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Die Erben des Feuers

Fortsetzung von "Eine folgenschwere Entscheidung"
von

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Generation

So Leute, hab mir die Finger wund getippt, aber zum Start kommen jetzt gleich mal Fünf Chaps^^.
 

Prolog) Generation
 

11 Jahre nach Narutos Ernennung zum Hokagen
 

Es war ein friedlicher und ruhiger Tag in Konoha. Konoha war über die Jahre beträchtlich gewachsen. Die Menschen und Shinobi gingen ihren täglichen Pflichten nach. Doch etwas störte die Ruhe. Ein Junge sprang von Dach zu Dach und versuchte seine beiden Verfolger loszuwerden. Doch so richtig gelang es ihm nicht. Die zwei Verfolger, beide Konoha-Chuunin, machten immer mehr Boden gut und bekamen den Jungen zu fassen. „So, dein Ausflug ist vorbei, Bursche!“ sagte einer der Chuunin. Doch der Junge lächelte nur breit und sagte: „Das glaube ich eher weniger.“ Im nächsten Moment verpuffte er und löste sich in einer Rauchwolke auf. „Verdammt, ein Schattendoppelgänger!“ fluchte der eine. „Woher kann der diese Technik? Er ist doch nicht einmal Genin.“ „Hast du etwa vergessen, wer sein Vater ist?“ erwiderte der andere nüchtern.

Der Junge hingegen hatte sich ca. einen Kilometer davon entfernt auf einem Ast eines großen Baumes niedergelassen und atmete erst einmal tief durch. Die Baumkrone spendete ihm wohltuenden Schatten. „Gut, sieht so aus, als hätten sie den Köder geschluckt“ kam es erleichtert aus ihm. Die nun aufkommende Stimme ließ ihn aber fast vom Baum fallen.

„Ich bin überrascht dich hier zu sehen, Kaero. Müsstest du nicht eigentlich in der Akademie sein?“ Die Stimme kam von einem jugendlichen rothaarigen Shinobi, der gegenüber von ihm auf einem Dach auftauchte. Er trug schwarze Ninja-Kleidung und ein Konoha-Stirnband. „Was soll ich denn da?“ erwiderte Kaero trotzig. „Ich kann doch schon alles, was die mir da beibringen wollen. Und außerdem hab ich keine Lust mir deine Belehrungen anzuhören Arashi! Du solltest lieber mal ein richtiger großer Bruder sein und mir helfen, dass mich keiner entdeckt.“ „Tss, selbst wenn ich dir helfen würde, würde dich Papa sowieso irgendwann finden.“ sagte der junge Uzumaki. „Tja das denkst du! Und selbst wenn, wäre das auch kein Problem. Dann würde ich nämlich einfach-“ „Dann würdest du was?“ fragte nun eine tiefe Stimme hinter ihm.

Diesmal fiel er wirklich aus Schreck vom Ast, wurde aber von der auftauchenden Person am Kragen gepackt und wieder auf den Ast gehievt. Kaero wandte sich nun langsam um und erblickte einen großen blonden Mann, der ihn sauer anfunkelte. Er trug einen langen orangenen Mantel , auf dem Flammen aufgestickt waren. Nach Wörtern suchend versuchte sich der Junge raus zureden: „Oh, hey Paps, also ich kann das erklären, ähm also es war so ähm...“ „Spar dir das!“ erwiderte Naruto entschieden. Es war seltsam, es war beinahe so, als würde der Blonde sei vergangenes Ich betrachten. Kaero hatte die gleiche Statur, die gleichen unordentlichen blonden Haare und auch die gleichen strahlend blauen Augen. Er war seinem Vater wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten.

Der Hokage wandte sich nun seinem älteren Sohn zu: „Arashi, bitte bring Kaero zurück in die Akademie und sorge dafür, dass er da bleibt. Ich hab nicht die Zeit mit Kindern Fange zu spielen.“ „Hai.“ erwiderte der Rothaarige etwas missmutig.

Und so machten sich nun die beiden Brüder auf den Weg zurück in die Akademie. „Na toll!“ sagte Arashi schlecht gelaunt. „Jetzt muss ich auch noch den Babysitter spielen. Jetzt komme ich garantiert zu spät zum Treffen mit meinem Sensei.“ Kaero wollte gerade etwas zurück fauchen, als er von einer ihm wohl bekannten Stimme unterbrochen wurde. „Als ob das bei unserem Sensei was ausmachen würde.“

Ein junger gutaussehnder Mann stieß zusammen mit einer hübschen silberhaarigen jungen Frau zu den beiden Brüdern. Es handelte sich um Arashis Teamkameraden Kojiro Kanirate und Sanari Hatake. Beide hatten ganz im Gegenteil zu Arashi und Kaero nicht gerade ein normales Elternhaus. Kojiro war vor acht Jahren durch einen Banditenangriff auf sein Heimatdorf Vollwaise geworden und wurde damals von Sai und seinem Team gerettet, der ihn dann später adoptierte. Er hatte es anfangs ziemlich schwer in Konoha und wurde von vielen ausgeschlossen. Der einzige der sofort und ohne Vorurteile etwas mit ihm zu tun haben wollte war Arashi und so wurden sie über die Jahre beste Freunde.

Sanari war wie ihr Nachname schon zeigte die Tochter von Kakashi. Allerdings ist sie auf ungewöhnlichen Weg zu Kakashi gekommen. Vor sechs Jahren tauchte urplötzlich eine bildhübsche junge Frau in Konoha auf und berichtete Kakashi von seiner Tochter, von der er vorher nichts wusste. Von da an kümmerte er sich um sie und hatte mit ihr alle Hände voll zu tun.

„Kojiro hat völlig Recht.“ sagte nun Sanari. „So wie ich meinen Vater kenne kommt der wieder Stunden zu spät. Und dann sagt er, dass ich mir ein Beispiel an ihm nehmen soll, das ist doch wirklich lächerlich.“ Der Sensei von Arashis Team war also kein geringerer als Kakashi Hatake. Der Grund dafür war ganz einfach. Naruto wollte die bestmögliche Ausbildung seines ältesten Sohnes und deshalb kam kein anderer außer Kakashi, der ja Naruto selbst trainierte, in Frage.

Sie gingen eine Weile stumm nebeneinander her bis Kaero das Wort ergriff: „Nur noch drei Tage und dann bin ich endlich Genin und muss nicht mehr in diese öde Akademie gehen. Außerdem haben wir dann alle den gleichen Rang.“ „Aber nicht mehr lange.“ gab Kojiro zu Bedenken. „In drei Monaten können wir endlich Chuunin werden. Ich will mal wissen warum der Hokage ein Mindestalter von vierzehn Jahren für die Teilnahme an der Chuunin-Prüfung angeordnet hat.“ „Mein Vater wollte, dass wir eine lange Zeit als Genin-Teams zusammen arbeiten und somit eine gute Kameradschaftlichkeit entwickeln können.“ entgegnete der Rothaarige. „Dafür hat er ja das offizielle Mindestalter für die Teilnahme an den Genin-Prüfungen auf zehn Jahre herunter gesetzt. Daher gleicht sich das aus. Und außerdem hatten wir doch eine Menge Spaß, oder?“ Seine beiden Kameraden nickten daraufhin.

Nach ein paar Minuten lieferten die Drei Kaero in der Akademie ab. Dieser ging mürrisch hinein und öffnete ohne zu klopfen die Tür des Klassenzimmers auf. Dort erwartete ihn schon seine Klasse und ein deutlich genervter Iruka. „Na haben wir unseren Ausflug beendet?“ knurrte Iruka, aber der Uzumaki erwiderte keinen Ton und ließ sich auf seinem Platz fallen. Ein blondes Mädchen, dass neben ihm saß beugte sich zu ihm herüber und flüsterte: „Sensei Iruka ist ganz schön sauer wegen dir.“ „Das ist mir sowas von egal.“ erwiderte Kaero barsch. Das blonde Mädchen war Alexa Uzumaki, das dritte Kind von Naruto und Sakura und gleichzeitig Kaeros Zwillingsschwester. Auch sie sah Naruto sehr ähnlich, hatte aber die smaragdgrünen Augen ihrer Mutter geerbt.

Anstatt dem nach Kaeros Meinung langweiligen Geschwafel Irukas zu folgen, musterte er lieber seine Mitschüler in seiner unmittelbaren Umgebung. Links neben ihm saß sein bester Freund Takeru Sabokumo, der Sohn Gaaras. Er lebte aber nicht in Suna sondern bei seiner Tante Temari in Konoha, die die Botschafterin Sunas war. Die guten Beziehungen zwischen Suna und Konoha waren über die Jahre zu einer sehr engen Partnerschaft geworden, was nicht zuletzt an der engen Freundschaft zwischen den beiden Kagen lag. Deshalb lernten junge Konoha-Nins in Suna und andersherum. Aber nicht nur Suna hatte sehr gute Beziehungen zu Konoha. Gerade die von den Scheusalen Orochimaru und Pain befreiten Ame- und Otogakure sympathisierten nun sehr mit Konoha und zusammen mit Suna bildeten sie das so genannte Uzumaki-Bündnis. Des Weiteren waren auch Iwa- und Kumogakure Konoha gegenüber friedlich gestimmt. Nur Kirigakure kapselte sich etwas ab, hatte aber in den letzten Jahren nicht gewagt das Land des Feuers anzugreifen.

Vor dem Uzumaki saßen drei weitere junge Schüler. Links befand sich Hidate Hyuga, der Sohn von Hinata und Kiba. Er war eher ein schüchterner Vertreter, was nicht zuletzt an seiner Mutter lag.

Rechts von ihm saß Kané Nara, Inos und Shikamarus Tochter. Kaero musste sich eingestehen, dass sie wirklich sehr hübsch war mit ihren langen brauen Haaren und ihrem schönen Gesicht. Diese tolle Erscheinung täuschte aber nicht darüber hinweg, dass sie in Kaeros Augen eine ziemliche Zicke war, mit der er sich öfters angiftete. Sie war genauso klug, aber auch faul wie ihr Vater. Sie war die Älteste der Klasse.

Er konnte sie nicht wirklich leiden, aber sie war kein Vergleich zu dem Typen der rechts von ihr saß. Shenji, ebenfalls ein Hyuga. Ein Schönling und arroganter Angeber. Man merkte schnell die Verbindung zum jungen Neji, der Shenjis Vater war. Wie aufs Stichwort drehte sich der Hyuga kurz um und warf dem Blonden einen abwertenden Blick zu, den dieser erwiderte. Er konzentrierte sich nun mal zur Abwechslung auf die Worte von Iruka, der der Klasse gerade etwas über die Geschichte Konohas erzählte:

„In unserer Geschichte gab es drei schicksalhafte Kämpfe, die über die Zukunft unseres Dorfes entschieden. Der erste ist schon viele Generationen her. Es war der Kampf zwischen dem Shodaime und Madara Uchia. Beide starben in diesem Kampf.

Der Zweite war der Angriff des großen Fuchsmonsters Kyubbi vor mehr als dreißig Jahren, der durch den Yondaime Minato Namikaze aufgehalten wurde. Jedoch bezahlte auch er mit seinem Leben.

Der dritte und wohl größte Kampf fand vor ein wenig mehr als elf Jahren vor den Toren Konohas statt.“ „Lassen sie mich raten. Auch dieser Hokage starb dabei.“ warf Shenji frech ein. „Nein, unser Retter wurde zwar schwer verwundet, überlebte aber den Kampf und lebt auch heute noch.“ „Gleich kommt es wieder.“ dachte Kaero mürrisch. „Es ist der Rokudaime Hokage, unser jetziges Oberhaupt und wohl mächtigster Konoha-Nin aller Zeiten, Naruto Uzumaki.“

Als dieser Name fiel, drehten sich alle schlagartig zu den beiden Uzumakis herum und gafften sie an. Kaero machte sich etwas kleiner um diesen Blicken zu entgehen. Keiner ahnte wirklich, wie sehr er diese Blicke hasste.

Respekt

1.)Respekt
 

Immer noch hafteten die Blicke der anderen auf den beiden Uzumaki-Zwillingen. Es war immer die erste Reaktion, die der Name ihres Vaters auslöste. Zur Erleichterung Kaeros beendete Iruka kurz danach den Unterricht. Die Schüler verließen das Gebäude und die beiden Uzumakis wollten sich gerade auf den Weg nach Hause begeben, als Shenji dem Blonden etwas hinterher rief: „Da hast du ja mal wieder eine tolle Show abgezogen. Hältst dich wohl für etwas Besseres nur weil du zufällig der Sohn des Hokage bist.“ „Ignoriere den Idioten einfach.“ versuchte Alexa ihren Bruder zu beruhigen, doch es war schon zu spät. Der Blonde schritt auf den Hyuga zu und sagte: „Das habe ich nie behauptet!“ „Tja aber dein Verhalten lässt darauf schließen. Ich werde dir mal etwas sagen. Es gibt auch Menschen denen nicht alles in die Wiege gelegt wurde und sich nicht auf ihrer Herkunft ausruhen.“ „Und das sagt ein Hyuga. Der Clan mit dem mächtigsten Kekkei Genkai in Konoha.“ spottete Kaero bissig. „Tja aber ich trainiere auch hart dafür, aber du hast doch nur deine Fähigkeiten, weil dich der Hokage persönlich trainiert hat.“ „Ich werde dir mal eines sagen Shenji, ich hab nie darum gebeten der Sohn des Hokage zu sein!“ „Ach deswegen benimmst du dich so. Versteh mich nicht falsch. Ich achte den Hokage und den Uzumaki-Clan. Sehr sogar, aber meiner Meinung nach bist du einfach nur eine Schande. Eine Schande für deinen Vater und deinen Clan.“

Das war definitiv zu viel. Kaeros Fäuste begannen zu zittern. Das brennende Bedürfnis Shenji zu schlagen breitete sich in seinem ganzen Körper aus. Er konnte es fast nicht mehr unterdrücken. Shenji sah das auch und lächelte süffisant. Der Blonde öffnete seine rechte Hand und Chakra begann sich in dieser zu sammeln, welche sich langsam zu einer Kugel formte. Und dann passierte es. Ein Schlag traf Shenji mitten ins Gesicht. Aber es war nicht Kaeros Schlag, sondern der von Alexa. Mit einer zornerfüllter Miene sah sie auf den überraschten Hyuga hinab und fauchte: „Wage es nie wieder, meinen Bruder so zu beleidigen!“ „Ach lässt du jetzt schon von deiner Schwester verteidigen?“ höhnte Shenji. „An deiner Stelle würde ich froh sein, dass dich Kaero nicht angegriffen hat. Ich denke, dass du ein Rasengan nicht so einfach weggesteckt hättest.“ warf Kané ein. Viele erstaunte Blicke trafen nun auf Kaero, der aber nur zu Boden blickte.

Er wandte sich jetzt zu seiner Schwester und flüsterte ihr sauer zu: „Misch dich nächstes mal nicht ein.“ Danach stapfte er davon und ließ eine etwas geschockte Alexa zurück.
 

Nicht nur Konoha, auch Ichirakus war bedeutend größer und zu einem wahren Touristenmagneten geworden. Der Laden war auch an diesem Tag fast voll. Die vielen Gäste schauten aber jetzt nicht schlecht, als sie sahen, wer gerade das Restaurant betrat und sich an den Tresen setzte. Ayame, die das Geschäft von ihrem Vater übernommen hatte, wandte sich ihren neuen Gästen zu: „Oh, Hokage-Sama, wie immer?“ „Ja zwei mal bitte.“ erwiderte Naruto. „Wie in den guten alten Zeiten, nicht wahr Sensei Iruka?“ „Ja, aber sie sollen mich doch nicht mehr so anreden. Immerhin sind die schon seit vielen Jahren Hokage.“ erwiderte Iruka. „Ja, aber das ändert nichts daran, dass sie mein Sensei waren.“ „Na schön.“ gab sich der Chuunin geschlagen. „Aber ich denke, sie wollten mich nicht sehen, um in alten Zeiten zu schwelgen oder Sensei?“ „Ja, es geht um Kaero.“ kam es aus Iruka. „Das dachte ich mir bereits.“ „Ehrlich gesagt, verstehe ich den Jungen nicht.“ erwiderte der Akademie-Lehrer. „Er ist zusammen mit Alexa der beste Schüler der gesamten Klasse. Er hat solche Aktionen wie heute nicht nötig. Er hätte fast sein Rasengan gegen Shenji Hyuga, einen seiner Mitschüler gerichtet. Er wurde zwar provoziert, aber trotzdem darf so etwas nicht passieren.“ „So ernst also.“ stellte der Blonde nachdenklich fest. „Ehrlich gesagt liegt das Problem zu mindestens zum Teil bei mir. Ich hab die Sache wohl etwas unterschätzt. Ich muss wohl einige Sachen mit ihm klären.“ „Das wäre wohl das beste. Er benimmt sich zur Zeit wirklich genauso, wie naja Ähm-“ „Wie ich damals.“ vervollständigte der Uzumaki den Satz seines ehemaligen Senseis. „Es ist schon fast ein wenig erschreckend, aber er ist mir extrem ähnlich. Er ist laut, übermütig, stur und sehr impulsiv, aber weil er meinem alten kindlichen Ich so ähnlich ist, weiß ich genau, wie ich die Sache anpacken muss.“

Naruto sah nun kurz zum Ausgang, legte etwas Geld auf den Tresen und setzte sich in Bewegung. Beim Herausgehen richtete er sich noch einmal mit einem Grinsen an seinen alten Sensei. „Das geht heute auf mich. Essen sie ruhig auch meine Portion. Sie sehen ein wenig abgemagert aus.“ Iruka wollte noch etwas erwidern, aber der Uzumaki war schon verschwunden.

Derweil versuchte Kaero etwas im Wald zu trainieren, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Er rammte gerade ein Rasengan gegen einen Baum, als er eine Stimme hinter sich bemerkte: „Na wenigstens setzt du es jetzt nicht gegen einen Kameraden ein.“ Der junge Uzumaki erkannte sofort die Stimme seines Vaters und seufzte hörbar, weil er genau wusste was nun folgen würde: eine der Standpauken, wie er sie schon oft zu hören gekriegt hatte. Und tatsächlich setzte Naruto auch an, doch Kaero kam ihm zuvor: „Woher weißt du davon? Bestimmt von Alexa.“ „Nein, von Iruka und du kannst dich übrigens bei deiner Schwester bedanken, dass sie dazwischen gegangen ist.“ erwiderte der Hokage. „Hättest du den Hyuga-Jungen wirklich mit dem Rasengan angegriffen, hätte ich dich mindestens von den anstehenden Genin-Prüfungen ausschließen müssen und dann hättest du ein ganzes Jahr lang noch die Schulbank drücken dürfen.“

Auf dem Gesicht des Jungen breitete sich daraufhin ein erstaunter Gesichtsausdruck aus. Das hatte er nicht bedacht. Er hatte wieder einmal nicht an die Konsequenzen gedacht, die sein Handeln herbeiführen könnte und sogleich verspürte er eine gewisse Dankbarkeit für Alexa. Der Rokudaime fuhr mit ernster Stimme fort: „Hör zu Kaero, ich habe dir sicherlich nicht das Rasengan beigebracht, damit du damit einen Kameraden angreifst. Diese Technik kann sehr gefährlich sein und sollte niemals gegen einen Kameraden eingesetzt werden, egal wie sehr dich dieser auch provoziert. Aber ich denke, dass du das weißt und deshalb glaube ich, dass da noch mehr dahinter steckt. Komm wir setzen uns kurz.“ Er deutete auf Zwei Baumstümpfe nicht weit weg von ihnen, auf denen sie dann auch Sekunden später Platz nahmen.

Ein paar Minuten sagte keiner von beiden etwas, bis Naruto wieder das Wort ergriff: „Lass mich dir eine Frage stellen. Was wünscht du dir im Moment am meisten?“ Kaero kannte diese Antwort, sprach sie jedoch nicht aus. Deshalb beantwortete sein Vater für ihn diese Frage: „Keine Antwort? Gut, dann werde ich dir sagen, was ich schätze. Ich denke, dass du dir wünscht respektiert und gesehen zu werden, nicht als Uzumaki oder als mein Sohn, sondern als ein Mitglied Konohas.“ „Aber woher?“ kam es entgeistert aus ihm. Der Hokage hatte den Nagel genau auf dem Kopf getroffen. Naruto lachte kurz auf: „Mein Sohn, du ahnst garnicht wie ähnlich wie uns sind. Ich war früher genauso ein Querkopf wie du und auch ich wollte diesen Respekt, zwar aus anderen Gründen, aber dennoch genauso verbissen wie du. Übrigens war das bei Arashi nicht anders.“ „Arashi wollte das auch?“ fragte der junge Uzumaki. „Ja, er hat ungefähr die gleichen Bedürfnisse gehabt wie du. Ich weiß, dass es nicht gerade einfach ist mein Sohn zu sein, weil ich ja von den meisten in den Himmel gelobt werde, obwohl so gut wie alles übertrieben ist.“ „Ach Quatsch, du bist doch ein perfekter Shinobi!“ kam es forsch aus Kaero. Abermals musste Naruto lachen. „Perfekt? Ich bin weit davon entfernt perfekt zu sein. Ich hab zum Beispiel die Genin-Prüfung erst beim vierten Mal bestanden.“ „WAS, aber-?“ „Nichts aber, es steht außer Frage, dass du, besser gesagt ihr alle Drei weitaus talentierter seit als ich. Deshalb habe ich euch auch schon mit sechs Jahren angefangen zu fördern und zu trainieren.“

Wieder brach eine kurze Stille. Der junge Blonde musste sich erstmal wieder sammeln. Er hatte bisher nur Lobeshymnen über seinen Vater gehört. Nun zu erfahren, dass auch er nicht perfekt war, überraschte ihn sehr. Irgendwann wandte er sich wieder seinem Vater zu: „Du Papa, kann ich dir eine Frage stellen?“ „Natürlich.“ „Du schätzt Arashi mehr als mich, nicht wahr?“ „Wie kommst du denn darauf?“ schoss es sofort geschockt aus dem Rokudaime. „Naja, er ist ja schließlich bedeutend stärker als ich und wird mehr respektiert.“ „Er ist aber auch vier Jahre älter als du, da ist es doch normal, dass er stärker ist als du und eines lass dir gesagt sein, mein Sohn.“ Er legte seine Hand auf den Kopf seines Sohnes und warf ihm einen warmen Blick zu. „Den Respekt, den du ersehnst, der fällt dir nicht zu oder wird dir in die Wiege gelegt. Diesen Respekt muss man sich hart erarbeiten und verdienen und genauso wie das Arashi geschafft hat, wirst du es auch schaffen und eines ist sicher: Ich schätze jeden von euch drei auf eine andere Art und Weise, aber alle im gleichen Maße. Arashi schätze ich für sein reifes und höfliches Benehmen, Alexa für ihre liebe und freundliche Art und dich. Dich schätze ich wegen deinen Willen und Ehrgeiz, obwohl er dir manchmal zu Kopf steigt.“ Bei den letzten Worten tippte er ihn sanft mit dem Zeigefinger auf die Stirn und lächelte ihn an. Arashi war das alles irgendwie ziemlich peinlich, aber er war glücklich zu wissen, wie viel seinem Vater an ihm lag. Deshalb begann er auch zu grinsen.

Der Hokage bemerkte nun, dass die Dämmerung langsam einsetzte. Er sagte: „Wir sollten langsam nach Hause gehen. Ich denke deine Mama hat bestimmt schon das Essen fertig.“ „Okay.“ erwiderte Kaero und realisierte, dass er ganz schön hungrig war. Sie wollten sich gerade auf den Weg machen, als Naruto noch etwas einfiel: „Achso eine Sache noch.“ „Ja?“ „ Du solltest solche Aktionen, wie den Ausflug heute Mittag in Zukunft lieber sein lassen, weil das anderen das Gefühl gibt, dass du dich für etwas Besseres hältst und das ist sehr hinderlich, wenn du ihren Respekt haben willst.“ „Hai!“ kam es entschlossen aus Kaero und beide machten sich auf den Weg nach Hause.

Bewährung

2.) Bewährung
 

Im Haus der Uzumakis herrschte an diesem Abend eine eisige und angespannte Stimmung beim Abendessen. Es war nicht schwer festzustellen, von wem diese Stimmung ausging. Sakura hatte nicht ein Wort mit ihrer Tochter gewechselt und ihr immer wieder einen grimmigen Blick zugeworfen. Naruto hingegen machte sich nur schweigend über das Essen her, weil er genau wusste, dass man Sakura bei ihrem jetzigen Gemütszustand lieber in kein Gespräch verwickeln sollte. Er hatte schon damit gerechnet, dass Iruka auch sie informieren würde, aber sie kannte scheinbar nicht die gesamte Geschichte, weil sie mit Kaero normal umging. Dieser wunderte sich genau wegen dieser Tatsache, traute sich aber auch nicht, seine Mutter auf seine Schuld hinzuweisen. Aber die Person, die mit Abstand am verwirrtesten war, war Arashi. Er wusste noch gar nichts von den heutigen Geschehnissen an der Akademie und schaute deshalb fragend zu seinem Vater, der ihm aber mit einem Blick signalisierte, lieber keine Fragen nach dem Grund zu stellen und so sah er nur von Zeit zu Zeit zu seiner Mutter und seiner Schwester, sagte aber nichts.

Alexa sagte nach längerem Zögern zu Sakura: „Es tut mir leid, was ich heute gemacht habe, Mama. Du bist jetzt bestimmt sauer auf mich, oder?“ „Natürlich!“ schoss es sofort aus der Kunoichi. „So habe ich dich nicht erzogen. Einfach einen Kameraden angreifen ist etwas, was ich nicht tolerieren kann.“ „Aber er hat Kaero schlimm beleidigt.“ versuchte sich die Blonde zu rechtfertigen. „Das spielt keine Rolle!“ gab Sakura zornig zurück, sodass Alexa etwas zusammen zuckte. „Gewalt sollte immer die letzte Alternative sein und erst recht gegenüber einem Konoha-Nin.“ „Aber-“. Alexa versuchte Argumente zu finden, aber sie fand nicht die richtigen Worten. Als ihre Mutter erneut ansetzen wollte, schritt Naruto jetzt doch ein: „Ich denke, das ist genug Sakura.“ Diese drehte sich jetzt um und fauchte ihren Mann an: „Willst du das etwa gutheißen, was sie getan hat?“ „Selbstverständlich nicht.“ kam es beschwichtigend aus ihm. „Aber ich denke, wir müssen die Sache nicht schlimmer hinstellen, als sie ist. Ich hab bereits mit Neji geredet und so wie es aussieht hat der junge Hyuga keine Verletzungen davon getragen und von den Hyugas aus wird Alexa keine Konsequenzen erwarten müssen. Genauso wie ich gehen sie davon aus, dass das eine Ausnahme war.“ Bei diesen Worten wurde der kleinen Blonden wieder ein wenig leichter ums Herz und es zeichnete sich sogar ein Lächeln auf ihren Lippen ab. Allerdings erstarb dieses Lächeln bei den nun ergänzenden Worten des Hokages auch gleich wieder. „Allerdings wirst du dich bei dem Jungen entschuldigen und ich erwarte, dass so etwas nicht mehr passiert. Haben wir uns verstanden, Alexa?“ Diese nickte daraufhin nur schuldbewusst.

„Was ist da eigentlich passiert? Ich versteh nur Bahnhof.“ kam es jetzt ratlos aus Arashi, der aufgestanden war. „Das erzähle ich dir später, wir müssen dieses Thema nicht noch weiter ausdehnen. Setze dich bitte wieder“ entgegnete Naruto. Der Rothaarige ließ sich nach diesen für ihn enttäuschenden Worten wieder unzufrieden in den Stuhl fallen. Es nervte ihn sichtlich, dass er der einzige hier war, der nicht im Bilde war. Er war ja schon seit seiner frühsten Kindheit ungemein neugierig.

Der ehemalige Chaos-Ninja machte jetzt einen Versuch, das Thema zu wechseln und wandte sich seinen Zwillingskindern zu: „Es sind ja nur noch drei Tage bis zur Prüfung. Und schon aufgeregt?“ „Ach was!“ kam es betont lässig aus Kaero. „Ich sehe da keine großen Probleme.“ „Nimm die Sache nicht auf die leichte Schulter, mein Sohn.“ erwiderte sein Vater mahnend. „Ja Papa hat Recht.“ pflichtete Arashi seinem Vater bei. „Die Prüfung war damals schon anspruchsvoll. Jedes Jahr schafft es nur ein Bruchteil beim ersten Mal, dass heißt nicht jeder packt das.“ „Ich bin ja auch nicht <jeder>!“ entgegnete Kaero trotzig. „Und außerdem hast du es auch beim ersten Mal geschafft. Also kriege ich es erst recht hin.“

Nach dem Essen gingen die Kinder auf ihre Zimmer und Naruto und Sakura waren gerade dabei den Tisch abzuräumen. Der Blonde merkte seiner Frau immer noch die missmutige Stimme an. Der Uzumaki seufzte hörbar und sagte: „Bist du wegen der Sache mit Alexa immer noch schlecht gelaunt?“ „Ich weiß auch nicht.“ kam es nachdenklich aus der Kunoichi. „Ich denke einfach, dass du die Sache zu leicht nimmst.“ „Sie hat nur ihren Bruder schützen wollen und das macht mich irgendwie sogar stolz. Natürlich war es der falsche Weg, aber sie hat nun einmal Temperament.“ Beim Weg ins Wohnzimmer fügte er noch grinsend hinzu: „Und von mir hat sie dieses Temperament jedenfalls nicht geerbt.“

Dieser Satz nahm der gesamten Argumentation Sakuras den Wind aus den Segeln. Schließlich war ihr ja früher auch mal die Hand ausgerutscht. Es wäre einfach nur scheinheilig gewesen, noch weiter auf auf diesem Thema herum zu reiten. Etwas missmutig musste sie feststellen, dass das genau die Wirkung von Narutos Satz sein sollte. Er kannte sie einfach schon fast besser, als sie sich selbst. Aber dennoch ließ sie diese Sache ruhen.
 

3 Tage später
 

Eine ungewöhnlich nervöse Atmosphäre lag am Tag der Prüfung auf dem Klassenzimmer in der Akademie. Einige liefen ruhelos im Raum umher, andere kauten auf ihren Nägel herum. Nur drei Schüler schien das alles absolut nichts anhaben zu können. Die beiden Uzumakis und Shenji Hyuga saßen ruhig auf ihren Stühlen und warteten darauf, aufgerufen zu werden. Auch die Tatsache, dass bisher jeder Schüler der zur Prüfung geholt wurde mit hängendem Kopf zurückkehrte brachte sie nicht außer Fassung.

Etwas überraschend war für Kaero Shenjis Benehmen. Er hatte ihn in den letzten drei Tagen nicht einmal provoziert. Erst nach einer Auskunft von Hidate Hyuga wusste er den Grund. Shenji wurde scheinbar von seinem Vater Neji Hyuga für seine Äußerung gegenüber Kaeros ziemlich zurecht gewiesen worden. Seitdem wagte es der junge Hyuga nicht mehr, etwas Schlechtes über den Blonden zu sagen.

Die Beiden Hyugas waren dann auch die Nächsten, die aufgerufen wurden und gleichzeitig die Ersten die mit einem Stirnband zurück kamen, was das Bestehen signalisierte. Nach ihnen schafften es nur noch Kané Nara und zur großer Freude Kaeros auch Takeru Sabokumo.

Nun war Alexa an der Reihe und auf einmal wurde sie doch etwas nervös und ging mit unsicheren Schritten in den Prüfungsraum. Dort erwarteten sie Iruka, Hinata und ein ihr unbekannter Prüfer. Sie stellte sich in Front der Prüfer auf und erwartete die Aufgabe. Iruka ergriff nun auch sogleich das Wort: „Hallo Alexa. Die Aufgabe ist folgende: Du sollst zwei von dir gewählte Nin-Jutzus miteinander kombinieren.“ „Das ist alles?“ fragte Alexa unsicher. Iruka und Hinata konnten nicht anders und fingen an zu grinsen. Mit einem Nicken beantwortete der Chuunin Alexas Frage.

Sie atmete erst einmal tief durch und erschuf dann zwei Schattendoppelgänger. Im nächsten Moment verwandelten sich die drei Blonden in exakte Kopien von Hinata. „Tadellos!“ entwich es Iruka. Er ging auf sie zu und überreichte ihr das Stirnband. Mit einem strahlenden Lächeln und einer tiefen Verbeugung verabschiedete sich die Uzumaki und ging in den Klassenraum zurück. Dort erwartete sie schon ihr Bruder mit dem sie zufrieden abklatschte.

Nun war also Kaero an der Reihe. Er ging in den Prüfungsraum und erhielt die gleiche Aufgabe, wie seine Schwester. Er erwiderte die Aufgabe nur mit einem verdutztem Blick, der ganz klar zeigte, dass er die Prüfung ziemlich lächerlich fand. Solch eine einfach Kombination hatte er schon mit sieben Jahren gelernt. Er erschuf auch zwei Schattendoppelgänger, verwandelte diese aber in zwei Kunais, die er in Richtung der Prüfer schleuderte. Kurz bevor diese die Prüfer erreichten, verwandelten sich die Kunais wieder in die Schattendoppelgänger zurück und blieben auf dem Tisch stehen.

Hinata und Iruka hatten sowas schon geahnt, aber dem dritten Prüfer blieb beinahe das Herz stehen. Der Blonde sah nun hämisch grinsend auf seinen Sensei hinunter. Der sagte nur: „Sehr witzig, Kaero, aber die Ausführung war hervorragend.“ Er hielt ihm sein Stirnband entgegen und sogleich sprang der Blonde vom Tisch und ging zu einem Spiegel, der sich im Raum befand. Der Uzumaki legte das Stirnband an und betrachtete sich im Spiegel.

Stolz und Aufregung stiegen in ihm auf. Endlich begann sein richtiges Shinobi-Leben.

Teams

3.)Teams
 

Mit stolzgeschwellter Brust ging Kaero zurück ins Klassenzimmer, wo er freudig von seiner Schwester und Takeru empfangen wurde. Der Blonde war der letzte Prüfling an diesem Tage und deshalb verließen alle Schüler das Gebäude. Draußen warteten schon die Angehörigen der Prüflinge, darunter auch die Eltern von Kané und Shenji, sowie Temari, Kiba, Sakura und Arashi. Als die Angesprochenen nun ihre Schützlinge sahen, wie sie mit ihren Stirnbändern wedelten, liefen sie zu ihnen und umarmten sie herzlich. Die meisten von den Prüflingen mussten allerdings von ihren Eltern und Geschwistern getröstet werden, weil sie es dieses Jahr nicht geschafft hatten.

Sakuras Umarmung war für die Zwillinge fast schon erdrückend. Nur mit Mühe konnten sie sich nach einer Minute daraus befreien. Arashi sah mit einem hämischen grinsen zu seinem Bruder und sagte: „Du hast es ja tatsächlich auch geschafft. Hätte ich dir gar nicht zugetraut.“ „Sehr witzig, Arashi!“ erwiderte Kaero trotzig. „Die Prüfung war ja nicht gerade spannend.“ Ein reger Austausch von Spott und Hohn zwischen den Brüdern folgte, welcher erst durch eine Frage von Alexa beendet wurde, die sich fragend umsah: „Wo ist eigentlich Papa?“ „Der ist gerade bei Iruka und Hinata um die Ergebnisse der Prüfung auszuwerten.“ erwiderte Sakura. „Er wird euch nachher noch offiziell zu Genin ernennen.“Tatsächlich stand der Hokage gerade im Prüfungsraum und betrachtete zusammen mit Hinata und Iruka die Steckbriefe der erfolgreichen Absolventen. „Also haben es insgesamt sechs heute geschafft. Das macht mit den fünfzehn bereits ernannten Genin von gestern zusammen einundzwanzig, also sieben Teams.“ stellte Naruto nach einer Weile fest. „Genau. Haben sie schon eine Idee für die Teamzusammenstellungen, Hokage-Sama?“ kam es interessiert aus Hinata. „Ich denke schon, aber ich werde mir die Sachen alle heute Abend nochmal ansehen und euch meine Entscheidung morgen früh mitteilen.“ „Natürlich.“ sagte Iruka zustimmend.

Die Angehörigen kümmerten sich immer noch um die Prüflinge, sahen aber dann interessiert zur Eingangstür, aus der nun die Drei kamen. Irgendwie zog der Hokage die Blicke magisch auf sich. Die sechs erfolgreichen Absolventen stellten sich jetzt in einer Reihe auf und Naruto tat es ihnen gegenüber dieser Reihe gleich und erhob die Stimme: „Erst einmal, meinen herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung. Ihr seit zweifelsohne die Zukunft Konohas. Vom heutigen Tage an werdet ihr im Dorf als Genin und damit auch als vollständige Mitglieder unserer Shinobi-Gemeinschaft angesehen. Morgen werdet ihr zusammen mit den anderen neuen Genin aus den restlichen Jahrgängen in Dreierteams aufgeteilt. Außerdem wird euch ein Jonin zur Seite gestellt, der euch die nächsten Jahre lang begleiten und unterrichten wird. Also seit stolz auf das, was ihr geschafft habt und genießt den heutigen Tag noch ausgiebig, denn morgen beginnt eure harte Ausbildung.“

Nachdem er geendet hatte, lösten sich die Reihen auf und die einzelnen Familien verließen das Akademie-Gelände. Der Uzumaki wandte sich jetzt seinen Zwillingen zu und legte seine Hände auf ihre Köpfe: „Ich bin unglaublich stolz auf euch, aber ich hatte auch nichts anderes von meinen Kindern erwartet. Auf jeden Fall muss das gefeiert werden. Ihr könnt euch aussuchen, wo wir das machen.“ Er sagte diesen letzten Satz mit freudigen Voraussicht, weil er genau wusste, wo sie hin wollten. Denn auch wenn seine Kinder alle sehr unterschiedlich waren, so hatten sie doch eines gemeinsam: Ramen-Sucht. Und so überraschte die Entscheidung für Ichirakus den Blonden nicht im Geringsten.

Den ganzen Abend lag nur eine Frage in der Luft: Mit wem würden die beiden zusammen in einem Team sein? Zwar hatte Naruto die Teamzusammenstellung für seine Kinder bereits entschieden, aber er ließ sich nichts entlocken. Er wollte auf keinen Fall eine Sonderbehandlung seiner Kinder.

Und so saßen die Beiden am nächsten Tag genauso ahnungslos wie die restlichen Genin in einem Klassenzimmer der Akademie und warteten auf Iruka, der die Verkündung der Teams übernahm. Die meisten in diesem Raum waren älter als sie und betrachteten sie mit abwertenden Blicken. „Ich hoffe bloß, ich bekomme gute Teamkameraden und einen guten Sensei.“ sagte Alexa nach einer Weile ängstlich zu ihrem Bruder. „Solange ich nicht mit Shenji in einem Team bin, bin ich zufrieden.“ erwiderte er ruhig. Eine Unruhe ging nun durch die Reihen der Genin, weil Iruka das Zimmer betrat und mit der Verkündung der Teams begann: „Guten Morgen. Wir fangen am besten gleich an. Ich denke ihr seit sehr aufgeregt, weil ihr wissen wollt, mit wem ihr die nächsten Jahre zusammenarbeiten werdet. Also will ich euch nicht mehr auf die Folter spannen. Team 1 : Alexa Uzumaki, Hidate Hyuga und Takeru Sabokumo“ Alexa fiel eine tonnenschwere Last vom Herzen. Sie hatte ein ihrer Meinung nach wirklich gutes Team erwischt. Sie mochte Takeru und Hidate, obwohl letzterer nur selten mit ihr sprach. Den Grund dafür kannte sie aber nicht. Kaero hingegen bekam ein ziemlich schlechtes Gefühl. Zum einen, weil es sicher war, dass er nicht mit Takeru zusammen in einem Team sein würde und zum anderen hatte er eine schlimme Vorahnung, welche sich auch beim Fortfahren von Iruka bewahrheitete. „Team 2 : Kaero Uzumaki, Kané Nara und Shenji Hyuga.“ Es kam also wie es kommen musste. Der Blonde verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte ihn sein Vater nur in ein Team mit diesem Idioten stecken? Das beschäftigte ihn so sehr, dass er gar nicht mitbekam, wie die restlichen Teams ausgewählt wurden.

Nachdem die Teams zugeteilt wurden, bekamen sie einen Zettel, auf dem ein Ort stand, wo sie sich in zwei Stunden treffen sollten. Beim Abholen der Zettel erhaschte der Blonde einen Blick in Shenjis Gesicht, der ihm zeigte, dass er genauso unzufrieden war wie er selbst.

Kané und Shenji wollten sich gleich auf den Weg zum vereinbarten Ort machen, doch Kaero schlug einen anderen Weg ein. „Wo willst du denn hin. Wir müssen hier lang!“ rief Kané dem Uzumaki hinterher. „Ich muss noch was erledigen. Wir treffen uns dann da.“ schrie er zurück bevor er verschwand.
 

Naruto saß derweil zusammen mit seiner Frau in seinem Büro. Sie unterhielten sich über die Krankenstände im Hospital, die schon seit Jahren sehr niedrig waren. Es gab ja keine offenen Konflikte und so waren die meisten Patienten Unfallopfer. Nach gut fünf Minuten sprang nun aber die Tür auf, was die Beiden von ihrer Arbeit ablenkte.

Ein sichtlich schlecht gelaunter Kaero stapfte in das Zimmer und fauchte seinen Vater an: „Was sollte das?“ Diese Äußerung beunruhigte den Hokage aber nicht. Er erwiderte im ruhigen Ton: „Geht es um die Einteilung der Teams?“ „Natürlich!“ gab sein Sohn lautstark zurück. „Wie konntest du es wagen, mich in ein Team mit diesen Idioten zu stecken!“ „Achte lieber mal auf deinen Ton!“ warf Sakura daraufhin scharf ein. „Überlege dir mal, mit wem du hier sprichst! Er ist nicht nur dein Vater, sondern auch der Hokage, also erbringe ihn gefälligst den nötigen Respekt!“

Diese Worte ließen Kaero ein wenig zusammen schrecken. Naruto hingegen ergriff immer noch seelenruhig das Wort: „Ich werde dir mal was sagen, mein Sohn. Dein Team ist das mit Abstand ausgewogenste. Mit Kané als Genjutzu-Typ, Shenji als Taijutzu-Typ und dir als Ninjutzu-Typ seit ihr eine hervorragende Kombination.“ „Aber ich kann Shenji einfach nicht ab. Er war schon immer mein Rivale.“ versuchte sich Kaero zu rechtfertigen. „Rivalität kann in Maßen sehr fördernd und hilfreich sein. Ohne Rivalität wäre ich nicht der, der ich heute bin.“ Kaero stutzte, weil sein Vater diese Worte mit einem für ihn ungewohnten traurigen Ton aussprach. Diese Verwunderung wurde noch vestärkt, als der Blonde den darauffolgenden bedrückten Blick sah, mit dem der Hokage aus dem Fenster schaute.

Selbst nach elf Jahren löste der bloße Gedanke an seinen verstorbenen besten Freund immer noch einen Schmerz in seinem Herzen aus.

Unzufriedenheit

4.)Unzufriedenheit
 

Immer noch mies gelaunt machte sich Kaero jetzt auf den Weg zu einem kleinen Park im Osten Konohas, wo sich Team 2 mit ihren neuen Sensei treffen sollte. Als er ankam, sah er bereits Shenji und Kané auf einer Bank sitzen. Er gesellte sich zu ihnen, würdigte aber dem Hyuga keinen Blick. Shenji tat es ihm gleich. Eine ziemlich angespannte Atmosphäre kam auf, welche Kané nicht gerade als angenehm empfand.

Erst als ein ANBU wie aus dem nichts auftauchte verschwand diese Stimmung. Sowohl Shenji, als auch Kané wurden leicht nervös, weil ANBUs im Normalfall kein gutes Zeichen waren. Kaero hingegen erkannte den Ankömmling sofort und als dieser seine Maske abnahm, hatte der Blonde auch die Gewissheit. „Hey Sai! Lange nicht mehr gesehen. Wie geht’s dir?“ schoss es sofort aus dem Uzumaki. „Ganz gut.“ erwiderte Sai. „Aber von heute an heißt es Sensei Sai.“ „Also bist du ähm sind sie unser neuer Sensei?“ fragte Kané vorsichtig. Sai nickte daraufhin und schenkte den drei Genin ein warmes Lächeln. Es war, anders als früher, ein ehrliches Lächeln. Der ehemalige ANBU war über die Jahre ein sehr netter Zeitgenosse und guter Freund der Uzumaki-Familie geworden, was hauptsächlich an Narutos Einfluss lag. Er hatte aber durch seine Ausbildung ein sehr ausgeprägtes Disziplin-Denken, wodurch er nach Narutos Meinung die perfekte Wahl als Kaeros Sensei war. Auch der Blonde war mit dieser Wahl sehr zufrieden.

„So.“ begann Sai. „Am besten ihr stellt euch einfach mal vor. Wie ihr heißt. Was ihr mögt, was ihr nicht mögt und vielleicht noch euren Traum.“ Kaero ging dieser Aufforderung zuerst nach und sagte: „Also mein Name ist Kaero Uzumaki. Ich mag Ramen, Training und meine Familie und Freunde. Ich mag keine aufgeblasenen und arroganten Typen. (Er warf bei diesen Satz Shenji einen verächtlichen Blick zu.) Mein Traum ist es ein großer Konoha-Nin zu werden, der von allen respektiert wird.“

Shenji fuhr genervt fort: „Ich heiße Shenji Hyuga. Ich mag ebenfalls Training und vor allem meinen Clan. Ich mag keine Möchtegern-Shinobi, die denken nur weil sie vom guten Stand sind, was besseres zu sein. (Shenji sah dabei abwertend zu Kaero hinüber.) Mein Traum ist es, meinen Vater und meinen Clan stolz zu machen.“

Kané beendete mit ihren Worten die Vorstellungsrunde: „Ich bin Kané Nara. Ich mag faulenzen, Wolken betrachten und Blumen. Ich mag keine Teamkameraden, die sich gegenseitig angiften. (Sie blickte nacheinander ihre beiden Kameraden an) Mein Traum ist es irgendwann das Blumen-Geschäft meiner Mutter zu übernehmen.“

„Na das hört sich ja alles höchst interessant an.“ log Sai, der in Wirklichkeit dachte: „Na das kann ja heiter werden.“
 

Auch Alexa saß nun mit ihren Teamkollegen am vereinbarten Ort und unterhielt sich angeregt mit Takeru. Sie fragten sich beide, wer denn wohl ihr Sensei werden könnte. Hidate saß etwas abseits von ihnen und sagte nichts. Auf Alexas Frage hin, wen er denn gerne als Sensei hätte, zuckte er nur mit den Schulter und blickte nervös zu Boden. Eigentlich hätte das Alexa komisch vorkommen müssen, aber Hidate verhielt sich immer so und die Blonde hatte keine Ahnung warum.

Takeru erblickte nun etwas merkwürdiges. „Seht mal da hinten. Wer isn das?“ fragte er und deutete auf eine Gestalt, die auf sie zu kam. Allerdings ging diese nicht auf den Füßen, sondern auf den Händen, was einen seltsamen Eindruck machte, der durch einen hässlichen grünen Kampfanzug noch verstärkt wurde. Als die Gestalt nun vor ihnen zum Stehen kam und sich richtig aufstellte, lief ein Schauer über Alexas Rücken. Der Mann grinste über beide Ohren und erhob die Stimme: „Ah, ihr seit bestimmt Team 1, oder?“ Die drei nickten vorsichtig. „Sehr schön. Dann bin ich euer neuer Sensei. Mein Name ist Rock Lee.“ Den Genin entwichen bei diesen Worten alle Gesichtszüge. Sie schienen alle das Gleiche zu denken: „WAS? Dieser pilzköpfige Hampelmann im Strampelanzug soll unser Sensei sein? Na Super.“ Lee ließ sich von der Reaktion seines Teams aber keinesfalls aus dem Konzept bringen und sprach weiter: „Normalerweise würdet ihr euch jetzt alle vorstellen, aber ich bin der Meinung, dass man sich beim Training am besten kennen lernt und ihr wollt ja sicherlich nicht eure kostbare Jugend verschwenden.“ Die Uzumaki hörte dem Ganzen mit Argwohn zu und langsam schien sich in ihr ein ziemlicher Hass auf ihren Vater zu entwickeln. Was sollte dieser Typ ihr denn Bitteschön beibringen können? Aber da sie genau wusste, dass sie an der Situation nichts ändern konnte, versuchte sie sich damit zu arrangieren.
 

Die ersten Zwei Wochen als Genin verliefen für Alexa und Kaero keineswegs zufriedenstellend. Alexa musste die ganze Zeit nur trainieren, was ziemlich grausam war, weil Lee beim Training zu einem Sadist mutierte. Die seltenen trainingslosen Momente verbrachte sie mit schlafen oder der Behandlung ihrer Wunden vom Training. Allerdings schien das Training Früchte zu tragen, weil sich sowohl ihre Schnelligkeit, als auch ihre Ausdauer stark verbesserte. Irgendwann fand sie außerdem eine Möglichkeit, sich vor dem Training zu drücken. Sie schickte einfach immer einen Schattendoppelgänger zum Training und genoss ihrerseits ihre Freizeit. Was ihr Sensei, geschweige denn ihre Eltern, von dieser Methode finden würden, wollte sie sich aber lieber nicht ausmalen.

Kaero hatte hingegen seiner Schwester zwar Missionen, nur waren sie seiner Meinung nach absolut unter seinem Niveau . Sein Team fing entweder entlaufene Tiere ein, säuberte Orte oder machte Kurierdienste. Nun reichte es aber dem Blonden und so war er gerade zusammen mit Kané im Hokage-Turm unterwegs, um mit seinem Vater zu reden.

„Meinst du, das ist eine gute Idee?“ fragte die Nara unsicher. „Natürlich.“ erwiderte Kaero entschlossen. „Oder willst du etwa unsere nächste Mission, das Babysitting für diesen reichen Bengel übernehmen?“ „Nein, aber-“ „Na siehst du.“ unterbrach er sie. „Ich will endlich mal eine Mission, in der ich zeigen kann, zu was ich in der Lage bin.“ Sie erreichten das Büro des Hokage und gingen ohne Anzuklopfen einfach rein. Allerdings fanden sie nicht den Rokudaime, sondern Shikamaru vor, der lustlos Berichte schrieb.

Er sah nun auf und erblickte seine Tochter: „Kané? Was machst du hier?“ „Naja, wir suchen den Hokage.“ erwiderte sie zaghaft. „Der ist gerade in einer Missions-Besprechung, aber-“ „Okay Danke Shikamaru.“ schoss es sofort aus dem Uzumaki und ohne den Nara aussprechen zu lassen, verschwanden auch beide Genin wieder und ließen einen verwirrten Jonin zurück.

Naruto saß derweil zusammen mit Iruka und Kakashis Team in einem großen Saal und erläuterte die Einzelheiten der kommenden Mission. „Also, wir wurden vom Oberhaupt eines Dorfes in Otogakure um Hilfe gebeten. Scheinbar fällt sein Dorf schon seit Tagen Banditenangriffen zum Opfer. Eure Aufgabe ist es, das Oberhaupt sicher zu seinem Dorf zu geleiten und das Dorf von den Banditen zu befreien. Es handelt sich bei den Angreifern allerdings nicht um ausgebildete Ninja. Deshalb habe ich die Mission als B-Rang deklariert. Nichtsdestotrotz seit ihr ja noch fast alle Genin, aber ich mache keinen Hehl daraus, dass ihr von den Fähigkeiten her bereits Chuunin seit, deshalb-“

Plötzlich sprang die Tür fast aus den Angeln und ein zorniger Kaero stapfte auf seinen Vater zu. „Das ist doch total unfair! Warum muss ich Babysitter spielen und der da bekommt so eine spannende Mission? Wir sind vom gleichen Rang!“ Er deutete ohne hinzusehen auf Arashi, der seinen kleinen Bruder nur überrascht ansah. Naruto fuhr sich nur genervt durch die Haare und schien etwas still vor sich hin zu fluchen. Iruka hatte große Schwierigkeiten damit, nicht zu lachen anzufangen. Es war äußerst befriedigend, den Menschen mal auf der anderen Seite des Tisches zu sehen, der früher genau das Gleiche sagte, wie jetzt Kaero.

„Ihr seit zwar vom gleichen Rang, aber zwischen euch liegen Welten, was Fähigkeiten und Erfahrung betrifft. Du bist jetzt erst zwei Wochen Genin. Es hat schon seinen Grund, warum ihr nur D-Rang-Missionen bekommt. Ihr sollt erst einmal lernen, als Team zusammenzuarbeiten und dann können wir über anspruchsvollere Missionen reden.“ sagte der Hokage ruhig aber hörbar genervt.

„Aber meine Missionen sind einfach unter meiner Würde.“ erwiderte Kaero trotzig. „Schluss jetzt!“ entgegnete der Hokage entschieden und deutlich lauter. „Welche Mission unter deiner Würde ist, entscheide immer noch ich!“ Kané, die sich etwas hinter ihren Teamkameraden versteckt hatte, bemerkte jetzt, dass das ein schlimmes Ende nehmen könnte und sagte deshalb: „Entschuldigen sie Hokage-Sama. So etwas wird nicht wieder vorkommen.“ „Das will ich hoffen.“ Sie verbeugte sich tief und zerrte Kaero mit deutlicher Kraftanstrengung wieder aus dem Zimmer.

Der Rokudaime atmete erst einmal tief durch bevor er sich wieder den anderen zu wandte: „So, ich denke ihr wisst was ihr zu tun habt. Ihr trefft euch in einer Stunde mit dem Oberhaupt am Haupttor und beginnt mit eurer Mission.“ Die Angesprochenen nickten daraufhin und verschwanden, um sich auf die kommende Mission vorzubereiten.
 

Puh, ich denke mal, das dürfte denke ich fürs Erste reichen^^.

Kampfspuren

So hier gleich mal das Nächste. Viel Spaß.
 

5.) Kampfspuren
 

Pünktlich eine Stunde später erreichten Arashi, Kojiro und Sanari das Haupttor. Zu ihrer Überraschung war Kakashi ausnahmsweise sogar auch pünktlich und wartete bereits mit dem Auftraggeber der Mission auf sie. Aber mindestens genauso überrascht waren sie über dieses so genannte Oberhaupt. Das war nämlich ein nicht einmal achtzehn Jahre alter Mann. Als die Genin die beiden Wartenden erreichten, begann Kakashi die Anwesenden gegenseitig vorzustellen: „Also das ist Lokei Samada die Person, die wir beschützen sollen.“ Er wandte sich jetzt Lokei zu: „Und das sind Sanari, Kojiro und Arashi. Meinen Namen kennen sie ja bereits.“ Die Genin verbeugten sich zur Begrüßung, aber Lokei sah sie im Gegenzug nur argwöhnisch an und fragte Kakashi ungläubig: „Das ist die Unterstützung, die Konoha meinem Dorf schicken will? Die sind ja noch ziemlich jung.“ Diese Äußerung veranlasste die Genin das Oberhaupt beleidigt anzuschauen. „Keine Sorge.“ entgegnete der Jonin. „Das hier ist das mit Abstand beste Genin-Team Konohas.“ Die Worte des Jonins schienen Lokei ein wenig zu beschwichtigen und so machten sich alle auf den Weg nach Otogakure.

Nach gut zehn Minuten durchquerten sie nun eine weite Ebene. Verblüfft betrachtete Lokei die zerklüftete Erde und einen tiefen Krater , der sich nicht weit weg von ihnen befand. „Es ist doch immer wieder erstaunlich ,zu was die Natur fähig ist.“ bemerkte er und deutete auf einen tiefen Spalt im Boden, der mit Gras bewachsen. „Oh aber das hier entstand nicht natürlich.“ entgegnete der Hatake und erklärte: „Das hier sind die Spuren des letzten großen Kampfes um Konoha.“ „Wie? Sie meinen das geschah von Menschenhand?“ erwiderte das Dorfoberhaupt erstaunt. „Genauer gesagt war das das Werk von seinem alten Herrn.“ warf Kojiro grinsend ein und klopfte dem vor ihn laufenden Arashi auf die Schulter, der ihn nur im Gegenzug anfunkelte.

Sehr interessiert wandte sich daraufhin Lokei dem Rothaarigen zu: „Wie ist ihr vollständiger Name?“ Der Angesprochene seufzte kurz, weil er genau wusste, was als nächstes passieren würde und antwortete kurz: „Arashi Uzumaki.“ „Also sind sie wirklich der Sohn des großen Naruto Uzumaki?“ Arashi nickte. „Na dann muss ich mir ja keine Sorgen machen.“ kam es erleichtert aus Lokei. Der Fakt, dass unter den Genin der Sohn des Rokudaime Hokage war, beruhigte den Samada doch sehr.

Der Tag neigte sich langsam dem Ende entgegen und die Fünf hatten nach gut neun Stunden Fußmarsch ungefähr die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht. Doch nun schlugen sie ihr Lager für die Nacht auf. Nachdem Kakashi und Kojiro die Zelte aufgestellt und Arashi zusammen mit Sanari etwas Essbares und Wasser heran organisiert hatten, saßen alle um ein Feuer herum. In diesem Moment wurde deutlich, dass Kakashi und Sanari Vater und Tochter waren, denn beide waren in ihre Bücher vertieft. Aber die Lektüre hätte unterschiedlicher nicht sein können. Sanari las ein Sachbuch zum Thema Genjutzus, währenddessen sich ihr Vater wohl zum zwanzig tausendsten Mal mit seinem „Icha Icha Paradise“ beschäftigte.

Die anderen aßen den von Arashi gefangenen Fisch. Nach einer Weile fragte Kojiro Lokei interessiert: „Wie kommt es eigentlich, dass sie schon so jung Oberhaupt ihres Dorfes wurden?“ Auf die Frage hin bekam der Samada einen traurigen Gesichtsausdruck. „Mein Vater, das vorherige Dorfoberhaupt starb vor drei Monaten bei einem der Banditenangriffe. Er war schon immer zu stolz. Er wollte partout keine Hilfe von den Shinobi-Dörfern. Das war sein Verhängnis. Ich, sein einziger Sohn wurde dann zum neuen Oberhaupt ernannt, aber ich war noch nicht bereit dafür und bin es auch jetzt nicht. Das Einzige, was ich tun konnte, war euer Dorf um Hilfe zu bitten. Ich hoffe bloß, dass es den Dorfbewohnern gut geht.“ „Keine Sorge.“ kam es entschlossen aus dem Uzumaki. „Wir werden uns um diese Banditen kümmern.“ „Das hoffe ich inständig.“

Am nächsten Morgen brachen sie früh auf und marschierten jetzt auch schon wieder seit zehn Stunden. Plötzlich drehte der Wind und die Konoha-Nins hielten inne. Ein Geruch stieg in ihre feinen Nasen. Es roch nach Asche und Qualm. Sofort sahen alle Genin zu Kakashi, der nur nickte. Sie beschleunigten schlagartig ihre Schritte, sodass Lokei Schwierigkeiten hatte hinterher zu kommen. Als sie nun eine Anhöhe erreichten und das Dorf zu sehen war, erschraken sie. Das Dorf brannte lichterloh. Banditen plünderten die Häuser und töteten die Dorfbewohner.

Kakashi gab sofort Anweisungen: „Lokei, sie verstecken sich hier irgendwo im Wald und bleiben vom Dorf fern. Arashi, du und Kojiro haltet die Banditen solange auf, bis Sanari die Dorfbewohner in Sicherheit gebracht hat. Ich werde versuchen, das Feuer zu löschen.“ Er wandte sich noch einmal dem Uzumaki zu. „Ich könnte beim Löschen des Feuers ein wenig Hilfe gebrauchen.“ Arashi verstand auf Anhieb, was Kakashi wollte. Er biss sich auf seinen Daumen, formte Fingerzeichen und rief <Jutzu des vertrauten Geistes>. Als seine Hand den Boden berührte, tauchte neben ihm ein ca. drei Meter großer orangener Frosch auf, der sich sogleich zu Wort meldete: „Yo, was gibt’s, Alter?“ „Hör zu Gamakichi. Hilf Kakashi beim Löschen des Feuers!“ befahl der Rothaarige. „Alles klar.“

Da nun alles geklärt war, machten sie sich mit hoher Geschwindigkeit auf dem Weg ins Dorf. Arashi und Kojiro warfen sich ins Kampfgetümmel und zogen auch sofort die Aufmerksamkeit der Banditen auf sich. Der Blick eines Plünderers fiel auf das Stirnband des Uzumakis. „Seht mal, Leute. Da sind ein paar halbstarke Konoha-Nins.“ gab dieser lautstark von sich. Ungeachtet der Bemerkung erschuf der Rothaarige ein Dutzend Schattendoppelgänger.

Es wurde schon nach kurzer Zeit deutlich, dass die Banditen keine ausgebildeten Shinobi, sondern nur gewöhnliche Kriminelle waren, denn obwohl die Genin selbst mit den Schattendoppelgängern weit in der Unterzahl waren, schafften sie es problemlos die Angreifer in Schach zu halten, sodass Sanari immer mehr Dorfbewohner in Sicherheit bringen konnte. Kakashi hatte sich währenddessen in der Nähe des nahe gelegenen Flusses postiert und benutze Wasserjutzus, um dem Feuer Einhalt zu gebieten. Gamakichi hingegen schleuderte eine Wasserkugel nach der anderen auf die brennenden Dächer.

Kampfgebrüll, Schreie und das Krachen der zusammenstürzenden Häuser erfüllte das gesamte Dorf. Kaum wahrnehmbar ertönte unter diesen ganzen Geräuschen auch ein leises Wimmern aus einem der brennenden Gebäuden. Das Wimmern kam von einem kleinen schwarzhaarigen Mädchen, das sich in einer Ecke des brennenden Hauses zusammen gekauert hatte. Sie zitterte am ganzen Leib. Die Flammen kamen immer näher und versperrten ihr den Ausweg. Auf einmal gab jetzt die Decke nach und stürzte auf das Mädchen herab. Sie schloss die Augen und schloss mit ihrem viel zu kurzem Leben ab.

Ausgrenzung

So hier nun das nächste Chap. Viel Spaß und Thx for Komms.
 

Wie in Zeitlupe stürzte ein brennender Deckenbalken auf die Kleine herab. Immer noch hatte sie die Augen geschlossen und bemerkte nichts um sich herum. Erst als eine Hand die Ihre packte und sie aus dem brennenden Gebäude zog, realisierte sie wieder ihre Umgebung. Die um einiges kühlere Luft außerhalb des Hauses war unglaublich wohltuend für ihre Haut. Zaghaft hob sie wieder die Augenlider und blickte nun in besorgte, aber zugleich wunderschöne stahlblaue Augen. Ihr Blick wanderte zu einem großen Loch, welches in der Häuserwand klaffte. Sie hatte vorhin nicht einmal den lauten Knall, der durch die Zerstörung der Wand hervorgerufen wurde, gehört. Ihr Retter hatte sich nicht anders zu helfen gewusst und einfach die Wand mit seinem Rasengan durchbohrt. Sekunden später fiel das gesamte Gebäude in sich zusammen. Die Schwarzhaarige zuckte bei dem Geräusch des zerberstenden Holzes ruckartig zusammen. Vorsichtig beugte sich Arashi über das Mädchen: „Alles in Ordnung, Kleine?“ Die Angesprochene nickte nur schwach. Im nächsten Moment erschuf der Uzumaki zwei weitere Schattendoppelgänger. Das Mädchen schaute jetzt verwirrt zwischen den drei scheinbar gleichen Arashis hin und her. „Keine Sorge.“ kam es aus dem Original. „Alles was du tun musst, ist in der Nähe meiner beiden Doppelgänger zu bleiben. Dann wird dir nichts passieren.“ Der Rothaarige sprach diese Worte mit solch einer Zuversicht aus, dass die Kleine gar nicht anders konnte, als ihm zu vertrauen.

Der echte Uzumaki unterstützte nun wieder Kojiro im Kampf gegen die Banditen, währenddessen die beiden Doppelgänger dicht bei dem Mädchen blieben. Umso länger der Kampf dauerte, umso mehr gerieten die Banditen in die Bedrängnis. Als nun auch noch Kakashi und Gamakichi, die das Feuer erfolgreich beenden konnten, hinter ihnen auftauchten und sie auf den großen Marktplatz des Dorfes trieben, war der ungleiche Kampf so gut wie vorbei.

Triumphierend rief Kojiro: „So, das war es wohl für euch, ihr Schwächlinge!“ Er sah nun mit einem Grinsen zu seinem Kameraden hinüber und sagte: „Hey Arashi, wie wäre es zu guter Letzt noch mit einem kleinen Kombinationsjutzu?“ Dieser erwiderte nur das Grinsen und signalisierte damit sein Einverständnis. Beide begannen gleichzeitig Fingerzeichen zu formen. Der Rothaarige rief <Windkunst, Jutzu der Orkanböe>, wogegen Kojiro <Feuerkunst, Jutzu des großen Feueratems> schrie. Der nun aufkommende Wind entflammte augenblicklich und bildete einen glühenden Feuerwirbel, der dir Kriminellen einschloss. Einer nach dem anderen ging mit schweren Brandverletzungen zu Boden. Die, die von dem Jutzu verschont blieben, ergaben sich ohne zu Zögern.

Zehn Minuten später waren so alle überlebenden Banditen gefesselt und geknebelt. Die Dorfbewohner trauten sich nun langsam wieder aus dem Versteck, in das sie Sanari geführt hatte. Einer der Bewohner ergriff jetzt das Wort und deutete auf einen in der Ferne auf sie zulaufenden Mann: „Seht mal, da ist Lokei.“ Als das Oberhaupt die Bewohner erreichte, wurde er sofort von einer Traube von Menschen umringt und dankbar in die Arme geschlossen. Als sich dieser mit Mühe befreien konnte, wandte er sich Kakashi zu: „Ich bin ihnen zu großem Dank verpflichtet.“ „Nicht doch.“ entgegnete der Jonin. „Wir haben nur unseren Auftrag erfüllt.“ Aber Lokei ließ nicht locker und überschüttete den Hatake weiterhin mit Lobgesängen. In der Zwischenzeit ging Arashi auf das kleine Mädchen zu und die beschützenden Doppelgänger verschwanden. „Die Gefahr ist vorbei. Du kannst jetzt zu den anderen Dorfbewohnern gehen. Sie haben sich bestimmt schon Sorgen gemacht.“ Die Kleine schritt langsam und vorsichtig auf die Menschenmasse zu.

Als sich Kakashi endlich loseisen konnte, verabschiedeten sich die Konoha-Nin und waren gerade im Begriff zu gehen, als sie einen Schlag hörten. Sie drehten sich um und sahen, wie das schwarzhaarige Mädchen am Boden lag. Blut lief ihr übers Gesicht. Über ihr stand einen hünenhafter Mann mit einem Knüppel in der Hand. Er holte erneut aus, kam aber nicht dazu die Kleine ein weiteres Mal zu schlagen, weil er im nächsten Augenblick an die nächstliegende Wand befördert wurde. Arashi war eingeschritten und stellte sich schützend vor das Mädchen. „Wie kannst du es wagen ein kleines wehrloses Mädchen zu schlagen!“ fauchte er, aber der Niedergeschlagene brüllte nur zurück: „Wehrlos? HAH! Wir wollen diese Missgeburt in unserem Dorf nicht! Sie ist die Brut des Teufels und hat auch seine Augen!“ Der Uzumaki war geschockt aufgrund der harschen Worte. Kakashi hingegen stutzte bei den letzten Worten des Hünen. Die gesamte Menschenmenge schien diesem mit lautstarken Rufen beizupflichten.

Ungeachtet dessen besah sich der Rothaarige nun die Kopfverletzung der Schwarzhaarigen. Er legte seine rechte Handfläche auf die Wunde. Seine Hand begann grün zu leuchten und allmählich schloss sich die Verletzung. Arashi war also nicht nur ein talentierter Kämpfer, sondern auch ein außergewöhnlich guter Medic-Nin für sein Alter. Er wurde seit er ein Genin geworden war sowohl von Tsunade, als auch von seiner Mutter trainiert. Sein Blick fiel jetzt auf ihren linken Knöchel, der verstaucht zu sein schien. Leider war der Uzumaki noch nicht in der Lage, Knochenbrüche und Verstauchungen zu kurieren.

„Was machen wir jetzt mit ihr?“ fragte nun Sanari ratlos. „Hier bleiben kann sie ja schlecht.“ „Wir nehmen sie mit nach Konoha.“ kam es entschieden aus dem Rothaarigen. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“ wandte Kakashi ein. „Das geht schon in Ordnung.“ wiegelte Arashi ab. „Ich werde mit meinem Vater reden. Der wird die Situation sicherlich verstehen.“ Nach kurzem Überlegen stimmte der Jonin zu und übernahm den Rucksack des Uzumaki. Der wiederum hievte das Mädchen auf seinen Rücken.

Die Shinobi setzten sich in Bewegung und verließen das Dorf. Arashi warf den Dorfbewohnern zum Abschied noch einen verachtenden Blick zu.

Auf dem ersten Teil der Rückreise herrschte unangenehmes Schweigen. Wie dem Rothaarigen auffiel, hatte das Mädchen noch nicht ein Wort gesprochen. „Sag mal wie heißt du eigentlich, Kleine?“ fragte er nach einer Weile. Sie antwortete aber nicht. „Willst du ihn mir nicht sagen? Also ich heiße Arashi.“ Er schien schon langsam anfangen zu glauben, dass das Mädchen vielleicht stumm war, aber nach weiteren geschlagenen fünf Minuten kamen dann doch die ersten Worte über ihre Lippen: „I-ch heiße Hitomi Lutano.“ „Hitomi, also?“ gab er mit einem erleichterten Grinsen zurück. „Ein wirklich schöner Name.“ Zum ersten Mal überhaupt schien ein leichtes Lächeln über ihre Lippen zu kommen.

Nach ein paar Stunden machten sie an einem kleinen See Rast. Hitomi saß still im Schatten eines Baumes. Kakashi und Arashi holten gerade frisches Wasser. Der Uzumaki erzählte bei der Gelegenheit seinem Sensei von der Rettung Hitomis. Dem Jonin war aber ein Fakt an der Erzählung unklar und deshalb fragte er nach: „Wie hast du sie überhaupt gefunden? Ich meine gehört oder gerochen kannst du sie ja schlecht haben.“ „Ich hab sie gespürt.“ erwiderte der Genin. „Ich hab von ihr einen kurzen aber ziemlich starken Chakra-Impuls gespürt.“ „Sehr ungewöhnlich für ein kleines Kind.“ gab der Hatake zu Bedenken. „Sie scheint kein normales Kind zu sein. Ich bin gespannt, was der Hokage zu ihr sagt.“ „Ja, ich auch.“ pflichtete der Uzumaki bei.

Am nächsten Tag gegen Mittag erreichten sie Konoha und wurden von den Wachen herzlich begrüßt. Eigentlich wollte Arashi Hitomi gleich zu seiner Mutter bringen, aber Kakashi hielt es für besser, erst Naruto zu benachrichtigen. Deshalb standen sie einige Minuten später vor der Tür zum Büro des Blonden und klopften an. Eine ihnen gut bekannte Stimme bat sie einzutreten.

Naruto sah jetzt von ANBU-Berichten, die er gerade studierte, auf und erblickte Kakashis Team. „Sehr schön. Ihr seit also wohlbehalten wiedergekehrt.“ sagte der Rokudaime, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Er bemerkte nun aber Hitomi, die sich ein wenig hinter Arashis Kopf versteckt hatte. Seine Augen verengten sich ein wenig und er sprach: „Wer ist das kleine Mädchen, mein Sohn?“ „Nunja.....“ begann der Uzumaki.
 

So das war es erst mal. Vielleicht mache ich, wenn reges Interesse eurerseits besteht, das nächste heute Abend noch fertig.

Vergangenheit

So hier nun die Reaktion von Naruto auf das Erscheinen von Hitomi. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

51.)Vergangenheit
 

Immer noch standen Kakashis Team zusammen mit Hitomi vor Narutos Schreibtisch. Arashi begann zu erklären: „Also, das ist Hitomi Lutano.“ Er deutete auf das Mädchen auf seinem Rücken. „Sie kommt ursprünglich aus dem Dorf, das wir befreien konnten. Allerdings scheint sie dort aus irgend einem Grund nicht erwünscht zu sein und hat auch scheinbar dort keinen, der sich um sie kümmern könnte. Sie wurde sogar von einem Dorfbewohner attackiert. Daher konnten wir es nicht verantworten, sie dort zu lassen.“ Der Rothaarige sah seinen Vater schon fast flehentlich an. Dieser musterte aber erst einmal das Mädchen genau, zu mindestens so weit es ihm möglich war, denn noch immer versteckte sie sich so gut es ging hinter Arashis Rücken und mied den Blicken des Hokagen. „Hat es einen bestimmten Grund, dass du sie trägst, Arashi?“ „Ja, ihr Knöchel scheint verstaucht zu sein. Ich dachte mir, dass sich Mama die Verletzung mal ansehen könnte.“

Der Blonde faltete die Hände vor dem Gesicht zusammen und überlegte einige Momente, bis er dann schließlich wieder das Wort ergriff: „Na schön, bring sie erst einmal zu deiner Mutter. Sie soll von ihr gründlich untersucht werden und die Nacht im Hospital bleiben. Morgen entscheide ich dann, wo sie in Zukunft bleiben wird.“ Erleichtert nickte der Rothaarige und verließ mit Hitomi das Zimmer in Richtung Krankenhaus. Der Hokage wandte sich jetzt seinem alten Sensei zu: „Ich erwarte dann in drei Tagen den Missionsbericht von dir.“ „Hai.“ antwortete Kakashi kurz. Eigentlich war es üblich, die Berichte spätestens einen Tag nach Rückkehr einzureichen, aber da Naruto den Hatake nun schon über zwanzig Jahre kannte und wusste , dass sich der Jonin so gut wie nie an solche kurzfristigen Zeitanweisungen hielt, gab er ihm von vorne herein mehr Zeit. Da nun alle Formalitäten geklärt waren, entließ der Blonde die restlichen Anwesenden und setzte seine alltägliche Arbeit fort.
 

An diesem Abend kam der Uzumaki erst sehr spät nach Hause. Die übrigen Familienmitglieder hatten bereits gegessen und sich in ihre Räumlichkeiten zurückgezogen. Er ging erst gar nicht in die Küche um zu essen, sondern bog gleich ins Wohnzimmer ein, wo Sakura bereits mit einer Flasche Sake vor dem Kamin wartete. Er gesellte sich zu und gab ihr einen langen Kuss. Die erwiderte Diesen und schmiegte sich danach eng an ihren Mann. „Du bist spät, Schatz.“ kam es aus ihr. Bevor er antwortete nahm er einen ausgiebigen Schluck Sake. „Ich weiß, Entschuldige, aber die Ratssitzung hat sich wieder endlos hingezogen.“ „Das scheint ja schon zur Gewohnheit geworden zu sein, seitdem der Schwachkopf ein Ratsmitglied geworden ist. Was wollte er denn heute?“ „Ach das Übliche.“ fasste er gelangweilt zusammen. „Meine Führung wäre zu weich und zu sehr auf Frieden fixiert. Außerdem nutze ich seiner Meinung nach die Stärke Konohas unzureichend.“ „Also wirklich wieder das Gleiche. Dem Typ müsste doch langsam mal auffallen, dass er sich ständig wiederholt.“

Der Mann, über den die Beiden sprachen war einer der sehr wenigen politischen Gegner Narutos innerhalb von Konoha. Im Allgemeinen galt der Rokudaime als der bisher unumstrittenste Hokage. Aber dieser Mann, namens Danzou war ein gebrechlicher Hardliner, dem militärische Macht wichtiger als Frieden war. Deshalb widersprach folglich die friedliche Politik des Uzumakis völlig den Vorstellungen Danzous. Aber der Blonde war in Sachen Missgunst bei Danzou in guter Gesellschaft. Dieser war nämlich schon Gegner des Sandaime und Tsunades. Nichtsdestotrotz war immer noch die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung und des Rates auf Narutos Seite und solange er keine großen Fehler machen würde, würde sich daran auch nichts ändern. Darum machte er sich keine großen Sorgen wegen Danzou.

Er hatte auch schon genug Worte zum Thema Danzou an diesem Tage verschwendet und so wechselte er das Thema. „Wie geht’s eigentlich diesem Mädchen, dieser kleinen Hitomi?“ „Körperlich wieder gut. Ich habe ihre Verstauchung geheilt, aber psychisch scheint mit ihr nicht alles in Ordnung zu sein. Sie wirkte auf mich sehr verstört. Ich habe rein gar nichts aus ihr herausbekommen. Ich glaube, sie hat in ihrer Vergangenheit sehr viel durchgemacht und schottet sich deshalb völlig nach außen ab.“ „So ernst also. Ich denke, wir müssen zuerst herausfinden, was in ihrer Vergangenheit vorgefallen ist, um ihr zu helfen.“ stellte der Blonde nachdenklich fest.
 

Am nächsten späten Vormittag herrschte ein ordentlicher Tumult in einer Gasse der Innenstadt. Ein kleines Mädchen stürzte gerade aus einer kleinen Bäckereistube und versuchte sich schnell von dieser zu entfernen. Allerdings kam die Person, die sich bei näherer Betrachtung als Hitomi herausstellte, nicht sehr weit, weil sie über einen Stein stolperte und zu Boden fiel. In ihren Händen hielt sie einen Leib Brot. Hinter ihr tauchte nun ein stämmiger Bäcker auf, der wütend auf die Schwarzhaarige herunter sah und sagte: „So Kleine, sei ein artiges Kind und gib mir das gestohlene Brot zurück!“ Doch Hitomi klammerte als Reaktion den Leib nur noch enger an ihren kleinen Körper. Der Bäcker hob drohend die Hand: „Wirst du wohl hören Mädchen!“ Sie bereitete sich auf den nun folgenden Schmerz der Bestrafung vor. Doch der blieb aus.

Neben dem Bäcker stand nun ein weiterer Mann, der den Arm des Bäckers festhielt und mit tiefer Stimme sagte: „Ich stimme ihnen zu, dass Stehlen nicht rechtens ist, aber es ist wohl kein Grund ein Kind zu schlagen!“ Der Bestohlene hatte immer noch seinen Blick auf die Kleine geheftet und erwiderte nur: „Ich wüsste nicht, was sie das anginge. Wer sind sie über-“ Die letzten Worte verschluckte er, weil er nun zu seinem Nebenmann sah. Das nächste was er stammeln konnte war: „Ho- Ho- Hokage-Sama, aber was machen sie denn hier?“ „Hat sie noch mehr außer das Brot gestohlen?“ fragte Naruto nur trocken. Der Befragte schüttelte den Kopf. Der Blonde griff daraufhin in seinem Mantel, zog ein Bündel Scheine heraus und gab dem Bäcker einen davon. „Ich denke das sollte die Schuld begleichen. Das wäre ja dann wohl alles.“ Ohne dem Mann noch eines Blickes zu würdigen ging er auf die Schwarzhaarige zu, half ihr aufzustehen und zog sie an der Hand um die nächste Ecke.

Als sie von den Schaulustigen nicht mehr zu sehen waren, kniete sich der Hokage nieder, um mit Hitomi auf einer Augenhöhe zu sein. Sein ernster Gesichtsausdruck wandelte sich in einen freundlichen. Er begann nun Fragen zu stellen: „Warum bist du aus dem Krankenhaus ausgerissen?“ Keine Antwort. „Wenn du Hunger hattest, warum hast du nicht einfach gefragt? Sie hätten dir sofort etwas gegeben.“ Abermals keine Antwort. Der Blonde seufzte kurz. „Hast du jetzt Hunger?“ Sie wollte wieder nicht antworten, doch ihr knurrender Magen entlarvte sie. Naruto grinste leicht. „Das fasse ich mal als ja auf. Gut dann lass uns was essen gehen.“ Er nahm sie an die Hand und machte sich auf den Weg zu Ichirakus.

Dort angekommen setzte er sich nicht wie üblich vorne an den Tresen, sondern an einen etwas abgelegenen Tisch. Er wollte eine etwas ruhigere und privatere Atmosphäre schaffen. Er bestellte von der wie immer freundlichen Ayame zwei Portionen Ramen, die ihnen auch ein paar Minuten serviert wurden. Das Mädchen konnte sich kaum beherrschen. Sie sog die Nudeln förmlich in sich auf und verschluckte sich prompt nach wenigen Bissen. „Du brauchst nicht so schnell essen, Hitomi.“ sagte der Uzumaki im milden Ton. „Das Essen läuft dir schon nicht weg und wenn du danach noch hungrig bist, kannst du auch noch mehr haben.“ Eigentlich hatte sich die Schwarzhaarige vorgenommen, mit niemanden zu reden, aber die Antwort auf die kommende Frage musste sie einfach wissen und so begann sie zu sprechen: „Warum sind sie so nett zu mit? Warum helfen sie mir?“ Der nun aufkommende Ausdruck im Gesicht des Blonden und die Weise wie er die folgenden Worte aussprach, strahlten nichts als reine Wärme aus. „Brauch man denn immer einen Grund, um Menschen zu helfen?“

Dieser Satz verblüffte Hitomi vollends. Vor ihr saß ein Mann, der nicht aus reinem Eigennutzen half, sondern er tat es um des Helfelns willen. So ein Mann war ihr noch nie begegnet oder zu mindestens hatte sie so etwas noch nie erfahren. Aus diesen Gründen erbrachte sie dem Blonden etwas, was sie wohl seit langem niemanden erbracht hatte: Vertrauen. Nach Jahren vertraute sie wieder einem anderen Menschen.

„Es ist nicht so, dass ich mich beschweren möchte, aber ich habe solche Hilfe noch nie erfahren. Ich kenne sie nicht.“ erwiderte sie schließlich. „Hast du keine Familie mehr?“ fragte Naruto von Neugier getrieben. „Nein. Meinen Vater kenne ich nicht und meine Mutter ist vor acht Jahren bei meiner Geburt gestorben. Die letzten, die ich als Familie bezeichnen würde, waren meine Pflegeeltern, aber die sind vor knapp zwei Monaten vor meinen Augen getötet worden. Sie haben mich zwar wie einen Menschen behandelt, aber geliebt haben sie mich auch nicht. Nach ihrem Tod wurde ich von den anderen Dorfbewohnern nur noch wie Dreck angesehen und auch so behandelt. Schon seit ich denken kann, wurde ich gemieden und verachtet, aber da konnten mich meine Pflegeeltern wenigstens noch beschützen, aber als sie weg waren, wurden sie immer grausamer. Sie haben mich auch damals bei dem letzten Banditenangriff in ein Haus gesperrt und es dann eigenhändig in Brand gesteckt. Das Schlimmste an alldem ist aber, dass ich nicht einmal den Grund für ihren Hass kenne.“

Naruto war einerseits geschockt und andererseits fühlte er endloses Mitleid für dieses kleine Ding, was scheinbar nur die absoluten Schattenseiten des Lebens erfahren hatte. Das Mitleid war so groß, dass er es nicht einmal in Worte fassen konnte und so ließ er all dieses unkommentiert und beiden aßen nur still ihre Nudeln.

Nach dem Essen erhob sich der Blonde und sagte: „Komm wir gehen, Hitomi.“ „Wohin?“ „Zu mir nach Hause. Ich habe beschlossen, dass du bis auf weiteres in meinem Haus lebst. Keine Sorge, da ist genug Platz für dich.“ Zwar hatte Naruto eigentlich noch seine Pflichten zu erfüllen, aber für ihn war dieses Mädchen erst einmal wichtiger. Schweigend folgte die Kleine ihm, als er das Restaurant verließ.
 

Am Namikaze-Anwesen angekommen, staunte sie nicht schlecht aufgrund der imposanten Größe. Als er sie durch das Haus führte, wurden ihre Augen nur immer größer, aber sie hatte schon nach kurzer Zeit ihren Lieblingsort entdeckt. Sie war begeistert von der riesigen Terrasse mit dem wunderschönen Ausblick. Allerdings verschwand diese Begeisterung auch gleich wieder, als Kakashi wie aus dem Nichts auftauchte und ihr Herz aus Schreck fast stehen blieb.

Naruto der nun die Terrasse betrat fragte sogleich: „Was willst du hier Kakashi? Willst du etwas deinen Bericht abgegeben?“ Den Letzten Satz sagte er halb im Scherz, weil die Wahrscheinlichkeit dafür gegen Null ging. „Nicht ganz. Ich habe eine Bitte an Hitomi.“ erwiderte der Jonin und ging auf die Schwarzhaarige zu. „Pass auf. Naruto wird gleich mehrere Male schnell hintereinander in die Luft schlagen und ich will, dass du die Schläge zählst. Du wirst dich aber sehr konzentrieren müssen.“ Die Angesprochene blickte verwirrt den Hokage an, der aber mindestens genauso verwirrt war. Nach einer Weile sagte er nur. „Tu mir Bitte den Gefallen, Hitomi.“ „Hai.“ Zwar wusste er immer noch nicht, was das bezwecken sollte, aber Kakashi wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Folglich schlug der Uzumaki sehr schnell hintereinander zwei Dutzend Mal auf einen imaginären Gegner ein. Seine Arme bewegten sich so schnell, dass man sie eigentlich nicht sehen konnte.

Er war mit dem Rücken zu der Kleinen stehen geblieben und fragte: „Und wie viele waren es?“ „vierundzwanzig.“ kam es wie aus der Pistole geschossen. Überrascht drehte er sich um und begann dabei zu sprechen: „Das ist korrekt aber wie-“ Die letzten Worte blieben ihm bei dem Anblick, der sich ihm bot im Hals stecken. Seine Augen weiteten sich und sein Mund stand weit offen. Der Hokage war schlichtweg geschockt. Das Einzige, was er über die Lippen bekam, war: „Das ist doch unmöglich!“
 

Tja was könnte den Uzumaki denn bloß so schocken. Erfahrt es im nächsten Chap.

Familie

So hier nun die Auflösung. Thx for Komms und Viel Spaß.
 

8.)Familie
 

Der entgeisterte Blick des Uzumakis haftete nur auf einem einzigen Körperteil des Mädchens: den Augen. Diese hatten sich blutrot gefärbt. Das Einzige was sich von diesem tiefen Rot absetzte, war die pechschwarze Pupille, die von zwei ebenso schwarzen Punkten umringt war. Er hatte solche Augen schon zu oft in seinem Leben gesehen, um sich zu irren. Es war zweifelsohne das Sharingan. Aber es war ihm ein Rätsel, wie das möglich sein konnte.

So schnell es gekommen war, so schnell verschwand es auch wieder. Hitomis Augen färbten sich wieder komplett schwarz. Ängstlich sah sie Naruto an. „Hab ich was falsch gemacht?“ kam es völlig verunsichert aus ihr. Der Blonde versuchte sich schnell wieder zu fassen: „Nein, nein Hitomi. Es ist alles in Ordnung.“ log er. „Das war eben einen erstaunliche Leistung.“ Etwas verlegen schaute die Gelobte zu Boden.

In Wirklichkeit musste der Hokage diese Entdeckung erst einmal verarbeiten. Aber auf keinen Fall wollte er der Kleinen zeigen, dass er geschockt von ihr war. Denn das würde wohl den seidenen Faden des Vertrauens, den Naruto zu ihr aufbauen konnte, gleich wieder reißen lassen. Trotzdem musste er über die Sache nachdenken und wie es der Zufall so wollte, hörte er jetzt die Haustür aufgehen. Ein paar Sekunden später kam Arashi auf die Terrasse und sah die Anwesenden verdutzt an. „Papa? Was machst du denn schon hier und warum sind auch Hitomi und Sensei Kakashi hier?“

„Ich dachte, ich nehme mir mal einen halben Tag frei, aber du kommst wie gerufen. Du kannst Hitomi die zweite Etage ihres vorübergehenden Heimes zeigen. Sie wird nämlich bis auf Weiteres bei uns leben.“ Auf dem Gesicht des Rothaarigen begann sich ein Lächeln abzuzeichnen. „Das ist ja toll. Na dann komm mal mit.“ Er nahm sie an der Hand und führte sie die Treppe hinauf.

Naruto hingegen lehnte sich an die Veranda und atmete erst einmal tief durch. Nach ein paar nachdenklichen Minuten schlussfolgerte er: „Das wolltest du mir also zeigen. Also wusstest du, dass sie es besitzt, oder?“ „Naja, ich habe es geahnt.“ erwiderte Kakashi. „Aber es ist schon unglaublich. Ich meine, sie kann nicht älter als neun Jahre alt sein.“ „Acht Jahre um genau zu sein.“ warf der Blonde ein. „Gut, Danke. Wie wir ja wissen, sind die letzten beiden Uchias vor elf Jahren gestorben, Es kann also eigentlich nicht möglich sein, dass ein Mädchen, das drei Jahre danach geboren wurde, tatsächlich das Sharingan besitzt.“ „Doch, es ist möglich.“ widersprach der Rokudaime dem Hatake, der ihn daraufhin fragend ansah. „Es ist wahr, dass es unmöglich ist, wenn man davon ausgeht, dass die Uchia-Linie tatsächlich vor elf Jahren ausgestorben ist. Aber wenn man in Betracht zieht, dass es in der Welt noch andere Uchias gab beziehungsweise vielleicht immer noch gibt, dann ist es durchaus möglich.“ „Du meinst also, dass einer ihrer Elternteil ein Uchia war?“ „Genau.“ erwiderte der Hokage. „Entweder der Vater, den die nicht kennt oder die Mutter, die bei ihrer Geburt starb. Das ist die einzige logische Erklärung.“

„Aber eines hatte ich nicht erwartet.“ kam es nach einer Weile aus dem Jonin. „Was?“ „Es ist ja schon erstaunlich, dass sie das Sharingan überhaupt schon anwenden kann, aber das sie sogar schon die zweite Stufe beherrscht, ist schon beeindruckend.“ „Nunja, man sagt doch, dass sich das Sharingan weiterentwickelt, wenn große Gefahr für den Anwender besteht.“ „Richtig.“ „Tja, ich schätze, sie hatte schon viele dieser Momente in ihrem Leben. Du musst wissen, dass sie eine bisherige Kindheit hatte, die noch um einiges grausamer war, als zum Beispiel meine eigene. Aber das Sharingan erklärt auf jeden Fall die große Abneigung der Dorfbewohner. Das Dorf liegt ja im Land von Otogakure, also dem Land, welches von Orochimaru am meisten terrorisiert wurde. Und da Sasuke sein Schüler war, wird er auch seinen Anteil daran gehabt haben. Nur verständlich, dass sie eine natürliche Abneigung gegen das Sharingan entwickelt haben.“ „Da stimme ich dir zu, aber was hast du nun mit ihr vor?“ fragte Kakashi den Hokagen. „Ehrlich gesagt weiß ich das noch nicht. Ich muss darüber nachdenken, aber wie dem auch sei, ich sollte mich lieber wieder an die Arbeit machen. Ein Ninjadorf führt sich ja leider nicht von alleine und du solltest dich lieber um den Bericht kümmern. Du hast noch zwei Tage.“ Sie warfen sich zum Abschied noch einen kurzen Blick zu und verschwanden anschließend.
 

Hitomi bewunderte derweil ihr neues Zimmer. Es kam ihr wie der siebente Himmel vor. Sie hatte wohl noch nie in so einem sauberen und hellen Zimmer leben dürfen. „Darf ich hier wirklich schlafen?“ fragte sie ungläubig Arashi. „Klar, dafür ist das Gästezimmer ja da.“ erwiderte Dieser. Die Beiden hörten nun das erneute Öffnen der Eingangstür, was Hitomi dazu veranlasste nervös zusammen zu schrecken. „Keine Angst, Hitomi, das sind bestimmt nur meine Geschwister.“ Sie gingen zur Treppe und erblickten zwei blonde Genin, die im Flur standen. Sie sahen sehr erschöpft aus.

„Hey ihr beiden.“ rief Arashi. „Hi Bruderherz. Hab nicht damit gerechnet, dass du schon zu Hause bist.“ erwiderte Alexa. Ihr Blick fiel auf die Schwarzhaarige. „Oh, du musst bestimmt Hitomi sein, oder? Arashi hat mir schon einiges von dir erzählt.“ Die Angesprochene nickte nur leicht und versteckte sich etwas hinter den Beinen des Rothaarigen. „Also ich bin Alexa Uzumaki. und das ist (sie zeigte auf den anderen Genin) mein jüngerer Bruder Kaero.“ „Ich bin nicht jünger als du!“ kam es empört aus dem Blonden. „Falls du es vergessen hast. Wir sind Zwillinge!“ „Tja, aber ich wurde als Erste geboren und damit bin ich die Ältere.“ sagte sie belustigt.

Kaero hasste es, als der Jüngste der Geschwister angesehen zu werden und seine Schwester wusste das genau. Sie fand es immer wieder amüsant, ihn damit aufzuziehen. Ein kurzer verbaler Schlagabtausch kam auf, der aber sehr schnell wieder vom Rothaarigen unterbunden wurde, weil er ihnen etwas mitteilen wollte. „Hört zu ihr Zwei. Hitomi wird für eine Weile bei uns bleiben. Ich hoffe, ihr seit damit einverstanden.“ „Natürlich!“ kam es sofort aus Alexa. „Ich hab mir schon immer eine kleine Schwester gewünscht. Das wird bestimmt lustig.“ „Also ich hab auch nichts dagegen.“ pflichtete Kaero seiner Schwester mal ausnahmsweise bei. „Sie bringt sicher ein bisschen frischen Wind in den Laden.“ „Na dann ist das ja geklärt.“ sagte Arashi glücklich.

In den nächsten zwei Stunden zeigten die drei Uzumakis der Kleinen das restliche Haus und erzählten ein wenig aus ihrer Vergangenheit. Dabei gingen sie aber sehr bedächtig vor. Sie hatten ja ein wenig über sie von Arashi erfahren und wussten, dass sie ein sensibles Kind war.

Als nun wieder die Haustür aufging, schaute sie abermals nervös zum Ausgang des Wohnzimmers. Sakura trat ins Zimmer und ging gleich mit einem Lächeln auf die Schwarzhaarige zu. Die freundliche Ausstrahlung der Rosahaarigen ließ die Anspannung der Kleinen wieder ein wenig schwinden. Sakura beugte sich etwas zu ihr herunter. „Na, meine Kleine. Kennst du mich noch?“ „Sie sind doch die Ärztin aus dem Krankenhaus.“ erwiderte Hitomi leise. „Richtig, aber ich bin auch Narutos Frau und die Mutter der Drei hier.“ „Kennst du schon die tollen Neuigkeiten, Mama?“ fragte Arashi. „Ja, euer Vater hat mich schon eingeweiht. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Zeit, die ich mit ihr verbringen kann.“

Sie wurde wahrlich von Naruto über die Geschehnisse informiert. Auch sie war geschockt über den Fakt, dass Hitomi das Sharingan besaß. Aber sie stimmte dem Vorschlag, dass die Kleine erst einmal bei ihnen bleiben solle, völlig zu. Denn auch sie empfand großes Mitleid für das Mädchen und wollte ihr helfen.

Die Schwarzhaarige spürte indes ein unbekanntes Wohlgefühl, dass sie aber auch verwirrte. Sie war es gewöhnt, in Kälte und Dunkelheit zu leben. Somit war die Wärme und das Licht, die alle Uzumakis ausstrahlten völlig ungewohnt für sie. Es wirkte für sie alles auf eine merkwürdige Weise unwirklich.
 

Die Nacht breitete sich über Konoha aus. Im Hokagen-Büro war es fast völlig dunkel. Nur eine kleine Kerze auf dem Schreibtisch spendete spärliches Licht. Naruto saß in seinem Sessel und hatte seinen Kopf nach hinten gelegt. Seine Augen waren geschlossen und so konnte der Eindruck entstehen, dass er schlafen würde. Doch in Wirklichkeit dachte er angestrengt über Hitomi nach. Er hatte den gesamten restlichen Tag nichts mehr bewerkstelligen können. Zu sehr kreisten seine Gedanken um die Kleine. Neben der Kerze stand auch eine leere Flasche Sake. An sich trank der Blonde wenig Alkohol, aber heute versprach er sich davon einen freien Kopf. Aber der Sake bewirkte das genaue Gegenteil. Er machte ihn nur noch unkonzentrierter.

Der Hokage spürte jetzt einen Luftzug und Momente später ein schönes Gefühl auf seiner Stirn. Etwas weiches berührten Diese. Er hob die Augenlider und sah nun in zwei smaragdgrüne Pupillen, die ihn warm anschauten. Diese Pupillen gehörten Sakura, die ihren Mann gerade sanft auf die Stirn küsste. „Du scheinst sehr in Gedanken versunken zu sein.“ kam es nach ein paar Sekunden aus ihr. „Ja.“ erwiderte er nur kurz. „Es geht sicherlich um Hitomi. Ihre Vergangenheit erinnert dich an deine eigene, nicht wahr?“ „Teilweise, aber noch mehr erinnert sich mich an Sasuke.“ „Das ist wahr. Ihr Aussehen und ihre Verschlossenheit. Sie hat wirklich Furchtbares durchgemacht. Es wird dauern, bis ihre emotionalen Wunden geheilt sind.“ „Das ist wohl richtig.“ stimmte er ihr zu. „Aber auf keinen Fall dürfen wir zulassen, das sie in dieser Dunkelheit verweilt. Sie darf nicht vom rechten Weg abkommen.“ „Die Frage ist nur, wie wir das bewerkstelligen können.“ gab sie zu Bedenken.

„Sie braucht Menschen, die sie beschützen können, Menschen, an die sie glauben kann und das Wichtigste, Menschen, denen sie vertrauen kann. Kurz gesagt: Sie braucht eine Familie.“ Die Kunoichi verstand diesen Wink.„Und du denkst, dass wir diese Familie sein sollten, nicht wahr?“ Der Blonde musste grinsen. „Wie immer verstehst du meine Gedankengänge auf Anhieb, Schatz. Ja, ich denke, dass wir die Menschen sein sollten, die sie erziehen und ihr Halt geben.“ „Ehrlich gesagt habe ich ein wenig Zweifel.“ sagte Sakura. „Es würde schon komisch aussehen, wenn wir einfach so ein eigentlich wildfremdes Mädchen adoptieren würden, erst Recht in deiner Position. Außerdem befürchte ich, dass du dich von ihrer Ähnlichkeit zu Sasuke beeinflussen lässt und durch sie etwas gutmachen willst.“

„Das ist auch zum Teil so.“ gab er ehrlich zu. „Sie ist noch so jung. Bei ihr ist es im Gegensatz zu Sasuke noch nicht zu spät. Ich konnte einmal nicht verhindern, dass ein Uchia in seine Verdammnis läuft, aber das darf nicht ein weiteres Mal geschehen. Aber da ist noch mehr. Ich spüre eine seltsame Verbindung zwischen ihr und mir.“ Sakura merkte ihren Mann seine Entschlossenheit an und machte deshalb einen Vorschlag: „Ich denke, es wäre das Beste, wenn wir erst einmal ein oder zwei Wochen abwarten und sehen, wie sie sich entwickelt und mit unseren Kindern zurecht kommt. Und dann sollten wir sie auch vorher fragen, was sie darüber denken. Schließlich ist es zum Teil auch ihre Entscheidung.“ „Du hast Recht. Eine gute Idee.“ „Aber eines wäre unabweisbar.“ sagte die Kunoichi. „Was?“ „Das du der ideale Vater für sie wärst. Wenn es jemand schafft, sie wieder glücklich zu machen, dann du.“

Traum

So, es geht weiter. Viel Spaß & Thx for Komms.
 

9.)Traum
 

Seit zwei Wochen lebte Hitomi jetzt bei den Uzumakis und langsam öffnete sie sich. Sie lächelte nun öfters und fing auch an mehr zu sprechen. Die Freundlichkeit und Wärme der Uzumakis schien auf sie abzufärben. Besonders mit Alexa verstand sie sich sehr gut, weil sie beide eine Leidenschaft teilten: Blumen. Stundenlang gingen sie durch den großen Garten des Anwesens und schauten sich die verschiedensten Gewächse an. Die Blonde erklärte dabei der Schwarzhaarigen die Bedeutung der einzelnen Pflanzen. Alexa hatte von Natur aus ein sehr fürsorgliches und soziales Wesen. Das und ihr ab und zu aufkommendes Temperament zeigten ganz klar, dass sie nach Sakura kam.

Am liebsten lag Hitomi aber einfach nur im weichen Gras und genoss die Ruhe und den Frieden. Die gesamte Atmosphäre war heilsam für ihre geschundene Seele. An ihre schlimme Vergangenheit dachte sie nur noch selten zurück.

Aber nicht nur zu den Uzumakis baute sie immer mehr Vertrauen auf, auch zu einer anderen Person hatte sie auf Anhieb ein sehr gutes Verhältnis. Diese Person ging, wie Hitomi bemerkte, fast täglich im Namikaze-Anwesen ein und aus. Sie hatte schon ein stolzes Alter erreicht, allerdings sah man das ihr keineswegs an. Sie sah exakt so aus, wie vor zwanzig Jahren. Die Rede war natürlich von der früheren Hokagen Tsunade. Nachdem sie ihr Amt an den Blonden übertragen hatte, verlor sie zwar ihre langjährige Aufgabe der Leitung Konohas, aber sie übernahm sehr schnell eine andere, ihr weitaus angenehmere Aufgabe. Da Naruto als Hokage und Sakura als Leiterin des Krankenhauses beruflich sehr eingespannt waren, kümmerte sich die Godaime sehr oft um die drei Kinder der Beiden. Sie hatte ja keine eigenen Kinder, sah aber die Uzumaki-Geschwister als ihre Enkelkinder an. Und umgedreht sahen die Drei in ihr ihre Großmutter. Gerade Arashi hatte mit ihr ein hervorragendes Verhältnis. Aber nicht nur die Miterziehung der Kinder ließen bei der Sannin keine Langeweile aufkommen. Zusätzlich stand sie dem Rokudaime des öfteren mit Rat und Tat zur Seite und war gleichzeitig ein Ratsmitglied. So nahm sie immer noch am politischen Geschehen des Dorfes teil.
 

Obwohl Hitomi jetzt in harmonischen und friedlichen Verhältnissen lebte, hatte sie ihre Vergangenheit natürlich noch nicht überwunden. Öfters wurde sie von Dieser eingeholt. So auch diese Nacht.

Es war bereits zwei Uhr morgens und fast alle Hausbewohner schliefen seelenruhig in ihren Betten. Nur die Kleine hatte einen unruhigen Schlaf und wälzte sich hin und her. Ihre Augenlider bewegten sich sehr schnell, was ein Indiz für einen nervenaufreibenden Alptraum war:

Sie war wieder in dieser alten Hütte ihres Heimatdorfes. Vor ihren Augen tauchten die Dorfbewohner auf, die sie mit abwertenden Blicken ansahen und brennende Fackeln in den Händen hielten. Viele von ihnen schrien: „Brennt die Hütte nieder. Der Bastard soll in Flammen aufgehen!“ Feuer breitete sich aus und schloss sie immer weiter ein. Sie konnte die Hitze auf der Haut spüren. Die Flammen hatten sie fast erreicht, als sie durch eine Stimme in die Wirklichkeit zurückgeholt wurde.

Sie saß aufrecht im Bett. Ihr Herz raste. An ihrem Gesicht liefen Tränen und Schweiß herunter. Nur verschwommen sah sie zwei Blaue Augen, die sie besorgt anschauten. Sie brauchte einige Momente, um zu realisieren, dass Naruto vor ihr saß. Er trug die Haare offen und nicht wie gewohnt zu einem Pferdeschwanz gebunden.

Der Blonde griff nach einem Stofftaschentuch, dass auf dem Nachtisch lag und wischte ihr den Schweiß und die Tränen aus dem Gesicht. „Ganz ruhig Hitomi.“ sagte er im sanften Ton. „Du hattest nur einen Alptraum.“ Die Kleine fiel ihm jetzt um den Hals und drückte ihren Körper fest an seinen. Sie zitterte wie Espenlaub. „Ich hab Angst.“ schluchzte sie. „Das brauchst du nicht. Du bist in Sicherheit. Hier tut dir niemand was.“ erwiderte er beruhigend und strich mit seiner Hand tröstend durch ihre langen schwarzen Haare. Das Beben ihres Körpers klang langsam ab. „Kann ich die Nacht bei dir und Sakura schlafen?“ fragte sie verlegen. „Natürlich.“

Er nahm sie auf den Arm und trug sie aus dem Zimmer. Auf dem Flur standen die verschlafenen Arashi, Kaero und Alexa. Hitomi hatte einen spitzen Schrei im Schlaf ausgestoßen und damit das gesamte Haus geweckt. „Was isn los?“ fragte der Rothaarige gähnend. „Ach nichts. Nur ein Alptraum. Geht wieder schlafen.“ antworte der Rokudaime. Die Kinder machten kehrt und schlurften in ihre Räume zurück.

Sakura, die im Bett saß schaute nun auf, als Naruto mit Hitomi ins Schlafzimmer kam. „Wieder ein Alptraum?“ fragte sie sogleich. Der Blonde nickte nur. „Tut mir Leid, dass ich euch Umstände bereite.“ kam es verlegen aus der Kleinen. „So ein Blödsinn.“ erwiderte die Kunoichi freundlich. „Es macht uns nichts aus, dass du hier schläfst. Wir freuen uns sogar.“ Behutsam legte er Hitomi auf das Bett und stieg dann selbst wieder hinein. Sakura und Naruto ergriffen jeweils eine Hand der Kleinen und schliefen dann ein. Durch die Sicherheit, die von den Beiden ausging, gelang es Hitomi auch nach wenigen Minuten wieder in den Schlaf zu gleiten.
 

Am nächsten Morgen saßen die Uzumakis am Küchentisch und aßen Frühstück. Als nun Hitomi dazu stoß, wurde sie sogleich von Arashi begrüßt: „Guten Morgen, Hitomi.“ „Morgen“ erwiderte sie kurz. Ihre müde Stimme passte zu ihrem unausgeschlafenen Gesamtbild. „Konntest du die restliche Nacht noch halbwegs schlafen?“ fragte Kaero interessiert. „Ja, es ging. Es tut mir wirklich Leid wegen der letzten Nacht.“ kam es beschämt aus der Kleinen. „Mach dir keine Sorgen.“ entgegnete Alexa beruhigend. „Jeder hat mal ab und zu Alpträume.“ „Ja, Alexa hat Recht.“ pflichtete der Rothaarige seiner Schwester bei. „Kaero zum Beispiel hat auch mal in einer Nacht das gesamte Haus zusammen geschrien.“ Dieser wurde knallrot und versuchte sich zu verteidigen. „Das ist schon Jahre her!“ „Das weiß ich doch.“ erwiderte Arashi. „Das, was ich damit sagen will, ist, dass man sich keinesfalls dafür schämen muss, Alpträume zu haben.“ Diese Worte beruhigten Hitomis Gewissen etwas.

Nach dem Essen wurde sie von Tsunade abgeholt, die ihr etwas das Dorf zeigen wollte. Konoha hatte ja eine beträchtliche Größe und deshalb hatte die Kleine bei Weitem noch nicht alles vom Dorf gesehen.

Die Genin wollten sich auch gerade auf den Weg machen, doch Naruto hielt sie auf: „Wartet mal kurz. Ihr seit heute vom Dienst befreit. Wir müssen mit euch etwas besprechen.“ Überrascht und etwas zögerlich nahmen sie wieder Platz.

„Es geht um Hitomi.“ begann der Hokage. „Bevor ich zum eigentlich Grund des Gesprächs komme, muss ich euch noch etwas erzählen.“ Die Genin blickten ihren Vater fragend an. „Sie hat eine besondere Gabe: das Sharingan.“ „Das, was Kakashi auch hat?“ fragte Kaero. „Ja, genau. Allerdings hat sie es von Geburt an und auf beiden Augen. Kakashi hingegen hat es mal verliehen bekommen. Hitomi ist folglich eine Uchia.“ „Warte mal kurz, Papa.“ warf Alexa ein. „In der Akademie wurde uns gesagt, dass der Uchia-Clan ausgestorben sei.“ „Das haben wir bis vor kurzem auch angenommen.“ erwiderte Naruto. „Sie ist also kein normales Kind und das solltet ihr wissen.

Aber kommen wir nun zum richtigen Thema. Ich habe euch die letzten zwei Wochen ein wenig beobachtet und denke, dass ihr sie schon sehr lieb gewonnen habt.“ Alle Drei nickten. „Aufgrund ihres Sharingans und ihrer Vergangenheit braucht sie Menschen, die sich um sie kümmern, aber auch gleichzeitig trainieren. Eure Mutter und Ich wollen Hitomi deshalb dauerhaft in unserer Familie aufnehmen. Das würde also bedeuten, dass sie eure richtige Schwester werden würde. Wir wollten euch aber natürlich vorher fragen, was ihr davon haltet.“

Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Arashi strahlt übers gesamte Gesicht. „Also ich bin voll dafür!“ rief er lauthals. Er war ja die Person, zu der die Schwarzhaarige als erstes Vertrauen entwickelt hatte. Der Rothaarige hatte sie eigentlich sofort ins Herz geschlossen. Auch Alexa freute sich sichtlich. „Das ist Klasse. Dann bekomme ich ja wirklich ein Schwesterchen. Außerdem gleicht sie dann das männliche Übergewicht in der Familie aus. Dann heißt es nämlich drei Männer gegen drei Frauen.“ „Also ich sehe nur eine Frau und das ist Mama.“ kam es voller Spott aus Kaero. Die Blonde warf ihrem Bruder einen tödlichen Blick zu, der ihn fast unmerklich zusammen zucken ließ. „Also ich hab auch nichts dagegen.“ sagte er nach einer Weile. Der junge Blonde versuchte so cool wie möglich zu klingen, aber sein Gesicht sprach Bände. Vielleicht freute er sich sogar am Meisten über den Zuwachs. Er hatte immer die Rolle des „Kükens“ der Familie inne. Den, auf den immer besonders aufgepasst wurde. Aber diese Position würde ja jetzt Hitomi übernehmen.

„Tja, dann ist das ja geklärt.“ kam es glücklich aus Naruto. Er hatte aber ehrlich gesagt auch keine andere Reaktion seiner Kinder erwartet.
 

Die Schwarzhaarige war derweil mit Tsunade wieder auf dem Heimweg. Sie hielt einen großen Strauß weißer Rosen in der Hand, den sie von Ino geschenkt bekommen hat. Diesmal wurde ihr also der Yamanaka Blumenladen gezeigt. Die Blumen hatte sie von Ino als eine Art Willkommensgeschenk bekommen. Sie gähnte jetzt herzhaft. „Du solltest mehr schlafen, Hitomi.“ kam es als Reaktion mahnend von der Sannin. „Das ist nicht so einfach. Ich hatte die Nacht wieder einen Alptraum.“ „Oh, das tut mir Leid. Dann ist es verständlich warum du nicht gut schlafen konntest.“ erwiderte Tsunade. „Ich hab danach wieder bei Naruto und Sakura geschlafen. Ich glaube ich falle ihnen ganz schön zur Last.“ sagte die Kleine beklommen. „Ach was. Ich kenne die Beiden schon sehr lange und weiß, dass sie dich nie als Last empfinden würden, oder geben sie dir dieses Gefühl?“ „Nein. Sie sind alle so nett zu mir. Am Liebsten würde ich für immer bei ihnen bleiben aber sie werden mich bestimmt bald satt haben.“ „Ich glaube darüber musst du dir keine Sorgen machen.“ erwiderte die Blonde und blickte sie vielsagend an. Die Godaime war neben Kakashi die Einzige, die etwas über die Pläne der Uzumakis Bescheid wusste.

Nachdem Hitomi wieder am Anwesen abgeliefert wurde, führte Sakura sie in die Küche, wo die restlichen Familienmitglieder schon auf sie warteten. Naruto ging schnurstracks auf sie zu und beugte sich etwas zu ihr herunter. „Lass mich dir eine Frage stellen, Hitomi." "Okay." "Wir wissen ja, dass du in der Vergangenheit keine richtige Familie hattest. Aber du wünscht dir eine, oder?“ „Natürlich.“ sagte sie ehrlich. Er lächelte sie daraufhin warm an. „Dann werden wir von heute an deine richtige Familie sein. Du würdest kein Gast mehr, sondern ein vollständiges Mitglied unserer Familie sein, aber natürlich nur wenn du das wirklich willst.“

Diese Worte trafen das Mädchen wie ein Hammerschlag. Geschockt ließ sie sogar die Blumen fallen. Sie war sprachlos. Fast wie in Trance schaute sie von einem grinsendes Gesicht in das Nächste. Vor ein paar Minuten dachte sie noch, dass ihre Tage bei den Uzumakis gezählt waren und jetzt wurde ihr offenbart, dass sie, wenn sie wollte, für immer bei den Menschen bleiben könnte, die sie als Erste wirklich als vollwertiger und sogar besonderer Mensch angesehen hatten und bei denen sie die bisher schönste Zeit ihres Leben verbrachte. Ihre Gefühle überwältigten sie. Sie begann zu weinen. Aber es waren keine Tränen der Trauer oder Einsamkeit, sondern pure Tränen des Glücks. Sie fiel dem Blonden in die Arme. „Ich deute das mal als <ja>.“ sagte er. Es war, als würde ein Traum, den sie vor ein paar Wochen nicht mal zu träumen gewagt hatte, in Erfüllung gehen. Endlich hatte sie das, was sie sich mehr als alles andere gewünscht hatte: eine Familie.
 

So, da haben die Uzumakis also Zuwachs bekommen. Im nächsten Chap geht es unter anderem um Verleihung etwas betimmten von Vater zu den Kindern.

Pakt

So hier nun das Nächste. Lest euch bitte durch was zu ENS auf der Hauptseite steht. Danke für die Kommis und Viel Spaß
 

10.)Pakt
 

Der wichtigste Schritt für Hitomis Eingliederung war jetzt getan. Nun musste es Naruto nur noch offiziell machen. Außerdem hatte er auch vor, mit ihrer Gabe offensiv umzugehen und es den Konoha-Nin im Vorhinein mitzuteilen, sodass es nicht später so aussehen würde, als verheimliche er ihnen etwas.
 

Am darauf folgenden Abend war jeder Platz im großen Saal des Hokage-Turmes ausnahmslos besetzt. Einige der Anwesenden mussten sogar stehen. Im Raum befanden sich fast alle Chuunin und Jonin, die sich zur Zeit im Dorf aufhielten. Nur die Wachposten Konohas waren nicht dabei. Daneben waren auch noch die Ratsmitglieder anwesend. Diese regelmäßigen Versammlungen der Shinobi hatte Naruto über die Jahre eingeführt. Sie fanden alle zwei Wochen statt. Dort konnten sich die Ninja über neue Erkenntnisse und Probleme austauschen.

Naruto saß zusammen mit Sakura und Shikamaru vor der großen Ansammlung der Konoha-Nin. An diesem Abend gab es keine großen Neuigkeiten zu besprechen und so dauerte die Sitzung bis zu dem Zeitpunkt, an dem Naruto noch einmal das Wort ergriff, gerade einmal eine halbe Stunde. „Zum Abschluss werde ich euch noch über einen Neuankömmling Konohas informieren. Einige von euch wissen bereits, dass ein achtjähriges Mädchen namens Hitomi seit ein paar Wochen in meinem Haus lebt. Sie ist allerdings kein normales Kind. Sie besitzt ein wohl bekanntes Bluterbe: das Sharingan.“

Ein Raunen ging durch die gesamte Menge. „Aber wie ist das möglich?“ fragte Neji entgeistert. „Nunja, genau weiß ich das auch nicht. Aber höchstwahrscheinlich waren Sasuke und Itachi Uchia nicht die einzigen verbliebenen Uchias. Es macht nur Sinn, wenn Hitomi die Tochter eines Uchias ist.“ erwiderte der Rokudaime. „Dann ist dieses Mädchen also auch eine Uchia.“ stellte Danzou fest. „Das ist richtig.“ stimmte der Blonde zu. „Dann verstehe ich aber nicht, warum sie hier in Konoha ist.“ entwich es dem Hardliner schneidend. „Der Uchia-Clan hat große Schande über Konoha gebracht. Dieses Kind gehört hier nicht hin.“ Naruto war von dieser Äußerung nicht gerade überrascht. Er hatte mit nichts anderen gerechnet, als Ablehnung dieses Tattergreises. „Sie vergessen wohl, dass der Uchia-Clan über Generationen Konoha treue Dienste erwiesen hat.“ entgegnete er. „Nur wegen ein oder zwei schwarzen Schafen sollte man nicht den gesamten Clan verachten. Außerdem befindet sich in diesem Raum das lebendige Beispiel dafür, dass das Sharingan viel gutes Bewirken kann.“ Einige blickten nun zu Kakashi, der in der ersten Reihe saß und in seinem Lieblingsbuch las, aber dennoch aufmerksam zuhörte.

„Sie vergessen aber, dass Kakashi kein Uchia ist.“ erwiderte Danzou. „Für mich stellt sie eine Gefahr für unser Dorf da.“ „Das sehe ich völlig anders.“ kam es aus Naruto. „Sie ist in meinen Augen mehr ein Geschenk für uns. Sie könnte in der Zukunft vieles für Konoha beitragen. Es ist nur wichtig, dass sie von jemanden richtig geleitet und trainiert wird. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden, dass ich mich persönlich Ihrer annehme, in Zusammenarbeit mit Kakashi.“

„Aber wo soll sie denn leben?“ fragte Ino nun interessiert. Sakura ergriff aufgrund dieser Frage das Wort: „Das ist die zweite Sache, die wir euch mitteilen wollten. Wir nehmen sie in unsere Familie auf.“ „Also wollt ihr sie adoptieren?“ erwiderte Sai. „Richtig. Naja genauer gesagt haben wir das bereits.“ „Ich bin absolut dagegen!“ rief Danzou. „Außerdem hätten sie das zuvor mit dem Rat abstimmen müssen!“ „Ach ist das so?“ kam es etwas belustigt aus dem Blonden. „Ich wüsste nicht, warum ich den Rat hätte vorher konsultieren sollen. Das ist eine Privatsache und ehrlich gesagt ist mir ihre Meinung zu diesem Punkt völlig egal.“

„Und sie wollen unser Oberhaupt sein?“ sagte der Alte. „Erbringen sie mir gefälligst den nötigen Respekt! Ein Hokage soll ja eigentlich ein Vorbild für die Bevölkerung sein, aber bei einem Grünschnabel wie ihnen wundert es mich nicht.“ Diese Worte ließen den Uzumaki völlig kalt. „Und sie sprechen von Respekt?“ konterte Tsunade. „Sie beleidigen hier öffentlich unser Oberhaupt. Sie haben wohl vergessen, dass sie im Rang unter ihm stehen. Außerdem stimme ich mit dem Hokage überein, dass diese Sache den Rat nichts angeht. Es ist einzig eine Sache seines Clans.“ Fast von allen Anwesenden kam zustimmendes Nicken.

„Wäre es ein normales Kind, würde ich auch keinen Grund sehen.“ entgegnete Danzou. „Aber diese Teufelsbrut könnte großen Schaden auslösen.“ „WAGEN SIE ES NIE WIEDER, SIE SO ZU BEZEICHNEN!“ brüllte der Rokudaime, der sprunghaft aufgestanden war und mit einem wütenden Blick den Hardliner fixierte. Einige waren wegen des plötzlichen Ausbruchs zusammen geschreckt und schauten nervös zum Hokagen. Dieser sprach nun mit nun wieder etwas ruhigerer Stimme weiter: „Hitomi hat sich sicherlich nicht ausgesucht, eine Uchia zu sein. Nicht die Herkunft macht einen Menschen aus, sondern seine Taten. Und sie hat bisher nichts getan, was es rechtfertigt, sie so zu bezeichnen.“ Er wandte sich jetzt der Menschenmasse zu. „Ich verlange, dass sie genau so angesehen wird, wie jedes andere Mädchen. Jeder, der sich nicht daran hält, hat mit schweren Konsequenzen zu rechnen.“ Jeder, der den Blonden kannte, wusste, dass diese Drohung nicht einfach so dahin gesagt war. Denn nichts hasste er mehr, als Intoleranz.
 

Eine Woche später
 

Naruto saß zusammen mit Iruka in einem Besprechungsraum des Hokage-Turmes und betrachtete ein Schriftstück. Auf dem Blatt stand ein Auftrag für Konoha. In der oberen linken Ecke stand ein kleines „C“ in der Handschrift des Blonden. „Meinst du wirklich, dass sie schon für so eine Mission bereit sind?“ fragte der Chuunin, als er auch einen Blick auf das Papier warf. „Keine Sorge. Die Mission ist eigentlich sehr einfach und ungefährlich. Sie hat nur einen C-Rang, weil sie dafür in ein anderes Land müssen. Aber das ist auch kein Problem, weil sie nur durch verbündete Länder reisen. Ich denke, damit dürfte ich sie etwas abspeisen können.“ Die Rede war von Kaeros und Alexas Genin-Teams.

Im Grunde war der Hokage über die Jahre ein sehr geduldiger Mensch geworden, aber langsam fing das ständige Gezeter seiner Zwillinge an, ihn mächtig zu nerven. Sie beschwerten sich eigentlich in einer Tour über die anspruchslosen D-Rang-Missionen und das sinnlose eintönige Training. Deshalb hatte er sich etwas überlegt, was sie für eine Weile ruhig stellen könnte.

Die angesprochenen Teams kamen auch prompt in das Zimmer und stellten sich in einer Reihe auf. Der Rokudaime ergriff das Wort: „So, ich denke es ist an der Zeit, euch mal eine C-Rang-Mission anzuvertrauen. Euer Auftrag lautet, drei Händler aus Iwagakure in ihr Dorf zu eskortieren. Da es sich wie gesagt drei Personen sind, schicke ich beide Teams.“ „Das soll jetzt anspruchsvoller sein?“ kam es aus Kaero. „Hört sich ja nicht gerade spannend an.“ „Tja, ich könnte euch natürlich auch auf eine S-Rang-Mission schicken, die ihr mit Sicherheit nicht überleben würdet.“ sagte Naruto genervt. „Aber weißt du was? Komischerweise liegt mir euer Leben am Herzen, Kaero.“ Der junge Uzumaki erwiderte nichts darauf und starrte nur beleidigt zu Boden. Der Hokage fuhr daraufhin fort: „Die Mission startet morgen früh um sieben Uhr am Haupttor. Gibt es noch irgendwelche Fragen über die Mission?“ Die Anwesenden schüttelten durchweg den Kopf. „Dann wäre ja alles geklärt.“ schloss der Blonde. „Ihr könnt dann alle außer Kaero und Alexa gehen. Viel Erfolg.“

Daraufhin verließen die Angesprochenen den Raum und ließen die ziemlich verdutzten Zwillinge zurück. Naruto stand nun auf und schritt zur Tür. Im vorbeigehen sprach er zu seinen Kindern. „Kommt mit. Ich möchte euch etwas zeigen.“ Sie taten wie ihnen geheißen und folgten ihren Vater auf die große Terrasse des Turmes. Der Rokudaime formte Fingerzeichen und wie aus dem Nichts tauchte eine große Schriftrolle auf, die er vor seinen erstaunten Kindern ausbreitete. In der Rolle standen viele Namen, von denen die beiden jungen Uzumakis aber fast keine kannten. Nur die letzten vier Namen ganz rechts waren ihnen ein Begriff. Dort waren von links nach rechts die Namen von Jiraya, Minato, Naruto und schließlich Arashi in roter Schrift niedergeschrieben.

„Das ist der Pakt der Kröten.“ erklärte Naruto. „Wenn ihr mit euren Blut eure Namen und Handabdrücke auf der Schriftrolle verewigt, könnt ihr mithilfe des Jutzus des vertrauten Geistes Kröten beschwören, die euch im Kampf helfen werden. Dieses Jutzu kann in brenzlichen Situationen sehr hilfreich sein.“ „Sind diese Kröten denn stark?“ fragte Kaero interessiert. „Einige von ihnen schon. Ein paar wenige besitzen sogar schier unglaubliche Kräfte, die die eines Menschen weit übersteigen.“ Begeistert von dieser Antwort stachen sich seine beiden Kinder mit Kunais in die Daumen, schrieben nacheinander ihre Namen nieder und setzten ihre Handabdrücke auf das alte Pergament.

Danach erklärte er ihnen den Ablauf dieses Jutzus und fügte noch, nachdem er sah, dass bei ihren ersten Versuchen nur winzige Frösche auftauchten, was seine Kinder enttäuschte, einen Rat hinzu: „Macht euch keine Sorgen. Es ist schon sehr gut, dass sofort vollständige Frösche kommen. Bei mir waren es am Anfang gerade einmal Kaulquappen. Für dieses Jutzu braucht ihr viel Übung, aber wenn ihr es erst einmal beherrscht, kann es eine starke Waffe werden. Ihr könnt es ja ein wenig auf der folgenden Mission üben.“
 

So im nächsten Chap geht dann die besagte Mission los.

Gefangenschaft

So nach einer kleinen Pause gehts nun weiter. Thx for Komms und viel Spaß.
 

Gefangenschaft
 

Am nächsten Morgen befanden sich am Haupttor Konohas sechs müde Genin, die alle missmutige Gesichter zogen. Ihre Erscheinungen zeugten auf jeden Fall nicht von großem Enthusiasmus. Als nun ihre Senseis mit den Händlern auftauchten, gab es eine kurze Begrüßungsszene. Anschließend setzten sie sich in Bewegung,um die Klienten sicher nach Iwagakure zu geleiten.

Kaero ging zwischen Alexa und Kané her. Nach einer Weile sagte er: „Paps kann doch nicht wirklich glauben, dass er uns mit so einer Mission abspeisen kann. Die ist doch todlangweilig. Ich will endlich mal ein bisschen Action.“ „Also ich finde es gut, dass die Missionen nur langsam anspruchsvoller werden. So können wir richtig hineinwachsen.“ entgegnete die Nara. „Tss, naja bei euch verstehe ich das ja. Mädchen sind ja im Allgemeinen etwas langsamer.“ Das diese Äußerung des Blonden ziemlich unklug war, erkannte dieser erst, als er einen dumpfen Schmerz spürte, der von zwei Kopfnüssen herrührte. Sauer stapften die Kunoichi an ihm vorbei. „Macho!“ kam es entrüstet aus Alexa. „Wie hältst du es überhaupt aus, mit dem unter einem Dach zu wohnen?“ fragte Kané ihre Kameradin. „Keine Ahnung. Ich ignoriere ihn meistens.“

Sich keiner Schuld bewusst, rieb sich der Uzumaki den Kopf. Hinter ihm ertönte ein kurzes Auflachen, welches von Shenji kam. Kaero drehte sich um und warf dem Hyuga einen Blick zu, der seine gesamte Abneigung zeigte.

Der erste Reisetag verlief ohne besondere Vorkommnisse und gegen Abend schlugen die Shinobi ihr Lager in der Nähe der Grenze zu Amegakure auf. Die beiden Uzumakis übten den gesamten Abend das Jutzu des vertrauten Geistes und langsam wurden die Frösche größer. Trotz dieses Erfolges war Kaero nicht zufrieden. Am Abend, als alle um ein Lagerfeuer saßen, sagte er deshalb mies gelaunt: „Ich will mal wissen, was mir diese Kröten bringen sollen. Ich bezweifle langsam, dass man damit wirklich so starke Kämpfer herbeirufen kann.“ Daraufhin kam wieder das provokative Lachen des Hyugas. „Was hast du für ein Problem?“ zischte der Blonde. „Ich finde es nur amüsant, dass du der Sohn des Hokage sein sollst, wenn du noch nicht einmal seine Kampftechniken kennst.“ erwiderte Shenji spöttisch. „Mein Vater hat mir mal erzählt, dass der Rokudaime in schweren Kämpfen, wie zum Beispiel den vor elf Jahren, eine riesige Kröte als Unterstützung beschwört.“ „Shenji hat recht.“ stimmte Sai zu. „Diese Kröte heißt Gamabunta und ist so um die vierzig Meter groß.“ „Boah, euer Vater muss ja wirklich unglaublich stark sein, wenn er so ein großes Wesen heraufbeschwören kann.“ sagte Takeru ehrfürchtig zu den beiden Uzumakis gewandt.

„Naja, man sollte ihn nicht stärker machen, als er ist.“ gab Lee jetzt zu Bedenken. „Er hat zwar wirklich mächtige Fähigkeiten, aber die Dorfbewohner übertreiben meistens in der Einschätzung seiner Kräfte. Ich persönlich habe diese noch nicht zu Gesicht bekommen.“ „Du warst ja auch beim großen Kampf damals nicht dabei. Du hast dich ja in Kirigakure gefangen nehmen lassen. Aber es ist ja allgemein bekannt, dass du nicht gerade eine hohe Meinung vom Hokage hast.“ entgegnete Sai hämisch. „Das ist so nicht richtig. Als Hokage respektiere ich ihn. Obwohl ich nicht denke, dass er der größte Kage in der Geschichte ist, so wie es die meisten glauben. Als Mensch allerdings mag ich seinen selbstgefälligen und arroganten Charakter nicht.“ „Du bist einfach nur undankbar. Schließlich hat er dich gegen den Willen des Rates befreien lassen.“ Die beiden Jonin tauschten böse Blicke aus, die von den Genin mit Sorge verfolgt wurden.

Alexa versuchte das Thema zu wechseln: „Sensei, meinen sie nicht, dass wir langsam zu Bett gehen sollten. Morgen wird bestimmt ein anstrengender Tag.“ „Du hast recht. Wir sollten lieber ein wenig schlafen.“ erwiderte Lee.

Innerhalb von wenigen Minuten waren alle außer Hidate, Sai und Lee eingeschlafen. Die beiden Ersteren hielten Wache vor den Zelten, der Letzte allerdings konnte einfach nicht einschlafen. Seine Gedanken kreisten um die Zeit seiner Gefangenschaft.
 

Flashback
 

Der Jonin saß zusammengekauert in einer Ecke seiner winzigen Zelle. Die Zelle war komplett in Dunkelheit getaucht. Es gab dort keinen Tag und keine Nacht und so hatte er irgendwann sein Zeitgefühl verloren. Aber eins wusste er: Er war schon mehrere Monate in Gefangenschaft. Seine Peiniger hatten schon vor geraumer Zeit aufgehört, ihn zu foltern, weil sie einsahen, dass man aus ihm nichts rausbekommen würden. Als Resultat ihrer grausamen Methoden trug Lee viele Narben am Körper. Obwohl die Folter aufgehört hatte, durchlebte er schwere Qualen. Er hatte furchtbaren Hunger und Durst, weil er nur unzureichend versorgt wurde. Er wusste, dass er so nicht mehr lange durchhalten würde.

Plötzlich schrak er auf, weil er mehrere Geräusche wahrnahm. Es hörte sich an, als würden mehrere schwere Gegenstände zu Boden fallen. Im nächsten Moment sprang seine Zellentür auf. Das hereingeworfene Licht blendete ihn und so musste er die Augen schließen. Sekunden später spürte er etwas warmes und klebriges auf seinem Gesicht. Es erklang eine Stimme: „Sehr gut Akamaru. Du hast ihn gefunden.“ Der Pilzkopf öffnete nun wieder die Augen und bemerkte, dass jetzt ein Hund und drei maskierte Männer in seiner Zelle standen. Einer der Männer beugte sich zu ihm herunter. „Lee, wie geht es dir?“ Der Angesprochene erkannte die Stimme. „Bist du das Neji?“ „Ja.“ erwiderte Dieser kurz. „Was macht ihr hier?“ fragte Lee erneut. „Na was wohl?“ kam es aus einem Mann, der sich als Kiba entpuppte. „Dich retten natürlich. Wir sind schon seit Monaten auf der Suche nach dir. Aber reden können wir nachher noch. Wir sollten dich erst einmal hier rausbringen.“ Kiba hievte Lees abgemagerten Körper auf Akamaru. Daraufhin verließen sie zügig das Gebäude und entfernten sich circa einen Kilometer davon.

Die drei ANBUs demaskierten sich nun und der Pilzkopf erkannte nun auch den Dritten. Es war Sai. Sie gaben dem ehemaligen Gefangenen Wasser und Trockenfleisch. Er schlang die Nahrung hastig herunter. Endlich hörte das elendige Hunger- und Durstgefühl in seinem Körper auf. Sai nahm nun einen Adler, der seelenruhig auf einem Ast wartete, und steckte ihm einen Zettel an die Kralle. Danach ließ er ihn wieder los und der Vogel flog ihn Richtung Konoha davon, um den Hokage über die Befreiung zu informieren.

Im Anschluss bewegten sich die vier in Richtung Küste, wo schon ein kleines Boot auf sie wartete. Sie stiegen ein und paddelten aufs Meer hinaus. „Was ist mit meinem Team?“ fragte Lee nach ein paar Minuten. Wenigstens seinen Genin konnte er damals kurz vor seiner Gefangennahme noch zur Flucht verhelfen. Allerdings wusste er nicht, was aus ihnen geworden war. „Denen geht’s gut. Sie wurden vor einem halben Jahr von anderen ANBUs gefunden. Sie sind jetzt wieder in Konoha.“ Eine Welle der Erleichterung durchzog ihn. „Wie lange war ich in Gefangenschaft?“ „Sieben Monate.“ erwiderte Kiba. „So lange also.“

Nach mehreren Tagen auf dem Wasser erreichten sie endlich wieder das Festland. Es war für Lee ein unglaubliches Gefühl, endlich wieder im Land des Feuers zu sein. Je näher sie der ersehnten Heimat kamen, desto mehr drängte sich dem Pilzkopf eine Frage auf: „Was ist in den letzten Monaten in Konoha so alles passiert?“ „Eine ganze Menge.“ sagte Sai. „Akatsuki ist endlich zerschlagen. Sie haben uns kurz nach deiner Abreise angegriffen, aber wir konnten sie besiegen.“ Lee war geschockt von dieser Neuigkeit, aber wollte noch mehr wissen.„Wie geht es den anderen?“ „Ino hat ein kleines Mädchen zur Welt gebracht. Die Kleine treibt Shikamaru in den Wahnsinn.“ erwiderte Kiba belustigt. „Ich und Neji werden übrigens auch Väter. Außerdem sind wir jetzt mit Tenten und Hinata verheiratet.“ „Was ist mit Sakura?“ kam es aus dem Pilzkopf. „Nunja.“ sagte Neji zögerlich. Er wollte dieses Thema eigentlich nicht anschneiden. „Sie ist wieder schwanger. Werden wohl Zwillinge. Sie und Naruto haben auch vor vier Monaten geheiratet.“ Diese Erkenntnis löste einen Stich in seinem Herz aus, der aber zugleich durch einen Schock ersetzt wurde.

Sie hatten nun die Grenze von Konoha erreicht und Lee blickte wie versteinert zu den Hokage-Felsen, wo nicht, wie er es gewohnt war, fünf Köpfe abgebildet waren, sondern sechs. Ganz rechts war das Gesicht des Uzumakis in Stein gemeißelt worden. „Was ist das?“ fragte er entgeistert und deutete auf Narutos steinernen Kopf. „Achja, das haben wir dir ja noch gar nicht erzählt.“ erwiderte Sai. „Naruto hat vor einem halben Jahr, kurz nach dem Sieg über Akatsuki, an dem er großen Anteil hatte, das Amt als Hokage von Tsunade übernommen.“ Diese Erkenntnis löste in Lee eine tiefe Abneigung aus.

Die Shinobi beschleunigten jetzt ihre Schritte und erreichten das Haupttor, wo Hinata und Tenten schon warteten. Als die beiden Kunoichi die Ankömmlinge sahen, liefen sie auf sie zu und umarmten sie. Hinata drückte sich fest an Kibas Brust und Tenten schloss gleich Neji und Lee gleichzeitig in ihre Arme. „Ich bin so froh, dass ihr wieder da seid.“ schluchzte sie. Die Wiedersehensfreude von Lee währte leider nicht lange, weil nun eine Stimme ertönte: „Es macht mich glücklich, dass du wohlbehalten zurückkehren konntest. Aber bei deiner Kämpfernatur hatte ich auch nichts anderes erwartet.“ Die Stimme gehörte Naruto, der zusammen mit Arashi auftauchte. Der Blonde trug seinen gewohnten weißen, mit Flammen bestickten, Mantel und lächelte ihn warm an. Doch der Pilzkopf erwiderte dieses Lächeln nicht. Ein Gefühl machte sich in ihm breit: Neid. Nicht nur, dass Naruto die Frau hatte, die er so sehr begehrte, nun war der Uzumaki auch noch zur höchsten Position im Dorf aufgestiegen. Das war schlichtweg nicht fair.
 

Flashback Ende
 

Dieser Neid war über die Jahre kaum geschwunden. Er fühlte ihn immer noch jedes Mal, wenn er ihn ansah. Das schien ihn innerlich aufzufressen. Nach weiteren quälenden Minuten schaffte er es endlich, in den Schlaf zu sinken.

Ernstfall

So. Jetzt gibt es mal wieder ein bisschen Acion für euch. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

12.) Ernstfall
 

Am nächsten Morgen zog die Gruppe schon sehr früh weiter und überquerte wenige Stunden später die Grenze zum Reich des Regens, in dem Amegakure lag. Die Landschaft veränderte sich allmählich. Sie wurde immer sumpfiger.

Die zu beschützenden Händler waren hingegen der Konoha-Nin eher schweigsame Gesellen, die nur das Nötigste von sich gaben. Das störte die meisten Shinobi aber nicht im Geringsten. Sie unterhielten sich angeregt untereinander. Nur Sai schien das Benehmen der Händler zu verwundern.

Plötzlich stoppte er, weil er ein metallisches Geräusch vernahm. Die Händler hatten Kunais gezogen und waren in Begriff sie auf die Konoha-Nin zu werfen. Geistesgegenwärtig zog der ehemalige ANBU seinen Pinsel und Papier aus seinen Sachen, malte etwas auf und sagte <Ninjakunst, Jutsu der Fesselzeichnung>. Drei Seile aus Tinte schossen aus dem Pergament. Zwei von den dreien erwischte er. Der Dritte konnte aber noch kurz bevor er von Lee niedergeschlagen wurde, ein Kunai auf Shenji schleudern, dass ihn an der Wade traf. Der niedergestreckte Händler veränderte jetzt sein Aussehen und zeigte sein wahres Gesicht. Er war ein Ninja aus Kirigakure. Als Sai das erkannte, realisierte er, was gerade passiert war: Sie waren in einen Hinterhalt geraten.

Dichter Nebel kam nun auf und umgab die Konoha-Nin. Nur schemenhaft sahen sie mehrere Gestalten auf sie zukommen. Die Shinobi befanden sich in einer wirklich ungünstigen Situation. Nicht nur, dass ihre Sichtweite fast gegen Null ging, Takeru und Kané waren auch ihrer besten Angriffstechniken beraubt. Durch den Nebel entstand kaum Schatten, den die Nara für ihre Schattenbindung benötigte. Für den Sabakuno war das Terrain schlichtweg ungeeignet, weil es keinen Sand gab, den er benutzen konnte. Er war nämlich wie sein Vater Gaara ein Sandbändiger. Die Beiden konnten nichts weiter tun, als sich auf ihre Kunais und Grundtechniken zu verlassen.

Blitzschnell ****ysierte Sai die Situation und gab Anweisungen: „Hidate und Shenji, ihr benutzt euer Byakugan, um uns zu lotsen. Euch sollte der Nebel nicht wirklich etwas ausmachen. Währenddessen versuchen Kaero und Alexa die Gegner mit ihren Schattendoppelgängern aufzuhalten. Takeru und Kané, da ihr in eurem Handlungsspielraum stark eingeschränkt seit, konzentriert ihr euch nur auf Selbstverteidigung.“

Fast alle Genin befolgten die Anweisungen, nur Shenji schien unter Schock zu stehen. Ob nun der plötzliche Angriff oder der aufkommende Schmerz seiner Wunde der Grund dafür war, war unklar, aber auf jeden Fall bewegte er sich kein Stück und entfernte nicht einmal das Kunai aus seinem Bein. Dafür machte aber Hidate überraschender Weise seine Sache hervorragend. Er schien sein Byakugan wirklich gut zu beherrschen.

Aber die Konoha-Nin mussten bald feststellen, dass sie starken Gegnern gegenüberstanden. Ein Schattendoppelgänger nach dem anderen verpuffte und die Shinobi wurden immer weiter in die Ecke gedrängt. Zwar konnten die beiden Jonin aufgrund ihrer Fertigkeiten einige Kiri-Nins ausschalten, aber die gegnerische Übermacht war einfach zu groß.

Ein Kiri-Nin schoss jetzt auf den immer noch wie angewurzelt dastehenden Hyuga zu. Er war kurz davor den Genin mit einem Kunai zu töten, als Shenji endlich aus seiner Trance erwachte. Es war aber nicht der Angriff an sich, der ihn zur Besinnung kommen ließ, sondern die Erkenntnis, dass jemand das Kunai gerade mit seinem Körper abgefangen hatte, von den er es nie erwartet hätte: Kaero. „Warum beschützt du mich?“ kam es entgeistert aus dem Hyuga. „Was isn das für eine bescheuerte Frage?“ erwiderte der Blonde, dem jetzt ein Kunai in der Schulter steckte. „Ich bin ein Konoha-Nin. Ich lasse keine Kameraden im Stich!“ „Ach wie süß.“ kam es belustigt aus dem Angreifer, der das Kunai wieder aus der Schulter des Uzumakis zog. „Dann wirst du halt als Erster sterben.“
 

Doch der Kiri-Nin hielt jetzt kurz inne, weil ein markantes Geräusch ertönte. Es hörte sich an, als würde ein riesiger Schwarm Vögel über das Kampffeld ziehen. Mehrere Schmerzensschreie waren zu hören und noch bevor der Kiri-Nin erneut ansetzen konnte, wurde er durch einen Tritt einer dazukommenden Person weggeschleudert.

Derweil waren auch Takeru und Kané in großer Gefahr, weil eine Salve von Kunais auf sie zugerast kam. Im letzten Moment merkten sie, wie sie von etwas warmen umschlungen und in Sicherheit gebracht wurden.

Endlich lichtete sich der Nebel wieder und die Beiden erschraken etwas, als sie hinter sich blickten. Da stand ein großer orangener Frosch, der seine Zunge um sie geschlungen hatte, die er nun wieder löste.

Auch Kaero erkannte nun seinen Retter und sagte nur perplex: „A- A- Arashi!“ „Na Brüderchen, scheint, als wären wir noch rechtzeitig gekommen.“ erwiderte der Rothaarige grinsend. Er begutachtete die Wunde an der Schulter seines Bruders und sagte: „Sieht nicht sonderlich tief aus. Ich kümmere mich nachher darum. Du hältst dich jetzt aber lieber etwas zurück.“ Der Blonde sah sich nun etwas um und erblickte auch noch Kakashi und Kojiro, die in Front der Angreifer standen. Von denen lagen jetzt einige blutend am Boden, was auf das Chidori des Jonin zurückzuführen war. Die Konoha-Nins waren aber trotzdem immer noch weit in der Unterzahl.

„Arashi, du kümmerst dich um die Verteidigung der anderen Genin, währendem ich und Kojiro zum Gegenangriff übergehen.“ kam es aus dem Hatake, nachdem er die Lage begutachtet hatte.

Kojiro streifte sich jetzt rasiermesserscharfe Schlagringe über, die anfingen blau zu leuchten, weil er sein Chakra darauf konzentrierte. Danach stürmten er und sein Sensei los.

Aber auch die anderen Genin waren nicht untätig. Kané, die jetzt endlich ihre Schattenjutsus anwenden konnte, stoppte drei Angreifer, die daraufhin von Alexa niedergeschlagen wurden. Außerdem schienen einige der Kiri-Nins ihre eigenen Kameraden anzugreifen. Sai fand schnell den Ursprung dieser Absonderheit. Er erblickte Sanari, die nicht weit entfernt in einer Baumkrone saß und sich mit geschlossenen Augen auf ihr Genjutsu konzentrierte.

Schnell bemerkten die Konoha-Nins nun, dass die meisten ihrer Gegner einfach nur Wasserdoppelgänger waren, die sich wieder in Wasser auflösten, wenn man sie schlug.

Arashi kam eine Idee. „Sensei, Kojiro. Zieht euch bitte kurz zurück. Ich kümmere mich um die Doppelgänger.“ rief er und wandte sich danach seinem vertrauten Geist zu. „Du weißt was du zu tun hast, Gamakichi.“ „Klar.“ Beide sprangen jetzt in die Luft und der Uzumaki landete auf dem Rücken der Kröte. Er formte Fingerzeichen und sagte: <Feuerkunst, Jutsu der Phönixblume> Gleichzeitig spuckte Kichi eine große Menge Öl, die sofort entflammte. Innerhalb von wenigen Sekunden waren alle Doppelgänger verschwunden und die wenigen echten Kiri-Nin schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.

Der Kampf schien bereits gewonnen, als nun auf einmal der getarnte Händler, der scheinbar wieder erwacht war, von hinten auf Hidate zuschoss, der sein Byakugan wieder deaktiviert hatte. „Pass auf, Hidate!“ rief Alexa und stieß den Hyuga beiseite. Statt ihm wurde jetzt sie zu Boden geworfen und blieb ohnmächtig liegen. „ALEXA!“ schrie Kaero und rannte wutentbrannt auf den Peiniger seiner Schwester zu. Ehe der sich versah, stieß der Blonde ihm auch schon eine blaue Chakrakugel in die Magengrube. <RASENGAN>. Der Kiri-Nin wurde nach hinten katapultiert und riss noch zwei weitere mit sich zu Boden.

Bei Anbetracht der Lage bekamen es die Angreifer nun mit der Angst zu tun und flüchteten. Der wütende Uzumaki stürmte ihnen hinterher: „WARTET IHR FEIGLINGE!!“. Aber er kam nicht weit, weil er von Arashi am Arm festgehalten wurde. Empört fuhr er ihn an. „LASS MICH LOS! HAST DU NICHT GESEHEN, WAS DIE UNSERER SCHWESTER ANGETAN HABEN?“ „Natürlich hab ich das. Und genau das ist der Punkt. Ihr Wohl hat jetzt Vorrang. Außerdem bist du auch verletzt.“ Der Blonde wollte noch etwas erwidern, aber merkte jetzt, wie seine Beine weich wurden und im darauffolgenden Moment sank er bewusstlos in die Arme seines Bruders.

Eingeständnisse

So. Jetzt gehts weiter. In dem Chap wird wieder auf die Verhältnisse zwischen den Genin eigegangen. Viel Spaß & Thx for Komms.
 

13.)Eingeständnisse
 

Langsam und behäbig erwachte Kaero aus seinem Schlaf und öffnete die Augen. Er sah zu einer weißen Zimmerdecke und bemerkte, dass er in einem weichen Bett lag. Er schien sich in irgendeinem Zimmer zu befinden. Langsam kam die Erinnerung an den Kampf zurück. Ruckartig griff er sich an seine Schulter, doch stellte sogleich fest, dass die erwartete Wunde nicht mehr da war. Das Nächste was er vernahm, war die Stimme seines Senseis. „Keine Sorge, Kaero. Es ist alles in Ordnung.“ Der Blonde drehte sich nun zum Ursprung der Stimme hin und erblickte Sai, der neben ihm auf einen Stuhl saß. Der Jonin fuhr fort: „Arashi hat deine Wunde bereits geheilt, als du geschlafen hast. Wir können wirklich froh sein, dass so ein begnadeter Medic-Nin bei uns ist.“

„Was ist mit meiner Schwester?“ fragte der Uzumaki aufgeregt. „Wie gesagt, es ist alles in Ordnung. Laut Arashi hat sie nur eine leichte Gehirnerschütterung vom Aufprall. Sie schläft gerade in einem anderen Zimmer.“ Erleichterung breitete sich in Kaero aus. Sie schienen es überstanden zu haben.

Mit einem Knarren ging jetzt die Zimmertür auf und Arashi trat ein und sagte: „Na, endlich aufgewacht? Du hast fast einen gesamten Tag durchgeschlafen. Hast du irgendwelche Schmerzen?“ „Nein, aber wo befinden wir uns eigentlich?“ erwiderte der Blonde. „In einem Gasthaus in der Nähe von Amegakure. Die Einheimischen haben uns netter Weise Einlass gewährt. Ich werde dann auch mal nach unserer Schwester sehen. Sobald ihr Beide wieder halbwegs fit seit, machen wir uns auf den Heimweg.“ Nach diesen Worten verließ er wieder das Zimmer und trat Sekunden später in den nächsten Raum ein.

Dort saß Hidate neben Alexas Bett und sah traurig die schlafende Uzumaki an. Als er nun den hereinkommenden Genin bemerkte, blickte er schnell zu Boden. Der Rothaarige ging zu seiner Schwester, legte seine Hand auf ihre Stirn und schloss die Augen. Einige Momente später nahm er die Hand wieder von ihrer Stirn. „Geht es ihr besser?“ schoss es sofort aus dem Hyuga. „Ja. Ihr Chakrafluss hat sich wieder normalisiert. Sie dürfte bald aufwachen.“ „Dem Himmel sei Dank.“ kam es erleichtert aus Hidate. Arashi konnte sich das nun aufkommende verschmitzte Grinsen nicht verkneifen und sagte: „Dir liegt wohl das Wohl meiner kleinen Schwester sehr am Herzen, was?“ Der Hyuga lief sofort feuerrot an und stammelte: „Ja ähm, naja sie ist ja meine Teamkameradin und daher ähm.“ „Ach deswegen also. Nun gut dann lass ich euch mal wieder allein.“ erwiderte Arashi immer noch grinsend und ging durch die Tür in den Flur.

Einen Stock tiefer saßen derweil Takeru, Kané und Shenji im Foyer des Gasthauses und tranken etwas. „Geht es deinem Bein wieder besser, Shenji?“ fragte die Nara nach einer Weile. „Ja. Es ist nichts mehr von der Verletzung zu sehen. Schon erstaunlich was medizinische Jutsus vollbringen können.“ „Ja, aber eines muss man auf jeden Fall sagen. Arashi ist echt beeindruckend.“ schwärmte Kané. „Kaum zu glauben, dass er und Kaero Brüder sind.“ „Aber nicht nur er, das gesamte Team von Kakashi ist unglaublich gut.“ warf Takeru ein. „Selbst wenn man bedenkt, dass sie außer Kakashi auch noch Genin sind, müssen wir uns doch eingestehen, dass zwischen ihren und unseren Fähigkeiten noch ein himmelweiter Unterschied besteht.“ „Ja, das ist schon deprimierend.“ erwiderte die Nara. „Das muss es nicht.“ sagte Kakashi, der nun dazukam. „Erstens sind sie mindestens drei Jahre älter als ihr und zweitens sind sie zwar offiziell noch Genin, aber von den Fähigkeiten her mindestens Chuunin-Niveau, Arashi vielleicht noch höher.“ „Sie meinen also, dass Arashi sogar mit einem Jonin, wie sie es sind, mithalten könnte?“ fragte Shenji ungläubig. „Das kann ich wirklich nicht beurteilen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich wohl noch nie seine vollen Fähigkeiten zu Gesicht bekommen. Die kennt wohl nur er selbst und der Hokage, aber eines kann man mit Gewissheit sagen: Er ist ein Genie, an dem man sich nicht messen sollte.“

Die Unterhaltung wurde jetzt durch das Ankommen zweier ANBUs unterbrochen, die schnurstracks auf den Hatake zugingen. „Ihr wurdet sicherlich vom Hokage gesandt, um die Gefangenen nach Konoha zu bringen, oder?“ schlussfolgerte der Jonin. „Korrekt.“ antwortete der eine Maskierte wortkarg. Daraufhin deutete Kakashi auf zwei gefesselte Männer, die bewusstlos in einer Ecke des Foyers lagen. Die ANBUs schnappten sich die Kiri-Nins und verschwanden mit ihnen.

Zur gleichen Zeit erlang Alexa endlich wieder das Bewusstsein. Sie brauchte eine Weile, um sich zu orientieren. Sie erblickte nun Hidate, der neben ihr sitzend schlief. Die Blonde musterte den Blauhaarigen. „Er sieht wirklich süß aus, wenn er schläft. Das ist mir früher nie aufgefallen.“ dachte sie und besah sich den Hyuga noch etwas genauer. Auf einmal öffnete Hidate die Augen. Blitzartig wandte sie sich ab und schaute an eine Wand. Irgendwie fühlte sie sich ertappt. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. „Ein Glück. Du bist endlich aufgewacht.“ kam es aus dem Hyuga. Nur zaghaft suchte die Uzumaki wieder den Blickkontakt und frage: „Wie geht es den anderen?“ „Denen geht es wieder gut. Ich hab sie allerdings schon eine Weile nicht mehr gesehen, weil ich die meiste Zeit hier war.“ erwiderte der Blauhaarige schüchtern. „Was? Hast du ganze Zeit, in der ich geschlafen habe an meinem Bett gewacht?“ Hidate errötete stark. „Ich ähm.. naja, du hast mich ja gerettet und deswegen dachte ich ähm .“ Er fand nicht die richtigen Worte und deshalb half die Blonde ihm etwas auf die Sprünge. „Vielen Dank dafür. Das war echt ungemein lieb von dir.“ „Kei-ne Ursache.“ stotterte er. „Weißt du was Hidate? Du hast so eine schöne Stimme, aber wenn du nicht immer so stottern würdest, würde die noch viel besser zur Geltung kommen.“ Dieses Kompliment war zu viel für den Hyuga. Er begann zu zittern und zu schwitzen. Schnell stand er auf und ging zur Tür. „Ich werde mal den anderen sagen, dass du wach bist.“ kam es schnell aus ihm bevor er das Zimmer verließ. Alexa kicherte leise in sich hinein. Langsam begriff sie Hidates Verhalten.

