hätte. Aber für die geliebte Person, welche er in den letzten paar Jahren näher kennen gelernt, konnte er warten. Tja und wieso oft in seinem Leben, hatte Ren sich schon alles durchgeplant, genauso wie eine gemeinsame Zukunft mit Masami, aber davon wusste dieser noch nichts. Zumindestens noch nicht, den Ren hatte heute Abend etwas besonderes geplant.
 

„Gut bis nachher, also“ fuhr Masami fort.
 

„Ja dann bis gleich“ meinte Ren aufgeregt.
 

„Bis nachher“ verabschiedete sich auch Masami und legte dann auf.
 

So schön es für ihn auch war, in einem Blumenladen zu arbeiten, so sehr mochte er es einfach nach Hause zu kommen und sich den Schweiß vom Tag abzuwaschen. Denn hatte es für ihn genauso etwas Beruhigendes an sich, wie die Blumen, mit denen er tagtäglich umgeben war.
 

Deswegen legte er seine Sachen alle auf den Fliesenboden vom Bad ab und ging dann unter der Dusche. Dabei plante er sich immer etwas mehr Zeit ein, da es leicht passierte, dass er dabei mit seinen Gedanken abdriftete. Nun, nicht unbedingt jetzt, da der Zeitpunkt ungünstig wäre. Auch wenn sich ihr Treffen um eine Stunde verspätet hatte, musste Masami sich immer noch etwas zum anziehen raussuchen und sich anziehen, ehe er mit der U-Bahn zu Ren fuhr, was auch noch mal ne halbe Stunde dauerte.
 

Masami wusch sich gerade den Schaum von seiner Haut, als es gerade an seiner Tür klingelte. Na toll, dachte er seufzend, immer zur richtigen Zeit.
 

„Ja, einen Moment“ rief Masami zur Tür, während er sich schnell noch zu Ende wusch.
 

Dann stieg er aus der Dusche und schlang sich ein Handtuch um die Hüfte, während er zur Tür ging, wo gerade heftig gegengeklopft wurde.
 

„Ich sagte doch, einen Moment“ meinte Masami genervt, als er die Tür öffnete. Warum hatten es die Leute immer so eilig? Wenn er gewusst hätte, wem er gerade die Tür aufgemacht hatte, hätte er es sich vielleicht noch einmal anders überlegt.
 

Denn dort standen drei große, bullige Typen, mit Brillen und ausdruckslosen Mienen. Fast wie ein Schlägertrupp, dachte sich Masami leicht ängstlich. Doch riss er sich zusammen. Wahrscheinlich hatten sie bloß an der falschen Tür geklingelt und er machte sich umsonst sorgen. Bloß dieses ungute Gefühl in seiner Magengegend verschlimmerte sich, mit jeder Minute in denen diese Leute hier standen. Also musste er sie so schnell wie möglich loswerden.
 

„Ähm, guten Tag“ begrüßte Masami sie freundlich und verbarg so gut er konnte seine Nervosität. „Kann ich ihnen weiterhelfen?“
 

„Sind sie Masami Fuang?“ fragte ihn der erste Typ, welcher am nächsten zu ihm stand.
 

„Ja“ entgegnete Masami langsam und blickte seine Gegenüber nun misstrauisch an. Woher kannten sie seinen kompletten Namen? Und überhaupt, was wollten die von ihm? „Und sie sind?“
 

„Das tut nichts zur Sache“ winkte der Mann ernst ab. „Unser Boss will sie sehen. Sie haben fünf Minuten zum Umziehen. Er mag es nämlich gar nicht zu warten.“
 

„Hey Moment mal“ warf Masami aufbrausend ein. „Wer ist euer Boss überhaupt? Ich kenn euch doch gar nicht. Also wieso sollte ich mit euch kommen?“
 

„Weil unser Boss nach ihnen verlangt hat“ erwiderte der Mann bloß ruhig, trat aber ungeduldig einen Schritt näher, weshalb Masami schluckte. „Also ziehen sie sich jetzt an.“
 

„N… na gut“ stotterte Masami und nickte brav. Er hatte zwar alles andere vor als mitzugehen, aber wenn es reicht um diese Gorillas hier loszuwerden. So nämlich schloss er die Tür und hängte auch noch seine Kette ein. Mit einem leisen Seufzer lief er rüber ins Wohnzimmer, wo sein Telefon auf einer Kommode stand.
 

Währenddessen hämmerte wieder jemand lautstark gegen die Tür und forderte Masami auf, diese zu öffnen. Und da er sich nur schwer vorstellen konnte, das es die nette, alte Dame von neben an war, statt der unheimlichen Typen von eben, griff er nach dem Hörer und wählte schnell die Nummer der Polizei, während er sich hektisch umblickte, was er notfalls als Waffe benutzten konnte, sollten diese unheimlichen Typen es schaffen bei ihm einzudringen.
 

Wie auf Kommando und ohne das jemand von der Polizei abnahm, hatten sie es geschafft seine Tür einzutreten und der Mann der mit Masami gesprochen hatte, kam mit einem leicht gereizten und finsteren Gesichtsausdruck auf ihn zu.
 

„Fein, dann eben so“ murmelte er dunkel und trat näher auf Masami zu, der vor Schreck beinahe den Hörer fallen gelassen hätte.
 

„Hey, kommen sie mir nicht zu nahe sie… sie…“ stotterte Masami ängstlich und wich etwas zurück. „… wer sind sie überhaupt? Verdammt! Was wollen sie von mir? Ich hab doch nichts Wertvolles!“
 

„Darum geht es auch nicht“ erwiderte der Mann, nun etwas ruhiger. „Sondern um sie.“
 

Dann überwand er auch den restlichen Part bis zu Masami und nahm ihm schnell den Hörer aus der Hand. „Und jetzt kommen sie mit“ meinte der Mann noch, während er sich Masami schnappte, der um ein vielfaches dünner und kleiner als er selbst war, weshalb es für ihn ein leichtes war, Masami über seine Schulter zu werfen und mit seiner Beute zur Tür zurückzukehren.
 

Mit einem Kopfnicken an seine Kollegen gewand, stiegen sie die Treppen hinunter, während Masami rot im Gesicht anlief, durch diese Peinliche Pose. Zumal er immer noch bloß ein Handtuch anhatte.
 

„Hey, lasst mich runter! Ihr könnt mich doch nicht einfach so mitnehmen! Ihr macht euch damit strafbar, ist euch das klar! Und lass die Finger von meinem Arsch!“ keifte Masami den Mann an, der einiges zu tun hatte, diesen zierlichen, aber doch zappelnden Körper festzuhalten, der einiges an Kraft besaß.
 

Dadurch verstärkte er seinen Griff um Masamis Po, wo er ihn festhielt, damit ihm der Kleine nicht abhauen konnte. Das würde seinem Boss ganz und gar nicht gefallen, was wieder herum für ihn selbst ungut wäre.
 

Vor dem Auto angekommen fluchte und wand sich Masami immer mehr, als er die schwarze Limousine sah. Dabei war er so abgelenkt, dass er nicht bemerkte, wie ein anderer von den beiden Männern, die zurzeit freistanden, eine Spritzte hervorholte und sie in Masamis Hintern schob.
 

„Au, Verdammt!“ fluchte Masami wütend und wollte noch dem anderen Mann einige Verwünschungen und Beleidigungen an den Kopf werfen, als plötzlich seine Stimme versagte, ehe sein ganzer Körper schlaff wurde und Finsternis ihn umgab.
 

„Danke“ meinte Yuto, der Masami getragen hatte, an seinen Partner gewand. Auch wenn sein Boss meinte, dass sie ihm seinen Engel holen sollten, war es Yuto eher so, als hätten sie es hier mit einer Wildkatze zu tun, statt einem Engel.
 

Vorsichtig legte Yuto den betäubten Körper auf den Rücksitz und setzte sich dann daneben, während Hank und Williams vorne Platz nahmen und dann losfuhren. Sein Boss hatte wirklich einen guten Geschmack. Er verstand zwar selbst nicht, wie die kleine Wildkatze zu seinem Chef stand, aber die Tatsache, dass es die erste Person war, nach der sein Boss direkt verlangte, bedeutete dass das kleine Kätzchen hier, etwas besonderes war.
 

Denn bisher hatte Yuto nie eine Frau, geschweige denn einen Mann an der Seite seines Chefs gesehen. Doch wie es aussah, würde sich das bald ändern. Und Yuto freute sich jetzt schon darauf, da ihm das kleine Kätzchen gefiel. Natürlich nur vom Charakter her. Würde er es jetzt auch noch begehren, hätte er ein sehr großes Problem mit seinen Chef. Also lieber die Finger von dem Kätzchen lassen, daran verbrannte man sich nur die Finger.
 

~~~
 

Nachdem Yuto ihm bescheid gegeben hatte, dass sein heiß geliebter Engel, nach dem er sich in all der Zeit des Wartens und der Sehnsucht verliebt hatte, in das für ihn zukünftige Zimmer einquartiert hatte, konnte Shuichi gar nicht sagen, wie glücklich und aufgeregt er zugleich war.
 

Aufgewühlt beendete Shuichi seine Arbeit und ging nach neben an. Dabei zeigte er allerdings keine Gefühlsregung im Gesicht, während er die Tür öffnete und den Raum betrat. Das einzigste was hier stand, war ein großes Himmelsbett, wo zurzeit eine schlafende Schönheit lag, wie Shuichi mit einem warmen Blick bemerkte. Und nicht einfach nur irgendeine, sondern sein Engel.
 

„Masami“ murmelte Shuichi sanft, als er zu ihm rüberging und lächelte sanft. Nun, hier sah ihn niemand und selbst wenn, in diesem Moment war ihm eigentlich alles egal, da sein süßer Engel wieder bei ihm war. Nach 22 Jahren.
 

„Endlich bist du mein“ flüsterte Shuichi der schlafenden Gestalt zu und setzte sich zu Masami auf das Bett.
 

Dabei ließ er es sich nicht nehmen, diesen zierlichen Körper vor sich genau zu betrachten. Mit einem schmunzeln nahm er die leicht angedeuteten Muskeln wahr und die feinen Gesichtszüge von seinem Engel. Erotik pur, ging Shuichi durch den Kopf, als er Masamis nackte Haut betrachtete, da durch das Handtuch nicht gerade viel verdeckt wurde.
 

Sowieso gefiel Shuichi das sein Engel nicht soviel trug, denn bei solch einem atemberaubenden und schönen Körper wäre das mehr als eine Verschwendung, wenn man sie verstecken würde. Natürlich würde dieses Privileg nur ihm zu teil werden. Vor anderen, das hieß, sollte Shuichi seinen Engel auch mal erlauben rauszugehen, was allerdings nur unter Beobachtung geschehen würde, durfte sein kleiner Engel nicht ganz so freizügig herumlaufen, wie jetzt.
 

„Masami“ flüsterte ihm Shuichi noch einmal verträumt zu, ehe er sich dann erhob.
 

„Schlaf gut mein Engel“ meinte er mit einem letzten Blick zu dem friedlich, schlafenden Jungen im Bett, bevor er leise den Raum verließ und hinter sich abschloss.
 

Auch wenn er 22 Jahre auf ihn gewartet hatte, kam es doch auf eine Nacht nicht wirklich an oder? Nun, für Shuichi schon, da es für ihn bereits an Selbstbeherrschung grenzte, sich nicht gleich auf seinen Engel zu stürzen. Er sah ja so niedlich aus, wie er da so seelenruhig schlief. Wie es wohl erst sein würde, wenn er aufwacht? Hatten seine Augen immer noch dieses Leuchten, wie damals? Mit schwirrenden Fragen im Kopf, die sich alle um sein heiß begehrtes Objekt drehten, ging Shuichi langsam zu Bett.
 

~~~
 

„Masami, wo bleibst du nur?“ fragte Ren leise in den Raum, doch erhielt er keine Antwort. Sein kleiner Wirbelwind war schon mehr als eine halbe Stunde zu spät.
 

Und das, wo doch Ren immer derjenige war, der sich eher zu einem Treffen verspätete. Aber Masami? Nein. Das sah ihm nun wirklich nicht ähnlich und an sein Handy ging er auch nicht.

Sollte er ihn versetzt haben? Dabei klang er vorhin noch so fröhlich und zuversichtlich, dass er wirklich vorbeikommen wollte. Und irgendwie hatte sich Ren ja auch darauf gefreut. Schließlich hatte er sich in letzter Zeit viele Gedanken um sich beide gemacht und wie es

mit ihnen weiter gehen sollte.
 

Tja und Ren ist zu der Ansicht gekommen, dass er Masami fragen wollte, ob er mit ihm zusammen ziehen wollte. Das würde sie einen Schritt weiter in ihrer Beziehung bringen und gleichzeitig dafür sorgen, dass er öfters in der Nähe seines kleinen Koibitos war.
 

Doch dazu müsste dieser erst einmal hier sein, bei ihm. Traurig blickte Ren aus dem Fenster und beobachtete das Nachtleben vor seinem Haus, während seine Augen ins Leere blickten.
 

„Masami“ flüsterte Ren betrübt und lehnte eine Hand auf das kühle Glas vor sich.
 

Doch nahm er es gar nicht wahr. Genauso wie den Lärm von draußen, noch die hektischen Leute, welche versuchen schnell in ihre Wohnungen zu kommen, bevor der Regen anfängt.

Folgte nicht danach immer ein Sonnenschein? Ein Regenbogen? Ein kleiner Hoffnungsschimmer? Warten, Ren blieb nichts anderes übrig als zu warten und hoffte, dass Masami nichts passiert war. Bestimmt gab es einen guten Grund, weshalb er nicht hier auftauchte.
 

~~~
 

Als Masami langsam aufwachte, reckte er sich erst einmal. Irgendwie war er immer noch leicht schläfrig und wollte sich deswegen wieder zusammenrollen und sich zur Seite drehen, damit er weiter schlafen konnte, doch sickerte langsam die gestrigen Ereignisse zu ihm durch, weswegen er schlagartig wach wurde und sich abrupt im Bett aufsetzte.
 

Stimmt ja, man hatte ihn ja an von seiner Wohnung verschleppt. Und das nur mit einem Handtuch bekleidet, wie es ihm leicht errötend einfiel. Genau. Seine Vermutung wurde ihm auch gleich bestätigt, als er an sich herunterblickte.
 

Super, dachte Masami trocken und blickte leicht nachdenklich sich um. Wer auch immer ihn entführt hatte, denn davon ging Masami mal aus, nachdem ihn diese Gorillas mitgeschleppt hatten und er dann noch betäubt wurde.
 

Also war nur die Frage, wer hätte etwas davon ihn zu entführen? Er war weder wohlhabend, noch eine berühmte Persönlichkeit. Seine Freunde konnte man auch zu den Ottonormalverbrauchern zuordnen, weshalb er sicherlich auch kein Druckmittel für irgendwen darstellte.
 

Abgesehen von Ren, schoss es Masami auf einmal durch den Kopf. Nun, vielleicht fantasierte er sich hier ja auch etwas zusammen, aber in diesen Gangsterfilmen, die er früher oft gekuckt hatte, da waren oft auch Bankangestellte in zwielichtige Geschäfte verwickelt gewesen und…
 

… und Ren war einfach nicht der Typ dafür, beendete Masami ruhig seinen letzten Gedanken. Er lief zwar häufig mit dieser kühlen Miene durchs Gesicht und lachen tat er auch nur in seiner Gegenwart, aber trotzdem war Ren im Herzen ein guter Mensch, wenn man ihn mal näher kennengelernt hatte.
 

Vor allem ehrlich, denn wenn er mal was ausgebrochen hatte, beichtete er es Masami sofort, auch wenn es sich manchmal um Kleinigkeiten handelte. Doch wie es Masami schien, war es Ren wichtig, dass er ihm nichts verheimlichte und innerliche ehrte es Masami. Denn bedeutete es nicht, das Ren wirklich etwas für ihn fühlte? Das er ihm etwas bedeutete?
 

Schön das zu wissen, seufzte Masami kurz auf. Trotzdem sagte es rein gar nichts aus, warum er hier war. Aber wenn er sich richtig erinnerte, dann meinte doch dieser blonde Typ, welcher ihn einfach auf seine Schulter geladen hatte, dass sein Boss ihn sprechen wollte, nicht?
 

Okay, das war doch schon mal ein Hinweis. Gut und jetzt Sherlock Holmes? Irgendwie kam Masami nicht besonders weit mit seinen Vermutungen. Sie hatten ja keine Namen genannt, noch hatte er etwas Wichtiges entdecken können, was ihm nun weiterhelfen könnte. So, jetzt war nur die Frage, was er tun sollte?
 

Erste Möglichkeit:Er könnte hier brav sitzen bleiben und auf seinen ’freundlichen’ Gastgeber warten. Wozu er eigentlich keine große Lust hatte, aber was blieb ihm zurzeit anderes möglich? Wenn er die Situation richtig einschätzte, würde es hier bestimmt noch einige von diesen Schränken geben, welche ihn sicherlich an einer Flucht hindern würden.
 

Zweite Möglichkeit:Er könnte trotz aller Vernunft versuchen zu fliehen. Es gab ja schließlich auch weitaus mehrere Möglichkeiten, als nur die Tür zu benutzen. Wozu hatte man seine Phantasie? Oder anders gesagt Actionfilme, wo sich die Helden in Auswegloseren Situation sich einen Weg nach draußen bahnen konnten.
 

Dritte Möglichkeit:Er könnte sich erst mal was zum anziehen suchen, um wenigstens nicht vollkommen ungeschützt dazustehen, wenn jemand hier reinkommen sollte.
 

Die letzte Idee gefiel ihm von allen bisher am besten. Weil sie auch von allen mehr als vernünftig klang. Deswegen stand Masami auf und versuchte etwas zum anziehen zu finden. Dann würde er einfach durch diese Tür gehen und dann mit dem Hausbesitzer sprechen.
 

Vielleicht hatte diese ganze Aktion hier einen Grund gehabt, ihn von zu Hause zu verschleppen. Einen ziemlich wichtigen, wie Masami hoffte. Schließlich sollte man ja nicht gleich den Teufel an die Wand malen, sonst würde er noch wahrhaftig vor einem stehen. Also versuchen, das ganze ein wenig positiv zu sehen.
 

Tja… allerdings war das einfacher zu sagen, als zu denken. Denn Masami beschlich ein ungutes Gefühl, was er nicht beschreiben konnte. Ein kurzer Blick durch das Zimmer genügte, damit sich dieses Gefühl bestärkte. Hier gab es genau zwei Dinge. Einmal ein Bett, welches in der Mitte auf einem erhöhten Podest stand und Masami selbst.
 

Toll, soviel dazu, um etwas zu finden, damit er seine Blöße verstecken konnte. Obwohl, ein Laken tat es doch auch oder? Masamis Blick heftete sich wieder auf das Bett und dem weißen Laken, welches auf der Decke lag.
 

Entschlossen ging Masami zum Bett rüber, um sich die Decke zu schnappen, als ihn etwas inne hielten ließ. Ein leises Klicken, weshalb er sich mit hochgezogener Augenbraue zur Tür umdrehte, welche eben aufgeschlossen wurde.
 

Sehr beruhigend zu wissen, dass diese Tür bis eben noch zu war. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken und etwas angespannt wartete Masami, bis die Person eintreten würde, welche ihn hier gefangen hielt.
 

Er hätte jetzt auch cool und lässig wirken können oder sich kampfbereit gemacht, doch stand er einfach wie erstarrt da, nicht fähig sich zu bewegen. Seine Beine gehorchten ihm nicht und sein Herz schlug doppelt so schnell, wie es eigentlich üblich war. Ebenso sein dumpfes Magengefühl nahm zu. Und wie seine Mutter immer zu ihm meinte, man sollte seinen Gefühlen vertrauen.
 

Leicht schluckte Masami seine aufkommende Angst herunter, als ein Mann in den Raum trat. Ein groß gewachsener junger Mann, der aber einige Jahre älter sein musste. Kurzes rotbräunliches Haar, tief dunkelbraune Augen, die kalt ihre Umgebung musterten und schließlich bei Masami stoppten. Ein Lächeln, was nicht vorhanden ist, auf diesem harten Gesicht. Und er sah genauso kräftig und unheimlich aus, wie die Typen von gestern.
 

Zwar war er nicht in schwarz gekleidet, aber er trug einen Anzug, worauf man schließen konnte, dass dieser Kerl reich war. Nun, Masami erinnerte sich auch noch dunkel an die Limousine, die er vor seinem Haus gesehen hatte. Und der teure Stoff für die Laken, vom Bett ganz zu schweigen, was bestimmt einiges an Geld gekostet hatte.
 

„Guten morgen, mein Engel“ begrüßte ihn der Mann mit einer tiefen Stimme. Dabei schwang eine wärme mit, die Masami verwirrte. Passte es doch nicht, zu diesem ausdruckslosen und kaltem Gesicht.
 

„Ich freue mich, dich nach all der Zeit wiederzusehen“ erklärte ihm der Mann ruhig und schloss hinter sich die Tür.
 

Misstrauisch beobachtete Masami, wie der Kerl ihm gefährlich nahe kam und fragte sich gleichzeitig, wovon der Mann hier eigentlich sprach. Zumal er keine Ahnung hatte, mit wem er es hier zu tun hatte.
 

„Wer sind sie?“ fragte Masami scharf und hoffte so, dass sein Gegenüber nicht noch näher kommen würde. „Und was wollen sie von mir? Wieso haben mich ihre Lackaffen aus meiner Wohnung entführt?“
 

Wenn noch etwas da sein sollte, überlegte Masami betrübt, denn dieser Kamikaze Typ hatte ihm ja die Tür eingetreten. Er wohnte ja nicht gerade in einer üblen Gegend, aber es gab schließlich seine Gründe, warum man immer seine Tür zuschließen sollte. Und vor allem, warum man keinen Fremden Männern erst die Tür öffnen sollte, wie sich Masami zähneknirschend in Erinnerung rief.
 

„Ganz schön feurig“ murmelte Shuichi fasziniert, als er näher auf Masami zuging. Dabei dachte er nicht im mindestens daran, jetzt die Nähe seines Engels zu verschmähen. „Aber alles der Reihe nach, mein kleiner Engel.“
 

„Ich bin nicht ihr Engel“ konterte Masami gereizt.
 

„Stimmt“ erwiderte Shuichi belustigt. „So kampfeslustig wie du bist und so schön wie du fauchen kannst, würde Kätzchen besser zu dir passen.“
 

„…fch…“ entgegnete Masami gereizt und erhielt bloß ein amüsiertes auflachen von Shuichi, was ihn nur noch mehr reizte.
 

Dieser Typ war so… so… nervig. Und dann noch dieser Blick? Was starrte er ihn so an? Besonders unheimlich fand Masami die Intensität der Augen, wie sie langsam, bestimmend, verlangen und gierig zugleich schamlos über seinen Körper glitten.
 

„Was?“ fragte Masami gereizt. Ihm gefiel Shuichis nähe immer weniger.
 

„Dein Aufzug gefällt mir“ erklärte ihm Shuichi schmunzelnd und blieb bei der Nackten Brust hängen, ehe er weiter glitt zu seinem Schritt, welcher durch das Handtuch verdeckt wurde.
 

Leider, wie Shuichi fand, aber trotzdem was sich bisher dabei abzeichnete, gefiel ihm außerordentlich. Und erst diese schlanken Beine. Wirklich schön. Shuichi konnte ja kaum seine Augen von seinem schönen Engel abwenden, so fasziniert war er von ihm. Und vor allem, wie hatte er es all die Jahre nur ohne ihn aushalten können?
 

„Das hat etwas, findest du nicht?“ fragte ihn Shuichi schmunzelnd. So viel Nackte Haut bot ziemlich viel Stoff für erotische Nächte.
 

„Hey du Spinner, ich hab mich nicht freiwillig so angezogen“ warf Masami wütend ein. „Ich war gerade duschen, als diese Gorillas bei mir unangemeldete auftauchten. Also glotz nicht so. Das ist ja pervers. Vor allem, du müsstest ja wissen, wie ein Mann aussieht, bist ja schließlich selbst einer.“
 

„Ganz recht, ich hab schon viele Männer gesehen“ meinte Shuichi bloß ruhig. „Aber sie waren alle hässlich und verdorben. Seit ich dich das erste Mal gesehen hatte, habe ich in all den Jahren keinen Menschen mehr gesehen, der so schön war wie du. Von innen heraus geleuchtet hatte und dieser bezaubernde Körper, welcher ein leicht schimmernden Glanz hatte. Nein Masami, du bist was ganz besonderes.“
 

Damit überbrückte er die fehlende Distanz zu Masami und hielt ihn fest umschlungen, bevor er ihm wieder entfliehen konnte. Nah beugte er sich zu dem verschreckten Gesicht herunter und hauchte ihm entgegen: „Du bist mein Engel.“
 

Und wie um diese Aussage zu unterstreichen, versiegelte er seine Lippen, mit denen von seinem geleibten Engel. Dabei musste er mit einer Hand Masamis Kinn festhalten, da sein süßer Engel ihm das Gesicht wegdrehte. So küsste er erst einmal zärtlich die ihm dargebotene Wange seines Engels, ehe er dessen Kinn ergriff und ihn zu sich zog, so dass er als nächstes seinen Mund einnahm.
 

Durch die Berührung der lieblichen Lippen seines geliebten Engels, geriet etwas in seinem Körper in Wallung, weshalb er sich kaum noch zurücknehmen konnte und ihn ein wenig forscher küsste, als er eigentlich wollte.
 

Ob es nun an der langen Zeit des Wartens lag oder dem Gefühl, endlich bei ihm zu sein. Seinem Engel, welcher ihn seit jenem Tag vor 22 Jahren nicht mehr aus dem Kopf gegangen war, wusste Shuichi nicht. Und es war ihm im Grunde auch egal, da alles was er wollte, hier in Händen hielt und er jetzt nur genießen wollte.
 

So saugte er noch etwas genüsslich an den süßen Lippen seines Engels, bevor er noch seine Zunge zum Einsatz brachte und ungeduldig um Einlass bat. Natürlich wollte er den Kleinen nicht erschrecken mit seiner Aktion, aber Shuichi hatte sich kaum noch unter Kontrolle.
 

Es war ihm schon gestern Abend schwer gefallen, seinen friedlich schlafenden Engel nicht einfach zu nehmen, sondern in sein Zimmer zu gehen. ALLEIN. Tja, das hatte auch nicht viel geholfen. Denn nach einer wundervollen Nacht, in der er mal wieder von seinem Engel geträumt hatte, hatte er ein kleines, morgendliches Problem.
 

Am Anfang hatte ihn das noch erschreckt, bis er verstanden hatte, weshalb sich sein kleiner Pedro bemerkbar machte. Nicht nur er sehnte sich nach diesem süßen Engel, sondern sein ganzer Körper, wollte ihn haben, da er ihm mit Herz und Seele verfallen war.
 

Jetzt hatte er sich so weit wieder unter Kontrolle. 22 Jahre härteten schon jemanden ab. Vor allem eine eiskalte Dusche. Solange man dabei nicht an die geliebte Person dachte, welche dafür verantwortlich war, klappte das sogar ganz gut. Ansonsten reichten auch die alltäglichen, langweiligen Geschäftsgespräche, die kaum jemanden wirklich interessierten, aber gehalten werden mussten.
 

Nun wie es aussah, schweifte Shuichi vom Thema ab, denn gab es hier doch etwas wirklich Bezauberndes, weshalb er sich mit seinen Gedanken darauf konzentrieren sollte. Denn jetzt hatte er ihn wirklich hier bei sich.
 

Er konnte seinen frischen und leicht exotischen Duft wahrnehmen und den zierlichen Körper spüren, die seinen Engel festhielten. Fast wie ein Mädchen. Doch hatte er sich damals vergewissert, dass er richtig mit seiner Vermutung lag und hier einen Jungen hatte. Das hieß nicht, dass er Schwul war. Denn interessierten ihn andere Kerle nicht die Bohne. Und Mädchen schon gar nicht. Den einzigen, welchen Shuichi jemals haben wollte, war sein geliebter Engel gewesen. Masami Fuang.
 

