Langsam öffnete er die Augen.
Sofort wurde er von grellen Sonnenlicht geblendet, dass durch seine Gardinen drang.
Mit einem Stöhnen schloss er die Augen und drehte sich auf die seite. Doch anstatt weiterzuschlafen öffnete er erneut die Augen.
Diesmal auf das Sonnenlicht vorbereitet und mit einem sichtlich irritiertem Blick.
Denn aus der Decke blickte ein dunkler Haarschopf. Doch das konnte nicht sein eigener sein, denn erstens hatte er nicht solche Haare und zweitens konnte er sich ja schlecht selbst schlafen sehen.
Oder war das etwa nur ein Traum?
Mühseelig richtete er sich auf, wobei sein Kater alle Arbeit leistete. Ein dröhnender Schmerz breitete sich in seinem Kopf aus.
Nein, dies konnte kein Traum sein, nicht, wenn er solche Schmerzen verspürt!
Noch einmal drehte er sich um. Wieder erblickte er den dunklen Haarschopf.
Verdammt, wie viel hat er gestern getrunken, dass er jemand Wildfremden einfach so mit nach Hause nahm?
Er konnte sich partout nicht erinnern.
Plötzlich regte sich die Gestalt neben ihn und drehte sich langsam zu ihm um.
Wie versteinert saß er in seinem Bett und starrte den dunkelhaarigen an, als er Aoi erkannte.
"Morgen.", nuschelte dieser verschlafen. Dennoch lächelte er seinen gegenüber sanft an. Er bemerkte nicht, dass dieser ihn perplex ansah.
Der Andere saß da und starrte ihn an, als wäre er ein Geist. Schließlich schüttelte er kaum merkbar den Kopf und murmelte ein leises Morgen.
Das Lächeln von Aoi wurde etwas breiter.
"Machst du etwas zu essen? ..oder bleiben wir noch etwas liegen?"
Seine Stimme klang noch immer sehr sanft.
"Ich..mach etwas zu essen...", murmelte der Andere erneut.
Er wollte aufstehen, als ihm schlagartig bewusst wurde, dass er nichts anhatte.
Hatten sie etwa...? Nein, das ist genauso unmöglich wie die Idee mit dem Traum. Er war nicht schwul und wenn er es doch sein sollte...dann sicherlich nicht mit einem Bandmitglied! Auf Garantie kein Bandmitglied!!
Und trotzdem...er war nackt und diese Tatsache beunruhigte ihn ziemlich.
Aoi bekam von seinem Verhalten nichts mit, denn er hatte sich wieder ins Bett gekuschelt und die Augen geschlossen. Anscheind wollte er noch ein wenig dösen, bis er das Essen fertig hatte.
Der Andere richtete sich nun doch auf und zog sich schnell was an. Er wusste nicht wieso er es so eilig hatte, doch im Unterbewusstsein war ihm klar, dass es ihm mehr als peinlich war vor ihm nackt herumzulaufen.
In der Küche nahm er erst mal die Kaffeemaschine in Beschlag. Kaffee...das war jetzt genau das richtige....schwarz...so wie er ihn immer trank...!
Genüßlich ließ er das heiße Getränk seine Kehle hinab rinnen. Das tat wirklich gut.
Nach einigen Minuten machte er sich daran etwas essbares auf dem Tisch zu drapieren. Sein Kühlschrank war nicht gerade voll, doch das dürfte gerade noch so reichen.
Nach etwa einer halben Stunde und einer weiteren Tasse Kaffee ging er schließlich zurück ins Schlafzimmer, um Aoi zu wecken.
Doch dieser lag nicht wie erwartet im Bett und schlief, sondern stand mitten im raum.
Aoi war nackt, wie er vorher, und sah mit einer Unschuldsmiene an.
"Sorry...aber könntest du mir ein paar Klamotten leihen? ^^''", er sah ihn ein wenig unsicher an.