Auf dem Flur begegnete er Sai und Kaero, dem es schon bedeutend besser ging. Die Drei wollten gerade ins untere Stockwerk, als sie von Shenji aufgehalten wurden. „Könnte ich kurz mit Kaero alleine reden?“ sagte dieser ungewohnt unsicher. Die beiden Angesprochenen nickten und gingen an ihm vorbei, wogegen der Hyuga und der Uzumaki sich in ein leeres Zimmer zurückzogen. Ahnungslos ließ sich der Blonde auf einem Stuhl nieder und schaute seinen Gegenüber fragend an. „Ich wollte dir wegen gestern danken.“ sagte Shenji verlegen. „Keine Ursache. Ich hab dir ja meine Beweggründe dafür gestern genannt.“ erwiderte der Blonde überrascht. Er hatte keinesfalls mit einem Dankeschön gerechnet. „Außerdem muss ich sagen, dass ich dich wohl falsch eingeschätzt habe.“ gestand sich der Schwarzhaarige ein. „Ich hab dich immer für den verwöhnten Bengel des Hokagen gehalten, der für nichts hart arbeiten musste, aber du bist echt gut. Wohl der beste in unserem Alter. Ich hab wohl nur eine Ausrede gesucht, die erklärt, warum du besser bist als ich.“ „Ich hab mich auch nicht immer korrekt verhalten.“ gab Kaero zu. „Aber eines solltest du wissen. Du warst eigentlich der Grund, warum ich immer so hart trainiert habe. Ich wollte auf keinen Fall gegen dich verlieren und das hat mich angetrieben. Ich finde, wir sollten unsere Differenzen beiseite schieben und lieber versuchen, zusammen mit Kané ein genauso gutes Team zu werden, wie das meines Bruders.“ Er streckte ihm symbolisch die Hand entgegen. „Einverstanden.“ erwiderte der Hyuga und schlug ein. Beide hätten wohl nicht gedacht, dass sie sich mal respektieren würden, aber genau das passierte in diesem Moment.
 

Zwei Stunden später machten sich die Konoha-Nin auf den Heimweg. Die beiden Zwillinge diskutierten gerade, wer wohl mehr Schattendoppelgänger erstellen könnte. Als die Unterhaltung drohte, auszuarten, kam Arashi dazu und sagte: „Papa hat mir erzählt, dass ihr jetzt auch den Pakt der Kröten geschlossen habt. Und schon ein paar Fortschritte gemacht?“ „Ja, aber wo wir gerade bei den Fröschen sind. Wer war eigentlich dieser Orangene?“ fragte der Blonde interessiert. „Das war Gamakichi, der Sohn von Gamabunta.“ „Aha und was war das für ein Jutsu, dass du gegen diese Kiri-Nins angewendet hast?“ fragte er erneut. „Das war ein Feuerjutsu gekoppelt mit dem Öl von Gamakichi.“ „Hört sich stark an. Kann ich das auch lernen?“ kam es abermals hoffnungsvoll aus Kaero. „Das weiß ich nicht. Erst einmal müsstet ihr herausbekommen, welches eurer Element ist. Fragt doch einfach mal Papa, wenn wir wieder in Konoha sind.“ „Das werden wir tun.“ kam es aus den Zwillingen, wie aus einem Mund.

Elemente

Hier nun das Nächste. Viel Spaß und Thx for Komms.
 

14.)Elemente
 

Die Gruppe erreichte nun die umliegenden Wälder Konohas. Es war ein gutes Gefühl, die ungewohnte Sumpflandschaft zu verlassen und wieder in den bekannten Gefilden zu wandern. Sai brannte schon seit der Rettung durch Kakashis Team eine Frage unter den Nägeln. Deshalb schloss er nun zu dem vor ihm gehenden Hatake auf und erhob die Stimme: „Ich hätte da mal eine Frage, Sensei.“ „Und die wäre?“ „Warum waren sie überhaupt im Land des Regens? Waren sie schon von Anfang in unserer Nähe?“ „Nein, ich und mein Team wurden erst später hinterher geschickt.“ entgegnete der Kopier-Ninja. „Ein paar Stunden nach eurer Abreise wurden hier in diesen Wäldern durch Zufall die Leichen der echten Händler von einer ANBU-Einheit entdeckt. Daraufhin hat uns der Hokage sicherheitshalber als Verstärkung gesandt, weil er einen Hinterhalt befürchtete. Im Nachhinein genau die richtige Entscheidung.“ „Das ist wohl wahr.“ stimmte der Jonin zu.

Die Beiden beendeten jetzt ihre Unterhaltung, weil das Konoha-Tor in Sichtweite kam. Glücklich, wieder in ihrer Heimat zu sein, durchquerten sie Dieses. Danach trennten sich ihre Wege, weil Team Kakashi gleich mit Naruto über die Mission sprechen wollte. Die anderen wollten hingegen erst einmal etwas Richtiges zu sich nehmen. Drei Stunden später standen die acht dann´aber doch im Büro des Blonden. Shikamaru war ebenfalls anwesend.

Der Uzumaki schaute nun von seinen Notizen, die er sich im Gespräch mit Kakashi und den anderen gemacht hatte, auf und ergriff das Wort: „Nunja, man könnte die Mission als Fehlschlag ansehen. Allerdings habe ich dadurch zwei wertvolle Erkenntnisse bekommen. Erstens zeugte diese Mission von eurer noch fehlenden individuellen Stärke. Was aber nur verständlich ist, wenn man bedenkt, dass ihr erst kurze Zeit Genin seit. Auf jeden Fall besitzt ihr alle Grundlagen, die ein Shinobi benötigt. Nichtsdestotrotz müsst ihr noch an euren speziellen Fähigkeiten feilen.“

Er wandte sich jetzt Takeru zu: „In diesem Zusammenhang soll ich dir etwas von deinem Vater ausrichten.“ „Von meinem Vater?“ fragte der Angesprochene verdutzt. „Ja, Gaara möchte, dass du für drei Monate nach Suna gehst, um direkt unter ihm zu trainieren.“ Über diese Nachricht freute sich der Rothaarige sehr, weil er oft annahm, dass der Kazekage keine Zeit für ihn hatte. Er beneidete Kaero oft, um das persönliche Training unter einem Kagen, dass er genoss.

„Aber nicht nur Takeru wird eine Pause vom Ninja-Alltag nehmen.“ fuhr Naruto fort. „Ich werde euch allen ein Vierteljahr lang keine Missionen auftragen, sodass ihr euch gezielt auf euer Training konzentrieren könnt, Hidate und Shenji, um euch beide wird sich Neji kümmern, den ich vorübergehend vom Dienst als ANBU befreie. Er wird euch im Hyuga-Kampfstil und dem Umgang mit dem Byakugan schulen. Lee, du übernimmst im Gegenzug seine Position als ANBU in der Zwischenzeit. Sai, auch du gehst erst einmal zu deiner ursprünglichen Einheit zurück.“ Von den Vieren kam zustimmendes Nicken.

Er sah daraufhin zu seinen Kindern. „Arashi hat mir vorhin erzählt, dass ihr den Umgang mit eurem elementarischen Chakra erlernen wollt. Das soll zusammen mit dem Jutsu des vertrauten Geistes euer Trainingsinhalt für die nächsten Monate sein. Wer euch dabei unterstützt, entscheide ich nachdem ich gesehen habe, welches eurer Element ist. Das erledigen wir gleich im Anschluss.“ „Und was ist mit mir?“ warf Kané entrüstet ein. „Achso, wir dachten, das wäre offensichtlich.“ erwiderte Shikamaru. „Ich werde dich selbstverständlich trainieren.“ „Oh, dann hab ich nichts gesagt.“ versuchte die Nara die unangebrachte Äußerung mit einem Lächeln zu überspielen.

„Gut. Dann kommen wir nun zu meiner zweiten Erkenntnis.“ sagte der Rokudaime. „Wie wir festgestellt haben, ist es vor allem Arashi und seinen medizinischen Jutsus zu verdanken, dass der Angriff der Kiri-Nins so glimpflich ausgegangen ist. Das zeigt mal wieder, wie ungemein wichtig ein Medic-Nin sein kann. Daher habe ich beschlossen, jeweils einem aus euren Teams zu einem Medic-Nin ausbilden zu lassen. Glücklicherweise hat sich dafür die Sannin und ehemalige Hokage Tsunade zur Verfügung gestellt. Sie wird zwei von euch nach eurem Spezialtraining ein Jahr lang ausbilden. Ich dachte dabei an euch zwei, Alexa und Kané. Da ihr die Töchter von zwei hervorragenden Medic-Nins seit, bringt ihr die nötige Chakrakontrolle dafür mit. Natürlich werde ich das nicht über eure Köpfe weg entscheiden. Es ist nur ein Angebot. Also habt ihr Interesse?“ „Soll das ein Witz sein, Mann?“ schoss es sofort aus der Nara. „Von der größten Kunoichi in der Geschichte Konohas trainiert zu werden, ist doch ein absoluter Traum.“

„Kané, mäßige deinen Ton!“ ermahnte Shikamaru seine Tochter, aber der Blonde winkte mit einem Grinsen ab. „Ist schon gut. Ich freue mich, dass sie so viel Enthusiasmus zeigt. Wie sieht es mit dir aus, Schatz?“ fragte er seine Tochter. „Natürlich möchte ich. Dann kann ich in Mamas Fußstapfen treten.“ erwiderte sie sehr erfreut.
 

Nachdem nun alle Formalitäten geklärt waren, entließ der Hokage alle Anwesenden außer seinen Zwillingen und griff in eine Schublade seines Schreibtisches. Er zog zwei Blätter aus Papier heraus. „So, dann wollen wir doch einmal herausbekommen, welches Element ihr habt.“ sagte er. „Aber vorher ein paar allgemeine Infos. Wisst ihr eigentlich über die Elemente Bescheid? Also über die einzelnen Vor- und Nachteile?“ „Ja. Darüber haben wir etwas in der Akademie gehört.“ erwiderte Alexa.

„Gut. Das spart Zeit. Dann kommen wir gleich zu den tiefer gehenden Sachen. Jeder Shinobi besitzt im Grunde ein bestimmtes Chakra-Element. Allerdings besitzen gute Shinobi wie zum Beispiel die meisten Jonin mindestens zwei Elemente, wenn nicht sogar noch mehr. Man geht aber davon aus, dass man das ureigenste, also das erste Element am besten kontrollieren kann. Und auch selbst Shinobi, die mehr als zwei Elemente beherrschen, beschränken sich meistens auf die zwei Ersten, die Hauptelemente.“

„Welche Hauptelemente hast du, Papa?“ warf Kaero ein. „Meine sind Wind und Feuer. Arashi hat übrigens die Gleichen, aber in einer anderen Reihenfolge. Mein ureigenstes Element ist Wind, wogegen Arashis Feuer ist. Feuer ist auch mit Abstand das weitverbreiteste Element in Konoha. Das sagt ja auch schon der Name unseres Landes. Genauso kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass ein Suna-Nin Wind, ein Kiri-Nin Wasser oder ein Iwa-Nin Erde beherrscht. So kann man von der Herkunft eines Shinobis ziemlich genau auf sein Element schließen.

Aber nun zur Ermittlung eures Elementartyps. Das hier sind spezielle Chakrablätter (Er zeigte den Beiden die Blätter). Dieses Papier leitet sehr gut Chakra. Durch die Art der Reaktion des Blattes auf euer Chakra, kann man das Element erkennen. Nehmt die Blätter in die Hand und leitet euer Chakra hinein.“

Sie taten wie ihnen geheißen. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Kaeros Blatt knitterte an mehreren Stellen, wogegen Alexas Blatt zu Staub zerfiel. Naruto musste schmunzeln. Es passte irgendwie, dass die Beiden keine sonderlich verbreitenden Elemente in Konoha hatten. Die Blonde sah aber gar nicht glücklich aus. „Tut mir Leid, Papa. Ich habe es wohl kaputt gemacht.“ kam es schuldbewusst aus ihr. „Oh nein, das hat schon alles seine Richtigkeit.“ entgegnete er. „Das ist eine mögliche Reaktion. Das bedeutet, dass du das Element Erde hast. Das zusammen mit Wind seltenste Element in Konoha.“ „Erde?“ „Ja, das ist das Element mit der größten Verteidigungskraft. Perfekt, um seine Kameraden zu beschützen.“ Diese Worte zauberten sogleich ein Lächeln auf ihre Lippen.

„Was bedeutet meine Reaktion, Papa?“ fragte nun Kaero. „Du hast das Element Blitz.“ erwiderte der Hokage. Der junge Uzumaki schien enttäuscht mit seinem Element sein. „Mist, ich wollte eigentlich Feuer. Was soll ich denn mit Blitz.“ „Oh, Blitz ist ein sehr praktisches Element, mein Sohn. Es ist auf der langen Distanz das stärkste und auch sonst sehr offensivstark.“ „Ehrlich?“ „ Ja, außerdem versetzt es dich in die Lage, ein Jutsu zu lernen, das ich zum Beispiel noch nicht beherrsche.“ „Welches?“ fragte Kaero mit großen Augen. „Chidori.“ „WAS? Dieses coole Jutsu von Kakashi?“ „Haargenau. Er wird dir übrigens auch bei der Kontrolle deines Elements helfen.“ Die Enttäuschung vom Blonden war wie weggeblasen. Sie wandelte sich in Aufregung.

„Eine Frage hab ich noch.“ fragte die Uzumaki ihren Vater. „Ja?“ „Wie viele Elemente beherrscht Arashi eigentlich?“ „Zwei.“ „Und du?“ fragte Kaero nicht minder neugierig. „Ich? Vier. Alle außer Erde.“ erwiderte der Rokudaime.

Dem jungen Blonden fiel jetzt etwas aus. „Warte mal. Das heißt ja, dass wir beide Techniken lernen, die du noch nicht kannst, oder?“ „Das ist richtig.“ Jetzt waren die beiden kaum noch zu halten. Alle Jutsus, die sie bisher konnten, hatten sie von ihren Vater gelernt. Die nun aufkommende Möglichkeit, Techniken zu lernen, die nicht einmal der stärkste bekannte Ninja der Welt beherrschte, versetzte sie in helle Aufregung. Sie konnten es kaum noch erwarten, mit dem Training anzufangen.

Sorgen

So, nach einer kleinen Pause über die Feiertage und Sylvester/Neujahr geht es nun weiter. Viel Spaß und Thx for Komms.
 

59.)Sorgen
 

Sofort nachdem Naruto seine Erklärungen zu den Elementen beendet hatte, machte sich Kaero aufgeregt auf die Suche nach Kakashi, um mit dem Training zu beginnen. Solche Aufregung hatte er schon lange nicht mehr gespürt. Er wollte so schnell wie möglich das neue Jutsu lernen.

Nach knapp einer Stunde wurde der Blonde endlich fündig und entdeckte den Hatake, der gerade mit seinem Team trainierte. Zielstrebig ging er auf den Jonin zu. Die Anderen stellten beim Anblick des Uzumakis ihr Training erst einmal ein. „Hey Kaero, was führt dich denn hier her?“ fragte ihn sein Bruder. „Ich habe eine Bitte an Sensei Kakashi.“ erwiderte Dieser. „Ach, dann hast du also das Element Blitz und willst, dass ich dir beibringe, wie man es richtig benutzt.“ kam es sogleich aus Kakashi. „Woher wissen sie das?“ sagte der Blonde überrascht. „Das ist eigentlich ganz einfach.“ antwortete der Jonin. „Ich wusste ja, dass sich heute dein Element herausstellt und dein Vater hat für jedes mögliche Element einen passenden Sensei ausgesucht und ich bin für das Element Blitz zuständig, weil es ja auch mein ureigenstes ist.“

Kaero war von der Kombinationsgabe des Kopier-Ninjas durchaus beeindruckt, aber er wollte keine Zeit mit Lobgesängen verlieren und fragte stattdessen hoffnungsvoll: „Also bringen sie mir Chidori wirklich bei?“ „Nana, nicht so schnell.“ entgegnete der Hatake. „Erst einmal musst du dein elementarisches Chakra beherrschen lernen. Danach können wir über eine solche Technik nachdenken, aber alleine die Grundfertigkeiten werden ihre Zeit brauchen.“ Diese Antwort nahm dem Uzumaki wieder ein wenig Wind aus den Segeln. Er war ja noch nie der Geduldigste.
 

Zur gleichen Zeit waren Alexa und Naruto auf dem Weg zu einem großen Gebäude am Rande Konohas. „Wo gehen wir eigentlich hin?“ fragte die Blonde ihren Vater. „Wir suchen deinen zukünftigen Sensei auf.“ erwiderte er. „Oh, wer ist es?“ „Sein Name wird dir nichts sagen, aber er ist ein hervorragender Shinobi und sehr guter Lehrer. Er hat mich selbst in meiner Jugend bei meinem Training unterstützt. Außerdem ist eines seiner Elemente Erde.“ „Das hört sich ja viel versprechend an.“

Sie waren jetzt an ihrem Ziel angekommen und Alexa betrachtete ein imposantes Haus. Über der Eingangstür prangte das Zeichen Konohas. „Was ist das für ein Gebäude?“ kam es aus ihr. „Das ist das ANBU-Hauptquartier.“ antwortete der Hokage. „Wir sollten reingehen. Er wartet bestimmt schon auf uns.“

Als sie das Haus betreten hatten, fielen sofort viele Blicke auf die Beiden. Der Ort war voll von maskierten Konoha-Nin. Obgleich alle dem Rokudaime mit ihren Verbeugungen oder anderen Begrüßungen Respekt zollten, fühlte sich die Blonde nicht wohl in ihrer Haut. ANBUs strahlten für sie immer etwas Bedrohliches aus. Da wo ANBUs auftauchten, war normalerweise etwas Schlimmes passiert. Deshalb blieb sie etwas im Schatten ihres Vaters, als er sie in das zweite Stockwerk führte. Bei der gesuchten Tür angekommen, klopfte Naruto kurz an und betrat, nachdem er hereingebeten wurde, zusammen mit seiner Tochter den Raum.

Im Zimmer befanden sich Sai und ein brünetter Mann, der ungefähr in Kakashis Alter war. Letzterer erhob, als er die Beiden sah: „Oh, Hokage-Sama. Schön sie zu sehen . Also hat ihre Tochter entweder Erde oder Wasser als Element, oder?“ „Scharfsinnig wie immer, Yamato.“ erwiderte der Uzumaki. „Ja, sie hat das Element Erde. Ich bin ihnen sehr dankbar, dass sie bereit sind, Alexa zu unterrichten. Ich weiß, sie sind der Beste für diesen Job.“ „Nicht doch.“ entgegnete Dieser. „Es ist eine Ehre und willkommene Abwechslung für mich.“

Der neue Sensei von Alexa war also Narutos alter Weggefährte Yamato. Er war damals kurz nach dem Tod Jirayas wieder in den Dienst der ANBUs eingetreten. Knapp zwei Jahre nach der Ernennung des Blonden zum Hokagen, wurde er von diesem zum Leiter der ANBU-Einheiten befördert. Er fungierte als direktes Zwischenglied zwischen dem Rokudaime und den ANBU-Squads und genoss das vollste Vertrauen des Uzumakis.

Naruto wandte sich nun Sai zu: „Du wirst dann in der Zwischenzeit Yamatos Platz einnehmen. Ich weiß, dass du der Aufgabe gerecht werden wirst.“ „Sie können sich voll und ganz auf mich verlassen, Hokage-Sama.“
 

In den nächsten beiden Wochen trainierten die Zwillinge sehr hart und machten auch rasch Fortschritte. Das lag zum einem an ihrer Auffassungsgabe und ihrem Fleiß, aber auch an ihrer Trainingsmethode. Sie trainierten nämlich genauso wie ihr Vater früher mit Hilfe von Schattendoppelgängern. Zwar hatten sie nicht ganz so Chakrareserven wie Naruto, aber dennoch konnten sie das Tempo zu mindestens verhundertfachen. Dank dieser Faktoren hatten sie die beiden Grundstufen bereits durchlaufen und machten sich nun daran, spezifische Jutsus zu erlernen.
 

An einem sonnigen Samstag waren Naruto und Hitomi in der Stadt unterwegs. Der Blonde versuchte sich immer so viel Zeit wie möglich für seinen jüngsten Sprössling zu nehmen. Darum ließ er an diesem schönen Tag einmal die Arbeit Arbeit sein und machte stattdessen einen Spaziergang mit der Schwarzhaarigen.

Mit der Zeit hatte sich herausgestellt, dass die Kleine ein absoluter Fan von Süßigkeiten war. Deshalb war auch die Straße, in die sie jetzt einbogen, die reinste Versuchung für sie. Links und rechts standen eine Menge Kohnfisserien, Bäckereistuben oder Eisdielen. Sie blickte mit großen Augen von einer Seite zur anderen. Allerdings war sie viel zu scheu und schüchtern, um Naruto zu bitten, ihr etwas zu kaufen. Das blieb dem Blonden natürlich nicht verborgen. Er wollte ihr etwas auf die Sprünge helfen und sagte infolgedessen: „Wollen wir uns ein wenig die Schaufenster ansehen, Schatz?“ „Gerne.“

Umso näher sie den Schaufenstern kamen, umso größer wurde auch ihre Versuchung. Sie betrachtete viele verschiedene Kuchen- und Eissorten. Jetzt sah sie ein anderes Mädchen, dass zusammen mit ihrem Vater und einer Eistüte in der Hand aus dem Geschäft kam. Daraufhin nahm die Schwarzhaarige ihren gesamten Mut zusammen, wandte sich dem Blonden zu und deutete gleichzeitig auf das andere Mädchen: „Kann bitte ich auch so etwas haben, Papa?“ Naruto stutzte auf die Frage hin kurz. Hitomi verstand diese Reaktion als Ablehnung und sagte schnell: „Tut mir Leid. Ich wollte nicht gierig sein.“ „Nein, das ist es nicht.“ wiegelte er sofort ab. „Es war nur das erste Mal, dass du mich so genannt hast.“ Wenn sie ehrlich war, hatte sie über seine Bezeichnung gar nicht nachgedacht. Sie kam mehr intuitiv. „Oh, stört dich das?“ „Ganz im Gegenteil.“ entgegnete er glücklich und schenkte ihr ein warmes Lächeln. „Es freut doch wohl jeden Vater, wenn er von seiner Tochter so bezeichnet wird.“

„Tochter?“ fragte sie verdutzt. „Natürlich. Was solltest du sonst für mich sein?“ „Keine Ahnung, aber ich bin ja nicht dein leibliches Kind.“ „Das macht für mich aber keinen Unterschied.“ erwiderte er und legte seine Hand auf ihren Kopf. „Weißt du, Hitomi. Du bist mir in den letzten Wochen unglaublich wichtig geworden. So wichtig, dass ich nicht mehr zwischen dir und deinen drei Geschwistern unterscheide. Ich möchte keinen von euch mehr missen.

Jetzt wurde wieder klar, dass sie ein sehr sensibles Kind war, denn sie stand kurz davor, zu weinen anzufangen. „Ach und noch etwas.“ fuhr er fort, währendem er seine Hand wieder von ihrem Kopf nahm. „Wenn du einmal eine Bitte mir gegenüber hast, dann scheue dich nicht, mich zu fragen. Ich werde versuchen, diese dann zu erfüllen, wenn es mir möglich ist.“

Der Blonde griff jetzt in seinen Mantel, holte etwas Geld heraus und gab es Hitomi. „Hol dir das, was du haben willst. Ich warte solange hier, okay?“ „Klar. Danke Papa.“ antwortete sie zufrieden und ging ins Geschäft. Nach ein paar Minuten kam sie wieder heraus und beide setzten ihren Weg fort.

Sie kamen jetzt an den kleinen Fluss, der durch Konoha floss und erblickten Arashi, der gedankenverloren auf das Wasser starrte. Im gleichen Moment stieß Iruka zu den Beiden. Dem Hokage kam eine Idee und er rief: „Sensei Iruka, sie kommen wie gerufen. Gehen sie zufällig in Richtung Hokage-Turm?“ „Ja, aber warum fragen sie, Hokage-Sama?“ "Könnten sie mit Hitomi schon einmal vorgehen? Ich würde gleich nachkommen. Ich will nur kurz ein paar Worte mit Arashi wechseln.“ „Natürlich.“ „Das ist doch okay für dich, oder Schatz?“ fragte der Rokudaime an seine Tochter gewandt. „Kein Problem.“ erwiderte sie nur kurz.
 

Daraufhin ging der Blonde zu seinem Sohn hinüber, der ihn aber noch nicht bemerkt hatte. Narutos Meinung nach bestand auf jeden Fall Gesprächsbedarf, denn Arashi benahm sich seit der Mission im Land des Regens für seine Verhältnisse sehr seltsam. Er war bedeutend ruhiger und verschlossener als sonst. Die Chuunin-Auswahl-Prüfungen waren nur noch vier Wochen entfernt und man hätte meinen können, dass sich Arashi sehr konzentriert darauf vorbereiten würde, aber dem war nicht so. Wenn Sanari und Kojiro trainierten, saß der Uzumaki meistens nur tatenlos am Rand. Etwas das er früher nie getan hatte.

Immer noch nahm der Rothaarige seine Umgebung überhaupt nicht war und schreckte deshalb auf, als er die Stimme seines Vaters vernahm. „Warum so nachdenklich, mein Sohn?“ Der Angesprochene drehte sich Naruto zu, erwiderte aber nichts. Der Blonde setzte sich jetzt neben seinen Sohn und sah auch aufs Wasser. Ein paar stille Minuten vergingen.

Naruto seufzte kurz und er griff das Wort: „Willst du mir vielleicht irgendetwas sagen, mein Sohn?“ „Nein, wie kommst du darauf, Papa?“ „Nunja, du siehst in der letzten Zeit nicht gerade glücklich aus. Du scheinst dir über irgendetwas Sorgen zu machen. Falls es wegen der Chuunin-Auswahl-Prüfung ist, kann ich dich beruhigen. Du bist mehr als geeignet dafür.“

Er begann jetzt zu grinsen und klopfte auf die Schulter seines Sohnes. „Und nebenbei, du bist mein Sohn. Da kann doch gar nichts schief gehen und wer weiß, vielleicht löst du mich mal irgendwann als Hokage ab.“ „Darüber mache ich mir keine Sorgen.“ erwiderte Arashi. „Mir geht es gut, Papa.“ Er grinste jetzt ebenfalls, aber Naruto erkannte sofort, dass es ein aufgesetztes Grinsen war.

Erneut entwich dem Hokage ein Seufzen. „Ich weiß, dass du es mir nicht sagen musst, wenn du nicht willst.“ sagte er. „Aber du weißt hoffentlich, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn du Probleme oder Sorgen hast.“ „Ja das weiß ich, Papa.“

Der Blonde erhob sich nun wieder und verabschiedete sich von Arashi. Der sah ihm nur traurig hinterher. Er machte sich wirklich Sorgen um eine Sache. Er hatte bei der Rettungsmission seiner Geschwister für sich einen Entschluss gefasst. Dieser Entschluss könnte aber in Arashis Augen durchaus einen negativen Einfluss auf die Beziehung zu seinem Vater haben. Die Beziehung, die ihm wichtiger war, als jede andere.

Ziele

So Leutz. Es geht weiter. Wie immer viel Spaß und Thx for Komms.
 

16.)Ziele
 

Arashi saß noch mehrere Stunden am Flussufer und dachte nach. Irgendwann erhob er sich behäbig und schlenderte ziellos durch die vollen Straßen Konohas. Geistesabwesend spielte er mit einer Münze zwischen den Fingern herum. Aus einer Unachtsamkeit heraus ließ er sie jetzt fallen. Leise fluchend beugte er sich hinunter um sie wieder aufzuheben. Als er sich aber wieder erheben wollte, stieß er gegen etwas Weiches und fiel zu Boden. Das Nächste, was er vernahm, war eine laute schrille Stimme: „Wer wagt es, meinen Busen zu betatschen?“.

Arashi sah nun auf und erkannte Tsunade, die sich wütend umsah. Gleichzeitig realisierte er jetzt, gegen was er gestoßen war. Sein Gesicht wurde infolgedessen genauso rot wie seine Haare. Man konnte nicht einmal mehr den Haaransatz ausmachen. Schützend hielt er die Hände vor seinen Körper und sagte verteidigend: „Das, das war keine Absicht.“ Tsunade sah daraufhin zu Arashi hinunter. Schlagartig änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Aus ihrem ebend noch zornerfüllten Gesicht wurde ein freundlicher. „Oh, hab ich dich umgestoßen, Schatz? Das tut mir Leid.“

Der Rothaarige war vom plötzlichen Stimmungswandel der Sannin sichtlich verwirrt. Sie half ihm hoch und klopfte den Staub von seiner Kleidung: „So ist es besser.“ kam es warmherzig aus ihr. „Willst du mich ein Stück begleiten, Schatz?“ „Gerne.“ erwiderte er nur kurz.

Sie wendeten und gingen in die Richtung, aus der Arashi gekommen war. Tsunade erzählte von ihrem Tag, fand aber im Rothaarigen nicht gerade einen interessierten Zuhörer. Dieser war nämlich mit seinen Gedanken immer noch bei seinem Problem und hörte deshalb kaum zu. Schweigend trottete er ein paar Minuten neben der Kunoichi her, bis sie vorschlug, sich auf einer nahe liegenden Bank niederzulassen. Tsunade wandte sich ihm nun zu: „Okay Arashi, was ist los?“ „Was soll los sein?“ erwiderte er. Dabei versuchte er möglichst gelassen zu klingen, was ihm aber nicht so richtig gelang. Die Sannin hakte nach: „Es ist überdeutlich, dass du ein Problem hast und ich würde gerne wissen, welches das ist.“ „Warum denkt eigentlich jeder, dass ich ein Probleme habe?“ fragte er genervt. „Weil es offensichtlich ist.“ kam es ruhig aus ihr. „Du benimmst dich seit einer Weile völlig untypisch. Du bist viel ruhiger und reizbarer als sonst. Nicht gerade das richtige Verhalten für den zukünftigen Hokage.“ Den letzten Satz fügte sie mit einem Grinsen hinzu. Aber genau dieser Satz ließ seine Mine noch ein wenig betretener werden.

„Du hast gerade mein Problem erkannt.“ entwich es ihm traurig. „Achja?“ „Genau wie du, denken die meisten, dass es mein Ziel ist, genauso wie mein Vater Hokage zu werden. Ich habe jedoch mit der Zeit begriffen, dass ich einen anderen Weg gehen möchte.“ „Ich verstehe immer noch nicht ganz.“

„Ich werde versuchen, es zu erklären. Fast alle anderen Shinobi oder auch Dorfbewohner sprechen immer an, wie ähnlich ich Papa bin. Das ich der beste Kandidat dafür bin, irgendwann den Hokage-Titel zu erhalten und damit Papa zu folgen. Ich will mich nicht beschweren. Es macht mich ungemein stolz, dass sie mich so sehen. Mein Vater ist ja nun einmal der Mensch, den ich am meisten bewundere und verehre. Ich möchte aber Konoha auf einer anderen Weise helfen, als mein Vater. Das habe ich gerade wieder auf meiner letzten größeren Mission gemerkt. Da konnte ich meinen Geschwistern mit Hilfe meiner medizinischen Fähigkeiten unterstützen und genau das möchte ich auch in Zukunft tun. Anders als Papa, habe ich den Traum in deine Fußstapfen zu treten und ein großer Medic-Nin zu werden. Ich möchte jetzt noch Unheilbare Krankheiten heilen und Leben retten. Ich denke, dass das meine Bestimmung ist, nicht die Leitung Konohas.“

„Aber das ist doch ein tolles Ziel!“ entgegnete Tsunade erfreut. „Und gerade eines, das mich sehr stolz macht, aber wo liegt jetzt dein Problem?“ „Das Problem ist, dass das Papa wohl anders sehen wird.“ erwiderte Arashi. „Ich weiß selbst, dass Papa sehr große Stücke auf mich hält und sich wahrscheinlich auch wünscht, dass ich ihn mal als Hokage beerbe. Was wird er dazu sagen, dass ich nicht den Weg gehen will, den er gegangen ist? Ich will ihn nicht enttäuschen. Das ist das Letzte, was ich will.“

„Ach, das ist also dein Problem.“ stellte eine Stimme fest. Allerdings gehörte diese Stimme nicht Tsunade. Arashi erkannte sie aber sofort und sie löste auch sogleich Unbehagen bei ihm aus. Aus dem Schatten eines großen Baumes, der hinter der Bank stand, trat jetzt Naruto hervor. „Das erklärt natürlich, warum du darüber mit mir nicht sprechen konntest.“ Der Rokudaime ging jetzt zur Bank hinüber und setzte sich neben den Rothaarigen. „Dein Traum ist es also nicht Hokage zu werden, sondern ein großer Medic-Nin?“ setzte er an. Arashi nickte nur beklommen. Er wollte die nächsten Worte nicht hören. Er hatte geradezu Angst vor der kommenden Enttäuschung Narutos.

Aber zu seiner großen Überraschung begann der Hokage zu grinsen und sagte: „Tja, ich muss dir dann die gleiche Frage stellen, wie Tsunade. Wo ist das Problem?“ „Aber ich dachte-“ „Was dachtest du?“ unterbrach der Blonde seinen Sohn. „Das ich glaube, dass du das Zeug hast, Hokage zu werden? Das hast du zweifelsohne, aber für etwas geeignet zu sein, heißt noch lange nicht, es auch tun zu müssen.“

Er legte jetzt seine Hände auf Arashis Schulter und drehte ihn etwas zu sich hin, sodass sie sich Auge in Auge gegenüber saßen. „Hör zu, Arashi. Seit ich denken kann, war es mein Traum Hokage zu werden. Man sollte immer versuchen, seine Träume in seinem Leben zu verwirklichen. Nicht meine Träume, deine Träume sollst du in die Tat umsetzen und es ist völlig in Ordnung, wenn sich unsere Träume unterscheiden.“ „Also wärst du nicht enttäuscht, wenn ich nicht Hokage werde?“ schlussfolgerte der Genin. „Natürlich nicht. Ehrlich gesagt fällt mit spontan keine Situation ein, in der ich mal von dir enttäuscht war. Außerdem ist dein Ziel sehr nobel. Du kannst auf diesem Weg vielen Menschen helfen und alleine das macht mich schon unglaublich stolz.“

Arashi hätte schwören können, dass er den Knall deutlich gehört hatte, der durch den Aufprall der Felsbrocken entstanden war, die ihm gerade vom Herzen fielen. Er verspürte eine unglaubliche Erleichterung, weil er sich völlig umsonst Sorgen gemacht hatte. Mit so einer Reaktion hätte er im Leben nicht gerechnet.

Naruto ergriff erneut das Wort: „Allerdings sollte deine Mutter nach der Chuunin-Auswahl-Prüfung dann den Hauptteil deiner Ausbildung übernehmen. Tsunade wird wohl alle Hände voll mit deiner Schwester zu tun haben. Ich denke, Alexa wird sie schon gut auf Trapp halten. Ich werde dich natürlich weiterhin im Laminenter-Stil unterrichten, aber die meisten restlichen Sachen kann ich dir nun einmal nicht beibringen.“

Tsunade hatte das gesamte Schauspiel beobachtet und dachte nur: „Du schaffst es doch immer wieder, mich zu beeindrucken, Naruto. Wer hätte gedacht, dass du mal zu einem Vater wirst, den sich jedes Kind wünschen würde.“
 

An einem anderen Platz in Konoha ging es zur gleichen Zeit nicht ganz so harmonisch zu. Auf einem Trainingsplatz am Rande Konohas fauchte Kaero gerade seinen jetzigen Sensei Kakashi an: „Was soll das heißen, du bringst mir kein Chidori bei?“ „Genau das, was es heißt. Chidori ist nicht die richtige Technik für dich.“ erwiderte der Jonin seelenruhig. „Und warum nicht?“ „Chidori besitzt zwar eine enorme Geschwindigkeit und Angriffskraft, aber das ist auch der Schwachpunkt dieser Technik.“ „Das ist doch total unlogisch. Diese Fähigkeiten sind doch was Positives.“ entgegnete der Blonde trotzig. „Nicht zwangsläufig. Die Gefahr dieser Technik besteht darin, dass du durch die Geschwindigkeit dieses Jutsus einen möglichen Konter deines Gegners übersiehst und das könnte fatal enden. Daher sollten diese Technik nur Shinobi anwenden, die eine spezielle Fähigkeit, wie das Sharingan besitzen, mit dem sie Gefahren besser voraussehen können .Da du eine solche Fähigkeit nicht hast, ist dieses Jutsu nicht für dich geeignet.“

Diese Worte frustrierten sichtlich den Uzumaki. Damit seine Motivation für das Training nicht absolut verloren ging, fuhr Kakashi fort: „Jedoch habe ich eine andere Technik entwickelt, die hervorragend für dich geeignet ist.“ „Achja?“ „Ja. Diese Technik ist vielleicht nicht so zerstörerisch wie Chidori, aber dafür umso praktischer. Sie ist ein hervorragender Zusatz, für dein bisher stärkstes Jutsu, dein Rasengan.“ Nun war Kaero plötzlich wieder ganz Ohr und es zeichnete sich ein Grinsen unter der Maske des Jonin ab. Er hatte erreicht, was er wollte. Er hatte seine Neugier geweckt.
 

Derweil schoss nicht weit von Kaero und Kakashi entfernt eine große Welle auf Alexa zu. Aber die machte keine Anstalten auszuweichen, sondern formte stattdessen Fingerzeichen. Danach legte sie eine Hand auf den Boden und sagte <Erdkunst, Jutsu des großen Erdwalls>. Augenblick stieß eine dicke Mauer aus Gestein aus dem Boden und schützte die Blonde vor dem Wasser.

Nun war ein Klatschen zu hören, welches von Yamato kam. „Sehr gut, Alexa. Damit hast du dein erstes Erd-Jutsu komplettiert.“ Die Uzumaki wollte sich aber nicht auf dem Erfolg ausruhen und sagte sogleich: „Dann können sie mir ja gleich das nächste beibringen, Sensei.“ Der ANBU seufzte kurz und dachte nur: „Mein Gott, hat dieses Kind Energie. Da merkt man dann doch, dass sie die Tochter des Hokagen ist, obwohl sie sonst charakterlich doch sehr nach ihrer Mutter schlägt. Aber auf jeden Fall ist ihr Lerntempo atemberaubend. Sie ist fast so schnell wie Naruto. Wenn man bedenkt, dass sie weitaus weniger Schattendoppelgänger, als Naruto zur Verfügung hat, ist das schon beeindruckend. Solch ein Talent sieht man nicht alle Tage. Mit solchen Shinobi in der kommenden Generation kann Konoha wirklich in eine rosige Zukunft blicken.“

Aufregung

Euch wir sicherlich aufgefallen sein, dass die Abstände zwischen den Chaps länger geworden sind. Das liegt einfach daran, dass ich zur Zeit beruflich stark eingebunden bin und daher wenig Zeit für meine FF bleibt. Aber das wird nicht ewig so sein^^. Jetzt erstmal viel Spaß mit dem nächsten Chap and Thx for Kommis.
 

17.)Aufregung
 

Eine Woche war vergangen und Arashi hatte seine alte Motivation endlich zurück erlangt. Er trainierte nun zusammen mit seinen Teamkameraden von morgens bis abends sehr hart. Schließlich war nur noch wenig Zeit, sich vorzubereiten. Der Tag der Auswahlprüfung rückte immer näher. Es waren jetzt nur noch drei Wochen. Und mit jedem Tag wuchs auch die Aufregung der Drei. Sie hatten lange auf diese Chance der Bewährung warten müssen. Endlich hatten sie die Gelegenheit, den ungeliebten Rang eines Genin abzulegen und zu einem Chuunin aufzusteigen.
 

Aber die wohl aufgeregteste Person in Konoha war zur Zeit Hitomi. Quelle ihrer Aufregung war die Aussicht, bald etwas zu sehen, was sie noch nie zu sehen bekommen hatte: die Wüste. In Suna fand nämlich ein großes Treffen der Ninja-Mächte statt, die an der Chuunin-Auswahl-Prüfung teilnahmen. Deshalb kamen von diesen vier großen Ninja-Dörfern Konoha, Suna, Iwa- und Kumogakure jeweils die wichtigsten Vertreter. Bei Konoha waren das die beiden Ratsmitglieder Hinata und Tsunade, Sai, in der Funktion als momentaner ANBU-Leiter, Sakura und natürlich Naruto. Das Treffen sollte insgesamt zwei Tage dauern. Da dazu noch ca. sechs Tage Reisezeit kamen und Naruto Hitomi ungern so lange alleine lassen wollte, hatte er sich kurzer Hand entschieden, sie einfach mitzunehmen.
 

Gegen Mittag waren alle Vorbereitungen getroffen und die Sechs bereit für die Abreise. Zusätzlich sollten sie noch fünf ANBUs begleiten, die auch bereits vor Ort waren. Sie waren gerade im Begriff aufzubrechen, als sie von Kaeros Stimme aufgehalten wurden: „Warte Papa. Ich muss dir noch etwas zeigen. Können wir einen kurzen Trainingskampf machen?“ „Tut mir Leid, mein Sohn, aber wir sind etwas in Eile.“ erwiderte der überraschte Uzumaki. Er hatte sich eigentlich schon am Morgen von seinen Kindern verabschiedet. „Zeig es mir, wenn wir wieder zurückgekehrt sind.“

Zu dem enttäuscht dreinblickenden Genin gesellte sich jetzt auch noch Kakashi hinzu, der seinem jungen Schüler beipflichtete: „Sie sollten sich das doch noch vor ihrer Abreise ansehen. Ich kann ihnen vergewissern, dass es sich lohnen wird. Ich habe ihrem Sohn eine völlig neue Technik beigebracht, die sehr sehenswert ist.“ Der Hokage blickte jetzt von seinem Sohn zu seinem alten Sensei und wieder zurück. „Na schön.“ entwich es ihm schließlich grinsend. Er wandte sich daraufhin der Gruppe wartender Shinobi hinter sich zu: „Ihr geht am besten schon mal vor. Ich komme dann nach, wenn ich hier fertig bin.“ Die Angesprochenen stimmten zu und zogen los. Die restlichen Drei schlugen einen anderen Weg ein und gingen in Richtung Namikaze-Anwesen.

Dort angekommen, begaben sie sich in den großen Garten. Vater und Sohn stellten sich gegenüber auf, wogegen sich Kakashi ein wenig weiter weg an einen Baum lehnte. Beide gingen in Kampfpostion. Plötzlich schoss Kaero auf den Hokage zu. „Offensichtlich, wie immer.“ dachte Naruto, bevor er dem Schlag seines Sohnes problemlos auswich. Ein kurzer Schlagabtausch entbrannte, indem sich sich der Rokudaime allerdings nur auf das Ausweichen beschränkte. Egal was Kaero auch probierte, es gelang ihm einfach nicht, Naruto zu treffen. Der Genin startete einen weiteren Versuch und lief erneut auf seinen Vater zu. Nur dieses Mal war etwas anders. Seine Schritte wurden immer weiter und auf einmal tauchte er knapp einem Meter vor dem Blonden auf. Sein Schlag kam gefährlich nah an den Kopf seines Gegners und Naruto hatte keine andere Wahl, als mit seinem Arm den Schlag abzuwehren.

Der junge Uzumaki wich infolgedessen wieder ein paar Meter zurück und machte sich bereit für den nächsten Angriff. Naruto hingegen war die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Alleine der Fakt, dass er anstatt auszuweichen, den Schlag abwehren musste, ließ den Hokage stutzen. Solange er sich zurück erinnern konnte, musste er in keinem Kampf mit Kaero, indem er auch nur halbwegs ernsthaft gekämpft hatte, seine Hände benutzen. „Scheinbar zahlt es sich langsam aus, dass ich ihn mit Kakashi zusammengebracht habe. Er ist beträchtlich schneller geworden.“ dachte er grinsend.

Auch Kaero begann jetzt zu grinsen und sagte: „Ich schätze, ich sollte dir jetzt meine neue Technik zeigen.“ „Na dann lass mal sehen. Ich bin schon gespannt.“ erwiderte der Rokudaime siegessicher. Der Genin formte jetzt Fingerzeichen und hielt anschließend eine seiner Fäuste nach oben. Feine Blitze begannen Diese zu umhüllen, ähnlich wie bei Chidori, nur mit nicht annähernd so starker Intensität. Er startete und rief, während er auf seinen Vater zustürmte <Hanabiken>. Nicht wirklich beeindruckt wollte Naruto gerade ausweichen, als etwas geschah, mit dem er nicht gerechnet hatte. Kaero stoppte ungefähr drei Meter vor ihm und schlug ins Leere. Die Blitze lösten sich von seiner Faust und griffen auf den rechten Arm des Hokagen über. Ein Schmerz durchzog diesen Körperteil und der Angegriffene wich etwas zurück.

Aber so schnell der Schmerz gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder. Naruto sammelte sich erneut und ging anschließend auf seinen Sohn zu, der ihn immer noch angrinste. „Ich gebe zu, dass mich die Art des Angriffs überrascht hat, aber dem Jutsu fehlt die Durchschlagskraft. So wirst du leider keinen starken Gegner besiegen kön-“ Plötzlich stoppte er und sah verwundert auf den angegriffenen Arm hinunter. Etwas stimmte nicht und Kaeros immer breiter werdendes Grinsen bestätigte dies. Langsam aber sicher schien der Hokage jegliches Gefühl in seinem Arm zu verlieren bis er ihn schließlich nach einer Weile nicht mehr bewegen konnte.

Der Rokudaime begann nun erneut zu grinsen, sah zu Kakashi rüber und sagte: „Ich und meine große Klappe. Der Angriff diente überhaupt nicht dazu, mich körperlich zu verletzen, sondern dazu, mich zu lähmen. Die Stärke dieses Jutsus ist also nicht die Kraft, sondern Wirkung, die es auf den gegnerischen Körper hat. Da hast du dir wirklich ein interessantes Jutsu ausgedacht, Kakashi.“ „Danke für die Blumen, Hokage-Sama, aber die Lähmung ist leider nur temporär. Bei einem normalen Shinobi würde sie zwar mindestens eine Stunde anhalten, aber einem von ihrem Kaliber nur maximal zehn bis fünfzehn Minuten. Daher würde ich diese Technik wohl als ein C-Rang-Jutsu (Chuunin-Niveau) einstufen.“

„Das sehe ich ein wenig anders.“ entgegnete der Uzumaki. „Ich tendiere eher zu einem B-Rang (Jonin-Niveau). Dieses Jutsu kann schnell entscheidend in einem Kampf sein und ist zudem noch sehr weit erweiterbar.“ Er sah jetzt Kaero an: „Eines muss ich mir auf jeden Fall eingestehen, mein Sohn. Diese Technik ist tatsächlich sehenswert. Außerdem passt sie ausgezeichnet zu dir. Sie ist die perfekte Vorbereitung für das Rasengan. Arbeite weiter an ihr und sie wird zu einer deiner mächtigsten Waffen werden. Ich werde mich jetzt von euch verabschieden. Also trainiere fleißig, Kaero.“

Er wandte sich ab und wollte gerade gehen, als er abermals vom jungen Blonden aufgehalten wurde. „Wie? Du willst schon gehen? Natürlich, jetzt wo du mir ausgeliefert bist, weil du Fingerzeichen und dadurch auch keine Ninjutsus mehr anwenden kannst, willst du natürlich nicht mehr weiter kämpfen.“ Der Hokage hatte für diese Worte nur ein müdes Lächeln übrig. Er verschwand im nächsten Moment, tauchte eine Sekunde später hinter Kaero wieder auf und trat zu. Der Genin wurde zu Boden geschleudert. Er hielt sich das Gesicht, aber als er die Hand wieder weg nahm, konnte man keine Wunde erkennen. Narutos hatte seinen Sohn nicht einmal berührt. Er hette den Tritt Zentimeter vor Kaeros Gesicht gestoppt, aber alleine der Windstoß, der dadurch ausgelöst wurde, hatte ausgereicht, um Kaero aus dem Gleichgewicht zu bringen.

„Nur weil du eine neue Technik beherrscht, solltest du dich nicht über- und mich unterschätzen.“ kam es mahnend aus dem Rokudaime. „Deine Überheblichkeit könnte dich in der Zukunft sehr schnell Kopf und Kragen kosten, mein Sohn. Aber das habe ich dir ja schon oft gesagt.“ „Auch wenn ich jetzt noch keine Chance gegen dich habe, irgendwann schlage ich dich! Darauf kannst du dich verlassen, Papa!“ erwiderte der Genin energisch. „Ja, das wirst du. Daran besteht kein Zweifel.“ „Wie jetzt? Meinst du das im Ernst?“ fragte Kaero völlig perplex. „Natürlich. Die jüngere Generation wird immer die ältere übertreffen. Das ist nun einmal der Lauf der Dinge. Da sind wir beide keine Ausnahme. Allerdings werden bis zu diesem Tag sicherlich noch ein paar Jahre ins Land ziehen.“ Beim letzten Satz setzte er das für ihn typisches Lächeln auf und verschwand anschließend.
 

Kurz nachdem die Gruppe um Sakura das Konoha-Tor passiert hatte, stieß Naruto wieder zu ihnen. Sakuras Blick fiel sofort auf seinen Arm,der leblos an seinem Körper herunter hing. „Was ist mit deinem Arm passiert?“ kam es sogleich besorgt aus ihr. „Nur keine Sorge, Schatz. Das ist nur eine Folge des Trainingskampfes. Das wird sich in ein paar Minuten wieder legen.“ erwiderte er beruhigend. Die Kunoichi gab sich mit dieser Antwort zufrieden, aber auch nur, weil der Blonde einen sehr zufriedenen Gesichtsausdruck hatte. Dieser dachte an die gerade passierten Geschehnisse zurück: „Sehr gut. Kaero scheint sich genauso zu entwickeln, wie ich es erwartet habe. Aber nicht nur er. Auch Alexa und Arashi werden von Tag zu Tag besser. Das ist auch sehr wichtig, denn ich habe die Befürchtung, dass Konoha in absehbarer Zeit jeden guten Shinobi gebrauchen könnte.“
 

*Hanabiken=Funkenfaust

Machtkonzentration

So, es geht weiter. Hat mal wieder länger gedauert, als erwartet aber naja. Viel Spaß & Thx for Kommis.
 

18.)Machtkonzentration
 

Die Sonne brannte erbarmungslos auf eine triste Landschaft herab. Außer ein paar vereinzelten Felsen sah man weit und breit nur Sand. Doch mit der Zeit bildeten sich am Horizont zehn Gestalten ab. Bei näherer Betrachtung erkannte man, dass es sich dabei um die Konoha-Nin handelte. Sie waren nun schon über zwei Tage unterwegs und langsam sah man den Shinobi die Anstrengungen der Reise an.
 

Besonders Hitomi schien die Reise nicht gerade großen Spaß zu machen. Die anfängliche Aufregung war einer ziemlichen Langeweile gewichen. Daraus resultierend brachte sie ein Verhalten an den Tag, dass man so von ihr nicht kannte. Sie begann zu quängeln und langsam aber sicher schien sie den restlichen Reisenden gehörig auf die Nerven zu gehen. Ihre ständigen Fragen, wie lange es wohl noch dauern würde, ließen die Anwesenden reizbar werden. Die Einzige, die die Ruhe selbst war, war Hinata. Sie war es gewöhnt mit vielen Kindern und den damit verbundenen Quängeleien umzugehen und fand es schon fast belustigend, was ihr ein paar giftige Blicke der anderen einbrachte.
 

„Mann, ist die Wüste öde! Ich hab mir darunter was Spannenderes vorgestellt.“ sagte sie nach einer Weile schon zum zehnten Mal. „Wenn ich daran denke, dass ich auf dem Rückweg den gleichen Weg nochmal laufen muss.“ „Laufen trifft es ja nicht so ganz.“ erwiderte der Blonde genervt. Er deutete damit an, dass er die kleine Schwarzhaarige nun schon seit Stunden auf den Schultern trug, weil ihr die Füße schmerzten. Gerade ihn trieb die Kleine bis zur Weißglut, weil sie beschäftigt werden wollte. Es fehlte nicht mehr viel und ihm würde der Geduldsfaden reißen. Er war zwar nicht mehr so ungeduldig wie in seiner Jugend, aber man konnte ihn trotzdem nicht gerade als geduldigsten Menschen auf Erden bezeichnen.
 

Aber nun sah er etwas, was seine Laune wieder anhob. Sie blieben stehen und Hitomi betrachtete mit großen Augen eine imposante Felsformation, die sich vor ihnen auftürmte. „Was ist das Papa?“ „Das ist Suna.“ beantwortete der Uzumaki die Frage seiner Tochter. Er nahm sie von seinen Schultern und fügte hinzu: „So, jetzt kannst du wohl wieder alleine laufen.“ Etwas widerwillig stapfte sie neben ihren Vater her. Es wäre natürlich um einiges komfortabler gewesen, sich auch den restlichen Weg tragen zu lassen, aber da sie den entschiedenen Ton ihres Vaters mitbekam, zog sie es vor nicht zu widersprechen.
 

Nach ein paar Minuten hatte die Gruppe den Spalt in der Felsformation, der als Eingang diente, durchschritten und betrat Suna. Schon nach wenigen Metern fielen viele Blicke auf die Ankommenden. Anders als vielleicht vermutet, lag das Augenmerk der meisten nicht auf Naruto, dem Hokagen, sondern auf Sakura, die sich sichtlich freute. „Suna scheint wirklich eine magische Wirkung auf dich zu haben, Schatz.“ merkte der Blonde an. „Jedes Mal, wenn wir hier her kommen, zaubert dieses Dorf gleich ein Lächeln auf deine Lippen.“ „Ja. Es ist sowas wie meine zweite Heimat.“ erwiderte die Rosahaarige. „Ich habe hier viele Freunde kennen gelernt.“
 

Ihr war die Zeit, die sie während der Schwangerschaft und Geburt von Arashi im Land des Windes verbracht hatte gut in Erinnerung geblieben und hatte mit vielen Dorfbewohnern noch regen Kontakt. Eine dieser Freundinnen kam auch schon auf die Uzumaki zu und umarmte sie herzlich. Es handelte sich um eine ehemalige Schülerin von Sakura, die damals von ihr in medizinischen Jutsus unterrichtet wurde.

„Es freut mich wirklich sie wiederzusehen, Sakura-Sama. Es ist ja schon eine Ewigkeit her.“ „Das ist es in der Tat.“ erwiderte sie. Die Schülerin musterte jetzt Naruto. „Sie haben wirklich großes Glück, eine solche Frau an ihrer Seite zu haben, Hokage-Sama.“ „Ja das habe ich wirklich und bin auch jeden Tag dankbar dafür. Obwohl sie manchmal nicht einfach zu zähmen ist.“ kam es grinsend aus ihm. Als Reaktion stieß Sakura ihrem Mann leicht in die Rippen und legte einen Arm um seine Schulter, was sich als gar nicht so einfach gestaltete, weil er um ein gutes Stück größer war, als sie. „Als ob das bei dir so viel anders wäre, mein Lieber.“ sagte sie gespielt böse. Die Drei unterhielten sich noch eine Weile angeregt, bis sie dann in Richtung Hauptgebäude weiter zogen.
 

Dort angekommen, wurden sie in einen großen Saal geführt, indem sich schon viele Shinobis befanden. An den verschiedenen Stirnbändern konnte man erkennen, dass die Ninjas aus verschiedenen Dörfern stammten. Naruto nahm direkten Kurs auf Gaara, der sich etwas abseits mit einem Mann in einem weiß-braunen Mantel unterhielt. Der Mantel hatte große Ähnlichkeit mit Narutos. Als Gaara nun Naruto erblickte, wandte er sich ihm zu und gab ihm die Hand. „Es freut mich wirklich, dich wiederzusehen, Naruto.“ „Tja und mich erst.“ gab der Uzumaki lächelnd zurück. Beide schlugen sich gegenseitig auf die Schulter, was bei Gaara schon so viel, wie ein Gefühlsausbruch bedeutete. Er war im generellen ein sehr ruhiger Typ, der selten Gefühle zeigte. Nichtsdestotrotz verband ihn und den Blonden eine enge Freundschaft, die über die Jahre noch stärker geworden war.
 

Der Rokudaime wandte sich daraufhin an dem anderen Mann zu: „Es ist mir natürlich auch eine Ehre, sie mal wieder zu Gesicht zu bekommen, Tsuchikage-Sama.“ „Die Freude ins ganz auf meiner Seite.“ erwiderte der Angesprochene höflich. Bei dem Mann handelte es sich um Vago Kaiten, dem Führer von Iwagakure. Er war etwa zehn Jahre älter als Naruto und erinnerte ein wenig an den Sandaime, was sich auch in seiner Politik widerspiegelte. Die früher sehr gespannten Verhältnisse zwischen Konoha und Iwa hatten sich weitestgehend entspannt, was zum großen Teil an der friedlichen Politik der beiden Kage lag.
 

Zu den Drei stieß nun auch eine sehr hübsche Frau Ende zwanzig dazu, die ebenfalls einen Mantel trug. Nur war dieser weiß-gelb. Sie richtete ihr Wort sofort an den Uzumaki. „Ich will echt mal wissen, wie sie das machen, Hokage-Sama. Sie scheinen einfach nicht zu altern. Sie werden von Jahr zu Jahr sogar noch attraktiver.“ „Also sie müssen sich in Sachen Schönheit wirklich nicht beschweren, Raikage-Sama.“ gab er gekonnt zurück. „Wie immer ein Charmeur.“ merkte sie an.
 

Ja, Naruto hatte mit der Zeit den Umgang mit anderen Machtpersonen gelernt. Und ab und zu gehörte da auch ein wenig Flirten dazu. Wie zum Beispiel jetzt mit Juko Kataro, der Führerin von Kumogakure. Sie war die jüngste und unerfahrenste aller Kage, aber eine brillante Strategin .

In der nun startenden Konversation, in der sie sich immer wieder gegenseitig Komplimente gaben, schaute der Uzumaki öfters unbemerkt zu seiner Frau, die das Ganze mit Argwohn beobachtete. Natürlich wusste sie, dass sie Naruto hundertprozentig vertrauen konnte, aber irgendwie traute sie Juko nicht über den Weg, was aber eher an ihrer Eifersucht, als an ihrer objektiven Einschätzung lag.
 

Auch Hitomi sah interessiert zu der Vierer-Gruppe hinüber. „Hmm, die scheinen irgendwie alle den gleichen Modegeschmack zu haben. Tragen alle diese Mäntel.“ „Oh, die tragen sie nicht, weil sie schick aussehen, sondern als Zeichen ihres Ranges.“ entgegnete Tsunade. „Welchen Rang denn?“ „Den Rang eines Kagen. Den Titel der Person, die ein mächtiges Ninja-Dorf leitet. Nur fünf Menschen auf der gesamten Welt gebührt das Recht, diesen Titel zu tragen. Und vier davon befinden sich gerade hier.“ „Mann dann muss Papa ja wirklich eine sehr wichtige Persönlichkeit sein.“ bemerkte die Schwarzhaarige. „Ja das ist er.“ erwiderte die Sannin. „Und selbst unter den Kagen nimmt er eine Vormachtstellung ein, weil er zum einen als der stärkste unter ihnen gilt und zusätzlich auch Konoha, das mächtigste aller versteckten Dörfer leitet.“
 

Sai, der die Unterhaltung zwischen Tsunade und Hitomi aufmerksam verfolgt hatte, ließ seinen Blick durch die Menge streifen und sagte: „Es ist schon beeindruckend. In diesem Raum konzentriert sich fast die komplette militärische Macht der gesamte Ninja-Welt. Fast schon ein wenig einschüchternd.“ „Das ist wahr. Eine solche Machtkonzentration war zu meinen Führungszeiten undenkbar.“ pflichtete Tsunade dem ANBU bei. „Das Vertreter von vier der fünf großen Ninja-Dörfer sich entspannt in einem Raum aufhalten können, zeigt den gesamten Erfolg von Narutos Machtpolitik.“ Die Konoha-Nin entdeckten jetzt ein bekanntes Gesicht, das sich Naruto näherte.
 

Als dieser den Dazukommenden bemerkte, musterte er ihn erst einmal und sagte mit einen Grinsen: „Wir haben uns eine Weile nicht mehr gesehen, Takeru. Du scheinst kräftiger geworden zu sein.“ „Ja, aber nicht nur das, Hokage-Sama. Ich habe auch ein paar sehr starke neue Techniken gelernt.“ erwiderte der Rothaarige selbstbewusst. „Das überrascht mich nicht. Schließlich ist dein Sensei auch einer der besten Shinobi der Welt.“ Bei diesen Worten warf der Blonde Gaara einen vielsagenden Blick zu, den der Kazekage aber nicht erwiderte und lieber verlegen in die Menge sah.
 

„Apropos junge starke Shinobi.“ meldete sich Juko nun zu Wort. „Wie ich gehört habe, tritt für Konoha dieses Jahr ein sehr junges Team an. Ich hoffe es ist konkurrenzfähig. Meine Schützlinge sind alle um einiges älter als ihre.“ „Nur keine Sorge, Raikage-Sama.“ entgegnete der Rokudaime siegessicher. „Es ist zwar noch sehr jung, aber mit Abstand das beste Genin-Team Konohas.“ „Das würde mich auch nicht wundern.“ warf Vago ein. „Bekanntlich ist ihr eigener Sohn Mitglied dieses Teams. Arashi war sein Name, oder?“ „Ja richtig. Da scheinen wir dieses Mal auch etwas gemeinsam zu haben. Soweit ich weiß, schicken auch sie ihren Sohn Virgo ins Rennen. Mit ein bisschen Glück treffen sie aufeinander.“ „Fragt sich nur wessen Glück das dann sein wird.“ erwiderte der Tsuchikage selbstbewusst. „Das bleibt dann wohl abzuwarten.“ kam es nicht minder selbstbewusst aus Naruto. Die Beiden hätten wahrscheinlich jetzt angefangen, Argumente aufzuzählen, die für ihre Söhne sprachen, aber Gaara hatte sie gebeten sich auf die vorbereiteten Plätze zu setzen, weil nun ein wichtiger Punkt der Konferenz beginnen sollte: die Auslosung der Kampfpaarungen für die Chuunin-Auswahl-Prüfung.
 

Die Prüfung wurde über die Jahre ein wenig abgeändert. Es wurden in den jeweiligen Dörfern Vorausscheidungen durchgeführt, um das beste Genin-Team des jeweiligen Dorfes zu ermitteln. Daher nahmen insgesamt zwölf Genin an der Endausscheidung teil. Die wurde auch nicht mehr in Turnier-Form durchgeführt. Jeder Genin hatte nur einen Kampf, um den Führern der zugehörigen Dörfer zu beweisen, dass sie es verdienten aufzusteigen. Es war auch schon vorgekommen, dass Genin zu Chuunin aufgestiegen, obwohl sie zwar den Kampf verloren hatten, aber trotzdem einen beeindruckenden Kampf abgeliefert haben. Außerdem wurde es vermieden, dass zwei Shinobi aus dem gleichen Dorf aufeinander trafen. Dies sollte eine maximale Chancengleichheit schaffen.
 

Nachdem sich die Kage und ihre Partner in die vorderste Reihe gesetzt hatten, begann der Mann, der die Auslosung leitete, einen Zettel, mit einem Namen eines Genin aus dem Lostopf zu ziehen und laut vorzulesen: „Arashi Uzumaki, Konohagakure“. Nachdem er den ersten Namen vorgelesen hatte, lag die gesamte Aufmerksamkeit bei ihm, weil es sich ja schließlich bei dem Shinobi um keinen gewöhnlichen Genin handelte. Jeder der Anwesenden wollte wissen gegen wen Arashi kämpfen würde. Er galt im Vorhinein als großer Favorit, was ganz klar an seiner Herkunft lag. Jeder wollte in Erfahrung bringen, über welche Fähigkeiten der älteste Sohn des stärksten bekannten Ninja verfügte. Dementsprechend still war es auch, als der Leiter der Veranstaltung den zweiten Namen und somit den Gegner des Uzumaki zog. Ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht, bevor er erneut die Stimme erhob.

Vorahnung

So es geht weiter. Ich weiß es ist eigentlich eine unmenschliche Zeit, aber wenn ich in Schreiblaune bin, kann ich einfach nich aufhören^^. Also viel Spaß & Thx for Kommis.
 

19.)Vorahnung
 

Immer noch herrschte eine erwartungsvolle Stille im Saal. Wie gebannt schauten alle Augenpaare auf den Moderator und hielten fast die Luft an, als dieser begann, erneut die Lippen zu bewegen: „Der zweite Genin und somit Gegner von Arashi Uzumaki ist Virgo Kaiten aus Iwagakure.“ Ein Raunen ging durch die Zuschauermasse. Mit dieser Paarung war der Interessantheitsgrad der gesamte Prüfung unglaublich angestiegen.
 

Der Tsuchikage bekam sich kaum noch ein vor Freude und lachte lauthals. Nebenbei warf er Naruto immer wieder herausfordernde Blicke zu, die dieser mit Genugtuung und einem breiten Grinsen erwiderte. Auch der Blonde war mit der Paarung hochzufrieden. Die Chuunin-Auswahl-Prüfung hatte schon seit Generationen sehr viel mit Prestige zu tun, weil es die Stärke des Nachwuchses der jeweiligen Dörfer zeigte. Und es gab wohl kaum etwas Prestigereicheres als einen Kampf zwischen den Nachkommen zweier amtierender Kage. Aber nicht nur das Prestige machte den Kampf für den Rokudaime interessant. Ihm ging noch ein weiter Gedanke durch den Kopf: „Viel besser hätte es nicht laufen können. Dieser Virgo soll schon ein wahrer Meister in dem Umgang mit Erd-Jutsus sein. Endlich mal eine echte Herausforderung für meinen Jungen. Vielleicht wird für ihn das Bestehen der Prüfung doch nicht ein reiner Spaziergang und er muss mehr seiner wahren Fähigkeiten preisgeben als ich bisher dachte.“
 

Die Sensation über die Kampfkonstellation des ersten Kampfes ließ die restliche Auslosung fast völlig unwichtig erscheinen und so ging es im allgemeinen Gemurmel fast unter, dass es Kojiro und Sanari beide mit Genin aus Kumogakure zu tun bekamen. Beide hatten auch gemeinsam, dass es sich bei ihren Gegners jeweils um das andere Geschlecht handelte. Das konnte für Kojiro zum Problem werden, weil er eine echte Abneigung dagegen hatte, Kunoichi zu bekämpfen. Bei Sanari lag die Sache ganz anders. Sie liebte es nämlich, männliche Shinobi in die Schranken zu weisen und zu zeigen, wozu das „schwache“ Geschlecht imstande war. Das hatte wohl den Ursprung , dass sie sich aufgrund ihrer Schönheit oft gegen Annäherungsversuche anderer Shinobi zu Wehr setzen musste. Obwohl sie sich über einen solchen Versuch eines ganz bestimmten Jungen sicherlich gefreut hätte, nur schien gerade Dieser kein romantisches Interesse an ihr zu haben.
 

Nachdem die Auslosung abgeschlossen war, bat Vago um das Gehör der Anwesenden: „Meine Damen und Herren ich habe einen Vorschlag zu unterbreiten. Ich würde gerne den Kampf von meinen Sohn und dem des Hokagen nach hinten verschieben, sodass es der letzte Kampf ist. Das würde die Spannung noch weiter steigern, weil es der Kampf mit der größten Brisanz ist.“ „Also ich habe nichts dagegen, im Gegenteil. Ich finde die Idee wirklich gut.“ kam es aus dem Blonden. In der Folge stimmten auch die beiden anderen Kage zu. „Gut dann wäre das geklärt.“ trällerte der Tsuchikage freudig.
 

An diesem Tag fanden keine weiteren wichtigen Besprechungen statt und so fanden sich die Anwesenden am Abend in einem großen Festsaal ein, um ordentlich zu feiern. Dabei zeigte Gaara sein zweites Gesicht. Dieser wurde nämlich sehr gesellig und aufgeschlossen, sobald er einen über den Durst getrunken hatte. Er animierte andere zum Singen oder Trinken und hätte wahrscheinlich noch selbst zusammen mit Tsunade, die auch mal wieder ordentlich einem im Tee hatte, auf den Tischen getanzt, wenn er nicht von seinen Geschwistern Temari und Kankouru energisch aufgehalten worden wäre. Takeru hatte die Feier schon früh verlassen, weil ihm das Benehmen seines Vaters furchtbar peinlich war. Auf jeden Fall war die Stimmung sehr ausgelassen und alle amüsierten sich prächtig. Nunja fast alle. Sakura war den Abend nicht wirklich gut gelaunt, weil sie etwas beobachtete, was ihr wirklich missfiel.
 

Am nächsten Tag wurde die Stimmung dann wieder etwas ernster, weil wichtige Gespräche über die Beziehungen der Dörfer zueinander geführt wurden. Der wichtigste Punkt hierbei waren die möglichen Ambitionen Kirigakures, einen Krieg gegen Konoha zu beginnen. Wie zu erwarten war, sicherte Suna Konoha seine vollständige Unterstützung zu und auch Iwa- und Kumogakure versicherten zu mindestens, sich aus einem möglichen Konflikt vollkommen rauszuhalten. Das war das Wichtigste für Naruto, weil Kirigakure nur zusammen mit einem anderen großen Ninjadorf eine wirkliche Gefahr für Konoha darstellen würde. Alles in allem konnte man die Konferenz als Erfolg bezeichnen.
 

Dementsprechend zufrieden saßen Naruto und Sakura am Abend zusammen auf der Terrasse ihres Zimmers und genossen ihre Zweisamkeit. Durch ihre vier Kinder hatten sie leider nur noch wenige solcher privater Momente. Hitomi schlief seelenruhig in ihrem Zimmer und die Rosahaarige schmiegte sich noch enger an ihren Ehemann. Dieser genoss einfach nur ihren Geruch und die Wärme, die ihr Körper ausstrahlte.
 

„Das ist doch wirklich gut gelaufen, oder Schatz?“ sagte sie nach einer Weile. „Ja, es ist wirklich beruhigend, wie gut das Verständnis unter den Dörfern ist. Auch zwischen mir und den anderen Kagen.“ „Naja...“ erwiderte sie zögerlich. „Bei Gaara und Vago stimmt das, aber bei dieser Juko? Nervt dich nicht ihr ständiges Angemache? Ich meine, die hängt dir ja ständig am Rockzipfel.“ „Eifersüchtig?“ fragt er nur leicht belustigt. „Tss, was für ein Schwachsinn. Die kann mir doch nicht das Wasser reichen.“ „Nunja. Sie ist schon sehr attraktiv. Dazu noch sehr intelligent und witzig.“ Sakura löste sich auf diese Worte vom Blonden und sah ihn sauer an. Dann erkannte sie aber sein typisches schelmisches Grinsen. „Das ist nicht witzig!“ zischte sie, doch das machte sein Grinsen nur noch breiter.
 

Er fand es immer wieder amüsant, wie schnell er seine Frau mit einem solchen Thema auf die Palme bringen konnte und er liebte es, das auszunutzen um sie zu ärgern. Da kam dann doch ab und zu wieder das Kindliche von früher in seinem Charakter durch, das nicht mehr viele von ihm kannten, aber das in auch auf eine Art liebenswert machte. Nach ein paar weiteren Sticheleien stellte er aber dieses Verhalten wieder ein, weil er schon befürchten musste, die Nacht auf dem Sofa zu verbringen. Es war wirklich interessant, dass sich einer der mächtigsten Männer der gesamten Welt zusammenreißen musste, um nicht dem Zorn seiner Frau zum Opfer zu fallen. Sie war vielleicht der einzige Mensch in Konoha, der Naruto ungestraft ohne zögern zurechtweisen konnte. Das lag wohl daran, dass sie sehr furchteinflößend werden konnte, was er früher öfters am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte.
 

Trotz alledem liebte er sie über alles und wollte sie nicht einen Moment missen. Denn sie war die Frau, die ihm drei wunderschöne Kinder geschenkt hatte, aber auch die starke Frau an seiner Seite, die ihm immer den Rücken stärkte und eigentlich in allem unterstützte, was er tat. Ohne sie wäre er nur ein halb so guter Hokage. Dessen war er sich sicher.
 

Nach ein paar Momenten näherte sie sich ihm wieder zufrieden an und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Mehrere Minuten sagte keiner ein Wort. Sakura erkannte jetzt, dass der Blonde auf einmal ein besorgtes Gesicht machte. „Was ist los, Schatz?“ fragte sie mehrmals. Erst beim dritten Mal reagierte er. „Ach nichts, Schatz.“ „Nun sag schon. Du weißt sowieso, dass ich nicht eher klein bei gebe.“ erwiderte sie energisch. Kurz huschte wieder ein Lächeln über seine Lippen, weil er wusste, dass das absolut stimmte. „Ich weiß auch nicht. Irgendwie hab ich eine schlechte Vorahnung. Ich hab das Gefühl, dass irgendwas in Konoha passieren wird.“
 

Die Rosahaarige seufzte. „Das ist wieder typisch für dich. Kaum bist du mal ein paar Tage außerhalb von Konoha und schon machst du dir Sorgen. Es wird schon alles gut sein und außerdem hast du mit Shikamaru einen fähigen Vertreter. Lass uns lieber die wenige Zeit, die wir für uns haben, sinnvoll nutzen.“ Naruto merkte, wie sich der Blick seiner Frau verändert hatte. Er war lange genug mit ihr zusammen, um diesen Blick sofort deuten zu können. Er sah durch die Tür in das Zimmer, wo Hitomi immer noch tief schlief. „Was ist mit der Kleinen?“ fragte er, aber Sakura winkte ab. „Du weißt, wie tief ihr Schlaf ist. Wir sind einfach leise.“ Der Blonde konnte gar nichts mehr erwidern, weil sie ihn im nächsten Moment schon in einen langen Kuss gefangen hatte.
 

Am nächsten Tag in Konoha
 

Arashi, Sanari und Kojiro hatten es sich nach mehreren Stunden Training im Schatten eines Baumes gemütlich gemacht. Kojiro bemerkte, dass die Hatake den ganzen Tag schon außergewöhnlich gut gelaunt war. „Sag mal, warum bist du eigentlich so gut drauf?“ „Ach ich hab einfach herrlich geschlafen. Gestern Abend habe ich nämlich ein sehr erfrischendes Bad in der heißen Quelle im Garten des Namikaze-Anwesens genommen. Das ist eine Wohltat für meine Haut.“ erwiderte sie erfreut. Sie sprach damit an, dass sie und Kakashi vorübergehend bei den Uzumakis wohnten, damit Kakashi auf die drei Geschwister Acht geben konnte. Allerdings nahm er seine Aufgabe als Aufsichtsperson nicht wirklich ernst. Zum Beispiel ließ er seine „Flirtparadise“ einfach im Wohnzimmer liegen, was dazu führte, dass sich Kaero aufmerksam damit beschäftigte.
 

Der Kanirate beugte sich jetzt zu Arashi rüber und flüsterte: „Und hast du gestern Abend mal einen Blick auf unsere Teamkameradin riskiert?“ Der Braunhaarige hatte allerdings nicht mit dem sehr guten Gehör der Hatake gerechnet, was ihn auch gleich eine Kopfnuss einbrachte. „Perversling!“ „Ja, das gehört sich nicht.“ pflichtete der Rothaarige seiner Kollegin bei. „Mann du bist so gut erzogen, dass es schon fast langweilig ist.“ kommentierte Kojiro die Antwort seines besten Freundes. „Ach was, außerdem hätte mich das ohnehin nicht interessiert.“ Diesen Gedanken hätte Arashi lieber unausgesprochen lassen sollen, denn nun wandte sich Sanari ihm sauer zu: „Ach bin ich dir nicht attraktiv genug?“ „Das habe ich nicht gesagt.“ entgegnete der Uzumaki unsicher und hob schützend die Hände vor seinen Körper. „Du bist mit Abstand die Hübscheste in unserem Alter, aber wir sind ja bloß Freunde, von daher.“ „Das ist auch besser so!“ fauchte sie aufgebracht.
 

Arashi wandte seinen Blick nur verwirrt ab, sah zu Boden und dachte. „Versteh einer die Weiber.“ Kojiro fand die übermäßige Reaktion von Sanari jedoch seltsam und hakte nach: „Sag mal, was bringt dich seine Antwort so in Rage? Es sei denn...“ Er konnte den Gedanke nicht zu Ende führen, weil sie ihm ins Wort fiel: „Ihr nervt mich einfach! Was guckst du eigentlich die ganze Zeit so dumm in der Gegend herum?“ versuchte sie das Thema zu wechseln. Dabei entging dem Kanirate jedoch nicht, dass sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen gelegt hatte.
 

„Ich suche immer noch meinen Glücks-Kunai. Ihr wisst schon, den, den mir mein Vater geschenkt hat, als wir Genin wurden. Ich vermisse den schon seit über einer Woche.“ Sanari wollte gerade eine abfällige Bemerkung machen, als zwei ANBUs zu den Drei stießen. Ein großer weißer Hund begleitete die beiden Maskierten. Arashi erkannte die ANBUs und rief erfreut: „Hey Kiba, Neji was führt euch zu uns?“ Da die Beiden sowieso bekannt waren, nahmen sie die Masken ab. Die Genin schluckten bei dem Anblick ihrer Gesichter. Diese waren todernst.

Anschuldigung

So auf in die nächste Runde. Viel Spaß & Thx for Kommis.
 

20.) Anschuldigung
 

Langsam bewegten sich jetzt Neji und Kiba auf die Genin zu. Arashi wich instinktiv ein Stück zurück. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Das spürte er. Er kannte die beiden ANBUs schon sein gesamtes Leben lang und hatte ein gutes Verhältnis zu ihnen. Das traf übrigens auf alle Mitglieder der vier bekannten Genin-Teams der vorherigen Generation zu. Sie alle hatten ihn aufwachsen sehen und hatten ihn immer freundlich behandelt. Genau deshalb fand er das Verhalten der beiden Hyuugas seltsam. Sie hatten ihn weder gegrüßt noch eine andere freundliche Geste gezeigt.
 

Sie blieben nun vor den Dreien stehen und Neji richtete das Wort an Kojiro: „Kojiro Kanirate, ich muss darauf bestehen, dass du uns begleitest.“ „Aus welchem Grund?“ fragte der Kanirate nur verdutzt. „Du wirst vorübergehend unter Arrest gestellt.“ erwiderte Kiba monoton. Bei diesen Worten waren Arashi und Sanari aufgesprungen und der Rothaarige wandte sich energisch an die ANBUs: „Was wird ihm vorgeworfen?“ „Das tut erst einmal nichts zur Sache.“, wiegelte Kiba ab. „Dann werden ich und Arashi euch auch begleiten.“, kam es entschieden aus der Hatake. „Nein!“ entgegnete Neji bestimmend. „Wenn ihr uns nicht mitnehmt, müsst ihr ihn euch wohl mit Gewalt holen.“, sagte der Uzumaki selbstbewusst.
 

Er und seine Teamkameradin stellten sich demonstrativ vor Kojiro. Die beiden ANBUs stutzten aufgrund der Reaktion von Arashi, aber es war mehr sein Blick, als seine Worte, der sie überraschte. Sie kannten diesen Blick nur zu gut. Er ähnelte sehr stark dem von Naruto, den dieser immer zeigte wenn er jemanden beschützen wollte. Da eine Auseinandersetzung das Letzte war, was die ANBUs wollten, lenkten sie schließlich doch ein. „Aber ihr verhaltet euch ruhig, ist das klar?“, fügte Neji noch hinzu, bevor die Shinobi in Richtung Stadtzentrum aufbrachen.
 

Als sie bei ihrem Ziel, dem ANBU-Hauptquartier angekommen waren, erblickte Arashi jemanden, bei dem ihm speiübel wurde: Danzou. Er hasste diesen Mann. Nicht nur weil Danzou ein erbitterter Gegner seines Vaters war, er strahlte auch eine ungewöhnliche Kälte aus. Das Ratsmitglied hatte alle Charaktereigenschaften, die der Genin verabscheute: Er war kalt, berechnend und gnadenlos. Sprich, das genaue Gegenteil seines Vaters. Langsam begriff der Rothaarige. Die Anschuldigung gegen seinen besten Freund musste ein Werk dieses Mannes sein.
 

Der alte Hardliner ließ seinen Blick über die Ankommenden schweifen und sagte ihn einem schmierigen Ton: „Gute Arbeit, Neji und Kiba, aber was machen die beiden anderen Genin hier?“ „Sie wollen den Grund des Arrestes erfahren und ich bin der Meinung, dass sie ein Recht darauf haben.“, erwiderte Neji. „Nun gut, dann werde ich euch den Grund mitteilen.“, begann Danzou mit einem hässlichen Grinsen aud den Lippen. „Es besteht der starke Verdacht, dass Kojiro Kanirate einen Bewohner Konohas vorsätzlich schwer verletzt hat.“
 

„Was ist das denn für ein Schwachsinn? Als ob Kojiro jemals so etwas tun würde!“ brach es aus dem Uzumaki heraus, währenddem die beiden anderen Genin das Ratsmitglied nur geschockt ansahen. „Ich glaube nicht, dass du in der Position bist, das zu beurteilen.“, erwiderte Danzou abfällig. „Es gibt Beweise, die für den Verdacht sprechen, also mische dich da gefälligst nicht ein, Kleiner!“ „Nennen sie mich nicht Kleiner, sie gebrechlicher Tattergreis!“, zischte Arashi. Sein Gesicht war wutverzerrt. Es kam nicht oft vor, dass der ausgeglichene Genin so beleidigend und sauer wurde, aber wenn es um seine Freunde ging, konnte er rasend werden.
 

Der Alte trat daraufhin Arashi entgegen und sagte: „Es mag sein, dass du dir als Sohn des Hokagen mehr herausnehmen kannst, als andere in deinem Rang, aber du bewegst dich auf dünnem Eis, Junge!“ Der Rothaarige wäre dem Mann am liebsten ins Gesicht gesprungen, aber Kojiro beruhigte ihn: „Ist schon gut, Arashi. Ich habe ja nichts getan. Daher habe ich auch nichts zu befürchten. Am besten du und Sanari geht jetzt. Ich komme schon klar.“ Nur widerwillig ließ Arashi sich von der Hatake wegziehen. Kiba begleitete die Beiden nach draußen. Der Uzumaki hatte sich immer noch nicht beruhigt, was den Hyuuga veranlasste, sich beschwichtigend an den Genin zu wenden: „Keine Sorge, Arashi. Sobald dein Vater in wenigen Tagen wieder hier ist, wird sich die Sache mit Sicherheit in Wohlgefallen auflösen. Es gibt also keinen Grund, sich unnötig in Schwierigkeiten zu bringen.“ Diese Worte ließen Sanari aufhorchen. Jetzt, wo sie genauer darüber nachdachte, war es schon seltsam, dass dieser Vorfall genau an einem der wenigen Tage stattfand, an dem Naruto nicht in Konoha war.
 

Währenddessen wurde Kojiro in den Keller des Gebäudes geführt. Neji stutzte, als er bemerkte auf was für einen Raum sie zusteuerten. „Warten sie Danzou.“, erhob er das Wort. „Das ist eines der Verhörzimmer. Soweit ich weiß, beschränkte sich Shikamarus Befehl lediglich darauf, Kojiro in Gewahrsam zu nehmen bis der Hokage zurück ist. Es war nicht die Rede davon ihn zu verhören.“ Der Alte sah den ANBU nur abschätzig an. „Seit wann sind die ANBUs zum Denken da? Es liegt durchaus in meinen Machtbereich, ihn zu verhören und ich muss mir sicherlich keine mahnenden Wort von einem Bediensteten des Hokagen anhören. Sie sind übrigens hier nicht mehr von Nöten, Neji. Von hier an übernehme ich.“ Er machte die Tür zu dem besagten Zimmer auf, schubste Kojiro hinein und schlug die Tür direkt vor Nejis Nase zu. Der hätte am liebsten die Tür eingeschlagen und dem arroganten Greis seine Meinung gegeigt, aber er zog es vor, erst einmal Shikamaru über die Geschehnisse zu informieren. Deshalb zog er zähneknirschend von dannen.
 

In dem Raum wurde der Kanirate auf einen einzelnen hölzernen Stuhl gesetzt. Der Raum war sehr klein und verbreitete ein beengendes Gefühl. Die dunklen kahlen Wände machten das Zimmer auch nicht gerade wohnlicher. Eine einzelne kleine Lampe spendete spärliches Licht. Neben der Tür erkannte der Genin nun einen großen maskierten Mann, der etwas Beängstigendes ausstrahlte. So langsam bekam es der sonst so gelassene Kojiro mit der Angst zu tun.
 

Der finster lächelnde Danzou legte nun etwas auf den kleinen Tisch, der vor dem Stuhl stand. „Na erkennst du das?“, fragte er. Kojiros Augen weiteten sich bei dem Anblick des Gegenstandes. Es handelte sich dabei um genau den Kunai, den er schon seit Tagen vermisste. An dem Griff waren seine Initialen eingraviert. „Das ist mein Glücks-Kunai. Woher haben sie den? Den suche ich schon seit über einer Woche.“ „Das ist die Tatwache.“, erwiderte das Ratsmitglied monoton. „Man hat deine Fingerabdrücke darauf gefunden.“ „Aber ich war es nicht. Da muss jemand versuchen, mir etwas unterzuschieben.“ „Ach ist das so? Nur zu deinem Pech ist dieser Kunai der einzige Indiz, den wir auf die Tat haben. Die Verletzte liegt momentan im Koma und daher wissen wir nicht, wen sie gesehen hat und wann die Tat stattgefunden hat. Es sieht verdammt schlecht für dich aus, Junge.“
 

„Der Hokage würde mich niemals wegen diesen wenigen Indizien verurteilen. Er vertraut mir.“, erwiderte der Kanirate. „Ach glaubst du das? Ist dir vielleicht schon einmal in den Sinn gekommen, das der einzige Grund für seine Akzeptanz der Fakt ist, dass du der beste Freund seines Sohnes bist?“ „Nein!“ entgegnete der Genin entschieden. „Er akzeptiert mich, weil ich ein ehrwürdiger Konoha-Nin bin.“ „Das bist du aber nicht. Du bist kein Konoha-Nin, sondern ein Bewohner eines kleinen Dorfes im Land der Erde. Weder du noch deine Eltern wurden in Konoha geboren und damit bist du kein rechtmäßiger Konoha-Nin.“ „Es macht doch gar keinen Unterschied, wo ich geboren wurde.“ „Das siehst vielleicht du so.“, kam es belustigt aus dem Greis. „Aber die meisten, einschließlich mir haben dich niemals so betrachtet. Und selbst wenn es der Hokage tut, wird er sich dem Druck der Mehrheit beugen müssen. Und das heißt höchstwahrscheinlich Verbannung. Natürlich werden das deine treuen Freunde nicht zulassen. Allen voran Arashi. Sie werden dich wahrscheinlich selbst unter Anwendung von Gewalt beschützen wollen. Damit werden sie allerdings nur ihre eigene Zukunft zerstören.“
 

„Nein.“, entwich es Kojiro leise, während er zusammensackte. Er war total verunsichert. Entsprachen Danzous Worte der Wahrheit? Hatte er tatsächlich in einer Lüge gelebt? Er hatte immer um die Annerkennung der Dorfbewohner gekämpft und jede Mission mit Bravour bewältigt. Und trotzdem akzeptierten sie ihn nicht? War er gar eine Gefahr für seine Freunde? Die Menschen, denen er immer vertraut hat. Nein. Das wollte er nicht. Zitternd erhob er sich. „Ich müsst mal kurz zur Toilette.“, sagte er kleinlaut. „In Ordnung.“ Danzou nickte dem großen ANBU kurz zu, der darauf die Tür öffnete und Kojiro herausführte.
 

Bei der Toilette angekommen, blieb der ANBU draußen stehen und wartete. Nach einer Weile vernahm er ein schepperndes Geräusch und stürmte in die Kabine. Auf dem Boden lagen sehr viele Scherben, die von dem gerade zerstörten Fenster stammten. Vom Kanirate keine Spur. Der war durch das Fenster verschwunden. So schnell der Mann konnte, rannte er zu Danzou zurück, um Bericht zu erstatten. „Es tut mir Leid, Danzou-Sama. Er ist mir entkommen.“ „Das macht nichts.“ Wiegelte der Angesprochene grinsend ab. „Der Junge ist unglaublich einfältig. Ich weiß genau was er vorhat.“
 

Außer Atem und schweißgebadet betrat Arashi sein Haus. Er hatte stundenlang trainiert. Das brauchte er, um sich halbwegs abzureagieren. Zu seiner Überraschung war niemand da und so schlurfte er in sein Zimmer. Sofort fiel sein Blick auf das sperrangelweit geöffnete Fenster. Danach erregte ein Fetzen Papier seine Aufmerksamkeit, das auf seinem Schreibtisch lag. Er nahm es genauer in Augenschein und begann zu lesen. Als er geendet hatte, ließ er das Papier zu Boden fallen und blickte mit leeren Augen aus dem Fenster. Er stand fast unter Schock und murmelte nur: „Das kann doch nicht sein.“
 

Was wohl auf den Zettel stand? Das erfahrt ihr im nächsten Chap^^. Aber ihr könnt ja mal spekulieren.

Entschluss

So auf ins nächste Chap. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

21.) Entschluss
 

Arashi brauchte ein paar Momente, bis er sich wieder gefangen hatte. Er konnte nicht glauben, was er gerade gelesen hatte. Zur Sicherheit hob er den Zettel noch einmal auf und las ihn erneut:
 

Hy Alter,

Ich habe mich entschlossen, Konoha zu verlassen. Ich kann einfach nicht zulassen, dass du und Sanari in die Sache mit reingezogen werdet. Bitte suche mich nicht und folge mir auch nicht. Ich habe die Zeit mit dir wirklich genossen. Du warst der Erste, der mich wirklich verstanden hat und ich bin unglaublich glücklich, mich als deinen besten Freund bezeichnen zu können. Also halte die Ohren steif und vielleicht sieht man sich mal wieder.
 

In tiefer Dankbarkeit
 

Kojiro
 

PS: Bitte sage meinen Vater und Sensei Kakashi, das es mir leid tut.

Der Rothaarige hatte sich nicht geirrt. Sein bester Freund hatte tatsächlich Konoha verlassen. Der Uzumaki war wütend. Wütend auf Danzou, aber vor allen wütend auf Kojiro. Wie konnte er nur so dumm sein und die Gefahr auf sich nehmen, als Nuke-Nin zu leben. Vertraute er ihm nicht genug, um daran zu glauben, dass er ihm helfen konnte? Aber das musste er. Er musste ihm helfen.
 

Mit schnellen Schritten ging er zu seinem Kleiderschrank und riss ihn auf. Er nahm seinen Rucksack heraus und warf alles rein, von dem er glaubte, es gebrauchen zu können: Kunais, Shuriken, Kompass, eine Karte vom Feuerreich und eine rote Schriftrolle. Danach ging er zum immer noch offen stehenden Fenster. Sein Blick fiel auf zwei Bilder, die auf dem Schreibtisch standen. Das Erste zeigte ihn und seine Familie. Das Foto war noch nicht sehr alt, weshalb auch schon Hitomi darauf zu sehen war. Das Zweite zeigte einen zehnjährigen Arashi, der überglücklich sein gerade errungenes Stirnband in die Kamera hielt. Hinter ihm stand Naruto, der ebenfalls stolz lachte. Schweren Herzens nahm er nun sein Stirnband ab und legte es neben die Bilder. „Gut möglich, dass ich das eine Weile nicht mehr tragen werden kann.“, murmelte er leise vor sich hin, bevor er durch das Fenster verschwand.
 

Er bewegte sich so schnell er konnte von Dach zu Dach. Er musste möglichst unbemerkt aus dem Dorf kommen. Nur gelang ihm das nicht sehr lange, denn schon nach wenigen Minuten wurde er von Sanari abgefangen, die auf einem Dach wartete. Sie schien geahnt zu haben, was der Uzumaki vorhatte. „Ich werde nicht zulassen, dass du den gleichen Fehler wie Kojiro machst.“ kam es sogleich entschlossen aus ihr. „Woher weißt du von Kojiro?“ erwiderte er nur verdutzt. „Soll das ein Witz sein? Alle Konoha-Nin sind schon in heller Aufregung wegen der Flucht von Kojiro. Shikamaru-Sama hat bereits einen Suchtrupp von Chuunin und Jounin unter der Leitung von Sensei Kakashi entsandt. Allerdings dürfen Genin nicht daran teilnehmen.“
 

„Ich scheine wohl einiges verpasst zu haben, während ich alleine trainiert habe.“ bemerkte er nachdenklich. „Wie dem auch sei. Lass mich bitte vorbei Sanari. Ich muss Kojiro helfen.“ „Ich habe es eben schon einmal gesagt. Nein. Das was du vorhast, hilft ihm nicht im Geringsten. Im Gegenteil, du bringst dich nur selbst in Gefahr.“ „Das ist nebensächlich. Ich kann schon auf mich aufpassen. Ich bin schließlich kein Kind mehr.“ „Du benimmst dich aber wie eins.“ entgegnete die Kunoichi mahnend. „Ich würde mal gerne wissen, was dein Vater von deinem Entschluss halten würde.“ Arashi schwieg auf diese Worte hin. Er versuchte diesen Gedanken so gut es ging zu ignorieren.
 

„Er wäre mit Sicherheit verdammt sauer, weil ich weiß, wie er über Menschen denkt, die dem Dorf den Rücken zukehren, aber ich denke, dass er es im Nachhinein verstehen würde. Außerdem gehe ich ja nicht für immer weg. Sobald ich Kojiro gefunden habe, komme ich mit ihm zusammen zurück.“ Die Hatake seufzte. „Du lässt dich also nicht mehr umstimmen, oder?“ fragte sie traurig. Der Rothaarige schüttelte nur den Kopf. „Dann habe ich keine andere Wahl.“ sagte sie und formte mit ihren Fingern ein Zeichen. „Genjutsu.“ dachte Arashi nur und blieb wie angewurzelt stehen. Mehrere Sekunden passierte nichts. „Das verstehe ich nicht. Wieso funktioniert es nicht?“ schoss es Sanari durch den Kopf. „Es tut mir Leid, aber ich muss jetzt auf mein Herz hören.“ kam es aus dem Uzumaki. Im nächsten Moment verpuffte der Genin vor den verblüfften Augen seiner Teamkameradin. „Es war also die ganze Zeit nur ein Schattendoppelgänger.“ murmelte die Kunoichi, als sie ihren Blick in Richtung Dorfausgang wandte.
 

Der echte Arashi war derweil schon am Konoha-Tor angekommen. Durch das Auflösen des Schattendoppelgängers wusste er nun natürlich über die Begegnung mit Sanari, was ihm das Verlassen nicht wirklich einfacher machte, aber die Angst um seinen besten Freund war größer. Deshalb versuchte er gerade durch das Tor zu treten, als abermals jemand vor ihm auftauchte.
 

„Sensei Iruka. Was machen sie denn hier?“ fragte der Rothaarige überrascht. „Dich vor einem großen Fehler bewahren.“, erwiderte der Angesprochene ernst. Der Genin verdrehte leicht die Augen. Auf der einen Seite freute es ihm irgendwie, dass sich so viele um ihn sorgten, aber andererseits konnte er diese Fürsorge zurzeit einfach nicht gebrauchen. „Ich weiß, was ich tue.“, kam es energisch aus ihm. „Das bezweifle ich aber stark. Ich glaube du bist dir über die Konsequenzen deines momentanen Handelns nicht bewusst.“ „Selbst wenn das so ist, habe ich trotzdem keine andere Wahl. Ich könnte es mir nie verzeihen, jetzt einfach tatenlos herumzusitzen.“ „Da muss ich dir wieder widersprechen.“, entgegnete der Chuunin erneut. „Ich denke, dass du deinen Entschluss schon sehr bald bereuen wirst. Wenn du einmal diese geschützten Mauern unerlaubt verlässt, gibt es für dich nur noch sehr schwer einen Weg zurück, weil du schon nach kürzester Zeit automatisch als Nuke-Nin eingestuft wirst. Du musst Kakashi und dem Suchtrupp einfach vertrauen. Bist du wirklich bereit, möglicherweise dein gesamtes Leben hier zurückzulassen, nur um Kojiro auf eigene Faust zu suchen?“
 

„Ja das bin ich.“, sagte Arashi entschlossen. „Und nichts was sie sagen werden, wird mich von meinem Entschluss abbringen.“ „Dann sind Worte jetzt wohl Fehl am Platz.“, erwiderte Iruka und stellte sich genau in den Weg des Rothaarigen. „Zur Not werde ich eben Gewalt anwenden, denn dein Handeln ist ein Verstoß gegen unsere Gesetze und es ist nur zu deinem besten.“ Der Uzumaki schloss kurz die Augen. Er konnte Schritte näher kommen hören. „Mist. Sanari hat bestimmt den ANBUs Bescheid gegeben. Ich habe keine Zeit mehr.“, dachte er sich und wandte sich verzweifelt ein letztes Mal an seinen ehemaligen Sensei: „Ich bitte sie noch einmal. Bitte lassen sie mich durch Sensei.“ „Du kennst meine Antwort.“ Nun tat er wirklich etwas, das er später mit Sicherheit bereuen würde. Er machte einen langen Schritt und stand jetzt unmittelbar vor Iruka. Kaum hörbar entwich ihm noch ein „Verzeihen sie mir.“, ehe er den Chuunin mit einen einzigen gezielten Schlag in die Magengegend außer Gefecht setzte.
 

Das sahen auch die herannahenden ANBUs, denen er noch einen letzten Blick zuwarf, bevor er gut ein Dutzend Schattendoppelgänger erschuf, die alle in eine unterschiedliche Richtung im Wald verschwanden. So konnte man unmöglich ausmachen, wer der echte war und welche Richtung dieser einschlug.
 


 

Zwei Tage später kurz nach der Grenze vom Windreich zum Feuerreich
 

Naruto hatte zusammen mit den anderen die Wüste verlassen und war nun wieder in gewohnten Gefilden, also den Wäldern, unterwegs. Das gefiel besonders Hitomi, die die Naturvielfalt der Wälder schon immer geliebt hatte. Eines wusste sie auf jeden Fall. So schnell wollte sie nicht mehr in die Wüste zurück. Die karge Landschaft war einfach nichts für sie. Außerdem würde es nun nicht mehr lange dauern, bis sie wieder in ihrem so lieb gewonnenen Konoha sein würde. Von dieser Vorfreude beflügelt entfernte sie sich immer wieder etwas von der restlichen Gruppe.
 

„Lauf nicht so weit vor, Schatz.“, rief Sakura ihrer Tochter ständig nach. Die Gegend galt zwar als sehr sicher, aber man konnte ja nie wissen. Sie merkte jetzt wie jemand eine Hand auf ihre Schulter und die ihres Mannes legte. Beide sahen kurz hinter sich und bemerkten Sai, der sie beide angrinste und sagte: „Ist doch irgendwie nostalgisch, oder? Ich meine wir drei so zusammen unterwegs.“ „Ja, das weckt Erinnerungen.“, erwiderte der Blonde mit einem Lächeln. Die drei ehemaligen Mitglieder von Team sieben schwelgten kurz in Erinnerungen, bis sie von Hitomi wieder in das hier und jetzt zurückgeholt wurden, weil diese die Stimme erhob:
 

„Sieh mal Onkel Sai. Hier liegt rote Farbe auf dem Weg. Vielleicht kannst du die zum Malen benutzen.“ Es war im übrigen nichts besonderes, dass Sai von Hitomi mit Onkel angesprochen wurde. So gut wie jeder erwachsene engere Freund der Uzumakis war in ihren Augen entweder Onkel oder Tante. „Ich glaube kaum, dass hier Farbe herumliegt, Hitomi.“, entgegnete der Jounin. „Aber wenn ich es dir doch sage. Hier ist eine Pfütze mit einer roten Flüssigkeit.“ Sie wollte gerade die Hand hineintauchen, um die Flüssigkeit genauer in Augenschein zu nehmen, als auch schon Naruto neben ihr stand und sie sanft zurückhielt: „Fass das lieber nicht an, Schatz.“ Alle Beteiligten außer der kleinen Schwarzhaarigen erkannten natürlich sofort, dass es sich bei der Pfütze nicht um Farbe, sondern um Blut handelte.
 

Der Blonde ließ seinen Blick schweifen und erkannte weitere Blutspuren, die etwas tiefer in den Wald führten. In weiser Voraussicht wandte er sich jetzt an Hinata: „Kannst du kurz auf Hitomi Acht geben. Ich möchte mir die Sache mal genauer ansehen. Die anderen kommen bitte mit.“ Die Hyuuga nickte kurz, aber die Worte schienen Hitomis Interesse geweckt zu haben und deshalb sagte sie: „Ich will auch das sehen, was du entdeckt hast, Papa.“ „Nein, du bleibst hier, verstanden?“ widersprach er entschieden. „Hai.“, kam es nur trotzig von ihr. Sie fand es nicht gerecht, dass alle anderen außer ihr das Entdeckte sehen durften. Sie ahnte jedoch noch nicht, dass das Entdeckte wirklich nichts für Kinderaugen war.
 

So machten sich also der Uzumaki und die restlichen Anwesenden daran, die Blutspur zu verfolgen. Nachdem sie kurz durch dichtes Dickicht gewandert waren, erreichten sie eine kleine Lichtung. Sie erblickten nun eine Gestalt, die an einen Baum gelehnt saß, allerdings schien sich die nicht mehr zu bewegen. Als sie näher herantraten, erschraken sie und blieben stehen, denn ihnen bot sich ein grausiges Bild.
 

Was sie wohl gesehen haben?

Aufklärung

Erstmal möchte ich was zum Spezialkapitel sagen. Ich hatte ja eigentlich vor, eine bereits geschriebene Geschichte hier reinzustellen. Dann bin ich aber auf eine noch bessere Idee gekommen, die ich aber noch nicht vollständig zu Papier gebracht habe. Da ich ja auch die FF am Laufen halten möchte, kann sich die Veröffentlichung des Spezial-OS ein wenig nach hinten verschieben. Ich denke mal, ihr habt dafür Verständnis.
 

Jetzt geht es aber erst einmal in die nächste Runde. Viel Spaß & Thx for Kommis.
 

22.) Aufklärung
 

Immer noch standen die Konoha-Nin wie angewurzelt da. Sai war der erste, der sich aus der Starre löste und an Naruto vorbei auf die Gestalt zu rannte. Er fiel auf die Knie und schüttelte den leblos wirkenden Menschen. „Was ist mit dir? Komm zu dir, Kojiro!“ schrie er den verletzten Genin an. Der Braunhaarige war in einem desolaten Zustand. Er war nicht bei Bewusstsein und atmete nur noch schwach. Sein gesamter Körper war übersäht mit tiefen Stichwunden, aus denen immer noch viel Blut sickerte.
 

Sakura und Tsunade, die sich wieder gefangen hatten, liefen jetzt auch zu den Beiden, um den Kanirate zu versorgen. Naruto hingegen senkte nachdenklich den Kopf. Ihm war der Fund ein Rätsel. „Was macht Kojiro hier und wer hat ihn so zugerichtet? Er trägt auch nicht sein Stirnband. Wenn er hier ist, müssten Kakashi und die anderen doch eigentlich auch irgendwo in der Nähe sein.“ Er wurde durch das Ertönen von Schritten hinter ihm aus den Gedanken gerissen. Der Blonde schaute sich um und erblickte Hitomi die auf ihn zu kam und fragte: „Was ist passiert? Ich habe laute Stimmen gehört und habe mir Sorgen gemacht.“ Der Uzumaki beantwortete die Frage jedoch nicht und erwiderte nur schroff: „Ich habe dir doch gesagt, du sollst wegbleiben! Kannst du nicht auf das hören, was man dir sagt?“
 

Er nahm sie ohne zu zögern auf den Arm und drückte sie Hinata, die mit einem entschuldigenden Blick hinter der Kleinen stand, in die Hand. „Sorge dafür, dass sie nicht noch einmal herkommt.“, befahl der Hokage und wandte sich danach den ANBUs zu: „Einer von euch begeleitet Hinata und meine Tochter. Die anderen Vier durchsuchen ein Arial im Umkreis von zwei Kilometern auf mögliche Feinde oder Konoha-Nin und erstatten mir hier in einer Stunde Bericht.“ Die ANBUs nickten und machten sich dann auf den Weg.
 

Die beiden Medic-Nin hatten derweil Kojiro auf den Boden gelegt und versuchten, die Blutungen mit Hilfe ihrer medizinischen Jutsus zu stillen. Sai stand nur besorgt daneben. „Wird er durchkommen?“ fragte er immer wieder, was zu diesem Zeitpunkt nicht gerade hilfreich war, weil das Heilen der Wunden ein hohes Maß an Konzentration erforderte. Deshalb zog Naruto den ANBU auch nach einer Weile weg. „Du solltest sie jetzt nicht ablenken. Es wird schon alles gut werden.“, sagte der Blonde. Er setzte sich mit seinem früheren Teamkameraden auf einen Baumstamm. Sai machte einen schrecklichen Eindruck. Der Uzumaki musste zugeben, dass er seinen Freund noch nie so gesehen hatte. Dieser zitterte am ganzen Leib und verkrampfte zusehends. Man musste kein Prophet sein, um zu erkennen, dass Kojiro dem ANBU unglaublich viel bedeutete. Dass der Kanirate nicht sein leibliches Kind war, machte scheinbar keinen Unterschied.
 

Der Rokudaime legte seine Hand auf die Schulter seines Freundes und versuchte ihm gut zuzureden: „Mach dir keine Sorgen. Dein Sohn ist in den besten Händen, die er sich wünschen könnte. Er wird es auf jeden Fall schaffen.“ „Denkst du das wirklich?“ fragte Sai ungläubig. „Natürlich.“, erwiderte Naruto entschlossen. „Die Beiden haben schon ganz anderes vollbracht. Sie werden auch das schaffen.“
 

Leider schienen seine Worte nicht den gewünschten Erfolg zu erzielen, weil sich die Miene des ANBUs nicht wirklich aufhellte. Das verstand der Uzumaki auch nur zu gut. Wenn er sich vorstellte, dass der Verletzte eines seiner Kinder sein würde, wurde ihm ganz anders. Der Gedanke an seine Sprösslinge warf für ihn aber erneut die Frage auf, die er sich seit der Entdeckung des Verletzten schon öfters gestellt hatte. Die Frage, was um alles in der Welt hier überhaupt passiert war.
 

Zur Erleichterung aller behielt Naruto schließlich Recht, denn Sakura und Tsunade hatten es nach ungefähr einer Stunde geschafft, Kojiro so weit zu stabilisieren, sodass er transportfähig war. Die ANBUs waren derweil zurückgekehrt und berichteten, dass sie nichts Auffälliges entdecken konnten. Daher beschlossen die Konoha-Nin ihren Weg Richtung Heimat fortzusetzen. Kurz bevor sie aufbrechen wollten, blieb der Uzumaki plötzlich stehen und richtete seinen Blick gen Westen. Er spürte aufflammendes Chakra. Chakra, das ihm sehr bekannt war. Er wandte sich wieder den anderen zu: „Ihr nehmt direkten Kurs auf Konoha. Ich muss schnell etwas in Erfahrung bringen. Ich stoße nachher wieder zu euch.“ Die restlichen Anwesenden konnten gar nichts mehr erwidern, weil der Blonde auch schon verschwunden war.
 


 

Circa drei Kilometer vom Fundort Kojiros entfernt, ereignete sich in der Grenzregion des Windreiches ein wenig später etwas anderes. Überall auf dem Boden lagen bewusstlose Männer verstreut. Ihr Aussehen ließ daraufhin deuten, dass es sich dabei um Kriminelle handelte. Knapp zwanzig weitere Banditen umkreisten gerade einen schwer atmenden Arashi. Dieser hatte zwar schon mehrere der Angreifer besiegt, aber die Gegner waren zahlenmäßig einfach zu sehr überlegen um sie mit normalen Mitteln alle vollständig auszuschalten.
 

„Mann, der Bursche kann ja richtig kämpfen.“, bemerkte einer der Banditen. „Ja, ist sicher genau wie der andere braunhaarige Junge ein Ninja.“, fügte ein weiterer Gegner hinzu. Der Rothaarige horchte bei diesen Worten auf. Er wusste sofort von welchem Jungen dort die Rede sein musste. „Was habt ihr mit Kojiro gemacht?“ knurrte der Genin. „Ach. Ist das ein Freund von dir?“, entkam es dem Kriminellen belustigt. „Der weilt wohl nicht mehr in der Welt der Lebenden. Zu mindestens würde mich das bei seinen Verletzungen schwer wundern. Hat mich schon schwer beeindruckt, dass er in dem Zustand noch fliehen konnte.“ Diese Worte lösten eine ungeheure Wut in Arashi aus. Er griff in seinen Rucksack und suchte nach der roten Schriftrolle. Eines war klar. Sie würden für ihre Taten teuer bezahlen.
 

Doch er kam nicht mehr dazu, die Schriftrolle einzusetzen, weil auf einmal ein starker Wind aufkam. Sekundenbruchteile später gingen auch schon fünf der Angreifer zu Boden. Hinter dem Genin ertönte jetzt eine ihm sehr vertraute Stimme: „Ich sehe es nicht wirklich gerne, wenn zwei meiner Shinobis von irgendwelchen dahergelaufenen Spinnern angegriffen werden. Erst recht, wenn einer davon mein Sohn ist.“ Die Banditen erstarrten augenblicklich zu Salzsäulen. Jeder von ihnen erkannte den Rokudaime dank seines Mantels auf Anhieb. Auch dem Rothaarigen war nicht wirklich nach Freudensprüngen zumute. Er war zwar froh, Hilfe zu erhalten, allerdings wäre ihm in diesem Moment jeder lieber gewesen als sein Vater.
 

Einige der Banditen hatten sich nun aus ihrer Starre gelöst und versuchten zu fliehen. Doch Naruto ließ den Flüchtenden keinerlei Chance. Innerhalb weniger Sekunden hatte er sie ausgeschaltet. Er erschuf im Anschluss zwei Schattendoppelgänger. Einer von diesen machte sie augenblicklich auf den Weg nach Suna, um Gaara über die Kriminellen zu informieren. Der Zweite sollte derweil die Bewusstlosen bewachen. Arashi hatte aber ganz andere Probleme und wandte sich energisch an seinen Vater: „Dafür haben wir jetzt keine Zeit, Papa! Wir müssen Kojiro finden. Vielleicht lebt er noch.“ „Den haben ich und die anderen schon gefunden und versorgt. Keine Sorge, ihm geht’s den Umständen entsprechend gut. Er ist schon auf den Weg zurück nach Konoha.“
 

Dem Genin fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Genau dieses Herz rutschte ihm aber auch sogleich in seine Hose, weil Naruto auf ihn zukam und die Hände in die Hüfte stemmte: „Ich würde jetzt aber mal gerne wissen, was die ganze Sache zu bedeuten hat. Wo ist dein restliches Team und warum trägst du genau wie Kojiro dein Stirnband nicht?“ Der junge Uzumaki hatte mit dieser Frage schon gerechnet und sich gleichzeitig davor gefürchtet. Er wusste natürlich, dass Naruto die gesamte Sache sowieso erfahren würde und daher entschied er sich, ihm die Geschichte lieber gleich selbst zu erklären.
 

So begann er von den Geschehnissen der letzten Tage zu berichten. Mit jedem Satz schien sich die Miene des Hokagen immer mehr zu verfinstern, was Arashi nur noch unsicherer machte. Nachdem der Genin geendet hatte, herrschte für einen Moment Stille. Das musste Naruto erst einmal sacken lassen. Er zog tief Luft ein. „SAG MAL, HAST DU KOMPLETT DEN VERSTAND VERLOREN?“ brüllte er seinen Sohn an. Dieser zuckte bei jedem Wort merklich zusammen. „Aber-“ „NICHTS ABER, HAST DU EIGENTLICH AUCH NUR EINEN MOMENT DARÜBER NACHGEDACHT, BEVOR DU DIESES BESCHEUERTE VORHABEN IN DIE TAT UMGESETZT HAST?“ Der Rothaarige beantwortete diese Frage nicht, aber Naruto erwartete auch keine Antwort. Er fuhr sich stattdessen durch seine langen blonden Haare. Arashi kannte diese Reaktion sehr gut. Das tat der Hokage immer dann, wenn er sich beruhigen wollte und es stimmte. Er musste sich stark zusammennehmen, um seinen Sohn nicht gleich den Hals umzudrehen.
 

„Wie bist du eigentlich unbemerkt aus Konoha raus gekommen? Es muss doch wegen dem Vorfall mit Kojiro von Konoha-Nin nur so gewimmelt haben.“, fragte der Blonde nun in einem wieder deutlich ruhigeren Ton. Die erste Wut war etwas abgeflaut. Der Genin begann leicht zu schwitzen. Ein kleines Detail hatte er nämlich außen vor gelassen und zwar die Begegnung mit Iruka. Da die Laune seines Vaters seiner Meinung nach wohl nicht noch weiter verschlechtern konnte, beantwortete er die Frage. „DU HAST WAS?“ war das einzige, was Naruto lautstark erwidern konnte. Das hätte er niemals erwartet. Niemals hätte er gedacht, dass Arashi jemals einen anderen Konoha-Nin angreifen würde, schon gar nicht seinen eigenen früheren Sensei.
 

Der Hokage wandte sich ab. Im Moment konnte er seinem Sohn nicht in die Augen sehen. Er hätte sonst für nichts garantieren können. So vergingen mehrere Minuten, in denen keiner der beiden ein Wort sagte. Arashi fühlte sich von Sekunde zu Sekunde schlechter. Das war für ihn der reinste Horror. Eine derartige Enttäuschung seines Vaters war somit das Schlimmste, was er sich vorstellen konnte. Das ihn der Mensch, zu dem er immer aufgesehen hatte, nicht einmal ansehen konnte, zerriss ihn regelrecht innerlich.
 

Irgendwann schien Naruto ein Einsehen zu haben, weil er die Stille wieder beendete: „Komm mit.“, sagte er gereizt. „Wohin?“ „Na wohin wohl? Zurück nach Konoha natürlich. Umso schneller wir wieder dort sind, umso mehr kann ich die Konsequenzen deines Handelns in Grenzen halten.“ „Konsequenzen?“, entwich es dem Rothaarigen kleinlaut. „Soll das jetzt ein Witz sein? Hast du etwa geglaubt, dass das unerlaubte Verlassen Konohas und das Niederschlagen eines ranghöheren Shinobi keine Konsequenzen für dich haben würden? Bist du wirklich so naiv, Arashi?“ Wenn der Rothaarige ehrlich war, hatte er sich bisher über die Folgen seines Handelns keine Gedanken gemacht. Er hatte einfach impulsiv gehandelt. Die Rettung seines Freundes hatte Vorrang. Ohne noch weiter auf dieses Thema einzugehen, machten sich die beiden auf den Weg zurück nach Konoha.

Spurensuche

So es geht weiter. Tut mir leid, dass es im Moment nicht sonderlich schnell voran geht, aber ich bin zurzeit beruflich stark eingespannt. Wie dem auch sei. Viel Spaß mit dem Chap & Thx for Kommis.
 

23. Spurensuche
 

Die Konoha-Nin rund um Sakura, Hitomi und Co. waren mit schnellen Schritten Richtung Konoha unterwegs. Hitomi ließ sich nach kurzem Zögern von einem ANBU Huckepack nehmen, damit sie schneller vorankamen. Sai trug den nun ruhig schlafenden Kojiro auf dem Rücken. Der Genin schien das Schlimmste überstanden zu haben, aber trotzdem würde er noch ärztliche Behandlung benötigen, sobald sie im Hospital angekommen waren.

Das Rascheln von Blättern war jetzt zu vernehmen. Die ANBUs zogen zur Sicherheit ihre Kunais, um mögliche Angreifer abwehren zu können. Aufatmend bemerkten sie nun zwei bekannte Gesichter, die knapp zwanzig Meter hinter ihnen aus den Büschen auftauchten. Es handelte sich um Naruto und Arashi. Über die Ankunft des Blonden war niemand überrascht, aber dafür umso mehr über die des Rothaarigen. Schnell schlossen die Beiden zu der Gruppe auf und passten sich ihren Tempo an.

„Was machst du denn hier, Arashi?“ kam es sofort aus der Rosahaarigen. Der Genin schluckte kurz hart und wollte gerade ansetzen, als ihm Naruto zuvor kam: „Das erkläre ich dir später, Sakura.“ Es war alleine schon ungewöhnlich, dass er ihren normalen Namen und nicht die üblichen Anreden Liebling oder Schatz benutzte, aber es war vor allem der ernste Ton den der Uzumaki anschlug und der dazugehörige Blick, den er ihr zuwarf, der nichts Gutes erahnen ließ. Sie sah kurz zwischen ihrem Mann und ihren Sohn hin und her und beschloss erst einmal nichts zu erwidern.

Eine kurze unangenehme Stille brach aus. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Der Hokage benutzte nie ohne Grund so eine ernste Betonung und sein Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass er ungemein mies gelaunt war. In diesem Gemütszustand konnte er verdammt ungemütlich werden und das wussten auch die Anwesenden. Deshalb sagte keiner einen Ton. Nach ein paar Minuten zerriss nun ein Stöhnen die Stille und alle Blicke richteten sich auf Kojiro, der langsam zu sich kam.
 

Sofort wandte sich Arashi an den Verletzten: „ Hey Kumpel, wie geht es dir?“ Der Kanirate musste sich erst einmal orientieren. „Wo bin ich hier?“ fragte er mit schwacher Stimme. „Auf dem Weg zurück nach Konoha. Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“, erwiderte Sakura ruhig. Kojiro drehte sich zum Ursprung der Stimme und erkannte die restlichen Anwesenden. Sein Blick ruhte kurz auf Naruto, der auch sogleich die Stimme erhob: „ Jetzt da du wieder wach bist, würde ich gerne die Hintergründe dieser ganzen Sache erfahren.“
 

„Kann das nicht warten, bis wir wieder in Konoha sind? Kojiro muss sich schonen.“, wandte Sai ein. „Nein!“, entgegnete der Rokudaime barsch. „Ich habe genug von dem Rätselraten. Ich muss alle Details erfahren, bevor wir wieder im Dorf sind und der einzige der wirklich Bescheid wissen dürfte, ist nun einmal Kojiro.“ „Aber-“, „Ist schon gut Papa.“, unterbrach der Genin seinen Vater. „Ich denke, es ist wirklich das Beste, wenn ihr es aus erster Hand erfahrt.“ So begann der Kanirate also die gesamten Ereignisse zu erzählen und ließ dabei nichts aus.
 

Als er geendet hatte, herrschte wieder ein betretenes Schweigen. Das mussten die Anwesenden erst einmal verarbeiten. Das erste, was man wieder vernahm, war das Knacken von Arashis Fingerknöcheln. Er schäumte geradezu vor Wut. Es war vielleicht das erste Mal, dass der junge Uzumaki wahren Hass auf einen Menschen verspürte. „Ich breche ihm alle Knochen im Leib.“, entkam es ihm stocksauer. „Du wirst nichts dergleichen tun, ist das klar?“, entgegnete Naruto. In seiner Stimme war eine ungemeine Schärfe. Das Letzte was er jetzt gebrauchen konnte, war, dass sein Sohn noch mehr Dummheiten anstellen würde. Der Angesprochene gab nur ein kurzes „Hai.“, als Antwort und sah betreten zu Boden. Kojiro war derweil wieder eingeschlafen. Das Erzählen hatte ihn eine Menge Kraft gekostet.
 

Knapp eine Stunde später kamen sie dann endlich in Konoha an und wurden auch schon voller Sehnsucht erwartet. Tsunade hatte bereits eine Nachricht an das Dorf geschickt und so stand neben Sanari, Kakashi und Iruka auch Danzou am Stadttor, der breit grinste. Arashi vermied es aus Scham, die drei Erstgenannten anzusehen und so fiel sein Blick auf das Ratsmitglied. Erneut keimte die unaufhörliche Wut in ihm auf. Sie brannte sich regelrecht durch seinen gesamten Körper.
 

In diesem Moment war ihm alles egal. Es war ihm egal, welche Konsequenzen es nach sich ziehen würde. Er hatte nur einen sehnlichen Wunsch: Mit voller Wucht in diese hässliche Visage zu schlagen. Er setzte an und wollte sich gerade auf ihn stürzen, als ihn der Blonde von hinten am Kragen packte und unsanft zurückzog. Durch den Schwung verlor der Rothaarige das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Die Anwesenden schauten kurz zu ihm, dachten sich aber nicht viel dabei, weil es Naruto gekonnt so aussehen ließ, als wenn Arashi lediglich ausgerutscht wäre.
 

Der Hokage griff unter einen Arm seines Sohnes und zog ihn wieder auf die Beine. Dabei flüsterte er ihm etwas bedrohlich ins Ohr: „Versuch das, was du gerade vorhattest noch einmal und ich sorge dafür, dass du mehrere Tage nicht vernünftig sitzen kannst!“ Die Worte hatten genau die gewollte Wirkung. Der Genin stand kerzengerade da und rührte sich kein Stück. Der Blonde war gewiss nicht glücklich über solche Methoden, aber scheinbar schaltete Arashi zurzeit nicht sein Gehirn ein, bevor er etwas tat.
 

Es kam nun zu einem kurzen Wortwechsel zwischen Danzou und dem Hokagen, indem geklärt wurde, was nun mit den beiden Genin passieren sollte. Sie einigten sich darauf, dass Kojiro natürlich erst einmal ins Hospital gebracht werden sollte. Allerdings sollten zwei ANBUs das Krankenzimmer bewachen. Bei Arashi verzichtete Danzou seltsamerweise schon im Vorhinein auf einen traditionellen Arrest. Er sollte in der Obhut seines Vaters bleiben und das Namikaze-Anwesen unter keinen Umständen verlassen. In dem Gespräch wurde deutlich, wie abgeklärt der Uzumaki mit den Jahren geworden war. Auch er verspürte eine ungeheure Wut auf den Hardliner, ließ sich aber nichts anmerken.
 

Nachdem die ersten Formalitäten geklärt waren, trennte sich die Gruppe auf. Danzou zog seines Weges, Arashi und sein Vater machten sich auf den Weg nach Hause und der Rest begab sich zum Krankenhaus. Sie machten außerdem aus, sich noch später im Hokage-Turm zu treffen.
 

Sobald die restlichen Konoha-Nin außer Hörweite waren, fuhr der Rokudaime den Rothaarigen an: „Was sollte diese Aktion eben? Du kannst nicht einfach ein Ratsmitglied angreifen. Willst du dich jetzt völlig um Kopf und Kragen bringen?“ „Tut mir Leid, ich konnte nicht anders. Hab vorher nicht so richtig darüber nachgedacht.“ „Da triffst du den Nagel auf den Kopf. Scheint ja in letzter Zeit eines deiner Hobbys zu sein. Erst machen, dann denken.“, kam es sarkastisch aus Naruto. Arashi erwiderte nichts. Auch den restlichen Weg schwiegen sie.
 

Als der Blonde seinen Sohn beim Anwesen abgeliefert hatte, machte er sich selbst auf den Weg zu Shikamaru. Allerdings nicht ohne seinem Sohn noch einmal darauf hinzuweisen, das Haus auf keinen Fall zu verlassen.
 

Geschafft schlurfte der Genin die Treppe des Hauses empor. Er war, wie er schnell bemerkte alleine. Seine Geschwister schienen alle außer Haus zu sein. Er warf sie auf sein Bett und sah zur Decke. Er hatte die letzten Tage nur unzureichend geschlafen und war dementsprechend müde. Aber irgendwie gelang es ihm nicht, in den ersehnten Schlaf zu sinken, zu sehr kreisten seine Gedanken um seinen Freund. Er wusste, dass es für den Kanirate nicht sonderlich gut stand, seine Flucht könnte man leicht als Schuldeingeständnis auslegen. Der Uzumaki musste irgendwie Beweise für die Unschuld seines Freundes auftreiben.
 

Er stand wieder auf und erschuf einen Schattendoppelgänger, der sich an seiner Stelle in sein Bett legte. Es plagte ihn ein sehr schlechtes Gewissen, weil er sich schon wieder einer Anweisung seines Vaters widersetzte, aber er konnte einfach nicht anders. Die Sonne stand schon sehr tief und ließ erahnen, dass es bald dunkel werden würde. Das würde ihm mit Sicherheit zur Gute kommen. Wie schon vor mehreren Tagen stieg er abermals aus dem Fenster und landete leichtfüßig im großen Garten.
 

„Ich dachte mir schon, dass du nicht auf deinen Vater hörst.“, erklang jetzt eine Stimme, die Arashis Aufmerksamkeit erregte. Auf einen Ast eines nahe gelegenen Baumes saß Sanari, die nun fortfuhr: „Was hast du jetzt vor?“ „Ich will nach Beweisen für Kojiros Unschuld suchen. Willst du mich vielleicht davon abhalten?“ „Das hätte bei deinem Dickschädel wenig Aussicht auf Erfolg. Ich werde dich aber begleiten.“, erwiderte die Hatake. „Das ist keine gute Idee. Ich will dich da nicht mit reinziehen.“ Die Kunoichi sprang daraufhin vom Baum und landete genau vor Arashi. „Sag mal, kannst du dein Beschützer-Syndrom auch irgendwann mal ausschalten?“, fragte sie angesäuert. „Ich bin kein kleines Kind mehr, also hör auf mich ständig auszuschließen. Kojiro ist auch mein Freund und Teamkamerad.“
 

Sie ging an ihm vorbei und ließ ihn einfach stehen. Nach ein paar Metern drehte sie sich wieder zu ihm um. „Na was ist nun? Kommst du endlich?“ Kopfschüttelnd und ziemlich ratlos folgte er ihr. Manchmal verstand er sie einfach nicht.
 

Nach wenigen Minuten hatten beide ihr Ziel, das Büro von Danzou, erreicht. Die Sonne war nun gänzlich untergegangen. Im Büro brannte kein Licht, was beide darauf schließen lies, dass Danzou nicht da war. Sie sprangen von einem gegenüberliegenden Dach auf den Fenstersims und Sanari öffnete gekonnt das geschlossene Fenster. Sofort nachdem sie das Büro betreten hatten, machten sie sich auf die Suche nach entlastenden Beweisen. Überall standen Schränke voller Akten und auch der Schreibtisch war überladen davon.
 

Knapp eine Stunde später hatten beide aber noch immer nichts Brauchbares gefunden. Die Recherchen in den Akten stellten sich außerdem als sehr schwierig dar, weil ihre einzigen Lichtquellen das Mondlicht und zwei kleine Taschenlampen waren. Sie konnten ja schlecht das normale Licht anschalten.
 

Sanari, die auf einem Stuhl stand, um an die obersten Reihen der Regale heran zu kommen, stieß jetzt auf einmal einen kurzen Schrei aus. Sie hatte eine kleine Spinne entdeckt, die im Regal herumkrabbelte. Eigentlich war die selbstbewusste Hatake sehr furchtlos. Allerdings hatte sie panische Angst vor Spinnen. Resultierend aus diesem Schreck rutschte die Kunoichi vom Stuhl und drohte auf den Boden aufzuschlagen. Geistesgegenwärtig fing Arashi sie auf, kippte aber aufgrund des zusätzlichen Gewichts selbst nach hinten und beide landeten aufeinander liegend auf dem Boden. „Danke.“, entwich es Sanari. „Keine Ursache.“
 

Eine seltsame Atmosphäre breitete sich aus. Ihre Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt und auf beiden Gesichtern lag ein leichter Rotschimmer, was aber augrund der Dunkelheit für beide nicht wirklich ersichtlich war. Sanari war nicht in der Lage aufzustehen. Ihr wurde von Sekunde zu Sekunde heißer und auch ihr Puls stieg immer mehr an. Arashi erging es nicht anders. Ihm schlug das Herz bis zum Hals. Er hatte für diese Körperreaktionen keine Erklärung. „Was ist das nur für ein Gefühl?“, fragte er sich in Gedanken selbst. Sie schienen alles um sich herum zu vergessen und versanken immer mehr in den Augen des jeweils anderen. „Diese wunderschönen blauen Augen bringen mich noch um den Verstand.“, dachte sie. Ihre Lippen schienen sich langsam magnetisch anzuziehen und berührten sich beinahe, als der Uzumaki plötzlich etwas hörte.
 

Er legte seine Hand auf ihren Mund und hechtete mit ihr unter den Schreibtisch. Sekunden später verstand die Kunoichi den Grund für sein Verhalten, weil die Tür des Raumes mit einem Knarren aufging.

Missverständnis

So mal wieder ein neues Chap. Viel Spaß und Danke für die Kommis.
 

24. Missverständnis
 

Die beiden Genin saßen jetzt ineinander verschränkt unter dem Tisch und hielten den Atem an. Die Person, die nun durch die Tür ins Zimmer trat schaltete zu ihrer Überraschung nicht das Licht an und ging schnurstracks auf den Tisch zu. Eine kleine Kerze in ihrer Hand spendete ein wenig Licht. Leise fluchte sie vor sich hin: „Ich hasse es für Danzou diese dummen Botengänge mitten in der Nacht zu erledigen. Warum kommt er gerade jetzt auf die Idee, diese dumme Schriftrolle zu studieren?“ An der Stimme erkannte Arashi, dass es sich bei der Person um Mondragon Kano, einen Lakaien von Danzou handelte.
 

Der Mann hatte schnell die gesuchte Schriftrolle gefunden und verließ das Büro auch gleich wieder. Die beiden jungen Shinobi atmeten tief durch. „Das ist ja gerade noch mal gut gegangen.“, entkam es Arashi erleichtert. „Ähm, ja.“, kam es nur verlegen aus Sanari. Der Uzumaki bemerkte jetzt, dass er seine Kameradin immer noch eng im Arm hielt und ließ ruckartig von ihr ab. Dabei stieß er sich den Kopf am Tisch. „Entschuldige.“, sagte er, während er sich mit der Hand über die gestoßene Stelle strich. „Kein Problem.“, erwiderte sie. „Wir sollten jetzt lieber gehen, bevor wir doch noch entdeckt werden.“, schlug der Rothaarige vor. Die Kunoichi stimmte mit einem Nicken zu und beide verließen wieder das Büro.
 

Auf den Weg durch Konoha herrschte eine unangenehme Stimmung zwischen den Shinobi. Es war, als wäre eine undefinierbare Spannung zwischen ihnen entstanden. Keiner sagte ein Wort. Immer wieder warfen sie sich kurze Blicke zu, die sich aber nie trafen. Der Uzumaki fühlte sich irgendwie schuldig. „Sie sieht unglücklich aus. Das hat bestimmt mit dem Vorfall von vorhin zu tun. Ich habe sie sicherlich bedrängt. Was ist nur in mich gefahren?“, dachte er. Sanari sah die meiste zu Boden. Ihr gingen etwas andere Gedanken durch den Kopf: „Warum sagt er denn nichts? Das kann ihm doch eben nicht egal gewesen sein, oder?“
 

Nach ein paar weiteren stillen Minuten entschied sich dann Sanari doch, den ersten Schritt zu wagen: „Du, Arashi, wegen der Sache im Büro…“ „Mach dir mal deswegen keine Sorgen.“, unterbrach er sie. „Das war zwar eine komische Situation, aber ich denke, es ist das Beste, wenn wir die Sache einfach vergessen. Es ist ja nichts passiert.“ „Da hast du Recht.“, stimmte Sanari mit einem Lächeln zu, welches Arashi veranlasste zu glauben, dass er die richtigen Worte gefunden hatte. In ihrem Inneren sah es aber völlig anders aus. Ihre Eingeweide schienen sich zu verkrampfen. „Also habe ich mich doch geirrt.“, dachte die Hatake traurig. „Ich habe geglaubt, dass da eben auch etwas von ihm gekommen sei, aber scheinbar hat ihm das absolut nichts bedeutet. Ich sollte wohl aufhören zu hoffen, dass er in mir irgendwann mal etwas anderes sieht, als nur eine Kameradin.“
 

Sie ahnte ja nicht, wie sehr sie mit dieser Einschätzung daneben lag. Es hatte ihm sehr wohl etwas bedeutet. Noch immer ging sein Puls schneller als normal und auch die ungewöhnlich starke Wärme in seinem Körper war noch nicht verschwunden. Er genoss dieses Gefühl. Gerade jetzt, wo viele Sachen schief liefen und die Beziehung zu seinem Vater sehr angespannt war, gab ihm diese Wärme eine wohltuende Geborgenheit. Aber so schön es auch war, so sehr verwirrte ihn das auch. So etwas hatte er in dem Maße noch nicht erlebt. Natürlich kannte er sehr gut das Gefühl von Wärme, schließlich wuchs er in sehr harmonischen Familienverhältnissen auf, aber die Intensität war hierbei weitaus höher.
 

Nur glaubte er, dass diese Gefühle nicht auf Gegenseitigkeit beruhten. Wie sehr er sich doch irrte. Aber dadurch, dass keiner von Beiden zu seinen Gefühlen stand, sie offen zeigte oder aussprach, kam es zu einem ordentlichen Missverständnis, das sicherlich noch Folgen haben würde.
 


 

Gerädert betrat Naruto das Namikaze-Anwesen. Es war schon sehr spät und die restlichen Familienmitglieder schliefen alle sicherlich schon. An diesem Abend war noch kurzfristig eine Ratssitzung anberaumt worden, in der es um die beiden beschuldigten Genin und den Termin ihrer Anhörung ging. Danzou plädierte dafür, dass die Verhandlung so schnell wie möglich beginnen sollte und mit dieser Meinung stand er nicht alleine da. Mehrere andere Ratsmitglieder, wie zum Beispiel Choza Akimichi und Inoichi Yamanaka, die Väter von Chouji und Ino, waren auch für eine möglichst rasche Lösung dieses Problems. Die ganze Sache hatte für eine Menge Aufsehen gesorgt.
 

Der Hokage hingegen wollte die Anhörung ein wenig hinauszögern, weil er hoffte, dass die angegriffene Bürgerin, die momentan im Koma lag doch noch erwachte. Nach zähen und diskussionsreichen Verhandlungen einigten sich der Rat und der Uzumaki auf einen Termin in drei Tagen. Für dieses Ergebnis musste Naruto sein gesamtes Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft einsetzen. Deshalb war er nun dementsprechend erschöpft.
 

Er warf kurz einen Blick in die Schlafzimmer seiner Kinder und stellte besorgt fest, dass Alexas Bett leer war. Die Sorge verflüchtigte sich aber schnell wieder, als er erkannte, dass sie in Hitomis Bett lag und seelenruhig schlief. Die Schwarzhaarige tat es ihr daneben gleich. Die Blonde hielt noch ein Buch in der Hand. Normalerweise las Naruto seinem jüngsten Kind etwas vor dem Schlafen vor, aber Alexa übernahm das immer wieder gerne, wenn ihr Vater verhindert war. Die Mädchen hatten ein außerordentlich gutes Verhältnis zueinander. Die Blonde hatte ja schon lange den Wunsch nach einem jüngeren Geschwisterchens und verbrachte dementsprechend viel Zeit mit Hitomi.
 

Der Uzumaki schritt langsam auf das Bett zu, nahm seiner Tochter das Buch aus der Hand und legte es auf den Nachtisch. Danach küsste er beiden Mädchen kurz auf die Stirn und verließ wieder mit einem Lächeln auf den Lippen das Zimmer. Ihm war an diesen Tag wahrlich selten zum Lachen zumute, aber seine Kinder hatten immer eine heilsame Wirkung auf ihn, zu mindestens wenn sie ihm nicht gerade Sorgen bereiteten.
 

Auch Arashi schlief auch ruhig in seinem Bett, was Naruto doch sehr beruhigte. Wenigstens dieses Mal schien sein Sohn auf ihn gehört zu haben. Er gähnte herzhaft und griff nach der Türklinke zu seinem und Sakuras Schlafzimmer. Doch plötzlich hielt er inne, weil er ein knackendes Geräusch hörte. Erst dachte er, er hätte sich verhört, doch dann vernahm er das Geräusch erneut. Es kam aus dem Erdgeschoss. Er begab sich lautlos zur Treppe und erblickte eine Gestalt, die unten herumschlich.
 

Kurzer Hand sprang er die Treppe hinunter und packte der Gestalt an den Hinterkopf. Er drückte den Kopf nach unten, sodass die Person in die Knie gehen musste. „Wer bist du?“, fragte der Rokudaime bedrohlich. „Papa…“, war das einzige was der Angesprochene erwidern konnte. Sofort, als Naruto die Stimme erkannte, ließ er los und schaltete das Licht an. „Verdammt Arashi! Was schleichst du hier mitten in der Nacht in der Dunkelheit herum? Ich dachte, du bist sonst wer.“, raunte er seinen ältesten Sprössling an.
 

Der Genin stand mühsam auf, erwiderte aber nichts. Narutos Gehirn begann zu arbeiten. Hatte er seinen Sohn nicht vor knapp einer Minute schlafend in seinem Bett gesehen? Schnell realisierte er, was er gesehen hatte. Seine Augen verengten sich. „Wo warst du?“, kam es sauer aus dem Hokage. Wieder keine Reaktion. Er wiederholte die Frage. Dieses Mal aber mit noch mehr Nachdruck. „Ich war spazieren.“, antwortete Arashi. Schon während er die Worte aussprach, schlug er sich in Gedanken gegen die Stirn. „Spazieren gehen? Oh Mann, ich hatte aber schon bessere Ideen. Das schluckt er doch nie.“
 

Und er hatte Recht, denn sein Vater hakte ungläubig nach. „Alleine? Mitten in der Nacht?“ „Ja, ich wollte einen klaren Kopf bekommen.“, versuchte sich der Rothaarige aus der Affäre zu ziehen. Der Blonde beugte sich zu seinem Sohn herunter und musterte ihn genau. Arashi hatte das Gefühl, als ob ihn die Blicke seines Vaters röntgen würden. Naruto schloss kurz die Augen und stellte sich wieder aufrecht hin.
 

„Hat dich jemand gesehen?“, fuhr er nach ein paar Sekunden fort. Der Genin schüttelte nur den Kopf. Der Blonde fuhr sich mal wieder durch die Haare und seufzte. „Ich verstehe deine Denkweise einfach nicht.“, sagte er ein wenig verzweifelt. „Ich habe dich doch angewiesen, das nicht Haus zu verlassen. Du stehst streng genommen immer noch unter Arrest. Wenn du das Haus ohne meine ausdrückliche Erlaubnis verlässt, kommt das einem Ausbruch aus einer Arrestzelle gleich. Ich warne dich jetzt ein letztes Mal. Solltest du so etwas noch einmal tun, verfrachte ich dich höchstpersönlich in eine Zelle! Haben wir uns verstanden?“
 

Erneut erwiderte Arashi kein Wort und signalisierte nur mit einem Nicken, dass er die Ansprache seines Vaters verstanden hatte. Er war doch sehr überrascht, dass Naruto ihm die Geschichte tatsächlich abkaufte.
 

Der Blonde wandte sich nun ab und ging zur Treppe. Beim Weggehen sagte er noch: „Aber eines muss ich zugeben. Ich hätte nicht erwartet, dass du einmal wegen einem Date solchen Ärger riskierst. Richte Sanari bitte aus, dass Kakashi es mit Sicherheit nicht gerne sieht, wenn sie mitten in der Nacht im Dorf herumläuft.“ Diese Worte verwirrten den Genin völlig. Wie um alles in der Welt hatte er herausbekommen, dass Sanari dabei gewesen war? Diese Frage schwirrte ihm immer wieder im Kopf herum. „Wie, Woher?“, stotterte er nur.
 

Der Hokage sah den perplexen Gesichtsausdruck seines Sohnes und fuhr fort: „Wenn du dich fragst, woher ich das weiß, dann erinnere dich an das zurück, was ich dich schon öfters gelehrt habe: Ein wahrer Shinobi benutzt alle seine Sinne, um Dinge zu erkennen. Denke darüber nach, aber nicht mehr heute. Du solltest jetzt zu Bett gehen. Es war ein anstrengender Tag.“ Dieser Satz half dem Rothaarigen nicht im Geringsten weiter. Er hasste es, wenn Naruto so wie jetzt in Rätseln sprach. Er entschied sich, die Sache für den Moment nicht weiter zu verfolgen und lieber auf den Rat seines Vaters zu hören.
 

Als er sich auf seinem Zimmer erschöpft seine Ninjakleidung auszog, verstand er die Worte des Blonden schließlich doch noch. Er wusste jetzt, woran es der Hokage erkannt hatte. Seine Kleidung hatte ein wenig den Geruch seiner Teamkameradin angenommen. Für einen normalen Menschen wohl kaum wahrnehmbar, aber für einen erfahrenen Shinobi, der sich schon oft auf seinen Geruchssinn verlassen musste, durchaus erkennbar. Alleine ihr Geruch zauberte ein Lächeln auf seine Lippen und er dachte mit einem warmen Gefühl im Bauch an die Geschehnisse in Danzous Büro zurück. Doch schon bald erinnerte ihn der Drang zu gähnen wieder daran, was er in diesem Augenblick am Meisten brauchte. Darum ließ er sich auch ein paar Momente später in sein Bett fallen und schlief nach wenigen Sekunden ein.
 

Tja da haben Arashi und Sanari mal schön aneinander vorbei geredet. Wäre ja auch zu langweilig, sie einfach so zusammenkommen zu lassen^^. Im nächsten Chap werden dann Danzous Gründe für diese gesamte Inszenierung und seine wahren Absichten enthüllt.

Absichten

So. Tut mir Leid, dass es solange gedauert hat, aber ich versinke zurzeit in Arbeit. Aber egal. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

25.) Absichten
 

Am nächsten Tag wirkte das Büro des Hokagen ungewöhnlich klein, weil sich weit mehr Leute als sonst darin befanden. Auf der Couch in der Ecke des Raumes saßen Iruka und Kakashi. Shikamaru und Sai lehnten jeweils an einer Wand und dachten angestrengt nach. Naruto hingegen stand mit dem Rücken zu ihnen gewandt am großen Fenster des Büros und sah auf Konoha herab. Eine ernste Stimmung lag in der Luft, was an dem alles beherrschenden Thema dieser Tage lag: die bevorstehende Verhandlung von Arashi und Kojiro. Sie warteten im Moment auf Neuigkeiten von Sakura, die zwischendurch einmal vorbeikommen wollte.
 

Ein paar Minuten später ging die Tür dann auch auf und die Rosahaarige betrat das Büro. „Wie geht es ihm?“, fragte der Blonde ohne sich umzudrehen. „Bedeutend besser. Die Medikamente scheinen gut anzuschlagen. Ich denke, dass er das Krankenhaus spätestens zur Verhandlung verlassen kann.“ Sai atmete erleichtert aus. Die Rede war natürlich von seinem Sohn, der sich zur großen Freude aller wieder schnell erholte.
 

„Und was ist mit dem Opfer?“, fuhr der Uzumaki fort. Sakura erwiderte darauf nichts. „Also immer noch keine Veränderung.“, stellte er nachdenklich fest. Weiterhin sah er keinen der Anwesenden an. Sie brauchten sein Gesicht allerdings auch gar nicht zu sehen, um zu erkennen, dass dem Hokage diese Entwicklung alles andere als gefiel.
 

„Das könnte durchaus ein Problem werden, wenn die Patientin nicht bis zum Verhandlungstermin aufwacht.“, gab Kakashi besorgt zu Bedenken. „Eigentlich hätte er wenig zu befürchten gehabt. Den Kunai, die Tatwache, vermisste er schon seit über eine Woche und das ist auch glaubwürdig, weil er bei mir und anderen danach gefragt hatte. Das können wir ohne weiteres bezeugen. Und das war der einzige belastende Hinweis auf ihn. Sein überhastetes Verlassen Konohas kann ihm aber als Schuldeingeständnis angedichtet werden. Ohne entlastende Beweise vom Opfer kann es wirklich eng für ihn werden.“
 

„Wohl wahr.“, stimmte Iruka zu. „Aber irgendwie kann ich seine Flucht doch nachvollziehen.“ „Ach ja? Ich kann es nicht!“, entgegnete der Rokudaime scharf. „Ach kommen sie, Hokage-Sama. Versetzen sie sich doch einmal in seine Lage. Er hatte Angst um sich und seine Freunde beschützen. Was hätte er denn ihrer Meinung nach tun sollen?“ „Was er hätte tun sollen?“, wiederholte Naruto die Frage seines ehemaligen Senseis und drehte sich um. Der Gesichtsausdruck, den der Blonde nun an den Tag legte, sprach Bände. Er lag irgendwo zwischen Wut, Enttäuschung und Sorge.
 

„Er hätte uns einfach mal vertrauen sollen, anstatt überstürzt und gedankenlos einfach abzuhauen!“ „Als ob sie noch nie impulsiv und ohne großes Nachdenken gehandelt hätten!“, gab Iruka sauer zurück. In seiner Stimme lag viel Spott, was äußerst ungewöhnlich für den sonst so korrekten Chuunin war. „Wie war das? Sie sollten sich lieber daran erinnern, wem sie gerade gegenüberstehen!“, erwiderte der Rokudaime bedrohlich. Normalerweise wäre er auf eine solche Äußerung gar nicht erst eingegangen. Er ließ sich eigentlich nicht mehr so leicht provozieren, aber in den letzten Tagen war er unglaublich leicht reizbar, was den meisten auch nicht entgangen war. Da reichte ein solcher Satz schon aus, um ihn ziemlich in Rage zu bringen.
 

Aber auch Iruka wollte nicht so einfach klein bei geben und setzte erneut zu einer Antwort an, wurde allerdings von Sakura unterbrochen: „Hört jetzt auf, ihr Beide.“ Sie stellte sich demonstrativ zwischen die Streithähne und wandte sich ihrem Mann zu: „Beruhige dich, Schatz. Das führt doch zu nichts. Wir sollten lieber über eine Lösung nachdenken und nicht streiten.“ Sie fuhr ihm liebevoll mit ihrer Hand über die Wange und schaute ihn durchdringend an.
 

Ihre Blicke trafen sich und ein Seufzen entkam ihm. Dann gab er schließlich nach: „Na schön. Du hast ja Recht. Das bringt uns kein Stück weiter.“ Als die Rosahaarige diese Worte vernahm, schenkte sie ihrem Mann ein warmes Lächeln, sodass Naruto nicht anders konnte, als dieses kurz zu erwidern. Er fand sie einfach bemerkenswert. Eine kurze Berührung und ein paar einfühlsame Worte von ihr reichten aus, um ihn wieder zu beruhigen. In solchen Momenten wurde ihm immer wieder klar, wie wichtig die schöne Kunoichi für ihn war. Dank ihr behielt er auch in kritischen Situationen einen klaren Kopf und egal, wie schlecht er sich auch fühlte, sobald sie ihn so wie jetzt anlächelte, verflogen seine Sorgen und er spürte eine wohltuende Wärme in sich, die sein Leben mehr bereicherte, als alles andere auf der Welt. Nur Sakura und seine geliebten Kinder waren in der Lage, dieses Gefühl in ihm auszulösen.
 

Die restlichen Anwesenden beobachten grinsend das Bild der beiden Verliebten. Alle außer Sai. Der sah nur betreten zu Boden und erhob jetzt zum ersten Mal überhaupt an diesem das Tag das Wort: „Ich kann ihren Ärger auf Kojiro sehr gut nachvollziehen, Hokage-Sama. Immerhin wurde ihr eigener Sohn wegen ihm in die Sache mit rein gezogen.“ „Du irrst dich Sai.“, entgegnete der Blonde jetzt wieder ernst. „Ich mache keinesfalls Kojiro für das Fehlverhalten meines Sohnes verantwortlich. Er ist alt genug, um es besser wissen zu müssen. Darum wird er auch für seine Vergehen gerade stehen.“
 

„Um Arashi mache ich mir keinerlei Sorgen.“, sagte Kakashi in die Runde. „Er ist ungemein beliebt bei den anderen Shinobi und dem Rat. Er hat sich noch nie etwas zu Schulden kommen lassen und ist nun einmal Narutos Sohn. Die Sache wird sich mit Sicherheit in Wohlgefallen auflösen.“ „Nein. Das wird sie nicht!“, erwiderte der Uzumaki mit viel Nachdruck. „Er wird keine Sonderbehandlung erhalten, nur weil er zufällig mein Sohn ist. Das würde meinen Grundsätzen widersprechen. Jeder Konoha-Nin ist vor dem Gesetz gleich, ganz egal, welcher Familie er entspringt. Außerdem gibt es noch einen anderen Grund, warum ich die Sache nicht auf sich beruhen lassen kann.“ „Welcher?“, hakte der Hatake nach.
 

„Danzou.“, warf Shikamaru ein. Naruto nickte nur, woraufhin die anderen den Nara fragend ansahen. „Wenn Arashi keine Bestrafung erhalten würde, würde der Hokage genauso handeln, wie es dieser Greis erwartet.“ „Wie immer erkennst du die Hintergründe sehr schnell, mein Freund.“, kam es lobend aus dem Rokudaime. Die meisten anderen verstanden jedoch immer noch nicht, was den Blonden dazu veranlasste, die Sache genauer zu erklären. „Ihr müsst eines wissen. Diese gesamte Sache richtet sich keinesfalls gegen Arashi oder Kojiro. Der einzige Hintergrund dieser Farce ist die Schwächung meiner Position in Konoha. Danzou will mich parteiisch und ungerecht darstellen. Nur darum hat er das eingefädelt. Arashi und Kojiro waren für ihn bloß Schachfiguren, um sein Ziel zu erreichen.“
 

Der letzte Satz war nur schwer zu verstehen, weil Naruto diesen zähneknirschend aussprach. Zudem ballte er seine Hände zu Fäusten. Für einen kurzen Moment bröckelte seine ruhige Fassade und gab seine wahren Gefühle preis. Er verspürte abgrundtiefen Hass für diesen Hardliner. Niemals würde er ihm verzeihen, seinen eigenen Sohn benutzt zu haben. Würde er ihm auch nur einen Grund geben, gegen ihn handeln zu können, wäre er der Erste, der dieses Scheusal zur Strecke bringt.
 

„Sie würden also eher Arashi in den Arrest schicken, als zu riskieren, ihr Gesicht zu verlieren?“, fragte Iruka jetzt ungläubig und riss den Uzumaki wieder aus den Gedanken. Er fand es sehr enttäuschend, dass sein ehemaliger Schüler sein Wohl scheinbar über das seines Sohnes stellte. „Arrest? Also dazu wird es nicht kommen.“, beruhigte der Blonde seinen früheren Sensei. „So schwerwiegend waren seine Vergehen nun auch wieder nicht, obwohl er durchaus Glück hatte, dass er nur wenige Tage Konoha unerlaubt verlassen hatte. Wären es insgesamt zehn Tage unerlaubte Abwesenheit gewesen, sähe die Sache allerdings anders aus, weil er dann automatisch zu einem Nuke-Nin erklärt worden wäre. Da dies aber zum Glück nicht passiert ist, sind die Konsequenzen nicht so gravierend. Was den Angriff auf sie angeht, bin ich mir sicher, dass sie bei der Verhandlung sowieso für ihn sprechen und um ein mildes Urteil bitten werden.“ Ein kurzes Grinsen des Chuunin signalisierte dem Uzumaki, dass er mit seiner Vermutung richtig lag.
 

„Zudem kommen auch noch objektive mildernde Umstände, die das Strafmaß noch weiter senken. Es wird am Ende auf eine temporäre Suspendierung hinauslaufen. Wie lang die sein wird, wird sich dann in der Verhandlung zeigen.“ Diese Aussichten weckten doch wieder Zuversicht bei den Konoha-Nin.
 