~~~
 

Moment Mal! Stop! Einen Augenblick!
 

Masami war nicht nur überfordert mit der Situation, sondern auch vollkommen überrumpelt. Wer war der Kerl? Wieso küsste er ihn? Zumal er ja ein Mann war. Obwohl. Masami glaubte, das es seinen Gegenüber nicht wirklich störte.
 

Trotzdem, immer wieder beteuerte der Typ, dass er ihn kennen würde. Doch Masami wüsste nicht woher. Zumal es ihm immer unangenehmer wurde, hier nackt vor einem völlig Fremden zu stehen und sich von ihm bedrängen zu lassen. Denn auch wenn er diesen Stofflappen um seine Hüfte trug, welches sich Handtuch schimpfte, fühlte er sich zurzeit mehr als nackt und ausgeliefert. Und das gefiel ihm gar nicht.
 

„Lass dich einfach fallen, mein Engel“ hauchte ihm Shuichi erregt zu und drückte den zierlichen Körper vor sich aufs Bett zurück.
 

Mit großen Augen ließ es Masami geschehen, ehe er aus seinen Gedanken gerissen wurde und sein Kampfgeist wiederkehrte. So gut er konnte, drückte er mit seinen Händen gegen Shuichis Brust und hielt seinen Gegenüber auf abstand.
 

„Aber sonst geht’s noch ja?“ fragte ihn Masami trocken und fixierte Shuichi mit blitzenden Augen. „Verdammt! Was wollen sie eigentlich von mir? Ich kann mich nicht erinnern, sie jemals gesehen zu haben, geschweige denn schöne Augen gemacht zu haben.“
 

Zumal es für ihn nur Ren gab und er es nicht nötig hatte, anderen Männern hinterher zublicken. Klang vielleicht altmodisch und doch hielt Masami an diese alten Klischees fest. Vor allem wenn man den richtigen Partner fürs Leben gefunden hatte.
 

„Wirklich nicht?“ erwiderte Shuichi süffisant und schnappte sich Masamis Hände, welche er über dessen Kopf auf dem Bett festnagelte. „Nun, du erinnerst dich vielleicht nicht mehr an mich, dafür weiß ich noch jede einzelne Sekunde vom Tag unserer Begegnung, mein kleiner Engel.“
 

„…“ Mit gerunzelter Stirn und schiefgelegenem Kopf, blickte Masami seinen Gegenüber an und konnte sich beim besten Willen nicht an ihn erinnern. „Ich glaube sie müssen mich mit jemandem verwechseln. Ich kenne sie wirklich nicht.“
 

So musste es sein. Schließlich hieß es doch, dass irgendwo in der Welt ein Zwilling von einem herumlief. Na gut, Masami musste sich schon eingestehen, das es sehr weit hergeholt war, aber möglich wäre es doch, oder?
 

„Nein“ meinte Shuichi bloß sachlich und ernst, während er anfing Masamis Wange zu streicheln. „Niemals würde ich dich mit jemandem verwechseln, mein Engel. Deine weiche, porzellanfarbene Haut, diese schmalen und einladenden Lippen, an denen ich gerne eine Sünde begehen würde, so wie die anderen Stellen an deinen Körper, die ich begehre und besitzen möchte und vor allem deine grünen Augen mit dem leichten Stich ins Weiße, wodurch sie ihren ganz eigene Faszination haben und mich immer wieder gefangen nehmen… Nein, mein Engel, ich würde dich überall wiederkennen.“
 

Shuichis Blick wurde immer verträumter, während er sanft über die leicht bebenden Lippen unter sich fuhr, ohne dabei den Kontakt zu jenen Augen zu brechen, welche genauso leuchteten wie damals. Mit derselben Kraft und Intensität, das sich Shuichi mehr als sicher war, endlich an seinem Ziel seiner Suche angekommen zu sein.
 

Trotzig schnaubte sein kleiner Engel aus, ehe er zur Seite blickte. Shuichis Blicke wurden immer intensiver, leidenschaftlicher und... besitzergreifender. Dabei lief Masami ein kalter Schauer über sein Rücken.
 

Wer war bloß dieser Kerl? Wieso beteuert er immer wieder, ihn zu kennen? Und bei Shuichis Gesten und Worten hatte Masami auch so eine ungute Vorahnung. Irgendwie hatte es dieser Typ auf ihn abgesehen.
 

Soweit war es Masami auch klar, wie er sich in Gedanken zusammenreimte und dabei eine bestimmte Person ausblendete. Ein schwerwiegender Fehler, den Masami kurz darauf bereute.
 

„Hey mein Engel, hier spiel die Musik“ hauchte Shuichi ihm ins Ohr und leckte die Konturen mit seiner Zunge nach. Musste er doch ausnutzen, wenn ihm dieses zarte Fleisch angeboten wurde.
 

„Kuso!“ fluchte Masami leise und bockte wieder auf, indem er gegen Shuichis Brust drückte. Dass das nicht viel brachte, außer einem amüsierten Lächeln im Gesicht seines Gegenübers, wurden Masami mehr als bewusst.
 

„Wo waren wir noch gleich stehen geblieben?“ fragte ihn Shuichi leicht anzüglich. Dabei knabberte er genüsslich an Masamis Ohr und leckte dann mit seiner Zunge, über die bearbeitete Stelle.
 

Oh Gott. Shuichi musste sich wirklich mal Zeit nehmen, um seinen geliebten Engel genau zu untersuchen und neu zu erforschen. Denn sein kleiner Liebling hatte sich in all den Jahren verändert. Doch nur zum positiven, wie Shuichi schmunzelnd feststellte. Und das alles gehörte jetzt endlich ihm und...
 

Ein leises Klopfen, holte ihn aus seiner Starre. Nur wiederwillig, löste sich Shuichi von dem mittlerweile schon feuchten Ohr, welches auch schon leicht errötet war und blickte grimmig zur Tür. Ein Glück hatte er sie abgeschlossen, sonst hätte er den Störenfried eigenhändig für sein ungünstiges Timing umgebracht. Tja, wirklich gutes Personal zu finden, war heut zu Tage schwierig.
 

„Was ist?“ fragte er streng in Richtung Tür, ohne sich von Masami runter zu bewegen.
 

„Boss, ein wichtiger Anruf ist eben für sie eingetroffen“ kam es von draußen. „Ich hab ihn umleiten lassen in ihr Büro, Leitung zwei. Ein gewisser Sagashi Higawara. Er meinte, sie wüssten schon, worum es geht.“
 

„Hm… Okay, ich komm gleich“ entgegnete Shuichi hart.
 

„In Ordnung Boss. Ich wollte sie nicht stören“ entschuldigte sich der Mann und verließ seinen Posten.
 

Seufzend drehte sich Shuichi wieder zu seinem süßen Engel um und blickte in die wundervollen grünen Smaragde, welche ihm entgegen funkelten.

„Immer wenn es am schönsten ist“ murmelte Shuichi ihm zu und setzte sich dann langsam auf.
 

Nur wiederwillig löste er sich von dem Unterliegenden und stand dann langsam auf. Dabei sah er fasziniert in die magischen Augen von Masami und prägte sich jede Einzelheit davon ein. Wunderschön waren sie und zugleich wild und ungezähmt.
 

„Ich geh kurz runter und klär schnell die Sache“ meinte Shuichi ruhig.
 

Denn je eher er losgehen würde, desto schneller würde er wieder hier sein. Da heute keine wichtigen Termine anfielen, konnte er den Tag nutzen. Und er wusste auch schon wie. Dabei warf er einen vorfreudigem Seitenblick zu Masami. Wieder überkam ihn der Drang, das Telefongespräch einfach zu ignorieren und stattdessen sich mit wichtigeren Dingen zu beschäftigen.
 

Doch da er nun mal Leiter eines großen Imperiums war, hatte er keine andere Wahl. Schließlich hing viel von ihm und seinen Entscheidungen ab. Aber darum ging es ihm gar nicht, sondern dass er es nicht mochte, wenn andere Leute in sein Leben herumschnüffelten und in seine Privatsphäre eindrangen.
 

Und Higawara war ein Mann, der sich nicht so leicht abspeisen ließ und notfalls sogar persönlich vorbeikam, wenn Shuichi sich nicht meldete. Also lieber brav das Gespräch annehmen, als zu riskieren, dass sich dieser Mann seinem Haus und somit auch seinem geliebten Engel näher kam, als es ihm eigentlich lieb war.
 

Mit einem schwachen Lächeln setzte sich Shuichi im Bett auf. Dabei traf er Masamis verwirrten und immer noch misstrauischen Blick. Und doch hatte es etwas reizvolles an ihm, weshalb Shuichi schwer schlucken musste. Er sollte jetzt einfach gehen, ohne… nein, das konnte Shuichi nicht.
 

Also umschlang er Masamis Hüften und zog ihn zu sich hoch. Mit einem letzten Lächeln, presste er seine Lippen auf den liebreizenden Mund vor sich und küsste den Jüngeren leidenschaftlich und begierig.
 

„Bis nachher, mein Engel“ hauchte Shuichi ihm zu, als er sich von ihm löste.
 

Dann stand er auf und drehte sich endgültig um. Mit einem beruhigendem Lächeln, holte er den Schlüssel aus seiner Tasche. Wusste Shuichi doch, dass ihm sein Engel nicht wegfliegen würde. Schließlich besaß er den Schlüssel für seine Freiheit, die er ihm nicht geben würde. So schloss er die Tür auf und verließ dann mit einem amüsierten ’nicht weglaufen’ an seinen Engel gewand, den Raum.
 

„...“ Masamis rechte Augenbraue zuckte dabei merklich, als er versuchte sich nicht aufzuregen.
 

Natürlich. Er würde hier brav sitzen bleiben und auf Shuichi warten. Vielleicht sollte er derweil noch einen Kaffe kochen und das Haus sauber machen? Oder erst mal beim Bett anfangen. Durch die Aktion eben, war es einwenig zerwühlt worden.
 

„Pha...“ schnaubte Masami bloß aus.
 

Er hatte gewiss etwas Besseres vor, als auf diesen aufdringlichen Kerl zu warten und darauf, was dieser noch mit ihm vorhatte. Gut. Dann war nur noch die Frage, wie er hier raus kam? Die Tür konnte Masami vergessen, da sie jemand ’netter Weise’ abgeschlossen hatte. Was blieb ihm also noch übrig?
 

Kurz überlegte Masami und ließ dabei seinen Kopf durch den Raum gleiten, als er bei etwas Interessantem stehen blieb. ’Das ist es’, schoss es ihm durch den Kopf.
 

Schnell rappelte er sich auf und rannte zum Fenster rüber. Hektisch umfasste er den Rahmen, bis er mit einem zufriedenen Grinsen an den unteren Rahmen halt fand und diesen hoch schob. Na wenn das nichts werden würde, dann wusste er auch nicht weiter.
 

Hektisch blickte sich Masami um, als er seine Umgebung musterte. Schließlich konnte er nicht sagen, wann Shuichi wieder käme, doch solange wollte er eigentlich nicht darüber nachdenken.
 

So sah er aus dem Fenster und stellte fest, dass er in einer Art Landhaus oder Villa sein musste. Vor ihm erstreckte sich ein Gemisch aus Bäumen und Sträuchern. Dass es sich hier um ein Grundstück handelte, sah Masami an der Hecke, welche sich um das Haus schlängelte, ebenso wie der Zaun, welcher dahinter stand.
 

Wenn Shuichi glaubte, das Masami diese Kleinigkeit davon abhielt, von hier zu verschwinden, dann hatte er sich aber geirrt. Da Masami nicht mit dem Kopf durch die Wand wollte, legte er einen Gang zurück und konzentrierte sich erst einmal, aus diesem Zimmer herauszukommen.
 

Also wenn er sich nicht irrte, würde er sagen, dass sich dieser Raum hier im dritten Stock befinden müsste. Masami überprüfte kurz, ob er sich nicht mit der Berechnung vertan hatte, als er zufrieden nickte und ein siegessicheres Lächeln auf seinem Gesicht entstand.
 

Auch wenn man es ihm nicht ansah, aber körperlich hatte er so einiges drauf. Dass hatte er damals in der Schule auch häufig bewiesen. Unter anderem beim Hochsprung, weswegen er wusste, wie man sich am besten abrollte, um unversehrt unten wieder anzukommen.
 

Tief atmete Masami noch einmal ein, ehe er sich auf dem Fensterbrett postierte und sich zum Absprung bereit machte. Er hatte nicht behauptet, dass es ungefährlich war, denn konnte man sich bei solch einer Höhe schon mal was brechen. Aber nur, wenn man nicht richtig bei der Sache war.
 

So konzentrierte sich Masami auf den Erboden unter sich und spannte seine Muskeln an. Mit einem kleinen Stoßgebet nach oben, stieß er sich dann vom Fenster ab und sprang. Wird schon schief gehen, dachte er bei sich.
 

Doch kam er gut an, indem er auf seinen Beinen landete und sich dann nach vorne abrollte. Dadurch landete er im Gras, ohne sich etwas dabei gebrochen zu haben.
 

Mit einem zufriednem Grinsen rappelte sich Masami hoch und blickte sich kurz zu beiden Seiten um, ehe er in das Gebüsch verschwand. Dazu überwand er noch die letzte Distanz und ging dann in Deckung. Schließlich wollte er nicht gleich gesehen werden und seine Flucht somit schnell beenden.
 

Mit klopfendem Herzen bemerkte Masami, wie kurz darauf zwei Schränke von Männern auftauchten, als er gerade in dem grünen Gewächs verschwand. Sie kamen um die Ecke des Hauses und hatten Ähnlichkeit mit den Typen, welche an seine Tür geklopft hatten.
 

Gebannt hielt Masami seinen Atem an, während er mit seiner Zunge über seinen trockenen Mund fuhr, als er die beiden Kerle beobachtete. Sie verzogen keine Miene und ließen aufmerksam ihre Blicke durch die Gegend schweifen, weshalb Masami sich noch einen Kopf kleiner machte.
 

Trotzdem behielt er diese Grotillas im Auge, die plötzlich in seiner Nähe anhielten und langsam ihren Blick schweifen ließen. War das nicht klar? Irgendwie kam sich Masami so ungeschützt vor. So, als würde diese schwarzgekleideten Männer ihn gleich entdecken. Dann war es mit seiner Flucht.
 

„Hey Jack, was gibt’s denn?“ fragte der größere von beiden seinen Partner.
 

Oh Shit, fluchte Masami leise und schluckte seine Nervosität herunter. Oh bitte nicht, bitte lass sie mich nicht gesehen haben, flehte er innerlich.
 

„Ich weiß nicht“ grummelte dieser Jack und ließ seinen Blick wieder über das Grundstück wandern.
 

Dabei hatte Masami das Gefühl, als würde Jack alles mit einer Laserbrille sehen, weswegen er jeden Moment auffliegen würde. Der Typ war ihm noch unheimlicher, als dieser Lackaffe, welcher ihn erst hierher hat entführen lassen und sich dann noch anmaßte, ihn hier festzuhalten.
 

Aufgewühlt biss sich Masami auf seine Lippen und blickte scheu in die Richtung der beiden Männer. Konnten die nicht einfach weiter gehen? Heute war übrigens ein schönes Wetter, da konnten sie ja an den Strand gehen und sich vergnügen, statt in schwarzen Kluften hier herumzuspazieren.
 

Nur gingen die meisten Wünsche nicht immer in Erfüllung, weshalb Masami langsam verzweifelte. Doch in diesem Moment schüttelte Jack seinen Kopf und wandte seinen Blick wieder nach vorne, weg von dem Gebüsch und somit auch ihm. Masami.
 

„Nein, nichts“ erklärte Jack. „Lass uns weiter gehen.“
 

Erleichtert atmete Masami leise aus und konnte gar nicht sagen, wie froh er über Jacks Aussage war. Tja, wie hieß es noch gleich? Es waren doch die kleinen Dinge im Leben, die einen glücklich machten.
 

Während er den beiden Gorillas hinter hersah, blieb er noch in seiner derzeitigen Position. Erst als sie um die nächste Hausecke verschwunden waren, erlaubte sich Masami wieder richtig zu atmen. ’Meine Chance’, ging es ihm dabei durch den Kopf.
 

So rappelte er sich vom Erdboden auf und schlug sich dann einen Weg durchs Gebüsch, in Richtung des Zauns. Dabei klopfte er sich die Erde ab, welche sich hauptsächlich an seinen Beinen und Genitalien gesammelt hatte.
 

Erst jetzt wurde Masami wieder bewusst, dass er außer einem gewissen Stofffetzen gar nichts mehr anhatte. Das bedeutete, wenn er wieder bei sich zu Hause war, dann würde er erst einmal duschen gehen… schon wieder.
 

„Toll“ grummelte Masami missmutig.
 

Doch riss er sich schnell zusammen. Schließlich wusste er nicht, wann diese Typen wieder kommen würden. So ging er also los und achtete darauf, weiterhin im Unterholz zu bleiben und sich vor fremden Blicken zu schützen. Denn würde man ihn entdecken, dann hatte diese ganze Aktion rein gar nichts gebracht.
 

Flink legte Masami seinen weg zurück, bis er vor der großen Hecke stand, durch die er sich durchquetschte. Ganz ohne schrammen schaffte er es zwar nicht, aber dafür schaffte er es. Zusammen mit seinem Handtuch, welches sich in einem der Zweige verfangen hatte und erst nicht mitkommen wollte.

Da Masami aber nicht gewillt war, ohne das Handtuch weiter zu gehen, zupfte er mit seinen Fingern daran, bis es sogar nachgab und er es sich wieder ordentlich umlegen konnte.
 

„Kuso!“ fluchte Masami gepresst, als sich dabei einige Nähte von dem Stoff lösten.
 

Und dabei war es nicht mal ein Jahr alt. Ob er es vielleicht umtauschen konnte? Die Rechnungen hatte er noch aufbehalten, weswegen das kein Problem sein sollte. Andererseits. Wie lange hatte man auf Handtücher Garantie? So um die 0 % dachte sich Masami, was bedeutete, er musste sich bestimmt ein neues zulegen. Nun, bis nach Hause würde es noch ausreichen.
 

Wieder atmete Masami kurz durch, um sich etwas zu beruhigen, ehe er sich dem Zaun zuwandte. Die Stäbe waren so platziert, dass er sich nicht einfach mal dort durchquetschen konnte. Aber gab es immer mehrere Wege, um einen Ort zu verlassen.
 

Und auch hier würde es eine Möglichkeit geben, die Masami mit glitzernden Augen auch fand. Er hielt sich an einer Stange fest und zog sich dann nach oben. Wie ein Affe kletterte Masami hoch, wo er kurz einmal inne hielt. Oben auf dem Zaun ragten weitere kleinere Stangen heraus, welche am Ende spitz waren und sehr scharf aussahen.
 

Himmel Herr Gott, diese Sicherheitsmaßnahmen machten Alcatrast alle Ehre. Zumindestens war es nicht gerade leicht, einfach mal so hier reinzuspazieren, geschweige denn wieder raus.

Vorsichtig umfasste Masami eine der kleinen Stangen und schwang sich dann über die Spitzen rüber auf die andere Seite des Zaunes, wo er sich Halt mit der anderen Hand verschaffte, indem er dort auch einen Stab umklammerte.
 

Während Masami sich auf die andere Seite beförderte, schossen ihm zwei Gedanken durch den Kopf. ’Hoffentlich erwischte man ihn nicht!’ und ’Das niemand auf der anderen Seite des Zaunes stand und jetzt etwas von ihm sehen konnte, was er zurzeit nur schwer verbergen konnte’.
 

Deshalb legte er dabei einen Zahn zu. Er war heil froh, als er es geschafft hatte und sich dann von dem Zaun löste und wieder festen Boden unter sich fühlte. Kein beklemmendes Gefühl beherrschte ihn mehr. Stattdessen schoss Adrenalin durch seinen Körper.
 

Masami blickte sich kurz zu beiden Seiten um und versuchte dabei ein Detail zu finden, was ihn Aufschluss darüber gab, wo er sich zurzeit befand. Leider kam ihm nicht wirklich etwas bekannt vor. Zumal diese Gegend ziemlich abgelegen aussah. Denn es gab keine Nachbarshäuser hier oder sonstige Anzeichen von Leben.
 

Nur Wald erstreckte sich vor ihm, weshalb er etwas ratlos umherblickte. Wo genau war er hier? Das hatte doch nichts mehr mit Kioto zu tun. Okay, da er bestimmt nicht die Absicht hatte umzukehren und nachzufragen, wo er hier war, lief er stattdessen los und rannte durch den Wald.
 

Einglück war es am Tag, denn nachts wäre es ihm bestimmt ein wenig unheimlich, hier herumzulaufen. Schließlich wusste man ja nicht, was sich hier für Tiere herumtrieben. Und die Tatsache, das Masami so etwas wie eine Straße etwas weiter vorne bemerkte, ließen ihn nur noch schneller laufen.
 

Etwas außer Atem, aber ohne dass er verdächtige Anzeichen hinter sich hörte, das man sein Verschwinden schon bemerkt hätte, gelangte er auf die Landstraße und…
 

…schrak zusammen, als ein Auto auf ihn zufuhr. Nun, nicht direkt auf ihn, sondern auf der Straße, aber es fuhr in seine Richtung. Und da es auch nach keiner Limousine aussah, bestand die Chance dass es niemand von den Männern war, die für diesen reichen Kerl arbeiteten.
 

Aufgeregt winkte Masami mit seinen Armen und musste erleichtert feststellen, dass seine Glückssträhne während der Flucht nicht abriss. Denn der Wagen hielt direkt neben ihn und das Fenster auf der Beifahrerseite, zu der er stand, wurde herunter gelassen.
 

„Hey, soll ich dich mitnehmen?“ fragte ihn der Fahrer des Wagens.
 

Ein großer Kerl, mit Latino Look, einem Hollywood Lächeln, aber sanften und ruhigen Augen, die mehr als vertrauenswürdig aussahen. Konnte so ein Verbrecher aussehen? Ein perverser Lüstling? Ein Mörder? Eben.
 

„Mhm“ meinte Masami deswegen entschlossen. Außerdem, schlimmer als eben konnte es doch nicht mehr werden, oder?
 

„Dann steig ein“ meinte er grinsend zu ihm. Dabei beugte sich der Mann zur Beifahrer und öffnete Masami die Tür.
 

„…“ schweigend nahm Masami platz und schloss schnell die Tür. Dann schnallte er sich noch an, während ihn der Fremde kurz musterte.
 

„Wo soll’s denn hin gehen?“ fragte der Mann ihn ruhig.
 

„… nach Hause“ meinte Masami bloß und nannte ihm dann noch seine Adresse.
 

„Gut, liegt auf meinem Weg“ stimmte ihm der Typ zu, der zudem nur ein paar Jahre älter als Masami schien. „Übrigens, ich bin Kaze“ fügte der Mann noch hinzu, ehe er den Zündschlüssel drehte. Dann drehte er sich noch einmal zu Masami und fragte ihn, bevor er losfuhr: „Und hat das verlorene Häschen auch einen Namen?“
 

Häschen? Bei dieser Bezeichnung hob sich Masamis Augenbraue etwas, doch er sagte nichts weiter dazu. Auch wenn ihm Kaze diesen merkwürdigen Kosename gegeben hatte, schien er immer noch freundlich zu sein.
 

In seinen Augen spiegelte sich keine Lust oder Gier ab, gleich über ihn herzufallen. Zumal es für Kaze auch kein Problem wäre, da er mindestens einen Kopf größer war als Masami und weitaus mehr Muskeln besaß.
 

Vielleicht täuschte sich ja Masami, aber er konnte diesem Mann hier einfach nicht misstrauen. Besonders nicht da Kaze solch ein lebensfrohes Lächeln hatte, welches nicht zu einem perversen Massenmörder passen wollte.
 

So entgegnete er auf Kazes Frage: „Masami… mein Name ist Masami Fuang.“
 

„Masami“ wiederholte sein Gegenüber und blickte kurz von der Fahrbahn auf. Dabei ließ er noch einmal einen kurzen Blick über Masamis dargebotenen Körper wandern, ehe er sich mit einem verwirrten Kopfschütteln wieder umdrehte. „Kann ich dich mal was fragen?“
 

„Natürlich“ meinte Masami bloß schulterzuckend und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. So fühlte er sich wenigstens nicht ganz so ungeschützt den fremden Blicken ausgesetzt. Auch wenn Kazes Blicke eher besorgt aussahen.
 

„Okay… aber du musst mir nicht antworten, wenn du nicht willst“ versicherte ihm Kaze langsam.
 

„Mhm“ nickte Masami stumm. „Worum geht’s denn?“
 

„Nun, halte mich bitte nicht für aufdringlich“ begann Kaze vorsichtig, „ich bin wirklich nicht einer von diesen Alteingesessenen, die auf ihre Traditionen bauen und Wert auf bestimmtes Äußeres legt oder so, nur… hat es einen Grund weshalb du mitten auf der Landstraße, nur mit einem Handtuch bekleidet umherläufst, ganz davon mal abgesehen von deinen Kratzern und Schürfwunden auf deiner Haut?“
 

„Äh…“ meinte Masami leicht gedehnt und lief derweil ein wenig rötlich an.
 

Oh Gott. Irgendwie war ja klar, dass diese Frage kommen musste. Wäre Masami in Kazes Lage gewesen, er hätte sich genauso gewundert. Aber sollte er DAS Kaze wirklich erzählen? So gut kannte er ihn schließlich auch wieder nicht. Okay, um den heißen Brei zu reden, hatte nie wirklich jemanden geholfen, zumal man mit der Wahrheit immer am Besten weiter kam.
 

„Das wirst du mir bestimmt nicht glauben“ meinte Masami langsam.
 

„Versuchen es doch einfach mal. Ich bin für alles offen“ ermutigte Kaze ihn ruhig.
 

„O… okay“ seufzte Masami ergeben und begann dann Kaze alles zu erzählen, was er wusste.
 

Außerdem war es nur fair, wenn er es ihm erzählte. Schließlich musste er dank Kaze nicht weiter durch die Gegend irren. Wer wusste schon, ob sich hier in der Gegend noch schlimmere Kreaturen herumlungerten als Shuichi?
 

„Tja, wer dieser Kerl war, weiß ich nicht,“ beendete Masami langsam seine Erzählung, „und es ist mir ehrlich gesagt egal. Ich möchte nur noch nach Hause.“
 

„Das kann ich verstehen“ meinte Kaze mit ehrlicher und mitfühlender Stimme.
 

„Sag mal, nimmst du eigentlich immer Fremde in deinem Wagen mit?“ fragte Masami und lenkte ein wenig vom Thema ab.
 

„Nein“ ging Kaze darauf ein, ehe sich ein verschmitztes Lächeln auf seinem Gesicht zeigte, als er fortfuhr: „Aber bei so einem süßen Häschen wie du es bist, konnte ich schlecht weiter fahren. Meine Frau hätte nicht anders gehandelt. Weißt du, es vergeht nicht mal eine Woche, da bringt sie auch immer ein verletztes oder heimatloses Tier nach Hause. Nun, bald hätten wir den perfekten Streichelzoo für unsere Kinder. Wir haben zwar noch keine, aber mindestens zwei sollten es schon sein und…“
 

Schweigend lehnte sich Masami zurück und hörte Kaze dabei zu. Selbst wenn er wollte, hätte er nichts sagen können, da Kaze ohne Punkt und Komma redete. Aber irgendwie hatte es dadurch etwas Beruhigendes an sich, weswegen Masami sich auch endlich etwas entspannen konnte.
 