"Meine sind...nun ja....", Aois Blick glitt zu Boden. Er folgte seinem Blick und entdeckte Aois Oberteil.
OMG war der einzige Gedanke, der ihm in diesem Moment durch den Kopf schoß. Auf dem Boden lag ein zerissenes Hemd, das nur Aoi gehören konnte! Daran gab es keinen Zweifel.
Hatten sie also wirklich...? Er konnte es immernoch nicht glauben! An sowas müsste er sich doch erinnern...selbst Alkohol könnte so eine Erinnerung doch nicht verschwinden lassen....!
"Uru..?", ertönte Aois leise Stimme nun wieder. "Was ist denn nun mit den Klamotten?"
"Eh...ja, du kannst dir was aus meinem Schrank nehmen!", erneut verwirrt sah der Leadgitarisst Aoi dabei zu, wie dieser sich an seinem Schrank zu schaffen machte. Nach kurzer Zeit hat der kleinere auch schon etwas gefunden und zog sich flugs an.
"Ich geh noch schnell ins Bad, okay?!", und schon war er dorthin verschwunden!
Uruha blieb in seinem Schlafzimmer stehen. Diesmal fest davon überzeugt, dass es ein Traum sein muss.
Eine halbe Stunde später saßen beide am Tisch. Sie waren bereits fertig mit essen und schwiegen sich behaarlich an, bis Aoi mit einem mal die Stille unterbrach.
"Uhm....ich glaub ich werde dann mal nach Hause...", er richtete sich bereits auf und stellte sein Geschirr noch weg.
Sein gegenüber sah auf.
"..ja...mach das!" er stand mit auf und brachte Aoi zur Tür.
"Man sieht sich dann!!", mit einem kurzem Winken verschwand er aus Urus Blickfeld und ließ ihn an der Tür stehen.
Der Blonde stand noch einige Minuten in der tür und sah nach draußen.
Er schüttelte seinen Kopf etwas, um ihn von seinen Gedanken freizukommen.
"Wird zeit, dass ich langsam mal aufwache....!"
"Und und und?", ungeduldig und mit der Miene eines kleinen Kindes, das sich auf Weihnachten freut, hüpfte Reita um Aoi herum.
Dieser hatte sich gerade auf einem Sessel niedergelassen und seufzte schwer auf.
Nach einigen Minuten schüttelte er schließlich den Kopf.
Sofort erstarrte Reita. Er sah ihn fassungslos an, konnte es nicht glauben.
"Was soll das heißen?", fragte er ihn ungeduldig.
Der Bassist stand etwa einen Meter neben dem Sessel, indem sich Aoi niedergelassen hatte.
"Ich denke...", fing er wieder an. Doch Aoi hob die Hand und schüttelte erneut seinen Kopf.
"Es ist nichts passiert. Ich war zwar bei ihm und...es fing auch gut an, aber dann hatte er aufgehört.", in seiner Stimme klang Verbitterung mit.
Noch immer stand Reita neben ihm und starrte ihn an.
"Warum?", wollte er wissen.
"Keine Ahnung.", gab Aoi ehrlich zu. "Er hat einfach aufgehört und sich weggedreht. Und dann ist er eingeschlafen"§
"Bitte was? Er ist EINGESCHLAFEN?", Reita lief wieder umher, diesmal aber sichtlich wütend.
"Das ist doch nicht zu fassen! Da plant man das so lange und dann pennt der Typ einfach ein!!"
"Schon gut Reita, lass es sein! Du kannst daran jetzt nichts mehr ändern. Was geschehen ist,ist geschehen!", der Gitarrist versuchte zu lächeln, doch seine Gedanken glitten ab.
Er dachte an den gestrigen Abend, wie Uruha ihm ungeduldig das Hemd vom Leib zerrte und es dabei zerriss. Das Hemd, das er vor ein paar Stunden in den Müll geschmissen hatte.