Zur gleichen Zeit in Danzous Büro
 

Das Knarren der alten Tür war zu hören und kurze Zeit später betrat Mondragon das kleine Zimmer. Sofort fiel sein Blick auf Danzou, der an seinem Schreibtisch saß und grinsend ein Blatt Papier betrachtete. „Sie scheinen ja heute außerordentlich gut gelaunt zu sein.“, sagte er. „Dem ist auch so. Schließlich wird der erste Schritt zu meinem Traum in wenigen Tagen gemacht werden.“ „Die Frage ist nur, ob es die ganze Sache wert ist.“, entkam es dem Diener leise. „Höre ich da etwa Zweifel? Es ist für ein höheres Wohl.“ „Sie haben gut reden. Sie mussten ja auch nicht ihre Hände in Blut tränken und wie ich eine wehrlose Frau angreifen. Ich frage mich ohnehin, was das alles bringen soll.“
 

„Ich erwarte auch nicht, dass ein Spatzenhirn wie du meinen genialen Plan versteht. Aber es wird der Anfang vom Ende des ach so großen Naruto Uzumaki sein. Er ist unglaublich einfach gestrickt und so vorhersehbar. Natürlich wird er seinen geliebten Sohn und dessen besten Freund schützen wollen und genau da bietet sich meine Chance. Ich werde ihn als glaubwürdig und unfähig darstellen und die große Sympathie der anderen Konoha-Nin für ihn, die er wegen der Zerschlagung Akatsukis vor über elf Jahren erhalten hat, schmälern. Stück für Stück werde ich seinen kompletten Ruf vernichten und den Rat auf meine Seite ziehen. Dann werde ich meinen Traum verwirklichen und Konoha von den Fesseln, die man Frieden nennt, befreien.“
 

Er legte jetzt das Blatt auf den Tisch. Darauf war Konoha zu erkennen. Allerdings in einer anderen Form, als das jetzige. Die Mauern waren weitaus dicker und überall waren Wachtürme aufgestellt. Viele Wohnhäuser, Spielplätze, Gärten und humanitäre Einrichtungen waren großen tristen Bauten gewichen, die an Kasernen erinnerten. „Dieses Konoha ist meine Vision.“, sprach der Hardliner mit ehrfürchtiger Stimme. „Ich werde aus diesem Dorf das machen, was es sein sollte: Eine militärische Einrichtung, die auf der ganzen Welt gefürchtet wird. Mit mir als Oberhaupt.“ Mondragon wich ein paar Schritte, denn Danzous Augen strahlten nun etwas Furchteinflößendes aus. In ihnen war eine Spur Wahnsinn.
 

Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge und ohne Vorkommnisse und so war nun der Tag der Verhandlung gekommen.
 

Was bei der Verhandlung rauskommen wird und ob Danzou mit seinem heimtückischen Plan Erfolg haben wird, erfahrt ihr im nächsten Chap.

Verhandlung I

So. Das nächste Chap steht in den Startlöchern. Es ist der erste Teil der Verhandlungen. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

26.)Verhandlung I
 

An diesem Tag herrschte schon früh ein reges Treiben in den Straßen Konohas. Viele Shinobi strömten in den Hokage-Turm im Zentrum des Dorfes. Keiner wollte sich das heute anstehende Ereignis entgehen lassen. Im Innern des Gebäudes diente der Raum als Ort der Verhandlung, in dem auch die Versammlungen stattfanden. Dort wurden in weiser Voraussicht viele Stühle in Reihen aufgestellt, von denen schon die meisten belegt waren. Am Ende des Raumes stand etwas erhöht ein Tisch, an dem Naruto und Sakura Platz genommen hatten. Davor war ein weiterer Tisch aufgestellt, an dem Arashi und der wieder genesende Kojiro saßen. Wie es Sakura vorausgesagt hatte, war er wieder einigermaßen fit und doch machte er keinen guten Eindruck, was ganz klar auf seine Nervosität zurückzuführen war. Es stand heute viel für ihn auf dem Spiel. Zu guter Letzt befand sich noch schräg gegenüber davon eine lange Tafel, der zwölf Personen Platz bot. Dort saßen die Ratsmitglieder, die ein Mitentscheidungsrecht bei der Urteilsvergabe und anderen sehr wichtigen Entscheidungen über die Zukunft Konohas hatten.
 

Das System war eigentlich sehr simpel. Jeder der Ratsmitglieder hatte je eine Stimme und konnte auch Entscheidungsvorschläge machen. Dazu kam dann noch die Stimme des Hokagen, die aber im Gegensatz zu den anderen sechsfach zählte. Somit waren insgesamt achtzehn Stimmen zu vergeben und die Mehrheit der Stimmen entschied. Bei einem Patt der Stimmen traf der Hokage die Entscheidung. Dank dieses Systems konnten die Ratsmitglieder mit einer großen Mehrheit den Hokage überstimmen. Das sollte Konoha vor möglichen willkürlichen Entscheidungen ihres Oberhauptes schützen und sorgte für eine Verteilung der Mächte. Solch ein Fall war aber in Narutos Amtszeit noch nie vorgekommen. So gut wie immer stimmte der Rat mit einer überwältigenden Mehrheit für seine Entscheidungen.
 

An diesem Tag blieb jedoch einer der Plätze am Tisch leer und das hatte einen bestimmten Grund. Nach dem geltenden Recht in Konoha hatten die Angeklagten nämlich die Möglichkeit, einen anderen Konoha-Nin zu bitten, sie zu verteidigen und die Wahl der beiden Genin fiel auf Shikamaru. Der sagte sofort zu. Zum einen wollte er den Beiden natürlich helfen. Zum anderen wollte er sich aber auch bei Danzou revanchieren, der heute die Anklage führte. Es war üblich, dass entweder der Hokage oder ein Ratsmitglied das übernahm und keinen überraschte es, dass Danzou um diese Aufgabe erbeten hatte.
 

Man sah es dem Nara vielleicht nicht an, aber ihn wurmten diese ganzen Ereignisse der letzten Tage doch sehr. Schließlich passierte das alles während der Abwesenheit Narutos und obwohl ihm selbstverständlich weder der Blonde noch ein anderer Konoha-Nin einen Vorwurf machte, war sein Ansehen in der Bevölkerung doch ein wenig gesunken. Zwar gab es so gut wie keinen Tag, an dem er seinen Beruf als Stellvertreter des Hokagen nicht als stressig bezeichnete, doch in Wirklichkeit war er sehr stolz auf diese Stellung und das Vertrauen, dass ihm entgegengebracht wurde. Allerdings hatte die Verteidigung der beiden Genin den Nachteil, dass Shikamaru in diesem Fall kein Mitentscheidungsrecht beim Urteil hatte.
 

Nach knapp zehn Minuten hatte sich der Raum nun vollständig gefüllt und alle wichtigen Personen waren eingetroffen. Unglücklicherweise musste Naruto feststellen, dass das Opfer wirklich noch nicht aus dem Koma erwacht war. Da es jetzt aber Zeit war, die Verhandlung zu eröffnen, erhob er die Stimme: „Guten Morgen. Wir sind heute hier zusammengekommen, um die Strafsachen gegen Kojiro Kanirate und Arashi Uzumaki zu verhandeln. Wir beginnen mit der Anhörung von Arashi wegen dem Vorwurf des kurzzeitigen unerlaubten Verlassens Konohas und dem Angriff auf Iruka Umino, einen höherrangigen Konoha-Nin. Danzou hat das Wort.“
 

Der Angesprochene stand auf und ging auf den Tisch, wo Arashi saß, zu. „Arashi Uzumaki. Wie äußern sie sich zu den ihnen vorgeworfenen Vergehen?“ Der Rothaarige schluckte kurz und begann dann zu erwidern: „Ich werde nichts abstreiten. Ich habe sowohl Konoha unerlaubt verlassen, als auch meinen ehemaligen Sensei Iruka attackiert.“ „Sie geben es also zu?“, fragte der Ankläger ungläubig nach. Er hätte nicht gedacht, dass man es ihm so leicht macht. „Warum sollte ich es leugnen? Das ist nun einmal die Wahrheit und ich bin bereit, die Konsequenzen für mein Handeln zu tragen. Allerdings möchte ich die Möglichkeit nutzen und meine Gründe für mein Handeln erörtern.“ „Nur zu.“, sagte Danzou.
 

„Ich bin an dem besagten Tag nach mehreren Stunden Training zu Hause angekommen und fand den Brief, den mir mein bester Freund hinterlassen hat. Ich denke, der liegt ihnen auch vor, oder?“ Naruto nickte kurz. „Gut. In dem Brief teilte er mir mit, dass er vorhatte, Konoha zu verlassen. Ich war geschockt und hatte Angst. Angst um meinen besten Freund. Aus der Sorge heraus handelte ich irrational und tat das, was mir in dem Moment als kürzesten Weg meinen Freund zu retten, erschien. Ich beschloss, ihm auf eigene Faust zu folgen und heil zurück zu bringen. So begab ich mich zum Konoha-Tor, wo ich von meinen ehemaligen Sensei Iruka aufgehalten wurde. Etwas, was ich jetzt nur zu gut verstehe. Aber zu der Zeit hatte ich nur Kojiro und seine Rettung im Kopf. Deshalb tat ich etwas, was ich bis heute zutiefst bereue.
 

Ich war in Panik, weil ich wusste, dass wahrscheinlich schon ANBUs hinter mir her waren. Hätten die mich in die Finger bekommen, hätte ich mit Sicherheit keine Möglichkeit mehr gehabt, Kojiro auf irgendeine Art zu helfen. Daher musste ich irgendwie an Sensei Iruka vorbei und sah keine andere Option, als ihn außer Gefecht zu setzen. Dabei achtete ich aber darauf, möglichst keine Knochen und Organe zu verletzen. Natürlich rechtfertigt das nicht meine Tat, aber ich kann im Moment nichts anderes tun, als meinen früheren Sensei um Verzeihung zu bitten.“
 

Er warf dem Chuunin einen kurzen Blick zu, den dieser mit einem Lächeln erwiderte. Dann stand Iruka auf und wandte sich an Naruto: „Könnte ich kurz etwas dazu sagen, Hokage-Sama?“ „Natürlich.“ „Ich kenne Arashi schon sein ganzes Leben lang und kann daher seinen Charakter sehr gut einschätzen. Er ist höflich, zuvorkommend und uneigennützig. Seine Missionsstatistik ist außergewöhnlich. Er ist also ein durchweg vorbildlicher Shinobi. Jeder der ihn kennt, wird mir da zustimmen. Man kann also sagen, dass sein Verhalten an diesem Tag völlig untypisch für ihn war. Das lässt mich nur zu einem Schluss kommen. In seinen Augen war das wirklich der einzige Ausweg, um seinen Freund zu helfen. Er handelte also nicht aus Eigennutz, sondern aus Sorge. Eine Tat, die ich durchaus nachvollziehen kann. Ich bitte daher um eine milde Strafe. Denn ich für meinen Teil habe ihm schon längst verziehen.“
 

Die kurze Rede des Chuunin fand großen Anklang bei den anwesenden Shinobi. Einige stimmten sogar in einen kurzen Applaus ein. „Eine mitreißende Ansprache.“, kam es nun aus Danzou. „Ich habe aber dazu noch eine Frage an den Angeklagten. Würden sie unter den identischen Voraussetzungen wieder so handeln?“
 

Arashi überlegte kurz und senkte den Blick. „Nein. Natürlich würde ich versuchen, Kojiro zu helfen. Allerdings würde ich mich jetzt zuerst an andere Konoha-Nin wenden und ihm auf legalen Weg folgen.“ Narutos Augen verengten sich bei den Worten seines Sohnes. Unauffällig ließ er seinen Blick durch die Menge streifen. „Es scheint ihm jeder zu glauben.“, dachte der Rokudaime. „Selbst Sakura und Kakashi scheinen nichts mitbekommen zu haben oder schieben es auf seine Aufregung. Ich weiß es aber besser. Arashi ist ein schlechter Lügner und die Worte gerade entsprachen keinesfalls der Wahrheit. Das ist schon das zweite Mal in so kurzer Zeit, dass er mir offen ins Gesicht lügt. Erst die Sache mit dem so genannten Spaziergang, wo er in Wirklichkeit in Danzous Büro eingebrochen war und jetzt das. Hat er etwa nichts aus der Sache gelernt?“
 

Der Blonde wurde jetzt von Danzous Stimme wieder aus einen Gedanken gerissen. „Ich denke, wir sollten jetzt zum Urteil kommen. Mein Vorschlag lautet fünf Monate Arrest.“ Diese Worte lösten eine Welle Empörung bei den Anwesenden aus. „Fünf Monate Arrest? Soll das ein Scherz sein? Das ist mehr als überzogen!“, entgegnete Shikamaru lautstark. „Da bin ich anderer Meinung. Die Tat mag vielleicht für einige hier nachvollziehbar und verständlich sein. Dennoch stellte sie einen Verrat und eine große Gefahr für unser Dorf dar. Er hätte ja leicht Feinde in die Hände fallen können.“ „Welche Feinde bitteschön?“, wandte der Nara ein. „Er hat das Feuerland nicht verlassen.“ „Zum Beispiel Spione von anderen Dörfern, wie Iwa-, Suna- oder Kirigakure.“
 

„Suna ist seit Jahren ein enger Verbündeter, mit Iwagakure haben wir zu mindestens einen Friedensvertrag und was Kirigakure angeht: Halten sie es nicht für unwahrscheinlich, dass ein Dorf, das im Osten an das Feuerland grenzt, sich soweit in den Westen vorwagt? Und selbst wenn dieser unwahrscheinliche Fall gekommen wäre, hätten unsere Feinde nicht einmal erkannt, dass Arashi ein Konoha-Nin ist. Er trug ja schließlich kein Stirnband oder sonstiges Zeichen.“
 

„Sie hätten es aber möglicherweise herausbekommen können.“, entgegnete der Ankläger. „Außerdem handelt es sich bei dem Angeklagten nicht um einen normalen Genin, sondern um den Sohn des Hokagen. Dieser Fakt hätte für uns ein großes Problem werden können.“ „Wie hätten die Angreifer denn darauf kommen sollen, dass Arashi der Sohn des Hokage sei? Wenn man mal von der verblüffenden äußerlichen Ähnlichkeit absieht.“, spottete Shikamaru und erntete dafür einige Lacher im Publikum. „Dann lassen sie doch einmal ihren Vorschlag hören.“, gab der Hardliner zähneknirschend zurück. „Gerne doch.“
 

„Iruka hat ja schon viele Dinge erwähnt, die sich mildernd auf die Strafe auswirken. Arashi ist geständig, zeigt Reue und das Verständnis, dass sein Handeln falsch war. Er hat sich auch bis jetzt nichts zu Schulden kommen lassen. Eigentlich kommen hier fast alle erdenklichen mildernden Umstände zum Tragen. Daher kommt eigentlich nur eine Suspendierung in Frage. Wenn man alles bedenkt, was hier gesagt wurde, würden zwei Wochen vollkommen ausreichen. Allerdings sollte die Suspendierung erst nach den in vier Tagen stattfindenden Chuunin-Auswahlprüfungen in Kraft treten. An diesen nimmt er ja teil.“ „Wir sollen ihm tatsächlich gewähren, daran teilzunehmen. Er hat nicht das Recht, Chuunin zu werden!“, kam es sauer aus dem Hardliner. „Die Teilnahme von ihm liegt mehr in unserem Interesse, als in seinem eigenen. Es ist kein Geheimnis, dass sein Kampf gegen Virgo Kaiten die diesjährige Hauptattraktion ist. Konoha würde völlig sein Gesicht verlieren, wenn dieser Kampf nicht stattfindet. Das könnte sehr leicht von den anderen Dörfern als Schwäche ausgelegt werden. Am besten wir fragen den Hokage nach seiner Meinung. Er wird schon wissen, was zu tun ist.“
 

Alle Augen richteten sich jetzt auf den Blonden, der sich bisher absolut aus der Verhandlung raus gehalten hatte. Die meisten wussten natürlich schon, wie sich der Hokage entscheiden würde und so gut wie alle würden auch absolut hinter der Entscheidung stehen. Umso mehr überraschten die nun kommenden Worte. „Nun. Sowohl die Anklage, als auch die Verteidigung haben ihre Positionen dargelegt und ich kann beiden etwas abgewinnen. Allerdings werde ich keinen der Vorschläge zustimmen. Sie sind mir beide einfach zu extrem. Der eine ist ganz klar zu hart und der andere zu milde. Ich habe daher einen weiteren Urteilsvorschlag.“
 

Was für ein Vorschlag wird es sein und warum hat Naruto Shikamaru nicht zugestimmt, wie man es erwartet hätte? Das und den Ausgang für Kojiro im nächsten Chap.

Verhandlung II

So hier nun das neu Chap. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

27.) Verhandlung II
 

Alle Anwesenden im Saal hörten sich nun voller Neugierde den Entscheidungsvorschlag des Uzumakis an: „Eins vorneweg. Arrest steht nicht zur Debatte. Arashi mag Fehler begangen haben, die Bestrafung nach sich ziehen, aber ich sehe keinen Sinn darin, ihn wegzusperren. Allerdings denke ich, dass ich den Grund für ihre überzogene Härte kenne.“, sagte er zu Danzou gewandt. „Sie wollen wohl ein abschreckendes Urteil treffen, sodass kein anderer auf die Idee kommt, seine Handlungen zu wiederholen. Nur werde ich mit Sicherheit nicht zulassen, dass sie ein Exempel an Arashi statuieren. Das wäre einfach nicht gerecht.
 

Wie Shikamaru es bereits angesprochen hat, kommt also nur eine Suspendierung in Frage. Ich halte jedoch den vorgeschlagenen Rahmen für nicht angemessen. Ich zweifle keineswegs an seinem Vorsatz, das nächste Mal besonnener zu handeln, aber ich glaube, dass er sich noch nicht über die Tragweite seiner Handlungen bewusst ist. Deshalb möchte ich ihm genügend Zeit zum Nachdenken geben und würde die Spanne der Suspendierung von zwei auf sechs Wochen anheben. Allerdings erst nach den Auswahl-Examen. Die Gründe dafür hat ja Shikamaru schon ausreichend erläutert.“
 

„Halten sie ihren Sohn wirklich schon bereit dafür, ein eigenes Team zu leiten? Schließlich wird er das als Chuunin im Normalfall tun.“ Diese Frage von Danzou war durchaus gerissen. Was sollte Naruto darauf antworten? Er wusste es im Moment selbst nicht genau. „Nun. Hätten sie mich diese Frage vor einer Woche gestellt, hätte ich ohne zu Zögern mit Ja geantwortet. Die letzten Ereignisse haben mich aber selbst überrascht und nachdenklich gemacht. Vielleicht ist Arashi zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht weit genug, um die Verantwortung eines Teamleiters zu tragen. Deshalb werde ich ihm, selbst wenn er in näherer Zukunft ein Chuunin wird, auch für ein Jahr nicht gewähren, ein Team zu leiten. In diesem Jahr dürfte sein Reifeprozess ausreichend vorangeschritten sein, um ihm eine solche Aufgabe anzuvertrauen. Ich bitte nun den Rat, über meinen Vorschlag abzustimmen.“
 

Die Entscheidung war eindeutig. Selbst Danzou gab sich liberal und stimmte für den Hokage. Während dieser das Urteil verkündete, beobachtete der Hardliner den Rokudaime genau. „Vielleicht bist du sogar klüger, als ich dachte.“, sagte er sich in Gedanken. „Aber wie wirst du im nächsten Fall handeln, wo es nicht mehr um ein paar Wochen Suspendierung, sondern um das komplette Schicksal eines Jungen geht? Entweder machst du dich bei den Konservativen unbeliebt, weil du Kojiro schützt oder du verlierst einen deiner engsten Vertrauten, weil du seinen Sohn verbannst. Ganz egal, wie du handeln wirst. Du kannst nur verlieren.“
 

Nachdem die Anklage verlesen wurde, begann die Befragung des Kanirate. Wie üblich begann die Anklage: „Kojiro Kanirate, haben sie an dem besagten Tag Ayko Duraku, eine ehrenwerte Bürgerin Konohas angegriffen und vorsätzlich schwer verletzt?“ „Nein.“, war die schlichte Antwort des Braunhaarigen. Danzou holte jetzt einen verzierten Kunai hervor und zeigte ihn den Angeklagten. „Gehört die Tatwaffe, dieser Kunai ihnen?“ „Ja, aber den vermisse ich schon seit mehr als zehn Tagen.“, rechtfertigte sich Kojiro, „Das können auch mehrere Menschen, bei denen er nachgefragt hatte, bezeugen.“, warf der Nara ein. „Das beweist aber noch nichts.“, sagte Danzou. „Es könnte ja so geplant gewesen sein, sodass dann jeder denkt, der Dieb des Kunais hätte es getan.“ „Völlig unwahrscheinlich.“, entgegnete Shikamaru. „Warum sollte Kojiro das tun? Er hätte doch einfach einen x-beliebigen Kunai oder eine andere Waffe verwenden können, die nicht sofort auf ihn hinweist. Das wäre doch einfach nur dumm.“ „Ich habe nie behauptet, dass der Angeklagte eine intelligente Tat begangen hat.“
 

„Viel wichtiger ist doch der Fakt der versuchten Flucht.“, fuhr der Hardliner fort. „Warum haben sie Konoha so urplötzlich unerlaubt verlassen?“ „Diese Anschuldigung traf mich damals wie ein Blitz und als ich erfuhr, dass die Tatwaffe mein Kunai gewesen sein soll, bekam ich Angst und wurde unsicher.“, erwiderte Kojiro. „ Ich erfuhr, dass die Strafe dafür im Normalfall die Verbannung sei.“ „Und da sie wussten, dass sie schuldig waren, flüchteten sie lieber, anstatt eine Strafe entgegenzunehmen.“, setzte Danzou den Satz des Genins fort. „Nein! Ich habe es ihnen bereits gesagt: Ich bin unschuldig. Außerdem wären eine Flucht und die Verbannung so ziemlich das Gleiche gewesen. Beides hätte mich zu einem Nuke-Nin gemacht. Deshalb fiel mir die Entscheidung auch sehr leicht. So wie die Beweise lagen, glaubte ich, dass meine Verurteilung nur noch eine Formalität war. Dass das ein Irrtum war, ist mir erst später bewusst geworden. Ich wollte mit meiner Flucht lediglich meine Freunde schützen, die einer Verbannung niemals zugestimmt hätten.“
 

„Scheint so, als wenn Freundschaft heutzutage als eine Rechtfertigung für ein Vergehen benutzt wird.“, entkam es Danzou trocken. „Zusammenfassend kann man sagen, dass wir eine Tatwaffe haben, die zweifellos einer Person zugeordnet werden kann. Ein Verhalten des Angeklagten, dass sehr verdächtig war und auf die Schuld schließen lässt. Was brauchen wir denn noch mehr?“ „Etwas sehr wichtiges fehlt aber.“, gab Shikamaru zu Bedenken. „Wo ist Kojiros Motiv? Welchen Grund sollte er haben, Ayko Duraku anzugreifen? Ich sehe nämlich keinen.“ „Oh doch. Es gibt ein Motiv, welches ich nun aufdecken werde.“
 

Der Hardliner wandte sich wieder dem Kanirate zu: „Kennen sie Ayko Duraku?“ „Nicht persönlich, aber ich habe von ihr gehört.“ „Für die im Raum, die sie nicht kennen: Sie ist eine durchaus einflussreiche Frau, die eine ganz bestimmte Meinung vertritt. Ihrer Ansicht nach sollten nur gebürtige Bürger Konohas mit Vorfahren, die aus dem Feuerland stammen, die Möglichkeit haben hier zu leben und Shinobis zu werden. Dies hat sie schon des Öfteren bei Versammlungen bekundet. Wie die meisten hier wissen, wurde Kojiro Kanirate nicht in Konoha geboren und stammt ursprünglich aus dem Land der Erde. Er ist erst vor acht Jahren nach Konoha gekommen. Ist das soweit korrekt?“ „Ja.“, antwortete Kojiro kurz.
 

Danzou holte jetzt eine Akte heraus und zeigte sie den Anwesenden. „Das ist Kojiros Shinobi-Akte. Was in ihr drin steht ist durchaus beeindruckend. Er absolvierte in den letzten vier Jahren vierundzwanzig D-, achtzehn C- und sogar acht B-Rang-Missionen. Alle davon schloss er erfolgreich ab. Er und sein Team haben sich dadurch einen guten Ruf in Konoha erworben und werden wohl zu Recht als das mit Abstand stärkste Genin-Team Konohas gehandelt. Abschließend kann man also sagen, dass er durchaus das Anrecht hatte, an den bevorstehenden Auswahl-Prüfungen teilzunehmen. Und doch gab es eine Frau, die strikt dagegen war, sie dafür zuzulassen. Sie hat Menschen mit gleicher Gesinnung hinter sich vereint und mehrere Beschwerden an den Rat gestellt. Diese Frau war Ayko Duraku“
 

„Aus diesem Grund soll er sie angegriffen haben?“, fragte der Nara verdutzt. „Ein reichlich schwaches Motiv. Gerade wenn man bedenkt, dass sie bei weitem nicht einflussreich genug war, um seine Teilnahme zu verhindern. Das hätte nur der Hokage veranlassen können.“ „Vielleicht hätte sie das nicht verhindern können, aber sie konnte seinen Ruf durchaus schädigen. Sie hat wenige Tage vor dem Angriff eine Aktion gestartet, in dem sie Bürger dazu aufgerufen hat, dagegen zu demonstrieren. Sie hat in dem Zusammenhang Kojiro als elende Missgeburt und Spion bezeichnet. Machte sie das nicht wütend?“
 

„Natürlich hat mir das nicht gefallen. Wem hätte das schon? Aber deswegen greife ich sie noch lange nicht an!“, verteidigte sich der Braunhaarige. „Ich vertraue dem Hokage, dass er auf solche Forderungen nicht eingeht. Solange er das nicht tut, habe ich doch nichts zu befürchten.“ „Das ist höchst interessant.“, sagte Danzou. „Sie vertrauen ihm in diesem Punkt, haben aber nicht genug Vertrauen in der Sache ihrer Anklage gezeigt und sind geflohen. Ziemlich widersprüchlich oder?“ Kojiro erwiderte darauf nichts. Mit Sorge verfolgte Naruto die Verhandlung. Die Sache schien sich nicht gut zu entwickeln. Denn der Hardliner hatte einen guten Punkt getroffen.
 

Als Danzou mit einen Grinsen fortfahren wollte, wurde er plötzlich unterbrochen. Die Tür sprang auf und ein Bote mit einem Brief kam hektisch herein. Er war völlig außer Atem. Er holte kurz tief Luft und begann dann zu sprechen: „Hokage-Sama, wir haben gerade eine wichtige Nachricht aus Suna erhalten. Es scheint dringend zu sein.“ Daraufhin stand der Blonde auf. „Ich werde die Verhandlung kurz unterbrechen.“ Er sah zu Shikamaru hinüber. „Wenn es sich um eine wichtige Angelegenheit handelt, solltest du mitkommen, Shikamaru.“ Der Angesprochene nickte kurz und beide verließen zusammen mit dem Boten den Raum.
 

Als sie in einem kleinen Nebenraum angekommen waren, verbeugte sich der Junge tief. „Verzeihen sie mir bitte, Hokage-Sama, aber die Nachricht stammt nicht aus Suna sondern von Shizune. Ich sollte es aber behaupten.“ „Keine Sorge. Da geht schon in Ordnung.“ Der Bote übergab erleichtert den Brief und Naruto begann zu lesen. Erst hellte sich seine Miene auf, doch dann erstarrte sie. Er gab Shikamaru die Nachricht, der sie dann auch durchlas: <Ayko Duraku ist vor wenigen Minuten aufgewacht. Allerdings scheint sie ihr Gedächtnis verloren zu haben.>
 

Shikamaru schlug wütend mit der Faust gegen die Wand, was den Boten zusammenzucken ließ. „Verdammt! Ohne die entlastende Aussage von ihr ist Kojiro so gut wie erledigt. Was machen wir jetzt nur.“ Beide fingen an, fieberhaft zu überlegen. „Ich hab da eine Idee.“, entkam es schließlich dem Jounin. Er holte einen Stift heraus und schrieb etwas auf den Brief. Dann gab er den Brief dem Boten zurück. „Überbringe das so schnell wie möglich Shizune.“ Der Bote machte sich unverzüglich auf den Weg. Dann holte der Nara einen weiteren Zettel heraus und schrieb erneut etwas auf. Naruto sah ihm nur ungläubig zu. Als Shikamaru fertig war, begann er Naruto seinen Plan zu erklären.
 

Eine Minute später betraten die Beiden wieder den Verhandlungsraum. Sofort bemerkten die Anwesenden den deutlich gut gelaunten Ausdruck auf Narutos Gesicht. Breit grinsend erhob er die Stimme: „Der Bote schien wohl etwas nervös gewesen zu sein. Die Nachricht war nicht aus Suna, sondern von Shizune. Ayko Duraku ist aufgewacht und kann sogar genaue Angaben über den Täter machen. Sie soll in circa einer Stunde hier sein. Dann werden wir mit Sicherheit wissen, wer diese Tat begangen hat. Solange bitte ich um Geduld.“
 

Was für einen Plan hat Shikamaru? Erfahr es im nächsten Chap^^

Finte

Etwas später als gedacht, aber hier nun das nächste Chap. Viel Spaß & Thx for Kommis.
 

28.) Finte
 

Die Reaktion der Anwesenden auf die Worte es Uzumakis ließ nicht lange auf sich warten. Bei vielen machte sich Erleichterung breit. Auch Kojiro zeigte jetzt zum ersten Mal in der Verhandlung eine Gefühlsregung und atmete tief durch. Shikamaru hatte ihm geraten, so wenig unnötige Emotionen wie möglich bei der Verhandlung zu zeigen, weil ein lautstarkes Verteidigen ihn wohl nur noch verdächtiger gemacht hätte. Sich ruhig und besonnen die ganze Zeit Anschuldigungen von der Anklage an den Kopf werfen zu lassen, war ihm wahrlich nicht leicht gefallen.
 

So erleichtert die meisten waren, so sauer war ein bestimmter Mann im Raum: Danzou. Äußerlich schien er die Ruhe selbst, aber innerlich kochte er vor Wut. „Verdammt! Nur noch ein paar Minuten länger und das Schicksal des Jungen wäre besiegelt gewesen. Ich kann nicht zulassen, dass diese alte Schrulle meinen ganzen Plan ruiniert. Wenn sie wirklich den Angreifer erkannt hat, dann könnte es brenzlig für mich werden. Ich muss unter allen Umständen verhindern, dass die Frau eine Aussage macht.“ Er warf einer Person im Raum einen kurzen Blick zu. Dieser verschwand kurz danach unbemerkt zusammen mit anderen Personen, die kurz etwas essen oder austreten wollten, aus dem Saal.
 

Naruto hingegen wandte sich an zwei ANBUs: „Sorgt dafür, dass Kojiro mit Niemanden in der nächsten Stunde in Kontakt tritt!“ „Hai!“ Die beiden Männer gingen daraufhin auf den Angeklagten zu, der sie nur ungläubig ansah. „Ich muss sie bitten, uns zu begleiten, Kojiro Kanirate.“ „Weshalb?“ „Das muss sie nicht interessieren. Es ist ein direkter Befehl vom Hokage.“ Arashi, der die Unterhaltung mitbekam sah genauso wie Kojiro verdutzt zu Naruto hinüber, der gerade wieder Platz nahm. Als Kojiro nun der Anweisung nachkam und den ANBUs folgte, beugte sich Sakura zu Naruto rüber und flüsterte: „Was hast du vor, Schatz?“ „Das wirst du bald sehen.“, war die schlichte Antwort des Rokudaime.
 

Beleidigt lehnte sich die schöne Kunoichi zurück und beobachtete genervt ihren Mann aus ihren Augenwinkeln. Sie hasste es, wenn er aus allem ein Geheimnis machte. Wenn sie ihn darauf ansprechen würde, würde er sagen, dass es so sicherer wäre, aber die Wahrheit war, dass es der Blonde einfach genoss, andere zu überraschen. Sie sah jetzt in die Menge und bekam mit, dass Kakashi aufstand, um zu gehen. „Wo willst du hin, Papa?“, fragte Sanari, die neben ihm saß. „Es dauert ja eine Weile, bis es weiter geht. Deshalb hole ich schnell ein anderes meiner Bücher, damit mir nicht langweilig wird.“ Die Hatake machte nur eine abfällige Geste und auch Sakura reagierte nicht positiver. „Wie kann er nur in einer solchen Situation an seine dummen Bücher denken?“, entkam es ihr abwertend. „Tja, so ist er nun mal.“, erwiderte Naruto.
 


 

Zehn Minuten später beobachtete eine vermummte Gestalt von einem Baum aus das Fenster zu Ayko Durakus Krankenzimmer. Es stand offen, was ihm die Arbeit sehr erleichtern würde. Die Frau schien zwar wach zu sein, lag aber immer noch in ihrem Bett. Nachdem die Person sich kurz umgesehen hatte, schleuderte sie drei Kunais durch das Fenster. Allerdings erreichten diese ihr Ziel nicht, weil sie kurz vorher mit einem metallischen Klirren abgewehrt wurden. Überrascht sprang die Gestalt durch das offene Fenster in das Zimmer und bemerkte sogleich, dass eine Faust auf sie zuraste. Diese verfehlte sie nur um Zentimeter und schlug in der Wand ein, von der daraufhin etwas Putz abbröckelte.
 

Geschockt fiel der Blick der Gestalt sofort auf das blutrote Auge des Angreifers. „Kakashi? Was macht der denn hier?“, schoss es ihr durch den Kopf. Doch sie hatte keine Zeit, über die Antwort dieser Frage nachzudenken, weil der Jounin wieder zum Angriff ansetzte. Ayko beobachtete die Auseinandersetzung nur konsterniert. Ein kurzer Kampf entbrannte, in dem Kakashi schnell die Oberhand gewann. Er traf die Gestalt mit dem Elenbogen an der Schläfe, sodass diese kurz taumelte. Das nutzte der Kopier-Ninja aus, um sie mit einem gut gezielten Tritt in Richtung Fenster zu befördern. Der Attentäter benutzte jedoch den Schwung, um sich durch das Fenster wieder ins Freie zu befördern. Der Hatake hechtete zum Fenster und sah der fliehenden Person hinterher. „So einfach entkommst du mir nicht!“, entkam es ihm, bevor er kurzer Hand hinterher sprang. Kurz nachdem Kakashi verschwunden war, löste sich die vermeintliche Ayko in einer Rauchwolke auf.
 

Die Verfolgung ging nun auf den Dächern Konohas weiter. So schnell sie konnte, versuchte die flüchtende Person wegzukommen, aber es wurde schon bald klar, dass der Jounin der weitaus Schnellere war. So verkürzte er immer weiter den Abstand zwischen sich und der Gestalt. Diese versuchte Kakashi immer wieder durch Shuriken fernzuhalten, welche aber locker vom Hatake mit dessen Kunai abgewehrt wurden. Der Vermummte sprang jetzt von einem Dach und wollte über den in Konoha gelegenen See flüchten.
 

Als der Kopier-Ninja das erkannte, warf er den Kunai nach der Gestalt. Die Waffe streifte die Schulter der angegriffenen Person und sorgte dafür, dass diese kurz stehen blieb und sich umsah. Erschrocken bemerkte sie jetzt, wie Kakashi in einer unglaublichen Geschwindigkeit Fingerzeichen formte: <Feuerkunst, Jutsu des großen Feuerballs>. Die riesige Flammenkugel bahnte sich ihren Weg zu der Gestalt hin. Diese hatte keine Zeit mehr zu reagieren und wurde von dem Feuer erfasst. Ein kurzer Schmerzensschrei ertönte und als sich der aufgekommene Rauch und Wasserdampf wieder verzog, war vom Attentäter nichts mehr übrig geblieben. Der Grauhaarige betrachtete noch ein paar Sekunden die Wasserfläche, bevor er sich wieder auf den Weg zurück zur Verhandlung machte.
 

Knapp zwei Minuten später tauchte die für tot geglaubte Person keuchend wieder aus dem Wasser auf. Der Großteil ihrer Kleidung war verbrannt, aber das Gesicht war immer noch nicht zu erkennen. „Das war verdammt knapp.“, dachte sie und schleppte sich in den nahe gelegenen Wald, um neugierigen Blicken zu entgehen.
 


 

Es waren jetzt vierzig Minuten seit dem Bluff vergangen und alle Personen bis auf Kojiro und Kakashi hatten wieder Platz genommen und warteten auf das Ankommen von Ayko Duraku. Die Tür schwang jetzt auf und alle sahen erwartungsvoll dorthin. Etwas enttäuscht bemerkten die Anwesenden nun, dass die Person nicht Ayko, sondern Kakashi war, der schnurstracks auf den Hokage zuging. „Es hat einen Attentatsversuch auf Ayko Duraku gegeben, Hokage-Sama.“, sagte er laut. Diese Worte lösten eine Menge besorgter Gesichter aus. „Ich habe es durch Zufall mitbekommen und konnte es verhindern. Allerdings gelang es mir nicht, den Attentäter lebendig zu fangen. Ich konnte auch nicht erkennen, wer es war.“
 

„Und was heißt das?“, fragte Danzou trocken. „Ich habe es mit einem meiner Feuerjutsus wohl etwas übertrieben. Es dürfte nur noch ein Häufchen Asche von dem Angreifer übrig geblieben sein. Zudem scheint Ayko durch einen Schock, der durch den Angriff verursacht worden ist, ihr Gedächtnis verloren zu haben. Verzeihen sie mir vielmals, Hokage-Sama.“ „Nun ja. Das ist bedauerlich, aber für die Verhandlung wohl nicht mehr relevant.“, sagte Shikamaru und Naruto wandte sich einem ANBU zu: „Holen sie bitte Kojiro wieder rein.“ Der Angesprochene verließ daraufhin den Raum.
 

Der Nara begann nun zu erklären, weil ihn doch viele fragende Gesichter anschauten: „Man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass der Angriff dazu diente, die Zeugin zum Schweigen zu bringen. Dadurch sollte die ursprüngliche Tat vertuscht werden. Nur jemand, der befürchten müsste, dass Aykos Aussage den Verlauf der Verhandlung schwerwiegend ändern würde, würde sie erneut angreifen. Das lässt mich nur zu einem Schluss kommen: Es hat jemand anderes als Kojiro die ursprüngliche Tat begangen. Er ist somit unschuldig.“ Dieser letzte Satz war das erste, was der hereinkommende Kojiro mitbekam. Völlig überrascht setzte er sich neben Arashi, der ihn breit angrinste.
 

„Moment mal.“, wandte Danzou ein. „Es ist doch genauso gut möglich, dass ein Komplize des Angeklagten den Angriff durchgeführt hat. Ayko hätte ja auch belastende Beweise hervorbringen können, die auch die letzten Zweifler überzeugt hätten.“ „Nein. Diese Möglichkeit besteht nicht.“, widersprach der Jounin. „Ich habe den Hokage darum gebeten, dass Kojiro jeglicher Kontakt zu anderen verwehrt wird. Dazu kommt noch, dass sich außer Kakashi alle ihm nahe stehenden Menschen die ganze Zeit in diesem Raum aufhielten und somit unmöglich hätten den zweiten Angriff durchführen können.“ „Sie haben also mit einem zweiten Angriff gerechnet?“, warf der Hardliner ein. „Gerechnet ist zu viel gesagt, aber ich konnte es nicht ausschließen. Ich habe ja nie an der Unschuld Kojiros gezweifelt. Darum habe ich den Hokage um so etwas gebeten, um in diesem Falle auch für die Anwesenden klar zu machen, dass Kojiro unschuldig ist. Und dieser Fall ist ja zweifelsohne eingetreten. Ich beantrage daher, den Vorwurf der schweren Körperverletzung zu streichen.“
 

„Ich stimme dem zu.“, kam es aus dem Blonden. „Wäre Kojiro tatsächlich der Täter, hätte der zweite Angriff keinen Sinn ergeben. Die Ausführungen von Shikamaru haben das ja ausreichend klar gestellt. Somit ist für mich seine Unschuld bewiesen.“ Auch die Ratsmitglieder schlossen sich der Meinung des Uzumakis an. Alle außer Danzou. „Können sie trotz der jüngsten Ereignisse wirklich noch ohne Zweifel sagen, dass Kojiro den ersten Angriff auf das Opfer durchgeführt hat?“, fragte Naruto Danzou. „Denn das ist der Punkt. Ich möchte sie daran erinnern, dass Kojiros Unschuld nicht hundertprozentig nachgewiesen werden muss. Sobald es auch nur einen überzeugenden Zweifel an seiner Schuld gibt, können wir ihn nicht verurteilen.“
 

„Nun. Danke für diese Aufklärung, aber mir ist unser Rechtssystem durchaus bekannt.“, erwiderte der Greis zähneknirschend. „Nichtsdestotrotz muss ich anerkennen, dass aufgrund der neuen Lage in gewisser Weise Zweifel bestehen und ich deshalb, wenn auch nur mit Vorbehalt, dem Vorschlag von Shikamaru beipflichte.“
 

„Dann bleibt also nur noch die Sache mit dem Arrestausbruch und dem unerlaubten Verlassen Konohas.“, schlussfolgerte der Uzumaki. „Ich werde jetzt den ersten Vorschlag machen, weil die Vergehen durchaus mit denen von Arashi vergleichbar sind. Da ich aber den Arrestausbruch als weniger schwerwiegend, als den Angriff auf Iruka werte, schlage ich eine vierwöchige und damit etwas kürzere Suspendierung vor. Ebenfalls beginnend nach der Prüfung.“ Wie schon bei dem ersten Urteil erhielt Naruto auch dieses Mal die volle Zustimmung des Rates.
 

„Gut, dann ist nur noch abschließend festzulegen, dass der Arrest von euch beiden aufgehoben wird.“, sagte er zu den beiden Genin gewandt. „Ihr seid also frei, dürft aber in der Zeit eurer Suspendierung weder Ninjawaffen tragen, noch an jeglichen Mission teilnehmen. Damit beende ich die Verhandlung und bedanke mich für die Aufmerksamkeit aller Anwesenden.“
 

Nach diesen Worten sackte Kojiro in seinem Stuhl zusammen und zeigte zum ersten Mal nach langer Zeit wieder ein Lächeln. Die ganze Last der Anspannung fiel ihm von den Schultern. Sie hatten es wirklich überstanden. Wie das alles wieder in Ordnung gebracht wurde, verstand er zwar nicht ganz, aber das war ihm auch herzlich egal. Wichtig war nur, dass der ganze Alptraum jetzt zu Ende war. Und er wusste auch, wem er das zu verdanken hatte. Dementsprechend überschwänglich bedankten er und Arashi sich bei Shikamaru und wollten das Gleiche auch bei Naruto tun.
 

Dieser ging jedoch nur stumm an ihnen vorbei und würdigte beiden keines Blickes, was den Rothaarigen veranlasste, seinem Vater traurig hinterher zu sehen. Er merkte jetzt, wie jemand eine Hand auf seine Schulter legte. Er drehte sich um und erkannte Tsunade, die ihn warm anlächelte. „Mach dir keine Sorgen. Dein Vater wird sich schon wieder beruhigen. Er ist ja kein sonderlich nachtragender Mensch. Gib ihm einfach ein wenig Zeit.“ „Ja, du hast wohl Recht.“, stimmte der junge Uzumaki zu.
 


 

Naruto arbeitete wie auch schon in den letzten Tagen bis spät in die Nacht, um die notwendigen Vorbereitungen für die bevorstehenden Auswahl-Examen zu treffen. Außerdem wartete er noch eine Person, die schon mehrere Stunden überfällig war, aber jetzt eintrat. Kakashi verkniff sich irgendeine Ausrede, ging stattdessen gleich auf den Tisch zu und legte einen Zettel ab. Bei näherer Betrachtung stellte er sich als der Zettel heraus, den Shikamaru beschrieben hatte und danach dem Jounin unbemerkt zukommen ließ.
 

„Shikamarus Verdacht war richtig. Es war die vermutete Person.“, sagte der Hatake ruhig. „Bist du dir da ganz sicher?“, fragte der Hokage zur Sicherheit nach. „Ja. Ich habe ihn zweifelsohne am Geruch erkannt. Außerdem habe ich ihn so wie sie und Shikamaru es wollten, entkommen lassen.“ „Sehr gut. Dann ist ja alles genau nach Plan gelaufen. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann. Wir sehen uns dann morgen.“ Der Kopier-Ninja verabschiedete sich und verschwand mit einem lauten Knall aus dem Büro.
 

Der Blonde stand jetzt auf und ging zum Fenster hinüber. Er ließ seinen Blick über das beleuchtete Konoha schweifen und ließ noch einmal die Geschehnisse an diesem Tag Revue passieren: „Dank der brillanten Idee von Shikamaru konnten wir zum Glück Schlimmeres verhindern. Nur stellt sich mir jetzt eine Frage: Was hast du als nächstes vor, Danzou?“

Streit

Puh, endlich fertig. Das hat echt Ewigkeiten gedauert, aber ich fand einfach kaum Zeit zum Schreiben. Aber hier nun das nächste. Viel Spaß & Thx for Kommis.
 

29.) Streit
 

Zwei Tage waren nun seit der Verhandlung vergangen und genauso viel Zeit blieb auch noch bis zu den bevorstehenden Chuunin-Auswahl-Examen. Eigentlich hätte man erwartet, dass sich Arashi eingehend darauf vorbereiten und freuen würde, aber dazu war er zurzeit wirklich nicht in der Stimmung. Zwar behandelten ihn fast alle Konoha-Nin wie vor den Geschehnissen der letzten Tage, jedoch sah das bei seiner Familie etwas anders aus.
 

Die einzigen, die normal mit ihm umgingen, waren Hitomi und Kaero. Die Schwarzhaarige, weil so wohl die gesamte Tragweite seiner Handlungen noch nicht richtig verstand und der Blonde, weil er einfach die Sache als nicht so schlimm ansah. Ganz anders war das aber bei Alexa. Die war wohl mit Sanari zusammen die Person, die sich am meisten Sorgen während seines Fernbleibens gemacht hatte. Dementsprechend schlecht war sie auch auf ihn zu sprechen.
 

Das Verhalten, das seine Mutter an den Tag legte, war dem Rothaarigen hingegen ein Rätsel. Er hätte erwartet, dass sie ihn anschreit oder sonst wie zurechtgestutzt, aber eher das Gegenteil war der Fall. Sie war eigentlich wie immer. Nur die Weise, wie sie ihn nun öfters ansah, hatte sich verändert. Ihn ihrem Blick war dann stets eine Spur Enttäuschung. Er hasste diesen Anblick. Jede lautstarke Standpauke wäre ihm lieber gewesen, als dieser Blick.
 

Aber am meisten machte ihm die Behandlung seines Vaters zu schaffen. Es war nicht so, dass Naruto ihn sich in irgendeiner Weise schikanierte. Nein, er tat nichts und genau darin lag auch Arashis Problem. Der Blonde behandelte ihn wie Luft und ignorierte ihn fast die ganze Zeit. Seit er nach Konoha zurückgekehrt war, ging das nun so. Der Glaube des Rothaarigen, dass sich das nach der erfolgreichen Verhandlung ändern würde, wurde jäh zerstört. Für einen Jungen, dem die Aufmerksamkeit und Annerkennung seines Vaters so wichtig war, war das fast unerträglich.
 

Mit einem Gefühl, lieber doch im Bett zu bleiben, stand Arashi an diesem Morgen auf. Es war bereits fast zehn Uhr und eigentlich wäre er schon seit Stunden auf den Beinen, aber er lag die letzten zwei Stunden wach und überlegte sich einen Weg, wie er die Beziehung zu seiner Familie wieder positiver gestalten könnte, fand jedoch keine wirkliche Lösung. Er verließ sein Zimmer und begegnete seinen drei Geschwistern auf dem Flur. Während Hitomi und Kaero ihn mit einem breiten Grinsen begrüßten, kam von Alexa nur ein kurzes Nicken. Das machte ihm aber fast nichts mehr aus, weil er sich schon irgendwie an die abweisende Haltung ihm gegenüber gewöhnt hatte.
 

Als die Vier die Treppe runter gehen wollten, kam ihnen Naruto entgegen, der sich gerade im Schlafzimmer fertig für die Arbeit machen wollte. Er fing zwar normalerweise früher damit an, nur musste er nach den letzten anstrengenden Tagen einfach mal wieder ausschlafen. „Guten Morgen, Papa.“, trällerte Hitomi fröhlich. „Guten Morgen.“, erwiderte er mit einem warmen Lächeln. Nur galt dieses Lächeln wohl nicht Arashi, da er ohne einen einzigen Blick an ihm vorbeiging. Wieder kein Wort oder irgendeine Geste. Die Art, wie sein Vater mit ihm umging, machte ihn fast wahnsinnig und so platzte ihm dieses Mal der Kragen: „Mein Gott. Ich habe es ja kapiert!“, rief er Naruto wütend hinterher, der daraufhin stehen blieb. „Ich weiß ich habe eine Menge falsch gemacht und es tut mir wirklich Leid. Können wir endlich wieder normal miteinander umgehen?“ „Was soll ich deiner Meinung nach tun, Arashi?“, fragte der Blonde im Gegenzug. „Lass uns die Sache endlich klären.“, schlug der Rothaarige vor. Naruto überlegte und willigte dann ein.
 

Er wandte sich seinen anderen Kindern zu: „Ich habe gehört, dass Ino gerade eine Lieferung von seltenen Blumen aus Amegakure erhalten hat. Wieso seht ihr euch das nicht einmal an? Ihr könnt ihr dann gleich einen schönen Gruß von mir bestellen.“ „Eigentlich wollten wir – “ „Wir sind schon weg.“, unterbrach Alexa ihre Schwester und zog sie am Arm die Treppe runter. Kaero folgte den Beiden.
 

Kurz nachdem sie das Haus verlassen hatten, drehte sich Hitomi fragend zur Blonden. „Ich dachte, ihr wolltet mir in deinem Zimmer etwas über Genjutsu zeigen?“ Die Uzumaki seufzte daraufhin nur kurz. „Ich glaube, ich muss dir etwas über Papa erklären.“, begann sie. „Er ist es als Hokage nicht gewöhnt, Widersprüche zu hören und mag sie auch nicht wirklich. Bei uns sieht er aber normalerweise darüber hinweg. Wenn er aber wie zum Beispiel in der letzten Zeit schlechte Laune hat, mag er Widersprüche nicht, er hasst sie. Und dann ist man immer besser beraten, darauf zu hören was er sagt.“ „Ihr sprecht wohl aus Erfahrung, was?“, entkam es der Schwarzhaarigen. „Na ja, es gab bevor du zu uns gekommen bist durchaus solche Situationen. Meistens hing das dann damit zusammen, dass eine bestimmte Person irgendwelche Dummheiten angestellt hatte.“ Sie warf dabei ihrem Bruder einen Blick zu, der diesen auffing. „Was guckst du mich dabei so an?“
 

Naruto und Arashi waren derweil ins Wohnzimmer gegangen und hatten sich hingesetzt. „Nun gut. Du wolltest die Sache klären, als sag, was du zu sagen hast.“ „Ja, wie gesagt, ich verstehe nicht, warum du immer noch auf dieser Sache herumreitest. Ich hätte nie gedacht, dass du mal so scheinheilig sein könntest.“ Arashis Worte überraschten den Blonden, aber keinesfalls positiv. Er konnte es nicht glauben. Sein Sohn war seiner Meinung nach sehr glimpflich aus der Sache herausgekommen und er hatte eine Menge Hebel in Bewegung gesetzt, um auch Kojiro zu helfen. Sich nun als scheinheilig bezichtigen zu lassen, empfand er nur als dreist. „Ich warne dich, Arashi! Treib es nicht zu weit!“, knurrte er gefährlich.
 

„Was denn? Ist doch so. Du bist genauso wie ich damals losgezogen, um deinen Freund zu retten.“ „Das war eine völlig andere Sache.“, entgegnete Naruto harsch. „Das war damals eine Mission, die ich direkt von Tsunade bekommen hatte. Ich war außerdem nicht alleine, sondern hatte ein Team um mich herum. Es herrschten auch völlig andere Umstände in Konoha. Es waren nicht wie in deinem Fall zwölf Jounin unterwegs, die Kojiro suchten. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie gefährlich die ganze Sache war?“ „Mir ist doch nichts passiert.“, verteidigte sich der Rothaarige. „Ja, weil du großes Glück hattest. Das hatte Kojiro zum Beispiel nicht.“
 

„Du müsstest wissen, dass ich bedeutend stärker bin als Kojiro.“ „Ja, das ist wahr. Du hast für dein Alter außergewöhnliche Fähigkeiten.“, erkannte der Hokage an. „Und trotzdem gibt es sehr viele Shinobis, die dich im Handumdrehen töten könnten. Ich selbst kenne die Gefahren eines Nuke-Nin sehr gut. Ich war damals bedeutend älter und auch stärker als du, als ich einer wurde und dennoch befand ich mich mehrere Male in Lebensgefahr. Darum bin ich ja auch so sauer. Ich habe dir früher davon erzählt und trotzdem hast du das einfach so in Kauf genommen. Hast du auch nur einen guten Grund, der das rechtfertigt?“ Der Genin antwortete nicht. Die Wahrheit war, dass er keinen Grund hatte, der seinen Vater zufrieden stellen würde.
 

Er fuhr sich genervt durch die Haare, eine Angewohnheit, die er von seinem Vater hatte. „Das ist so unfair!“, sagte er laut. „Mein ganzes Leben habe ich versucht, deinen nicht gerade niedrigen Erwartungen gerecht zu werden, damit du stolz auf mich bist. Und da mache ich einen, nur einen einzigen Fehler und schon hasst du mich.“ „Ich dich hassen?“, wiederholte Naruto überrascht die Worte seines Sohnes. „Ich hasse dich doch nicht! Wenn ich das tun würde, wäre es mir egal, was mit dir passiert. Das ist es mir aber nicht. Du, deine Geschwister und deine Mutter stehen für mich über allen anderen. Ich mache mir nur Sorgen um dich. Denn du scheinst nichts aus der Sache gelernt zu haben. Du würdest in der gleichen Situation wieder genauso handeln.“
 

„Nein, das stimmt nicht und das habe ich auch bei der Verhandlung gesagt.“ Der Blonde lachte daraufhin kurz auf. „Ich kenne dich wohl besser, als jeder andere und du bist ein schlechter Lügner. Das kaufe ich dir genauso wenig ab, wie die Sache mit deinem Mitternachtsspaziergang, wo du in Wirklichkeit in Danzous Büro warst.“ „Woher?“, kam es nur geschockt aus Arashi. „Das ist unwichtig, aber sag mir jetzt mitten ins Gesicht, dass du beim nächsten Mal anders handeln würdest.“ Der Genin schwieg und wandte seinen Blick gen Boden. Das deutete sein Vater als Eingeständnis und fuhr fort: „Ich verstehe es einfach nicht. Warum hast du dir keine Hilfe geholt und es auf eigene Faust versucht?“
 

„Du warst ja nicht da!“ Diese Worte sprach der Angesprochene schon fast ein wenig verzweifelt aus. „Und Mama und Oma Tsunade auch nicht.“ „Du kannst dich nicht immer auf mich oder deine engsten Vertrauten verlassen!“, belehrte der Blonde seinen Sohn. „Es werden Situationen kommen, in denen du auch anderen vertrauen musst. Nur wenn du diesen Menschen Vertrauen entgegenbringst kannst du auch erwarten, dass sie dir vertrauen. Solange du das nicht einsiehst und beherzigst, werde ich mein Verhalten dir gegenüber nicht ändern.“
 

„Du hast wohl immer auf alles eine Antwort und hast wahrscheinlich auch noch nie selbst Fehler begangen, was?“, fragte Arashi barsch. Er war nun sichtlich frustriert. „Nein, natürlich nicht und das weißt du auch. Ich habe sogar sehr viele Fehler in meinen Leben begangen. Trotzdem habe ich immer versucht aus meinen Fehlern zu lernen und das solltest du auch tun.“
 

Der Rothaarige stand jetzt auf und ging zur Tür. „Ich glaube, ich weiß jetzt wo das Problem liegt.“ „Ach ja?“ „Die ganze Unterhaltung hat zu nichts geführt. Du versuchst nicht einmal mich zu verstehen. Du hast deinen festen Standpunkt und bist einfach zu stur, um davon abzuweichen. Du würdest dir wahrscheinlich eher einen Arm abschneiden, als einen Schritt auf mich zuzugehen. So hat das alles keinen Sinn.“ „Wo willst du hin?“, rief ihm Naruto genervt nach. „Weg.“, war die wortkarge Antwort darauf.
 

Er hatte fast den Türrahmen erreicht, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Naruto stand plötzlich neben ihm und hielt ihn zurück. „Ich habe dir eine normale Frage gestellt und erwarte darauf eine vernünftige Antwort!“ „Ich geh zu Kojiro und werde da auch erstmal bleiben. Wenn du mich weiterhin ignorierst, ziehe ich es lieber vor, dich gar nicht in meiner Nähe zu haben!“ Er riss sich los und eilte zur Haustür, die im selben Moment von Sakura geöffnet wurde. Die Kunoichi wurde beinahe von ihrem Sohn umgerannt. „Was ist los, Arashi?“, fragte sie verwundert, doch er ignorierte sie einfach und lief an ihr vorbei. „Hey ich rede mit dir!“ „Lass ihn.“, warf Naruto gereizt ein. Damit zog er ihren Blick auf sich. Sein Gesicht sprach für sie Bände. Sie fasste sich an den Kopf und seufzte hörbar. Sie konnte sich schon ungefähr ausmalen, was passiert war.

Vertrauen

So nach mehreren Wochen Absenz bin ich wieder da und habe auch ein neues Chap im Gepäck. Viel Spaß & Thx for Kommis.
 

30.) Vertrauen
 

Am nächsten Tag war aus einem kleinen Nebenzimmer des Hokage-Turmes immer wieder ein Husten zu vernehmen. Es stammte von Shikamaru, der sich gerade durch alte staubige Akten wühlte. Wie seinem Gesicht zu entnehmen war, widerte ihn diese Arbeit sehr an. „Was denkt sich dieser Typ eigentlich?“, entkam es ihm leise. „Meint er, ich habe nichts Besseres zu tun, als mich durch uralte Akten zu kämpfen?“ Sein Zorn richtete sich gegen Naruto, der den Nara angewiesen hatte, ihn über mögliche Attentäter bei den Chuunin-Auswahlprüfungen zu informieren. Der Jounin fand diese Arbeit ziemlich nutzlos, weil nahezu alle Gegner in diesen Akten schon tot und der Rest wohl so alt waren, dass diese kaum eine Gefahr darstellen würden. Außerdem würde kaum ein Dorf auf die Idee kommen, Konoha in irgendeiner Form anzugreifen. Konoha war gefürchteter denn je. Das lag zum Teil an der großen Kampfkraft des Dorfes, aber auch an dem Ansehen des Rokudaime Hokage. Es war überall auf der Welt die Meinung vertreten, dass Naruto der stärkste lebende Ninja war und als unbesiegbar galt. Wenn der Uzumaki davon hörte, lachte er nur und sagte Sätze wie „Die Leute übertreiben gerne.“, aber in Wirklichkeit beschützte diese Einschätzung der Leute das Dorf mehr als jedes Jutsu.
 

Aber diese Einwände behielt Shikamaru lieber für sich, weil er sonst fürchten müsste, nicht mehr lebendig aus dem Büro des Blonden herauszukommen. Dieser war nämlich in einer Stimmung, die bei ihm extrem selten vorkam. Gelinde gesagt, hatte er an dem Tag sehr schlechte Laune. Man musste kein Genie sein, um zu erkennen woran das lag. Auf jeden Fall konnte er in diesem Gemütszustand sehr ungerecht werden und bei der kleinsten Provozierung sofort auf 180 sein. Das Erste, was der Nara getan hatte, als er das bemerkte, war seine Freunde zu informieren, denn das Beste was man jetzt tun konnte, war Naruto bestmöglich aus dem Weg zu gehen und abzuwarten, bis sich sein Gemütszustand wieder bessern würde.
 

Nur war diese Information noch nicht zu Kiba und Neji gedrungen, weil diese gerade erst von einer Mission wiedergekehrt waren und sogleich Naruto über dessen Verlauf informieren wollten. Deshalb standen sie auch jetzt vor der Tür zu Narutos Büro. Der Rokudaime arbeitete gerade an den Vorbereitungen für die anstehenden Chuunin-Examen. Er musste noch die Wachen so verteilen, sodass eine optimale Sicherheit herrschen würde. Doch als nun die ANBUs eintraten, blickte er von einem Bericht auf und fixierte die beiden. Sein Blick war zur Überraschung der Hyuugas sehr ernst.
 

„Die Mission war ein voller Erfolg.“, sagte Neji zufrieden. „Das wundert mich.“, erwiderte der Blonde trocken. „Soweit ich weiß, war die Mission nur auf zwei Tage angesetzt. Ihr wart aber mehr als drei Tage unterwegs. Es gab also keinerlei unvorbereitete Vorkommnisse?“ „Nun, wir sind auf dem Rückweg an den heißen Quellen vorbeigekommen und…“, begann Neji zögerlich, wurde aber sogleich vom Uzumaki unterbrochen. „Das ist also der Grund. Gut, dann könnt ihr ja morgen gleich die nächste Mission in Angriff nehmen.“ „Warten sie mal kurz, Hokage-Sama.“, warf Kiba ein. „Wir haben doch Anrecht auf ein paar freie Tage. Wir haben ja auch Familie. Und schließlich sind morgen die Auswahl-Examen. Die wollten wir uns eigentlich mit unseren Familien ansehen.“ „Tja, das ist nicht mein Problem.“, entgegnete der Hokage desinteressiert. „Wenn ihr es vorzieht auf euren Missionen Urlaub zu machen, könnt ihr nicht noch erwarten, nach den Missionen noch Urlaub zu bekommen.“
 

„Komm schon Naruto.“, versuchte Kiba auf den Rokudaime einzuwirken. „Du tust ja gerade so, als ob wir ein Staatsverbrechen begangen hätten. Wir haben die Mission doch erfolgreich abgeschlossen. Ob nun ein Tag mehr oder weniger ist doch nicht so wichtig. Du bist doch sonst nicht so kleinlich.“ Diese Äußerung reichte schon aus um Naruto in Rage zu bringen. Er stand ruckartig auf und die beiden ANBUs wichen sofort etwas zurück. „Seit wann duzt ihr mich eigentlich?“, fragte der Blonde sauer. „Solange es sich um offizielle Belange handelt, habt ihr mich gefälligst in der korrekten Weise anzureden. Und es geht mir weniger um diesen einen Tag, sondern mehr darum, dass ich mich darauf verlassen können muss, dass ihr meine Befehle korrekt befolgt. Wenn ich mich schon nicht auf meine wichtigste Einheit, die ANBU verlassen kann, auf wen denn sonst?“ „Jetzt komm mal wieder runter!“, gab Kiba ebenfalls erregt zurück. Daraufhin wurde Narutos Gesichtsausdruck noch gefährlicher und er wollte gerade etwas lautstark erwidern, als eine weitere Stimme erklang: „Jetzt reicht es aber, Naruto!“
 

Derweil klingelte es an der Tür zu Sais Haus und dieser öffnete auch wenige Momente später die Tür. Er war etwas überrascht, als er erkannte wer ihm denn da einen Besuch abstattete. „Tsunade-Sama?“, kam es nur aus ihm. „Ich habe dir doch schon öfters gesagt, dass du mich nicht mehr so förmlich anreden musst. Schließlich bin ich schon seit geraumer Zeit kein Hokage mehr. Ich suche Arashi. Ist er bei euch?“ „Ja.“, antwortete der ANBU-Leiter. „Er ist gerade zusammen mit Kojiro auf der Terrasse.“
 

Der Gesuchte unterhielt sich tatsächlich gerade mit seinem Freund über mögliche Strategien für die bevorstehenden Kämpfe. Allerdings unterbrachen sie ihr Gespräch, als Tsunade die Terrasse betrat. Arashi wandte seinen Blick sofort von der Blonden ab. Er wusste genau, was jetzt folgen würde. „Hallo, Tsunade.“, sagte der Kanirate freundlich. „Wie können wir ihnen helfen?“ „Ich würde ganz gerne kurz mit Arashi unter vier Augen reden wenn das möglich wäre.“ Kojiro sah kurz zwischen den beiden hin und her. „Natürlich. Ich werde meinem Vater mal bei der Zubereitung des Essens helfen gehen.“ Nach diesen Worten machte er sich auf den Weg ins Haus.
 

„Hat dich mein Vater geschickt?“, entkam es dem Rothaarigen prompt. „Oh nein. Ich bin aus eigenem Antrieb hier. Dein Vater wäre wohl auch zu stolz, mich in dieser Angelegenheit um Hilfe zu bitten.“ „Ja das sieht ihm ähnlich.“ Diese Äußerung überhörte die Sannin gekonnt und setzte sich stattdessen dem Uzumaki gegenüber. „Das Gespräch mit deinem Vater hatte wohl nicht den gewünschten Erfolg, was?“ „Ja, wie auch? Gegen diesen Sturschädel zu argumentieren ist auch quasi sinnlos.“ „Tja, da ist er wohl nicht der Einzige.“, gab Tsunade zu bedenken. „Was soll das denn heißen?“ „Komm schon, Arashi. Ich habe dir doch gesagt, dass du deinen Vater erst einmal in Ruhe lassen sollst. Wenn du ihn dann auch noch provozierst, ist so eine Reaktion vorherzusehen.“ „Ach jetzt ist die Sache meine Schuld, oder was?“, gab Arashi empört zurück. „Zum Teil ja.“
 

„Wäre Papa nicht so spießig und unfair, wäre es auch nicht so weit gekommen. Ich meine Kaero zum Beispiel hat öfters schon Mist gebaut und da hat er ihm das nicht länger als ein paar Stunden nachgetragen. Wenn ich aber mal einen Fehler mache, ist das natürlich etwas völlig anderes. Kannst du mir diese Ungerechtigkeit erklären?“ „So wie du es darstellst hast du Recht, aber das Problem ist, dass in deinem Falle mehr dahinter steckt als du vielleicht denkst.“ „Wie meinst du das?“, fragte Arashi entgeistert.
 

Die ehemalige Hokage seufzte kurz und fuhr dann fort: „Sagt dir der Name Sasuke Uchia etwas?“ „Natürlich. Das war doch ein Jugendfreund meines Vaters, der Konoha aus Rachedurst hintergangen und verlassen hat.“ „Du kennst ihn also.“, schlussfolgerte Tsunade. „Aber was hat er mit der Sache zu tun?“ „Ich denke, er sieht Sasuke zum Teil ihn dir.“ „WAS? Wie kann Papa den mit mir vergleichen? Ich habe Konoha verlassen, um meinen besten Freund zu retten und nicht um meine eigenen eigennützigen Ziele zu verfolgen.“ „Ich gebe dir völlig Recht.“, stimmte die Kunoichi zu. „Du hattest bedeutend edlere Motive, aber eines hast du mit ihm gemeinsam. Ihr wart beide bereit, sehr viel für etwas sehr Wichtiges in eurem Leben aufzugeben und das macht deinem Vater große Angst.“ „Angst?“ „Ja, du musst wissen, dass Sasuke nicht nur sein bester Freund war, sondern auch eine große Niederlage für ihn darstellt.“ „Ich verstehe nicht ganz.“ „Dein Vater ist ein wahrlich ein schlechter Verlierer und sehr ehrgeizig. Was er sich vornimmt, erreicht er normalerweise auch. Das Gleiche gilt für seine Versprechen. Er wollte immer Hokage werden und das ist er jetzt auch. Damit verbunden war auch die Sicherheit der Shinobis und Bürger Konohas, die er unbedingt schützen wollte, was ihm mit den Siegen über Orochimaru und Pein gelang. In einem weiteres Ziel , mit deiner Mutter, der Liebe seines Lebens zusammenzukommen hatte er auch Erfolg. Du bist ja eines der Ergebnisse dieses Erfolges. Er hat also nahezu alle seine Ziele verwirklicht. Alle außer eines. Seine einzige große Niederlage in seinem Leben war, dass er Sasuke nicht von seinem Pfad abbringen und retten konnte und das nagt noch heute an ihm.“
 

„Und deswegen ist er so streng mir gegenüber?“, fragte der Rothaarige nach. „Ich denke schon, weil er Ansätze von Sasukes Verhalten bei dir sieht auch wenn es nur sehr kleine sind.“ „Aber ich würde doch niemals Konoha aus solchen Gründen hintergehen.“ „Ja, das weiß er sicherlich auch, aber dein Verlassen hat Zweifel bei ihm geweckt. Er macht sich Sorgen um dich, weil er dich über alles liebt. Du bist einer der wenigen Menschen, die er über Konoha stellt.“ „Aber er brauch doch keine Zweifel zu haben. Er kann mir doch vertrauen.“ „Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Sache, Arashi.“, belehrte Tsunade den Genin. „Es braucht viel Mühe, es sich zu erarbeiten und man kann es sehr schnell wieder verlieren. Und eines ist klar. Dein kleiner Ausflug hat nicht gerade dazu beigetragen, dass man dir sofort Vertrauen entgegenbringt. Etwas anderes ist auch sehr wichtig in Verbindung mit dem Vertrauen, dass du dir zurückwünschst: Du kannst nur dann erwarten, dass man dir vertraut wenn du selbst anderen Vertrauen entgegenbringst.“ Nach diesen Worten musste Arashi unweigerlich grinsen. „Das Gleiche hat Papa auch gesagt.“ „Ja, dein Vater ist über die Jahre doch sehr weise geworden. Das hätte ich ihm, als ich ihn damals kennenlernte, gar nicht zugetraut.“
 

„Wie war er denn damals so?“, wollte der Rothaarige jetzt wissen. „Mmh, so ziemlich genau wie dein Bruder.“, erwiderte die Blonde. „Echt? Das hätte ich gar nicht gedacht. Dann muss er sich über die Jahre doch ganz schön verändert haben.“ „Das hat er auf jeden Fall. Er ist zweifelsohne erwachsen geworden. Allerdings hat er sich in seinem Grundcharakter nicht verändert, was auch nur als zu gut ist. Schließlich macht ihn das zu dem gütigen und liebenswürdigen Menschen, der er war und immer noch ist. Diesen Grundcharakter hat er an dich weitergegeben und das ist auch der Grund, warum so viele Menschen hinter dir stehen.“ „Ach ist das so?“ „Natürlich, einer dieser Menschen sitzt gerade vor dir.“, sagte Tsunade mit einem Grinsen auf den Lippen. „Es gibt etliche Leute, die für dich durch die Hölle und zurück gehen würden. Es gibt also keinen Grund für dich, so etwas Gefährliches was du getan hast das nächste Mal wieder auf eigene Faust zu tun. Alles was dein Vater von dir möchte, ist das du diesen Menschen vertraust.“ Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und blickte ihm tief in die Augen. „Bitte beherzige diesen Wunsch, denn es ist auch meiner. Vertraue deiner Familie, deinen Freunden und noch bedeutend wichtiger, vertraue Konoha. Dieses Band des Vertrauens macht unser Dorf erst so stark, wie es ist. Diese Sache hat dein Vater versucht Sasuke beizubringen, aber seine Bemühungen schlugen fehl. Wenn du das allerdings im Gegensatz zu ihm verstehst, werden sich auch die Sorgen deines Vaters verflüchtigen und euer Verhältnis wird sich wieder normalisieren. Alles was du nun tun musst, ist vertrauen.“
 

Diese Worte gaben dem Genin schwer zu denken. Die neuen Informationen, die er durch diese Unterhaltung erhalten hatte, änderten seine Ansichten bedeutend. Er hatte die für seinen Geschmack sehr strenge Anschauungen Narutos bis jetzt nicht eingesehen, aber so wie es aussah, hatte er die Motive seines Vaters falsch gedeutet. Letztendlich wollte er nichts weiter, als ihn vor zukünftigen Fehlern zu bewahren. Die eine Gemeinsamkeit zu Sasuke Uchia kannte er bis jetzt nicht und wenn er alles in einem Gesamtbild betrachtete, machte es die Reaktion seines Vaters für ihn doch verständlich. Er wollte auch kein einsamer Wolf werden, der nur auf sich selbst vertraut, er wollte ein Mensch werden, dem andere vertrauen können und dafür war es notwendig, dass er diesen selbst vertraut.
 

So, Arashi hat seinen Fehler dank Tsunade also eingesehen, aber wird Naruto in seinem jetzigen Gemütszustand auf ihn hören und wer ist die Person, die Naruto unterbrochen hat? Erfahrt es im nächsten Chap^^.

Versöhnung

Tja, hat mal wieder länger gedauert, aber wenigstens nicht so lange wie beim letzten Mal. Dafür ist es eines der längeren Chaps. Viel Spaß und THx for Kommis.
 

31. Versöhnung
 

Die drei Männer im Büro wandten sich jetzt der dazugekommenen Stimme zu und erblickten eine ziemlich missgestimmte Sakura, die ihren Mann anfunkelte. Schnell schaute sie aber zu den beiden ANBUs hinüber und erhob die Stimme: „Ich glaube ihr klärt das besser wenn sich der Hokage etwas beruhigt hat.“ Der Blonde nickte daraufhin nur kaum merklich. Diese Aufforderung ließen sich die Beiden nicht zweimal sagen und verschwanden schnellstmöglich aus dem Büro. Damit waren nur noch die Uzumakis im Raum. Die Kunoichi versuchte Blickkontakt aufzubauen, aber Naruto wich diesem aus und starrte stattdessen zu Boden. Mit gereizter Stimme sagte er: „Tu das nicht noch einmal!“ „Was?“ „Na was wohl? Meine Autorität untergraben. Ich meine, wie steh ich denn da, wenn ich klein bei nur weil meine Frau etwas dagegen hat, wie ich meine Shinobi behandele?“ „Wie bitte? Nur deine Frau? Sag mal hörst du dich eigentlich noch selbst reden?“, fauchte sie ihn an. „Ich bin nicht einer deiner ANBUs an denen du deine schlechte Laune auslassen kannst, also sprich gefälligst nicht in so einem Ton mit mir!“
 

Naruto sah seine Frau nur wie ein Auto an. Er war es wahrlich nicht mehr gewöhnt so angesprochen zu werden. Sakura war wohl die einzige, die so mit ihm sprechen konnte ohne Konsequenzen erwarten zu müssen. Da der Blonde noch nicht in der Lage war etwas zu erwidern, setzte sie nach: „Deine Gefühle sollten sich nicht so auf deine Urteilsfähigkeit auswirken.“ „Ich glaube nicht, dass ich mir von dir Ratschläge anhören muss, wie ich das Dorf zu leiten habe. Darin habe ich wohl ein wenig mehr Erfahrung als du und die Leitung Konohas ist wohl etwas anderes, als die eines kleinen Krankenhauses.“ Alleine für diese abfällige Bemerkung hätte sie ihm schon eine scheuern können, aber sie biss auf die Zähne und versuchte sich zu beruhigen. „Ich bin nicht hier um mit dir zu streiten, sondern um mit dir zu reden.“ „Ich weiß auch worüber, aber du müsstest wissen, dass mein Standpunkt steht.“ „Meinst du nicht, dass du ein wenig überreagiert hast?“, fragte Sakura nach. „Vielleicht habe ich das sogar bis zu einem gewissen Punkt.“, gab Naruto zu. „Aber wenigstens sehe ich nicht großzügig darüber hinweg wie du. Für dich scheint die ganze Sache ja halb so schlimm zu sein.“ „Glaubst du das wirklich? Meinst du, ich bin nicht unglaublich sauer auf unseren Sohn? Er kann von Glück reden, dass er nicht in meiner Reichweite war, als ich das alles erfahren habe, sonst hätte ich ihm wohl die Dummheiten aus der Birne geprügelt, aber das bringt eigentlich überhaupt nichts.“
 

„Und deshalb sollen wir das einfach geschehen lassen? Es einfach ignorieren? Er war sogar so dreist, mich als scheinheilig zu bezeichnen.“ „Damit hat er auch vollkommen Recht.“ „Na vielen herzlichen Dank.“, erwiderte er sarkastisch. „Komm schon, Naruto. Versetze dich einmal in seine Lage. Wenn du in seinem Alter in der gleichen Situation gewesen wärst, hättest du genauso gehandelt und wenn du ganz ehrlich zu dir selbst bist, wirst du mir auch zustimmen.“ Der Blonde sagte erst einmal nichts und wandte seinen Blick von ihr ab. „Das macht die Sache noch lange nicht richtig. Er ist viel besonnener und intelligenter als ich es damals war. Er soll meine Fehlentscheidungen nicht wiederholen.“
 

Sakura ging ein wenig auf ihren Mann zu und sagte jetzt in einem weitaus milderen Ton: „Ja, er und dein jugendliches Ich seit in vielen Dingen unterschiedlich, aber ihr habt auch große Gemeinsamkeiten. Die Angewohnheit, alles für die Menschen die ihr liebt zu tun und die Suche nach Anerkennung. In seinem Falle aber die Anerkennung von dir. Er hat schon immer zu dir aufgesehen und wollte so sein wie du. Deshalb belastet ihn die jetzige Situation auch so. Und dir tut sie auch nicht gut, was dein Gemütszustand ganz klar belegt. Es wirkt sich auf unsere gesamte Familie negativ aus, also kannst du die Sache nicht einfach ruhen lassen, Schatz?“ „Nein, wenn ich das tue, würde Arashi höchstwahrscheinlich nichts daraus lernen. Ich mache mir Sorgen, dass er das nächste Mal noch einen Schritt weitergeht, dass er vielleicht…“, weiter kam er nicht, weil er spürte wie sich Sakuras Arme von hinten um seinen Körper legten. Eine wohltuende Wärme durchzog seinen Körper. „Ich weiß, was du befürchtest und ich verstehe das nur zu gut.“, kam es beruhigend aus ihr. „Aber eines muss dir klar sein, Schatz. Er ist nicht Sasuke. Sie sind grundverschieden.“ Sie merkte, wie sich bei der Erwähnung dieses Namens jeder Muskel seines Körpers kurzzeitig anspannte. Er konnte es nicht leugnen. Dieser Gedanke war ihm des Öfteren in der letzten Zeit gekommen, obwohl es eigentlich keinen Sinn ergab. Wie Sakura es bemerkt hatte, hatten sein früherer bester Freund und sein Sohn wenig bis gar nichts gemeinsam.
 

„Sasuke war verwirrt und zerfressen von Hass und Rachedurst. Er hatte seine Familie auf grausame Weise verloren und sich niemals davon erholt. Das alles trifft auf Arashi aber nicht zu. Deine Sorgen sind also völlig unbegründet.“ Er drehte sich nun um und sah die Kunoichi wieder direkt an. „Das weiß ich, aber trotzdem lässt mich dieser Gedanke nicht los. Ich weiß selber nicht einmal genau warum.“ „Ich glaube, dass es weniger darum geht, was Arashi getan hat, sondern mehr der Fakt, dass es Arashi war.“ Er sah sie daraufhin nur fragend an. „Sieh mal, Schatz. Wäre es zum Beispiel Kaero gewesen, hättest du die Sache wohl schon längst vergessen. Es hätte dich bei weitem nicht so sehr überrascht, weil naja, Kaero nun einmal sehr stark nach dir schlägt und du warst ja als Kind nicht gerade ein Unschuldsengel. Arashi ist jedoch anders. Er ist immer sehr diszipliniert und sehr weit für sein Alter. Zudem ist er sehr höflich und wird von allen gemocht. Er hat vorher noch nie gegen irgendwelche Regeln verstoßen. Wir beide hätten wohl nie erwartet, dass er mal so etwas wie einen Angriff auf einen Konoha-Chuunin tun würde. Genauso unvorbereitet hat dich damals Sasukes Verlassen getroffen und wenn man noch dazu nimmt, dass die beiden Ereignisse gewisse Gemeinsamkeiten haben, ist es nur logisch, dass du dich an das, was vor über zwanzig Jahren geschehen ist erinnert fühlst.“
 

Die Worte machten für Naruto durchaus Sinn. Er hatte eigentlich großes Glück mit Arashi. Der Rothaarige hatte ihm nie wirkliche Probleme bereitet, war höchst talentiert und reif. Vielleicht hat der Hokage einfach zu hohe Erwartungen an seinen ältesten Sohn gestellt. Denn trotz all seiner Reife und bemerkenswerten bisherigen Shinobi-Laufbahn war er doch noch ein vierzehnjähriger Teenager, der ab und zu Fehler machte und das war auch sein gutes Recht. Der Blonde konnte einfach noch nicht erwarten, dass Arashi alles verstehen würde, aber er kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er es irgendwann in der Zukunft tun würde.
 

Er musste unweigerlich grinsen, als er Sakura ansah. „Es ist schon beinahe unheimlich. Du kennst mich fast besser als ich mich selbst.“ „So schwierig ist das auch nicht. Du bist nämlich eigentlich sehr einfach gestrickt und außerdem ist es meine Aufgabe als deine Ehefrau, dich zu verstehen und dich vor irgendwelchen Dummheiten zu bewahren, was bei dir nahezu ein Full-Time-Job ist und trotzdem würde ich mit niemanden tauschen wollen, weil ich dich über alles liebe, aber bitte höre dieses Mal auf mich und vertraue Arashi.“ Ihr Blick wurde jetzt eindringlicher und bange Sekunden verstrichen. Endlich entspannte sich Narutos Gesicht und sein Lächeln breitete sich aus. „Na schön. Ich rede mit ihm.“ Es waren weniger die Worte, die sie ungemein beruhigten, sondern mehr das Lächeln. Denn es war seit ihrer Wiederkehr das Erste, welches wirklich von Herzen kam. „Danke.“, flüsterte sie und küsste ihn zärtlich. Seine ganze Anspannung fiel von ihm ab und er genoss einfach nur diesen Augenblick ihrer Umarmung. Wieder einmal bewies Sakura ihre Fähigkeit, Naruto enorm entlasten zu können und ihn vor Fehlern zu bewahren.
 

Eine Weile verharrten sie so. Sie versuchte ihrerseits die Umarmung zu lösen, aber er sah sie nur vielsagend an und beugte sich herunter, um sie erneut zu küssen. Sie legte jedoch ihren Zeige- und Mittelfinger auf seine Lippen. „Tut mir leid, Schatz, aber ich muss zurück ins Hospital.“ Etwas enttäuscht ließ er von ihr ab und sagte: „Tss, manchmal denke ich, dass du deinem Beruf mir vorziehst. Weißt du, ich habe auch meine Bedürfnisse.“ „Ich weiß, ich weiß, aber ich mache es heute Abend wieder gut, versprochen.“ „OK, aber ich nehm dich beim Wort.“ „Kein Problem.“, erwiderte sie nur und verschwand anschließend. Der Blonde atmete hingegen erst einmal tief durch und verließ dann auch das Zimmer. Er musste noch etwas anderes in Ordnung zu bringen.
 

Nach ein paar Minuten hatte er sein Ziel, das kleine Nebenzimmer, in dem sich Shikamaru aufhielt, erreicht. Er erblickte ihn aber zuerst nicht. Erst als er seinen Blick nach rechts wandte, konnte er Shikamaru ausmachen. Dieser saß schlafend an einem kleinen Tisch. Dem Rokudaime entwich nur ein kleines „Typisch.“, als er sich daran machte seinen Freund zu wecken. Der Nara sah ihn wenige Momente später verschlafen an. Es dauerte einen Moment bis er realisierte, wer ihn da gerade aus dem Schlaf geholt hatte. Als das jedoch passierte, schnellte er sofort hoch und sah den Hokage angsterfüllt an. Er hatte zuvor Kiba und Neji getroffen und wusste daher, was passiert war. Die sonst so ruhige Art des Jounins wurde jetzt von schnellen und unsicheren Entschuldigungsversuchen überschattet: „Entschuldigen sie vielmals, Hokage-Sama, ich bin nur kurz eingenickt, ich, eh…“ „Lass gut sein, Shikamaru.“, unterbrach ihn der Blonde. „Diese idiotische Aufgabe interessiert mich nicht mehr. Ich würde dich stattdessen darum bitten, Neji und Kiba aufzusuchen und ihnen etwas von mir mitzuteilen.“ „Was?“, war die überraschte Frage des Naras. Er verstand jetzt gar nichts mehr. Vor ein paar Stunden wäre Naruto noch an die Decke gegangen, aber jetzt war er so besonnen und verständnisvoll, wie man ihn normalerweise kannte. „Lade sie bitte in meinem Namen morgen Abend zu Ichirakus ein. Die Einladung gilt auch für dich. Ich habe euch nicht so behandelt, wie es euch zusteht und möchte mich in dieser Form dafür entschuldigen.“ Danach verließ er den kleinen Raum wieder und ließ einen völlig perplexen Shikamaru zurück. Die einzigen Fragen, die ihm jetzt im Kopf umherschwirrten waren: „Wie macht diese Frau das nur? Wie schafft sie es, diesen Typen in kürzester Zeit zu beruhigen? Vielleicht kann sie mir das beibringen? Das würde mir bestimmt weiterhelfen, wenn Ino mal wieder ihre Launen hat.“
 

Am späten Nachmittag stand nun ein doch sichtlich nervöser Arashi vor der Tür zum Hokagen-Büro und überlegte sich, wie er sich am besten entschuldigen sollte. Nach mehreren erfolglosen Minuten des Nachdenkens entschied er sich es einfach gerade heraus zu sagen. Er klopfte an und wurde hereingebeten.
 

„Arashi?“, kam es nur verwundert aus dem Rokudaime. „Es ist gut, dass du hier bist. Ich wollte nämlich mit dir reden.“ „Lass mich bitte zuerst etwas sagen, Papa.“, entgegnete der Genin. „Nur zu.“ „Nun, ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich habe mich kindisch und respektlos verhalten, aber du kannst mir glauben, dass ich nun verstanden habe, was du mir mit deinem Verhalten zeigen wolltest. Ich werde von nun an den Menschen, die mich lieben und achten mehr vertrauen.“ „Es macht mich sehr glücklich das zu hören, aber eigentlich bin ich der, der sich entschuldigen muss. Ich habe mich dir gegenüber nicht korrekt verhalten. Ich habe mich zu sehr von meinen Erinnerungen leiten lassen und es dir so unnötig schwer gemacht. Bitte verzeih. Wir haben beide überreagiert, aber da du jetzt die volle Bedeutung von Vertrauen erkannt hast, können wir diese ganze Sache endlich vergessen und nach vorne sehen. Schließlich hast du morgen einen wichtigen Kampf vor dir.“
 

Man konnte richtig mit ansehen, wie Arashi ein riesiger Felsbrocken vom Herzen fiel. Endlich war das alles ausgestanden und er konnte seinem Vater wieder richtig in die Augen sehen. „Danke, Papa.“ „Nichts zu danken, aber ehrlich gesagt bin ich mal wieder enorm beeindruckt von dir. Das du es soll schnell verstanden hast, beeindruckt mich ungemein.“ „Naja…“, begann der Rothaarige zögerlich. „Eigentlich war es Oma Tsunade, die dafür gesorgt hat, dass ich es verstanden habe.“ Naruto konnte nicht anders, als zu lachen. „Hach Arashi, wir sind schon zwei Sturköpfe, was? Scheinbar brauchen wir beide öfters mal einen weiblichen Tritt in den Hintern, um zu verstehen.“ Arashi verstand diese Äußerung sofort und begann ebenfalls breit zu grinsen. „Also hat Mama?“ „Jap. Ich gebe dir einen Rat: Suche dir eine starke selbstbewusste Frau, die dich öfters mal zurechtweisen kann. Obwohl der Rat wohl schon hinfällig ist, denn soweit ich weiß, erfüllt Sanari diese Kriterien.“ Der Genin lief augenblicklich rot an und sah beschämt zu Boden. „Ich hab keine Ahnung, wovon du redest.“ „Naja, es geht mich auch nichts an. Das ist ganz allein deine Sache.“, erwiderte der Hokage mit einem Grinsen.
 

„Na dann hol ich mal jetzt meine Sachen von Kojiro und warte dann zu Hause auf dich. Du hast bestimmt noch Sachen für morgen vorzubereiten.“ „Ja, stimmt. Ich versuche es bis zum Abendessen zu schaffen.“ Arashi hatte die Tür schon fast erreicht, als Naruto noch etwas einfiel. „Oh das hätte ich beinahe vergessen. Eine Sache noch wegen des morgigen Kampfes. Ich weiß, dass Virgo Kaiten ein starker Gegner ist. Mindestens auf Kojiros und Sanaris Niveau, wahrscheinlich sogar darüber, aber bedenke, dass es trotzdem nur ein friedlicher Prüfungskampf ist, also versuche es so gut wie möglich nicht einzusetzen. Ich werde es dir nicht verbieten, aber benutze es nur als letztes Mittel.“ „Dessen bin ich mir bewusst und ich denke, ich werde auch ohne es stark genug sein. Ich werde diesen Kampf gewinnen und dich stolz machen. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich ihm zeigen werde, aus welchem Holz ein Uzumaki geschnitzt ist.“ „Das ist exakt die Antwort die ich von meinem Sohn erwartet habe.“
 

So, nach mehreren Chaptern, in denen ich mich größtenteils auf die Beziehungen der Charaktere (gerade zwischen Naruto und Arashi) konzentriert habe, wird es in den nächsten Chaptern wieder actionreich, denn die Prüfungen beginnen. Also freut euch auf mindestens vier Chapter voller neuer Jutsus und Kämpfe^^.

Prüfung I

Oh Mann, ich hab einfach keinen geeigneten Schnitt gefunden, wo ich das Chapter beenden konnte. Dadurch ist es wesentlich länger, als alle anderen (knapp 3000 Wörter), wird euch aber sicherlich nicht stören^^. Viel Spaß und Danke für die Kommis.
 

32.) Prüfung I
 

Es war ein herrlich sonniger Tag, geradezu gemacht für das kommende Ereignis. Obwohl es erst neun Uhr am Morgen war, war das gesamte Dorf schon auf den Beinen. Viele Händler priesen ihre Waren an und versuchten diese an den Mann zu bringen. Die verschiedensten Gruppen und Klassen von Menschen strömten durch die Straßen. Von Feudal-Herren bis zu einfachen Arbeitern. Fast alle hatten das gleiche Ziel, eines der imposantesten Monumente Konohas: Die Konoha-Arena, ein gigantisches Stadion am Rande des Dorfes, welches als Austragungsort für die Chuunin- und Jounin-Prüfungen diente. Es bot mehr als doppelt so vielen Menschen Platz wie das alte Stadion. Aber das Besondere war nicht unbedingt die Größe des Stadions sondern eher die spezielle Beschaffenheit des Kampffeldes. In der Mitte befand sich ein gepflasterter Kreis von einem Durchmesser von ca. zwanzig Metern. Darum herum gab es vier verschiedene Areale. Eines mit einer Wiese und mehreren Bäume, eines mit einer felsigen Landschaft, ein weiteres wüstenähnliches und schließlich eines, in dem sich ein kleiner aber tiefes Wasserbassin befand. Mit dieser Aufteilung sollte eine möglichst hohe Chancengleichheit geschaffen werden, weil so die Shinobi aus den verschiedensten Teilen der Welt in ihrer gewohnten Umgebung kämpfen konnten.
 

Mehr als die Hälfte der Plätze waren bereits belegt und auch die vier Kage hatten sich bereits dort auf einer abgeteilten Tribüne an der Nordseite eingefunden. Kaero, Alexa und ihre dazugehörigen Teams waren schon seit einer halben Stunde vor Ort und konnten sich so besonders gute Plätze sichern. Es war das erste Mal seit mehreren Wochen, dass sie so zusammenkamen. Sie hatten ja in den letzten Wochen verschiedenste Trainingsprogramme durchlaufen. Kaero und Alexa wurden in dem Umgang mit ihren Elementen, Hidate und Shenji im Hyuuga-Stil und Kané in den Schattenjutsus geschult. Alle hatten bemerkenswerte Fortschritte gemacht und neue Jutsus erlernt.
 

Nun gesellte sich auch ein alter Bekannter zu der Gruppe hinzu. Dieser wurde sofort herzlich aufgenommen. Gerade Kaero freute sich sehr die Person wieder zu sehen. „Hey Takeru altes Haus!“, kam es lautstark aus dem Blonden. „Wie läufts?“ „Super. Ich bin um einiges stärker geworden. Ich stecke dich jetzt mit Sicherheit in die Tasche.“ „Tss, das meinst aber auch nur du. Ich habe nämlich ein geniales neues Jutsu gelernt, welches dich im wahrsten Sinne des Wortes schocken wird.“ „Von diesem genialen Jutsu habe ich aber in unseren letzten Trainingskampf nichts gesehen.“, mischte sich Shenji in die Unterhaltung ein. „Das war ja auch total unfair!“, verteidigte sich der Uzumaki. „Du hast einfach heimtückisch von hinten angegriffen und meine ganzen Chakrapunkte versiegelt. Das nächste Mal hast du aber nicht so viel Glück.“ „Ich bin jederzeit zu einem Rückkampf bereit.“, erwiderte der Hyuuga angriffslustig. Wie so oft brach eine Diskussion zwischen den beiden Streithähnen aus. Obwohl sie sich zwar immer noch meistens gegenseitig auf die Nerven gingen, respektierten sie die Stärke des Anderen jetzt. Keiner von beiden würde es wohl jemals zugeben, aber die beiden waren nicht nur erbitterte Rivalen, sondern auch ziemlich gute Freunde geworden, die keine Gelegenheit ausließen, sich zu messen.
 

Ein Schrei unterbrach die Unterhaltung und alle Augen waren jetzt auf den Ursprung des Tons gelegt. Er war von Kané gekommen, die sich beinahe zu Tode erschreckt hatte, als wie aus dem Nichts Kakashi, Sai und Yamato neben ihr aufgetaucht waren. Währendem sich Sai bei der jungen Nara entschuldigte, sah Alexa die Ankömmlinge genervt an und sagte: „Sie sind zu spät!“ „Ja, entschuldigt, da war diese alte Frau und…“ „Sparen sie sich das!“, unterbrach die Uzumaki den Hatake. „Als ob diese lahme Ausrede bei uns ziehen würde. Von ihnen habe ich ja nichts anderes erwartet, aber das sich selbst Sensei Yamato und Sensei Sai so sehr verspäten würden, hätte ich nicht gedacht. Sie können froh sein, dass wir ihnen Plätze frei gehalten haben, sonst könnten sie sich die Kämpfe mit einem Fernglas anschauen.“
 

Kakashi fing auf diese Äußerung hin an zu grinsen, was die Uzumaki doch ein wenig unpassend fand. „Finden sie das so amüsant?“ „Nein, nein. Es ist nichts.“, erwiderte er nur und setzte sich neben sie. Der Grund für sein Grinsen war, dass er sich stark an die früheren Tage mit Team 7 erinnert fühlte. Die junge Blonde erinnerte ihn doch sehr an Sakura. Obwohl die Beiden abgesehen von den grünen Augen wenig Ähnlichkeit miteinander hatten, brauchte man nicht lange, um zu erahnen, dass sie Mutter und Tochter waren. Das gleiche Temperament und das gleiche manchmal etwas launische Wesen.
 

Auch die rosahaarige Kunoichi war gerade etwas missgestimmt. Die Quelle dieser Stimmung hatte einen Namen: Juko Hotaro. Die Raikage umwarb schon seit mehreren Minuten ihren Mann und lobte das Stadion und seine Organisierung der Examen in den höchsten Tönen und strich immer wieder über seinen Arm, was schon an Frechheit grenzte, wenn man bedachte, dass sowohl Sakura als auch Jukos Mann, ein starker Jounin aus Iwa direkt daneben standen, aber das schien die schöne Kage nicht weiter zu stören. Als sie dann auch noch darauf bestand, neben ihm zu sitzen, platzte ihr beinahe der Kragen. Aber sie konnte ja schlecht eine Szene machen. Deshalb biss sie auf die Zähne und machte gute Miene zum bösen Spiel.
 

Eine Reihe von jungen Shinobis kam nun in das Stadion. In einer der drei Gruppen konnte man auch einen großen breit gebauten sechzehnjährigen Genin ausmachen. Die braunen Haare und die sehr harten Gesichtszüge ließen sofort erkennen, dass es sich bei dem jungen Mann um Virgo Kaiten handelte. Er hatte starke Ähnlichkeit mit seinem Vater und genau Dieser setzte sich auch jetzt hinter den Rokudaime und erhob die Stimme: „Wie ich sehe, ist ihr Sohn noch nicht hier. Ihm wird doch nicht etwas dazwischen gekommen sein, oder?“ „Keine Sorge, Tsuchikage-Sama. Er ist schon auf dem Weg hier her.“ „Dann bin ich ja beruhigt.“
 

Wie es Naruto bereits vermutet hatte, war der Rothaarige gerade zusammen mit Kojiro festen Schrittes zum Stadion unterwegs. „Und bist du wieder völlig fit?“, wollte der Uzumaki wissen. „Klar. Ich bin fit wie ein Turnschuh. Ich kann es kaum noch erwarten endlich loszulegen. Ich war viel zu lange an ein Krankenhausbett gefesselt. Ich will endlich wieder ein bisschen Action.“ „Ja ich weiß was du meinst.“, pflichtete Arashi seinem Freund bei. Am Ende der Straße auf der sie liefen erblickten sie jetzt Sanari, die sich schweigend zu ihnen gesellte.

„Hey Sanari. Ich hab dich ja schon ein paar Tage nicht mehr gesehen. Was hast du so getrieben?“, fragte der Kanirate gut gelaunt. „Na was wohl? Trainiert natürlich.“, war ihre desinteressierte Antwort. „Mehr nicht?“, kam es vom Uzumaki. Die Hatake seufzte kurz und sagte: „So neugierig wie eh und je, was Arashi? Das ist ein ziemlich schlechter Charakterzug, weißt du. Aber um deine unnötige und nicht gerade angebrachte Frage zu beantworten: Nein, nur trainiert. Es gibt auch Menschen, die anders als du hart dafür arbeiten müssen um auf einem hohen Niveau zu sein.“
 

Kojiro dachte, er hatte sich verhört. Sanari hatte in seinem Beisein noch nie so abwertend von seinem besten Freund gesprochen. Normalerweise verstanden sich seine Teamkameraden blendend. Das machte ihr Teamwork schließlich so stark. Die Beide verstanden sich sogar so gut, dass viele im Dorf schon munkelten, dass ihre Beziehung über Kameradschaftlichkeit und Freundschaft hinaus ging. Dass dem nicht so war, wusste der Braunhaarige, aber irgendwas musste vorgefallen sein, das war ihm klar. Er wollte gerade den Mund auf machen, als er Arashi sah, der kurz den Kopf schüttelte und ihm somit signalisierte, dass Thema erst einmal auf sich beruhen zu lassen.
 

Er war keineswegs überrascht über diese Äußerung. Die wenigen Momente, in denen sie sich die letzte Zeit gesehen hatten, war sie ihm auch schon nicht wohlgesonnen gewesen. Er kannte wohl auch den Grund dafür, war sich aber noch nicht absolut sicher. Das wollte er aber sein, wenn er sie damit konfrontieren würde. So sagte niemand der Drei ein Wort mehr bis sie am Stadion angekommen waren und durch einen langen Tunnel zum Kampffeld geführt wurden. Als sie Dieses betreten hatten, bemerkten sie, dass sie das letzte Team waren, welches noch gefehlt hatte. Arashi ließ seinen Blick durch die Gruppen schweifen, bis Dieser an seinem Gegner hängen blieb. Ein kurzer Blickkontakt herrschte zwischen den beiden Kontrahenten, doch dann wurde seine Aufmerksamkeit auf jemand hinter ihm gelenkt.
 

Ein Kumo-Nin mit hellblauen gewellten Haaren ging schnurstracks auf die junge Hatake zu. Es handelte sich um Zako Takota, Sanaris Gegner. Er erinnerte ein wenig an Hidate, hatte aber nicht deren freundliche und warme Augen. Die Kunoichi brauchte nicht lange, um den Genin in die Kategorie „eingebildeter Schönling“ zu stecken und Voila, sie behielt Recht. „Ich habe ja wirklich das Traumlos gezogen und darf gegen so eine bezaubernde Schönheit antreten. Fast schon zu schade, aber wir sollten den Kampf schnell hinter uns bringen und die restliche Zeit sinnvoll nutzen, nicht wahr Süße?“ Seine Hand bahnte sich seinen Weg zu Sanaris Hüfte, wurde aber von einer anderen Hand aufgehalten, die sich fest um Zakos Handgelenk schloss. Er schaute in das dazugehörige Gesicht und erkannte Arashi, der ihn finster anstarrte. „Ich denke, ihr werdet nachher in eurem Kampf noch genug Körperkontakt haben.“, sagte er scharf.
 

Der Kumo-Nin zog seine Hand zurück und auch der Rothaarige ließ wieder los. „Bleib mal locker Kleiner. Wir werden in unserem Kampf sicher eine Menge Spaß haben.“ Der Uzumaki fixierte immer noch Zako, wurde aber im nächsten Moment ganz schön aus der Fassung gebracht, weil Sanari den Rothaarigen mächtig anfuhr: „Sag mal, für wen hältst du dich eigentlich? Robin Hood für arme, oder was? Meinst du nicht, dass ich mich um meine Angelegenheiten selbst kümmern kann?“ „Nein, natürlich nicht. Entschuldige.“, kam es kleinlaut aus dem Konoha-Nin. „Und außerdem hat Zako Recht. Wir werden unseren Spaß haben.“ Sie beugte sich nah an ihn heran und flüsterte in sein Ohr: „Du solltest aber lieber beten, dass du das Kampffeld bei vollem Bewusstsein verlässt.“ Sie sprach diese Worte mit solch einer Kälte aus, sodass sich seine Nackenhaare aufstellten. Er wandte sich daraufhin ab und stolzierte in die Mitte des Feldes. Dabei fuhr er sich über sein Handgelenk, wo immer noch Arashis Handabdruck zu sehen war. „Mann, der Bengel hat Kraft. Zum Glück muss ich nicht gegen ihn kämpfen.“, dachte er.
 

„Entschuldigt bitte das Verhalten meines Bruders.“, sagte jetzt eine weibliche Stimme zu den Konoha-Nins. Sie gehörte zu einem ebenfalls blauhaarigen sehr hübschen Mädchen. „Er ist ein Großmaul, also beachtet ihn nicht weiter. Mein Name ist Zera Takota. Freut mich, euch kennenzulernen.“ Sie hob die Hand zur Begrüßung und die anderen taten es ihr gleich. „Aber in einem Punkt muss ich ihm zustimmen. Es wird bestimmt ein sehr interessanter und unterhaltsamer Kampf.“ Sie sah dabei zu Kojiro hinüber, denn sie war seine Gegnerin. Danach ging sie auch in die Mitte des Feldes und die Konoha-Nins folgten ihr.
 

Nach und nach stellten sich alle zwölf in einer Reihe vor Shikamaru, der schon seit Jahren als Schiedsrichter in solchen Kämpfen fungierte, auf. Jeder einzelne Platz in der Arena war nun besetzt und die Kämpfe konnten beginnen. Nach einer kurzen Eröffnungsrede von Naruto verließen alle Genin außer Sanari und Zako den Platz. Der Kumo-Nin zwinkerte ihr nochmal zu, was die Kunoichi nur mit einem angewiderten Gesichtsausdruck erwiderte. Der Nara stellte sich zwischen die Beiden und rief laut: „Der erste Ausscheidungskampf findet zwischen Zako Takoto aus Kumogakure und Sanari Hatake aus Konohagakure statt. Beginnt!“
 

Sofort schleuderte die Hatake mehrere Shuriken auf ihren Gegner, denen dieser aber gekonnt auswich. Mit einer sehr schnellen Bewegung verkürzte er den Abstand zwischen sich und Sanari auf weniger als einen Meter. Sie versuchte ihn mit einem Tritt von den Beinen zu holen, was er aber spielerisch mit einem Sprung vereitelte. Einem seiner kraftvollen Tritte konnte sie nur mit Hilfe ihrer beiden Arme abwehren, was ihm nur ein süffisantes „niedlich“ entlockte. Recht schnell wurde klar, wer in diesem Schlagabtausch die Oberhand hatte.
 

„Das ist schon fast ein wenig unfair.“, sagte Juko, die aufmerksam den Kampf verfolgte. „Was will denn dieses kleine Mädchen bitteschön gegen Zako ausrichten?“ „Sie wird schon Mittel und Wege finden, um den Kampf für sich zu entscheiden.“, gab Sakura zurück. „Sagen sie mir Bescheid, wenn sie aus ihrer Traumwelt wieder zurück sind.“ „Mal sehen ob sie das noch sagen werden, wenn ihr Schützling vom Feld getragen wird.“ Das ging noch mehrere Male so. Immer hin und her und Naruto mittendrin, besser gesagt zwischen den Beiden. Irgendwann wurde es ihm zu bunt, weil er dem Kampf nicht mehr folgen konnte. „Ladies Bitte!“, kam es lautstark aus ihm. „Können wir einfach den Kampf anschauen und dann später Nettigkeiten austauschen, Dankeschön!“ „Fein!“, erwiderten beide zeitgleich miesgelaunt und richteten ihren Blick stur auf das Feld. Der Blonde ließ den Kopf hängen und sah flehentlich auf dem Platz hinter ihm. Was würde er darum geben, jetzt mit Vago zu tauschen.
 

Derweil hatte Zuko Sanaris Deckung durchbrochen. Sie bereitete sich auf einen harten Schlag vor, aber das was dann kam war wohl noch schlimmer, denn anstatt zuzuschlagen, tatschte er ihr einfach an den Busen. Sie lief daraufhin rot an und boxte ihrem Gegner mitten ins Gesicht. Ihn lief daraufhin etwas Blut aus dem Mundwinkel. Allerdings hatte er noch ziemlich großes Glück und konnte sich bei Arashis sehr ausgeprägter Selbstkontrolle bedanken, weil der sich am liebsten auf ihn gestürzt und ihn unter die Erde gebracht hätte. Langsam wischte sich der Kumo-Nin das Blut ab und sagte: „Das war es mir wert.“
 

Mit einem gezielten Schlag beförderte er sie nun an einen nahe liegenden Baum. Er ging auf sie zu. „So ich bringe es schnell und schmerzlos zu Ende. Ich habe mich genug amüsiert. Du wirst jetzt ein Schläfchen einlegen.“ Er versuchte sie mit der flachen Hand im Nacken zu treffen, verfehlte sie jedoch, weil sie blitzartig aufgestanden war. Mit einer schnellen Handbewegung tippte sie ihn mit dem Zeige- und Mittelfinger an die Schläfe. Seine Sicht verschwamm kurz. „Was soll das denn werden?“, fragte er belustigt, doch auf einmal war Sanari verschwunden. Sie tauchte im nächsten Moment rechts neben ihm auf und verschwand auch gleich wieder. Dann links, dann hinter ihm und vor ihm. Das Spielchen wiederholte sich etliche Male und alle seine Schläge gingen ins Leere.
 

Die meisten Zuschauer sahen ungläubig auf das Kampffeld, weil Zuko scheinbar orientierungslos einfach in die Luft schlug. Die Hatake stand ungefähr zehn Meter vor ihm und hielt ein Fingerzeichen. „Dachte ich es mir doch. Große Klappe und nichts dahinter.“, sprach Arashi auf einer eigens für die Teilnehmer errichteten Terrasse.„Echt mal.“, stimmte Kojiro zu. „Dass sie ihn so schnell in einem Genjutsu fangen kann hätte ich nicht gedacht. Meinst du der Kampf ist jetzt gelaufen?“ „Höchstwahrscheinlich. Das muss aber auch ein Vollidiot sein. Hat der sich nicht vor dem Kampf über Sanari informiert? Der müsste doch wissen, dass sie auf Genjutsu spezialisiert ist.“
 

Der Kumo-Nin fand sich jetzt in einem dunklen Raum wieder. Die Wände rasten nun mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf ihn zu. Er bereitete sich schon darauf, zerquetscht zu werden, doch auf einmal befand er sich wieder in der Arena. Ihm lief der kalte Schweiß herunter und sein Atem raste. Danach ging er in die Knie. „Er hat es gebrochen?“, entkam es Zera überrascht. „Nein.“, entgegnete der Rothaarige. „Sanari hat es aufgelöst. Er kann von Glück reden, dass das nicht ein Kampf auf Leben und Tod ist. Wäre es einer, dann hätte er mit Sicherheit schweren seelischen Schaden genommen. Ihre normalen Genjutsus sind schon stark, aber wenn sie es schafft mit ihren Zeige- und Mittelfingern direkten Kontakt zum Gehirn, wie zum Beispiel über die Schläfen herzustellen ist der Kampf so gut wie vorbei. Niemand unter Jounin-Level kann das dann wohl brechen.“

Sanari atmete tief durch. Der Kampf war entschieden, doch dann passierte etwas, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Zuko brach zusammen. „Mist. Ich habe es wohl übertrieben.“, sagte sie und lief auf ihren Gegner zu um ihn aufzuwecken.

Das nächste was sie spürte, war ein brennender Schmerz in der Schulter, wo jetzt ein Kunai steckte. Der Kumo-Nin hatte seinen Zusammenbruch nur vorgetäuscht, formte jetzt Fingerzeichen und rief: <Donnerkunst, Jutsu der Blitzkralle>. Blitze wirbelten um seine Hand und bildeten eine Klaue. Damit schlug er auf die schon angeschlagene Schulter. Die Hatake wurde mehrere Meter weit weg geschleudert und Blut spritzte aus der entstandenen Wunde. Sie blieb regungslos liegen.
 

„Schade, ich wollte ihr eigentlich nicht wirklich weh tun, aber sie ließ mir keine Wahl. Das war es ja dann.“ „Nicht ….so…hastig.“, kam es keuchend aus Sanari, die sich langsam wieder erhob.

Sie versuchte den rechten Arm zu bewegen. Es verursachte zwar starke Schmerzen, aber sie konnte ihn halbwegs beanspruchen. „Komm schon, Kleine.“, versuchte Zako auf sie einzureden. „Du solltest mit der Verletzung nicht mehr kämpfen. Du hast ohnehin keine Chance mehr gegen mich.“ „Ach glaubst du das?“ „Natürlich mit deinem Genjutsus wirst du nichts mehr ausrichten können, weil ich deine Vorgehensweise nun kenne, dein Taijutsu ist bestenfalls Durchschnitt und mehr hast du nicht zu bieten.“ „Dann versuche mich zu fangen.“, schlug sie vor und entfernte sich von ihm. „Sind wir hier auf einem Kindergeburtstag oder was?“, rief er ihr hinterher. Die Jagd dauerte auch nicht sehr lange, weil der Unterschied im Tempo einfach zu groß war. So kam es, dass der Takota die Hatake mit einem Tritt gegen ihre lädierte Schulter in Richtung Wasserbecken beförderte. Sie schlug auf die Oberfläche und ging kurz unter, tauchte aber schnell wieder auf.
 

„Was kommt jetzt? Wollen wir zusammen schwimmen gehen?“ „Exakt.“, erwiderte sie grinsend. „Heh?“ „Du hast mir mal wieder schön in die Hände gespielt. Es ist wahr, dass es für mich enorm schwer werden würde, dich mit Genjutsu oder gar Taijutsu zu besiegen, aber das habe ich auch nicht vor. Falls du es nicht mitgekriegt hast, ich bin die Tochter von Kakashi Hatake, dem Ninja, der über 1000 Ninjutsus beherrscht. Es wäre doch ein wenig seltsam, wenn ich als seine Tochter keinerlei Ninjutsus beherrschen würde oder? Genauer gesagt hast du mich zur Quelle meiner mächtigsten Attacken geführt.“ „Wasser!“, entkam es ihrem Gegner geschockt. „Jep, ich benutze sie nur im Notfall, falls meine Genjutsus versagen sollten.“ Sie formte jetzt Fingerzeichen und rief <Wasserkunst, Jutsu der Tsunamiwelle>. Das gesamte Wasser des Beckens türmte sich auf und bewegte auf den Kumo-Nin zu. „Das soll es jetzt sein?“, lachte er auf. „So einer lahmen Wasserwelle kann man doch problemlos ausweichen.“
 

Plötzlich stockte sein Atem. Sein Körper war starr wie Eis. Er wollte reagieren, aber der Körper tat nicht was er wollte. Es gab keinen Ausweg mehr für ihn. Er hatte zu wenig Zeit um einen Gegenjutsu zu erschaffen und so wurde er von der gigantischen Welle erfasst und über das gesamte Feld mitgeschleift, bis er schließlich gegen eine Wand gedrückt wurde. Schwer gezeichnet saß er an der Wand gelehnt. „Was hast du mit meinem Körper gemacht?“, fragte er stinkwütend. „Das sind die Nachwirkungen des Genjutsus.“ „Was?“ „Oberflächlich schienst du mein Genjutsu zwar relativ schnell wieder weggesteckt zu haben, aber deinem Unterbewusstsein hat es einen starken Schock zugefügt. Das machte dich unfähig etwas auszuweichen, was Ähnlichkeit mit einer Wand hat, wie zum Beispiel eine Welle. Ich wusste, dass ich mein Genjutsu nicht vollständig benutzen konnte, weil es für dich sonst schwere Folgen gehabt hätte. Daher habe ich mir einen Weg überlegt, wie ich dich anders besiegen konnte und bin auf eine Kombination von Nin- und Genjutsu gekommen.“ „Dann hast du das alles von vornerein so geplant?“ „So im großen und ganzen ja. Die Sache mit meiner Schulter war natürlich nicht einberechnet, aber ich dachte halt, dass das Genjutsu alleine ausgereicht hat.“ „Du kleines Miststück.“, war das Letzte, was er sagen konnte, bevor er völlig erschöpft ohnmächtig wurde. „Tja, hättest du gebetet, wie ich es dir geraten hätte, wärst du vielleicht bei Bewusstsein geblieben."

Prüfung II

So Leute, weiter gehts. Hier nun der 2. Kampf. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

33.) Prüfung II
 

Shikamaru ging jetzt zu den Beiden und begutachtete die Lage. Danach sprach er mit lauter und klarer Stimme: „Zako Takota ist nicht mehr in der Lage den Kampf fortzusetzen. Siegerin ist Sanari Hatake aus Konohagakure.“ Großer Applaus brandete auf und auch Juko stimmte mit ein, wenn auch zaghaft. Ganz anders Sakura. Sie war aufgestanden und jubelte der Kunoichi lauthals zu. Dabei warf sie der Raikage einen triumphierenden Blick zu: „Wie ging nochmal der Spruch mit dem zuletzt Lachenden?“, entkam es ihr süffisant. Daraufhin ließ sich Juko nur genervt in ihren Sitz zurückfallen, was auch Naruto mitbekam. „Entschuldigen sie mich einen Moment.“, sagte er an die restlichen Kage gewandt und stand auf. „Ich könnte deine Hilfe gebrauchen, Schatz. Kommst du bitte mal kurz mit?“ Die Bitte des Blonden an seine Frau war zwar als Frage formuliert, doch der entschiedene Unterton ließ es eher wie ein Befehl wirken. Sie folgte ihm schweigend in ein kleines Zimmer des Stadions.
 

Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, dreht er sich um und verschränkte die Arme vor der Brust. „War das wirklich notwendig, Sakura?“ „Ich habe keine Ahnung, was du meinst.“, erwiderte sie betont unschuldig. „Du weißt genau, was ich meine. Juko war schon genug durch den Auftritt ihres Schützlings enttäuscht, da musst du nicht auch noch Salz in die Wunde streuen.“ „Sie hat es doch verdient, aber ich verstehe dich schon. Scheinbar liegt dir ja ihr Wohlergehen sehr am Herzen.“ „Sie ist ja auch ein wichtiger Gast.“, antwortete der Hokage. „Ach das ist der Grund und ich dachte schon, es liegt daran, dass sie eine wirklich schöne Frau ist, die dich die ganze Zeit umwirbt und dir ihre gesamte Aufmerksamkeit schenkt.“ „Mach dich nicht lächerlich, Schatz. Es hat nichts damit zu tun, dass sie schön ist oder mir Aufmerksamkeit schenkst. Sie interessiert mich als Frau nicht, keine Frau außer dir tut das. Ganz nebenbei kommt sie nicht annähernd an deine Schönheit und deinen Charakter heran. Wieso sollte ich mich mit Kristall abgeben, wenn ich schon längst einen Diamanten an meiner Seite habe?“ Diese Äußerung zauberte ein kurzes Lächeln auf ihre Lippen. Manchmal vergaß sie, dass Naruto sehr charmant sein konnte, wenn er wollte.
 

„Aber sie ist nun einmal die Raikage und damit Oberhaupt eines sehr mächtigen Ninja-Dorfes. Umso besser ich mich mit ihr verstehe, umso besser ist es für unser Dorf.“ „Als wir zusammengekommen sind, hättest du noch nicht so gesprochen und mich ohne zu zögern unterstützt. Ich mag dieses Heucheln nicht.“, entkam es ihr beleidigt. „Damals war ich auch noch nicht Hokage und verantwortlich für ganz Konoha. Ich kann Juko nicht einfach zurechtweisen und Spannungen riskieren. Das ist kein Heucheln, lediglich diplomatisches Feingefühl und mehr möchte ich von dir auch nicht. Du sollst dich nicht verstellen oder ähnliches, lediglich, dass du dich ein wenig zurückhältst. Ich glaube, dass ist nicht zu viel verlangt. Wenn du es nicht zum Wohle Konohas tun willst, dann tue es mir zuliebe. Bitte, Schatz.“ „Schon gut, schon gut. Ganz wie du willst.“, gab sich Sakura geschlagen. „Aber eines sage ich dir: eine Frau mag es nicht, belehrt zu werden, schon gar nicht, wenn es mit einer anderen Frau zu tun hat. Das kann schnell dazu führen, dass solche Dinge wie letzte Nacht seltener vorkommen.“ „Damit kannst du mich nicht ködern, Schatz.“, erwiderte Naruto seelenruhig. „Es ist ja nicht so, als ob du in dem Punkt große Opfer bringen müsstest. Du hast es ja auch genossen, zu mindestens hat es sich für mich so angehört.“
 

Der Blonde sah das Gespräch als beendet an und ging zur Tür, Sakura hatte hingegen noch etwas hinzuzufügen: „Auf das, was du gehört hast, kannst du dich nicht hundertprozentig verlassen. So etwas kann man nämlich auch vortäuschen.“ Der Uzumaki blieb sofort wie angewurzelt stehen und drehte sich um. Er hatte jetzt einen äußerst geschockten Gesichtsausdruck. „Wie, wie, wie meinst du das?“, stammelte er. Die Kunoichi begutachtete ihren Mann. Nur kurz konnte sie sich beherrschen, dann begann sie laut zu lachen. Ihr kamen dabei schon fast die Tränen. „Oh Gott, du müsstest jetzt mal dein Gesicht sehen, einfach unbezahlbar.“ Sein Gesicht verwandelte sich daraufhin in ein Fragendes. „Das war ein Scherz, Schatz.“, beruhigte sie ihn nachdem sie sich wieder ein wenig gefangen hatte. „Aber es ist schon interessant, wie man dich mit so etwas Banalen so leicht aus der Fassung bringen kann.“ Er errötete stark und mied ihren Blick. Ihm war diese Situation sichtlich unangenehm. „Über sowas macht man keine Scherze! Das ist nicht witzig.“ „Oh doch das ist es.“, sagte Sakura und hakte sich bei ihm ein. „Wir sollten jetzt zurückgehen, sonst verpassen wir noch Kojiros Kampf.“ Der Blonde signalisierte nur mit einem genervten Brummen seine Zustimmung. Naruto war im Allgemeinen sehr stolz und mochte es ganz und gar nicht ausgelacht zu werden. Schon gar nicht, wenn es um so ein pikantes Thema ging. Ja, manchmal kostete sie ihm den letzten Nerv, aber eines war unbestreitbar. Mit Sakura wurde es mit Sicherheit nie langweilig.
 

In der Zwischenzeit war Sanari auf der Terrasse der Kandidaten angekommen. Sofort stürzte sich Kojiro auf sie und beglückwünschte sie lautstark. Arashi tat es ihm zwar gleich, interessierte sich aber mehr für ihre Wunde und nahm sie in Augenschein: „Sieht nicht wirklich tief aus, aber die Blutung hat noch nicht gestoppt. Ich kümmere mich kurz darum.“ Die Hatake sah das jedoch etwas anders und stieß ihn unsanft zur Seite. „Du tust es schon wieder.“, entkam es ihr entnervt. „Was?“ „Mich bevormunden. Anstatt hier den guten Samariter zu spielen, solltest du dein Chakra lieber für deinen Kampf aufsparen.“ „Was ist eigentlich dein Problem?“ „Du bist mein Problem. Jedes Mal, wenn ich auch nur einen kleinen Kratzer habe, kommst du sofort angerannt und willst es heilen. In deiner Umgebung fühlt man sich wie ein Kind, dass ständig bemuttert wird.“ „Oh, entschuldige bitte vielmals. Es wird nicht wieder vorkommen.“, gab Arashi gereizt zurück. Langsam fing ihre Attitüde an, ihm gehörig auf den Senkel zu gehen. Auf sich herum trampeln lassen wollte er auch nicht.
 

„Hey hört auf ihr Beiden.“, ging Kojiro dazwischen. „Ihr solltet mich lieber anfeuern, anstatt zu streiten.“ „Ja du hast Recht.“, stimmte der Rothaarige zu. „Viel Glück.“ „Pff, ich werde kein Glück brauchen, aber trotzdem Danke.“, erwiderte er selbstbewusst, schlug mit Arashi ein und begab sich dann auf das Kampffeld, wo Zera schon auf ihn wartete. „Auf einen fairen Kampf.“, sagte sie. „Ja.“ Shikamaru trat zwischen die Beide und rief laut: „Kommen wir zum zweiten Ausscheidungskampf zwischen Zera Takota aus Kumogakure und Kojiro Kanirate aus Konohagakure. Fangt an!“
 

Zwar war das Startsignal bereits gegeben worden, aber keiner der beiden machte Anstalten anzugreifen. Kojiro griff an seinen Gürtel, holte zwei Schlagringe heraus und streifte sie sich über. Sie waren mit scharfen Spitzen gespickt. Zera hingegen zog zwei Kurzschwerter, die auf ihren Rücken gebunden waren hervor. Danach griff sie an. Minuten lang hörte man immer wieder das metallische Klirren aufeinandertreffender Waffen. Man merkte schnell, dass beide hervorragend im Waffenumgang ausgebildet worden waren. Dass sie aber beide ungefähr auf dem gleichen Niveau waren, überraschte viele. Viele hatten mit einem sehr einseitigen Kampf zugunsten Kojiros gerechnet, aber dem war nicht so. Der ausgeglichene Schlagabtausch ging noch eine Weile weiter und keiner konnte einen Treffer landen.
 

Doch dann stoppte die Kumo-Nin auf einmal die Attacken und sah ihren Kontrahenten wütend an. „Sag mal, bin ich dir als Gegnerin nicht gut genug? Habe ich dich so falsch eingeschätzt? Ich dachte du wärst ein Vollblutkämpfer, aber das ist ihr mehr eine Aufwärmeinheit als ein Kampf.“ „Was meinst du?“ „Ach komm schon. Du hältst dich komplett zurück, so sehr, dass es schon fast lächerlich ist. Du hättest mich mindestens drei Mal treffen können, aber du hast die Attacken vorher abgebremst. Liegt es daran, dass ich ein Mädchen bin?“ „Nun…“, begann er zögerlich. „Aah, wie ich solche Typen wie dich hasse. Ist das die Art, wie ihr Konoha-Nins kämpft? Dass ihr sobald ihr einem weiblichen Wesen gegenüber steht, sie mit Samthandschuhen anfasst?“ Kojiro schwieg. Er wusste nicht so richtig, was er darauf erwidern sollte. „Sie hat Recht.“, pflichtete Sanari der Takota jetzt lautstark bei. „Du kämpfst hier nicht nur für dich alleine, Kojiro. Du repräsentierst auch unser Dorf und du bist es ihr schuldig mit voller Kraft zu kämpfen. So wie ich sie einschätze, wusste sie genau, auf was sie sich eingelassen hatte, als sie in den Kampf ging. Deine Zurückhaltung ist zwar sehr nobel, aber hier fehl am Platze und respektlos.“
 

Der Kanirate schloss kurz die Augen und ging in Kampfstellung. „Ihr habt Recht. Es ist der falsche Zeitpunkt für Zurückhaltung. Ich hoffe nur, du bereust diese Entscheidung später nicht.“ Seine Schlagringe begannen zu leuchten und Zera machte sich bereit, den Angriff abzuwehren. Plötzlich verschwand er kurzzeitig und tauchte kurz vor ihr wieder auf. Den ersten Schlag konnte sie nur mit großer Mühe abwehren, aber trotzdem grinste sie. „Na geht doch.“, entkam es ihr. Danach schlug er immer wieder auf ihre Kurzschwerter ein und scheuchte sie über das gesamte Feld. Nach einer weiteren Salve von Schlägen holte er weit aus und die Takota kreuzte ihre Schwerter schützend vor sich. Doch diese würden ihr nicht weiter helfen können, weil sie vom Schlag zertrümmert wurden. Der folgenden Tritt beförderte sie mehrere Meter nach hinten. Er streifte die Schlagringe ab und schoss auf sie zu. Allerdings konnte sie unter einem seiner Hiebe abtauchen und landete einen Treffer in seiner Magengegend.
 

Einen Moment lang verharrten sie in dieser Position bis sie zwei Schritte zurücktat. Der Braunhaarige rührte sich aber immer noch nicht vom Fleck. Er starrte sie nur mit aufgerissenen Augen an. Dann spuckte er Blut auf den Boden. Den nächsten Schlag konnte er halbwegs abwehren, was aber nichts daran änderte, dass er an eine nahegelegene Wand knallte. Er versuchte so gut wie möglich wieder Luft zu bekommen, was ihm aber erst nach mehreren Sekunden gelang. Er berührte die Stelle, an der er vom ersten Schlag getroffen wurde und verzog schmerzverzerrt das Gesicht. Es war deutlich spürbar, dass eine seiner Rippen gebrochen war. Verwundert sah er zu ihr herüber. „Was ist denn das für eine? Sie sieht so zierlich und weiblich aus, wo nimmt sie diese anormale Stärke her? Noch ein oder zwei Treffer von der Sorte und ich kann die nächsten Tage wieder in einem Krankenbett verbringen.“ Er hatte jedoch keine Zeit, sich darüber noch weiter den Kopf zu zerbrechen, weil die Kumo-Nin erneut angriff. Dieses Mal konnte der Kanirate aber noch rechtzeitig ausweichen und so traf sie nur die Wand. Ein langer Riss zog sich aufgrund der Attacke durch das Gestein.
 

Die Gedanken des Konoha-Nin geisterten auch durch die Köpfe der meisten Zuschauer, nur Juko grinste zufrieden. Naruto blickte Sakura an, die sofort verstand, aber den Kopf schüttelte. „Ich weiß, was du denkst, aber ihre Technik ist anders als meine oder Tsunades. Ich habe keine Ahnung, wie sie das macht.“ „Diese Technik nennt sich Pulsar.“, warf die Raikage ein, womit sie die Aufmerksamkeit der Uzumakis auf sich zog. „Zera produziert mit ihrem Chakra Elektrizität und leitet sie in ihre Muskeln. Dort angekommen werden Diese dabei soweit stimuliert, sodass sie mit ihrer vollen Muskelkraft angreifen kann.“ „Eine gefährliche Technik.“, gab die Rosahaarige zu Bedenken. „Ja, sie kann damit eine Menge Schaden anrichten, wie wir es gerade zu sehen kriegen.“ „Das meine ich nicht unbedingt. Es ist mehr ein zweischneidiges Schwert. Wir benutzen nicht ohne Grund unsere Muskeln im Normalfall nur bis zu einem gewissen Grad. Die Muskeln können nämlich einer solch hohen Belastung nicht lange standhalten. Es besteht die Gefahr, dass sie reißen könnten. Zera sollte diese Technik auf jeden Fall nicht über einen langen Zeitraum verwenden.“ „Keine Sorge, ich denke der Kampf dürfte nicht mehr allzu lange dauern.“
 

Kojiro hatte jetzt erstmal ein paar Meter zwischen sich und seine Kontrahentin gebracht. „Wow, was für eine Kraft. Ich wurde wohl noch nie von so einer harten Attacke getroffen.“, sagte er beeindruckt. „Heißt das, du gibst auf?“, wollte sie wissen. „Nicht im entferntesten. Es heißt lediglich, dass ich noch einen Schritt weiter gehen muss. Ich zeige dir nun eine völlig neue Technik von mir. Etwas, was ich mir ein wenig von einem sehr vielversprechenden Genin Konohas abgeschaut habe.“ Er formte Fingerzeichen und rief <Pyroken>. Seine Fäuste fingen augenblicklich an zu brennen. „Hey das Jutsu heißt ähnlich wie mein Neues.“, bemerkte Kaero. „Na dreimal darfst du raten, welchen Genin er gerade gemeint hat.“, erwiderte Alexa. „Achso, naja ich wusste schon immer, dass Kojiro ein gutes Auge für starke Shinobis hat.“ Die junge Uzumaki schüttelte auf diese Äußerung hin nur mit dem Kopf.
 

Der Konoha-Nin ging jetzt in den Angriff über und streifte mit einer Faust an ihrem Gesicht entlang. Diese minimale Berührung reichte schon aus, um eine Brandwunde auf ihrer Wange zu hinterlassen und einige ihrer Haare anzusengen. Es kam nun zu einer sehr interessanten Situation. Beide Shinobi benutzten Techniken, die den jeweils anderen schweren Schaden zufügen konnten, wenn sie trafen. So war es für beide das Wichtigste nicht von der gegnerischen Attacke getroffen zu werden, was zu einem Patt führte. Allerdings dauerte dieser nicht allzu lange an, weil es einen grundlegenden Unterschied der Techniken gab. Wie es Sakura schon angesprochen hatte, war Pulsar nicht für lange Kämpfe ausgelegt. Deshalb musste sie es wohl oder übel deaktivieren, was dem Braunhaarigen einen gehörigen Vorteil einbrachte. Sie war nun komplett damit beschäftigt, seinen Angriffen zu entgehen. Sie suchte Schutz hinter einem Felsen.
 

Als er diesen erreichte und einfach über ihn herüber sprang, um sie zu erreichen, vernahm er auf einmal ihre Stimme und etwas Scharfes schoss an seinem Kopf vorbei. <Donnerkunst, Jutsu der Elektropeitsche>. Das nächste was zu vernehmen war, war ein metallischer Klang. Auf dem Boden lag Kojiros Stirnband und etwas Blut bahnte sich an seiner Wange herunter. Die Takota hielt hingegen eine Peitsche, bestehend aus Blitzen in der Hand. „Du kannst dich glücklich schätzen.“, entkam es ihr. „Nicht viele kriegen mein stärkstes Jutsu zu Gesicht.“ Sie griff erneut an und der Kanirate konnte den folgenden Attacken nur knapp entgehen. Jedoch konnte er nicht die nötige Konzentration aufrecht erhalten, um Pyroken weiter zu benutzen. Das Szenario erinnerte jetzt an das am Anfang des Kampfes, als Kojiro ernst gemacht hatte. Er wurde über das komplette Feld getrieben und trotz seiner hohen Schnelligkeit konnte er der Attacke nicht ewig ausweichen.
 

Schließlich wurde er am Oberschenkel getroffen und fiel unsanft zu Boden. Er war ihr mit dem Rücken zugewandt, als sie auf ihn zuging und ihre Stimme erneut ertönte: „Du hast echt einen tollen Kampf hingelegt, aber es ist vorbei.“ „Nein, noch nicht.“, gab er zurück und drehte sich zu ihr. Sie musste überrascht feststellen, dass er ein Fingerzeichen hielt. <Feuerkunst, Jutsu des Feuerregens>. Er spie eine große Flamme aus, die eine Art Barriere zwischen ihn und Zera erschuf. Als sich das Feuer wieder legte, hatte sie ihn aus den Augen verloren. Sie realisierte zu spät, dass er über ihr war. Er hielt zwei Schriftrollen in der Hand, die er nun öffnete. Aus ihnen kamen jeweils drei Messer, über die er etwas seines Blutes tropfte und sie anschließend zu Boden schleuderte. Allerdings trafen sie seine Gegnerin nicht direkt, sondern bohrten sich in den Boden und bildeten einen Kreis. Er landete wieder und formte schnell Fingerzeichen. <Feuerkunst, Jutsu des Flammenzirkels>
 

Sie wusste gar nicht, wie ihr geschah, als jetzt Stichflammen aus den Messern emporschossen und sich mit den anderen Flammen vereinten. Sie hatten sie völlig eingeschlossen. „Was ist das?“ „Das Ende des Kampfes.“, erwiderte er siegessicher. „Aus diesem Jutsu gibt es kein Entkommen."

Prüfung III

So, ist zwar eine unmenschliche Zeit, aber ich wollte es noch fertig machen. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

34. Prüfung III
 

Noch immer war Zera in Kojiros Jutsu gefangen. Langsam begann die Temperatur inmitten des Kreises ins Unerträgliche zu steigen. Heißer Schweiß lief ihr am Gesicht herunter und nach wenigen Sekunden erlosch zudem ihr Jutsu. Es war einfach unmöglich es bei diesen Bedingungen aufrecht zu erhalten. „Ich denke, es ist das Beste, wenn du jetzt aufgibst. Deine Situation ist ausweglos.“, sagte der Kanirate. „Das sehe ich anders. Es ist mehr eine Frage wer das größere Durchhaltevermögen hat. Du kannst dieses Jutsu ja nicht ewig benutzen. Irgendwann wird dein Chakra zur Neige gehen.“ „Darauf würde ich mich nicht verlassen.“, entgegnete der Konoha-Nin. „Ich kann dieses Jutsu mindestens eine Stunde lang aufrecht erhalten.“ „Unmöglich! Du kannst niemals so eine hohe Menge an Chakra übrig haben.“ „Das stimmt sogar zum Teil, aber die Sache ist, dass ich im Moment kaum mein aktuelles Chakra benutze.“ Sie sah ihn daraufhin nur fragend an. „Die Flammen, die dich gerade einsperren stammen nicht direkt aus meinem Körper, sondern aus den Chakra-Messern. Ich habe sie vor dem Kampf mit meinem Chakra aufgeladen, du kannst es mit einer Batterie vergleichen. Jedes einzelne Messer enthält ein Drittel meines Chakra, das ich an einem Tag produzieren kann, das macht also insgesamt die doppelte Menge meines Chakras, die gerade durch die Messer fließt. Ich brauche lediglich ein wenig eigenes Chakra, um die Technik zu erhalten.“
 

„Clever. Man kann auf jeden Fall sagen, dass Kojiro seine Hausaufgaben gemacht hat.“, bemerkte Naruto. „Diese Theorie ist zwar ganz nett, aber ich sehe nicht, wie das funktionieren soll.“, erwiderte Juko. „Es stimmt zwar, dass man Chakra in Chakra-Waffen leiten kann, aber das Chakra entweicht auch sehr schnell wieder. Wie hat er es dann aufrecht erhalten?“ „Mit Hilfe der Schriftrollen.“, beantworte Sakura die Frage der Raikage. „Er hat die aufgeladenen Messer in Schriftrollen versiegelt. Wenn man etwas versiegelt und später wieder entsiegelt, erhält man den versiegelten Gegenstand in der exakt gleichen Beschaffenheit. So umging er denn von ihnen beschriebenen Umstand.“
 

„Darauf muss man erstmal kommen, aber eine Sache ergibt immer noch keinen Sinn. Er benutzt ja scheinbar Chakra von einer externen Quelle, den Messern. Wie kann er das Feuer trotzdem kontrollieren?“ Erneut hatte die schöne Rosahaarige die passende Antwort parat: „Das Blut.“ „Ich versteh nicht ganz. „Kurz bevor Kojiro die Messer geworfen hat, hat er etwas von seinem Blut über die Waffen gestrichen. Damit hat er eine Verbindung zu seinem Körper geschaffen, was es ihm gestattet, das Feuer zu kontrollieren.“ „Wenn man das Jutsu als Ganzes betrachtet, ist es wirklich beeindruckend.“, entkam es der Raikage. „Ja, es ist wohl ein Jutsu vom A-Rank. Man benötigt sehr weit entwickelte Versiegelungskenntnisse, um das zu bewerkstelligen. Ich bin selbst überrascht, dass Kojiro schon so weit ist.“
 

„Scheinbar sind die Genin aus Konoha immer für eine Überraschung gut.“, warf Vago von hinten ein. „Wer hätte gedacht, dass ein sehr Taijutsu-lastiger Shinobi wie Kojiro neben starken Feuer-Ninjutsus auch solch starke Versiegelungstechniken vorweisen kann. Das gleiche gilt für Sanari, die neben erstaunlichen Genjutsus auch Wasser-Ninjutsus beherrscht. Es ergibt jetzt auch einen Sinn, dass Arashi in diesem Team ist. Er ist doch höchstwahrscheinlich wie sie ein Ninjutsu-Typ, oder Hokage-Sama?“ „Korrekt.“ „So wie es aussieht, wird er aber sicherlich noch andere Bereiche beherrschen, nicht wahr?“ „Am besten sie lassen sich überraschen, Tsuchikage-Sama. Ich will ihn ja nicht die Spannung verderben.“, erwiderte der Blonde grinsend. „Wenn Arashi nur halbwegs das hält, was ich mir von ihm verspreche, verstehe ich auf jeden Fall, dass sie dieses Team als stärkstes Genin-Team Konohas betrachten. Zusammen decken sie nahezu jeden Bereich der Ninja-Künste ab. Wirklich imponierend.“
 

Zera versuchte in der Zwischenzeit einen Ausweg aus dem Feuerzirkel zu finden und wurde nach ein paar Momenten sogar fündig. Sie ging in die Knie und konzentrierte ihr Chakra in ihren Füßen. Danach versuchte sie mit einem hohen Sprung gen Himmel aus der Bedrängnis zu entkommen, aber genau damit hatte der Braunhaarige gerechnet. Mit einer schnellen Handbewegung ließ er die Flammen von einer Seite zur Anderen schlagen, sodass sie die Kumo-Nin trafen. Sie landete wieder im Innern des Kreises. „Das bringt genauso wenig.“, hörte sie Kojiro sagen. „Ich habe es schon einmal gesagt. Es gibt kein Entkommen aus diesem Jutsu. Wann siehst du das endlich ein?“ Sie dachte gar nicht daran, aufzugeben. Aber sie musste ihrem Gegner zustimmen. Sie war umringt von Flammen und sie beherrschte keine Erd-Jutsus um in den Untergrund zu fliehen. Sie fasste einen Entschluss und ging zwei Schritte zurück.
 

Der Kanirate sah die Takota nur schemenhaft durch die Flammen. Was er aber trotzdem mitbekam, war, dass ihr Schema erst kleiner und dann schnell größer wurde. „Ist sie irre? Sie wird doch nicht etwa?“ Doch es kam, wie er es befürchtet hatte. Die Kumo-Nin sprang mitten durch die Feuerwand und landete außerhalb des Flammenzirkels ein paar Meter neben ihm. Er starrte sie nur perplex an. Den meisten Zuschauern ging es genauso. Kojiro merkte jetzt, wie sich etwas um seinen Körper legte und schnell festgezogen wurde, was ihm in seinen Bewegungsradius stark einschränkte. Zera hielt Metallschnüre in ihren Händen, die den Kanirate fesselten. Danach sagte sie <Donnerkunst, Jutsu der Elektroschockwelle>. Elektrizität schoss nun an den Schnüren entlang und traf den Konoha-Nin. Der schrie laut auf, als der Strom seinen Körper passierte. Nach ein paar Sekunden war alles vorbei. Kojiro konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Aber auch seiner Kontrahentin ging es nicht besser. Diese war ebenfalls deutlich angeschlagen und taumelte leicht. Ihren Körper zierten viele Brandwunden, die sie bei dem Ausbruch aus Kojiros Jutsu zugezogen hatte. Es war klar abzusehen, dass der Kampf kurz vor der Entscheidung stand, zu viel hatte er ihnen bisher abverlangt.
 

„Lass uns die Sache zu Ende bringen.“, keuchte der Braunhaarige. „In Ordnung.“ Beide setzten ein letztes Mal ihre bevorzugten Techniken Pyroken und Pulsar ein. Keiner der Beiden scherte sich mehr um die Verteidigung, dieser finale Schlagabtausch sollte den Kampf beenden. Sie hatten sich erreicht, aber Keiner konnte einen Treffer landen. Sie konnten sich genauer gesagt nicht einmal bewegen. Ihre Fäuste waren nur Zentimeter von den gegnerischen Gesichtern entfernt. Zera konnte die Hitze der Attacke des Kanirate deutlich spüren. Sie sahen verdutzt zu Boden und erkannten, dass ihre Schatten mit einem anderen verbunden waren.
 

„Ich denke, wir brechen den Kampf hier ab.“, ertönte Shikamarus Stimme „Es ist völlig klar, dass dieser Kampf unentschieden enden würde und ihr euch gegenseitig KO schlagen würdet.“ Der Nara hatte die Genin mit einem Schattenjutsu gestoppt. „Warum? Wir können noch weiter kämpfen.“, rief Kojiro empört. „Achja?“ Der Jounin löste sein Jutsu auf und wie aufs Sprichwort gaben die Beine der Kontrahenten gleichzeitig nach. Beide fielen rücklings zu Boden. Nur Sekunden danach hatten sie das Bewusstsein verloren. Im Eifer des Gefechts hatten sie nicht realisiert, wie viel sie ihren Körpern zugemutet hatten. Shikamaru erhob erneut laut die Stimme: „Beide Anwärter können nicht mehr weiterkämpfen. Somit endet der Kampf unentschieden.“
 

Von dem Jubel der Zuschauer bekamen die Genin nichts mehr mit. Einige Medic-Nin eilten auf das Feld und trugen sie von Diesem. Naruto wandte sich an seine Frau: „Am Besten du suchst Tsunade und ihr beide kümmert euch um Kojiro und Zera.“ „Natürlich.“
 

Langsam kam sie wieder zu sich und begann ihre Umgebung wahrzunehmen. Sie befand sich in einem weißen Raum in einem Flügel der Arena. „Ah, du bist also wieder aufgewacht.“ Sie konnte die Stimme erst nicht richtig zuordnen und drehte sich deshalb zu dessen Ursprung. Sie erblickte Kojiro, der auf einem Bett saß und sie warm anlächelte. Er trug mehrere Verbände. Langsam fuhr sie sich über ihre Arme und erwartete Schmerzen, die sie aber zu ihrer Überraschung nicht spürte. „Wo sind meine Brandwunden?“, fragte sie. „Tja, Konoha ist nicht umsonst für seine hervorragende medizinische Versorgung berühmt. Du kannst dich bei Sakura-Sama bedanken. Für sie sind solche oberflächlichen Verletzungen ein Kinderspiel. Ich habe da nicht so viel Glück. Rippenbrüche kann man nicht so leicht heilen.“ Sie richtete sich langsam auf. „Du bist aber wirklich eine furchtlose Frau. Einfach durch mein Feuerjutsu zu springen. Das hätte böse enden können.“ „Das es glimpflich für mich ausgegangen ist, habe ich wohl eher dir zu verdanken. Du hast dein Jutsu abgeschwächt um mich nicht zu gefährden, stimmts?“ „Ja, das wäre mir der Sieg nicht wert gewesen.“, erwiderte er ruhig. „Ich versuche es einfach in einem halben Jahr noch einmal. Vielleicht haben wir dann die Chance auf einen Rückkampf.“
 

„Das wäre wirklich nicht schlecht.“, sagte sie grinsend. „Das war nämlich der härteste Kampf meines Lebens. Du bist echt gut.“ „Dieses Kompliment kann ich nur zurückgeben. Du warst wirklich fast mein stärkster Gegner bisher.“ „Nur fast?“, kam es etwas enttäuscht aus der Takota. „Nun, es gibt wohl jemanden in unserem Alter, dem wie Beide nicht gewachsen sind.“ „Wer?“ „Arashi.“, war die knappe Antwort des Braunhaarigen. „Der Rothaarige aus deinem Team? Der sieht gar nicht so stark aus.“ „Er sieht vielleicht nicht so stark aus, aber ich glaube, dass er echt eine Menge auf den Kasten hat. Ich weiß er ist stark, schließlich bin ich schon seit vier Jahren mit ihm zusammen in einem Team und er ist mein bester Freund und doch habe ich bei ihm immer das Gefühl, dass er sich zurückhält. Ehrlich gesagt habe ich ihn wohl noch nie mit voller Stärke kämpfen sehen.“ „Wie kommst du zu dieser Annahme?“ „Ich und mein Team waren vor etwas mehr als einem Jahr auf einer Mission. Wir wurden dabei von unserem Sensei getrennt und gerieten in einen Hinterhalt. Ich und Sanari wurden niedergeschlagen. Wir dachten schon, dass das unser Ende wäre, aber als wir wieder aufwachten, befanden wir uns sicher an einem Lagerfeuer. Arashi sagte zwar, dass die Angreifer geflohen seien, aber das glaube ich nicht. Durch Zufall sah ich eine rote Schriftrolle mit seinem Clansymbol in seinen Sachen. Sie war zweifelsohne kurz zuvor geöffnet und wieder verschlossen worden. Diese Schriftrolle trug er seit seinem zwölften Geburtstag als Glücksbringer bei sich. Arashi ist Mitglied des Uzumaki-Clans und dieser Clan beherbergt einen ganz speziellen Kampfstil: den Laminenter-Stil.
 

Dieser Stil wird mit Hilfe von mächtigen Schwertern, den Laminentern durchgeführt. Ich habe ihn noch nie damit kämpfen sehen. Er sagte zwar, dass er ihn noch nicht beherrsche, weil er zu jung sei, aber ich glaube, dass sich in dieser Schriftrolle eines dieser Laminenter befindet und er uns damit gerettet hat.“ „Scheint ja ein ziemlich geheimnisvoller Typ zu sein.“ „Nicht wirklich.“, entgegnete Kojiro. „Er ist nur sehr bescheiden. Ich glaube, er mag es einfach nicht anderen seine Stärke unter die Nase zu reiben, damit sie sich schwach vorkommen.“ „Selbst wenn er stärker als du ist, zu mindestens bist du attraktiver. Das ist doch auch schon was.“ „D- Danke.“, entkam es ihm mit hochroten Kopf. Die Kumo-Nin lachte auf. „Du kriegst wohl nicht oft solche Komplimente, was?“ „Doch schon, es kam nur sehr überraschend.“, versuchte sich der Kanirate aus der Affäre zu ziehen.
 

Eine kurze peinliche Stille kam auf, die erst du das Hereinkommen von Sanari unterbrochen wurde. „Gut, ihr beide seit wach. Arashis Kampf geht gleich los. Ich dachte, ihr wolltet ihn euch vielleicht mit ansehen. Könnt ihr laufen?“ Beide nickten und standen auf. „Wir können uns ja nachher noch ein wenig unterhalten.“, schlug Zera vor. „Soweit ich weiß gibt es ein Bankett im Anschluss, wo dann die Chuunin ernannt werden.“ „Gerne.“
 

Auf dem Weg zurück zum Kampffeld wandte sich Kojiro an Sanari. „Und wie sind die anderen Kämpfe gelaufen?“ „Suna hat sich echt stark präsentiert. Die haben zwei der drei Kämpfe gewonnen. Einen gegen Iwa und einen gegen Kumo.“ Sie sah dabei ein wenig entschuldigend zu Zera hinüber. „Das dachte ich mir. Unser drittes Mitglied war das Schwächste von uns, aber das bedeutet ja, dass euer Dorf die Dörfer-Wertung gewinnen kann.“ Die Dörfer-Wertung war mehr eine Art Prestige. Dabei wurden die Ergebnisse aller Anwärter einfach zusammengetragen. „Jap. Dafür muss Arashi nur gewinnen, was kein großes Problem darstellen dürfte.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher.“, widersprach die Hatake der optimistischen Aussage ihres Kameraden. „Hey, hab mal ein bisschen mehr Vertrauen zu Arashi. Das wird schon.“ „Es geht mir weniger um Arashi, sondern viel mehr um seinen Gegner. Ich habe meinen Vater mal gefragt, welche Informationen wir über Virgo Kaiten haben und was ich erfahren habe, ist durchaus beunruhigend.“ „Was denn?“ „Er wird von uns als B-Rang-Shinobi eingestuft.“ „WAS? B-Rang als Genin?“ Die Takota konnte der Unterhaltung nicht mehr wirklich folgen und fragte deshalb nach. „Was für Ränge meint ihr denn? Könnt ihr mich bitte aufklären.“
 

Auf diese Bitte hin begann Sanari zu erklären: „Neben den offiziellen Ninja-Rängen, also Genin, Chuunin, Jounin und Kage führt unser Dorf noch ein Register, welches die tatsächlichen Kampfstärken der Shinobi, ähnlich wie die verschiedenen Jutsus, kategorisiert. Es beginnt mit dem E-Rang. Das sind halt die ganz normalen Genin. Im D-Rang sind die älteren und besser ausgebildeten Genin angesiedelt. Den C-Rang kann man als den Standartrang bezeichnen. Darin fallen die meisten Shinobi, also im Normalfall Chuunin. Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Zum Beispiel sind ich, Kojiro und du höchstwahrscheinlich auch im C-Rang, obwohl wir noch offiziell Genin sind. Der B-Rang beherbergt besonders starke Chuunin oder normale Jounin, die oftmals bei den ANBU arbeiten oder Genin-Teams leiten. Kojiro war vorhin so überrascht, weil obwohl Virgo technisch gesehen noch ein Genin ist, er trotzdem in diese Kategorie eingestuft wird. Bleibt noch der A-Rang, die Elite der Dörfer. Hier sind nur noch sehr wenige Jounin mit besonderen Fähigkeiten angesiedelt, die meistens auch leitende Positionen inne haben. Beispiele dafür sind mein Vater und Sensei Kakashi Hatake, der Berater des Hokage und gleichzeitig brillante Stratege Shikamaru Nara oder die weltberühmte Medic-Nin Sakura Uzumaki, die dich ja auch wieder zusammengeflickt hat.“ „Was ist mit den Kagen?“ „Nun, diese können ebenfalls unter den A-Rang fallen, allerdings gibt es auch hier wieder Ausnahmen. Eine Handvoll Shinobi besitzen sogar Fähigkeiten, die über den A-Rang hinausgehen, die S-Rang-Shinobis. In Konoha gibt es nur einen einzigen solchen Shinobi und das ist der Hokage selbst. Das sind dann schon mehr lebende Legenden als Shinobi. Andere Beispiele sind der Tsuchikage und der Mizukage.“
 

„Sagt mal, ist der Hokage eigentlich wirklich so stark, wie immer erzählt wird?“ „Ganz ehrlich. Ich habe keine Ahnung.“, beantwortete die Hatake Zeras Frage. „Ich habe ihn noch nie in Aktion erlebt. Alles was ich weiß ist, dass er es fertig gebracht hat, zwei Tyrannen zu stürzen und somit wieder Frieden einkehrte, aber ohne Grund wird man auf jeden Fall nicht so gefürchtet und geachtet.“ „Auf jeden Fall könnte es interessant werden, wenn Virgo tatsächlich ein B-Rang-Shinobi ist.“, bemerkte der Kanirate. „Welchen Rang hat Arashi?“ „Das weiß ich nicht.“, erwiderte Sanari. „Genin haben keinen freien Zugang zu den Akten. Nur die Shinobi selbst und ein paar wenige kennen den Rang.“ „Ich kenne ihn.“, warf Kojiro ein. „Echt, wie?“ „Ich habe Arashi mal zwei Tage lang genervt, bis er es mir schließlich ins Gesicht gebrüllt hat.“ „Nun sag schon.“, drängelte die Silberhaarige. „Zugegeben. Ich hätte nie gedacht, dass es einen Genin auf Arashis Niveau geben würde.“ „Du meinst?“ „Er ist ebenfalls B-Rang.“ „Wie kommt er zu diesem Rang? Er ist doch nicht viel besser als wir.“ „Tja, er konnte sich diese Einstufung auch nicht erklären. Zu mindestens hat er das behauptet.“
 

Derweil bereitete sich der Rothaarige mental auf seinen Kampf vor. Er zitterte am ganzen Körper. Er hatte keinesfalls Angst, es war mehr Aufregung. Zu lange musste er auf eine Bewährungschance warten. Er ging noch einmal seinen Angriffsplan im Kopf durch währendem er auf das Kampffeld ging. Er war auf alles vorbereitet. Endlich begann der langersehnte Kampf.

Prüfung IV

So eigentlich wollte ich euch ja diesen Abend noch schmoren lassen, aber so gemein wollte ich dann doch nicht sein. Gewöhnt euch aber bloß nicht an meine Geschwindigkeit. 1. Ist meine freie Zeit fast vorbei *heul* und 2. hab ich dieses Chap schon vor einer Weile vorgeschrieben und nur noch einmal überarbeitet und verlängert. Aber genug Geschwafel. Hier nun der Kampf der Kagen-Söhne. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

35. Prüfung IV
 

Die Spannung, die nun im Stadion lag, war fast greifbar. Nun war also der Kampf gekommen, weswegen die meisten hier waren. Es war nicht nur das Aufeinandertreffen der beiden vermeintlich stärksten Genin Konohas und Iwagakures, sondern auch ein sehr prestigereiches Duell. Ein Kampf der Kage-Söhne. Die beiden Kontrahenten standen sich gegenüber. Für viele war es ein ungleicher Kampf, weil rein physisch gesehen Arashi seinem Gegner deutlich unterlegen war. Virgo war nicht nur gut zwei Jahre älter, sondern auch deutlich größer und stärker gebaut.
 