Dabei bemerkte er nicht, wie die Zeit verflog, als Kaze auch schon vor Masamis Wohnblock vorfuhr und dort anhielt. Mit einem gut gelaunten Lächeln meinte er zu Masami: „So, da wären wir.“
 

„Mhm“ nickte Masami stumm. „Danke fürs herbringen.“
 

„Ach was“ winkte Kaze lachend ab und klopfte Masami leicht auf die Schulter. „Hab ich doch gern gemacht. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.“ Das letzte hatte er mit einem zweideutigen Blick hinzugefügt.
 

„Mal sehen. Schön wäre es jedenfalls“ erwiderte Masami und stieg dann mit einem letzten, dankbaren Lächeln an Kaze gewand, aus.
 

„Tschau“ rief ihm Kaze noch hinterher.
 

Masami drehte sich daraufhin noch einmal um und schenkte Kaze ein höfliches Lächeln, während er sich ebenfalls von ihm verabschiedete. „Einen schönen Tag noch und… vielen danke noch mal“ meinte Masami an Kaze gewand, ehe er die Tür schloss und hoch ging.
 

Es hätte ja auch schief gehen können und statt diesem freundlichen, jungen Mann hätte er einen Massenmörder, Psychopathen oder dergleichen erwischen können. Aber Kaze war wirklich ein netter Mensch. Zumal Masami mit dem was er zurzeit bei sich trug, nicht gerade weit gekommen wäre. Denn Geld für ein Taxi oder U-Bahn hatte er ja nicht bei sich.
 

Erleichtert trat Masami in den Flur. Es tat gut, wieder zu Hause zu sein. Hier fühlte sich Masami sicher und geborgen. Obwohl… er konnte sich noch einen Ort vorstellen, wo er genau dasselbe Gefühl verspürte.
 

„Ren“ seufzte Masami leise vor sich her, während er sich auf den Weg in seine Wohnung machte.
 

Ja. Bei ihm konnte sich Masami anlehnen in seine beschützenden Arme. Masami wusste, dass er Ren vertrauen konnte, da man seine Emotionen sehr leicht an seinen Augen ablesen konnte. Und bisher war Ren immer ehrlich zu ihm gewesen, was Masami wirklich glücklich machte.
 

Abrupt blieb Masami stehen. „Ren!“ flüsterte er erschrocken, ehe er sich wieder fasste und nun die Treppe hoch flitzte.
 

Gott, in all der Aufregung hatte er ja etwas Wichtiges vergessen. Nämlich das er gestern mit Ren verabredet war. Er wird sich bestimmt schon Sorgen gemacht haben, dass Masami nicht bei ihm aufgetaucht war.
 

Zumindestens glaubte Masami das. Auf jedenfall musste er erst mal in seine Wohnung. Doch nicht unbedingt wegen einer warmen Dusche und frischen Klamotten, die waren Masami zurzeit egal. Ihm ging es jetzt um Ren und das er ihn anrufen wollte.
 

Hoffentlich war Ren nicht zu sauer auf ihn, das Masami ihn ’unfreiwillig’ versetzt hatte. Aber das könnte er ja mit dem Telefonat wieder klären. Ob ihn Ren glauben würde, wäre eine andere Sache. Aber Masami hoffte einfach mal, dass Ren ihm vertraute und ihn nicht für einen Spinner abtat.
 

Aufgeregt stand Masami vor seiner Wohnungstür und machte Anstalten, diese zu betreten. Durch den kurzen Sprint schlug sein Herz ein wenig schneller. Es konnte aber auch der Gedanke an Ren gewesen sein, dass sein Innerstes so stark pulsierte.
 

Mit einem kurzen Blick schien alles wie immer zu sein. Seine Tür lag nicht halb angewinkelt im Zimmer sondern hang ordentlich in den Angeln und war im ersten Augenblick geschlossen. Doch als er die Klinke benutzen wollte, öffnete sich die Tür von alleine, weshalb Masami erschrocken zusammenzuckte.
 

Wie in den guten Horrorfilmen. Und als nächstes würde er einen Typen sehen, der mit einer Axt oder Kettensäge auf ihn losging und zu Kleinholz verarbeitete. Seine Leichenteile würde der Fremde irgendwo im Wald verscharren und in den Zeitungen würde lediglich erwähnt werden, dass Masami Fuang wahrscheinlich das neuste Opfer dieses Irrens war und…
 

… er dachte eindeutig zuviel darüber nach, wie Masami trocken auffiel, als die Tür nun ganz geöffnet wurde und er sein Gegenüber erblickte. Dabei blieb ihm kurz vor Schock fast das Herz stehen. Meine Güte, was machte ER denn hier?
 

~~~
 

Gleich darauf hätte sich Masami auch selbst Ohrfeigen können. Natürlich freute er sich darüber, ihn zu sehen. Wirklich. Gott bewahre, wenn es nicht so wäre. Nur hätte er jetzt einfach nicht mit ihm hier gerechnet.
 

„Was... was machst du denn hier?“ fragte Masami sein Gegenüber verwundert, wobei sich eine gewisse Erleichterung in ihm breit machte.
 

„Ich hab mir Sorgen gemacht“ erwiderte Ren ruhig.
 

„Ren“ murmelte Masami berührt und warf sich dann dem größeren in die Arme.
 

Wie dumm er doch war. Bis vor kurzem hatte sich Masami noch Gedanken gemacht, wie Ren wohl auf sein fernbleiben reagieren würde und ob er es versteht. Und jetzt… jetzt war Ren hier, bei Masami in der Wohnung, hatte auf ihn gewartet und sich Sorgen dabei um ihn gemacht.
 

„Masami“ flüsterte Ren leise und zog den Jüngeren zu sich.
 

Schließlich wollte er sich vergewissern, dass das hier alles kein Traum war, sondern das sein kleiner Koibito wirklich bei ihm war. Die letzte Nacht hatte er sich den Kopf darüber zerbrochen, warum sein geliebter Wirbelwind nicht aufgetaucht war, sich nicht einmal gemeldet hatte.
 

Doch heute Morgen hatte es Ren einfach nicht ausgehalten und war zu Masamis Wohnung gefahren. Wo er dann auch die Tür entdeckte, welche sperrangelweit offen stand.
 

Zuerst kam Ren der Gedanke, dass jemand hier eingebrochen war, doch nichts fehlte oder war verwüstet. Einzig der Telefonhörer lag nicht auf der Gabel, sondern hing vor dem Schrank in der Luft.
 

Irgendetwas war hier vorgefallen und Ren konnte sich nicht zusammenreimen was. Deswegen hatte er erst einmal bei sich auf Arbeit angerufen und erklärt, dass er später kommen würde. Danach hatte er die Tür wieder ordentlich in die Angeln gehoben und gewartet...
 

Worauf, konnte er nicht gerade sagen, aber er hoffte das jeden Moment sein süßer Koibito durch die Tür käme. Dadurch, da es hier nicht nach einem wirklichen Verbrechen aussah und die Person, welche verschwunden war, musste auch eine gewisse Zeit fernbleiben, ehe man die Polizei einschalten konnte.
 

Deshalb tigerte Ren unruhig in Masamis Wohnung umher und überlegte, wo Masami sein könnte. Das mit ihm nichts zugestoßen war und Ren ihn wieder in seine Arme schließen konnte, wieder in sein fröhliches Lächeln sehen durfte, welches er seit gestern Nachmittag schon vermisst hatte und einfach die Nähe des Anderes zu spüren, seinen warmen Körper welcher unter ihm bebte und sanft seinen Namen rief…
 

Aber Ren schweifte vom Thema ab, denn nun war ja sein süßer Wirbelwind wieder hier bei ihm. Und jetzt würde er Ren erst einmal ein paar Fragen beantworten müssen.
 

Wo war Masami die letzte Nacht über gewesen? Warum hatte er seine Tür speerangelweit offen stehen vorgefunden? Und wieso hatte Masami außer dem Handtuch nichts an seinem schönen Körper, um ihn vor schmachtenden und lüsternen Blicken anderer Leute zu verdecken?
 

Solche und ähnliche Fragen gingen Ren durch den Kopf, während er sich gleichzeitig immer noch sorgen um seinen Wirbelwind machte. Weswegen er ihn noch stärker in seine Arme zog, da er Angst hatte, das Masami jeden Moment etwas passieren konnte.
 

„Ähm… Ren“ machte sich Masami leise auf sich aufmerksam.
 

„Mhm“ brummelte Ren zufrieden und kraulte über Masamis Nacken, kannte er doch die Schwachstellen seines Koibitos.
 

„Könnten wir erst mal reingehen?“ fragte ihn Masami.
 

Auch wenn es gut tat, wieder bei Ren zu sein und seine wohltuende Nähe zu spüren, welches in ihm dieses kribbeln im Körper verschaffte wie kein anderer, machte sich auch gleichzeitig eine Beklemmung in ihn breit.
 

Schließlich stand er hier mitten auf dem Flur mit seinem Freund, während jederzeit einer seiner Nachbarn rauskommen und sie dann sehen könnte. Nicht das er sich schämte, wegen seiner Neigung oder gar wegen Ren.
 

Gott bewahre, dafür liebte er diesen Mann zu sehr.
 

Aber was die Freizügigkeit betraf, so hatte er immer noch eine gewisse Hemmschwelle. Es war zwar nicht so, dass Ren ihn noch nie nackt gesehen hatte, doch selbst dort war Masami noch ein wenig verklemmt und schüchtern.
 

Schließlich konnte man über das Thema Sex nicht ganz so locker reden, wie über Autos, die Familie oder dergleichen. Himmel, allein die Gedanken darüber, ließen Masami Blut in den Kopf schießen.
 

„Natürlich“ erwiderte Ren sanft und schob dann den Jüngeren in die Wohnung.

Danach folgte Ren und schloss hinter sich die Tür. Somit hatten sie die Außenwelt ausgeschlossen und jetzt gehörte der kleine Wirbelwind wieder ganz ihm.
 

„Masami, was ist gestern passiert?“ verlangte Ren ruhig zu wissen. „Wo warst du die ganze Zeit? Ich hab mir solche Sorgen gemacht, weißt du? Und dann habe ich noch deine Wohnungstür offen gefunden und…“
 

„Ren“ unterbrach Masami seinen gegenüber abrupt und legte seine Hand auf Rens Mund. „Es tut mir Leid wegen gestern Abend. Aber lass mich bitte erklären, wieso ich nicht zu dir kommen konnte. Bitte, höre mir bis zum Schluss zu, okay?“
 

„…“ nachdenklich blickte Ren in die intensiven Smaragde vor sich, ehe er ergeben nickte. Dann nahm er Masamis Hand von seinem Mund und hauchte ihm kurz auf den Handballen einen Kuss rauf, ehe er sie auf seinen Schoss sinken ließ und weiterhin fest umklammert hielt.
 

Beruhigt lächelte Masami seinen Geliebten an, ehe er seine Hände leicht verkrampfte. Als er daran zurückdachte, wummerte sein Herz ziemlich schnell und Adrenalin schoss durch seinen Körper. So schnell würde er die Sache wohl nicht vergessen und vielleicht war es gar nicht mal so verkehrt mit Ren darüber zu reden.
 

Ein sanfter Druck auf seine Hände holte Masami aus seinen Gedanken zurück. Mit einem entschuldigenden Lächeln blickte er zu Ren und begann dann zuerst stockend und dann immer aufgeregter die Ereignisse zu schildern.
 

„Und du weißt nicht, wer der Kerl war?“ fragte Ren ernst, als Masami fertig war mit seiner Erzählung.
 

„Nein.“ Masami schüttelte den Kopf. „Das ist ja das merkwürdige. Er beteuerte immer wieder, dass er mich kennen würde. Doch woher, wenn ich ihm vorher noch nie begegnet war?“
 

„Bestimmt war es nicht ernst gemeint“ überlegte Ren. „Es war bestimmt nur eine Masche um dich um den Finger zu wickeln.“
 

Gleichzeitig machte sich Ren eine Notiz, dass er diese Sache nicht zu den Akten legen würde. Er hatte schon oft Angst darum gehabt, das Masami ihn irgendwann für jemand anderen verlassen könnte. Deswegen machte es ihn immer glücklich zu hören, das Masami ihm gehörte und das er Ren liebte.
 

So wie er seinen Koibito liebte. Und darum würde er es nicht zulassen, dass jemand anderes nun ebenfalls dieses Recht von Masami einforderte.
 

Mit diesen Gedanken und um die Liebe seines Lebens zu kämpfen, wechselte Ren galant das Thema als er masami fragte: „Was hast du denn heute noch vor?“
 

„Hm, vielleicht erst mal duschen gehen und dann muss ich noch auf Arbeit“ erwiderte Masami mit einem seiner bezaubernden Lächeln, die Ren so an ihn liebte.
 

„Du weißt doch, was ich dir diesbezüglich gesagt habe, oder Masami?“ fragte ihn Ren ernst und streichelte dabei zärtlich über Masamis Wange.
 

„Ich weiß“ meinte Masami langsam. „Aber ich möchte dir nicht auf der Tasche liegen. Zumal ich viel lieber mit meinem Geld einkaufen gehe, welches ich mir selbst verdient habe. Außerdem, bedeutet mir der Blumenladen und Mrs. Shou sehr viel.“ Kurz stockte Masami in seiner Erklärung, ehe er mit einem warmen Lächeln hinzufügte: „Aber du bist mir trotzdem von allen das wichtigste Ren.“
 

„Das weiß ich doch, Koibito“ erwiderte Ren schmunzelnd.
 

Trotzdem machte ihn diese Aussage glücklich. Denn zu wissen dass er einen wichtigen Platz in Masamis Herzen eingenommen hatte, ehrte ihn wirklich sehr. Zumal es wirklich schwierig war, ihn nicht in sein Herz zu schließen, da Masami durch seine freie, lebensfrohe und zugleich naive und kindliche Art einfach zu liebenswert war.
 

„Ich muss noch einiges auf Arbeit erledigen und heut Nachmittag steht noch ein Meeting an, aber danach würde ich vorbei kommen“ schlug Ren vor.
 

„Toll, dann mache ich das Abendbrot für uns“ erwiderte Masami begeistert und blickte mit leuchtenden Augen zu Ren hoch.
 

„Schön, dann werde ich versuchen, so schnell wie möglich wieder hier zu sein“ meinte Ren schmunzelnd und rückte dann zu Masami auf.
 

Masami selbst realisierte das erst, als Ren seine Arme um ihn geschlungen hatte und ihn näher an sich drückte. Als Masami verstand was Ren vorhatte, schloss er seine Augen und spürte kurz danach zwei raue Lippen, welche sich seiner bemächtigten.
 

Als Masami die vorwitzige Zunge von Ren spürte, die geduldig und vorsichtig um Einlass bat, öffnete er bereitwillig seinen Mund und ließ Ren gewähren. Mit einem wohligen seufzen nahm er Rens Zunge in sich auf, die sich kurz an seiner Zahnreihe vorbeitastete, ehe sie weiter Masamis Mudhöhle vordrang, ehe sie ihr eigentliches Ziel gefunden hatte.
 

Während Ren anfing, Masamis Zunge zu umgarnen und sie einwenig zu verwöhnen, konnte er es sich nicht nehmen lassen, den zufriedenen und gelösten Ausdruck im Gesicht seines sonst so heiteren Wirbelwinds zu sehen. Auch wenn Masami eher zu den hektischen Leuten gehörte, war er in Momenten wie diesen so ruhig und einfühlsam wie ein Kätzchen.
 

Wegen Luftmangels löste sich dann Ren langsam von seinem Koibito. Er hätte gern erneut diese lieblichen Lippen in beschlag genommen, doch musste er noch auf Arbeit. Und wenn er noch länger bei Masami sitzen würde, wäre es sehr bald um seine Selbstbeherrschung geschehen.
 

So trennte sich Ren nun endgültig von seinem kleinen Wirbelwind. „Ich muss jetzt los, Masami“ erklärte Ren mit einem entschuldigenden Lächeln. „Bis nachher.“
 

„Bis heut Abend“ verabschiedete sich Masami leise von Ren und ließ ihn dann aus seiner Wohnung. Dabei blickte er Ren solange hinterher, bis er die Treppen runter ging und bald nicht mehr zu sehen war.
 

„Bis nachher“ murmelte Masami leicht sehnsüchtig vor sich hin, ehe er die Tür schloss.
 

~~~
 

An sich verstrich der Tag ziemlich schnell. Masami war noch kurz duschen, ehe er auf Arbeit ging und sich dem Alltag stellte. Zwar hatte er sich immer wieder mal umgedreht und einen misstrauischen blick um sich geworfen, doch hatte er nie Jemanden sehen können oder etwas Verdächtiges ausfindig machen können.
 

Trotzdem blieb immer noch dieses komische Gefühl im Magen, das den ganzen Tag an ihm nagte. War dieser reiche Typ immer noch hinter ihm her und suchte jetzt nach ihm? Dann würde seine Magenverstimmung einen guten Grund haben. Oder es lag einfach daran, weil die Erinnerungen an die Entführung noch ziemlich frisch waren, weshalb er noch etwas unsicher war, sobald er ein schwarzes Auto sah oder Männer mit dunklen Anzügen.
 

An die Polizei hatte er sich nicht gewand, weil er nicht den Namen seines Entführers kannte, noch glaubte das sie wirklich etwas ausrichten könnte. Denn Leute mit Geld konnten alles und jeden Bestechen, wenn sie es wollten.
 

Also lieber auf sich beruhen lassen und nicht weiter darüber nachdenken. Außerdem stand heute Abend das Abendessen mit Ren an, worauf sich Masami jetzt schon freute. Und gleichzeitig half es ihm, diese unguten Gedanken aus seinen Kopf zu bannen und sich besser auf die Arbeit zu konzentrieren.
 

Als Masami dann gegen Nachmittag Feierabend hatte, ging er noch kurz zu einem Supermarkt, um sich gewisse Kleinigkeiten für das gemeinsame Abendessen zu besorgen.
 

Er hatte sich für einen Nudelauflauf entschieden, da es ziemlich einfach gemacht war und er somit mehr Zeit mit Ren hatte. Dann konnte er mit ihm reden und sich dabei an ihn kuscheln und seinen Kopf, auf Rens Aftershave getränkten Anzug legen, während dieser über Masamis Haare wuschelte, ehe er tiefer ging und seinen Nacken kraulte. Dabei löste Ren immer wieder etwas in ihm aus, was Masami selbst nicht so ganz verstand. Aber Ren kannte Punkte bei ihm, die er nur durch winzige Berührungen zum Brenne brachte und seinen Körper in Extase zu versetzen. Oh ja, heute Abend würde er Ren gehören und vielleicht… vielleicht würden sie sich dann noch einen Film angucken.
 

Da Ren in zwei Stunden bei ihm auftauchen würde, hatte Masami noch ein wenig Zeit das Essen vorzubereiten und in den Ofen zu schieben, während er dabei anfing in der Wohnstube den Tisch zu decken. Das Licht wurde durch Kerzen ersetzt und neben dem Tisch auf einer kleinen Ablage, hatte Masami einen gekühlten Behälter mit Wein hingestellt. Dazu lief noch im Hintergrund leise Musik.
 

Zufrieden beäugte sich Masami sein Werk und konnte sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen. Das sah mehr als vielversprechend aus, weshalb er es kaum erwarten konnte, das Ren bald kam. Dabei ließ er seinen Blick über die Couch schweifen, in dessen Mitte ein Teddybärchen saß, welcher ein Herzchen in der Hand heilt.
 

„Was machst du denn hier?“ fragte sich Masami leise und schnappte sich den kleinen Plüschteddy.
 

Mit diesem ging er ins Schlafzimmer, wo er ihn zu den anderen Teddys auf das Bett absetzte und ihn eindringlich betrachtete. Dieser kleine Bär hatte ihm Ren vor einigen Monaten zu ihrem gemeinsamen Jahrestag geschenkt.
 

Auch wenn es vielleicht kindisch klang, aber Masami mochte einfach diese Stoffteddys. Er hatte sie nicht nur im Bett, denn hatte er sie in seiner gesamten Wohnung verteilt. Von kleinen Teddys in Form von Anhängern und Ausstellungsstücke, bis hin zu richtigen großen Exemplare, welche unter anderem das Bett belegten.
 

Oh Gott, Masami erinnerte sich noch an den Tag, wo er Ren das erste Mal zu sich nach Hause genommen hatte und wie aufgeregt er dabei war. Denn wer wollte schon was von einem Mann wissen, der Teddys sammelt? Das war doch nicht männlich genug. Aber da hatte sich Masami umsonst sorgen gemacht, da Ren dieses Detail an Masami nur noch süßer fand.
 

Ein Geräusch ließen Masami aufsehen. Jemand betrat gerade seine Wohnung, denn Masami vernahm Geräusche, die aus der Wohnstube kamen. Mit einem letzten Blick auf seinen Teddybären, machte sich Masami ebenfalls auf den Weg in die Stube, um Ren zu begrüßen.
 

„Abend mein Schatz“ begrüßte Masami ihn überschwänglich. „Essen ist gleich fer… SIE!?!“ beendete Masami abrupt den Satz, als er statt Ren jemand anderes dort stehen sah. „Wie kommen sie denn hier rein?“
 

„Nun, die Tür stand auf und da dachte ich, ich komm mal kurz rein und sag hallo“ meinte Shuichi unschuldig. Dabei zierte ein mysteriöses Grinsen sein Gesicht.
 

„Von wegen. Sie war abgeschlossen“ erwiderte Masami gereizt. „Das nennt man Hausfriedensbruch. Und da ich sie nicht eingeladen habe und sie hier nicht haben möchte, gehen sie jetzt.“
 

Meine Güte, wieso musste dieser Kerl auch jetzt auftauchen, wo doch gleich Ren kam. Also gab der Fremde immer noch nicht auf, wie Masami wütend und besorgt zugleich feststellte. Denn wenn er wieder seine Gorillas dabei haben sollte, würde er sich schlecht gegen sie wehren können, weswegen die Anwesenheit des Mannes in ihm Unbehagen auslöste.
 

Shuichi entging natürlich diese Reaktion nicht, da er seinen Engel die ganze Zeit über ruhig anblickte und jeder seiner Bewegungen und Gefühle mitverfolgte. Es gab viele Wege sich zutritt zu irgendetwas zu verschaffen.
 

Genauso wie hier. Er hätte klingeln können, wie jeder normale Gast auch, nur das ihm Masami bestimmt nicht reingelassen hätte. Aber wurde Rom auch nicht an einem Tag gebaut, weshalb er durch einen Kontaktmann, der Shuichi noch einen gefallen schuldig war, einen Schlüssel bekam, welcher zufällig für Masami Wohnung geeignet war.
 

Shuichi hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, hinter sich die Tür abzuschließen. So waren die unfreiwilligen Besucher und Schaulustige ausgegrenzt, weshalb er wirklich in Ruhe mit seinem geliebten Engel sprechen konnte.
 

„Wirklich?“ erwiderte Shuichi ruhig und ging dabei auf seinen kleinen Engel zu.

„Nun, wenn du mich erklären lässt, dann bin ich bereit, dir alle Fragen zu beantworten.“
 

„…“ misstrauisch beobachtete Masami das näher kommen des Mannes vor ihm und bedachte ihn mit einen warnenden Blick, ihm nicht zu nahe zu kommen. „Was soll das werden, wenn’s fertig ist?“
 

„Vielleicht, ein Versöhnungsangebot?“ erwiderte Shuichi und holte hinter seinem Rücken ein Strauß weißer Rosen hervor, die er bis eben dort versteckt hatte. Als Shuichi sie gesehen hatte, musste er sie einfach kaufen. Erinnerten sie ihn doch an die faszinierenden, grünen Smaragde seines Engels, mit dem kleinen Stich ins weiße.
 

„Verzeih mir mein, Engel“ entgegnete Shuichi weiterhin ruhig.
 

„Wenn ich ja sage, gehen sie dann?“ fragte Masami ernst und verschränkte dabei keck seine Arme vor der Brust.
 

„Wieso denn? Ich bin doch gerade erst gekommen“ konterte Shuichi gelassen und legte den Strauß Rosen auf einer Kommode zu seiner linken ab. Dann konzentrierte er sich wieder auf seinen Engel.
 

„Mhm“ schnaubte Masami trocken. In der Tat und auch noch unaufgefordert. Aber für Shuichi schien das normal zu sein, in fremde Wohnungen einzudringen oder mal deren Besitzer entführen zu lassen. Masami war eigentlich nicht besonders nachtragend gewesen, doch die Sache gestern würde er wohl nicht so einfach vergessen können.
 

„Es ist besser, sie gehen jetzt“ wies Masami seinen Gast an. „Ich bekomme gleich Besuch.“
 

„Das denke ich nicht“ erwiderte Shuichi mit einem sanften Lächeln. Und irgendwie blitzten seine Augen so komisch, wie Masami fand. Wissendlich, beinahe siegessicher, was ihm ein wenig unheimlich war. „Auf ihn kannst du lange warten, mein Engel.“
 

~~~
 

Toll. Welcher Witzbold hatte denn seine Reifen aufgeschlitzt? Und dann noch alle viere? So würde er doch nie rechtzeitig zu Masami kommen. Dabei hatte er ihm versprochen gleich nach dem Meeting zu ihm zu fahren.
 

„Mist“ knurrte Ren wütend, ehe er sein Handy rausholte.
 

Zuerst rief er sich ein Taxi, bevor er den Abschleppdienst benachrichtigte. Ren war es im Moment wichtiger, wie er so schnell wie möglich bei seinem süßen Wirbelwind sein konnte, als hier bei seinem defekten Auto zu trauern.
 

Und wie es nicht anders zu erwarten war, häuften sich die Probleme. Entweder man hatte keine Sorgen oder alle auf einmal. Super, dachte Ren trocken und stand sich wütend die Füße in den Bauch? Wo blieb denn bloß sein Taxi?
 

Mit dem Mann für den Abschleppdienst hatte er schon telefoniert, dass dieser sich um sein Auto kümmern würde und Ren sich morgen bei der Werkstatt melden sollte. Darum machte er sich auch keine Sorgen, schließlich ging es ihm nicht wirklich nahe, dass sein Auto gerade ausgeknockt wurde.
 

Viel eher traf ihn die Erkenntnis, dass er dadurch seinen geliebten Wirbelwind nicht sehen konnte. Doch versetzen kam gar nicht in Frage, weswegen er inständig hoffte, dass das Taxi bald kommen würde.

Wie aufs Stichwort hörte Ren ein tiefes Motorengeräusch, ehe ein gelber Wagen die

Straße raufgefahren kam und kurz vor ihm hielt.
 

„Sie haben ein Taxi bestellt?“ fragte der Fahrer, nachdem er das Fenster runtergekurbelt hatte und Ren freundlich anblickte.
 

„Ja, mein Auto hat eine Panne und ich habe in einer halben Stunde ein wichtiges Treffen“ erklärte Ren dem Mann hektisch, während er sich dankbar hinten ins Auto setzte.
 

„Wohin wollen sie denn?“ fragte der Fahrer höflich und blickte Ren durch den Innenspiegel an.
 

Ren nannte Masamis Hausnummer und ließ sich dann in den Sitz zurück sinken. Hoffentlich schaffte er es noch rechtzeitig. Ihn ließ auch die Geschichte, welche Masami ihm heute Morgen erzählt hatte, nicht mehr los. Deshalb war es Ren mehr als wichtig, so schnell wie möglich in der Nähe seines Koibitos zu sein.
 

„Geht in Ordnung Mister“ erklärte ihm Yuto, weshalb Ren innerlich aufatmete. „Wie sie wünschen.“ Dabei musste sich Yuto ein zufriedenes Grinsen verkneifen. Gut, alles lief nach Plan.
 