Kaum hatten sie den Weg ins Bett gefunden, schien Uruha mitmal einen Sinneswandel zu haben, denn er hatte Aoi von sich geschuppst und sich abgewandt. Ohne ein Wort zu sagen hatte er sich anschließend hingelegt und ist eingeschlafen.
"Aber du gibst doch jetzt nicht einfach auf...oder?", ertönte Reitas Stimme und riß den Dunkelhaarigen somit aus seinen Gedanken.
Er sah auf.
"Er will es nicht, also kann ich ihn auch nicht dazu zwingen!", nein, dazu WILL er ihn nicht zwingen. Schon so lange verzerrte er sich nach dem Blonden und gestern glaubte er endlich am Ziel zu sein.
Er war ein Narr. Wie hatte er nur glauben können, dass Alkohol sein Problem lösen könnte?
Nun ja.... wahrscheinlich, weil Reitas Idee so verlockend und einfach geklungen hatte. Er war sofort darauf angesprungen, als der schwarz-blonde ihm diesen Vorschlag machte. Nicht mal großartig nachgedacht hatte er!
Wieso gerade Reita davon weiß und ihm diesen Vorschlag gemacht hatte?
Ganz einfach: Aoi brauchte jemanden, dem er sich anvertrauen konnte, der ihm zuhörte und nicht alles weitererzählte.
Plötzlich war der Bassist da und er hatte sich ihm anvertraut.
Einfach so.
Aber Aoi war sich sicher, dass das keine Probleme ergab. SChließlich waren erund Reita schon lange Freunde und letzterer hatte sich auch gleich angeboten ihm zu helfen.
Wieso sollte er da noch nein sagen?
"Ich bin müde!", sprach der junge Gitarrist leise und unterbrach Reitas Redefluss.
"Oh...okay. Dann geh mal ins Bett! Ich werd dann nach Hause geehn...". Er erhob sich und lächelte seinen Gegenüber sanft an.
"Du weißt...du kannst mich jederzeit anrufen!", er sah ihn nocheinmal an und ging dann.
Ein paar Minuten später erhob auch Aoi sich und ging schwefällig in sein Schlafzimmer.
Er zog sich gar nicht erst aus, sondern ließ sich mit einem weiteren Seufzer aufs Bett fallen. Seine Augen waren geschlossen und in Gedanken war er erneut bei Ururha...!
Er stand vor seiner Tür und klopfte. Ein kurzes Rumpeln war zu hören und kurz darauf öffnete sich die Tür.
"Ich musste dich einfach wiedersehen!" Aoi stand mit gesenktem Kopf vor der geöffneten Tür. Erst als einige Sekunden lang keine Antwort kaum, hob er den Kopf. Sofort riß er seine Augen auf und wurde rot um die Ohren. Uruha stand direkt vor ihm...lediglich ein kurzes handtuch um die Hüften gewickelt.
"Oh tut mir leid. Ich hatte keinen Besuch erwartet und wollte gerade Duschen gehen ...", antwortete der Blonde bei Aois erstarrtem Blick.
Wieder einige Sekunden Stille.
"Komm doch rein!", sagte er schließlich und trat einen Schritt beiseite.
Zögerlich betrat der Dunkelhaarige die Wohnung. Sie war ungewohnt ordentlich stellte er fest, warf diesen gedanken aber gleich darauf wieder beiseite.
Jeder konnte mal einen Rappel haben und mitmal seine Wohnung in Ordnung bringen. Selbst Uruha.
Dieser begab sich grad leichten Schrittes in die Küche. Aois Blick folgte ihm wie gebannt.
"Willst du vielleicht was trinken?", drang eine Stimme in sein Ohr.
"Ehm....ja bitte....ein Wasser wäre ganz nett...!"
Eigentlich hatte er gar keinen Durst, aber seine kehle war auf einmal ungewohnt trocken. Einige Muniten später saßen beide im Wohnzimmer auf der Couch. Uruha hatte sich nichts übergezogen.