Shikamaru stand zwischen den Beiden und erhob jetzt die Stimme: „Kommen wir nun zum letzten Kampf an diesem Tag. Es tritt an, Virgo Kaiten aus Iwagakure gegen Arashi Uzumaki aus Konohagakure. Beginnt!!“
 

Arashi griff unverzüglich in eine Tasche und zog mehrere bläuliche Kugeln heraus, die er auf den Boden warf. Die Kugeln zerplatzten und Rauch strömte aus ihnen heraus. „Rauchbomben?“, entkam es Virgo. Zwei Arashis kamen nun aus dem Rauch gerannt. Einer links und einer rechts vom Iwa-Nin. Beide hatten mehrere Kunais in den Händen, die sie gleichzeitig auf den Gegner warfen. Gekonnt wehrte dieser die Kunais mit seinem eigenen ab. Nun gingen die Arashis in den Nahkampf über. Nach einem kurzen Schlagabtausch schlug der Kaiten aber die Arashis zu Boden. Beide verpufften. Langsam verzog sich der Rauch wieder. Der echte Arashi hatte sich kein Stück vom Fleck gerührt.
 

„Na das war ja mal ein lahmer Anfang. So wird er den nie besiegen.“, kam es enttäuschend aus Kaero, der zusammen mit Kakashi und seinen Schwestern von der Tribüne aus zuschaute. „Das eben diente nicht dazu, Virgo zu besiegen.“, entgegnete der Jounin. „Hä?“ „Er hat eben die Basiseigenschaften seines Gegners getestet, um sich eine Strategie zu überlegen. Es war so eine Art Probelauf. Das ist typisch für Arashi. Er ist ein sehr überlegter Kämpfer.“
 

Wie es Kakashi gesagt hatte, wertete der Rothaarige das gerade Geschehene gedanklich aus: „Wie ich es mir dachte. Seine Reflexe sind hervorragend und auch im Nahkampf könnte es schwer werden. Er ist da deutlich stärker als ich.“ Ein Grinsen huschte über seine Lippen. „Was ist so lustig?“, wollte der Iwa-Nin wissen. „Nichts. Ich wurde nur gerade in meiner Vermutung bestätigt, dass du eine echte Herausforderung für mich bist. Endlich mal wieder ein Gegner, bei dem ich mich nicht so zurückhalten muss.“ „Zurückhalten?“, lachte Virgo. „Ich zeig dir gleich zurückhalten!“ Er formte Fingerzeichen und legte eine Hand auf den Boden. <Erdkunst, Jutsu der Erdspaltung> Ein leichtes Beben kam auf und ein langer Riss zog sich zu dem Uzumaki hin. Dieser konnte gerade noch zur Seite springen, bevor der Boden aufbrach.
 

Doch der Spalt folgte ihm, überall wo er sich hinbewegte. Nun konnte der Rothaarige Gebrauch von seiner sehr gut ausgeprägten Schnelligkeit machen und ausweichen, was sich aber bald als nicht so einfach herausstellte, weil sein Gegner begann, mit der Hand, die nicht auf dem Boden lag, Kunais nach ihm zu werfen. Schließlich sprang er auf einen Stein, konzentrierte das Chakra in seinen Füßen und katapultierte sich in die Lüfte. Virgo wollte gerade zu einem weiteren Wurf ansetzen, als ihn etwas am Arm festhielt. Er realisierte erstaunt, dass es ein Schattendoppelgänger (KB) von Arashi war. „Überraschung.“, sagte der Doppelgänger und beförderte ihn mit einem Schulterwurf gen Himmel. Der Kaiten konnte den Doppelgänger aber noch mit einem gezielten Wurf seines Kunais ausschalten.
 

Der Uzumaki war nun über ihm und setzte zu einem Tritt an. Sein Gegner ging in Verteidigungsstellung, merkte jedoch nicht, dass ein weiterer KB aus der Erdspalte von hinten auf ihn zu flog. Dieser ergriff seine Arme und zog sie zu sich hin, sodass Virgo nun völlig offen für einen Angriff war.
 

„Wann hat er die gemacht?“, fragte Kaero verdutzt. „Ganz am Anfang.“, antwortete Kakashi. „Arashi kämpft genauso, wie ich es von ihm erwartet habe. Er hat das Jutsu seines Gegners für sich selbst genutzt und seine Doppelgänger in der Erdspalte versteckt. Sehr clever.“
 

Womit Arashi jedoch nicht rechnete, war die nahezu animalische Kraft seines Gegners. Mit einem lauten Schrei packte er kurzer Hand den Doppelgänger und schleuderte ihn dem Angreifer entgegen. Kurz bevor der Echte und Unechte kollidierten, erschuf der Rothaarige geistesgegenwärtig einen zusätzlichen KB, der ihn in eine andere Richtung stieß. Die beiden KBs prallten zusammen und verpufften. Arashi formte jetzt im Fallen Fingerzeichen und rief <Feuerkunst, Jutsu der kleinen Phönixflamme>. Anders als der Uzumaki hatte Virgo keine Möglichkeit, in der Luft auszuweichen und wurde daher von dem Feuer direkt getroffen. Das Einzige, was er noch tun konnte, war die Arme schützend vor seinem Kopf zu verschränken.
 

Beide landeten nun wieder auf dem Boden und der Uzumaki verlor keine Zeit und setzte sofort nach. Er lief auf seinen Gegner zu, der jetzt doch sehr mitgenommen erschien. Dessen Kleidung qualmte und die Arme waren immer noch vor dem Gesicht gehalten. In Arashis rechter Hand hielt er einen Kunai. Er wollte gerade seine Attacke ausführen, als Virgo ihm plötzlich mitten ins Gesicht schlug. Der Konoha-Nin wurde gut zehn Meter zurückgeschleudert, konnte aber sicher auf den Füßen landen. Der Schlag hatte ihn völlig unvorbereitet und sehr hart getroffen. Etwas Blut lief von seiner aufgeplatzten Lippe über sein Kinn.
 

Völlig perplex bemerkte er nun, dass sein Feuerjutsu keinerlei Spuren hinterlassen hatte. „Überrascht?“, fragte der Kaiten amüsiert. „Du hättest dich mal lieber vor dem Kampf besser über mich informieren sollen. Ich und meine Clanmitglieder besitzen nämlich die Fähigkeit, alles außer dem Kopf an unseren Körper so hart wie Stein werden zu lassen.“
 

„Ein Kekei Genkei also.“, stellte Naruto interessiert fest. „Ja, aber es ist ungewöhnlich, dass Virgo es schon so gut beherrscht.“, erwiderte der Tsuchikage. „Normalerweise beherrschen nur die erwachsenen Clanmitglieder diese Technik auf diesem Niveau. Sie ist nahezu undurchdringlich. Ich bin mal gespannt, wie ihr Sohn das überwinden will.“ „Oh er wird mit Sicherheit einen Weg finden.“, mischte sich Sakura ein. „Außerdem hat diese Technik einen Schwachpunkt.“ „Und der wäre?“ „Sie ist sehr chakraraubend, nicht wahr?“ „Richtig erkannt. Sie müssen ein sehr gutes Gespür für Chakra besitzen um das bemerkt zu haben.“ „Das Beste in ganz Konoha.“, warf der Hokage grinsend ein. Die Kunoichi errötete und stieß ihrem Mann leicht in die Seite, der daraufhin nur noch breiter grinste. Sie mochte es nicht, in Verlegenheit gebracht zu werden und der Blonde wusste das ganz genau.
 

Arashi ließ derweil den bisherigen Kampf noch einmal Revue passieren: „Na Super. Nicht nur das er mir im Taijutsu überlegen ist, meine meisten Ninjutsus haben dank seiner Fähigkeit, seinen Körper zu härten auch keine große Wirkung. Dann eben anders.“ Er griff in seine Weste und zog zwei Messer heraus. Danach lief er frontal auf seinen Gegner zu und warf die beiden Messer. Virgo verschränkte erneut die Arme vor dem Gesicht und sagte: „Deine Messerchen werden mir auch keinen Schaden zufügen.“
 

Dass er seine eigene Technik gehörig überbewertet hatte, bemerkte Virgo erst, als die Messer tiefe Schnitte in seinen Armen hinterließen. „Wind-Chakra-Messer durchtrennen fast alles, nicht nur Gestein.“, kam es süffisant aus dem Uzumaki, bevor er auf den Iwa-Nin zulief, aber er kam ein wieder einmal nicht nahe an ihn heran, weil sein Gegner ein weiteres Erd-Jutsu aus seinem Repertoire einsetzte. <Erdkunst, Jutsu des Felsgiganten>. „Wow!“, war das Einzige, was der Rothaarigen beim folgenden Anblick über die Lippen bekam. Ein riesiger aus Felsen bestehender Krieger erhob sich aus dem Boden.
 

Ein einziger Schlag dieses Ungetüms reichte aus, um die Erde bedrohlich beben zu lassen. Da wo dieses Wesen hinschlug wuchs kein Gras mehr, das war dem Uzumaki sehr schnell klar. Allerdings hatte Virgos Jutsu einen großen Nachteil: es war schlichtweg zu langsam um Arashi ernsthaft zu gefährden, aber als Verteidigung für den Iwa-Nin war es sehr brauchbar. Der Uzumaki musste also einen Weg finden es los zu werden. Er griff hinter sich an seinen Gürtel. Seine Hand strich über eine Schriftrolle. Ihm kam ein Gedanke, den er aber schnell wieder verwarf. Stattdessen zog er ein weiteres Chakra-Messer hervor und leitete sein Chakra darin. Dann warf er es in Richtung des Monsterkopfes. Er traf auch, nur ging das Messer nicht hindurch sondern blieb stecken.
 

„Hahaha, wie war das noch mit deinen Messerchen. Sie durchtrennen fast alles?“, spottete Virgo. „Dieser Gigant ist angereichert mit den härtesten Gesteinen, die sich in diesem Boden befinden. So einfach wirst du ihn nicht besiegen.“ „Dein Lachen wird dir gleich vergehen.“, dachte der Konoha-Nin. Ihm war gerade die richtige Idee gekommen.“ Die Improvisationsgabe, inmitten eines Kampfes zu einer gescheiten Strategie zu kommen war eines seiner größten Talente. Ein Talent, welches er zweifelsohne von seinem Vater hatte.
 

Er erschuf zwei KBs. „Wieder diese schwachen Doppelgänger?“, fragte sein Gegner amüsiert. „Scheint wohl deine typische Kampfweise zu sein. Sobald du nicht weiter weißt, kommst du mit diesem lahmen Jutsu.“ Arashi ging nicht weiter darauf ein und machte einen Satz nach hinten. Dann starteten die drei Arashis. Die beiden KBs griffen von jeweils einer Seite an, der Echte ein wenig später frontal. Der Felsgigant schlug mit seinen Armen nach den Doppelgängern. „Zu durchschaubar.“, entkam es dem Konoha-Nin. Er formte Fingerzeichen und rief <Ninjakunst, Jutsu der Kamikaze-Doppelgänger>. Als die KBs von den Händen getroffen wurden, explodierten sie und sprengten dadurch die Arme der Gestalt mit ab.
 

Der übrig gebliebene Arashi lief an dem Körper des Riesen empor und erreichte den Kopf. In seiner Hand formte sich sein Chakra zu einer Kugel. <Rasengan>. Der Kopf zersplitterte ihn viele Einzelteile und der restliche Körper ging ebenfalls zu Boden.
 

Unverzüglich attackierte er den Kaiten der das aber kinderleicht parierte. „Du überschätzt dich, Kleiner. Du müsstest wissen, dass ich weitaus stärker bin.“ Er hielt weiterhin Arashis Hand fest und versuchte ihm ins Gesicht zu treten. Der Rothaarige konnte das gerade noch mit seiner anderen Hand abwehren, hatte aber große Mühe dem Druck standzuhalten.
 

Der Iwa-Nin versetzte Arashi jetzt einen Kopfstoß. Das Klirren der aufeinander treffenden Stirnbänder war zu hören und der Uzumaki verlor kurz das Gleichgewicht, was sein Gegner dazu nutzte, ihm mit voller Wucht gegen den Brustkorb zu treten. Abermals flog er mehrere Meter nach hinten und knallte auf den Boden. Stark hustend rang er nach Luft.
 

„Dann wollen wir dieses Trauerspiel mal beenden.“, entkam es Virgo arrogant. Er wollte dem immer noch am Boden liegenden Arashi entgegengehen, als auf einmal sein rechtes Bein nach gab und er nach vorne auf die Knie fiel. Das Lachen des Uzumakis war jetzt zu vernehmen, der sich langsam wieder erhob und sagte: „Ja, der Kampf ist in der Tat vorbei, aber nicht nur ich hätte mich vorher besser informieren sollen. Ich bin nämlich nicht nur ein gewöhnlicher Shinobi, sondern auch ein offensiver Medic-Nin.“ „Was hast du Bastard mit einem Bein gemacht?“, rief der Kaiten stocksauer. „Ich habe lediglich die Muskeln in deiner rechten Wade lahm gelegt. Die Lähmung dürfte in einer Viertelstunde langsam wieder abklingen, aber solange würdest du mit Sicherheit nicht durchhalten. Gib auf. Ich habe kein Verlangen danach, dir weiteren Schaden zuzufügen.“
 

Auf dem Gesicht des Iwa-Nin zeichnete sich jedoch ein Grinsen ab. „Zu schade. Ich wollte dir ebenfalls nicht ernsthaft wehtun, aber es gibt wohl keinen anderen Weg.“ Er machte Fingerzeichen und legte beide Hände auf die Erde <Erdkunst, Jutsu der ewigen Gesteinsfestung>. Die ganze Arena schien zu wanken. „HÖR AUF VIRGO! ICH HAB DIR DOCH VERBOTEN, DIESES JUTSU HIER EINZUSETZEN!“, brüllte der Tsuchikage seinem Sohn entgegen, aber dieser ließ nicht ab und erwiderte nur: „Keine Sorge Paps, ich werde ihn schon nicht umbringen. Er wird sich nur ein paar Knochen brechen.“
 

Um Arashi herum schossen riesigen Steine aus dem Boden, die ihn wenigen Sekunden den Genin umzingelt hatten. Mit einem lauten Knall stießen diese zusammen und vom Konoha-Nin war nichts mehr zu erkennen. Nahezu alle Zuschauer starrten geschockt auf das Kampffeld. Vago sackte kurz zusammen und sah dann zu den beiden Uzumakis vor sich. „Wir müssen den Kampf sofort abbrechen und ihren Sohn da rausholen. Es tut mir unendlich Leid. Ich hoffe ihm ist nichts Schlimmeres passiert.“ „Sie haben völlig Recht.“, stimmte Sakura sofort zu. „Nein!“, widersprach Naruto. „Es braucht mehr, um meinen Sohn zu besiegen.“ Alle die das hörten, schauten ihn fassungslos an. Der Blonde deutete aber nur seelenruhig auf die Felsformation.
 

Wie aufs Stichwort zog sich jetzt ein Riss durch die Felsen und mit einem Schlag bildete sich ein Loch in der Formation. Etwas sprang heraus. Es war aber nicht der Genin, sondern ein gut zwei Meter großer Frosch, der eine schwere Rüstung trug. Sekunden später kam auch Arashi aus dem Loch heraus. Er hatte nicht einen Kratzer davongetragen. „Danke Gamagard. Du hast mir mal wieder aus der Patsche geholfen.“ „Immer wieder gerne. Brauchst du mich noch?“, erwiderte die Kröte. „Nein. Nicht nötig.“ Mit einem weiteren Knall verschwand der Frosch wieder.
 

Der Konoha-Nin wandte sich nun an seinen Gegner: „Das war ganz schön knapp. Du hättest mich umbringen können! Seit wann benutzt man so starke Jutsus bei einem Testkampf?“ Der Rothaarige war sichtlich wütend. Der Angesprochene schaute ihn aber nur wortlos und schwer atmend an. Dieser konnte nicht glauben, dass sein mit Abstand stärkstes Jutsu so einfach gekontert wurde. Da er keine Antwort bekam, sprach der Uzumaki weiter: „Du kannst dich kaum noch bewegen und hast auch so gut wie kein Chakra mehr, also gib endlich auf, sonst ziehe ich hier andere Saiten auf.“
 

Ein paar Momente später hatte Virgo seine Stimme wieder gefunden. „Nein!“ „Wie bitte? Langsam ist meine Geduld am Ende. In deiner Situation kannst du doch ohnehin nichts mehr ausrichten“ „Eine Möglichkeit habe ich noch.“, entgegnete der Iwa-Nin. Er biss sich auf den Daumen und formte Fingerzeichen. „Bist du bescheuert? In deiner jetzigen Lage einen vertrauten Geist zu rufen könnte deinen Körper dauerhaft schädigen.“, warnte Arashi. Aber vergebens, der Kaiten schlug auf den Boden. Die Zuschauer hatten mit Vielem gerechnet, aber sicherlich nicht mit einem monströsen Bären, der jetzt neben Virgo stand. Dieser schien von seinem Erscheinen alles andere als begeistert zu sein. Der Bewusstlosigkeit nahe sagte der Iwa-Nin: „Bitte hilf mir diesen Kampf zu gewinnen, Barton.“ „Was soll ich? Dafür störst du meinen Schlaf? Ich werde dir zeigen, was es heißt, mich ohne guten Grund zu rufen!“
 

Der Bär holte aus, um seine Krallen in seinen Beschwörer zu bohren. <Windkunst, Jutsu der Orkanböe> Ein starker Wind drängte den Bären ein wenig zurück. Arashi hatte gerade noch rechtzeitig reagiert. Irgendwie hatte er so etwas kommen sehen. Barton sah mit einem tödlichen Blick zum Genin hinüber, wollte auf ihn zu sprinten, konnte sich aber nicht bewegen. Wie schon in Kojiros Kampf griff Shikamaru mit Hilfe seiner Schattenjutsus ein, hatte aber merkliche Schwierigkeiten, den Bären zu binden. Er wandte sich an Naruto: „Hokage-Sama, was machen wir jetzt? Brechen wir den Kampf ab?“
 

Der Angesprochene stand auf und ging zum Geländer der Tribüne um besser gesehen zu werden. „Die Entscheidung liegt bei dir, Arashi.“, sagte er mit lauter Stimme. „Virgo hat seinen vertrauten Geist offensichtlich nicht unter Kontrolle und kann auch so nicht mehr weiter kämpfen. Du hast so oder so gewonnen, also willst du den Kampf fortsetzen?“ „Kannst du dir die Antwort nicht denken?“, antwortete Arashi grinsend. „Ich will keinen halben Sieg.“ Der Hokage kam nicht drum rum selbst zu grinsen. Er nickte seinem Sohn zu, was dieser mit der gleichen Geste erwiderte. Der Rothaarige griff erneut an seinen Gürtel, nur dieses Mal holte er die Schriftrolle hervor und hielt sie vor seinen Körper.
 

Naruto blickte derweil zu dem Nara. „Gib Arashi ein paar Momente Zeit sich vorzubereiten und löse dann dein Jutsu auf.“ Wenige Sekunden später tauchte Kakashi neben ihm auf. „Sind sie sich wirklich sicher, Hokage-Sama?“ Der Hatake konnte diese Entscheidung nicht nachvollziehen und fast alle im Stadion teilten diese Meinung. „Mach dir nicht so viele Sorgen.“, versuchte der Blond seinen ehemaligen Sensei zu beruhigen. „Ich kann das nicht gutheißen. Das ist viel zu gefährlich.“ „Stellst du meine Entscheidungen in Frage?“, wollte der Uzumaki mit Nachdruck wissen. „Ich äh-“ Naruto seufzte deutlich. „Hör zu Kakashi. Ich werde persönlich eingreifen, falls es brenzlig wird. Arashi hat ein Anrecht auf diesen Kampf, welches ich ihm nicht verwehren sollte. Glaubst du außerdem wirklich, ich würde ihn kämpfen lassen, wenn ich nicht absolut sicher wäre, dass er gewinnen würde? Du wolltest doch schon immer Arashi einmal ohne Zurückhaltung kämpfen sehen. Hier ist deine Chance.“

Prüfung V

So hier nun das letzte Chap zu den Prüfungen. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

80. Prüfung V
 

Wie gebannt starrten die Zuschauer den Rothaarigen an, der die Schriftrolle jetzt öffnete und etwas Blut über deren Innenseite strich. Eine kleine Rauchwolke stieg daraus empor und der Uzumaki griff in sie hinein. Was er herauszog war ein länglicher blutroter Gegenstand, welches sich als Schwert entpuppte. Er zog die ebenfalls rote Klinge aus der Schwertscheide und ging in Kampfposition. Arashi hielt ohne Zweifel eines der mächtigen Laminenter in den Händen.
 

„Das weckt wirklich Erinnerungen.“, entkam es Tsunade melancholisch. „Was meinen sie?“, wollte Shizune wissen. „Dieses Katana ist das Lampeggiare Rouge, der rote Blitz. Der letzte Träger war Kaero Uzumaki, das langjährige Oberhaupt des Uzumaki-Clans. Der Großvater des Hokage und der Mann nachdem Dieser seinen zweiten Sohn benannt hat. Einem der stärksten Shinobi, denen ich je gegenüber gestanden habe.“ „Sie haben gegen ihn gekämpft?“ „Ja, in dem Krieg um das Strudelreich und ich habe gegen ihn verloren. Kaero trug auch den Spitznamen <Der rote Phönix des Strudelreiches>. Ein wahrer Meister im Umgang mit Feuer-Ninjutsu und dem Laminenter-Stil. Daneben war er aber auch ein sehr großer, friedliebender und gütiger Mann. Er verschonte mich damals mit der Begründung, dass ich mit meinen medizinischen Kenntnissen lieber Menschen retten sollte, anstatt sie zu vernichten. Es ist wirklich passend, dass Arashi nun diese Waffe trägt. Er ist Kaero nämlich äußerst ähnlich. Charakterlich wie auch äußerlich.“
 

„Ich wusste doch, dass Arashi noch etwas in der Hinterhand hat.“, sagte Kojiro. „Fragt sich nur, ob das ausreichen wird, um dieses Ungetüm zu besiegen.“, erwiderte Sanari besorgt. „Das können wir nur abwarten, aber ich bin echt gespannt, was für Attacken er uns all die Jahre vorenthalten hat.“ „Ja, ich auch.“
 

Arashi nickte Shikamaru zu, der daraufhin sein Jutsu auflöste. Sofort stürmte Barton auf den Genin zu. Obwohl der Bär große Ausmaße hatte, bewegte er sich außerordentlich schnell. Er hatte den Konoha-Nin erreicht und schlug zu. Ein markantes metallisches Geräusch durchzog das Stadion, welches von den Aufeinandertreffen von Bartons Krallen und Arashis Laminenter herrührte. Scheinbar überrascht, dass der Rothaarige die Attacke parieren konnte, setzte er die Angriffe fort. In Folge dessen schallte den Zuschauern immer wieder dieser schrille Klang entgegen. Je mehr Vorstöße der Uzumaki abwehren konnte, desto frustrierter wurde der Bär. Er holte jetzt weit aus, um die Waffe seines Gegners endgültig zu zerschmettern.
 

Der vertraute Geist schrie auf, denn anstatt des Laminenters war eine seiner Krallen zerbrochen. Arashi hatte kurz vor dem Aufprall sein Katana mit Hilfe seines Chakras um ein Vielfaches gehärtet. Barton wich zwei Schritte zurück, der Rothaarige sprang auf die Höhe des Kopfes und stach zu. Ein langer Schnitt zierte in Folge dessen die Schnauze des Bären. Der Konoha-Nin landete wieder und stieß sofort sein Rasengan in Bartons Bauch. Das Ungetüm wurde dadurch ein paar Meter zurückgedrängt.
 

Allerdings hinterließ diese Technik kaum Schaden bei dem Bären, was auch der Grund war, warum Barton für diesen Angriff nur ein müdes Lächeln übrig hatte. „Ich habe zwar damit gerechnet, dass Rasengan nicht ausreichen würde, um ihn zu Boden zu strecken, aber dass er einen direkten Treffer so ohne Weiteres wegsteckt, überrascht mich schon.“, dachte Arashi. „Das heißt, dass ich auf jeden Fall keine Skrupel haben muss, wenn ich die meisten meiner Laminenter-Techniken einsetze.“
 

Barton richtete sich nun auf und begann mit zwei Beinen auf den Boden zu stampfen. Die Erde rüttelte leicht. Der Genin verstand den Sinn dieser Aktion nicht, zu mindestens solange, bis er ein knackendes Geräusch unter sich vernahm. Er blickte zu Boden und bemerkte, dass dieser langsam aufriss. Geistesgegenwärtig hechtete er nach links, gerade noch früh genug, um einen spitzen Felspfeiler, der herausschoss zu entgehen. „Lust auf einen kleinen Tanz?“, fragte der vertraute Geist amüsiert und stampfte noch fester auf. Überall, wo der Rothaarige landete, kam nun ein solcher Pfeiler aus dem Boden, welcher ihn zum erneuten Ausweichen zwang. Somit hatte Arashi keine Chance in die Offensive über zu gehen. „Mal sehen, wie lange du das durchhältst. Bei deiner jetzigen Geschwindigkeit tippe ich mal auf ein bis zwei Minuten.“ „Dann muss ich wohl schneller werden, oder?“, gab der Uzumaki zurück.
 

Im nächsten Moment verschwand der Genin. Er tauchte ein paar Meter davon entfernt wieder auf und verschwand erneut. Im weiteren Verlauf des Kampfes war Arashi immer nur für Sekundenbruchteile zu sehen. „Wow, ich wusste nicht, dass Arashi so schnell werden kann.“, entkam es Kaero. „Das liegt daran, dass er jetzt den Bewegungsstil deines Vaters benutzt.“, erwiderte Kakashi, der wieder neben dem Blonden Platz genommen hat. „Es erhöht zwar die Geschwindigkeit bedeutend, aber kostet Arashi auch bei jedem Satz etwas Chakra. Kein Stil für einen langen Kampf, es sei denn, man hat so riesige Chakra-Reserven wie der Hokage, die Arashi jedoch nicht vorweisen kann.“
 

Barton war von der hohen Beschleunigung des Rothaarigen überrascht, was Dieser dazu nutzte, um ihn von hinten anzugreifen. <Laminenter, Klingentanz>. Der Genin setzte sich anschließend wieder etwas von seinem Gegner ab und begutachtete etwas enttäuscht das Ergebnis seiner Technik. Den Bären zierten zwar viele einzelne Schnittwunden, aber sie waren bei Weitem nicht tief genug, um ihn ernsthaft zu gefährden. „Verdammt, wie widerstandsfähig ist denn die Haut dieses Monstrums?“, schoss es dem Konoha-Nin durch den Kopf. „Ich bin kaum mit meinem Katana durchgekommen. Angriffe auf den Körper machen wohl kaum Sinn. Ich muss versuchen, seinen Kopf zu treffen.“
 

Er beschleunigte wieder seine Schritte und bewegte sich auf den immer noch perplexen Bären zu, aber anstatt ihn direkt anzugreifen, sprang auf einen der Pfeiler und beförderte sich in die Lüfte. Von oben versuchte er nun den Schädel zu erreichen. Barton sah gen Himmel und riss sein Maul auf. Die Augen des Rothaarigen weiteten sich. „Shit!“ Instinktiv erschuf er einen Schattendoppelgänger und wich damit wie schon einmal in diesem Kampf in der Luft aus. <Orkanschockwelle>. Den Schattendoppelgänger zerriss es regelrecht bei der Druckwelle, die der Bär produzierte. Der Echte Arashi landete nicht weit davon entfernt. Nur knapp entging er einer weiteren Attacke Bartons, die hinter ihm in die Wand einschlug und ein klaffendes Loch in Diese riss. „Was für eine brutal starke Technik.“, entkam es Kakashi.
 

Der Konoha-Nin setzte sich wieder in Bewegung und umkreiste den Bären. „Ich muss wohl größere Geschütze auffahren.“, dachte er und sein Laminenter begann blau aufzuleuchten. Er ließ es nun um seine Hand rotieren und rief <Laminenter, Splitter-Salve>. Das angesammelte Chakra platzte vom Schwert ab und viele kleine Chakra-Geschosse flogen auf den vertrauten Geist zu. Dieser verschränkte seine Pfoten schützend vor seinem Kopf. Nach drei Runden um den Bären herum stoppte Arashi. Viel Staub wurde durch die Technik aufgewirbelt. Als er sich wieder verzog, starrte der Genin fassungslos Barton an. „WAS? Wieso steht dieses Vieh noch? Jeder einzelne dieser Splitter hatte eine Durchschlagskraft wie ein mit hoher Geschwindigkeit geworfener Kunai.“
 

Der scheinbar unverletzte Bär öffnete wieder sein Maul und der Genin hatte nicht mehr Gelegenheit auszuweichen und hielt seine Waffe stattdessen schützend vor seinen Körper. <Laminenter, Chakra-Netz> Die Druckwelle erfasste den Uzumaki. Erneut entstand eine Staubwolke. Die Zuschauer schauten erschüttert auf das Kampffeld. Als sich sie wieder klare Sicht auf die Lage hatten, mussten sie aber feststellen, dass von Arashi jede Spur fehlte. Der Boden war durch diesen Angriff aufgewühlt worden. Nur eine kleine Fläche, da wo der Konoha-Nin stand, war unberührt geblieben. „Er ist also meiner Technik entkommen.“, schlussfolgerte Barton. „Wo versteckt sich diese kleine Made.“
 

Der Rothaarige saß in einer Baumkrone außerhalb von Bartons Sichtweite. Er hörte jetzt, wie mehrere Felsen zu Boden fielen und verstand, warum seine letzte Technik nicht erfolgreich war. Scheinbar besaß der Bär die gleiche Fähigkeit wie Virgo, aber auf einem völlig anderen Niveau. War der Felsenpanzer des Kumo-Nin noch wenige Zentimeter dick gewesen, war der des Bären knapp einen halben Meter dick. Der Rothaarige griff sich an die Schulter, die leicht blutete. „Nicht einmal das Chakra-Netz, die stärkste defensive Laminenter-Technik konnte den Angriff vollständig neutralisieren.“, dachte er. „Was für eine Angriffskraft.“ Er wusste, dass er langsam an seine Grenzen gestoßen war. Zwar war er äußerlich bis auf die leichte Schulterverletzung noch topfit. Er war weder außer Atem, noch schwitzte er übermäßig. Er hatte ein ganz anderes Problem: Sein Chakra war fast völlig aufgebraucht.
 

So mächtig die Laminenter-Techniken auch waren, sie hatten einen großen Haken: Jede einzelne kostete Unmengen an Chakra. Unglücklicherweise hatte er, wie es Kakashi bereits angesprochen hatte, nicht das riesige Chakra-Level seines Vaters. Zwar waren seine Chakra-Reserven von Natur aus überdurchschnittlich hoch ausgebildet, aber sie kamen nicht annähernd an Narutos Chakra-Reservoir heran. Er hatte ja schon im Kampf gegen Virgo einiges davon benutzen müssen. Dazu kamen dann noch die Laminenter-Techniken und seine Chakra-raubende Geschwindigkeit. Er dachte nach. In seinen Repertoire hatte er nur zwei Jutsus, die den Kampf für ihn entscheiden könnten. Für die Erste hatte er nicht mehr genug Chakra, blieb also nur noch die zweite Möglichkeit. Er hatte aber nur einen Versuch. Einen Zweiten würde es mit Sicherheit nicht geben.
 

Barton suchte derweil das Kampffeld nach Arashi ab. Nach einer Weile begann er zu grinsen. „Du denkst wohl, nur weil ich dich nicht sehe, bist du sicher vor mir, aber ich rieche es. Ich rieche Angst und Blut. Mit einem weiten Satz sprang er auf den Baum zu und fällte ihn. Arashi fiel zu Boden und der Bär rammte seine Kralle in den Körper des Genin. Geschockt musste er aber feststellen, dass sich der Konoha-Nin in einen Baumstamm verwandelte. Bevor er reagieren konnte, wickelte sich etwas um seine Schnauze. Der Rothaarige setze sich auf seine Schultern und zog die Metallschnüre, die um die Schnauze lagen zusammen. Der Bär versuchte sich mit Leibeskräften zu befreien, aber irgendwie gelang es dem Uzumaki dagegenzuhalten.
 

Ein weiterer Arashi kam nun hinter einem der Gesteinspfeiler hervor und sagte: „Das ist das Ende.“ Er strich mit seiner Hand über die Klinge des Laminenters, welche daraufhin ein helleres rot annahm und zu dampfen anfing. Mit dem Schwert in der Hand lief er auf seinen Gegner zu und rief <Laminenter, HÖLLENKLINGE>. Barton erschuf wieder einen felsenden Panzer um sich herum, aber die Klinge glitt einfach hindurch. Gespannt warteten alle auf die Wirkung der Technik, aber es passierte nichts. Nach ein paar Sekunden zog der Konoha-Nin sein Katana wieder heraus. Es hatte wieder die ursprüngliche Form angenommen.
 

„Ich möchte den Kampf gerne abbrechen.“, kam es aus ihm mit lauter Stimme. Die Zuschauer verstanden die Welt nicht mehr. Barton war völlig offen für einen Angriff. Sie hatten ja mit Vielem gerechnet, aber sicherlich nicht damit. Der Einzige, der darüber nicht erstaunt war, war Naruto, der jetzt auch erwiderte: „Ein gute und weise Entscheidung. Es gibt keinen Grund, den Kampf noch fortzusetzen.“ Die Leute im Stadion erkannten die Stimme zwar, doch sie kam nicht von der Kagen-Tribüne, sondern vom Kampffeld, was für einige Verwirrung sorgte. Denn Naruto befand sich noch auf der Tribüne. Jedoch kam nun ein weiterer Blonde aus dem kleinen Wäldchen auf dem Feld.
 

Der Naruto auf der Tribüne wandte sich jetzt an die restlichen Kage: „Entschuldigen Sie bitte vielmals.“ Danach verpuffte er. „Ein Schattendoppelgänger? Was hat das zu bedeuten?“, fragte Vago verärgert. „Ähm…“, begann Sakura zögerlich. „Mein Mann wollte lediglich sicher gehen, dass er bei einer Gefahr für Arashi schnellstmöglich eingreifen könnte. Deswegen hat er sich auf dem Feld postiert.“, log sie. Dass die Tatsache, dass auf der Tribüne lediglich ein Schattendoppelgänger war andere Gründe hatte, verschwieg sie lieber vorerst.
 

Barton, der sich jetzt wieder vollständig bewegen konnte, hatte allerdings nicht vor, den Kampf abzubrechen. „Der Kampf ist erst vorbei, wenn ich diesen Winzling in Stücke gerissen habe.“ „Ich gebe dir einen guten Rat Barton. Verschwinde jetzt!“, kam es gefährlich aus dem Hokage. „Halt die Klappe!“, schrie der Angesprochene und riss wieder sein Maul auf. Er hielt aber inne, als er etwas Scharfes an seiner Kehle spürte. Der Rokudaime stand plötzlich direkt vor ihm und bedrohte ihn mit seinem Laminenter. „Ich sagte: Verschwinde!“ Die Worte sprach der Blonde mit einer ungemeinen Härte aus. Sein Blick war kalt und tödlich. Viele, gerade die Jüngeren staunten bei diesem Anblick. Er war einfach für Naruto sehr untypisch. Die sonst so warme und gütige Art war wie weggewischt und etwas machte sich in den Köpfen der Zuschauer breit: Respekt, aber auch Angst. Niemand sagte einen Ton. Der Bär wich zurück und sagte zu Arashi: „Bete, dass wir uns nicht noch einmal wiedersehen.“ Danach verschwand er.
 

Naruto atmete einmal tief durch und drehte sich dann zu Arashi herum. Von einer Sekunde zur anderen veränderte sich seine ganze Erscheinung wieder. Fast so, als wäre nichts gewesen. „Du hast einen hervorragenden Kampf abgeliefert, Arashi. Ich bin stolz auf dich. Aber noch mehr als der Kampf hat mich das Ende beeindruckt. Du bist wahrlich mein Sohn.“ Obwohl der Rothaarige völlig ausgelaugt war, war er überglücklich. Für diese Anerkennung hatte sich die ganze Anstrengung gelohnt.
 

„Hast du nicht irgendetwas vergessen, Shikamaru?“, kam es jetzt grinsend aus Naruto. „Oh ja, natürlich. Eindeutiger Sieger des letzten Kampfes ist Arashi Uzumaki aus Konohagakure.“
 

Nach einer Weile ausgiebigen Jubelns leerte sich langsam das Stadion. Manche gingen nach Hause, andere machten sich für das bevorstehende Bankett fertig. Die führenden Shinobi der einzelnen Dörfer zogen sich für die Beratungen über die möglichen Ernennungen der Anwärter zurück.
 

Als Diese beendet waren, ging der Tsuchikage auf den Hokage zu. „Ich möchte ihnen gratulieren Hokage-Sama. Ihr Team war wirklich klasse. Sie haben zu Recht die diesjährige Dörfer-Wertung gewonnen.“ „Vielen Dank.“ „Gerade ihr Sohn war imponierend und damit meine ich nicht den Laminenter-Stil. Ich habe noch nie einen so jungen Shinobi gesehen, der so vielseitig ist. Kein Wunder, dass er meinen Sohn geschlagen hat. Sie haben ihn wirklich hervorragend trainiert.“ „Dieses Lob gebührt am wenigsten mir.“, erwiderte der Blonde. „Er wurde neben mir von den besten Shinobi meines Dorfes trainiert. Diese sollten sie besser belobigen.“ „Dann werde ich das tun, aber eines verstehe ich nicht.“ „Und das wäre?“ „Wieso hat Arashi seinen letzten Angriff abgebrochen? Er hätte Barton damit doch klar besiegt, oder?“ „Nein, er hätte ihn nicht besiegt.“ „Nein?“ „Er hätte ihn getötet.“, kam es ernst aus dem Uzumaki. „Und das wusste er ganz genau. Hätte er vorgehabt, diese Technik vollständig zu benutzen, hätte ich eingegriffen und ihn gestoppt.“ „Warum?“ „Weil er sonst gegen den Kodex unseres Clans verstoßen hätte.“
 

In der Zwischenzeit hatte sich Arashi in eines der Krankenzimmer begeben. Zwar waren seine Wunden bereits von seiner Mutter geheilt worden, doch trotzdem war er sehr müde und wollte sich bis zum Bankett noch ein wenig hinlegen. Aber das blieb ihm verwehrt, weil Kojiro und Zera hereinkamen und ihn beglückwünschten. Kojiro klopfte ihn kräftig auf die Schulter. „Alter, das war ein unglaublicher Kampf. Wir haben uns ehrlich gesagt ein paar Sorgen gemacht, weil Virgo als B-Rang-Shinobi eingeschätzt wurde, aber du warst ihm ja haushoch überlegen und hast ihn locker geschlagen.“ Der Rothaarige sah ihn daraufhin fragend an. „Redest du von meinem Kampf?“ „Na klar.“ „Virgo ist völlig zu Recht so eingeschätzt worden. Er war mir eigentlich sogar überlegen.“ „Arashi, man kann es mit der Bescheidenheit auch übertreiben.“ „Das ist mein völliger Ernst.“, erwiderte der Uzumaki trocken.
 

„Genjutsu war ein Non-Faktor in diesem Kampf und im Taijutsu war er mir klar überlegen, ganz zu schweigen von Ninjutsu. Er hat elementarische Ninjutsus auf einem Level eingesetzt, an das ich nicht mal annähernd herankomme. Hätte er nicht zwei signifikante Fehler gemacht, wäre der Kampf ganz anders ausgegangen.“ „Was für Fehler?“, wollte Zera wissen. „Der erste Fehler war, dass er mich einmal unterschätzt hat und zwar kurz nachdem ich seinen Felsgiganten zerstört habe. Ich denke, er hat mich nicht ernst genommen, weil ich mein Glück im Taijutsu versucht habe, wo er mir ja wie gesagt weit überlegen war. So konnte ich ihn zeitweilig lähmen.“ „Ja und das hat dir die Führung im Kampf verschafft.“ „Das ist Schwachsinn, Kojiro. Ich habe sein Bein nur wenige Momente berührt. Zu kurz um ihn langfristig zu lähmen. Die Lähmung wäre nach drei bis vier Minuten wieder abgeklungen. Die Zeit hätte er sich ohne Probleme verteidigen können. Ich habe es ja den gesamten Kampf nicht geschafft, ihm ernsthaft zu schaden. Er hätte ja einfach einen weiteren Felsgiganten machen können, den ich dann wohl nicht so einfach hätte besiegen können.“
 

„Warte mal, du hast doch was von einer Viertelstunde gesagt.“, erinnerte sich Zera. „Ja, das war ein Bluff und dass er darauf reingefallen ist, war sein zweiter Fehler. Er hat sich von mir unnötigerweise in die Ecke drängen lassen. Das alles diente dazu, um ihn zu provozieren, sein stärkstes Jutsu einzusetzen. Ich wusste, dass er noch was in der Hinterhand haben musste. Und sein stärkstes Jutsu war auch echt gefährlich und hätte mich in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht, hätte er es nicht dann eingesetzt, als ich es am Ehesten erwartet hatte. So konnte ich darauf reagieren. Ich benutze Beschwörungen schon mehrere Jahre, aber hätte mich seine Gesteinsfestung unvorbereitet getroffen, hätte ich es niemals rechtzeitig geschafft, Gamagard zu rufen. Durch den Einsatz der Gesteinsfestung hat er fast sein gesamtes restliches Chakra aufgebraucht und konnte somit danach nicht mehr richtig weiterkämpfen. Technisch gesehen habe ich ihn gar nicht besiegt, er hat sich selbst besiegt. Wenn er diese beiden Fehler nicht begannen hätte dann…“ „Dann was?“, drängelte der Kanirate. „Dann hätte ich höchstwahrscheinlich aufgegeben.“
 

„Das kannst du mir nicht erzählen, Arashi.“, sagte Kojiro ungläubig. „Selbst wenn es anders abgelaufen wäre, hättest du ihn bequem mit deinem Laminenter besiegen können.“ „Ich hätte es aber nicht eingesetzt.“ „Wieso nicht?“ Der Rothaarige seufzte und begann zu erklären: „Die Laminenter-Techniken sind sehr alt und stammen aus einer sehr viel dunkleren Zeit als unserer. Damals, noch vor dem Beginn der großen Ninja-Dörfer waren Shinobis wirklich nur Werkzeuge des Krieges. Bei meinem Clan war das nicht anders. Zu dieser Zeit passend sind auch die Techniken aufgebaut. Sie sind zwar sehr stark, aber auch schwer kontrollierbar und gefährlich. Sie sind kurz gesagt für viele Menschen tödlich. Sie dienen nicht dazu, Gegner zu schwächen, zu verjagen oder gefangen zu nehmen. Sie dienen dazu, Gegner auszulöschen. Darum gibt es auch mehr offensive als defensive Techniken. Trotzdem ist über die Zeit in meinem Clan die Ansicht gereift, die Laminenter nicht als Instrumente des Todes, sondern des Lebens zu sehen. Sie sollten dazu dienen, die Menschen die man liebt zu schützen.
 

Darum wurde ein Kodex eingeführt, der noch heute besteht. Dieser besagt, dass ein Uzumaki seine Laminenter-Techniken nur in einem Kampf einsetzen darf, um die Menschen, die er liebt zu schützen. Ein Einsatz, um einen höheren Rang zu erreichen hätte also gegen diesen Kodex verstoßen. Selbst der Einsatz gegen Barton war schon grenzwertig und ich habe ihn auch nur eingesetzt, weil es mir mein Vater, das jetzige Oberhaupt meines Clans erlaubt hat und ich Kampferfahrung damit brauche. Ich habe auch schnell gemerkt, dass meine normalen Techniken für Barton nicht tödlich wären, weil ihm mein Rasengan so gut wie nichts ausgemacht hat. Nur meine Letzte hätte ihn wohl getötet und deshalb habe ich Diese auch nicht durchgezogen. Ich wollte nur sehen, ob ich ihn hätte bezwingen können.“ „Dir ist dieser Kodex wohl ziemlich wichtig was?“ „Natürlich, Kojiro.“, sagte er energisch. „Ich bin das zukünftige Oberhaupt meines Clans. Es ist meine Pflicht diesen Kodex zu erhalten.“
 

Eine Stunde später stand Naruto an einem Fenster und beobachtete die untergehende Sonne. In wenigen Minuten würde das Bankett beginnen, aber ihm war scheinbar nicht nach Feiern zumute. Er machte einen sehr ernsten Eindruck. Sakura stieß nun zu ihm dazu. „Und hast du was entdeckt?“ „Nein, ich habe während der Prüfungen mit meinen Schattendoppelgängern ganz Konoha durchforstet, aber nichts gefunden.“ „Vielleicht hast du dir das auch nur eingebildet, Schatz.“, sagte sie vorsichtig. „Sowas bilde ich mir doch nicht ein!“, gab er barsch zurück. Sie hatte mit so einer Reaktion schon gerechnet. „Ich habe ohne jeden Zweifel kurz nach Sanaris Kampf eine enorm starke Chakra-Konzentrierung in Konoha gespürt. Sie war sogar höher als meine eigene.“ „Aber jetzt scheint sie nicht mehr hier zu sein, also mach dir keine Sorgen. Du hast ja sicherlich bereits die ANBUs losgeschickt, um die Gegend zu durchsuchen, mehr kannst du ohnehin nicht tun. Wir sollten die Gäste nicht warten lassen.“ „Na schön.“
 

Eine Gestalt schaute derweil von den Hokage-Felsen auf das in ein feines Rot getauchte Konoha herab. „Du scheinst deinem Ruf gerecht zu werden, Naruto Uzumaki. Das du mich nur durch mein Ankommen bemerkt hast, sehr beeindruckend. Wer hätte gedacht, dass du dich zu so einem interessanten Gegner entwickeln würdest. Aber auch du wirst nicht verhindern können, was in ein paar Monaten über diese Welt hereinbrechen wird. Niemand wird das. Genieße deine letzten Monate Konoha, denn es werden deine Letzten sein.

Ernennung

Mann, irgendwie werden meine Chaps immer länger óó, das sind jetzt schon über 4000 Wörter *stolz selbst auf die Schulter klopf*, naja Spaß beiseite^^. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

37. Ernennung
 

Die vermummte Gestalt merkte jetzt, wie drei maskierte Personen hinter ihm auftauchten. „Ich bin wohl entdeckt worden, was?“, kam es belustigt aus ihm. „Enttarnen sie sich!“, befahl einer der ANBU, der scheinbar die kleine Einheit anführte. „Zu schade. Ich würde mich zu gerne mit euch amüsieren, aber die Zeit ist noch nicht reif. Außerdem will ich, dass so viele Menschen wie möglich das Ende der Shinobi-Welt mit ansehen werden.“ Der ANBU wiederholte noch einmal die Forderung. Danach machten sich die Konoha-Nin kampfbereit. „Viel Vergnügen im Reich der Träume.“, sagte der Schatten. Die ANBUs erstarrten. Sekunden später gingen sie zu Boden und verloren das Bewusstsein. „Wie ich es mir dachte. Die Konoha-Nins sind über die Jahre willensschwach geworden. Zu schwach, um das Recht zu haben die große Revolution zu überleben.“ Anschließend verschwand die Gestalt und verließ Konoha wieder.
 

Ein paar Minuten später betraten Arashi, Kojiro und Zera einen großen Saal in einer Ecke der Arena. Shinobis vieler Nationen befanden sich dort. In diesem Raum sollten die Ernennungen durchgeführt werden. Die meisten Shinobis hatten eines gemeinsam. Ihre Blicke vielen alle sofort auf den Rothaarigen. Diesem war dies sichtlich unangenehm. „Was gaffen die mich alle so an?“, flüsterte er seinem Freund zu. „Tja, du bist halt der Held des Tages.“, erwiderte der Angesprochene. „Die meisten hätten niemals damit gerechnet, dass ein Genin so viel auf dem Kasten hat.“
 

Sie gingen zu Kakashi und Sanari hinüber, die etwas am Rand standen. Der Jounin lobte die drei in den höchsten Tönen und auch Sanari gratulierte Arashi, auch wenn das eher wortkarg und monoton ablief. „Ich freue mich echt für euch beide. Ihr habt es auf jeden Fall verdient, Chuunin zu werden.“, sagte der Kanirate. In seinem Ton war zwar zum Teil ehrliche Freude, aber auch ein wenig Enttäuschung zu hören. „Hey, die Ernennungen wurden doch noch nicht ausgesprochen. Es besteht also noch Hoffnung für dich Kojiro.“, versuchte Arashi seinen Kameraden aufzumuntern. „Ja, manchmal kommt es anders als man denkt.“, ergänzte Sanari. Kakashi hielt sich vornehm aus der Unterhaltung heraus. Allerdings nur solange, bis er vom Uzumaki angesprochen wurde, nachdem der sich ein wenig im Raum umgesehen hatte. „Wo ist eigentlich Virgo, Sensei?“ „Der wird wohl in einem der Krankenzimmer liegen und sich gerade ausruhen. Du hast ihm in deinem Kampf ja ganz schön zugesetzt.“ „Aber dann versäumt er ja die Ernennungszeremonie.“ „Das dürfte ohnehin egal sein. Ich bezweifle sehr stark, dass der Tsuchikage ihn zu einem Chuunin machen wird. Er hat zwar ganz klar die Stärke eines Chuunin gezeigt, aber dafür mangelt es bei ihm an den anderen wichtigen Qualitäten.“ „Verstehe.“
 

Die Anwärter wurden jetzt gebeten sich in Reihen in der Mitte des Raumes aufzustellen. Vor ihnen standen die vier Kage. Sanari stand an der Spitze der Konoha-Reihe und direkt neben Zako Takota, der wieder ein wenig ansehnlicher aussah. Seine Verletzungen waren fast vollständig von den Medic-Nins Konohas geheilt worden, was wieder einmal ein Beweis für die hervorragende medizinische Versorgung des Dorfes war. Ab und zu warf die Hatake dem Kumo-Nin einen abschätzigen Blick zu, den Dieser aber nicht erwiderte. Der Kampf schien den Takota eine gehörige Portion Respekt eingeflößt zu haben. So schnell würde er sicherlich keine fremden Kunoichi belästigen.
 

Naruto erhob nun die Stimme: „Meine Damen und Herren, wehrte Gäste und natürlich Anwärter. Es war ein ereignisreicher Tag. Wir haben eine Menge interessanter Kämpfe und Techniken gesehen. Ich hoffe, dass es für alle so unterhaltsam war, wie für mich selbst. Die einzelnen Gremien der Dörfer haben sich beraten und entschieden, welche der Anwärter zu einem Chuunin aufsteigen. Für die, die es geschafft haben, ist die Ausbildung offiziell beendet. Sie werden selbst eigene Teams leiten oder sich auf bestimmte Gebiete spezialisieren. Das heißt aber nicht, dass der Lernprozess abgeschlossen ist. Selbst ich, der schon viele Jahre als Shinobi und Kage tätig ist, lernt jeden Tag noch etwas Neues dazu. Der Prozess sollte niemals aufhören, denn es wird immer jemanden geben, der besser als man selbst ist und Stillstand bedeutet in der heutigen Welt, die sich immer weiterentwickelt, Rückschritt. Vergesst das nie. Die einzelnen Kage werden jetzt die Namen der Anwärter aufrufen, die es geschafft haben. Diese treten dann bitte vor.“
 

Gaara und Vago begannen mit der Aufzählung. Bei den Beiden gab es keine Überraschungen. Die Genin, die ihre Kämpfe gewonnen hatten, stiegen auch auf. Als nächstes war der Hokage dran: „So der erste Chuunin dieses Jahr aus Konoha ist Sanari Hatake." Viel Applaus, gerade von der weiblichen Bevölkerung, brandete auf. Stolz schritt sie nach vorne und nahm Präsente vom Blonden entgegen. Zum Einen war es eine Weste, die typische Kleidung eines Chuunin oder Jounin. Zum Anderen ein neues Stirnband, welches sich leicht von denen der Genin unterschied. Es hatte links und rechts neben dem Dorfsymbol jeweils einen feinen senkrechten eingeritzten Strich, was den Status als Chuunin markierte. Bei den Stirnbändern der Jounin waren es jeweils zwei Striche. Der Rokudaime gab Sanari die Hand. „Meinen herzlichsten Glückwunsch, Sanari.“ „Vielen Dank, Hokage-Sama.“
 

Selbstverständlich wurde auch Arashi zu einem Chuunin ernannt. Alles andere wäre wohl auch eine Sensation gewesen. Bei ihm führte Naruto die gleiche Prozedur durch, wenn gleich sie ein wenig herzlicher ausfiel als bei Sanari, was nur logisch war. Kojiro sah seine beiden Teamkameraden an. Er versuchte zu lächeln, aber so richtig gelang ihm das nicht. Die Enttäuschung saß doch ziemlich tief. Der Blonde machte eine kurze Pause und begann dann zu grinsen. „Mensch Kojiro, dein Gesicht kann man sich ja fast nicht mit ansehen. Du bist natürlich auch ernannt worden.“ Der Kanirate dachte, er hätte sich verhört. Perplex schaute er den Uzumaki an. Arashi kam zu seinem besten Freund und schob ihn nach vorne. „Jetzt steh da nicht so dumm rum. Es war doch klar, dass du es schaffst.“, sagte er grinsend. „Aber ich habe doch nicht gewonnen.“, entkam es ihm verwirrt. „Das war auch nicht wichtig.“, erwiderte der Rokudaime. „Es ging bei den Kämpfen nicht unbedingt darum zu gewinnen, sondern zu zeigen, dass man das Zeug hat ein Chuunin zu sein und du hast das klar bewiesen. Es wäre eine Schande und ein Fehler dich nicht zu befördern.“ Etwas abwesend nahm er die Geschenke an. Er hatte es immer noch nicht richtig realisiert. Genauso überrascht war Zera, die im Anschluss aufstieg. Die Begründung von Juko fiel ähnlich wie die von Naruto aus.
 

Somit waren dieses Jahr insgesamt sieben neue Chuunin ernannt worden und ihre Familien stürzten sich sogleich auf die glücklichen Shinobi. Alexa umarmte ihren großen Bruder. „Ich wusste, dass du es schaffst, Arashi. Ich habe nie daran gezweifelt.“ „Danke, Alexa.“ „Ich bin echt sauer auf dich.“, kam es gespielt verärgert aus Kaero, der neben ihm stand. „Ich hätte nie gedacht, dass du so gut bist. Du hast mich nie bei unseren Trainingskämpfen ernst genommen.“ „Das liegt aber nur daran, dass mich Papa gelyncht hätte, wenn ich dir ernsthaft weh getan hätte.“ „Naja egal. Ich kann es kaum erwarten, bis ich endlich zwölf werde und mein eigenes Laminenter bekomme. Dann hole ich dich in Windeseile wieder ein.“ „Abwarten.“
 

Zehn Minuten und zwei Beinahe-Ohnmachten (er wurde von Tsunade und seiner Mutter fast bis zur Bewusstlosigkeit umarmt) später wollte der Rothaarige gerade zu Kojiro und Zera, die sich angeregt unterhielten, rüber gehen, als etwas anderes seine Aufmerksamkeit gewann. Iruka und Hitomi kamen gerade in den Saal und gingen schnurstracks auf den Chuunin zu. „Und hast du es geschafft?“, fragte die Schwarzhaarige angeregt. „Logisch.“ „Super. Ich freue mich unglaublich für dich.“ Die Kleine konnte sich die Wettkämpfe leider nicht anschauen, weil sie sich zwei Tage zuvor einen Virus eingefangen hatte und deshalb das Bett hüten musste. Sie quängelte zwar mehrere Stunden deswegen herum, aber Naruto ließ in diesem Punkt nicht mit sich reden. Ihre Gesundheit hatte in seinen Augen ganz klaren Vorrang.
 

Der Angesprochene Blonde kam es jetzt auch dazu, nahm seine Tochter auf den Arm und fühlte ihre Stirn. „Gut. Das Fieber scheint abgeklungen zu sein. Fühlst du dich besser, Schatz?“ „Jap. Deswegen hat mir Onkel Iruka auch erlaubt herzukommen. Das ist doch okay, oder Papa?“ „Ja klar.“ Er wandte sich an den Chuunin. „Vielen Dank nochmal, dass sie auf meine Tochter Acht gegeben haben, Sensei.“ Die Herumstehenden schauten bei dieser Anrede verwundert zu der Gruppe um Naruto. Es war äußerst ungewöhnlich, dass ein Kage einen Chuunin, der ja vom Rang her mehrere Stufen unter ihm stand als Sensei bezeichnete. Das merkte auch Iruka der leicht rot anlief. „Ich haben ihnen doch gesagt, dass sie mich so nicht ansprechen sollten, Hokage-Sama.“ „Oh ja, entschuldigen sie, Sensei.“, erwiderte er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Naruto war es egal, wie die Leute darüber dachten. Iruka war auch der Einzige, den er noch so anredete. Sowohl Kakashi, als auch Yamato oder Tsunade duzte er jetzt und benutzte auch keine Suffixe (Sama, Sempai usw.) mehr. Aber zu Iruka hatte er schon immer ein sehr respektvolles Verhältnis, das sich auch nicht änderte, als er Hokage wurde.
 

Die anderen Genin aus Kaeros und Alexas Teams waren auch zusammen mit ihren Familien anwesend. Sie schauten sich gerade das Szenario rund um den Rokudaime an. „Irgendwie ist mir der Hokage ein Rätsel.“, entkam es Hidate. „Warum?“, wollte Hinata wissen. „Wenn er so mit Sensei Iruka und seinen Kindern umgeht, wirkt er so liebevoll.“ „Er ist es ja auch.“ „Naja. Heute, als er bei Arashis Kampf dazwischen gegangen war, kam er mir aber so kalt und skrupellos vor. Fast so, als würde er keine Sekunde zögern den Bären zu töten, falls der etwas Falsches tun würde.“ „Das entspricht nun einmal seinem Charakter. Das macht ihn schließlich zu einem sehr guten Vater und Hokage.“, erwiderte die Hyuuga. „Ich verstehe nicht ganz.“ „Der Hokage ist wahrlich ein sehr gütiger und verständnisvoller Mann. Ich kenne ihn ja schon viele Jahre lang. Das ändert sich aber ganz schnell, wenn jemand etwas gefährdet, was er liebt, wie zum Beispiel seinen Sohn. Der, der das wagt, kann mit keinerlei Gnade rechnen.“
 

„Das macht Sinn. Ich würde mich aber auf jeden Fall keinen Millimeter bewegen können, wenn er so vor mir stehen würde.“ „Darüber musst du dir keine Sorgen machen, Schatz.“, beruhigte sie ihren Sohn. „Solange du Konoha treu bleibst wird er dich wohl eher genauso wie Arashi verteidigen.“ „Das glaube ich nicht. Ich gehöre ja schließlich nicht zu seiner Familie und dadurch stehe ich ihm nicht annähernd so nahe wie Arashi.“ „Das ist natürlich wahr, aber Narutos Liebe geht weit über seine Familie hinaus. Er steht für das gesamte Dorf ein und würde jedes Mitglied mit seinem Leben verteidigen. Das macht ihn zu einem sehr gefährlichen Gegner für andere Dörfer und das wissen Diese auch. Denn wenn man kämpft, um etwas, dass man liebt zu beschützen, dann wird man erst wirklich stark.“ „Diesen Satz habe ich schon einmal gehört. Ich glaube damals in der Akademie“, erinnerte sich der Blauhaarige. „Das ist der Leitsatz des Willen des Feuers.“, antwortete die Jounin. „Und der Rokudaime gilt als die Personifizierung dieser Ideologie.“
 

Die Beiden sahen nun, wie Shikamaru sich dem Blonden näherte. „Darf ich mir deinen Papa mal kurz ausleihen, Hitomi?“, fragte der Nara die Schwarzhaarige. „OK.“ Der Hokage setzte seine Tochter ab und ging mit seinem Berater ein Stück. Sobald sie eine ruhige Ecke gefunden hatten, erhob Shikamaru die Stimme: „Ich gehe mal davon aus, dass ich jetzt mit ihrem richtigen Körper rede, oder?“ Naruto sah ihn nur fragend an. „So wie ich das einschätze, war nicht nur der in der Loge ein Schattendoppelgänger, sondern auch der auf dem Feld und später in den Beratungen.“ „Wie kommst du darauf?“ „Der Schattendoppelgänger, wenn es denn einer war, hat sich ein wenig untypisch für sie verhalten. Sie benutzen ihr Laminenter nicht, wenn sie den Gegner auf eine andere Weise besiegen können. Der KB hat aber sofort mit seinem Laminenter Barton bedroht, also gegen ihre normale Verhaltensweise. Danach waren wir ja bis ein paar Minuten vor der Ernennungszeremonie zusammen.“
 

Naruto begann daraufhin nur zu grinsen. „Du beweist immer wieder, dass meine damalige Entscheidung dich zu meinem Stellvertreter und obersten Berater zu machen vollkommen richtig war. Dass dir so ein kleines Detail aufgefallen ist, Hut ab. Ja, du hast Recht. Ich war kurz vor der Ernennung zusammen mit anderen Schattendoppelgängern in Konoha unterwegs, natürlich nicht grundlos.“ Der Blonde berichtete danach von den zurückliegenden Geschehnissen. Shikamaru lehnte sich nachdenklich an eine Wand. „Was hältst du davon?“ Der Nara beantwortete diese Frage zuerst nicht. Er mied auch den Blick des Rokudaime. Dieser verstand diese Geste. „Du siehst es also genauso wie Sakura, was?“ „Ehrlich gesagt ja. Ich meine, sie besitzen ein unerreichtes Chakra-Niveau. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es jemanden geben soll, der sie in diesem Punkt überflügelt. Gerade, wenn man bedenkt, dass scheinbar niemand außer ihnen das gespürt zu haben scheint.“
 

„Aber es gibt keinen Zweifel. Ich habe es nämlich kurz vor der Zeremonie noch einmal gemerkt. Nur war dieses Signal ein wenig anders als das Erste. Das war nämlich zuerst stärker und wurde dann schwächer. Beim Ersten war es genau anders herum. Ich gehe daher davon aus, dass die Person das Dorf wieder verlassen hat.“ „Fragt sich nur, wer der Eindringling war und was er hier wollte.“, kam es nachdenklich aus Shikamaru. „Es gebe fast keinen schlechteren Zeitpunkt für eine Infiltration Konohas als jetzt. Durch die Chuunin-Examen konzentriert sich mehr Kampfkraft hier als sonst irgendwann. Es sei denn es ist ein Vorhaben Kumo- oder Iwagakures.“ Er warf den beiden jeweiligen Kagen einen kurzen Blick zu. „Das können wir meiner Meinung nach ausschließen.“, „Meinen sie wegen dem Nichtangriffspakt? Es wäre gefährlich und es nur deswegen auszuschließen.“ „Ich rede nicht vom Nichtangriffspakt.“, entgegnete der Uzumaki. „Ich schätze Juko und Vago einfach nicht für so dumm ein. Würde das herauskommen, wären sie absolut in die Ecke gedrängt. Es befinden sich zwar zurzeit ihre stärksten Shinobi hier, aber sie wären Konoha trotzdem alleine schon zahlenmäßig weit unterlegen, selbst wenn sie sich mit dem jeweils anderen Dorf zusammenschließen würden.“
 

Sai gesellte sich jetzt zu ihnen. Nur schien Dieser keine guten Nachrichten zu haben. Der ANBU hatte nämlich einen sehr ernsten Gesichtsausdruck. „Irgendwelche Neuigkeiten?“, erkundigte sich Naruto. „Allerdings, aber durchaus bedenkliche.“, erwiderte Sai. „Es wurden in der Nähe der Hokage-Felsen drei bewusstlose ANBUs gefunden. Sie haben zwar keine äußerlichen Verletzungen, aber sie scheinen in eine Art komatösen Zustand verfallen zu sein aus dem sie jetzt noch nicht erwacht sind.“ Diese Neuigkeiten waren für den Kage und seinen Berater wirklich beunruhigend. „Also war der Eindringling nicht nur zu Besuch hier.“, sagte der Jounin.
 

„Benachrichtige Tsunade, Sai.“, befahl der Rokudaime anschließend. „Sie soll sich die Opfer ansehen. Vielleicht kann sie etwas für sie tun. Desweiteren sollen die ANBUs ihre Suche durch Konoha sicherheitshalber fortsetzen, obwohl die gesuchte Person höchstwahrscheinlich das Dorf schon wieder verlassen hat. Sie sollen dabei aber mit höchster Diskretion vorgehen. Die Sache unterliegt erst einmal noch der Geheimhaltung. Es wäre ungünstig, wenn es bekannt wird, solange sich noch die Vertreter der anderen Dörfer hier aufhalten.“ „Hai.“, entkam es dem ANBU.
 

Die restlichen Gäste bekamen von den Vorkommnissen nichts mit und feierten ausgelassen. Arashi hatte sich nach einer Weile genervt auf einen Balkon zurückgezogen. Ständig wollten irgendwelche Leute, die er noch nie gesehen hatte, aber scheinbar wichtige Personen, wie Feudalherren waren, ihn beglückwünschen und in den Himmel loben. Der Rothaarige mochte es nicht, im Mittelpunkt zu stehen. Wieder ein markanter Unterschied zum jungen Naruto, der ja immer nach Aufmerksamkeit gesucht hatte. Dem Chuunin war es aber herzlich egal, was irgendwelche Wildfremde über ihn dachten. Solange er die Bestätigung von den Menschen, die ihm wichtig waren bekam, war für ihn die Welt in Ordnung.
 

„Du magst wohl immer noch keinen Trubel, was Arashi?“ Verdutzt suchte der Uzumaki nach dem Ursprung dieser Frage und fand ihn hinter sich. Dort stand ein schönes Mädchen mit langen braunen Haaren. Sie war ungefähr in seinem Alter und trug einen aufwendigen Kimono, was darauf schließen ließ, dass sie kein Shinobi sondern eher jemand aus dem Adel war. Sie schien ihn auch zu kennen, aber er erkannte sie nicht. Ein wenig peinlich berührt fragte er: „Ähm, kennen wir uns?“ „Ich dachte mir schon, dass du mich nicht erkennst. Es ist ja auch schon ein paar Jahre her. Ich bin es, Hotaru.“ Bei der Erwähnung dieses Namens hellten sich sofort seine Gesichtszüge auf. Er trat freudig an sie heran und umarmte sie herzlich. Wer hätte gedacht, dass er unter all diesen Fremden eine gute alte Freundin wiedersehen würde.
 

Es handelte sich nämlich um Hotaru Temma, eine frühere Sandkastenfreundin und Tochter eines Fürsten aus dem Erdreich, der für den dortigen Herrscher arbeitete. Diesen Begriff der Sandkastenfreundschaft konnte man getrost wörtlich nehmen, weil sich die beiden in ihrer Kindheit immer in Suna trafen, wo der Chuunin mit seiner Familie im Winter öfters Urlaub machte. Er musterte die junge Frau und musste zugeben, dass ihm gefiel, was er sah. „Mensch du hast dich aber verändert.“, merkte er an. „Jap. Es ist ja auch schon sechs Jahre her seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. Du hast dich ja auch gemacht, obwohl du durch deine feurigen Haare immer noch leicht zu erkennen bist. Ich weiß noch, wie du immer für den Sohn des Kazekage, anstatt des Hokage gehalten wurdest.“ Dieses Gerücht stand tatsächlich längere Zeit im Raum und war ein beliebtes Klatschthema der Bewohner Sunas. Dem Blonden ließ das aber kalt, was klar daran lag, dass Arashi nicht nur Gaara, sondern auch seinem Großvater sehr ähnlich war. Die früheren Freunde schwelgten eine Zeit lang in Erinnerungen und amüsierten sich köstlich. Die Beiden verband früher ein enges Band der Freundschaft, gerade bevor Arashi seinen jetzigen besten Freund Kojiro kennenlernte. Irgendwann wurde Hotarus Vater jedoch zurück ins Erdreich gesandt und die Beiden verloren sich aus den Augen. Umso mehr freuten sie sich über die Wiedervereinigung. Man merkte sofort, dass die Chemie zwischen den beiden stimmte.
 

Die Temma wollte gerade eine weitere Anekdote aus der Vergangenheit erzählen, als Sanari auf die Terrasse trat und sie unterbrach: „Möchtest du uns nicht einander vorstellen, Arashi?“, schlug die Hatake vor. Ihre Stimme klang etwas gereizt. „Oh ja, natürlich. Sanari, das ist meine frühere Freundin Hotaru Temma. Hotaru, das ist Sanari Hatake, meine langjährige Teamkameradin.“ „Freut mich.“, kam es eher desinteressiert gleichzeitig aus ihnen. Der Rothaarige wurde kurz danach wieder von jemand in Beschlag genommen und ging etwas missgestimmt in den Saal zurück. Somit waren die Mädchen allein auf dem Balkon.
 

„Du kennst Arashi also von früher?“, fragte Sanari. „Ja, wir haben früher viel Zeit miteinander verbracht. Es scheint sich nicht wirklich verändert zu haben. Immer noch das gleiche freundliche Wesen. Aber als Shinobi ist er echt beeindruckend stark geworden, aber nicht nur er. Auch dein Kampf war echt atemberaubend.“ „Danke. Du scheinst ja viel von ihm zu halten.“ „Natürlich, er ist ja auch etwas Besonderes. Es gibt nicht viele Jungen wie ihn, die für Schwächere einstehen und niemanden runtermachen oder sich für etwas Besseres halten. Er war für mich immer so eine Art starker Beschützer.“ „Das hört sich aber nicht nur nach Freundschaft an.“ Hotaru errötete daraufhin leicht. „Naja, ich muss zugeben, dass ich als Kind für ihn geschwärmt habe. Ich bin auf jeden Fall froh, dass mein Vater bald wieder in Suna arbeitet und ich ihn dadurch wieder öfters sehen kann. Er wäre auf jeden Fall ein Junge, der mich glücklich machen würde.“ „Das würde ich mir ganz schnell aus dem Kopf schlagen.“, winkte Sanari ab.
 

„Oh, er hat wohl eine Freundin, was? Das überrascht mich nicht.“ „Nein, das nicht, aber das würde niemals funktionieren. Ihr lebt in verschiedenen Welten.“ „Wie meinst du das?“ „Arashi ist genauso wie ich ein Ninja und du bist aus dem Adel. Das würde einfach nicht gehen.“ „Es gibt doch genug Beziehungen zwischen Shinobi und Adligen.“, warf die Temma ein. „Das ist doch noch lange kein Grund.“ „In Arashis Fall schon. Er kommt aus einer sehr prestigereichen Shinobi-Familie. Du weißt sicherlich wer seine Eltern sind, oder?“ „Na klar, ich bin ja nicht blöde!“, gab Hotaru schroff zurück. Die Unterhaltung begann sie langsam stark zu nerven. „Ich sehe Arashi einfach nicht mit dir zusammenkommen, das ist einfach zu widersprüchlich. Er hat immer hart für seine Ziele gearbeitet und du bist eine Adlige, von daher.“ „Ach, meinst du Adlige arbeiten nicht hart?“ „Naja, ich sehe Teezeremonien und Bälle nicht gerade als harte Arbeit an.“, kam es abwertend von der Kunoichi. „Du scheinst ja eine Menge Adlige zu kennen, wenn du dir so ein Urteil erlauben kannst.“ „Nicht wirklich, aber das muss ich auch nicht. Außerdem gibt es neben eurer unterschiedlichen Stände noch ein anderes Problem.“ „Na was kommt jetzt?“, fragte die Braunhaarige auffordernd.
 

„Nichts gegen dich, aber wie du es bereits erwähnt hast, ist Arashi etwas Besonderes und dadurch sehr beliebt bei den Mädchen. Er ist einfach nicht deine Liga und könnte dutzende bessere Partien finden.“ „Wie bitte?“ „Du bist letzten Endes nur ein hübsches 0815-Mädchen, zu gewöhnlich, um Arashis Interesse zu wecken.“
 

Ein paar Momente später kam Arashi zurück auf die Terrasse und wurde von Hotaru fast umgerannt, die in den Saal stürmte. Wie er bemerkte, weinte sie.“ „Was ist passiert?“, rief er ihr nach. „Frag das dein Biest von Teamkameradin.“, schluchzte sie. Der Rothaarige sah daraufhin zur Hatake, die seelenruhig am Geländer lehnte. Er machte ein paar schnelle Schritte und stellte sie zur Rede: „Was hast du gemacht?“ „Nichts. Ich habe ihr lediglich die Unterschiede zwischen uns Shinobi und dem Adel erklärt und meine Meinung dazu gesagt. Wenn sie mit der Wahrheit nicht umgehen kann ist das nicht mein Problem.“ Sie sprach die Worte mit solch einer Kälte aus, wie es der Chuunin noch nie gehört hatte. Die Silberhaarige konnte zwar manchmal schon brutal direkt sein, aber das überstieg alles bisher da gewesene. „Hast du gar kein schlechtes Gewissen, dass du ihre Gefühle verletzt hast?“, wollte er wissen. „Wieso sollte ich? Was kann ich dafür, dass sie so sensibel ist und sofort anfängt zu heulen.“ Der Rothaarige schluckte. Er traute seinen Ohren nicht. Sie war zwar die letzten Tage nicht gerade freundlich gewesen, aber er erkannte sie jetzt kaum wieder. Das war nicht das Mädchen, mit dem er die letzten Jahre so viel erlebt hat. Das war nicht das Mädchen für das er mehr Gefühle hegte, als für jedes andere.
 

Er kam noch ein Schritt näher und sah ihr todernst in die Augen. „Du wirst dich bei ihr dafür entschuldigen, ist das klar?“ „Seit wann gibst du mir Befehle?“, erwiderte sie amüsiert. „Seit jetzt!“ Sein Gesicht verfinsterte sich noch weiter. „Da kannst du mich noch so böse angucken wie du willst, Arashi. Das bringt nichts. Es sei denn wir klären das auf die konventionelle Weise durch einen kleinen Kampf.“ „Dafür, dass du so stolz auf unseren Stand als Ninjas bist, vergisst du aber schnell einen Grundsatz von uns. Nämlich den, dass eine Kunoichi ihre Grenzen kennen sollte und ich liege ganz klar außerhalb Deiner. Das wäre nicht mal ein Kampf, mehr ein kurzes Aufwärmen.“ Dem Uzumaki war es herzlich egal, dass seine Sätze vor Arroganz nur so strotzten. Er hatte es lange genug auf die höfliche Weise versucht. „Wenigstens kann ich mich an die einfachen Regeln unseres Dorfes halten und muss mich nicht von ein Dutzend Shinobi aus der Bredouille boxen lassen.“
 

Mit dieser Äußerung war sie ganz klar ein Schritt zu weit gegangen, denn sie hatte einen sehr empfindlichen Punkt von ihm getroffen. Nun war sein Geduldsfaden endgültig gerissen. „Ja, einfach herumsitzen, wenn ein Freund in Gefahr ist, ist natürlich so viel besser.“ „Was hast du denn erreicht? Letzten Endes musstest du wieder einmal von deinem Papi gerettet werden. Wärst du nicht zufällig der Sohn des Hokage würdest du wahrscheinlich nicht mal hier stehen. Ich kriege langsam das Gefühl, dass es besser gewesen wäre, wenn du nicht zurückgekommen wärst!“ „Einen Vorteil hätte es auf jeden Fall. Ich müsste mich dann nicht mit dir Plage herumärgern!“ „Ach, das bin ich für dich ja? Eine Plage? Schön zu wissen!“
 

Beide hätten wohl ewig so weiter gemacht, wäre jetzt nicht Kakashi dazwischen gegangen. „Jetzt beruhigt euch mal wieder!“, sagte er streng. „Ihr seit gerade Chuunin geworden, also benehmt euch dementsprechend! Ihr solltet euch lieber freuen, anstatt übereinander herzufallen.“ Die Streithähne realisierten nun erst, dass die Lautstärke ihrer „Unterhaltung“ immer mehr angestiegen ist und schon viele sie verwundert ansahen. „Sie haben Recht, Sensei.“, kam es aus Arashi. „Wir haben uns ohnehin nichts mehr zu sagen, oder?“ „Wer hätte gedacht, dass wir nochmal in einem Punkt derselben Meinung seien würden.“

Reise

So neues Chap: Ehrlich gesagt ist es weder ein sonderlich langes Chap, noch eines, indem soo viel passiert. Es dient eher als Übergang und zur Darstellung einiger Charaktere. Trotzdem Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

38. Reise
 

In der Residenz der Uzumakis war es an diesem Morgen sehr ruhig. Die Meisten gingen ihren täglichen Pflichten nach und waren schon außer Haus. Hitomi zum Beispiel besuchte seit ein paar Wochen die Ninja-Akademie und hatte sich dort schon sehr gut eingelebt. Der Einzige, der noch zu Hause war, war Arashi. Der durchwühlte im Moment seinen Kleiderschrank und wurde nach ein paar Minuten auch fündig. Er zog sich um und betrachtete das Ergebnis im Spiegel. Der Uzumaki trug eine durchweg rote Ninja-Kluft über die er eine schwarze Weste zog. An seinem Rücken war sein Laminenter befestigt, welches er nun nicht mehr in einer Schriftrolle, sondern offen trug. Die ganze Kleidung bildete eine sehr ansehnliche Kombination, die mit seinem neuen Stirnband vervollständigt wurde.
 

Er musste zugeben, dass er aufgeregt war, so sehr, wie seit den Chuunin-Examen nicht mehr. In den letzten sechs Wochen hatte er ausschließlich zusammen mit seiner Mutter an seinen medizinischen Fähigkeiten gefeilt. Da nun aber seine Suspendierungsfrist abgelaufen war, konnte er wieder an Missionen teilnehmen und prompt sollte er auch eine ausführen. Die Details darüber kannte er aber noch nicht. Alles, was Naruto dazu gesagt hatte, war, dass sie etwas mit dem Uzumaki-Clan zu tun hatte. Das alleine schon weckte sein Interesse.
 

Der Blonde hatte im Gegensatz zu seinem ältesten Sohn keine so gute Laune. Genauer gesagt verspürte er gerade das brennende Bedürfnis, seinen Kopf gegen die Platte des Tisches, an dem er saß, zu schlagen. Der Grund dafür war sein anderer Sohn, der ihn mit einer wohlbekannten Diskussion den letzten Nerv kostete. Es ging nämlich um eine anstehende Mission, die Kaeros Team zusammen mit dem von Alexa ausführen sollte. Der Genin wusste auch noch gar nicht, um was für eine Mission es sich handelte. Alles, was bekannt war, war, dass sowohl Sai, der seinen Posten als ANBU-Chef an Yamato zurückgegeben hatte, als auch Lee mit anderen Aufträgen befasst waren. Daraus schloss Kaero Folgendes: „Was für eine Mission ist es diesmal? Unkraut jäten oder Babysitten? Vielleicht aber auch eine spannende Jagd auf eine entlaufende Katze? Wenn unsere Senseis nicht dabei sind, kann es ja nur so eine Kindergarten-Mission werden. Tss, und dafür haben wir also die letzten Monate trainiert.“
 

Das ging noch ein paar Minuten so weiter und Narutos Ader an seiner Schläfe begann gefährlich zu pochen, was auch die restlichen Genin mitbekamen. Sie versuchten den jungen Uzumaki zu beruhigen, aber der machte munter weiter. „Ich habe diese D-Rank-Missionen so satt, wir sind doch keine kleinen Kinder mehr. Wir sind-“ „SCHLUSS JETZT!“, brüllte der Rokudaime wütend und alle Anwesenden zuckten merklich zusammen. Er atmete einmal tief durch und fuhr dann fort: „Ich habe eigentlich gedacht, dass dir das Training in den letzten drei Monaten diese Attitüde ausgetrieben hätte, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Wenn ich von dir noch ein Wort der Widerrede höre, entbinde ich dich von dieser Mission und du besuchst stattdessen mit Hitomi zusammen die Akademie, verstanden?“ „Hai.“, erwiderte Kaero eingeschüchtert. Das wäre für ihn der reinste Alptraum gewesen.
 

Nun war es aber Alexa, die noch eine Nachfrage hatte. „Also…“, begann sie vorsichtig. „Ich habe eigentlich vermutet, dass für mich und Kané jetzt die einjährige Ausbildung bei Tsunade losgeht.“ „Das war auch so geplant, aber ich dachte mir, dass ihr noch einmal eine Mission zusammen durchführen solltet. Schließlich habt ihr danach für eine Weile keine richtige Möglichkeit mehr dazu.“ „Verstehe.“
 

„Aber kommen wir zu der Mission. Anders als es ein gewisser vorlauter Genin hier vermutet hat, handelt es sich nicht um eine D-, sondern eine C-Rank-Mission, potenziell vielleicht sogar B-Rank.“ „B-Rank?“, warf die Nara ängstlich ein. „Wir sollen alleine eine mögliche B-Rank-Mission durchführen?“ „Nein, natürlich nicht.“, entgegnete der Hokage. „Ihr werdet aber unter anderen Shinobi, als ihr gewöhnt seid, agieren.“ Prompt klopfte jemand an die Tür und trat ein.
 

„Arashi?“, entkam es der Blonden verwundet. „Hey.“, erwiderte der Angesprochene bloß. „Also ist Arashi der Leiter, ja?“, fragte sie ihren Vater. „Nicht ganz, aber er nimmt auch an der Mission teil.“ Ziemlich ahnungslos stellte sich der Chuunin einfach zu seinen Geschwistern und wartete mit ihnen zusammen auf das Ankommen der erwarteten Shinobi. Eine Minute später war es dann auch soweit. Die Ninjas stellten sich als Kojiro und Sanari heraus. Die beiden männlichen Chuunin begrüßten sich gewohnt freundschaftlich. Zwischen der Hatake und dem Rothaarigen entstand Blickkontakt, der aber schnell wieder gelöst wurde. „Na das kann ja heiter werden.“, dachte sich Arashi. Seit dem Vorfall bei der Ernennungszeremonie hatten sich die Chuunin weder oft zu Gesicht bekommen, noch miteinander gesprochen. Es herrschte komplette Funkstille, was gerade Kojiro auf die Nerven ging, weil er ja mit Beiden gut befreundet war.
 

„Wo ist Kakashi?“, fragte Naruto an die Silberhaarige gewandt. „Keine Ahnung. Wir wollten uns vor zehn Minuten vor dem Gebäude treffen, aber er ist mal wieder zu spät.“ „War ja zu erwarten.“, kam es kopfschüttelnd aus ihm. „Naja egal. Kommen wir zu den Details der Mission: Ich habe gestern ein persönliches Schreiben von Königin Kazahana Koyuki, der Herrscherin des Schneereiches, erhalten. In Diesem bat sie Konoha um Hilfe. Seit mehreren Wochen wird ihr Land von Rebellen heimgesucht, die die Macht an sich reißen wollen. Die königlichen Soldaten sind in der Unterzahl und werden langsam aber sicher müde. Es handelt sich bei den Rebellen aber größtenteils um normale Krieger, also keine Ninja. Darum habe ich beschlossen, insgesamt zehn Konoha-Nin zu entsenden.
 

Die Hauptleitung wird Kakashi übernehmen. Da ein solch großes Team aber für einen alleine schwer zu handhaben ist, werden Kojiro und Sanari ebenfalls leitende Positionen einnehmen. Kojiro für Sais Team und Sanari für das von Lee. Arashi geht als zusätzlich Unterstützung mit, der aber im Notfall auf Grund seines höheren Ranges genauso Weisungsbefugnis hat, wie die anderen Chuunin beziehungsweise Jounin. Die Dauer der Mission ist auf maximal einen Monat festgesetzt. Sollte sich die Situation bis dahin nicht gebessert haben, werdet ihr von einem anderen Team abgelöst. Ihr brecht morgen früh um acht Uhr auf.“ Genau in diesem Moment kam Kakashi durch ein Fenster in den Raum gesprungen. „Entschuldigen sie die Verspätung, aber-“ „Wie auch immer.“, würgte der Rokudaime seinen ehemaligen Sensei ab und drückte ihn ein Schriftstück in die Hand.
 

„Ich habe ihnen die Details der Mission aufgeschrieben.“, sagte er. „Das wäre doch nicht nötig gewesen.“ „Natürlich ist es das! Ich kann schließlich nicht den ganzen Tag auf dein Ankommen warten.“ Dem Jounin fiel sofort auf, dass der Blonde sehr gereizt war. Woran das lag, konnte er sich ebenfalls denken. Oft genug hatte auch er sich die widerspenstigen Kommentare von Kaero anhören dürfen. „Gibt es noch irgendwelche Fragen bezüglich der Mission?“, wollte der Hokage wissen. Da die Anwesenden dies verneinten, entließ er die Shinobi wieder und wandte sich seiner gewohnten Arbeit zu.
 

Wie vereinbart trafen sich die Konoha-Nin am nächsten Morgen am Konoha-Tor und machten sich auf den langen Weg in das Schneereich. Um dort hinzukommen, mussten sie auch das Erdreich durchqueren, was aber kein Problem darstellte, weil der Tsuchikage dem Team auf Narutos Gesuch hin freies Geleit zugesichert hatte.
 

Die Strecke sollte ungefähr fünf Tage dauern. Daher bewegte sich die Gruppe auch nicht als zu schnell fort, um Kräfte für den langen Weg zu sparen. Shenji, der neben Kaero und Arashi ein wenig vorlief, bemerkte, dass der Blonde zitterte. „Was denn, Kaero?“ Hast du etwa Angst vor der bevorstehenden Aufgabe? Du hast doch gestern noch so große Töne gespuckt.“ „Pah, ich und Angst?“, gab der Uzumaki selbstbewusst zurück. „Ich freue mich unglaublich darauf. Endlich mal eine richtige Mission. Ich bin richtig aufgeregt.“ „Das ist auch verständlich.“, schaltete sich der Rothaarige in die Unterhaltung ein. „Immerhin ist das eure erste wirklich lange Mission. Ich weiß noch, wie es mir ging, als ich in eurem Alter war.“
 

Der Hyuuga ließ seinen Blick ein wenig schweifen, bis Dieser an Arashis Rücken hängen blieb. „Ähm Arashi.“ „Ja?“ „Könnte ich mir dein Laminenter mal genauer anschauen? Ich habe noch nie eines aus der Nähe gesehen.“ „Klar, aber sehr vorsichtig. Die Klinge ist ungemein scharf.“ Er zog sein Katana hervor und überreichte es dem Dunkelhaarigen. Beinahe ehrwürdig betrachtete er die durchgehend rote Klinge, die im einfallenden Sonnenlicht prunkvoll schimmert. „Eine wirklich hervorragende Waffe.“, entkam es ihm. „Ich beneide dich echt ein wenig darum. Es ist schon erstaunlich, dass man damit solch tolle Dinge vollbringen kann, wie du bei den Examen. Wir müssen uns auf jeden Fall keine Sorgen machen. Schließlich haben wir mit dir und Sensei Kakashi zwei der besten Konoha-Nin an Bord.“ „Nun übertreib mal nicht.“
 

Takeru, der die Unterhaltung mit verfolgt hatte, wandte sich an den hinter ihr gehenden Jounin. „Kann ich ihnen mal eine Frage stellen, Sensei?“ „Nur zu.“ „Warum leitet Arashi eigentlich keines der Teams? Er ist doch nach ihnen der zweitstärkste Shinobi unter uns und an Führungsqualitäten mangelt es ihm meiner Meinung nach auch nicht.“ „Du hast mit deiner Einschätzung schon Recht, aber er darf im Moment noch kein Team anführen. Das hat ja der Hokage bei der damaligen Verhandlung beschlossen. Nichtsdestotrotz wird er durch seine medizinischen Kenntnisse und seiner Kampfkraft eine sehr wichtige Hilfe sein. Deswegen hat er Arashi mitgeschickt.“ „Ja, das ist Papas offizielle Erklärung.“, mischte sich Alexa ein. „In Wirklichkeit soll er den Aufpasser für mich und Kaero spielen. Manchmal ist es echt nervig, dass Papa so übervorsichtig ist.“ „Nun ja. Ich würde lügen, wenn ich das bestreiten würde.“, erwiderte der Jounin grinsend. „Aber es gibt noch einen weiteren Grund.“ „Sie meinen sicherlich die Geschichte meines Clans, oder?“ „Genau.“
 

Der Sabakuno sah die Blonde daraufhin nur fragend an, was die Uzumaki dazu veranlasste, es zu erklären: „Nach dem Angriff von Kyuubi vor über dreißig Jahren hat der Rest des Uzumaki-Clans das Feuerreich verlassen und ist in das Schneereich übergesiedelt. Es gibt auch heute noch ein großes Gebäude dort, welches meinem Clan gehört. Mein Vater hat da auch mehrere Jahre verbracht und trainiert. Ich und meine Geschwister haben es aber noch nie geschafft, dem Land mal einen Besuch abzustatten. Ich denke, dass mein Vater diese Gelegenheit nutzen will, sodass wir etwas über unsere Vergangenheit lernen können.“ „Ach so ist das also. Das ergibt natürlich Sinn.“
 

Der restliche Reisetag verlief völlig ruhig und so schlug die Gruppe, als die Dämmerung anbrach, ihr Lager auf einer kleinen Wiese auf. Kakashi verteilte die einzelnen Aufgaben an die anderen Shinobi, legte sich dann zu Sanaris Missfallen in den kühlen Schatten eines Baumes und beschäftigte sich mit seiner „Lektüre“. Alexa und Kané sollten frisches Trinkwasser holen, währendem sich Arashi, Sanari und Hidate um das Feuer kümmern sollten. Die restlichen Konoha-Nin bauten die Zelte auf.
 

Die beiden Kunoichi hatten nach kurzer Suche einen kleinen See erreicht und füllten dort die Trinkflaschen und einige Eimer mit dem kühlen Nass. Danach schleppten sie die Gefäße zurück zum Lager. Allerdings kam die Blonde nicht sehr weit, weil sie über eine Baumwurzel stolperte und ins Straucheln geriet. Sie wäre auch zu Boden gegangen, wenn sie nicht von jemanden aufgefangen worden wäre. Sie sah langsam nach oben und erkannte die hellblauen Haare Hidates. „A- Alles in Ordnung?“, stotterte er. „Ja, dank dir ist mir nichts passiert. Du bist wirklich im genau richtigen Moment vorbeigekommen.“ Sie realisierte jetzt, dass sie etwas von dem Wasser in den Eimern über die Jacke des Genin geschüttet hatte. „Oh das tut mir Leid.“, entkam es ihr und sie versuchte die nassen Stellen mit einem Taschentuch trocken zu tupfen. „Sch- Schon gu-ut.“, sagte er perplex. Ihm war eine knallrote Farbe ins Gesicht geschossen, welche durch seine hellen Haare noch deutlicher zum Vorschein kam.
 

Er versuchte schnell von dieser Situation abzulenken und erblickte die Eimer. „Die sind sicher schwer. Ich werde sie dir lieber abnehmen und schnell ins Camp bringen. Dann kann ich danach noch Feuerholz besorgen. Das ist ja schließlich meine Aufgabe.“ Bevor Alexa widersprechen konnte, schnappte er sich die Eimer und eilte davon. „Wow, ich wusste gar nicht, dass Hidate so hilfsbereit ist.“, bemerkte Kané. „Und trotzdem ist er irgendwie seltsam.“ „Er ist nicht seltsam!“, entgegnete die junge Uzumaki harsch. „Zugeben, am Anfang dachte ich das auch. Das liegt daran, dass er so schüchtern ist und kein großes Selbstvertrauen hat, aber wenn man seinen wirklichen Charakter erkennt, lernt man ihn echt zu schätzen. Er ist ungemein lieb und im Gegensatz zu Kaero oder Shenji wirklich zuvorkommend und höflich. Man kann sich immer auf ihn verlassen.“
 

Die Blonde merkte gar nicht, wie sie ins Schwärmen gekommen war, was der Nara ein vielsagendes Grinsen entlockte. Sie legte ihren Arm um die Schulter ihrer Freundin. „Sieh mal einer an. Solche Worte aus deinem Mund, Alexa? Du wirst dich doch nicht etwa in den Hyuuga-Sprössling verguckt haben?“ „Wie kommst du denn auf den Schwachsinn?“ Sie versuchte so überzeugend wie möglich zu klingen, aber sie merkte, wie ihr die Hitze in den Kopf stieg. „Du musst dich gar nicht rausreden, dein Gesicht ist Antwort genug.“ „Ja Ok, vielleicht hast du sogar Recht.“, gab sie zu. „Ich mag ihn sehr. Er ist völlig anders als die ganzen anderen Idioten in unserem Alter und das macht ihn interessant. Ich mag nun mal eher ruhigere und bodenständige Jungs und er sieht zudem einfach nur süß aus.“ „Mann, dich hat es ja wirklich voll erwischt.“
 

Ein paar Minuten später waren alle wieder im Lager versammelt. Arashi hatte gerade die Feuerstelle aufgebaut und brauchte nun noch Holz. „Sanari, gib mir mal ein paar Holzscheite.“ Sie tat wie ihr geheißen, nur anstatt ihm das Holz einfach zu bringen, warf sie es nach ihm. Dank seiner guten Reflexe konnte er drei der vier Scheite fangen, aber der Letzte traf ihn hart am Kopf. „Bitteschön.“, sagte die Hatake zuckersüß. „Danke.“, knurrte der Rothaarige gefährlich, währendem er sie anfunkelte und sich über die getroffene Stelle strich.
 

Die restlichen Anwesenden sahen die Beiden nur verwundert an. Allerdings wagte es keiner, etwas zu sagen. Kojiro griff sich an die Stirn und schüttelte nur den Kopf. Er wurde jedoch im nächsten Moment von Kané angesprochen: „Du sag mal Kojiro, ist irgendwas zwischen den Beiden vorgefallen? So kenn ich die ja gar nicht.“ „Mein Bruder ist ein Idiot, das ist vorgefallen.“, beantwortete Alexa die Frage der Kunoichi. „Achja, ich dachte immer, dass Arashi echt clever ist?“ „Ist er auch im Normalfall, aber sobald es um Frauen geht, hat er den Intellekt von einem Stück trocken Brot. Ich meine, es ist doch so offensichtlich, dass Sanari auf meinen Bruder steht. Alleine schon wie sie ihn immer ansieht, wenn sie sich unbeobachtet fühlt, aber er checkt das scheinbar nicht. Ich wette, er hat ihre Gefühle verletzt und deswegen ist sie jetzt sauer auf ihn.“ „Ach so ist das also.“, ging Kojiro ein Licht auf. „Ich wusste zwar, dass sie ihn auf eine Weise bewundert, aber das sie solche Gefühle für ihn hegt, ist mir neu.“ Die Blonde seufzte. „Noch so ein hoffnungsloser Fall.“, ging es ihr durch den Kopf. „Sollten wir es Arashi dann nicht sagen? Das würde die Situation doch vereinfachen, oder?“, schlug Kané vor. „Nein, ich finde, dass da Arashi alleine drauf kommen muss. Wenn er das nicht hinkriegt, ist ihm auch nicht mehr zu helfen.“
 

Den gesamten restlichen Hinweg ins Schneereich gab es keine besonderen Ereignisse, wenn man mal von den ständigen Sticheleien zwischen Arashi und Sanari, den gewohnten Rivalitätskämpfen von Kaero und Shenji, der fast schon unverschämten Faulheit Kakashis (er hatte bisher keinen Finger krumm gemacht und stattdessen die Genin und Chuunin schuften lassen) und der Erkenntnis, dass Schiffe keine Freunde von Shinobis waren (nahezu alle wurden seekrank), absah.
 

Es herrschte tiefster Winter im Schneereich und so bot sich den Konoha-Nin eine prächtige weiße Landschaft, die sie ja von dem warmen Feuerreich nicht gewöhnt war. Diese Aussicht konnte nur noch von der gigantischen Kulisse der Hauptstadt übertroffen werden, über der ein riesiger Palast thronte. Eine breite Straße führte direkt zum Regierungssitz. Links und rechts davon säumten kleine ebenfalls weiße Häuser den Weg. Es wirkte gerade so, als würde die Stadt den Besuchern förmlich den Weg direkt zur schönen Königin weisen.
 

Aber die Stadt hatte noch andere Sehenswürdigkeiten. Gerade die Uzumaki kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, weil an das Schloss ein gigantisches Gewächshaus angeschlossen war, in dem, wie sie vermutete, die verschiedensten und seltensten Pflanzen anzufinden waren. Nach einer kurzen Besichtigung der Innenstadt, setzte die Gruppe ihren Weg zum Schloss fort, denn schließlich waren sie nicht zum Besichtigen oder Urlaub machen hier. Sie hatten einen Auftrag. Einen Auftrag, der über die Zukunft dieses wunderschönen Landes entscheiden könnte.

Glaube

*Auf die Kommianzeige schiel* Ja ähm *am Kopf kratz*, sind ja schon über 300 (Mega großes Gratz dafür^^), das macht dann 3 Spezial-Kapitel ^^´. Ja, ich habe mich übrigens umentschieden. Ursprünglich hatte ich vor, drei One Shots reinzustellen, die nichts mit der Story zu tun haben, aber ich denke, dass ich eher ein paar Rückblicks-Chapters einbauen werden, die nicht eingeplant waren. Die ersten Beiden werden in absehbarer Zeit kommen. Hier aber erstmal das nächste "normale" Chap. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

39. Glaube
 

Die Schritte der Konoha-Nin schallten durch die riesige Eingangshalle des Palastes. Sie war an den Wänden reich verziert und pompöse Säulen gaben der goldenen Decke Halt. Ein Soldat kam nun auf die Gruppe zu und wandte sich an Kakashi: „Sie sind also angekommen. Die Königin erwartet sie bereits.“ Der Mann führte sie durch ein großes Tor in den Thronsaal, der die Eingangshalle an Luxus noch um Längen in den Schatten stellte. Am Ende des Raumes saß eine schöne blauhaarige Frau auf dem Thron: Königin Kazahana Koyuki.
 

„Es freut mich wirklich sehr, sie nach so einer langen Zeit wiederzusehen, Kakashi.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, auch wenn die Umstände dafür alles andere als gut sind. Wie ist die momentane Lage?“ „Seit zwei Tagen gab es keine Kämpfe mehr und die Rebellen haben sich etwas aus der Stadt zurückgezogen.“, erwiderte Kazahana. „Ich denke, dass die Rebellen ebenfalls von dem langen Konflikt erschöpft sind.“ „Wohl die Ruhe vor dem Sturm.“, schätzte der Jounin ein.
 

Das Staatsoberhaupt besah sich die restliche Gruppe, bis ihr Blick an Kaero haften blieb. Auf ihren Lippen zeichnete sich ein Grinsen ab. Dem Uzumaki war die fast schon minutenlange Musterung unangenehm, gerade weil er wusste, warum er begutachtet wurde. „Dein Gesicht weckt wirklich Erinnerungen, mein Junge. Die Ähnlichkeit zu deinem Vater ist wirklich verblüffend.“ „Ja, das höre ich oft.“ Er erhielt für diese Äußerung von seinem Bruder einen kurzen nicht zu sehenden Tritt, weil er es nicht gerade freundlich, sondern eher gelangweilt aussprach.
 

„Nun gut.“, fuhr Koyuki fort. „Zu mindestens habt ihr durch diese Feuerpause die Möglichkeit, morgen die hiesige Uzumaki-Residenz zu besuchen.“ „Meinen sie wirklich, dass das in Ordnung ist?“, fragte Arashi nach. „Wir sind immerhin hier, um ihre Garde zu unterstützen. Es wäre wirklich ungünstig, falls wir nicht vor Ort wären, wenn die Rebellen angreifen.“ „Darüber musst du dir keine Sorgen machen. Wir haben in der Nähe des Rebellenlagers und auch unter den Rebellen selbst Soldaten stationiert. Somit haben wir mindestens eine Vorwarnzeit von einem Tag.“ „Na wenn das so ist.“ „Trotzdem sollten sich nicht alle auf den Weg zur Residenz machen.“, warf der Hatake ein. „Da es ja im Grunde nur die Uzumakis betrifft, bleiben die anderen besser hier, naja, bis auf Sanari vielleicht.“ „Wieso ich?“ „Die Residenz beherbergt laut dem Hokagen eine wirklich beeindruckende Bibliothek, die fast an die Konohas heranreicht. Ich wette, dass du da einige wirklich seltene Exemplare finden wirst.“ „Ich weiß nicht.“ „Ich würde es mir überlegen.“, riet die Königin. „Der Hokage hat mit seiner Einschätzung völlig Recht. Wer weiß, wann du noch mal so eine Chance bekommst.“
 

Die schöne Kunoichi befand sich jetzt in einer ziemlichen Bredouille. Zum Einen wollte sie der Königin nicht vor den Kopf stoßen und sie las für ihr Leben gern. Zum Anderen verursachte die Aussicht, den gesamten Tag mit Arashi verbringen zu müssen, ein schreckliches Gefühl in ihr. Sie zeigte es nicht nach außen, aber es versetzte ihr immer einen Stich, wenn sie ihn ansah. Zu sehr fühlte sie sich zu ihm hingezogen. Sie hatte schon längst den Punkt passiert, an dem sie einfach mit ihm befreundet sein konnte. Darum versuchte sie ihm so gut es ging aus dem Weg zu gehen und wenn sie ihn dann doch einmal begegnete, stieß sie ihn weg, um nicht verletzt zu werden. Es war einfacher für sie, sich mit dem Uzumaki zu streiten, als wie früher mit ihm umzugehen und immer wieder an ihre unerwiderten Gefühle erinnert zu werden. Sie hasste sich jedes Mal im Nachhinein dafür, aber sie konnte nicht anders. Trotzdem ließ sie sich nach einer Weile überreden, die Uzumakis zu begleiten.
 

Am nächsten Morgen stand Alexa sehr früh auf, weil sie noch vor dem Ausflug einen Blick in das große Gewächshaus werfen wollte. Als sie dort angekommen war, war sie schlichtweg baff. Obwohl draußen tiefster Winter herrschte und weit und breit nichts weiter als Schnee lag, war die Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren in diesem Gebäude einfach nur beeindruckend. Es gab sogar einen kleinen See darin. Nachdem sie sich eine Weile umgesehen hatte, kam der Blonden ein Vogelschwarm entgegen, der scheinbar aufgescheucht worden war. Schnell realisierte sie, dass noch jemand dort sein musste, der die Tiere in Aufruhr versetzt hatte. Sie wurde nach ein paar Minuten auch fündig. Auf einer kleinen Wiese bewegte sich ein Shinobi hin und her. Nachdem sie ihn erkannt und als Hidate identifiziert hatte, konnte sie ihren eigenen Augen nicht trauen, denn die Geschwindigkeit, mit der er sich fortbewegte war für einen Genin seines Alters einfach spektakulär. Aber nicht nur das überraschte sie. Auch das Pensum seines Trainings war sehr hoch. Immer wieder rotierte er um seine eigene Achse und schlug dutzende Male in die Luft. Sie wollte ihn nicht stören und so beobachtete sie ihn einfach nur.
 

Irgendwann bemerkte er sie aber, was ihn so sehr aus dem Konzept brachte, sodass er aus dem Gleichgewicht geriet und zu Boden fiel. Schnell eilte sie zu ihm: „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Hast du dir was getan?“ „Nein.“, keuchte der Hyuuga. Die Blonde half ihm hoch und bemerkte, dass er gefährlich schwankte. Er schien dehydriert zu sein, was sie dazu veranlasste, ihn unter einen schattigen Baum zu führen und ihm etwas zu trinken zu geben, das er auch dankend annahm und hastig trank. Anschließend hustete er etwas. Alexa sah ihn mit sorgenvoller Miene an. „Du solltest dich nicht so zu schinden. Warum trainierst du eigentlich so früh schon so exzessiv?“ „Weil ich keine andere Wahl habe. Ich muss irgendwie versuchen die Lücke zu schließen.“ „Was für eine Lücke?“, wollte die Kunoichi wissen. Der Genin senkte leicht den Blick und sagte: „Na die Lücke zwischen mir und euch anderen. Verglichen mit euch bin ich einfach nur schwach.“
 

Die Uzumaki seufzte kurz hörbar. Das war eine typische Äußerung des introvertierten Shinobi. „Du sag mal, Hidate. Ich habe mal eine Frage. Warum bist du nur so unsicher und hast so wenig Selbstvertrauen?“ „Ich weiß ja auch, dass es erbärmlich ist.“ „Nein, so meinte ich das nicht.“, wiegelte sie ab. „Ich glaube eher, dass es da einen Grund für dein geringes Selbstvertrauen geben muss. Es kann einfach nicht an deinen Fähigkeiten liegen. Alleine das Tempo, dass du gerade gezeigt hast, ist bemerkenswert und wohl selbst dem von Kaero, den ich eigentlich als Schnellsten unter uns eingeschätzt hätte, überlegen. Also was steckt dahinter?“ Diese Frage beantwortete Hidate jedoch nicht und Alexa merkte schnell, dass sie da ein Thema angesprochen haben muss, was sehr unangenehm für ihn war.
 

„Es tut mir Leid. Du musst natürlich nicht darüber reden. Ich gehe jetzt lieber.“ Sie stand auf und war im Begriff das Gewächshaus zu verlassen, als der Hyuuga doch noch den Mund aufmachte: „Es liegt an meinem Clan.“ „Was ist mit ihm?“ „Wie du ja weißt, bin ich der Sohn des Clan-Oberhauptes und somit auch der wahrscheinlichste Nachfolger meiner Mutter. Dementsprechend sind auch die Erwartungen der meisten Clan-Mitglieder, wenn man mal von meinen Eltern absieht. Das übt einen gehörigen Druck auf mich aus und dem war ich eigentlich noch nie gewachsen. Die Tatsache, dass mein Clan als der traditionsreichste Konohas gilt, macht die Sache auch nicht einfacher. Darum bewundere ich dich auch sehr. Du hast auch berühmte Eltern und steckst die Sache so einfach weg.“
 

„Dein Lob ist zwar schmeichelhaft, aber nicht wirklich angebracht. Zwar entstamme ich auch einem starken Clan, aber ich musste niemals daraufhin arbeiten, irgendwann mal meinen Clan anzuführen. Dafür war schon immer Arashi vorgesehen und ich bin da auch heil froh drüber. Ich wusste nicht, dass solch hohe Erwartungen in deinem Clan herrschen. Ich meine, du bist doch sehr talentiert und hast die Akademie auch als einer der Besten abgeschlossen. Reicht ihnen das nicht?“ „Das Problem ist einfach, dass es schon immer jemanden gab, der mich in den Schatten gestellt hat.“ „Shenji.“, entkam es der Kunoichi leise. „Ja, genau. Ich habe persönlich nichts gegen ihn, aber er wurde schon immer höher angesehen als ich. Er ist nun einmal der hochbegabte Sohn des größten Genies in der Geschichte unseres Clans: Neji Hyuuga. Der Ninja, der als stärkster Shinobi nach dem Hokage in Konoha gilt. Und er ist mir auch überlegen. Das Einzige, indem ich besser bin, ist die Geschwindigkeit. In allen anderen Punkten, wie zum Beispiel im Umgang des Byakugans oder der Präzision der Attacken, ist er stärker als ich. Darum habe ich auch noch nie einen Kampf gegen ihn gewonnen. Mir fehlt es letztendlich einfach an Talent. Da kann man nichts machen.“
 

„Talent ist nicht alles!“, entgegnete Alexa energisch. „Nichts für ungut, aber von jemandem mit deinen Anlagen hört sich das nicht gerade glaubwürdig an.“ „Ich bin bei Weitem nicht so talentiert, wie du vielleicht meinst. Zu mindestens wenn ich mich mit meinen Brüdern vergleiche.“ „Ach nein?“, fragte Hidate verdutzt. „Nein. Vom Talent her war ich schon immer die Schwächste in meiner Familie. Meine Eltern haben mich das nie spüren lassen, aber gerade im Vergleich zu Kaero war es mehr als deutlich. Ich brauchte weitaus länger, um die Grundlagen zu lernen und das Rasengan beherrsche ich bis heute noch nicht. Kaero meisterte es schon im Alter von acht Jahren. Das frustrierte mich sehr lange.“ „Wie hast du das überwunden?“ „Irgendwann habe ich mich einfach dazu entschlossen, mich auf meine Stärken zu konzentrieren und meine Unterlegenheit gegenüber meinem Bruder als Ansporn zu nutzen. Denn eines hatte ich Kaero schon immer voraus: Ich bin einfach ein wenig cleverer als er. Deswegen habe ich anders als mein Bruder sehr viel mehr Fleiß in der Akademie gezeigt und war auch echt stolz, dass ich sie am Ende besser als er abgeschlossen habe als er.
 

Ich glaube der Schlüssel zu meinem jetzigen Selbstvertrauen ist einfach, dass ich meinen eigenen Weg gehen will. Mir ist es nicht mehr so wichtig, was andere von mir halten solange ich mit mir selbst zufrieden bin. Wenn ich bei etwas alles gebe, habe ich mir im Nachhinein nichts vorzuwerfen. Das solltest du vielleicht auch tun. Das Wichtigste ist, an sich selbst zu glauben.“ „Das hört sich zwar einfach an, aber es ist sehr schwer, wenn sonst niemand an dich glaubt.“ „Ich glaube an dich.“, sagte Alexa mit warmer, aber zugleich fester Stimme. „Ehrlich?“ „Natürlich. Ich bin fest davon überzeugt, dass du in der Zukunft Großes vollbringen wirst. Du hast mit Sicherheit noch so viele verborgene Talente, die du nur noch erwecken musst.“
 

Diese Worte zauberten ein Lächeln auf das Gesicht des Blauhaarigen. „Weißt du was? Du hast wohl Recht. Es wird wohl Zeit, dass ich meinen Charakter grundlegend ändere.“ „Nein, alles nur das nicht!“, entgegnete die Blonde schnell, was dazu führte, dass er sie fragend ansah. „Du solltest lediglich ein wenig mehr Selbstvertrauen gewinnen, aber deinen Charakter zu ändern, wäre eine Schande. Du hast so viele liebenswürdige Eigenschaften, die deinen Charakter einzigartig und wunderbar machen und es ist mir auch egal, wenn das andere Menschen anders sehen.“ Sie rückte etwas näher an ihn heran. „Ich für meinen Teil mag dich so wie du bist, sehr sogar.“ Nachdem sie das gesagt hatte, hauchte sie ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.
 

„Ich muss jetzt los.“, kam es aus ihr. Hidate nickte nur apathisch. Das gerade Passierte traf ihn völlig überraschend. Das Einzige, was er merkte, war, dass ihm Hitze in den Kopf stieg. Nachdem sich die Uzumaki verabschiedet hatte, strich er sich ungläubig über die Wange, die wenige Momente zuvor von Alexas Lippen berührt worden war. So richtig konnte er es immer noch nicht glauben.
 

Am Eingang des Gewächshauses wartete bereits Arashi auf seine Schwester. Sie konnte sich die Frage sparen, ob der Rothaarige etwas mitbekommen hatte, denn sein hämisches Grinsen sprach Bände. „Sag kein Wort.“, warnte sie ihn mit einem leichten Rotschimmer im Gesicht. Der Chuunin hatte auch gar nicht, sich dazu zu äußern. Er ging schweigend hinter ihr her und beobachtete sie von hinten. „Manchmal frage ich mich, wer von uns Beiden der Ältere ist.“, dachte er. „Du hast dieses Problem wirklich toll gelöst. Ich wünschte nur, dass es bei mir auch so einfach wäre.“ Kurze Zeit später brachen die Uzumakis zusammen mit Sanari zur Uzumaki-Residenz auf.

Chronik

So, nach einer sehr langen Pause melde ich mich hier wieder zurück. Ich hatte die letzten Wochen Semester-Prüfungen und kam daher nicht zum Schreiben. Nun sind die zum Glück aber vorbei und ich kann nun wieder regelmäßiger Chaps posten. Die nächsten zwei habe ich auch schon per Hand vorgeschrieben und werde sie auch in naher Zukunft bei Gelegenheit abtippen. Hier nun das aktuelle. Viel Spaß damit und wie immer Thx for Kommis.
 

40. Chronik
 

Seit knapp einer Stunde waren die vier Shinobi schon auf dem Weg zur Uzumaki-Residenz. Alexa und Kaero hatten sich ein wenig von den anderen Beiden abgesetzt. Der Grund dafür waren die ständigen Streitereien der Chuunin. Dabei war es erstaunlich, über was für Banalitäten sie Wortgefechte führten. Einmal ging es darum, dass Sanari anstatt Säfte Wasser als Proviant mitgenommen hatte, ein anderes Mal um den Fakt, dass die Hatake meinte, dass die Gruppe einen kleinen Umweg in Kauf nehmen musste, weil Arashis Fähigkeiten, eine Karte zu lesen, ihrer Meinung nach doch schwer zu wünschen übrig ließen.
 

Erleichtert atmeten die Genin nach weiteren zehn Minuten auf, weil ein großes Haus am Horizont zu erkennen war. Als sie davor standen, begutachteten sie das eindrucksvolle Gebäude mit großen Augen. „Beeindruckend.“, entkam es dem Rothaarigen. „Es wundert mich, dass dich der Anblick dieses Hauses so umhaut. Schließlich ist dein protziges Zuhause nicht viel kleiner.“, stichelte Sanari. „Ich weiß ja nicht, wie es bei dir aussieht, aber ich kann ja nichts dafür, dass mein Vater einflussreicher als Deiner ist.“ Die Blonde schüttelte nur leicht mit dem Kopf, weil jetzt erneut ein verbaler Schlagabtausch aufkam. Wenn man mal vom Äußerlichen absah, konnte man zu diesem Zeitpunkt kaum sagen, wer die Älteren und wer die Jüngeren waren. Die Chuunin benahmen sich bei Weitem nicht ihrem Alter entsprechend.
 

Nachdem sich die Beiden wieder ein wenig beruhigt hatten, betrat die Gruppe den früheren Wohnsitz der Uzumaki-Familie. Kurz besichtigten sie es gemeinsam, bis sie sich dann später aufteilten. Sanari stürmte sofort in die Bibliothek, wogegen sich Arashi den großen Festsaal ansehen wollte. Die beiden restlichen Uzumakis warfen ein Blick in die Wohnräume.
 

Als Arashi in den großen Raum hineinging, richtete sich seine Aufmerksamkeit unverzüglich auf eine Galerie von Porträts an einer Wand. Viele verschiedene Personen waren auf den Malereien abgebildet, aber niemanden erkannte er wieder. Schließlich blieb er vor einem Familiengemälde stehen. Fünf Personen waren darauf zu erkennen. Allerdings interessierte ihn nur eine davon und zwar die Jüngste. Es war ein rothaariger Junge mit grün-grauen Augen. Eine Ähnlichkeit mit Arashi war schon vorhanden, aber beim Gemälde rechts daneben, das den Rothaarigen Jungen in Arashis Alter zeigte, war es dann mehr als deutlich. Das Einzige, was die Beiden unterschied, war die Augenfarbe. Er fragte sich, wer diese Person seien könnte und wenige Momente später fand er eine Antwort auf diese Frage. Es war ein weiteres Bild, das dieses Geheimnis lüftete. Dieses Mal zeigte es den rothaarigen Mann im erwachsenen Alter. Darunter war etwas geschrieben: „Ehrwürdiges Oberhaupt des Uzumaki-Clans: Kaero Uzumaki.“
 

Es handelte sich also um Arashis Urgroßvater. Der Chuunin hatte schon vieles über ihn von seinem Vater erfahren, aber zum ersten Mal sah er das Gesicht zu diesen Erzählungen. Oftmals hatte er gehört, dass es viele Gemeinsamkeiten zwischen ihnen geben soll und zu mindestens vom Aussehen her war es für den jungen Uzumaki nun einleuchtend. Hätte er nicht den Namen erhalten, den er trug, hätte er nach seinem Urgroßvater geheißen. So wurde dann halt sein kleiner Bruder dementsprechend betitelt.
 

Er brauchte mehrere Minuten, bis er sich von dem Bild losreißen konnte. Irgendwie zog es ihn regelrecht in seinen Bann. Kaero Uzumaki galt bis zum Erscheinen des Hokage als stärkster Shinobi in der Geschichte des Clans. Es machte Arashi stolz, immer wieder mit ihm verglichen zu werden.
 

Unweit davon entfernt entdeckte er danach ein dickes Buch, das den Namen „Familienchronik“ trug. Das weckte natürlich sein Interesse. Letztendlich war er ja hier, um etwas über seinen Clan in Erfahrung zu bringen. Welches Hilfsmittel machte sich da besser als eine Chronik des Clans? Und tatsächlich enthielt dieses Werk neue wertvolle Informationen:
 

Die Clangeschichte reichte weitaus länger zurück, als es der Rothaarige vermutet hatte. Er bestand schon lange vor der Gründung Konohas und wurde von Lamentus Uzumaki gegründet. Nach diesem Mann wurden dann auch später die Laminenter benannt. Der Name Uzumaki leitete sich von den Wurzeln des Clans ab, die im früheren Strudelreich lagen. Das Strudelreich grenzte ursprünglich im Südosten an das Feuerreich und stellte ein Verbindungsglied zwischen Diesem und dem Wasserreich dar. Als die Beziehungen dieser beiden Weltmächte im zweiten großen Ninja-Krieg immer angespannter wurden, geriet das kleine Strudelreich zwischen die Fronten. Jedes der beiden Großmächte wollte es sich unter den Nagel reißen, um somit einen Vorteil im Krieg zu erlangen. Zu deren Überraschung war es aber nicht so einfach einzunehmen, wie anfangs vermutet. Es gab etliche Attentatsversuche auf den Herrscher des kleinen Landes, die aber alle scheiterten. Das lag vor allem an dessen Leibgarde: dem Uzumaki-Clan. Diese Position hatte die Familie schon Generationen zuvor inne und für sie mit vollem Stolz und Gewissenhaftigkeit aus. Gerade ein junger Mann, nicht älter als Anfang zwanzig wurde durch den Krieg zu einer Legende von nicht geringerer Wertigkeit, als die Sannin.
 

Dieser Mann erhielt nach einer vernichtenden Niederlage Konohas den Titel „Der rote Phönix des Strudelreiches.“ Man könnte es als Ironie des Schicksals bezeichnen, dass das Dorf, welches von Natur aus die stärksten Nutzer von Feuerninjutsus beherbergte gegen einen Shinobi unterlag, der das exakt gleiche Element nutzte. Dank Tsunade, eine der Sannin, überlebten dieses Inferno erstaunlich viele Konoha-Nin, aber ihre Kampfkraft wurde dennoch erheblich geschwächt, sodass das Feuerreich seine Ambitionen, das Land einzunehmen, aufgab. Von dieser Niederlage abgeschreckt, zog auch das Wasserreich seine Grenztruppen zurück und der Krieg wurde unter Ausschluss des Strudelreiches fortgesetzt. Der junge Mann, der die Konoha-Truppen in Schach hielt, war Kaero Uzumaki, das spätere langjährige Clan-Oberhaupt.
 

Erst im dritten Ninja-Krieg unterlag das kleine Land schließlich Konoha, welches damals von Minato Namikaze, dem Yondaime Hokage angeführt wurde. Durch seine Verbindung zu Kushina Uzumaki, der Tochter von Kaero Uzumaki, wurde ein komplettes Auslöschen des Clans verhindert und der Clan siedelte nach Konoha über. Nachdem Tod des Hokage gingen die restlichen Mitglieder letztlich in das Schneereich, wo sie die letzten Jahre verbrachten. Stück für Stück wurde die Linie kleiner, bis nur noch eine Handvoll Shinobi übrig blieben. Das Ende dieses ruhm- und traditionsreichen Clans rückt immer näher. Das war zu mindestens die allgemeine Meinung. Allerdings tauchte eines Tages jemand auf, der den Ruhm, die Tradition und die Hoffnung des Clans weiterführen könnte. Der Sohn von Minato Namikaze und Kushina Uzumaki: Naruto Uzumaki. Mit diesem Mann könnte eine neue Ära des Clans anbrechen.
 

Arashis Kopf arbeitete angestrengt, weil er die ganzen Informationen verarbeiten wollte. Insgesamt hatte das Leser der Chronik mehrere Stunden in Anspruch genommen. Er war nicht gerade ein Bücherwurm und bevorzugte eigentlich andere Aktivitäten, aber dieses Buch stellte eine klare Ausnahme dar. Zwischendurch waren Alexa und Kaero, die schnell das Interesse an dem alten Gemäuer verloren hatten, zu ihm gekommen und hatten sich mit der Karte, die sie von Königin Kazahana bekommen hatten, auf den Weg zurück zum Schloss gemacht.
 

Der Chuunin sah jetzt aus einem Fenster und entschied ebenfalls, dass es Zeit wäre, zurückzukehren, weil sie sonst Gefahr laufen würden, in der Dunkelheit zurückfinden zu müssen. Er steckte die Chronik ein und ging zur Bibliothek, um Sanari zu holen. Ihm grauste es schon vor der Vorstellung, den Rückweg alleine mit der Hatake antreten zu müssen, aber er hatte ja keine andere Wahl. Die Suche nach ihr in der beachtlich großen Bibliothek dauerte eine Weile, aber schließlich entdeckte er sie auf dem Boden sitzend. Um sie herum lagen viele aufgeschlagene Bücher. Ein typisches Bild von der Silberhaarigen. Manchmal vermutete er, dass sie sogar mehrere Bücher gleichzeitig lesen konnte, obwohl er keinen Schimmer hatte, wie das möglich sein sollte.
 

„Wir sollten langsam aufbrechen, Sanari.“, kam es laut aus ihm. „Sag mir nicht, was ich zu tun habe, Arashi!“, erwiderte sie genervt. „Ich bin hier noch nicht fertig.“ „Du kannst die ruhig ein oder zwei Bücher mitnehmen. Mein Vater hat bestimmt nichts dagegen.“ Für dieses Angebot kassierte er von der Kunoichi einen giftigen Blick. „Ich brauche deine Almosen nicht!“, knurrte sie. „Dann lass sie halt hier, aber beeil dich, sonst lass ich dich zurück.“
 

Zu seiner Verwunderung wartete er auch nur ein paar Minuten und die Chuunin brachen auf. Die erste halbe Stunde lag ein komplettes Schweigen in der Luft, was dazu führte, dass Arashi es erst gar nicht mitbekam, dass er sich einige Meter von seiner Teamkameradin entfernt hatte. Die bewegte sich außerordentlich langsam. Außerdem war sie ungewöhnlich stark erschöpft und hatte eine ungesunde Körperhaltung. Es wirkte so, als ob ihr Gepäck deutlich zu schwer für sie wäre. „Gibt es ein Problem?“, fragte der Uzumaki nach. „Nein, alles in Ordnung.“, keuchte sie. „Du siehst aber nicht so aus.“ Er griff nach ihrer Ausrüstung und hob ihn etwas an. Wie er es sich gedacht hatte, wog er weitaus mehr als im Normalfall. „Hast du da Backsteine drin oder was?“ Er warf einen Blick hinein und grinste daraufhin schälmisch. Der Rucksack war mit Büchern vollgestopft. „Was grinst du so blöd?“, entkam es ihr peinlich berührt. „Du hast doch vorhin gesagt, dass ich ein paar Bücher mitnehmen kann.“ „Ich sag ja gar nichts, aber in dem Fall sollte ich lieber dein Gepäck tragen.“ „Wieder auf deinem Helfertrip, was?“ „Versteh mich nicht falsch. Ich will lediglich noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder im Schloss sein. Bei deinem Tempo sind wir aber morgen noch nicht zurück. Jetzt lass dir schon helfen.“
 

Die Kunoichi dachte aber gar nicht daran und schlug seine Hand weg. „Ich hab dir bereits gesagt, dass ich deine Hilfe nicht brauche. Dein Machogehabe geht mir sowas von auf den Geist. Deiner Meinung nach kann eine Frau wohl gar nichts.“ Ihre Frustration war klar herauszuhören. Diese stieg jetzt noch weiter an, weil der Rothaarige ihr scheinbar gar keine Aufmerksamkeit mehr schenkte. Er hatte seinen Blick von ihr abgewendet und auf eine Felswand gerichtet. „Hey, ich rede mit dir!“, fuhr sie ihn an. „Sei mal kurz still.“, erwiderte er. „Sag mal, wer glaubst du eigentlich wer du bist? Ich lasse mir von dir doch nicht den Mund verb- “ Arashi hatte seine Hand genervt auf Diesen gelegt. „Halt doch bitte einfach mal kurz die Klappe!“, fauchte er. Er schien sich stark auf etwas konzentrieren zu wollen. Sie nahmen eine schwache Erderschütterung wahr. „Lauf!“, befahl er kurz angebunden. „Warum?“ „Tu es einfach!“ Er ergriff ihre Hand und zog sie ruppig hinter sich her. Sie wollte sich gleich wieder aufgebracht beschweren, aber dann erkannte sie den Grund für Arashis Handeln. Von der Felswand brach eine riesige Menge Schnee herunter, die sich in eine Lawine verwandelte.
 

Sie riss sich los, weil sie mit seiner Geschwindigkeit nicht mithalten konnte. Ihr Gepäck verlangsamte sie zu sehr. „Was machst du da, werf den verdammten Rucksack weg!“, schrie er ihr entgegen. „Das geht nicht. Diese Bücher sind absolute Raritäten, die nicht verloren gehen dürfen.“ Im nächsten Moment rutschte sie auf einer verdeckten Eisplatte aus und stürzte zu Boden. Der Uzumaki rechnete damit, dass sie gleich wieder aufstehen würde, aber sie blieb regungslos liegen. Sie hatte sich den Kopf angeschlagen und das Bewusstsein verloren. Schliddernd kam er zum Stehen und eilte auf sie zu. „Sie sucht sich aber auch wirklich die besten Momente für sowas aus.“, dachte er entnervt. Die Lawine bahnte sich drohend den Weg auf die beiden Shinobi hin. Geistesgegenwärtig formte er Fingerzeichen <Feuerkunst, Jutsu der großen Feuerkugel> Die Flamme hielt die Lawine kurz zurück und verschaffte ihm somit wichtige Sekunden.
 

Er befreite sie von ihrem Rucksack und hievte sie auf seine Schultern. Dann raste er von der Lawine davon. Obwohl seine Geschwindigkeit für sein Alter außergewöhnlich war, kam sie nicht an die der Lawine heran. Panisch suchte er nach einem Ausweg. Immer wieder ließ er seinen Blick über die Landschaft auf der Suche nach einer Rettungsmöglichkeit streifen. Nach quälend lang wirkenden drei Minuten fand er endlich einen Ausweg. Er sprang auf einen größeren Stein und beförderte sich weiter in die Höhe. Schließlich landete er auf einem Felsvorsprung der zu einer kleinen Höhle führte. Er hörte noch, wie die Lawine unter ihnen vorbeischoss, als er hineintrat.
 

Schwer keuchend legte er seine immer noch bewusstlose Kameradin auf dem Boden ab. Es war bitterlich kalt dort. Glücklicherweise fand er aber sehr schnell trockenes Holz, welches er als Brennmaterial benutzen konnte. Er fachte ein kleines Feuer an und setzte sich. Danach begutachtete er Sanari und musste mit Erschrecken feststellen, dass sie stark zitterte. Der Grund dafür war die Tatsache, dass fast ihre komplette Kleidung von ihrem Sturz in den Schnee durchnässt war. „Sie muss so schnell wir möglich die nassen Sachen loswerden, sonst wird sie noch ernsthaft krank.“, ging es dem Uzumaki durch den Kopf. Er seufzte kurz und machte sich daran, die Hatake zu entkleiden.
 

Er zog ihr die Stiefel und ihren wärmenden Umhang aus und machte sich dann daran, ihre Weste zu öffnen. In dem Moment kam die Hatake langsam wieder zu sich und sah benommen an sich hinunter. Es ging alles so schnell, dass Arashi nicht einmal merkte, wie ihm geschah. Ein Schrei, gefolgt von einem lauten Knall. Das nächste, was er mitbekam, war, dass er ein paar Meter von ihr entfernt auf den Boden aufschlug. Seine rechte Wange brannte wie Feuer und seine Geduld war bei Weitem am Ende. „SAG MAL, BIST DU BESCHEUERT, ODER WAS?“, brüllte er . „WARUM OHRFEIGST DU MICH EINFACH?“ „DAS FRAGST DU NOCH?“, gab sie mit hochrotem Kopf und nicht minder lautstark zurück. „WAS GLAUBST DU, WIE EINE FRAU REAGIERT, WENN SIE VON EINEM KLEINEN PERVERSLING AUSGEZOGEN WIRD, WÄHREND SIE SCHLÄFT?“ Nun begriff der Uzumaki, warum sie so reagiert hatte und auch ihm schoss die Röte ins Gesicht. „SAG MAL FÜR WEN HÄLTST DU MICH EIGENTLICH? UND NEBENBEI, WER WÜRDE SCHON FREIILLIG EINE HÄSSLICHE SCHRULLE, WIE DICH AUSZIEHEN WOLLEN? ICH WOLLTE LEDIGLICH NICHT, DASS DU IN DEINEN DURCHNÄSSTEN KLAMOTTEN ERFRIERST!“ Stinksauer zog er seinen Umhang und seine Weste aus und warf sie ihr entgegen. „Hier zieh das an und dann lass mich in Frieden.“ Danach setzte er sich mit dem Rücken zu ihr ans Feuer. Zu allem Überfluss setzte nun auch noch ein starker Schneefall ein. So wie es aussah, hatten sie keine Wahl, als die Nacht in dieser Höhle zu verbringen.

Auflösung

So, mal wieder viel später als gedacht, aber mein Privatleben hat es leider nicht früher zugelassen. Wie immer Thx for Kommis und viel Spaß mit dem Chap.
 

41. Auflösung
 

Betretenes Schweigen lag seit knapp einer Stunde auf der kleinen Höhle und die Gemüter hatten sich wieder abgekühlt. Arashi saß am Feuer und sah abwesend hinein. Sanari hingegen lehnte sitzend an einer Wand. Plötzlich kam ihr ein Gedanke. „Wo ist eigentlich mein Rucksack?“ „Der liegt irgendwo im Schnee.“, war seine kurze Antwort. „Was? Aber da waren sehr seltene Bücher drin. Wie konntest du die zurücklassen?“ Der Rothaarige fletschte daraufhin die Zähne. Diese Frage alleine machte ihn unglaublich wütend. „Entschuldige bitte! Ich war mehr damit beschäftigt, deinen kleinen Hintern zu retten! Was ist das eigentlich für eine ungesunde Faszination für Bücher? Dein überladener Rucksack hätte dich beinahe deinen Hals gekostet. Gehe gefälligst ein wenig sorgfältiger mit deinem Leben um! Du hast nämlich nur eins.“ Die Kunoichi wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie wandte sich ab und schaute ziellos in der Höhle umher.
 

Wieder Minuten der Stille. Ein kalter Windhauch fegte über sie hinweg. Sie zog ihren Umhang ein wenig näher an sich heran, um einen guten Schutz vor der Kälte zu haben. Genau in diesem Moment realisierte sie etwas. Sie hatte öfters Arashi angesehen, der sich zu konzentrieren schien. Nun wusste sie auch den Grund dafür. Er trug ja im Gegensatz zu ihr lediglich ein langes Shirt, weil sie seine Weste und Mantel hatte. Er sagte keinen Ton und doch bei genauer Betrachtung konnte man erkennen, dass er zitternd fror.
 

In ihr machte sich ein schreckliches Gefühl breit. Sie wusste, dass er Recht hatte mit dem, was er vor ein paar Minuten gesagt hatte. Es war töricht von ihr, trotz der gefährlichen Lage, in der sie sich befanden hatten, an den Büchern festzuhalten. Letztlich war diese gesamte Situation ihre Schuld. Sie war dafür verantwortlich, dass sie die gesamte Situation ihre Schuld. Sie war dafür verantwortlich, dass sie die Nacht in einer kalten und modrigen Höhle verbringen mussten und dass sie seine Kleidung trug. Er fror einzig und allein wegen ihr und trotzdem verlor er darüber kein Wort. Das würde er auch später nicht tun. Es entsprach einfach nicht seinem Charakter.
 

Sie stand auf und ging auf ihn zu. „Kann ich mich neben dich setzen?“, fragte sie ein wenig kleinlaut. Er sah sie nur ungläubig an. „Klar.“ Er hatte keine Ahnung, was vorhatte, aber ihm war jetzt nicht wirklich nach einer Diskussion zumute. Eine merkwürdige Atmosphäre lag über ihnen. Mit dem, was als nächstes passierte, hatte der Uzumaki nicht im Entferntesten gerechnet. Sanari löste sich von dem Umhang und schwang ihn stattdessen um sie beide herum. Danach umarmte sie ihn von der Seite und presste ihren Körper an Seinen. „Was, was machst du da?“, kam es perplex aus ihm. „Ich versuche dich zu wärmen. Jeder Blinde kann sehen, dass du frierst und Körperkontakt ist das beste Mittel dagegen.“
 

Sie hatte vollkommen Recht. Die Kälte war schnell verschwunden. Ihm wurde warm, besser gesagt, ihm wurde heiß. Sein Herz begann schneller zu schlagen und sein Puls ging in die Höhe. Ihr ging es da nicht anders. Es dauerte eine ganze Weile bis sich beide wieder ein wenig normalisierten und anschließend schauten sie in das flackernde Feuer.
 

„Es ist schon eine Weile her, dass wir uns so nahe waren.“, entkam es Arashi leise. „Ja.“ Der Chuunin seufzte hörbar. „Warum verstehen wir uns nicht mehr, Sanari?“ „Keine Ahnung.“ „Doch, ich glaube es gibt da etwas, was du mir nicht sagst und was unsere Freundschaft beeinträchtigt. Seitdem wir damals in Danzous Büro eingestiegen sind, verhältst du dich völlig anders mir gegenüber. Es muss was mit dem Vorfall dort zu tun haben, oder?“ „Ich kann nicht.“, wiegelte sie ab. „Was kannst du nicht?“ „Ich kann es nicht sagen.“ „Also ist da tatsächlich was. Warum kannst du nicht?“ „Es geht einfach nicht.“ „Was soll das heißen? Gefällt es dir etwa so, wie es momentan ist? Wir konnten nicht mal unseren Aufstieg in den Chuunin-Rang zusammen feiern. Willst du tatsächlich, dass es so bleibt?“ Seine Stimme stoppte. Er war im Laufe der letzten Sätze immer lauter geworden. „Tut mir Leid, ich wollte nicht schreien, aber meinst du nicht, dass ich ein Recht darauf habe, es zu erfahren? Ist es wirklich so schlimm?“ „Es würde die Sicht, wie du mich siehst völlig verändern. Du würdest mich vielleicht sogar hassen.“, erwiderte sie traurig. „Schwachsinn!“ Er legte seine Hand auf ihre Schulter und zwang sie, ihn anzusehen. „Egal was du sagst, ich könnte dich niemals hassen. Vertraue mir einfach!“ Wie so oft verlor sie sich in seinen strahlend blauen Augen. Seine Worte voller Ehrlichkeit und Willenskraft trafen sie direkt ins Herz. Sie begann leicht zu grinsen. „Genau wie damals.“, murmelte sie. „Damals?“ „Ja damals als wir uns kennenlernten:
 

Flashback
 

Circa sieben Jahre zuvor
 

In einem Klassenraum der Ninja-Akademie Konohas herrschte reges Treiben. Die Schüler drängelten sich vor der Tafel, um die Ergebnisse des letzten Testes zu begutachten. Nun stießen auch zwei Jungen, einer rot-, der andere braunhaarig, zu der Gruppe. „Hey Arashi.“, rief der Schüler. „Du hast schon wieder die volle Punktzahl im Test. Du bist ein echtes Genie.“ „Ach was.“, entgegnete der Uzumaki verlegen. „Ich arbeite einfach nur hart oder besser gesagt meine Mama lässt mich hart arbeiten, sie kann ein echter Drachen sein, wenn es um Bildung geht.“ „Aber ich beneide dich echt, Arashi.“, sagte der Schüler. „Dir fällt das alles immer so leicht, ich dagegen bekomme das Jutsu des Tausches immer noch nicht hin.“ „Wenn du willst, helfe ich dir nach der Schule.“, bot der Rothaarige an. „Echt? Super, Danke.“
 

„Tss, immer wieder bürdest du dir mehr Arbeit auf. Ich dachte, wir wollten heute ins Kino?“, kam es aus dem Braunhaarigen neben ihm. „Da können wir doch auch danach hin, Kojiro. Ich helfe nun einmal gerne Anderen. Außerdem ist es auch gut für meine Fähigkeiten, wenn ich Jutsus ab und zu wiederhole. Vielleicht solltest du das auch mal probieren. Dann wärst du besser, als nur Mittelmaß.“ „Hey, ich bin gerne mittelmäßig, dafür habe ich ein entspannteres Leben als du.“ „Ich kapier nicht, wie du dein ganzes Potenzial so verschwenden kannst. Du hast so viel Talent. Mit ein bisschen mehr Fleiß könntest du ein echt feiner Shinobi werden.“ „Ach lass mich mit deinen Moralpredigen in Ruhe, Arashi.“ Beide setzten sich auf ihre Plätze und diskutierten weiter, bis Iruka den Raum betrat.
 

„Liebe Klasse, wie ich sehe, habt ihr eure Ergebnisse bereits in Erfahrung gebracht. Daher verschieben wir die ausführliche Auswertung des Tests auf morgen und kommen zu einem anderen Punkt: Wir haben ab heute eine neue Schülerin in unserer Klasse. Ich hoffe, ihr nehmt sie herzlich mit auf." Kurz danach kam ein Mädchen in den Klassenraum, welches sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie war schlichtweg wunderschön: seltene lange silberne Haare, die ihr eine Art Strahlen verliehen und ein Gesicht, so makellos, wie das einer Puppe. Das Mädchen erhob die Stimme: „Hallo, mein Name ist Sanari Hatake, freut mich euch alle kennen zu lernen.“ Die Schüler sprangen sofort von ihren Sitzen auf und umkreisten sie.
 

Der Name Hatake verstärkte nur noch die Aufregung der Klasse. Kakashi Hatake war als Kopier-Ninja weit über die Grenzen Konohas berühmt, natürlich kannte ihn in seinem Heimatsdorf jedes Kind. Fast alle Schüler begafften sie mit großen Augen, was ihr eindeutig unangenehm war. Sie hatte schnell das Bedürfnis, sich irgendwo zu verstecken, sah aber keine Möglichkeit. Ihr wurde alles zu viel. Sie war kurz davor, zu schreien anzufangen. „Hey Leute, jetzt lasst ihr doch mal ein wenig Platz zum Atmen.“, ertönte auf einmal eine Stimme von vorne. Es bildete sich eine kleine Schneise in der Menge und zum ersten Mal sah Sanari diesen kleinen rothaarigen Jungen mit diesen azurblauen Augen und einem ungeheuer warmen Lächeln auf den Lippen.
 

Ohne zu Zögern ergriff der Schüler ihre Hand und zog sie aus der Menschenansammlung heraus. „Sensei, kann ich Sanari kurz die Akademie zeigen?“ „Natürlich, warum nicht.“, stimmte Iruka zu. Als sie den Raum verließen, beschwerten sich ein paar Kinder bei ihnen: „Hey Arashi, das ist unfair!“ „Was ist daran unfair?“, ging der Chuunin dazwischen. „Im Gegensatz zu den meisten von euch ist es bei ihm nicht so schlimm, wenn er mal eine Stimme versäumt.“
 

Gleich nachdem die beiden Shinobi-Anwärter auf dem Flur angekommen waren, riss sich die Silberhaarige los. „Was soll das? Ich habe dich nicht darum gebeten, mich herumzuführen.“ „Dir war das gerade unangenehm, oder? Ich meine, als dich alle angeglotzt haben“. „Ja schon, aber-“ „Ich weiß, wie das ist.“, unterbrach er sie. „Mein erster Tag sah ungefähr genauso aus. Nur das es bei mir damit endete, dass ich mich in einer Baumkrone versteckt habe und am darauffolgenden Tag von meinem Papa zur Schule geschleift werden musste. So eine Erfahrung wollte ich dir möglichst ersparen. Wir scheinen ja etwas gemeinsam zu haben.“ „Und das wäre?“ „Wir haben beide berühmte Eltern.“ „Warte mal, woher weißt du, dass ich Kakashi Hatakes Tochter bin?“, wollte sie wissen. „Naja, Sensei Kakashi ist soweit ich weiß der einzige Hatake im Dorf. Außerdem ist er ein enger Freund meiner Familie. Daher wusste ich schon seit ein paar Tagen von dir.“
 

„Was machen deine Eltern denn?“ „Meine Mama leitet das hiesige Krankenhaus und mein Papa, naja…“ „Was ist mit deinem Vater?“ „Nun ja, ähm, er ist der Hokage.“, erwiderte Arashi zögerlich. „Oh.“ „Ja, aber genug davon, ich mag dich, lass uns Freunde werden.“ „Heh?“ Die Anfrage des Rothaarigen überrumpelte sie völlig. „Warum?“ „Warum? Seit wann braucht man einen Grund, um Freundschaft zu schließen?“ Diese Antwort beseitigte ihre Skepsis keinesfalls. Sie hob eine Augenbraue und musterte ihn ausgiebig. „Sag mal, findest du mich hübsch?“ Dieses Mal war es am Uzumaki überrascht zu sein. Er errötete leicht. „Ähm, natürlich. Du bist wirklich schön.“ Sie wandte sich daraufhin von ihm ab.
 

„Hab ich was Falsches gesagt?“ „Nein nein.“, winkte sie ab. „Es war mehr die Antwort mit der ich gerechnet habe. Mein Aussehen ist der wirkliche Grund, warum du mein Freund sein wirst, oder?“ Als Reaktion auf diese Frage warf Arashi ihr einen verwirrten Blick zu. „Äh, nein. Aussehen ist nicht alles und meinst du nicht, dass das eine ziemlich arrogante Einstellung ist? Ehrlich gesagt ist es mir völlig egal, wie meine Freunde aussehen. Es gibt viel wichtigere Dinge als das.“ „Das habe ich schon oft gehört und trotzdem ist es letzten Endes immer darauf hinaus gelaufen. Die meisten Menschen haben mich jedes Mal nur als hübsch oder niedlich beschrieben, nicht viel mehr als eine Puppe.“ „Das ist ja schrecklich!“, entkam es ihm empört. „Du bist keine Puppe, sondern ein menschliches Wesen mit vielen Schichten und Farben. Jetzt möchte ich erst recht mit dir Freundschaft schließen, um dir zu zeigen, dass es auch Menschen gibt, die anders denken. Ich verspreche, dass ich in dir niemals nur dein schönes Gesicht sehen werde.“
 

Sie sah ihn nur eingehend an. Irgendetwas hatte dieser Junge an sich, irgendetwas sagte ihr, dass diese Worte nicht nur Schall und Rauch, sondern grundehrlich waren. Vielleicht war es die Entschlossenheit in seiner Stimme oder diese warmen Augen, die absolut nicht zu einem Lügner passten. Sie wusste es nicht und es war ihr auch egal. Sie wollte ihm einfach nur glauben. „Na gut, aber bitte enttäusche mich nicht.“ „Keine Sorge. Das werde ich nicht.“, erwiderte er mit einem breiten Grinsen. „Überlasse alles einfach mir, du kannst mir vertrauen.“

Flashback Ende
 

„Danach haben wir fast jeden Tag gemeinsam verbracht und wurden beste Freunde.“, fuhr sie fort. Sie hatten in den letzten Minuten in dieser Erinnerung geschwelgt. „Wir waren all die Jahre zusammen auf der Akademie und wurden später auch ein Team. Immer wieder hast du mich vor Verehrern beschützt und warst eine Art Bruder für mich. Ich mochte und mag nicht viele Männer. Du und Kojiro, ihr stellt aber eine Ausnahme dar. Kojiro war immer jemand, der mich zum Lachen bringen konnte. Er wurde ein wirklich guter Freund und das hat sich über all die Jahre auch nicht verändert. Allerdings sieht es bei dir anders aus. Stück für Stück wurdest mehr als ein Freund, mehr als ein Bruder.“ Sie schluckte, sie hatte furchtbare Angst vor seiner Reaktion. „Du wurdest zu der Person, die mir wichtiger ist, als jede andere, die Person, der ich mein Herz geschenkt habe. Arashi, ich habe mich in dich verliebt, auch wenn ich weiß, dass du meine Gefühle wohl nie erwidern werden wirst.“
 

Dieses Liebesgeständnis schockierte den Rothaarigen vollkommen. Seine Kinnlade war heruntergeklappt und seine Augen weit offen. Eine kurze Pause entstand, in der er sich halbwegs fing und seine Stimme wieder fand. „Hör zu Sanari-“ „Nein, bitte, sag nichts.“, warf sie ein und legte ihren Zeige- und Mittelfinger auf seine Lippen. „Das ist schon so ungeheuer schwer für mich. Bitte lass mich ausreden.“ Nach einem kurzen Nicken Arashis ergriff sie wieder das Wort: „Eine Weile lang bin ich mit meinen unerwiderten Gefühlen gut klar gekommen. Das änderte sich allerdings an dem Abend in Danzous Büro. Damals habe ich für einen kurzen Moment, als wir beide auf dem Boden lagen, geglaubt, dass ich auch etwas von deiner Seite aus gespürt habe. Ich hatte echte Hoffnung, aber dann hast du vorgeschlagen, es zu vergessen. Das hat mir sehr wehgetan. Natürlich war es nicht deine Schuld, weil du ja nichts von meinen Gefühlen gewusst hast. Es hat mir nur unwideruflich vor Augen geführt, dass du nicht mehr als Freundschaft für mich empfindest.
 

Danach konnte ich dich nicht mehr um mich haben. Ich bin auf Abstand gegangen und wenn wir doch einmal zusammen waren, habe ich dich weggestoßen, um nicht weiter verletzt zu werden. Aber es hat nichts geholfen. Meine Gefühle haben sich nicht verändert. Es wurde sogar noch schlimmer, als ich dich mit deiner schönen Kindheitsfreundin aus Suna gesehen habe. Ich war so eifersüchtig, dass ich sogar willentlich ihre Gefühle verletzt habe, nur um mich besser zu fühlen. Ich habe mich danach so schäbig gefühlt, aber ich würde wahrscheinlich wieder so handeln. Deshalb kann ich unsere Freundschaft nicht weiterführen, zu mindestens jetzt nicht. Vielleicht irgendwann, wenn meine Gefühle für dich schwächer geworden sind. Es tut mir Leid, du hasst mich jetzt sicher, oder?“
 

Sie wartete auf seine Antwort, doch anstatt etwas zu sagen, schlug er sich stattdessen heftig an die Stirn. „Argh, was bin ich nur für ein Vollidiot!“ „Nein, dich trifft keine Schuld.“, versuchte Sanari ihn zu beruhigen. „Natürlich, du hast das alles falsch verstanden.“ „Ich verstehe nicht ganz.“ „Die Nacht, in der wir in Danzous Büro eingestiegen sind, dachte ich, dass ich dir zu nahe getreten sei. Deswegen habe ich vorgeschlagen, dass wir die Sache vergessen sollten.“ „Du mir zu nahe getreten?“ „Ja, hör zu, auch meine Gefühle haben sich geändert. Ich habe sehr lange gebraucht, um das zu merken. Dadurch, dass wir fast jeden Tag zusammen waren, war ich an dich gewöhnt und habe meine Gefühle nicht wahrgenommen, aber sobald wir länger getrennt waren, habe ich dich vermisst. Ich habe dich auch nicht nur deinetwegen vor Verehrern beschützt, sondern auch, weil ich es nicht ausstehen konnte, wenn andere Jungen dir zu nahe kamen. Das alles hat mich verwirrt, weil das alles völlig neu für mich. Als ich es dann endlich realisierte, bekam ich Skrupel. Du hast ja fast alle männlichen Wesen unseres Alters verabscheut. Daher war es für mich mehr als unwahrscheinlich, dass du auch nur im Entferntesten etwas Ähnliches empfinden könntest und als wir uns dann beinahe geküsst hatten, kriegte ich Angst, dass unsere Freundschaft daran zerbrechen könnte. Hätte ich damals doch nur den Mund aufgemacht, dann wäre dir soviel Leid erspart geblieben.“
 

Er hatte es die ganze Zeit vermieden, ihr ins Gesicht gesehen. Er wollte ihre unmittelbare Reaktion nicht sehen. Als er jetzt doch einen Blick riskierte, erschreckte ihn das Bild, dass sich ihm bot: Viele Tränen bahnten sich ihren Weg an Sanaris Wangen herunter. Sie war bei Weitem kein Mensch, der nahe am Wasser gebaut war, genauer gesagt war es das erste Mal, dass er sie weinen sah. Er schloss die Augen und fuhr sich durch die Haare. „Was bin ich nur für ein Mann? Jetzt bringe ich schon eine geliebte Person dazu, vor mir zu weinen. Sanari, es tut mir so-“
 

Weiter kam er nicht. Es ging alles so schnell und kam für ihn wie aus dem Nichts. Er spürte etwas Weiches auf seinen Lippen und öffnete die Augen. Ihr Gesicht befand sich genau vor Seinem. Obwohl es sehr offensichtlich war, brauchte er immer noch gut zwei Sekunden, bis er verstand, dass sie ihn küsste. Er vergaß alles um sich herum und gab sich ganz und gar diesem unglaublichen Gefühl hin. Sein Herz machte riesige Sprünge und Hitze stieg ihm in den Kopf. Als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten, konnte er nicht mehr sagen, wo oben und unten ist.
 

Die Hatake grinste ihn an: „Wofür entschuldigst du dich, du kleiner Dummkopf. Ich weine nicht, weil ich traurig oder verletzt bin, das sind Freudentränen. Ich bin glücklich, so glücklich wie seit sehr langer Zeit nicht mehr. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass du tatsächlich meine Gefühle erwidern würdest.“ Sie kuschelte sich eng an den Chuunin. „Jetzt, da wir wissen, dass wir Beide das Gleiche füreinander empfinden, können wir endlich zusammen sein, oder?“ „Ja.“, antwortete Arashi wortkarg. Sie besah sich ihn und kam nicht herum, zu kichern. Er war völlig neben der Spur. Sein Gesicht war immer noch knallrot und sie spürte, wie sein Herz Purzelbäume schlug.
 

„Weißt du Arashi, es ist echt lustig.“ „Was?“ „So intelligent und reif du im Normalfall auch bist, sobald es um Frauen und Liebesbeziehungen geht, bist du echt hilflos. Das dich ein einfacher Kuss schon so aus der Fassung bringt.“ „Was ist daran so lustig?“, entgegnete er barsch. Man konnte klar heraushören, dass ihm die Situation peinlich war. „Ich weiß nicht, wahrscheinlich der Kontrast zu deinem sonst so ruhigen und überlegten Auftreten. Ich finde, es macht dich irgendwie unschuldig und echt niedlich.“ „Pff, ja vielleicht bin ich in Beziehungen und im Umgang mit Frauen noch unerfahren, aber es gibt einen einfachen Weg, dass zu verändern.“ „Welcher?“ Er beugte sich nah an sie heran und flüsterte: „Übung.“ Daraufhin küsste er sie. Zwar lief er wieder rot an, aber es war nichts im Vergleich zum ersten Mal.
 

„Siehst du. Ich war lediglich überrascht und es war ja auch mein erster Kuss. Ich bin nicht so unschuldig, wie ich vielleicht aussehe.“ „Du bist echt unverbesserlich.“, lachte die Silberhaarige. Sie hatte genau mit so einer Reaktion gerechnet. In diesem Moment offenbarte er eine seiner Charaktereigenschaften, die er mit seinem Vater teilte, aber nur selten zeigte: Stolz. Er hasste es, wenn man sich über ihn lustig machte und konnte in solchen Situationen sehr trotzig werden, was eigentlich im Widerspruch mit seinem sonst sehr höflichen und freundlichen Auftreten stand.
 

Mehrere Stunden unterhielten sich die Chuunin noch über die Vorkommnisse der letzten Monate bis sie schließlich einschliefen. Sie hatten ja durch dieses „kleine“ Missverständnis einiges nachzuholen.