~~~
 

„Ich bin nicht hier, um mit dir über einen anderen Kerl zu reden“ fuhr Shuichi ruhig fort. „Sondern über uns.“
 

„Uns?“ brauste Masami auf. „Es gibt kein UNS! Ich weiß ja noch nicht einmal wer sie sind und was sie wollen, aber bis jetzt gibt es noch nicht einmal ein DU!“
 

„Oh verzeih, mein Engel“ meinte Shuichi schmunzelnd, während er in diesem gelassenen Ton fortfuhr: „Mein name ist Shuichi Watageru. Und ich weiß, dass du einiges nicht verstehst und Fragen hast. Deswegen bin ich hier.“
 

Dabei zog Shuichi seinen süßen Engel zur Couch und nahm dann dort mit ihm platz. Masami wollte sich zwar von ihm losreißen, hätte Shuichi ihn nicht bestimmend an seinen Händen festgehalten.
 

„Ich gebe zu mein Engel, dass ich ein wenig zu forsch war, dich einfach in mein Haus zu holen“ begann Shuichi demütig zu erzählen. Ein sanfter und liebevoller Ausdruck lag dabei in seinen Augen, während er fort fuhr: „Seit ich dich damals im Krankenhaus gesehen habe, wie du in dem Brutkasten lagst und mich mit deinen strahlenden Augen angesehen hast, welche eine ungewöhnliche Kraft besaßen, weshalb ich mich derer nicht entziehen konnte, habe ich mich in dich verliebt.“
 

Gut, am Anfang begehrte Shuichi einfach diesen Jungen und hatte den Drang ihn zu besitzen. Aber mit den Jahren wurden diese Gefühle immer intensiver, bis ihm selbst klar wurde, dass er seinen süßen Engel liebte. Doch das musste ja sein Engel nicht wissen, denn einzig und allein zählte, DASS er ihn liebte.
 

„Aber hatte ich noch nicht die nötige Macht, um dich bei mir zu haben, weshalb ich dich vorerst aufgeben musste. Bis ich vor einigen Jahren die Firma meines Vaters übernahm und sie dann erweiterte, da der Markt immer weiter stieg und… ich schweife vom Thema ab.“
 

Shuichi räusperte sich verlegen, ehe er weiter erzählte: „Jedenfalls konnte ich behaupten, dass ich so ziemlich alles erreicht hatte, was ich wollte. Ich hatte das Familienerbe fortgeführt und sogar noch in eine bessere Position gebracht, habe mir ein eigenes Haus draußen aufgebaut, was du ja bereits kennst und wo ich meine Ruhe habe. Doch eins fehlt mir zu meinem Glück.“
 

„Aha“ meinte Masami gedehnt und blickte sein Gegenüber fragend an. Er glaubte schon zu wissen was jetzt kommen könnte, aber vielleicht täuschte er sich ja auch.

„Und was?“ fragte er vorsichtig nach.
 

Mit einem warmen Lächeln hob Shuichi seine Hand und strich verträumt über Masamis Wange. Dabei rückte er näher an seinen Engel heran und führte seine Hand von Masamis Wange, nach hinten zu seinem Nacken und zog ihn näher zu sich.
 

Erschrocken und überrascht zugleich, schnappte Masami nach Luft, während Shuichi amüsiert näher kam und ihm heiser entgegensprach: „Dich.“
 

Dann verschloss er den zierlichen Mund unter sich, der eben wieder ansetzten wollte, um seinen Gegenüber etwas entgegenzuschleudern. Shuichi nutzte die Gelegenheit und erkundete kurzzeitig die heiße Mundhöhle von seinem geliebten Engel. Weil Masami noch ein wenig überrumpelt war, dauerte es einige Sekunden, ehe er begriff was Shuichi da tat und sich wieder fasste.
 

Da Shuichi seinen kleinen Engel nicht aus den Augen gelassen hatte, wusste er wann es besser war, sich wieder zurückzuziehen. Nämlich genau jetzt, als er wieder in die ernsten und leicht gereizten Augen von seinem Engel sah.
 

„Keine Angst, ich mach heute nichts“ versicherte Shuichi seinem Engel sachlich, als er bemerkte wie sich Masamis Gesichtszüge verdüsterten und ihn misstrauisch entgegenblickten. „Ich möchte dir bloß alles erklären, damit du verstehst wieso ich dich zu mir geholt habe. Du bedeutest mir so viel, aber… ich kann dich nicht haben, mein Engel. Noch nicht, das ist mir klar geworden.“
 

Das hieß nicht, dass er Masami alles Glück der Welt wünschte, damit sich sein Engel in die Arme dieses beharrten Bärs warf. Dabei dachte Shuichi grimmig an Ren, der leider vor ihm seinen Engel gefunden hatte und sich schon einen Weg in sein Herz gebahnt hatte.
 

Denn eigentlich war dieses bezaubernde Wesen mit dem Namen Masami Fuang nur für ihn bestimmt. Schließlich hatte ihn Shuichi als erstes gesehen und hegte schon viel länger für seinen Engel diese intensiven Gefühle.
 

„Deshalb werde ich dich nicht aufgeben, Masami“ fuhr Shuichi ruhig fort. „Nicht wo ich dich endlich wieder gefunden habe und dir nun alles bieten kann, was du dir wünschst.“
 

„Ihr Angebot ist wirklich schmeichelhaft, aber ich kann es nicht annehmen“ erwiderte Masami ruhig. Durch Shuichis Erzählung begriff er wenigstens, wann sein Gegenüber ihm begegnet war. Kein wunder das sich Masami nicht an ihn erinnern konnte.
 

„Ich habe bereits jemanden, den ich liebe und dem mein Herz gehört“ fuhr Masami warm fort, als er an Ren dachte. Dabei erschien wieder ein freundliches Lächeln in seinem Gesicht und Masami wünschte sich mehr denn je, das Ren nun bei ihm wäre.
 

Shuichi entging natürlich dieser Gesichtsausdruck nicht, weswegen seine Augen kurz schmal und kalt wurden. Doch besann er sich rasch, ehe er seinen süßen Engel damit erschreckte.
 

Trotzdem, als er dieses warme und zugleich herzliche Lächeln im Gesicht seines süßen Engels sah, zog sich etwas schmerzhaft in seiner Brust zusammen. Eifersucht. Ja, er spürte Eifersucht gegenüber Masamis Freund.
 

Und war es ihm zu verdenken? Schließlich gehörte dieses wundervolle Wesen welches hier vor ihm saß, Shuichi allein. Er wollte Masami für sich haben und mit niemanden teilen. Am liebsten hätte er ihn einfach zurück zu seiner Villa mitgenommen, doch auf diesen Weg würde er nie das Vertrauen seines geliebten Engels bekommen.
 

Also musste Shuichi anders das Herz von Masami gewinnen. Und irgendwann wird nicht nur sein Engel ihm gehören, sondern auch dieses warme Lächeln, welches Masami zurzeit noch an Ren verschwendete.
 

„Verstehe“ erwiderte Shuichi langsam, ehe er seufzend aufstand. „Dann gehe ich nicht der Annahme, dass du heute mit mir kommen willst?“
 

„Nein“ entgegnete Masami vorsichtig. Noch war Shuichi sehr zurückhaltend, aber wer wusste schon für wie lange?
 

„Nun gut. Du sollst deinen Willen haben, mein Engel“ gab Shuichi nach. „Für heute jedenfalls. Aber ich würde dich gern wieder sehen und mit dir reden. In Ruhe und ohne Hintergehdanken. Denk darüber nach mein Engel. Ich warte auf deine Antwort, egal wie du dich entscheidest.“
 

Dann drehte er sich um und verließ die Wohnung. Ungläubig blickte Masami zur Tür und verstand erst nicht, was eben passiert war. Shuichi hatte nicht versucht ihn mit Gewalt mitzunehmen? Das war irgendwie… merkwürdig.
 

~~~
 

Verflixt und zugenäht. Jetzt würde er wirklich zu spät kommen, zumal er durch die Anrufe vorhin kein Geld mehr auf seinem Handy hatte, um seinem geliebten Koibito bescheid zu sagen, dass er gleich kommen würde.
 

Wirklich klasse, dachte Ren trocken und beeilte sich die Stufen vom Treppenhaus hochzugehen, um schneller zu Masamis Wohnungstür zu gelangen. Zuerst hatte Ren ja so seine Zweifel am Taxifahrer gehabt.
 

Nicht nur, dass dieser zuerst eine falsche Abfahrt genommen hatte, weshalb sie schon zwanzig Minuten für den Umweg brauchten, als Ren den Fahrer darauf aufmerksam gemacht hatte, nein… gleich darauf kamen sie noch in die Rush Hour, wo Ren kurz am verzweifeln war.
 

Dabei überkam ihm der Gedanke, ob der Mann ihn vielleicht abzocken wollte und deswegen falsch gefahren war? Möglich wäre es, oder? Na ja, genau konnte er es jetzt auch nicht sagen, da er einfach nur froh war, nach beinahe anderthalb Stunden Verspätung, endlich Masamis Wohnblock erreicht zu haben.
 

Ohne außer Atem gekommen zu sein, kam Ren in der fünften Etage an und ging dann den Flur entlang, direkt auf Masamis Tür zu. Allein wenn er an seinen süßen Koibito dachte, löste sich seine Wut in Rauch auf.
 

Denn Rens Gedanken waren mehr oder weniger, nur bei seinen kleinen Wirbelwind, weshalb ihn die anderen Leute nicht wirklich interessierte. Jetzt gab es eigentlich bloß noch eine Sache, worauf er sich wirklich freute und die ihm endlich ein wenig Ruhe entgegenbringen würde. Masami.
 

Mit einem vorfreudigem Lächeln schloss Ren die Wohnungstür auf und trat dann in den Flur. Aus dem Wohnzimmer vernahm er leise Musik und gedämmtes Licht. Wie es aussah, wurde er schon erwartet.
 

„Masami“ flüsterte Ren mit einem warmen Lächeln und ein angenehmes Gefühl machte sich in ihm breit.
 

Der Stress und die Unannehmlichkeiten von dem Tag waren auf einmal verschwunden. Wie immer wenn er an seinen kleinen Wirbelwind dachte. Was aber kein Vergleich war, wenn er direkt bei Masami war.
 

Seine Nähe spürte und seinen süßlichen Duft wahrnahm. Vor allem verspürte Ren wieder einmal den Drang, Masami in seine Arme zu nehmen und seiner lieblichen Stimme zu lauschen. Denn bekam er nie genug, die ruhige und ausgeglichene Präsenz seines Koibitos zu genießen.
 

So wollte sich Ren schon auf den Weg zur Stube machen, als sein Blick auf die Kommode fiel. Was er dort sah, ließen ihn die Stirn runzeln. Rote Rosen? Das waren Masamis Lieblingsblumen. Zudem lag noch ein kleines Kärtchen dabei, welches Ren neugierig in Augenschein nahm:
 

’Ich warte auf deine Antwort

Tel.: ****’
 

Konnte der Tag noch besser werden? Seufzend blickte Ren zur Wohnstube auf, wo er seinen geliebten Wirbelwind vermutete. Irgendetwas hatte er verpasst und ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus, dass es sich dabei um Masami handelte.

Mit quälenden Fragen legte Ren seinen Mantel ab und ging dann rüber zur Wohnstube. Dabei hielt er immer noch die rätselhafte Nachricht in seiner Hand.
 

„Hallo“ setzte Ren vorsichtig an, als er eintrat.
 

„... Ren“ entgegnete ihm Masami leise und blickte ihn leicht ungläubig an.
 

Seit wann war er denn wieder hier? Seit Shuichi gegangen war, hatte er sich noch etwas den Kopf über ihn zerbrochen, ehe er sich Gedanken um Ren gemacht hatte. Wo er die ganze Zeit blieb und...
 

„Masami, was ist los?“ riss ihn Ren aus seinen Gedanken.
 

„Ähm… wie soll ich sagen“ druckste Masami leicht herum, als er dabei aufstand und zu Ren hinüber ging. „Nachdem ich alles fertig vorbereitet hatte, mit dem Abendessen und so, nun… da tauchte plötzlich Shuichi auf und…“
 

„Er war hier?“ unterbrach ihn Ren scharf.
 

Daraufhin zuckte Masami ängstlich zusammen, da er diesen bissigen Ton von Ren nicht gewöhnt war. Und Ren verfluchte sich daraufhin in Gedanken selber, da er seinen süßen Koibito doch nicht erschrecken wollte.
 

So trat er näher zu Masami und musterte ihn besorgt. „Verzeih mir Masami, ich wollte nicht… Es tut mir leid, dass ich so ausgerastet bin. Weißt du, der ganze Tag heute war einfach die reinste Katastrophe...“
 

Wenn man es genau nahm, dann eigentlich seit gestern Abend. Seit Masamis Verschwinden und die Sorgen welche sich Ren um seinen geliebten Wirbelwind gemacht hatte. Dann wäre heute auf Arbeit beinahe ein Geschäft geplatzt, da der Dolmetscher ihr Angebot falsch vermittelt hatte, doch konnten sie es zum Schluss noch retten. Dafür hatte sein Wagen vier platte Reifen und zur Krönung des Tages musste Ren noch feststellen, das jemand Masami besucht hatte.
 

Seinen Koibito.
 

Und noch dazu, dass ER hier war.
 

Ren hatte kein Problem damit Masami mit anderen Leuten zu teilen. Solange es auf Freundschaftlicher Basis handelte, war das okay. Aber die Blumen und diese Nachricht signalisierte Ren, das Shuichi auf etwas anderes aus war, als normale Freundschaft und das gefiel ihm ganz und gar nicht.
 

Zumal Ren noch ganz gut in Erinnerung hatte, was ihm Masami heute Morgen erzählt hatte. Deswegen würde er sich etwas einfallen lassen müssen, um ihn von diesem aufdringlichen Kerl fern zu halten.
 

Als Ren in Masamis betrübte Augen blickten, die ihn vorsichtig ansahen, lächelte er matt und zog seinen geliebten Wirbelwind in seine Arme. Sanft fuhr er über Masamis Rücken, während er ruhig fort fuhr: „... das ist aber keine Entschuldigung, weshalb ich dich so angefahren habe. Verzeih mir Koi.“
 

„Ist schon gut“ winkte Masami scheu ab. Schließlich zeigten Rens entschuldigende Augen Besorgnis. Und wenn Ren ihn so drollig ansah, dann konnte Masami ihm alles verzeihen. Dafür erzählte er Ren, was ihm Shuichi gesagt hatte. „... und zum Schluss hat er noch zu mir gemeint, dass er mich wieder sehen will. Deswegen auch die Telefonnummer, damit ich mich bei ihm melde.“
 

„Und?“ fragte Ren ruhig nach.
 

Rein äußerlich zumindestens. Denn innerlich war Ren alles andere als cool. Die Ungewissheit was Masami ihm jetzt sagen würde, brachte ihn fast um den Verstand.

Wenn es einen Tag gab an dem alles möglich war, dann heute.
 

„Was und? Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass ich sein Angebot annehmen werde? Schließlich bist du der einzigste Mann, welcher mich wirklich interessiert“ erklärte Masami enthusiastisch, ehe er etwas röter wurde und leiser fort fuhr: „Außerdem könnte ich niemand anderen lieben als dich. Das weiß du doch.“
 

„Ja“ entgegnete Ren schmunzelnd. Was für ein Dummkopf er doch war. Masami liebte ihn und daran bestand kein Zweifel. Verzeih mein kleiner Koibito, dachte Ren innerlich und strich dabei verträumt über Masamis Wange. „Das hast du aber süß gesagt.“
 

„Wieso denn? Es war doch bloß die Wahrheit. Es gibt für mich niemand anderen als dich.“
 

„Dito“ erwiderte Ren schmunzelnd und drückte sich dann näher zu seinem süßen Koibito. „Weißt du worauf ich jetzt Lust hätte?“
 

„Äh… die Küche aufräumen?“ gab Masami fragend zurück.
 

Er hatte nicht wirklich eine Ahnung, worauf Ren hinaus wollte. Aber die Idee hatte etwas. Schließlich machte sich das dreckige Arbeitsgeschirr nicht von alleine sauber. Vor allem je länger man das Abwaschen hinauszögerte, desto schwieriger gingen dabei die Käsereste ab.
 

„Nein, mein kleines Dummchen“ erwiderte Ren amüsiert und rückte noch ein Stückchen näher.
 

Masami würde sich wohl nicht ändern. Genauso süß und unschuldig wie immer. Aber genau das mochte Ren an ihm. Ohne große Worte, zog er seinen geliebten Wirbelwind in seine Arme und drückte ihn nah an sich.
 

„Nein, ich dachte eher an dass hier“ kommentierte Ren leise, ehe er sich zu seinem kleinen Koibito hinunterbeugte.
 

Da Masami gerade ansetzen wollte etwas zu erwidern, stand sein Mund einen Spaltbreit offen. Dies nutze Ren auch gleich aus, als er seine Lippen auf den weichen Mund unter sich drückte und dann langsam mit seiner Zunge in die heiße Mundhöhle vor sich eindrang.
 

Zuerst überrascht deswegen riss Masami seine Augen auf, ehe er sie schloss und den Kuss genauso genoss, wie Ren. Sobald er den vertrauten Eindringling in sich spürte zog sich ein warmes Gefühl durch seinen Körper. Dabei traf Ren Punkte in ihm, die sonst keiner berühren und auslösen konnte. Selbst Shuichi nicht und dass würde sich auch nicht ändern.
 

Niemals…
 

TBC

... when I saw you

„Morgen Koi“ weckte Ren seinen kleinen Koibito freudestrahlend, während die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer fielen.
 

„Mhm“ murmelte Masami verschlafen.
 

Grinsend beobachtete Ren, wie sich sein süßer Wirbelwind zur Seite drehte und weiterschlafen wollte. Zumindestens noch. Denn dieses kleine Detail wollte Ren jetzt ändern.
 

Er beugte sich zu seinem geliebten Wirbelwind herunter und stahl ihm einen morgendlichen Kuss. Dazu fuhr er genüsslich über die ihm dargebotenen Lippen, welche sich nur träge öffneten, damit er in dessen warme Mundhöhle eindringen konnte.
 

Da war anscheinend jemand noch nicht ganz wach. Mal sehen wie lange, dachte Ren grinsend und begann mit seiner Zunge neugierig die Höhle unter sich zu erkunden. Dabei beobachtete er gebannt das Gesicht seines Koibitos und nahm jede Reaktion von ihm auf.
 

Vor allem als er anfing gegen einen bestimmten Punkt in Masami zu stupsen. Ein kehliges Seufzen entging Masamis Kehle, ehe Ren eine träge Antwort erhielt. So umschmeichelte er Masamis Zunge, die ihm langsam entgegenkam. Doch mit jedem Atemzug den Ren in sich aufnahm, wurden die Bewegungen seines kleinen Wirbelwinds schneller und wendiger.
 

Kurze Zeit später öffnete Masami auch seine wundervollen Augen, in denen Ren jedes Mal versinken konnte. Sie waren genauso atemberaubend, wie alles an dem Kleinen.
 

Apropos atemberaubend. Erst jetzt bemerkte Ren das ihm langsam die Luft ausging, weshalb er sich von Masami zurückzog. Mit einem glücklichen Lächeln fuhr Ren mit seinen Fingern über den blonden Haarschopf unter sich.
 

„Morgen“ hauchte ihm Ren entgegen.
 

„Mor- ngha- gen“ gähnte ihm Masami entgegen und rieb sich den letzten Schlaf

noch aus seinen Augen.
 

„Ich weiß was du sagen willst“ kommentierte Ren amüsiert Masamis Geste. „Es ist ein viel zu schöner Tag, als das wir jetzt aufstehen sollten. Das müssen wir auch nicht…“ nah beugte sich Ren zu seinem Koibito hinunter und sah ihm tief in die Augen, „… wir können auch einfach hier liegen bleiben und dort weiter machen, wo wir eben aufg…“
 

Ein Kissen, welches plötzlich in sein Gesicht gedrückt wurde, ließ Ren inne halten. Das sollte wohl ’nein’ heißen. Zumindestens interpretierte Ren das so, als Masami sich unter ihm hervorschob und dann aufstand.
 

„Hast du mal auf die Uhr geschaut?“ fragte ihn Masami ruhig, während er sich seine Klamotten schnappte.
 

„Mhm… kurz nach acht“ erwiderte Ren gedehnt. „Und?“
 

„Und? Wir hätten vor gut zwanzig Minuten aufstehen sollen“ erklärte ihm Masami sachlich und rauschte ins Bad.
 

Ja, ja. Da versuchte man einmal ein wenig Romantik bei dem morgendlichen Aufstehen reinzubekommen und sich ein wenig von dem vorliegendem Arbeitstag abzulenken und dann DAS.
 

Gut, Ren hatte zuvor noch den Wecker ausgemacht, da er seinen süßen Wirbelwind lieber auf eine sanftere Tour wecken wollte. So wie der Prinz sein Dornröschchen wach küsste. Oder wie der stattliche Held das schlafende Schneewittchen aus einem tiefen Schlaf erlöste, nachdem er sie küsste.
 

Also wenn das nicht romantisch war?
 

Seufzend ließ sich Ren in die Kissen zurückrollen und blickte dabei sehnsüchtig zur Badtür. In der Zeit wo sich Masami fertig machte, konnte Ren es gar nicht erwarten bis die Tür aufging und er wieder in das liebliche, leicht aufgebrachte und doch niedliche Gesicht seines Kois zu sehen.
 

Masami derweil war ganz woanders mit seinen Gedanken. Auch wenn seine Lippen noch brannten, dort wo ihn Ren berührt hatte (also überall), überlegte er ob es Ren noch rechtzeitig durch den Berufsverkehr zur Arbeit schaffen würde. Und was er nachher noch vom Supermarkt holen müsste. Denn hatte er einige Sachen im Angebot gesehen, wie zum Beispiel die Zahnpasta, weshalb es sich lohnen würde, gleich fürs Abendessen einzukaufen.
 

Als Masami frisch geduscht und fertig angezogen war, ging er rüber in die Küche um Frühstück vorzubereiten. Ren, der daran vorbei ins Bad lief, blieb kurz stehen und ließ kurz einen Blick über Masami schweifen, ehe er weiter ging. Dann machte er sich ebenfalls fertig und trat dann zu seinem kleinen Wirbelwind ins Zimmer.
 

„Mhm, riecht das mal wieder gut“ meinte Ren verführerisch.
 

„Heute gibt es Kaffee und Brötchen“ erwiderte Masami nun wacher und fröhlicher.
 

„Nein, das meine ich nicht“ flüsterte ihm Ren leise zu und beugte sich dicht zu seinem Koibito herunter. Dann sog er den frischen Duft in sich auf, während er Masami zuhauchte: „Du riechst mal wieder himmlisch.“
 

„Das kommt daher, weil ich gerade unter der Dusche war“ gab Masami schlicht zurück, während er sich an Ren vorbeischob und den Kaffee eingoss.
 

„Ohne mich?“ entgegnet Ren vorwurfsvoll, ehe sich ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht abzeichnete.
 

Ren nahm seinem Koibito die Kanne aus der Hand und stellte sie auf dem Tisch ab, ehe er Masami zu sich herumdrehte und wieder seine Lippen in Beschlag nahm. Wozu sollte er auch essen, wenn er hier schon so etwas Köstliches hatte? Vor allem sah es ganz danach aus, als hätte sein Koibito…
 

„Sag mal, kann es sein das du schon von der Marmelade genascht hast?“ fragte ihn Ren schmunzelnd und blickte den Kleineren in seinen Armen durchdringend an.
 

„Vielleicht ein bisschen“ gab Masami vorsichtig zurück und ein feiner Rotschimmer machte sich auf seinen Wangen breit. „Äh wir sollten jetzt lieber was Essen. Schließlich musst du gleich los.“
 

„Okay“ gab sich Ren geschlagen und löste sich langsam von seinem kleinen Wirbelwind.
 

Wenn Masami ihn immer mit seinen durchdringenden Saphiren anblickte, während sich auf seinen Wangen die Röte ausbreitete, dauerte es meisten nie lange bis Ren nachgab. So wie eben.
 

„Aufgehoben ist nicht aufgeschoben“ murmelte er mehr zu sich und setzte sich dann an den Tisch.
 

Während des Frühstücks warfen sich Ren und Masami immer wieder warme und liebevolle Blicke zu, während sie aßen. Jetzt galt es schnell fertig zu werden und auf Arbeit zu gehen. Heute Abend würde mehr Zeit bleiben, für ein entspanntes Essen, während sie sich in Ruhe unterhalten konnten.
 

Aber eine Sache ließ sich Ren nicht nehmen. Als er nach dem Frühstück sich auf den Weg machte und seinen Mantel und seine Schuhe anzog, hielt er im Hausflur noch einmal inne und drehte sich zu seinem kleinen Wirbelwind um.
 

Masami stand ruhig hinter ihm, bis Ren ihn wieder in seine Arme zog und ihm einen Kuss auf den Mund gab. Es war als würde die Zeit stehen bleiben, während sie in diesem Moment sich küssten und ihre Münder sich berührten. Nur wiederwillig gaben sie beide ihre Zungen wieder frei.
 

„Bis nachher“ flüsterte ihm Masami verlegen zu.
 

„Ja, bis heut abend. Und dann gehörst du mir“ versicherte ihm Ren vielsagend, ehe er sich ganz von ihm löste und dann ging.
 

Masami blickte ihm noch kurz mit geröteten Wangen nach, ehe er den Küchentisch aufräumte und sich dann selbst auf den Weg zur Arbeit machte. Die letzte Woche war für ihn wie im Flug vergangen.
 

Ja, jetzt war es genau eine Woche her, seit er bei Ren eingezogen war. Mehr oder weniger. Seit dem Abend als Shuichi in seiner Wohnung aufgetaucht war, war Ren ihm kaum noch von der Seite gewichen. Höchstens noch für seinen Job.
 

Aber selbst da musste Masami ihn immer wieder versichern, das er sich von seiner eigenen Wohnung fernhielt. Genauso wie vor schwarzen Limousinen, Türstehern und Zuhältern. Auch wenn Masami glaubte, das Ren ein wenig mit seiner Fürsorge übertrieb, fand er es doch rührend von ihm.
 

Denn zeigte es nicht, das Ren sich um ihn sorgte? Das er ihm etwas bedeutete? Deswegen stimmte er ihm immer ruhig zu und versprach Ren gleich zu seiner Wohnung zu kommen.
 

~~~
 

Ren indessen machte sich auf den Weg zur Arbeit. Und natürlich erwischte er den Berufsverkehr, weswegen er nur schleichend vorankam. Trotzdem konnte er nicht anders, als zu Lächeln.
 

Während andere sich bestimmt darüber ärgern würden, musste Ren an seinen süßen Wirbelwind denken. Masami hatte ihm deswegen oft ins Gewissen geredet, das er sich frühzeitig auf den Weg machen sollte, damit er nicht in diese Bredullie kam.
 

Aber das war einfacher gesagt, als getan. Besonders in dieser Woche. Vorher kreisten seine Gedanken um Masami, sobald er aufwachte und jetzt lag sein begehrtes Objekt jede Nacht direkt neben ihm.
 

Das war mehr als verführerisch. Und während er wieder das friedlich schlafende Gesicht seines Kois vor Augen sah, konnte er nicht anders als kurz aufzuseufzen.