"Also, warum bist du noch mal hier?" Die Stimme des Lead-Gitarristen klang neugierig. Um nicht sofort antworten trank sein Gegenüber erst mal einen großen Schluck Wasser, an dem er sich auch prompt verschluckte.
Besorgt sprang uruha auf, setzte sich neben ihn und klopfte ihm auf den Rücken.
"Geht's wieder?" Aoi nickte. Allerdings war ihm der Blonde viel zu nahe und konnte es nicht vermeiden, dass er noch roter wurde, als er eigentlich schon war.
Tatsächlich kam Uruha immer näher, bis er mit seinen lippen beinahe Aois Ohr berührte.
"Was hälst du davon, wenn ... du mit mir zusammen duscht?" Das Grinsen auf Uruhas Gesicht war förmlich zu hören. Aois Gesicht hingegen glich nun einer überreifen Tomate.
Hatte er das gerade richtig gehört? Uruha wollte mit ihm zusammen duschen!? Nein, das muss er sich eingebildet haben.
Als der Schwarzhaarige dann jedoch eine Hand auf seinen Oberschenkel spürte, die immer höher wanderte, war er sich sicher, dass er sich nicht verhört hatte. Auch die Lippen an seinem Ohr ließen jeden Zweifel verschwinden.
Langsam legten sich eben diese Lippen auf die seinen und begannen einen sanften Kuss.
Aoi riß erschrocken seine Augen auf, erwiderte den Kuss dann aber einige Sekunden später mit einem Seufzen.
Genau das hatte er gewollt. Schon so lange hat er darauf gewartet und nun hatte er es endlich geschafft!?
Eine Hand in seinem Nacken zog in näher. Der Kuss wurde intensiver, ließ Aoi ein weiteres Mal aufseufzen.
Er lehnte sich ihm entgegen, wollte mehr davon...mehr von diesen sündigen Lippen...mehr von dem perfekten Körper neben sich!!
Und als ob uruha Gedanken lesen könnte, löste er den Kuss, zog ihn auf die Beine und mit ins Badezimmer.
Dort angekommen pinnte er Aoi gegen die nächste Wand und begann einen neuen, wesentlichen leidenschaftlicheren Kuss.
Der Schwarzhaarige keuchte überrascht in den Kuss, vollkommen überrumeplt und einen ersten Moment auch leicht überfordert. Dennoch ließ er ihn gewähren. Warum auch nicht? Schließlich wollte er es ja auch!
Eine warme Hand wanderte unter sein Shirt, suchte ihren Weg über Aois Bauch bis hin zu seinen Brustwarzen, über die sie nun sanft strich.
Diese sanften Berührungen entlockten Aoi ein leises Stöhnen. Genießerisch schloss er die Augen und lehnte sich dem Anderen entgegen.
Er spürte kaum, wie Urus andere Hand ihrem Weg zu seiner Hose gefunden hatte und versuchte sie zu öffnen. Erst als er die Hand an seiner Körpermitte spürte, wurde ihm bewusst, dass Uruha ernst machen würde.
Dennoch....ihm war es recht!
Er umschloss den Blonden mit seinen Armen und zog ihn so näher an sich.
Sein dünnes Shirt störte mitmal gewaltig. Warum hatte er es sich überhaupt angezogen? Warum hatte er überhaupt irgendwas angezogen?
Wirre Gedanken schwirrten durch Aois Kopf, als die Hand in seiner Hose begann ihn leicht zu massieren.
Abermals ließ Uruha von ihm ab. Er sah ihn kurz an, grinste und zog sich anschließend das handtuch vom Leib.
Hitze stieg in Aois Gesicht. Noch immer konnte er nicht glauben, dass das hier wirklich passierte.
Sein Shirt lag bereits auf dem Boden, Hose und Shorts folgten kurz darauf.