Invasion I

So, jetzt kommen mal wieder ein wenig actionreichere Chapter. Hier schon mal das Erste davon. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

42. Invasion I
 

Der Schneefall hatte sich eingestellt und die dunklen Wolken waren der Sonne gewichen. Diese erwärmte auch die kleine Höhle. Nun zeigte die durchweg weiße Landschaft ihre gesamte Schönheit. Davon bekamen die beiden Chuunin aber noch nichts mit. Die schliefen noch tief und fest. Zu mindestens für Arashi sollte diese Ruhe bald vorbei sein. Ihm strich nämlich etwas Warmes und Klebriges über sein Gesicht, was dazu führte, dass er aufwachte. Er benötigte einen Moment, um sich zu orientieren. Zwei große Augen sahen ihn an. Er schreckte auf und stützte sich dabei kurz auf Sanari ab, die neben ihm lag. „Pakkun?“, fragte er das Wesen verdutzt. „Jap. Hey, lange nicht gesehen.“, erwiderte der Ninja-Hund. „Wie ich sehe, hatte ich Recht.“, sagte eine Stimme hinter dem Hund. „Ich musste mir wirklich keine Sorgen machen.“ „Sensei Kakashi!“, gab der Rothaarige etwas panisch von sich.
 

„Mmh, was ist denn das für ein Lärm, Arashi?“, kam es verschlafen aus der gerade erwachten Hatake. Sie sah sich um, bis ihr Blick an dem Jounin hängen blieb. Sie blinzelte ein paar Mal und zeigte dann die gleiche Reaktion, wie Arashi bei Pakkun. Dabei fiel der Umhang, den die Beiden als Decke benutzt hatten von ihr ab. Der Uzumaki wandte seinen Blick unverzüglich von ihr ab. „Euch scheint es also wirklich gut zu gehen.“, schätzte der Kopier-Ninja ein. „Aber ist dir nicht kalt, Sanari?“ Sie sah daraufhin an sich hinunter und begriff, warum ihr Kamerad in die entgegengesetzte Richtung blickte. Sie hatte völlig vergessen, dass sie Arashis Weste in der Nacht ausgezogen hatte, weil sie ihr beim Schlafen zu unbequem war, ergo saß sie jetzt nur in Unterwäsche vor ihrem Vater.
 

„Das ist nicht so, wie es aussieht, Papa!“, rief sie mit wild fuchtelnden Armen. „Zieht euch an und bereitet euch auf den Rückweg vor.“, befahl Kakashi schroff. „Wir sollten schnellstmöglich in die Stadt zurückkehren.“ Danach verließ er die Höhle. Arashi tat es ihm nur kurze Zeit später gleich, nachdem er sich schnell seine Weste und seinen Umhang übergeworfen, sein Laminenter befestigt und die restlichen Utensilien im Rucksack verstaut hatte.
 

Als er sich draußen neben seinen Lehrer stellte, fühlte er sich zum ersten Mal wegen Diesem nicht wohl in seiner Haut. Vielleicht lag es daran, dass man die Szene mit Sanari sehr wohl falsch interpretieren konnte, oder einfach an dem Fakt, dass Kakashi, der immer eine Art Onkel für ihn darstellte nun nicht mehr nur sein Sensei, sondern auch der Vater seiner Freundin war. Die Silberhaarige schloss sich dann auch wenig Minuten später den Beiden an. Sie trug wieder ihre eigenen Sachen, die über Nacht in der Nähe des Feuers getrocknet waren. Anschließend brachen sie auf.
 

Derweil in der Hauptstadt
 

Gelangweilt torkelte eine der Stadtwachen zu seinem Posten, einem kleinen Wachturm am Stadttor. Er kletterte eine Leiter hinauf, um seinen Platz einzunehmen. Was er sah, als er am Ende der Leiter angekommen war, ließ das Blut in seinen Adern gefrieren. Die Wache, die er eigentlich ablösen sollte, lag blutverschmiert auf den Boden. „Was zur Höll-“, entkam ihm noch, bis ihn jemand von hinten die Kehle durchschnitt. Röchelnd drehte er sich um und erblickte einen vermummten Mann, der aller Voraussicht nach zu den Rebellen gehörte. Der Mann wusste, dass er nichts mehr gegen den Angreifer ausrichten konnte und sein Leben so gut wie beendet war. Trotzdem musste er es irgendwie schaffen, seine Kameraden zu warnen. Er nahm seine letzten verbliebenen Kräfte zusammen und stürzte sich aus dem Turm. Mit einem lauten Knall prallte er mitten auf der Hauptstraße auf und blieb liegen.
 

Eine ältere Frau war die Erste, die die Leiche bemerkte. Sie ließ einen markerschütternden Schrei ertönte, der die gesamte Nachbarschaft aufscheuchte. Innerhalb von wenigen Minuten durchlief die Nachricht des Angriffs die gesamte Stadt und erreichte schließlich den Palast. Die Konoha-Nin waren gerade beim Frühstück, als der Alarm ertönte. „Es gab einen Anschlag auf einen der Wachtürme!“, rief ein Mitglied der Palastgarde, der auf die Shinobi zugeeilt kam. „Verdammt!“, fluchte Kojiro innerlich. „Die Rebellen greifen zum ungünstigsten Zeitpunkt an. Gerade jetzt, wo nicht nur Sensei Kakashi, sondern auch Arashi und Sanari in der Stadt sind.“
 

„Was machen wir jetzt?“, fragte Kané besorgt. „Es hilft nichts. Wir müssen sie halt solange aufhalten, bis die anderen zurück sind.“, erwiderte der Kanirate, bevor er sich auch an den Rest der Gruppe wandte: „Da ich der ranghöchste Shinobi unter uns bin, übernehme ich die Befehlsgewalt. Hidate und Alexa bleiben im Palast und beschützen gegebenenfalls die Königin. Der Rest von euch geht zum Stadttor und unterstützt die Truppen. Ich werde mich um die Rebellen kümmern, die bereits in die Stadt eingedrungen sind.“ Er ging zu seinem Rucksack und zog ein Päckchen heraus. „Mit diesen Funkgeräten können wir im Notfall Kontakt aufnehmen.“, erklärte er. „Sie haben aber nur eine begrenzte Reichweite. Daher wird es nur zwischen mir und der Gruppe am Tor funktionieren. Ich gehe aber sowieso davon aus, dass die Rebellen nicht bis zum Palast kommen werden. Schließlich handelt es sich bei den Gegnern höchstwahrscheinlich nur um einfache Soldaten. Daher dürften wir den Großteil an der Stadtmauer und den Rest in der Vorstadt dingfest machen können. Befolgt auf jeden Fall die Befehle der leitenden Gardeoffiziere. Wir sind in diesem Falle nur eine Unterstützung. Gibt es noch irgendwelche Fragen?“ Die Anwesenden schüttelten durchgängig mit dem Kopf. „Gut, dann los.“
 

Die Stadteinwohner hatten sich fast alle in ihre Häuser zurückgezogen. Sie dachten, dass sie so dem Terror der Rebellen am besten entkommen konnten. Ein einziger Junge spielte noch auf der Straße. Es schien den Ernst der Lage noch nicht begriffen zu haben. Eine Frau lief auf ihn zu und zog ihn mit sich. „Was tust du hier draußen?“, mahnte sie ihn. „Ich hab dir doch gesagt, dass es gefährlich ist und du im Haus bleiben sollst!“
 

„Wen haben wir denn da?“, sprach plötzlich eine dunkle Stimme. Sie sah auf und erstarrte fast vor Angst. Vor ihr standen gut ein Dutzend bewaffneter Männer, die ganz gewiss nicht zur Garde gehörten. Sie fiel auf die Knie und flehte: „Bitte tun sie meinem Sohn nichts.“ „Das wird aber teuer.“ „Ich habe nicht viel, aber-“ „Dann musst du uns halt anders zufrieden stellen.“, sagte der Mann der scheinbar der Anführer war mit einem schäbigen Lächeln auf den Lippen. „Hey, wir haben keine Zeit für sowas.“, unterbrach ihn ein anderer. „Ach halt die Schnauze. Ich will ja nur einen kleinen Kuss und vielleicht ein wenig mehr.“
 

Das aber das Einzige, was er küssen sollte, die nächstliegende Wand war, merkte er auch erst dann, als er genau dort einen Moment später einschlug. Vor der Frau stand nun Kojiro. „Gehen sie in eines der Häuser.“, befahl er sogleich. Das musste man ihr nicht zwei Mal sagen. Die Frau nahm ihren Sohn unter den Arm und sah zu, dass sie Land gewann. Nichtsdestotrotz machte sie sich doch Sorgen, ob ein Teenager auch nur den Hauch einer Chance gegen mehrere ausgewachsene Männer hatte. Das Gleiche dachten wohl auch die Rebellen, die anfingen zu lachen: „Hör zu, Junge. Nur weil du einen von uns überraschen konntest, heißt das noch lange nicht, dass du hier lebend rauskommst. Du bist absolut in der Unterzahl und dazu noch ein Knirps.“ „Und wenn schon.“, entkam es ihm desinteressiert. „Für euch Schwächlinge reicht das allemal.“
 

Auf diese selbstbewussten Worte hin, stürmten die Rebellen wütend auf den Chuunin zu, doch der öffnete nur seelenruhig ein wenig seinen Umhang. Es kam zum Vorschein, dass er an die Innenseite von Diesem viele Kunais gehangen hatte. Mit ein paar schnellen Bewegungen griff er nach ihnen und schleuderte sie zielsicher auf seine Gegner. Die hatten gar keine Zeit zu reagieren und gingen einer nach den anderen zu Boden. „Sag ich doch, Schwächlinge.“
 

Auf einmal spürte er etwas und machte einen Satz nach hinten, gerade noch rechtzeitig, um dem zu entkommen, was in der Erde aufschlug. Er begutachtete die Waffen und stutzte. „Shuriken?“. Das Nächste, was er vernahm, war ein Applaudieren. „Du hast bessere Sinne als ich dachte, Bursche.“, sagte jemand über ihm. Er sah nach oben, aber im gleichen Moment landete der Neuankömmling ein paar Meter vor seiner Nase. Es handelte sich um eine weißhaarige Frau mit stark gebräunter Haut. Ihr exotisches Aussehen interessierte ihn aber weniger, seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf ihren Hals, genauer gesagt auf das Stirnband, das sie dort trug. „Kirigakure?“, schoss es ihm durch den Kopf. „Was haben die denn mit dieser Invasion zu tun?“
 

„Interessiert dich mein Stirnband so stark?“, fragte sie verschmitzt. „Was machst du hier?“, war seine Gegenfrage. „Heh? Wahrscheinlich das Gleiche wie du. Mein Dorf hat den Auftrag bekommen, den Weg für die Rebellen frei zu räumen, dein Dorf sicherlich, die Königin und das Land zu schützen. So ist das halt und jetzt sind wir hier. Ich und mein Team und du und dein Team.“ „Team?“ „Ja, ich und drei andere Kiri-Nin. Das sind mehr als genug, um diese Aufgabe zu erfüllen. Es ist übrigens in meinem Dorf Brauch, den Namen und Rang des Gegners zu erfahren, gegen den man kämpft. Mein Name ist Kuura Hasame, Chuunin.“ Er sah sie fragend an, aber schließlich antwortete er doch. „Kojiro Kanirate, ebenfalls Chuunin.“ „Kanirate? Noch nie gehört. Wirklich enttäuschend, da dachte ich, ich könnte mal gegen einen namenhaften Konoha-Nin, wie einen Uzumaki, Nara oder wenigstens Inuzuka kämpfen.“ „Du wirst wohl mit mir Vorlieb nehmen müssen, aber eine Frage habe ich noch. Warum erzählst du mir das alles? Ich bin immerhin dein Feind, da gibt man doch keine Informationen preis.“ „Die Antwort ist ganz simpel.“, erklärte sie gelassen. „Es ist völlig egal. Du wirst keiner Seele mehr was davon sagen.“ „Ach wirklich?“ „Ja, wirklich.“ Danach verschwand sie und tauchte direkt vor ihm wieder auf. „Sie ist schnell!“, dachte er, bevor er ihren Angriff mit seinem Kunai abwehrte.
 

Er versuchte nach ihr zu treten, doch sie sprang nach oben, stützte sich auf seinen Schultern ab und katapultierte sich akrobatisch über ihn hinweg. Er warf ein paar Shuriken nach ihr, denen sie jedoch elegant ausweichen konnte. Danach entwickelte sich eine Verfolgungsjagd über den Dächern der Stadt. Er brauchte außerordentlich lange, um zu ihr aufzuschließen. Es kam nicht oft vor, dass er einen Gegner hatte, der ihm in Sachen Schnelligkeit das Wasser reichen konnte. „Was ist mit ihr? Erst große Töne spucken und dann versuchen zu fliehen? Aber nicht mit mir.“ <Feuerkunst, Jutsu der Drachenstichflamme> Der längliche Feuerstrahl verfolgte die Kiri-Nin und zwang sie zu stoppen. Dabei zog sie aber etwas aus ihrer Uniform und feuerte es auf den sich gerade in der Luft befindenden Konoha-Nin. Unfähig auszuweichen wurde er von der Waffe am Kopf gestreift, was dazu führte, dass sein Stirnband zerstört wurde. Die Waffe ähnelte einem Bumerang, der an einer Kette befestigt war.
 

Kurzer Hand ergriff Kojiro die Kette und zog, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte mit aller Kraft daran. Kuura wurde mitgerissen und an eine Mauer katapultiert. Danach streifte sich Schlagringe über, rannte auf sie zu und schlug zu. Allerdings konnte sich die Kiri-Nin noch Bücken und sein Hieb traf nur die Wand. Im selben Augenblick rammte sie ihm einen Kunai in den Oberschenkel. Die Hasame grinste ihn an und besah sich dann den langen Riss, den sein Schlag in der Mauer hinterlassen hatte. „Kraft hast du, das ist sicher, aber das war es dann auch schon, aber ich würde ohnehin nicht mehr von einem Nobody wie dir erwarten. Kaum zu glauben, dass Konoha sowas wie dich zu einem Chuunin macht.“
 

Bevor er sie erneut attackieren konnte, entfernte sie sich wieder von ihm und setzte die Flucht vor. Ohne Zeit zu verlieren verfolgte er sie. Wer dachte, dass die Wunde in seinem Bein ihn schwächen oder Schmerzen zufügen würde, lag falsch. Er merkte nichts davon, denn sie hatte etwas geschafft, was man lieber nicht tun sollte. Sie hatte ihn richtig wütend gemacht. Selbst wenn er einen aufbrausenden Charakter hatte, brauchte es normalerweise weitaus mehr, um ihn so in Rage zu bringen, aber sie hatte einen sehr sensiblen Punkt von ihm getroffen:
 

Ihre Sticheleien erinnerten ihn auf brutale Weise an seine Akademietage. Damals war er oft ausgeschlossen und gemieden worden und das aus nur einem Grund. Anders als die meisten anderen Schüler entstammte er nicht einem namhaften Clan Konohas, schlimmer noch, er war ja eigentlich nicht einmal ein gebürtiger Einwohner des Dorfes. Die Spöttereien gingen sogar soweit, dass selbst Arashi belächelt und gefragt wurde, warum er sich überhaupt mit so jemanden wie ihn abgab. Dem Rothaarigen interessierte das alles überhaupt nicht. Ihm waren Dinge wie Status und Prestige völlig gleichgültig. Zudem kam noch, dass er kein besonderes Talent besaß, weil seine leiblichen Eltern keine Shinobi waren. Er ertrug das alles stillschweigend und gab sich meistens desinteressiert, was die akademischen Tests betraf. In Wirklichkeit schwor er sich aber, seinen Spöttern zu beweisen, dass selbst ein völlig Unbekannter Großes leisten konnte. Dafür trainierte er im Heimlichen ungeheuer hart. Nicht einmal Arashi wusste lange Zeit davon und erfuhr es erst auf schmerzliche Weise kurz vor der Graduierung zum Genin.
 

Damals besiegte der Kanirate den Uzumaki in einem Trainingskampf. Es war die überhaupt einzige Niederlage des Rothaarigen in einem Eins-gegen-Eins-Kampf. Auch wenn ihm das niemals wieder gelang, gab dieser Sieg Kojiro eine riesige Genugtuung, weil obwohl das freundschaftliche Band der Beiden ungeheuer stark war, Arashi schon immer seinen härtesten Rivalen darstellte. Er repräsentierte all das, was ihm laut der Meinung der anderen fehlte: Herkunft, Talent und Ansehen. Er kam nicht herum, auf seinen besten Freund neidisch zu werden. Er hatte es weitaus schwerer und musste alles auf eigene Faust schaffen, zu mindestens dachte er das. Was er selbst bis zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war, dass er einen sehr bekannten Fürsprecher hatte: Naruto.
 

Er war schon seit den Tagen an der Akademie von dem Braunhaarigen angetan. Er wusste von den geheimen Trainingseinheiten von seinem Vater und guten Freund Sai. Man musste kein Hellseher sein um zu wissen, warum der Blonde ihn mochte. Natürlich erinnerte ihn Kojiro zum Teil an sich selbst. Darum förderte er ihn auch fast die gesamte Zeit aus dem Verborgenen.
 

Er steckte ihn in das gleiche Team wie Arashi, um ihre Rivalität zu fördern, denn nicht nur der Kanirate wurde durch den Uzumaki motiviert, das Gleiche geschah auch andersherum. Die Niederlage gegen Kojiro schockierte den Rothaarigen. Er war es einfach nicht gewohnt zu verlieren, aber gleichzeitig zeigte sie ihn auch auf, wie lang sein Weg bis zu einem hervorragenden Shinobi noch war und das er noch sehr viel trainieren musste, um das zu erreichen. Diese Teameinteilung ging aber damals nicht reibungslos über die Bühne und stieß auf einige Gegenwehr. Ursprünglich hatte nämlich Hana Inuzuka, Kibas Schwester und Oberhaupt des Inuzuka-Clans eine offizielle Anfrage gestellt, dass ihr Sohn in Arashis und Sanaris Team kommen könnte. Viele des Konoha-Rates waren von dieser Idee begeistert, ein Team aus drei zukünftigen Oberhäuptern zu bilden. Mit der Entscheidung, den Kanirate anstelle zu wählen, hatte er sich nicht gerade viele Freunde gemacht.
 

Auch bei der Verhandlung Kojiros wegen dem unerlaubten Entfernens Konohas hatte der Hokage ja die Finger im Spiel und schließlich war er ebenfalls der Hauptgrund, warum Kojiro überhaupt Chuunin werden konnte. Unglücklicherweise waren einige des Prüfungsausschusses der Meinung, dass es besser wäre, Kojiro nicht in den Rang des Chuunin zu erheben. Diese Einschätzung hatte keinesfalls was mit seinen Fähigkeiten zu tun, die waren ganz klar auf diesem Level, sondern mit dem Fakt, der Kojiro schon immer nachhing, seinen fehlenden Wurzeln in Konoha. Einige sprachen ihm nicht das notwendige Vertrauen zu. Erst nachdem Naruto ein Machtwort gesprochen und für den Braunhaarigen gebürgt hatte, konnte er die nötige Mehrheit, die bei den Ernennungen bei achtzig Prozent lag, hinter sich vereinen.
 

Keiner freute sich über diese Ernennung so sehr wie Kojiro. Es war wie ein Schlag ins Gesicht derer, die ihn immer von oben herab behandelt hatten, aber nun immer noch Genin waren. Aber das reichte Kojiro noch nicht. Er wollte noch viel mehr erreichen und für Konoha eine tragende Figur werden. Er dachte dabei jedoch nicht an den Posten des Hokage, schon alleine aus dem einfachen Grund, weil er felsenfest davon überzeugt war, dass Arashi diese Position eines Tages inne haben würde. Nicht weil er der Sohn des aktuellen Hokage war, sondern weil er aus seiner Sicht einfach den perfekten Charakter dafür hatte. Er selbst wollte lieber seinen Vater folgen und der Kopf der ANBU-Einheiten werden. Bevor er das nicht erreicht hatte, weigerte er sich zu scheitern und schon gar nicht gegen eine arrogante Kiri-Nin wie seine jetzige Gegnerin.
 

So, mal ein Chapter mit Fokus auf Kojiro, der ja immer ein wenig hinter Arashi zurücksteht. Ich hoffe, ich konnte ihm hierdurch ein wenig mehr charakterliche Tiefe geben.

Invasion II

So, ist eine Weile her, aber ich melde mich mal wieder mit einem Chapter im Schlepptau zu Wort. Thx für die Kommis und Viel Spaß mit dem Chap.
 

43. Invasion II
 

Ganze fünf Minuten dauerte es, bis Kojiro seine Gegnerin auf einem Dach stellen konnte. Sie drehte ein Siegel um einen Kunai und warf ihn nach dem Chuunin. Allerdings verfehlte ihn dieser um gut einen Meter und schlug hinter ihn ein. Eine kurze Explosion kam auf, der Kojiro aber keine Beachtung schenkte, zu sehr war er damit beschäftigt, seine Rage zu zügeln. „So Ende der Fahnenstange.“, knurrte er. „Ergebe dich, dann verschone ich dein Leben.“ „Ja, es ist wirklich vorbei.“, erwiderte sie grinsend. Wundernd über ihr Selbstvertrauen vernahm er nun ein Plätschern. Daraufhin sah er dann hinter sich und bemerkte, dass der explodierende Kunai einen Wassertank aufgerissen hatte, aus dem großen Mengen Wasser herausliefen.
 

Nur einen Moment hatte er seiner Feindin keine Aufmerksamkeit geschenkt, aber das war schon ein fataler Fehler. Sie hatte Fingerzeichen geformt und bevor er sich versah, türmte sich um ihn herum die herausgetretene Flüssigkeit auf. <Wasserkunst, Jutsu des Aqua-Käfigs>. Das Wasser bildete eine Kugel und schloss ihn ein. Die Weißhaarige begann zu lachen: „Mann, wer hätte gedacht, dass du so leicht zu täuschen wärst, aber keine Sorge, ich werde dir bei deinem Ertrinken Gesellschaft leisten.“
 

Dieses Jutsu hatte nicht nur den Effekt, dass es den Konoha-Nin am atmen hinderte, es schränkte auch seine Bewegungsfreiheit stark ein. Nur mit viel Anstrengung konnte er seine Hände vor seinen Körper bringen und langsam Zeichen zu formen. Danach schloss er die Augen und konzentrierte sich. „Huh, du kannst dich also noch einigermaßen bewegen? Aber selbst das wird dir nicht viel helfen. Kein Jutsu kann diese Technik brechen, also spar dir deine Bemühungen.“
 

Ihre ganze Gelassenheit war wie weggeblasen, als die Sphäre erst anfing zu dampfen und letztlich mit einem lauten Knall zerplatzte. Nur Sekundenbruchteile später raste der Kanirate mit flammenden Händen auf sie zu. <Pyroken>. Dem ersten Schlag konnte sie noch entgehen, aber der Zweite traf sie mitten ins Gesicht. Sie wurde vom Dach geschleudert und fiel mehrere Meter, bis sie hart auf den Boden aufschlug.
 

Er landete schwer atmend nur ein paar Schritte von ihr entfernt. Sie sah ziemlich mitgenommen aus. Er hatte seinen letzten Angriff mit voller Kraft durchgeführt. Daraus resultierend wies ihre rechte Gesichtshälfte schwere Verbrennungen auf. Sein Zorn war hingegen wieder abgekühlt. Nun setzte schließlich auch der Schmerz in seinem Bein ein. Er drehte sich um, weil er den Kampf als beendet ansah und weiterziehen wollte. Ein weiteres Mal sollte sich seine Unachtsamkeit rächen, weil sich Kuuras geschundender Körper mit einem Puff in einen Baumstamm verwandelte und das war nicht alles. An dem Holz hafteten drei Siegel, die zischend verbrannten. Als er das begriff, war es schon zu spät.
 

Die aufkommende Druckwelle der Detonation erfasste den Chuunin und katapultierte ihn mit irrer Geschwindigkeit an eine Mauer. Als ob das noch nicht schlimm genug war, spießten ihn jetzt auch noch zwei Kunais in jeweils einer Schulter auf. Der Braunhaarige zeigte allerdings kein Anzeichen von Schmerz. Er hatte wohl schon durch den harten Aufprall das Bewusstsein verloren. Auch sein Rucksack hatte die Explosion nicht überlebt. Waffen und Schriftrollen lagen auf dem Boden verstreut.
 

Die echte Kiri-Nin kam nun wieder zum Vorschein. Sie hatte sich nach Kojiros Angriff in einer dunklen Gasse versteckt. Es war klar zu sehen, dass sie vor Wut kochte. „DU BASTARD!“, schrie sie ihm entgegen. „Sieh dir an, was du mit meinem schönen Gesicht gemacht hast! Dafür werde ich deinen Tod langsam und grausam gestalten, also wage es nicht, ohnmächtig zu werden. Mach deine beschissenen Augen auf und genieße die letzten qualvollen Momente deines jämmerlichen Daseins!“ „Wie du wünscht.“
 

Es war mehr wie ein Windhauch, deswegen dachte die Kunoichi, sie habe sich diesen Satz nur eingebildet. Darum war sie auch umso geschockter, dass Kojiro ihrer Bitte nachkam und tatsächlich die Augen aufriss. Er griff nach den Kunais und zog sie aus seinen Körper, anschließend warf er sie auf zwei der auf den Boden liegenden Schriftrollen. Das Blut, das an den Waffen klebte, aktivierte die Rollen und mit einem hörbaren Krach erschienen zwei Riesenwurfmesser. Nachdem er einen Teil seines Chakras in Diese geleitet und sie zum Leuchten gebracht hatte, schleuderte er sie auf seine Gegnerin.
 

Einzig und allein ihre unglaubliche Gelenkigkeit ermöglichte es ihr, diesen Angriff irgendwie heil zu überstehen und doch würde der Kampf bald ein Ende finden, denn das galt alles nur als Ablenkung. Das wusste die Kiri-Nin spätestens dann klar, als sich Metallschnüre um sie herum wickelten, die der Kanirate ruckartig festzog, damit sie sich kein Stück mehr bewegen konnte. Als er seine finale Attacke vorbereitete, ging er das mögliche Auskommen in Gedanken durch: „Ich muss es auf jeden Fall hiermit beenden, noch so eine Chance wird sich mir nicht mehr bieten. Es ist zwar drastisch und schwer zu handhaben, aber mir wird nichts anderes übrig bleiben und das Jutsu zu benutzen, dass mir Zera gezeigt hat.“ <Donnerkunst, Jutsu der Elektroschockwelle>. Blitze entwickelten sich um Kojiros Hände herum, die über die Schnüre in Richtung seiner Feindin geleitet wurden. Als sie davon getroffen wurde, schrie sie auf, doch ihre Stimme erstarb bald und sie verlor das Bewusstsein.
 

Der Braunhaarige benutzte die Fäden, um sie vollständig zu fesseln. Danach lehnte er sie erschöpft an eine Häuserwand und setzte sich selbst daneben. Er versuchte die Genin mit dem Funkgerät zu kontaktieren, aber er hörte nichts weiter als Rauschen. Es schien in der Hitze des Gefechts seinen Geist aufgegeben zu haben. Seufzend besah er sich seine Handflächen, die durch seine eigene Technik leicht verbrannt waren. „Wie ich es mir dachte.“, murmelte er.
 

„Ich habe es übertrieben. Es ist schon frustrierend, dass ich nach einem halben Jahr immer noch nicht mein zweites Element vernünftig unter Kontrolle habe, aber dass sich die Rebellen Hilfe von Kirigakure holen würden, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Das macht die ganze Mission um einiges schwieriger. Die Kiri-Nin war ja ein Chuunin. Ich will nur hoffen, dass das die Anführerin war und der Rest Genin sind. Arashi ist auch nie da, wenn man ihn mal braucht. Für ihn wäre diese lästige Fleischwunde in meinem Oberschenkel ein Kinderspiel, die behindert mich doch beachtlich. In meinem jetzigen Zustand bin ich auf jeden Fall keine große Hilfe. Ich hoffe bloß, dass die Genin in Ordnung sind. Wenn sie in einen genauso starken Gegner wie ich rennen würden, könnte es brenzlig werden.“
 

Zur gleichen Zeit am Rande der Hauptstadt
 

Die vier Genin kamen gerade an der Stadtmauer an und sahen sich mit vielen Rebellen konfrontiert. Das brachte sie aber keineswegs aus der Fassung. Bei einigen, darunter auch Kaero, machte sich Aufregung breit. Er rieb sich ungeduldig die Hände: „Na dann mal los. Wird Zeit, ein paar Typen aufzumischen.“ Kané seufzte nur kopfschüttelnd, als sie den Enthusiasmus des Blonden vernahm. „Was machen wir? Das Übliche?“, fragte sie Shenji. „Wäre wohl am besten so.“, stimmte Dieser zu. Takeru sah daraufhin fragend in die Runde. „Lehn dich einfach zurück und genieße die Show.“, entkam es dem Uzumaki. „Wir zeigen dir eine Kostprobe von der Power unseres Teams.“
 

Dann startete er und sprang in die Höhe. In der Luft formte er Fingerzeichen und landete direkt vor einer Gruppe Gegner, die den Jungen nur verdutzt ansah. Einem Kind seines Alters auf dem Schlachtfeld zu begegnen, war doch sehr ungewöhnlich. Kaero grinste aber nur leicht, schlug ins Leere und sprach: <Hanabiken>. Blitze sprangen von seinen Händen auf den Gegner, der ihm am nahesten stand, aber nicht nur das, nachdem sie den durchlaufen hatten, traf die Attacke auch die Herumstehenden und es bildete sich eine Art Kettenblitz. Jeder, der davon betroffen worden war, blieb wie angewurzelt stehen. Ein paar Rebellen, die dazu gekommen waren und auf den Genin zustürmten, ereilte ein ähnliches Schicksal. Auch sie konnten sich nicht mehr bewegen. Allerdings war diesmal Kané die Urheberin dieses Umstandes, die sie mit ihrer Schattenbindung festhielt.
 

Die paralysierten Rebellen waren nun einfache Opfer für Shenji, der einen nach dem anderen mit Hilfe seines Juken außer Gefecht setzte. Diese Methodik wiederholte das Team mehrere Male und schnell lichteten sich die Reihen der Gegner. Die Gardemitglieder staunten nicht schlecht, dass drei Kinder mehr Schaden anrichten konnten, als Dutzende von ihnen. Trotzdem hatte es ein Angreifer geschafft, hinter die Nara zu kommen. Sie war so in ihre eigenen Jutsus vertieft, sodass sie ihn zu spät bemerkte. Dieser stach mit seinem Schwert gnadenlos auf sie ein, aber alles was er traf, war ein hölzerner Gegenstand. Ehe sich der Feind versah, entstanden zwei Öffnungen in dem Ding und innerhalb eines Wimpernschlages wurde er von Kunais durchlöchert.
 

„Als ob ich euch den ganzen Spaß alleine lassen würde.“, sagte Takeru aufgebracht und zog den Gegenstand an sich heran. Nun wurde klar, um was es sich handelte. Es war eine Puppe, die bei näherer Betrachtung einer Schildkröte ähnelte. Der Sabakuno wurde nämlich schon seit mehreren Jahren von seinem Onkel Kankouro im Umgang mit Ninjapuppen unterrichtet und hatte, als er das letzte Mal in Suna war, seine erste eigene Puppe erhalten.
 

Währendem sich Kané bei dem Rothaarigen bedankte, machte sich Shenji daran, den nächsten Gegner, einen kleinen schwarzhaarigen Mann, außer Gefecht zu setzen. Zu seiner Überraschung fing dieser aber nahezu spielerisch den Schlag ab und beförderte den Hyuuga mit einem Tritt mehrere Meter nach hinten. Gleichzeitig feuerte der Mann zwei Kunais auf den Genin, die aber zum Glück wie schon zuvor von Takerus Puppe abgefangen wurden.
 

Der Schwarzhaarige begann plötzlich zu lachen: „Haha, ist das alles was ein Dorf wie Konoha zu bieten hat, ein paar lausige Kinder?“ Der Nara fiel etwas ins Auge. Um den rechten Arm des Angreifers war ein Stirnband gebunden. „Mal sehen was du sagst, wenn dich diese kleinen Kinder gleich zu Staub zermahlen!“, ließ Kaero ertönen. „Sei vorsichtig.“, unterbrach ihn die junge Kunoichi. „Das ist kein einfacher Rebell, sondern ein Kiri-Nin.“ „Oho, scharf erkannt, Kleine.“, erwiderte der Mann anerkennend. „Ich bin ein Chuunin aus Kirigakure.“
 

„Als ob mich das beeindruckt.“, sagte der Blonde abfällig. „Nur weil du ein Chuunin in deinem kleinen Dorf bist, heißt das noch lange nicht, dass du auf dem Niveau eines Konoha-Chuunin, wie mein Bruder oder Kojiro bist.“ „Du kleines Balg riskierst eine ganz schön große Lippe. Ich muss dir wohl eine kleine Lektion erteilen.“ „Versuchs doch.“ Danach startete er und erschuf zwei Schattendoppelgänger. Die zwei Kopien und das Original rasten auf den Kiri-Nin zu. Ein paar Meter vor Diesem ergriff ein KB den anderen und warf ihn in Richtung Gegner. Kurz bevor der Doppelgänger sein Ziel erreichte, verwandelte er sich selbst in ein Stahlnetz und fesselte den Chuunin. „Hab ich dich!“, entkam es dem Uzumaki triumphierend, als er auf ihn zusprang und eine Chakrakugel in seiner rechten Hand formte. <Rasengan>. Der Einschlag verursachte einen kleinen Krater und der Konoha-Nin war sich seiner Sache sicher. Und doch musste er feststellen, dass das Netz leer war.
 

Die Gruppe suchte überrascht das Gebiet ab. Der Shinobi war wie vom Erdboden verschluckt. Plötzlich traf den Blonden ein harter Schlag in den Nacken. Er versuchte mit seinem Kunai zu kontern, aber bevor er sich versah, kassierte er einen Knietritt in die Magengrube und einen weiteren Hieb an den Kopf. Im hohen Bogen flog er durch die Luft, bevor er auf den Boden aufprallte. Da wo sich Kaero gerade noch befunden hatte, stand jetzt der Kiri-Nin und lächelte den angeschlagenen Konoha-Nin an. Dieser war von der Kombination schwer getroffen worden und rang nach Luft. Mehrere Male spukte er Blut auf den weißen Schnee.
 

Seine Kameraden sahen dieses Szenario geschockt mit an. „Wie ist der so schnell hinter Kaero gekommen?“, fragte Kané perplex. „Keine Ahnung, aber ich habe noch nie jemanden gesehen, der Kaero so einfach auf die Bretter geschickt hat. Wir müssen vorsichtig sein.“, antwortete Takeru. „Ihr seit die Nächsten.“, rief ihr Feind süffisant. Shenji ignorierte die Äußerung und warf mehrere Shuriken nach ihm. Ehe die Wurfsteine aber ihr Ziel fanden, löste sich der Chuunin in Wasser auf und vermischte sich mit dem Schnee. „So konnte er sich also unbemerkt an Kaero heranschleichen.“, dachte der Hyuuga und aktivierte sein Byakugan.
 

„Passt auf, er ist unter uns.“, warnte der Dunkelhaarige. Durch sein Keckei Genkei konnte er die Bewegungen ihres Gegners bzw. dessen Chakraquelle sehr gut erkennen, doch auf einmal viertelte sich die Quelle. Das wunderte und beunruhigte ihn doch sehr, aber er wurde von der Nara abgelenkt, die ihn seit Sekunden antippte. „Was ist denn?“, fragte er genervt. Sie zeigte als Antwort nur auf der Boden, der sich langsam braun gefärbt hatte. Seine Augen weiteten sich. „Springt!“, schrie er und die beiden anderen taten wie ihnen geheißen. Die Erde unter ihnen verwandelte sich ein sumpfiges Moor. Aus genau diesem Untergrund kamen jetzt drei Wasserfontänen, die über ihren Köpfen und auf sie zuschossen. Unfähig auszuweichen, wurden sie zurück in den Sumpf befördert. Dieser wirkte wie Treibsand und zog die Konoha-Nin langsam unaufhörlich in die Tiefe.
 

Aber trotzdem war nicht alles verloren, denn noch hatten sie ein Ass in der Hinterhand. Takeru hatte seine Puppe erfolgreich verborgen und startete nun einen Angriff hinter dem Kiri-Nin. Aber auch diese Hoffnung wurde jäh zerstört, als die Waffe von etwas in kleine Stücke zerfetzt wurde. Es handelte sich um eine mausgraue wolfsähnliche Bestie, die neben ihrem Herren Platz nahm. Der Chuunin strich seinem Gefährten sanft über das Fell: „Gute Arbeit, mein Fenrir. Zur Belohnung darfst du die Kadaver unserer kleinen Opfer in der Grube verspeisen, aber du solltest dich als kleinen Appetitanreger zuerst um den Blondschopf da drüben kümmern.“
 

Er zeigte auf den immer noch geschwächten Uzumaki, der sich langsam wieder aufrappelte und dennoch hatte er damit zu kämpfen, das Bewusstsein nicht zu verlieren. Sein Gesamter Körper fühlte sich taub an. Als die Kreatur auf ihn zu rannte, um sich einen kleinen Snack zu gönnen, suchte er benommen nach einem Ausweg aus der misslichen Situation. Sein trüber Blick fiel auf den Boden, der durch sein ausgespuktes Blut eine rötliche Färbung angenommen hatte. Genau in diesem Moment kam ihm eine Lösung in den Sinn, eine Möglichkeit sich und seine Kameraden doch noch zu retten. Er strich sich etwas Blut von den Lippen. „Ich nur eine Chance. Alles oder nichts. Komm schon!“ Er formte vier Fingerzeichen und schlug seine Hand auf den Schnee.

Invasion III

So, ich hab mir eine kleine Änderung überlegt, die den Lesefluss vielleicht ein wenig angenehmer macht. Ich benutze ab jetzt verschiedene Zeichen, je nachdem, ob jemand etwas sagt oder etwas denkt.

In kurz:
 

"" "" = Gesprochenes

* * = Gedachtes
 

Außerdem muss ich zugeben, dass mir dieses Chapter echt schwergefallen ist. Dadurch, dass es fast nur Kampfbeschreibungen enthält, sind mir irgendwann einfach Synonyme für die Verben ausgegangen. Daher kommt das ein oder andere Wort mehrfach vor ^^´. Ich hoffe, dass das den Lesespaß nicht schmälern wird. Thx for Kommis und Viel Spaß mit dem neuen Chap.
 

44. Invasion III
 

Kurz nachdem Kaeros Hand den Boden berührt hatte, ertönte ein Knall und Rauch stieg auf. Fenrir wurde zurückgestoßen und landete wieder neben seinem Meister. Als sich der Qualm verzog, kam ein großer roter Frosch zum Vorschein. Der Blonde erkannte die Kröte sofort und freute sich sichtlich. „Hah, ich wusste, dass ich es drauf habe. Das ist Gamakichi, Arashis Partner.“ Im Gegensatz zu dem jetzt bestens aufgelegten Uzumaki drehte sich der vertraute Geist nur gelangweilt herum. „Häh, wer bist du denn?“ „Ich bin Kaero, dein Beschwörer und Meister. Los mach das Vieh da drüben fertig.“ „Träum weiter, Balg.“, widersprach Kichi genervt. Kaero sah ihn wie ein Auto an. „Aber, aber ich hab dich gerufen, also musst du mir gehorchen, das ist doch der Sinn und Zweck dieses Jutsus.“ „Tss, wer sagt das? Seit wann folgen wir Frosche blind Befehlen? Das kannst du dir abschminken, Kleiner.“
 

„Seit ihr da drüben bald mal fertig?“, rief Shenji nun gereizt. „Wir könnten hier nämlich ein wenig Hilfe gebrauchen.“ Das Moor sog die drei Genin immer weiter in sich hinein, sodass nur noch ihre Oberkörper zu sehen waren. „Ja, er hat Recht.“, stimmte der Blonde zu. „Du musst uns helfen. Komm schon, bitte.“ „Darüber muss ich erst mal nachdenken.“ In der Zwischenzeit hatte die graue Bestie wieder Anlauf genommen und griff heulend an. „Halt die Fresse, du Töle! Dabei kann sich ja keiner konzentrieren!“, brüllte die Kröte, zog eines seiner zwei großen Katana und teilte die Kreatur mit einem Streich entzwei. Danach grinste sie den geplätteten Uzumaki an. „Mann, jetzt mach nicht so ein Gesicht, natürlich helf ich euch. Als ob ich euch hängen lassen würde.“ „Häh?“ Der Genin war von dem plötzlichen Stimmungswechsel nur noch verwirrt.
 

„Aber echt, bist scheinbar genauso ernst wie Arashi. Keinen Sinn für Humor. Seid ihr wirklich Narutos Kinder? Naja, wie dem auch sei. Es ist ja schon fast Tradition bei uns Fröschen, deiner Familie beizustehen. Außerdem möchte ich mir nicht ausmalen, was dein alter Herr mit mir anstellt, wenn er rauskriegen würde, dass ich einen seiner Jungen Hopps gehen lassen habe.“
 

Der Frosch machte jetzt einen großen Satz über den verblüfften Feind und zog die Gefangenen mit Hilfe seiner langen Zunge aus dem Schlamm heraus. Der Kiri-Nin musste das Geschehene erst einmal gedanklich rekapitulieren: „Ist das gerade wirklich passiert? Wie konnte der Knirps so einen starken vertrauten Geist rufen und wieso einen Frosch, das Markenzeichen des Rokudaime Hokage? Warte mal… hat der Frosch eben nicht den Namen Naruto erwähnt?“ Ihm ging auf einmal ein Licht auf. „Du bist ein Uzumaki, oder? Wahrscheinlich sogar der Sohn des Hokage.“, sagte er. „Ja, stimmt. Na und? Ich wüsste nicht, was daran wichtig wäre.“ Dem Chuunin huschte ein Lächeln über die Lippen. *Wer hätte gedacht, dass sich die Sache so entwickeln würde und sich uns die Chance bietet, eine so hochwertige Geisel zu nehmen, aber ich sollte mich vorerst zurückziehen und den Boss informieren.*
 

„Vorsicht! Er versucht sich wieder in Wasser zu verwandeln, um in den Schnee abzutauchen.“, warnte Shenji, der das Tun ihres Gegners mit seinem Byakugan voraussah. Geistesgegenwärtig spukte der Frosch eine Ladung Öl auf den Boden unter dem Kiri-Nin. Kurz verschwand Dieser, aber nur einen Moment später verwandelte er sich wieder zurück. Wie sich herausstellte, verhinderte das Öl, welches sich auf dem Weiß absetzte, dass sich der Körper des Feindes mit dem Schnee verbinden konnte.
 

„Verdammt, was ist das für ein Zeug?“, fluchte der Gegner, aber lange konnte er sich darüber nicht ärgern, weil Kaero von hinten mit zwei Schattendoppelgängern im Schlepptau auf ihn zusprang. Der Kiri-Nin wich zur Seite aus, aber nur um sich gleich einer neuen Gefahr ausgesetzt zu sehen. Dieses Mal versuchte Kané, ihn mit ihrer Schattenbindung zu fesseln. Zwar konnte er auch diesem Angriff entgehen, aber der finalen Attacke des Teams hatte er nichts mehr entgegenzusetzen. Shenji hatte sich gekonnt hinter den Feind manövriert und hämmerte mit <Hakke, 64 Handflächen> unbarmherzig auf ihn ein. Schwer gezeichnet und unfähig weiteres Chakra zu produzieren schlug der Chuunin auf den Boden auf.
 

Obwohl er den Kampf klar verloren hatte, lachte er. Die Genin stellten sich um ihn herum auf und wunderten sich über die ungewöhnliche Reaktion des Feindes. „Scheinbar habe ich euch unterschätzt, aber das macht keinen Unterschied für den Ausgang dieses Krieges.“ „Was meinst du damit?“, wollte der Blonde wissen. „Es ist ganz einfach. Die Tage dieses Reiches sind gezählt. Die Königin wird schon bald nicht mehr unter uns weilen und nichts was ihr tun könntet, wird etwas daran ändern. Findet euch damit ab, in ein paar Minuten ist alles vorbei.“
 

Derweil im Palast
 

Alexa und Hidate waren gerade auf Patrouille im Schloss unterwegs. „Scheint wirklich alles ruhig zu sein.“, entkam es dem Hyuuga. „Ja, Kojiro hatte letzten Endes wohl Recht. Die Rebellen kommen nicht bis hierhin durch.“ „Aber wir müssen auf der Hut sein. Man kann ja nie wissen.“, mahnte er. „Jaja, immer allzeit bereit, was Hidate? Man darf echt niemanden erzählen, dass du erst zehn Jahre alt bist. In solchen Momenten erinnerst du mich echt an Arashi.“ „Ist das gut oder schlecht?“ „Naja, ich liebe meinen großen Bruder, von daher…“ Der Blauhaarige lief augenblicklich rot an. Eine seltsame Atmosphäre machte sich breit, die aber plötzlich wieder zerrissen wurde.
 

Die Genin hörten ein lautes Scheppern und ein anschließendes Geräusch splitternden Glases. Sie eilten sofort zum Ursprung des Lärms und fanden sich im Gewächshaus wieder. Der Ton kam von der Zerstörung der Glaskuppel des Gebäudes. Unter dem Loch befand sich der kleine See, an dem sie wenig später eine Person ausmachten. Der Hyuuga schluckte. „Was für eine beeindruckende Chakramasse.“, kam es aus ihm, nachdem er den Mann mit seinem Byakugan analysiert hatte.
 

Der Mann war wahrlich kein Leichtgewicht. Der ca. zwei Meter große Hüne trug durchgehend schwarze Ninja-Kleidung und ein gigantisches gezacktes Schwert, das an das Gebiss eines Hais erinnerte. Das Merkmal, was die Genin aber am meisten beunruhigte, war der Gürtel des Mannes. Der zeigte nämlich das Zeichen Kirigakures.
 

Die Gestalt bewegte sich langsam auf die Beiden zu und betrat die Wiese, die an den See grenzte. „Wirklich erbärmlich. Das ist also die Hilfe, die Konoha dem Schneereich zukommen lässt? Ein paar Genin? Müssen ja tolle Beziehungen sein.“ *Das sieht echt nicht gut aus.*, dachte Hidate. *In einem langen Kampf haben wir gegen dieses Monster keine Chance, wir müssen versuchen, ihn so schnell wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen.*
 

Der Hyuuga rannte los. „Wir benutzen den Plan, den wir vorhin ausgearbeitet haben.“, rief er seiner Kollegin zu. „Alles klar.“ Sie formte Fingerzeichen und legte die Hand auf die Erde <Erdkunst, Jutsu der Felsenlandschaft>. Über ein weites Areal verteilt türmten sich Hügel auf, die der Konoha-Nin als Deckung benutzte, um an den Schwertkämpfer heranzukommen. Der sah das Treiben des Jungen aber nur belustigt mit an. Immer wieder verschwand Hidate hinter einem Hügel und tauchte wieder auf. Mit dieser Methode schaffte er es schließlich, hinter den Kiri-Nin zu kommen.
 

Er holte aus, um den Kopf zu treffen, aber sein Schlag ging ins Leere, da der Mann blitzschnell einen Schritt zur Seite machte. Anschließend kassierte Hidate einen Hieb in den Rücken und prallte hart auf den Boden auf. Er konnte sich gerade noch wegrollen, um einem weiteren Treffer zu entgehen. *Was für außerordentliche Reflexe.*, musste er innerlich anerkennen. *Mit meinem normalen Tempo komm ich nicht an ihn heran, dann eben anders.* Er schloss die Augen und konzentrierte sein Chakra. <Ninjakunst, Jutsu der Tierimitation: Pantherstil>. Er kreuzte die Arme vor seiner Brust änderte seine gesamte Körperhaltung.
 

Dann raste er los, dieses Mal mit einer für einen Genin schier unglaublichen Schnelligkeit. Er zog Kreise um den Gegner und suchte einen erfolgsbringenden Angriffspunkt. Der Mann versuchte ihn mit seinen Augen zu folgen, was ihm aber nicht völlig gelang. Schließlich setzte er an. Zentimeter vor dem Ziel stoppte seine Hand, aber keinesfalls aus seinem Willen, sondern weil Diese abgefangen wurde. „Netter Versuch.“, war das Letzte was er vernahm, als er hart im Gesicht getroffen und vom Feind wegkatapultiert wurde. Schliddernd kam er wieder zum Stehen und sah den Kiri-Nin entgeistert an. Blut lief an seiner Schläfe hinunter. „Was denn, überrascht?“, fragte der Hüne süffisant. „Hast du geglaubt, dass du leichtes Spiel hast, nur weil ich dich nicht komplett sehen kann? Du bist für einen kleinen Genin ziemlich gut, aber dir mangelt es ganz klar an Erfahrung. Jeder hochrangige Shinobi könnte das Chakra, das du bei deiner Technik ausströmst, einfach verfolgen. Genug gespielt, ich habe noch Wichtigeres zu tun.“
 

Auf einmal sprang der Feind aber in weiser Voraussicht nach oben, bevor ein spitzer Fels aus der Erde herausschoss. <Erdkunst, Jutsu der Steinpfeiler> war Alexas stärkste und zugleich erste selbstentwickelte Technik. Sie lehnte sich an eine Fähigkeit von Barton an, die der Bär bei den Chuunin-Auswahlexamen gegen Arashi eingesetzt hatte. Bei den einen Fels blieb es aber nicht, überallhin wo sich der Kiri-Nin bewegte, entstand auch ein weiterer Pfeiler. „Oh, dich hätte ich ja beinah vergessen, Kleine. Nettes Ninjutsu, mal sehen, wie es sich mit einem von meinen verträgt.“
 

Der Schwertkämpfer streckte seinen rechten Arm aus und Wasser aus dem See begann sich darum zu sammeln. <Wasserkunst, Jutsu der Aquawelle> Das angesammelte Wasser wurde mit einem ungeheuren Druck und der Form eines Strahls in Richtung der Uzumaki befördert. Alle Pfeiler, die sich in der Schussrichtung befanden, wurden zerschmettert. Und doch konnte die Blonde den Angriff unbeschadet überstehen, aber das hatte einen hohen Preis. Hidate war gerade noch rechtzeitig vor sie gehechtet und hatte die gesamte Wucht des Angriffs auf sich genommen.
 

„Das ist ja niedlich. Der strahlende Ritter eilt seiner Freundin zur Hilfe und riskiert sein eigenes Leben für sie. Du kannst von Glück reden, dass dich der Strahl nicht durchlöchert hat. Scheinbar hat das Gestein die Durchschlagskraft gemindert, aber trotzdem war es das für dich.“ Tatsächlich war der Hyuuga kaum mehr in der Lage zu kämpfen. Sein Oberkörper war tief nach vorne gebeugt und er rang nach Luft. „Lauf……weg.“, war das Einzige, was er noch über die Lippen bringen konnte, bevor er zu Boden ging.
 

Alexa wusste gar nicht wie ihr geschah. Sie war mit der ganzen Situation absolut überfordert. Das war ja auch nur verständlich, sie hatte sich ja noch nie in so einer lebensbedrohlichen Lage befunden. Sie stolperte nach hinten und fiel hin. Der Kiri-Nin hingegen ging in aller Ruhe auf sie zu. Er schien Gefallen an diesem Kampf zu finden. Er stieg über den Blauhaarigen hinweg, als wäre er ein Stück Holz und betrachtete die Blonde. „Ich glaub, ich werde mich noch ein wenig mit dir amüsieren, bevor ich meine Pflicht erledige.“
 

Plötzlich sah er an sich hinunter, weil etwas sein Bein berührte. Der völlig entkräftete Hidate klammerte sich daran. „Fass… si-e nicht an.“ „Du lebst ja immer noch.“, raunte der Feind genervt. Er trat nach ihm, aber der Hyuuga nahm seine letzten verbliebenen Reserven zusammen, hangelte sich an den Körper des Mannes hoch und schlug gegen dessen Brustkorb. Der begann sofort stark zu Husten und wich ein wenig zurück. Als er wieder zur Ruhe kam, besah er sich seine Handfläche, die nun eine rote Farbe hatte. Der Schlag gegen die Brust hatte scheinbar Auswirkungen auf die Lunge des Hünen, sodass er Blut hustete.
 

Sein Gesicht verfinsterte sich. „DU KLEINE HÄSSLICHE MADE, WIE KANNST DU ES WAGEN.“ Er packte den Blauhaarigen am Hals und schleuderte ihn gegen einen von Alexa erschaffenen Felsen. Der Kiri-Nin raste hinterher und rammte seine Faust in Hidates Magen. Der Atem des Genin erstarb kurzzeitig bis er schließlich wieder vorne über viel. Doch sein Martyrium war noch nicht beendet. Immer wieder trampelte der Feind gnadenlos auf den am Boden liegenden Jungen ein. Lautes wiederkehrendes Knacken signalisierte, wie eine Rippe nach der anderen brach.
 

Die Uzumaki konnte das alles nicht mehr mit ansehen. Sie verschränkte die Hände vor dem Gesicht und begann zu weinen. Alles was sie sich wünschte, war, dass sie endlich aus diesem Alptraum aufwachen würde. Nach quälend langen dreißig Sekunden spürte Hidate schließlich den kalten Stahl des riesigen Schwertes seines Peinigers an seinem Hals. Der hob seine Waffe jetzt an und ließ sie herunter schnellen.
 

Aber er spürte keinen Schmerz, sondern vernahm stattdessen ein ohrenbetäubendes metallisches Klirren. Eine neue Person stand plötzlich über ihn und hatte ihn vor dem sicheren Tod bewahrt. Sein verschwommener Blick erkannte nur etwas Rotes, aber das reichte schon aus, um den jungen Mann zu identifizieren. „A- Ara-shi.“, kam es schwach aus ihm.
 

Auch der Kiri-Nin betrachtete den Neuankömmling, der seine Klinge mit seinem Laminenter gestoppt hatte, genau. *Noch so ein verweichlichtes Kind? Nein…, der hier ist bedeutend stärker. Ich habe ihn kaum kommen sehen. Diese Körperhaltung und dieses Katana, ist er etwa….* Er war von dem Chuunin fasziniert, was ihn kurz ablenkte. Der Rothaarige nutzte diese Möglichkeit, stieß seinen Feind zurück und schnappte sich den Hyuuga.
 

Alexa bekam das alles nur schemenhaft mit. Erst als sie eine Hand auf ihrer Schulter merkte, erwachte sie etwas aus ihrer Trance. Es war Sanari, die sie besorgt ansah. „Alles in Ordnung, Lex?“ Keine Antwort. Sie wirkte fast schon apathisch und immer noch liefen Tränen an ihren Wangen herunter. Arashi landete nun neben den Beiden. Er untersuchte kurz den Oberkörper des Geretteten und atmete erleichtet auf. *Gut, seine inneren Organe scheinen nicht übermäßig in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Zwar hat er mehrere Frakturen, aber er ist nicht in Lebensgefahr.*
 

Jetzt warf er zum ersten Mal einen Blick auf seine Schwester und erschrak bei dem Anblick, der sich ihm bot. In so einen erbärmlichen Zustand hatte er sie noch nie gesehen. Er versuchte erst gar nicht sich auszumalen, was während seiner Abwesenheit hier alles vorgefallen war. Mit einem Puff erschienen zwei Schattendoppelgänger, die jeweils einen Genin auf den Arm nahmen. „Hör zu Sanari. Begleite meine Doppelgänger und verbarrikadiere dich zusammen mit der Königin im Palast. Ich halte den Typ hier auf.“, befahl er. „Machst du Witze? Du siehst doch, was der mit Hidate und Lex gemacht hat und du willst alleine gegen ihn kämpfen?“ „Es geht nicht anders. Sensei Kakashi kämpft ja zurzeit gegen einen anderen Kiri-Nin am Rande der Stadt und die Sicherheit der Königin hat höchste Priorität. Wenn ihr etwas passiert, bricht das ganze Land zusammen. Ich komm schon klar.“ „Aber-“ „Keine Widerrede!“, unterbrach er sie harsch. „Ich hab doch gesagt, ich komm klar. Jetzt verschwinde endlich!“
 

Sie erstarrte einen Moment. Der Uzumaki schien wie ausgewechselt. Die Art wie er redete und seine gesamte Erscheinung strahlte etwas Gefährliches aus. Sie sah ein, dass er genau wusste, in was für einer Lage sie sich befanden und er sich jetzt völlig auf den bevorstehenden Kampf konzentrieren musste. Dennoch war diese kühle Art alles andere als angenehm und jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Sie erkannte letztlich, dass sie ihn nicht umstimmen konnte. „Pass bitte auf dich auf.“ „Klar.“ Anschließend entfernte sie sich zusammen mit den Doppelgängern vom Schlachtfeld.
 

Die Augen des Chuunin ruhten die gesamte Zeit auf dem Feind. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass Dieser Sanari verfolgen würde, aber er ließ sie gewähren. „Was denn? Überrascht, dass ich sie von dannen ziehen lasse?“, fragte der Hüne. „Ein wenig.“, gab er zu. „Ach, die kann ich später immer noch ausschalten. Im Moment bin ich mehr an dir interessiert. Trotzdem ist die Naivität der Konoha-Nin beeindruckend. Ohne Informationen über den Gegner stürzen sie sich auf den Gegner. Was bringen die euch in eurem Dorf bloß bei?“, fragte der Kiri-Nin belustigt. „Oh, ich weiß ganz genau, wer du bist, Kanto Hiraki. Deine Person und gerade dein Schwert sind ja nicht gerade unbekannt.“
 

„Was? Dann bist du ja noch verrückter, als ich dachte. Glaubst du tatsächlich, dass du mich, ein Mitglied der legendären sieben Schwertkämpfer Kirigakures, besiegen kannst?“ „Das werden wir gleich sehen, aber ich wollte schon immer gegen einen von euch antreten.“ „Das ist also dein Grund zu kämpfen?“ „Oh nein, ich habe einen viel besseren Grund, dich fertig zu machen.“, knurrte Arashi. „Und der wäre?“ Arashi richtete sein Schwert auf seinen Gegner „Ganz einfach. Jeden, der meine kleine Schwester zum Weinen bringt, zermalme ich zu Staub!“

Invasion IV

So, bin in den letzten Tagen glücklicherweise zum Schreiben gekommen und kann euch deshalb das nächste Chap präsentieren. Wieder ein sehr actiongeladenes. Viel Spaß und THx for Kommis.
 

45. Invasion IV
 

Die beiden Kontrahenten standen sich immer noch gegenüber. „Das sind ganz schön große Worte, Kleiner.“, bemerkte Kanto. „Aber kannst du denen auch Taten folgen lassen?“ „Abwarten.“ Erneut durchzog ein metallisches Schallen das Gewächshaus. Arashi hatte innerhalb eines Wimpernschlages die Distanz zwischen sich und seinem Gegner wettgemacht und angegriffen. Der Angegriffene hatte jedoch das Schwert mit seinem Eigenen gestoppt. *Oho, er hat genau auf meine Kehle gezielt. Der Junge ist nicht zurückhaltend, so viel ist sicher.* Von seinem Fehlversuch nicht entmutigt knurrte der Rothaarige <Laminenter, Klingentanz>. Knapp dreißig Sekunden lang trafen die Klingen aufeinander, bis sich der Uzumaki in der Folge nach hinten zurückzog.
 

*Mann, der Typ ist gut.*, dachte er. *Ich konnte nicht einen einzigen Treffer setzen. Es ist fast so, als könnte er jeden einzelnen Streich vorhersehen. Aber darüber kann ich mir jetzt nicht den Kopf zermartern, ich versuch es gleich nochmal.* Er bewegte sich also wieder auf den Feind zu. Wie aber schon zuvor parierte der Hüne die Attacken nahezu spielerisch und ging schließlich zur Offensive über. Darauf hatte der Konoha-Nin aber nur gewartet, denn so gut sich Kantos gigantisches Schwert auch in der Verteidigung machte, so sperrig wirkte es im Angriff. Der Chuunin wartete solange wie möglich, bevor er unter einem Hieb hinweg tauchte und anschließend erneut den Hals des Feindes ansteuerte, um ihn zu köpfen.
 

Was jetzt geschah, ließ Arashi vor Erstaunen erstarren. Der Kiri-Nin hatte sein Laminenter nur mit dessen Handschuh abgewehrt. An dem Handschuh war, wie auch bei den Konoha-Nin üblich, eine Metallplatte angebracht. Trotzdem war es für den Uzumaki unbegreiflich, dass einfaches dünnes Metall ein Laminenter stoppen konnte. Schließlich galt Mytril, das Material aus dem die Laminenter bestanden, als härtestes Metall der Welt, welches sowohl Gestein, als auch Stahl einfach durchtrennen konnte. Die kurze Abwesenheit des jungen Shinobi nutzte Kanto, um erneut auszuholen. Gerade noch rechtzeitig zog er violette Kugeln aus seiner Weste und warf sie in das Gesicht des Kiri-Nin. Der aufsteigende Rauch blendete den Hünen und verschaffte dem Konoha-Nin die Möglichkeit, sich wieder zu entfernen.
 

Als sich der Qualm verzog, war der Chuunin verschwunden. Plötzlich vernahm der Hiraki ein Plätschern hinter sich. Der Rothaarige schoss aus dem Wasser heraus auf ihn zu. Blitzschnell drehte er sich um und zerschnitt den Uzumaki in zwei Teile. Allerdings stellte sich der Zerteilte als Schattendoppelgänger heraus. <Feuerkunst, Jutsu der Phönixflamme> Eine Feuerwand entwickelte sich rechts von dem Kiri-Nin. Er hob daraufhin sein Schwert an und begann es zu rotieren. Die sich drehende Klinge ähnelte einem Ventilator und hielt zunächst erfolgreich das Feuer fern. <Windkunst, Jutsu der Orkanböe> Die Intensität des Feuers wurde dadurch stark angefacht und erreichte letztlich doch Kanto.
 

Arashi hingegen stand gut dreißig Meter von dem Feuer entfernt. Er war klitschnass, weil er sich genau wie sein Schattendoppelgänger zunächst im Wasser verborgen gehalten hatte. „Gut, mit der Kombination hab ich ihn erwischt. Das war es hoffentlich.“, sagte er leise. Auf einmal spürte er etwas unter sich und machte einen Salto rückwärts. Genau in diesem Moment kam sein Gegner aus dem Boden unter ihm herausgeschossen. Dessen Schwert streifte noch das Gesicht des Uzumakis, bevor der wieder ein paar Meter zwischen sich und dem Hiraki bringen konnte. Wie so oft hatte ihm sein exzellentes Chakra-Gespür seinen Hals gerettet.
 

*Verdammt! Er beherrscht also auch Erdjutsus, ungewöhnlich für einen Ninja aus Kirigakure. Hat der Typ eigentlich auch nur einen Schwachpunkt? Er ist im Schwertkampf fast so gut wie Papa. Hab ich mich überschätzt?* Stark atmend fixierte er seinen Feind. Der Laminenter-Stil war ja sehr chakraraubend und hatte bisher noch keinen Erfolg gezeigt. Zusätzlich hatte er sich als Resultat der letzten Unachtsamkeit eine Wunde an der Wange zugezogen, die zwar nicht tief war, aber ungewöhnlich stark brannte. Ihm kam eine unheilforme Vorahnung. Er nutzte vorsorglich lieber schnell ein medizinisches Jutsu, um etwas Blut aus der Wunde zu entfernen und diese anschließend zu schließen. Im herausgenommenen Blut schwamm eine grünliche Flüssigkeit. *Dachte ich es mir doch, das ist Gift. Das könnte ein echtes Problem, wenn er mir eine größere Wunde zufügt.*
 

„Beeindruckend.“, kam es anerkennend aus Kanto. „Du beherrscht also sogar medizinische Jutsus. Nun habe ich keinen Zweifel mehr.“ „Woran?“ „Das du ein wahrer Uzumaki und Sohn des jetzigen Oberhauptes bist, ein Mitglied der Hauptfamilie des größten Clans in der Geschichte des Strudelreiches. Und doch wirst du mich niemals besiegen können. Dafür kenne ich deine Variante des Laminenter-Stils viel zu gut, immerhin hat mein früherer Sensei sie entwickelt.“ Bei diesen Worten entglitten Arashi alle Gesichtszüge. „Was? Wie?“ Der Hüne begann zu lachen. „Scheinbar weißt du doch nicht soviel über mich und meinen Clan, wie ich angenommen habe. Dabei war mein Sensei ein direkter Vorfahre von dir, genauer gesagt dein Urgroßvater, Kaero Uzumaki. Du musst wissen, dass der Hiraki-Clan viele Generationen sehr eng mit deinem Clan verbündet war und ihm loyal gedient haben.“
 

„Warte mal, wenn dem so ist, warum versuchst du mich dann zu töten?“ „Das tue ich nicht.“, entgegnete der Kiri-Nin. „Hätte ich dich töten wollen, wärst du schon nicht mehr am Leben. Ich habe dich getestet, um herauszufinden, ob du tatsächlich würdig bist, den Namen Uzumaki zu tragen. Und du hast mich überzeugt, deine Fähigkeiten sind für dein Alter außergewöhnlich, schließ dich mir an.“ „Wobei?“ „Am Rachefeldzug gegen das Feuerreich und Konoha.“ „Niemals!“, lehnte der Rothaarige vehement ab. „Konoha ist meine Heimat, ich würde nie etwas tun, um ihr zu schaden!“ „Ich dachte mir schon, dass du so reagieren könntest, aber ich werde dir etwas erzählen, was deine Meinung ändern könnte:
 

Wie bereits erwähnt diente mein Clan Deinem viele Generationen lang. Sie bildeten uns im Schwertkampf aus und im Gegenzug sicherten wir ihnen unsere Treue zu. Gerade der Hauptfamilie galt unsere Loyalität. Wie die meisten Clans der damaligen Zeit war auch der Uzumaki-Clan in einem Haupt- und Nebenzweig aufgebaut. Zwar gab es keine große Diskriminierung des Nebenzweiges, aber einige Privilegien standen nur dem Hauptzweig zu. So kam das Oberhaupt immer aus der Hauptfamilie und auch nur diese erhielten die Laminenter zweiten Grades, wie deines zum Beispiel. Aber das alles dürftest du ja schon wissen. Mitglieder meines Clans, die sich besonders hervortaten, wurden mit Geschenken belohnt. So auch ich und als Geschenk erhielt ich dieses Schwert und diese Kleidung. Du müsstest dich schon gewundert haben, warum mein Schwert Deinem standgehalten hat. Auf die Antwort müsstest du jetzt auch von alleine kommen.“
 

Dem Chuunin kam tatsächlich eine Erkenntnis: „Dein Schwert ist ein Halb-Laminenter, oder?“ „Richtig, ein Schwert, welches mit Mytril-Staub veredelt wurde. Das Gleiche gilt für die Beschläge an meiner Kleidung, aber genug davon. Lange Zeit herrschte durch die Präsenz des Uzumaki-Clans Friede und Eintracht im Strudelreich, bis sich das Augenmerk des Feuer- und Wasserreiches auf unser Land richtete. Durch die Heldentaten deines Urgroßvaters konnten wir zwar lange standhalten, aber schließlich wurden wir durch eine Verräterin aus den eigenen Reihen besiegt. Die Verräterin war Kaeros eigene Tochter und deine Großmutter Kushina Uzumaki. Sie verliebte sich in einen Konoha-Nin, nicht irgendeinen, sondern den Stärksten und Gefürchtetsten, Minato Namikaze, dem späteren Yondaime Hokage. Durch diese Verbindung ersuchte Kushina, die zu dem Zeitpunkt bereits das Oberhaupt geworden war, eine diplomatische Lösung und obwohl viele, wie auch ich, dagegen rebellierten, ergab sich das Strudelreich kampflos und wurde an das Feuerreich angegliedert.
 

Konoha hatte großes Interesse an deinem Clan und so mussten die Mitglieder von da an für Konoha kämpfen. Mein Clan wurde allerdings ignoriert und so zerfiel er nach und nach. Viele beendeten ihr Dasein als Shinobi und einige andere gingen nach Kirigakure. Damit war der Leidensweg deines Clans aber noch nicht beendet. Aus der verbotenen Verbindung von Kushina und Minato ging ein Kind mit außergewöhnlichen Anlagen hervor, dein Vater Naruto Uzumaki. Nur leider sollte Dieser nicht wie ein normaler Uzumaki aufwachsen, sondern eine gigantische Bürde tragen müssen. Kurz nach seiner Geburt griff nämlich Kyuubi Konoha an und der Yondaime Hokage war gezwungen, sein Leben zu opfern und den neunschwänzigen Fuchs in seinen Sohn zu versiegeln. Von da an war dein Vater kein normaler Mensch mehr, sondern wurde als menschliche Waffe angesehen, als ein Jinchurriki.
 

Konoha kam diese Fügung des Schicksals doch mehr als gelegen. Nun hatten sie ein Mittel in der Hand, um andere Ninja-Dörfer einzuschüchtern und gefügig zu machen. Der Uzumaki-Clan rebellierte gegen diesen Missbrauch deines Vaters, aber er wurde ruhig gestellt und ins Exil in dieses Land geschickt. Naruto hingegen wurde fast völlig isoliert und musste eine Kindheit in Einsamkeit fristen. Und trotzdem kämpft er seit Jahren für sie und führt sie seit über einem Jahrzehnt sogar an. Es gibt nur eine logische Erklärung dafür: Er wurde getäuscht. Niemals würde ein normal denkender Mann sein Leben für seine wahren Feinde aufs Spiel setzen. Ich werde ihn von der Wahrheit überzeugen und zusammen werden wir Rache an diesem gottverlassenen Dorf nehmen. Ich bin mir sicher, dass dich diese neuen Informationen umgestimmt haben, oder?“
 

Arashi senkte den Kopf, schloss die Augen und öffnete sie wenige Momente später wieder. „Nicht im Geringsten!“, widersprach er. „Ich leugne nicht, dass das, was du gesagt hast der Wahrheit entspringt, aber das Konoha, welches du beschreibst, gibt es nicht mehr. Mein Vater hat es Stück für Stück zu einem besseren Ort verändert. Darum würde er genauso wie ich klar ablehnen. Du solltest deine Rachepläne begraben.“ Der Kiri-Nin war doch sehr überrascht von dem, was der Rothaarige von sich gab. „Ist das so? Wie bedauerlich…. Dann seit ihr Beide nichts Besseres, als Kushina: Verräter des Uzumaki-Clans. Mir bleibt dann nichts anderes übrig, als erst dich und dann deinen Vater auszulöschen.“
 

Nun war es an dem Chuunin zu lachen. „Haha, du magst stärker als ich sein, aber denkst du tatsächlich, dass du auch nur den Hauch einer Chance gegen meinen Vater hast? Wenn du dich so sehr im Uzumaki-Clan auskennst, müsstest du wissen, was es heißt, ein „Meister des Laminenter-Stils“ zu sein. Gerade mal ein anderer Mensch, nämlich Kaito Uzumaki, der Schöpfer der Laminenter selbst durfte diesen Titel tragen. Du würdest nicht mal eine Minute gegen ihn bestehen.“ „Darüber kann ich mir ja Gedanken machen, nachdem ich dich unter die Erde gebracht habe.“
 

Kanto machte einen Satz nach hinten und landete auf den See. Anschließend ließ er sein Schwert über die Flüssigkeit gleiten. In Folge dessen setzte sich eine große Wasserblase von der Oberfläche ab. Arashi sah dem Treiben nur verdutzt zu. <Wassertorpedo>. Plötzlich raste die Blase wie eine Kanonenkugel auf den Konoha-Nin zu, der zur Seite weghechtete. Sie verfehlte ihn um nur knapp einen Meter und schlug eine breite Schneise in einem Wald hinter ihm. *Was zur Hölle war das? Ich hatte kaum Zeit auszuweichen und dabei liegen fast dreißig Meter zwischen uns. Sein Schwert muss die Fähigkeit haben, die Dichte des Wassers zu verändern. Wenn mich so ein Ding erwischt, kann ich meine Knochen einzeln aufsammeln.*
 

Der Rothaarige nahm jetzt Geschwindigkeit auf und umkreiste seinen Gegner. Immer wieder schlugen die flüssigen Geschosse in der Nähe von ihm ein. *Gut, solange ich in Bewegung bleibe, können mir die Teile nichts anhaben. Soviel Durchschlagskraft sie auch haben, letztlich ist der Angriffsradius zu klein.* „Glaubst du wirklich, dass du auf Dauer so einfach meiner Technik entgehen kannst?“, rief er dem Uzumaki grinsend entgegen. Die nächste sich bildende Wassermasse zerschlug er in viele kleine Wassertropfen. Aus der vorher noch sehr zentrierten Attacke wurde nun ein Flächenangriff.
 

Der Chuunin änderte zwar noch seine Laufrichtung, wurde aber dennoch von ein paar Tropfen getroffen. Problem war nur, dass sich diese eher wie scharf geworfene Steine anfühlten. Aber über die Schmerzen konnte er sich keine großen Gedanken machen, weil schon das nächste Geprassel von Wasser auf ihn zuschoss. Dieses Mal machte er sich aber daran es abzuwehren. <Laminenter, Splittersalve>. Die kleinen abgefeuerten Chakra-Partikel verbanden sich mit der Flüssigkeit und neutralisierten sie. Allerdings war er durch diese Aktion zu sehr beschäftigt, um auf den nächsten Torpedo reagieren zu können.
 

Doch er blieb zum Glück unversehrt, weil er unverhoffte Hilfe bekam. Kurz bevor ihn das Geschoss treffen konnte, wurde es von einer weiteren Wasserladung abgelenkt. Beide Kontrahenten sahen sich nach dem Urheber der zweiten Technik um. Der Kiri-Nin duckte sich instinktiv, bevor etwas über ihn hinweg schwang. Der Neuankömmling kam jetzt zum Vorschein. Gerade dem Chuunin stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben. „Yo, Rash, bist du in Ordnung?“ „Ki-, Kichi?“, stotterte er. Er konnte sich nicht erklären, wie sein vertrauter Geist in das Gewächshaus gekommen ist. Die Antwort bekam er aber, als Kaero und Shenji vom Rücken des Frosches stiegen.
 

„Hey, Arashi, hier ist die Verstärkung.“, tönte der Blonde. Den Chuunin war aber keinesfalls erleichtert oder froh über das Erscheinen seines Bruders. „KOMMT KEINEN SCHRITT NÄHER!“, brüllte er den Genin zu. „DER IST NICHT MAL ANNÄHERND IN EURER LIGA, VERSCHWINDET.“ „Ach Quatsch, den packen-“ „KLAPPE HALTEN UND ABHAUEN, DAS IST EIN BEFEHL.“ Kanto sah die Konoha-Nin aus dem Augenwinkel an. „Ihr seit im Weg.“, entkam es ihm, als er eine weitere Wasserattacke losließ. „Vorsicht.“, rief Gamakichi, bevor er sich schützend vor die Jungs stellte. Er katapultierte eine Wasserkugel in Richtung Feind, um die Wasserblase zu stoppen. Zwar gelang dies, aber die entstehende Druckwelle riss den Frosch mit und schleuderte ihn gegen einen Baum. Mit einem Knall verschwand er im Rauch.
 

„Dann eben anders.“ Kanto rannte auf die Genin zu und holte zu einem zerstörerischen Streich aus. Doch er hielt einen Moment später inne. Durch seinen Bauch ragte Arashis blutrotes Katana. „So vorhersehbar.“, sagte der Kiri-Nin verschmitzt. Der Körper um das Laminenter herum löste sich in Wasser auf. Das Nächste, was Arashi spürte, war ein starker Schmerz, der sich durch seine linke Schulter zog. Genau in Diese hatte sich Kantos Klinge gebohrt. Die Attacke hätte dem Uzumaki mit Sicherheit den linken Arm gekostet, wenn er den Schwung der Waffe nicht noch geistesgegenwärtig mit einem Kunai abgebremst hätte. Aber noch war die Gefahr nicht völlig gebannt. Der Hiraki übte weiterhin Druck aus und der Stahl grub sich weiter in den Knochen.
 

Auf einmal ließ er von ihm ab. Er begann stark zu husten. Arashi nutzte diese Möglichkeit und bildete unterdessen Chakra in seiner freien Hand zu einer Sphäre. <Rasengan>. Der Angegriffene zog seine Waffe zurück und wich nach hinten aus. Schnell formte der Rothaarige Fingerzeichen und sagte <Ninjakunst, Jutsu des Blätterregens>. Die drei Konoha-Nin wurden von Laub umhüllt und waren wenige Sekunden später wie vom Erdboden verschluckt. *Er hat sich also aus dem Staub gemacht.*, ging es dem legendären Schwertkämpfer durch den Kopf. Er erhob lautstark die Stimme: „Hätte nicht erwartet, dass du dich wie ein Feigling versteckst. Aber das wird dir auch nicht helfen. Das Gift in deinem Körper wird dich in spätesten sechs Stunde töten. Ich gebe dir aber die Möglichkeit, ehrenvoll im Kampf zu sterben. Du hast fünf Minuten. Danach gehe ich in den Palast und radiere die Königin und den Rest deiner Bande aus. Es liegt in deiner Hand, halte mich auf, wenn du kannst.“
 

In einem naheliegenden Waldstück ließ der Angesprochene die beiden Genin, die er in Sicherheit gebracht hatte, wieder runter und lehnte sich schweratmend an einen Baum. Sein Blick viel auf seine zerfetzte Kleidung und die darunterliegende schwere Verletzung. Ein ungeheuer starkes Brennen signalisierte ihm, dass das Gift schon zu wirken begann. Zudem verlor er langsam das Gefühl in seinen linken Arm. Er konzentrierte sich und suchte nach Chakra-Quellen. Neben einer starken in seiner Nähe, die zweifellos Kanto gehörte, nahm er zwei Weitere ca. einen Kilometer von sich wahr. *Shit, Sensei Kakashi scheint immer noch in seinen Kampf verwickelt zu sein. Er wäre der Einzige unter uns, der es mit dem Typen aufnehmen könnte.* Seinen Bruder und Shenji konnte er unmöglich mit in den Kampf nehmen, sie wären ihm wohl auch keine große Hilfe gewesen. Er war also auf sich gestellt. Und doch stellte sich die Frage, wie er um alles in der Welt diesen scheinbar übermächtigen Gegner besiegen sollte.

Invasion V

Hallihallo, hab mal wieder ein neues Chap im Gepäck. Es ist gleichzeitig das Letzte der Invasionsreihe. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

46. Invasion V
 

Arashis Atem wurde immer schwerer. Kaero und Shenji beobachteten dies mit großer Sorge. „Sieht so aus, als müssten wir jetzt ran, Shenji.“, schlussfolgerte der Blonde. „Nein.“, keuchte der Chuunin. „Ich werde euch sicherlich nicht in euer Verderben rennen lassen.“ Sein Blick schweifte über seine verletzte Schulter. *Sieht so aus, als hätte ich keine Wahl.* Er zog seinen Umhang aus und zerriss ihn in zwei Teile. Jetzt kam seine Schulterverletzung erst richtig zur Geltung. Seine Weste war an der Stelle völlig zerfetzt und sein zertrümmertes Schulterblatt klar sichtbar. Er nahm einen Teil des Umhangs, zerknüllte ihn und biss anschließend darauf. Die Genin wussten nicht so recht, was sie davon halten sollten.
 

Der Sinn dieser Aktion stellte sich erst heraus, als die linke Hand des Uzumakis zu leuchten begann und er sie in die Wunde fuhr. Mit Dieser zog er sein Blut blasenförmig heraus. Selbst durch den Stoff war Arashis Stöhnen zu vernehmen. Man musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass dieses Handeln ihm schreckliche Schmerzen zufügte, so starke, dass er schreien würde, wenn er nichts im Mund hätte. Er wiederholte diese Prozedur mehrere Male und immer mehr Blut sammelte sich auf dem Boden. Das grüne Gift setzte sich deutlich von der restlichen Flüssigkeit ab.
 

Anschließend nahm er das andere Stück des Mantels und verband damit notdürftig seine Schulter. Er stand auf, aber schwankte zunächst leicht. Fast die gesamte Farbe war aus seinem Gesicht gewichen, was auf den Blutverlust zurückzuführen war, aber zu mindestens kehrte langsam wieder das Gefühl in seinen rechten Arm zurück. „Ihr wartet hier, bis der Kampf vorbei ist.“, sagte er an die beiden anderen gewandt. „Du willst doch nicht etwa in dem Zustand kämpfen, oder?“, fragte der Hyuuga verdutzt. „Es geht nicht anders, aber ich komm schon klar.“ „Bist du bescheuert? Das überlebst du nicht!“, kam es aufgebracht aus seinem Bruder. „Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber ich bin ziemlich zäh, macht euch keine Sorgen.“ „Soll mich das beruhigen?“, fragte Kaero ungläubig. „Wir helfen dir und halten den Typen solange auf, bis Verstärkung eintrifft.“
 

Der Chuunin ging auf die Genin zu. „Also an Mut fehlt es euch nicht, soviel ist sicher. Ihr werdet schon bald echte Stützen für unser Dorf sein.“ Er legte seine Hände auf ihre Köpfe. Die Beiden sahen sich nur fragend gegenseitig an. Arashis Verhalten gab ihnen doch einige Rätsel auf. Dieser senkte seinen Kopf. „Verzeiht mir.“ Plötzlich sackten die jungen Konoha-Nin zusammen. Der Rothaarige hatte sie mit gezielten Nackenhieben bewusstlos geschlagen. *Ich kann die beiden da unmöglich mit reinziehen. Wenigstens dürften sie hier erst mal sicher sein. Ich beeile mich lieber. Ich dürfte nur ein paar Minuten haben.* Er warf ihnen noch einen kurzen Blick zu und machte sich dann auf den Weg.
 

Kanto begann sich derweil zu langweilen. *Mann, ich hätte ihn nicht fünf Minuten geben sollen. Mal sehen, ob er es tatsächlich wagt und mich mit der Verletzung angreift. Wenn ich ihn richtig einschätze, wird er es auf jeden Fall versuchen.* Und er wurde nicht enttäuscht. Aus östlicher Richtung kamen nun drei Arashis auf ihn zugerannt, die immer wieder die Positionen miteinander tauschten. Zwei von ihnen waren mit Kunai bewaffnet und einer mit dem Laminenter. Der Letztere ließ sich ein wenig zurückfallen und die ersten Beiden zuerst angreifen. Denen schenkte der Kiri-Nin aber nur wenig Aufmerksamkeit. Einen schlug er mit seinem Arm zur Seite und der Andere wurde mit einem Tritt wegbefördert.
 

Danach fixierte er den dritten Rothaarigen, der von oben mit seinem Katana attackierte. Jedoch erreichte die Klinge den Hiraki nicht, weil der Chuunin noch in der Luft von Kantos Schwert aufgespießt wurde. Der Uzumaki sah geschockt auf das Metall, welches seinen Bauch durchbohrt hatte. „Wie einfallslos und naiv. Dachtest du, dass du mit diesem amateurhaften Plan aufgeht?“, entkam es dem Schwertkämpfer enttäuscht. „Natürlich weiß ich, dass man ein Laminenter nicht einfach vervielfältigen kann. Dadurch war deine Angriffs- und Täuschungsstrategie sehr begrenzt.“ „Glaubst du?“, erwiderte Arashi plötzlich und ein Grinsen legte sich auf seine Lippen.
 

Jetzt ging alles sehr schnell. Zuerst verwandelte sich das Laminenter in einen Kunai und einen Moment später löste sich der Aufgespießte in Rauch auf. Ein Geräusch ließ den überraschten Feind nach links sehen. Dort stand der weggeschlagene angebliche Schattendoppelgänger, der aber in Wirklichkeit das Original war. Dieser hielt sein Laminenter, das er vorher als Kunai getarnt hatte, wie einen Pfeil an einem imaginären Bogen. *So wie es aussieht, war dein Rat von damals echtes Gold wert, Papa:

Flashback
 

ca. sechs Jahre zuvor
 

Naruto und Arashi waren gerade vom Training nach Hause unterwegs. „Du, Papa, ich hab da mal eine Frage.“ „Schieß los.“ „Wir hatten heute in der Akademie Taktik-Training. Das ist ja alles schön und gut, aber was ist, wenn ich auf einen Gegner treffe bei dem meine Taktik nicht funktioniert und er mir überlegen ist?“ Der Blonde kratzte sich am Kopf und beobachtete seinen Sohn aus dem Augenwinkel. *Gott, warum muss der Junge immer so schwierige Fragen stellen? Traditionelle Taktik war noch nie meine Stärke.* „Lass sehen…“, begann er vorsichtig. „Solltest du in so eine Situation geraten, hast du eigentlich nur zwei Möglichkeiten: die Erste wäre die Flucht, welche immer die Bevorzugte seien sollte. Ist dir das aus irgendwelchen Umständen nicht möglich, musst du deinen Gegner überraschen.“
 

„Wie mach ich das?“ „Wenn ich in solch einer Lage war, habe ich meistens etwas Unorthodoxes gemacht. Etwas, was eigentlich gegen konservative Taktik spricht oder vielleicht von einigen sogar als verrückt bezeichnet werden würde.“ „Was zum Beispiel?“ Dem Hokage entkam ein Seufzen. Manchmal fühlte er sich wie ein laufendes Lexikon. Arashi war die Art von Kind, das alles hinterfragte, was nach einer Weile wirklich anstrengend werden konnte.
 

„Naja, nehm zum Beispiel die Schattendoppelgänger. Eine der Einsatzmöglichkeiten ist ja als Köder oder Ablenkung. Das wissen aber auch alle erfahrene Shinobi. Genau dieses Wissen kannst du jedoch gegen sie verwenden, indem du anstatt der Schattendoppelgänger selbst den Köder spielst. Wenn dein Gegner weiß, dass du dieses Jutsu beherrschst, kann es passieren, dass er dich vernachlässigt, weil er denkt, dass du nur ein Doppelgänger bist. Dann kannst du ihn ungehindert angreifen. Das ist natürlich extrem riskant und sollte nur im absoluten Notfall versucht werden.“
 

„Das hört sich ja cool an. Ich hoffe, dass ich das mal probieren kann.“, trällerte der Rothaarige. „Ich nicht.“, entgegnete der Rokudaime. „Hoffentlich gerätst du nie in ein solches Dilemma und wie gesagt, das ist lediglich ein absolut letztes Mittel, verstanden?“ „Jaja.“, antwortete der Junge halbherzig. *Hoffentlich habe ich ihn da nicht auf irgendwelche Ideen gebracht.*, dachte Naruto besorgt.
 

Flashback Ende
 

Das Geräusch, welches Kantos Aufmerksamkeit auf sich zog, kam von dem Chakra, das um die Klinge wirbelte. Der Rothaarige bewegte sein Schwert jetzt ruckartig vorwärts. <Laminenter, Spiralstoß>. Das Chakra löste sich vom Mytril und bildete einen spiralförmigen Pfeil. Dieser schoss auf den Kiri-Nin zu. Aus der kurzen Entfernung war es für ihn unmöglich auszuweichen und so wurde er an der Brust getroffen. Der Druck riss den Hünen mehrere Meter nach hinten. Allerdings reichte das nicht aus, um ihn zu Boden zu zwingen und er kam schliddernd auf der Wasseroberfläche zum Stehen. Scheinbar hatte seine Kleidung, die partiell ebenfalls aus Mytril bestand, den Großteil des Angriffs abgefedert.
 

*Unglaublich, das hat ihn nicht mal von den Beinen geholt.*, dachte Arashi. Er fasste sich an den Kopf. Langsam begann sich die Welt vor seinen Augen zu drehen und der Schweiß stand ihm in Gesicht. *Verdammt, der Blutverlust war wohl doch zu groß, mir bleibt kaum noch Zeit. Ich muss nochmal irgendwie an ihn rankommen und mein letztes Mittel nutzen. Wenn ich ihn nicht schnell töte, bin ich geliefert und die anderen auch.* Wie er das aber anstellen sollte, war ihm ein Rätsel. Nicht nur, dass sein Körper immer mehr nachließ, auch sein Chakra war fast völlig aufgebraucht.
 

Der Kiri-Nin hatte sie hingegen wieder von der Attacke erholt. „Eine interessante Taktik. Du hast mich wirklich auf den falschen Fuß erwischt, aber das war wohl dein letztes Aufbäumen. Ich bin ohnehin überrascht, dass du dich mit dem Gift in deinem Körper überhaupt noch so frei bewegen kannst, aber damit ist es auch gleich vorbei.“ Er ging langsam auf den Chuunin zu. „Keine Sorge, ich mach es kurz und schmer-“ Auf einmal stoppte seine Stimme. Wie schon einmal in diesem Kampf begann er stark zu husten, nur dieses Mal weitaus intensiver. Man konnte klar hören, dass er anstrengend nach Luft rang. Blut lief aus seinem Mund. *Was um alles in der Welt ist das?*, schoss es ihm durch den Kopf. Diese unerwarteten Symptome brachten ihn völlig aus dem Konzept.
 

Arashi sah dieses Geschehen erstaunt mit an. *Was ist mit ihm? Ist meine Technik dafür verantwortlich? Nein… das alleine kann das nicht ausgelöst haben. Sie hatte ja nur wenig Schaden verursacht. Trotzdem scheint seine Lunge zu kollabieren. Ist er krank?* Er schüttelte den Kopf. *Ist auch völlig egal. Er scheint im Moment nicht in der Lage zu sein, um zu kämpfen. Das muss ich ausnutzen.* Er atmete tief ein und strich dann anschließend über die Schneide seines Schwertes. Diese fing daraufhin an zu glühen und zu dampfen.
 

Anschließend nahm er seine letzten Kräfte zusammen und stürmte auf seinen Feind zu. Kanto hatte derweil mehr mit seiner eigenen Atmung zu tun, als sich auf den Uzumaki zu konzentrieren. Daher bemerkte er den Angriff zu spät.<Laminenter, Höllenklinge>. Das Katana grub sich in die Schulter des Hiraki. Ironischerweise war es ungefähr die gleiche Stelle des Körpers, an der auch der Rothaarige wenige Minuten zuvor schwer verwundet wurde. Obwohl das Laminenter einen Punkt traf, der nicht durch Mytril geschützt war, war die Wunde keinesfalls fatal.
 

Dennoch starrte der Kiri-Nin entsetzt die qualmende Klinge an. Jedoch fing er sich schnell wieder und entwickelte ein grimmiges fast schon nostalgisches Lächeln. Auch sein Husten hatte erneut nachgelassen, sodass er wieder normal sprechen konnte. „Es ist lange Zeit her, dass ich diese Technik gesehen habe. Ich hätte nie damit gerechnet, dass du Kaeros Lieblingsangriff beherrscht. Die Wärme, die diese Waffe gerade ausstrahlt, erinnert mich an das Gefühl, das ich immer hatte, wenn ich an seiner Seite war. Wenn ich durch diese Wärme sterben sollte, gehe ich als glücklicher Mensch von dieser Welt.“ Arashi zögerte. Die Worte des Schwertkämpfers verwirrten ihn. Er wirkte nicht mehr wie der Mann, der scheinbar Vergnügen daran gehabt hat Hidate zu quälen. Er erschien jetzt eher wie ein Greis, der schönen längst vergangenen Tagen nachtrauerte. „Worauf wartest du noch?“, kam es aus dem Hünen. „Bring es endlich zu Ende!“ Der Chuunin schloss die Augen. „KAI!“
 

Sekundenbruchteile nach diesem Aufschrei bildete sich eine ungeheure Hitze. Das Wasser, auf den die Beiden standen, verdampfte schlagartig. Kantos Körper stand lichterloh in Flammen. Es war kein normales Feuer, eher ein Feuersturm, der ihn umgab. Der Uzumaki zog schnell sein Laminenter aus dem Feuer heraus und sprang nach hinten. Kurz nachdem er gelandet war, gaben seine Beine nach und er sank auf die Knie. Er war völlig am Ende. Er hatte sein komplettes restliches Chakra bis auf den letzten Funken in diesen Angriff investiert.
 

Ein müdes Lächeln zierte sein Gesicht, welches Momente später versteinerte. Seine Augen weiteten sich und sein Unterkiefer klappte nach unten. Fassungslos musste er mit ansehen, wie eine Gestalt aus dem Flammenmeer herauskam. Es war ein wahrlich grotesker Anblick. Die komplette rechte Körperhälfte des Kiri-Nin wies schwerste Verbrennungen auf. Seine Kleidung war fast vollständig zu Asche zerfallen, aber am scheußlichsten waren die Verletzungen in seinem Gesicht. Eine Hälfte war halbwegs unversehrt geblieben, aber die andere war bis auf den Knochen herunter gebrannt. Es grenzte an ein Wunder, dass überhaupt noch Leben in ihm steckte. Er humpelte immer weiter in Arashis Richtung und zog sein gigantisches Schwert hinter sich her.
 

*Wie…, wie hat er das überlebt? Der Typ ist doch kein Mensch. Von ihm dürfte nichts mehr übrig sein.* Der Junge suchte fieberhaft nach einer logischen Erklärung, aber er fand keine. Sein Kopf war leer und seine Sicht verschwamm. *Nicht gut, ich verliere das Bewus-* Nicht einmal diesen Gedanken konnte er mehr zu Ende bringen, als er kraft- und bewusstlos zur Seite wegkippte.
 

„Ich hab dich wohl ein wenig zu früh gelobt.“, sagte Kanto. Seine Worte waren nur schwer zu verstehen, weil auch Teile seines Mundes und seiner Kehle der Attacke zum Opfer gefallen waren. „Und trotzdem werde ich dich mit Hochachtung in Erinnerung behalten. Wie man dich auch betrachtet, du bist immer noch ein Kind und trotzdem schon mit solchen Fähigkeiten gesegnet. Ich frage mich, woran es am Ende bei dir gemangelt hat. Fehlende Kontrolle, Chakra oder waren es vielleicht sogar Skrupel mich zu töten?“
 

Er war noch gut zwanzig Meter von dem Rothaarigen entfernt, als er urplötzlich inne hielt und kurz auflacht. „Haha, im Gegensatz zu dem Jungen kann ich bei einem erfahrenen und berühmten Ninja, der schon dutzende Kiri-Nin auf dem Gewissen hat, wohl kaum auf Skrupel oder fehlenden Tötungswillen hoffen, oder? Es wäre sicherlich ein interessanter Kampf geworden, wenn wir früher aufeinander getroffen wären. Meinst du nicht auch, Kakashi Hatake?“ Er blickte über seine Schulter hinter sich und fixierte den Grauhaarigen, der gerade eingetroffen war. Dieser antwortete nicht. Die Blitze, die um seine Hand zuckten, sprachen auch für sich. „Leider bin ich nicht mehr in dem Zustand, um dir ein ebenbürtiger Gegner zu sein. Mein Weg endet hier.“
 

Er nahm seine Waffe uns schwang es an seine Kehle, aber sein Suizidversuch scheiterte. Kakashi hatte blitzschnell reagiert und ihn davon abgehalten. „Nicht so voreilig.“, sagte er wortkarg, bevor er ihn mit einem Ellenbogencheck KO schlug. Er betrachtete den Gegner. Kakashi hatte wahrlich schon viel gesehen, aber solch hochgradige Verbrennungen waren selbst für ihn eine Seltenheit.*Was ist hier nur passiert? Er ist kaum zu erkennen, aber das Schwert ist der eindeutige Beweis. Das ist Kanto Hiraki. Aber wie-“ Zwei Stimmen rissen den Jounin aus seinen Gedanken. Sie kamen von Kaero und Shenji, die aus dem Wald traten. Beide hielten sich schmerzverzerrt ihre Nacken. „Was für ein Penner!“, rief der Blonde empört. „Was fällt ihm ein, uns einfach hinterhältig auszuknocken?“
 

„Gut, ihr Beiden scheint unverletzt zu sein.“, meldete sich der Hatake zu Wort. „Sensei!“, riefen die Genin wie im Chor. Kurz nachdem sie den Maskierten erspäht hatten, fiel ihnen auch der am Boden liegende Uzumaki auf. Die Wut auf ihn war wie verflogen. Schnell eilten sie zu ihm und Kaero schüttelte seinen Bruder ordentlich durch. „Hey Rash, RASH!“, versuchte er ihn aufzuwecken. „Das hat keinen Sinn.“, entgegnete der Jounin. „Er ist ohnmächtig und wird auch wohl so schnell nicht wieder aufwachen. Er musste scheinbar an seine absoluten Grenzen gehen.“
 

„Was ist das für ein Gestank?“, bemerkte Shenji. Er folgte dem Geruch und sah den Kiri-Nin. Sofort wandte er seinen Blick wieder ab. Ihm wurde übel. Kaero erging es da nicht anders. Im Gegensatz zu Kakashi, der schon an zahlreichen Missionen und Konflikten teilgenommen hatte, waren die Genin solche Anblicke nicht gewöhnt. „Waren sie das, Sensei?“, fragte der Hyuuga zaghaft. Der Angesprochene schüttelte wortlos den Kopf. „Dann…“ Der Dunkelhaarige guckte wieder den schlafenden Uzumaki an. „Rash?“, fragte der Blonde ungläubig. „Unmöglich. Er wäre niemals zu so etwas fähig.“ Der Hatake hatte eigentlich die gleiche Ansicht, aber eine andere Möglichkeit gab es nicht. *War das wirklich Arashi? Wenn ja, dann habe ich ihn wirklich noch nie ohne Zurückhaltung kämpfen sehen. Was für ein zerstörerisches Jutsu hast du da deinem Sohn nur beigebracht, Naruto?*

Unfähigkeit

So nach einer kurzen Pause melde ich mich mal wieder mit einem neuen Chap zu Wort. Viel Spaß und Danke für die Kommis.
 

47. Unfähigkeit
 

Arashi erwachte langsam aus seiner Ohnmacht. Trotzdem konnte er kaum zwischen Realität und Traum unterscheiden, weil er sich in fast vollständiger Dunkelheit befand. Den Unterschied machte für ihn nur Schmerz und höllischer Durst aus. Ersteres zog sich von seiner Schulter ausgehend durch den ganzen Körper. Sein gesunder Arm verkrampfte daraufhin ruckartig. Was ihn aber überraschte, war, dass seine Hand auf Widerstand stieß. Kurz danach spürte er einen Gegendruck und vernahm eine aufgeregte Stimme: „Arashi?“ Als Antwort entkam ihm nur ein Brummen. Der Druck verschwand und wenige Sekunden später wurde der Ort um ihn herum in grelles Licht getaucht. Er kniff die Augen zusammen und blinzelte mehrmals, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen.
 

Jetzt realisierte er auch, wo er sich befand. Er lag in einem Bett eines kleinen fensterlosen Raumes, den er als Krankenzimmer identifizierte. Die Stimme kam von Sanari, die ihn erleichtert ansah. Er hatte in diesem Moment nur ein Bedürfnis. „Was-ser.“, keuchte er. Die Silberhaarige ging schnell zu einem kleinen Tisch und goss das geforderte Getränk in ein Glas. Dieses setzte sie anschließend an seinen Mund. Hastig ließ er die kühle Flüssigkeit durch seine staubtrockene Kehle gleiten. Seine Stimme kehrte langsam wieder zurück und er versuchte seine Gedanken und Erinnerungen zu ordnen. Resultierend daraus schreckte er hoch, um aber anschließend nur wieder schmerzverzerrt in das Bett zurückzufallen. „Hör auf damit!“, ermahnte die Hatake den Rothaarigen streng. „Du darfst dich auf Grund deiner Verletzungen nicht so viel bewegen.“
 

„Wo ist Kanto?“, wollte der Chuunin wissen. „Kanto? Achso, du meinst bestimmt den Kiri-Nin gegen den du gekämpft hast. Der liegt bewusstlos im Kerker. Mein Vater hat ihn ausgeschaltet. Glücklicherweise ist er noch rechtzeitig aufgetaucht, aber du warst da schon nicht mehr bei Bewusstsein.“ „Verstehe. Wie geht es den anderen?“ „Ich, mein Vater, Kaero und Shenji sind unverletzt. Kojiro hat auch nur leichte Blessuren davongetragen. Bei Hidate sieht es da anders aus. Er kann aber von Glück reden, dass er keine schwereren inneren Verletzungen davon getragen hat, obwohl er sich zahlreiche Rippenbrüche zugezogen hat. Er wurde von den Ärzten in ein künstliches Koma gelegt, damit er die Schmerzen nicht ertragen muss.“
 

„Was ist mit Lex?“ „Naja…“, zögerte Sanari. „Körperlich blieb sie unversehrt, aber seelisch hat sie die ganze Sache mit deinem und Hidates Zustand schwer mitgenommen. Ich hoffe mal, dass sich das aber wieder bessert, sobald die Verstärkungen aus Konoha hier eintreffen.“ „Verstärkungen?“, fragte Arashi verdutzt. „Ja, mein Vater hat gleich nachdem die Invasion beendet war eine Nachricht nach Konoha gesandt, in der er ein Team von Medic-Nin angefordert hat. Bestimmt wird Sakura-Sama dabei sein, was auch für Alexa das Beste wäre. Die Nachricht müsste vorgestern im Dorf angekommen sein. Laut meinem Vater könnten die Verstärkungen vielleicht schon morgen hier sein.“
 

„Warte mal kurz.“, sagte der Uzumaki. „Wie lange war ich ohnmächtig?“ „Knapp drei Tage.“ „DREI TAGE?“ Ihm fiel etwas auf. Obwohl er im Kampf den Großteil des Giftes entfernen konnte, müssten trotzdem noch Rückstände davon in seinem Blut sein. Wenn er ehrlich war, schätzte er Ärzte des kleinen Landes als nicht so gut ein, um ein passendes Gegengift zu entwickeln. Die medizinische Versorgung war hier nicht annähernd auf dem Niveau des fortschrittlichen Konoha. Ergo müsste die Vergiftung einen weitaus höheren Effekt auf ihn haben, als er momentan spürte.
 

„Wurde meine Vergiftung geheilt?“, wollte er sich vergewissern. „Nein, aber du hast Blutspenden bekommen, um deinen Bluthaushalt wieder auszugleichen. Dadurch ist der Anteil des Giftes sehr gering.“ „Wer hat das Blut gespendet? Kaero und Alexa haben andere Blutgruppen, als ich.“ „Das ist nicht so wichtig.“, wiegelte die Silberhaarige ab. Die Reaktion der Hatake machte den Rothaarigen stutzig. Als er sie daraufhin genauer begutachtete fiel ihm ein Pflaster an ihrem rechten Arm auf. Sie versuchte die Stelle zwar noch schnell zu verdecken, aber dafür war es schon zu spät.
 

„Also haben wir neben unserer Sturheit auch noch die Blutgruppe gemeinsam. Danke.“ Er sagte das in einem sehr zärtlichen Ton und mit dem dazu passenden Blick. Sie sah kurz peinlich berührt weg, bevor sie erwiderte. „Hey, guck mich nicht so an! Ich bin immer noch böse auf dich!“ „Heh?“ „Jetzt tu nicht so blöd. Natürlich bin ich sauer, wenn du dein Leben so einfach aufs Spiel setzt. Kaero hat mir alles erzählt. Wie konntest du mit dieser ernsten Verletzung nochmal alleine gegen dieses Monster antreten? Gerade du, der mich noch einen Tag zuvor darauf hingewiesen hat, dass man vorsichtiger mit seinem Leben umgehen sollte, weil man ja nur eines hat.“ „Ich äh … äh.“, stotterte er. Diese Moralpredigt traf ihn völlig unerwartet. Gerade die Tatsache, dass er jetzt seine eigenen Worte um die Ohren gehauen bekam, brachte ihn aus dem Tritt.
 

Da ihm nichts Besseres einfiel, setzte er seinen besten Hundeblick auf, ergriff ihre Hand und sagte: „Tut mir Leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe.“ Sanari seufzte. *Gott! Wie soll ich ihn denn bitteschön belehren, wenn er solch einen Gesichtsausdruck aufsetzt? Ich wusste gar nicht, dass er sowas kann.* Sie beugte sich vor, strich ihm die Haare von der Stirn und legte dann ihre eigene darauf. „Versprich mir einfach, dass du das nächste Mal vorsichtiger bist, ok?“ „Versprochen.“, flüsterte er. Da sich ihre Gesichter ohnehin schon so nahe waren, war es nur ein logischer nächster Schritt, dass sich auch ihre Lippen aufeinander zubewegten.
 

Bevor sie sich jedoch trafen, sprang dir Tür auf und sie vernahmen eine bekannte Stimme: „Oh, ich komme wohl gerade ungelegen. Ihr wollt wohl da weitermachen, wo ihr in eurer heißen Nacht in der Höhle aufgehört habt.“ „Halt die Klappe, Kojiro!“, kam es aus den Beiden wie aus einem Mund. „Immer mit der Ruhe, aber ich muss schon sagen, du siehst echt mies aus, Rash.“ „Danke für deine herzerweichende Anteilnahme.“, gab der Rothaarige sarkastisch an den Braunhaarigen zurück. „Aber ich geb dir einen Rat, Bruder: Nutze die Gelegenheit und lass dich von deiner Freundin schön verwöhnen. Solche Situationen sind geradezu dafür gemacht, um sich von vorne bis hinten bedienen zu lassen.“ „Wie wäre es, wenn ich dich von einem Krückengänger zu einem Rollstuhlfahrer mache?“, warf die Hatake ein. Der Kanirate war aufgrund seiner Beinverletzung an eine Gehhilfe angewiesen.
 

*Oh Mann, bissig wie eh und je was?*, dachte Kojiro. „Naja jetzt, da ich ihr euch vertragen habt, ist wenigstens unsere Teamharmonie wieder hergestellt, zu mindestens wenn man mal von der extrem mürrischen Laune unseres Senseis absieht. Aber wer will es ihm verdenken, seine einzige Tochter mit einem seiner Schüler in solch einer pikanten Situation zu erwischen ist wohl für keinen Vater leicht. Obwohl ich die Gesichter von euch zu gerne gesehen hätte. Die waren bestimmt zum Schießen, oder?“ Die Antwort auf diese Frage kam prompt und sie mussten nicht einmal etwas sagen. Ihre Gesichter sprachen Bände und signalisierten ihm, dass die Silberhaarige kurz davorstand, ihre zuvor geäußerte Drohung in die Tat umzusetzen.
 

„Mann, ihr seit heute aber kein gutes Publikum.“ „Das liegt wohl daran, dass die Witze alle auf unsere Kosten sind.“, gab Arashi zu Bedenken. „Das wäre genauso, als ob ich mich über die intimen Briefe lustig mache, die du immer wieder an Zera in Kumogakure schickst.“ „Echt das Mädchen gegen die er in den Auswahlexamen gekämpft hat?“, fragte die Kunoichi neugierig. „Jap, bevor wie auf diese Mission gingen, hat er mindestens einen Brief pro Woche weggesandt.“ Hey Rash, das hab ich dir im Vertrauen erzählt!“, rief der Kanirate empört und errötete leicht. „Jetzt wo ich so darüber nachdenke: Sie war wirklich süß und soweit ich das beurteilen kann auch echt sympathisch. Eigentlich viel zu gut für dich, Kojiro.“, stichelte Sanari. „HEY!“ Eigentlich wollte der Braunhaarige beleidigt tun, aber auch er konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Es herrschte ein ausgelassenes Klima im Raum.
 

Das schlug jetzt aber schlagartig um, als Arashi sich stöhnend kurz an die Schulter fasste. „Hast du Schmerzen, Rash?“, fragte Kanirate besorgt. „Nein, nein, alles in Ordnung.“, winkte der Angesprochene ab. Das zeigte die andere Seite des Teamgefühls der Drei. So viel sie auch zusammen lachen und scherzen konnten, sobald einer von ihnen in Not war, war der Rest der Gruppe für Diesen da. Das war auch der Hauptgrund für ihr hervorragendes Teamwork. Leider hatten sie genau Dieses in den letzten Wochen durch das Missverständnis zwischen Arashi und Sanari vermissen lassen.
 

Die Kunoichi besah sich immer noch nachdenklich den Verletzten. „Sanari, ich hab doch gesagt, ich bin OK.“, versuchte er sie zu beruhigen. „Nein, daran habe ich ehrlich gesagt im Moment nicht gedacht.“ „Sondern?“ „Kojiro hat ja vorhin meinen Vater angesprochen. Was schätzt du, wie deine Familie auf das zwischen uns reagieren wird?“ „Darüber musst du dir nicht deinen schönen Kopf zermartern. Meine Schwestern werden sich garantiert freuen und Kaero wird das nicht groß interessieren. Mein Dad ist da auch kein Problem. Der ahnt glaube ich ohnehin schon etwas.“ „Und was ist mit Sakura-Sama?“ Eine kurze Pause entstand. „Äh, meine Mutter hat bestimmt auch nichts dagegen.“ Die Pause an sich war schon nicht sehr vertrauenserweckend. Außerdem klang die Antwort des Shinobi auch nicht wirklich überzeugend.
 

Von der aufkommenden Sorge wurden sie jetzt aber abgelenkt, als sie Schritte hörten. Jemand betrat den Raum und kam hinter Kojiros Rücken hervor. Es handelte sich um Alexa, die sofort auf ihren Bruder zustürzte, aber in der Mitte des Raumes stehen blieb. „Gott sei Dank, du bist endlich aufgewacht, Aniki (= großer Bruder).“ „Ja.“, erwiderte er mit einem warmen Lächeln. Die Blonde richtete ihre Augen jedoch nur gen Boden. Die drei Chuunin tauschten kurz Blicke aus. „Du hast bestimmt Hunger, Arashi.“, entkam es Sanari. „Ich werde dir schnell was holen. Du hilfst mir bitte, Kojiro.“ „Was, aber wieso?“ „Komm einfach mit, Idiot.“, sagte sie genervt und zog den Angesprochenen mit sich. Beim Herausgehen wandte sie sich noch einmal kurz an die Uzumaki: „Du kannst ja deinem Bruder in der Zeit etwas Gesellschaft leisten.“ Alexa nickte und ließ sich dort nieder, wo die Hatake zuvor gesessen hat.
 

Eine unangenehme Stille machte sich breit. Beide wussten nicht, was sie sagen sollten. Schließlich versuchte Arashi den ersten Schritt zu machen und das Schweigen zu brechen: „Wie geht es dir, Lex?“ Der Rothaarige wusste natürlich, dass das eine ziemlich dumme Frage war, aber er hatte keine Ahnung, wie er sonst anfangen sollte. Die Blonde antwortete auch nicht. Stattdessen verbeugte sie sich tief vor ihrem Bruder. „Verzeih mir bitte.“, kam es kaum hörbar aus ihr. „Verzeihen? Wofür entschuldigst du dich denn?“ Er hob ihren Kopf etwas an und realisierte, dass sich in ihren Augen Tränen sammelten, die sich eine nach der anderen ihren Weg an ihren Wangen herunter bahnten.
 

„Ich war völlig nutzlos. Nur wegen mir sind du und Hidate so schwer verletzt worden.“, schluchzte sie. „Hätte ich euch eine bessere Hilfe sein können, wäre das alles nicht passiert. Ich habe es versucht, aber mein Körper war bei dem bloßen Anblick dieses Monsters wie gelähmt. Ich konnte nur hilflos zusehen, wie Hidate gequält wurde. Und auch du musstest nur alleine gegen ihn kämpfen, weil Sanari mich beschützen musste. Ich habe als Kunoichi auf der ganzen Linie versagt. Eigentlich bin ich nicht einmal würdig, mich so zu bezeichnen.“ „Hör auf, solchen Stuss zu erzählen!“, rief Arashi bestimmt. Er richtete sich langsam auf.
 

„Hör zu, Lex. Dieser Tyrann war kein Gegner für euch. Ihr hättet in erster Linie gar nicht gegen ihn antreten sollen. Auch mir war er haushoch überlegen. Ich habe durch meine eigene Arroganz geglaubt, dass ich halbwegs ebenbürtig wäre, aber letztlich habe ich nur auf Grund glücklicher Umstände überlebt. Wie man es auch dreht und wendet, wir sind noch keine völlig ausgereiften Ninja und gerade du stehst noch ganz am Anfang deiner Laufbahn. Es gibt einfach Gegner, die noch außerhalb unserer Reichweite liegen. Dir jetzt dafür die Schuld zu geben, dass du solch einem Shinobi nicht das Wasser reichen konntest, wäre der komplett falsche Weg. Niemand wird dir das übel nehmen und wenn doch, erteile ich demjenigen persönlich eine Lektion. Also schau nicht mehr so traurig, ok?“
 

Diesen Gefallen wollte sie ihm aber nicht tun. Er seufzte hörbar. „Diese Mission hat sich völlig anders entwickelt, als erwartet. Das Kirigakure da mit drinstecken würde, hätte ich nie gedacht. Wenn man sich die Entfaltung der Geschehnisse so ansieht, bin ich aber einfach nur froh, dass es so ausgegangen ist.“ „Froh?“ „Natürlich. Keiner von uns wird bleibende Schäden davontragen.“ „Da bin ich mir nicht so sicher.“ „Du sprichst bestimmt Hidate an. Mach dir in dem Fall nicht zu viele Gedanken. Er hat keine ernsten inneren Verletzungen und Mama hat noch jeden zusammengeflickt bekommen.“ „Wie kommst du jetzt auf Mama?“ „Sie wird garantiert bei der Verstärkung dabei sein.“ „Was macht dich da so sicher?“ „Ganz einfach. Sobald Mama erfahren hat, dass ich verletzt wurde, wird sie Papa solange belagert haben, bis er sie mitschickte. Ich erinnere mich noch daran, als du als kleines Kind vom Klettergerüst gefallen bist und dir das Knie aufgeschürft hast. Mama war innerhalb von zwei Minuten da und ist dabei auch noch aus dem sechsten Stock des Krankenhauses gesprungen.“ Der Rothaarige lachte auf. „Oh Mann, die Standpauke, die sie mir damals gehalten hat, weil ich kurz nicht auf dich Acht gegeben hab, werde ich mein Lebtag nicht vergessen.“
 

Zum ersten Mal zeichnete sich jetzt ein leichtes Lächeln bei der Kunoichi ab. „Siehst du. Das macht dich noch um einiges hübscher.“, sagte der Chuunin und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Wärst du nicht gerade meine kleine Schwester und ein paar Jährchen älter, wärst du eine echt gute Partie für mich.“ „Das würde Sanari aber sicher nicht gefallen.“, scherzte Alexa. „Wohl wahr… warte mal, woher weißt du davon?“ „Ist das dein Ernst, Aniki?“, fragte sie verdutzt. „Jeder Blinde konnte doch sehen, dass ihr euch mögt. Ich habe ja eigentlich schon jegliche Hoffnung für euch aufgegeben, weil ihr so sehr aneinander vorbeigeredet habt.“
 

„Ach ist das so?“, kam es aus Sanari, die mit einer Schüssel in der Hand wieder das Zimmer betrat. „Oh, Sanari, du weißt bestimmt, wie ich das gemeint hab.“, versuchte sich die Genin herauszureden. „Immer ruhig, Alexa.“, beruhigte die Silberhaarige die Blonde. „Dir scheint es wieder besser zu gehen. Arashi konnte dich wohl ein wenig aufheitern.“ „Ja, er ist ein guter großer Bruder, auch wenn er manchmal echt ein wenig langsam ist.“ „Wo wir gerade von ihm sprechen, warum sitzt du eigentlich im Bett, Arashi?“, fragte sie gereizt. Der Uzumaki sah sie nur fragend an. „Leg dich wieder hin! Oder willst du etwa, dass deine Wunden wieder aufgehen?“ „Hai, Hai.“, erwiderte er und tat wie ihm geheißen.
 

Alexa kicherte. „Ihr gebt echt ein gutes Paar habt und erinnert mich an meine und Arashis Eltern. Gerade du, Sanari, hast viele Gemeinsamkeiten mit meiner Mutter.“ „Da hast du völlig Recht.“, stimmte der Rothaarige zu. Sanari sah ihren Freund schief an. Sie konnte bei besten Willen nicht sagen, ob dieser Vergleich nun tatsächlich ein Kompliment war. Gerade sein auffälliger Tonfall gab ihr zu denken.
 

Der Chuunin erhob nun noch einmal seine Stimme: „Da ist noch eine Sache, die mich beschäftigt, Lex.“ „Ja?“ „Kann es sein, dass Hidate den Kiri-Nin bei seinem Kampf am Brustkorb getroffen hat?“ Die Uzumaki dachte an die vergangenen Geschehnisse zurück, auch wenn ihr das keinesfalls leicht fiel. „Ja, aber woher weißt du das?“, sagte sie nach einer Weile. „Dann war meine Vermutung also richtig.“, entkam es ihm grinsend. „Sieht so aus, als hätte der Junge mir da wirklich den Tag gerettet.“ „Wie meinst du das?“ „Ganz einfach. Mein Gegner hatte den gesamten Kampf durch seltsame Probleme mit der Atmung und der Lunge. Zwei Mal haben mich diese Probleme sogar gerettet. Ich dachte erst, dass er vielleicht krank war, aber in Wirklichkeit hat Hidate das verursacht.“ „Aber er hat den Typen nur ein einziges Mal getroffen.“, wandte die Blonde ein. „Das reichte schon. Der Juken-Kampfstil kann schon mit einem Treffer tödlich sein, weil er die Organe direkt beeinflusst. Ein gezielter Schlag gegen die Lunge kann durchaus Symptome, wie sie der Kiri-Nin gezeigt hat, auslösen. Ohne die Mithilfe von Hidate wäre ich wohl nicht mehr am Leben.“
 

Zur gleichen Zeit am Stadttor
 

Am Stadtrand war wieder Alltag eingekehrt. Insgesamt hielten sich die Verluste auf Seiten der Hauptstadt in Grenzen, was nicht zuletzt an der Mithilfe der Konoha-Nin lag. In einem Wachturm hielt ein Soldat routinegemäß nach möglichen Feinden Ausschau. Er erwartete, dass er genauso wie die letzten drei Tage Niemanden erblicken würde. Doch an diesem Tag sollte er sich irren. Er musste zwar mehrere Male hinschauen, aber schließlich machte er sieben vermummte Gestalten am Horizont aus, die sich mit atemberaubender Geschwindigkeit näherten.
 

Der Soldat kletterte schnell den Wachturm herunter und wandte sich an seinen Vorgesetzten, der sich gerade mit einem seiner Kameraden beriet. „Hauptmann! Ich habe gerade mehrere Gestalten ausgemacht, die sich auf die Stadt zubewegen. Es ist nur eine geringe Zahl, aber ihr Tempo ist enorm, wahrscheinlich sind es Shinobi.“ „WAS?“ „Ja, sie werden nach meiner Einschätzung schon in wenigen Minuten hier eintreffen.“ “Vielleicht sind es unsere Verbündete aus Konoha.”, warf er Dritte ein. „Nein, das kann nicht sein.“, entgegnete der Offizier. „Laut Kakashi Hatake dürften sie frühesten Morgen hier ankommen. Benachrichtigt alle Soldaten in der Nähe! Sie sollen sich am Stadttor sammeln!“
 

Knapp fünf Minuten später landeten dann auch die sieben Personen vor dem Tor und sahen sich knapp einhundert verängstigenden Gardemitgliedern gegenüber. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“, wollte der Hauptmann wissen. Seine Stimme zitterte deutlich. Bevor einer der Angekommenen antworten konnte, packte ein anderer den Hauptmann an der Kehle und hob ihn an. „Wir haben keine Zeit für Smalltalk!“, brüllte die Person den Fragenden an. „Lasst uns passieren!“ Die Soldaten erstarrten, als sie die furchteinflößende Stimme vernahmen.

Hass

So, melde mich wieder mal zu einer für einen Sonntag unmenschlicher Zeit zu Wort (hab die ganze Nacht das Chap zu Ende geschrieben). Hier das Ergebnis. Viel Spaß und Danke für die Kommis.
 

92. Hass
 

Die brenzlige Lage am Stadttor spitzte sich weiter zu. Die herumstehenden Soldaten hatten ihre Schwerter gezogen und waren bereit anzugreifen. Einer der vermummten Gestalten ging aber dazwischen und wandte sich an die Person, die den Hauptmann an der Kehle gepackt hatte. „Komm schon, lass ihn wieder runter, Schatz. Das macht die Sache nicht gerade einfacher.“ „Wir haben aber keine Zeit, uns die ganze Stadt durchzufragen.“, gab die Person zurück. „Unser Sohn ist immerhin in Gefahr. Ich verstehe ohnehin nicht, wie du so ruhig bleiben kannst, Naruto!“ Bei dem Namen wurde der Hauptmann, der schließlich vom Griff wieder befreit wurde, stutzig.
 

Der Angesprochene enthüllte nun sein Gesicht, in dem er seine Kapuze ablegte. „Entschuldigen sie die Impulsivität meiner Frau. Um ihre vorherige Frage zu beantworten: Mein Name ist Naruto Uzumaki, Rokudaime Hokage und somit Leiter Konohas. Wir möchten gerne zum Palast.“
 

Derweil in Arashis Krankenzimmer
 

Das junge Paar hatte gerade eine kleine Auseinandersetzung, weil sich Arashi partout nicht von Sanari füttern lassen wollte. „Lass das! Ich kann alleine essen.“ „Du kannst die Essstäbchen doch kaum richtig halten! Ich will mal wissen, wo dein Problem liegt?“ Der Rothaarige sah kurz zu seiner Schwester hinüber und sagte leise: „Ganz einfach, es ist mir peinlich. Ich bin schließlich kein kleines Kind mehr.“ „Achso, es liegt wohl daran, dass Alexa auch im Raum ist und du als großer Bruder nicht wie ein Baby wirken willst.“, erwiderte die Silberhaarige für alle deutlich hörbar. „Um mich musst du dir keine Sorgen machen, Aniki. Ich hab nix dagegen.“, kam es grinsend aus der Blonden. Der Uzumaki errötete leicht, ließ sich dann aber doch nach mehreren diskussionsreichen Minuten breitschlagen und öffnete widerwillig den Mund.
 

Genau in diesem Moment sprang die Tür auf und Arashi verschluckte sich auf Grund des Schreckens. Er wusste gar nicht, wie ihm geschah. Sofort musterten zwei Hände seinen Körper und sein Gesicht. „Was haben diese Bastarde nur mit dir gemacht.“, sagte eine aufgebrachte Stimme. „Hast du Schmerzen, Schatz?“ „Mama? Was machst du schon hier?“, entkam es ihm völlig verdutzt. Anstatt einer Antwort ertönte eine weitere Stimme aus dem Hintergrund: „Na ihm scheint es ja doch ganz gut zu gehen. Ich hab dir ja gesagt, dass du dir zu viele Sorgen machst. Der Junge ist zäh.“ Arashis Überraschung steigerte sich noch mehr. „Papa? Du bist auch hier?“ Der Hokage kratzte sich am Kopf. „Nunja, ein paar Gedanken habe ich mir auch gemacht. Laut Gamakichi war die Lage ja ziemlich ernst.“ „Gamakichi?“ „Ja, er hat uns kurz nachdem er zum Rückzug gezwungen wurde, informiert. Danach sind wir schnellstmöglich aufgebrochen.“
 

„Ah, das erklärt auch, warum ihr früher da seid als von uns erwartet.“, schlussfolgerte der Rothaarige. „Ihr habt den Tag gespart, die die Nachricht nach Konoha gebraucht hat.“ „Ja, die Nachricht haben wir nachgeschickt bekommen und gestern erst erhalten.“ Aus Richtung der Tür erklangen nun noch weitere Stimmen. „Mensch, Sakura. Warum bist du wie von der Tarantel gestochen losgestürmt? Wir haben euch beide sehr schnell aus den Augen verloren.“ Die Chuunin konnten jetzt mit ansehen, wie sich der Raum immer weiter mit hochrangigen Konoha-Shinobi füllte. Die Worte kamen von Ino, aber neben ihr waren auch noch Tsunade, Kiba, Neji und ein großer Mann mit einem vernarbten Gesicht dazugekommen.
 

Bei dem Mann handelte es sich um Ibiki, dem langjährigen Leiter des sogenannten Informationsbeschaffungsteams Konohas. Diesem Team gehörten auch mehrere Mitglieder des Yamanaka-Clans, unter anderem eben auch Ino, an. Die beiden Hyuugas waren offiziell als Eskorte des Hokage vorgesehen, aber eigentlich war das nur ein Vorwand, um ihn zu begleiten. Der tatsächliche Grund war die Sorge um ihre eigenen Kinder. Die Sannin war logischerweise als Sakuras Unterstützung mitgekommen.
 

Die Rosahaarige wollte gerade auf die Worte der blonden Jounin antworten, als ein leises Stöhnen ihre und die Aufmerksamkeit der anderen erregte. Zum ersten Mal nahmen die Angekommenen nun Kenntnis von Alexa, die sich auf Grund des Schreckens von Sakuras Hereinplatzens den Kopf gestoßen und daraufhin kurzzeitig das Bewusstsein verloren hatte. Sie kam jetzt wieder langsam zu sich und das Erste was sie sah, war das grinsende Gesicht ihres Vaters, der sich zu ihr heruntergebeugt hatte. „Na Schatz, geht’s dir gut?“ „Pa-pa.“, war das Einzige was sie von sich gab, bevor sie ihm um den Hals fiel. Der Rokudaime war davon doch sehr überrascht, weil er mit einer solchen Wiedersehensfreude nicht gerechnet hatte. Doch ihre Reaktion hatte eher andere Gründe. In diesem Moment fiel eine riesige Anspannung von ihr ab. Der Grund dafür war das Gefühl, welches ihr Vater immer am meisten bei ihr ausgelöst hatte: Sicherheit. Jetzt, da der Mensch da war, bei dem sie sich mit Abstand am geborgensten fühlte, konnte sie wirklich mit dieser Mission, die für sie zum Alptraum geworden war, abschließen.
 

Als sie über Narutos Schulter in die Sakuras und Tsunades warmlächelnden Gesichter schaute, fiel ihre aber wieder etwas ein. „Das habe ich fast vergessen! Ihr müsst Hidate helfen!“ „Ja, sie hat Recht.“, stimmte Arashi zu. „Er ist weitaus schwerer verletzt als ich.“ „Tsunade, sieh ihn dir mal an.“, sagte Naruto. „Du solltest auch mitgehen, Kiba.“, wandte er sich an den deutlich nervösen ANBU, der die letzten Nächte kein Auge zugetan hatte. Beide nickten und verließen zusammen mit Alexa den Raum.
 

„Wo sind Kaero und die anderen Genin? Soweit wir wissen, sind sie unverletzt.“ „Ja.“, bestätigte Sanari. „Sie müssten sich in einem Raum hier in der Nähe aufhalten.“ „Führ Ino und Neji bitte zu ihnen, Sanari. Ich werde mit Ibiki erst einmal Königin Kazahana aufsuchen.“ „Hai.“ Nach und nach wurde der Raum immer leerer, bis nur noch Sakura und Arashi zurückblieben. „Ich werde mal einen der Ärzte herholen, Schatz.“ „Ok.“ Damit machte sich auch die Uzumaki auf den Weg.
 

Wie es der Zufall so wollte, trafen der Hokage und der Spezial-Jounin ein paar Minuten später nicht nur das Staatsoberhaupt, sondern auch Kakashi an, als sie den Thronsaal betraten. „Hokage-Sama? Sie sind auch hier?“, kam es fragend aus der Königin. „Meinen sie, ob es in Ordnung ist, wenn sie Konoha so plötzlich verlassen?“ „Nur keine Sorge, eure Hoheit. Ich habe einen fähiger Vertreter. Außerdem weiß keiner außer ihm und uns, dass ich tatsächlich hier bin. Ein Schattendoppelgänger hat meinen Platz eingenommen.“ „Verstehe.“ „Aber gut, dass ich dich hier gleich antreffe. Wo sind die gefangenen Kiri-Nin?“ „Die sind allesamt im Kerker.“ Der Blonde blickte zu dem Hatake. „Ist es wirklich wahr, dass Kanto Hiraki in die Sache verstrickt war?“ „Ja.“, war die kurzangebundene Antwort des Kopier-Ninjas. Naruto fuhr sich durch seine Haare. Jeder, der ihn lang genug kannte, konnte erkennen, dass das nie ein gutes Zeichen war. „Ok. Ihr Beide holt Ino und befragt die restlichen Kiri-Nin. Presst jede mögliche Information aus ihnen heraus, die uns helfen könnte. Mit Kanto will ich zuerst persönlich sprechen.“ „Alles klar.“
 

Zur gleichen Zeit waren sowohl Sanari, als auch Sakura zusammen mit einem Arzt in Arashis Krankenzimmer zurückgekehrt. Die Rosahaarige sah sich gerade den Krankenbericht ihres Sohnes an. „Es liegt also noch die Vergiftung vor, ja?“ „Korrekt. Wir konnten das Gift bisher noch nicht identifizieren.“, erklärte der Mediziner. „Wie schnell und welche Wirkungen sind aufgetreten, Arashi?“ „Das Gift wirkte eigentlich unmittelbar, nachdem es in den Blutkreislauf gekommen ist und führte zu schweren Muskellähmungen.“ „Es hatte eine grüne Farbe, oder?“ „Richtig.“ Sie nickte kurz und schrieb dann etwas auf den Bericht. „Ich denke, dass sie alles, was hier draufsteht im Gewächshaus finden werden. Besorgen sie mir bitte die benötigten Mengen so schnell wie möglich.“ „Wollen sie nicht erst einmal das Gift genauer untersuchen, bevor sie ein Gegenmittel herstellen?“ „Das wird nicht nötig sein. Es gibt nur ein bekanntes Gift, das die genannten Eigenschaften hat und von den Kiri-Nin angewendet wird. Das Gegengift hat auch kaum Nebenwirkungen und schlägt schnell an. Sollte sich keine zügige Besserung einstellen, mache ich eine ausführliche Analyse in Konoha.“
 

*Wahnsinn! Was für ein medizinisches Wissen. Ohne irgendeine Untersuchung sofort auf das passende Gegengift zu kommen… kein Wunder, dass sie als die beste Medic-Nin der Welt gilt.*, dachte Sanari beindruckt. „Gut, in der Zwischenzeit schaue ich mir mal deine Schulterverletzung, Schatz.“ „Du solltest lieber rausgehen, Sanari. Das ist wahrscheinlich kein schöner Anblick.“, riet der Uzumaki. „Nein, nein. Ich will hier bleiben.“ „Es wäre wirklich besser, wenn du uns alleine lässt. Ich kann gründlicher arbeiten, wenn mir nicht gerade jemand über die Schulter schaut.“ Die Jounin sagte das in einem ziemlich unhöflichen Ton. Sie hatte sich schon die gesamte Zeit der Silberhaarigen kühl gegenüber verhalten. Die Angesprochene hielt sich lieber an die Anweisung der höherrangigen Kunoichi und verließ das Zimmer.
 

„Das hättest du auch freundlicher sagen können.“, merkte der Uzumaki an. „Ich wüsste nicht, warum ich mich von meinem eigenen Sohn in Sachen Manieren belehren lassen müsste“, erwiderte sie scharf. „Das war nicht meine Absicht.“, entkam es ihm kleinlaut. Er war klug genug, jetzt nicht zu widersprechen. Er wusste nicht genau warum, aber sie war sehr gereizt und er wollte nicht noch Öl ins Feuer gießen. „Lassen wir das. Deine Wunde ist jetzt wichtiger.“ Sie nahm und langsam den Verband ab und begutachtete die Verletzung. *Sein Schulterblatt wurde glatt durchtrennt und die Haut ist an vielen Stellen aufgerissen. Er müsste eigentlich sehr starke Schmerzen haben, aber er lässt sich nichts anmerken. Hat er sich etwa die gleiche Schmerzunempfindlichkeit angeeignet wie Naruto?* „Kriegst du das wieder hin, Mama?“ „Das dürfte kein Problem sein. Dein Schulterblatt ist nicht ist nicht übermäßig zersplittert. Dadurch kann ich den Knochen wieder gut zusammenführen. Ich werde dich aber erst einmal in eine Narkose versetzen, da die Heilung enorm qualvoll für dich sein würde.“
 

Unterdessen in den Katakomben des Palastes
 

In der Ecke einer kleinen Zelle hockte eine Person zusammengekauert. Er ähnelte jedoch mehr einer Mumie als einem Menschen, weil fast sein gesamter Körper einbandagiert war. Die Gestalt hörte nun, wie die Zellentür quietschend aufging. Licht fiel in den Raum und ein Stuhl wurde hineingestellt. Darauf setzte sich der Neuankömmling. Als der Gefangenen Diesen erkannte, blitzten seine Augen auf und ihm huschte ein Grinsen über sein Gesicht. „Ich glaube es ja kaum, der große Hokage gibt sich die Ehre. Was willst du hier?“ „Ich wollte lediglich sehen, was für ein Mensch die Person ist, die mein Großvater wie seinen eigenen Sohn geliebt hat.“ Der Angesprochene zuckte bei der Erwähnung Kaeros kurz auf. „Wie kannst du es überhaupt wagen den Namen des großen Kaero Uzumakis in den Mund zu nehmen! Auch wenn du vom Namen her dem gleichen Clan angehörst, bist du äußerlich fast ein exaktes Ebenbild des Bastards, der dich gezeugt hat. Und trotzdem hatte ich große Hoffnungen in dich, weil ich dachte, dass du die Tradition und den Glanz des Uzumaki-Clans wieder aufleben lassen könntest. Allerdings hast du dich unserem größten Feind angeschlossen und bist zu einem Verräter geworden, genauso wie deine elende Mutter.“
 

Als Reaktion lachte Naruto nur auf. „Wem willst du hier etwas vormachen, Kanto? Ich weiß mehr über dich, als du vielleicht glaubst. Daher ist mir auch klar, dass du meine Mutter niemals als elende Verräterin bezeichnen würdest. Fakt ist, dass du sie geliebt hast. Und damit meine ich nicht als Schwester oder Freundin, sondern als Frau. Diese unerwiderte Liebe hat deinen Groll gegenüber meinem Vater und ganz Konoha noch anschwellen lassen.“ „Ich habe Minato nicht gehasst, weil Kushina ihn mir vorgezogen hat, sondern weil er sie verführt und verdorben hat und nicht nur du hast genaue Informationen. Was ist mit dir? Wie konnte ein Mann, der mehr als ein Jahrzehnt von Dorfbewohnern verachtet wurde, sich dafür zu entscheiden genau dieses Dorf mit seinem Leben zu verteidigen und später sogar anzuführen?“
 

„Die Dorfbewohner haben mich als Person nicht wirklich verachtet. Sie haben mich mehr gefürchtet als alles andere und das gehasst, was in mir wohnte.“ „Verachtet oder gefürchtet, was macht das für einen Unterschied? Du ergibst absolut keinen Sinn!“ Die Stimme des Kiri-Nin wurde lauter. „Ich rede nicht nur von deiner Behandlung, sondern auch von dem Schicksal des gesamten Strudelreiches und deines eigenen Clans. Du darfst dieser militärische Organisation nicht folgen sondern musst sie hassen!“ Wieder reagierte der Uzumaki amüsiert. „Ach muss ich das? Wer sagt das? Wer zwingt mich dazu zu hassen? Ich habe eine Frage an dich. Was bringt dir dein Hass?“
 

„Er motiviert mich meinen Zielen entgegen zustreben.“ „Motivation, huh? Ja, er kann eine Triebfeder sein, aber der Preis dafür ist zu hoch. Ein weiser Mann hat mir mal zu diesem Thema seine Meinung gesagt und ich teile Diese auch ausnahmslos: Hass hat nur eine einzige Bestimmung. Er führt zu Gewalt, die nichts weiter als Leid verursacht, welches wiederum neuen Hass weckt. Es ist wie ein Kreislauf. Du kannst dir sicherlich denken, wer dieser Mann war, oder?“ Kanto mied Narutos Blick. Natürlich wusste, von wem er redete, schließlich hatte er diese Worte oft genug in seiner Vergangenheit gehört. Die Rede war von Kaero Uzumaki.
 

Da der Hiraki nichts erwiderte, fuhr der Blonde fort: „Auch ich war in diesem Zirkel des Hasses gefangen. In meiner Kindheit wurde ich nur mit verachtungsvollen Augen angesehen und auch wenn ich keiner körperlichen Gewalt ausgesetzt war, litt ich unter schweren seelischen Qualen. Es war für mich wie die Hölle auf Erden. Darum begegnete ich diesen Menschen mit den gleichen Augen. Dennoch wollte ich diesem Kreislauf durchbrechen und meine gewünschte Anerkennung ohne Gewalt erlangen. Daher setzte ich mir das Ziel die wichtigste Person des Dorfes zu werden: der Hokage. Ich wollte dadurch auch das Dorf zum Positiven verändern und verhindern, dass jemand das Gleiche erleiden müsse wie ich.
 

Auf meinem Weg zu diesem Ziel habe ich viel erlebt und meine Motive veränderten sich. Ich lernte Menschen kennen, die mich so akzeptierten, wie ich war und mich aus meiner persönlichen Hölle retteten. Von da an wollte ich Hokage werden, um diese Menschen zu beschützen. Im Gegensatz zu dir sehe ich Konoha auch nicht als militärische Organisation oder als Streitmacht, sondern einzig und allein als Heimat und nicht nur meine eigene, sondern auch die meiner meisten Freunde und Familie. Letztlich habe ich nur einen Grund Hokage zu sein: Ich will diese Heimat erhalten und dass ich und meine geliebten Menschen glücklich sind. Ehrlich gesagt ist es mir auch egal, ob du mich für diese Entscheidung als naiven Narr oder Verräter bezeichnest, aber kannst du wirklich von dir behaupten, glücklich zu sein?“
 

„Ich brauche keine Glückseligkeit, deshalb strebe ich auch nicht nach ihr.“, gab Kanto von sich. „Glaubst du, dass mein Großvater gewollt hätte, dass du zu solch einem Menschen wirst?“ „Warum erwähnst du eigentlich ständig meinen alten Sensei? Was hast du vor?“ Naruto seufzte und stand auf. „Ich bin nicht nur auf Grund meiner eigenen Neugier hier, sondern auch auf Wunsch meines Großvaters. Wie du sicherlich weißt, litt er in seinen letzten Lebensjahren unter einer schweren Lungenkrankheit, die es ihm unmöglich machte, die Residenz und dieses Land zu verlassen. Daher bat er mich vor über zehn Jahren, als ich wieder in Richtung Konoha aufbrach, um einen Gefallen. Sollte ich dir mal über den Weg laufen, bat er mich dir etwas mitzuteilen, wenn ich es für nötig befinden würde. Seine Nachricht für dich war: Lass die Vergangenheit ruhen und lebe ein glückliches Leben. Das ist mein sehnlichster Wunsch.“ Der Hiraki schluckte hart.
 

„Außerdem soll ich dir etwas geben.“ Der Uzumaki griff in seinen Mantel und überreichte dem Kiri-Nin eine Schatulle. In ihr befand sich eine Art Anstecker, der eine Spirale darstellte. Kantos Augen weiteten sich. „Das ist…“ „Ja, der Nachweis über die Zugehörigkeit zum Uzumaki-Clans. Er hatte sich immer gewünscht, dich offiziell in den Clan aufzunehmen, aber die große Mehrheit war dagegen. Ich kann die Worte Kaeros wieder einmal nur unterstreichen. Du sollst mir in deiner Jugend sehr ähnlich gewesen sein und so weit unsere Ansichten und Charaktere momentan auch auseinander liegen, unterscheidet uns wohl nur eines: Ich lebe im Hier und Jetzt und für die Zukunft. Du dagegen jagst nur den Schatten der Vergangenheit hinterher. Höre auf deinen Sensei. Vielleicht kannst du dann wieder der Mann werden, den mein Großvater so sehr geliebt hat.“
 

Der Hokage war im Begriff zu gehen, wurde aber von Kanto zurückgehalten. „Warte! Ich will dir in Gegenzug auch einen Rat geben.“ „Ich höre.“ „Nehm dich vor Kusaru Quinten in Acht. Er wird all seine Macht, einschließlich seiner Position als Mizukage und Oberhaupt der sieben legendären Schwertkämpfer Kirigakures, benutzen, um dich auszulöschen. Er verabscheut dich von ganzen Herzen und das nicht nur wegen der Clan-Fehde, die deine und seine Familie schon seit Generationen verbindet, sondern auch, weil du den Titel innehast, den er mehr als alles will: den des stärksten Schwertkämpfers der Welt.“
 

„Danke… achso eine Sache noch.“, entkam es dem Rokudaime. „Ich habe gehört, dass du gegen meinen Sohn gekämpft hast. Er hat übrigens überlebt und wird auch keine bleibenden Schäden davontragen. Diese Tatsache und der Wille meines Großvaters haben mich dazu veranlasst, keine weiteren Schritte gegen dich und dein Team zu veranlassen. Es liegt nun an Königin Kazahana, was mit euch geschieht, aber lass dir eines gesagt sein: Solltest du noch einmal Hand an eines meiner Kinder legen, zerquetsche ich dich wie ein kleines Insekt!“
 

Dieser letzte Satz hallte in Kantos Ohren wieder und sein Atem stockte. Narutos gesamte Körpersprache hatte sich schlagartig verändert. Sein eiskalter Blick durchbohrte regelrecht den Gefangenen. „Das ist alles, was ich zu sagen habe.“ Danach verließ er die Zelle. Der Kiri-Nin sah dem Blonden nach. *Was für ein seltsamer Kerl. Einerseits ist er ein absoluter Idealist und Optimist, aber in seinen letzten Worten war eine so ungemeine Gnadenlosigkeit und Härte, dass es selbst mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Scheinbar hat er mehrere Gesichter. Sensei hat ihn sicherlich gemocht.*
 

Dreißig Minuten später betrat Sakura Hidates Krankenzimmer, um sich über seinen Zustand zu informieren. In dem Raum waren neben dem Hyuuga auch noch Alexa, Kiba, Tsunade und Kakashi. „Wie geht es ihm?“, fragte sie an die Sannin gerichtet. „Den Umständen entsprechend gut. Wir haben das Schlafmittel abgesetzt, sodass er bald wieder aufwachen wird. Die einfachen Rippenbrüche habe ich schon behoben, aber die komplizierteren Frakturen werden noch seine Zeit brauchen. Er ist jedoch zu mindestens transportfähig.“ „Gut, dann können wir bald nach Konoha zurückkehren.“
 

„Wie ist Arashis Situation?“, wollte der Hatake wissen. „Ich wüsste nicht, was DICH das angeht!“ „Bitte? Ich bin sein Sensei. Natürlich interessiert mich sein Wohlbefinden.“ „Das würde ich dir vielleicht abnehmen, wenn du dich während dieser Mission tatsächlich so verhalten hättest!“ „Was meinst du damit?“ „Was ich damit meine?“, wiederholte die Rosahaarige. „Wie konntest du meinen Sohn gegen einen A-Rang-Shinobi kämpfen lassen und ihn in Lebensgefahr bringen?“ „Es herrschte Chaos in der Stadt. Woher sollte ich ahnen, dass er einen solch gefährlichen Gegner begegnen würde?“ „Du hättest ihn schlichtweg nicht aus den Augen lassen sollen! Was ist aus deinem Gequatsche geworden, dass du niemals einen deiner Schüler im Stich lassen würdest?“ Kakashi antwortete nicht. In Wirklichkeit machte er sich selbst Vorwürfe, dass Arashi und Hidate so schwer verletzt worden waren.
 

Die Konversation wurde durch das Hereinkommen Narutos unterbrochen, der sich über die seltsame Atmosphäre zwischen den Anwesenden wunderte. „Was ist hier los?“ „Ach nichts weiter.“, erwiderte die Jounin ruhig. „Ich habe nur Kakashis Unfähigkeit als Shinobi und Sensei angesprochen.“ „Heh?“ „Aber eigentlich wundert es mich nicht. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass er versagt hat. Wenn man an-“ „SCHWEIG JETZT, SAKURA! KEIN WEITERES WORT MEHR. ICH MEINE ES ERNST!“, brüllte der Hokage seiner Frau entgegen. Er wusste sofort, wen sie ansprechen wollte. So viel Verständnis er auch dafür hatte, dass sie durch ihre Sorge um Arashi schlecht gelaunt war, irgendwo war für ihn auch eine Grenze, die sie mit ihrer letzten Äußerung klar überschritten hatte.
 

Es kam keine Antwort aus der Kunoichi. Als Reaktion ließ sie ihn demonstrativ stehen und verließ das Zimmer. Tsunade wollte ihr folgen, aber der Blonde winkte ab. „Lass gut sein. Ich rede heute Abend mit ihr. Außerdem habe ich eine Aufgabe für dich: Ich will, dass du Kantos Verletzungen heilst.“ „Das ist ein Scherz, oder? Du willst, dass ich den versorge, der Hidate und Arashi so zugerichtet hast? Ausgeschlossen!“ „Wir haben uns scheinbar missverstanden. Das war keine Bitte, sondern ein Befehl!“, entgegnete er bestimmt. Jetzt schaltete sich auch Alexa ein. „Bist du noch bei Trost, Papa? Das kannst du nicht bringen!“ „Ich warne dich, Alexanti. Nicht in diesem Ton!“ Die junge Genin verzog ihr Gesicht daraufhin zu einer Grimasse. Sie hasste es, wenn jemand ihren vollständigen Namen benutzte. Sie wurde als Gedenken nach Sakuras Großmutter benannt, die kurz vor ihrer Geburt verstarb. Ihr hatte ihr Name aber noch nie gefallen, weil er ihrer Meinung nach zu lang und altmodisch war. Darum wollte sie auch nur mit der Kurzfassung gerufen werden. Die meisten Menschen in Konoha, einschließlich ihrer Teamkameraden, kannten nicht einmal ihren vollen Namen.
 

Allerdings war Narutos Benutzen des vollständigen Namens schon immer ein Alarmsignal für die Uzumaki gewesen, das ihr signalisierte nicht zu widersprechen. Darum ahmte sie sehr gekonnt ihre Mutter nach und stapfte in gleicher Manier davon. Der Rokudaime wandte sich kopfschüttelnd erneut an seine Vorgängerin. „Bitte, Tsunade. Ich habe meine Gründe.“ Schließlich willigte sie doch ein und machte sich auf den Weg.
 

Dem Hokage entwich ein Seufzen. Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und hörte Kibas Stimme. „Mann, Naruto, du bist heute wieder hervorragend darin, die Frauen in deinem Leben zu vergraulen.“ Der Blonde warf seinem Freund ein müdes Lächeln zu. *Wie wahr. Hinata wäre als Frau bestimmt nicht so widerspenstig gewesen.*
 


 

Somit endet auch das 47. Kapitel des II. Parts meiner FanFic (92. der gesamten Geschichte). Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich ihn begonnen und möchte ein kurzes Resumé ziehen.
 

Erst einmal möchte ich mich ganz doll bei euch, den Lesern und fleißigen Kommi-Schreibern bedanken. Dank euch habe ich noch immer sehr viel Spaß beim Schreiben und bin durch eure hilfreichen Kritiken ein etwas besserer FF-Autor geworden. Ich hoffe auf weiterhin auf eure rege Unterstützung^^.
 

Mit dem nächsten Chapter endet auch der dritte große Abschnitt von Part II. Die Abschnitte bis jetzt waren:
 

1. Einführung der neuen Charaktere und erste Missionen Ch. 1 - 14 (44 - 58)

2. Weg zu den Chuunin-Examen und Durchführung Dieser Ch. 15 - 37 (59 - 71)

3. Schneereich-Arc Ch. 38 - 49 (72 - 93)
 

Danach wird ein kürzerer Zwischenteil von 5 - 6 Kapiteln kommen, wo es unter anderem in einem Chapter um einen Rückblick auf Arashis Laminenter-Training (mit wichtigen Erläuterungen) geht. Im Fokus wird bei dem Zwischenteil neben Arashi und Sanari vor allem Hitomi (die ja im letzten Abschnitt nicht vorkam) sein. Außerdem wird das erste Spezial-Chapter (Ja, ich habe sie nicht vergessen^^) "Hochzeit" vorkommen.
 

Nach diesem Teil beginnt dann die Haupt-Story. Ehrlich gesagt hätte ich am Anfang nie gedacht, dass Part II solche Ausmaße annimmt mit jetzt schon über 100.000 Wörtern. Ich glaube nicht, dass ich die Geschichte mit weniger als 200.000 Wörtern abschließen werden kann. Ob das nun positiv oder negativ ist, müsst ihr entscheiden^^.

Kage

So, kleine Planänderung. Das ist doch noch nicht das letzte Chap der Schneereich-Arc. Es wäre zu lang geworden, darum hab ich es halbiert, weil es sonst noch länger gedauert hätte. Wie auch immer... Viel Spaß mit dem Chap und Thx for Kommis.
 

49. Kage
 

Arashi schlief immer noch auf Grund der Narkose. Wie schon die letzten Tage saß Sanari an seinem Bett und wachte über ihn. Die Tür ging jetzt auf und jemand kam herein. Sie stand augenblicklich auf und begrüßte den Neuankömmling. „Hokage-Sama, schön sie zu sehen.“ „Nana, du musst nicht so förmlich sein, Sanari. Arashi ist scheinbar noch nicht aufgewacht, was?“ „Ja, aber es kann sich laut Sakura-Sama nur noch um Minuten handeln.“ „Dann warte ich solange hier, wenn es dir nichts ausmacht.“ „Nein, natürlich nicht.“, erwiderte sie schnell.
 

Der Blonde setzte sich auf einen Stuhl und schloss die Augen. Keiner sagte die nächsten Minuten etwas und eine etwas merkwürdige Atmosphäre breitete sich aus. Wenn man mal vom bewusstlosen Uzumaki absah, war es das erste Mal, dass sie mit Naruto alleine in einem Raum war. Sie hatte schon immer Schwierigkeiten gehabt, völlig normal mit ihm zu reden, weil sie wie die meisten Shinobi enormen Respekt vor ihm hatte. Dadurch wirkte er immer irgendwie ein wenig unnahbar. Er war gerade für die junge Generation eine Art Vorzeige-Shinobi. Natürlich wusste sie nicht, dass er die meiste Zeit seines Lebens alles andere als ein absolutes Vorbild eines Ninja war.
 

Es hatte fast den Anschein, als würde er schlafen, aber ab und zu hob er doch die Lider. Irgendwann überwand sich die Silberhaarige schließlich und erhob das Wort: „Alles in Ordnung, Hokage-Sama? Sie sehen müde aus.“ „Ja.“, bestätigte er. „Ich habe die letzten Tage nicht viel geschlafen. Hätte ich allerdings gewusst, dass sich eine hübsche Krankenschwester wie du die ganze Zeit um meinen Sohn kümmern würde, wären meine Nächte sicher ruhiger gewesen.“ „Nein, das war nicht der Rede wert.“, wandte sie bescheiden ein. „Natürlich ist es das. Auf jeden Fall freut es mich, dass ihr euch wieder so gut miteinander versteht. Das macht ihn mit Sicherheit um eines glücklicher, dich wieder an seiner Seite zu sehen.“
 

Sanari sah etwas peinlich zur Seite, aber sie erkannte, dass jetzt der beste Moment war, um Naruto über ihre Beziehung mit Arashi aufzuklären. „Hokage-Sama, ich glaube, dass ich ihnen etwas bezüglich mir und Arashi erklären muss.“ „Du musst gar nichts erklären, Sanari.“, entgegnete er lächelnd. „Ich bin durchaus in der Lage zwei und zwei zusammenzuzählen. Das du und mein Sohn zusammenkommen würdet war ja schon abzusehen.“ *War es wirklich so offensichtlich?*, dachte sie. *Erst Alexa und nun auch noch der Hokage. Wie viele Leute hatten denn noch solche Vorahnungen?* Sie kehrte aber schnell wieder aus ihren Gedanken zurück. „Und was halten sie davon?“, entkam es ihr zögerlich. „Halten? Was soll ich davon halten? Es geht mich groß ja nichts an. Das ist eine Sache zwischen dir und Arashi. Es ist ja nicht so, als wärst du ein schlechter Einfluss auf ihn. Außerdem ist er in dem Alter, wo er jemanden finden sollte, den er mag. Also meinen Segen habt ihr.“
 

Erleichterung machte sich auf ihrem Gesicht breit. Beflügelt auf den Worten des Uzumaki stellte sie gleich die nächste Frage: „Und Sakura-Sama? Sie wird damit doch sicher auch einverstanden sein, oder?“ „Äh…“, stammelte der Blonde und mied ihren Blick. „Sie wird sich bestimmt damit arrangieren können. Du solltest aber ein bisschen warten, bis du sie damit konfrontierst. Sie ist im Moment ziemlich geladen und könnte die Sache in den falschen Hals kriegen.“ Und schon waren Sanaris Sorgen wieder da, aber diese waren auch gleich wieder unwichtig, weil Arashi aufwachte.
 

Der Rothaarige streckte und reckte sich. Dabei fiel ihm etwas auf. „Hey, ich kann meine Schulter wieder bewegen und die Schmerzen sind auch verschwunden.“ „Ja, deine Mutter hat wieder mal ganze Arbeit geleistet.“ „Papa? Bist du schon lange hier?“ „Nicht wirklich. Ich hab nur ein kurzes Gespräch mit meiner zukünftigen Schwiegertochter geführt.“ „Schwie- Schwie- Schwiegertochter?“, stotterte der Chuunin. Das junge Paar lief synchron feuerrot an. *Schön, schön. Ich habe endlich wieder was gefunden mit dem ich ihn schön aufziehen kann. Das könnte unterhaltsam werden.*, dachte Naruto verschmitzt.
 