… uuuuupppp!
 

„Hä?“ Aus seinen Gedanken gerissen, bemerkte Ren das die Autos vor ihm schon längst weg waren. Nur er stand noch kurz vor der Ampel, während die Autos hinter ihm mit durch verschiedenen Lichtspielchen und Hupsignalen darauf aufmerksam

machten, dass es noch grün war.
 

So setzte sich Ren in Bewegung und versuchte sich wieder auf die Straße zu konzentrieren. Und er wusste auch schon, woran er denken musste, damit er nicht wieder zu einer gewissen, liebreizenden Person abschweifte.
 

So fing er an über Shuichi nachzugrübeln. Dabei konnte er sich besser auf die Straße konzentrieren, während er sich die letzten Informationen zu ihm durch den Kopf ging. Tja und genau da war auch das Problem.
 

Seine Nachforschungen über diesen Shuichi, brachten ihm leider nichts. Einerseits, durch Masamis Beschreibung, schien er ein einflussreicher Mann zu sein. Nur merkwürdig, das Ren über ihn nichts in Erfahrung bringen konnte.
 

Nun solange Shuichi sich von seinem Wirbelwind fernhielt, war es Ren egal. Und immerhin hatten sie eine Woche schon Ruhe gehabt, weswegen langsam der Alltag bei ihnen einkehrte.
 

Alltag.
 

Allein wenn Ren zurückdachte, das er jetzt mit Masami zusammenwohnte, erschien ein zufriedenes, aber warmes Lächeln in seinem Gesicht. Hatte er noch vor kurzem darüber nachgegrübelt, wie er seinen Koibito danach fragen sollte und nun lebten sie zusammen.
 

Beim Nordwind. Es war ein schönes Gefühl nach Hause zu kommen und zu wissen dass Jemand auf ihn wartete. Besonders da es eine Person war, die ihm viel bedeutet und bei der er sich geborgen fühlte. Bei seinem geliebten Koibito.
 

~~~
 

Während der Vormittag verstrich und Masami sich um die Kunden kümmerte, welche in den Laden kamen, erhielt derweil Shou, ein Arbeitskollege von ihm, ein Fax. Aufgeregt las Shou sich die Nachricht durch, ehe er nach vorne in den Laden kam.
 

„Masami, diese Bestellung ist grad reingekommen“ meinte Shou zu ihm. „Zwei dieser Bouquets sollen an diese Adresse verschickt werden.“
 

„Geht klar“ versicherte ihm Masami.
 

„Hier“ überreichte Shou den Zettel an Masami. „Ach und bring doch auf den Rückweg noch ein paar Reisbällchen mit. Dann machen wir erst mal Mittagspause.“
 

„Wird gemacht Chef“ erwiderte Masami grinsend.
 

Dann packte er die gewünschte Bestellung in einen Korb und machte sich dann auf den Weg. Shou war nicht direkt der Ladeninhaber, aber er spielte sich immer als diesen auf. Das Durchsetzungsvermögen und den Befehlshaberischen Ton hatte er zumindestens schon gut drauf. Trotzdem war es sehr angenehm mit ihm zu arbeiten und man konnte sich immer auf ihn verlassen.
 

Mit dem Firmenwagen fuhr Masami zur angegebenen Adresse, welche etwas weiter im Stadtzentrum lag. Dort hielt er bei dem Lieferantenparkplatz an und schnappte sich dann den Korb.
 

Beim Hintereingang geleitete ihn ein Pförtner direkt zum Fahrstuhl. Wie es aussah erwartete man ihn bereits. Masami bedankte sich noch bei dem älteren Herrn, ehe er den Knopf für die gewünschte Etage wählte.
 

Je höher der Fahrstuhl fuhr, desto mulmiger wurde es Masami. Nicht weil er etwas Falsches zum Frühstück gegessen hatte. Viel eher eine dunkle Vorahnung die sich in ihm ausbreitete.
 

Im 42. Stockwerk angelangt, schwang die Fahrstuhltür auf und Masami trat in den Gang hinaus. Von dort gingen drei Wege ab, zu drei verschiedenen Türen. Laut der Beschreibung auf seinem Zettel, sollte er die Lieferung im Raum 42-02 abgeben.
 

So ging Masami die Wege im Flur ab, bis er besagte Tür gefunden hatte und sie öffnete. Dahinter lag ein weiter, aber weit aus kürzerer Gang. Dieser führte … oh Wunder… direkt zu einer weiteren Tür. Schräg davor stand ein Tisch, wo eine junge Frau saß und gerade zu ihm aufblickte.
 

„Ah da sind sie ja“ begrüßte sie ihn gleich freundlich und stand auf. „Guten Tag.“
 

„Guten Tag“ erwiderte Masami und trat dann sicherer in den Raum. „Ich hatte hier

eine Lieferung für… äh…“
 

Masami kramte noch einmal den Zettel raus, doch dort stand kein Name. Bloß der Ort der Lieferung und die Zimmernummer. Egal. So wie es aussah war er hier richtig. Dann konnte er die Blumen hier abgeben und dann wieder gehen.
 

„Mr. Watageru“ berichtete mir die junge Frau. „Ja, er erwartet sie bereits.“ Damit drehte sie sich um und ging zu der Milchglasigen Tür und klopfte kurz. „Herr Watageru, ihre Bestellung ist eingetroffen.“
 

Watageru? Masami war sich sicher, diesen Namen schon einmal gehört zu haben. Doch konnte er sich nicht mehr erinnern woher. Das war das schlimme mit dem Gedächtnis. Immer in den Momenten wo man es brauchte, setzte es einfach aus.
 

„Schicken sie ihn herein“ erklang eine dumpfe Stimme von neben an.
 

„In Ordnung Sir“ erwiderte die Sekretärin. Dann wandte sie sich wieder an Masami: „Sie können nun rein gehen.“
 

„Danke“ meinte Masami zu ihr.
 

Mit einem flauen Gefühl im Magen, ging Masami zur anliegenden Bürotür. Am liebsten hätte er die Bestellung der Sekretärin in die Hand gedrückt und wäre dann einfach wieder durch die andere Tür gegangen, von der er hier hereingekommen war.
 

Nur warum?
 

Es war schließlich nicht seine erste Bestellung außer Haus. Dabei hatte er schon die verschiedensten Kunden bedient, weshalb es kaum etwas geben sollte, was ihn jetzt noch schocken konnte.
 

So raffte sich Masami zusammen und betrat dann den Raum. Wird schon schief gehen, dachte er noch bei sich. Hinter sich vernahm er nur noch das Klicken der Tür, als sie automatisch wieder zufiel.
 

„Guten Tag“ wurde er von einer ihm vertrauten Stimme begrüßt.
 

Vorsichtig trat Masami weiter in den Raum und sah sich zu dem Besitzer der Stimme um. Alles in allem war er hier in einem luxuriösen Büro. Von der Tür aus führte ein Gang zwischen zwei Sesseln und einem schmalen Tisch, direkt zu einem großen Arbeitstisch mit einem Lederstuhl, welcher mit dem Rücken zu ihm stand.

Noch. Denn kurz darauf bewegte sich der Drehstuhl und ein bekanntes Gesicht zeigte sich ihm.
 

„Schön dich wieder zu sehen, mein Engel.“
 

„G- guten Tag“ erwiderte Masami überrascht.
 

Er musste zugeben, dass er IHN hier nicht erwartet hatte. Doch jetzt fiel Masami wieder ein, woher er den Namen Watageru kannte. Dies hatte ihm Shuichi doch beim letzten Mal genannt. Vor einer Woche.
 

Kein Wunder das es Masami nicht mehr eingefallen war. Schließlich hatte er seither nicht mehr an diesen Mann gedacht. Entweder nahm ihn die Arbeit in Anspruch oder Rens Gegenwart.
 

Okay, jetzt war er hier und konnte es nun mal nicht ändern. Außerdem musste er doch nicht immer gleich vom schlimmsten Ausgehen. Schließlich konnte es doch sein, das Shuichi rein zufällig bei seiner Filiale nach den Bouquets nachgefragt hatte. Und das seltsame Glitzern in Shuichis Augen, bildete sich Masami genauso ein, wie das warme Lächeln um Shuichis Mundwinkel.
 

„So… hier ist dann ihre Bestellung“ meinte Masami freundlich und überspielte so seine Anspannung.
 

„Mhm“ meinte Shuichi nachdenklich und fixiert seinen Engel. „Stell sie dort drüben hin.“ Dabei wies er auf einen freien Tisch, nah an einer Fensterfront, ohne den Blick von Masami zu nehmen.
 

Schließlich hatte er ihn eine Woche lang nicht sehen dürfen. Und wenn sein Engel eben nicht zu ihm kam, dann musste er einen Grund finden, um ihn zu sich zu holen. Ein wissendes Lächeln umspielte Shuichis Mundwinkel, als er sich von seinem Stuhl erhob und zu seinem begehrten Objekt rüber ging.
 

Mit einem stummen nicken ging Masami zu der besagten Stelle und stellte die Blumen auf den Tisch ab. Dabei wurde er das Gefühl nicht los, das ihn zwei dunkelblaue Augen folgten.
 

Wie Recht er damit hatte, bemerkte er als er seinen Kopf hob und durch die Fensterscheibe vor sich, Shuichi erkennen konnte. Erschrocken wich Masami zurück, doch stand Shuichi bereits hinter ihm, weswegen Masami bloß gegen seine Brust stieß.
 

„Warum so schreckhaft mein Engel?“ flüsterte ihm Shuichi rau zu und drehte Masami zu sich um. Hob sanft sein Kinn an und blickte liebevoll in die zwei schockierten Augen vor sich. „Du brauchst dich vor mir nicht zu fürchten?“
 

„Ach ja?“ entgegnete Masami langsam.
 

Dabei konnte er nur schwer verhindern, das sein Pulsschlag sich erhöhte und sein Brustkorb sich hektischer bewegte. Diese Situation gefiel ihm gar nicht, weswegen er sich leicht in Shuichis Armen verspannte.
 

„Ja. Ich wollte dich bloß etwas fragen, mein Engel“ fuhr Shuichi ruhig fort.

„Entschuldige wenn ich dich auf diesen Weg bitte, zu mir zu kommen.“
 

„…“ Immer noch etwas sprachlos blickte Masami zu dem Mann vor sich auf und fragte sich innerlich, was jetzt noch kommen könnte. Obwohl, war es bei Shuichi nicht klar was er wollte?
 

Schnell fasste sich Masami und meinte dann entschlossen zu Shuichi: „Die Lieferung ist wie gewünscht abgegeben worden und die Rechnung können sie Bar oder per Überweisung tätigen und…“
 

„Shhh“ stoppte ihn Shuichi gelassen und legte seinem süßen Engel, einen Finger auf die Lippen. „Ich habe schon im Voraus bezahlt, also können wir uns nun den wichtigeren Sachen widmen.“
 

„Aber…“ wollte Masami ansetzen, doch hielt ihn Shuichi galant davon ab.
 

Statt seinem Finger legte er jetzt seine Lippen auf Masamis Mund. Etwas perplex ließ es Masami auch mit sich machen, ehe etwas in seinem Kopf ’klick’ machte und er sich zu wehren begann.
 

Eigentlich lernte man ja aus schlechten Erfahrungen. Deswegen ohrfeigte sich Masami innerlich, das er nicht gleich etwas auf Abstand zu Shuichi gegangen war. Doch hätte Shuichi das auch zugelassen? Oder wäre er ihm einfach gefolgt und hätte ihn aufgehalten?
 

Egal, so einfach wollte er es seinem Gegenüber nicht machen. So versuchte er die aufdringliche Zunge aus seiner Mundhöhle zu dirigieren, während er bestimmend gegen Shuichis Brustkorb drückte.
 

Shuichi selbst genoss es diese zarten Lippen wieder zu schmecken und die Mundhöhle vor sich zu erkunden. Zugleich lief ein prickelndes Gefühl durch seinen Körper, der ihn zu überwältigen drohte. Oder war es der Luftmangel?
 

Shuichi wusste es nicht, nur das er sich langsam von seinen kleinen Engel löste. Jetzt hatte er es wenigstens soweit geschafft, dass Masami kurzzeitig ruhig war, weshalb er mit seiner Erklärung fortfahren konnte.
 

„Was ich sagen wollte war…“ fing Shuichi leise an zu erzählen, als er sich etwas von Masamis Lippen gelöst hatte, „…ich habe die ganze Zeit auf deinen Anruf gewartet, mein Engel. Aber ich muss zugeben, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe. Also wie sieht es aus, wollen wir mal zusammen etwas trinken gehen?“
 

„Nein“ meinte Masami ernst.
 

„Bitte“ ließ Shuichi nicht locker.
 

Und woher auch immer er diesen Blick gelernt hatte, Masami hatte innerlich plötzlich zu kämpfen, als er die traurigen Welpenaugen von Shuichi sah. Rostfraß und Asche! Seit wann sah Shuichi denn so niedlich aus, wenn er schmollte?
 

„Äh“ stotterte Masami etwas verlegen und ein leichter Rotschimmer machte sich auf seinen Wangen breit.
 

Wenn Ren wüsste was für Gedanken er gerade nachhing… nicht auszudenken. Das war ja beinahe wie Treuebruch, Seitensprung oder wie diese Dinger hießen, wenn man seinen Partner betrog.
 

„Masami“ hauchte ihm Shuichi zu.
 

Ein warmer Schauer lief durch seinen Körper, als Shuichi das erste Mal seinen Namen sagte und nicht diesen Kosenamen. Das war so unfair, wie Masami verzweifelnd fand. Er wollte Shuichi von sich stoßen, ihn anschreien was das ganze sollte und dann…
 

„… okay“ nuschelte Masami leise. Ren, bitte verzeih mir, dachte er innerlich und lief noch ein wenig röter an.
 

Shuichi wieder herum konnte sein Glück gar nicht fassen und sprang seinen süßen Engel regelrecht an. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht umarmte er den Kleineren und vergrub zufrieden seine Nase in dessen weichen Haar.
 

Masami. Masami. Masami.
 

Es roch so sehr nach seinen Engel, er spürte seinen Engel und… er würde ihm gehören. Am liebsten hätte Shuichi einen lauten Urwaldschrei hinausgebrüllt und allen erzählt, wie sehr dieses kleine und zierliche Geschöpf in seinen Armen, ihn glücklich gemacht hatte.
 

****
 


 

Seufzend ließ sich Masami zurück in die Kissen fallen, als er auf die Uhr sah. Es war noch zu früh um aufzustehen. Dafür schweiften seine Gedanken zu Shuichi ab.

Er konnte nicht glauben dass er ihm tatsächlich zugesagt hatte.
 

Und Ren hatte er nichts davon erzählt. Nicht das er Amok lief oder noch schlimmer, Masami einfach die kalte Schulter zeigte, dass er sich mit Shuichi traf. Ausgerechnet diesem aufdringlichen, reichen Schnösel, der im Büro wie ausgewechselt war.
 

Jedenfalls in dem Moment wo Masami ihm zugestimmt hatte. Es sah beinahe so aus, als hätte man ein kleines Kind schon drei tage vor Weihnachten seine Geschenkte gegeben.
 

„…“ schnaubend drehte sich Masami zur Seite und stützte sich dann mit seinen Armen im Bett ab.
 

Er dachte eindeutig zu viel über Shuichi nach, weswegen er sich jetzt ablenkte. Mit

Einem seligen Lächeln beobachtete er Ren beim Schlafen und wie dabei manchmal seine Nase zuckte.
 

Diese Angewohnheit fand Shuichi niedlich bei ihm, genauso wie gewisse andere Dinge. Aber genau deswegen hatte er sich ja auch in seinen Partner verliebt. Wegen seinen guten und schlechten Seiten, die Masami im Laufe der Zeit mitbekommen hatte.
 

Er selbst hatte ja auch welche und einige von ihnen ließen sich nur schwer verbergen. Mit leicht geröteten Wangen blickte Masami zu seinem Teddybären, welcher am Kopfende des Bettes saß. Ren hatte nichts dagegen gehabt, als Masami ein paar seiner kleinen Lieblinge mit hierher bringen wollte.
 

Was Masami natürlich freute. Denn er wusste nicht was er ohne seine kleinen Schätze getan hätte. Sie waren schließlich schon ein ganzes Leben bei ihm und es war als würde man einen Teil von seinem Körper missen, wenn man sie ganz loslassen müsste.
 

Dagegen kam Masami einfach nicht an, ebenso wenig das er manchmal mit seinen Gedanken abdriftete. So bemerkte er nicht, wie Ren neben ihm wach wurde und seinen kleinen Koibito betrachtete.
 

Ren merkte wie Masami einwenig dunkler im Gesicht wurde. Das war immer wieder faszinierend bei seinem kleinen Wirbelwind zu beobachten, wie die Röte seiner Wangen sogar den roten Rosen Konkurrenz machte.
 

Bei diesem Anblick musste Ren sich immer beherrschen, nicht gleich über seinen kleinen Koibito herzufallen. Vor allem bei Masamis unschuldiger Art, wobei er Ren immer wieder unbewusst erregte. Dabei war Ren schon oft verleitet Dinge zu tun, die

er bisher nur in seinen Träumen verwirklich hatte.
 

Sehnsüchtig wartet er schon auf den Tag, an dem Masami bereit wäre, es auch in der Wirklichkeit zu tun. Wenn er Ren seinen größten Schatz offenbarte und seinen kleinen Koi in Dinge führen durfte, die Masami selbst sich bisher nicht hätte erahnen können.
 

„Morgen Masami“ begrüßte ihn Ren fröhlich und zog den Kleineren zu sich.
 

Erschrocken zuckte Masami zusammen und nuschelte auch ein ’Morgen’, ehe er beschämt den Kopf abwand. Irgendwie hatte er das Gefühl, Ren hatte mitbekommen wie er seine Kuscheltiere angeblickt hatte.
 

Er wusste ja wie Ren dazu stand, doch hatte er oft andere Reaktionen mitbekommen. Zum Beispiel damals in der Schule: ’Bist wohl ein Mädchen, was?’, ’Spielst du auch mit Barbipupen, Süße?’, ’Teddys? In welchem Alter bist du denn?’, ’Ist dir das nicht peinlich?’
 

Unbewusst stahl sich eine Träne aus seinen Augenwinkeln. Ja, in diesen Momenten war es Masami peinlich gewesen, doch was konnte er dafür, wenn er diese Dinge mochte? Während die anderen mit Legosteinen und Matchboxautos spielten, sammelte er lieber Teddybären und schlief mit ihnen beruhigt ein.
 

„Masami“ flüsterte Ren und hob vorsichtig das Kinn seines Freundes an. Sanft strich er Masami über die Wange und strich ihm die Träne weg. Mit einem ruhigen und freundlich Lächeln flüsterte er ihm zu: „Ich liebe Dich Koi, genauso wie du bist.“
 

Ein zaghaften Nicken von Masamis Seite, der scheu zu Ren blickte.
 

„Es gibt nichts mehr, was mich noch schockieren würde. Nicht von deiner Seite aus. Und je mehr ich von dir kennen lernen darf, umso dankbarer bin ich dafür. Du hast eine tolle Familie Masami, die dich unterstützt und unsere Liebe anerkannt hat, was mir sehr wichtig ist. Und ich freue mich jeden Tag aufs Neue dein Lächeln zu sehen, deine Unschuldigkeit und Naivität die du an den Tag legst. Und dann wieder bist du so hektisch und aktiv dass es einem den Atem verschlägt.“ Ren strich Masami ein paar Strähnen aus seinem Gesicht. „Aber egal was kommen mag, ich werde darauf vorbereitet sein Masami. Denn ich liebe dich. Seit dem ersten Augenblick als ich dich sah, da hatte ich beschlossen mit dir den Rest meines Lebens zu verbringen und dich nie mehr gehen zu lassen.“
 

Damit überbrückte Ren die kurze Distanz zu seinem süßen Wirbelwind und drückte ihm zärtlichen einen Kuss auf. Masami war zuerst überrascht von Rens Ansprache. Als er dann Rens Lippen auf den seinen spürte, schloss er seine Augen und erwiderte den Kuss, während ihm etwas Feuchtes die Wangen runterlief.
 

Sanft löste sich Ren von Masamis Mund. „Hey Koi. Nicht weinen, ich möchte doch dein bezauberndes Lächeln sehen.“
 

„Mhm“ nickte ihm Masami heulend zu, schenkte ihm aber ein scheues Lächeln.
 

„Genau davon rede ich“ meinte Ren schmunzelnd und fuhr mit seinen Fingern über Masamis zarten Lippen.
 

Dann beugte er sich vor und fing die Tränen von Masami mit seinen Mund auf. Ren saugte jeder von Masamis Tränen auf, bis sein kleiner Wirbelwind sich beruhigt hatte. Seine glitzernden Perlen waren leicht salzig gewesen, aber trotzdem lecker.
 

Und jetzt waren sie ein Teil von ihm.
 

„Geht’s wieder?“ fragte ihn Ren ruhig.
 

„Mhm.“ Masami nickte kurz.
 

Masamis Gefühle zu erraten war ziemlich einfach, da er sie immer gleich zeigte. Und in diesem Augenblick war er einfach zu verführerisch, wie Ren fand, als dass er sich diese Gelegenheit nehmen lassen könnte. Seine geröteten Wangen, die leichte Spur von seinen feuchten Augen, der Glanz seiner geschwächten Pupillen.
 

„Masami“ flüsterte Ren ihm sanft zu.
 

Als sein kleiner Koibito schüchtern seinen Kopf hob, um in die Augen von Ren zu blicken, wäre Ren fast durchgedreht. Aber immer der Reihe nach und immer schön langsam. So zog er Masami vorsichtig an sich und gab ihm erst einen zarten Kuss auf den Mund.
 

Dann löste er sich davon und fing danach an Masamis rechtem Ohr zu knabbern. Bearbeitete ihn mit seiner Zunge, fuhr die Konturen davon entlang, und steckte sie ihm auch sanft hinein, während er ab und zu hauchdünne Worte fallen ließ wie, „Masami“ und „Ich liebe dich.“
 

Als Ren ihn an sich gedrückt hatte, durchlief ihm ein leichtes Kribbeln durch seinen Körper. Masami schmolz regelrecht in Rens Armen dahin. Zuerst bei dem Kuss, wobei seine Lippen wie Elektrisiert zu sein schienen.
 

Und dann spielte Ren auch noch mit seinem Ohr wodurch ein warmer Schauer durch seinen Körper floss und sein Herz zum rasen brachte. Wenn nicht sogar um den Verstand.
 

Als Ren sich von seinem Ohr zu seinem Hals runterarbeitete, durchströmte Masami ein leichtes Schwindelgefühl durch den Körper. Vorsichtig drückte Ren Masami auf den Rücken und saugte genüsslich an Masamis Hals, während er mit der rechten Hand über Masamis Brust fuhr. Mit sanften, streichelnden Bewegungen arbeitete sich Ren vor.
 

Dabei spürte Ren, wie sich Masamis Herzschlag beschleunige, da er abgehakt nach Luft schnappte und sein Brustkorb sich hektisch hob und senkte. Überall wo Ren ihn berührte, schien Masamis Körper zu brennen und eine heiße Welle der Lust fuhr durch seinen Körper.
 

Als ein erkennbares, rotes Mal auf Masamis Hals zurückblieb, erhob sich Ren von ihm und fuhr mit einem zufriedenen Grinsen über die zarten Knospen unter sich. Da Masami sensibel war, brauchte es auch nicht lange, bis seine Nippel in Rens Hand hart wurden und seinen Körper noch mehr zum zittern brachten.
 

Ein leises Keuchen ging von Masami aus, weswegen Ren leicht schmunzeln musste. Obwohl Masami eine weiche Stimme hatte, hörte sie sich viel geschmeidiger an, wenn sie Lustvoll war.
 

So beugte sich Ren dann zu ihm herunter und nahm Masamis Mund wieder in seinen Besitz. Dadurch das er ein Spaltbreit offen stand, konnte Ren gleich eindringen und die heiße Höhle erkunden, bis er Masamis Zunge fand und sie sanft umschmeichelte…
 

„Ah, hier seid Ihr!“ rief eine bekannte Stimme hinter ihnen.
 

Erschrocken stieß Masami, Ren von sich und richtete sich mit gesenktem und knallrotem Kopf auf. Dabei zog er peinlich berührt die Bettdecke hoch um sich so weit es ging zu bedecken. Doch das schien die ältere Frau in der Tür nicht zu stören.
 

„Ich hoffe wir stören Euch nicht. Wollt nur bescheid sagen, das der Frühstückstisch gedeckt ist und wir auf euch warten“ erzählte sie munter weiter.
 

Beim Nordwind! Wie lange waren sie hier? Und seit wann stand sie schon in der Tür? Nervös zupfte Masami am Bettlacken, während er scheu zur Frau sagte: „Ist gut Mum, wir kommen gleich.“
 

„Gut, der Kaffee müsste auch so weit sein“ meinte seine Mutter schmunzelnd und verließ fröhlich das Zimmer.
 

„’tschuldigung“ nuschelte Masami zu Ren und lief derweil noch etwas röter an.

Wieso beschwerten sich Eltern eigentlich darüber, ihre Kinder wären peinlich? War es nicht eher umgekehrt?
 

„Ach was“ winkte Ren lächelnd ab. „Ist doch nicht so schlimm.“
 

Gut, der Zeitpunkt war ein wenig ungünstig, aber Masami brauchte sich echt nicht wegen seinen Eltern zu schämen. Zumal sie sonst nicht so einen wunderbaren Jungen wie ihn gezeugt und großgezogen hätten.
 

Aber im Hinterkopf notierte sich Ren, das er sich vielleicht doch mal ein Schloss fürs Schlafzimmer anlegen sollte. Dann würden solche Momente vermieden werden, in den sein sonst so anschmiegsamer Koi, wieder etwas verhemmt auf Abstand ging.
 

Dabei wussten Masamis Eltern über ihn und Ren bescheid. Schließlich war er selbst dabei gewesen, als sein süßer Wirbelwind seinen Eltern gestanden hatte, dass er einen Mann liebte. Das große Entsetzen und Schimpftiraden blieben aus, wie Masami am Anfang immer geglaubt hatte.
 

Doch nach der Ansicht seiner Eltern, war Ren für sie in Ordnung, solange ihr Sohn glücklich ist. Und das wollte Ren seinem Koibito immer wieder zeigen. Jeden Tag, jede Stunde, jeden Augenblick, wie wichtig ihm Masami nun ist und das ER diese Entscheidung nicht bereute.
 

„Komm, lass uns aufstehen“ meinte Ren und gab seinen Liebsten einen kurzen Kuss auf seine Nasenspitze.
 

Dann erhob er sich und schnappte sich seine Klamotten, ehe er ins Bad rüber ging. Masami, der mit seiner Röte zu kämpfen hatte, machte derweil das Bett ordentlich und nahm sich dann selbst Sachen aus dem Schrank, ehe er Ren folgte. Nicht unbedingt unter die Dusche, aber ins Bad.
 

Erst als Ren fertig war, schlüpfte Masami kurz unter die Brause, ehe er sich anzog, seine Haare durchkämmte und mit einem nervösen Lächeln zu Ren hinaus zu seinen Eltern trat, welche bereits in der Küche auf sie warteten.
 

„Guten Morgen“ begrüßte Mr. Fuang sie. Dabei lag ein besonders breites Lächeln auf seinem Gesicht, als er Masamis gerötete Wangen sah. Das war eindeutig sein Sohn, diese Röte im Gesicht war unverwechselbar.
 

„Morgen“ entgegnete Ren und schob seinen verlegenen Koibito zum Tisch.
 

Dort bot er Masami einen Stuhl an, welcher sich mit einem genuschelten ’Morgen’ hinsetzte und fasziniert seinen Teller betrachtete. Er musste nicht mal aufblicken um zu wissen, das aller Aufmerksamkeit auf ihn lag.
 

Verdammte Blattfäule. Was war nur wieder los mit ihm? Bei Ren war er doch auch nicht so schüchtern? Oder doch? Zumindestens nicht so schlimm, das er lieber die Inneneinrichtung bewunderte, als sein Gegenüber in die Augen zu sehen.
 

Eine warme Hand, die sich auf sein Bein ablegte, ließen ihn zu besagter Person aufblicken. Ren sah seinen kleinen Wirbelwind aufmunternd an und strich ihm beruhigend über den Oberschenkel, kannte er doch Masamis Aufregung.
 

„Ähm, was… was macht ihr hier?“ fragte Masami an seine Eltern gewandt.
 

„Nun wir waren grade in der Nähe und wollten kurz mal hier rein schauen“ meinte Masamis Mutter unschuldig.
 

„Weißt du, es gibt auch so etwas wie Telefone, um einen vorzuwarnen“ warf Masami leicht beschämt ein. Und um peinliche Situationen zu verhindern, wie er in Gedanken weiter führte. „Und… wie seit ihr hier überhaupt reingekommen.“
 

„Weißt du nicht mehr, ihr habt uns den Zweitschlüssel für diese Wohnung

gegeben?“ erinnerte ihn seine Mutter daran. „Für den Fall das etwas passieren sollte oder wenn ihr mal weg seid?“
 

Ach stimmt ja. Wage konnte sich Masami daran erinnern. Nun für die Zukunft war er schlauer. Überreiche niemals deinen Eltern den Schlüssel zu deiner Wohnung und der deines Freundes.
 

„Gibt es etwas Neues bei euch?“ fragte Mr Fuang.
 

„Und ob, ich wohne jetzt seit einer Woche mit Masami zusammen“ erklärte Ren mit einem warmen Lächeln zu seinem süßen Wirbelwind. „Und wir haben uns nicht einmal gestritten.“
 

„Wirklich?“ fragten Mr. Und Miss. Fuang gleichzeitig, ehe sich ein breites Lächeln auf ihren Gesichtszügen legten.
 

„Da habt ihr euch aber Zeit gelassen“ meinte Mr. Fuang und schnitt sich ein Brötchen auf. Die obere Hälfte behielt er, während er die untere Hälfte seiner Frau auf den Teller hinlegte. Dankbar nahm sie es entgegen und beschmierte es sich, bevor sie sich wieder aufgeregt an Masami wandte: „Nun erzähl doch mal Schatz. Wie kamt ihr denn darauf, endlich diesen Schritt zu wagen?“
 

Wenn man glaubte, das Masami nicht noch röter hätte werden können, dann wurde man spätestens jetzt eines besseren belehrt. Mit hochrotem Kopf hielt Masami verkrampft sein Messer fest. Wieso war die Rasse Mensch nur so unglaublich neugierig?
 

„Ich konnte abends nicht mehr ins Bett gehen, ohne mir Sorgen zu machen, wenn ich Masami in seiner Wohnung allein ließ“ begann Ren freundlich zu erklären. Und gelogen war es ja nicht, da er sich ständig den Kopf brütete, wie es Masami wohl gehen würde, ob er ihn am nächsten Tag wieder sehen könnte und, und, und…
 

Doch jetzt konnte er diese quälenden Gedanken ja verdrängen, schließlich teilte sein kleiner Koibito das Bett mit ihm. Somit war schon mal gewiss das er Masami wenigstens beim aufstehen und schlafen gehen sehen konnte. Und ihn dann noch in seinen Armen zu wissen, war mehr als beruhigend für den Schlaf.
 

„Da habe ich ihm angeboten zu mir zu ziehen“ fuhr Ren fort. „Seine Wohnung haben wir zwar noch nicht aufgelöst, aber mal sehen…“ Hier sah Ren kurz zu Masami der mit einem scheuen, aber erleichterten Ausdruck zu ihm blickte, ehe er sich stumm dem Frühstück widmete. „… vielleicht werden wir das bald nachholen. Dann werden wir auch offiziell zusammenwohnen.“
 