Uruha stieß den älteren leicht Richtung Dusche, folgte ihm natürlich und stellte das Wasser an. Die warme Flüssigkeit lief über Aois Körper, was er aber kaum mitbekam, denn Uruha hatte ihn, wie schon vorher, gegen die nächste Wand gedrückt und einen heißen Kuss begonnen. Ganz darauf konzentriert, bekam er anfangs auch nicht mit, dass uru seine Hand wieder zu seiner Körpermitte gleiten ließ.
Ein Stöhnen kam über Aois Lippen, als er ihn eben dort massierte.
Sein kopf war wie leer gefegt; er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Ihre zungen waren in ein wildes Spiel verwickelt und ihren heißen Körper rieben sich aneinander.
Uruha ließ von Aois Glied ab, strich kurz über einen seiner Schenkel und legte seine Hand anschließend besitzergreifend auf seinen Hintern.
Erneut stöhnte der Schwarzhaarige auf. Er atmete bereits jetz schon ziemlich gehetzt, wollte aber unbedingt mehr. Aber vor allm wollter, dass es nicht aufhörte!!
Aoi schlang seine Arme locker um die Schultern seines Gegenübers, presste ihn so wieder an sich.
Er spürte deutlich, wie Urus Hand anfing sein Hinterteil zu massieren und nach kurzer Zeit einen Finger in ihn gleiten ließ.
Ein unterdrücktes Keuchen entkam seiner Kehle, während er sich unwillkürlich verspannte.
Uruha schien das genau zu spüren, denn er bewegte seinen Finger erst mal nicht weiter, sondern verwöhnte die zarte haut von Aois Oberkörper mit unzähligen Küssen.
Nach schier endlosen Momenten kam von Aoi das OK und Uruha fing an seinen Finger leicht zu bewegen.
Eine Welle der Lust durchfuhr Aois Körper, löste einen Schauer nach dem anderen aus.
Uru versuchte ihn so gut es geht vorzubereiten, wollte nicht, dass der schwarzhaarige am Ende schmerzen hatte oder gar nichts mehr von ihm wissen wollte...!
Doch das kam Aoi nicht einmal in den Sinn. Er war sich sicher, dass uru vorsichtig ist und ihm auch Zeit gibt, sich an ihn zu gewöhnen.
Nach einigen Momenten zog uru schließlich seine Finger zurück und begann einen heißen kuss.
Er hob eines von Aois Beinen an und....
....Der Schwarzhaarige riß die Augen auf. Er lag vollkommen angezogen in seinem Bett und starrte an die Decke.
//Das...war nur ein Traum....// Obwohl es "nur" ein Traum war, hatte Aoi ziemlich mit den Nachfolgen zu kämpfen. Sein herz raßte wie verrückt und auch seine Atmung ging ziemlich schnell.
Doch das größte Problem lag etwas weiter unten, bei Aois Körpermitte!
Ihm entging das natürlich nicht. Er seufzte schwer und richtete sich schließlich auf.
"Warum passiert sowas nicht mal in der Realität?"
Aoi hatte solche Träume mittlerweile satt. Immer wieder träumte er so etwas und an der besten Stelle hörte der Traum auf. Und natürlich musste er dann die Bescherung beseitigen!
Also stand Aoi auf und ging ins Bad.
"Auf ein neues...^^''"
Eine Woche später.
Die Bandprobe war grad zu Ende. Sie alle waren ziemlich fertig und wollten einfach nur noch nach Hause. Ruki und Kai waren bereits weg, die anderen drei hatten sich erbarmt noch ein wenig aufzuräumen. Schließlich waren auch sie endlich fertig und konnten endlich gehen.
Aoi war gerade aus der Tür getreten, als er von Reita aufgehalten wurde.
„Warte mal bitte einen Moment..!, ertönte dessen Stimme hinter dem Gitarristen.
„Hm..? Was denn?“ Aoi blieb stehen und drehte sich um. Er blickte dem Bassisten direkt in die Augen und wurde prompt ein wenig unsicher. Er kannte diesen Blick bei ihm und der verhieß nichts Gutes!!