Nachdem sich Arashi wieder halbwegs gefangen hatte, versuchte er aufzustehen, fiel aber gleich wieder in sein Kissen zurück. „Mmh, obwohl meine Schulter wieder geheilt ist, fühle ich mich echt kraftlos. Mein Chakra ist wohl völlig ausgebrannt.“ „Das kann schon mal passieren, wenn man in einem verletzten Zustand eine so chakra-intensive Technik wie die Höllenklinge anwendet.“ „Du weißt davon, Papa?“ „Ja, ich habe mit Kanto gesprochen und seinen Körper gesehen. Höllenklinge ist das Einzige in deinem Arsenal, das solchen Schaden anrichten könnte.“ „Kanto hat also überlebt, heh.“ Der Hokage bemerkte die deutliche Erleichterung in Arashis Stimme. „Gut, dann wollen wir dein kleines Problem mal beseitigen. Tritt bitte ein paar Schritte zurück, Sanari.“ „Hai.“
 

Der Rokudaime ging auf das Bett zu und legte eine Hand auf die Stirn und die andere auf den Brustkorb seines Sohnes. Anschließend konzentrierte er sich. Ein bläulicher Schleier legte sich um ihn der auf Arashi überging. „Was haben sie da gerade gemacht?“ „Große Mengen Chakra in Arashi geleitet.“, war die kurze Antwort des Blonden. „Wow, das ist bestimmt praktisch.“ „Richtig, aber die Technik ist mit Vorsicht zu genießen. Nur Shinobi mit großen Chakra-Aufkommen sollten sie anwenden und dann auch am besten nur innerhalb einer Familie.“ „Warum nur innerhalb einer Familie?“, fragte sie. „Soll ich ehrlich sein? Ich habe keine Ahnung.“, gab Naruto zu. „Diese Informationen habe ich von meiner Frau, also sind sie aller Wahrscheinlichkeit nach richtig.“
 

„Ja, mir hat sie das auch mal erklärt.“, warf der Rothaarige ein. „Du musst wissen, dass Chakra nicht gleich Chakra ist. Jeder Mensch hat eigentlich sein ganz individuelles Chakra. Man kann es mit der DNA vergleichen. Genauso wie die Teile der DNA von Eltern zu Kindern weitergegeben werden, ist es auch mit dem Chakra. Daher ist mein Chakra Papas sehr ähnlich und sehr gut kompatibel.“ „Da hast du deine Antwort, Sanari.“ Die Silberhaarige sah den Kage ungläubig an. „Was ist?“ „Ach nichts.“ „Nun sag schon.“, hakte der Blonde nach. „Naja, ich will nicht unhöflich sein, aber müssten sie so etwas als Hokage nicht eigentlich selbst wissen?“
 

Der Uzumaki lachte. „Wenn du wüsstest, von wie vielen Sachen ich nicht die leiseste Ahnung habe. Ich glaube jedoch auch nicht, dass Wissen oder Intelligenz das Wichtigste für einen Kage ist. Wäre das der Fall, wäre ich niemals Hokage geworden. Außerdem habe ich den cleversten Kopf unseres Dorfes als meinen engsten Berater. Ich selbst bin wirklich nicht überdurchschnittlich klug. Aber das beweist, dass man kein Genie sein muss, um es weit zu bringen. Möchtest du wissen, was meiner Meinung nach wirklich das wichtigste Voraussetzung für einen Kage ist, Sanari?“ „Klar.“ Der Blonde zeigt mit dem Daumen auf seine Brust. „Es ist Herz und alles was damit zu tun hat: Freundschaft, Glaube, Stärke, Vertrauen, Liebe für das Dorf und seine Bewohner und vor allem der Wille, das was er liebt um jeden Preis zu beschützen. Das ist das Wichtigste. Natürlich können Dinge wie Führungsqualitäten, diplomatisches Geschick, Menschenkenntnis und Weisheit auch nicht schaden.“
 

Arashi fühlte sich in seine frühere Kindheit versetzt. Sein Vater hatte immer noch die Fähigkeit ihn in seinen Bann zu ziehen. Seiner Ansicht nach hatte Naruto alles was er aufzählte in einem außergewöhnlichen Maße. Das machte ihn für den Rothaarigen zum perfekten Kage und war der Hauptgrund, warum er so zu ihm aufsah.
 

Für Sanari hingegen zerfiel Stück für Stück das Superman-Image, das sie immer von Naruto hatte, aber das war keinesfalls schlecht. Sie kannte ihn vorher nur als die große Figur des Hokage von dem Legenden über seine Siege erzählt wurden. Dieser Naruto gefiel ihr aber weitaus besser. Er war bedeutend menschlicher und auch sympathischer. Letztlicher merkte sie, dass er ein ganz normaler Mensch war, zwar ein unglaublich starker, aber immer noch ein Mensch.
 

Diese Meinungsänderung durchliefen viele, die Naruto nicht vor seiner Ernennung zum Kage kannten. Das lag vor allem daran, dass er eigentlich zwei Gesichter hatte: das des Hokage und das den Menschen Naruto. In seiner Position als Hokage verhielt er sich anders als im normalen Leben. Er war ruhiger, strenger, kalkulierender, aber vor allem viel dominanter. Dabei war es keineswegs der Fall, dass er sich verstellte. Er nahm seine Aufgabe als Hokage nur sehr ernst. Auf ihn ruhten viele Hoffnungen, nicht nur die der Lebenden, sondern auch der Toten, die ihr Leben für sein Wohl gegeben hatten. Diese Last zu schultern, war sein größtes Ziel. Die, die den Uzumaki aber persönlich kannten, wussten genau, was für ein Mensch er war: Ein simpler, sturer, lockerer, warmherziger und lustiger Kerl. Jemand, den jeder gerne zum Freund hatte.
 

Plötzlich ging ein Impuls durch Arashi und sein Körper bäumte sich auf. „Ah, scheinbar setzt die Wirkung jetzt ein.“, bemerkte der Blauäugige. Ein wenig besorgt beobachtete die Silberhaarige die Szenerie. „Hammer! Was für ein Gefühl!“, kam es laut aus dem Chuunin. Er sprang aus dem Bett und turnte durch das gesamte Zimmer. Sanari wollte ihn stoppen, aber der Rokudaime winkte ab: „Lass gut sein. Das müsste jetzt ein Adrenalin-Überschuss sein, wenn ich mich recht erinnere. Der geht nach einer Weile wieder vorbei.“
 

Der junge Uzumaki ergriff die Hand der Kunoichi. „Ich fühle mich wie neugeboren. Lass uns trainieren, San. Ich sprühe vor Energie.“ „Ich weiß nicht so recht.“ „Ach, komm schon. Ich konnte mich die letzten Tage ja kaum bewegen. Wenn ich nicht trainiere, roste ich noch ein.“ „Na schön.“, gab sie sich geschlagen. Sie war ja selbst heilfroh, dass Arashi wieder so enthusiastisch sein konnte. Sie verabschiedeten sich von Naruto und gingen dann ins Gewächshaus um ein wenig Sparring zu betreiben.
 

Nachdem sie sich aufgewärmt, begannen sie mit leichtem Taijutsu-Training. Schnell wurde der Rothaarige stutzig. *Ist das nur meine Einbildung oder ist Sanari heute langsamer als sonst?* Er griff mit ungefähr halber Geschwindigkeit an. Allerdings stoppte er seine Faust kurz vor Sanaris Gesicht, weil er sie sonst direkt getroffen hätte. *Was ist los? Bei dem Tempo hätte sie normalerweise eigentlich mühelos ausweichen können.* „Alles in Ordnung, San?“ „Ja, mir geht’s gut.“ Der Chuunin war aber anderer Ansicht. Er bemerkte jetzt auch, dass sie ungewöhnlich schwer atmete und schwitzte. Außerdem war ihr Gesicht stark errötet. „Irgendwas stimmt doch nicht mit dir!“ „Ich sagte doch, mir geht’s gu-“ Weiter kam sie nicht. Benommen fiel sie ihm in die Arme. Geschockt fühlte er ihre Stirn. *Oh Gott, sie glüht ja förmlich. Ich bringe sie lieber schnell zu Mama.*
 

Eine knappe halbe Stunde später lag Sanari schlafend in einem Raum des Palastes. Neben Sakura und Arashi war auch noch Naruto anwesend, der an einer Wand lehnte. Kakashi war immer noch mit den Befragungen beschäftigt und bat deshalb den Blonden, ein Auge auf seine Tochter zu haben. Die Kunoichi klärte über den Zustand der Kranken auf: „Es ist nichts Ernstes: Nur ein kleiner Schwächeanfall verbunden mit einem leichten Fieber, vermutlich hervorgerufen durch das kalte Klima und ihren Schlafmangel. Nach ein oder zwei Tagen Ruhe dürfte sie wieder auf dem Damm sein.“ Diese Nachricht linderte die Selbstvorwürfe des Rothaarigen, der mit zusammengefalteten Händen neben dem Bett saß, nur bedingt. *Das ist alles meine Schuld. Ich hätte sie niemals zum Training überreden sollen und ihre Symptome erkennen müssen. Und ich bezeichne mich selbst als Medic-Nin. Was für ein Witz.*
 

„Mach dir nicht zu viele Gedanken, mein Sohn.“, sagte der Blonde ruhig. „Mir ist auch nichts Ungewöhnliches an Sanari aufgefallen.“ „Was bei deiner schwachen Beobachtungsgabe auch keine Überraschung ist.“, warf Sakura scharf ein. Naruto reagierte erst gar nicht auf diese kleine Spitze seiner Frau. Arashi war ohnehin schon die ganze Zeit eine eisige Spannung zwischen seinen Eltern aufgefallen. Das war für ihn aber keine Besonderheit. Seine Eltern hatten des Öfteren kleine Querelen, was kein Wunder war, wenn man sich ihre ähnlichen Charaktere ansah. Gerade ihre jeweilige Sturheit und aufbrausende Art führten nicht selten zu Reibereien. So schnell diese Streitigkeiten auftraten, so schnell vertrugen sie sich aber auch wieder. Der Chuunin konnte sich an nicht ein einziges Mal erinnern, wo sie noch im Streit ins Bett gingen.
 

Nun kam auch Sanari wieder zu sich. Als sie sich aufrichtete und ihre Decke ablegte, waren sofort alle Blicke auf sie gerichtet. Gerade die männlichen Anwesenden bekamen große Augen, bevor sie schnell wegsahen. Die Silberhaarige verstand diese erst Reaktion nicht. Der Hokage räusperte sich und sah an sich herunter. Sie tat es ihm daraufhin gleich. Ein ohrenbetäubender Schrei durchzog einen ganzen Teil des Schlosses. Der Anlass dafür war einfach. Auf Grund ihrer hohen Körpertemperatur wollte Sakura sie möglichst schnell abkühlen. Daher hatte sie die Hatake völlig ausgezogen. Die Chuunin wickelte sich beschämt in ihre Decke ein. „Oh Gott! Warum bin ich nackt und warum ist er hier? Er hat sie garantiert gesehen!“, sagte sie mehr zu sich selbst.
 

„Nein, nein.“, widersprach der Rothaarige mit hochrotem Kopf schnell. „Ich hab sofort weggeschaut, als ich bemerkt hab, dass du nichts anhast.“ „Ich rede doch nicht von dir, Idiot!“, blaffte sie ihren Freund an. „Du hättest mich in naher Zukunft ohnehin so gesehen!“ Sie schlug gleich nachdem diese Worte ihren Mund verlassen hatten ihre Hände auf genau Diesen. Ihr war klar, dass sie soeben nicht gerade das Klügste von sich gegeben hatte. Zum Einen war Arashi bei der bloßen Vorstellung knapp eine Minute lang nicht ansprechbar, andererseits merkte die Silberhaarige, wie sich in ihrer Umgebung eine gefährliche Aura bildete. Sie wagte es nicht einmal, auch nur in die Nähe der Rosahaarigen zu sehen, die sie mit tödlichen Blicken löcherte.
 

Der Einzige, der das alles einfach nur amüsant fand, war der Rokudaime. Der musste sich mit all seiner Kraft dazu zwingen, nicht zu grinsen. Kurz danach hatte er aber ein Einsehen mit der jungen Kunoichi und klatschte in die Hände. „So Leute, lassen wir Sanari jetzt allein, damit sie sich was anziehen kann. Nicht das sie sich noch zusätzlich erkältet.“ Gerade Sakura folgte ihrem Mann widerwillig aus dem Raum. Sie hatte zwar genau wie Naruto eine Ahnung, dass sich zwischen den Teenagern etwas anbahnen könnte, dass sie aber angeblich schon in einem solchen Stadium waren, traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Sie hatte zu Dingen wie Beziehungen ihrer Kinder eine weitaus konservativere Meinung als der Hokage. Zudem war sie im Allgemeinen sehr besitzergreifend und beschützend, wenn es um ihre Sprösslinge ging. Demnach war Sanari mehr Konkurrenz, als Familienzuwachs.
 

Als die Hatake schließlich alleine war, zog sie die Decke über ihren Kopf. *Verdammt! Warum muss gerade mir so etwas passieren? Sakura-Sama hasst mich jetzt garantiert und der Hokage hat mich entblößt gesehen. Warum musste es auch unbedingt die wichtigste Persönlichkeit unseres Dorfes sein, die auch noch Arashis Vater ist? Wie soll ich ihm je wieder in die Augen schauen können? Das überlebe ich nicht.*
 

Der restliche Tag verlief ohne weitere große Vorkommnisse und so setzte langsam die Dämmerung im Schneereich ein. Kakashi saß auf einem Balkon des Palastes und sah gedankenversunken in den Himmel. Im nächsten Moment bekam er mit, wie jemand zwei Gläser und eine Flasche Sake auf den kleinen Tisch neben ihm abstellte. „Es ist schon eine ganze Weile her, dass wir zusammen Einen getrunken haben. Ich dachte das sollten wir mal nachholen.“ „Hokage-Sama? Sie wollen mir Gesellschaft leisten?“ Naruto sah den Maskierten schief an. „Mann, Kakashi! Nehm den Stock aus deinem Hintern und hör auf mich zu siezen! Wir sind hier schließlich nicht bei einer Missionsbesprechung oder so. Du weißt genau, dass ich diese unpersönliche Art eigentlich nicht ausstehen kann.“ „Das hält dich aber trotzdem nicht davon ab, meistens auf diese Anrede zu bestehen.“ „Ja, weil ich als Hokage immer ein wenig Distanz zwischen mir und euch bringen will, sodass ich nicht von persönlichen Gefühlen in meinen Entscheidungen beeinflusst werde. Außerdem bestehen die älteren Ratsmitglieder und Clanoberhäupter auf diese Anrede. Schließlich bin ich ihrer Meinung nach angeblich eine hohe Respektsperson und bevor ich mir ständig ihr Gezeter zu diesem Thema anhören muss, arrangiere ich mich halt damit.“
 

Unter Kakashis Maske zeichnete sich ein Grinsen ab. „Du hast dich wirklich verändert, Naruto. Früher wärst du zu so einem Kompromiss sicher nicht bereit gewesen.“ „Na irgendwann musste selbst ich ja mal erwachsen werden. Ferner muss ich zugeben, dass dieser Titel doch einen schönen Klang hat. Aber genug davon.“ Er nahm die Flasche und goss in beide Gläser die klare Flüssigkeit. „Ich bin schließlich hier, um mir ein wenig Mut anzutrinken. Immerhin darf ich mich nachher noch mit meinem kleinen hübschen Hausdrachen rumärgern.“ Bei der Erwähnung von Sakura verdunkelte sich das Gesicht des Hatake. „Ja, das ist meine Schuld, das-“ „Hör auf solchen Müll zu erzählen, Kakashi!“, schnitt der Blonde seinen früheren Sensei das Wort ab. „Und komm gar nicht auf die Idee, dich zu entschuldigen. Wir sind beide lange genug Shinobi, um zu wissen, dass solche Situationen bei jeder Mission auftreten können, ganz egal, wer sie leitet. Keiner macht dir einen wirklichen Vorwurf, auch Sakura nicht. Sie wird nur jedes Mal irrational, sobald unsere Kinder in Gefahr sind und will sie beschützen, wie eine Löwin ihre Junges. Sie wird sich garantiert wieder beruhigen. Letztlich sollten wir alle froh sein, dass die Mission so glimpflich für uns ausgegangen ist.“
 

Der Grauhaarige bedankte sich für die aufmunternden Worte, sie stießen an und leerten die Gläser in einem Zug. „Wann machen wir uns auf den Rückweg?“, fragte Kakashi. „Weiß ich noch nicht. Das hängt von Sanaris Zustand ab. Wenn es ihr morgen nicht besser geht, bleiben wir noch einen Tag hier, aber das ist wohl unwahrscheinlich, weil es ja nichts Ernstes ist.“ „Ich komme trotzdem nicht herum, mir Sorgen zu machen.“, entkam es dem Jounin. „Weniger wegen dem Schwächeanfall, sondern weil jede noch so kleine Erkrankung sie an die Erlebnisse vor knapp sechs Jahren erinnert.“ „Ist es wirklich schon sechs Jahre her? Es kommt mir vor als wäre es gestern.“ „Ja, genauso wie der Tag als wir sie auf einer unserer Missionen kennengelernt haben.“ „Izumi Retari.“, erinnerte sich Naruto zurück. „ Mann, die Frau hatte Klasse: wunderschön, intelligent und liebenswürdig. Ich weiß noch, wie schnell Sakura wegen ihr immer eifersüchtig geworden ist, obwohl sie von Anfang an nur Augen für dich gehabt hat.“
 

„Das beruhte aber auf Gegenseitigkeit. Sie hat mich vom ersten Moment an bezaubert. Dennoch sah ich keine Zukunft für uns. Zu unterschiedlich sind die Leben von Zivilisten und Shinobi. Hätte ich natürlich gewusst, dass sie von mir schwanger war, hätte ich sie mit nach Konoha genommen. Als ich dann von Sanari erfuhr, war es für Izumi schon zu spät. Ich hoffe nur, dass es Sanari dieses Mal nicht zu schwer nimmt.“ „Keine Sorge. Arashi ist ja bei ihr.“ „Na das beruhigt mich ja ungemein.“, entkam es dem Hatake sarkastisch. „Was? Hast du auch was gegen ihre Verbindung? Das verstehe ich nicht. Einen besseren Jungen als Arashi hätte sich deine Tochter doch gar nicht aussuchen können. Wir sprechen hier immerhin von meinem ältesten Sohn.“
 

„Ich habe auch nichts gegen ihn. Ich mag ihn ja, aber wenn du von der Sache genauso erfahren hättest wie ich, wärst du auch skeptisch.“ „Wie?“ Kakashi erzählte die Story von der Höhlenerfahrung. Wenn er aber mit Verständnis gerechnet hatte, war er beim Blonden an der falschen Adresse. Der lachte ihn nämlich nur lautstark aus. „Hahaha, das ist gut. Ich kann mir richtig dein Gesicht vorstellen. Das könnte glatt aus einem deiner Flirtparadise stammen.“ „Ehrlich gesagt gibt es da eine ähnliche Szene.“ Nun war es um Naruto geschehen. Er fiel fast von seinem Stuhl und hing halb unter dem Tisch. Sein Gelächter trieb ihn die Tränen in die Augen und ihm fiel es schwer, zu atmen. „Jetzt ist es eine geile Geschichte! Ich kann es kaum erwarten, sie den anderen zu erzählen, wenn wir zurück in Konoha sind.“ „Untersteh dich!“ Der strenge Ton des Jounin beruhigte den Kage wieder ein wenig und er setzte sich wieder halbwegs normal hin.
 

„Ok, Kakashi. Was schätzt du, haben die Beide in der Höhle gemacht?“ „Was weiß ich, bestimmt nichts Gutes.“ „Dann werde ich es dir sagen. Sie haben wahrscheinlich geredet, sind Arm in Arm eingeschlafen und haben vielleicht so etwas Unmoralisches gemacht wie, und jetzt halt dich fest, sich geküsst. Komm schon, wir reden hier von Arashi.“ „Ja genau. Ein Junge, der enorm reif für sein Alter ist.“ „Haargenau! Und das ist der Punkt. Arashi ist viel zu vernünftig, um irgendetwas zu machen, was über Küssen hinaus geht.“
 

Der angesprochene junge Konoha-Nin saß derweil wieder an Sanaris Bett. „So schnell können sich die Rollen ändern.“, sagte die Hatake. „Jetzt verarztest du mich.“ „Ja, aber du solltest jetzt etwas schlafen, um dich richtig zu erholen. Ich sehe gleich morgen früh nach dir.“ „Warte, Arashi!“ Sie ergriff seine Hand. „Ich habe einen Wunsch.“ „Ja?“ „Bitte bleib die Nacht über hier und schlaf mit mir.“ Diese Worte trafen den Rothaarigen wie ein Blitz. Er stolperte nach hinten und stieß sich den Kopf an der Wand. Zum x-ten Mal stieg ihm an diesem Tag das Blut in den Schädel. Er musste sofort an Sanaris Worte zurückdenken, die ein paar Stunden zuvor schon für Aufregung gesorgt hatten. „Ich, ich, ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.“ „Warum nicht?“ „Geht das für dich nicht auch ein wenig zu schnell und dann auch noch in deinem jetzigen Zustand. Ich hab gehört, dass Sex sehr anstrengend sein soll und du brauchst ja jetzt Ruhe.“
 

„Sex?“ Jetzt ging der Kunoichi plötzlich ein Licht auf und sie verstand diese seltsame Szene. „Ich rede doch nicht von Sex, du VOLLIDIOT!“, raunte sie ihn an. „Ich meinte, dass wir so miteinander schlafen, wie wir es in der Höhle getan haben.“ „Oh.“ „Ja OH. Ich will mal wissen auf was für Ideen du kommst.“ „Entschuldige, aber warum willst du, dass ich die Nacht hier bleibe. Ist dir wieder kalt?“ „Nein.“, erwiderte sie leise. Ihre Stimme wurde nun wieder sehr viel weicher. „Ich will diese Nacht nur nicht alleine sein.“

Mütter

So, als kleines Weihnachtsgeschenk stell ich mal das neue Chapter rein, bevor ich mich über meine Geschenke hermache ^^. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

50. Mütter
 

Überrascht von Sanaris Eingeständnis stand Arashi immer noch wie angewurzelt da. Schließlich willigte er aber doch ein. Er wollte gerade ins Bett hinein steigen, als sie ihn zurückhielt. „Schläfst du immer in voller Ninja-Montur?“ „Äh, nein, normalerweise nicht.“ „Ist es dir etwa peinlich, dich vor mir auszuziehen?“ „Quatsch! Wer sagt das?“ „Dein hochrotes Gesicht spricht aber eine andere Sprache.“, stichelte die Hatake. „Hat dich das Missverständnis eben etwa nervös gemacht?“ „Was für ein Schwachsinn! Aber wie würdest du reagieren, wenn ich dich fragen würde, blank zu ziehen?“ „Das würde nicht viel ändern.“, winkte die Kunoichi ab. „Du hast mich doch heute ohnehin schon fast komplett nackt gesehen.“ Für ein paar Sekunden kam keine Antwort aus dem Rothaarigen, weil ihn die Erinnerung einholte. „Ich, ich sagte doch schon, dass ich so gut wie nichts gesehen habe.“ „Tut mir Leid, aber das kauf ich dir nicht ab. So unschuldig bist nicht mal du, Rash. Du hast garantiert einen Blick riskiert und ich bin nicht mal böse deswegen. Solange du es bist, stört es mich nicht besonders. Ich finde es nur affig, dass mein Freund sich scheinbar scheut, ein paar Kleidungsstücke abzulegen. Nicht gerade erwachsen.“
 

Der Uzumaki verzog das Gesicht und gab sich schließlich geschlagen. Sanari kicherte. *Er ist doch bedeutend simpler, als man glauben würde. Man muss ihn nur bei seinem Stolz packen.* Er zog seine Weste und das daruntergelegene Shirt aus und präsentierte sich der Silberhaarigen mit freiem Oberkörper. „Zufrieden?“ Eine kurze Pause entstand und sie musterte ihn gründlich. „Was ist?“, wollte er wissen. „Scheinbar sehe ich dich in letzter Zeit mit anderen Augen, aber du bist wirklich durchtrainiert für jemanden in unserem Alter, oder?“ „Echt? Kann schon sein. Das Training meines Vaters ist ziemlich intensiv, da ist es klar, dass ich über die Jahre einiges an Muskelmasse entwickelt habe. Du müsstest mal meinen Vater sehen und ich bin auch kein Vergleich zu Kojiro, was nur logisch ist, weil er ja viel mehr auf körperliche Stärke setzt als ich.“ „Naja, Kojiro ist ein anderer Fall. Viel Muskeln, wenig Hirn.“ „Das trifft es ganz gut.“, lachte Arashi.
 

*Das er seinen beeindruckenden Körper so herunterspielt ist typisch für ihn.*, dachte die Silberhaarige. *Seine Bescheidenheit ist ein wirklich guter Charakterzug. Wenn ich mir jedoch vorstelle, wie er erst in ein paar Jahren aussehen wird, muss ich zugeben, dass ich einen echt guten Geschmack habe.* Der Uzumaki fühlte sich zu dem Zeitpunkt irgendwie unbehaglich, weil Sanari ihn verträumt ansah. „Wir sollten langsam schlafen, oder?“, fragte er, um das Thema zu wechseln. „OK.“
 

Er legte sich zu ihr, hielt aber zuerst ein wenig Abstand zu ihr. Der Grund dafür war, dass sie lediglich ein dünnes Nachthemd trug und ihn das ein wenig nervös machte. Nichtsdestotrotz ergriff er ihre Hand und schüttelte sich infolgedessen. *Was? Ihr Körper ist so kalt und zittern tut sie auch.* „San, du musst doch garantiert frieren. Warum trägst du nichts Wärmeres?“ „Das würde nichts bringen.“, entgegnete sie. „Durch mein Fieber ändert sich meine Körpertemperatur alle paar Minuten. Das ist aber nicht so wild. Außerdem habe ich dich, um mich zu wärmen.“ „Na ich kann dich ja schlecht frieren lassen.“, entkam es ihm betont uneigennützig. Er näherte sich der Kunoichi und umarmte sie von hinten.
 

Er war dabei enorm vorsichtig, um nicht irgendwelche unsittlichen Stellen zu berühren. Wie die Silberhaarige auf solche Versuche reagierte, wusste er nur zu gut. Zum einen war da der Kampf bei den Auswahl-Examen, wo sie von ihrem damaligen Gegner vor tausenden von Zuschauern betatscht wurde. Außerdem gab es zwischen ihr und Kojiro vor mehreren Jahren beim Training einen ähnlichen Vorfall, der damit endete, dass sie den Braunhaarigen minutenlang über das Trainingsfeld prügelte. Dennoch musste sich Arashi etwas zusammenreißen, seine Hände nicht doch höher wandern zu lassen. So gut er auch erzogen war, es änderte nichts an der Tatsache, dass er ein Teenager war und dementsprechendes Verlangen hatte. Alleine der Fakt, dass er mit seiner hübschen Freundin, die nur spärlich bekleidet war, zusammen in einem Bett schlief, ließ sein Blut bedeutend schneller fließen.
 

Trotz seiner Aufregung kehrte nach einer Weile Ruhe zwischen den Beiden ein. Ihr Körper wurde langsam wärmer und auch ihr Zittern stellte sich ein. Mehrere Minuten lang herrschte komplette Stille, sodass der Uzumaki schon dachte, dass sie eingeschlafen wäre, aber auf einmal ging erneut ein Beben durch die Hatake. Dieses Mal konnte es jedoch eigentlich nichts mit ihrer Temperatur zu tun haben. „Alles in Ordnung, San?“ „Mir geht’s gut.“, antwortete sie. Der Rothaarige horchte auf, weil sich ein leichtes Schluchzen in ihrer Stimme befand. Er löste sich von ihr und richtete sich auf. Er versuchte einen Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen, aber sie hielt sich ihre Arme vor dieses. Doch der Uzumaki ließ nicht locker und stützte sich leicht auf sie, um ihre Hände beiseite zu schieben. Seine Ahnung bestätigte sich. Sie hatte Tränen in den Augen. „Warum weinst du?“, fragte er sie mit warmer Stimme, doch sie drehte ihren Kopf nur verlegen zur Seite. „Sag schon.“ Sie nuschelte etwas Unerkennbares. Alles was er verstand war „Hand“. Demzufolge besah er sich eine. „Die andere, du Idiot!“ Er bewegte das angesprochene Körperteil leicht und fühlte etwas Weiches, was sich als Sanaris Busen herausstellte.
 

Als er das realisierte, schrak er augenblicklich hoch, fiel nach hinten und purzelte schließlich aus dem Bett. *Au, au, au. Ich wusste nicht, dass neben ihr zu schlafen so gefährlich sein kann. Ich bitte sie lieber um Verzeihung.* „Hast du dir was getan, Arashi?“, entkam es aus besorgt aus seiner Freundin. „Ja, keine Sorge. Sorry wegen der Sache gerade eben.“ „Du musst dich nicht entschuldigen. Das war ja sicher nicht deine Absicht.“ Der Uzumaki reagierte nur perplex. *Sie ist kein Stück sauer? Die soll einer verstehen.* Aber ihm waren jetzt andere Dinge wichtiger, als über so etwas Triviales nachzudenken.
 

Er stieg zurück ins Bett, aber anstatt sich hinzulegen, blieb er sitzen und sah sie aus den Augenwinkeln heraus an. „Was ist los, San?“ „Es ist nichts Wichtiges. Nichts über das du dir große Gedanken machen müsstest.“ „Doch das ist es.“, widersprach er. „Ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass es nicht viel gibt, wegen dem du weinst.“ „Es war lediglich eine Erinnerung an jemanden.“ „An wen?“ Sanari seufzte. Sie wusste, dass er nun nicht mehr locker würde und zudem wollte sie ihn auch nicht mehr im Dunkeln lassen. „Ich hab dir nie von Izumi Retari erzählt, oder?“ „Nein, wer ist das?“ „Meine Mutter.“ Die Augen des Rothaarigen weiteten sich. Ihre Mutter war immer eine Art Tabu-Thema zwischen ihnen gewesen. Vor vielen Jahren hatte er sie auf diese Angelegenheit angesprochen, was dazu führte, dass sie ihn tagelang ignoriert hatte. Seitdem war das Thema nie wieder aufgekommen.
 

„Sie war die Besitzerin eines Gasthauses in der Grenzregion zwischen dem Feuer- und dem Windreich. In der Nähe war auch ein kleines Dorf, welches vor ca. 16 Jahren von Angriffen Otogakures heimgesucht wurde. Darum wurde für mehrere Wochen das stärkste Team Konohas dort stationiert. Es beinhaltete sowohl meinen Vater, als auch deine Eltern. Der Hokage war damals allerdings noch ein Jounin und Tsunade-Sama Leiterin Konohas. Wie es der Zufall so wollte, lebten sie diese Zeit über in dem Gasthaus meiner Mutter.
 

Sie wurde sofort von der mysteriösen Art meines Vaters gefesselt. Sie war zu diesem Zeitpunkt bereits Anfang dreißig und hatte ihren Ehemann kurze Zeit zuvor durch eine schwere Krankheit verloren. Sie verbrachten zwar mehrere Nächte miteinander, aber das war mehr dem Fakt geschuldet, dass sie sich unsäglich einsam fühlte. Jedoch war es bei meinem Vater nicht groß anders. Sie fühlten sich eher durch ihre schweren Verluste verbunden und haben sich über ihre jeweilige Trauer hinweggeholfen. Nichtsdestotrotz entstand ich zu dieser Zeit.
 

Meine Mutter wollte ihm aber nicht zu Last fallen und so hielt sie ihre Schwangerschaft und meine Geburt viele Jahre lang geheim. Trotzdem hatte ich eine schöne Kindheit, weil mein Band mit ihr ungeheuer stark war. Ich war ihr ein und alles. Allerdings konnte ich das Gasthaus so gut wie nie verlassen, weil ich ein sehr kränkliches Kind war. Mein einziger Draht zur Außenwelt waren die Geschichten der Reisenden, denen ich immer gebannt lauschte. Damals waren solche Schwächeanfälle wie der heute keine Seltenheit. Oftmals lag ich tagelang im Bett. Meine Mutter hatte dann immer die Angewohnheit sich zu mir zu legen und mich zu wärmen. Obwohl sie einen völlig anderen Charakter als du hatte, habt ihr Beide eine Sache gemeinsam: Ihr strahlt eine Art Ruhe aus, die anderen Menschen ihre Sorgen vergessen lassen. Genau daran musste ich vorhin denken. Das hat meinen kleinen Gefühlsausbruch ausgelöst.“
 

Arashi legte einen Arm um sie. „Das erklärt natürlich einiges, aber eines verstehe ich nicht. Wie kommt es, dass du jetzt so gut wie nie krank bist, obwohl du doch so anfällig sein sollst?“ Auf diese Frage hin fuhr die Silberhaarige fort:
 

„Ich war ungefähr sieben Jahre alt. Mir ging es von Tag zu Tag schlechter. Die Ärzte hatten bereits alle Hoffnung aufgegeben. Ich hatte scheinbar die gleiche Krankheit, die auch meinen Stiefvater dahingerafft hatte. Erneut brach meine Mutter das Herz, aber auf einmal geschah etwas Seltsames. Mein Zustand verbesserte sich plötzlich wieder. Im Gegenzug wurde jedoch meine Mutter krank. Es war wie eine Waage. Umso gesünder ich wurde, umso kränker wurde sie. Es war als ob sie meine Krankheit in sich aufnahm. Obwohl sie schwer unter der Erkrankung litt, war sie glücklicher denn je. Sie bezeichnete es sogar als Wunder.“ Ihre Stimme stockte. Wieder bahnten sich Tränen ihren Weg an Sanaris Wangen herunter. Der Uzumaki nahm sie mitfühlend in den Arm und strich durch ihr Haar. „Ist schon gut, Sanari.“, flüsterte er. „Du musst nicht weiter erzählen, wenn es zu qualvoll für dich ist.“
 

Die Kunoichi schüttelte mit dem Kopf. „Nein, ich will, dass du es erfährst. Ehrlich gesagt möchte ich es sogar jemanden erzählen.“ Nach einem kurzen Moment beruhigte sie sich wieder und erhob die Stimme. „Ungefähr ein Jahr später wusste meine Mutter, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte. Ich war aber viel zu jung, um selbst für mich zu sorgen. Geschwister oder Verwandte hatte ich nicht. Darum entschied sie sich, zusammen mit mir unter Strapazen nach Konoha zu reisen und unsere Väter um Hilfe zu bitten. Beide stimmten sofort zu, obwohl gerade mein Vater geschockt über die Nachricht meiner Existenz war. Ich ging in seine Obhut über und übernahm auch seinen Namen, weil das meinen Einstieg in Konoha einfacher machen sollte. Wir wissen ja beide durch Kojiro, dass manche Konoha-Nin völlig Fremden extrem skeptisch gegenüberstehen.
 

Meine Mutter hingegen wurde ins Konoha-Hospital eingeliefert, aber es war bereits zu spät. Nicht einmal Sakura-Sama, die größte Medic-Nin der Welt konnte noch etwas für sie tun. Sie starb wenig später. Kurz nach dem Tod meiner Mutter erholte ich mich völlig von der Krankheit. Weißt du, an welchen Tag sie von uns ging?“ „Nein.“ „An meinen ersten Tag in der Akademie. Den Tag, an dem wir uns begegnet sind.“ „Ich glaube, ich erinnere mich.“, sagte er. „An diesem Tag kam Mama weinend von der Arbeit. Ich fragte sie, was passiert sei, aber sie erwiderte nur, dass ein wundervoller Mensch die Erde verlassen hatte. Sie muss von Izumi geredet haben.“ „Ja, wahrscheinlich. Weißt du, Arashi. Ich glaube das war Schicksal. Genau an dem Tag, als meine wichtigste Person von mir ging, trat eine neue in mein Leben. Jemand, der mich beschützen und jeden Schmerz von mir nehmen kann. Bitte, bitte hör niemals auf, über mich zu wachen, Arashi.“ „Ich schwöre es.“, hauchte er, bevor er sie küsste.
 


 

Zur selben Zeit war Naruto auf den Weg zurück in sein Zimmer, um mit seiner Frau zu reden. Es stellte sich aber heraus, dass er nicht so weit gehen musste, weil er ihr schon auf der Hälfte der Strecke begegnete. Sie schien auf ihn zu warten. Es entstand kurz Blickkontakt. „Du bist also noch wach, Schatz?“ „Natürlich.“, gab sie zurück. „Wir haben ja schließlich mal ausgemacht, alle Sachen zu klären, bevor wir zu Bett gehen. Hast du das vergessen?“ „Wie könnte ich? Es war ja schließlich meine Idee. Immerhin hat das unser Sexleben weitaus angenehmer gemacht.“ Er grinste, aber ihre Mimik zeigte Reaktion. *Soviel zum Versuch, die Stimmung ein wenig aufzulockern. Das könnte echt anstrengend werden.*, ging es ihm durch den Kopf.
 

Er bemerkte jetzt, dass sie vor dem Eingang des Gewächshauses standen. „Wieso gehen wir nicht hier rein, um zu reden?“, schlug er vor. „Einverstanden.“ Beide gingen ein Stück, bevor sie eine ruhige Stelle fanden. Der Blonde setzte sich auf einen Baumstamm und wollte gerade ansetzen, als sie ihn stoppte. „Warte kurz.“ Sie brachte gut zehn Meter zwischen sich und ihren Mann. „So, jetzt kannst du anfangen.“ „Was soll das?“ „Nur eine kleine Sicherheitsvorkehrung. Ich will ja schließlich nicht taub werden, wenn du mich wieder anschreist.“ Der Uzumaki fuhr sich durch die Haare. *Das geht ja gut los.*
 

„Komm schon, Sakura. Du weißt selbst, dass das heute völlig übertrieben war. Kakashi ist der Letzte, den man Vorwürfe machen sollte. Niemand konnte dieses Auskommen der Mission vorhersagen. Hätte ich gewusst, dass Kirigakure involviert werden würde, hätte ich niemals die Genin, sondern stattdessen nur Arashis Team mit der Unterstützung der ANBU hergeschickt.“ „Kakashis Aufgabe war einfach und simpel. Er sollte Arashi vor Schaden bewahren. Genau darum ist er doch sein Sensei geworden.“ „Du vergisst aber, dass diese Entscheidung schon Jahre zurückliegt.“, merkte der Kage an. „Es hat sich seitdem einiges verändert. Arashi ist nun schließlich schon ein Chuunin.“ „Das ändert nichts an der Tatsache, dass er für solche Missionen viel zu jung ist!“, entgegnete Sakura sauer. „Zu jung? Er wird im nächsten Monat fünfzehn. Überleg dir mal, was wir in diesem Alter für Missionen absolviert haben.“ „Und das ist jetzt der Maßstab, oder was?“ Ihre Stimme wurde deutlich lauter. „Ich dachte, du bist Hokage geworden, um dafür zu sorgen, dass unsere Kinder nicht das Gleiche durchmachen müssen wie wir.“
 

„Na schön, Sakura. Was willst du, das ich tue?“ „Es gibt eine Maßnahme, die dieses Problem schnell lösen könnte.“ „Und die wäre?“ „Ziehe Arashi von nun an vom aktiven Missionsdienst ab.“ Naruto entglitten bei dieser Antwort sämtliche Gesichtszüge. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“ „Natürlich! Er will ja schließlich ein großer Medic-Nin werden. Da kann er genauso gut im Krankenhaus arbeiten.“ „Ich kann nicht glauben, was du da sagst. Arashi ist eines, wenn nicht sogar das größte Talent seiner Generation. Er ist für die Zukunft des Dorfes unentbehrlich. Um später aber seinen Aufgaben gewachsen zu sein, braucht er Missionserfahrung.“
 

„Wer spricht da jetzt aus dir, Naruto? Der Hokage oder der Vater?“ „Wenn du es genau wissen willst: Beide. Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass Arashi da mitspielen würde, oder?“ „Solange du diese Entscheidung triffst, sehe ich da kein Problem. Er hat dir schon immer fast ausnahmslos gehorcht.“ „Er ist nicht mehr das Kind, das jede Entscheidung von mir ohne Murren akzeptiert. Er ist im Begriff erwachsen zu werden. Wenn ich das anordne, wird er rebellieren, soviel ist sicher.“ „Dann mach einen besseren Vorschlag!“, fauchte sie ihren Mann an.
 

„Naja…“ „Du gedenkst gar nichts zu tun, oder?“ Er beantwortete diese Frage nicht. Sie wandte sich von ihm ab. „Deine fehlende Anteilnahme ist echt nicht zu glauben. Dir scheint das alles völlig egal zu sein.“ „Jetzt mach aber mal halblang!“ Er war aufgestanden. Das Verhalten seiner Frau machte ihn wütend. Diese Anschuldigungen wollte er sich nicht gefallen lassen. „Ich war genauso krank vor Sorge wie du, also wage es nicht, mich hier als gleichgültigen Vater hinzustellen! Arashi ist aber genauso wie wir ein Ninja und das Leben eines Shinobi ist nun einmal gefährlich. Das war uns von Anfang an klar.“ „ICH WEIß!“, brüllte sie ihn an. „Ich weiß das doch.“
 

Sie sackte zusammen und hielt sich die Hände vors Gesicht. Tränen tropften auf den Boden. Naruto hasste diesen Anblick. Es versetzte ihn jedes Mal einen Tritt in den Unterleib, wenn er sie weinen sah. Er ging auf sie zu und tätschelte ihren Kopf. Sie lehnte diesen daraufhin an seine Brust. „Ich will das, was ich heute gesehen habe, nie wieder sehen.“, kam es schluchzend aus ihr. „Er hätte um Haaresbreite seinen Arm verloren. Ich will zu mindestens, dass er sich im Notfall selbst gut versorgen kann. Kannst du ihn bitte wenigstens während seiner Ausbildung bei mir von den Missionen fernhalten?“ „Das wird ihm wahrscheinlich auch nicht gefallen.“, erwiderte er. „Er muss davon doch nichts erfahren. Du wirst ihn halt einfach bei den Missionsplanungen nicht berücksichtigen. Es ist ja letztlich nur zu seinem Besten.“
 

Ihm kamen zwar einige Zweifel, ob das funktionieren würde, aber schließlich willigte er ein.
 


 

Am nächsten Morgen hatten sich alle am Eingang des Palastes versammelt. Da es sowohl Hidate, als auch Sanari wieder besser ging, entschieden sie sich Richtung Heimat aufzubrechen. Während sich der Hokage mit Königin Kazahana unterhielt, ging Sakura auf den alleine stehenden Kakashi zu. „Ich wollte mich wegen der Sache von gestern entschuldigen, Kakashi.“, sagte sie zaghaft. „Ich hab mich nicht gerade fair verhalten.“ „Keine Sorge, Sakura. Ich kann verstehen, dass du aufgewühlt warst. Vergessen wir die Sache einfach.“ „Gute Idee.“
 

Nachdem der Blonde alles geklärt hatte, wandte er sich der Masse an Konoha-Nin zu. Er bemerkte, dass zwei Personen fehlten. „Wo sind Arashi und Sanari?“, fragte er in die Runde, aber keiner wusste Bescheid. Er sah sich sein wenig in der Gegend um und erspähte die Beiden eng umschlungen in einer kleinen Seitengasse. „Ich will das Glück von euch beiden Turteltäubchen ja nicht stören, aber wir wollen los.“ Als sie das hörten, gingen sie augenblicklich auseinander. „Äh, ok.“
 

Beide gingen an ihm vorbei. Gerade die Hatake schenkte dem Uzumaki nicht einen Blick. *Mmh, wohl ein Nachwirkung wegen gestern.*, dachte er. *Naja, sie kriegt sich bestimmt bald wieder ein.*
 

So machte sich der Konvoi also auf den Weg durch die eisige Landschaft. Naruto und Sakura hielten sich dabei am hinteren Ende auf. Der Kage las gerade Ibikis Bericht. „Und irgendwelche neue Informationen über Kirigakure, Schatz?“ „Nein, scheinbar nicht.“, verneinte er. „Nichts, was wir nicht schon wussten. Ich frage mich nur, ob es nur ein Zufall war, dass sie in die Invasion involviert waren, oder ob sich das direkt gegen uns richtete.“ „Gute Frage.“
 

In der Mitte des Gefolge liefen Kiba, er seinen Sohn auf dem Rücken trug und Alexa, die herzhaft gähnte. „Hast du die Nächte nicht gut geschlafen, Alexa?“, wollte der Genin wissen. „Du siehst müde aus.“ „Das ist kein Wunder.“, mischte sich der Hyuuga ein. „Sie hat schließlich die ganze Zeit an deinem Bett gesessen.“ „Wirklich?“ „Das war keine große Sache.“, erwiderte sie mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen. „Du hast mich schließlich beschützt und außerdem würde ich das für jede Person machen, die mir so wichtig ist wie du.“ „Verstehe.“ Auf sein Gesicht legte sich ein sehr glücklicher Ausdruck, den sein Vater nicht wirklich deuten konnte. Dafür grinste Naruto vielsagend.
 

„Es liegt wohl zurzeit Liebe in der Luft, was?“ „Ja, ganz toll.“, gab die Rosahaarige missmutig von sich. „Komm schon, Schatz. Das ist doch was Schönes.“ „Ansichtssache. Was haben Arashi und Sanari eigentlich vorhin gemacht?“ „Ach, die sind nur übereinander hergefallen.“ „WAS?“, rief sie empört, was alle anderen dazu veranlasste, sich umzudrehen. Der Blonde hingegen blieb seelenruhig. „Reg dich ab. Das war ein Scherz.“ „Das ist ganz und gar nicht witzig!“, knurrte sie. Er seufzte. „Tu mir einfach nur den Gefallen und mach es Sanari nicht zu schwer. Du bist ja immerhin so etwas wie ihre erste Mutterfigur seit Izumi.“ „Ja, ich weiß.“
 

Die Angesprochenen bildeten zusammen mit Kojiro, Kaero und Shenji die Spitze des Geleitzuges. Der Kanirate klopfte dem Rothaarigen auf die Schulter. „Scheinst ja wieder völlig auf dem Damm zu sein, Rash.“ „Jap, ich bin so gut wie neu.“ „Ich habe es erst heute Morgen vom Sensei erfahren, aber dein Gegner scheint ja ein ziemlicher Brocken gewesen zu sein. Einer der sieben Schwertkämpfer Kirigakures, Respekt.“ „Ach, das war mehr Glück, als alles andere.“ „Also stimmt es tatsächlich.“, sagte der junge Hyuuga anerkennend. „So eine große Sache war das nun auch nicht.“, tönte Kaero. „Hätte ich schon ein Laminenter, dann hätte ich das auch hingekriegt.“ „Ganz schön selbstsicher, Brüderchen, aber das Laminenter-Training ist ziemlich anstrengend.“, warnte der Chuunin. „Echt wie sieht es denn aus?“ „Das wollte ich dich auch schon eine Weile lang fragen.“, pflichtete der Braunhaarige bei. „Wir haben jetzt ohnehin nichts zu tun, da kannst du uns genauso gut davon erzählen.“
 

Der Uzumaki versuchte sich zurückzuerinnern. „Nun, es begann eigentlich vor knapp drei Jahren an meinem zwölften Geburtstag…

Training

Zuerst einmal wünsch ich euch ein frohes neues Jahr. Das Jahr ist zwar schon ein paar Tage alt, aber schaden kann es ja nie ^^. Das neue Chap ist übrigens mit knapp 4500 Wörter das Längste bisher. Durch die Länge ist wieder einmal mein wohlbekanntes Problem mit der Wortvielfalt aufgetreten. Gerade das Wort "Techniken" kommt so um die 20 Mal vor, weil es hierzu kein wirklich gutes Synonym gibt. Ich hoffe, dass es den Lesespaß nicht schmälert ^^. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

Nochmal zur Erinnerung
 

" " = Gesprochenes

* * = Gedachtes
 

95. Training
 

Flashback
 

ca. 3 Jahre zuvor
 

Das Uzumaki-Anwesen beherbergte an diesem sonnigen Tag weit mehr Personen als gewöhnlich. Es waren nämlich neben der Uzumaki-Familie auch noch Tsunade, Kakashi, Kojiro und Sanari dorthin gekommen, um Arashis zwölften Geburtstag zu feiern. Sie saßen zu diesem Zeitpunkt allesamt um einen großen Tisch und aßen das von Arashi gewünschte Mahl: Ramen. Das wunderte jedoch keinen, weil der Rothaarige war genauso wie sein Vater und Bruder geradezu süchtig nach dem Nudelgericht. Aus diesem Grund bereitete Ichirakus jedes Jahr ein wahres Festessen für diese Feier vor.
 

Anschließend kam es zur Übergabe der Geschenke. Auch da gab es keine großen Überraschungen. Von den Hatakes bekam er Ninja-Lektüre, von Kojiro ein paar Hanteln und von seinen Geschwistern eine Zimmerpflanze und Coupons für Ichirakus. Das Präsent, was ihn aber am meisten interessierte, war das seiner Eltern. Er wusste schon seit Jahren, was er zu diesem Geburtstag erhalten würde und alleine die Vorfreude darauf hatte ihm tagelang den Schlaf geraubt.
 

Dementsprechend aufgeregt war er jetzt auch, als Naruto ihn bat mit ihm mitzukommen. Beide gingen in den Keller hinunter. Am Ende des Ganges gelangen sie an eine große Tür, die vom Blonden aufgeschlossen wurde. Sie führte zum einzigen Raum der Residenz, den niemand der Kinder betreten durfte. Darum stürzte der neugierige Arashi auch sofort hinein.
 

Das Zimmer war geräumiger, als er es erwartet hatte. An einer Wand hing ein großes Banner, das eine Spirale, das Clansymbol der Uzumaki-Familie zeigte. Außerdem befanden sich dort noch einige Regale, die mit Büchern und Schriftrollen gefüllt waren, eine verzierte Truhe und ein runder Tisch. „Setz dich, mein Sohn.“, entkam es dem Hokage. Während der junge Uzumaki Platz nahm, ging sein Vater zu einem der Regale, ergriff mehrere Sachen und legte Diese auf den Tisch. Es handelte sich um eine große Schriftrolle und ein kunstvoller Dolch.
 

„Mann, wie die Zeit verfliegt. Ich kann mich noch sehr gut an den Moment erinnern, als mein Großvater das mit mir gemacht hat, aber genug mit diesen alten Kamellen. Arashi, mit deinem heutigen Geburtstag erreichst du das Alter, welches dich nach der Tradition unseres Clans zu einem vollwertigen Mitglied macht. Darum erhältst du heute nicht nur ein, sondern zwei Geschenke.“ Er stellte sich hinter den Rothaarigen, griff in seine Tasche und legte anschließend etwas um dessen Hals. „Ich dachte, ich lasse es zu einer Kette machen. Du kannst es natürlich genauso gut wie ich als Anstecker tragen.“ „Nein, nein. Die Kette ist echt cool. Sie passt perfekt zum Symbol. Danke, Papa.“ „Schön, dass sie dir gefällt.“ Die Rede war von dem Abzeichen, welches Naruto Jahre später auch Kanto übergeben sollte. Der Beweis für die Mitgliedschaft des Uzumaki-Clans.
 

„Aber wie gesagt ist das nur eines deiner beiden Geschenke.“, entkam es dem Kage, als er zu der allein stehenden Truhe hinüberging. Auch diese war durch ein Schloss gesichert, welches er löste. „Ich musste nicht lange überlegen, um zu wissen, welches das ideale Exemplar für dich ist.“ Er holte ein blutrotes Katana und eine Schriftrolle der gleichen Farbe aus dem Behälter und zeigte sie dem Genin. Dessen Augen begannen zu leuchten. Er hatte sich schon Ewigkeiten auf diesen Augenblick gefreut. „Das ist das Lampeggiare Rouge, der rote Blitz. Dein zukünftiges Laminenter.“
 

Anschließend tat er es seinem Sohn gleich, ließ sich auf einen der Stühle am Tisch nieder und legte beide Gegenstände auf Diesen. Arashi wollte sofort nach dem Schwert greifen, aber Naruto zog es außerhalb seiner Reichweite. „Nana, nicht so hastig.“, entgegnete er. „Wir müssen vorher noch etwas erledigen, bevor es in deinen Besitz übergehen kann.“ Danach öffnete er die größere der beiden Schriftrollen. „Die Laminenter sind schon seit Generationen die größten Schätze unseres Clans und die damit verbundenen Techniken haben ihm zu viel Ruhm verholfen. Allerdings sind sie auch enorm gefährlich. Sie wurden zu einer Zeit erschaffen, die mit unserer kaum zu vergleichen ist. Damals war die Welt in einem anhaltenden Krieg der einzelnen Clans und an so etwas wie die fünf großen versteckten Dörfer war noch gar nicht zu denken. Dementsprechend wurden auch die Laminenter-Techniken entwickelt. Sie dienten zu keinem anderen Zweck, als zu töten. Mit der Zeit änderten sich aber die Vorstellungen unseres Clans und als eine Folge daraus wurde ein Kodex eingeführt. Er besagt, dass du die Techniken niemals zur eigenen Bereicherung benutzen darfst. Du darfst sie nur einsetzen, um jemanden, den du liebst zu beschützen.
 

Seit der Gültigkeit dieses Kodexes musste jedes Clan-Mitglied, dem ein Laminenter übergeben wurde, schwören diesen Kodex einzuhalten. Du bist da natürlich keine Ausnahme. Bei dir ist es sogar noch wichtiger, weil du als mein ältestes Kind das nächste rechtmäßige Oberhaupt unseres Clans bist. Eine deiner späteren Aufgaben als Oberhaupt wird es sein, diesen Kodex weiterzugeben.“ „Nur aus reiner Neugier: Was passiert, wenn ich diesen Kodex missachten würde?“ „Das hätte die Verbannung aus dem Clan zur Folge.“ Der Rothaarige schluckte. „Hör zu Arashi.“, sagte der Blonde ernst. „Diese Waffen können dir eine Menge Macht verleihen, welche du aber auch weise nutzen musst. Andernfalls könnten Menschen, die dir wichtig sind zu Schaden kommen.“ „Verstanden. Ich werde mich unter allen Umständen an den Kodex halten. Ich schwöre es.“
 

„Hervorragend. Ich habe auch keine andere Antwort erwartet.“, erwiderte Naruto und breitete die Schriftrolle aus. Sie listete etliche Namen auf. Unter den Namen waren Blutstropfen. Die Rolle ähnelte den Verträgen, die zwischen Shinobi und vertrauten Geistern abgeschlossen wurden. „Gib mir deine rechte Hand, Arashi.“ Er tat wie ihm geheißen. Der Hokage stach danach mit dem Dolch leicht in den Zeigefinger des Genin, sodass er zu bluten begann. „Jetzt träufele dein Blut auf die Schriftrolle unter deinen Namen.“ Als die Körperflüssigkeit das Papier berührte, begannen sowohl die Rolle, als auch alle Laminenter im Raum zu leuchten. „Was, was ist das?“, fragte er perplex. „Nichts was dich beunruhigen muss. Es ist lediglich die übliche Reaktion des Jutsus, das auf die Laminenter gelegt wurde.“ „Jutsu?“ „Ja, du musst wissen, dass es in der weit zurückliegenden Vergangenheit mehrere Raubversuche von anderen Shinobi auf die Laminenter gab. Darum haben unsere Ahnen mit einem Versiegelungs-Jutsu sichergestellt, dass niemand anderes außer Mitglieder des Uzumaki-Clans die Laminenter-Techniken nutzen könnten. Nur Menschen, die auf dieser Schriftrolle ihr Blut hinterlassen haben, können unbeschadet Chakra in die Schwerter leiten. Diese Verfahrensweise ist allerdings streng geheim und ist nur den Clan-Mitgliedern bekannt, also kein Wort davon nach außen, OK?“ „Alles klar.“ „Gut. Ruhe dich heute noch ausgiebig aus, denn morgen beginnen wir das Training.“
 


 

Der nächste Tag begann für den Genin eigentlich wie jeder andere, nur ein wenig später als sonst, weil die gestrige Feier bis spät in die Nacht gegangen war. Etwas verschlafen trat er in die Küche, wo seine Geschwister und Sakura gerade frühstückten. Seine Mutter stellte ihm schweigend sein gewohntes Frühstück vor die Nase. „Wo ist Papa?“, fragte er bevor er sich über seine Cornflakes hermachte. „Der ist bei einer Besprechung mit Shikamaru und Yamato, dem Leiter der ANBU.“, erwiderte die Rosahaarige. „Was?“, rief er undeutlich. „Rede nicht mit vollem Mund!“, belehrte sie ihn scharf. Er schluckte runter und fuhr fort: „Ich dachte, dass wir heute mein Laminenter-Training anfangen. Wie soll das jetzt funktionieren?“ Die Jounin zeigte als Antwort nur ins Wohnzimmer. Dort saß der Hokage auf dem Sofa und las in der Zeitung.
 

„Also ist er doch da.“ „Das ist nur ein Schattendoppelgänger. Er wird dir alles Wichtige zeigen.“ „Also trainiert er mich nicht persönlich.“, schlussfolgerte er enttäuscht. „Was erwartest du bitte, Arashi? Es geht nicht anders. Dein Vater hat immerhin einen zeitraubenden Job. Die Geschicke des Dorfes lenken sich schließlich nicht von selbst. Also hör auf wie ein kleines Kind herum zu maulen!“ *Wow, Mama ist ja heute echt grantig. Sie hat bestimmt einen Kater von gestern* Er lehnte sich leicht zu seiner Schwester hinüber und flüsterte: „Du hättest mich ruhig warnen können, dass Mama so schlecht gelaunt ist.“ „Ich hab gedacht, dass du da selbst drauf kommst. Sie ist doch immer so, wenn Oma Tsunade hier übernachtet.“ „Habt ihr beide etwas zu sagen?“, warf ihre Mutter bissig ein. Beide schüttelten nervös den Kopf. „Gut, dann macht euch fertig für die Akademie.“, sagte sie zu den beiden Blonden gewandt. „Ihr seit schon spät dran.“
 

„Kann ich die heute mal nicht ausfallen lassen, Mama? Ich lerne garantiert mehr, wenn ich Rash bei seinem Training zusehe.“ „Du kennst die Antwort, Kaero. Komm außerdem nicht noch einmal auf die Idee, dich zwischen den Stunden aus dem Staub zu machen. Du weißt, wie dein Vater auf solche Dinge reagiert.“ „Ja, ja.“, entkam es dem Akademieschüler gelangweilt.
 

Nachdem die beiden Jüngeren das Haus verlassen hatten, gingen Arashi und der Schattendoppelgänger in den großen Garten des Anwesens, wo zwei Katanas in den Boden gespießt worden waren. „So, hast du dein Laminenter dabei, mein Sohn?“ „Hai.“ „Gut, du kannst mir sicherlich sagen, warum diese Schwerter so besonders sind.“ „Na, es ist das Material, oder?“ „Richtig.“, bestätigte der Kage. „Die Laminenter bestehen aus Mytril, einem extrem seltenen Metall. Es ist viele Male härter als Stahl und trotzdem bei gleicher Größe nur halb so schwer. Durch diese Beschaffenheit kann man mit Ihnen andere Materialien wie zum Beispiel eben Stahl zerstören, wenn man genug Kraft einsetzt.“
 

Er zog sein blütenweißes Katana und ging zu den beiden in der Erde steckenden Schwertern und zerteilte eines von ihnen mit einem mächtigen Streich. „Das ist aber nicht die größte Besonderheit an Mytril. Es ist außerdem die Substanz, welches Chakra besser leitet als jede andere. Das ist die Basis für alle Laminenter-Techniken. Als erstes wirst du lernen, wie man im ganz normalen Zweikampf die Eigenschaften von Mytril am besten einsetzt. Dabei sind zwei Vorgänge ausschlaggebend: schärfen und härten. Im Angriff benutzt du dein Chakra, um die Klinge um ein Vielfaches zu schärfen und das Gleiche tust du in der Verteidigung um die Härte zu verstärken.“ Wieder demonstrierte er seine Erklärungen an einem anderen Schwert. Dieses Mal zerlegte er es aber mit einer Leichtigkeit, als wäre es das Simpelste auf der Welt.
 

„Das wird deine erste Trainingseinheit sein. Du wirst üben, dein Chakra in die Klinge zu leiten.“ „Das ist alles? Was ist mit den Techniken?“ Naruto lachte. „Was bringt es zu versuchen dir komplizierte Techniken beizubringen, wenn du nicht einmal die Grundlagen beherrscht? Die musst du schon vorher lernen. Die dürftest du aber in einer Woche oder so verinnerlicht haben. Übe sie einfach fleißig und dann sehen wir weiter.“ Danach löste sich der Schattendoppelgänger in Rauch auf und ließ den Rothaarigen alleine zurück. *Mann, wer hätte gedacht, dass dieses Training so langweilig sein könnte.*, dachte er missmutig.
 


 

Wie versprochen standen sich Vater und Sohn eine Woche später wieder gegenüber. Nun aber nicht mehr im Garten, sondern in einem kleinen Waldstück am Rande Konohas. Außerdem handelte es sich dieses Mal auch um den originalen Naruto. „Hast du den Dreh jetzt raus?“, wollte dieser wissen. „Ja, ich glaube schon.“ „Gut, laut Tenten ist auch dein allgemeines sechsmonatiges Schwertkampftraining beendet.“ „Ja, obwohl ich nicht verstehe, warum du mir das nicht beigebracht hast.“ „Ich wollte halt, dass du von der Besten lernst. Sie ist immer hin die stärkste Konoha-Nin, wenn es um den Waffengebrauch geht.“ „Warte mal, sie ist sogar besser als du, Papa?“ „Sicher, sie hat es ja auch seit Kindertagen praktiziert. Mir wurde der Umgang mit dem Schwert erst im Alter von neunzehn Jahren vermittelt, aber genug davon. Ich bin neugierig, wie weit du gekommen wirst. Darum werde ich jetzt mit einem gewöhnlichen Katana angreifen und du wirst versuchen, es mit Hilfe der Härtung abzuwehren.“ „OK.“
 

Beide gingen in Stellung. Arashi war sich sehr sicher, dass er das Härten nun sehr gut beherrschte und außerdem würde sein Vater ohnehin nicht ernsthaft angreifen. Zu mindestens dachte er das. Umso geschockter war er, als er wenige Sekunden kaltes Metall an seinem Hals spürte. Der Blonde hatte seinem Sohn das Katana einfach aus der Hand geschlagen. Es steckte in einem naheliegenden Baum. Der Rokudaime seufzte. „Arashi, wenn du die Sache nicht ernst nimmst, können wir es auch sein lassen. Ich habe zu viele Dinge zu tun, um hier meine Zeit zu verschwenden.“ „Ich meine es ernst.“, widersprach der Genin. „Dann ist es wohl noch zu früh für dich. Vielleicht mangelt es dir in diesem Feld noch am nötigen Talent.“
 

Arashis Mine verdunkelte sich. *Was ist verdammt nochmal sein Problem? Ich habe diese öden Übungen drei bis vier Stunden täglich einstudiert und jetzt muss ich mich hier als faulen Verlierer hinstellen lassen?* Er ging zu seinem Schwert und zog es dem Baumstamm. „Ich will es nochmal versuchen.“ „Von mir aus.“
 

Also wiederholten sie die Prozedur. Abermals durchbohrte eine Klinge die Rinde eines Baumes. Es war allerdings ein Teil von Narutos Katana, das vom Rothaarigen abgetrennt worden war. Der Blonde besah sich die Überreste seiner Waffe und begann zu grinsen. „Sehr gut, mein Sohn. Das nächste Mal tust du das aber gleich und musst nicht erst von mir angestachelt werden.“ „Huh?“ „Hast du mir das gerade eben wirklich abgekauft? Als ob ich sowas jemals ernst meinen würde, aber es hat deinen Fokus geschärft und genau das wollte ich erreichen. Du musst beim Laminenter-Stil immer voll konzentriert sein.“ „Also bin ich nicht talentlos?“ „Was? Nein, natürlich nicht.“, winkte der Kage ab. „Du bist immerhin mein Sohn. Wir sollten jetzt aber das Aufwärmen beenden und zum richtigen Training kommen.“ „Benutzt du nun dein eigenes Laminenter?“ „Gott, nein. Ich will dich schließlich nicht umbringen. Ein Halb-Laminenter wird völlig ausreichen.“ „Hoffentlich geht das dann aber nicht auch zu Bruch.“ „Bist ja wieder ziemlich siegessicher, was? Mal sehen wie du das am Ende dieses Tages siehst.“
 


 

Als Sakura am Ende des Tages die Tür ihres Hauses aufmachte und sich die Beiden besah, bekam sie beinahe einen Herzinfarkt. Die Kleidung des Genin war völlig verdreckt. Seine Hände, Arme und Beine zierten Schlieren, Kratzer und blaue Flecke. Naruto war das komplette Gegenteil. Auf seinem weißen Mantel war nicht ein Staubkorn. „Was ist passiert?“, fragte sie geschockt. „Ach nichts weiter. Nur ein wenig Training. Arashi hat sich für den ersten Tag echt gut gemacht.“ Die Rosahaarige wollte gerade etwas erwidern, aber der Blonde folgte geradewegs seiner Nase ins Gebäude. „Ah, sehr gut. Das Essen scheint schon fertig zu sein. Ich hab einen Bärenhunger. Achso eine Sache noch, Schatz.“, sagte er bevor er in die Küche einbog. „Flick bitte Arashi wieder zusammen, sodass er das Training morgen auch durchhält. Ich hab mir nämlich den ganzen Tag freigeschaufelt, um mich nur darum kümmern zu können.“ Der Rothaarige wurde bei diesen Worten kreidebleich. *Den, den ganzen Tag? Ich hab die letzten sechs Stunden kaum überlebt. Seit wann ist Papa eigentlich so ein Tyrann beim Training?* Es war wohl ganz gut, dass er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass sein kleines Martyrium mehrere Wochen in Anspruch nehmen würde.
 


 

Knapp drei Wochen später saß Arashi in der heißen Quelle, die zum Uzumaki-Anwesen gehörte, und streckte sich. „Mann, meine Knochen bringen mich um. Ein Glück, dass Papa das Training heute früher beendet hat.“ „Ach, bin ich so grausam?“, ertönte eine Stimme hinter ihm. Dem Genin entglitten alle Gesichtszüge, als er seinen Vater erblickte, der ebenfalls ins Wasser stieg. „Ich äh-“ „Schon gut, mein Sohn. Ich weiß selbst, dass ich dich die letzten Wochen ziemlich hart rangenommen habe, aber ich dachte mir, dass ich dir den Laminenter-Stil genauso lehre, wie er mir beigebracht wurde. Wir werden übrigens nachher noch eine kleine Trainingssession einlegen. Jedoch wirst du dieses Mal nur zusehen.“
 

Nachdem sie ihr Bad beendet hatten, machten sie sich auf den Weg zu einer kleinen Wiese in der Nähe. Der Uzumaki blickte verwundert auf viele Holzkonstruktionen, die auf der Grasfläche standen. „Was ist das?“, entkam es ihm sofort. „Eine Art Trainingsparcours, den Yamato ein guter Freund von mir aufgebaut hat. Zudem wird er ihn für uns auch instandhalten. Er soll dir eine Hilfe beim Erlernen der Laminenter-Techniken sein.“ Das Gesicht des Genin hellte sich auf. „Also lerne ich endlich die richtigen Techniken?“ „Ja, die Grundlagen hast du dir jetzt angeeignet. Außerdem muss ich dann nicht mehr immer mit deiner Mutter diskutieren, wenn du vom Training was abbekommst. Daher kommen wir zur nächsten Stufe des Trainings. Bevor ich sie dir aber zeige, erkläre ich dir ein paar theoretische Sachen:
 

Über die letzten Generationen wurden insgesamt zwanzig Techniken entwickelt. Sie können in vier Klassen eingeteilt werden, die man auch als Grade bezeichnet. Du wirst zunächst die Techniken des ersten Grades erlernen, was durchaus ein Jahr in Anspruch nehmen. Es handelt sich dabei um folgende fünf: Klingentanz, Spiralstoß, Splittersalve, die punktuelle Zerstörung und eine der wenigen defensiven Techniken, dem Chakra-Netz.“ Anschließend demonstrierte er die einzelnen Vorgehensweisen an dem Gelände. Arashi war sichtlich beeindruckt und konnte es kaum erwarten mit dem Training zu beginnen.
 


 

Fünf Monate später
 

An diesem Tag waren Vater und Sohn wieder einmal auf dem Trainingsfeld. Der Rothaarige arbeitete sich gerade durch den Parcours hindurch, während er vom Blonden begutachtet wurde. *Sehr gut. Er hat sich innerhalb eines halben Jahres alle Grundlagen und Techniken des ersten Grades zu eigengemacht, sogar ein wenig schneller, als ich es erwartet habe.* Er drehte sich jetzt um, weil er von jemanden gerufen wurden. Sein zweiter Sohn landete schliddernd vor seiner Nase. „Papa, Papa, ich habe es endlich hinbekommen.“, gab er aufgeregt von sich. „Was?“ „Na, Rasengan, was sollte ich sonst meinen?“ „Wirklich?“, erwiderte der Kage ungläubig. Er hatte ihm knapp ein Jahr zuvor die Schritte erklärt, aber eigentlich dürfte seiner Einschätzung nach ein achtjähriges Kind nicht die nötige Chakra-Kontrolle besitzen, um dieses schwierige Jutsu anwenden zu kommen.
 

„Natürlich, warte ich zeig es dir. Ich hab ja immer Schwierigkeiten mit der dritten Stufe gehabt, weil ich die Chakra-Kugel nicht stabilisiert bekommen habe. Ich konnte zwar das Chakra erzeugen und die Rotation reinbringen, aber dann noch den nötigen Druck aufrechtzuerhalten war einfach zu viel auf einmal. Darum hab ich die Schritte aufgeteilt.“ Naruto begann zu grinsen. Er hatte schon eine Ahnung, was Kaero gleich tun würde, und sie sollte sich auch bewahrheiten.
 

Der Akademieschüler erschuf nämlich einen Schattendoppelgänger und erschuf mit dessen Hilfe die Chakra-Sphäre in seiner Hand. Der Blonde klopfte seinem Sprössling auf die Schulter. „Hervorragende Arbeit, Kaero. Man merkt sofort, dass du mein Sohn bist.“ „Hehehe, hey Rash, hast du das gerade gesehen?“, brüllte er seinem Bruder triumphierend entgegen. „Ja, klar. Das ist klasse, aber werde deswegen nur nicht übermütig.“ „Ach, du bist doch nur neidisch! Schließlich habe ich ganze zwei Jahre früher als du das Rasengan gemeistert.“ „Tss, dafür habe ich es ohne Schattendoppelgänger hinbekommen.“ „Na und? Das ist doch egal. Mein Rasengan ist garantiert auch stärker als deins.“ „Wir können es ja ausprobieren.“, entkam es dem Genin siegessicher und er erschuf ebenfalls das Jutsu. „Klar.“
 

Beide Brüder rannten aufeinander zu. Naruto sah dem Treiben interessiert zu. Die Kontrahenten hatten sich fast erreicht, als sie an ihren Handgelenken gepackt und um ihre eigene Achse geschleudert wurden. Kurz nachdem sie auf den Boden geknallt waren, vernahmen sie eine furchteinflößende Stimme: „Könnt ihr zwei Idioten mir mal bitte sagen, was in euch gefahren ist?“ Die Jungen sahen auf und erstarrten zu Salzsäulen. Über ihnen stand eine sichtlich wütende Sakura, die ihre Kinder anfunkelte. „Rasengan kann ernsten Schaden anrichten, also benutzt es nicht um eure Stärke zu messen! Ich will so etwas nicht nochmal sehen, verstanden? Andernfalls kann ich euch auch gerne ein paar Schläge auf eure Hintern verpassen, wenn ihr so scharf auf Schmerzen seid.“ „Verstanden.“, kam es gleichzeitig aus den jungen Uzumakis.
 

„Spielverderberin.“, flüsterte Naruto leise vor sich hin. Die Rosahaarige warf ihrem Mann sofort einen tödlichen Blick zu. „Spielverderberin? Soweit ich weiß, sind starke Angriffstechniken kein Spielzeug! Außerdem müsste es eigentlich dein Job sein, dafür zu sorgen, dass sie keine Dummheiten anstellen! Schließlich hast du ihnen Rasengan beigebracht.“ Er sah sie nur sprachlos an. *Das kann sie doch unmöglich gehört haben. Manchmal ist mir die Frau echt unheimlich.* Zu seinem Glück wurde die Kunoichi jetzt von Alexa abgelenkt, die miesgelaunt am Trainingsfeld ankam. Sie alleine musste die Gerichte für ein geplantes Picknick schleppen, weil sie ja zuerst von ihrem Bruder und dann auch noch von ihrer Mutter zurückgelassen wurde. Ihre schlechte Stimmung verbesserte sich auch beim anschließenden Essen nicht.
 

„Kaum zu glauben, dass ich das alles alleine tragen musste.“, beschwerte sich die Blonde. „Das ist wohl die Belohnung für die Auszeichnung, die ich heute erhalten habe.“ „Was für eine Auszeichnung?“, wollte der Kage interessiert wissen. „Ach, das war nichts Großes. Es gab nur einen Aufsatzwettbewerb der Akademien Konohas und Sunas, an dem ich teilgenommen habe.“ „Und was war dein Thema?“ „Die Aufteilungen der Teams. In den meisten Kreisen ist ja die Meinung vertreten, dass die optimale Aufteilung die Zusammenstellung von Experten der einzelnen Ninjakünste ist, aber meiner Meinung nach sind die Spezialfähigkeiten der betroffenen Shinobi entscheidender. Ich habe in meinem Bericht einzelne Szenarien aufgezeigt, wo die Aufteilung nach den speziellen Anlagen günstiger als die konservative Variante wäre. Das hat der Jury wohl gefallen.“ „Das ist beeindruckend, Schatz.“, lobte Naruto seine Tochter. „Aber das kommt ja nicht aus dem Nichts. Taktik war ja schon immer eines deiner stärksten Felder. Du wirst später sicher eine sehr gute Teamleiterin abgeben.“ „Meinst du?“ „Natürlich. Bei deinem Fleiß wird das bestimmt kein Problem für dich.“
 

Der Hokage besah sich seine drei Kinder, die sich nun über das Essen hermachten. *So wie es aussieht, hat nicht nur Arashi erfreuliche Fortschritte gemacht. Auch Alexa und Kaero entfalten sich prächtig. Ich hoffe nur, dass sie in Frieden aufwachsen können und ihnen genug Zeit bleibt, um sich weit genug zu entwickeln, damit sie dem gewachsen sind, was in der Zukunft warten wird.* Er merkte zuerst gar nicht, dass alle Augen auf ihn gerichtet war. „Was ist?“ „Ich habe gefragt, ob du noch Reis möchtest, Papa.“, sagte Alexa. „Oh, entschuldige, Schatz. Ich war wohl kurz weggetreten. Nein Danke. Ich bin satt.“ „Alles in Ordnung, Schatz?“, fragte Sakura etwas besorgt. „Ja klar. Mir geht’s gut.“
 

Selbst mit dieser Antwort kam die Kunoichi trotzdem nicht herum sich zu wundern. *Manchmal wünschte ich, dass ich wüsste, was in seinem Kopf vorgeht. Es gibt immer wieder Phasen, wo er völlig gedankenabwesend ist, als ob er sich über irgendetwas Sorgen macht. Ab und zu frage ich mich, ob er mir vielleicht etwas verheimlicht, um mich nicht zu beunruhigen.* Damals wusste sie noch nicht, dass ihre Vermutung durchaus zutraf und sie nicht von alles eine Ahnung hatte. Das erfuhr sie aber erst mehrere Jahre später.
 


 

Am nächsten Morgen ging es zu Arashis Überraschung nicht zum gewohnten Trainingsplatz. „Wo gehen wir hin?“ „In die Nähe der Hokage-Felsen. Die Gegend ist für die nächste Stufe des Trainings besser geeignet.“ „Nächste Stufe?“ „Wir gehen zu den Laminenter-Techniken des zweiten Grades über.“ „Klasse. Bei dem Tempo habe ich die zwanzig Techniken im Nu gelernt.“ Naruto lachte daraufhin. „Träum weiter. Jetzt wird es erst richtig schwierig. Es kann Jahre dauern, um nur eine Technik des zweiten Grades zu erlernen. Immerhin gilt jeder Uzumaki, der acht der zehn Techniken der ersten beiden Grade beherrscht, als Meister des Laminenter-Stils.“ „Du bist garantiert einer, oder?“ Der Hokage antwortete nur mit einem Nicken.
 

„Aber müsste man nicht alle Techniken anwenden können, um ein wirklicher Meister zu sein?“ „So simpel ist das nicht.“, entgegnete der Blonde. „Man unterscheidet nämlich noch zwischen dem einhändigen und zweihändigen Laminenter-Stil, also ob man mit einem oder zwei Laminenter kämpft. Die Techniken des dritten Grades sind allesamt dem zweihändigen Stil zuzuordnen. Sie werden auch als Manteltechniken bezeichnet. Es sind Aktionen, die keine eigentlichen Angriffe sind, sondern deine Fähigkeiten, wie Angriff, Verteidigung oder Geschwindigkeit verbessern. Damit bleiben nur noch die Techniken des vierten Grades, die legendären Laminenter-Techniken, welche nur entweder mit dem weißen, schwarzen oder beiden angewendet werden können. Somit sind wir auch beim nächsten Thema, der Einteilung der Laminenter:
 

Wie du weißt, werden sie in zwei legendäre und zehn gemeine Laminenter unterschieden, aber selbst unter den normalen gibt es noch fünf speziellere Exemplare, die Elementar-Laminenter. Jedes der fünf verstärkt jeweils ein Element. Deines ist übrigens eines davon, das Feuer-Laminenter. Sie verstärkt also die feuerelementare unter den Laminenter-Techniken.“ „Warte mal kurz.“, unterbrach Arashi seinen Vater. „Seit wann haben Laminenter-Techniken Elemente?“ „Sie haben welche, zu mindestens die des zweiten Grades. Das macht es auch fast unmöglich, alle fünf zu lernen, weil man alle Elemente beherrschen müsste.“
 

Sie kamen nun am Ort an, den Naruto für das Training ausgesucht hatte. „So, fangen wir wieder mit einer kleinen Demonstration an. Diese Angriffe haben nämlich eine völlig andere Durchschlagskraft. Da mein Hauptelement Wind ist, bietet sich der Windschnitt zur Vorführung an.“ Er stellte sich vor einen großen und zog sein Katana. <Laminenter, Windschnitt> Mit nur einen Streich teilte er das meterdicke Gestein wie Butter. „Wow!“, war die unmittelbare Reaktion des Rothaarigen. „Ich sagte ja, sie ist den bisherigen von dir gelernten Attacken in Sachen Angriffskraft weit überlegen. Du wirst aber zunächst eine andere Technik lernen, die Höllenklinge. Ich erkläre dir jetzt die Vorgehensweise:
 

Du leitest zuerst dein elementarisches Chakra mit deiner freien Hand in die Klinge. Sie beginnt daraufhin zu glühen und zu dampfen. Danach stichst du die Klinge in den Gegner oder das Objekt.“ Er setzte sein Erklärtes in die Tat um und stieß sein Schwert in eine der Steinhälften. Sie glitt völlig problemlos in den Fels, aber mehr passierte nicht. Dem Genin war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. „Du hast mehr erwartet, oder?“ „Eigentlich schon.“ Naruto schmunzelte und wandte sich wieder dem Stein zu. <Kai> . Arashi fiel nach hinten über. Das Gestein hatte augenblicklich Feuer gefangen. Was daraufhin geschah, war für den jungen Uzumaki fast unvorstellbar. Der Fels schmolz unter der enormen Hitze. „Entspricht das jetzt deinen Erwartungen?“ „W- Was hast du gemacht?“ „Ich hab das komplette elementarische Chakra in der Klinge auf einmal in den Stein befördert. Wie du hier sehen kannst, sind die Auswirkungen verheerend. Du musst dir nur vorstellen, dass der Fels ein Mensch gewesen wäre. Überlebenschancen wären kaum vorhanden. Darum darfst du diesen Angriff nur als absolut letztes Mittel anwenden.“ „Hai.“
 

Flashback Ende
 

Arashi trank einen Schluck Wasser. Seine Kehle war vom Erzählen staubtrocken. Die gesamte Geschichte hatte fast zwei Stunden in Anspruch genommen. Dabei hatte er natürlich Einzelheiten wie das geheime Versiegelungsjutsu des Uzumaki-Clans ausgelassen. „Wie ging es weiter?“, fragte Kojiro den Rothaarigen. „Naja, mein Vater hatte Recht mit seiner zeitlichen Einschätzung. Ich habe ca. fünfzehn Monate gebraucht, um die Höllenklinge vollständig zu lernen.“ „Und die hast du dann gegen den Kiri-Nin eingesetzt?“, warf Shenji ein. „Ja.“ „Mann, ich will auch endlich mein Laminenter haben.“, entkam es Kaero genervt. Er ließ sich zurückfallen und wandte sich an seinen Vater. „Hey Paps, wann bekomme ich endlich mein Laminenter?“ Der Angesprochene seufzte. „Wie oft denn noch, Kaero? Du kriegst es genauso wie dein Bruder zu deinem zwölften Geburtstag.“ „Aber das ist unfair!“ „Wie ist das bitte unfair? Es ist genau das Gegenteil. Du beginnst dein Training genau wie jeder andere Uzumaki.“ Der Genin ließ sich von seinen bestimmten Worten aber nicht beirren und redete den gesamten Rückweg munter auf den entnervten Hokage ein.
 


 

So damit endet die Schneereich-Arc. Im nächsten Chap wird dann auch wieder Hitomi vorkommen.

Unverständnis

Hat ein wenig länger gedauert, als gewollt, aber hier ist nun das neue Chap. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

52. Unverständnis
 

Seit zwei Monaten waren die Konoha-Nin um Arashi wieder in ihrer Heimat. Der Rothaarige saß gerade in Ichirakus Ramen und schlürfte eine Nudelsuppe. Er machte irgendwie einen gelangweilten Eindruck. Jemand hielt ihm von hinten die Augen zu. „Rate wer!“ Er erkannte die Stimme sofort. „Hy, San.“, entkam es ihm desinteressiert. „Hey! Was ist das bitte für eine Reaktion? Du kannst dich ruhig ein wenig mehr freuen, dass du deine Freundin nach einer Woche wiedersiehst.“ „Entschuldige.“ „Was ist los? Du siehst miesgelaunt aus.“ „Was los ist?“ Plötzlich änderte sich seine Stimmung. Er hielt ihr eine Schriftrolle vor die Nase. „Guck dir das mal an.“ Sie öffnete die Rolle und las sie sich durch. Sie verstand aber kein Wort, weil dort nichts weiter als komplizierte Formeln standen. „Was ist das?“ „Mein augenblicklicher Lebensinhalt.“ „Ich versteh nicht ganz.“ „Das ist eine Liste von Zusammenstellungen der bekanntesten Gifte.“, erklärte der Chuunin. „Ich soll sie auswendig lernen. Meine Mutter hat sie doch nicht mehr alle! Ich könnte es ja noch verstehen, wenn das nur ein kleiner Teil meines Trainings wäre, aber ich mach nichts anderes. Seit Wochen lerne ich nur theoretische Sachen, wie Anatomie und so. Kein praktisches Training, geschweige denn Missionen. Ich habe seit unserem Einsatz im Schneereich das Dorf nicht mehr verlassen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber ich verrecke hier vor Langeweile.“
 

Die Hatake sah ihren Freund schief an. Er benahm sich merkwürdig. „Das geht bestimmt bald vorbei, Rash.“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „Das denkst aber auch nur du. Ich habe noch zehn Monate davon vor mir.“ „Woher weißt du das?“ „Meine Eltern haben vor, mich in meiner gesamten Ausbildung von Missionen fernzuhalten. Sie haben aber keine Ahnung, dass ich das weiß. Kaero hat das nämlich nur durch Zufall aufgeschnappt.“ Er erzählte ihr danach von der Diskussion seiner Eltern. „Mmh, irgendwie kann ich sie verstehen.“, sagte Sanari. „Ich ja auch. Deswegen habe ich ja eine ganze Weile mitgespielt, aber ich habe es langsam satt. Meine Mutter scheint sich nicht einmal Mühe zu geben, mein Training interessant zu gestalten. Ihrer Meinung nach soll ich auf jede noch so kleine und unwahrscheinliche Situation vorbereitet sein. Darum prügelt sie mir diese ganzen Theorien rein, obwohl ich stattdessen viel wichtigere Sachen lernen können.“
 

„Sie hat halt Angst um dich, was kein Wunder ist, wenn man bedenkt, was im Schneereich vorgefallen ist.“ „Sag mal, auf welcher Seite stehst du hier eigentlich, Sanari?“, raunte er sie an. „Ich steh auf gar keiner. Aber warum versuchst du nicht einmal, dich in ihre Lage zu versetzen? Weißt du, was es für ein Gefühl ist, wenn man sieht, wie jemand der dir wichtig ist schwer verletzt in einem Bett liegt und beinahe gestorben wäre?“ „Wir sind verdammt nochmal Shinobi und auch keine Genin mehr! Mein Vater ist ja der gleichen Meinung. Ich versteh auch gar nicht, warum er da mitspielt. Er ist schließlich der Hokage und somit entscheidet er in Sachen Missionen. Meine Mutter sollte sich da gar nicht einmischen.“ „Dein Vater ist im Gegensatz zu dir erwachsen und in der Lage Kompromisse einzugehen. Es ist nicht immer das Beste wie ein schmollendes Kind mit dem Kopf durch die Wand zu wollen.“ „Ach jetzt bin ich also ein kleines Kind? Mann, ich bereue richtig, dich eingeweiht zu haben. Hätte ich gewusst, dass ich bei dir mit keiner Unterstützung rechnen kann, hätte ich dir nichts erzählt. Auf solche Leute kann ich ehrlich gesagt verzichten. Mir ist es auch ein Rätsel, warum du dich mit meiner Mutter nicht verstehst. Ihr seid doch vom gleichen Schlag. Warum setzt ihr euch nicht zusammen, trinkt eine Tasse Tee und überlegt euch, wie ihr am besten anderen Leuten das Leben vermiesen könnt.“
 

Die Silberhaarige glaubte nicht, was sie sich da bieten lassen musste. In ihrer Wut griff sie nach einem Glas Wasser und schüttete ihn die Flüssigkeit über den Kopf. „Hier, vielleicht kühlt das deine Birne ein wenig ab. Ich muss mir das echt nicht gefallen lassen. Melde dich, wenn du wieder normal bist. Bis dahin habe ich dir nichts zu sagen.“ Danach stapfte sie aus dem Restaurant. Arashi schaute ihr nur bedröppelt nach. Ayame, die Besitzerin Ichirakus hatte die ganze Szene mit angesehen und fasste sich nur an die Stirn.
 

Wenige Minuten später trappte der Rothaarige in Richtung Uzumaki-Residenz. Nun war seine Laune endgültig auf dem Tiefpunkt. *Was war denn das für eine Aktion? Ich habe vielleicht zu viel gesagt, aber deswegen muss sie doch nicht gleich so ausflippen. Wenn sie denkt, dass ich bei ihr ankomme und um Verzeihung bettle, hat sie sich aber geschnitten.* Er hielt jetzt an, weil er eine bekannte Stimme vernahm. Er folgte ihr und sprang auf den Ast eines Baumes. Sein Blick fiel auf Hitomi, die scheinbar gerade mit einen Jungen lauthals diskutierte. Er konnte aber nicht genau verstehen, um was es ging. Arashi stutzte. „Ist das nicht der Bengel mit dem sie gestern schon einmal aneinandergeraten sein soll?“
 

Flashback
 

Einen Tag zuvor
 

Hitomi kam wie an jedem Morgen gutgelaunt in ihr Klassenzimmer. Sofort hörte sie ein kurzes Kläffen und etwas landete auf ihren Kopf. „Hey Ikama! Was machst du denn da?“, rief ein dunkelhaariger Junge seinem schwarzen Hund entgegen, der daraufhin wieder vom Kopf der Uzumaki heruntersprang. Bei dem Jungen handelte es sich um Saito Inuzuka. Trotz seiner enormen Ähnlichkeit mit Kiba war er lediglich sein Neffe. Er war einer der Ersten, der mit Hitomi in Kontakt gekommen war, was in erster Linie an Ikama lag. Der Schüler nahm seinen Begleiter auf den Arm. „Echt, manchmal denke ich, dass du Hitomi lieber magst als mich.“ „Wie kann man sie auch nicht mögen?“, sagte jemand und hakte sich bei der Schwarzhaarigen ein. „Morgen, Hitomi.“ „Guten Morgen, Reika.“, erwiderte die Uzumaki freundlich.
 

Das Mädchen war Reika Okazi, Mitglied eines ziemlich unbekannten Clans Konohas. Sie war charakterlich gesehen so ziemlich das genaue Gegenteil zur ruhigen Hitomi: laut, offen und recht exzentrisch. Vielleicht wurden die Beiden deswegen so schnell Freunde. Im Großen und Ganzen waren die Okazi und der Inuzuka die einzigen Mitschüler, die die Uzumaki wirklich an sich heranließ. Sie war auf Grund ihrer schweren Vergangenheit fremden Menschen gegenüber enorm misstrauisch und hielt sich meistens im Hintergrund. Trotzdem war sie wegen ihrer lieben und süßen Art sehr beliebt und hatte mit eigentlich niemanden Probleme.
 

Dieses Glück hatte aber nicht jeder. Vor allem ein Junge hatte einen schweren Stand in der Klasse: Nero Fukase. Er war zwar ungeheuer intelligent, aber seit seiner Geburt an den Rollstuhl gebunden. Dadurch war er Schikanen anderer Schüler ausgesetzt. Insbesondere Kai Hyuuga tat sich dabei hervor. Dieser war Hanabi Hyuugas Sohn und somit Hinatas Neffe. Er war ähnlich wie Shenji sehr stolz auf seine Herkunft, aber zu einem extremen Ausmaß. Er sah jeden, der einem unwichtigerem Clan entsprang als Menschen zweiter Klasse an. Außerdem hatte er eine enorm dominante Ausstrahlung, was dazu führte, dass andere ihm entweder hinterherliefen oder Angst vor ihm hatten. Die einzigen Ausnahmen waren Reika und Saito.
 

In diesem Moment hatte der Hyuuga dem Fukase mal wieder die Brille gestohlen und warf sie mit anderen hin und her. Auf einmal bellte Ikama einen von Kais Mitläufern an, sodass Dieser kurz abgelenkt wurde. Das nutzte Saito, um sich die Brille zu schnappen. Anschließend reichte er Nero die Sehhilfe. „Danke.“ „Keine Ursache.“ „Hey, pfeif deine Töle zurück, Hundejunge!“, blaffte der Hyuuga. „Wie war das?“ „Du hast mich schon gehört. Wie soll ich euch Tieranbeter sonst bezeichnen?“ „Seltsam. Hat Sensei Hinata, du weißt schon, dein Clan-Oberhaupt nicht so einen Tieranbeter geheiratet?“ Kai hatte darauf keine Antwort. Der Inuzuka stolzierte triumphierend davon und schlug mit Reika ein. Die Uzumaki sah sich das alles nur schweigend mit an, aber innerlich brodelte sie. Sie verabscheute den Hyuuga wie keinen anderen. Er war die erste intolerante Person, die ihr in Konoha begegnet war. Durch ihn wurde sie immer wieder an ihre schreckliche Vergangenheit erinnert.
 

Kurz danach kam Iruka ins Klassenzimmer und begann den Unterricht. Während der Schulstunde beugte sich die Okazi zu Saito herüber und flüsterte: „Sag mal, ist Kai außerhalb der Akademie eigentlich genauso drauf?“ „Woher soll ich das denn wissen?“ „Na, du bist doch mit ihm verwandt, oder?“ „Ja, über drei Ecken, aber der einzige Hyuuga mit dem ich regen Kontakt habe, ist mein Cousin Hidate und der hat mit Kai nichts gemein.“ „Hidate?“ „Ein Genin und Teamkollege meiner großen Schwester.“, erklärte Hitomi. „Ein echt netter und höflicher Junge. Er trainiert mit mir öfters Taijutsu und ist fast jeden Tag bei mir zuhause. Ich glaube meine Schwester und er mögen sich.“ „Natürlich. Sie sind ja sicherlich Freunde.“ „Nein, ich mein nicht freundschaftlich, sondern eher romantisch, so wie unsere Eltern. Du weißt schon, mit Händchen halten und Küssen und so.“ „Echt? Wie alt ist deine Schwester denn?“ „Zehn.“ „Dann ist sie ja schon ziemlich weit. Ich für meinen Teil kann dem Akt, jemand anderen die Zunge in den Mund zu stecken nichts abgewinnen.“ „Ich auch nicht.“ „Hey ihr Beiden. Quatschen könnt ihr in der Pause!“, ermahnte Iruka die Mädchen. „Hai.“
 

Eigentlich hatten sich die drei Schüler auf einen völlig normalen restlichen Schultag gefreut, aber Kai und ein paar andere hatten andere Pläne. Sie hatten sich den Fukase gegriffen und schoben ihn munter vor sich hin. „Hey lasst mich in Ruhe!“ „Wehr dich doch, wenn es dir nicht gefällt.“, entkam es dem Hyuuga hämisch. „Gott, kannst du dich nur an Schwächeren vergreifen, Kai?“, gab Reika, die mit Saito und Hitomi hinterher geeilt kamen, laut von sich. „Hast du was gesagt, Nobody?“ „Soll mich das treffen?“, lachte sie. „Da musst du dir schon was Besseres einfallen lassen.“ „Was setzt du dich überhaupt für den ein? Die Akademie ist für Leute gedacht, die später Shinobi werden sollen. Der Bengel kann nicht mal geradeaus laufen. Was hat so einer für eine Berechtigung, hier zu sein?“ „Wahrscheinlich ist es der Fakt, dass er zehnmal schlauer ist als du. Unser Dorf braucht nicht nur starke Kämpfer, sondern auch Strategen. Sagt dir der Name Shikamaru Nara etwas? Er ist der Leiter des strategischen Teams Konohas und gleichzeitig stellvertretender Hokage.“ „Jetzt weißt du, warum er nur Stellvertreter ist.“, spottete der Schüler.
 

„Er mag zwar wichtig sein, aber der Hokage macht Konoha erst so berühmt. Er ist unglaublich stark und regiert mit eiserner Hand. Er hat garantiert die gleichen Vorstellungen wie ich. Darum werde ich ihn auch später beerben. “ „Halt endlich die Luft an!“, rief Hitomi wütend. Alle Anwesenden drehten sich überrascht zur Schwarzhaarigen um. Sie hatte sich lange zurückgehalten und wollte eigentlich nicht auffallen, aber nun platzte ihr der Kragen. Sie konnte viel ertragen, aber das jemand Lügen über ihren wichtigsten Menschen erzählte, wollte sie nicht hinnehmen. „Was weißt du denn über meinen Vater? Er kennt wahrscheinlich nicht mal deinen Namen. Anders als du vielleicht glaubst, leitet er unser Dorf mit seinem Herzen und dem Willen des Feuers, einer Denkweise über Toleranz und Gemeinschaft, also dem Gegenteil deiner Ansichten. Eines kann ich dir garantiert sagen. Mit deiner jetzigen Meinung wirst du nie Hokage werden.“
 

„Du jetzt also auch, Hitomi? Du bist anders als die Versager, die sich als deine Freunde bezeichnen. Du bist Mitglied des einzigen Clans Konohas, der dem Hyuuga-Clan ebenbürtig bist. Warum bist du nur so schwach? Die starken und bedeutenden Clans herrschen über die unwichtigen. So einfach ist das.“ „Das ist Schwachsinn! Nur weil man berühmte Eltern hat, ist man doch nicht gleich ein besserer Mensch. Ich kenne meine leiblichen Eltern nicht einmal und hatte nur riesiges Glück, dass ich Menschen gefunden habe, die mich sofort akzeptierten und liebten. Zufälligerweise waren Diese dann wichtige Shinobi. Das Einzige was du hier tust, ist deine Herkunft zu deinem Vorteil auszunutzen. Jetzt lass endlich Nero zufrieden.“
 

„Und was machst du, wenn ich mich weigere?“, fragte er grinsend und schob den wehrlosen Fukase an den Rand einer Treppe. „Was würdest du zum Beispiel tun, wenn ich ihn die Treppe herunterstoße?“ „Hör auf damit! Das geht selbst für deine Verhältnisse viel zu weit.“, brüllte der Inuzuka und machte einen Schritt auf Kai zu. Der spielte aber nur weiter mit dem Rollstuhl herum, bis seine Hände auf einmal von den Griffen abrutschten. Der Rollstuhl geriet außer Kontrolle und in eine gefährliche Schieflage. Saito wollte noch eingreifen, aber jemand kam ihm zuvor.
 

Die Schüler spürten zwei kurze Luftzüge. Als Nächstes landete Kai an einer Wand. Er sah verdutzt auf und erschrak. Vor ihm stand ein sichtlich angefressener Hidate. Noch bevor er etwas sagen konnte, ertönte eine Stimme hinter dem Blauhaarigen. „Hey Mann, das war ganz schön knapp. Anstatt dem Bengel eine mitzugeben, hättest du dich lieber um den Rollstuhl kümmern sollen! Ich hätte das Ding fast nicht mehr erwischt.“ „Du warst doch genau hinter mir. Ich wusste, dass du das hinkriegst. Du hattest da mein vollstes Vertrauen, Kaero.“ „Du hast echt die Ruhe weg, Hidate.“ *Aber seit wann ist er schneller als ich? Ich bin kaum hinterhergekommen. Ich muss mehr trainieren. Es kann ja wohl nicht sein, dass ein Gleichaltriger besser als ich ist.“, dachte der Blonde, als er das Gefährt wieder sicher hinstellte. „Alles in Ordnung, Kleiner?“ Er bekam keine Antwort. Nero schien völlig durch den Wind zu sein.
 

Dafür hatte sich Hitomi wieder gefangen. „Was macht ihr Beide hier?“ „Wir sollten hier was von Papa abgeben. Lex ist gerade bei Sensei Iruka. Wir hörten nur jemanden brüllen und haben mal nach dem Rechten geschaut. Was ist hier eigentlich passiert?“ „Nichts weiter. Es war nur ein Scherz.“ „Hör auf zu lügen, Kai!“, entkam es sauer der Schwarzhaarigen. „Das war tödlicher Ernst. Durch deine kleinen Machtspiele wäre Nero beinahe die Treppe heruntergestürzt.“ „Halt die Klappe, du Miststück!“ Ein weiteres Mal prallte Kais Rücken an die Wand. Diesmal hatte Kaero den Jungen am Kragen gepackt und angehoben. „Pass du lieber auf, wie du mit meiner kleinen Schwester redest, du Zwerg!“ „Du machst deinem schlechten Ruf wohl alle Ehre.“, sagte Hidate enttäuscht. „Hast du wieder unseren Namen benutzt, um dich aufzuspielen?“ Der Schüler mied den Blick seines Cousins. Dem reichte das als Antwort.
 

„Echt, bei deinem Anblick wird mir schlecht. Du bist eine Schande für unseren Clan. Was glaubst du, wie lange meine Mutter dafür gekämpft hat, dass unser Clan endlich nicht mehr als verstaubt und altmodisch angesehen wird? Er hatte durch seine früheren Taten viel Kritik und Skepsis auf sich gezogen. Auch der Hokage hat eine Menge Vermittlungsarbeit zwischen dem Hyuuga-Clan und anderen Familien geleistet und sie schließlich wieder näher zusammengeführt. Und du hast nix Besseres zu tun, als das zu boykottieren, indem du überall herum posaunst, wie sehr die Hyuuga anderen Shinobi überlegen seien sollen. Ich sag dir was: Leg dir endlich ein wenig Kameradschaftlichkeit zu, sonst prügel ich sie dir ein. Wenn selbst das nichts bringt, schmeiß ich dich aus dem Clan raus, sobald ich das offizielle Oberhaupt bin.“ Anschließend ließ er seinen Vetter stehen und zog von dannen. Sowohl die beiden Uzumakis, als auch Saito sahen das perplex mit an. Der sonst so enorm höfliche und schüchterne Genin zeigte jetzt ein völlig anderes Gesicht. Er schien geradezu angewidert von seinem Cousin zu sein.
 

Kaero drehte sich kopfkratzend zu seiner Schwester um und stutzte. Ihm fiel jetzt erst auf, dass auch die Okazi anwesend war. „Oh, hy Reika. Ich hab dich bis eben gar nicht bemerkt, was bei deiner Größe aber auch nicht überraschend ist.“ „Seltsam. Du bist auch komplett untergegangen. Hidate hat dir ja ziemlich die Schau gestohlen.“ „Pff, ein Gentleman hält sich meistens im Hintergrund.“ Dann bist du ja sowas wie ein Anti-Gentleman.“, stichelte die Okazi. „Sympathisch wie eh und je. Hey, ich hab eine Idee. Wir wollen nachdem das hier erledigt ist, zur Residenz und was Essen. Warum kommt ihr Drei nicht mit uns? Dann kann ich Reika als meine Freundin vorstellen. Mama flippt bestimmt aus, wenn ich nach Rash und Lex auch noch mit jemanden ankomme. Das könnte echt lustig werden.“
 

Diese Worte trafen die Okazi völlig unerwartet. „N-ein, ich kann nicht. Ein andermal vielleicht.“, stammelte sie mit hochrotem Kopf. Der Blonde zog bei dieser Reaktion eine Augenbraue nach oben. *Kaero, du Idiot!*, fluchte Hitomi innerlich. *Darüber macht man keine Scherze.* „Ich muss auch passen.“, fügte Saiko hinzu. „Mmh, schade. Was ist mit dir Schwesterchen?“ „Ja, okay. Ich komm gleich. Ich verabschiede mich nur schnell.“, beantwortete die Uzumaki die Frage seines Bruders. „OK, ich geh schon mal vor.“
 

Nachdem der Blonde den Flur verlassen hatte, rappelte sich Kai auf und ging an den drei Schülern vorbei. Im Vorbeigehen flüsterte er der Schwarzhaarigen noch etwas zu: „Das wirst du noch bereuen.“
 


 

Der nächste Schultag verlief eigentlich wie jeder andere, bis es zu einem folgereichen Vorfall kam. Es begann damit, dass Saito vom Hof wieder ins Klassenzimmer kam. Hitomi saß alleine an ihrem Platz und las gerade in einem Lehrbuch. „Wo ist Reika?“, fragte der Inuzuka. „War sie nicht mit dir zusammen?“, erwiderte sie verdutzt. „Nein, wie kommst du darauf?“ „Sie ist vor einer halben Stunde los und wollte zu dir nach draußen.“ „Seltsam, naja, sie wird schon wieder auftauchen.“
 

Diese Zuversicht bestätigte sich jedoch nicht. Selbst als es zur Stunde klingelte, war sie immer noch verschwunden. Auch Iruka wunderte sich über diese Abwesenheit. Doch kurz bevor er nach dem Aufenthaltsort fragen konnte, ging ein Schrei durch das gesamte Gebäude. Der Chuunin stürmte sofort aus dem Zimmer. Die Schüler folgten ihm neugierig. Der Lehrer kam beim Ursprung des lauten Tons an und sah die Schulkrankenschwester, die vor der Tür zu einer kleinen Besenkammer kniete. Irukas Augen weiteten sich, als er sah, was sich in der Kammer befand. Dort lag Reika, die gefesselt und geknebelt worden war. Zudem waren ihr die Augen verbunden worden. Die Reaktion des Chuunin wurde aber von Saitos und Hitomis völlig überschattet.
 

Sie hechteten in das kleine Zimmer und befreiten ihre Freundin. Diese kniff die Augen zu, weil sie sich wieder an die Helligkeit gewöhnen musste. Zudem hechelte sie nach Luft. „Was ist geschehen?“, wollte Saito wissen. „Ich weiß es nicht. Ich wollte gerade zu dir, aber ich wurde von hinten niedergeschlagen. Als ich wieder aufgewacht bin, war ich hier.“ Der Kopf des Inuzuka schnellte in Richtung der Gruppe der restlichen Schüler. Er wusste sofort, wer dafür verantwortlich war. Er stand auf, bahnte sich den Weg durch die Masse und ging auf Kai los. Kurz bevor seine Faust aber dessen Gesicht erreichen konnte, hielt ihn Iruka zurück.
 

„Was soll das?“ „Er hat Reika das angetan. Er wollte sich garantiert rächen.“ „Ich hab keine Ahnung, was du meinst.“, erwiderte der Hyuuga unschuldig. „Du-“ „Das reicht jetzt!“, sagte der Chuunin entschieden. „Er kann es nicht gewesen sein, weil er die komplette Pause im Klassenraum war.“ „Es ist genau, wie es Sensei Iruka gesagt hat. Ich habe keine Ahnung, warum du hier unbegründete Anschuldigen machst. Ich würde niemals einem Mitschüler etwas antun.“
 

Hitomi sah diese Szenerie zähneknirschend mit an. Sie wusste mit absoluter Sicherheit, dass Kai verantwortlich, aber auch zu clever war, um das persönlich getan zu haben. Es war garantiert einer seiner Handlanger. In diesem Augenblick spürte sie zum ersten Mal seitdem sie in Konoha war wieder ein Gefühl, dass sie eigentlich schon vergessen hatte: Hass. Sie kochte vor Wut. Eines setzte sie sich auf jeden Fall in den Kopf. Sie würde dafür sorgen, dass Kai hierfür zur Verantwortung gezogen worden würde. Darum stelle sie ihn nach dem Unterricht auf dem Schulhof.
 


 

„Was kann ich für dich tun, Hitomi?“ Die Schwarzhaarige kam sofort zum Punkt. „Du warst es, nicht wahr? Ich meine die Sache mit Reika.“ „Du hast doch Sensei Iruka gehört. Ich war zu der Zeit im Klassenzimmer. Du warst doch auch da.“ „Ja, aber das heißt noch nicht, dass du nichts damit zu tun hast. Es könnte einer deiner Freunde gewesen sein, die du auf sie angesetzt hast. Wer sollte sonst Reika sowas antun.“ Keine Ahnung, aber traust du mir das tatsächlich zu?“ Sie gab keine Antwort, darum fuhr er mit einem schiefen Lächeln fort. „Und selbst wenn ich was damit zu tun hätte, gäbe es keine Beweise für meine Schuld.“
 

Diese Bemerkung reichte für die Schwarzhaarige schon aus, um ihr Gewissheit zu geben. „Warum sie? Du wolltest doch mich büßen lassen.“ Der Hyuuga lachte. „Glaubst du tatsächlich, dass ich so dumm bin? Ich vergreife mich doch nicht an der Tochter des Hokage, aber du hast mich durch dein Geplapper vor Hidate bloßgestellt. Das konnte ich doch schlecht auf mich sitzen lassen.“ „Also war es wirklich nur wegen mir.“, stellte sie bestürzt fest. „Vielleicht überlegst du dir nächstes Mal, was du von dir gibst.“
 

Die Uzumaki schüttelte mit dem Kopf. „Warum? Warum tust du so etwas? Das hast du doch nicht nötig. Du kommst aus einem bedeutenden und angesehenen Clan. Du hast bestimmt eine liebende Familie und -“ „WAS WEIßT DU SCHON?“, fuhr er ihr ins Wort. „Du hast doch keine Ahnung. In meinem ach so tollen Clan bin ich immer nur das fünfte Rad am Wagen. Alles dreht sich nur um Hidate und Shenji. Ständig höre ich den gleichen Spruch: Ich solle mir doch ein Beispiel an den Beiden nehmen. An Hidate, den so lieben und höflichen Jungen oder an Shenji, das so talentierte Genie. Das konnte ich mir dank dir auch gestern wieder anhören. Niemals bekomme ich den Respekt, der mir zusteht. Es ist wie die Hölle. Weißt du wie es ist nie mit stolzen Augen gesehen zu werden?“ „Ja, allerdings.“, bestätigte Hitomi wütend. Sie geriet immer mehr in Rage.
 

„Bis vor wenigen Monaten wurde ich nur mit verhassten Augen angesehen und wie Dreck behandelt. Du bezeichnest dein Leben als Hölle? Du hast doch gar keine Ahnung, wie hart das Leben sein kann! Aber obwohl ich in meiner Vergangenheit schlecht behandelt wurde, siehst du von mir nicht, dass ich Menschen quäle, um Aufmerksamkeit zu bekommen, die mir verwehrt geblieben ist. Nichts gibt dir das Recht dazu. Du wirst dich bei Reika entschuldigen!“ „Damit ich mir wieder eine Moralpredigt meiner Mutter antun muss? Nein, Danke!“ Er drehte sich um und schritt davon. „Hey! Bleib stehen! Ich bin noch nicht fertig mit dir!“ „Vergiss es! Laber jemanden voll, den das interessiert.“, entkam es ihm teilnahmslos. „HALT!“, schrie sie ihm hinterher.
 

Er warf noch einmal einen Blick über seine Schulter. Plötzlich erstarrte sein kompletter Körper. Er fiel zur Seite um und blieb regungslos liegen. Trotzdem waren seine Augen weit aufgerissen. Sie wusste gar nicht, wie ihr geschah. Alles was sie fühlte, waren starke Kopfschmerzen. Auf einmal landete Arashi zwischen ihr und dem Hyuuga. „Aniki?“, entkam es Hitomi verdutzt. Der Rothaarige schenkte ihr aber erst einmal keine Aufmerksamt und kümmerte sich stattdessen augenblicklich um den Verletzten. Er realisierte sofort, dass sich Kai in einem Genjutsu befand. *Das ist ein extrem hochrangiges Genjutsu, fast schon stärker als die von Sanari.* Er leitete ein wenig seines Chakra in Kais Körper und befreite ihn damit aus dem Genjutsu. Der Schüler verlor anschließend das Bewusstsein.
 

Die Schwarzhaarige konnte die gesamte Situation überhaupt nicht einschätzen. „Was ist passiert?“ „Das ist ja wohl mein Text!“, entgegnete der Chuunin. „Wieso hast du bei dem Jungen ein Genjutsu angewandt? Was um alles in der Welt ist in dich gefah-“, seine Stimme stockte. Zum ersten Mal hatte er sie angesehen. Sein Blick blieb an ihren Pupillen haften. Diese waren blutrot. „Sharingan?“, entwich es ihm leise. „Ich habe gar nichts gemacht! Er ist einfach so umgefallen.“, verteidigte sie sich. „Verkaufe mich nicht für blöd!“, raunte er sie genervt an. „Ich habe klar gesehen, wie ihr euch gestritten habt. Dann wollte er gehen und hast ihm befohlen anzuhalten. Das hat er ja dann auch gemacht.“
 

Sie wollte etwas erwidern, aber die stechenden Schmerzen in ihrem Kopf wurden immer stärker. Sie fasste sich an ihr Haupt und verzog das Gesicht. Schließlich ließ der Schmerz nach und ihre Pupillen nahmen wieder die gewohnt schwarze Farbe an. „War das wirklich ich?“, fragte sie vorsichtig. Ihre Stimme wurde zittriger. „Ich sehe hier niemand anderen.“ Arashi besah sich den Verletzten. *Mann und ich dachte, dass der Tag nicht noch schlechter werden könnte.* „Was-“ „Sei still!“, unterbrach er sie harsch. „Ich muss nachdenken.“ Die Uzumaki zuckte bei diesen Sätzen merklich zusammen. Sie war es schlicht nicht gewöhnt, dass ihr großer Bruder in so einem scharfen Ton mit ihr sprach. Das verbesserte nicht gerade ihren Gemütszustand.
 

Nach ein paar Sekunden erschuf der Rothaarige zwei Schattendoppelgänger, die in verschiedene Richtungen aufbrachen. „Was machst du da?“ „Ich hole Mama und Papa her.“, war die kurze Antwort des Uzumaki. „Bekomm ich jetzt Ärger?“ „Das wird sich noch herausstellen.“ Er hob den Hyuuga an und trug ihn in Richtung Hitomi. „Er wird doch wieder gesund, stimmt’s?“ „Ich will es doch mal hoffen. Ich kann ihm nicht helfen. Mama muss sich ihn mal ansehen. Es hat ihn ziemlich mitgenommen.“ Sie sackte zusammen und hielt sich die Hände vors Gesicht. Das war alles zu viel für sie. „Ich wollte das alles nicht. Du musst mir glauben, Aniki.“, schluchzte sie und Tränen rannen zwischen ihren Fingern an ihren Wangen herunter. Arashi hatte für diese Reaktion wenig Verständnis. „Beruhige dich und hör auf zu weinen! Tränen bringen uns jetzt auch nicht weiter. Komm lieber mit. Wir bringen ihn erst einmal in die Akademie.“ Schweren Herzens folgte sie schweigend ihrem Bruder.
 

Achso, ich hab übrigens die Charakterbeschreibungen aktualisiert bzw. vervollständigt. Ihr könnt ja gerne mal einen Blick drauf werfen.

Eskalation

Es ist eine ganze Weile her, aber ich melde mich auch mal wieder und habe ein neues Chap im Gepäck. Ich habe auch bei den Charakterbeschreibungen die neuen Ränge nochmal erklärt und jeden Shinobi den jeweiligen Rang zugewiesen.
 

Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

53. Eskalation
 

In dem kleinen Krankenzimmer der Akademie schrieb die Schulkrankenschwester an einem Bericht. Sie horchte jetzt auf, weil sie schnelle Schritte näher kommen hörte. Nachdem sie sich erhoben hatte, ging sie zur offen stehenden Tür. Als sie einen Blick in den Flur warf, rannte fast Arashi in sie hinein, der immer noch Kai Hyuuga trug. „Was ist los?“, fragte sie perplex. „Es gab einen kleinen Unfall.“, erwiderte er vorsichtig. „Meine Eltern sind schon auf dem Weg hierher. Könnten sie bitte noch Sensei Hinata und Sensei Iruka herholen? Sie müssen davon erfahren.“ „In Ordnung. Leg den Jungen erst mal auf dem Bett ab. Sie dürften gleich hier sein.“
 

Es dauerte keine zwei Minuten bis die Lehrer in das Zimmer gestürmt kamen. Sie sahen sogleich den bewusstlosen Hyuuga. „Was ist mit Kai passiert, Arashi?“, kam es aus Iruka. „Er wurde von einem starken Genjutsu getroffen.“ „Wer ist dafür verantwortlich?“ Der Rothaarige antwortete nicht sofort. „Sag schon, Arashi!“ „Meine Schwester.“ „Alexa? Seit wann beherrscht sie solche Genjutsus?“ „Nein, es war Hitomi.“ Der Umino sah ihn daraufhin skeptisch an. „Das kann nicht dein Ernst sein. Hitomi dürfte nicht einmal die Grundlagen beherrschen. Es müsste für sie unmöglich sein, so etwas zu bewerkstelligen.“ „Das war kein normales Genjutsu, sondern eines das mit dem Sharingan zu tun hat.“, entgegnete der Uzumaki. „Dann wäre es durchaus möglich.“, warf Hinata ein. „Eine der Mächte des Sharingan ist die Fähigkeit starke Genjutsus einzusetzen, aber dazu müsste sie es vollständig beherrschen. Soweit ich weiß hat der Hokage sie noch nicht einmal darüber informiert, dass sie es besitzt. Was ist überhaupt genau vorgefallen?“
 

„Naja, sie hatte mit dem Schüler eine lautstarke Diskussion. Sie war wütender, als ich sie je gesehen habe. Irgendwann wollte ihr Gesprächspartner losgehen und sie hat ihm befohlen anzuhalten. Danach hat das Genjutsu zugeschlagen. Wenn ich ehrlich bin kann ich nicht wirklich sagen, ob sie das willentlich getan hat oder es lediglich ein Unfall war.“ „Es war definitiv keine Absicht.“, entgegnete die Hyuuga. „Jetzt ergibt es auch Sinn. Ein ungeübter Besitzer eines Kekkei Genkei kann die Kontrolle über Dieses verlieren, wenn er Gefühlsausbrüche, wie eben zum Beispiel einen Wutanfall hat. Genau das scheint hier passiert zu sein, obwohl ich sagen muss, dass die Stärke der Auswirkungen schon ungewöhnlich ist. Sie muss enormes Potenzial haben. Ein Unfall passt aber auch einfach besser zu Hitomis Charakter. Sie ist nicht der Typ, der anderen vorsätzlich schaden würde.“ „Das ist wahr.“, stimmte Iruka zu.
 

Arashi sah auf Grund dieser Ausführungen nachdenklich zum Bewusstlosen. *Also war es doch nicht ihr Verschulden. Vielleicht war ich ein wenig zu harsch zu ihr.* Er wurde jetzt aus seinen Gedanken gerissen, weil erneut Schritte durch die Flure hallten. Im nächsten Moment standen mehrere Personen in der Tür. Es waren nicht nur Naruto und Sakura, sondern auch noch Tsunade und Ino. Die Dazugekommenen waren Dank Arashis Schattendoppelgänger schon über die grundlegenden Sachen informiert. Der Hokage kam sofort zum Punkt und fragte nach Neuigkeiten. Hinata klärte sie daraufhin auf.
 

„Verstehe. Ich habe mir schon gedacht, dass es so abgelaufen ist.“, sagte der Blonde. „Wo ist Hitomi zurzeit?“ „In meinem alten Klassenraum.“, antwortete der Rothaarige. „Gut. Sie ist bestimmt aufgewühlt. Gehe am besten zu ihr, Sakura. Kläre sie außerdem über ihr Sharingan auf.“ „Meinst du nicht, dass es dafür noch zu früh ist?“ „Zu früh? Nein. Ich hätte sie schon längst darüber in Kenntnis setzen und mit ihr trainieren sollen. Dann wäre es mit Sicherheit nicht hierzu gekommen.“ „Es war nicht ihr Fehler, Hokage-Sama.“, entkam es dem Umino. „Ja, Iruka hat Recht. Es war ein Unfall.“, pflichtete Hinata bei. „Es ist auch egal, wer daran schuld ist.“, gab Naruto von sich. „Ich will erst einmal wissen, was genau der Junge gesehen hat.“ Er blickte dabei zu Ino hinüber, die sofort verstand. Währendem Sakura das Zimmer verließ, legte die Yamanaka ihre Hand auf die Stirn des Schülers und konzentrierte sich. Mit Hilfe ihrer Gedankenübertragung sah sie in die Erinnerungen des Hyuugas.
 

Knapp zwei Minuten später berichtete sie, was sie gesehen hatte. „Also der Junge schien von dem Genjutsu nicht groß was mitgekriegt zu haben. Ihm wurde einfach schwarz vor Augen und er verlor das Bewusstsein.“ „Sehr gut, das macht die Sache ein wenig unkomplizierter.“ „Ähm, ich habe auch noch gesehen, um was der Streit ging.“, fuhr sie fort. „Hervorragend. Das würde mich auch noch interessieren.“, erwiderte der Uzumaki. Sie zögerte zunächst, erzählte aber schließlich doch von ihren Beobachtungen.
 

„Ich hatte ja keine Ahnung, wie es Kai ging.“, sagte Hinata bestürzt, nachdem sie dem Bericht der Blonden gelauscht hatte. „Was war überhaupt dieser Vorfall, den Hitomi angesprochen hat?“, fragte der Kage in die Runde. „Die Schülerin Reika Okazi wurde gefesselt in eine kleine Besenkammer gesperrt. So wie es aussieht, steckte Kai dahinter.“ „Was? Ich hätte nicht gedacht, dass solche Dinge in der Akademie vorkommen.“ Seine Stimme war deutlich gereizt. „Es tut mir sehr leid, Hokage-Sama. So etwas wird nicht noch einmal vorkommen.“, entschuldigte sich Iruka. „Das will ich auch hoffen! Das richtet sich auch an dich, Hinata. Ich mische mich normalerweise ungefragt nicht groß in die inneren Angelegenheiten der Clans ein, aber wenn es sich Diese negativ auf Menschen auswirken, werde ich nicht wegschauen. Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt.“ „Hai!“
 

„OK. Wie viele wissen von dem Vorfall mit Hitomi, Arashi?“ „Soweit ich das beurteilen konnte, hat niemand die Szene außerhalb der Akademie beobachtet, also wissen es nur wir wirklich von der ganzen Sache.“ „Gut. Das soll auch so bleiben. Die Geschichte wäre ein gefundenes Fressen für Danzou und auch für Hitomi würde es unnötig schmerzhaft werden, wenn ihre Mitschüler über die Gefahren ihres Sharingans Bescheid wissen und sie dadurch meiden würden. Glücklicherweise hat Kai nicht wirklich mitbekommen, dass er in einem Genjutsu war. Darum können wir ihm einreden, dass er nur einen Schwächeanfall hatte. Ich mag es nicht zu lügen, aber uns bleibt keine andere Wahl.“
 

In der Zwischenzeit betrat Sakura das angesprochene Klassenzimmer. Sie suchte nach ihrer Tochter und fand sie auch schließlich hinter ihrem Pult. Sie war zuerst schlecht zu erkennen, weil nur ihre pechschwarzen Haare hervorschauten. „Du musst dich doch nicht verstecken.“, sagte die Kunoichi im sanften Ton. „Komm her und lass dich anschauen, Schatz.“ Langsam stand Hitomi auf und ging mit gebeugter Haltung auf ihre Mutter zu. Sie erwartete von ihr bestraft zu werden. Das erkannte auch die Rosahaarige und streichelte der Schülerin über den Kopf. „Keine Angst, Schatz. Ich bin nicht böse auf dich. Wir wissen, dass es ein Unfall und nicht deine Schuld war.“ Die Schwarzhaarige zeigte bei diesen Worten sowohl eine überraschte, als auch eine erleichterte Reaktion. Trotzdem schwirrten noch etliche Fragen in ihrem Kopf herum.
 

„Ich versteh das nicht, Mama. Ich gebe zu, dass ich sehr wütend war, aber ich wollte Kai niemals schaden. Die ganze Sache ist mir völlig unverständlich. Bin ich wirklich der Grund für seinen jetzigen Zustand und wenn ja, wie habe ich das angestellt?“ Die Jounin seufzte. Sie fürchtete sich vor den Auswirkungen, die ihre kommenden Sätze auf ihre Tochter haben könnten, aber Hitomi hatte ein Recht die Wahrheit zu erfahren. „Hör mir jetzt gut zu, Schatz. Du besitzt starke Fähigkeiten, die dir noch unbekannt sind. Eine mächtige angeborene Gabe, namens Sharingan.“ „Sharingan?“ „Ja, es ist ein sogenanntes Doujutsu, eine Fähigkeit die von deinen Augen ausgeht. Sie kann in den falschen Händen eine große Gefahr sein, aber auch viel Gutes bewirken.“
 

Der Kleinen kam ein schrecklicher Gedanke. Ihr war es nicht unbekannt geblieben, dass sie früher oft wegen ihren Augen von den Bewohnern ihres Heimatdorfes verabscheut wurde. Damals verstand sie das nicht, aber nun hatte sie eine Vermutung. „Dieses Sharingan war der Grund, warum mich die Dorfbewohner früher gehasst haben, oder?“ Das nachfolgende Schweigen der Rosahaarigen reichte schon aus, um ihre Vermutung zu bestätigen. Sie hielt die Hände vor ihr Gesicht und begann zu weinen. „Sie, sie hatten Recht. Ich bin ein Monster.“ „Das stimmt nicht!“, entgegnete Sakura entschieden und nahm sie in den Arm, aber die Schülerin riss sich von ihrer Mutter los und machte mehrere Schritte rückwärts. „Bleib weg von mir! Ich kann diese Waffe nicht kontrollieren. Ich will euch nicht weh tun. Was ist, wenn ich das nächste Mal dich oder Papa unbewusst angreife? Ich will das nicht!“ „Das wird nicht geschehen, Schatz.“, versuchte die Kunoichi sie zu beruhigen. „Das Sharingan kann beherrscht werden. Sensei Kakashi, der selbst diese Fähigkeit besitzt, ist der lebende Beweis dafür. Er wird dir zusammen mit deinem Vater beibringen mit dem Sharingan umzugehen.“ „Wirklich?“ „Ja, also mach dir nicht so viele Gedanken. Niemand macht dir Vorwürfe.“
 

„Das stimmt nicht. Aniki zum Beispiel denkt, dass es meine Absicht war Kai zu verletzen.“ „Aniki? Du meinst Arashi?“ „Genau, er hat mich vorhin ausgeschimpft. Ich will nicht, dass er schlecht von mir denkt.“ „Keine Sorge. Ich kläre das gleich mit deinem großen Bruder.“ „Aber er kriegt doch jetzt nicht Ärger wegen mir, oder?“ „Nein, nein.“, log Sakura und setzte ein falsches Lächeln auf. „Warte einfach hier. Ich schicke dir gleich jemanden vorbei, der dir Gesellschaft leistet solange ich mit Arashi spreche.“ „OK.“
 

Danach verließ sie den Raum und ging zurück in das Krankenzimmer. Zuerst richtete sie sich an Iruka und bat ihn sich kurz um ihre Tochter kümmern zu können. Als dieser der Bitte nachkam, wandte sie sich an ihren Mann. „Wir müssten uns kurz unterhalten, Naruto.“ „Klar.“ Beide sprachen mit sehr gedämpfter Stimme miteinander, sodass keiner der restlichen Anwesenden etwas mithören konnten. Zunächst kam vom Blonden nur zustimmendes Nicken, aber dann verfinsterte sich seine Miene. „Komm mit, Arashi!“, sagte er ohne seinen Sohn anzusehen. „War-“ „Sofort!“ Fast alle restlichen Konoha-Nin stutzten und fragten sich, was den plötzlichen Stimmungswechsel verursacht haben konnte. Der Rothaarige ging den Befehl lieber nach obwohl er kein gutes Gefühl dabei hatte.
 

Wenige Momente später betraten Arashi, Naruto und Sakura einen weiteren leeren Klassenraum. Der Kage lehnte sich an eine Wand, wogegen die anderen Beiden in die Mitte des Zimmers gingen. Er wollte sich erst einmal noch zurückhalten und seiner Frau das Reden überlassen.
 

Die Rosahaarige baute sich vor dem Chuunin auf. „So, ich hätte jetzt gerne eine Erklärung, Arashi!“ „Wovon?“ „Das fragst du noch? Ich will wissen, warum du deiner kleinen Schwester Vorsatz ihrer Handlungen unterstellt hast.“ „Ähm ja ich weiß, dass ich da vielleicht einen Schritt zu weit gegangen bin, aber aus meiner Position sah es nun mal so aus.“ „Du konntest doch unmöglich die ganze Situation nur auf Grund deiner Beobachtungen einschätzen. Das sieht dir nicht ähnlich, Arashi. Du urteilst doch sonst nicht vorschnell. Und es ist nicht nur das. Du benimmst dich überhaupt in den letzten Tagen seltsam. Du bist mürrisch, schlecht gelaunt und reizbar. Das muss doch einen Grund haben.“ „Das ist meine Sache.“, wiegelte der Uzumaki ab. „Nein, ist es nicht. Es ist dann nicht mehr alleine deine Sache, wenn dadurch andere Menschen Leid erfahren. Ich frage dich noch einmal. Warum bist du so frustriert?“
 

„Wie würdest du dich fühlen, wenn jemand hinter deinem Rücken deine Entscheidungen trifft und dich an der kurzen Leine hält?“ „Huh?“ „Jetzt tu nicht so unschuldig! Ich weiß von deinem kleinen Jahresplan, der vorsieht mich von jeglichen Missionen fernzuhalten.“ „Aber wie?“ „Das ist doch egal!" „Wir wollten dich lediglich beschützen.“, verteidigte sich die Jounin. „Beschützen?“, erwiderte der Rothaarige spöttisch. „Was denkst du eigentlich, wer ich bin? Ich bin nicht mehr das kleine Kind, das du aus mir machen willst, sondern ein fünfzehnjähriger Chuunin. Ich könnte sogar schon eigene Teams leiten. Wenn du mich weiterhin zum Punkt bemutterst, dass du mir am liebsten sogar noch Windeln anlegen möchtest, werde ich nie auf eigenen Beinen stehen können. Weißt du, ich habe ja sogar eine Weile mitgespielt, aber alles was du mir bieten konntest, ist das hier.“ Er zog die Schriftrolle hervor und schleuderte sie auf den Boden. „Zusammensetzungen von Giften. Das ich nicht lache. Wann kann ich das denn bitteschön mal in der Praxis gebrauchen?“ „Wenn du deine Ambitionen, ein großer Medic-Nin zu werden, verwirklichen möchtest, dann musst du das beherrschen. Ich musste das schließlich auch lernen.“
 

„Ich will aber nicht den gleichen Weg einschlagen, wie du! Ich will den Menschen direkt auf dem Schlachtfeld helfen können und nicht wie du in einem Krankenhaus versauern.“ „Jetzt werde nicht frech, Freundchen.“ Diese Drohung interessierte ihn wenig. Er sah trotzig zur Seite. „Hey, sieh mich an, wenn ich mit dir rede!“ Er dachte gar nicht daran. So langsam wurde auch Sakura sauer. Sie packte das Kinn ihres Sohnes und zwang ihn, mit ihr Blickkontakt aufzunehmen, doch Arashi schlug ihre Hand einfach weg. „Lass mich! Fass mich nicht an!“ Geschockt betrachtete die Kunoichi ihren leicht geröteten Handrücken.
 

Nun schaltete sich auch schließlich Naruto in die Diskussion ein: „Arashi, tu das, was du gerade gemacht hast noch einmal und ich vergesse meinen Grundsatz, dich nicht körperlich zu züchtigen.“ „Aber-“ „RUHE!“, brüllte der Hokage und schlug mit seiner Faust gegen die Wand, was sich so anfühlte, als würde der komplette Raum wanken. „Jetzt rede ICH und das bedeutet, dass du die Ohren aufsperrst und die Klappe hältst! Keine Ahnung, was du dir auf deinen Rang oder dein Alter einbildest, aber ich habe keine Probleme damit dir auch noch mit deinen fünfzehn Jahren den Hintern zu versohlen, wenn ich es für angebracht halte. Und eines kannst du mir glauben: Ich bin verdammt kurz davor!“ Arashi schluckte bei dieser Vorstellung. „Es ist mir auch völlig egal, ob du hier im Recht sein solltest. Selbst wenn das der Fall wäre rechtfertigt das noch lange nicht dein Verhalten. Führe dir lieber mal vor Augen mit wem du da sprichst. Sie ist nicht nur eine höherrangige Kunoichi, sondern auch deine Mutter, die Frau, die dich aufgezogen und ernährt hat, also erbringe ihr gefälligst den nötigen Respekt!“ „Hai.“
 

Der Blonde fuhr sich genervt durch die Haare. „Davon mal abgesehen, scheint diese Diskussion zu nichts zu führen. Ich habe aber keine Lust, mir ständig anzusehen, wie ihr euch angiftet. Also müssen wir uns irgendwie einigen. Ich persönlich habe keine große Ahnung von medizinischen Jutsus, aber ist es wirklich zwingend notwendig, dass er diese Giftzusammensetzungen sofort lernt?“ „Natürlich.“, erwiderte Sakura. „Dieses Wissen kann lebenswichtig sein. Es ist ein zentraler Teil der gesamten Ausbildung.“ „Ich sage ja nicht, dass du es völlig weglassen sollst, aber es wäre eine gute Idee, durch praktische Einheiten ein wenig mehr Abwechslung in das Training zu bringen. Wenn er nämlich absolut kein Interesse hat wird er auch nicht gut vorankommen. Wäre es denn machbar, den Plan umzustellen?“
 

Die Rosahaarige schwieg zunächst. Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber im Trainieren ihrer Kinder hatte ihr Mann weitaus mehr Erfahrung. Er wusste genau, dass man sie immer bei Laune halten musste damit sie wirklich etwas lernten. Bei ihm selbst war das ja nicht anders. Schließlich lenkte die Kunoichi ein. Daraufhin erhob der Hokage erneut das Wort: „Weiterhin kennt ihr Beide ja wohl meine Meinung über die Sache mit den Missionen. Ich werde dementsprechend die Missionssperre aufheben.“ „Warte-“ „Lass mich bitte ausreden, Schatz.“, schnitt er ihr das Wort ab. „Da ich deine Ausbildung aber nicht negativ beeinflussen will wirst du nur auf einfachere Missionen gehen, die nicht länger als drei Tage dauern. Das ist zwar nichts Weltbewegenes, aber zu mindestens wirst du somit weiterhin Erfahrung sammeln können.“
 

Beim Hören dieser Worte hellte sich Arashis Miene augenblicklich auf, aber das hielt nicht lange an, weil sich Naruto nun um ihm kümmerte: „Im Gegenzug änderst du gefälligst dein Verhalten! Ich erkenne dich ehrlich gesagt kaum wieder. Für jemanden, der so große Ambitionen hat besitzt du erstaunlich wenig Durchhaltevermögen. Noch viel schlimmer ist aber, dass du deine Launen an anderen Menschen auslässt. So habe ich dich sicherlich nicht erzogen und darum werde ich das auch nicht weiterhin dulden. Du müsstest gut genug wissen, dass ich keine leeren Drohungen mache, also mach dich darauf gefasst über meinem Knie zu landen, falls so etwas noch einmal passiert. Ich erwarte natürlich auch, dass du dich bei deiner kleinen Schwester entschuldigst, aber mach es noch nicht sofort. Ich will nicht, dass sie denkt, dass du dich nur bei ihr entschuldigst, weil wir es dir aufgetragen haben.“ „Verstanden.“ Arashi war deutlich kleinlauter geworden. Sein Vater hatte ihn doch mächtig in seine Schranken gewiesen. Dieser sah nun auf seine Uhr. „Ich werde euch jetzt verlassen, weil ich heute Abend noch eine Ratssitzung habe. Ich überlasse Hitomi erst einmal dir, Schatz.“ „Alles klar.“
 


 

Ungefähr drei Stunden später hatten sich dann auch die zwölf Ratsmitglieder und Naruto um einen großen runden Tisch im Hokage-Turm versammelt. Am Anfang ging es um die finanzielle Situation des Dorfes, die schon seit Jahren sehr gut war. Das lag vor allem an dem hervorragenden Ruf, den die Konoha-Nin in der Welt besaßen. Sie galten als enorm zuverlässig. Die Erfolgsquote bei den Missionen lag bei über 95 %. Dadurch füllten sich die Kassen und ermöglichten nicht nur ein rasches Wachstum Konohas, sondern auch die Sanierung und Errichtung von wichtigen Gebäuden, wie dem Krankenhaus, dem ANBU-Hauptquartier und dem Stadion. Daher dauerten diese Absprachen nie sehr lange.
 

Anschließend meldete sich der Blonde zu Wort: „Vor ein paar Tagen wurden von mir und den zuständigen Senseis Veränderungen und Neueinträge in unserem Kampfregister beschlossen. Die Veränderungen betreffen zwei Shinobi, die vor ein paar Monaten im Schneereich eingesetzt waren: Kojiro Kanirate und Sanari Hatake. Sie werden in den B-Rang gehoben.“ „Was ist mit Arashi?“, fragte Inoichi Yamanaka. „Immerhin hat er doch einen der legendären sieben Schwertkämpfer besiegt.“ „Im Kampf gab es mehrere Faktoren, die Arashi bevorteilten.“, antworte der Uzumaki. „Außerdem ist er ja bereits im B-Rang angesiedelt. Eine Hochstufung wäre meiner Meinung nach noch nicht angebracht. Er braucht noch mehr Erfahrung. Immerhin beinhaltet der A-Rang nur die Elite unseres Dorfes, also ausschließlich Jounin oder ANBU.
 

Was die Genin dieses Jahr betrifft, können wir auf jeden Fall sagen, dass sie sehr vielversprechend sind. Alexa Uzumaki, Takeru Sabakuno und Kané Nara wurden mit dem D-Rang eingeschätzt. Die restlichen Drei haben wir sogar im C-Rang gesteckt. Das betrifft Kaero Uzumaki und die beiden Hyuugas: Shenji und Hidate.“ „Hidate?“, entkam es Chouza Akimichi skeptisch. „Soweit ich weiß war Arashi bisher der einzige Genin, der sofort mit diesem Rang eingeschätzt wurde. Kaero und Shenji sind ja noch nachvollziehbar, schließlich sind sie die Söhne der beiden stärksten Konoha-Nin, aber Hidate ist mir nicht einleuchtend.“ „Dem stimme ich zu.“, sagte Hinata. „Ich weiß, dass mein Sohn durchaus begabt ist, aber ihn auf die gleiche Stufe wie Shenji oder Kaero zu stellen geht wohl zu weit.“ „Durchaus begabt ist maßlos untertrieben.“, widersprach Naruto. „Der Junge steckt voller Potenzial. Er trainiert ja öfters mit meinen Töchtern, daher kann ich sehen zu welchen Taten er befähigt seien könnte. Die Sache ist, dass er das scheinbar selbst nicht sieht. Zudem ist er viel zu gutmütig, um mit voller Kraft gegen Kameraden zu kämpfen. In einem wirklichen Kampf auf Leben oder Tod schätze ich ihn aber sogar als stärksten der Genin ein, einschließlich Kaero und Shenji.“ „Naja, es wäre nicht das erste Mal, dass sie in einem unscheinbaren Ninja echtes Talent erkennen.“, erwiderte Chouza.
 

Danach kam der Rat zu dem Thema, welches schon seit Monaten die Sitzungen bestimmte: „Gibt es irgendwelche Neuigkeiten über Kirigakure?“, wollte der Yamanaka wissen. „Nein. Wir hatten seit dem Vorfall im Schneereich keinen direkten Kontakt mit Kiri-Nin.“, antwortete der Rokudaime. „Wir wissen auch noch nicht, ob es ein Zufall oder ein vorsätzlicher Angriff auf Konoha-Nin war.“ „Jetzt mal Klartext!“, rief Hana Inuzuka. „Wie stehen unsere Chancen falls es zu einem Krieg zwischen uns und Kiri kommt?“ „Ich und der Hokage haben uns dieselbe Frage gestellt.“, erwiderte Shikamaru. “Wir haben die aktuellsten Informationen über Kirigakure mit unseren verglichen und sind zu folgendem Ergebnis gekommen:
 

Von der Anzahl her sind wir ihnen um gut ein Drittel überlegen. Der wirkliche Unterschied zeigt sich aber erst bei Betrachtung der individuellen Stärken der Shinobi. Der Kern der Kiri-Nin sind C-Rang-Shinobi. Dazu kommen einige B-Rang- und nur eine Handvoll A-Rang-Ninja. Bei uns sieht die Situation ein wenig anders aus. Obwohl auch wir den größten Teil C-Rang-Shinobi haben, ist unsere Elite weitaus breiter. Mit mir mitgezählt verfügen wir über zehn A-Rang-Shinobi: Tsunade, Sai, Tenzou, besser bekannt als Yamato, Kiba Inuzuka, Shino Aburame, Neji Hyuuga, Rock Lee, Kakashi Hatake und Sakura Uzumaki. Dazu kommt dann natürlich noch der Hokage als einer der drei einzigen S-Rang-Ninja der Welt.“ „Wie kann es sein, dass Kiri nur so wenig wirklich starke Shinobi haben soll?“, entkam es der Inuzuka. „Sie haben doch die legendären sieben Schwertkämpfer.“ „Von den ehemals Sieben sind nur noch Drei übrig: Kanto Hiraki, Yuu Inami und der Mizukage Kusaru Quinten.“
 

„Also hätten wir nur mit dem Mizukage und dieser Yuu zu tun, weil ja Kanto in einem Gefängnis im Schneereich sitzt.“, schlussfolgerte Inoichi. „Das stimmt nicht so ganz.“, entgegnete Naruto. „Wir haben vor kurzem erfahren, dass Kanto sich befreien konnte. Sein Aufenthaltsort ist momentan unbekannt.“ „Wirklich? Wir hätten ihn wohl doch nach Konoha schaffen sollen.“, meinte der Yamanaka. „Obwohl er in seinem verletzten Zustand eigentlich nicht hätte entkommen können.“ Naruto und Tsunade warfen sich gegenseitig kurze Blicke zu und schwiegen. Der Rat wusste nicht, dass die Kunoichi den Kiri-Nin auf Befehl des Uzumakis geheilt hatte und das war wohl auch besser so. Trotzdem kannte sie immer noch nicht seine Beweggründe für seine damalige Entscheidung.
 

„Auch wenn Kanto wieder für Kirigakure kämpfen sollte, würde das den Ausgang einer möglichen Konfrontation nichts ändern.“, beruhigte Shikamaru die Anwesenden. „Wir hätten so oder so die Oberhand. Selbst wenn sich Iwa- oder Kumogakure einem Angriff anschließen würde könnten wir durch unsere enge Partnerschaft mit Suna den Konflikt für uns entscheiden. Die einzige echte Gefahr würde von einer Allianz aller drei Dörfer ausgehen. Das würde zu einem sehr verlustreichen Krieg für alle Seiten führen. Die Wahrscheinlichkeit dafür geht aber fast gegen Null. Iwa- und Kumogakure würden daraus nichts gewinnen.“ „Dem stimme ich zu.“, sagte der Blonde. „Weder Vago Kaiten (Tsuchikage) noch Juko Kataro (Raikage) sind Hardliner. Sie wären auch nicht töricht genug einen offenen Krieg anzuzetteln. Wir sollten zunächst erst einmal abwarten und die nächsten Schritte Kirigakures beobachten.“
 

Der Rokudaime wollte nun eigentlich die Sitzung beenden, aber Danzou, der die komplette Sitzung hindurch ungewöhnlich ruhig war, ergriff das Wort.

Entschuldigung

So, ich machs kurz, weil ich totmüde bin *gähn*. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

98. Entschuldigung
 

Die Ratsmitglieder warteten zusammen mit Naruto mehr oder weniger interessiert auf Danzous Beitrag: „Ich möchte noch eine Sache diskutieren bevor wir die Konferenz schließen.“ „Ja?“ „Ich habe kurz vor Beginn der Versammlung von einem Vorfall in der Akademie erfahren. Scheinbar hat ihre Tochter versehentlich mit ihrem Sharingan einen Jungen des Hyuuga-Clans verletzt. Ist da etwas Wahres dran?“ Die Eingeweihten versuchten sich ihre Überraschungen so gut wie möglich nicht anmerken zu lassen und es gelang ihnen auch halbwegs. Dennoch hatten alle den gleichen Gedanken: Wie konnte er nur davon erfahren haben?
 

Der Kage sah ein, dass Leugnen zwecklos war. Daher bestätigte er den Verdacht des Alten. „Was gedenken sie zu unternehmen, sodass so etwas Bedauerliches nicht noch einmal vorkommt?“ „Ich werde sie zusammen mit Kakashi trainieren damit sie die Kontrolle über ihr Sharingan erlernt.“ „Aber wird das ausreichen?“, erwiderte Danzou. „Können sie mit absoluter Gewissheit sagen, dass selbst dann so ein Vorfall ausgeschlossen ist?“ „Eine hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben, aber-“ „Das dachte ich mir.“, fiel der Hardliner dem Blonden ins Wort. „Meiner Meinung nach müssen wir das Problem bei der Wurzel packen. Ich habe so einen Vorfall bereits befürchtet und diesbezüglich Nachforschungen betrieben. Demnach gebe es die Möglichkeit das Sharingan zu versiegeln.“ „Ausgeschlossen.“, entgegnete Naruto sofort. „Ich finde die Idee eigentlich gar nicht so schlecht.“, meinte Chouza. „Zu mindestens wäre es eine Überlegung wert.“ „Oh, ich habe mich mit dem Thema auseinandergesetzt und bin zu dem Entschluss gekommen, diesen Gedanken wieder zu verwerfen. Was Danzou nämlich noch nicht erwähnt hat, ist, dass eine Versiegelung ihr nicht nur das Sharingan nehmen würde, sondern auch ihr Augenlicht.“
 

„WAS?“, entkam es Tsunade empört. „Wie kannst du so etwas überhaupt in Betracht ziehen, Danzou? Das ist selbst für deine Verhältnisse abscheulich.“ „Abscheulich?“, lachte der Greis. „Der einzige Unterschied zwischen mir und den Rest hier ist, dass ich bereit bin auch drastische Entscheidungen zu treffen, um unser Dorf zu schützen. Wenn man bedenkt, dass die Versiegelung ein großes Risiko beseitigen würde, ist die Behinderung eines kleinen Mädchens ein geringes Opfer.“ „DU!“, brüllte die Sannin und sprang auf. Kurz bevor sie sich aber auf den Alten stürzen konnte, wurde sie in ihren Stuhl zurückgedrückt. „Setz dich wieder hin, Tsunade! Ich dulde keine Gewalt während der Ratssitzung!“
 

Die Kunoichi konnte nicht glauben, wer sie da an ihrer Schulter gepackt und zurückgehalten hatte, denn es war kein Geringerer als Naruto. Sie durchlebte eine Vielzahl von Gefühlen: Wut, Ungläubigkeit und vor allem Enttäuschung. Wie konnte der Blonde bei solchen Äußerungen nur so ruhig bleiben? Er nahm es hin, als wäre es das Normalste von der Welt. Zu mindestens dachte sie das. Sie musste aber schnell feststellen, dass so ziemlich das Gegenteil der Fall war. Für diese Erkenntnis sorgte ein kaum zu hörendes Plätschern, dass ihre Aufmerksamkeit auf Narutos Hand, die unter dem Tisch hing, lenkte. Diese zitterte und war zu einer Faust geballt. Er verkrampfte sie so stark, dass sich seine Fingernägel in die Handfläche bohrten und eine Blutung verursachten. Das Blut tropfte langsam auf den Boden.
 

Man musste kein Genie sein, um daran zu erkennen, dass er mit aller Macht versuchte seine Fassung zu wahren. Seine ruhige Erscheinung war nicht viel mehr als eine Fassade. Im Inneren war er kurz davor, zu explodieren. Trotzdem versuchte er bei den folgenden Sätze so sachlich wie möglich zu bleiben: „Du kannst so viele Einwände äußern wie du willst, Danzou, aber meine Entscheidung steht. Natürlich kann der Rat mich aber überstimmen. Ich bitte daher die Mitglieder, die Danzous Vorschlag unterstützen, dies mit einem Handzeichen zu signalisieren.“ Er ließ seinen Blick durch die Runde wandern, doch niemand meldete sich. Viel zu groß war die Furcht der Einzelnen, sich gegen den Hokage zu stellen. Er war schlicht und einfach viel zu bedeutend für Konoha, nicht nur als ihr stärkster Shinobi und Oberhaupt, sondern auch als Aushängeschild der Stärke Konohas innerhalb und außerhalb des Dorfes.
 

„Damit ist die Sache wohl entschieden.“, schloss der Uzumaki. „Danzou, dein Einwand wurde gehört und sowohl von mir als auch vom Rat abgewiesen. Wenn nun keine Fragen oder Vorschläge mehr sind, schließe ich die heutige Sitzung.“ Die Clan-Oberhäupter bestätigten dies und zogen von dannen.
 


 

Der Hardliner blieb aber noch eine Weile im Hokage-Turm und begab sich in eine seiner abgelegensten Ecken. Dort wartete bereits eine Person auf ihn. „Gute Arbeit.“, entkam es dem Alten. „Deine Informationen waren sehr hilfreich.“ Er holte einen Beutel heraus und übergab ihn der Wartenden. Die Person stellte sich als die Schulkrankenschwester heraus, die die kompletten Ereignisse in der Akademie belauscht hatte. „Vielen Dank, Danzou-Sama.“, kam es ehrfürchtig aus der Frau.
 

„Ach, so ist das also. Das erklärt natürlich einiges.“ Beide Anwesenden schreckten auf, als sie diese Worte vernahmen. Aus dem Schatten hinter ihnen trat nun ein Dritter heraus. Die Krankenschwester wurde bei dem Anblick kreidebleich. „Ho- Ho- Hokage-Sama.“, stotterte sie. „Ich hoffe doch, dass Danzous Bezahlung gut war, denn du wirst morgen deinen Job in der Akademie aufgeben und eine Arbeit im Hospital dürfte für dich wohl kaum zu bekommen sein.“ „Aber ich habe zwei Kinder zu versorgen, ohne regelmäßiges Einkommen-“ „Glaubst du tatsächlich, dass mich das auch nur im Geringsten interessiert?“, schnitt er ihr das Wort ab. „Du kannst eher dem Himmel danken, dass ich nicht der Typ bin, der sich an wehrlosen Frauen vergreift. Und jetzt geh mir aus den Augen!“ Das musste man der verängstigten Frau nicht zweimal sagen. Wie sich herausstellte verließ sie auch Konoha wenige Tage später und kehrte nie wieder zurück.
 

„Haben sie mir nachspioniert?“, fragte das Ratsmitglied. „Vielleicht.“, erwiderte der Kage und schritt an Danzou vorbei. „Aber deine Informationen haben dir ja nicht wirklich geholfen. Ich hätte gedacht, dass du nicht so naiv bist. Hast du wirklich geglaubt, dass sich der Rat gegen mich stellt?“ „Natürlich nicht. Ich wollte nur meine Meinung über die Ratsmitglieder endgültig bestätigt haben. Sie sind genauso erbärmlich wie ich sie eingeschätzt hatte. Es ist schon traurig, wie weich und ängstlich erfahrene Shinobi seien können.“ „Bist du diese Leier nicht langsam mal Leid? Niemand möchte das hören.“, sagte Naruto immer noch im Gehen. „Dann werde ich sie zwingen mir zuzuhören. Es gibt noch andere Wege, als den politischen. Vielleicht sollte ich da bei deiner Tochter anfangen.“
 

Jetzt blieb der Blonde schließlich stehen, war aber dennoch mit dem Rücken zu dem Alten gewandt. „Auch wenn du wahrscheinlich nicht so dumm wärst, sage ich es trotzdem: Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, dann-“ „Dann was? Kommt jetzt so eine leere Floskel wie ´dann werde ich es bereuen´?“ „Nein...“, begann der Kage und verschwand vor Danzous Augen. Einen Moment später spürte er hinter sich einen Hauch der über seinen Nacken in sein Ohr kroch: „…dann töte ich dich.“ Der Hardliner wandte sich augenblicklich um und schaute in das komplett emotionslose Gesicht des Uzumaki. „Du würdest es tatsächlich wagen ein Ratsmitglied zu töten?“ „Wir kennen uns nun schon mehrere Jahre und doch weißt du immer noch nicht, was für ein Mensch ich bin? Es wäre mir völlig egal auch wenn du der Feudalherr des Feuerreichs wärst. Ich bin nun einmal in erster Linie ein Ehemann und Vater und dann erst das Oberhaupt Konohagakures.“ „Dann bist du ein noch größerer Narr, als ich gedacht hätte. Deine schwache Drohung passt zu diesem Bild. Du wärst niemals hart genug, um so etwas durchzuziehen.“
 

„Du hast keine Ahnung, zu welchen Dingen ich fähig bin, um Menschen die ich liebe zu beschützen. Ich warne dich, alter Mann! Fordere mich nicht heraus, denn das ist ein Kampf, den du nicht gewinnen kannst.“ Als nächstes vernahm der Greis ein metallisches Geräusch und wich unweigerlich einen Schritt zurück. Er konnte gar nicht anders, weil er zum Ersten Mal etwas vom Rokudaime spürte, was er nie erwartet hätte: Tötungswillen. Narutos Gesichtszüge hatten sich erneut verändert. Seine Augen blitzten gefährlich auf und vermittelten seinem Gesicht einen animalischen Ausdruck. Er wirkte fast wie ein Raubtier, welches kurz davon stand seine Beute zu zerfleischen. Das alles jagte dem Hardliner einen eiskalten Schauer über den Rücken. Er hatte das Gefühl, dass er bei einer falschen Bewegung oder Äußerung im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf verlieren würde. Da half auch die Tatsache nicht, dass Naruto eine seiner Hände an sein Katana gelegt hatte.
 

„Du, du machst mir keine Angst.“, entkam es wenig überzeigend aus dem Hardliner. „Du spielst wohl gerne mit dem Feuer, was? Das ist aber nicht ungefährlich. Ab und zu kann sich nämlich so ein Feuer aber in ein lichterlohes Inferno verwandeln und dich in ein Häufchen Asche verwandeln. Gib mir nur einen wirklichen Grund und ich lösche dich aus. Also überlege dir deine nächsten Schritte sehr gut.“ Anschließend verschwand der Blonde.
 