~~~
 

So gerne Ren auch die Gegenwart von Masamis Eltern genoss, musste er sich dennoch auf den Weg machen. Nach einer dreiviertel Stunde des Redens und Essens, hatte Ren gar nicht mehr auf die Uhr geschaut und bemerkt dass er los musste. Und zwar schon vor fünfundzwanzig Minuten.
 

Entschuldigend erhob er sich und gab seinen erschrockenen Koibito einen Kuss. Masami blickte verzweifelt zu Ren hoch und flüsterte ihm leise zu: „Du willst mich doch jetzt nicht alleine lassen?“
 

„Doch Koi, leider“ gab Ren entschuldigend zurück. „Ich muss los ja. Bis heute abend.“ Damit verschloss er noch einmal Masamis Mund, damit dieser nicht protestieren konnte und ging dann.
 

Schließlich stand heute Vormittag noch ein Meeting an, welches er nur ungern verpassen würde. Okay sein Chef verlangte das er dabei war. Doch konnte sich Ren wirklich was Besseres vorstellen, als Leuten und ihren Problemen zuhören. Denn nichts anderes war es aus Rens Sicht. Für jeden die Möglichkeit seine Probleme und Sorgen loszuwerden.
 

So wie heute, wo er sich überlegte ob er wieder zurückfahren sollte und lieber noch ein wenig mit seinen kleinen Koibito zu kuscheln. Denn dafür, so fand Ren das jedenfalls, hatte man immer Zeit.
 

Andererseits würde Masami bestimmt schon auf Arbeit sein, weshalb es also nicht ging. Hoffentlich hatten seine Eltern ihn nicht zu sehr belagert. Ren hatte schon oft mitbekommen, wie Direkt Masamis Eltern waren.
 

Und entweder mochten sie es ihren Sohn ein wenig zu quälen oder sie wussten nichts von Masamis Hemmschwelle über gewisse Dinge zu reden. Nun, Ren strich den letzten Gedanken, schließlich wussten die Eltern immer was in ihren Kindern vorging.
 

Jedenfalls würde Ren nachher noch eine Kleinigkeit besorgen, wenn er nicht den ganzen Abend Masami mit einem Schmollmund im Gesicht herumlaufen lassen wollte. Obwohl… das ziemlich verlockend war. Sah ihn Ren doch so selten.
 

Nach dem Meeting verstreuten sich die Mitarbeiter und auch Ren erhob sich und verließ den Raum. Als er auf den Gang trat, rauschte gerade ein kleiner Lockenkopf an ihm vorbei, der kurz darauf abbremste und wieder zu ihm zurückkam.
 

„Hallo Chou, was gibt es denn?“ begrüßte ihn Ren, als Chou vor ihm stehen blieb.
 

„Nun du hattest mich doch gebeten, etwas herauszufinden“ erwiderte Chou und hielt eine Akte hoch. „Hier sind die gewünschten Informationen.“
 

„Wirklich?“ meinte Ren langsam und nahm die Akte entgegen. „Danke. Dafür hast du etwas gut bei mir.“
 

„Ach was, schließlich hätte ich ohne dich, nicht diesen Job hier“ meinte Chou mit einem kurzen Augenzwinkern, ehe er sich umdrehte und im nächsten Büro verschwand.
 

Ren indessen ging wieder in seine eigene Räumlichkeit und inspizierte in Ruhe die Akte. Eine gewisse Stelle las er sich ein paar Mal durch, ehe seine Stirn einige Falten aufwies.
 

„So, so. Shuichi Watageru“ murmelte Ren leise. „Und dann noch DER Shuichi.“
 

Nachdenklich schloss Ren die Akte und blickte vor sich hin. Dabei schweifte er mit seinem Blick unbewusst durch den Raum und blieb an einem Bilderrahmen hängen, indem man seinen kleinen Wirbelwind sehen konnte.
 

Nun Shuichi scheint ja ein ziemliches Interesse an seinem Wirbelwind zu zeigen. Das würde Ren noch ändern. Jetzt da er den kompletten Namen und Adresse von ihm hatte, würde Ren mit ihm reden.
 

Und zwar sofort. Schließlich wollte er es nicht noch länger hinauszögern. Schnell gab Ren bescheid das er heute früher Schluss machen würde. Dann überprüfte er noch einmal die Adresse und machte sich auf den Weg.
 

~~~
 

Hoffentlich hatte Ren einen guten Bestechungsversuch, um Masami zu besänftigen. Grummelnd wartete er darauf, dass sein Geliebter kommt, um ihm die Meinung für heute morgen zu geigen. Sich einfach so schnell aus den Staub zu machen und ihn allein mit seinen Eltern zu lassen.
 

Masami liebte seine Eltern, ohne Frage. Doch manchmal… nun da wünschte er sich eine Rettungsleine, die aus peinlichen Situationen half. Und bisher war Ren immer sein Rettungsanker gewesen, an das er sich klammern konnte.
 

Und heute? Heute machte sich Ren aus dem Staub. Gut, eher auf den Weg zur Arbeit, aber trotzdem… seit Masami hier wohnte, hatte Ren sich nur dann auf den Weg gemacht, wenn er selbst ihn dazu gedrängt hatte.
 

Doch heute hätte er sich Ren wirklich an seiner Seite gewünscht. Besonders gegen Ende des Frühstücks, als seine Eltern dezent anfingen, nach gewissen Sachen zu fragen, woraufhin Masami natürlich rot anlief.
 

Ob es denn im Bett besser klappen würde und ob sie die Küche schon ’eingeweiht’ hätten. Argh… was waren denn das bitte schön für Fragen? Und dann auch noch von seinen Eltern?
 

Masami hatte Einglück das Thema umlenken können und hatte stattdessen seine Eltern nach ihrem letzten Urlaub gefragt, worauf sie bereitwillig eingingen. Erleichtert endlich mal wieder über ein Vernünftiges Thema zu reden, schaffte er es sogar wieder sich zu beruhigen und seinen Eltern ungehemmt in die Augen zu sehen.
 

„Trotzdem war es verdammt peinlich“ murmelte Masami vor sich hin, während er das Steak in feinen Streifen schnitt. Mit einem SEHR scharfen Messer.
 

So bereitete Masami das Abendessen vor und hing noch seinen Gedanken nach, dass er gar nicht bemerkte, wie die Wohnungstür aufging und jemand durch den Flur, zur Küche rüberkam.
 

Ren blieb derweil vor dem Kücheneingang stehen und erblickte seinen Liebsten, wie dieser sich am Fleisch zu schaffen machte. Dabei störte Ren nicht die Ruhe mit der Masami bei der Arbeit war, sondern eher das Arbeitswerkzeug in den zarten Händen seines süßen Koibitos.
 

Irgendwie glänzte es gefährlich auf und der dünne Blutfilm, welches vom Fleisch über das Messer lief, ließen Ren schlucken. Es könnte schließlich auch sein Blut sein, was dort hinunterlief.
 

„Hallo Masami“ begrüßte Ren ihn vorsichtig und blieb noch an seinem vorerst sicheren Standpunkt stehen.
 

Masami schnitt in Ruhe das Stück durch, bevor er langsam das Messer liegen ließ und sich zu Ren umdrehte. Wie Ren es sich schon dachte, ein leichter Schmollmund war im Gesicht des Kleineren zu erkennen, ebenso wie vorwurfsvolle Augen.
 

„Hey“ erwiderte Masami leise und überwand sich zu einem kleinen Lächeln.
 

Ren allerdings wollte wieder das alte Lächeln auf Masamis Gesicht sehen, weshalb er die Küche durchquerte und direkt zu seinem süßen Wirbelwind ging. Ja, selbst jetzt war Masami einfach zu niedlich, als das Ren seine Nähe missen wollte.
 

„Sorry Schatz“ sprach Ren leise auf seinen kleinen Koibito ein und holte das kleine Präsent von seinem Rücken hervor. „Bitte, verzeih mir.“
 

Dabei hielt er Masami einen kleinen Teddybären vor die Nase. Wie hypnotisiert blickte Masami zu dem Bären, welcher sich leicht vor seinen Augen bewegte. Hin und her und hin und her.
 

Mit einem glücklichen Aufschrei umarmte er Ren. Auch wenn es gemein war, da Ren seine Schwachstelle kannte, doch konnte Masami nicht anders, als ihm zu vergeben.
 

Ren freute sich natürlich, das er Masami damit immer noch eine Freude bereiten konnte. Besonders wenn er das bereits fröhliche und ausgelassene Lächeln im Gesicht seines Wirbelwinds sah, fühlte er sich mehr als glücklich.
 

„Danke Ren“ meinte Masami und löste sich dabei etwas von Ren. „Obwohl… ich immer noch einwenig gekrängt bin, das du einfach gegangen warst. Hast du eigentlich eine Ahnung was sie mich gefragt hatten, als du weg warst?“
 

Nein, das musste Ren zugeben. Aber allein Masamis Gesichtsfarbe, die wieder zu dunkelrot färbte, ließen ihn darauf schließen, dass es ein sehr unangenehmes Thema gewesen sein musste.
 

„Nein und es tut mir wirklich Leid Koi“ erwiderte Ren mit einem mitfühlendem Lächeln. „Dafür darfst du dir von mir auch wünschen, was du willst.“
 

„Wirklich?“ fragte Masami hellhörig geworden.
 

„Natürlich“ erwiderte Ren und zog den Kleineren zu sich heran. „Alles was du willst. Einen Kuss, eine Nacht oder einfach einen Sandsack auf den du eindreschen kannst. Du musst es mir nur sagen, egal was es ist Koi.“
 

„Okay“ meinte Masami versöhnlich und legte hauchzart seine Mund auf die rauen Lippen seines Gegenübers. „Wärst du dann so nett und würdest morgen nach Mizuki sehen?“
 

„Hm“ stimmte ihm Ren zu, ehe er die Worte verarbeitet hatte. „WAS?
 

„Nun du hast doch gesagt ich hätte einen Wunsch frei“ erwiderte Masami mit einem unschuldigen Lächeln. „Außerdem bin ich morgen zum Kaffeetrinken bei jemanden eingeladen“
 

Wer dieser Jemand war, behielt Masami lieber für sich, sonst würde Ren darauf

bestehen mitzukommen. Zumal war das nur seine Rache dafür, das Ren ihn alleine hatte sitzen lassen. Dafür war sich Masami sicher, das Ren diesen Fehler bestimmt nicht wieder holen würden. Das sah er nur zu gut in seinen entschuldigenden Augen.
 

Und Ren hatte wirklich nicht vor, Masami noch einmal hängen zu lassen. Auch wenn seine Anwesenheit heute auf Arbeit strikt verlangt wurde. In den Augen seines kleinen Koibitos hatte er einen kleinen Hauch von Entsetzen wahrgenommen, ehe sich ein Enttäuschter Glanz dazu gemischt hatte.
 

Schließlich hatte Ren nicht vor, seinen kleinen Wirbelwind zu verletzen oder unglücklich zu sehen, würde er sich das nächste Mal selbst um Masamis Eltern kümmern und sie notfalls bitten zu gehen, wenn er auch weg müsste.
 

Nur…
 

Ren fragte sich wirklich mit wem sich Masami morgen traf. Ein guter Freund von ihm? Jemand von Arbeit? Kannte Ren diesen jemanden überhaupt? Am liebsten würde er ja seinen Koibito danach fragen, aber dieser konnte ziemlich sturr sein.
 

„Na gut“ gab sich Ren mit einem Lächeln geschlagen. „Aber nur, weil ich dich liebe Koi.“
 

„Ich dich auch Ren“ erwiderte Masami ernst, ehe sich ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht zeigte. „Ich dich auch.“
 

Okay, spätestens bei Masamis letztem, unschuldigem Augenaufschlag konnte Ren nicht mehr an sich halten und platzierte seine Lippen auf Masamis Mund. Mit einem zufriedenen Seufzen saugte Ren genussvoll an den schmalen Lippen seines kleinen Koibitos, ehe er um Einlass bat.
 

Masami ließ sich dabei von Ren gleiten, welcher seinen Wirbelwind an sich zog und langsam in die ihm dargebotene Mundhöhle eindrang. Masami schien wirklich wieder besänftigt zu sein und eine große Erleichterung fiel von Ren ab.
 

Schließlich konnte er es nie leiden, wenn Masami böse auf ihn war. Gar wenn sie mit einander stritten, mochte er es nicht. Doch in jeder Beziehung gab es Höhen und Tiefen. Und umso schöner wurde es dann, wenn man sich wieder versöhnte. So wie jetzt, wie Ren mit einem schmunzeln bemerkte und Masami zu einem Zungenduell herausforderte.
 

***
 

Mizuki war eine ältere Frau, die kaum das Haus verließ. Den Grund wusste Ren jetzt nicht. Nur das sie ab und zu noch rausging um Kleinigkeiten zu erledigen. Doch hielt sie sich die meiste Zeit in ihrer Wohnung auf.
 

Da sie keinen Ehepartner hatte, da dieser vor etlichen Jahren verstorben war, kam Masami ab und zu bei ihr vorbei. Er half ihr im Haushalt und bei Besorgungen oder sie saßen bei einer Tasse Kaffee zusammen und redeten über Gott und die Welt.
 

Einmal hatte Masami ihn mitgenommen. Auch wenn diese Frau ziemlich alt war, sollte man sie nicht unterschätzen, wie Ren bemerkt hatte. Während sie bei Masamis Nähe richtig handzahm wurde, hatte sie für Ren bloß misstrauische und störrische Blicke übrig.
 

„…“ leicht ausschnaubend bei der Erinnerung ging Ren den Weg zum

Wohngebäude hinüber und klingelte bei ihr.
 

Ein leises Summen war zu hören, das Zeichen für Ren die Tür zu drücken. Was er auch tat und dann in den Hausflur eintrat. Da es hier keinen Fahrstuhl gab, musste er die vier Etagen eben selber hoch laufen.
 

Da Ren gut trainiert war und auf Arbeit ständig die Bürorume wechseln musste, indem er übers Treppenhaus lief, war er auch nicht weiter aus der Puste, als er oben ankam.
 

Vor Mizukis Tür angekommen, strafte sich Ren noch einmal, fuhr sich leicht durchs Haar und klopfte dann dreimal. Kurz darauf waren von der anderen Seite der Tür schleppende Schritte zu hören, dann ein klirren und ein rattern, direkt an der Tür, ehe diese geöffnet wurden.
 

„Ah Masami“ begrüßte ihn die alte Frau gleich. „Schön das du da bist.“
 

„Guten Tag, Frau Mizuki“ erwiderte Ren langsam. „Ich bin nicht Masami, sondern Ren. Ich vertrete ihn heute.“
 

„Ren?“ fragte Mizuki stirnrunzelnd. Dabei setzte sie sich die Brille auf, welche sie an einem Band um ihren Hals trug. Etwas abschätzig betrachtete Mizuki ihr Gegenüber, ehe sich ihr netter Gesichtsausdruck zu einer ernsten Maske wich. „Wo ist Masami?“
 

„Masami ist heute verhindert zu kommen, weshalb ich für ihn eingesprungen bin“ erklärte Ren ihr langsam. Irgendwie hatte er das Gefühl, als würde ihm die alte Dame am liebsten die Tür vor der Nase zupfeffern.
 

Womit er eigentlich kein Problem hätte. Dann würde er hier wenigstens schneller wegkommen, als ihm lieb war. Nur hatte er seinem geliebten Koibito versprochen bei Mizuki vorbeizugehen und sie nach ihren Bedürfnissen zu fragen.
 

Nicht unbedingt bei den Sachen die sich im Schlafzimmer abspielten. Dafür wäre sie einfach das falsche Geschlecht, zumal Ren nicht fremdging. Nicht wo er doch seinen süßen Wirbelwind hatte.
 

„Mhm“ murmelte die Alte nachdenklich und betrachtete Ren ausgiebig. „Ich hoffe für sie, das es Masami gut geht, ansonsten werden sie mich mal kennen lernen.“
 

Dabei baute sich die kleine Frau auf und blickte Ren herausfordernd an. Ergeben nickte Ren und versicherte Mizuki noch einmal, das sein Koibito mit jemandem Kaffeetrinken ist und sie sich keine Sorgen machen brauchte. Denn Ren hatte keine Zweifel daran, dass ihm diese alte Frau die Hölle heiß machen würde, wäre etwas mit Masami passiert.
 

Obwohl sie sich darum keine Sorgen machen brauchte, da Ren so gut es ging, sich um seinen süßen Wirbelwind kümmerte und ihn gut im Auge behielt. Denn würde er alles tun, damit es Masami gut ging und ihn vor jedweden Gefahren schützen.
 

„Gut, dann wären sie vielleicht so nett und besorgen mir diese Sachen?“ fragte Mizuki schon etwas freundlicher und drückte Ren eine Einkaufsliste in die Hand.
 

Dazu folgte dann noch ein Körbchen, wo Ren die gewünschten Sachen rein tun konnte. Eigentlich würde es Ren nicht stören schnell was einzuholen, aber was sollte der Korb?
 

Ren konnte sich gut vorstellen das es bei seinem süßen Koibito richtig toll aussehen musste, wenn er mit so etwas herumlief. Aber er selbst? Peinlich, peinlich. Aber was tat man nicht alles für seine große Liebe. Und Ren vermerkte sich im Gedächtnis seinen Wirbelwind nie wieder zu verletzen oder ihn wütend zu machen.
 

„Geht klar“ versicherte ihr Ren und nahm mit einem freundlichen Lächeln den Korb entgegen.
 

~~~
 

Shuichi konnte es noch gar nicht fassen. All die Jahre des Wartens und der Sehnsucht waren mit einmal durch ein zufriedenes und unbändiges Glücksgefühl ersetzt. Selbst als Kind hatte sich Shuichi noch nie auf etwas gefreut, das ihm soviel bedeutet hätte, wie das Date heute.
 

Und erst dieser bezaubernde Anblick. Auch wenn Shuichi seinen geliebten Engel soweit auswendig kannte, dass er ihn auch mit geschlossenen Augen noch vor sich sehen konnte, bekam er dennoch nicht genug sein begehrtes Objekt zu betrachten.

Masami.
 

Verträumt ließ er seinen Blick über den jungen Männerkörper vor sich gleiten und störte sich nicht von den angrenzenden Blicken der anderen. Die waren eh bloß neidisch, weil er mit solch einem bezaubernden Wesen unterwegs war. Und irgendwann würde es Shuichi auch schaffen, das sein süßer Engel ganz ihm gehörte.
 

Doch alles der Reihe nach. Immerhin hatte er es schon mal geschafft, seinen Engel zu einem öffentlichen Kaffee einzuladen. Masami hatte ihm deshalb zugestimmt, weil er dort immer noch gehen konnte, wenn Shuichi mehr wollte, als nur reden. Aber erst mal abwarten.
 

Nachdenklich überflog Masami die Speisekarte. Dabei betrachtete er sich einerseits die verschiedenen Varianten von Kaffeesorten und deren Preise. Auch wenn er von Shuichi eingeladen worden war, wurde ihm schwindelig als er den Wert dieses Ausfluges sah.
 

Hier war eine Kaffeetasse so teuer, wie ein einzelner Wochenendeinkauf. Beim nächsten Mal würde Masami darauf bestehen, das sie in ein weniger nobleres Kaffee gehen würden. Da könnte er sich dann bedenkenlos etwas bestellen, ohne vor der Rechnung Angst haben zu müssen.
 

Gut, Shuichi hatte ihn zwar eingeladen, aber fand Masami es doch etwas peinlich, wenn jemand soviel Geld für ihn ausgab, nur damit er einen Kaffee trinken konnte.
 

„Hast du schon gewählt Masami?“ fragte ihn Shuichi neugierig.
 

Dabei hatte er seine Hände auf den Tisch abgestützt und betrachtete fasziniert Masamis Mimenspiel. Dabei konnte er sich bei soviel Schüchternheit, ein Schmunzeln nicht zurückhalten. Im Gegensatz zu seinem Engel, konnte er sich täglich Besuche in teuren Restaurants und Gaststätten leisten. Zumal er nicht selber kochen konnte, weshalb Shuichi immer auswärts aß.
 

Doch darum ging es jetzt doch nicht. Immerhin war er hier mit seinem kleinen Engel zusammen, ohne irgendeinen Rivalen. Dabei musste er kurz an Ren denken, welcher ihn gestern besucht hatte. Shuichi konnte wahrlich von sich behaupten, das er überrascht war, als er den anderen Mann gesehen und sogar erkannt hatte.
 

Dass es auf schöne Erinnerungen zurückführte, würde Shuichi nicht gerade behaupten und doch verband sie etwas, weswegen er ein wenig von seiner Arbeitszeit opferte, um mit Masamis Geliebten zu reden.
 

„Shuichi“ riss ihn Masamis zaghafte Stimme aus seinen Gedanken.
 

„Ja, was hast du gesagt?“ wollte Shuichi wissen und strahlte seinen Engel fröhlich an. „Entschuldige, ich war kurz wo anders mit meinen Gedanken. Also was wolltest du mir sagen?“
 

„Ähm, ich… ich weiß nicht ob es nicht ein wenig unverschämt von mir wäre, wenn ich dich das fragen würde“ gestand Masami zögern, während dabei sein Blut in die Wangen schoss, weshalb sich dort eine zarte Röte ausbreitete.
 

Himmlisch, wie Shuichi fand und seinem geliebten Engel einfach nicht mehr wiederstehen konnte. Masami konnte ihn jetzt noch die peinlichste Sache fragen oder die unmöglichsten Dinge verlangen, er würde sie beantworten, bzw. tun.
 

Wenn es um die geliebte Person geht, welche direkt vor ihm saß, würde Shuichi alles tun um ihr einen Gefallen zu tun, um seinen Engel lachen zu sehen und wie seine grünen Saphire vor Glück zu strahlen anfingen.
 

„Hah“ stieß Shuichi ein verträumtes seufzen aus, als er in die scheuen Irden seines Gegenübers blickte. „Was möchtest du denn wissen, mein Engel?“ fragte ihn Shuichi ruhig.
 

„Nun… also, ich hab ein wenig nachgedacht und… und habe mich gefragt ob du schon mal jemand anderes geliebt hast als mich?“ fragte ihn Masami vorsichtig und vermied es dabei in die durchdringenden Augen des anderen zu blicken.
 

„Wie meinst du das?“ erwiderte Shuichi etwas irritiert, aber dennoch mit einem amüsierten Lächeln.
 

„Ähm, ich meine ob es noch eine andere Person außer mir gab, die dir etwas bedeutet hatte“ druckste Masami verlegen herum. Die Röte in seinem Gesicht nahm stetig zu und sein Blick heftete sich immer mehr auf die Kaffeetasse vor sich, die für ihn auf einmal sehr interessant wurde. „Mit der du vielleicht schon mal ausgegangen warst.“
 

„…“ nachdenklich blickte Shuichi seinen Engel an, ehe er seine Hand ausstreckte und sie sanft auf Masamis Hand legte, welche verkrampft die Serviette hielt. Als Shuichi ihn berührte, entspannte sie ein wenig und Masami blickte ihn leicht verwirrt und dennoch scheu an.
 

„Nein“ erklärte ihm Shuichi. „Du warst immer der Einzige für mich.“
 

„Und genau das verstehe ich nicht“ wiedersprach Masami kopfschüttelnd. „Du hast mich nur einmal gesehen. Und da war ich gerade mal ein paar Tage alt. Und du… du konntest auch nicht viel älter sein als ich, vielleicht ein paar Jahre unterschied.
 