„Naja….was hälst du davon, wenn wir uns einen neuen Plan ausdenken? Der letzte ist immerhin schief gegangen und ich an deiner Stelle würde Uru nicht so einfach aufgeben!!!“
Aoi seufzte leise auf. Er hätte es ahnen können! Es war klar, dass Reita damit wieder ankommen würde, denn das hatte er schon die ganze letzte Woche immer wieder versucht.
„Ich hab dir doch gesagt, dass ich ihn nicht aufgegeben habe, aber ich will es nicht mehr mit diesen Plänen versuchen….die gehen am Ende eh alle schief und verursachen nur Missverständnisse!“
„Aber…was willst du dann machen? Jahrelang warten, bis er dich irgendwann mal anschaut? Das ist doch schwachsinnig! Wenn du nicht irgendwas unternimmst, wird er dich nie wirklich bemerken…“ Reita versuchte weiter sein Gegenüber zu einem neuen Plan zu überreden. Er wollte ihm doch nur helfen…!
„Reita…wir sind in einer Band, warum sollte er mich nicht bemerken?“ Aoi musste an ihre ganzen Konzerte und Bandproben denken…und auch an den Fanservice, den sie immer wieder betrieben! Das konnte nicht einfach nur so sein. Uruha muss sich dabei doch was gedacht haben und bemerkt haben muss er ihn einfach auch….
„Komm schon Aoi, du weißt wie ich das mit dem Bemerken meine!!! Natürlich weiß er, dass du existierst…!
Erneut seufzte Aoi auf. Er wand sich ab und blickte zur Tür. Doch das er da jemanden erblickte, den er jetzt am wenigsten sehen wollte.. damit hatte er nicht gerechnet!
Während er zur Tür starrt und geschockt Uru anblickte, redete Reita weiter auf ihn ein.
Ihm war der Blick, des schwarzhaarigen nicht aufgefallen und da er mit dem Rücken zur Tür stand, konnte er auch den Blonden nicht sehen!
Letzterer hatte eindeutig genug gehört und wollte jetzt einfach nur weg! Die beiden hatten ihn verarscht, da war er sich sicher! Er macht auf dem Absatz kehrt, holte seine Sachen und ging wieder nach draußen. Dabei rauschte er an den beiden vorbei, wobei auch Reita endlich bemerkte, dass sie nicht alleine gewesen waren!!
„Uru, warte bitte!!“ Aoi wollte ihm hinterher und mit ihm reden, wollte die entstandenen Missverständnisse klären, doch Uruha blieb nicht stehen. Er ging einfach weiter, hielt nur an, um ein Taxi anzuhalten. Aoi fühlte sich ignoriert.
„Jetzt warte doch bitte mal! Ich will mit dir reden?“, versuchte Aoi erneut!
„Was willst du denn mit mir reden? Bis jetzt habt ihr doch auch ganz gut ohne mich entschieden, was ihr mit mir machen wollt!!“ Uru war ziemlich sauer. Kein Wunder, er hatte mitanhören müssen, wie Reita und Aoi über ihn gesprochen hatten und über irgendeinen Plan! Mehr wollte er gar nicht von den beiden wissen!
In dem Moment hielt auch ein Taxi direkt vor der Nase des Blonden. Dieser zögerte nicht lange und stieg gleich ein!
„Uru….!“ Aoi versuchte ein letztes Mal mit ihm zu reden, obwohl er wusste, dass er jetzt sowieso nicht mit sich reden lassen würde!
Und schon war auch das Taxi, in dem Uru saß, weg! Aoi blieb noch ein paar Sekunden an der Straße stehen, bevor er zurück zu Reita ging. Dieser war an der stehen geblieben, wo er vorher mit Aoi gesprochen hatte.
„Siehst du? Genau das meine ich damit! Es gibt einfach nur Stress, wenn wir irgendwelche Pläne schmieden wollen!“
Er schnappte sich seine Sachen und machte sich auf den Weg nach Hause. Reita ließ er einfach stehen, immerhin hatte er mit Schuld, dass er jetzt in so einer Situation steckte!!!