 

Im Gegensatz zum Hokage-Turm war im Uzumaki-Anwesen an diesem Abend wieder ein wenig Ruhe eingekehrt. Hitomi beschäftigte sich gerade in ihrem Zimmer mit Aufgaben für die Akademie, als jemand an ihre Tür klopfte. Arashi trat herein. „Hast du kurz Zeit?“ „Klar.“ Der Rothaarige setzte sich auf das Bett und nahm eine gebeugte Körperhaltung ein. „Ähm, ich wollte mich bei dir wegen meinem Verhalten heute entschuldigen. Ich habe voreilige Schlüsse gezogen und meine schlechte Laune an dir ausgelassen. Natürlich war die ganze Sache ein dummer Unfall und keinesfalls deine Schuld.“ Hitomi nahm die Entschuldigung zwar auf, reagierte aber für den Chuunin völlig überraschend. „Mama war bestimmt richtig sauer, oder?“ „Ja, sie war ziemlich angefressen.“ „Sorry, ich wollte dich nicht anschwärzen.“ „Was? Du musst dich dafür doch nicht entschuldigen.“, erwiderte er perplex. „Es war völlig richtig Mama zu informieren. Ich habe diese Standpauke wohl gebraucht. Schließlich war das alles mein Fehler. Du hast dich bestimmt so schon schlecht gefühlt und ich habe auch noch meinen Senf dazugegeben. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was mit mir los war.“
 

„Ach, Schwamm drüber.“, winkte sie ab. „Ich werde es dir nicht nachtragen.“ „Sehr gut, Danke. Dann muss ich nur noch die Sache mit Sanari aus der Welt schaffen.“ „Was hat denn Sanari damit zu tun?“ „Es ist nichts Großes, nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.“ „Worum geht es? Vielleicht kann ich helfen.“ Arashi bezweifelte das zwar stark, aber scheinbar hatte er ihre Neugier geweckt. Also erzählte er ihr von der Szene bei Ichirakus. „Und was meinst du?“ Sie antwortete nicht. Es war nicht so, dass ihr nichts einfiel, doch sie wollte ihre Gedanken nicht aussprechen. Das übernahm dann auch jemand anderes für sie: „Du bist ein echter Vollidiot, weißt du das?“ Die beiden Uzumakis wandten sich der Tür zu und erblickten Alexa. „Ich habe vorhin schon mit Sanari gesprochen.“, fuhr sie fort. „Echt, was hast du dir nur dabei gedacht? Kein Wunder, dass sie echt wütend ist.“ „Ich weiß, dass ich mich falsch verhalten habe, aber eine Moralpredigt hilft mir jetzt wenig. Wie kann ich die Sache wieder hinbiegen, Lex?“ Die Blonde seufzte. „Mann, ich weiß echt nicht, warum ich dir helfe, aber wenn du dich wirklich entschuldigen willst, dann mach es so…“
 


 

Am nächsten Morgen ging Sanari kurz nachdem sie aufgestanden war auf den Balkon, um den sonnigen Tag zu begrüßen. Ihr Blick fiel sofort auf einen kleinen Tisch. Auf dem lagen nämlich Blumen. Sie sah zwar auf Anhieb niemanden, aber konnte sich direkt denken, dass eine gewisse Person in der Nähe war. „Du hast dich also wieder eingekriegt, Rash?“, fragte sie laut. Sofort nach diesen Worten landete der Rothaarige neben ihr. Er hatte auf dem Dach des Hauses gewartet. „Und gefallen dir die Blumen? Es sind sogenannte Blausterne.“ „Ja, ich kenne sie. Ihre seltenen blauen sechsblättrigen Blüten machen sie leicht erkennbar.“ „Nicht nur das.“, bemerkte der Uzumaki. „In der Blumensprache bedeuten sie soviel wie ´Verzeih mir´. Sie passen daher perfekt zu meinem Anliegen. Ich weiß, dass ich gestern zu viel gesagt und dich unfair behandelt habe. Es tut mir leid.“ „Ist das alles, was du zu sagen hast?“, gab sie wenig beeindruckt von sich. „Wie meinst du das?“ „Naja, ich meine die Idee mit der Blumensprache ist ja echt originell. Das muss ich Alexa lassen, aber das reicht mir noch nicht, um die Sache zu vergessen. So einfach kommst du mir nicht davon.“
 

Sanaris Reaktion gab dem Chuunin einige Rätsel auf. Nicht nur sah sie sofort, dass Alexa ihre Finger im Spiel hatte, sie war auch normalerweise nicht so nachtragend. „Hast du da etwas Bestimmtes im Auge, San?“ „Gut, dass du fragst.“, erwiderte sie. Auf ihr Gesicht zeichnete sich ein heimtückisches Grinsen ab. Dem Rothaarigen schwante Böses. „In drei Tagen ist ja das Sommernachtsfest. In dem Zusammenhang findet ja auch ein Bankett mit den wichtigen Persönlichkeiten des Feuerreiches statt. Ich wollte schon immer mal den Feudalherrn des Feuerreiches Yousuke Fogota kennenlernen. Du bist ja durch deine Herkunft eingeladen. Daher kannst du mich ja bestimmt als deine Begleitung mitnehmen, oder?“ „Das lässt sich sicherlich arrangieren.“, sicherte Arashi zu und atmete erst einmal erleichtert durch. Er hatte mit weitaus Schlimmeren gerechnet. Sanaris Augen begann daraufhin zu strahlen sie geriet ins Schwärmen: „Das wird garantiert toll. Wir machen es dann so wie in den alten Zeiten. Mit Kimonos und Tanzen und so weiter.“ „Warte mal kurz.“, versuchte er sie zu bremsen, denn was er da hörte, gefiel ihm ganz und gar nicht. „Ich hasse Kimonos, man kann sich in den Dingern kaum bewegen und Tanzen kann ich auch nicht.“ „Das kannst du in den nächsten Tagen doch noch lernen. Was ist dir wichtiger, ein paar Unannehmlichkeiten zu vermeiden oder deine Freundin?“ Diese Frage der Hatake drängte den Rothaarigen ziemlich in die Ecke. Er konnte ihr kurz nach seiner Entschuldigung ja wohl kaum widersprechen. Deswegen lenkte er mit einem missmutigen „Fein.“ ein.
 


 

Wenige Stunden später hallte lautes Gelächter durch Sanaris Haus. Es kam von Kojiro, der das junge Paar dabei beobachtete, wie sie das Tanzen übten. „Mein Gott, Rash. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal sehen würde, dass du in einer Sache so versagst. Dein Rhythmusgefühl ist einfach nur grottenschlecht.“ „Halt die Klappe, Kojiro!“, rief der Uzumaki seinem Freund sauer entgegen. Danach wandte er sich peinlich berührt an Sanari. „Ich hab dir gesagt, dass ich nicht tanzen kann.“ „Ist nicht so schlimm.“, erwiderte sie zärtlich und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Obwohl ihre Füße von Arashis Getrampel schmerzten, war sie irgendwie glücklich. In den paar Monaten ihrer Beziehung entdeckte sie nämlich etwas, was der Rothaarige nur selten zeigte: echte Schwächen.
 

So begabt er in den Ninjakünsten auch war, so tollpatschig stellte er sich in vielen normalen Situationen an. Er hatte beispielsweise keinen Sinn für Kunst im Allgemeinen. Zudem war er ein grausamer Koch. Naruto, selbst ein wirklich guter Koch, hatte nach mehreren vergeblichen Versuchen schließlich aufgegeben, seinem Sohn das Kochen beizubringen. Der einzige Rat, den der Blonde Arashi letztlich geben konnte, war sehr einfach: „Suche dir später bloß eine Frau, die gut kochen kann, ansonsten wirst du jämmerlich verhungern.“ Glücklicherweise war Sanari sehr geübt in diesem Bereich, weil sie ihren stinkfaulen Vater schon seit Jahren bekochte. Weiterhin hatte er in fast allen handwerklichen Sachen zwei linke Hände. Bestes Beispiel dafür war eine Situation, in der er zwei Stunden brauchte, um ein Regal aufzustellen, welches nach fünf Minuten wieder in sich zusammenfiel. Die einzige Ausnahme war hier das Schmieden, was er wohl im Blut hatte. Wirklich amüsant war aber erst, dass Arashi seine Schwächen sehr wohl kannte und immer versuchte, solchen Situationen aus dem Weg zu gehen. Er hasste es nämlich, wenn man sich über ihn lustig machte.
 

Die Silberhaarige hatte aber schon mit so etwas gerechnet und sich deshalb Hilfe geholt, die jetzt auch ankam. Bei der Hilfe handelte es sich um Alexa und Hidate. „Was macht ihr beide denn hier?“, kam es aus dem Uzumaki. „Dir helfen.“, antwortete seine Schwester. „Im Gegensatz zu dir ist Hidate ein hervorragender Tänzer.“ „Jetzt übertreib nicht, Lex.“, warf der Hyuuga bescheiden ein. „Ich habe es lediglich im Zuge meiner traditionellen Erziehung gelernt.“ „Jetzt mach dich nicht schon wieder kleiner als du bist. Ich freue mich schon auf das Bankett. Ich habe gleich meinen Vater gefragt, ob Hidate mitkommen kann und der hat nichts dagegen. Das ist das erste Mal, dass ich einen Begleiter mitnehmen kann. Also wie können wir euch helfen.“ „Am Besten Hidate zeigt Arashi erst einmal, wie es richtig geht.“, meinte die Hatake. Die beiden Jungen tauschten also die Plätze.
 

Dem Blauhaarigen war nicht so richtig wohl zumute. Das Bild war auch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Hidate war aufgrund des Altersunterschiedes wesentlich kleiner als seine Tanzpartnerin. Sie war gut ein Kopf größer. Das alleine wäre ja nicht wirklich schlimm, aber Sanaris Körper war für ihre fünfzehn Jahre auch schon sehr weit entwickelt. So sehr es der Hyuuga auch wollte, er konnte nicht wirklich das ignorieren, was sich genau vor seiner Nase befand. Das bemerkte auch die Chuunin. „Ich weiß, du bist der Experte hier, aber sieht man sich beim Tanzen nicht normalerweise in die Augen?“ „Ich äh…“, stammelte er und lief feuerrot an. Die Silberhaarige fand das einfach nur niedlich und knuddelte den Genin.
 

Die restlichen Drei sahen diese Szenerie mit verschiedenen Gefühlen mit an. Die beiden Chuunin fanden die Szene lustig, aber Alexas Laune schien sich deutlich verschlechtert zu haben. „Es war vielleicht doch nicht so eine gute Idee, Hidate mitzubringen was? Nicht das es seine Schuld wäre, Sanaris Reize sprechen schließlich für sich.“ „Halt die Klappe, Kojiro!“, kam es gleichzeitig nicht nur aus Alexa, sondern auch Arashi. *Tss, was für eine nette Familie.*, dachte der Braunhaarige.
 

Trotz der kleinen Startschwierigkeiten machten die Anwesenden über die folgenden zwei Tage einige Fortschritte. Es musste jedoch noch die Kleiderfrage geklärt werden. Eigentlich dachte Sanari, dass sie noch einen Kimono für ihren Freund besorgen musste, aber in Wirklichkeit hingen bereits zahlreiche in seinem Schrank. Sie waren alle von Sakura besorgt worden, in der Hoffnung, dass sich der Chuunin irgendwann erweichen lassen würde, sie zu tragen. In eines dieser Kleidungsstücke hatte er sich am frühen Nachmittag vor dem Festtag stecken lassen. Er betrachtete sich im Spiegel seines Zimmers und zupfte nervös an sich herum. Er fühlte sich sichtbar nicht wohl in seiner Haut. Die Silberhaarige gefiel der Anblick aber sehr. „Ich weiß echt nicht, was du hast. Du siehst echt klasse aus.“ „Es geht nicht darum, wie es aussieht.“, entgegnete er. „Es ist total unbequem.“
 

Die Unterhaltung wurde nun unterbrochen, weil Sakura hereinkam. Eigentlich wollte sie, dass ihr Sohn Hitomi von der Akademie abholt, aber das war bei seinem Aussehen schnell vergessen. „Wow, Schatz, du siehst wirklich gut aus. Bist du also endlich zur Besinnung gekommen und hast die Schönheit der Kimonos erkannt?“ „Nicht ganz. Das ist eine einmalige Sache. Ich mache das einzig und allein wegen San.“ „Dann muss ich dir wohl danken, Sanari.“ „Da-anke, Sakura-Sama.“, bedankte sich die Hatake. Zwar war das Verhältnis zwischen den Beiden ein wenig besser geworden, aber ein Lob war eine absolute Seltenheit. „Ich freue mich schon, den Hokage in einen Kimono zu sehen.“ „Darauf kannst du lange warten.“, winkte die Jounin ab. „Naruto wird wohl nie wieder einen Kimono tragen, aber ich kann dir ein Bild zeigen, worauf er einen trägt.“ „Das wäre toll.“
 

Die beiden Frauen ließen den Rothaarigen einfach stehen und gingen ins Wohnzimmer. Sakura ging zum Kamin hinüber, griff nach einem Foto und übergab es der Chuunin. Diese begutachtete es genau. Auf dem Bild waren insgesamt drei lächelnde Personen zu sehen: Naruto, Sakura und ein kleiner rothaariger Junge. „Ist das Arashi?“, fragte sie verdutzt. „Ja, genau.“ „Er ist echt süß, aber das muss dann schon über zehn Jahre her sein, obwohl sie und der Hokage sich kaum verändert haben, naja, bis auf die Frisuren. Was mir aber auffällt, ist die enorm aufwendige Kleidung, die sie tragen. Hat das einen bestimmten Grund?“ „Das ist unser Hochzeitsfoto.“, klärte die Uzumaki Sanari auf. „Ein Tag voller schöner Erinnerungen, aber auch Überraschungen. Willst du mehr über den Tag erfahren?“ „Gerne.“
 

So im nächsten Kapitel kommt dann das erste der insgesamt vier Spezial-Chaps.

Sommernachtsfest

Also was soll ich sagen. Ich muss ehrlicherweise eingestehen, dass ich zum ersten Mal an einem Chapter wirklich verzweifelt bin. Es ist nichtmal eine Schreibblockade oder ähnliches, ich konnte es einfach nicht gescheit aufs Papier bringen. Ich war mit zwei Passagen absolut unzufrieden und habe es vier oder fünfmal umgeschrieben. Irgendwann war ich so lustlos, dass ich mehrere Tage gar nix mehr gemacht habe. Da ich euch aber nicht länger als nötig auf die Folter spannen will, auf der anderen Seite aber auch nichts reinstellen will, womit ich nicht zufrieden bin, habe ich folgendes gemacht. Das geplante Chapter war ja von vornerein keines, welches den Plot der FF direkt berührt. Darum habe ich es erstmal ausgelassen und mit dem normalen Plot weitergemacht. Das ging dann erstaunlicherweise auch echt fix. Habe nur 8-9 Stunden gebraucht (ja, das ist für meine Verhältnisse schnell^^).Das Hochzeits-Chap ist aber zu gut 70 % fertig. Es kommt also bald. Wenn ich fies bin nach dem hier. Aber lest selbst. Achso, bevor ichs vergesse: Vielen Dank für die Kommis ^^.
 


 

55. Sommernachtsfest
 

Der Tag des Sommernachtsfestes war also endlich gekommen. Diese jährliche Festivität war eine der Hauptattraktionen Konohas und fand immer am Ende des Sommers statt. Zu diesem Anlass beinhaltete das Dorf mehr als das Dreifache der normalen Einwohner. Die Besuchergruppen waren dabei enorm vielfältig. Auf der einen Seite waren da die einfachen Familien, die aus Pyros, der Hauptstadt des Feuerreiches, oder den einzelnen Dörfern anreisten. Andererseits stattete auch der komplette Adel des Feuerreiches Konoha einen Besuch ab. Diese Gruppe traf sich traditionsgemäß immer zu einem Bankett im Hokage-Turm bevor das eigentliche Festival begann.
 

Zu diesem Essen trafen jetzt auch die Uzumakis, Sanari, Hidate und Tsunade ein. Naruto stach aus der Gruppe deutlich hervor, weil er als Einziger keinen Kimono, sondern seine schwarze Ninja-Kleidung und seinen Mantel trug. Sofort kam ein Mann in enorm reich geschmückter Kleidung auf die Neuankömmlinge zu. „Wie ich sehe hast du es auch dieses Jahr nicht geschafft Naruto in einen Kimono zu stecken, Sakura.“ „Was soll ich sagen? Mein Mann ist nun einmal unbelehrbar. Wie geht es ihnen, Hoheit?“ „Ich kann nicht klagen, aber ich habe dir doch schon so oft gesagt, dass du mich einfach Yousuke nennen sollst.“ Bei dem Mann handelte es sich also um Yousuke Fogota, den momentanen Herrscher des Feuerreiches. Er war sehr attraktiv, nur zwei Jahre älter als Naruto und teilte seine Philosophie des Willen des Feuers vollkommen. Darum gab es nur sehr selten Meinungsverschiedenheiten zwischen den Beiden. „Davon mal abgesehen.“, begann er. „Wie ich sehe, ist eure Gruppe bedeutend größer als letztes Jahr.“
 

Er wandte sich sogleich an die kleine Schwarzhaarige. „Du musst Hitomi sein. Dein Vater hat ein bisschen was von dir in seinen Briefen erzählt. Freut mich dich kennenzulernen.“ „Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.“, erwiderte sie höflich und verbeugte sich tief. „Ho, du bist aber gut erzogen. Das ist bestimmt Sakuras Einfluss.“ Danach fiel sein Blick auf Arashi. „Es ist wirklich schade, dass ich zu den Chuunin-Examen nicht im Land war. Du sollst dort Herausragendes geleistet haben.“ „Naja, die Leute übertreiben gerne.“ „Wer ist deine bildhübsche Begleiterin?“ „Ähm, ich bin Sanari Hatake, Arashis ähm…“ „Sie ist meine Freundin.“, beendete der Rothaarige den Satz der Silberhaarigen. „Wow, du hast einen erstklassigen Geschmack, Arashi.“ Die Hatake lief bei diesen Worten augenblicklich rot an. Yousuke wollte gerade fortfahren, als ein Diener dazustieß: „Entschuldigen sie die Störung, Majestät, aber einige Fürsten wünschen mit ihnen und dem Hokage zu sprechen.“ Die beiden Benannten verabschiedeten sich daraufhin von der Gruppe.
 

Auf ihrem Weg sahen sie Danzou. Der Blonde und der Hardliner bauten kurz Blickkontakt auf. Letzterer sah aber schnell wieder weg und verließ den Raum. Diese Reaktion fiel auch dem Fogota auf. „Danzou benimmt sich seltsam, oder? Es ist fast so, als hätte er Angst vor dir.“ „Angst würde ich nicht sagen, aber er scheint endlich ein wenig mehr Respekt zu haben.“ „Das ist gut zu hören. Seine Parolen gingen mir schon langsam auf den Geist.“ „Wohl wahr. Ich soll dich übrigens von Königin Kazahana grüßen. Der Wiederaufbau des Schneereiches ist abgeschlossen.“ „Königin Kazahana, huh?“, erinnerte sich Yousuke zurück. „Die Frau hat wirklich klasse und sieht für ihr Alter noch unglaublich gut aus. Vielleicht sollte ich sie mal wieder besuchen.“ „Alter Frauenheld.“, entkam es Naruto verschmitzt. „Ich weiß, dass du niemals so denken würdest.“ „Das war nicht vorwurfsvoll gemeint.“, versicherte der Uzumaki. „Ich weiß nicht, was ich machen würde, wenn mich Sakura so früh verlassen würde. Von daher kann ich mich nicht in deine Lage versetzen.“ „Naja, es tut jeden Tag weh, aber am schwersten hat es meinen Sohn getroffen. Er hat sich durch den Tod meiner Frau sehr verändert.“
 


 

Währenddessen sich Naruto und Yousuke mit den einzelnen Feudalherren unterhielten, betrat Danzou einen kleinen Raum, wo sein loyaler Diener Mondragon schon auf ihn wartete. „Ich habe Lust auf eine Partie Shogi.“, sagte der Greis und stellte das Spielbrett auf den Tisch, der sich vor seinem Handlanger befand. „Ist etwas Gutes passiert, Danzou-Sama? Soweit ich weiß, spielen sie nur Shogi, wenn sie wirklich gute Laune haben.“ „Wie könnte ich denn schlecht gelaunt sein? Es verläuft schließlich alles nach Plan.“ „Plan?“ „Mein Plan Konoha zu übernehmen.“, sagte der Hardliner. „Ich weiß es steht mir nicht zu, meine Meinung zu äußern, aber glauben sie wirklich, dass sie den Hokage direkt entfernen können?“ „Natürlich nicht, Idiot! Eine Person wie den Rokudaime kann man nicht direkt angreifen. Dafür ist er zu mächtig und hat zu viele Fürsprecher. Man muss seine Position daher Stück für Stück auseinandernehmen. Glücklicherweise hat er auch zwei große Schwächen: Zum Einen ist er durch und durch berechenbar. Wenn man seine Denkweisen versteht, kann man ihn lesen wie ein Buch. Außerdem würde er alles für seine Freunde und Familie tun und genau da ist er angreifbar.
 

Zuerst habe ich seinen Sohn und dessen kleinen Freund benutzt, um seine Autorität zu schwächen. Auch wenn er damals den Schaden verringern konnte, hat es die Zahl seiner Zweifler und meiner Fürsprecher leicht erhöht. Danach habe ich mich dem kleinen Uchia-Bastard zugewandt.“ „Aber das hat doch nicht funktioniert. Der Rat hat ihre Idee einstimmig abgelehnt.“ „Wer sagt, dass ich das nicht gewollt habe?“, lachte Danzou. „Es war mir von Anfang an klar, dass diese Ansammlung von Schwächlingen geschlossen dagegen sein würde. Das weiß jetzt auch der Hokage und genau das ist der Punkt. Es entwickelte sich sogar noch besser als ich es gedacht hatte, als er seine kleine lächerliche Morddrohung ausgesprochen hatte. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich eine solche Aura vom Hokage nicht erwartet hätte, bin ich in meinem Leben schon zu oft mit dem Tod konfrontiert worden, als das ich nur deswegen ängstlich in einer Ecke kauern würde. Diese ganze Sache diente nur dazu, diesen Narren in Sicherheit zu wiegen. Das ist aber eine trügerische Sicherheit. Er wird sein Ende gar nicht kommen sehen.“
 


 

In der Zwischenzeit war das Bankett eröffnet worden. Dazu gehörte auch reichhaltiges Buffet. An Diesem wollte sich Sanari nun etwas zu Essen besorgen, als sich jemand neben ihr stellte. „Mmh, das sieht aber lecker aus.“ „Ja, ich weiß. Hier gibt es wirklich alle möglichen kulinarische Spezialitäten.“ „Ich habe nicht vom Essen geredet.“ Auf diese merkwürdige Bemerkung hin sah sie zur Seite und erblickte einen jungen schwarzhaarigen Mann, der sie von oben bis unten musterte. *Was ist das denn für einer?*, dachte sie angewidert. Der Junge, vielleicht ein oder zwei Jahre älter als sie, legte jetzt seinen Arm um sie. „Du siehst einsam aus, Süße. Bist du etwa alleine hier?“
 

„Nein, sie ist mit mir hier, Kaidou!“, sprach eine Stimme hinter ihnen. „Ah Rash, lange nicht mehr gesehen.“, grüßte der Junge. „Finger weg von meiner Freundin!“, raunte der Rothaarige nur. „Immer mit der Ruhe, Rash. Ich hab ja nix gemacht.“, erwiderte der Schwarzhaarige und zog seinen Arm zurück. „Nenn mich nicht so!“ „Wie denn? Rash? Wo liegt dein Problem?“ „Mein Problem ist, dass mich nur meine Geschwister oder Freunde so nennen und soweit ich weiß, gehörst du zu keinem von Beiden.“
 

„Freundlich wie eh und je, was? Willst du uns nicht wenigstens vorstellen?“ „Das ist Sanari Hatake, meine Teamkameradin und Freundin. San, das ist Kaidou Fogota.“ „Fogota?“, entkam es ihr überrascht. „Jap, du vermutest richtig, Süße. Ich bin kein Geringerer als der einzige Sohn des Feuerlords und somit sein rechtmäßiger Nachfolger. Ziemlich beeindruckend, oder?“ „Ähm ja, freut mich dich kennenzulernen.“ „Und mich erst.“ Noch bevor Kaidou weiterreden konnte, zog Arashi seine Begleiterin weg. „Komm schon, San. Du wolltest doch tanzen.“ „Das kann doch auch bis nach dem Essen warten.“ „Nein, ich habe jetzt Lust darauf.“ Die Silberhaarige durchschaute ihn sofort. „Tss, du musst doch wegen so einem nicht gleich eifersüchtig werden.“ „Ich, ich bin nicht eifersüchtig. Ich mag diesen Typ einfach nicht. Seine Arroganz stinkt zum Himmel.“
 


 

Ungefähr zwanzig Minuten und drei taube Zehen später verließ Sanari leicht humpelnd die Damentoilette. *Arashis Eifersucht ist echt schon niedlich, aber auf das Tanzen verzichte ich das nächste Mal lieber freiwillig.* In Gedanken versunken lief sie in Kaidou hinein. „Oh. Entschuldigung.“ „Kein Problem, Süße. Scheinbar hattest du schon Sehnsucht nach mir. Willst du den Langweiler nicht sausen lassen und stattdessen mit mir den Abend verbringen? Ich meine, was hat der, was ich nicht habe?“ „Ich passe.“, lehnte sie kurzangebunden ab und wollte an ihm vorbeigehen, doch der Fogota versperrte ihr den Weg und drückte sie an die Wand. „Hör zu, Kleine. Ich bin es gewöhnt, das zu kriegen, was ich will und im Moment will ich dich.“ „Lass los!“, drohte sie, aber das interessierte den Adligen wenig. Er fuhr mit seiner Hand in ihren Kimono. Dass man so bei der Hatake nicht wirklich landen konnte, bemerkte er erst als er mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Knie sank. Er griff sich zwischen die Beine. Die Silberhaarige hatte mit ihrem Knie dort hingetreten, wo es am besonders wehtat.
 

Wutentbrannt zückte Kaidou einen Dolch. „Du kleine Schlampe! Dafür bezahlst du!“ Sanari wich zurück. Sie hätte ihn zwar problemlos entwaffnen und außer Gefecht setzen können, aber der Typ war trotz seiner unmöglichen Manieren immer noch der Prinz des Feuerreiches. Sie sah sich hilfesuchend um, aber scheinbar war niemand in der Nähe. Glücklicherweise täuschte aber dieser Eindruck und jemand schritt ein. „Mann, hier herrscht aber eine hitzige Stimmung und dabei dachte ich, dass der Sommer schon fast vorbei wäre.“ Die beiden Jugendlichen drehten sich zum Ursprung der Stimme um und erblickten Naruto, der sich an die Wand lehnte. „Ich muss sie warnen, Prinz Kaidou. Solche Dolche sind verdammt scharf und können jemanden sehr leicht verletzen.“ „Anstatt dumme Ratschläge von sich zu geben, solltest du lieber deine Shinobis im Griff haben, Blondie! Die sind ja eine Gefahr für die Allgemeinheit.“ Die Kinnlade der Hatake klappte bei dieser Äußerung herunter. Noch nie hatte sie mitbekommen, dass jemand in so einem Ton mit dem Kage sprach.
 

Der Angesprochene blieb hingegen seelenruhig. „Blondie? Das ist neu. Eigentlich dachte ich, dass meine gewöhnliche Anrede Rokudaime Hokage-Sama wäre, aber Blondie geht natürlich auch.“ „Warum sollte ich einen Diener meines Vaters mit soviel Respekt anreden?“ „Ob das dein Vater genauso sieht? Am besten wir fragen ihn gleich mal.“ Wie aufs Sprichwort tauchte jetzt Yousuke Fogota hinter dem Uzumaki auf. Seine bisher so freundliche Ausstrahlung hatte sich deutlich verändert. Kaidou schluckte hörbar. „Wir gehen, Sanari.“, sagte Naruto. „Das sieht mir nach einer Diskussion zwischen Vater und Sohn aus.“ Das musste man der Chuunin nicht zweimal sagen.
 

Kurz nachdem die beiden Konoha-Nin um die Ecke gebogen waren, hörten sie ein lautes Klatschen. „Autsch. Das hat sicher wehgetan. Der Junge wird am Ende des Tages ein paar Wunden zu versorgen haben. Ich hoffe nur, dass Arashi dich nicht irgendwann mal so sauer macht, wie Kaidou gerade eben.“ „Huh?“ „Ich meine nur, dass ich irgendwann doch gerne Enkel hätte und Arashi ist dafür mein sicherster Kandidat. Da wäre es schon schade, wenn du das zunichte machen würdest.“ Das Gesicht der Hatake bekam eine knallrote Farbe. Sie stotterte irgendwelches unverständliches Zeug, doch Naruto begann nur zu lachen und tätschelte ihren Kopf. „Du entwickelst dich immer mehr zu einer Uzumaki. Wir behalten diese kleine Geschichte aber lieber für uns. Arashi schlägt in solchen Sachen nämlich nach mir, was bedeuten würde, dass von Kaidou nicht mehr viel übrig bleiben würde.“ „Hai.“
 


 

Das restliche Bankett verlief anschließend ohne große Vorkommnisse. Als die Uzumakis plus Anhang den Hokage-Turm verließen, war das eigentliche Festival schon im vollen Gange. Die Jüngeren der Gruppe mit Ausnahme von Hitomi machten sich dann alleine auf den Weg, um das Fest zu erkunden. In den Straßen waren überall kleine Stände aufgestellt mit Süßigkeiten, Spielen oder Alkohol. Es waren so viele Menschen unterwegs, dass man kaum vorwärts kam. Die Preise der Stände konnten sich auch sehen lassen. Das störte Naruto und Co. aber nicht besonders, weil der Blonde fast überall was umsonst bekam.
 

Nach einer Stunde mampfte der Kage gerade Zuckerwatte, sein insgesamt siebtes Geschenk. „Ib lübe Pfebtibals (Ich liebe Festivals.)“ „Ja, sie sind noch besser, wenn man nichts bezahlen muss.“, stimmte Sakura zu. „Ib abbeite wa auh seeh harg (Ich arbeite ja auch sehr hart)“ „Sicher, Schatz.“ Tsunade und Hitomi sahen sich fragend an. Es war schon beeindruckend, dass die Rosahaarige dieses Gebrappel deuten konnte, aber nach knapp zwölf Jahren Ehe war das wohl möglich.
 

Arashi und Sanari stießen nun wieder zu der Gruppe hinzu. Die komplette Aufmerksamkeit der Gruppe richtete sich sofort auf das Gesicht des Rothaarigen. „Was ist?“ „Probierst du einen neuen Look aus, Schatz?“, fragte Tsunade. Der verstand nur Bahnhof. „Vielleicht ist es ja heute modern für Jungen Lippenstift zu tragen, aber ich finde, dass Sanari die Farbe doch deutlich besser steht.“ „Heh?“ Die Sannin beugte sich herunter und strich dem Chuunin über die Lippen. Danach zeigte sie ihm den Finger. An ihm klebte Lippenstift in der gleichen Farbe, wie ihn Sanari an dem Tag trug. „Oh.“, entkam es beiden nur simultan. „Man sollte nie vorher den Lippenstift nachziehen, sonst sieht man sofort, was man alles wo gemacht hat.“, riet die Godaime augenzwinkernd.
 

„Hey, Tsunade.“, ging Sakura dazwischen. „Die beiden müssen nichts vor mir und Naruto verstecken. Wir sind ja schließlich nicht prüde.“ „Naja, Naruto ist es auf jeden Fall nicht.“ „Was soll das denn jetzt heißen? Von mir aus sollen die beiden soviel Freiheit haben wie sie brauchen. Sanari ist schließlich meine wichtige Verbündete. Jedes Mädchen, das Arashi erfolgreich in einen Kimono bekommt, ist genau die richtige Frau für meinen Sohn.“ Die Hatake strahlte daraufhin übers ganze Gesicht. Diese Äußerung kam keinesfalls aus dem Nichts. Sakura war die letzte Zeit auffallend freundlicher und offener gegenüber Sanari geworden. Allerdings war es das erste Mal, dass die Jounin das offen aussprach. Scheinbar hatte sie nun begriffen, dass ihr kleiner Sohn doch langsam erwachsen wurde.
 

Hitomi machte jetzt nach längerer Zeit wieder auf sich aufmerksam, indem sie ihren Vater antippte und die Stimme erhob: „Du Papa. Kannst du mir einen Goldfisch fangen?“ Sie zeigte auf einen Stand der das traditionelle Spiel anbot, wo man mit einer Papierfläche, welches an einem Stiel befestigt war, Fische fangen konnte. „Klar.“ Die Familie ging also zu diesem Stand. Der Besitzer stutzte. „Oh, Hokage-Sama. Wollen sie es versuchen? Der erste Versuch ist für sie kostenlos.“ „Vielen Dank.“
 

Der Blonde setzte sich und suchte sich den größten der Fische aus. Sein Versuch schlug aber fehl, weil die Papierfläche riss. „Das ist schwieriger, als ich gedacht hätte.“, bemerkte er. „Sie haben wohl zu viel Kraft, Hokage-Sama.“ „Scheint so.“ Er holte einen Schein aus seinen Mantel und zeigte ihn dem Besitzer. „Wie viele Versuche kann ich dafür machen?“ Der Mann sah ihn ungläubig an. „Dafür? Mindestens dreißig.“ „Sehr gut. Dann wollen wir mal den Teich leerräumen.“
 

Zehn Minuten später lagen neunundzwanzig zerrissene Stiele neben dem Uzumaki. Er hatte es tatsächlich fertig gebracht nicht einen einzigen Fisch zu fangen. Sakura hatte erst gar nicht versucht, ihren Mann aufzuhalten, denn er war schon immer ein schrecklicher Sturschädel gewesen. In der Zwischenzeit waren auch Alexa, Hidate und Kaero wieder dabei und beobachten den sichtlich frustrierten Naruto. „Papa ist ziemlich mies drauf, oder?“, flüsterte der Blonde seiner Schwester zu. „Das kannst du lautsagen.“
 

Der startete seinen letzten Versuch. Dieses Mal machte er es aber ganz vorsichtig, doch kurz bevor er den Fisch schnappen konnte verkrampfte er auf einmal die Hand und zerbrach gleich den gesamten Stil. Der Kage stand auf und sagte kein Wort. Eine unangenehme Atmosphäre machte sich breit. Kaero war der Erste, der versuchte gut auf seinen Vater einzureden: „Komm schon Paps, das ist doch nicht so wi-“ Seine Stimme stockte, als sich Naruto umdrehte. Er hatte keinesfalls einen frustrierten Gesichtsausdruck, aber seine Mine war dennoch todernst. Irgendwas war gerade vorgefallen, da war sich der Genin sicher. „Was –“ „Shhhh!“, schnitt der Blonde seinem Sohn das Wort ab, schloss die Augen und passierte die Gruppe.
 

Dieses Verhalten beunruhigte nun auch die restlichen Anwesenden. Ein paar Momente später zeigten Tsunade und Sakura fast genau die gleichen Verhaltensmuster. Auch sie gaben keinen Mucks von sich und schienen in tiefer Konzentration zu sein. Alexa fiel hingegen etwas anderes auf. Das Wasser im Teich des Standes schlug kleine Wellen. Sie wollte ihren Vater darauf ansprechen, doch der war auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. Die Wellen nahmen immer an Stärke zu.
 

Danach ging alles furchtbar schnell. Eine Stimme brüllte: „AUF DEN BODEN!!“ Sie wurde von Arashi zusammen mit Sanari zu Boden gerissen. Nur Sekundenbruchteile später schoss eine orkanartige Windböe durch die Gassen und deckte etliche Budendächer ab. Eines dieser Dächer drohte einen Zivilisten zu erschlagen, doch mehrere Blitze verarbeiteten es zu Kleinholz. Die Blonde bekam von der Wucht nicht viel mit, weil ihr Bruder sie mit seinem eigenen Körper schützte. Auch Kaero und Hitomi wurden noch rechtzeitig von Tsunade und Sakura beschützt. Sie wollte langsam wieder aufstehen, doch die laute Stimme ertönte erneut: „UNTEN BLEIBEN. DA KOMMT NOCH EINE WELLE!“ Jetzt konnte sie die Stimme auch schließlich zuordnen. Sie gehörte Kakashi, der auch für die Rettung des Dorfbewohners verantwortlich war.
 

Entgegen seiner Vermutung blieb dieser zweite Angriff allerdings aus. Es herrschte nun genau genommen das Gegenteil. Es war komplett windstill, ähnlich wie im Auge eines Tornados und dieser Vergleich war auch wirklich zutreffend. Wie die Menschen, die sich wieder aufrappelten, realisierten, kreiste in einem Umkreis von einem Kilometer um sie herum eine Art Wirbelsturm. Die Sicht war durch eine riesige Menge Staub versperrt. „Oh nein, wir sind eingeschlossen.“, kam es geschockt aus Sanari. „Nein, das dient zu unserem Schutz.“, widersprach ihr Vater. „Ich kenne diese Technik. Das ist das Jutsu der Aero-Kuppel. Ein defensives Windninjutsu des Hokage. Es scheint den zweiten Einschlag abgewehrt zu haben.“ „Ein Jutsu meines Vaters? Wo ist er?“, fragte Arashi. Als Antwort deutete der Jounin zu einem hohen Haus nördlich von ihnen, wo der Kage kniete und ein Fingerzeichen hielt. *Shit! Ich habe die Barriere nicht schnell genug hochbekommen. Was ist dieses monströse Chakra und warum habe ich das erst so spät bemerkt?*, dachte Dieser wütend über sich selbst.
 

Er erschuf danach zwei Schattendoppelgänger, die seine Position einnahmen und die Technik aufrecht erhielten. Er warf einen kurzen Blick über seine Schulter und stellte erleichtert fest, dass seine Familie zum Glück unverletzt geblieben war. Als nächstes machte er drei lange Sprünge und landete auf einer noch höheren Plattform über dem großen Markt Konohas. Er zog tief Luft ein: „ALLE ANBU, CHUUNIN UND JOUNIN SOFORT ZU MIR!!“ Das alleine reichte schon aus, um alle naheliegenden Konoha-Nin zu alarmieren. Jeder erkannte die Stimme des Hokage sofort und in nicht einmal einer Minute waren alle bekannten Gesichter um ihn herum versammelt. Es half natürlich der Fakt, dass alle an dem Festival teilnahmen und somit ohnehin in der Nähe waren. „Was ist passiert, Naruto?“, wollte Sakura sofort wissen. „Das weiß ich noch nicht, aber wenn man vom Chakra ausgeht, muss es was Großes sein. Wir werden es erfahren, wenn sich der Staub etwas verzieht. Solange mein Jutsu intakt ist, dürften wir sicher sein. Auf jeden Fall müssen wir die Bewohner zuerst in Sicherheit bringen. Das überlass ich dir, Sakura. Du, Shizune, Tsunade und Iruka führt die Evakuierung durch. Nehmt auch noch die verfügbaren Genin mit. Das Wichtigste ist, dass wir unbedingt verhindern müssen, dass eine Panik in der Bevölkerung ausbricht.“ „Hai.“
 

Nachdem die Angesprochenen aufgebrochen waren, lichtete sich auch endlich der Staubschleier etwas. Zuerst sahen die Konoha-Nin die Stadtmauer, die an einem Punkt völlig aufgerissen war. In ihr klaffte ein gut vierzig Meter breites Loch. Die Shinobi hielten den Atem an, als langsam der Schatten des Verursachers sichtbar wurde. Wie es Naruto vermutet hatte, war er gigantisch. Alleine die Silhouette reichte dem Blonden schon aus, um das Ungetüm zu identifizieren. Einige der anderen Ninja brauchten aber einen klaren Blick, um es zu erkennen. Die Jüngeren wichen bei dem Anblick zurück. Sanari schlug die Hände vor den Mund. „Oh mein Gott.“ Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter. „Bleib ganz ruhig, Sanari.“, sagte ihr Vater. „Aber, aber was ist das?“
 

„Diese Frage kann ich beantworten.“, erwiderte der Uzumaki. „Diese beige Farbe und monströse Form. Als letzter Beweis der eine gigantische Schwanz. Das ist zweifellos das einschwänzige Bijuu: der Sanddämon, Shukaku.“ „Bijuu? Ist das ein schlechter Witz? Diese legendären Wesen, die in der Vergangenheit soviel Chaos angerichtet haben? Wie sollen wir das aufhalten?“ „Kojiro, behalte die Ruhe, verdammt!“, mahnte Naruto. *Vielleicht war es ein Fehler, auch die jungen Chuunin mit einzubeziehen. Selbst Arashi zittert am ganzen Leib. Ich kann es ihnen nicht verdenken. Mir ging bei meiner ersten Begegnung mit Shukaku nicht groß anders. Aber war er damals auch schon so stark? Das er durch die meterdicke metallverstärkte Stadtmauer kommt, ist keine Überraschung, aber das es selbst bis hierhin gereicht hat? Seine gesamte Präsenz ist auch anders.*
 

Der Kage schüttelte den Kopf. Es war nicht die Zeit, sich über so etwas den Kopf zu verbrechen. Er wandte sich an die Konoha-Nin. „Hört zu Leute, von nun an gilt Code 7.“ Dieser Behelf erschien auf den ersten Blick vielsagend, aber in Wirklichkeit hatte Naruto in seinen ersten Jahren als Hokage zusammen mit Shikamaru zwölf Strategien entwickelt, die sogenannten Codes. Code 7 war dementsprechend eine davon. Jeder höheranginge Shinobi kannte diese Strategien in und auswendig und wusste genau, was er zu tun hatte. „Code 7?“, kam es fragend aus dem Nara. „Aber das ist eine reine Verteidigungsstrategie.“ „Das weiß ich und darum gibt es auch eine Änderung. Meinen ursprünglichen Platz übernimmt Neji Hyuuga. Ich werde versuchen, das Gefecht von Konoha wegzulenken und den Schaden für das Dorf zu minimieren. Falls doch etwas durchkommt, wehrt ihr es ab.“ „Warten sie, Hokage-Sama.“, wandte der Kanirate und auch andere Jüngere ein. „Was?“ „Sie denken doch nicht allen Ernstes daran, gegen das Vieh alleine zu kämpfen, oder? Das ist Selbstmord!“ „Sagt mal, habe ich hier zu einer Diskussionsrunde eingeladen, oder was? Das ist ein Befehl, Punkt aus Ende! Glaubt ihr, ich bin nur aus Spaß Hokage? Mein Job ist es, eure Hintern zu retten. Dabei gibt es mehrere Wege und ich bin ein Hokage des Kampfes. Mein Weg ist einfach und direkt. Jeden der es wagt, einen Finger an dieses Dorf zu legen, ramme ich unangespitzt in den Boden.“

Demonstration

So, ich habe das Spezial-Chapter noch ein bisschen hinten angestellt. Ich denke, dass das folgende Chapter auch ein wenig spannender ist. Es ist schließlich das erste von vielen Action-Chapter Narutos in dieser FF. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

57. Demonstration
 

Die Evakuierung machte gute Fortschritte. Der gesamte Marktplatz leerte sich merkbar. Naruto drehte sich noch ein letztes Mal um. „Gut, ihr wisst was ihr zu tun habt. Die direkte Befehlsgewalt hat Shikamaru Nara.“ „Hai.“ Danach machte sich der Blonde in einem irren Tempo auf den Weg zur Stadtmauer. Kojiro war aber immer noch nicht völlig überzeugt. „Das ist eine ganz miese Idee. Der Hokage kann doch nicht allen Ernstes glauben, dass er ganz alleine eine Chance hat.“ „Was glaubst du eigentlich über wen du hier redest?“, gab Kakashi harsch zurück. „Im Gegensatz zu dir kennen viele von uns die Kampfkraft des Hokage. Sie ist mit der eines normalen Shinobis gar nicht zu vergleichen. Er wird mit der Sache schon fertig werden. Außerdem kämpft er nicht völlig alleine.“
 


 

Währendem die Konoha-Nin noch diskutierten, war der Uzumaki bereits an der Grenze seines Windninjutsus angekommen. Er suchte sich eine freie Fläche, biss auf seinen Daumen, formte Fingerzeichen und schlug abschließend seine Hand auf den Boden. <Jutsu des vertrauten Geistes>. Einen Moment später stand er auf den riesigen Kopf eines Frosches. Das sahen auch die restlichen Shinobi. „Wow!“, entkam es dem Kanirate. „Das ist Gamabunta, der vertraute Geist meines Vaters.“, erklärte Arashi. „Genug mit dem Kaffeeklatsch!“, warf Shikamaru ein. „Nehmt eure angestammten Positionen ein.“ Die Konoha-Nin taten wie ihnen geheißen. Durch die eingehende Vorbereitung der einzelnen Shinobi kannte jeder seine Aufgabe.
 

Bei der Verteidigungsstrategie Code 7 teilten sich die Konoha-Nin in insgesamt drei Gruppen auf. Die ersten beiden Gruppen bildeten zwei Verteidigungslinien, die sich an der Grenze Konohas hintereinander postieren sollten. Die hintere Einheit bestand aus Medic-Nin und Shinobi, die auf längere Distanz z.B. mit Ninjutsu kämpften. Sie wurde von Kakashi angeführt. Die vordere Fraktion war eine Ansammlung von Nahkampfspezialisten, vorwiegend Waffen- und Taijutsu-Nutzern. Sie wäre ursprünglich von Naruto geleitet worden, aber wie schon angesprochen übernahm Neji nun diese Rolle. Die letzte und zugleich kleinste Gruppe beinhaltete nur Shikamaru und Sai. Sie fungierten als Schaltzentrale. Dabei erschuf der ANBU einen Tintenadler und flog mit ihm zusammen mit dem Nara in die Lüfte. Somit konnte Shikamaru die gesamte Lage aus der Vogelperspektive einsehen und gegebenenfalls strategische Änderungen über Funk an Kakashi und Neji weiterreichen.
 


 

In der Zwischenzeit öffnete Bunta verschlafen die Augen: „Yo Naruto, du suchst dir echt immer die ungünstigsten Momente aus, um mich zu rufen. Ich habe gerade so schön gepennt.“ „Hör auf zu jammern! Schlafen kannst du, wenn du tot bist.“ „Was hast du denn für eine Laune?“, fragte der Frosch pikiert. „Ich bin nur etwas in Eile. Anstatt dich zu beschweren, solltest du lieber einmal einen Blick Richtung Norden werfen.“ Als der vertraute Geist diesem Rat nachkam, weiteten sich seine Augen. „Ist es das, wonach es aussieht?“ „In der Tat.“ „Wie ist das überhaupt möglich?“ „Das ist jetzt nicht wichtig. Ich könnte deine Hilfe gegen dieses Ungetüm gebrauchen. Mach dich also bereit anzugreifen, sobald ich mein Windjutsu einstelle.“ „OK.“
 

Mit einer kurzen Handbewegung lösten sich die zwei Schattendoppelgänger im Dorf auf und der Wirbelsturm, der Konoha geschützt hatte, legte sich wieder. „LOS!“ Mit einem langen Sprung machte der gigantische Frosch über 100 Meter gut und stürzte sich auf den Gegner, der ihn scheinbar noch nicht bemerkt hatte. Bunta zog sein riesiges Messer und stach zu, doch das Bijuu machte einen Satz nach hinten und wich dem Angriff aus.
 

Zum ersten Mal seit Jahrzehnten standen sich der Blonde und Shukaku wieder gegenüber. Der Dämon erkannte seinen Widersacher sofort wieder und es zauberte ein Lächeln auf seine Lippen. „Wie lange habe ich mich nach diesem Moment gesehnt. Niemand hat mich je so gut unterhalten wie du, Naruto Uzumaki. Ich werde auch dieses Mal jede Sekunde genießen.“ „Immer noch so krank wie früher, was?“, gab der Kage zurück. „Freue dich nur nicht zu früh. Du warst mir schon vor Jahren unterlegen. Das wird sich jetzt auch nicht ändern.“ „Es hat sich seit unserem letzten Aufeinandertreffen viel geändert. Ich bin nun deutlich stärker. Ich gebe dir eine kleine Kostprobe“ Danach schlug sich die Bestie gegen den Bauch. <Windkunst, Jutsu des zerreißenden Luftprojektils>. Im gleichen Moment feuerte auch Gamabunta eine Wasserkugel in Richtung des Einschwänzigen. Die beiden Geschosse kollidierten in der Luft. Das Ergebnis dieses Kräftemessens war eindeutig. Shukakus Angriff überpowerte einfach Buntas Technik und flog weiter. Der Frosch konnte gerade noch rechtzeitig zur Seite ausweichen.
 

Dafür schlug das Projektil jedoch in die Stadtmauer ein. Zwar konnte es sie nicht völlig durchdringen, aber diese Entwicklung der Geschehnisse verursachte bei Naruto trotzdem Kopfzerbrechen. *Das mit der gestiegenen Stärke war kein Bluff. Wenn ich mich richtig erinnere, konnten Buntas Wasserkugeln diese Technik damals zu mindestens neutralisieren. Wir müssen ihn irgendwie weglocken, sonst legt er das Dorf in Schutt und Asche.* Das sah sein Partner ähnlich: „Wenn ich seine Windprojektile nicht aufhalten kann, kommen wir nie nah genug an ihn heran, um anzugreifen.“ „Das ist vorerst in Ordnung. Halte ihn erst einmal nur in Bewegung und versuche ihn nur von hier wegzubekommen.“
 


 

Die restlichen Konoha-Nin waren derweil an der Dorfgrenze angekommen. Die hintere Gruppe stellte sich auf der Stadtmauer auf, währendem die Anderen davor in Position gingen. Keine zwanzig Sekunden später alarmierte Neji seine Kameraden: „Wir kriegen Gesellschaft und es sind ziemlich viele.“ „Shinobi?“, fragte Chouji sogleich. „Nein. Ihr Chakra-Netzwerk ist nicht menschlich.“, analysierte er mit seinem Byakugan. „Sieht mir mehr nach Doppelgängern aus. Was meinst du, wie viele es sind, Hinata?“ „Schwer zu sagen. Könnten um die Hundert sein, vielleicht mehr.“ „Hast du das mitgekriegt, Kakashi?“, rief der Hyuuga. „Ja, klar. Macht euch bereit Leute!“
 

Dieser Befehl kam auch keinen Moment zu spät, denn aus dem dichten Wald kamen viele Kreaturen. Es waren prinzipiell Miniatur-Shukakus. Die Gruppe um den Hatake warf Shuriken und Kunai auf die Monster, doch die Waffen blieben einfach in den sandigen Körper stecken. „Normale Waffen funktionieren gegen diese Viecher nicht. Benutzt Ninjutsu!“, orderte Kakashi an. Dementsprechend flogen viele elementare Attacken, größtenteils Feuer-Ninjutsu, in Richtung der Wesen. Einige wurden von denen auch getroffen, aber die Anzahl war schlichtweg zu groß. Darum erreichte die Hauptzahl von ihnen die erste Verteidigungslinie. Kojiro machte sich nervös bereit einzugreifen, aber Neji hielt ihn zurück. „Hör zu, Kojiro. Ich habe keine Ahnung, warum der Hokage auch die Jüngeren hier miteinbezogen hat, aber ihr haltet euch zurück und überlast den Job den Erfahrenden.“ „Hey!“, entkam es dem Kanirate entrüstet, aber der Hyuuga war schon in den Angriff übergegangen.
 

*Wenn es nur Sanddoppelgänger sind, müsste ein gezielter Schlag ausreichen, um sie zu zerstören.*, dachte der ANBU, bevor er sich in den Kampf stürzte. <Hakke, 64 Handflächen> In den folgenden Sekunden bewies eine der Hauptqualitäten des Hyuuga-Clans: Effektivität. Jede dieser Attacken traf einen verschiedenen Gegner und streckte diesen nieder. Anschließend blieb er inmitten der gegnerischen Truppen stehen. Die Shukakus umkreisten ihn und murmelten etwas vor sich. <Ninjakunst, Jutsu des Wüstensargs>. Der am Boden liegende Sand ihrer gefallenen Kameraden umkreiste Neji explosionsartig und hatte rasch dessen Körper mit Ausnahme seines Kopfes eingeschlossen. Dem Gefangenen entlockte das nur ein müdes Grinsen. „Als ob das ausreichen würde, um mich zu bezwingen.“ <Kaiten> Mit enorm schnellen Körperdrehungen befreite er sich von dem Sand und schleuderte zudem alle Feinde im Umkreis von vierzig Meter zu Boden.
 

Die jungen Konoha-Nin kamen aus dem Staunen kaum noch heraus, denn mit gerade mal zwei Techniken hatte der Hyuuga zwei Drittel der Mini-Shukakus besiegt. „Langsam wundert es mich nicht mehr, warum er unser zweitstärkster Shinobi nach dem Hokage angesehen wird.“, sagte Kojiro. „Pfft, wer sagt das?“, warf Kiba hinter ihm ein und ging an ihm vorbei. „Schlimm genug, dass mir Naruto den Rang abläuft, aber gegen Neji werde ich nicht verlieren. Hey Lee! Wie wäre es mit einer kleinen Wette? Der, der weniger von diesen Viechern auslöscht, bezahlt die nächste Runde bei Ichirakus.“ „Hört sich gut an, aber wir sollten die Sache schnell über die Bühne bringen.“ „Einverstanden.“ Kiba warf Akamaru eine Pille zu, der diese bereitwillig fraß. Im nächsten Moment bekam der Hund eine rote Farbe und wuchs um das Dreifache an. Im Gegensatz dazu konzentrierte sich Lee. <Chakra-Tor der Öffnung, Kai!> Der Kanirate sah das geschockt mit an. *Die haben sie doch nicht mehr alle! Das Dorf wird angegriffen und die machen hier Wetten. Wie kann man nur so ruhig sein?*
 

Bereit für den Kampf schlossen die Beiden sich Neji an und kümmerten sich um den Rest der Kreaturen. Es war schon ein seltsames Bild. Es befanden sich am Ort des Geschehens mehr als vierhundert Shinobi, aber es kämpften nur drei. Trotzdem waren alle Monster bis auf eines in nicht einmal einer Minute erledigt. „Das war fast schon zu einfach.“, entkam es dem Hyuuga, als er zusammen mit den anderen beiden Jounin auf den letzten kleinen Sanddoppelgänger zuschritt. Genau dieser formte aber jetzt ein Fingerzeichen. Dem ANBU-Captain beschlich ein unangenehmes Gefühl. <Ninjakunst, Jutsu der Sandwiedergeburt> „VORSICHT!“, brüllte er und die Drei zogen sich augenblicklich zurück. Aus dem übriggebliebenen Sand bildeten sich neue Miniaturen des Bijuus. „Na herrlich. Auch wenn es jetzt weniger sind als vorher, kann es so ewig dauern bis wir hier fertig sind.“ „Und genau das ist ihr Plan.“, erklärte Neji seinen Kameraden. „Das soll hier scheinbar nur dazu dienen, um uns von Narutos Gefecht abzulenken.“
 

Wie aufs Sprichwort spürten die Konoha-Nin ein kleines Erdbeben. Einige von ihnen hatten Schwierigkeiten, sich auf der Mauer zu halten. Die Erschütterung kam von Gamabunta, der nur knapp Hundert Meter von Shinobi landete. Narutos Plan, Shukaku vom Dorf wegzulenken ging nicht wirklich auf. Der Dämon war nämlich nicht nur stärker, sondern auch bedeutend schneller geworden, sodass der Blonde und sein vertrauter Geist bisher in die Defensive gezwungen wurden. Das schien das Bijuu aber langsam zu langweilen. „Was ist los, Naruto Uzumaki? Alles was du bisher tust, ist hier herumzutanzen. Mal sehen, was passiert, wenn das Leben deiner ach so tollen Freunde davon abhängt.“
 

Der Uzumaki warf einen Blick über seine Schulter und sah seine Kameraden. *Er hat Recht. Ausweichen kommt nicht mehr in Frage. Die anderen wären sonst genau in der Schusslinie. Ich wollte den Kampf eigentlich soweit weg wie möglich verschieben, aber darauf kann ich jetzt keine Rücksicht mehr nehmen.* Wie zu erwarten war, katapultierte Shukaku ein weiteres Windprojektil heraus. „Benutze nochmal deine Wasserkugel.“ „Aber-“ „TU ES EINFACH!“, befahl der Rokudaime lautstark.
 

Es kam also wieder zum Aufeinandertreffen der zwei Geschosse. Dieses Mal unterstützte Naruto aber seinen Partner. <Windkunst, Jutsu des doppelköpfigen Aero-Drachens> Die Verbindung der zwei Elementarjutsu reichte nun endlich aus, um die Attacke des Giganten abzuwehren. Die aufkommende Explosion entwickelte sich in einen monsunartigen Regen, der auf alle Anwesenden niederprasselte.
 

Durch den Regen raste der Blonde jetzt mit seinem Laminenter in der Hand auf die Bestie zu, doch der sah sofort durch diese Strategie und schnappte zu. Die riesige Kralle schloss sich um den Uzumaki und begann ihn langsam zu zerquetschen. „Du enttäuscht mich. Ein so offensichtlicher Angriff hätte gegen mich niemals Aussicht auf Erfolg. Jetzt bleibt mir nur noch das Vergnügen, dem Knacken deiner Knochen zu lauschen.“ Naruto stieß einen Schmerzensschrei aus. Die Konoha-Nin sahen das entsetzt mit an. Nur wenige blieben ruhig, darunter auch Arashi, was Sanari mit völligem Unverständnis aufnahm.
 

<Laminenter, Windschnitt> Völlig konsterniert schaute Shukaku auf die Bäume, auf denen im nächsten Moment sein abgetrennter Unterarm aufschkug. Der Kage schoss aus dem Schutze des Waldes gen Himmel. Wie sich herausstellte, hatte er die vorherige Explosion genutzt, um sein echtes Ich mit einem Schattendoppelgänger auszutauschen und selbst im Wald auf die Chance zum Angriff gelauert. Der Dämon schlug mit seiner verbleibenden Kralle nach dem Blonden, aber Gamabunta reagierte geistesgegenwärtig und benutzte seine Zunge, um den Angriff abzuwehren. So stieg Naruto weiter bis er auf Höhe des Kopfes des Dämons war.
 

In seiner Hand bildete sich eine Chakra-Kugel, die sich zu einem Wurfstern bildete. <Windkunst, Rasen-Shuriken> Das hochkonzentrierte Chakra traf das Bijuu direkt an der Brust und verursachte ein großes Loch in den sandigen Körper. Trotz dieser Verletzung gelang es dem Giganten aber seinen Schwanz in Richtung des Kage zu schwingen. Damit hatte selbst Naruto nicht gerechnet. Er wurde direkt von einer Breitseite getroffen und wegkatapultiert. Im Fallen steckte er sein Katana wieder weg und erschuf zwei Schattendoppelgänger, die ihn wieder in den Himmel warfen.
 

„BUNTA, ÖL!“, brüllte er seinem vertrauten Geist zu, der sofort handelte und eine Ladung Öl auf Shukaku feuerte. Der Uzumaki streckte hingegen seine Arme von sich weg, zog tief Luft ein, warf den Kopf in den Nacken und formte blitzschnell Fingerzeichen. Zum ersten Mal machte jetzt auch Arashi einen überraschten Gesichtsausdruck. „Diese Körperhaltung… Will er tatsächlich soweit gehen? Das vernichtet den halben Wald.“ „Jetzt übertreib nicht.“, erwiderte die Hatake, die neben ihm auf der Mauer stand. „Du hast ja keine Ahnung. Er will allem Anschein nach sein stärkstes Feuerninjutsu einsetzen. Die Technik, die meinem Urgroßvater seinen Spitznamen gegeben hat.“ <Feuerkunst, Jutsu des legendären Riesenphönix> Naruto spie eine riesige Flamme aus, die sich vor Shukaku zu einem Feuervogel mit einer Spannweite von fast 100 Metern manifestierte.
 

Nun zeigte selbst dieses Monster erste Anzeichen von Furcht, doch für ihn war es bereits zu spät. Der Vogel schwang seine Flügel. Das Feuer verband sich mit dem Öl auf Shukakus Körper und entfachte eine gewaltige Stichflamme. Die unglaubliche Hitze war auch von den Konoha-Nin deutlich so spüren. Natürlich war davon auch der Wald betroffen, der ebenfalls Feuer fing. Gamabunta versuchte sogleich das Feuer mit seinen Wasserjutsus in Zaum zu halten, was ihm aber nicht gelang. Das bemerkte auch Naruto. Er zog erneut sein Laminenter, leitete Chakra hinein und schleuderte es in Richtung der Konoha-Nin, wo es im Boden stecken blieb. <Laminenter, Wassermagnet>. Danach landete er wieder auf Buntas Kopf. Der Frosch war deutlich müde geworden. „Ich habe fast mein gesamtes Chakra verbraucht.“, entkam es ihm. „Das ist in Ordnung. Du hast deine Schuldigkeit getan. Ich erledige den Rest.“ „Was ist mit dem Feuer?“ „Darum kümmere ich mich schon. Du kannst jetzt gehen.“ „Wenn du es sagst.“ Mit diesen Worten verschwand der vertraute Geist und der Blonde zog weiter zu seinen Kameraden. Bei denen hatten sich derweil die Doppelgänger des Dämons aufgelöst, was ein klares Anzeichen war, dass Shukakus Ende nahe war.
 

Als er dort angekommen war, wandte er sich sofort an zwei seiner ehemaligen Senseis: „Kakashi, Yamato, kommt her und assistiert mir!“ Die Jounin reagierten postwendend und auch Arashi wollte dazu stoßen. „Ich habe nicht mit dir geredet, Arashi.“ „Aber deine Schulter ist verletzt.“ „Sie ist nur durch den einen Treffer ausgekugelt worden. Keine große Sache.“, winkte der Blonde ab. „Sie behindert dich trotzdem garantiert. Ich kann das in ein paar Sekunden in Ordnung bringen.“ „Fein.“, gab sich Naruto geschlagen, aber anstatt ihn heranzuwinken legte er selbst Hand an und kugelte seine Schulter wieder ein. „Zufrieden? Und jetzt keine Diskussionen mehr!“ Der Rothaarige schluckte nur hart, denn sein Vater hatte bei seiner schmerzhaften Selbstbehandlung nicht einmal gezuckt.
 

„Also was sollen wir tun?“, fragte Kakashi. „Ich will, dass ihr für mich Wasser in eine bestimmte Form bringt.“ „Welches Wasser?“, wollte Yamato verdutzt wissen. „Wartet ab.“ Der Kage drehte sich um und die Jounin taten es ihm gleich. Über der Mauer schwebte nun eine gigantische Wassermasse hinweg und bewegte sich wie an einer Schnur gezogen auf das Laminenter hin, wo es sich in einer großen Kugel ansammelte. „Wie ist das möglich?“ „Das ist die Macht des Wassermagneten, der wasserelementaren Laminenter-Technik. Wie der Name es schon vermuten lässt, zieht er jegliches Wasser in einem Umkreis von zwei Kilometer wie ein Magnet an. Allerdings behält das Wasser seine Kugelform nur solange, wie sich Chakra in meinem Katana befindet und genau da kommt ihr ins Spiel. Ihr sollt das Wasser mit Hilfe eines Wasserninjutsus in eine Strahlenform manipulieren, sodass ich eines meiner Windninjutsus damit verbinden kann, um das Feuer zu löschen.“ „Hai!“
 

Die beiden erfahrenen Konoha-Nin formten blitzschnell Fingerzeichen und benutzten das gleiche Jutsu. <Wasserkunst, Jutsu der großen Aqua-Fontäne> Das Wasser nahm daraufhin die von Naruto gewünschte Form an. Der hatte derweil die Augen geschlossen und hielt ebenfalls ein Fingerzeichen. Er schien sich völlig auf den Wind zu konzentrieren, der immer mehr aufbrauste und um ihn zirkulierte. Eines war klar. Dieses Jutsu würde kein normales werden. Das merkten auch die Konoha-Nin, die von den aufkommenden Böen fast von der Mauer geweht wurden. Der Kage schlug schlagartig die Augen auf: <Windkunst, Jutsu des Spiralorkans> Das Wasser wurde von dem enormen Wind erfasst und verwandelte sich in einen fliegenden Zyklon, der in gerader Linie auf den immer noch lichterloh brennenden Shukaku zuschoss.
 

In Sekundenbruchteilen verdampften Millionen Liter Wasser und kühlten das Bijuu wieder ab. Zudem wurde der brennende Wald gelöscht. Jetzt wurden auch die enormen Temperaturunterschiede deutlich. Der schmelzende sandige Körper wurde so schnell abgeschreckt, dass er bis auf den Kopf zu Glas härtete. Die Schreie des Monsters hallten durch das gesamte Dorf.
 

Aber das Jutsu hatte auch bei Naruto seine Spuren hinterlassen. Seine Atmung war bedeutend flacher geworden und der Schweiß rann an seinem Gesicht herunter. Selbst für jemanden mit solch einem übermenschlichen Chakra-Reservoir und einer Ausdauer, die ihres Gleichen suchte, war diese Serie von hochrangigen und weitgefächerten Elementar-Ninjutsus die reinste Tortur. Die chakra-intensiven Laminenter-Techniken taten ihr Übriges dazu. Kakashi betrachte den Hokage mit Sorge. „Schau… mich nicht so an, Kakashi.“, keuchte der Blonde. „Mir geht es… gut. Ich bringe die Sache jetzt zu Ende. Ihr haltet hier solange die Stellung.“ Danach griff er sein Laminenter und stürmte wieder in den Wald hinein.
 

Wenige Sekunden später war er im verkohlten Waldstück in der Nähe des erstarrten Bijuu angekommen. Mit einigen gezielten Sprüngen gelang er auf den Rücken des Dämons. Dieser bemerkte auch die Anwesenheit des Uzumaki. „DU BASTARD!! GLAUBST DU, DASS DAS MICH AUFHALTEN WIRD? ICH HABE SICHERLICH NICHT DIESE MONATELANGE PROZEDUR ÜBER MICH ERGEHEN LASSEN, UM MICH SO LEICHT AUSLÖSCHEN ZU LASSEN!!“ Dieses Gebrüll interessierte den Kage wenig. „Du redest zu viel.“, entwich es ihm, bevor er sein Katana herunter schnellen ließ und in den harten Körper stach. <Laminenter, punktuelle Zersplitterung> Ein langer Riss zog sich von der Stelle des Eintritts aus über den gesamten Leib. Mit einem lauten Knall zersprang der gläserne Körper in viele kleine Scherben und der Kopf verschwand.
 

Das Ende Shukakus bekamen auch die restlichen Shinobi mit. Entgegen ihrer Erwartungen ließ Naruto seine Gefährten aber lange warten. Ganze zehn Minuten dauerte es, bis er wieder den Wald verließ. In der Zwischenzeit war auch das Evakuierungsteam um Sakura dazu gestoßen. Bei den Konoha-Nin fiel so langsam die Anspannung ab. Sie ließen die vergangene Zeit Revue passieren und gerade bei den Jüngeren stellte sich eine Stimmung ein: Begeisterung. Sie hatten in ihren Laufbahnen ja noch nie einen solchen Kampf gesehen und gerade die Kraft des Hokage ließ sie ins Schwärmen geraten. „Er hat es tatsächlich fertig gebracht.“, sagte Kojiro beeindruckt. „Hast du etwa daran gezweifelt?“, erwiderte Kakashi. „Natürlich! Ich habe zwar schon viel von seinen Heldentaten gehört, aber dass seine Fähigkeiten tatsächlich auf so einem überirdischen Level liegen würden, konnte ja keiner ahnen. Es stimmt wohl wirklich, dass S-Rang-Shinobi in einer ganz anderen Welt sind. War er schon immer so stark?“ „Grundsätzlich ja, obwohl sich die Effizienz seiner Jutsus über die Jahre wohl noch gesteigert hat.“
 

Naruto selbst teilte nicht so wirklich die Feierstimmung der anderen. Er winkte Shikamaru, Shizune und Tsunade zu sich. Zuerst wandte er sich an den Nara. „Such alle Mitglieder des engsten Kreises und teile ihnen mit, dass wir morgen um zehn Uhr eine Sitzung haben.“ „Gibt es Probleme?“ „Das erfahrt ihr in der Sitzung. Es gibt auf jeden Fall einigen Diskussionsbedarf.“ „Verstehe.“ Der Uzumaki fuhr fort. „Shizune, du nimmst dir ein paar Chuunin und schätzt den Schaden am Dorf ein. Bis die Mauer wieder instandgesetzt wird, soll ein Team außerdem die durchbrochenen Stellen bewachen. Die Teamzusammenstellung überlasse ich dir.“ „Hai!“ „Gut, nun zu dir, Tsunade. Ich habe etwas ins Hospital gebracht, dass du für mich untersuchen sollst. Ordne dafür alle Mitarbeiter der Obduktionsabteilung ab. Ich will so schnell wie möglich Ergebnisse.“ „Die meisten von ihnen haben aber aufgrund des Sommernachtsfestes Urlaub.“ „Glaubst du, das interessiert mich auch nur im Geringsten? Trommel sie zusammen und mach ihnen im Notfall Beine! Wenn sie sich dann immer noch weigern sollten, können sie sich gleich einen neuen Job suchen. Das ist alles!“
 

Die drei Jounin sahen Naruto fragend nach. Der Blonde benahm sich wirklich nicht wie jemand, der gerade einen Sieg davongetragen hatte. In seinem Kopf war auch kein Platz für Freude, denn dort schwirrte nur ein Gedanke: „Es hat also begonnen…“

Bewahrheitung

So, ich habe mal wieder ein neues Chapter im Gepäck. Nach dem hier werde ich erst einmal das Hochzeitschapter einbauen, aber erst einmal viel Spaß mit dem neuen Chap. Achso, bevor ich es vergesse Thx for Kommis ^^.
 

57. Bewahrheitung
 

Die Nacht hatte sich über Konoha gelegt. Die Bewohner hatten den Schrecken des Tages halbwegs verdaut und waren in ihre Häuser zurückgekehrt. Durch die ruhige Uzumaki-Residenz hallte nur ein leises Plätschern. Es kam aus dem Badezimmer nahe dem Schlafzimmer von Naruto und Sakura. Kaltes Wasser lief aus dem Wasserhahn über Narutos Kopf. Der Blonde schaute in den Spiegel und besah sich sein abgekämpftes Gesicht. Es wollte ihm nicht gelingen, in den Schlaf zu sinken. Zu sehr war sein Gehirn mit der Verarbeitung der zurückliegenden Geschehnisse beschäftigt. Er bekam dieses eine Bild einfach nicht aus seinem Kopf:
 

Flashback
 

Mehrere Stunden zuvor
 

Der Hokage hatte gerade den Todesstoß gesetzt und landete auf einem verkohlten Ast. Der Waldboden war voller Glasscherben. „Das war es dann wohl.“, schloss Naruto und wollte weiterziehen, aber ein leichtes Wimmern ließ ihn aufhorchen. Er folgte dem Ton und blieb wie angewurzelt stehen. Sein Blick fiel auf einen jungen Mann, der nicht viel älter als Arashi war. Der schwarzhaarige Junge blutete am gesamten Leib. „Was ist mit dir, Junge?“, fragte der Blonde perplex. Der Angesprochene sah daraufhin auf und begann zu betteln: „Sie, sie haben Shukaku besiegt, also müssen sie stark sein. Ich flehe sie an, helfen sie meinen Freunden!“ „Ganz ruhig, Kleiner.“, versuchte der Uzumaki seinen Gegenüber zu beruhigen.
 

„Ich werde sofort Medic-Nin herholen, also halte durch.“ „Nein!“, widersprach der Schwarzhaarige und streckte seinen Arm aus. Naruto griff nach diesen und kam näher. „Kümmern sie sich nicht um mich, sondern retten sie die anderen! Er wird sie sonst genau wie mich quälen und in Monster verwandeln.“ „Wie, wer hat dich in ein Monster verwandelt?“ Der Junge wollte antworten, aber seine Stimme stockte. Was jetzt passierte, hatte der Kage noch nie gesehen. Der Schwarzhaarige fing scheinbar ohne äußere Einflüsse Feuer. Nur hatte die Flamme keine gewöhnliche Farbe, sondern war pechschwarz.
 

Naruto konnte gerade noch einen Satz nach hinten machen. Er zog geistesgegenwärtig eine leere Schriftrolle und einen Pinsel aus seiner Weste und kritzelte etwas auf das Papier. <Ninjakunst, Jutsu der Feuerversiegelung> Die schwarzen Flammen verließen den Körper des Jungen und wurden in die Schriftrolle absorbiert. Der Blonde nahm sich wieder des Burschen an. Der röchelte nur noch von sich hin: „Bit-te rett-e si-e.“ Danach verstarb er in Narutos Armen. Der Kage schloss betroffen die offenen Augen des Verstorbenen und erschuf einen Schattendoppelgänger, der die Leiche zum Krankenhaus brachte.
 

Flashback Ende
 

Jemand holte ihn aus seinen Gedanken. Der Uzumaki sah hinter sich und erblickte seine Frau, die ihn besorgt ansah. „Was ist los, Schatz?“ „Nichts Wichtiges, Sakura. Ich hatte nur Durst.“ „Und darum starrst du über eine Minute verträumt in den Spiegel? Verkauf mich nicht für blöd, Naruto! Ich kenne diesen Blick und trotzdem konnte ich ihn nie wirklich deuten. Ich will jetzt endlich Gewissheit!“ Der Blonde seufzte und gab sich geschlagen. „Gut, aber nicht hier. Lass uns zurück ins Schlafzimmer gehen.“
 


 

Am nächsten Vormittag füllte sich ein kleiner Saal im Westen des Hokage-Turms. Alle Anwesenden waren Altbekannte, was aber auch keine Überraschung war. Schließlich wurde nur eine ganz bestimmte Personengruppe zu dem Treffen eingeladen: der engste Kreis. Der engste Kreis waren die Shinobi, die Naruto ohne auch nur mit der Wimper zu zucken sein Leben anvertrauen würde. Neben seinen ehemaligen Senseis Kakashi, Yamato und Iruka waren auch noch Tsunade, Shizune und die Mitglieder der früheren Genin-Teams darunter. In dem Raum waren viele Tische aufgestellt, an denen die einzelnen Ninja Platz nahmen. Vor ihnen lagen zwei Schriftrollen, eine schwarz die andere weiß.
 

Naruto kam jetzt in den Saal und ging zu einem längeren Tisch in Front der anderen. „Wo ist denn Sakura?“, fragte Ino. „Sie wird sicher gleich hier sein.“ „Seid ihr nicht zusammen gekommen?“ „Nein.“, antwortete der Blonde in einem so barschen Ton, dass die Nara lieber nicht weiter nachhakte. Außerdem betrat die Rosahaarige wenige Momente später das Zimmer. Der Kage versuchte Augenkontakt aufzunehmen, doch sie würdigte ihm keines Blickes und setzte sich schweigend. Der Uzumaki ließ sich neben ihr nieder. Jedem blieb die eisige Stimmung des Paares nicht verborgen, aber keiner sagte ein Wort.
 

Der Rokudaime ließ seinen Blick durch die Runde schweifen. „Gut, wir sind scheinbar vollzählig. Ihr könnt euch sicherlich denken, um was es heute geht. Der Angriff war anders als ihr vielleicht glaubt kein Zufall. Wie es aussieht, haben wir einen altbekannten Feind.“ Er erntete für diese Äußerung nur fragende Blicke, also fuhr er fort: „Ich rede von Akatsuki.“ „Das ist ein Scherz, oder?“, vergewisserte sich Lee. „Du hast Akatsuki vor über elf Jahren persönlich zerschlagen. Alle Mitglieder sind tot.“ „Nicht ganz. Habt ihr nie die Möglichkeit betrachtet, dass Akatsuki neue Mitglieder rekrutiert hat, oder sogar von Anfang an mehr als zehn Mitglieder beinhaltete? Ehrlich gesagt weiß ich sogar, dass zu mindestens ein Mitglied zum Zeitpunkt der letzten großen Invasion noch am Leben war. Es handelte sich dabei um eine maskierte Person, die kurz nach Beginn des Angriffs wieder von dannen zog. Weiterhin haben wir einen weiteren Hinweis auf eine aufkommende Gefahr. Sie befindet sind in der schwarzen Schriftrolle.“ Die Überraschung war den restlichen Shinobi ins Gesicht geschrieben. Kiba wollte die Stimme erheben, aber Naruto würgte ihn ab. „Lest bitte erst und stellt dann Fragen.“ Sie taten wie ihnen geheißen und begannen zu lesen:
 

Nach einer Schlacht zweier großer Shinobi werden Jahre des Friedens folgen, aber diese werden nicht ewig anhalten. Es werden Gegner auftauchen, die schon einmal versucht haben, diese Welt zu verwüsten. Und dies werden sie erneut versuchen. Ihre Macht stellt selbst die des Trägers des Rinnegan in den Schatten. Kein einziges Dorf wird ihnen alleine etwas entgegensetzen können. Nur mit vereinten Kräften wird diese Gefahr zu bannen sein. Es wird einen großen Anführer brauchen, der die vereinten Dörfer in diese schicksalhafte Schlacht führen wird. Dieser müsse nicht nur über Macht und Weisheit verfügen, sondern auch die kaum zu fassende Macht dieser Bedrohung ausmachen und verstehen können. Nur wer einer vergleichbaren Macht wirklich schon einmal standgehalten hat, wird dazu im Stande sein. Des Weiteren muss dieser Shinobi über eine weitere besondere Gabe verfügen, die Gabe der Vertrauenswürdigkeit, die Gabe Glauben auf sich vereinen zu können. Gewiss gibt es diesen Ninja, daran besteht kein Zweifel. Dieser Shinobi wird ein Abkömmling zweier mächtiger Clans sein und wird von vier sehr verschiedenen Senseis unterrichtet werden, die jeder auf ihre Art außergewöhnlich sein werden. Dieser Shinobi muss gefunden und über diese Prophezeiung aufgeklärt werden. Er wird nach einem großen Verlust niedergeschlagen sein, aber es wird für diese Welt von unglaublicher Wichtigkeit sein, dass er diesen Schatten des Verlustes hinter sich lässt und seinen innigsten Traum verwirklicht. Nur wenn dies geschieht, besteht die Hoffnung, dass die drohende Gefahr abgewendet werden kann und die blauen Augen des Lichts die blutroten Augen der Finsternis bezwingen.


 

„Sieht ganz wie eine Voraussage oder Prophezeiung aus.“, kommentierte Neji. „Richtig.“, bestätigte der Uzumaki. „Normalerweise glaube ich nicht an Schicksal oder Prophezeiungen, aber das ist alles einfach zu eindeutig. Ich habe mich lange besonders mit der angesprochenen Bedrohung beschäftigt und bin zu einem klaren Ergebnis gekommen.“ „Warte mal kurz.“, warf Kiba erneut ein. „Ja?“ „Seit wann weißt du von dieser Prophezeiung?“ Mit dieser Frage sprach der Hyuuga das aus, was fast allen unter den Nägeln brannte. Auch Naruto hatte damit gerechnet. „Seit knapp zwölf Jahren, kurz bevor ich Hokage geworden bin.“ „SAG MAL, WILLST DU MICH VERARSCHEN?“, brüllte der Jounin dem Kage entgegen. „DU WEIßT NICHT NUR SEIT ÜBER EINEM JAHRZEHNT, DASS NOCH EIN AKATSUKI-MITGLIED AM LEBEN IST, SONDERN AUCH VON EINER KONKRETEN GEFAHR UND ERZÄHLST DAS UNS ERST JETZT?“ „Beruhige dich, Kiba.“, redete Hinata auf ihren Mann ein.
 

„Nein. Er hat vollkommen Recht.“, pflichtete Shikamaru seinem Kameraden bei. „Mich würde auch mal interessieren, warum wir alle das jetzt erst erfahren, naja fast alle. Sakura scheint ja nicht besonders überrascht zu sein.“ „Oh, ich wusste vorher davon. Einen Moment…“ Sie sah ungehalten auf ihre Uhr. „…Jap, ich habe es vor ungefähr acht Stunden erfahren, also hatte ich euch echt was voraus.“ *Selbst Sakura hatte keine Ahnung? Was hat er sich dabei nur gedacht?* Diesen Gedanken Shikamarus teilten fast alle Anwesenden.
 

Sie warteten auf eine Antwort des Blonden. Der faltete die Hände vor seinem Gesicht und erwiderte in einer wirklich ruhigen Weise: „Was hätte es geändert?“ „Hör auf hier dumm herum zu labern, Naruto! Wir haben ja wohl das Anrecht auf eine vernünftige Antwort und keine Gegenfrage. Angeblich sind wir ja dein engster Vertrauenskreis, obwohl sich das jetzt wie ein schlechter Witz anhört.“ Der Nara hatte einen Ton angeschlagen, der für ihn völlig ungewöhnlich war. Der sonst so gediegene und gelassene Jounin war tatsächlich richtig sauer. Wer konnte ihn das auch verübeln? Er war nicht nur Narutos Vize und hatte mit ihm viele Jahre sehr eng zusammengearbeitet, sondern war wohl auch sein bester Freund und sogar Trauzeuge. Jetzt zu erfahren, dass ihm so etwas so lange verheimlicht wurde, war ziemlich verletzend.
 

„Fein. Ihr wollt eine Antwort, also werde ich es erklären. Das Wichtigste für das Dorf ist momentan, dass wir auf diese Gefahr vorbereitet sind. Ich habe die letzten Jahre mit diesen Informationen sicherlich nicht tatenlos herumgesessen und Däumchen gedreht. Was glaubst du, warum ich soviel Wert auf die Verteidigung des Dorfes gelegt habe, sei es die Einführung der Codes oder Verstärkung der Verteidigungsanlagen? Meine sehr kooperative Politik mit den anderen großen Ninja-Dörfern war auch kein Zufall.“ „Du verstehst die Sache vielleicht falsch.“, meinte Shikamaru. „Das ist weniger eine politische als mehr eine persönliche Sache. Versetze dich doch einmal in unsere Lage. Wie würdest du dich fühlen, wenn du auf einmal mitkriegst, dass ein Freund dir nicht vollkommen vertraut?“
 

„Wow, Auszeit! Du glaubst tatsächlich, dass mangelndes Vertrauen der Grund für mein Verhalten war? Ist das die allgemeine Meinung hier?“ Er sah in die Runde. Einige nickten, andere bestätigten seine Vermutung mit ausweichenden Blicken, einzig allein Tsunade machte keinerlei solcher Anstalten. „Wenn es einen anderen Grund gibt, dann kläre uns doch einfach auf.“, sagte der Nara. „Der Grund ist sehr simpel: Ich wollte euch euren Frieden nicht verderben.“ „Unseren Frieden?“ „Natürlich! Haltet mich für bescheuert, aber meiner Meinung nach kann Unwissenheit auch ein Segen sein. Ich habe mir diese Unwissenheit sehr oft gewünscht. Ihr alle kennt das Gefühl der gegenwärtigen Gefahr, die von Akatsuki ausgegangen ist. Damit meine ich diese beklemmende Unruhe, weil jeden Tag ein Angriff bevorstehen könnte. Dieses Gefühl verschwand nach der angeblichen Zerschlagung Akatsukis vor knapp zwölf Jahren. Es kehrte echter Frieden ein. Nach all den Jahren Kampf brauchte Konoha und seine Shinobi diesen Frieden, um sich wieder zu erholen. Das wollte ich euch einfach nicht wegnehmen.“
 

„Das war aber kein wirklicher Frieden, sondern lediglich eine Illusion, die du geschaffen hast.“, widersprach Kiba. „Mag sein, dass du es nicht aus böser Absicht getan hast, aber der Fakt bleibt, dass du uns wie kleine Kinder behandelt hast, die scheinbar zu schwach sind, um mit dieser Situation fertig zu werden.“ „Jetzt mach aber mal einen Punkt!“, schaltete sich Tsunade gereizt ein. „Ich hätte an seiner Stelle genauso gehandelt. Seine Entscheidung war völlig nachvollziehbar und wenn ihr auch nur annähernd Ahnung davon hättet, was es heißt ein Kage zu sein, würdet ihr es auch verstehen. Die wichtigste Aufgabe eines Kage ist der Schutz der Bewohner und Shinobi. Das beinhaltet jedoch nicht nur physische, sondern auch psychische Gefahren. Eigentlich war Narutos erste Antwort völlig ausreichend. Unsere Einweihung in die Geschehnisse hätte nichts an der eigentlichen Situation geändert. Er hatte ja alle nötigen Schritte eingeleitet. Die Bekanntmachung der Informationen hätte lediglich unnötige Panik und Belastungen verursacht. Ihr solltet vielleicht mal überlegen, was er alles auf sich genommen hat. Er hat die komplette Verantwortung und Anspannung alleine geschultert, nur damit ihr ein leichteres und friedlicheres Leben haben könnt. Und wie zeigt ihr eure Dankbarkeit? Ihr werft ihm irgendwelche Charakterschwächen vor. Ich habe echt mehr von euch erwartet.“
 

Diese klaren Worte veränderten die Atmosphäre im Saal vollkommen, denn in dem was die Sannin von sich gab, steckte eine Menge Wahrheit. Bei den meisten entwickelte sich ein gewisses Schamgefühl wegen ihren Reaktionen. Es herrschte komplettes Schweigen. Diese Stille wurde schließlich wieder von Naruto gebrochen: „Können wir jetzt endlich diese Szene beenden und auf das eigentliche Thema zurückkommen?“ „Hören sie, Hokage-Sama. Wir schulden ihnen-“ „Ihr schuldet mir gar nichts.“, unterbrach der Blonde Shikamaru. „Ihr habt eine verständliche Reaktion gezeigt. Zu sagen, dass ich anders reagiert hätte, wäre blanke Scheinheiligkeit. Mein Gott, ich wäre wahrscheinlich ausgerastet, ihr alle kennt mein Temperament. Darum will ich die Sache endlich abhaken. Wir haben Wichtigeres zu klären.“
 

„Gut, was ist diese Bedrohung, die sie vorhin angesprochen haben?“, fragte Kakashi. „Ja, wie ihr bestimmt sehen könnt, spricht diese Prophezeiung größtenteils von mir.“ Die Anwesenden nickten einvernehmlich. „Laut der Vorhersage soll ich die Bedrohung besser kennen, als jeder andere. Man muss kein Genie sein, um auf die Antwort zu kommen, erst recht nach den gestrigen Vorkommnissen. Die Prophezeiung bezieht sich ganz klar auf die Bijuus. In diesem Zusammenhang habe ich in den vergangenen Jahren Recherchen anstellen lassen. Nach unseren Quellen, die größtenteils von Jiraiya stammen, hatte Akatsuki alle Bijuus mit Ausnahme des Kyuubis gefangen. In der schwarzen Schriftrolle vor euch sind alle Informationen enthalten. Danach können wir damit rechnen, dass wir es mit allen Bijuus außer dem Kyuubi zu tun bekommen werden. Allerdings ist mir noch eine Sache unklar. Ich bin kurz nach dem Tod Shukakus einem Jungen begegnet.“ Anschließend erzählte er von seiner Erfahrung.
 

Kakashi horchte gerade bei einem Detail auf. „Haben sie eben wirklich schwarze Flammen erwähnt?“ „Ja.“ „Sie wissen, dass es nur eine bekannte Technik gibt, die solch ein Feuer entfacht: Amaterasu, eine Technik des Mangekyou Sharingan. Das lässt nur einen Schluss zu: Unser Feind oder zu mindestens einer seiner Helfer ist ein mächtiger Uchia. Was wissen sie eigentlich über dieses ominöse letzte Mitglied Akatsukis?“ „So gut wie nichts.“, gab der Uzumaki zu. „Bei meiner einzigen Begegnung mit ihm trug er eine Maske. Ich habe natürlich all die Jahre durch ANBUs nach ihm suchen lassen, aber er war wie vom Erdboden verschluckt. Ich glaube auf jeden Fall, dass dieser Uchia den Jungen benutzt hat. Haben wir schon Ergebnisse der Autopsie, Tsunade?“
 

„Es hat zwar die komplette Nacht gedauert, aber wir haben ein paar wirklich nützliche Erkenntnisse erhalten.“, berichtete die Godaime. „Wie sie schon geahnt haben, handelt es sich bei dem Jungen um einen Jinchurriki. Darum bemerkten wir den Angriff auch erst so spät. Das Siegel für Shukaku befand sich auf seinem Rücken und ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass ich noch nie solch ein komplexes gesehen habe. Es ist sogar ihrem ehemaligen Kyuubi-Siegel überlegen. Es hat nämlich neben der eigentlichen Versiegelung des Bijuus scheinbar noch zwei weitere Funktionen. Die Erste ist eine Fern-Kontrolle des Jungen. Wir haben mit so etwas schon einmal zu tun gehabt. Damals wurden zwei Suna-Nin vom Akatsuki-Mitglied Sasori kontrolliert.
 

Die zweite und wohl beängstigendere zusätzliche Fähigkeit des Siegels ähnelt der eines bekannten anderen Jutsus: Orochimarus verfluchten Mal. Es scheint also auf Kosten des Körpers des Trägers seine Stärke zu erhöhen.“ „Das erklärt einiges.“, schlussfolgerte Naruto. „Ich habe bei Shukaku einen deutlichen Kräfteanstieg wahrgenommen. Des Weiteren ergibt das Amaterasu jetzt auch einen Sinn. Ich konnte keinen Ursprung der Attacke ausmachen, aber wenn es mit einer Art Fernzündung aktiviert wurde, ist das nur logisch.
 

Trotzdem gibt mir eine Sache noch Rätsel auf. Wenn dieser Uchia wirklich Zugriff auf acht Bijuus hat, warum hat er uns nicht mit allen gleichzeitig angegriffen? Einem so geschlossenen Angriff hätten wir niemals standgehalten. Unterschätzt er Konoha einfach nur?“ „Vielleicht hat es auch einen anderen Grund.“, sagte Shikamaru nachdenklich. „Welchen?“ „Sie haben vorhin erzählt, dass der Junge sie angefleht hat, seinen Freunden zu helfen, bevor sie sein Schicksal teilen.“ „Richtig.“ „Das bedeutet, dass die Versiegelung der anderen Bijuus noch nicht vollzogen wurde.“ „Jetzt, wo du es sagst… Warte, da fällt mir was ein.“, entkam es Naruto. „Kurz bevor ich Shukaku erledigt habe, hat er noch eine langwierige Prozedur erwähnt. Das macht auch Sinn. Nach Jiraiyas Aufzeichnungen nahm die Extraktion der Bijuus selbst mit mehreren Mitgliedern einige Tage in Anspruch. Wenn wir davon ausgehen, dass Akatsuki nun weniger Mitglieder hat, kann der Prozess durchaus Wochen oder sogar Monate dauern. Dennoch erklärt das nicht, warum dieser Uchia nicht einfach abgewartet hat, bis er mehrere Jinchurriki zu Verfügung hat.“
 

„Das hat eventuell mit der von Tsunade angesprochenen Kontrolle zu tun.“, meinte Shikamaru. „Jinchurriki sind gigantische Ansammlungen von Chakra in Menschenkörpern. Solche Massen zu kontrollieren, muss enorm aufwendig sein. Vielleicht ist diese Fernkontrolle auf einen Wirt beschränkt.“ „Das ist durchaus möglich, aber im Moment nur eine Theorie.“ „Wenn wir aber von dieser Theorie ausgehen, ist die Sache ja gar nicht so wild.“, sagte Lee. „Mit der Attacke von Shukaku sind wir doch bestens klar gekommen. Wenn also die anderen nur allein ankommen, haben sie doch keine Chance.“ „Unterschätzt die Bijuu nicht!“, mahnte der Blonde. „Selbst einzeln stellen sie eine enorme Gefahr dar. Shukaku ist zudem der Schwächste aller Bijuu, aber selbst er ist durch dieses Siegel bedeutend stärker geworden. Das ist wohl die größte Bedrohung, die Konoha seit dem Angriff des Kyuubis bevor steht. Die einfachste Lösung ist Akatsuki noch vor der Erschaffung der Jinchurriki zu stoppen. Yamato, stelle in dem Zusammenhang unter den ANBU eine zwanzigköpfige Sondereinheit zusammen, die ausschließlich nach Hinweisen über den Aufenthaltsort Akatsukis suchen sollen!“ „Verstanden.“
 

„Hoffen wir, dass sie etwas Nützliches herausfinden können, denn mehr allgemeine Informationen habe ich auch nicht. Detaillierte Berichte über die verschiedenen Bijuu findet ihr in der schwarzen Schriftrolle. Studiert sie gut. Das ist erst mal alles.“ Mit diesen Worten schloss der Uzumaki die Versammlung und entließ die Shinobi, die alle mit einem flauen Gefühl im Magen von dannen zogen. Auch der Hokage stand den gesamten restlichen Tag auf den großen Balkon und sah mit einem vielsagenden Blick auf das Dorf herab. Als es langsam in ein weiches rot tauchte, trat jemand von hinten an ihn heran:
 

„Du bist echt unfair, weißt du das? Deine Selbstlosigkeit macht es einem echt schwer böse auf dich zu sein.“ „Sakura…“, entkam es ihm leise. „Wir müssen uns unterhalten, Naruto.“ „Diese Worte habe ich befürchtet.“ „Es wäre wohl am besten gewesen, schon gestern Nacht darüber zu reden, aber ich wollte dich in dem Moment nicht sehen. Weißt du eigentlich, dass es das Erste Mal war, dass wir Beide zwar in Konoha waren, aber die Nacht an verschiedenen Plätzen verbracht haben?“ „Ja und ich muss sagen, dass die Couch echt unbequem ist. Ich bestehe als Entschädigung auf eine schöne Massage heute Abend.“ Der Blonde lächelte, aber die Jounin durchschaute ihren Mann sofort. „Du tust es schon wieder.“ „Was?“ „Du setzt ein falsches Grinsen auf, um mich nicht zu beunruhigen. Ich darf mich eigentlich nicht beschweren. Schließlich wusste ich, auf was ich mich einlasse. Du warst schon immer so. Sobald irgendetwas passierte, hast du es komplett auf dich genommen, um die Menschen um dich herum zu entlasten. Ich kann es bei den anderen ja noch nachvollziehen, aber warum hast du es auch mir verschwiegen? Bin ich nicht der Mensch sein, der dir am Nächsten steht?“
 

„Was soll denn diese Frage? Natürlich bist du das. Ich liebe dich und wollte es dir auch erzählen, sehr oft sogar. Immer wieder stand ich kurz davor, aber letztlich konnte ich es nicht über mich bringen. Du warst glücklich und die Kinder waren es auch. Das wollte ich so gut wie möglich erhalten. Ist das so falsch?“ Die Rosahaarige seufzte. „Das ist keine Frage von richtig oder falsch. Es hat mich einfach geschockt, dass du Geheimnisse vor mir hattest. Ich dachte, so etwas existiert zwischen uns nicht. Ich fühlte mich ausgeschlossen. Ich bin die Frau, die dich dein Leben lang begleitet, also will ich auch komplett an deinem Leben teilhaben, ich will gebraucht werden und dich unterstützen. Diese gesamte Sache hat mir das Gefühl gegeben, als ob es nicht wichtig wäre, ob ich da wäre oder nicht.“
 

Plötzlich weiteten sich seine Augen und sein Atem stockte. Er griff nach ihr und schloss sie in seine Arme. Es war nur für einen Sekundenbruchteil, aber er konnte schwören, dass sie vor seinen Augen verschwunden war. Das alles hatte er nicht bedacht. Er war so sehr beschäftigt damit, sie zu beschützen, dass er keine wirkliche Rücksicht auf ihre eigentlichen Bedürfnisse genommen hatte. Sakura war von seinem Handeln völlig überrascht. „Was ist los? Du gibst mir echte Rätsel auf.“ „Es, es tut mir Leid. Ich wollte dir nie das Gefühl geben, unwichtig zu sein. Ganz im Gegenteil, du gibst mir ungemeine Sicherheit und Ruhe. Ohne das würde ich dieser ganzen Belastung und Anspannung nicht standhalten.“
 

„Dann zeige das auch.“, erwiderte sie. „Du hast so viele Menschen, die für dich durch die Hölle gehen würden, also mach auch mal den Mund auf und nimm ihre Hilfe an. Niemand erwartet von dir, alles alleine zu stemmen. Außerdem will ich keine Geheimnisse mehr zwischen uns haben. Ich warne dich, das nächste Mal kommst du nicht so einfach davon.“ Anschließend küsste sie ihn lang und leidenschaftlich. „Dann musst du nämlich auf das und noch weit mehr eine ganze Weile verzichten.“ „Definiere weit mehr.“, entkam es dem Blonden grinsend. „Muss ich das nach all den Jahren wirklich noch aussprechen?“ „Am effektivsten wäre es natürlich, es mir zu zeigen.“ „Dann komm mit.“ „Wie? Jetzt sofort? Ich habe in ein paar Stunden eine Sondersitzung des Rates bezüglich der Schäden des Dorfes. Wir schaffen es garantiert nicht mehr bis nach Hause und zurück.“ „Ist es denn so wichtig, wo wir es tun?“ Naruto lief augenblicklich leicht rot an. „Was ist denn in dich gefahren? So kenne ich dich gar nicht. Wir können es unmöglich hier tun. Wenn uns jemand sieht, sind wir morgen das Gesprächsthema des gesamten Dorfes.“
 

Sakura begann daraufhin zu lachen. „Du hast das Angebot wirklich ernst genommen, was?“ Der Rotschimmer im Gesicht des Blonden wurde noch deutlich stärker. „Hmph, was weiß ich? Du hast das schließlich so überzeugend gesagt.“, verteidigte sich der Uzumaki zuerst, aber schließlich stimmte er auch ins Lachen mit ein. „Wenigstens hast du jetzt nicht mehr so einen trübseeligen Gesichtsausdruck. Ich hatte schon befürchtet, dass du dein breites Lachen verloren hast.“ „Keine Sorge. Es braucht mehr, als ein paar Chakra-Monster, um mir meinen Optimismus zu verderben.“
 

Die Jounin besah sich ihren Mann, wie er seinen Blick wieder auf die Dorflandschaft richtete. Die orangene Farbe seines Mantels erweckte den Anschein, als würde er mit dem Abendrot des Dorfes zu verschmelzen. Sie fror leicht, denn es war ungewöhnlich kalt für die Jahreszeit. Schuld daran war vor allem der sehr raue Wind. Er passte irgendwie symbolisch zur Gesamtsituation. Die ruhigen und friedlichen Zeiten waren vorerst vorbei und Konoha blickte in eine unsichere Zukunft. Ein Sturm zog auf, ein Sturm, der nicht nur Konoha, sondern die gesamte Ninja-Welt nachhaltig verändern sollte.

Spezial I - Hochzeit

Sooo, lange ist mein letzter Release her, was natürlich seine Gründe hat. Es ist nämlich einiges in meinem Leben getan: Ich hatte Semester-Prüfungen, bin umgezogen und nun doch tatsächlich verheiratet. Was würde dazu besser passen, als das lange angekündigte Hochzeits-Chap?? Durch die doch lange Wartezeit gibt es sogar noch mehr und zwar das nächste normale Chap. Viel Spaß dabei.
 


 

Spezial I – Hochzeit
 

Flashback
 

ca. 11 ½ Jahre zuvor
 

Knapp vier Monate waren nun seit der Zerschlagung Akatsukis vergangen. Der Sommer war in Konoha eingekehrt. An einem der schönsten Tage des Jahres war im Dorf wahrlich die Hölle los. Tausende von Menschen tummelten sich in den Straßen. Die Menschenansammlungen waren mit denen der späteren Chuunin-Auswahlprüfungen vergleichbar. Das war auch keine Überraschung, denn ein Großereignis ähnlich der Prüfungen stand an: die Hochzeit des Rokudaime Hokage Naruto Uzumaki. Dieser war jetzt drei Monate im Amt. Viele der einzelnen Feudalherren hatten den Blonden noch nicht zu Gesicht bekommen und wollten diese Gelegenheit nutzen, ihn kennenzulernen.
 

Die Hochzeit an sich war in nur vier Wochen organisiert worden. Dieses Eiltempo hatte auch einen bestimmten Grund. Sakura war nämlich wieder schwanger und wollte, dass man bei ihrer Vermählung davon noch nichts davon sah. Für die Zeremonie war der größte Saal des Hokage-Turms, indem normalerweise die Versammlungen abgehalten wurden, umdekoriert worden. Der Raum, sowie die komplette Innenstadt waren mit einem wahren Blumenmeer geschmückt. Dabei dominierten vor allem die Farben Gelb und Rosa, die das Brautpaar repräsentierten. Bei der gesamten Dekoration an sich wurde ein gigantischer Aufwand betrieben. Das war nicht einmal komplett auf dem Mist der beiden Hauptpersonen der Veranstaltung gewachsen. Das Event lag auch im Interesse der Clan-Oberhäupter, die das „neue“ moderne Konoha den Feudalherren präsentieren wollten.
 

Die meisten dieser wichtigen Personen hatten sich nun im Hochzeitssaal eingefunden. In wenigen Minuten sollte die Zeremonie beginnen. Naruto und Sakura bereiteten sich dementsprechend in verschiedenen Räumen darauf vor.
 

Der Blonde schaute gerade in einem riesigen Spiegel und sah dabei zu, wie Tsunade seinen Kimono in die richtige Form brachte. Der Kimono war ähnlich seines Mantels orange-schwarz. Das Zurechtmachen des Kleidungsstücks viel ihr aber deutlich schwer, weil Naruto ziemlich herumzappelte. „Halt doch mal still!“, entkam es ihr nach einer Weile gereizt. „Ich bin doch völlig ruhig.“, erwiderte der Uzumaki unsicher. Er konnte seine Nervosität kaum verbergen. Seine Hände zitterten wie Espenlaub und Schweiß stand ihm auf der Stirn. „Bekommst du etwa kalte Füße?“, fragte Shikamaru, der an einem Tisch im Zimmer saß. Naruto hatte ihn gebeten sein Trauzeuge zu sein, was dieser natürlich annahm. „Schwachsinn.“, winkte der Kage ab. „So groß ist die Sache nun auch wieder nicht. Ich meine, wie viele Gäste sind vorgesehen? Hundert?“ „Mach das Fünffache draus.“, meinte der Nara. „FÜNFHUNDERT? Wie können sich so viele Leute für eine einfache Hochzeit interessieren?“ „Das ist keine einfache Hochzeit.“, entgegnete die Sannin. „Du stehst jetzt nun einmal im Fokus der Öffentlichkeit und bist der höchste Repräsentant unseres Dorfes. Damit ist natürlich verbunden, dass du auch die Interessen des Dorfes vertrittst.“ Passend zu ihren Worten legte sie dem Blonden seinen langen Mantel über den Kimono.
 

„Da lässt sich wohl nichts dran ändern. Naja, diese ganze Sache mit der Verantwortungsposition ist noch sehr neu für mich. Was ist eigentlich mit Neji und Kiba? Wollten die hier nicht noch vorher vorbeikommen?“ „Das würde mich sehr wundern.“, sagte der Jounin. „Ich habe die beide vorhin kurz zu Gesicht bekommen und sie sahen echt fertig aus. So wie die sich gestern haben volllaufen lassen, ist das aber auch kein Wunder. Du hast dich im Gegensatz zu ihnen ja überraschenderweise auf deiner eigenen Junggesellenfeier wirklich zurückgehalten.“ „Das liegt nur daran, dass ich an meinem Leben hänge.“, erwiderte der Uzumaki. „Wäre ich hier angetrunken aufgekreuzt, hättet ihr euch gleich einen neuen Hokage suchen können, weil Sakura mich gelyncht hätte. Sie war schon in den letzten Wochen durch diesen ganzen Stress vereinzelt unausstehlich, weil alles perfekt seien soll. Darum darf auch nichts schiefgehen. Es müsste langsam losgehen, oder Tsunade?“ „Ja, wir sollten uns auf den Weg machen.“
 

Ein paar Momente später betrat Naruto nachdem er öffentlich angekündigt wurde den großen Saal. Sofort fokussierten sich alle Blicke auf den Blonden. Ein Tuscheln ging durch die Gästeschaar. Das betraf sowohl die Jüngeren als auch die Älteren. Erstere bewunderten besonders die Erscheinung des Hokage, denn so sehr er Kimonos auch hasste, so sehr standen ihm aber diese Kleidungsstücke. Seine komplette Bekleidung verlieh ihm ein erhabenes und fast schon monarchisches Aussehen. Die Betagteren unter den Besuchern fühlten sich im Gegenzug in die Vergangenheit zurückversetzt. Zu groß war die Ähnlichkeit zwischen dem Uzumaki und seinem Vater. Das wurde noch durch die Tatsache verstärkt, dass Naruto zu diesem Anlass eine kürzere Frisur trug.
 

Als er durch den Gang zum Altar schritt, ließ er seinen Blick durch die Massen schweifen und fragte sich, wie um alles in der Welt knapp fünfhundert Mann in diesen Raum passten. Vor ihm liefen zwei junge Mädchen die Sakura-Blüten auf den Weg streuten. Eines der Mädchen stieß jetzt versehentlich eine der großen Vasen um, die links und rechts vom Pfad standen. Aus der Vase lief etwas Wasser heraus. Der Bräutigam war aber so in Gedanken, dass er davon nichts mitbekam und so geschah das Unvermeidliche. Er rutschte auf der Wasserfläche aus und verlor das Gleichgewicht. Die Anwesenden rechneten schon mit dem Schlimmsten, aber sie hatten seine unglaublichen Reflexe nicht bedacht. Mit einem Überschlag in der Luft landete er im Handstand und nach einem weiteren Satz wieder auf den Beinen. Sowohl ihm als auch den Gästen entkam ein erleichtertes Seufzen. Einige begannen sogar zu applaudieren. Das Mädchen, das für diese kleine akrobatische Einlage verantwortlich war, verbeugte sich hingegen tief vor dem Blonden. „Es tut mir so Leid, Hokage-Sama.“ „Schon gut, Kleines.“, erwiderte der Blonde freundlich. „Mir ist ja nichts passiert. Vielen Dank für deine harte Arbeit.“
 

Anschließend setzte er seinen Weg fort und kam bei einem kleinen Altar an, wo Shikamaru, Ino und Tsunade schon warteten. Letztere sollte die Trauung durchführen. Es vergingen weitere quälende Minuten des Wartens. Wenige Momente später waren sich aber alle einig, dass sich das Warten gelohnt hatte, denn der Anblick, der sich ihnen jetzt bot, war schlichtweg atemberaubend. Naruto fielen fast die Augen aus dem Gesicht und seine Kinnlade klappte herunter. Sakura war von Natur aus hübsch und hatte sich über die Jahre in eine noch attraktivere Frau entwickelt, aber ihr Aussehen stellte an diesem Tag alles in den Schatten. Ihre langen Haare waren aufwendig hochgesteckt und mit weißen Blüten geschmückt worden. Ihr reich geschmückter Kimono war schneeweiß und mit rosanen Blumen bestickt. Wenn der Uzumaki es nicht besser gewusst hätte, wäre er davon ausgegangen, dass ein Engel langsam auf ihn zuschritt.
 

Sie blieb neben ihm stehen und ergriff seine Hand. Beide bauten kurz Blickkontakt und wandten sich danach Tsunade zu, die ihre Stimme jetzt erhob: „Sehr geehrte Damen und Herren. Wir sind heute zusammengekommen, um Naruto Uzumaki und Sakura Haruno zu trauen. Wie wir alle wissen, handelt es sich bei den Beiden um sehr bedeutende Shinobi unseres Dorfes, darum auch der größere Rahmen. Ich möchte keine große Rede halten, sondern gleich zum Wesentlichen kommen. Darum möchte ich nun den Bräutigam bitten, sein Gelübde abzulegen.“ Der Blonde griff daraufhin in seinen Kimono und wurde sogleich kreidebleich. Fast panisch wühlte er in seiner Kleidung und erregte Aufsehen bei Braut und Gäste.
 

„Was macht er da?“, fragte Hinata leise. „Sieht so aus, als würde er etwas suchen.“, meinte Kiba. „Hat er vielleicht sein Gelübde vergessen?“ „Komm schon. Wer würde denn so etwas Wichtiges vergessen?“, fragte Neji. „Wir reden hier von Naruto. Wenn jemand so etwas fertig bringen könnte, dann er.“, erwiderte der Hyuuga. Ihre Aufmerksamkeit wurde wieder nach vorne gelenkt, als sich der Hokage räusperte. „Nun, eigentlich wollte ich ja etwas aufschreiben, aber ich habe mich dann doch entschieden, einfach meine Gefühle frei von der Seele weg zu sagen.“ Während er das sagte ging ihn nur ein Gedanke durch den Kopf: *OK, nur nichts anmerken lassen und einfach improvisieren. Das merken sie bestimmt nicht.* Diese naive Idee wurde aber sofort zerschmettert, als er einen Blick in die Runde und Sakuras Gesicht warf. Keiner, der ihn auch nur im Entferntesten kannte, kaufte ihm diese Story ab, aber davon durfte er sich jetzt nicht beunruhigen lassen. Er sah seiner Geliebten tief in die Augen und begann zu sprechen:
 

„Du weißt, dass viele Menschen in meinem Leben eine Menge für mich getan haben. Einige davon befinden sich auch gerade in diesem Saal, aber niemanden bin ich so sehr zum Dank verpflichtet, wie dir. Ohne zu übertreiben, kann ich zweifelslos sagen, dass du eigentlich der Hauptgrund dafür bist, dass ich noch am Leben bin. Du hast mich durch all die Jahre bedingungslos unterstützt und der bloße Gedanke daran, wieder an deine Seite zurückkehren zu können, hat mir genug Kraft gegeben, um auch die dunkelsten Stunden meines Lebens zu überstehen.
 

Aber auch in glücklichen Zeiten will ich dich nicht missen. Bei niemanden komme ich so sehr zur Ruhe, niemand lässt mich das Leben so sehr genießen. Keiner bringt es fertig, mich so gut vor Dummheiten zu bewahren. Du bereicherst mein Leben in einem solchem Maß, wie ich es niemals für möglich gehalten habe. Du hast mir soviel gegeben, darunter auch einen wundervollen Sohn und ein bald kommendes weiteres Kind. Ich könnte hier noch Minuten so weiter machen und all die Vorteile aufzählen, die du in mein Leben bringst, aber das würde wohl den Rahmen sprengen. Deshalb lass es mich so ausdrücken:
 

Seit ich denken kann, war mein größter Wunsch, anerkannt und geachtet zu werden. Das hat sich jedoch in den letzten Jahren verändert. Nun ist es mein größtes Ziel, das was ich bereits besitze unter allen Umständen zu erhalten. Eines der wichtigsten Bestandteile davon ist, jeden Tag neben dir einzuschlafen und wieder aufzuwachen. Mein Leben wäre ohne dich unvollständig und leer. Darum bitte ich dich, mich auch weiterhin zu begleiten und an meiner Seite zu sein. Im Gegenzug kann ich dir nicht viel versprechen, weil ich kein Mensch bin, der Versprechen macht, die er nicht halten kann. Aber eines schwöre ich bei meiner Ehre, meinem Leben, ja selbst meiner Seele: Ich werde dich für immer lieben, beschützen und alles für dich tun, was im meiner Macht steht.“
 

Er sah sie an und wartete auf ihre Worte, aber zu diesem Zeitpunkt war es bereits schon um sie geschehen. Viele Tränen rannen an ihren Wangen herunter. Sie konnte noch von Glück reden, dass sie im Gegensatz zu ihrer aufwendigen Kleidung und Frisur nur wenig Makeup trug. Es war ja kein Geheimnis, dass sie schon immer nahe am Wasser gebaut war. Sie war schlicht und einfach von ihren Emotionen überwältigt worden. Ihr fehlten buchstäblich die Worte. Mehrere Male versuchte sie anzusetzen, aber erfolglos. Irgendwann hatte Tsunade ein Einsehen: „Ich glaube, dass wir auf das Gelübde der Braut verzichten können. Man sagt ja, dass Bilder mehr als Tausend Worte sagen. Das ist wohl hier der Fall. Weiterhin brauche ich wohl kaum die Frage stellen, ob das Brautpaar mit der Eheschließung einverstanden ist.“ Die Angesprochenen nickten zustimmend. „Dann bitte ich jetzt um die Ringe.“
 

Die Aufgabe der Übergabe der Ringe übernahm Arashi. Beim Anblick des kleinen Rothaarigen gerieten viele, vornehmlich weibliche Gäste ins Schwärmen. Er wurde für diesen Tag in eine kleinere Version von Narutos Kimono gesteckt, was er erstaunlicherweise ohne großes Maulen über sich ergehen hat lassen. Währendem sich Naruto und Sakura mit zittrigen Händen gegenseitig die Ringe ansteckten fuhr die Sannin fort: „Damit erkläre ich Sakura Haruno, die hiermit offiziell in den Uzumaki-Clan eintritt und Naruto Uzumaki zu Mann und Frau. Der Bräutigam darf die Braut nun küssen.“ „Das lass ich mir nicht zweimal sagen.“, entkam es dem Blonden grinsend. Er schloss sie in seine Arme und Beide teilten unter tosenden Applaus der Gäste einen langen und innigen Kuss.
 

Nach der offiziellen Zeremonie folgte eine weitere stundenlange Prozedur. Jeder der Anwesenden wollte den frisch Vermählten gratulieren. Sie wurden mit Geschenken geradezu überschüttet, von denen viele aber in den nächsten Tagen im Keller der Uzumaki-Residenz wohl für immer verschwanden. Danach wurden an die fünfzig verschiedene Fotos geschossen. Erst als sie im Zuge eines Banketts an einem reich gedeckten Tisch saßen, konnten die beiden Hauptpersonen zum ersten Mal durchatmen. Fast alle Gäste, die an der Trauung teilgenommen hatten, waren auch beim riesigen Essen dabei. Es fand unter freiem Himmel statt, weil es in ganz Konoha keinen Raum gab, der groß genug gewesen wäre, um den dutzenden Tafeln Platz zu bieten.
 

Wieder ergriff Tsunade das Wort. Sie hatte sich die Planung und Leitung der Hochzeit auf die Fahne geschrieben und genoss das in vollen Zügen. Sie ging richtig in dieser Aufgabe auf. Auch im Allgemeinen war sie seit Narutos Übernahme nicht mehr annähernd so strikt, wie früher. „So, bevor das Brautpaar die Torte anschneidet, möchte Shikamaru als Trauzeuge sicherlich ein paar Worte sagen.“ Der Nara sah sie daraufhin entgeistert an. Er war kurz davor, die „nette“ Einladung abzulehnen, aber der dämonische Blick der Godaime änderte seine Meinung im Handumdrehen. Er erhob sich langsam, jedoch nicht ohne ein leises „Wie nervig.“ von sich zu geben.
 

„Ja, was kann ich über die Beiden sagen? Um ehrlich zu sein, hatte ich anfangs nicht die beste Meinung von den Beiden. Der eine war ein lauter, dümmlicher Klassenclown und die andere ein Fangirl, das die ganze Zeit dem hübschesten Jungen der Klasse hinterherlief. Wer hätte gedacht, dass aus den Beiden zwei der wichtigsten Personen unseres Dorfes werden würden? Ich sicher nicht. Kann natürlich auch sein, dass meine Meinung durch den Fakt geschmälert wurde, dass ich sie anfangs nicht gut genug kannte, weil ich 90% der Akademiezeit gepennt habe, aber das ist eine andere Geschichte.“ Kollektives Lachen erfüllte die große Runde.
 

„Scherz beiseite. Es ist unbestreitbar, dass viele Menschen, einschließlich mir selbst, den Beiden nicht weniger, als ihr Leben verdanken. Sei es aufgrund von enormen medizinischen Fähigkeiten oder bedeutenden Siegen auf dem Schlachtfeld. Ihr Verhältnis startete wohl genauso, wie meine Meinung über sie. Das hatte verschiedenste Gründe, aber sie haben ja schließlich doch zueinander gefunden. Aber auch ihre Beziehung ist wie jede andere nicht perfekt, was vor allem daran liegt, dass sich beide in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich sind. Besonders ihre stark ausgeprägte Sturheit führt des Öfteren zu sehr interessanten Querelen. Amüsant ist dann nur zu sehen, dass erst die Fetzen fliegen, sie sich aber zwei Minuten später wieder wie verliebte Teenager in den Armen liegen. Das alleine zeigt, dass die Beziehung funktioniert und ich habe keinerlei Zweifel daran, dass sich das auch nicht ändern wird. Auch wenn daher meiner Ansicht nach keinen Anlass zur Sorge besteht, kann es doch nicht schaden, ihnen alles erdenkliche Glück für die Zukunft zu wünschen. Darum bitte ich euch, euer Glas zu erheben und auf das Hochzeitspaar anzustoßen.“ Ein lautes „KAMPAI!“ (Prost) kam zeitgleich aus allen Kehlen.
 


 

Nachdem alle ausgiebig gespeist hatten, ging es in die nächste Phase der Hochzeit: der eigentlichen Feier. Dabei verteilte sich die Masse nun auf insgesamt fünf Räume des Hokage-Turms. Jeder der Säle hatte ein bestimmtes Thema. In einem war beispielsweise eine große Bar und einem anderen eine Tanzfläche. Als erstes war Tanzen angesagt, ein Thema, bei dem die meisten von Narutos Freunden einige Bedenken hatten. Der Grund war simpel: Der Blonde war ein grausamer Tänzer, ein „Talent“, was er auch an Arashi weitergegeben hatte. Natürlich war dem Brautpaar der erste Tanz reserviert. Als die Musik einsetzte, konnten viele nicht hinschauen, aber sie wurden angenehm überrascht. Es war keine Meisterleistung, aber er schlug sich doch ganz passabel.
 

Selbst Sakura war überrascht: „Da hat Tsunade ja wahre Wunder bewirkt.“ „Sie hat mich ja auch tagelang gedrillt.“, erwiderte der Uzumaki. „Ja, das sieht ihr ähnlich.“, lachte die Rosahaarige. „Und wie gefällt dir bisher die Hochzeit? Es ist ja soweit alles gut gelaufen.“ „Die Hochzeit ist wirklich wunderschön, obwohl das mit dem Gelübde echt ärgerlich ist. Ich habe etliche Stunden damit zugebracht, das alles auszuformulieren und dann bekomme ich kein Wort heraus.“ „Ach, mach dir nicht zu viele Gedanken darüber, Schatz. Das machte die Trauung nur einzigartiger.“ „Ich glaube wir haben verschiedene Definitionen von Einzigartigkeit, aber so wichtig war es auch wieder nicht.“ Später gesellten sich noch viele andere Paare auf die Tanzfläche.
 


 

Irgendwann neigte sich der Tag zu Ende und die Dämmerung setzte ein. Die Party ging aber erst richtig los. In den Räumen wurde viel gelacht, gegessen und vor allem flossen geraume Mengen an Alkohol. Das Gleiche hatte jetzt auch Naruto vor. Er ging sich zusammen mit seiner Braut an den Tisch, wo Neji, Tenten, Kiba und Hinata saßen und stellte eine Flasche Sake auf den Tisch. Neji verzog sofort das Gesicht. „Mann, bleib mir bloß mit dem Zeug fern. Der Anblick allein verursacht bei mir ein flaues Gefühl im Magen.“ „Bist du etwa immer noch verkatert?“, erwiderte der Blonde amüsiert. „Was ist daran so lustig? Mir geht’s echt mies.“ „Erwartest du jetzt etwa Mitleid?“, warf seine Frau mürrisch ein. „Ist doch deine eigene Schuld, wenn du dich besinnungslos besäufst.“ „Wenigstens kann dein Partner noch die Augen offen halten.“, meinte Hinata zynisch und deutete auf Kiba, der seinen Kopf auf den Tisch gelegt hatte und munter vor sich hin sägte.
 

„Mmh, dann scheiden die Beiden wohl aus.“, schätzte der Uzumaki ein und griff nach der Flasche. „Ich möchte auch nicht.“, lehnte die Blauhaarige ab. „Ach komm schon. Nur ein zwei Gläser. Wir haben schließlich etwas zu feiern.“ Nein. Ich kann nicht!“, widersprach sie entschieden. „Ok, ok, kein Grund, mich so abblitzen zu lassen.“, gab sich der Blonde eingeschnappt geschlagen und wandte sich Tenten zu, die jedoch auf die gleiche Weise verzichtete. „Ich will mal wissen, was ihr habt. Es ist ja nicht so, als würde euch der Sake schaden.“ Währendem Naruto vor sich hin schmollte, begann Sakura zu strahlen. „Ist es das, was ich glaube?“, fragte sie aufgeregt und bekam als Antwort schüchternes Nicken. Dem Uzumaki war das alles viel zu hoch. „Was freust du dich auf einmal so?“ „Gott, du bist so langsam in solchen Dingen! Die beiden sind natürlich schwanger.“ „Ach echt? Meinen Glückwunsch, aber warum habt ihr nicht schon früher was gesagt?“
 

„Naja…“, begann Hinata zögerlich. „Das ist schließlich euer Tag und wir wollten, dass euch die ungeteilte Aufmerksamkeit zukommt.“ „Was für ein Schwachsinn.“, winkte der Blonde ab. „Dadurch haben wir doch noch einen weiteren Grund zum Feiern. Für euch natürlich ohne Alkohol.“ Er wollte sich gerade einen großen Schluck genehmigen, als ein Mann auf seine Schulter tippte. „Was gibt es?“, wollte er ungeduldig wissen. „Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Hokage-Sama, aber mein Herr wünscht kurz mit Ihnen zu sprechen.“, antwortete der Mann und zeigte auf zwei Personen in unglaublich aufwendiger Kleidung. „Ich verstehe.“
 

Er verabschiedete sich von den anderen und ging zu der Person hinüber. Es nervte ihn zwar, dass er am Tag seiner Hochzeit seinen offiziellen Pflichten nachgehen musste, aber einem der beiden Männer, dem er gleich gegenüberstehen würde, sollte man lieber auf seiner Seite haben. Schließlich handelte es sich um die einflussreichste Person im Feuerreich, dem damaligen Daimyou (Herrscher) Yashiro Fogota.
 

„Was kann ich für sie tun, Majestät?“ „Zuerst einmal möchte ich sie noch einmal zu ihrer Trauung beglückwünschen.“ „Vielen Dank.“ „Mein Hauptanliegen ist es jedoch, ihnen meinen Sohn Yousuke vorzustellen.“, erwiderte der Fogota und legte seine Hand auf die Schulter seines Sohnes. „Er wird in den nächsten Jahren meine Nachfolge antreten und wollte sie unbedingt kennenlernen.“ „Es ist mir eine Ehre, Hokage-Sama.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Yousuke-Sama.“ „So, ich lasse euch dann mal alleine.“, meinte Yashiro. „Ich möchte mich auch noch mit dem Daimyou des Windreiches unterhalten.“
 

Anschließend machten beide einen kurzen Spaziergang durch die einzelnen Räume. „Was kann ich für sie tun, Hoheit?“, fragte der Blonde. „Bitte nenn mich Yousuke. Erstens bin ich noch nicht das Oberhaupt dieses Landes und zweitens sehe ich uns als Partner. Daher können wir diese Formalitäten beiseite lassen.“ „Da sind wir ja schon zwei, aber das beantwortet meine Frage nicht. Gibt es einen bestimmten Grund, warum du mit mir reden wolltest?“ „Nicht wirklich. Ich wollte mir lediglich ein Bild des berühmten Naruto Uzumaki machen. Dein Ruf eilt dir nämlich voraus.“ „Was besagt dieser Ruf denn?“
 

„Nunja, es ist der Ruf eines Helden, der Menschen sehr schnell in seinen Bann ziehen kann, aber auf dem diplomatischen Gebiet völlig unerfahren ist. Viele Feudalherren glauben, dass du eher auf ein Kampffeld als hinter einen Tisch gehörst, aber ich teile diese Meinung nicht.“ „Ist das so?“ „Ja.“, bestätigte der Fogota. „Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, welches Charisma du ausstrahlst. Es ist aber nicht mal das, was mich zu einem deiner Fans macht. Es sind deine friedlichen Ansichten, die sich mit meinen decken. Unser Land befand sich in den letzten Jahrzehnten in fast konstanter Gefahr, sei es durch andere Länder oder Organisationen wie Akatsuki. Meiner Meinung nach muss unser Land endlich einmal wieder zur Ruhe kommen. Das ist aber heutzutage nicht mehr alleine, sondern in durch Zusammenarbeit mit anderen Ländern zu erreichen. Das Bündnis zwischen Konoha und Suna hat in diesem Punkt ein echtes Zeichen gesetzt und soweit ich weiß, hattest du da auch deine Finger im Spiel. Deine Pläne, nun auch Ame- und Otogakure in dieses Bündnis mit aufzunehmen, ist für mich noch mehr ein Beweis, dass sich Konoha auf einem guten Weg befindet. Im Gegensatz zu dir besitze ich keine außergewöhnlichen Fähigkeiten im Kampf, aber ich hoffe, dass ich dir zu mindestens im politischen Bereich eine Hilfe seien kann.“
 

Naruto war wirklich positiv überrascht vom zukünftigen Herrscher des Feuerreiches. Vielleicht lag es daran, dass er nicht viel älter als er war, aber auf jeden Fall sympathisierte er sofort mit ihm. Sie unterhielten sich noch lange über ihre Pläne für Zukunft und tranken danach noch ausgiebig zusammen. Dabei musste der Blonde sehr schnell erkennen, dass Yousuke deutlich trinkfester als er war. Später gesellten sich auch noch die meisten seiner Freunde dazu und feierten bis zum Morgengrauen. Rückblickend betrachtet war es eines der größten Feste, das Konoha seit langer Zeit gesehen hatte.
 

Flashback Ende

Neugier

59. Neugier
 

Seit mehreren Tagen gleichte Konoha einer Sauna. Es herrschte Hochsommer mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius. Die meisten Dorfbewohner machten das Beste aus der Hitze und badeten vergnügt im ortsansässigen Fluss. Es zeigte sich mal wieder, wie schnell Menschen zum normalen Alltag zurückkehren konnten. Knapp einen Monat war nun seit Shukakus Angriff auf Konoha vergangen, aber durch die kaum vorhandenen Verluste war der Vorfall schnell in Vergessenheit geraten. Niemand der einfachen Bewohner ahnte, welche Bedrohung bevorstand.
 

Aber auch die eingeweihten Shinobi verzeichneten keinerlei Veränderungen in diesem Fall. Es gab weder weitere Überfälle, noch kamen sie dem Ursprung der Attacke näher. Es war wirklich so, als wäre absolut nichts auf dem Sommernachtsfest passiert. Die Ninja um Naruto ließen sich von dieser trügerischen Stille jedoch nicht täuschen und bereiteten sich auf einen weiteren möglichen Angriff vor. Deshalb beschränkte Naruto die Missionen außerhalb des Dorfes auf ein Minimum, um den Schutz Konohas zu erhöhen. Eine der wenigen Ausnahmen war das von Neji geleitete ANBU-Team, welches im Feuerreich unterwegs war und nach Anhaltspunkten über den neuen Feind suchte. Zeitgleich geschah das Selbe im Windreich. Gaara war aber bisher der einzige andere Kage, der von der Prophezeiung in Kenntnis gesetzt wurde. Die Missionsbeschränkung in Konoha beinhaltete natürlich auch die Genin-Teams. Genau das sorgte aber immer wieder für ein altbekanntes Diskussionsthema. So auch an diesem Tag:
 

Naruto hatte gerade zu Mittag gegessen und kam zurück in sein Büro. Dort wartete bereits jemand, der ihn in den letzten Tagen wie ein Schatten folgte. Der Blonde seufzte. „Was ist nun schon wieder, Kaero?“ Der Genin erhob sich aus Narutos Sessel und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich will lediglich meiner Aufgabe nachkommen und vernünftige Missionen absolvieren, aber das scheint dich ja nicht zu interessieren.“ „Richtig. Es interessiert mich nicht. Ich sage dir jetzt das Gleiche, was ich dir gestern und die Tage davor gesagt habe. Momentan sind alle Senseis der Genin-Teams anderweitig beschäftigt. Da ich keine Genin ohne ihre Senseis auf Missionen außerhalb des Dorfes schicke, bleiben nur die anderen Missionen.“ „Diese Missionen sind aber lachhaft. Dabei kann ich mich nicht weiterentwickeln.“ „Diese lachhaften Missionen sichern das finanzielle Überleben des Dorfes und damit auch Deines. Wenn du dich unbedingt weiterentwickeln willst, dann geh halt trainieren. Kakashi hat dir doch sogar einen Plan erstellt, wie du den Umgang mit deinem Blitz-Element verbessern kannst.“
 

„Das dauert aber viel zu lange und bringt mir aber auf lange Sicht gar nichts.“, entgegnete Kaero. „Ich brauche kein Training, sondern Erfahrung. Ich habe keine Lust, auch noch in ein oder zwei Jahren E-Rang-Missionen zu absolvieren.“ Sein Vater fuhr sich genervt durch die Haare, was nie ein gutes Zeichen war. Bevor er jedoch etwas antworten konnte, klopfte es an der Tür und Shikamaru trat in den Raum. „Ich bin gerade Inoichi Yamanaka begegnet. Er war ziemlich sauer, weil er sich heute mit ihnen treffen wollte, aber auf Morgen vertröstet wurde. Gibt es dafür Gründe?“ „Ich habe ihn heute nicht einmal gesehen, geschweige denn vertröstet.“, erwiderte der Kage verwirrt. „Ach, ihr meint bestimmt den Mann mit den langen blonden Haaren, oder?“, entkam es dem jungen Uzumaki. Die beiden anderen nickten. „Der war vorhin hier, aber ich habe ihn gesagt, dass du heute keine Zeit hast, weil du etwas mit mir zu Bereden hast.“
 

„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“ Der Nara sah nun zu, dass er aus dem Zimmer und auch dem Schussfeld kam, denn Narutos ohnehin schon seidener Geduldsfaden riss endgültig. „Ist das ein Problem?“, fragte Kaero verdutzt. „Ob das ein Problem ist? Der Mann ist ein Ratsmitglied. Den kannst du nicht einfach wegschicken und schon gar nicht ohne meine Einwilligung!“ „Ich wollte doch nur-“ „Genug!“, fiel er seinem Sohn lauthals ins Wort. „Ich habe es satt! Nicht nur, dass du mir unentwegt mit deinem Gejammer auf den Zeiger gehst, jetzt beeinträchtigst du auch noch meine Arbeit. Ich will kein Wort mehr davon hören, damit das klar ist! Du solltest endlich lernen, Anweisungen zu akzeptieren und zu befolgen. Nimm dir einfach mal ein Beispiel an deinem Bruder.“ Er griff nach einer Schriftrolle und hielt sie dem Genin unter die Nase. „Jetzt kannst du dich ein wenig nützlich machen und das hier zu deiner Mutter ins Krankenhaus bringen.“ „Fein!“, gab der Junge miesgelaunt zurück und zog von dannen.
 

Seine Stimmung war sichtlich auf dem Tiefpunkt, als er eine Stunde später durch die Straßen des Dorfes stapfte. Er war so in Gedanken, dass er gar nicht mitbekam, wie jemand nach ihm rief. Erst als eine Hand auf seine Schulter gelegt wurde, schreckte er auf. „Seit wann bist du denn so schreckhaft, Kumpel?“ „Ach du bist es, Takeru.“ „Schön wie du uns ignorierst, Idiot.“, sagte Shenji, der zusammen mit Hidate hinter dem Sabakuno stand. „Halt die Klappe, Shenji! Ich habe keinen Nerv für dein Gelabber.“ „Was ist denn mit dir los? Du bist ja noch unausstehlicher als sonst.“ Daraufhin berichtete der Blonde von seinem Streit mit seinem Vater.
 

„Junge, du hast ein echtes Talent dafür den Hokage zur Weißglut zu bringen.“, meinte der blauhaarige Hyuuga. „Aber irgendwie hat Kaero auch Recht. Die Missionen der letzten Wochen waren echt ätzend.“, pflichtete Shenji bei. „Das stimmt schon, aber sich darüber zu beschweren, ändert daran auch nichts. Wir sollten erst mal die Schriftrolle zum Krankenhaus bringen. Vielleicht bringt uns das auf andere Gedanken.“ „OK.“
 

Als die vier Jungs am Hospital ankamen, war dort die Hölle los. Überall liefen Schwestern und Ärzte herum. Kurze Zeit später kamen Alexa und Kané auf sie zu. „Was ist hier los?“, fragte Hidate. „Es gab ein Unglück im Wald.“, klärte die Nara auf. „Ein paar Holzfäller des benachbarten Dorfes sind heute Morgen einen Abhang hinabgestürzt und mussten gerettet werden. Das wäre zwar normalerweise nicht so dramatisch, aber momentan sind Tsunade-Sama, Sensei Shizune und andere Medic-Nin in Suna, um ein Gegenmittel für ein neu aufgekommenes Gift zu entwickeln. Darum sind wir ziemlich unterbesetzt, was den Trubel erklärt. Das Gröbste haben wir aber schon hinter uns und es scheint auch keine Tote zu geben, was wohl Sakura-Sama zu verdanken ist, die persönlich dort war.“ „Nicht nur ihr.“, warf eine nahestehende Krankenschwester ein, die die Unterhaltung mitbekommen hat. „Auch Arashi hat einen fabelhaften Job abgeliefert. Ich war ja erst skeptisch, als Sakura-Sama ihn zum Leiter des zweiten Rettungsteams gemacht hat, aber meine Zweifel waren völlig unbegründet. Der Junge ist echt erstaunlich. Kaum zu glauben, dass er erst 15 ist. Wenn er so weiter macht, ist er im Nu ein Jounin.“
 

Nachdem die Jungs die Schriftrolle abgeliefert hatten, machten sie sich wieder auf den Rückweg. „Arashi und Jounin, huh.“, entkam es Shenji. „Dann hätte er den gleichen Rang wie mein Vater. Dein Bruder ist echt erstaunlich.“ „Was ist daran so besonders? Das könnten wir auch, wenn wir die Chance dazu hätten. Aber solange mein Idiot von Vater das nicht einsieht, sitzen wir hier fest. Dabei könnten wir ohne Probleme C- oder B-Rang-Missionen außerhalb des Dorfes alleine regeln.“ „Spinn hier nicht rum, Kaero.“, mahnte Hidate. „Erinnerst du dich noch an die Mission im Schneereich? Ohne Sensei Kakashi, Arashi, Kojiro und Sanari wären wir da niemals lebendig rausgekommen. Selbst du musst dir eingestehen, dass die noch auf einem völlig anderen Level sind.“ „Ts, weißt du, Hidate. Du warst mir echt sympathischer, als du so gut wie nix von dir gegeben hast. Muss wohl der Einfluss meiner Schwester sein. Naja, man sagt ja, dass Liebe blind macht.“
 

„D-as verstehst du fa-lsch.“, stotterte der Blauhaarige mit hochrotem Kopf und erntete dadurch eine Menge Gelächter der anderen. Dabei hatte Kaero mit seiner Einschätzung nicht gerade Unrecht. Zwar fiel er in diesem Moment in sein altes Muster zurück, aber im Allgemeinen war er bedeutend selbstbewusster und sozialer geworden, weil Alexa ihm immer wieder den Rücken stärkte und ihm gut zuredete. Als er dann auch davon erfuhr, dass er von Naruto auf das gleiche Niveau wie sein hochbegabter Cousin eingeschätzt wurde, bemerkte er auch selbst, dass mehr in ihm steckte, als er früher glaubte.
 

„Da bleibt uns wohl einfach nichts anderes übrig, als stärker zu werden.“, schätzte Takeru ein. „Wäre natürlich cool, wenn es einen schnellen Weg dafür geben würde, ein Jutsu oder so.“ „Oh, es gibt so ein Jutsu.“, erwiderte Shenji. „Achja?“ „Ja, ich hab da letztens von gelesen. Dieses Jutsu soll wohl temporär das Chakra-Niveau eines Shinobi und somit auch dessen körperlichen Fähigkeiten enorm erhöhen können. Es heißt wohl Ryokai oder so.“ „Hört sich irgendwie nach einem Jutsu, wie das Öffnen der Chakra-Tore oder dem verfluchten Mal an, das von diesem Psychopathen Orochimaru entwickelt wurde. Solche Jutsus kommen meistens mit irgendwelchen Risiken.“ „Also das Buch hat darüber keine Aussagen gemacht. Dort stand auch nicht, wie man es anwendet. Dafür müsste es dann wohl eine Schriftrolle geben.“ „Und wo findet man diese Schriftrolle?“, fragte der Uzumaki. „Die müsste wahrscheinlich in der Waffenkammer des Hokage-Turms liegen. Das Jutsu wurde nämlich hier vor Jahrzehnten entwickelt, aber später vom ersten Hokage verboten.“ „Na dann muss das Jutsu auf jeden Fall einen Haken haben.“, schlussfolgerte Hidate. „Ansonsten wäre es ja wohl nicht verboten worden.“
 

„Wer weiß? Das hat vielleicht auch andere Gründe. Man müsste mehr darüber erfahren.“, meinte Kaero. „Ich glaub jedoch kaum, dass uns die Erwachsenen darüber aufklären würden. Daher müsste man die Schriftrolle schon selbst sehen.“ Den anderen Drei schwante Böses. „Du hast jetzt nicht vor, dir die Rolle zu besorgen, oder?“, fragte Shenji vorsichtig nach. „Du hast es erfasst.“, bestätigte der Blonde. „Echt, du hast sie doch nicht mehr alle! Der Hokage ist ohnehin schon wegen dir auf 180. Wenn du so ein Himmelfahrtskommando abziehen willst, dann ohne mich.“ „Jap, auf mich kannst du dabei auch nicht zählen.“, sagte der Hidate. „Was ist mit dir, Takeru?“ „Sorry, Kumpel.“, lehnte der Rothaarige ab. „Du weißt, dass ich für vieles zu haben bin, aber das ist selbst für deine Verhältnisse ziemlich heftig.“ „Dann mache ich es halt alleine!“, gab Kaero eingeschnappt von sich. „Aber erwartet nicht, dass ich euch das Jutsu dann zeige.“
 

Man konnte von Kaeros Idee halten, was man wollte, aber zu mindestens ging der Genin sehr strategisch an die Sache heran. Er beobachtete die Bewachung der Waffenkammer mehrere Tage lang und kam dabei zu mehreren Erkenntnisse: Insgesamt bewachten immer zwei Chuunin gleichzeitig den Raum. Allerdings geschah dies immer nur von außen. Keiner der Wachen betrat die Kammer. Es kam lediglich jemand einmal am Tag zur Mittagszeit vorbei und holte Ninja-Ausrüstung ab. Eine Ablöse erfolgte alle vier Stunden. Alle zwei Stunden machte lediglich eine der Wachen fünf Minuten Pause. Dadurch wurde sichergestellt, dass mindestens eine Person jederzeit bei der Tür war. Genau diese Pause wollte Kaero zu seinem Vorteil nutzen, weil er es dann nur mit einem Shinobi zu tun hatte.
 

Bei der Überwindung der letzten Wache setzte er auf die Hilfsbereitschaft des Shinobi. Er erschuf einen Schattendoppelgänger und verwandelte Diesen in eine alte Frau, die einen Schwächeanfall simulierte. Es lief alles genauso, wie es der Blonde geplant hatte. Währendem der Mann der scheinbar verletzten Frau half, schlüpfte der echte mit einem dunklen Umhang getarnte Uzumaki in die Kammer. Nun hatte er vier Stunden, um die Schriftrolle zu finden. Nach der Ablöse würde er einfach die gleiche Strategie bei der neuen Wache anwenden, um aus dem Raum wieder zu verschwinden.
 

Er war eigentlich davon ausgegangen, dass vier Stunden locker ausreichen würden, um den gesuchten Gegenstand zu finden, aber die Kammer war deutlich größer, als er es erwartet hatte. Hunderte von Westen säumten eine der Wände. Auf der anderen Seite stapelten sich Dutzende von Kisten voller Kunais, Shuriken und anderer Waffen. Ihm wurde klar, was für Massen nötig waren, um eine militärische Organisation von der Größe wie Konoha mit Ausrüstung zu versorgen.
 

Sein Ziel befand sich aber am Ende des Zimmers, wo ein Regal stand, indem viele Schriftrollen aufgestellt waren. Es waren so viele, dass der Blonde eine geschlagene Stunde brauchte bis er die Richtige fand. Sie hatte eine dunkelrote Farbe und war mit mehreren Schriftzeichen gekennzeichnet. Unter anderem stand dort „Kenjutsu“ (verbotenes Jutsu). Kaero sprühte vor Freude und Aufregung und konnte sich kaum beherrschen, die Rolle gleich vor Ort zu öffnen. Doch plötzlich ließ ihn ein Geräusch aufhorchen. Mit einem leisen Knarren öffnete sich die Tür. Der Uzumaki machte einen Hechtsprung hinter ein Regal und belauschte ein Gespräch zwischen der Wache und einem anderen Shinobi: „Kakashi-Sempai, was führt sie zu uns? Sie schauen sonst nie in der Waffenkammer vorbei.“ „Naja, meine Tochter nervt mich schon seit Tagen, dass ich ihr ein neues Wasser-Ninjutsu beibringen soll, aber momentan fehlt mir dazu die Zeit. Darum wollte ich ihr eine Anleitung für ein Wasser-Ninjutsu mitbringen.“ „Verstehe. Natürlich können sie sich gerne eine oder zwei Schriftrollen mitnehmen. Allerdings müssen sie sich danach in diese Liste eintragen.“ „Alles klar. Danke.“, erwiderte der Hatake und betrat den Raum.
 

Dem Blonden rutschte das Herz in seine Hose. Er hatte ja mit vielen gerechnet, aber nicht, dass ein Jounin genau zu diesem Zeitpunkt hier auftauchen würde. Panisch suchte er nach einem Ort, um sich zu verstecken, aber er wurde nicht fündig. Innerhalb von Sekunden entschied er sich, alles auf eine Karte zu setzen. Er zog seinen Umhang tief ins Gesicht und holte zwei bläuliche Kugeln aus seiner Hosentasche, die er auf den Boden warf. Mit einem Knall strömte Rauch aus den zerplatzten Kugeln. Sofort ging der Grauhaarige in Kampfposition. Er spürte, dass etwas an ihm vorbeihuschte. Er versuchte nach dem Kopf des Angreifers zu greifen, aber sein Griff ging ins Leere, weil er mit einem größeren Gegner gerechnet hatte. „SCHNAPPT EUCH DEN EINDRINGLICH!“, brüllte Kakashi den beiden Wachen entgegen. Die wussten gar nicht, wie ihnen geschah. Sie bekamen nur noch mit, wie ein Schatten an ihnen vorbeiraste und auf ein nahestehendes Dach sprang.
 

Nach einer kurzen Pause nahmen sie aber die Verfolgung auf. Allerdings brachte Kaero immer mehr Abstand zwischen sich und seinen Verfolgern. Er war einfach deutlich schneller als sie, was keine große Überraschung war. Schließlich war seine Schnelligkeit selbst in seinem jungen Alter schon der der meisten Chuunin überlegen. Zudem konnte er die Straßenschluchten Konohas zu seinem Vorteil nutzen. Dadurch hatte er sie relativ schnell fast abgehängt und musste eigentlich nur noch um eine Ecke laufen und sich unter die Menge mischen, aber Kakashi machte ihm im letzten Moment einen Strich durch die Rechnung und streckte ihn mit einem Schlag gegen den Brustkorb nieder. Der Uzumaki hatte schon geahnt, dass seine Flucht fehlschlagen würde. Er war vielleicht flink, aber um Welten langsamer als Kakashi. Der Hatake gehörte nicht ohne Grund zu den schnellsten Shinobi der Welt.
 

Als nächstes spürte der Blonde das Gewicht des Jounin auf seinen Körper, was ihn das Atmen noch schwieriger machte. „Das war ja ein netter Versuch mit den Rauchbomben, aber es braucht schon mehr, um mich zu täuschen.“, sagte der Grauhaarige und zog den Umhang aus dem Gesicht seines Widersachers. Er staunte nicht schlecht, als er die Identität des Diebes enthüllte. „Kaero? Was hat das zu bedeuten?“ Der Genin wollte zwar antworten, bekam aber kein Wort heraus, weil er immer noch nach Luft rang.
 

Der Jounin hatte auch keine Zeit mehr, irgendwelche Informationen aus den Jungen heraus zu bekommen, weil die beiden Wachen jetzt aufschlossen. Die waren genauso überrascht über den Unruhestifter, wie Kakashi. Einer der beiden wollte sich zu Wort melden, aber er wurde von einer lauten Stimme übertönt, die durch die Gasse schallte: „Was ist hier los?“ Nun entwich auch das letzte bisschen Farbe aus Kaeros Gesicht, denn er kann diesen Tonfall nur viel zu gut. Hinter ihnen landeten nun Naruto und Shikamaru. Die Beiden hatten die kleine Verfolgungsjagd nur durch Zufall mitbekommen und wollten der Sache auf den Grund gehen. „Ho- Hokage-Sama...“, begann einer der Chuunin zögerlich. „Ja, ich weiß wer ich bin. Kriege ich jetzt mal endlich eine Antwort?“ Der Rokudaime war deutlich gereizt, was den Konoha-Nin nur noch nervöser machte.
 

Anstatt des Chuunin ergriff aber Kakashi anschließend das Wort: „Ich schulde ihnen wohl eine Entschuldigung, Hokage-Sama.“ „Weswegen?“ „Ich habe wohl unbeabsichtigt Kaeros Mission sabotiert.“ „Mission?“, entkam es dem Blonden verdutzt. „Na, Kaero wurde doch damit beauftragt, die Sicherheit der Waffenkammer zu testen.“ „Heh?“ Naruto wusste nun gar nicht mehr, was dort ablief, aber Shikamaru erkannte Kakashis Finte blitzschnell. „Oh, das habe ich ihnen gar nicht gesagt, oder? Kaero wollte vor einigen Tagen noch einmal zu ihnen, aber sie waren damals nicht im Büro. Da er immer noch auf eine anspruchsvollere Mission bestand, habe ich ihn schließlich hiermit beauftragt.“
 

Nachdem der Nara Naruto auch noch leicht zuzwinkerte, fiel auch endlich bei ihm der Groschen. „Das klärt ja dann die Sache. Du hättest mich darüber aber informieren können, Shikamaru.“ „Ja, das habe ich völlig vergessen.“ „Naja, ist ja nichts Weltbewegenes. War Kaero denn nun erfolgreich mit seinem kleinen Test?“ „Ja, ich denke schon.“, meinte der Hatake. „Wäre ich nicht zufällig dagewesen und die Wachen gewarnt hätte, wäre er wohl entkommen. Ich empfehle, dass die Wachen verstärkt werden.“ „Ja, das wäre wohl das Beste. Ich werde es noch heute in die Wege leiten.“ Danach wandte er sich wieder an die Chuunin. „Und von euch erwarte ich von nun an mehr Aufmerksamkeit. In der Kammer lagern eine Menge Geheimnisse unseres Dorfes. Es wäre fatal, wenn diese in die falschen Hände geraten würden. Ich hoffe, dass ich mich klar genug ausgedrückt habe.“ „Natürlich.“, erwiderten die Wachen kleinlaut. „Dann könnt ihr jetzt an euren Posten zurückkehren.“ „Hai!“
 

Als die beiden Konoha-Nin wieder verschwunden waren, atmete Kakashi erst einmal erleichtert durch. „Puh, das war ganz schön knapp. Gut reagiert, Shikamaru. Es wäre unnötig kompliziert geworden, wenn Kaeros wahre Aktion herausgekommen wäre.“ „Ja, das letzte was wir jetzt gebrauchen könnten, wäre eine offizielle Verhandlung wie damals bei Kojiro und Arashi. Wir haben so schon genug Stress.“ „Das bleibt uns ja glücklicherweise dank euch erspart.“, sagte der Kage. „Ihr könnt dann auch gehen. Ich kläre den Rest alleine.“ „Verstanden.“
 

Vater und Sohn waren also nun unter sich und Ersterer schritt auf den Genin zu. „Zeig mir was du gestohlen hast!“, befahl er in einem unmissverständlichen Ton. „Das ist nicht der Rede-“ „KEINE WIDERREDE!“, donnerte Naruto. Als Kaero die Schriftrolle herausholte, ahnte der Rokudaime schon nichts Gutes, weil die rote Farbe immer auf gefährliche Jutsus hinwies. Nach einem kurzem Blick bestätigte sich seine Ahnung und es passierte etwas, was der Junge fast nicht für möglich gehalten hatte: Narutos Miene verfinsterte sich noch weiter. „Komm mit!“, entkam es dem Kage undeutlich, weil er die Worte mit zusammengebissenen Zähnen herauspresste. Langsam wurde nun auch der Genin unruhig und befolgte lieber die Anweisung.
 

Nach ein paar Minuten kamen sie an der Uzumaki-Residenz an. Kurz nachdem Naruto die Tür geöffnet hatte, kam Hitomi aufgeregt die Treppe herunter geeilt. Bevor sie bei dem Blonden ankam, schickte er seinen Sohn ins Wohnzimmer. „Papa, Papa, ich muss dir unbedingt zeigen, was mir heute Lex beigebracht hat.“ „Tut mir Leid, Schatz, aber ich hab jetzt keine Zeit. Später vielleicht.“, erwiderte er mit einem gequälten Lächeln. „Komm schon, Papa.“, quängelte die Schwarzhaarige. „Das haut dich garantiert um.“ „Wie gesagt, im Moment ist es schlecht. Es ist wirklich wichtig, also sei ein braves Mädchen und zeig es mir nachher.“ „Nein! Ich will es aber-“ „ICH SAGTE NEIN!“, schrie er seine Tochter zusammen. Die Worte hatten kaum seinem Mund verlassen, da bereute er schon seinen Wutausbruch. Erst recht, als er sah, wie Hitomi ängstlich zusammenschreckte. *Mann, was ist nur los mit mir? Sie trägt ja nun wirklich keine Schuld. Warum raste ich in letzter Zeit so schnell aus?* Er legte seine Hand auf ihren Kopf und sein Ton wurde wieder weicher. „Entschuldige, Schatz. Ich wollte nicht schreien. Ich bin zurzeit nur ein wenig angespannt und muss etwas Wichtiges mit deinem Bruder klären. Ich verspreche dir aber, dass ich heute Abend Zeit für dich habe, einverstanden?“ „Ok.“, gab sich Hitomi geschlagen und ging zurück in ihr Zimmer.
 

Naruto bog in die Küche ein und trank ein Glas Wasser, um sich zu beruhigen, bevor er sich um seinen Sohn kümmern wollte. Er wusste selbst, dass Geschrei in dieser Situation nicht wirklich weiterhelfen würden. Darum nahm er sich vor, die Sache so sachlich so möglich zu klären, aber ob er seine guten Vorsätze wirklich halten konnte, würde sich nun zeigen…

Trotz

Naja, hat wieder einmal länger gedauert, als erwartet, aber hier ist nun das neue Chap. Natürlich danke ich allen Kommi-Schreibern, aber mein besonderer Dank heute an Taifun-Vash für seinen doch sehr ausführliche Kritik.
 

Viel Spaß mit dem neuen Chap!
 