Dennoch beteuerst du, dass du mich lieben würdest, obwohl du mich seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hast. Da hätten viele bestimmt schon längst aufgegeben und sich jemand anderes gesucht.“ Gegen ende wurde Masami euphorischer in seiner Rede und blickte den Älteren entschlossen an.
 

„Nun…“ entgegnete Shuichi langsam, „… wie hätte ich mir jemand anderen nehmen können, wenn ich immer wieder nur dein Bild vor Augen hatte? Wenn ich mich nach dir gesehnt hatte und mich fragte, wo du steckst? Wie es dir geht? Ob du auch glücklich warst oder ob du meine Hilfe bräuchtest? Ob ich dich jemals erreichen könnte? Und ob du mit meiner Liebe auch umgehen könntest?“
 

„…“ still hörte Masami seinem Gegenüber zu und brachte ein aufmunterndes Lächeln zustande. Er wusste durch Ren, wie es war zu lieben. Wie musste es dann für Shuichi sein, eine unerfüllte Liebe zu haben und denjenigen erst nach zwanzig Jahren wiederzusehen?
 

Konnte man es tatsächlich solange ohne diesen geliebten Menschen aushalten? Wurde man wegen dieser quälenden Fragen nicht verrückt? Und verzehrte die Sehnsucht nicht einen, wenn es nichts gab, wodurch man sich ablenken konnte?
 

„Außerdem hatte ich in den anderen Menschen, egal ob Mann oder Frau, nie wieder dieses gewisse Etwas gefunden, was du hattest“ fuhr Shuichi milde fort. „Diese unerklärliche Anziehungskraft und Ausstrahlung, die mich gleich bei unserer ersten Begegnung gefesselt hatte und der Wunsch dir nahe zu sein. Wirklich, du warst der einzigste wo ich wollte, dass er die Zeit an meiner Seite bleibt. Für jeden anderen hätte ich bloß ein müdes Lachen übrig, aber für dich… Masami… habe ich so vieles was ich dir geben möchte. Mein sanftes Lächeln, die zarten Küsse oder mein Körper der sich nach dir sehnt und liebt. Ja mein Engel, es gibt nur einen einzigen Menschen für den mein Herz schlägt und das bist du.“
 

„Shuichi“ brachte Masami bloß gerührt hervor. Dieser Mann verwirrte ihn und dennoch verfehlten seine Worte nicht ihre Wirkung. Masamis Herz schlug schneller und er sah Shuichi aus etwas anderen Augen, als zuvor noch.
 

Seine dunklen Irden hatten plötzlich einen leicht traurigen und sehnsüchtigen Glanz, der Masami noch mehr berührte. Dabei legte Masami eher unbewusst seine Freie Hand auf die von Shuichis, welche noch immer auf seiner anderen Hand lag.
 

„So ich hoffe du hast dir schon etwas zum essen ausgesucht“ überspielte Shuichi die gedrückte Stimmung, zog lächelnd seine Hand zurück und blickte fröhlich seinen süßen Engel an. „Der Erdbeerkuchen ist sehr zu empfehlen. Genauso wie die Schokospitze und Waldtörtchen. Tja was soll ich sagen, ich esse dieses süße Zeug für mein Leben gern.“
 

Und nicht nur das, dachte Shuichi grinsend, als er zu Masami rübersah. Es gab da noch eine gewisse Sahneschnitte, die ihn von allen am meisten reizte und von der er gerne mal kosten würde. Doch da hatte er nicht mit zu entscheiden, da sein Engel von selbst zu ihm kommen sollte. Hatte Shuichi doch gemerkt, das er mit der herrischen und besitzergreifenden Art nicht sehr weit kam.
 

Doch würde er es irgendwann schaffen, das Masami ihm ganz vertraute und sein Herz öffnete. Auf diesen Tag wartete Shuichi schon seit seinem sechsten Lebensjahr und allein bei dem Gedanken, wie es sein würde wenn Masami wirklich Gefühle für ihn entwickeln würde, schlug sein Herz gleich doppelt so schnell als es eigentlich gut für ihn war. Dann wäre er endlich am Ziel seiner Träume.
 

~~~
 

Geschafft machte sich Ren auf den Heimweg. Mizuki hatte ihn nach dem Einkaufen dazu verdonnert Wäsche zu waschen und sie aufzuhängen. Dazu allerdings musste er die gesamten Klamotten in einen Wäschekorb tun und diesen bis zum Dach schleppen, ehe er sie aufhängen konnte.
 

Dann war noch Wohnung putzen, Bad schrubben und Geschirr spülen. Mizuki hatte wohl noch nie etwas von einem Geschirrspüler gehört, weswegen Ren auf die altmodische Art machen musste. Zu letzt noch Betten auslüften und neu beziehen.
 

Ren hätte nie gedacht, das ein Hausputz so anstrengend sein konnte. Wie überlebte Masami bloß diese Besuche? Ob die alte Dame ihn auch immer so schuften ließ? Ren konnte es sich nur schwerlich vorstellen.
 

Nein, bestimmt war es wegen ihm. Weil sie Ren gerne herumkommandierte und ihm dabei zusah, wie er sich abrackerte. Na wenigstens hatte er es jetzt hinter sich. Jetzt wollte er bloß noch nach Hause, ein schönes entspannendes Bad nehmen und vielleicht dann noch ein wenig mit Masami kuscheln. Sofern sein kleiner Koibito wieder da wäre, hieß es.
 

Erschöpft, aber mit sich zufrieden das er sich nicht hatte unterkriegen lassen, ging Ren langsam durch die Straßen. Dabei kam er an einem Aushängeschild vorbei, welches ihm direkt ins Auge fiel. Zuerst wollte Ren daran vorbeigehen und nicht weiterbeachten. Doch las er genau drei Worte, die ihn zum anhalten verleiteten: Drei Zimmerwohnung zu vermieten.
 

Na gut, vier Worte. Trotzdem sehr interessant die Anzeige, wie Ren fand. Schnell schrieb er sich die dazugehörige Adresse und die Telefonnummer von der Kontaktperson. Schließlich wollte Ren sich so bald wie möglich bei ihr melden.
 

Vor kurzem hatte er mit dem Gedanken gespielt in eine größere Wohnung umzuziehen. Wo doch Masami bei ihm wohnte und… nun das musste er seinem geliebten Wirbelwind noch erklären. Es gab da eine Sache, die er ihm gestern noch nicht sagen konnte. War er doch schon in ein Fettnäpfchen getreten. Also ein wenig abwarten, damit ihm Masami in Ruhe zuhören konnte.
 

Und Ren hoffte inständig, das Masami ihn verstehen würde. Das er damit einverstanden wäre und vielleicht… immerhin bestand ja eine geringe Chance das sein kleiner Koibito dem Ganzen auch zustimmen würde. War er doch in diesen Dingen immer der souveräne Typ.
 

„Verzeih Masami“ murmelte Ren betrübt.
 

Er mochte es nicht wirklich, Geheimnisse vor seinem Wirbelwind zu haben. Doch manchmal ging es nicht anders, als die Wahrheit zu verbergen. Oder zumindestens einen Teil davon.
 

So holte Ren mit einem nagenden Gewissen sein Handy heraus und wählte die besagte Nummer, welche er vor kurzem notiert hatte. Nach dem zweiten Tuten ging jemand ran und begrüßte Ren mit einer freundlichen Stimme: „Guten Tag. Matsumoto Hinagiki am Apparat. Wie kann ich ihnen helfen?“
 

„Ähm ja, guten Tag“ erwiderte Ren vorsichtig, hatte er leichte bedenken das er die richtige Nummer gewählt hatte. „Ich habe vor kurzem ihre Anzeige gesehen, für die freie Wohnung und wollte nachfragen ob sie noch zu vergeben ist?“
 

„Ah ein neuer Interessent. Wie schön“ plapperte die junge Männerstimme darauf los. „Ja, die Wohnung steht noch frei. Wenn sie möchten können sie die Einrichtung morgen früh besichtigen. Bad und Küche ist mit inbegriffen und es gibt einen tollen Blick auf den angrenzenden Hyouta Park.“
 

„Das hört sich gut an“ meinte Ren freudestrahlend.
 

Diese Anzeige kam wirklich im richtigen Moment. Wenn sie auch noch so aufgebaut war, wie Ren es sich vorstellte, dann könnte er sein Glück gar nicht mehr fassen. Besonders was das Bad und Schlafzimmer anging, hatte er eine bestimmte Vorstellung, wie sie sein müssten.
 

„Wäre um zehn Uhr gut?“ fragte Ren aufgeregt nach.
 

„Perfekt“ stimmte Matsumoto zu. „Wenn sie noch weitere Fragen haben, beantworte ich sie ihnen gerne morgen.“
 

„Danke für ihr Angebot. Ich freue mich schon auf morgen“ verabschiedete sich Ren höflich. „Einen schönen Tag noch.“
 

„Ja, bis morgen. Guten Tag“ entgegnete der junge Mann und legte auf.
 

Dafür ließ er einen breit grinsenden, aber sehr zufriedenen Ren zurück, welcher sein Glück noch gar nicht fassen konnte. Jetzt hieß es cool bleiben und sich normal wie immer verhalten. Nicht das Masami verdacht schöpft.
 

***
 

Nervös tigerte Masami in der Wohnstube umher und wartete auf Ren. Als er gestern von dem Treffen wiederkam, war Ren ein wenig merkwürdig gewesen. Er war aufmerksam gewesen, wie jeden Abend und hatte sich über Mizuki beschwert, was Masami bloß ein seliges Lächeln eingebracht hatte.
 

Dennoch hatte Masami bemerkt wie schweigsam Ren manchmal wurde und wie er ihn nachdenklich anblickte. Eigentlich nichts besonderes, jeder hatte mal Tage an denen er weniger redselig war und einfach seinen Gedanken nachhing.
 

Nur machte sich ein ungutes Gefühl in ihm breit, das er nicht ignorieren konnte.

Deshalb wäre es am besten, wenn sie sich mal ein wenig aussprechen würden. Dann würde sich Masami selbst überzeugen können, das alles in Ordnung war und er sich um sonst Sorgen gemacht hatte. Zumal er Ren gerne von seinem Treffen mit Shuichi erzählen wollte.
 

Sein Gewissen nagte schon seit letzter Nacht an ihm. Vor allem, da ihm Shuichi gar nicht so unangenehm war, wie er erst anfangs dachte. Doch allein bei diesem Gedanken fühlte sich Masami schlecht. Schließlich war er mit Ren zusammen und er liebte diesen Mann. Ja, auch wenn er seit kurzem über Shuichi nachdenken musste, änderte das nichts an der Tatsache, dass er tiefe Gefühle für Ren übrig hatte.
 

Und genau an diesem Punkt verzweifelte Masami. Konnte man zwei Menschen gleichzeitig lieben? Oder eher mögen, denn Masami wollte noch nicht sagen, dass er sich zu Shuichi hingezogen fühlte.
 

„Argh“ raufte sich Masami die Haare, ehe er sich beruhigte.
 

Oder zumindestens es versuchte. Beim Nordwind! Sobald Ren von der Dusche wiederkam, würde Masami mit ihm darüber reden. Länger würde er es mit seinen zerreißenden Gedanken nicht mehr aushalten.
 

So lief Masami noch etwas nervös durch die Wohnstube, während er gebannt darauf wartete, das Ren zurückkam. Was an sich auch nicht mehr lange dauerte, doch die Zeit des Wartens kam für Masami so unendlich lang vor, das er richtig froh war, als er Ren in einer blauen Jeans eintreten sah.
 

„Ren“ begrüßte ihn Masami erleichtert.
 

„Was ist denn los Koi?“ fragte ihn Ren etwas besorgt. „Du siehst nachdenklich aus. Möchtest du vielleicht darüber reden?“
 

„Ja“ stimmte ihm Masami zu und ließ sich von Ren zur Couch führen. „Weißt du… ich… gestern war ich nicht mit irgendwem Kaffeetrinken“ begann Masami stockend zu erzählen. Es kostete ihn alle Kraft, um nicht doch abzubrechen. Aber Ren hatte ein Recht darauf die Wahrheit zu erfahren.
 

„So und wer war die… oder der Glückliche?“ fragte ihn Ren ruhig.
 

„…chi“ nuschelte Masami leise.
 

„Was?“ fragte Ren nach. Sanft hob er Masamis Kinn an, um in die grünen Irden vor sich hineinzublicken. „Komm, du kannst mir alles sagen Masami. Egal wer es war, ich werde nicht böse sein.“
 

„…“ Masami nickte ihm zu und schluckte seine Nervosität herunter, wobei sie ihm im Hals stecken blieb. „Also ich… ich war mit Shuichi einen Kaffee

trinken.“
 

„Shuichi“ wiederholte Ren den Namen ausdruckslos.
 

„Ja“ bestätigte Masami und wunderte sich, das Ren sich nicht aufregte oder ihn Vorwürfe machte. Hatte Masami irgendetwas nicht mitbekommen? Kam ihm jedenfalls so vor.
 

„Habt ihr euch gut verstanden?“ fragte ihn Ren neugierig.
 

„Äh…“ etwas Perplex blinzelte Masami seinen Geliebten an.
 

Also das hätte er nun doch nicht von ihm Gedacht. Wieso interessierte Ren das? Wollte er sich vergewissern, dass er immer noch Ren liebte und sich nicht zu dem anderen Mann hingezogen fühlte?
 

„Ich… wir haben uns nett unterhalten“ erklärte ihm Masami verwirrt. „Nichts weiter. Bloß ein wenig geredet.“
 

„Hey nun guck nicht so Koi“ meinte Ren fröhlich zu ihm. „Ich bin dir nicht böse. Im Gegenteil es freut mich, das du mir die Wahrheit gesagt hast und…“
 

Plötzlich ging das Handy von Ren los. Entschuldigend löste er sich von seinem geliebten Koi und stand auf. Ohne Masami aus den Augen zu lassen, nahm er dann ab und meldete sich mit: „Ja, was gibt es?“
 

’…’
 

„Nein, heute ist schlecht“ entgegnete Ren dem Anrufer und drehte sich von Masami weg. Er musste ja nicht alles wissen. Und manchmal kam es Ren so vor, als würde sein kleiner Wirbelwind ihn durchschauen.
 

’…’
 

„Ganz genau.“
 

’…’
 

Masami spitzte angestrengt die Ohren, konnte aber nur die abgehakten Worte Rens verstehen. Schließlich gab er es auf und lehnte sich schulterzuckend zurück. War bestimmt wichtig, wenn er sich dabei so viel Zeit ließ.
 

„Ja, ist er“ meinte Ren mit einem Seitenblick zu Masami, ehe er sich wieder wegdrehte. Mit einem geheimnisvollen Lächeln sprach er dann weiter: „Und du weißt wie ich darüber denke.“
 

’…’
 

„Noch nicht, wir sollten damit noch etwas warten“ entgegnete Ren und durchquerte dabei die Wohnstube.
 

Bei den Fenstern blieb er stehen. Es sah zwar so aus, als würde er die gegenüberliegende Nachbarswohnung beobachten, doch in Wahrheit betrachtete er seinen Koibito. Wie Masami auf der Couch saß und nun mehr als verführerisch aussah.
 

’…’
 

„Genau, ich habe schon etwas passendes gefunden“ erwiderte Ren lächelnd. „Du wirst begeistert sein.“
 

’…’
 

„Nein er weiß noch nichts davon“ meinte Ren nun etwas leiser. „Und ja ich werd es ihm so bald wie möglich sagen.“
 

’…’
 

„Okay, ich melde mich bei dir. Tschau!“ Damit legte Ren auf und kehrte zurück zu seinem geliebten Wirbelwind.
 

„Äm, wer war denn das?“ fragte ihn Masami neugierig.
 

Er hatte nicht wirklich verstanden worum bei diesem Anruf ging. Aber irgendwie hatte Masami so ein merkwürdiges Gefühl, was das anging.
 

„Ach, nur ein alter Bekannter von mir“ winkte Ren ab. „Wir haben uns vor kurzem wiedergesehen. Eher zufällig, aber seither halten wir Kontakt.“
 

Innerlich entschuldigte Ren sich bei seinem Koi, dass er ihm nicht die ganze Wahrheit sagen konnte. Nicht das er gelogen hätte, nein. Er hatte lediglich ein paar winzige Details weggelassen. Später war dafür immer noch Zeit, zumal Ren es vermeiden wollte, seinen kleinen Koibito zu erschrecken. Was sich wohl nicht vermeiden ließ, wenn er die ganze Wahrheit erfahren würde. Himmel noch eins, das Leben war wirklich kompliziert.
 

„So, wo waren wir noch gleich?“ schloss Ren an ihrem letzten Gespräch an. „Ach ja, wenn ich mich richtig erinnere, das ich dir nicht böse bin. Dafür liebe ich dich einfach zu sehr und deswegen…“
 

Damit verschloss er die weichen Lippen seines Kois, bevor dieser ihn weiter ausfragen konnte. Denn wusste Ren nicht, wie lange er diesem niedlichen Hundeblick von ihm noch standgehalten hätte, ehe er ihm alles erzählt hätte.
 

So nahm er stattdessen den lieblichen Mund mit dem seinen in Besitz und saugte genussvoll daran. Wie jedes Mal, sobald er die zarte Haut unter sich kosten konnte,

stieg in ihm das wohlbekannte Gefühl in ihm auf, das nahm mehr verlangte.
 

Es reichte ihm schon, wenn er Masami einfach in seinen Armen halten durfte. Ren selbst war es erst später klar geworden, wie süchtig er nach seinem Koibito war.
 

Seinem schüchternen Wesen, wenn es um Intimsachen ging, seiner lustvollen Stimme, wenn er ihn verwöhnte und sein schmaler Körper der sich Ren willig entgegenstreckte, sich näher an ihn drückte und die nackte Haut seines Wirbelwinds auf seiner spüren konnte.
 

Selbst der abgehackten und heißen Atems Masamis, brachte Ren fast um den Verstand. So wie jetzt, als er die warme Mundhöhle unter sich erkundete und langsam weiter eindrang. Dabei drückte Ren seinen Koibito nach hinten auf die Couch, um die Position etwas zu verändern.
 

Vorsichtig setzte sich Ren auf die Hüfte seines kleinen Wirbelwinds und vergewisserte sich, dass er nicht zu schwer war für Masami. Als sein kleiner Koibito vertrauensvoll die Augen schloss, wusste Ren das alles in Ordnung war und so begann er seine Finger über den zierlichen Körper vor sich gleiten.
 

Dabei ließ er seine Hände über die Seiten seines Koibitos fahren. Selbst durch den dünnen Stoff bemerkte Ren das leichte beben, was von dem zierlichen Körper unter sich ausging und konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen.
 

Masami war einfach süß. Egal in welcher Position sein Wirbelwind lag oder wie er gerade Gefühlsmäßig draufwar. Ren fand ihn einfach immer zum anbeißen und wurde mit jedem Augenblick in den er bei seinem Koibito sein darf, nur noch mehr von ihm fasziniert.
 

„Masami“ flüsterte ihm rau zu.
 

Die Augen des Jüngeren öffneten sich und zwei grüne Smaragde blickten ihm entgegen. Das schien für Ren Bestätigung genug zu sein und er schob sanft das Shirt höher. Dabei streckte Masami seine Hände, damit Ren ihm den störenden Stoff überstreifen konnte.
 

Gesagt, getan. Kurz darauf flog Masamis Shirt durch die Wohnstube und landete auf den Boden. Wo genau interessierte die Beiden Männer auf der Couch wenig, da sie nur Augen füreinander hatten.
 

Masami konnte derweil nicht anders, als zu fühlen. Die starken, raue Hände auf sich zu spüren und wie sie zärtlich über seine Haut glitten. Dabei schienen sie jeden Zentimeter von ihm genausten zu begutachten. Vor allem bei seinen sensibelsten Stellen fuhren sie häufiger rüber und reizten diese, wodurch Masami zufrieden aufstöhnte musste.
 

Amüsiert über Masamis keuchen und zugleich begierig noch mehr davon zu hören, glitt Ren weiter über die Brust seines kleinen Koibitos, bis er an seinen Brustwarzen angelangte. Dort zog er einen kurzen Bogen, was Masami ein warmer Schauer durch den Körper jagte, war Ren ihm so nah und dann wieder nicht.
 

„Ren“ meinte Masami flehendlich und blickte ihn mit leicht getrübten Augen an.
 

Genau dieser Blick, der nur für Ren bestimmt war, da nur er diesen zierlichen Körper unter sich berühren, ihm Lust bereiten und ein wenig verwöhnen durfte, brachte Ren dazu selbst zu schmelzen. Und das allein bei der Nennung seines Namens.
 

Nun das war ja auch etwas anderes, als die herrischen Befehle seines Chefs, die gehetzten Begrüßungen und Anfragen seiner Klienten und Kollegen oder den normalen Ausrufen seiner Freunde.
 

Keiner von ihnen schaffte es, das Ren eine Wärme durchflutete und ein Prickeln sein Körper benetzte, was nur Masamis liebliche Stimme verursachte. Deswegen hörte er auch so gerne seinen Namen von seinem geleibten Wirbelwind.
 

Lauschte seiner Stimme, wenn sie mit ihm redete, egal ob ruhig, sanft oder hektisch und aufgeregt. Sie war einfach immer melodisch und schön anzuhören, dass man mehr wollte. Das Ren mehr wollte.
 

Und so ergriff er mit seinem Daumen und Zeigefinger die Nippel seines Koibitos und knetete sie zärtlich in seinen Fingern. Als Belohnung entwich Masami ein lustvolles Stöhnen, was Ren nur zu gerne in sich aufsaugte und die Knospen weiterbearbeitete.
 

So verwöhnte Ren seinen geliebten Wirbelwind, während er mit seinen Körper ein wenig tiefer rutschte, und gebannt die nackte Haut unter sich betrachtete. So weit wie es ihm halt möglich war, denn spätestens bei Masamis Hosenbund hörte der herrliche Anblick auf.
 

Obwohl selbst durch die Jeans konnte Ren das wohlgeformte Glied des Kleineren sehen. Seine eigene Erregung machte sich bei ihm auch bemerkbar, doch überging es Ren und sah wieder etwas auf.
 

Den Hosenbund dabei außer Acht gelassen. So weit waren sie noch nicht und wenn sich Ren doch mal etwas weiter vorwagen sollte, spannte sich der sonst so gelöste und willige Körper an, was Ren nun nicht beabsichtigte. Reichte es ihm was Masami ihm schenkte und wie weit er bei ihm gehen durfte.
 

Hatte er doch gelernt, sich über die Dinge zu freuen, die ihm geboten wurden und auf das zu warten, wonach er sich noch sehnte. Obwohl er innerlich betete dass er es noch in diesem Leben wenigstens einmal kosten dürfte und sich in die heiße Enge seines geliebten Koibitos versenken konnte, aber blieb für sie immer noch genügend Zeit.
 

Ohne mit seinen Händen aufzuhören Masamis Brustwarzen weiterzukneten, beugte sich Ren näher an die zarte Brust vor sich und ließ schmunzelnd seine Zunge in Masamis Bauchnabel gleiten. Befeuchtete die Innenhöhle und ließ seine Zunge immer wieder auf und ab gleiten.
 

Dabei nahm er das wohlige Schnurren von seinem süßen Koibtios auf und wie er sich mehr seinen Berührungen hingab. Zudem fuhren Masamis Hände nun in Rens Haare und krallten sich in ihnen fest. Suchten nach halt, weswegen Masami weiter glitt und sich an Rens Schultern festhielt.
 

Auch wenn er sicher auf der Couch lag, so hatte Masami das Gefühl zu fallen. Sein ganzer Körper fühlte sich so unglaublich leicht an und alles schien in Flammen zu stehen. Zumindestens die Stellen, die Ren gerade ausführlich mit seinen Händen und seinem Mund bearbeitete.
 

Ren spürte Masamis Finger auf seiner Haut, was ihn noch mehr erschauern ließ. Vor Lust und Verlangen. Selbst die spitzen Fingernägel seines süßen Wirbelwinds jagten ihm elektrische Blitze der Leidenschaft durch den Körper. Auch spürte er wonach sich sein kleiner Wirbelwind sehnte und wollte nur zu gerne seinem Wunsch nachkommen.
 

Auch wenn er es langsam anging und sich langsam hocharbeitete. Verteilte auf der weichen Haut immer wieder hauzarte Küsse, während die Nippel zwischen seinen Fingern langsam hart wurden und sich ihm aufrichteten.
 

Empfindlich wie eh und je, stellte Ren zufrieden fest. Ließ langsam mit seinen Händen von den bearbeiteten Brustwarzen Masamis ab und ließ sie stattdessen über seine Seite gleiten und über bestimmte Stellen fahren, weswegen das Beben unter ihm stärker wurde.
 

Masami wusste, das Ren ihn einerseits verwöhnte und andererseits quälte, sonst hätte er ihn gleich geküsst, statt sich langsam hochzuarbeiten. Und doch erregte es ihn, was sich allein an seiner Männlichkeit zu spüren war, die sich in seiner Hose immer mehr erhärtete.
 

Zu gerne wäre er mit Ren einen Schritt weiter gegangen, doch hatte Masami schlichtweg Angst. Angst davor was passieren könnte und vor allem wegen den Schmerzen. Immerhin hatte er den passiven Teil von ihnen beiden und müsste sich demnach auch Ren hingeben, wenn er mit ihm richtig schlafen wollte.
 

Allerdings… bei Rens Größe musste sein Glied richtig ansehnlich sein, wobei Masami bezweifelte ihn ganz in sich aufnehmen zu können. Auch wenn er zuvor noch nie mit einem Mann geschlafen hatte… geschweige denn mit einer Frau, dazu hatte er sich nie getraut eine anzusprechen… war ihm selbst klar wie das ihm Praktischen funktionierte.
 

Denn hatten die Männer nun mal nur ein Loch, wo das besagte Gegenstück reinkam und das war der Arsch. Sein Poloch… beim Nordwind! Allein der Gedanke daran war wieder peinlich, weswegen Masami rötlich im Gesicht anlief, während ihn Rens raue Lippen auf seiner Brust wieder das Thema vergessen ließen und er sich erst einmal dem hingab, was er bereit war zu geben.
 

Ren der fast alle Knutschflecke erneuert hatte, welche er auf der blassen Haut Masamis langsam verblasst waren, saugte sich zuletzt noch an seinem Halsansatz fest und verteilte auch dort sein Mal.
 

Masami hatte strikt darauf bestanden, dass Ren ihm nicht zu deutlich auf dem Hals ein Zeichen verpassen sollte, da er nicht mit Schal oder Rollkragenpullover rumrennen wollte. Und Ren hatte ihm nachgegeben, da er doch um Masamis Hemmschwelle in diesem Bereich wusste. Das sein kleiner Koibito Schwierigkeiten hatte sich frei in der Öffentlichkeit zu bewegen und allen zu zeigen das er einen Mann liebte.
 

Eigentlich sollte es kein Problem mehr sein, in der heutigen Gesellschaft, was die Gleichgeschlechtriege Liebe angeht. Doch gab es immer wieder Leute die sich von einem abwanden, wenn sie davon erfuhren, die damit nicht umgehen konnte und so etwas nicht tolerierten. Einige die sogar gewalttätig wurden, ob mit Worten oder Taten.
 

Ren konnte Masamis Befürchtungen schon verstehen. Auch wenn er ihn gerne auf offener Straße küssen würde, damit er allen zeigen konnte, das sein geliebter Koibito nur ihm gehörte. Das er sich nicht für ihn schämte und das es auch nicht falsch war, einen Mann zu lieben. Denn hatte er sich nicht in Masami verliebt, weil er ein Mann war, sondern eben Masami.
 

Weil niemand sonst diese leidenschaftlichen Gefühle in ihn ausgelöst hatte, wie sein süßer Wirbelwind, weswegen Ren egal war, welches Geschlecht Masami besaß. Und genau das zeigte er ihm auch jeden Tag aufs Neue, um seinem Koibito zu zeigen, wie sehr er ihn brauchte und liebte.
 

„Masami“ hauchte ihm Ren entgegen und verschloss dann erneut die zarten Lippen mit seinem Mund. Drang in die heiße Höhle ein, welche sich ihm bereitwillig öffnete und das warme Fleisch daran auf ihn wartete, um mit ihm zu spielen und verwöhnen zu lassen.
 

***
 

Masami wurde von einem leisen Scheppern wach, weswegen er schläfrig die Augen öffnete. Viel sehen konnte er nicht, da er seine Augenlieder kaum bewegen konnte. Am liebsten hätte er jetzt noch weiter geschlafen, wie jeder normale Mensch auch.
 

Mit einem Blick zu Uhr, wurde ihn auch klar, wieso. Es war drei Uhr morgens. Eine unchristliche zeit um aufzustehen. So drehte sich Masami um und schlief weiter.

Das die Bettseite neben ihn frei war registrierte er neben bei, doch machte er sich jetzt keine Mühe zum aufstehen.
 

Wenn Ren in Lebensgefahr wäre, hätte er ihn bestimmt gerufen. Deswegen ging Masami nicht vom schlimmsten aus und... verdammte Blattfäule. Er war eben noch müde und wollte ein wenig schlafen.
 

Außerdem hatte Ren oft die Angewohnheit, abends noch mal aufs Klo zu rennen. Dann würde es bestimmt nicht mehr lange dauern, bis dieser zurückkommen würde.

Und ehe Masami den Gedanken richtig zuende gedacht hatte, war er auch schon eingeschlafen.
 

Ren indessen war wahrlich aufgestanden, um kurz ins Bad zu gehen. Doch diesmal um sich keine Abhilfe zu verschaffen, da sein kleiner Pedro drängte erlöst zu werden.

Wann hätte Ren auch sonst die Gelegenheit dazu, als abends wenn sein geliebter Wirbelwind schlief.
 

Es wäre natürlich etwas ganz anderes, wenn er nicht selbst Hand anlegen müsste, sondern wenn ihm Masami helfen würde, aber dass konnte er von seinem kleinen Koibito noch nicht verlangen. Zumal fraglich war, ob Masami es jemals selbst gemacht hatte.
 

So rein und unschuldig wie der Kleine war, würde Ren beinahe auf nein tippen. Aber darum ging es jetzt auch nicht. Er war extra zeitig aufgestanden, um seinem süßen Koibito eine Überraschung zu bereiten und ihn langsam auf den Tag vorzubereiten.
 

Denn hatte Ren einen Entschluss gefasst, von dem er nicht mehr abzubringen war. Und er hoffte inständig das Masami es gut aufnehmen würde. So machte sich Ren an die Arbeit, um eine kleine Aufmerksamkeit für seinen geliebten Wirbelwind vorzubereiten.
 

Masami wurde zum zweiten Mal wach, als ihn diesmal jemand sanft an der Schulter rüttelte. Zudem zuckte seine Nase, bei dem aufkommenden Duft und ein seliges Lächeln erschien in seinem Gesicht.
 

„Guten morgen Koi“ weckte ihn Ren schmunzelnd, als er Masamis Reaktion sah.
 

„Morgen“ entgegnete ihm Masami und öffnete langsam seine Augen. Blickte noch leicht verträum in die Irden von Ren und räkelte sich leicht im Bett. „Was duftet hier so gut?“
 

„Das Frühstück“ erklärte ihm Ren grinsend und wartete bis sein kleiner Wirbelwind richtig im Bett saß, ehe er den kleinen Stelltisch vor Masami hinstellte, welcher er mit reichlichem Essen, einem Glas Orangensaft und Kaffee, sowie einer roten Rose bestückt war.
 

Verwundert sah Masami erst das Frühstück an. Danach Ren. Das sah ja zauberhaft aus und es roch Fantastisch. Und Masami wusste, das es viel Arbeit gemacht haben musste, um solch ein aufwendiges Essen zu kreieren.
 

„Das sieht wunderbar aus“ strahlte Masami ihn an. „Wofür habe ich das denn verdient?“
 

„Vielleicht weil ich dich liebe?“ entgegnete Ren mit einem sanften Lächeln und stahl sich von seinem kleinen Koibito einen Kuss. „Ich freue mich wirklich jeden Tag dass du bei mir bist und ich deine Nähe genießen kann. Deswegen wollte ich dir heute mal auf eine andere Art zeigen, wie sehr ich dich begehre Koi.“
 

„Ren“ erwiderte Masami berührt und lief leicht rötlich an.
 

Mit einem warmen Lächeln nahm Ren die schüchterne Antwort seines süßen Wirbelwinds auf. Masami war aber auch zu niedlich. Doch so bescheiden oder einfach naiv wie der Kleine war, merkte Masami das bestimmt nicht. Doch Ren faszinierte er jeden Tag aufs Neue. Und das sollte auch für die Zukunft so sein, die er an der Seite seines kleinen Koibitos verbringen wollte und…
 

„Übrigens. Nach der Arbeit hole ich dich dann ab, ja? Es gibt da etwas, was ich dir gerne zeigen möchte.“ Genau und je eher er es tat, desto wohler würde er sich danach fühlen. Wenn endlich die Ganze Anspannung von ihm abfiel.
 