„Ich will doch nur nicht, dass du traurig bist….“, murmelte der Bassist leise und senkte den Blick. Langsam trottete er nach Hause, wobei er kurz mit dem Gedanken spielte doch noch mal bei Aoi vorbeizuschauen und sich bei ihm zu entschuldigen. Allerdings war er sich sicher, dass der Schwarzhaarige ihn jetzt sicher nicht sehen und alleine sein wollte!
Aoi wollte tatsächlich nicht mit Reita sprechen. Er lag auf seinem Bett und überlegte, wie er Uru wieder beruhigen konnte und am besten auch wieder in die Augen sehen konnte!
Also stand er auf und schnappte sich sein Telefon. Flugs hatte er Uruhas Nummer gewählt und wartete, dass eben dieser abnahm.
Nach einigen Momenten hörte er auch die Stimme des Blonden.
„Uhm.. hi Uru… ich würde gern mit dir sprechen!“, begann Aoi auch gleich.
„Verdammt, lass mich einfach in Ruhe!! Ich will jetzt einfach nicht mit dir sprechen und auch nicht mit Reita! Das kannst du ihm gleich sagen!“
Kaum hatte er das gesagt, legte er auch gleich wieder auf! Aoi blieb nicht mal der Hauch einer Chance etwas zu sagen. Als nur noch das Tuten des Telefons zu hören war, legte er schwer seufzend wieder auf.
Deprimiert ließ Aoi sich auf der Couch sinken. //Na Klasse…das kann ja was werden…//, ging es ihm durch den Kopf.
Er stand wieder auf und ging in die Küche! Irgendwo musste er doch noch eine Flasche Sake haben! Er war sich sicher, dass er eine gekauft hatte! Und tatsächlich, im Schrank stand sie. Aoi nahm eben diese Flasche und öffnete sie. Die Mühe ein Glas zu nehmen, machte sich der Gitarrist gar nicht erst und trank gleich aus der Flasche.
Zusammen mit der Flasche begab er sich also wieder ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Einige Minuten später war die Flasche bereits beachtlich geleert und Aoi leicht angetütelt.
Der Älteste der Band hatte keine Lust sich irgendwie zusammen zu reißen und wollte sich einfach voll laufen lassen, auch wenn er genau wusste, dass er eigentlich nicht viel vertrug! Doch das war im echt so was von egal!!
Aoi griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher an. Eine ganze Weile musste er durch das Programm zappen, bis er an einem ansprechenden Film hängen blieb. Zwar war das nicht unbedingt die Art von Film, die er bevorzugte, aber immerhin etwas. Was Besseres lief einfach nicht!
Uru hockte zur gleichen Zeit in seine Küche und versuchte das Verhalten seiner beiden Bandkollegen zu deuten, doch wurde er nicht schlau daraus! Noch immer war er sauer, vor allem auf Aoi! Schließlich war er es, der ihn bei sich zu Hause verarscht hatte!
Und das wollte er nicht auf sich sitzen lassen! Auf gar keinen Fall!! Dazu war der Blonde viel zu stolz!!! Er überlegte, ob er sich nicht an den beiden rächen sollte, aber nein. Das wäre zu billig und außerdem würde er sich dann auch auf das Niveau der beiden herablassen!
Also beschloss der Lead-Gitarrist Aoi und Reita vorerst nur zu ignorieren und nicht weiter auf das Thema einzugehen. Auch wenn ihm das ganze ziemlich gegen den Strich ging.