~~~
 

Und tatsächlich. Als Masami fertig war und aus dem Blumenladen heraustrat, sah er Ren an seinem Auto gelehnt stehen. Anscheinend hatte sein Geliebter in Ruhe auf ihn gewartet, was Masami eine leichte Röte ins Gesicht zauberte.
 

Ren war wirklich unglaublich höflich und liebenswert dazu. Deswegen kamen Masami manchmal Zweifel, ob er ihn überhaupt verdient hätte. Andererseits zeigte ihm Ren das er es zumindestens nicht bereute bei ihm zu sein, was Masami innerlich beruhigte.
 

„Hey Masami“ begrüßte ihn Ren freudestrahlend.
 

Etwas nervös hatte er auf seinen geliebten Wirbelwind gewartet. Wie auch nicht? Hatte er die ganze Zeit mit sich gehadert, ob er es wirklich durchziehen sollte. Denn wenn Ren dadurch seinen süßen Koibito aufgeben müsste oder dieser sich von ihm abwandte, wusste er nicht, was er tun sollte.
 

Ein leben ohne Masami? Jetzt da er die angenehme Wärme abends neben sich spürte und das ruhige Atmen neben sich wahrnahm. Das gelöste und friedliche Gesicht seines kleinen Wirbelwinds, was einfach zum anbeißen aussah.
 

Und wenn er dann mal wach war und sich um alles und jeden Gedanken machte, ehe er sich abends an Ren schmiegte, der seinen geliebten Koibito nur zu gerne verwöhnte.
 

Konnte Ren darauf einfach verzichten? Mit jemand anderen ein neues Leben anfangen und Masami vergessen? Nein. Da war sich Ren mehr als sicher und darum musste es einfach klappen.
 

„Komm“ fügte deswegen Ren noch etwas aufgeregt hinzu, verbarg es aber hinter seiner ernsten Maske.
 

Das Masami aufgeregt war, wäre wohl ein wenig untertrieben gewesen. Was hatte Ren nur vor? Und wieso wirkte er so angespannt? Auch wenn sich Ren nichts anmerken lassen wollte, so hatte Masami trotzdem seine nervöse Haltung mitbekommen. Und das machte ihn nur noch neugieriger.
 

„So da wären wir“ kommentierte Ren, als er den Wagen vor einem neuerem Wohnblock anhielt.
 

Masami konnte nicht wirklich behaupten, das er jemand kannte, der hier wohnte. Oder wollte ihn Ren etwas anderes zeigen? Mussten sie vielleicht nur von hier zu Fuß hingehen, wohin auch immer Ren beabsichtigte Masami hinzuführen.
 

„Masami“ meinte Ren leise an Masami gewandt und blickte ihn leicht bittend an.

„Könntest du vielleicht deine Augen schließen?“
 

„Na klar“ erwiderte Masami schulterzuckend. In dem Punkt vertraute er Ren, aber… „Ähm Ren? Wolltest du mir nicht etwas zeigen? Oder ist es eine Überraschung?“
 

„Nja, so kann man es sagen“ entgegnete Ren vorsichtig.
 

„Ren.“ Masami beugte sich zu ihm herüber und sah ihm tief in die Augen. Obwohl er es vor Neugierde kaum noch aushielt, was Ren ihm so wichtiges zeigen wollte, konnte er nicht mit ansehen, wie sich Ren quälte. „Egal was es ist Ren… ich werde immer bei dir bleiben, okay? Denn ich liebe dich.“
 

Damit überbrückte er die kurze Instanz zu Rens Lippen, worauf er seine presste. Nur kurz, doch das reichte aus, um ihn ein wenig zu beruhigen, was Masami selbst im Kuss aufseufzen ließ. Mit einem aufmunternden Lächeln zog er sich von Ren zurück und schloss dann seine Augen.
 

Schmunzelnd betrachtete er Masami und wie dieser ihm vollkommen vertraute. Zumal seine Worte ihn wirklich hoffen ließen, dass er sich keine Sorgen machen brauchte. So holte Ren noch einmal Luft, ehe er ausstieg. Sein Herz schlug so schnell, dass er es nicht mehr unter Kontrolle hatte. Also los, sagte er sich, bevor er noch einen Rückzieher machen würde.
 

So stieg Ren dann aus und holte dann Masami aus dem Auto. Nachdem er den Wagen abgeschlossen hatte, führte Ren seinen kleinen Koibito zu der Wohnung hoch, welche er sich gestern angeschaut hatte und durch einen guten Preis dem vorigen Mieter abgenommen hatte.
 

Da es einen Fahrstuhl gab, musste Ren bloß seinen süßen Wirbelwind auf die Eingangsstufen aufmerksam machen und geleitete ihn vorsichtig hoch. Dabei vergaß er sogar seine Aufregung vor der bevorstehenden Reaktion seitens Masamis. Denn war es ihm jetzt wichtiger, das Masami gut oben ankam und das es seinem kleinen Koibito an nichts fehlte.
 

„Du kannst deine Augen wieder öffnen“ hauchte Ren leise ins Ohr seines Koibitos und trat dann langsam von ihm zurück. Er hatte Masami in die Mitte des Wohnzimmers geführt, wo sich sein kleiner Wirbelwind erstaunt umblickte.
 

„Wo sind wir hier Ren?“ fragte ihn Masami überrascht.
 

„In unserer neuen Wohnung. Ich hoffe sie gefällt dir, Koi. Du kannst dich ruhig umblicken und alles ansehen.“
 

„Gefallen?“ erwiderte Masami immer noch etwas ungläubig.
 

„Ja, ich dachte wenn wir jetzt zusammen wohnen, dann richtig.“
 

„Wow“ brachte Masami bloß erstaunt heraus und ging vorsichtig ein paar Schritte vorwärts, fast so als hätte Masami Angst dass sich das hier alles nur als ein Traum herausstellen könnte.
 

Doch je weiter er sich vorwagte und die einzelnen Zimmer bestaunte, desto größer wurde seine Freude. Sie war wirklich traumhaft schön. Die einzelnen Räume baten viel Platz und es gab einige Verbindungstüren um ins nächste Zimmer zu gelangen.

Auch wenn hier noch einiges getan werden musste, entdeckte Masami etwas, woran er sich nicht satt sehen konnte.
 

„Schau Mal Ren, das Bad ist ja riesig“ meinte Masami beeindruckt und ließ einen Blick über das geflieste Zimmer schweifen. „Und erst die Wanne“ fuhr Masami aufgeregt fort. „Da haben bestimmt drei Leute platz.“
 

„Wirklich?“ erwiderte Ren amüsiert. Tja sein süßer Koibito war eben nicht auf den Kopf gefallen. Nur manchmal ein wenig naiv und unschuldig, aber eben nicht dumm.
 

„Und hier werden wir jetzt wirklich wohnen?“ fragte ihn Masami aufgeregt.
 

„Ja“ bestätigte Ren ihm.
 

„Ren“ quietschte Masami glücklich und warf sich dem Größeren an den Hals.
 

Er wollte schon immer eine große Wohnung haben. Und erst das Bad. Nicht diese kleine Nische die er hatte und wo es gerade mal eine Duschkabine gab, sondern ein richtiges großes Bad mit einer Wanne.
 

„Ich freue mich ja so“ erklärte ihm Masami beglückt. „Aber sag mal, ist sie nicht ein wenig groß für uns? Und erst der Preis?“
 

Auch wenn Masami gern hier wohnen würde, musste er doch realistisch bleiben. Und die besagte nun mal, das so eine exquisite Wohnung, die zudem noch ein einen guten Platz im Stadtzentrum hatte, mit einer wunderschönen Aussicht und einem fertig gefliesten Bad und einer eigenen Wanne, nur in Träumen gab.
 

„Darum mach dir mal keine Sorgen“ winkte Ren ruhig ab und hielt seinen kleinen Koibito weiterhin in seinen Armen an sich gedrückt. „So teuer ist die Wohnung gar nicht. Zumal drei Leute sie sich locker leisten können.“
 

„Ah ja“ stimmte ihm Masami zu und lächelte zufrieden.
 

Und er hatte sich schon Gedanken gemacht, was das Finanzielle anging. Dabei verarbeitete er Rens letzte Aussage, weswegen er mit hochgezogener Augenbraue sich von Ren löste und ihn fragte: „Was meinst du mit ’drei Leute können sie sich locker leisten’, Ren?“
 

„Nun er wollte dir damit sagen, dass wir zu dritt hier wohnen werden“ mischte sich nun eine dritte und für Masami nicht mehr unbekannte Stimme ein.
 

DU?“ stieß Masami überrascht aus.
 

„Masami, ich muss dir wohl Shuichi nicht mehr vorstellen, oder?“ warf Ren vorsichtig ein.
 

„Ren“ erwiderte Masami verwirrt. „Was genau hat das zu bedeuten?“ Dabei blickte er abwechselnd zu den zwei älteren Männern.
 

„Du erinnerst dich doch noch an dem Tag, wo deine Eltern zu uns kamen?“ fragte ihn Ren langsam.
 

„Natürlich“ entgegnete ihm Masami mit leicht geröteten Wangen. Wie sollte er den Tag vergessen, wo seine Mutter ins Schlafzimmer gestürmt war. An so einem heiligen Ort. „Und?“
 

„An diesem Tag habe ich Shuichi besucht und wollte ihn zur Rede stellen. Ihm sagen dass wir beide zusammen gehören und er dich nicht bekommt. Allerdings hatte ich da noch nicht gewusst, dass es ein alter Schulfreund von mir war.“
 

„Wie jetzt? Ihr kennt euch auch?“
 

„Ja“ bestätigte Shuichi und trat an Rens Seite. Dabei blieben seine Augen die ganze Zeit über, auf seinen süßen Engel gerichtet. „Wir sind zwar keine engen, aber alten Freunde. Ich hab Ren seit dem Schulabgang nicht mehr wiedergesehen.“
 

„Doch nur, weil du ins Ausland gefahren warst und danach nichts mehr von dich hören gelassen hast“ fuhr Ren schnaubend dazwischen. „Deswegen war ich mehr denn je überrascht gewesen, als du wieder meinen Weg kreuztest. Nur auf eine ungewöhnliche Art und Weise.“
 

„Und wieso hast du ihn nicht wiedererkannt, als ich dir seinen Namen gesagt

hatte?“ mischte sich auch Masami ein und versuchte gelassen ihrem Gespräch zu lauschen, während er die Informationen bearbeitete.
 

Also Ren und Shuichi kannten sich schon von der Schulzeit damals, wenn nicht sogar noch früher. Sie scheinen sich ziemlich gut zu verstehen, zumal sie beide ihm ihre Liebe gestanden haben. Das ganze war zu verrückt, als das es Masami als Zufall abtun konnte.
 

„Das lag daran, dass ihn alle einfach Shu nannten und sich nicht weiter mit seinem Nachnamen aufhielten“ erklärte ihm Ren sachlich. „Als ich Shuichi einmal zu Hause besuchte, hatte ich ihn dann auf dem Namensschild gelesen. Als du ihn erwähntest Masami, da hatte ich zwar eine Dejavue das mir der Name nicht unbekannt war, doch richtig zuordnen konnte ich ihn nicht… noch nicht.“
 

Flashback Wiedersehen
 

„Sir, da möchte sie ein gewisser Herr Kusanagi sprechen“ hörte Shuichi die Stimme seiner Sekretärin durch die Gegensprechanlage.
 

„Kusanagi?“ wunderte sich Shuichi.
 

So weit er sich erinnerte, kannte er keinen Geschäftspartner mit diesem Nachnamen. Vielleicht einer der Neueinsteiger, die sich mit ihm unterhalten wollten. Von ihnen gab es mehr als genug und da hieß es immer, den Streu von den Weizen zu trennen. Denn nicht alle haben wirklich Chancen sich auf den Markt zu verwirklichen.
 

„Schicken sie ihn rein“ fügte Shuichi noch hinzu, ehe er die Verbindung abbrach und gespannt die Tür betrachtete.
 

„Guten Tag“ stellte sich sein Gegenüber ruhig fort und kam langsam auf Shuichi zu.
 

Der Firmenchef betrachtete langsam den jungen Mann. Verstand nicht, wieso ihm diese Augen so bekannt vorkamen. Dessen schwarze Haare Shuichi an etwas erinnerten. An jemanden.
 

Und dann schlicht sich langsam die Erkenntnis in Shuichis, weswegen er den Anderen freundlich begrüßte: „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen du bist der kleine Knilch von damals, der sich immer so tollpatschig angestellt hatte.“
 

„Genau der bin ich“ kommentierte Ren und lächelte Shuichi ebenfalls an. „Und du warst ja die bekannte Eisqueen, welche kaum jemand an sich ranließ.“
 

„Bis auf wenige“ wiedersprach Shuichi amüsiert und führte seinen Gast zu einer Sitzecke. Dort nahm er selbst in einem Sessel platz, während sich Ren auf der Couch gemütlich machte. „Schön dich wieder zu sehen, Ren.“
 

Nicht in dem gleichen Sinne, wie, als würde Shuichi seinen süßen Engel sehen, aber so ein ähnliches Gefühl. Immerhin war Ren einer der wenigen gewesen, die Shuichi an seiner geduldet hatten, da Ren ihn nicht so auf die nerven ging, wie die anderen Schulkameraden.
 

„Nun es ist ja auch viel Zeit vergangen, als du ins Ausland gefahren warst“

kommentierte Ren.
 

„Ich musste“ erklärte Shuichi. „Mein alter Herr hatte das von mir verlangt. Aber deswegen bist du doch nicht hier, oder Ren? Auch wenn wir uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen haben, hättest du mich erst nach der Arbeit kontaktiert, wenn es nicht guten Grund hätte. Also, worum geht es?“ fragte ihn Shuichi ernst.
 

„Tja, du hast dich kein bisschen verändert“ erwiderte Ren grinsend. „Durchschaust immer noch alles und jeden.“
 

„Muss ich“ meinte Shuichi sachlich. Schließlich konnte er es sich nicht in seiner Position erlauben Fehler zu machen, weshalb er genau sicher gehen musste, wem er vertrauen konnte und wem nicht. Wobei es nur eine Person gab, die ihn niemals hinterrückt verletzen würde. Nicht sein Engel.
 

„Weißt du, das Problem was ich habe ist, dass es so aussieht als haben wir Beide ein Auge auf einen kleinen Blumenverkäufer geworfen.“
 

„Ach, haben wir das?“ erwiderte Shuichi mit gehobener Augenbraue, konnte sich aber ein schmunzeln nicht verkneifen. Wusste er doch sofort, von wem die Rede war und sah dabei wieder ein Bild von seinem süßen Engel vor sich.
 

„Ja, er ist klein, naiv, temperamentvoll und einfach zu süß, als das man ihm wiederstehen kann.“
 

„Wirklich?“ spielte Shuichi den Überraschten. „Und wer sollte diese Person sein.“
 

Nun, allein die Blicke mit denen sich die Beiden Männer ansahen, wusste man schon das ein Name nicht nötig war um zu wissen, um wen es sich hier handelte. Welches bezaubernde Wesen es geschafft hatte, diese beiden Herzen zu stehlen und unbewusst an sich zu binden.
 

„Masami Fuang“ sprach Ren trotzdem langsam aus. Ruhig und sachlich war er dabei, ebenso als er die nächste Worte betont aussprach: „Und ich liebe ihn

wirklich Shu. Wie sieht es mit dir aus?“
 

„Masami“ wiederholte Shuichi bloß und genoss die einzelnen Silben

auszusprechen. Das Gefühl, welches sich dabei durch seinen Körper strömte und sich gleichzeitig nach der Nähe des anderen sehnte. Mal wieder.
 

„Der Kleine hat es mir seit dem ersten Augenblick angetan“ meinte Shuichi leicht verträumt. „Seine grünen Smaragde, sein schmaler Körper der sich so wunderbar auf dem weißen Stoff geräkelt hatte und mich ruhig anblickte. Mit seinen Augen direkt anblickte und etwas auslöste, was sich bis heute nicht geändert hatte.“
 

Kopfschüttelnd brach Shuichi ab. Wenn er so weiter redete, würden sie nie zum Punkt kommen. Und es hatte noch nie viel gebracht um den heißen Brei zu reden, da man trotzdem immer wieder darauf stieß.
 

„Liebe… ich liebe ihn, Ren.“
 

„Wusste ich doch. Und ich denke mal nicht, dass du ihn wieder hergeben willst,

oder?“ fragte Ren nach.
 

Sich von seinem geliebten Engel lösen? Jetzt wo er ihm so nah gekommen war? Ihn wieder sehen durfte und sogar bald eine Möglichkeit hatte, länger seine angenehme Anwesenheit zu genießen?
 

„Ja, jetzt da ich ihn nach all der Zeit endlich wiedergefunden habe, will ich ihn nicht mehr aufgeben müssen“ erklärte ihm Shuichi ernst.
 

Flashback Wiedersehen Ende
 


 

„Nie mehr“ bestätigte Shuichi noch einmal. „Masami du bist mir so wichtig, wie die Luft zum Atmen. Und bei Ren ist es genauso. Wir brauchen dich beide und deshalb sind wir auch zu einem Entschluss gekommen.“
 

„Masami, wir lieben dich“ erklärte ihm Ren weiter. „Und wieso sollten wir dann nicht zusammen wohnen, statt das einer von uns leiden muss? Zumal mir Shuichi erzählt hat, das ihr beide viel Spaß zusammen hattet.“
 

„Nun, das… ja der Nachmittag mit Shuichi war schön und…“ stammelte masami verwirrt, während er noch rötlicher um die Nasenspitze wurde.
 

Sollte das alles so einfach sein? Er hatte sich die ganze Zeit über Sorgen gemacht und Vorwürfe, weil er mit seinen Gedanken nicht immer bei Ren war, sondern bei Shuichi, der ihn unbewusst anzog. Ohne das Masami es selbst wusste, war dieser Mann bereits in sein Herz geschlichen.
 

„Hey mein Engel“ sprach Shuichi leise auf ihn ein und zog ihn zu sich. „Ich weiß dass du mich noch nicht lieben kannst. Aber es wäre schön wenn du mir eine Chance gibst. Wenn ich mit bei euch wohnen dürfte und mehr Zeit mit dir Verbringen dürfte. An Rens und deiner Seite, Masami.“
 

„Bitte Koi“ sprach nun auch Ren und drückte sich von hinten an seinen süßen Wirbelwind. Wollte ihn nur ungern gehen lassen und schloss ihn auch in seine Arme.
 

Hoffte dass es für Shuichi und ihn eine gemeinsame Zukunft mit seinem geliebten Koibito gab. Gespannt warteten die beiden Älteren, was Masami sagen würde.
 

„Ren“ meinte Masami schließlich und blickte kurz hinter sich und in Rens dunkle Irden. „Seit einiger Zeit komme ich nicht mehr los von euch. Ren, dich liebe ich noch nach wie zuvor. Und nichts könnte an diesen Gefühlen etwas ändern.“
 

„Koi“ flüsterte Ren gerührt und strich sanft über Masamis Wange.
 

„Shuichi“ fuhr Masami fort. Drehte sich dabei zu ihm herum und genoss die Wärme und Geborgenheit, die die beiden Körper ausstrahlten, welche sich eng an ihn schmiegten. „Der Start zwischen uns war etwas holprig und doch… der Nachmittag mit dir hatte mir gezeigt das ich dich falsch eingeschätzt hatte. Das du auch einfühlsam sein konntest und mich sogar zum Lachen gebracht hast.“
 

Masami konnte sich noch genau daran erinnern. Obwohl er mit Bedenken zu diesem Treffen gegangen war, war es unerwartet schön gewesen. Und seine quälenden Selbstvorwürfe umso größer.
 

„Ich kann dir zwar noch nicht dieselben Gefühle wie für Ren geben, doch möchte ich es auch mit dir versuchen. Ich würde dich gerne mehr kennen lernen, weitere Seiten an dir entdecken und zusammen mit Ren und dir hier leben.“
 

„Mein Engel“ hauchte Shuichi ebenfalls überwältigt von dieser Ansprache. „Ich bin so froh über deine Antwort und werde dir wenigstens ein guter Freund sein. Ich kann auf dich warten mein Engel. Auch wenn ich mich so lange nach dir gesehnt habe, so freue ich mich doch wenigstens bei dir sein zu dürfen. Masami… ich liebe dich.“
 

„Und ich liebe dich auch Koi“ mischte sich Ren ein.
 

Nachdem sich die beiden Älteren kurz anblickten, nickten sie und gaben Masami jeweils ein Kuss auf die Wange. Hielten ihn noch fester umschlungen, woraufhin sich Masami nicht entscheiden konnte, in welchen Armen er sich mehr hingeben sollte. nur das er sich fallen ließ und von den Ren und Shuichi gehalten wurde. Den zwei Menschen, deren Nähe er nicht mehr missen wollte und in eine ihm unbestimmte, aber doch schöne Zukunft zu gehen.
 

TBC

Epilog

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  saspi
2008-03-01T21:12:52+00:00 01.03.2008 22:12
hey!!

schade das es schon zu ende war. die ff hat mir klasse gefallen.

bye
Von:  saspi
2008-02-23T21:04:43+00:00 23.02.2008 22:04
Hey!!!
Super kappi!!! Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon neugierig wie 's weitergeht!!!
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye

Von: abgemeldet
2008-02-23T20:25:56+00:00 23.02.2008 21:25
OMFG!!!
na das ende ist ja jetzt echt mal hammer.
wie die zusammen wohnen wollen, dass frag ich mich echt!!!
wie kann ren nur so was machen?
na ja...
so kann sich suichi wenigtens an masami ranmachen.
aber das ren das echt tut, dass erschütert mich doch jetzt i-wie.

schreib schnell weiter,
deine angel
Von: abgemeldet
2008-01-24T20:07:46+00:00 24.01.2008 21:07
ach und...
schickst du mir hier vllt auch ne ENS, wenns weitergeht???

sry, aber das musste jetzt sein. xD.

lg angel
Von: abgemeldet
2008-01-24T20:06:53+00:00 24.01.2008 21:06
wow, dass ist echt voll der hamma. (und damit mein ich nicht das lied. xD)
ich find das ja so süß.
vor allem der anfang hats mir angetan.
wo der entführer (ich kann mir diesen namen nicht merken. xD) das baby da halt gesehen hat.
das war ja so putzig.

bin schon gespannt wie es weitergeht,
deine angel


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