Aoi hingegen hatte mittlerweile mit seiner Fassung zu ringen. Es war bereits zu später Stunde und etliche leere Flaschen lagen auf dem Boden und ein paar auf dem Tisch. Der Schwarzhaarige machte sich Vorwürfe, dass Uruha ihn jetzt erst recht nicht mehr ansehen würde und er auch nie wieder eine Chance bei ihm hätte. Vorher wäre dies vielleicht noch möglich gewesen, aber nun nicht mehr! Er war kurz davor sich einfach fallen zu lassen und loszuheulen, doch etwas hielt ihn davon ab! Wahrscheinlich wollte er vor sich selbst nicht die Blöße verlieren und wegen so etwas anfangen zu heulen, doch irgendwie wollte ein anderer Teil in ihm genau das jetzt einfach tun!
Er schnappte sich ein Taschentuch, die er immer parat hatte, schnaubte einmal kräftig seine Nase und holte dann, ein zweites Mal an diesem Tag das Telefon. Nach einigem hin und her wählte er eine Nummer. Es dauerte einige Minuten bis am anderen Ende eine Stimme ertönte.
Sie war recht leise und klang leicht verschlafen. Kein Wunder, immerhin hatte Reita auch grad geschlafen!
„Hallo?....“, Aoi antwortete nicht.
„Wer is denn da?“ Die Stimme des Bassisten klang noch immer verschlafen und auch etwas genervt. Wer will denn auch schon mitten im Schlaf geweckt werden!?
„Ich bin’s…Aoi..!“ Reita schien verwundert, hatte er doch gedacht, dass Aoi jetzt nicht mehr mit ihm reden würde.
„Kannst du lang kommen?“, fragte Aois Stimme nun leise.
„Natürlich, ich bin gleich da!“, er war besorgt. Wieso wollte Aoi jetzt, dass er zu ihm kommt? War irgendwas passiert? Oder wollte er ihm jetzt heimzahlen, dass die Pläne schief gegangen sind?
Egal, Hauptsache er ist erst mal bei ihm. In Windeseile zog er sich wieder an, schnappte sich seine Schlüssel und rannte förmlich zu ihm.
Kurz darauf klingelte es auch schon an der Tür und Reita wurde in die Wohnung gelassen. Als dieser Aoi erblickte verschlug es ihm den Atem. Der Ältere stank fürchterlich nach Alk und sah auch dementsprechend scheiße aus!
„Oh mein Gott… sag jetzt bloß nicht, dass du dich aus Frust besoffen hast und jetzt jemanden zutexten willst! Das ist doch dämlich!“
„Ja….ich hab dich auch lieb…“, murrte Aoi leise vor sich hin!
Reita packte sein Gegenüber am Arm und schleifte ihn kurzerhand ins Bad. Dort angekommen begann er ihn aus den Klamotten zu schälen.
Aoi fing an zu zetern. „Hey, was hast du vor? Lass mich los, verdammt!!“
„Bevor du irgendetwas unternimmst duscht du dich erst mal! Du stinkst ja meilenweit gegen den Wind! Hält man kaum aus…“
Der Dunkelhaarige machte zwar Anstalten sich zu wehren, doch richtig Lust hatte er dazu nicht. Denn er wusste, dass er gar keine Chance hatte. Einige Sekunden später stand er auch schon nackt unter der Dusche und eiskaltes Wasser lief ihm über den Kopf.
Reita hatte sich sein Oberteil ausgezogen und hielt Aoi an Ort und Stelle, um sicher zu gehen, dass dieser auch ja nicht flüchtete.
Mehrere Minuten standen sie so im Bad und schwiegen sich an. Schließlich zog der Bassist Aoi wieder aus der Dusche und wickelte ihn in ein großes Handtuch.
Anschließend gingen sie, einigermaßen trocken, ins Wohnzimmer, wo sie sich auf der Couch niederließen.
Reitas Blick schweifte über die leeren Flaschen. //Typisch..!//, ging es ihm durch den Kopf.
„Also, wenn du mit mir reden möchtest, kannst du jetzt anfangen!“, meinte er ein wenig tonlos.
Aoi zögerte einige Minuten, bis er den Anderen mit glasigem Blick ansah.
„Ich glaub ich geb Uru doch auf…!“