60. Trotz
 

Im Wohnzimmer der Uzumaki-Residenz saß nun ein deutlich nervöser Kaero. Er konnte sich an wirklich kaum einen Moment erinnern, in dem er seinen Vater so wütend erlebt hatte. Umso erleichterter war er, als Naruto mit einer deutlich ruhigeren Miene ins Zimmer kam. Der Kage setzte sich mit verschränkten Armen dem Genin gegenüber und erhob das Wort: „OK, versuchen wir es in aller Ruhe. Es interessiert mich nicht, wie du die gesamte Aktion geplant oder durchgeführt hast. Das einzige, was ich wissen will, ist der Grund.“ „Der Grund?“, wiederholte Kaero verdutzt. „Ja, und es sollte besser ein Guter sein. Schließlich ging das über einen einfachen Streich hinaus.“
 

„Keine Ahnung. Es war wohl eine Mischung aus Langeweile und Herausforderung. Schließlich hast du es auch damals fertig gebracht. Darum verstehe ich auch die ganze Aufregung nicht. Warum war es bei dir in Ordnung, aber mir nicht?“ „Mein Diebstahl war damals genauso falsch wie deiner jetzt. Nur war meine Situation völlig anders. Ich war damals schlichtweg verzweifelt und sah keinen anderen Ausweg.“ „Ich bin genauso verzweifelt!“, gab der Junge lauthals von sich. „Aber warum? Was macht dich so verzweifelt? Was begehrst du so stark, dass du selbst deine eigene Karriere als Shinobi aufs Spiel setzt?“ „Das Gleiche wie du.“, antwortete der Genin trocken. „Ich will nichts weiter als Anerkennung.“ „Glaubst du tatsächlich, dass du durch solche Aktionen Anerkennung bekommst? Damit erreichst du exakt das Gegenteil. Niemand in Konoha wird dich irgendwann mehr ernst nehmen, wenn du gegen jede erdenkliche Regel verstößt. Du willst Respekt? Dann absolviere deine Missionen und werde stärker.“
 

„Ich wollte stärker werden! Darum habe ich mir ja auch ein Jutsu ausgesucht, was mich schnell stärker macht.“ „Ach, du meinst das Jutsu hier, oder?“, meinte Naruto, holte die rote Schriftrolle heraus und legte sie auf den Tisch. „Es ist wahr, dass das Jutsu namens Ryokai kurzfristig dein Chakra enorm erhöhen könnte, aber kennst du auch den Preis, den der Anwender des Jutsus zahlt?“ „Was für ein Preis?“ Der Kage fasste sich augenblicklich an die Stirn. „Ich wusste es… Was glaubst du, warum dieses Jutsu verboten ist? Dieses Jutsu wurde während des ersten großen Ninja-Krieges entwickelt. Sollte ein Shinobi erkennen, dass sein Leben langsam ein Ende findet, wendet er dieses Jutsu an. Damit überträgt er sein gesamtes Chakra kurzfristig an einen Kameraden, gibt aber im Gegenzug sein eigenes Leben auf. Es ist also ein selbstmörderisches Jutsu. Um den Missbrauch des Jutsus zu verhindern, wurde die Schriftrolle mit einem Schutzmechanismus versehen. Sollte jemand unbefugtes die Rolle öffnen, wird eine Technik freigesetzt, die den Missetäter in einen komatösen Zustand versetzt. Dieses Koma kann bei einem erwachsenen Mann ein oder zwei Tage anhalten. Ich will mir gar nicht ausmalen, was die Auswirkung auf ein Kind wäre.“
 

Der Junge schluckte. „Ich hatte ja keine Ahnung.“ „Ja, wozu auch? Es ist ja für dich alles nur ein großes Spiel.“, erwiderte Naruto sarkastisch. „Verdammt, Kaero! Lerne endlich, dir über die Konsequenzen im Klaren zu sein, bevor du handelst! Es wird nicht immer jemand da sein, um dich vor folgenschweren Fehlern zu bewahren.“ „Redest du von dir? Du treibst mich doch erst zu solchen Aktionen.“ „Wie bitte?“, entkam es dem Kage sauer. „Du hast mich schon verstanden.“ Der Rokudaime merkte wieder, wie die Wut in ihm anstieg und seine guten Vorsätze langsam in sich zusammenfielen. Er hatte zwar keine komplette Läuterung seines Sohnes erwartet, aber dieser Trotz überraschte selbst ihn. Er spürte nicht einmal die leiseste Spur von Reue in Kaero und das machte ihn langsam wahnsinnig. Trotzdem erhob erneut ruhig das Wort:
 

„Ich habe keine Ahnung, was du mit dieser Schuldzuweisung bezwecken willst, aber lass dir eines gesagt sein: Ich muss mich momentan verdammt zusammenreißen, in dieser Unterhaltung so ruhig zu bleiben. Außerdem glaubst du doch nicht wirklich, dass meine Missionsverteilung einen Diebstahl rechtfertigt, oder? Du bist für dein eigenes Verhalten selbst verantwortlich. Schließlich ist die Zeit lange vorbei, wo deine Aktionen mit ein wenig Nachsicht vergeben werden konnten. Du bist jetzt ein Shinobi und kein gewöhnlicher. Du entspringst einer langen und bekannten Familie und genießt dadurch viele Privilegien, wie z.B. unter den besten Shinobi Konohas lernen zu dürfen. Du hast aber auch Verpflichtungen. Ich verlange als Clan-Oberhaupt ja nicht einmal viel. Alles, was ich will, ist ein wenig Disziplin und Gehorsam! Du wirfst nämlich sonst ein schlechtes Licht auf diesen Clan.“
 

„Alles was ich immer höre, sind deine sturen Aufforderungen. Du versuchst nicht einmal, mich zu verstehen, dabei müsstest du genau wissen, wie ich mich fühle! Du willst, dass unsere Familie hoch angesehen wird? Dann gib mir Möglichkeiten, mich beweisen und auszeichnen zu können! Mehr will ich doch nicht. Wenn du mir diese Möglichkeiten nicht gewähren willst, dann muss ich halt andere Wege nutzen, um mein Ziel zu erreichen. Ich kann also nicht garantieren, dass ich mit diesen sogenannten Aktionen aufhöre, solange ich keine vernünftigen Missionen bekomme.“ „Was ist das hier? So eine Art Deal?“, vergewisserte sich Naruto. „Entweder gebe ich dir bessere Missionen, oder du machst weiter Ärger?“ „Wenn du es so ausdrücken willst, ja.“ „WAS GLAUBST DU EIGENTLICH, MIT WEM DU HIER REDEST? EINE ART SENILER BASAR-HÄNDLER, ODER WAS?“, brüllte der Kage wutentbrannt.
 

Kaero drückte sich verängstigt tief in das Polster der Couch, auf der er saß. Sein schwankender Blick lag auf dem massiven Holztisch im Wohnzimmer. Die zentimeterdicke Platte war zur Hälfte durchgebrochen. Sein Vater hatte seinen Zorn an dem Möbelstück ausgelassen. Der Genin wollte sich erst gar nicht erst vorstellen, was passiert worden wäre, wenn er dieser Tisch gewesen wäre. Der Rokudaime kam jetzt so richtig in Fahrt: „Du willst einen Deal? Ich geb dir einen Deal! Du reißt dich von jetzt an am Riemen! Andernfalls musst du dir keinen Kopf mehr darüber machen, was für Missionen ich dir zuweise, weil ich dir nämlich sowohl deinen Rang als auch deine Lizenz als Shinobi entziehen werde.“ „Das, das kannst du nicht.“, meinte der Junge. „Wieso nicht? Ich bin der verdammte Hokage! Mehr als eine Unterschrift braucht es nicht. Und wage es nicht, zu behaupten, dass das zu hart wäre! Ich habe es lange genug auf die liebe nette Art versucht. Seitdem du Genin bist, habe ich mir andauernd dein Gejammer angehört, aber jetzt reicht es! Ich lasse mich doch nicht von einer Rotzgöre erpressen.“
 

Der Blonde hätte noch Minuten so weiter machen können, doch ein Vogel, der an die Fensterscheibe pickte, gewann seine Aufmerksamkeit. Er ging zum Fenster, öffnete es und bemerkte, dass ein Zettel am Fuß des Vogels befestigt war. Es war eine Nachricht von Shikamaru, die ihn an eine bald stattfindende Ratssitzung erinnern sollte. Naruto wandte sich erneut genervt an seinen Sohn: „Ich bin noch nicht fertig mit dir! Also denk nicht einmal daran, die Residenz zu verlassen, bis ich zurück bin!“ Danach verließ er das Wohnzimmer.
 

Auf seinem Weg nach draußen, blieb er noch einmal auf Höhe der Treppe stehen. „Wenn du schon unbedingt lauschen willst, dann tue es wenigstens so, dass man es nicht mitbekommt! Das solltest du eigentlich bis jetzt gelernt haben, Alexanti.“ Die Angesprochene, die oberhalb der Treppe an einer Wand lehnte, erwiderte nichts und wartete bis sie hörte, wie die Haustür ins Schloss viel, um ins Wohnzimmer zu eilen. Zuerst fiel ihr der halbzerlegte Tisch auf. *Daher kam also der laute Knall vorhin.* „Sag mal, was sollte das?“ „Was geht dich das an?“, gab Kaero zurück. „Eine ganze Menge. Deinetwegen ist Dad wieder für Tage gereizt.“ „Der kriegt sich schon wieder ein.“ „Ach, glaubst du das tatsächlich? Merkst du gar nicht, dass du den Bogen hier überspannt hast?“ „Er hat doch genauso reagiert, wie sonst auch.“ „Das glaubst aber auch nur du.“, meinte die Blonde. „Es stimmt zwar, dass Dad schnell laut wird, aber er hat seine Wut noch nie so offen nach außen gezeigt. Alleine das müsste dir zu denken geben. Er hat sogar Hitomi vorhin zurechtgestutzt und du weißt wie nachsichtig und gutmütig er normalerweise mit unserer Schwester ist.“
 

„Was auch immer.“, erwiderte Kaero desinteressiert und verließ das Zimmer. „Hey! Ich rede mit dir!“, rief sie und folgte ihrem Bruder in sein Zimmer. Mit Erstaunen stellte sie nun fest, wie der Genin seine Ninja-Kleidung anlegte. „Was hast du vor?“ „Du nervst, Lex! Hast du nichts zu tun?“ „Bis ich nicht erfahre, wo du hin willst, gehe ich auch nicht. Du weißt ganz genau, dass Papa dir verboten hat, das Haus zu verlassen.“ „Wenn du dann endlich Ruhe gibst. Ich mache mich auf dem Weg zum Wald des Todes.“ „WAS? Warum?“ „Ich habe keine andere Wahl.“, sagte er. „Das war von vorneherein mein Plan, falls sich Dad immer noch weigern würde, mich als Genin auf andere Missionen zu schicken. Ich werde ihm einfach zeigen müssen, dass meine Fähigkeiten des eines Chuunin gleichkommen. Es wurde ja früher dort ein Teil der Chuunin-Prüfungen veranstaltet. Zwar habe ich keine Konkurrenten, aber der Wald beherbergt immer noch wilde Tiere und alte Fallen. Wenn ich also innerhalb von wenigen Stunden zum Kern des Waldes vordringen und ohne einen Kratzer zurückkehren kann, wird Dad meine Fähigkeiten anerkennen müssen.“
 

„Sag mal, hast du bei deinem Training zu viele Schläge an den Kopf bekommen, oder wurdest du so dumm geboren? Du willst schon wieder gegen eine Regel verstoßen und gesperrtes Gebiet betreten? Das soll Dad beeindrucken? Wenn er das rausbekommt, lyncht er dich und das ist nicht nur so daher gesagt. Tausche die Tischplatte im Wohnzimmer mit deinem Hintern und dann hast du das Ergebnis deines sogenannten Plans.“ „Das ist mir egal! Ich habe die Nase voll! Nervt es dich nicht auch, wie Dad uns immer wieder bevormundet?“ „Es stimmt, dass er es manchmal übertreibt, aber letztlich will er uns nur beschützen.“ „Wenn ich diesen Schwachsinn über Schutz schon höre.“, erwiderte er angewidert.
 

„Wir sind keine verdammten Babies mehr! Es ist auch völlig egal, ob man nachvollziehbare Gründe hat. Wenn man widerspricht, wird man von ihm angeschnauzt. Er setzt seinen Willen einfach durch und glaubt, dass er auf alles die passende Antwort hat. Nur ein einziges Mal will ich sehen, dass er eingestehen muss, dass er mich unterschätzt hat und mich nicht mehr wie einen Hund an einer Leine halten muss. Um das zu erreichen, nehme ich Suspendierung, Arrest, ja sogar Prügel in Kauf. Ich erwarte keine Hilfe von dir. Sage aber wenigstens niemanden, wo ich hin will.“ „Mach doch was du willst!“, gab sich Alexa geschlagen und ließ den Uzumaki von dannen ziehen. Sie musste einsehen, dass sich ihr Bruder nicht von dieser Schnapsidee abhalten lassen würde, aber wirkliche Sorgen machte sie sich nicht. Schließlich wurden vor einigen Jahren ja noch Genin in den Wald geschickt worden. So gefährlich konnte der Ort also nicht sein.
 


 

Kaero machte sich also auf den Weg zum Wald des Todes. Der Wald lag in einem abgelegenen Gebiet an der nordöstlichen Grenze des Dorfes. Ein langer Zaun grenzte die Bäume vom Dorf ab. Überall an dem Gatter hingen Warn- und Verbotsschilder. Ungeachtet dessen sprang der Blonde auf den Zaun und warf einen Stein auf das Gebiet zwischen Zaun und Wald. Als das Gestein den Boden berührte, wurden mehrere Explosionen ausgelöst. *Dachte ich mir doch, dass der Rand durch Fallen geschützt ist. Dann eben anders.*, dachte er und erschuf zwei Schattendoppelgänger, die das Original katapultartig in Richtung einer Baumspitze schleuderten. Mit einem gekonnten Satz landete Kaero auf einem Ast und setzte seine Reise fort. Sein Ziel war der Turm im Zentrum des Waldes. Dort wollte er zum Nachweis über seine Leistungen eine kleine Flagge hissen.
 

Das war zu mindestens sein Plan, aber bereits nach einer Stunde hielt er keuchend inne. Er hatte sich den Weg doch ein wenig leichter vorgestellt. In der einen Stunde hatte er noch nicht einmal einen Kilometer zurückgelegt. Das Problem lag darin, dass der Wald doch viel stärker durch Fallen geschützt war, als er vermutet hatte. Er musste alleine dutzende seiner Schattendoppelgänger als Köder benutzen, um überhaupt voranzukommen. Selbst mit seinem sehr hohen Chakra-Reservoir war dieses Prozedere sehr schweißtreibend. Als Resultat waren seine Wasservorräte sehr schnell erschöpft. Daher machte er sich auf die Suche nach einer Quelle oder ähnliches, um seine Vorräte wieder aufzufüllen. Zu seinem Glück wurde er schnell fündig. Er fand auf einer kleinen Lichtung nicht nur eine Quelle, sondern sogar einen kleinen Wasserfall.
 

Als er jedoch die Lichtung betreten wollte, machte er eine überraschende Entdeckung, was ihn dazu veranlasste, sich im Gebüsch zu verstecken. Er war nämlich nicht allein. Unter dem Wasserfall badete eine junge Frau und keine gewöhnliche. In Kaeros Augen war es die vielleicht schönste Frau, die er je gesehen hatte. Sie hatte alabasterfarbende Haut und sehr langes schwarzes Haar, welches bis zu ihren Hüften reichte. Was die Situation aber erst wirklich aufregend für ihn machte, war der Fakt, dass die Frau völlig nackt war.
 

Trotz seines rebellischen und frechen Charakters war der Blonde in diesem Punkt eigentlich sehr gut erzogen, was selbstverständlich nicht an Narutos sondern Sakuras Einfluss lag. Deshalb war der Junge alles andere als ein Spanner, aber in diesem Falle konnte er einfach nicht die Augen von ihr nehmen. Mit fast ein wenig Wehmut sah er ein paar Minuten später, wie sie wieder ihre Kleidung anlegte. „Na, hast du den Anblick genossen?“, fragte sie urplötzlich und Kaero zuckte augenblicklich zusammen. *Verdammt! Sie hat mich bemerkt? Was mach ich jetzt?*, dachte der Genin und wurde knallrot. Er entschied sich erst einmal nichts zu tun und sich noch besser zu verstecken. In ihm war nur die Hoffnung, dass sich die Frau geirrt hatte und weiterziehen würde.
 

„Es gibt wirklich keinen Grund schüchtern zu sein. Das ist nur natürlich für Jungs deines Alters.“ Als er diese Worte vernahm, schreckte der Blonde sofort auf. Es waren nicht wirklich die Sätze, die diese Reaktion verursachten, sondern die Tatsache, dass die Stimme viel näher war, als zuvor. Er sah über sich und entdeckte die Frau auf einem Ast. *Wie, wie ist sie so schnell da hoch gekommen? Ich habe ihre Bewegungen nicht mal bemerkt.* Er machte einen langen Sprung auf die Lichtung. Die Frau folgte ihm leichtfüßig und erhob erneut das Wort: „Ich muss zugeben, du bist echt süß, aber ich erwarte natürlich eine Gegenleistung für meine kleine Show eben. Ich habe sogar nur für dich länger gebadet als ich geplant hatte.“ „Ich äh… wer bist du überhaupt? Ich habe dich noch nie im Dorf gesehen.“ Nach näherer Betrachtung der Kleidung konnte der Uzumaki erkennen, dass die Frau eine Kunoichi war, aber sie trug kein Stirnband oder Protektor eines Dorfes, was ihn natürlich stutzig machte.
 

„Ts, ts, ts, du bist aber nicht gerade höflich, oder? Normalerweise stellt man sich zuerst vor. Also, wie ist dein Name, Konoha-Boy?“ „Ich bin Kaero, Kaero Uzumaki.“ „Uzumaki? Mann, ich habe aber wirklich Glück. Kaum komme ich nach Konoha, läuft mir auch gleich eines meiner Ziele in die Arme. Du hast mir allerdings noch keine Gegenleistung genannt. Du musst also meinen Wunsch erfüllen.“ „Wunsch? Was willst du von mir?“, wollte der Genin energisch wissen. „Es ist nichts Großes. Es hat damit zu tun, warum ich junge Burschen über jeden Mann bevorzuge. Der Grund ist eure Haut.“ „Haut?“ „Ja-“, begann sie und verschwand vor seinen Augen. „Kein Gefühl ist befriedender, als das, wenn man junge glatte Haut aufschlitzt.“ Die Frau stand auf einmal hinter ihm und streichelte über seine rechte Wange. Als nächstes spürte er einen scharfen Schmerz. Er brachte so schnell wie möglich ein wenig Distanz zwischen sich und der Frau. Ihre eben noch normalen Fingernägel hatten sich in zentimeterlangen Krallen verwandelt.
 

An Kaeros geschocktem Gesicht floss ein wenig Blut hinunter. *Was für ein unglaubliches Tempo! Das kam wie aus dem nichts. Und sie genießt es, Jungen aufzuschlitzen? Wie krank ist das denn?* Der Blonde hatte aber nicht wirklich viel Zeit, sich über die Ereignisse den Kopf zu verbrechen, weil sie wieder angriff. Obwohl die Attacke von vorne kam, konnte er der Kunoichi so gut wie nicht mit den Augen folgen und neigte nur instinktiv seinen Kopf, um auszuweichen. „Ho, du hast erstaunliche Reflexe für dein Alter. Das könnte doch interessanter werden, als ich dachte.“, entkam es ihr, währendem sie immer wieder auf den Genin einstach.
 

Der Angegriffene konnte aber schwere Treffer vermeiden, obwohl der Unterschied in Geschwindigkeit immens war. Der Blonde verließ sich einfach nicht mehr auf seine Sinne, sondern reagierte nur nach seinen Instinkten und Gefühl. Das war zwar eine Art Glücksspiel, aber es ging solange gut, bis er die Hände hochbekam und sechs Schattendoppelgänger erschaffen konnte, die seine Feindin umzingelten. Jeweils drei Kopien griffen einen der Arme und brachten sie zum Stoppen. Das war seine Chance. Er wusste, dass er es hier und jetzt beenden musste. In seiner Hand bündelte sich Chakra zu einer Kugel. Das Original rannte mit vollem Tempo auf sie zu. <Rasengan!!>. Er hatte sie fast erreicht, als sie ihre Muskeln anspannte, die Doppelgänger aushebelte und mit einem Wurf auf den Blonden schleuderte. Er wurde von seinen eigenen Kopien getroffen und fast KO geschlagen.
 

Erneut zeigte sein Gesicht nichts Weiteres als Schock. Nicht nur ihre Schnelligkeit, sondern auch ihre physische Stärke war scheinbar außergewöhnlich, aber da war noch mehr, was sie besonders machte. Ihre Bewegungen wirkten irgendwie unnatürlich und unmenschlich. Sie erinnerten viel mehr an ein Tier. Auf jeden Fall brauchte Kaero schnellstmöglich Hilfe. Er war ihr nicht gewachsen. Das wurde ihm auf brutale klar geworden. Nur noch ein letztes Mittel blieb ihm, um hier noch lebend herauszukommen: das Jutsu des vertrauten Geistes. Er strich mit seinen Finger etwas Blut von seiner Wange und beugte sich herunter. Das nächste, was er fühlte, war ein starker dumpfer Schmerz in der Magengrube. „Tut mir Leid, Kleiner, aber ich bevorzuge es, wenn wir unter uns bleiben.“ In diesem Moment verließ den Uzumaki jegliche Hoffnung. Die Kunoichi war tatsächlich noch schneller geworden und hatte in einem Wimpernschlag die Distanz zwischen den Beiden wettgemacht. Dieses Mal hatte er die Bewegung nicht mal im Entferntesten wahrgenommen bis sie ihr Knie in seinen Bauch gerammt hatte.
 

Mit einem weiteren Schlag knallte er gegen einen Baumstamm. Er hatte Schwierigkeiten, sich überhaupt auf den Beinen zu halten. Das machte für ihn aber nicht einmal einen großen Unterschied. Selbst wenn er in Topform gewesen wäre, hätte er diesen blitzartigen Angriffen nichts entgegen setzen können. Das hatte nicht mehr viel mit einfacher Überlegenheit zu tun. Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht und das wurde auch Kaero bewusst. Noch nie hatte er sich so ausgeliefert und hilflos gefühlt. Nichtsdestotrotz zeigte seine Gegnerin sich beeindruckt: „Du bist ganz schön hart im Nehmen, Kleiner. Nicht viele könnten nach dieser Attacke noch stehen, aber alles Schöne muss auch mal ein Ende haben. Ich hätte gerne noch ein bisschen mit dir gespielt, aber ich habe eine Mission zu erfüllen.“
 

Die Atmosphäre veränderte sich deutlich. Die Frau umgab jetzt eine kalte Aura. Zum ersten Mal fühlte er, wie der Tötungswille von ihr ausging. *Das ist ein schlechter Scherz, oder? Das kann doch nicht das Ende sein. Ich kann nicht sterben, nicht bevor ich meinen Vater übertroffen habe.* Kalter Schweiß rann an seinen Schläfen herunter. Sein gesamter Körper wurde steif und kalt. Er nahm jetzt alles nur noch verschwommen wahr. „Good Bye, Konoha-Boy.“ Zum letzten Mal verschwand sie vor seinen Augen.
 

Im nächsten Moment schien die Zeit eingefroren zu sein. Seit Atem stockte. Nicht einmal zwei Zentimeter lagen zwischen den Krallen der Kunoichi und seiner Kehle. Sein zittriger und ungläubiger Blick wanderte zu ihrem Handgelenk, welches von einer anderen Hand hart umschlungen war. Danach ging ein Impuls der Erleichterung durch seinen Körper, denn er erkannte die Farbe des Ärmels, die zu der fremden Hand gehörte. Es war die Farbe, die er immer mit dem Leben in Verbindung brachte, die Farbe, die so hell strahlte, wie die Sonne… dieses warme Orange. Es brauchte aber noch das Hören einer sehr bekannten Stimme, die ihm wieder zum Atmen verhalf: „Weißt du, du machst mich echt fertig, Junge. Wie kann man sich an einem Tag zweimal in Lebensgefahr bringen?“ „D-ad.“, entwich es Kaero kaum hörbar.
 

„Ah, eine weitere interessante Person ist aufgetaucht. Naruto Uzumaki, nehm ich an.“, sagte die Kunoichi. Der Kage antwortete nicht und holte stattdessen mit seinem freien Arm aus. Die Frau konnte sich jedoch aus dem eisenharten Griff befreien und sich zurückziehen. Der Blonde verfolgte sie erst einmal nicht und stellte sich stattdessen schützend vor seinen Sohn. Nun sah der Genin nur noch das breite Kreuz seines Vaters, aber das reichte aus, um ihn ein enormes Gefühl der Sicherheit zu geben. So surreal die Fähigkeiten dieser Frau auch waren, der Rokudaime war für ihn immer noch eine fast unbesiegbare Figur. Wenn jemand diesen Konflikt lösen könnte, dann war es sein Vater.

Gefühle

So, nach einiger Zeit melde ich mich auch mal wieder mit einem neuen Chap. Ist dafür wieder ein etwas Längeres. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

61. Gefühle
 

Eine angespannte Atmosphäre lag auf der kleinen Lichtung im Wald des Todes. Naruto und die schwarzhaarige Kunoichi standen sich immer noch Auge in Auge gegenüber. Beide wagten es nicht einmal zu blinzeln. Kaero war zwar enorm erleichtert, dass sein Vater jetzt hier war, aber trotzdem wunderte er sich, wie er so schnell gefunden wurde.

Flashback
 

ca. eine halbe Stunde zuvor
 

Die Ratsmitglieder machten gerade eine kleine Pause von ihrer Sitzung. Währendem sich die meisten Shinobi unterhielten, stand der Blonde etwas abseits an einem Fenster und schlürfte Kaffee. Jeder bemerkte die schlechte Laune des Kage. Er hatte bisher so gut wie nichts gesagt. „Ist etwas vorgefallen?“, erkundigte sie Hinata bei Shikamaru. „Es gab Streit zwischen ihm und Kaero.“ „Schon wieder? Das häuft sich die letzte Zeit. Was ist dieses Mal passiert?“ „Ähm-“, „Euch ist schon klar, dass ich jedes Wort von euch höre, oder?“, unterbrach Naruto gereizt und warf den Beiden einen scharfen Blick zu, die sich daraufhin nervös ansahen. „Es gibt also keinen Grund, sich hinter meinen Rücken darüber zu informieren. Um deine Frage zu beantworten, Hinata. Es ging mal wieder um seine ungeliebten Missionen. Nach der Sitzung kläre ich die Sache aber endgültig. Kaero wartet momentan in der Residenz auf mich.“
 

„Sind sie sich da sicher, Hokage-Sama?“, fragte die Hyuuga überrascht. „Ich hätte nämlich schwören können, dass ich Kaero kurz vor der dem Treffen noch in der Stadt gesehen habe.“ „WAS?“, erwiderte der Uzumaki lautstark. „Wo wollte er hin?“ „Keine Ahnung, er war in östlicher Richtung unterwegs. Es hat mich auch gewundert, dass er seine komplette Montur trug.“ Die Reaktion des Hokage war eindeutig. Seine stark pochende Halsschlagader gab ein wenig Aufschluss über die Wut, die gerade in ihn hochkochte. Unbehagen machte sich nicht nur unter Hinata und Shikamaru, sondern allen Ratsmitgliedern breit. Letztere waren schon durch Narutos lauten Aufschrei auf die Unterhaltung aufmerksam gemacht worden. Der Blonde wandte sich Ihnen zu: „Ich bitte um Verzeihung, aber ich kann am Rest der Sitzung leider nicht teilnehmen. Shikamaru wird mich garantiert ausreichend vertreten.“ „Was ist der Grund für ihr Fernbleiben?“, wollte Danzou wissen. „Es ist eine familiäre Angelegenheit.“ „Das kann ich nicht akzeptieren! Ihre persönlichen Probleme sollten keinen Einfluss auf ihre offiziellen Pflichten auswirken.“
 

„Ist das die allgemeine Meinung hier?“, fragte er in die Runde. Naruto hatte zu diesem Zeitpunkt keinen Nerv für eine Diskussion mit dem Hardliner. Darum zählte er in diesem Punkt auf die restlichen Ratsmitglieder. „Al-so, ich sehe die Sache nicht so eng.“, sagte Inoishi Yamanaka. „Schließlich stehen heute keine wirklich wichtigen Themen mehr auf der Tagesordnung.“ Die anderen Shinobi stimmten dem nervös zu. Einige taten dies aus Verständnis, andere wagten es nicht, dem Hokage hier zu widersprechen. Es war nämlich mehr als deutlich, dass Naruto kurz davor stand zu explodieren.
 

Ein leichtes Grinsen huschte über das Gesicht des Blonden. „Scheinbar stehst du mit deiner Meinung alleine da, Danzou. Aber keine Sorge. Wir werden noch oft genug das Vergnügen miteinander haben. Sollten trotzdem noch Fragen bezüglich der Sitzung aufkommen, stehe ich Ihnen natürlich ab Morgen zur Verfügung.“ Anschließend verließ er den Saal. Nachdem er dieses Problem gelöst hatte, musste er seinen Sohn natürlich erst einmal finden, was sich durchaus schwierig gestalten könnte, weil er lediglich die Himmelsrichtung kannte. Daher entschied er sich zunächst, in die Residenz zurückzukehren. Vielleicht würde er dort Anhaltspunkte über Kaeros Aufenthaltsort finden und es bestand ja immer noch die Möglichkeit, dass sich Hinata geirrt hatte.
 

Diese kleine Hoffnung hielt aber auch nur solange, bis der Blonde wenige Minuten später in Kaeros leerem Zimmer stand. Seine nächste Station war ein Zimmer weiter. Ohne sich anzumelden stürmte er hinein, nur um im nächsten Moment ein Kopfkissen an den Kopf geworfen zu bekommen. Zudem klingelten ihm nun die Ohren von dem schrillen Schrei, den Alexa gerade losgelassen hatte. „Kannst du nicht vorher anklopfen, Dad?“, beschwerte sie sich. „Ich war gerade dabei, mich umzuziehen!“ „Und wenn schon. Ich bin dein Vater. Ich will nicht wissen, wie oft wir früher zusammen gebadet haben.“ „Das ist schon lange her! Und du hast mich trotzdem zu Tode erschreckt! Hörst du mir überhaupt zu?“ Sowohl ihre Frage als auch ihre Frustration rührte daher, dass er sie nur gedankenversunken anstarrte. „Sag mal, seit wann trägst du eigentlich BHs?“, entkam es ihm verwundert. „Das, das geht dich gar nichts an! Ich kann nix dafür, dass ich die schon brauche.“ *Sie kommt wohl doch nicht so stark nach ihrer Mutter, wie ich dachte.* Er schüttelte den Kopf. Er hatte für einen Moment vergessen, warum er eigentlich zur ihr wollte.
 

„Wo ist dein Bruder, Alexa?“ „Na, im Krankenhaus.“ „Ich meine deinen anderen Bruder.“ „Oh, ähm, keine Ahnung.“ Naruto sah sie schief an. Das kaufte er ihr nicht ab, denn sie war nicht wirklich überzeugend. „Wiederhole das und sieh mir dabei in die Augen!“, forderte er. Sie sah auf und antwortete: „Ich weiß es nicht. Zufrieden?“ Sie wollte an ihm vorbeigingen, aber er versperrte ihr den Weg. „Nein, ich bin nicht zufrieden, Alexanti. Du warst schon immer eine schlechte Lügnerin. Ich weiß auch, dass du mich wohl nicht anlügen würdest, wenn dich Kaero nicht darum gebeten hätte. Sowohl ihm als auch dir ist scheinbar aber nicht bewusst, wie ernst diese Sache ist. Ich schlage vor, dass wir deine Worte eben vergessen und du mir einfach meine Frage beantwortest.“
 

„Ich, ich kann nicht.“, gab sie zu. „Würdest du deinen Bruder verpetzen, Dad? Bestimmt nicht. Du musst dir auch keine Sorgen machen. Er ist in ein paar Stunden zurück und dann kannst du mit ihm machen, was du willst. Kannst du solange nicht noch warten?“ Der Blonde fuhr sich durch die Haare. Seine Tochter hatte nicht Unrecht. Er würde seinen Bruder wohl auch decken, aber eine Sache verursachte bei ihm noch Bauchschmerzen. „Na schön. Du musst mir nicht genau sagen, wo er ist. Bestätige mir nur eines.“, begann er und hielt ihr eine Buchseite vor die Nase. „Er ist nicht hier, oder?“ Die Augen der Uzumaki weiteten sich. Die Buchseite zeigte ein Bild des Waldes des Todes. Naruto hatte das Buch in Kaeros Zimmer gefunden und eine schlimme Vorahnung bekommen. Alexa sagte keinen Ton. Dieses Schweigen alleine bestätigte seine böse Vorahnung. „Sag mir, dass das ein Scherz ist. DAS KANN DOCH NICHT SEIN ERNST SEIN!“ Mit einem Knall landete das Buch an der nächstliegenden Wand. „Was, was ist daran so schlimm?“ „Was daran so schlimm ist? Er hat sich die mit am besten geschützte und gefährlichste Ecke des Dorfes als Spielplatz ausgesucht! Der Wald liegt an einer der wenigen Grenzen des Dorfes, die nicht durch die Stadtmauer abgeschirmt ist. Daher wurden vor einigen Jahren Hunderte von Fallen dort ausgelegt. Seitdem findet dort auch nicht mehr die Chuunin-Prüfung statt.“
 

„Das wusste er bestimmt nicht.“ „Das stimmt wohl, aber das Gebiet ist verbotenes Sperrgebiet und verboten bedeutet in Konoha im Normalfall gefährlich, obwohl die Fallen sein geringstes Problem seien dürften, wenn ich ihn in die Finger bekomme.“ „Warte noch kurz, Dad.“ „Was ist denn jetzt noch?“, erwiderte er im Gehen. Die Blonde rang mit sich selbst, ob sie ihre Gedanken aussprechen sollte. Letztlich ging sie das Risiko ein. „Sieh mal, Dad. Ich verstehe, dass du sauer bist und das ist auch nur dein gutes Recht, aber ich bezweifle, dass deine Wut Kaero umstimmen wird. Er wird nur mit noch mehr Trotz antworten.“ „Dann erkläre mir bitte, was ich deiner Meinung nach tun soll!“ Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, weil er immer noch mit dem Rücken zu ihr gewandt war, aber seine Stimme klang deutlich genervt.
 

„Kaero benimmt sich in letzter Zeit merkwürdig. Ich meine, er war schon immer impulsiv, suchte nach Anerkennung und machte sich dabei über die Konsequenzen seiner Handlungen wenig Gedanken, aber momentan ist es einfach zu extrem. Es wirkt so, als ob er absolut keine Zeit zu verlieren hat. Wenn du den Grund für diese Ungeduld herausbekommst, kannst du vielleicht einen Zugang zu ihm finden.“ Er drehte sich um und zeigte ihr einen schwer auszumachenden Gesichtsausdruck. „Ist es schon so weit gekommen, dass ich Erziehungsratschläge von meiner elfjährigen Tochter bekomme?“ „Es tut mir leid, ich wollte nicht-“ „Schon gut, Alexa.“, beruhigte er sie. Seine Gesichtszüge entspannten sich.
 

*Ich habe mich geirrt. Sie ist genau wie Sakura. Sie versteht es genauso gut, mich zu beruhigen. Mein Zorn hat sich fast vollständig verflüchtigt.* „Mann, ich hätte mir anstatt meiner Söhne wohl mehr Töchter anschaffen sollen. Dann wäre mein Leben um einiges stressfreier.“ „Da kannst du mal sehen.“ „Ich mache mich dann jetzt auf den Weg.“ „Noch eine Sache, Dad.“ „Mmh?“ „Bring ihn heil wieder, ok?“ „Natürlich.“

Flashback Ende
 

Die Situation im Wald des Todes war immer noch unverändert. Man konnte die Spannung fast mit den Händen greifen. Es war Kaero, der das bedrückende Schweigen brach: „Hör zu, Dad. Ich kann das erkl-“ „Das ist jetzt nicht wichtig!“, unterbrach ihn der Kage ohne seinen Blick von der Frau zu wenden. „Das klären wir später. Du machst dich erst einmal aus dem Staub und kehrst ins Dorf zurück.“ Selbst der Genin sah ein, dass er aus dem Schussfeld verschwinden sollte. Immerhin war er vor wenigen Sekunden knapp mit dem Leben davongekommen. Er rannte zur Seite und wollte in den Wald fliehen, aber die Kunoichi dachte gar nicht daran, den Jungen entkommen zu lassen. Sie verfolgte ihn mit enormer Geschwindigkeit, doch Naruto schnitt ihr den Weg ab. „Es kommt nicht oft vor, dass man mich einfach so ignoriert.“
 

Er setzte zu einem Sprungtritt an, unter den sie aber einfach abtauchte. Danach griff sie mit ihren Krallen den Kopf des Blonden an. Darauf war dieser jedoch vorbereitet. Aus seinen Ärmeln schoss jeweils ein Kunai. Er griff nach den Klingen und wehrte die Attacke gekonnt ab. Das Aufeinandertreffen der Waffen erzeugte einen ganz speziellen Klang, der Naruto aufhorchen ließ. *Metallisch? Aus was für Material bestehen diese Krallen?* Für eine eingehende Analyse der Situation blieb ihm aber keine Zeit, weil er sich in der Folge mit einer Serie von Angriffen konfrontiert sah. Immer wieder prallten die Waffen aneinander, aber ab und zu gingen die Angriffe auch durch seine Deckung und nur Millimeter an seinem Gesicht vorbei. Es stellte sich schnell heraus, dass Naruto in den Rückwärtsgang gedrängt wurde. Zwar waren die Kontrahenten in der Laufgeschwindigkeit gleichwertig, aber ihre übermenschlichen Reflexe gaben ihr einen entscheidenden Vorteil. Der Blonde hatte jedoch noch ein weiteres Problem: Der Stahl seiner Kunais gab nämlich langsam aber sicher nach. Er hatte noch immer keine Ahnung, aus was diese Krallen bestanden, aber die einzige Waffe, die wohl in der Lage war, sie zu brechen, wäre sein Laminenter. Allerdings war sein langes Katana auf so kurze Distanz kaum anwendbar. Er hätte momentan nicht mal die Möglichkeit gefunden, es zu ziehen.
 

Sich ihrer Überlegenheit bewusst, attackierte die Kunoichi munter weiter. Für sie war es nur eine Frage der Zeit bis sie den Kampf für sich entscheiden würde. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass sie die Situation völlig falsch einschätzte. Umso mehr Zeit verstrich, umso ebenbürtiger wurde Naruto wieder. Irgendwann brauchte er nicht einmal mehr seine Kunais, um sich gegen die Angriffe zu verteidigen. Die Frau konnte das absolut nicht nachvollziehen, denn sie wurde nicht langsamer und der Blonde auch nicht schneller. Was sie aber nicht in Betracht zog, war Narutos Kampfstil.
 

Der Blonde war zwar von Natur aus flink und gerade durch sein Laminenter-Training vor mehr als einem Jahrzehnt noch weitaus schneller geworden, aber trotzdem hatte er sich nie alleine darauf verlassen. Das hatte seinen Ursprung darin, dass er in seiner Karriere oft gegen Shinobis gekämpft hatte, die ihm in diesem Aspekt überlegen waren. Aufgrund dieser Erfahrung hatte er seine Sinne im Laufe seiner Laufbahn soweit geschärft, dass er dieses Defizit kompensieren konnte. Naruto hatte also zwar einige Zeit gebraucht, aber sich schließlich völlig auf den Rhythmus seiner Gegnerin eingestellt.
 

Nun war es aber an der Zeit, den Spieß umzudrehen und selbst anzugreifen. Als sie kurz von ihm abließ, erschuf er drei Schattendoppelgänger, die simultan auf sie einschlugen. Sichtlich frustriert verschränkte sie ihre Arme und ihre Krallen verlängerten sich in Sekundenbruchteilen um gut einen halben Meter. Die Doppelgänger wurden aufgespießt und verschwanden, aber das war dem Kage egal, weil sie jetzt offen für einen weiteren Angriff war. Er holte Schwung, fokussierte so viel Chakra wie möglich in seinem rechten Bein und trat zu. Auf dieser Distanz hätte sie niemals ausweichen können und es stimmte. Sie konnte nur noch ihre Handflächen vor ihren Oberkörper platzieren. Alleine der durch den Tritt verursachte Windstoß reichte aus, um einige Bäume hinter ihr wie Streichhölzer umzuknicken.
 

Die Attacke traf also voll ins Ziel und das Ergebnis war außergewöhnlich. Es passierte nichts. Der Tritt, der ohne weiteres ein Haus pulverisieren konnte, war einfach an der Frau verpufft. Sie stand immer noch exakt so da wie vor dem Angriff und hielt das Bein des Blonden in ihren Händen, nicht einmal einen Zentimeter hatte sie zurückweichen müssen, aber es ging noch weiter. Sie drehte sich um ihre eigene Achse und schleuderte ihn mit hoher Geschwindigkeit in die Richtung des Wasserfalls.
 

Naruto rotierte mehrere Male in der Luft und landete schliddernd auf dem kleinen See vor dem Wasserfall. Er ließ die zurückliegenden Geschehnisse innerlich Revue passieren. *Wer zur Hölle ist diese Frau und was sind das für anormale Nehmerqualitäten? Der Tritt hätte eigentlich jeden Knochen in ihren Armen brechen müssen. So sehr ich auch hasse es einzugestehen, aber im Taijutsu kann ich ihr nicht das Wasser reichen.* Von diesen Sorgen bekam seine Gegnerin aber nichts mit, weil er ein Pokerface aufgesetzt hatte. Gerade das frustrierte die Frau: „Mann, kannst du nicht ein wenig Schock, weil dein Angriff nicht funktionierte? Das ist ja total langweilig. Sei wenigstens wütend, verdammt!“ „Keine Sorge, das bin ich.“, bestätigte der Blonde.
 

„Es läuft hier nämlich nicht wirklich wie geplant. Ursprünglich wollte ich dich lebendig fangen, aber diese Hoffnung muss ich wohl begraben. Andernfalls könnte ich tatsächlich in diesem Kampf draufgehen.“ „Soll das bedeuten, dass du dich bisher zurückgehalten hast?“ „Ich sage es mal so. Ich hab mein Arsenal an Techniken noch lange nicht ausgeschöpft.“ „Das ich nicht lache! Deine Arroganz macht mich echt rasend, aber das ist OK. Es steigert nur mein Verlangen, dir das Maul zu stopfen.“ Mit diesen Worten hob sie ihre Hände und feuerte ihre Krallen wie Geschosse ab. Naruto formte hingegen blitzschnell Fingerzeichen: Wasserkunst, Jutsu der Wassermauer. Das unter ihm liegende Wasser bäumte sich auf und formte einen Wall, der die Geschosse schluckte.
 

Für kurze Zeit verloren beide den Blickkontakt, aber die Kunoichi spürte deutlich, wie sein Chakra-Niveau sprunghaft anstieg. Als sich das Wasser wieder legte, sah die Frau, wie der Uzumaki ein anderes Fingerzeichen hielt. Windkunst, Jutsu des Klingensturms Eine schwere Böe kam auf, aus der sich viele scharfe Windsicheln formten. Die Winde schnitten tiefe Furchen in den Boden, fällten mehrere Bäume und eine von ihnen streifte auch die Kunoichi, was ihr eine tiefe Schnittwunde in der Schulter einbrachte. Dafür waren ihre Krallen wieder nachgewachsen. *Verdammt! Das ist wohl seine wahre Stärke.*, dachte sie. *Er war also von vorneherein ein Ninjutsu-Spezialist. Ich muss meine Taktik ändern.* Sie rannte wieder auf ihn zu. „Du lernst es wohl nicht, was?“, entkam es Naruto. „Als ob ich dich noch einmal in den Nahkampf lassen würde.“
 

Er wollte gerade ein weiteres Ninjutsu anwenden, als er mit Überraschung sah, wie sie plötzlich die Richtung änderte. Sie hatte etwas bemerkt, was er übersehen hatte. Daher dauerte es wenige aber wertvolle Momente, bis er ihre Motive erkannte. Er brach sein Jutsu ab und schoss mit voller Geschwindigkeit zum gleichen Ziel wie seine Feindin. „WAS MACHST DU NOCH HIER, KAERO?“, brüllte er. „HAU AB UND FLIEHE IN DEN WALD!“
 

Die Neugier des Genin war einfach zu groß gewesen und so hatte er sich im Wald versteckt und den Kampf mit angesehen, aber momentan konnte er den Geschehnissen kaum folgen. Er rannte einfach nur noch in den Wald hinein. Er hatte aber nicht wirklich viel Hoffnung, noch wegzukommen. Glücklicherweise war Narutos Startpunkt näher zu seinem Sohn gewesen. Deshalb hatte er noch die Möglichkeit, ihn rechtzeitig zu erreichen. Sowohl er als auch sie waren ungefähr auf gleicher Höhe. Auf einmal änderte die Kunoichi erneut ihre Richtung und raste jetzt anstelle des Jungen dem Kage entgegen. Dadurch gelang es Kaero zwar zu fliehen, aber dafür hatte Naruto seine Deckung völlig vernachlässigt und so hatte die Frau leichtes Spiel. Sie rammte und riss ihn meterweit mit. Naruto schlug in einen naheliegenden Stein ein. Sie umklammerte und presste seine Arme hart gegen das Gestein.
 

Egal wie sehr er sich auch anstrengte, er konnte sich keinen Zentimeter bewegen. Es wirkte völlig surreal, aber die zierliche Frau war tatsächlich stärker als der muskuläre Hokage. „Ts, ts, ts, ich dachte du machst jetzt ernst?“, spottete sie. „Das du tatsächlich auf diesen Köder reinfallen würdest, wirklich peinlich.“ Sie hatte Recht und Naruto ärgerte sich schwarz über seine eigene Dummheit. Normalerweise hätte er den simplen Plan locker durchschauen können, aber die Sorge um seinen Sohn hatte sein taktisches Vermögen überschattet. Genau aus diesem Grund wollte er nie eines seiner Kinder in der Nähe haben, wenn er ernsthaft kämpfen musste.
 

Die Frau lehnte sich jetzt nah an den Blonden heran und beäugte sein Gesicht genau. „Ich stehe ja eigentlich nicht auf erwachsene Männer, aber wenn man dich näher betrachtet, bist du genauso süß wie der Junge, der sich gerade aus den Staub gemacht hat. Der Apfel fällt wohl in diesem Falle wirklich nicht weit vom Stamm. Leider hast du deine Chance, diesen Kampf für dich zu entscheiden für die Sicherheit deines Sohnes geopfert.“ „Heh, denkst du wirklich, du hättest schon gewonnen?“ Sie kam noch ein Stück näher und hauchte ein leises „Ja.“. Narutos Augen weiteten sich plötzlich. Irgendetwas Eiskaltes drang in seine Mundhöhle und wanderte seine Luftröhre hinunter. Es fühlte sich an, als würde er Eiswürfel schlucken. Er versetzte seiner Gegnerin reflexartig einen Kopfstoß. Sie ließ von ihm ab und zog sich ein Stück zurück.
 

Der Kage begann stark zu Husten und schloss seine Augen. Als er sie wieder öffnete, war seine Umgebung in einen dicken Nebel gehüllt. Einzig und allein seine Gegnerin war für ihn noch klar sichtbar. Naruto wusste sofort, was los war. „Jetzt versuchst du es also mit Genjutsu, was?“ Die Kunoichi antwortete nicht. Der Blonde schmunzelte und biss sich auf die Lippe. „Das wird nicht funktionieren. Einfacher Schmerz reicht bei Weitem nicht aus, um das Jutsu zu brechen.“ „Dann eben anders.“, entkam es Naruto. Er konzentrierte Chakra in seinem Körper und gab es mit einem Schlag frei. Der Nebel lichtete sich zwar kurz, aber einen Moment später zog er sich wieder zu. „Ein netter Versuch. Du bist scheinbar geübt in der Verteidigung von Genjutsu, besonders für jemanden, der sich auf Nin- und Taijutsu konzentriert, aber selbst ein Genjutsu-Experte könnte diese Technik nicht auflösen. Ich muss aber zugeben, dass du tatsächlich faszinierend bist, vor allem deine Gefühle.“ „Meine Gefühle?“, lachte der Kage. „Was weißt du denn über meine Gefühle?“
 

„Alles.“, erwiderte sie trocken. „Ich kenne jetzt jede deiner verborgensten Empfindungen. Das ist ein Teil meiner Fähigkeiten.“ „Das soll ich dir glauben?“ „Du musst mir gar nichts glauben. Ich zeige es dir.“ Sie schnippte mit einem ihrer Finger. In der gleichen Sekunde zog sich seine Kehle zu und er blickte sich nervös um. „Na, erinnerst du dich an dieses Gefühl? Bestimmt, immerhin hast du dieses Gefühl über ein Jahrzehnt ertragen müssen. Spürst du sie? Die verachtenden und diskriminierenden Blicke, die auf deinem Körper brennen? Das ist meine zweite Fähigkeit. Ich kann dich jede Emotion, die du irgendwann in deinem Leben empfunden hast, noch einmal durchleben lassen.“ „Wie machst du das?“ „Gefühle sind die Dinge, die für viele von euch Menschen das Leben erst lebenswert machen, aber im Grunde sind es nur Nervenimpulse, die in dein Gehirn wandern. Mit meinem Chakra, das sich momentan in deinem Körper befindet, kann ich diese Impulse simulieren. Allerdings hat diese Fähigkeit wie gesagt Grenzen. Ich kann dich nur das fühlen lassen, was du tatsächlich erlebt hast, aber das ist ja in deinem Falle reichlich. Versuchen wir eine weiteres Gefühl.“
 

Wieder vernahm er das Schnippen ihrer Finger. Dieses Mal erstarrte sein Körper kurz und begann dann zu zittern. „Angst ist auch eine sehr verbreitete und gefürchtete Emotion. Das Gefühl, einem anderen ausgeliefert zu sein, geht einem durch Mark und Bein. Das scheint dich jedoch nicht sonderlich mitzunehmen, also probieren wir etwas anderes.“ Nach dem nächsten Schnippen verzog sich Narutos Gesicht augenblicklich und ein gigantischer Kloß bildete sich in seinem Hals. „Oh, das ist schon besser.“, sagte sie erfreut. Sie schien die Reaktionen des Blonden richtig zu genießen. „Es war mir klar, dass dich das berühren würde. Scham und die Erkenntnis, ein Versprechen und Erwartungen einer geliebten Person nicht erfüllt zu haben, muss für eine so stolze Person wie dir nur schwer zu ertragen sein.“ Er hasste diese Erinnerung, die schon mehr als zwanzig Jahre zurück lag. Es war der Moment, als er damals versuchte, Sasuke auf seinem Weg zu Orochimaru stoppen und mit leeren Händen nach Konoha zurückkehrte.
 

„Trotzdem ist das nicht genug. Immerhin hattest du zu diesem Zeitpunkt auch noch Hoffnung. Wir müssen die Intensität noch steigern.“ In der nächsten Sekunde wurde es für den Kage selbst schwierig, seine Gegnerin zu erkennen, weil seine Sicht verschwamm. In seinen Augen sammelten sich Tränen, die sich ihren Weg an seinen Wangen herunter bahnten. „Der unwiederbringliche Verlust eines geliebten Menschen. Eine der schlimmsten Erfahrungen, die ein Mensch überhaupt machen kann.“, meinte die Kunoichi. „So schwer, dass sie selbst jemanden wie dich zum Weinen bringt.“ Naruto schwieg weiterhin und hielt Augenkontakt. Egal durch welche Emotion sie ihn auch schickte, das Einzige was unverändert blieb, war sein starrer Blick, der immer noch auf ihr lag.
 

Das schien sie zwar zu wundern, aber sauer war sie nicht. „Du bist ein merkwürdiger Typ. Das alles könnte so einfach vorbei sein, aber scheinbar muss ich noch größere Geschütze auffahren. Es gibt noch eine Erfahrung, die du tief in deinem Unterbewusstsein vergraben hast. Etwas, dass du unter allen Umständen vergessen wolltest. Es ist ein Erlebnis, das deine dunkelste Seite und einen unbändigen Hass wiederspiegelte. Hass auf die Menschen um dich herum, weil sie dir die Wahrheit vorenthielten. Hass auf den Mann, den du unter allen Umständen retten wolltest, der aber keine Rettung wollte, sondern Rache. Vor allem war es aber Hass auf dich selbst, weil du deinen besten Freund verloren hattest und dein eigenes Versagen nicht ertragen konntest.“
 

Erneut begann Narutos Körper zu zittern. Dieses Mal hatte es aber nichts mit seiner Furcht zu tun. In ihm herrschte eine kaum zu kontrollierende Wut. Er fletschte seine Zähne und bekam dadurch einen animalischen Gesichtsausdruck. Er konnte kaum seine Fassung wahren. Die Kunoichi bemerkte das gerade am stark schwankenden Chakra-Level des Blonden. Mehrere quälende Minuten ließ er es schweigend über sich ergehen, bis er schließlich die Augen schloss, durchatmete und zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder ein Wort über seine Lippen kam: „Nutzlos.“ Die Kunoichi horchte auf. „Was ist nutzlos?“ „Dein sogenanntes unschlagbares Genjutsu. Du kannst noch so viele Gefühle aus meinem Kopf heraus kramen, aber keine von ihnen wird mich gefügig machen.“ Er sah sie wieder entschlossenen an. „Ich habe jedes Erlebnis, welches du mir gezeigt hast, ja bereits durchlebt und überstanden. Das ist der entscheidende Fehler an deiner Technik.“
 

Die nun folgende Reaktion der Frau gab Naruto allerdings Rätsel auf. Die lachte nämlich und applaudierte. „Herrlich! Das ist einfach nur hervorragend. Du wurdest völlig in die Ecke gedrängt und minutenlang gequält, und trotzdem verziehst du keine Mine. Du beeindruckst mich immer mehr. Selbst ohne deinen Mantel würde ich dir ohne zu Zögern glauben, dass du ein mächtiger Shinobi bist. Es gab bisher nur wenige Menschen, denen ich so viel Schmerz gezeigt habe und trotzdem noch in der Lage waren, sich mir zu widersetzen. Keiner hat es aber so gut überstanden wie du. Noch nie habe ich mich so sehr danach gesehnt, einen Willen zu brechen, wie in diesem Moment. Glücklicherweise habe ich noch etwas in der Hinterhand. Was du sagtest stimmt. Die Einschränkung meines Genjutsus kann seine Wirkung wirklich schmälern, weil Menschen, die mit sich selbst im Reinen sind, es überstehen können. Allerdings bezieht sich das Limit nur darauf, was ich dich fühlen lassen kann, aber nicht wie viel.“ „Was meinst du damit?“, fragte der Blonde verdutzt.
 

„Es ist eigentlich ganz simpel. Bis jetzt habe ich dich nur ein Erlebnis zu einer Zeit durchfühlen lassen. Wie würdest du aber reagieren, wenn du alles, was du bisher gefühlt hast, auf einen Schlag erleben würdest?“ „Unmöglich.“, war das Einzige, was der Kage von sich geben konnte. „Oh, es ist möglich. Ich werde es dir beweisen.“ Ein letztes Mal vernahm er dieses verhängnisvolle Fingerschnippen.
 

Narutos Pupillen erstarrten sofort. Alle bisherigen Empfindungen prasselten wie ein Trommelfeuer auf ihn ein. Das alles gab der Bezeichnung Gefühlschaos eine völlig neue brutale Bedeutung. Seine Atmung wurde schneller und flacher. Eigentlich spielte sein gesamter Körper verrückt. Er schwankte zwischen extremer Kälte und Hitze hin und her. Ein weiteres Resultat dieses Martyriums waren geradezu höllische Kopfschmerzen. Verzweifelt starrte er seine Feindin an, um seine Konzentration zu wahren. In ihm entbrannte ein Kampf zwischen seinem Willen und dem Wunsch, von diesen unsäglichen Schmerzen erlöst zu werden. Die Worte „Es soll aufhören!“ schallten in seinem Kopf. Mit jeder Sekunde wurden sie lauter und lauter. Irgendwann begann er zu halluzinieren:
 

Er fand sich auf einem Schlachtfeld wieder. Vor seinen Füßen lagen die blutüberströmter Körper von Sasuke, Jiraiya und seinen Großeltern Kaero Uzumaki und Shi Namikaze. Das war aber noch nicht alles. Um ihn herum standen die Einwohner Konohas. Mitbürger, Kameraden, Freunde und Familie, kurz gesagt, Menschen, die er von ganzen Herzen liebte. Sie hatten alle etwas gemeinsam: Ihre verachtenden Blicke für den Blonden. Unter ihnen war auch Sakura, die jetzt die Stimme erhob: „Warum hast du sie nicht gerettet?“, klagte sie. „Es wäre besser gewesen, wenn du an ihrer Stelle gestorben wärst.“ Die anderen Konoha-Nin wiederholten diese Worte wieder und wieder. Der Kage wusste zwar, dass es nicht real war, aber trotzdem war es für ihn unerträglich.
 

Er fasste sich an den Kopf und brüllte: „RAUS AUS MEINEM KOPF!“ Plötzlich wurde es um ihn herum schwarz. Er sank benommen auf die Knie. Immer noch lagen seine Augen auf ihr, aber Diese war nun trübe, glasig und leer. Seine Konzentration war gebrochen und er hatte einen schockartigen Zustand erreicht. Die Kunoichi hingegen war völlig außer Atem. Ihr Genjutsu zerrte sehr stark an ihren Kräften. Deshalb löste sie es in der Folge auch auf. Es hatte ja seinen Zweck erfüllt. Trotzdem zollte sie ihm Respekt: „Unglaublich wie lange du das durchgehalten hast. Viel länger hätte ich es nicht durchziehen können.“ Sie ging langsam auf ihn zu, bis sie genau vor dem abwesenden Shinobi stehen blieb. Sie legte ihre Krallen an seine Kehle. „Als kleine Belohnung werde ich dir ein neues Gefühl vor Augen führen… Stille.“

Hitze

So, das neue Chapter bietet wieder ordentlich Action. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

62. Hitze
 

Der Wind auf der kleinen Lichtung raute auf. Die Kunoichi stand vor dem knienden Kage und hatte ihre Krallen an seine Kehle gelegt. In ihren Gedanken ging sie die Reihenfolge durch, in der sie seinen Körper aufschlitzen würde. Doch plötzlich ließ sie von ihm ab. Sie machte einen Schritt rückwärts. Einen Moment später flog ein Kunai haarscharf an ihrem Kopf vorbei. Sie fing an zu lachen. „Mein Gott! Du bist echt ein toller Sohn. Dein Vater opfert sich für deine Sicherheit, und du hast nichts Besseres zu tun, als das zu opfern. Und das alles für die mickrige Hoffnung, tatsächlich etwas gegen mich ausrichten zu können?“
 

Ihre Frage wurde nicht beantwortet, zu mindestens nicht auf die herkömmliche Weise. In den anschließenden Sekunden schossen viele Shuriken auf sie zu. Die Beunruhigung der Kunoichi hielt sich jedoch in Grenzen. Sie verlängerte ihre Fingernägel und rotierte schnell um ihre eigene Achse. Nicht ein Wurfstern erreichte ihren Körper, sondern wurde vorher abgewehrt. Kurz darauf rannten Dutzende von Kaeros Schattendoppelgängern auf die Frau zu. Die behielt aber immer noch die Ruhe und drehte sich weiter. Von den vielen Blonden war nach nur wenigen Momenten lediglich nur noch das Original übrig. Aber selbst der war nicht verschont geblieben. Eine ihrer Krallen hatte sich in seinen Oberschenkel gebohrt. Dadurch steckt der Uzumaki fest und saß in der Falle.
 

„Zeit, die Sache zu beenden. Hast du noch irgendetwas zu sagen?“, fragte sie süffisant. „Ja.“, erwiderte der Junge mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Er griff mit der Hand, die er hinter seinem Rücken versteckt gehalten hatte, nach ihrem Arm. „Hanabiken.“ Mehrere kleine Blitze griffen von seiner Hand auf ihren rechten Arm über und wanderten an ihrem Körper in ihr rechtes Bein herunter. Überrascht zog sich die Frau ein paar Meter zurück. Der aufkommende Schmerz hielt jedoch nur einige Sekunden an. „War das etwa das letzte As in deinem Ärmel? Das traf mich wirklich unerwartet, aber die Wirkung hat bei weitem nicht ausgereicht, um mich zu gefährden.“, entkam es ihr, als sie wieder einen Schritt auf ihn zu machte.
 

Plötzlich knickte sie jedoch zur rechten Seite weg, weil ihr Bein nachgab. Sie starrte ihn an, schien aber trotz der Lähmung ihrer rechten Gliedmaßen immer noch ihre Fassung zu wahren. „Eine wirkliche interessante Fähigkeit, aber wie geht es jetzt weiter. Glaubst du, dass du mich jetzt besiegen kannst? Selbst mit nur einen funktionierenden Arm bin ich dir haushoch überlegen.“
 

Sie hatte Recht und das wusste auch der Genin. Alleine die Wunde in seinem Bein kostete ihm fast seine komplette Geschwindigkeit. Darum wandte er sich von ihr ab und seinem Vater zu. Die zurückliegenden Geschehnisse waren an dem Kage völlig vorbeigegangen. Er blickte immer noch apathisch und mit leeren Augen zu Boden. Kaero musste sich dazu zwingen ihn anzusehen, weil der Anblick für ihn nahezu unerträglich war. Bis zu diesem Augenblick war sein Vater immer der Inbegriff von Stärke und Selbstsicherheit. Diese unglaublich beeindruckende Präsenz war nun aber wie wegradiert.
 

„Du hast dich jetzt genug ausgeruht, Dad. Also steh auf und tret der Hexe in den Hintern!“ Der ältere Blonde zeigte auf die Zurufe seines Sohns keinerlei Reaktion. „Komm schon, Dad! Das bist du nicht. Erinnere dich daran, wer du bist! Du bist der Rokudaime Hokage, der stärkste Shinobi der Welt! Wenn du sie nicht besiegen kannst, wer soll es sonst können? Du kannst du dich nicht so einfach geschlagen ge-“ Seine Stimme erstarb. „Du bist zu laut.“, entwich es der Kunoichi gelangweilt. Er sah an sich herunter und erblickte einen langen Fingernagel, der in seiner Brust steckte. Er zog es schnell wieder heraus. Das Geschoss hatte seine Lunge nur um wenige Millimeter verfehlt.
 

Trotzdem redete er weiter auf den gedanklich abwesenden Ninja ein: „Ich habe es versucht, aber sie ist zu stark. Ich kann sie nicht besiegen und brauche deine Hilfe. Es geht hier nicht nur um unsere Leben. Wenn sie nicht aufgehalten wird, wird sie ihren Terrorfeldzug fortsetzen und Konoha angreifen. Weitere Menschen werden sterben. Menschen, die uns nahe stehen.“ Tränen begannen sich in seinen Augen zu sammeln. „Ich flehe dich an! Denke an Mama, Rash, Lex, Hitomi, Oma Tsunade oder jeder andere unseres Dorfes! Sie alle zählen auf dich! Soll es das gewesen sein? Du bist es ihnen schuldig, wenigstens bis zum Letzten zu kämpfen!“
 

Erneut brach seine Stimme ab. Er hustete Blut auf den Boden. Auch wenn keines seiner inneren Organe direkt in Mitleidenschaft gezogen wurde, hatte er Schwierigkeiten zu atmen. Seine Worte stießen weiter auf taube Ohren. Es hatte keinen Sinn. Naruto hatte nicht einmal geblinzelt. Er schien immer noch in seiner Trance gefangen zu sein. In dem Genin machte sich ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit breit. Selbst seine Gegnerin hatte ein Einsehen: „Tss, ich komm nicht drum herum, deinen Mut anzuerkennen. Eigentlich wollte ich deinen Vater vor deinen Augen töten, aber auch ich habe ein Herz. Ich werde dir einen schnellen und schmerzlosen Tod bereiten.“ Sie legte ihre ungelähmte Hand wie eine Pistole an. Kaero schaute sie unvermindert an: „Selbst wenn ich hier ein Ende finde, wirst du den Willen des Feuers niemals brechen!“ Danach feuerte sie ihre Geschosse ab.
 

Der Blonde prallte mit seinen Rücken an einen Baumstamm. Über sein Gesicht floss eine warme Flüssigkeit. Er fasste sich benommen an den Kopf und bemerkte geschockt, dass seine Handfläche voller Blut war. Allerdings war es nicht sein eigenes. „Kaum zu glauben, dass mir deine Sturheit und Leichtsinnigkeit mal das Leben retten würde.“, keuchte jemand über ihm. „D-ad!“, stotterte der Genin. Naruto lag auf ihm. In die Augen des Uzumaki war wieder ein leichtes Flackern zurückgekehrt. Dafür war einer seiner Arme schwer verletzt worden, als er seinen Sohn mit seinem eigenen Körper geschützt hatte. Der Körperteil war an fünf verschiedenen Stellen durchstochen worden. Nichtsdestotrotz erhob er sich wieder. „Kannst du laufen?“ Der Genin nickte nur. „Gut“, entkam es dem Kage. Er beugte sich herunter und flüsterte seinem Sohn etwas ins Ohr. Der verstand sofort und zog von dannen.
 

Die Kunoichi verfolgte den Jungen nicht. Zu sehr war sie damit beschäftigt, den Kage anzustarren. Zum ersten Mal überhaupt zeigte sie echten Schock. „Wie, wie kannst du wieder bei Bewusstsein sein? Ich war absolut sicher, dass dein Kampfwille gebrochen war.“ „Das ist richtig.“, bestätigte der Uzumaki. „Es war mein sehnlichster Wunsch, dass der Schmerz aufhört. Für einen Moment war es mir egal, was mit mir und Konoha geschieht. Mein Sohn hat mich aber an etwas sehr Wichtiges erinnert und damit aus meiner Trance gerissen: Du hast mir all meinen zurückliegenden Schmerz vor Augen geführt, und doch bin ich für jeden Moment in meinem Leben dankbar. Denn egal wie viel Schlimmes mir auch wiederfahren ist, es gibt zu viel Gutes in meinem Leben für das es sich zu kämpfen lohnt: Meine Frau, meine Kinder, meine Freunde und jeder einzelne Bürger meines Dorfes.“
 

„Wie niedlich.“, entkam es der Frau gleichgültig. „Das sind also deine Gründe, dich weiterhin zu quälen? Du hättest dich lieber nicht noch einmal aufbäumen sollen. Das hätte dir einen weitaus leichteren Tod beschert. Du kannst doch nicht allen Ernstes glauben, dass du mit nur einem gesunden Arm gegen mich gewinnen kannst. Ist dir dein Leben so wenig wert?“ „Mein Leben ist hier nur nebensächlich.“, gab er zurück, währendem er die Krallen aus seinem Arm entfernte und sein Laminenter zog. „Ich werde nicht zulassen, dass auch nur einer meiner geliebten Personen zu Schaden kommt. Wenn ich dabei in Stücke gerissen werde, dann sei es so.“
 

„Gott, wie enttäuschend. Ich dachte wirklich, dass du interessant wärst, aber am Ende stellst du dich doch nur als ein gewöhnlicher Märtyrer heraus. Du eignest dich wohl nicht mehr für meine Unterhaltung. Nichtsdestotrotz bist du der Erste, der sich so schnell von meinem Genjutsu erholen konnte. Darum werde ich dir, bevor ich dich auslösche, meine wahre Kraft zeigen.“ Ihn die Gliedmaße der Kunoichi kehrte langsam wieder Leben ein und so konnte sie eine Serie von Fingerzeichen durchführen.
 

Auf einmal begann sie sich in eine lodernde Flamme zu hüllen. Ihr Körper wuchs um das Mehrfache an, bis er eine bestimmte Form angenommen hatte. „Du zeigst also endlich dein wahres Gesicht, Nibi.“, entkam es Naruto. Vor ihm stand eine gigantische flammende Katze mit zwei langen Schwänzen. Es handelte sich zweifelsohne um Nekomata, eines der Bijuu. Ohne ein Wort zu erwidern, schoss die Katze auf ihn zu. Trotz ihrer Größe hatte sie nichts an ihrer Schnelligkeit verloren. Der Blonde blockte eine ihrer Tatzen mit seinem Katana ab. Laminenter, Klingentanz. Über eine Minute lang griff der Kage unentwegt an. Das Bijuu machte nicht einmal Anstalten sich zu verteidigen, denn die Attacken hinterließen absolut keine Wirkung.
 

Irgendwann langweilte es sie jedoch. Sie riss ihr Maul auf und spie eine gewaltige Flamme aus. Instinktiv sprang der Uzumaki in die Höhe und sah, wie sich unter ihm ein Feuerteppich ausbreitete. Da er nicht Ewigkeiten in der Luft bleiben konnte, warf er sein Schwert gen Boden. Er landete genau auf dem Griff seiner in der Erde steckenden Waffe und katapultierte sich in Richtung seiner Gegnerin. In seiner gesunden Hand bildete sich eine große Chakra-Kugel: Oodama Rasengan! Die Katze hob noch schützend eine ihre Tatzen, bevor eine Explosion sie auseinandertrieb und eine Menge Staub aufwirbelte.
 

Schliddernd kam er wieder zum Stehen. *Hab ich sie erwischt?*, ging es ihm durch den Kopf. Diese Hoffnung hielt aber nicht lange Zeit an. Aus der Staubwolke heraus kam jetzt erneut eine Flammenfontäne auf ihn zu. Er hechtete zur Seite weg. Plötzlich tauchte Nekomata aber hinter ihm auf. Unfähig in der Luft auszuweichen wurde er zu Boden gerissen. Die Katze landete dabei mit ihrem gesamten Gewicht auf seinem Brustkorb. Naruto schrie laut auf, als mehrere seiner Rippen brachen. Er konnte die unausstehliche Hitze, die von ihrem Körper ausstrahlte, in seinem gesamten Leib spüren. Verzweifelt griff er an seinen Gürtel und zog einen Kunai hervor. Er leitete Chakra in das Metall und schleuderte es in das Auge des Ungetüms.
 

Dieses Mal war es an dem Bijuu aufzuschreien. Sie ließ von ihm ab und versuchte mit aller Macht den Kunai aus ihrem Auge zu bekommen. Der Blonde benutzte hingegen diese Gelegenheit und rannte zu seinem Laminenter. Er griff nach der Klinge und zog es aus der glühenden Erde. Laminenter, Windschnitt. Ein langer Riss zog sich durch den Boden und zerteilte buchstäblich die Erde, aber er hatte Pech. Die Katze hatte die Attacke nicht einmal bemerkt und sprang nur zufällig rechtzeitig seitwärts weg. Als sich Nibi wieder auf den Blonden konzentrieren wollte, war er wie vom Erdboden verschluckt.
 

Wenige Minuten später lehnte sich Naruto an einen Baum ca. einen Kilometer von der Lichtung entfernt. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Seine Frustration war ihm ins Gesicht geschrieben. In seinem jetzigen Zustand konnte er seiner Gegenerin nicht das Wasser weichen, zu sehr schränkten ihn die Verletzungen in seinem linken Arm ein. Mit nur einem intakten Arm konnte er keine Fingerzeichen formen und somit mit der Ausnahme seines Rasengan keine Ninjutsu anwenden. Besonders das Fehlen seiner Schattendoppelgänger machte sich bemerkbar. Manöver, wie das Ausweichen in der Luft oder seine alten Angriffstaktiken waren momentan nicht möglich. So blieb ihm nur sein Laminenter-Stil, der für diesen Kampf kaum ausreichend war. Noch mehr als seine körperlichen Einschränkungen machte ihm aber sein mentaler Zustand zu schaffen. Zwar zeigte er es nicht nach außen, aber die Nachwirkungen des Genjutsus vernebelten immer noch seine Konzentration.
 

Er hoffte, dass er mit ein wenig Ruhe wieder zu seinem normalen Selbst zurückkehren konnte. Diesen Gefallen wollte Nekomata dem Kage aber nicht tun. Nur wenige Momente darauf stieg ihm ein markanter Geruch in die Nase. Es roch nach Asche und verbrannten Holz. Er richtete sich auf und sah sich um. Anschließend weiteten sich seine Augen. Er sah sich mit einer rasant kommenden Feuerwalze konfrontiert. So schnell er konnte hüpfte er auf einen Ast und flog weiter in die Höhe.
 

Als er den Wald unter sich betrachtete, weiteten sich seine Augen. Anstatt ihn aufwendig zu suchen, fackelte seine Feindin einfach den gesamten Wald ab. Bereits knapp ein Fünftel des Waldes war dem Feuer zum Opfer gefallen. Auf jeden Fall ging die Taktik des Bijuus auf, denn der Kage war nun völlig offen für eine Attacke der Katze, die ihn schnell am Himmel ausmachte. Wieder schnellte ein Feuerstrahl auf ihn zu. Er hielt sein Laminenter vor seinen Körper. Laminenter, Chakra-Netz. Die Feuerattacke konnte er mit dieser Technik zwar abwehren, aber dem nachfolgenden Angriff konnte er nicht mehr entgehen. Nibi war ebenfalls in die Luft gestiegen und hatte den Blonden passiert. Anschließend schlug sie mit beiden Schwänzen nach dem Kage und traf diesen am Rücken.
 

Er wurde gen Boden geschleudert und prallte mit großer Geschwindigkeit auf den Teich beim Wasserfall auf. Sein Rücken zierten jetzt schwere Verbrennungen. Die Flammen hatten sich komplett durch seinen Mantel und seine Ninja-Kleidung gefressen. Aber nicht nur das Feuer, sondern auch der Aufprall hatte seinen Spuren hinterlassen. Für Naruto fühlte es sich an, als ob jeder Knochen in seinen Körper zerschmettert worden war. Mit einem gequälten Gesichtsausdruck richtete er sich wieder auf.
 

Es kam jedoch noch schlimmer. Um ihn herum bildete sich ein flammender Zirkel, der ihn vollständig einschloss. Ihm gegenüber landete Nekomata und kam langsam auf ihn. „Deine Nehmerqualitäten sind für einen einfachen Menschen ziemlich bemerkenswert. Auch wenn du kaum noch stehen kannst, wundert es mich, dass du überhaupt noch bei Bewusstsein bist, aber das ist das Ende.“ Der Durchmesser des Feuerkreises begann sich langsam zu verringern. Die Situation schien ausweglos. Hinter und neben ihm kam die Feuerwand immer näher und vor ihm bäumte sich seine Feindin gefährlich auf. Ausweichen stand nicht mehr zur Alternative und Paroli konnte er ihr auch nicht mehr wirklich bieten. Dennoch senkte er sein Haupt nicht. Er dachte gar nicht ans Aufgeben. Wenn er untergehen würde, dann würde er es kämpfend tun.
 

Er leitete erneut eine große Menge in sein Katana und machte einen Satz auf ihn zu, doch er war zu langsam. Sein Wille war noch stark, aber sein Körper hatte die Strapazen nicht kompensieren können. Nibi schlug ihm das Katana einfach aus der Hand und öffnete ihr Maul. Aus dieser Distanz wäre eine ausgespiene Flamme zweifelslos tödlich gewesen, aber es passierte für einen Moment erst einmal gar nichts. Das Bijuu erstarrte stattdessen zu einer Salzsäule. Zwar hielt dieser Zustand nur wenige Sekunden an, aber die waren schon entscheidend. Wasserkunst, Jutsu der Wassermauer. Zwischen den beiden Kontrahenten baute sich eine flüssige Barriere auf, die den Blonden vom Feuer abschirmte und in kurzer Zeit das Feuer in der Lichtung löschte. Nekomata erkannte dieses Jutsu natürlich sofort, schließlich hatte Naruto genau diese Technik schon einmal in diesem Kampf angewendet. Trotzdem konnte sie sich nicht erklären, wie der Kage plötzlich wieder elementare Ninjutsu anwenden konnte. Noch mehr Rätsel gab ihr aber der Fakt auf, dass sie sich kurzzeitig nicht bewegen konnte.
 

Ihre Fragen sollten sich bald beantworten. Sie spürte etwas unter sich und hechtete rückwärts. In dem Moment brach etwas aus dem Boden hervor. An ihrem Kopf zuckten Blitze vorbei. Hinter ihr kam zudem etwas Schwarzes auf sie zu, dem sie nur knapp ausweichen konnte. Kurz danach sah sie sich nicht nur mit einem, sondern drei Shinobi konfrontiert. Zum ersten Mal seit langem huschte ein leichtes Grinsen über Narutos Gesicht. „Ihr habt euch wohl ganz schön Zeit gelassen, was?“ Genau vor ihm stand jetzt Kakashi und nicht weit weg kniete Shikamaru. Die Blicke der Beiden wanderten immer wieder zwischen dem Bijuu und dem Uzumaki hin und her. „Jetzt verstehe ich, warum Kaero so aufgebracht war.“, dachte der Hatake.
 

Flashback
 

Wenige Minuten zuvor
 

Kaero sprang so schnell er konnte von Ast zu Ast. Mit seinen Händen drückte er seine Wunden ab, um die Blutungen zu stoppen. Er merkte aber keinen Schmerz. Dafür schwirrten in seinem Kopf viel zu viele Gedanken umher. Ihn trieb vor allem ein Gefühl an: Angst. Nicht um sich selbst, sondern um seinen Vater. Das hatte seinen Ursprung nicht einmal unbedingt in dessen Verletzungen. Es war der eine Satz, der ihm zugeflüstert wurde: „Informiere so schnell wie du kannst Jounin über diesen Kampf und schicke sie her.“ Es war für ihn eine totale Neuheit, dass sein so starker und stolzer Vater offen um Hilfe bat.
 

Für den Rückweg benutzte er die gleiche Route, die er auf dem Hinweg genommen hatte. So musste er sich wenigstens keine Gedanken um irgendwelche Fallen machen. Nach kurzer Zeit kam er zum Ausgang, markierte Diesen und stürmte in das Dorf. Panisch suchte er nach anderen Ninja und er konnte sein Glück kaum glauben, als um eine Ecke Kakashi, Shikamaru und Ino bogen. Er stolperte und stürzte zu Boden. „Da bist du ja, Kaero.“, entkam es dem Hatake. „Dein Vater sucht dich sch-“. Seine Stimme stockte kurz. Ihm fielen die Verletzungen des Genin auf. „Wo hast du diese Verletzungen her?“ „Das ist nebensächlich!“, wiegelter der Junge ab. „Ihr müsst Dad helfen! Er kämpft gerade im Wald des Todes gegen eine ungeheuer starke Frau. Ich habe den Eingang und den Weg markiert.“ „Was ist überhaupt passiert?“ „SAG MAL HÖRT IHR SCHLECHT?“, brüllte er und packte den Jounin an der Weste. „ANSTATT DUMME FRAGEN ZU STELLEN, SOLLTET IHR EUCH LIEBER BEEILEN! ANDERNFALLS KÖNNTE DAD SCHON TOT SEIN, WENN IHR DA SEID!“ „Gehen wir, Kakashi.“, sagte Shikamaru sofort. „Ino, du bringst Kaero ins Krankenhaus und gibst Sakura und dem Rest Bescheid.“ „Alles klar.“
 

Flashback Ende
 

Der Grauhaarige begutachtete sich den gezeichneten Körper des Kage. *Ich dachte erst, dass Kaero nur überreagiert hat, aber so ramponiert habe ich Naruto seit über einen Jahrzehnt nicht mehr gesehen. Ist dieses Bijuu tatsächlich so stark?* „Richte deine Aufmerksamkeit lieber auf unsere Gegnerin als auf mich.“, mahnte der Blonde und riss den Maskierten aus seinen Gedanken. Kaum hatte der Uzumaki diese Worte ausgesprochen, sank er aber auf die Knie. Seine Beine konnten das Gewicht seines Körpers kaum noch stemmen. „Hokage-Sama!“ „Kümmere dich nicht um mich! Sie ist verdammt schnell. Du darfst nicht einmal für einen Moment deine Augen von ihr lassen!“
 

Diese Warnung wurde sofort bestätigt, als Nibi fast die gesamte Distanz zwischen sich und den Jounin in einen Wimpernschlag wettgemacht hatte. Sie unterschätzte aber Kakashi auf Grund seines doch betagten Aussehens. In einem unglaublichen Tempo formte Dieser Fingerzeichen und legte seine Hand auf den Boden: Erdkunst, Jutsu der Gesteinsbarriere. Vor dem Hatake türmte sich eine große Mauer auf. Nekomata rammte ihre Krallen in das Gestein und blieb stecken. Erneut bahnte sich auch ein Schatten seinen Weg zu ihr. „Zu langsam.“, entwich es ihr, bevor sie den Wall zertrümmerte und sich anschließend zurückzog.
 

„Scheinbar hat dieses Dorf mehr als nur einen fähigen Shinobi zu bieten.“, erkannte sie an. „Aber es braucht mehr als das, um mir tatsächlich gefährlich zu werden.“ Shikamaru ließ diese Äußerung völlig kalt und zog eine Schriftrolle hervor. Nachdem er sie geöffnet hatte, erschienen über zwanzig Chakra-Messer. Ninjakunst, Jutsu der Schattenmesser. Er warf eines der Messer nach ihr, doch sie entging dem Angriff fast schon spielerisch. Statt ihr wurde ein Eichhörnchen getroffen und rührte sich nicht als Resultat nicht mehr. Es war nicht tot, sondern durch den Effekt der Messer gelähmt. Das war die Wirkung der Schattenmesser. Alles was sie berührten, wurde augenblicklich lahmgelegt.
 

Der Nara schleuderte in der Folge weitere Chakra-Messer auf das Bijuu, aber die Angriffe schlugen allesamt fehl. Nichtsdestotrotz realisierte sie, dass sie im unwahrscheinlichen Fall eines Treffers des Naras in echten Schwierigkeiten stecken würde. Darum beschloss sie, Shikamaru zuerst auszuschalten. Bevor sie den Jounin aber erreichen konnte, wurde sie von Kakashi gestellt. Der griff von der Seite abermals mit seinem Raikiri an. „Schon wieder dieses Jutsu? Das hat doch vorhin schon nicht funktioniert.“ Unbeirrt dessen streckte er seinen Arm aus. Zu Nekomatas Überraschung war es nicht wirklich die gleiche Attacke wie zuvor. Durch eine Streuung der Blitze wurde die sonst sehr zentrierte Attacke plötzlich zu einem weitreichenden Flächenangriff. Es ähnelte einem blitzenden Fangnetz, das sich um Nibi legte.
 

Sie riss abermals ihr Maul auf und wollte den Grauhaarigen zu Asche verwandeln. Darauf war der Jounin jedoch vorbereitet. Mit seinem freien Arm wickelte er Metallschnüre um ihre Schnauze und zog sie fest. Damit neutralisierte er den drohenden Feuerstrahl. Dennoch war das Bijuu mit ihrem Latein noch nicht am Ende. Ihre Augen blitzten gefährlich auf, bevor sie die Flammen an ihrem Körper explosionsartig ausbreitete. Sowohl Kakashi als auch seine Blitze wurden von der Hitze weggedrückt. „Es ist ziemlich ungehobelt einer Dame den Mund zu verbieten. Dafür werde ich dich bestrafen, nachdem ich mich um deinen Kameraden gekümmert habe.“
 

Plötzlich stutzte sie aber auf, als sie mehrere Chakra-Quellen um sich herum spürte. Sie drehte sich um und sah wie Shikamaru mit einem Grinsen ein Fingerzeichen hielt. „Vorbereitungen abgeschlossen: Ninjakunst, Jutsu des Schattennetzes. Die Chakra-Quellen stammten von den zuvor eingesetzten Schattenmessern. Von jedem Einzelnen breitete sich jetzt ein Schatten aus, die aus allen Richtungen wie ein Netz auf Nekomata zuschossen. Sie katapultierte sich in die Höhe, um den Schatten zu entgehen, aber so einfach ließ der Nara sie nicht entkommen. Die Schatten lösten sich von der Erde und verfolgten sie weiter. Nibi war völlig in die Ecke gedrängt worden und so geschah das Unvermeidliche. Ihr Körper wurde von den Schatten aufgespießt und erstarrte. „JETZT!“, brüllte Shikamaru.
 

Die Katze blickte entsetzt über sich, als jemand in den Kampf eingriff, den sie schon längst abgeschrieben hatte: Naruto. Der Blonde hielt in seiner Hand eine große Chakra-Kugel, die von Wasser umgeben war. Wasserkunst, Rasen-Taifun! Der Einschlag erschuf eine gigantische in sich vibrierende Wasserblase. Das Jutsu zwang Nekomata zur Rückverwandlung in ihre humane Form.
 

Die Konoha-Nin sammelten sich um die am Boden liegende Kunoichi. Sie murmelte etwas Undeutliches. Die Drei kamen noch etwas näher. Schließlich sah sie auf und richtete sich an die Shinobi: „Helft uns.“ Die Shinobi waren von dieser Bitte nicht überrascht. „Du bist also der Wirt Nekomatas, richtig?“, fragte Naruto prompt. Die Frau nickte nur. „Wer hat dir das angetan?“ „Ich weiß es nicht. Ich habe nie ihre Gesichter gesehen. Sie waren immer maskiert.“ „Sie? Es waren mehrere?“ „Ja, zwei. Nach den Stimmen zu urteilen war es ein Älterer und ein relativ Junger.“ Weiter kam sie nicht. Es passierte das, was sie erwartet hatten. Eine pechschwarze Flamme begann sie zu verbrennen. Kakashi blickte fast flehend zu Naruto, aber der schüttelte nur betreten den Kopf.
 

Ihm war klar, dass der Jounin die Frau von dem Feuer befreien wollte, aber das war enorm schwierig. Die Flammen Ametarasus konnten durch herkömmliche Methoden, wie Wasser oder Ersticken nicht gelöscht werden. Es gab nur ein einziges Versiegelungsjutsu, das Ametarasu aufhalten konnte. Es kostete jedoch durch die speziellen Eigenschaften des Feuers sehr viel Chakra und erforderte zudem eine enorm präzise Chakra-Konzentration. Dadurch konnten es in der Geschichte des Jutsus nur dessen Erfinder Jiraiya und Naruto anwenden. Nicht einmal der Kopier-Ninja, der über 1000 Jutsus sein eigen nannte, war dazu in der Lage.
 

Aber auch für Naruto war es momentan unmöglich die Technik auszuüben. Selbst wenn er Fingerzeichen hätten formen können, hätte er das notwendige Chakra nicht aufbringen können. So konnten sie nur noch eines für die Frau tun: Sie konnten ihr unnötige Qualen ersparen. Der Hatake ergriff einen Kunai an seinem Gürtel und durchlöcherte damit ihre Kehle. Sie war auf der Stelle tot.

Brüder

So dieses Mal ist die Wartezeit nicht ganz so lang. Viel Spaß und Danke für die ausführlichen Kommis.
 

63. Brüder
 

Eine betretene Atmosphäre lag auf der Lichtung im Wald des Todes. Naruto, Shikamaru und Kakashi standen vor der ausgebrannten Leiche der Frau. „Verdammt!“, fluchte der Uzumaki laut. „Letztlich konnten wir sie nicht retten. Wir haben nicht einmal viele neue Erkenntnisse erhalten.“ „Naja, zu mindestens wissen wir jetzt, dass der Uchia scheinbar einen Komplizen hat.“, meinte der Nara. „Na, das ist doch ein echter Trost.“, gab der Blonde sarkastisch zurück. „Einfach unschuldige Menschen für ihre dreckigen Pläne zu benutzen. Wenn ich diese Bastarde in die Finger bekomme, dann ugh-“ Wieder gaben seine Beine nach, aber dieses Mal stützte ihn der Hatake mit seiner Schulter ab. „Sie sollten sich nicht überanstrengen und sich setzen, Hokage-Sama.“ „Ich bin kein alter Mann, Kakashi!“
 

In der Stimme des Kage lag eine Menge Härte, aber die war natürlich nicht an den Jounin gerichtet. Es war einfach so, dass er einen ungemeinen Hass auf diese Männer hatte. Seine Vergangenheit als Jinchurriki machte diese Abneigung nicht gerade schwächer. Er löste sich von seinen ehemaligen Sensei und schleppte sich in den Schatten eines Baumes. Dort ließ er sich nieder. Kakashi musste leicht schmunzeln, weil Naruto schließlich doch seinen Rat annahm und sich ausruhte. Ein deutlicher Blick des Uzumaki veranlasste ihn aber keinen Kommentar abzugeben.
 

Der Blonde schloss die Augen. Der zurückliegende Kampf und die dazukommende Enttäuschung ermüdeten ihn. Er hoffte auf ein paar Minuten der Ruhe, aber Diese sollte ihn nicht gewährt werden. Kurze Zeit später füllte sich nämlich die Lichtung mit etlichen Konoha-Nin. Einige wurden von Ino benachrichtigt, andere waren durch den immer noch lodernden Brand auf den Wald aufmerksam geworden. Als Nächstes durchzog ein markerschütternder Schrei die Ebene. Eine Kunoichi hatte den Hokage bemerkt. „Nicht so laut! Ich lebe ja noch.“, entkam es dem Rokudaime. Die Reaktion der Frau war aber durchaus verständlich. Das Bild, welches er momentan abgab, war alles andere als lebhaft. Sein Mantel war an vielen Stellen zerrissen und sein sonst orangefarbender rechter Ärmel war in eine blutrote Farbe getränkt.
 

Sakura landete prompt vor ihm. Ihre Sorge war ihr ins Gesicht geschrieben. „Schau mich nicht so besorgt an, Schatz. Das sind nur ein paar Kratzer.“ Er schenkte ihr ein schwaches Lächeln, aber das überzeugte sie nicht. Trotzdem erwiderte sie nichts und tastete stattdessen seinen Körper ab. Sie erkannte drei Verletzungen: seine Rippen, sein Rücken und sein rechter Arm. Alles konnte sie nicht gleichzeitig heilen. Am liebsten hätte sie jetzt Tsunade oder Shizune an ihrer Seite gehabt, aber die waren ja zurzeit in Suna. Darum wandte sie sich an Arashi, der zusammen mit ihr gekommen war. „Komm und hilf mir, Arashi.“ Der Rothaarige kam aber nur zögernd auf sie zu. „Hörst du schlecht? Wir haben hier nicht den ganzen Tag Zeit!“ „Beruhige dich, Sakura.“, sagte Naruto beschwichtigend. „Du hast jetzt Sendepause! Halte einfach still und lass dich behandeln!“ „Hai, Hai.“, gab er sich geschlagen.
 

Die restlichen Konoha-Nin begutachteten diese Szene interessiert. Es war überall bekannt, dass man niemals dem Hokage den Mund verbieten sollte, wenn man nicht gerade auf eine saftige Ansage scharf war. Sakura war da die einzige Ausnahme. Naruto bemerkte diese interessierten Blicke „Was guckt ihr so blöd? Ich hab sie auch noch neben der Arbeit am Hals. Da kann ich sie nicht so einfach verärgern… Au, Au. Gott, kannst du nicht ein wenig zärtlicher sein, Schatz? Diese Rippen sind gebrochen, weißt du.“ „Klappe!“, sagte die Uzumaki mit einem leichten Rotschimmer im Gesicht.
 

Die Stimmung unter den Anwesenden lockerte sich endlich ein wenig. Wenn der Blonde noch scherzen konnte, waren seine Verletzungen wohl nicht so schwer. Der Einzige, der noch enorm angespannt war, war Arashi, der sich nun neben seinen Vater kniete. „Versorge bitte die Brandwunden auf seinem Rücken.“, wies Sakura an. „Hai.“ Er versuchte sich um den Verletzten zu kümmern, aber seine Hände zitterten stark. Er war ziemlich neben der Spur. Noch nie hatte er seinen Vater wirklich verletzt gesehen. Ähnlich wie bei Kaero war er immer eine Art Superman was das Kämpfen anging. Er spürte jetzt eine andere Hand auf seinen Eigenen. „Ganz ruhig, mein Sohn. Diese paar Brandwunden sind doch ein Klacks für dich. Ich habe dich schon weitaus Schlimmeres heilen sehen.“ „OK.“
 

Innerhalb von wenigen Minuten waren seine Verletzungen bis auf die Rippenbrüche kuriert. Diese würden selbst bei ihm einige Zeit brauchen, um vollständig zu heilen. Obwohl er fast wieder vollständig wiederhergestellt war, besah sich die Rosahaarige ihren Mann immer noch besorgt. Eine Sache störte sie ungemein. Es waren seine Augen, die ihre übliche Stärke noch nicht zurückgewonnen hatten. Man sagt, dass die Augen der Spiegel zu einer Seele sind und in diesem Fall stimmte es. Er war körperlich wieder auf dem Damm, aber mental war er ausgelaugt. Da konnte er noch so viele Scherze machen oder noch so oft gespielt grinsen. Sakura konnte er nicht täuschen. Dafür kannte sie ihn zu gut.
 

„Brauchst du noch etwas, Schatz?“, fragte sie in einen weichen Ton. „Ja, ich habe einen Wunsch: Küss mich.“ Erst dachte sie, er wollte sie nur wieder aufziehen oder ärgern, aber schnell merkte sie, dass er ernst meinte. Sie drehte sich kurz um. Alle Anwesenden sahen schnell in andere Richtungen. Danach beugte sie sich zu ihm und legte ihre Lippen auf Seine. Der folgende Kuss war heilsamer für ihn als jedes medizinische Ninjutsu. Es war das genaue Gegenteil zu der Prozedur vor dem folgenschweren Genjutsu. Dieses Mal spürte er keine eisige Kälte sondern wohltuende Wärme in seinem Körper. Das hatte er gebraucht. Er legte seinen Kopf an ihre Schulter und verweilte einen Moment so.
 

Kurz danach kamen noch mehr Shinobi dort an. Unter ihnen war auch Kaero, der sofort von wütenden Blicken begrüßt wurde. Es hatte sich erstaunlich schnell herumgesprochen, warum Naruto überhaupt im Wald des Todes war. „Wie ich sehe, bist du wieder halbwegs fit, Kaero.“, entkam es dem Kage. „Dad!“, erwiderte der Junge erleichtert. Er wollte auf seinen Vater zugehen, aber sein Bruder versperrte ihn den Weg. „Komm ihm nicht zu nahe!“ „Was? Warum?“ „Das fragst du noch?“, rief der Rothaarige empört. „Deinetwegen wäre Dad fast gestorben!“ Der Genin sah als Antwort nur betreten zu Boden. „Lass es gut sein, Arashi.“, ging der Blauäugige dazwischen. „Ich denke gar nicht dran! Es ist -“ „Habe ich mich etwa undeutlich ausgedrückt?“, fragte Naruto in einen unmissverständlichen Ton. „Er ist schließlich nicht der Erste, der die Regeln bricht und sich selbst unnötig in Gefahr bringt.“ Diese kleine Spitze saß. Der Chuunin sagte keinen Mucks mehr.
 

Der Rokudaime seufzte und fuhr fort: „Zudem hatte Kaeros Aktion auch etwas Gutes. Dadurch bin ich nämlich der Angreiferin bereits außerhalb des Dorfzentrums begegnet. Wäre sie bis in den Kern vorgedrungen, hätte es sicherlich mehr Opfer gefordert. Die Details des Angriffs werdet ihr in den nächsten Tagen erfahren. Jetzt würde ich gerne mit meinen Sohn unter vier Augen sprechen.“ Die meisten Shinobi stimmten unverzüglich zu, nur bei Sakura brauchte es längere Überzeugungsarbeit seinerseits bis sie letztlich einlenkte und in Richtung Dorf zog.
 

Vater und Sohn waren nun also unter sich. „Gott sei Dank bist du noch am Leben, Dad. Du hast mir da vorhin ganz schön Angst gemacht. So glücklich mich das auch macht, ist es trotzdem ein trauriger Tag. Schließlich sind das meine letzten Minuten als Shinobi, oder?“ „Das hängt von deiner Antwort auf meine folgende Frage ab.“ Kaero setzte sich mit einem fragenden Gesichtsausdruck in Front des Blonden. „Es ist eine Sache, auf die mich Alexa gebracht hat. Ich will nicht lange drum herum reden, darum stelle ich dir einfach die Frage: Warum willst du zurzeit so sehr mit dem Kopf durch die Wand? Du machst stetig Fortschritte und trotzdem scheint es dir nicht zu genügen. Warum hast du es so eilig?“
 

„Ich will einfach nur als Shinobi anerkannt werden. Darum muss ich schnell stärker werden. Andernfalls werde ich nie aus dem Schatten, in dem ich mich seit Jahren befinde, heraustreten können.“ Naruto schüttelte ratlos den Kopf. „Kaero, ich habe dir schon so oft gesagt, dass du dich nicht mit mir vergleichen sollst.“ „Ich rede nicht von dir.“, widersprach der Genin. „Heh?“ „Ich dachte wirklich, dass du da selbst drauf kommst, Dad. Immerhin leben wir mit ihm unter den selben Dach.“ „Warte mal, du meinst Arashi?“ Der Junge nickte. „Es ist schon nicht einfach, dein Sohn zu sein, aber einen älteren Bruder wie Arashi zu haben, macht es noch hundert Mal schwerer, Anerkennung zu bekommen. Ich rede hier nicht nur vom Respekt der Dorfbewohner oder der Konoha-Nin, sondern auch von dir.“ „Ich habe dich oder auch deine Schwestern nie weniger geschätzt als Arashi. Das habe ich dir auch damals bevor du Genin geworden bist, gesagt.“
 

„Das ist interessant zu hören.“, erwiderte Kaero. „Verstehe mich bitte nicht falsch. Es ist nicht so, dass du mich vernachlässigt hast. Du hast mich fast das Gleiche gelehrt wie ihm, aber dennoch hast du immer andere Maßstäbe bei ihm gesetzt. Das liegt wohl daran, dass er als der Älteste von uns Kindern das kommende Oberhaupt des Uzumaki-Clans werden soll.“ „Es ist wahr, dass ich Arashi in manchen Dingen anders behandele als dich, aber ihr seid auch sehr verschieden.“ „Du hast Recht, aber trotzdem hast du mir immer wieder vorgeschrieben, dass ich mir ein Beispiel an ihm nehmen soll. Weißt du, wie sich es anfühlt, das zu hören, wenn du verzweifelt versuchst, dich von jemanden abzugrenzen und ein wenig Aufmerksamkeit zu bekommen.“ „Nein.“, gab Naruto zu. Er hatte absolut keine Ahnung, was seine Äußerungen in Kaero auslösen würden. „Seit wann geht es dir schon so?“, wollte er wissen.
 

„So ziemlich seitdem Arashi Genin geworden ist. Kurz danach begannen ihn die Leute überall zu preisen und zu loben. Er war ein Genie, das mit Sensei Kakashi und seinem Team jede Mission erfolgreich abschließen konnte. Die meisten sahen in ihm schon den zukünftigen Hokage. Ich saß zu diesem Zeitpunkt noch in der Akademie fest. Dort habe ich nur sinnlose Basis-Techniken gelernt, währendem Arashi sich immer weiter von meinem damaligen Level entfernte. Ich wurde ungeduldig und schwänzte die Schule, um zu trainieren. In den folgenden Jahren stieg mein Neid auf ihn noch weiter, als er mit dem Laminenter-Training begann. Damals beruhigte ich mich aber noch mit dem Gedanken, dass sich das ändern würde, sobald ich selbst Genin wäre. Dem war aber nicht so.
 

Ich war enttäuscht, dass der Alltag eines Genin zunächst nur aus D-Rang-Missionen bestand. Zum weiteren Übel stieg Arashi immer weiter auf der Erfolgsleiter. Die Chuunin-Examen rückten näher. Dann geschah etwas, das ich nie für möglich gehalten hätte. Der perfekte Arashi machte tatsächlich einen groben Fehler und verließ Konoha ohne Erlaubnis. Ich tat so, als ob es mich nicht interessierte, aber in Wirklichkeit war ich sogar froh darüber. Zum ersten Mal wurde er wirklich gemieden und es ging nicht mehr alles nur um ihn. Das hielt jedoch wie wir wissen nicht lange an und wenige Tage später wurde er durch seine hervorragende Leistung bei den Chuunin-Examen selbst über die Grenzen Konohas berühmt. Während Arashi immer stärker und bekannter wird, laufe ich nur auf der Stelle. Manche reden schon davon, dass er auf der Stelle Jounin werden sollte und ich bin immer noch ein Genin ohne nachweisbare Erfolge. Das ist so frustrierend. Ich dachte, wenn ich ein Jutsu wie Ryokai beherrschen oder die Aufgabe eines früheren Chuunin-Anwärters meistern könnte, würde ich meine Qualitäten beweisen können, aber letztlich habe ich nur meine eigene Naivität bewiesen. Diese Naivität hätte beinahe sowohl mein als auch dein Leben gefordert und das tut mir endlos Leid.“
 

„Warum? Warum hast du nie etwas gesagt?“, fragte Naruto bestürzt. „Ich habe mich für diese Gefühle geschämt. Ich meine, wer freut sich denn, wenn sein Bruder Probleme hat? Es ist auch keinesfalls so, dass ich Arashi hasse oder Ähnliches. Er ist ein toller Bruder und hat mich oft gerettet. Er kann nichts für meinen Neid. Es ist ja nicht seine Absicht. Nun kennst du die Gründe für meine Taten. Es sind sicherlich welche, die du nicht erwartet hättest.“ Der Kage nickte und schwieg lange Zeit. Er musste das alles verarbeiten. Zum ersten Mal seit Jahren hatte sich sein Sohn wirklich geöffnet und offenbarte völlig neue Aspekte seines Charakters. Viele Dinge ergaben für Naruto jetzt endlich einen Sinn und gleichzeitig fragte er sich, warum ihm vieles nie aufgefallen war. Er hatte sich nie davor gesträubt seinen Sohn für seine Missetaten zu rügen, aber zum Kern des Problems war er niemals vorgedrungen. Hätte er das getan, wären einige Sachen verhindert worden. Er sah ein, dass auch er eine Teilschuld trug, weil er nicht in der Lage war, seinem Sohn wirkliches Verständnis entgegenzubringen. Darum zeigte er eine Reaktion, die Kaero nicht erwartet hatte. Der Rokudaime entschuldigte sich.
 

„Warum bittest du um Verzeihung? Dich trifft keine Schuld. Ich wollte schließlich nicht, dass du es erfährst. Wenn du dich aber unbedingt etwas gutmachen willst, dann beantworte mir eine Frage.“ „In Ordnung.“ „Ich will eine völlig ehrliche und objektive Meinung von dir. Ich will, dass du mich mit Arashi vergleichst. Dabei meine ich nicht den jetzigen Arashi, sondern den in meinen Alter.“ Dem Angesprochenen entkam ein lautes Seufzen bevor er begann:
 

„Zuerst einmal will ich dir eines sagen: Arashi ist keineswegs der perfekte Shinobi, den du hier darstellst. Er hat auch Charakterzüge, die mich zur Weißglut bringen können. Er ist von Natur aus zu neugierig und im aufgebrachten Zustand ist sein Mundwerk schneller als sein Gehirn. Das hat er vor ein paar Minuten wieder bewiesen. Nun zu deinem gewünschten Vergleich: In den physischen Aspekten, wie Geschwindigkeit oder Stärke seid ihr zweifelslos auf dem gleichen Niveau. In Sachen Chakra-Kontrolle und der daraus resultierenden Vielseitigkeit läuft er dir aber den Rang ab. Aus einer konservativen Sichtweise ist er der Stärkste eurer Generation und dir somit leicht überlegen.“ „Ich wusste es.“, schloss der Genin. „Ich bin noch nicht fertig.“, warf sein Vater ein. „Arashi hat sicherlich Dinge, die du nicht hast, aber das Gleiche gilt auch umgekehrt.“ „Was?“ „Es sind Eigenschaften, die nicht so sehr anerkannt sind, aber dennoch besonders in einem Kampf den Unterschied machen können.
 

Ich erkläre es an einem Beispiel. Du hast heute gegen eine Kunoichi gekämpft, die dir in so gut wie jeder Art überlegen war. Trotzdem konntest du für eine kurze Zeit ihren blitzschnellen Angriffen entgehen. Wie hast du das angestellt?“ „Keine Ahnung, ich habe es irgendwie gespürt und dementsprechend reagiert.“ „Bingo! Du hast etwas, das man nicht trainieren kann, sondern einfach in sich hat: einen enorm ausgeprägten Kampfinstinkt. Du benutzt nicht immer deine normalen Sinne, sondern nutzt dein Bauchgefühl, um zu handeln. Dazu kommt noch, dass du dieses gewisse Überraschungsmoment erschaffen kannst, weil du eine Unvorhersehbarkeit besitzt. Das gekoppelt mit deinen sehr großen Chakra-Reserven, die dir erlauben auch mal Fehler zu machen, bringen dich in die Lage, mit Shinobi mitzuhalten, die dir eigentlich auf dem Papier stark überlegen sind.“ „Und Arashi hat das nicht?“ „Nein, nicht in diesem Maße. Arashi ist ein anderer Typ Shinobi. Er ist jemand, der Dinge, die man ihn aufträgt, sehr gut umsetzen kann. Ein starker, aber doch relativ normaler Ninja. Man könnte ihn mit Leuten wie Kakashi oder Neji vergleichen.
 

Du hingegen gehörst durch deine unorthodoxe Art zu einem sehr viel seltenem Typen. Es gibt nur einen Shinobi in Konoha, der dir wirklich ähnlich ist und das bin ich. Du willst, dass ich dich mit deinem Bruder vergleiche, aber es ist einfach so, dass ihr dafür zu verschieden seid. Meiner Meinung nach ist keiner besser als der andere, nur anders. Darum habe ich euch beide auch mit den C-Rang eingeschätzt. Du wirst nicht den gleichen Weg wie Arashi bestreiten können, du musst deinen Eigenen finden. Bei der Suche kann ich dir helfen, aber du musst dir endlich mehr Disziplin aneignen. Momentan verschwendest du nämlich dein Potenzial und legst dir selbst Steine in den Weg.“ „Was bringt das jetzt noch? Ich bin doch ohnehin kein Shinobi mehr, oder?“
 

„Ehrlich gesagt war ich bis vor wenigen Minuten der festen Überzeugung, dir deine Shinobi-Lizenz zu entziehen und mir dadurch eine Menge Stress zu ersparen. Allerdings bin ich auf Grund meiner neuen Erkenntnisse bereit, dir noch eine letzte Chance zu geben. Ich bin einfach ein geborener Optimist und hoffe, dass diese Unterhaltung fruchtet. Sollten sich aber durch dein zukünftiges Verhalten irgendwelche Zweifel bei mir ergeben, werde ich dein Dasein als Shinobi sofort beenden. Haben wir uns verstanden?“ „Hai.“ Beide standen auf und Naruto ging auf seinen Sohn zu. Er legte seine Hände auf die Schultern des Jungen. „Eine Sache noch.“ Er beugte sich herunter und packte schlagartig zu. „Wage es nie wieder, dich so leichtfertig in Lebensgefahr zu bringen!“ Kaero schluckte hart. Der Ton des Kage war schärfer als jedes Schwert. „Du bist immer noch sauer, oder?“ „Nicht annähernd so sehr wie deine Mutter.“ Der Körper des Jungen erschauderte bei dem Gedanken an die Rosahaarige. „Da kannst du doch bestimmt ein gutes Wort für mich einlegen, oder?“ „Vergiss es! Das wirst du schön alleine ausbaden.“
 


 


 

An diesem Abend sollte ein weiteres Treffen des engsten Kreises stattfinden. Daher warteten einige Mitglieder in den kleinen Sitzungssaal auf das Ankommen von Naruto und Sakura. Die Beiden traten auch wenige Momente später in den Raum. Der Blonde lief dabei ein Stück hinter seiner Frau. Es wirkte fast so, als ob der Kage einen gewissen Sicherheitsabstand einhielt. Das konnte man ihm bei der furiosen Ausstrahlung der Jounin auch nicht verdenken. Mit Grauen dachte der Blauäugige an die letzten Stunden zurück. Er hatte wie versprochen den übrigen Nachmittag mit Hitomi verbracht und sich ihre Fortschritte im Garten angesehen. Zur gleichen Zeit widmete Sakura ihre Aufmerksamkeit Kaero. Das machte sie aber so laut, dass selbst der Uzumaki es durch mehrere Wände hindurch kristallklar mithören konnte. Obwohl er sich völlig raushalten wollte, warf er zwischendurch doch einen Blick ins Wohnzimmer, um sicherzustellen, dass seine Frau den Genin nicht bei lebendigem Leib auffraß.
 

Die Laune der Rosahaarigen überraschte zwar keiner, dafür aber umso mehr der Fakt, dass hinter dem Rücken des Rokudaime Neji und Shino auftauchten und sich wie Naruto und Sakura zu den anderen setzten. „Ihr seid schon wieder zurück?“, entkam es Tenten fragend. „Ich dachte eure Rückkehr war erst in einer Woche geplant.“ „Das ist richtig.“, bestätigte der Hyuuga. „Kiba hat sich aber verletzt und daher mussten wir früher zurückkommen.“ „Kiba ist verletzt? Was ist mit ihm?“ „Es ist nichts Ernstes, Hinata.“, beruhigte der Dunkelhaarige die Hyuuga. „Er hat sich in einer Auseinandersetzung mit Kriminellen leicht am Arm verletzt. Leider hat sich die Wunde aber entzündet. Ein Medic-Nin hätte das problemlos heilen können, aber keiner meines Teams besitzt solche Fähigkeiten. Darum habe ich auch ein Anliegen an den Hokage.“
 

„Ich nehme an, dass ihr ein Medic-Nin in euer Team integrieren wollt.“, schätzte die Uzumaki. „Exakt.“ „Das ist kein Problem. Ich wähle einen für euch aus.“ „So simpel ist das nicht.“, entgegnete Neji. „Ein einfacher Medic-Nin wird nicht ausreichen. Er wäre eher ein Risiko für uns. Der Shinobi müsste schon von der Stärke auf dem ungefähren Niveau des restlichen Teams sein.“ Narutos Augen verengten sich bei diesen Worten leicht. „Du hast scheinbar schon jemand Bestimmten im Auge.“, sagte er. „Ja.“, erwiderte der ANBU zögerlich. „Ja und? Hör auf hier herum zu eiern! Bei deiner Reaktion wird ohnehin schon jeder wissen, wen du ansprichst. Du willst Arashi, oder?“ Der Hyuuga nickte. „AUSGESCHLOSSEN!“, donnerte Sakura. Er hatte Schwierigkeiten, ihren giftigen Blick standzuhalten. Nichtsdestotrotz erhob Neji wieder das Wort.
 

„Momentan gibt es in Konoha nur drei Shinobi, die für den Job in Frage kommen würden. Das bist du, Tsunade-Sama und Arashi. Sowohl du als auch Tsunade-Sama sind aber für den Betrieb Konohas notwendig. Außerdem treffen auf Arashi alle notwendigen Kriterien zu.“ „Das stimmt nicht! Er ist viel zu jung!“ „Ich war bereits mit dreizehn Jahren ein ANBU.“, warf Kakashi ein. „Arashi ist aber nicht so ein Freak wie du!“, zischte die Uzumaki. Sie sah in die Runde und erhoffte sich Zustimmung, aber alle wichen ihren Blicken aus. „Was sagst du eigentlich dazu, Naruto? Du kannst dem unmöglich zustimmen!“ Der Blonde faltete nachdenklich die Hände vor seinem Gesicht.
 

„An dem, was Neji sagt, ist durchaus etwas dran.“ „Was? Arashi gerade einmal vor wenigen Monaten Chuunin geworden.“ „Er mag zwar offiziell ein Chuunin sein, aber von der Kampfstärke her ist er bereits Jounin-Level.“ „Und was ist mit seiner medizinischen Ausbildung?“ „Die muss dann halt warten.“ „Wie kannst du das so einfach sagen.“, wollte Sakura fassungslos wissen. „Du hast mir dieses Jahr damals zugesichert!“ „Damals waren wir auch noch nicht mit der großen Gefahr der Bijuus konfrontiert.“ „Das ändert nichts!“ „Ich glaube du unterschätzt die Gefahr, in der wir uns momentan befinden.“, meinte der Hatake. „Denke nur an heute. Selbst Naruto, der mit Abstand Stärkste unter uns, hatte Probleme mit Nibi. Es war zwar eine spezielle Situation, weil er gleichzeitig noch Kaero beschützen musste, aber trotzdem gibt das uns ein gutes Bild über die bestehende Gefahr.“
 

Kakashis Worte stießen jedoch auf taube Ohren. Sakura stand auf und wollte gehen. „Bleib hier, Sakura!“, forderte Naruto. Sie lief unentwegt weiter. „Das ist ein Befehl!“ Jetzt blieb sie doch stehen. „Befehl? Was glaubst du, mit wem du sprichst?“ „Ja, mit einem Jounin Konohagakures und soweit ich weiß, habe ich als Hokage das Sagen. Also setz dich wieder hin!“ Sie knirschte als Antwort mit den Zähnen und kam der Forderung nach. Allerdings nahm sie nicht mehr neben dem Rokudaime Platz. Eine unangenehme Spannung machte sich breit. Naruto fuhr sich gestresst durch die Haare. „Hör zu, Sakura. Fast alle in diesem Raum haben selbst Kinder. Darum kann jeder deine Sorge um Arashi verstehen. Mir selbst fällt diese Entscheidung keinesfalls leicht. Im Moment sollten wir aber alles Mögliche tun, um zu verhindern, dass noch mehr Jinchurriki Konoha angreifen. Die Prävention dieser Attacken hat momentan allerhöchste Priorität.
 

Aus diesem Grund habe ich gerade beschlossen, die Suche nach der Ursache der Angriffe auszuweiten. Von nun an werden zwei Vier-Mann-Teams gleichzeitig das Feuerreich durchkämmen. Das erste Team unter der Leitung von Neji wird aus ihm, Sai, Kiba und Arashi bestehen. Durch Arashis Integrierung wird auch die Kommunikation zwischen Konoha und den ANBU einfacher, weil wir dafür die Frösche benutzen können. Nejis Team soll zudem ständigen Kontakt mit dem zweiten Team halten, welches von Kakashi geleitet wird. Die weiteren Mitglieder sind Lee, Shino und als zweiter Neuankömmling Kojiro. Er wird das Team besonders durch sein gutes Taijutsu unterstützen und mit Lee harmonieren können. Zudem ist es wohl an der Zeit, dass auch Kakashis altes Team die vollständigen Hintergründe erfährt. Was aber den Rest der Konoha-Nin angeht, bin ich ein wenig hin- und hergerissen. Darum will ich eure Meinung dazu.“
 

„Ich finde, dass wir damit noch ein wenig warten sollten.“, entkam es Ino. „Sonst bestehe die Gefahr einer Panik unter den Shinobi.“ „Andererseits könnten sie sich so besser auf einen weiteren möglichen Angriff vorbereiten.“, meinte der Hatake. „Die älteren Shinobi kennen auch schon das Gefühl der Konfrontation mit Akatsuki.“ „Zudem wird es ohnehin schwierig, die Verletzungen des Hokage zu erklären.“, pflichtete Yamato bei. „Was meinst du dazu, Shikamaru?“, fragte der Uzumaki. „Ich bin Kakashis Meinung. Wir haben es wohl lange genug verschwiegen. Weitere Geheimniskrämerei könnte außerdem zu internen Problemen, gerade mit Danzou führen. Wir sollten aber den Schnitt bei den Chuunin machen. Für die Genin wäre es nur unnötiger Stress.“
 

Naruto nickte zustimmend. In solchen Situationen gab er viel auf die Meinung des Nara. „Gut. Dann werde ich für morgen eine Versammlung ansetzen. Gibt das noch weitere Fragen?“ Neji meldete sich daraufhin nochmals zu Wort. „Es geht noch einmal um die Mission. Die Teams sollen ja eng zusammenarbeiten. Innerhalb der Teams sind die Befehlsstrukturen ja klar, aber gibt es einen Leiter der gesamten Mission?“ „Gut, dass du das ansprichst. Das hatte ich komplett vergessen. Wie ihr wisst, bevorzuge ich eher direkte Befehlsketten mit klaren Strukturen. Darum wirst du die komplette Mission leiten und hast nach mir und Yamato als Leiter der ANBU die Befehlsgewalt.“ „Ich?“, erwiderte der Hyuuga überrascht. „Ich habe auch eher mit Kakashi gerechnet.“, warf Yamato ein. „Sind sie sich sicher, Hokage-Sama?“ „Ist das jetzt eine Art Gemeinschaftshobby meine Befehle anzuzweifeln?“, gab der Blonde genervt von sich.
 

„Kakashi hat sich in den letzten Jahren hauptsächlich mit der Ausbildung von jüngeren Shinobi beschäftigt. Neji hingegen war ausschließlich als ANBU-Captain aktiv. Er hat die frischere Erfahrung in diesem Metier. Dementsprechend ist er hier die bessere Wahl. Du hast damit doch kein Problem, oder Kakashi?“ „Nein, natürlich nicht, Hokage-Sama.“ Der Grauhaarige sagte das zwar, aber in seiner Stimme schwang deutliche Enttäuschung. Er war nach der Zeit unter Narutos Vater immer der Leiter bei Missionen gewesen.
 

In solchen Situationen hasste der Uzumaki seinen Job als Hokage. Gerade an diesem Tag musste er eine Reihe von ungeliebten Entscheidungen treffen. Seine Frau sah ihn ebenfalls noch angesäuert an. Zu seiner Erleichterung wechselte Sai nun das Thema. „Vergessen wir nicht jemanden? Wenn Arashi, Kojiro und Sensei Kakashi allesamt an dieser Mission teilnehmen, was ist dann mit Sanari?“ „Für sie habe ich schon eine andere Aufgabe geplant.“, sagte der Kage.
 

Genau diese Aufgabe verursachte bei der Silberhaarigen einige Bauchschmerzen, als sie am nächsten Morgen in Narutos Büro stand.

Lügen

So, nach ausiebigen Kritiken eurerseits bin ich wieder dran, euch mit einem neuen Chap zu beliefern ^^. Viel Spaß und nochmals Thx for Kommis.
 

64. Lügen
 

Sanari sah zugleich überrascht und ein wenig beklommen in Narutos Gesicht. „Gibt es ein Problem? Sagt dir der Job etwa nicht zu? Immerhin wird nicht vielen deines Alters solch eine verantwortungsvolle Aufgabe gegeben.“ „Nein, ich fühle mich geehrt, dass sie mir solch einen wichtigen Job zutrauen, Hokage-Sama.“, versicherte die Hatake. „Ich habe so etwas nur nicht erwartet. Es wird für mich anfangs zwar etwas ungewöhnlich sein, aber ich fühle mich der Aufgabe gewachsen.“ „Das ist gut zu hören.“
 

Genau in diesem Moment klopfte es an der Tür. „Oh, sie scheinen hier zu sein. Das trifft sich ja gut.“, sagte der Blonde und rief die Ankömmlinge herein. Es waren Hidate, Shenji und Kaero, die sich vor dem Hokage aufstellten. „Sie haben uns hergerufen, Hokage-Sama?“, fragte der Blauhaarige. „Ja, ihr habt ja sicherlich mitbekommen, dass sich eure Senseis Sai und Lee in letzter Zeit nur selten um euch kümmern konnten und das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Damit ihr aber nicht aus der Übung kommt, habe ich für einen Ersatz gesorgt.“ Er deutete auf die Silberhaarige.
 

„Sanari?“, entkam es Shenji fragend. „Von nun an Sensei Sanari für euch.“, verbesserte der Uzumaki den Genin. „Ist es nicht üblich, dass Jounin die Ausbildung der Genin übernehmen?“ „Hör auf dich zu beschweren, Shenji!“, ging Kaero dazwischen. „Wir sollten eher froh sein, dass mein Vater uns die Möglichkeit gibt, auch wieder Missionen über den D-Rang zu absolvieren.“ Seine beiden Kameraden trauten ihren Ohren nicht. Es war für sie eine absolute Neuheit, dass der Blonde eine Entscheidung seines Vaters verteidigte. Naruto hingegen war nicht wirklich überrascht.
 

Er hatte bei der Bestrafung seines Sohnes sehr viel Milde walten lassen. Kaero war lediglich für zwei Wochen suspendiert worden, weil er einen verbotenen Bereich Konohas betreten hatte. Das sollte Danzou ruhig stellen. Weiterhin war dem jungen Uzumaki klar, dass das die Chance war, die der Rokudaime angesprochen hatte. Er würde einen Teufel tun und die verstreichen zu lassen. Der Kampf mit Nibi hatte zu mindestens einen positiven Effekt. Kaero hatte erkannt, dass seine Taten schwere Konsequenzen haben konnten. Er konnte auch nicht ewig wie ein kleiner Junge nach Aufmerksamkeit suchen. Andernfalls würde er nie zu seinem Bruder aufschließen können.
 

Nach kurzer Pause erwiderte der Hyuuga schließlich: „Ich will nicht undankbar klingen oder Sanaris Fähigkeiten herunterspielen, aber ich möchte wirklich etwas von meinem Sensei lernen. Sanari ist als Genjutsu-Nutzer ein völlig anderer Typ als ich und noch dazu ein Chuunin.“ „Lass mich dir eine Frage stellen: Glaubst du, dass du in einem Kampf gegen Sanari eine Chance hast?“ „Ja, unter den richtigen Umständen.“ „Eines kann ich dir prophezeien, Shenji.“, sagte Naruto ernst. „Mit dieser arroganten Einstellung wirst du nicht lange leben. Ich gehe davon aus, dass du Sanari bei den Chuunin-Examen gesehen hast. Dann müsstest du auch wissen, dass sie eine der stärksten Kunoichis ist, die Konoha zu bieten hat. Ungeachtet ihres offiziellen Status als Chuunin ist sie ein B-Rank-Shinobi, also auf dem gleichen Niveau wie ein durchschnittlicher Jounin.“ „Ich danke ihnen für ihr Lob, Hokage-Sama.“, unterbrach die Hatake. „Aber sie müssen mich nicht verteidigen.“
 

Sie ging zu Shenji hinüber und legte ihre Hand auf dessen Schulter. „Obwohl mir deiner Meinung nach die Eignung eines Senseis fehlt, hoffe ich doch auf eine gute Zusammenarbeit.“ Anschließend ging sie an ihm vorbei und in Richtung Tür. Der Dunkelhaarige sah ihr kurz nach, wurde aber dann von einem zischenden Geräusch abgelenkt. Er schaute an sich hinunter und bemerkte fassungslos, wie sein gesamter Körper mit brennenden Explosionssiegeln übersät war. Panisch versuchte er, die Siegel mit Handbewegungen zu löschen, aber ohne Erfolg. Die Siegel brannten herunter und der Hyuuga dachte, er würde in Stücke gerissen werden. Eine Sekunde später stand er jedoch unversehrt im Büro. Sein Herzschlag und Atem rasten und kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. Sanari war derweil an der Tür angekommen. „Ich muss ihnen noch einmal danken, Hokage-Sama. Ich hatte erst meine Zweifel, aber nun bin ich davon überzeugt, dass die Aufgabe genau die Richtige für mich ist.“ Danach verließ sie den Raum.
 

Naruto begann unterdessen zu lachen, nur um im nächsten Moment wieder einen unmissverständlichen Ton anzuschlagen: „Lächerlich! Du kannst nicht einmal eines ihrer schwächsten Genjutsus brechen und denkst, dass du sie besiegen kannst? Komm von deinem hohen Ross herunter, Shenji! Sie ist jedem von euch in fast jeder erdenklichen Art und Weise überlegen. Ich fange an zu bereuen, dass ich dich mit dem C-Rank eingeschätzt habe, denn scheinbar müsstest du eigentlich nochmal die Schulbank in der Akademie drücken.“ Der Genin sagte keinen Ton mehr. Er war absolut sprachlos.
 


 

Diesen Zustand teilten mehrere Stunden später Dutzende von Shinobi im Versammlungssaal. Naruto hatte gerade die Konoha-Nin über die bestehende Gefahr aufgeklärt. Es war so still, dass man eine Stecknadel fallen hören konnte. Unglaube und Angst bestimmten die Stimmung im Raum. Kojiro war der Erste, der diese unangenehme Atmosphäre durchbrach: „Was, was soll das heißen? Akatsuki wurde doch schon vor langer Zeit von ihnen zerschlagen, Hokage-Sama.“ „Wie gesagt, scheinbar hat ein unbekanntes Mitglied überlebt und ist untergetaucht. Diese Person greift uns jetzt mit den Bijuus an. Der Angriff von Shukaku auf dem Sommernachtsfest war wohl ebenfalls das Werk dieser Person. Wirkliche Erkenntnisse habe ich aber erst gestern erhalten.“, log der Blonde. „War dieser Nibi gegen den sie gestern gekämpft haben eines der stärksten Bijuus?“, wollte der Kanirate wissen. „Nein, laut unseren Informationen gehörte es eher zu den Schwächsten.“
 

Der Chuunin wurde kreidebleich und es ging nicht nur ihm so. In vielen Köpfen hatte sich das Bild des halbtoten Kage eingebrannt. „Wir sollten hier keine voreiligen Schlüsse ziehen.“, riet Kakashi. „Natürlich war Nibi extrem stark. Ich habe selbst gegen es gekämpft und kann das gut einschätzen. Unter normalen Umständen wäre es allerdings nicht in der Lage gewesen, den Hokage so stark zu verletzen. Es war vielmehr Kaero Uzumakis Beteiligung an diesem Kampf, der die Situation so eskalieren ließ. Das sollte auch ein Beispiel für die restlichen Konoha-Nin sein. Mit der Ausnahme des Hokage würde Niemand in diesem Raum alleine eine Chance gegen eines dieser Monster haben. Solltet ihr also auf einen Jinchurriki treffen, sollte keiner den Helden spielen und es individuell angreifen. Wir haben den Vorteil, dass wir es durchaus in Gruppen bekämpfen können.“
 

„Ich stimme Kakashi hier in allen Belangen zu.“, sagte Naruto. „Ohne Kaeros Mitwirkung wäre der Kampf für mich sehr viel einfacher gewesen, aber ich bin auch kein Gott. Die kommenden Bijuus könnten schwere Opfer fordern. Darum ist unser Hauptziel die Prävention von weiteren Angriffen. Deshalb werden ab morgen zwei ANBU-Teams unter der Leitung von Kakashi Hatake und Neji Hyuuga nach Hinweisen im Feuerreich suchen. Die Details kläre ich später mit den Mitgliedern. In diesem Zusammenhang habe ich den Kazekage mit einem Brief über die neuen Erkenntnisse informiert und erwarte Sunas Unterstützung in diesem Fall.“
 

„Aber was ist, wenn die ANBU-Teams weitere Angriffe nicht verhindern können?“, fragte Danzou. „Ist das nicht offensichtlich? Wenn es wirklich dazu kommt, dann werden wir kämpfen und sie bezwingen.“ „Sie klingen da ja ziemlich zuversichtlich, obwohl gestern ein Desaster nur knapp abgewendet wurde.“ Der Greis sah hier seine Möglichkeit, Zweifel vor allem unter den jungen Konoha-Nin zu säen und auf den ersten Blick schien er damit Erfolg zu haben.
 

„Du überrascht mich, Danzou. Du lebst schon weitaus länger hier als ich und erkennst immer noch nicht, wo du dich genau befindest? Konoha ist das stärkste Ninja-Dorf der Welt! Das liegt in erster Linie nicht an mir, den zurückliegenden Hokagen oder anderen starken Shinobi. Es ist die Ideologie des Willen des Feuers, die seit der Gründung Konohas in den Herzen der Konoha-Nin innewohnt und sie stärkt. Ich weiß, dass viele unter uns sich vor der ungewissen Zukunft fürchten, aber ich bin mir absolut sicher, dass wir auch diese Krise überstehen werden, wenn wir zusammenstehen und am Willen des Feuers festhalten. Du kannst mich gerne an dieser Prognose messen, Danzou, denn ich bin liebend gern bereit, mein Leben für diesen Glauben aufs Spiel zu setzen! In seiner über 100 Jahre langen Geschichte ist dieses Dorf noch nie gefallen und das wird sich auch in der Zukunft verdammt nochmal nicht ändern!“
 

Eine Welle der Zustimmung breitete sich unter den Anwesenden aus. Der Hardliner erwiderte nichts. Naruto hatte den Spieß umgedreht und seine Position noch weiter gestärkt. Wenn er etwas als Anführer wirklich gut konnte, dann war es andere zu motivieren und neue Hoffnung zu wecken. Der Blonde beendete danach die Versammlung. Währendem die meisten Shinobi den Raum verließen, sammelten sich die Mitglieder der beiden ANBU-Teams vor dem breiten Tisch des Rokudaime. Der wiederum stand auf und ging auf Arashi und Kojiro, die gerade gehen wollten, zu. „Ihr Beide bleibt bitte auch.“ Die Chuunin sahen sich fragend an. Der Rothaarige blickte als nächstes zu seiner Mutter, die sich nun erhob. „Entschuldigt mich bitte, aber im Krankenhaus stapelt sich bereits ein Haufen Papierkram. Ihr braucht mich für die Missionsbesprechung ja nicht unbedingt. Ich darf doch gehen, oder, Hokage-Sama?“
 

„Sicher.“, erwiderte er augenrollend. Nun kapierte Arashi gar nichts mehr. Sakura war die Einzige in Konoha, die Naruto niemals bei seinem Titel nannte. Die Mitglieder des engsten Kreises verstanden hingegen sofort die Anmerkung an das gestrige Treffen. Die Rosahaarige war immer noch sauer. In Dingen, die ihre Kinder betrafen, konnte sie unangenehm nachtragend sein. So wie es aussah, konnte sich der Blonde schon auf eine weitere Nacht auf der Couch vorbereiten. Er hatte jedoch Wichtigeres zu tun und schob das Thema vorerst beiseite.
 

Er wandte sich an die Chuunin: „Ihr Beide werdet euch sicherlich wundern, warum auch ihr hier bleiben solltet.“ Die Jungs nickten. „Der Grund dafür ist simpel. Ihr werdet ebenfalls an der Mission teilnehmen. Arashi in dem Team unter Neji und Kojiro in Kakashis Team.“ „Was? Wir sollen ANBUs werden und mitkommen?“, fragte Arashi entgeistert. „Alle restlichen Mitglieder der Mission gehören zur absoluten Elite Konohas und wir sind gerade einmal Chuunin.“ „Es ist nicht zu bestreiten, dass du und Kojiro noch nicht ganz auf dem gleichen Niveau wie der Rest seid, aber das heißt noch lange nicht, dass ihr ihnen im Weg stehen würdet. Gerade du wirst primär wegen deiner medizinischen Fähigkeiten mitgeschickt.“
 

„Was ist mit mir?“, entkam es dem Kanirate. „Nun, ehrlich gesagt gibt es noch stärkere Konoha-Nin, die ich hätte einsetzen können, aber A-Rang-Shinobi sind auch in Konoha rar. Ich kann den Schutz des Dorfes nicht vernachlässigen. Nichtsdestotrotz bist du durch deine Taijutsu-Stärke sehr gut mit Lee und deinem restlichen Team kompatibel. Ich werde aber nichts beschönigen. Obwohl sie vornehmlich der Informationsbeschaffung dient, ist diese Mission extrem gefährlich und deshalb eure Erste des S-Ranges. Solltet ihr Zweifel haben, dieser Aufgabe gewachsen zu sein, werde ich für Ersatz sorgen. Meine Entscheidung ist ohnehin nicht auf ungeteilte Zustimmung gestoßen.“ *Deswegen hatte Mama also eine so eisige Stimmung. Sie war garantiert dagegen.*, dachte der Rothaarige.
 

„Also nehmt ihr die Mission an?“ „Meine Antwort kennst du bereits.“, erwiderte Arashi grinsend. „Wenn du glaubst, dass ich bereit dafür bin, dann vertraue ich deiner Einschätzung.“ „Dem kann ich nichts hinzufügen.“, pflichtete Kojiro bei. „Sehr gut.“, sagte der Blonde erfreut. „Die Mission startet morgen um Neun Uhr. Das wäre dann erst mal alles.“ Die acht Konoha-Nin brachen am nächsten Tag wie geplant auf.
 


 


 

Mehrere ruhige Wochen zogen ins Land. Es gab weder neue Erkenntnisse, noch Vorfälle. Sakura hatte sich wenige Tage nach Arashis Abreise schließlich beruhigt und konzentrierte sich nun vor allem auf Alexas Ausbildung. Kaero hatte im Anschluss seiner Suspendierung die Arbeit mit seinem neuen Team aufgenommen. Viele erkannten ihn dabei kaum wieder. Er war jetzt weitaus disziplinierter und professioneller. Sein ziemlich schlechter Ruf verbesserte von Tag zu Tag und langsam waren die Leute bereit, die Vorkommnisse des Kampfes gegen Nibi zu vergessen.
 

Damit blieb noch Hitomi, die momentan mit Abstand Unglücklichste der Uzumaki-Familie. Sie durchlief nun schon seit vielen Wochen ein Sharingan-Training mit Naruto und es missfiel ihr zusehends. Zum Einen verursachte das lange Benutzen des Sharingans starke Kopfschmerzen, zum Anderen war der Kage als Sensei bedeutend strenger als sonst. Naruto fasste sie als Trainer zwar verglichen zu seinen anderen Kindern fast schon mit Samthandschuhen an, aber in Hitomis Augen war er immer noch harsch. Sie war es einfach gewohnt, von ihren Vater verwöhnt zu werden. Dazu kam noch, dass der Blonde zwar immer weniger Zeit für sie hatte, aber trotzdem auf das fast tägliche Training bestand.
 

Wenigstens heute wollte sie mal einen Tag auf das Training verzichten, weil sie sich mit ihrer Freundin Reika treffen wollte. Da sie ohnehin in der Nähe des Hokage-Turmes war, beabsichtigte sie gleich mit ihren Vater reden. Wie es der Zufall so wollte, kam Naruto ihr auf dem Weg in sein Büro entgegen. Er schien angespannt und in Eile zu sein. Das war ein Zustand, in der sie ihn in letzter Zeit oft sah. Er stutzte, als er seine Tochter erblickte. „Hitomi? Wolltest du zu mir?“ „Ja, ich habe eine Frage.“, begann sie. „Ist es sehr wichtig? Ich bin gerade etwas unter Zeitdruck.“ „Ja, ich wollte nur kurz-“ „Hokage-Sama!“, unterbrach eine Kunoichi die Schwarzhaarige. „Die Vertreter Ame- und Otogakures erwarten sie bereits.“ „Verstehe. Hör zu, Schatz. Wir reden später, okay?“ „Was auch immer.“, entwich es ihr beleidigt. Der Blonde hob kurz eine Augenbraue. „Na schön, wir sehen uns ja nachher bei deinem Training.“ Mit diesen Worten zog er von dannen.
 

Hitomi stapfte hingegen sauer davon. „Du siehst nicht gerade glücklich aus, Hitomi Uzumaki.“, sagte eine Stimme. Die Schwarzhaarige schreckte auf und blickte zum Ursprung der Stimme. Es war ein Mann, den sie noch nie gesehen hatte. Er war sehr alt und trug an seinem Kopf und rechten Arm Verbände. „Wer sind sie und woher kennen sie meinen Namen?“ „Mein Name ist Danzou und ich bin ein Freund deiner Eltern. Daher kenne ich dich auch. Also was bedrückt dich, Kleines?“ Sie zögerte zunächst, weil der Mann eine seltsame Aura ausstrahlte, aber auf der anderen Seite war ein Zuhörer genau das, was sie jetzt brauchte und er war ja auch scheinbar ein Freund der Familie.
 

„Es geht um meinen Dad: Er hat schon seit Wochen keine Zeit für mich. Die Einzige Ausnahme ist mein Training mit dem Sharingan. Anstatt diese Trainingseinheiten aber auch mal ausfallen zu lassen, um mit mir Zeit zu verbringen, muss ich fast täglich diese anstrengenden Übungen machen. Manchmal kommt es mir fast so vor, als ob mein Umgang mit dem Sharingan wichtiger für ihn wäre als ich selbst.“ „Naja, sein Verhalten ist doch verständlich. Schließlich war dein Sharingan der Hauptgrund für deine Adoption. Deine Gabe ist ein großer Vorteil für unser Dorf und das weiß auch dein Vater. Ohne diese angeborene Fähigkeit wärst du nie in den Uzumaki-Clan eingegliedert worden.“ Der Greis konnte richtig mit ansehen, wie die Gesichtszüge der kleinen Schwarzhaarigen einfroren. „Oh, wusstest du das gar nicht?“, fragte der Hardliner gespielt überrascht. Hitomi schüttelte nur geschockt mit den Kopf. „Entschuldige, da habe ich wohl zu viel gesagt, aber hast du dich dann nie gefragt, warum dich der Hokage so einfach aufgenommen hat? Ich meine, deine Vergangenheit ist wirklich schrecklich und er hat bekanntermaßen ein großes Herz, aber das sind doch noch lange keine Gründe für eine Adoption. Du bist letztlich auch sein einziges nicht leibliches Kind.“
 

Die Uzumaki antwortete nichts. An dem, was Danzou sagte, war für sie durchaus etwas Wahres dran. Sie war selbst völlig erstaunt über Narutos Angebot gewesen, sie in seine Familie aufzunehmen. Damals waren ihr die Gründe auch nicht wichtig gewesen, sie war einfach nur überglücklich gewesen, dass sie Menschen gefunden hatte, die sie akzeptierten. Jetzt aber zu erfahren, dass es wahrscheinlich nie um sie selbst ging, war für sie extrem erschütternd. Dennoch wollte sie den Worten des Greises nicht so einfach Glauben schenken, sondern es selbst prüfen.
 


 

Am frühen Nachmittag trafen sich Naruto und Hitomi auf ihrem üblichen Trainingsplatz. In den letzten Tagen bestand das Training vor allem darin, dass die Schwarzhaarige den blitzschnellen Bewegungen ihres Vaters mit Hilfe ihres Sharingan folgen sollte. Die ersten Minuten lief das Training wie gewohnt, aber auf einmal deaktivierte sie ihr Doujutsu. Der Blonde bemerkte dies und blieb stehen. „Ist alles in Ordnung, Schatz?“ „Ich will nicht mehr trainieren.“ „Wieso? Wir haben doch gerade einmal angefangen.“ „Na und? Ich wollte ohnehin nicht hier sein, sondern mich mit Reika treffen.“ Dem Blonden ging jetzt ein Licht auf. „Das wolltest du mir heute Vormittag sagen, oder?“ „Allerdings, aber du hörst ja nie zu!“, warf sie ihm vor. Der Kage seufzte und kratzte sich am Kopf.
 

„Na schön, beenden wir das Training heute ausnahmsweise hier. Es bringt ja nichts, wenn du nicht mit dem Herz bei der Sache bist, aber dafür erwarte ich morgen wieder deine normale Motivation.“ „Darüber wollte ich sowieso mit dir reden. Ich will das Training ganz und gar abbrechen.“ „Was? Was ist los?“ „Das Training ist für mich anstrengend. Ich bekomme ständig Kopfschmerzen. Außerdem habe ich keine Zeit dafür.“ „Du hast keine Zeit? Ich habe ein paar mehr Verpflichtungen als du und finde trotzdem die Zeit hierfür. Das sieht dir nicht ähnlich, Hitomi. Ich verlange wirklich nicht viel von dir, aber dieses Training ist ein Muss.“ „Ich will aber nicht!“, entgegnete sie vehement. „Keine Widerrede! Du erkennst es vielleicht noch nicht selbst, aber die Kontrolle über das Sharingan ist sehr wichtig und nur zu deinem Besten. Wir wollen schließlich nicht, dass sich so etwas wie mit Kai Hyuuga wiederholt.“
 

Der Schwarzhaarigen war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Die Tatsache, dass ihr Vater so stur an dem Training festhielt bestätigten ihre Befürchtungen. „Das ist also deine Begründung, ja? Es ist nur zu meinem Besten? Das ich nicht lache! In Wirklichkeit willst du mich nur trainieren, damit du mich später benutzen kannst. Sei wenigstens ehrlich, du Lügner!“ „Ich warne dich, Fräulein! Nicht in diesem Ton!“, befahl Naruto bestimmt. Er wusste gar nicht, wie ihm geschah, aber es ging noch weiter. Hitomis folgende Antwort ging ihm durch Mark und Bein: „Du hast mir gar nix zu sagen! Du bist schließlich nicht mein Vater, sondern nur ein Typ, der scharf auf mein Sharingan ist!“ Der Blonde konnte seine Gefühlswelt kaum einordnen. Sie lag irgendwo zwischen Niedergeschlagenheit, Überraschung und Wut.
 

Er war gelinde gesagt verdammt sauer. Er kannte die Hintergründe nicht, aber für ihn war Hitomi in diesem Moment einfach nur undankbar. Vor ihm stand ein Mädchen, das er aus einem Alptraum befreit und ein Heim, Kleidung, Nahrung und vor allem Zuneigung gegeben hatte. Er hatte sie fast sofort in sein Herz geschlossen und sie lieben gelernt. Dennoch lagen ihm nun Wörter auf der Zunge, die er auf keinem Fall aussprechen wollte. Darum wandte er sich von ihr ab. „Ich weiß nicht, was hier gerade abgeht, aber ich habe keinen Nerv für dieses Theater und wirklich Besseres zu tun. Ich schlage vor, dass du dich erst mal beruhigst und wir dann später zu Hause darüber reden. Ich rate dir aber, dass du dann ein anderes Verhalten an den Tag legst, sonst ziehe ich nämlich andere Saiten auf!“ Anschließend verschwand er.
 

Hitomi dachte gar nicht daran, in die Uzumaki-Residenz zurückzukehren. Sie wollte einfach nur weg, aber sie wusste nicht wohin. So lief sie stundenlang ziellos umher. Zu allem Überfluss hatte sich der blaue Himmel mit dunklen Wolken zugezogen und ein starker Regen setzte ein. Sie brauchte ein paar Minuten, um einen Schutz vor dem Regen zu finden. Klitschnass setzte sich unter einen großen Baum. Sie wusste nicht mehr weiter und ihr war bitterlich kalt. Fragen über Fragen spukten in ihrem Kopf herum. Sollte sie Konoha verlassen? Wenn ja, wo sollte sie hingehen? In ihr altes Dorf, wo sie gepeinigt und gemieden wurde? Ausgeschlossen. Sie war verzweifelt. Viele Jahre lang war sie durch die Hölle gegangen bis sie einen Ort fand, wo sie wirklich Leben wollte, nur um zu erfahren, dass sie dort nur benutzt wurde. Danzous Lügengestrick ließen ihre mühsam aufgebaute neue Welt in sich zusammenstürzen. Sie konnte nicht mehr und brach in Tränen zusammen.
 

Sie brauchte gut eine Stunde, um sich halbwegs wieder zu beruhigen. Der Regen ließ aber keineswegs nach, sondern wurde sogar noch heftiger und wandelte sich in einen monsunartigen Schauer. Langsam wurde es jedoch dunkel und die Temperaturen sanken beträchtlich. Sie konnte dort unmöglich die Nacht verbringen. Darum entschied sie sich, nach einem anderen, wärmeren Unterschlupf Ausschau zu halten. Sie kam nach kurzer Zeit zu einer Brücke, die über den Fluss führte, der durch Konoha führte. Dieser hatte sich durch die Regenfälle in einen reißenden Fluss entwickelt. Sie lief schnell über die Überführung und da passierte es. Sie rutschte auf dem nassen Holz aus und verlor das Gleichgewicht. Sie versuchte sich noch am Geländer festzuhalten, aber sie verfehlte es knapp und stürzte in den Fluss.
 

Die Schwarzhaarige war an sich eine gute Schwimmerin, aber bei der enormen Strömung waren ihre Fähigkeiten nutzlos. Immer wieder wurde sie durch aufkommende Wellen unter Wasser gedrückt. Ihr Körper kühlte immer weiter ab. Sie verlor mit der Zeit die Kraft, um gegen die Fluten anzukämpfen und wurde schließlich ohnmächtig.

Tyrannei

Es hat zwar wieder etwas länger gedauert, aber dafür ist das folgende Chap ein wenig mehr als 4000 Wörtern auch wieder ausführlicher. Ich hoffe es gefällt^^.
 

65. Tyrannei
 

Um Hitomi herum war es schwarz wie die Nacht und bitterlich kalt. Die einzige Wärme, die sie spürte, war ein heißer Hauch, der ihre Lungen füllte. In Abständen merkte sie, wie ein starker Druck gegen ihre Brust erzeugt wurde. Sie spürte, wie Flüssigkeit ihre Luftröhre hochgespült wurde. Im nächsten Moment spukte sie eine große Menge Wasser aus und kam langsam zu sich. Sie öffnete ihre Augen und nahm ein verschwommenes gelbes Bild wahr. Über ihr beugte Naruto, der sie besorgt ansah. Als sie sich langsam aufsetzte, wurde sie von seinen Armen umschlungen. „Gott sei Dank, Gott sei Dank.“, entkam es ihm schluchzend.
 

Er löste sich kurze Zeit später von ihr und lehnte sich an einen Baum, der den Beiden Schutz vor dem immer noch prasselnden Regen spendete. Er war genauso klitschnass wie sie, aber sie konnte trotzdem etwas für sie Erstaunliches erkennen. „Weinst du etwa?“, fragte sie verdutzt. „Ja.“, gab er zu. „Ich hätte dich nie alleine lassen dürfen. Es war reines Glück, dass ich dich in den Fluten entdeckt habe. Ich dachte schon, ich hätte dich verloren.“ „Ist dir das Sharingan so wichtig, dass dich die Gefahr des Verlustes sogar zu Tränen rührt?“ „Wen kümmert denn dein Sharingan? Es geht hier um dich!“, sagte er energisch und packte sie bei den Schultern. „Hör zu, Schatz. Ich habe keine Ahnung, was mit dir los ist, aber du bist mir viel wichtiger als deine Fähigkeiten.“ „Dann beantworte mir eine Frage. Warum hast du mich damals so plötzlich adoptiert? Hatte es etwas mit meinem Sharingan zu tun?“
 

Der Blonde seufzte. „Ich werde dich nicht anlügen. Es war ein Faktor. Es ging aber weniger direkt um dein Sharingan, sondern um die Familie, aus der du entspringst. In dir fließt das Blut des Uchia-Clans, einer Familie, die lange Zeit eine wichtige Rolle in Konoha gespielt hat. Unglücklicherweise hatten viele Uchias die Angewohnheit, vom richtigen Weg abzukommen und in Hass zu leben. Mein bester Freund in meiner Jugend, Sasuke Uchia, schlug ebenfalls diesen Pfad ein und verließ unser Dorf. Ich habe jahrelang verzweifelt versucht, ihn zurückzuholen, aber ich versagte. Schließlich nahm er sich selbst das Leben. Diese Erfahrung hat mich sehr geprägt und du hast mich daran erinnert. Ich wollte mit aller Kraft verhindern, dass du genauso endest.
 

Das war aber nur ein Motiv für meine damalige Entscheidung. Der Hauptgrund war eine tiefe Verbundenheit, die ich dir gegenüber fühlte. Du musst nämlich wissen, dass ich eine ähnliche Kindheit wie du durchlebt habe. Ich kenne teilweise den Schmerz, den du ertragen musstest und wollte dir ein besseres Leben ermöglichen, so wie es andere Menschen bei mir getan haben. Diese Verbundenheit wuchs über die Zeit noch weiter an und entwickelte sich zu etwas noch Stärkeren. Ich habe den Entschluss, dich zu adoptieren, nie bereut, weil du zu einem unersetzbaren Teil meines Lebens geworden bist. Ich liebe dich und es macht für mich auch keinen Unterschied, ob du mein leibliches Kind bist oder nicht. Du bist für mich kein Stück weniger Wert als deine Geschwister.“
 

Hitomi sah ihren Vater eindringlich an. Sie war verwirrt, denn sie wusste, dass Naruto garantiert die Wahrheit sagte. Das konnte sie in seinen Augen sehen, aber trotzdem gingen ihr noch so viele Fragen durch den Kopf. „Das verstehe ich nicht. Wenn dir so viel an mir liegt, warum hast du dann auf mein anstrengendes Training bestanden, obwohl ich es nicht leiden kann?“ „Zunächst muss ich dir eines sagen: Nur weil ich etwas von dir verlange, was dir eventuell missfällt, heißt das noch lange nicht, dass ich dich nicht mehr lieb habe. Ich tue dies nie grundlos. Das hast du bis jetzt noch nicht so gespürt, weil ich und deine Mama viel Rücksicht genommen haben, aber dein Leben im Uzumaki-Clan bringt auch ein paar Verpflichtungen mit. Eine dieser Verpflichtungen ist das Erlangen der Kontrolle über das Sharingan. Es geht mir dabei natürlich nicht darum, deine Fähigkeiten später zu benutzen. Wenn es dich glücklicher macht, musst du nicht einmal eine Kunoichi werden und kannst stattdessen einen anderen Beruf lernen.
 

Die Kontrolle des Sharingan soll vielmehr deinem Schutz dienen. Ich kenne das Gefühl, eine Macht zu haben, die man nicht kontrollieren kann. Es ist beängstigend. Der Vorfall mit Kai Hyuuga hat dich tagelang traurig gestimmt und ich will, dass sich so etwas nicht wiederholt. Vielleicht habe ich das nicht klar gemacht und war generell durch meine momentane Anspannung zu uneinsichtig. Das tut mir Leid, es hätte nicht soweit kommen dürfen. Kannst du mir nochmal verzeihen, Schatz?“ Die Schwarzhaarige nickte stumm, als Naruto sein einziges noch trockenes Kleidungsstück, seinen langen Mantel, um sie legte. „Bitte entschuldige dich nicht.“, entkam es ihr beschämt. „Es ist meine Schuld. Ich hab das alles falsch verstanden und so viele schlimme Dinge zu dir gesagt. Die Worte deines Freundes haben mich völlig verwirrt und alles in Frage gestellt, was ich zuvor geglaubt habe.“ „Einer meiner Freunde? Von wem sprichst du?“ „Ich weiß nicht mehr wie er hieß, aber es war ein alter Mann mit vielen Verbänden.“ „Danzou.“, entwich es ihm kaum hörbar. „Ja genau, so hieß er.“
 

„Du wirst diesem Mann nie wieder zu nahe kommen, verstanden?“ „Ich, äh-“ „Hast du mich verstanden, Hitomi?“ „Hai.“, erwiderte sie. Die Stimme des Blonden hatte sich schlagartig geändert. Sie hatte keine Ahnung, warum ihr Vater plötzlich einen so scharfen Ton angeschlagen hatte, aber sie tat gut daran einfach zu gehorchen. Irgendwie verursachte die aufkommende Atmosphäre bei ihr eine Gänsehaut. Deshalb war sie umso erleichterter, als im nächsten Moment um die beiden herum gut ein Dutzend von Shinobi landeten. Es waren alles Ninjas, die Naruto nahestanden und auf der Suche nach der Uzumaki das Dorf durchkämmt hatten. Unter ihnen war natürlich auch Sakura, die sofort auf ihre Tochter und sie in ihre Arme schloss. „Was machst du denn für Sachen, Schatz? Wir sind fast gestorben vor Angst.“ „Tut mir leid, Mama.“ „Schon gut, Hauptsache ist, dass du in Sicherheit bist. Ein Glück, dass du sie gefunden hast, Schatz.“, sagte sie an ihren Mann gewandt und stutzte sogleich, weil er seinen Blick zu Boden richtete und sie durch seine herunterhängenden Haare sein Gesicht nicht erkennen konnte.
 

„Alles in Ordnung?“ „Bring Hitomi nach Hause, Sakura. Ich komme dann später nach.“ „Was? Warum?“ „Tu es einfach!“, presste der Blonde durch seine zusammengebissenen Zähne hervor. Zum ersten Mal baute er Blickkontakt auf und die Rosahaarige wich merklich ein Stück zurück. Den Gesichtsausdruck, den er ihr jetzt zeigte, hatte sie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen. Man konnte Naruto immer leicht ansehen, ob er miesgelaunt oder sauer war, aber dieses Mal ging es über normale Wut weit hinaus. Seine Gesichtszüge hatten sich verzogen und der Ausdruck ähnelte mehr einem Raubtier als einem Menschen. Das Aussehen war aber nicht das Einzige, was sich gewandelt hatte. Auch sein Chakra-Fluss war unregelmäßig geworden und das konnte jeder erwachsene Shinobi spüren. Jede Pore seines Körpers kochte vor Wut. Zu oft hatte er seinen Zorn Danzou gegenüber heruntergeschluckt. Seine nervenden Kommentare hatte er nie an sich herankommen lassen und selbst die Machenschaften um Arashi und Kojiro konnte er irgendwie ertragen, aber dieses Mal wäre seine Tochter auf Grund von Danzous Spielchen fast gestorben. Das war etwas, das der Uzumaki einfach nicht mehr billigen konnte. Er hatte den Greis gewarnt und nun würde er für seine Taten büßen.
 

Sakura hingegen nahm Hitomi auf ihren Arm. „Komm, Schatz. Wir gehen schon einmal vor und ich mache dir was Schönes zu Essen. Das wird dich wieder aufwärmen.“ Die restlichen Shinobi sahen sie erstaunt an. Sie hatten eigentlich damit gerechnet, dass sie die Aufforderung nicht so einfach akzeptieren würde, sondern ihm stattdessen ordentlich Contra gibt. Das wäre normalerweise auch so gewesen, aber das war keine normale Situation, soviel wusste sie. Sie kannte die Hintergründe noch nicht, aber es war mit Sicherheit etwas, das ihre Tochter nicht hören oder sehen sollte. Darum schob sie ihren Stolz beiseite und verschwand zusammen mit der Schwarzhaarigen.
 

Kurz danach erhob sich auch Naruto und schritt wortlos an den Anderen vorbei. Die Konoha-Nin machten fast schon instinktiv Platz, denn sein Gesamteindruck hatte etwas Furchteinflößendes. Lediglich Shikamaru konnte sich durchringen, das Wort zu erheben: „Was ist hier überhaupt vorgefallen?“ „Hitomi wäre beinahe ertrunken. Wie sich herausstellte, steckt Danzou hinter der gesamten Sache. Er hat ihr die unsinnigen Lügen eingeflößt, von denen ich euch vorhin erzählt habe.“ „Dieses Schwein.“, entkam es Ino. Der Kage ließ diese Anmerkung unkommentiert und ging weiter. „Was haben sie jetzt vor, Hokage-Sama?“, fragte der Nara. „Ist das nicht offensichtlich?“, begann der Uzumaki. „Ich bring ihn um.“ Die Augen der Anwesenden weiteten sich. Der Blonde sprach diesen Satz mit einer solchen Ernsthaftigkeit aus, sodass jeder sofort wusste, dass das keine leeren Worte waren.
 

„Das können wir nicht zulassen.“, sagte Shikamaru. Naruto schenkte dem Jounin keine Beachtung und ging weiter. Er kam jedoch nicht weit. Um seinen Körper legten sich dicke Holzbalken, die ihn fesselten. „Heh, es ist euch hoffentlich klar, dass ihr gerade mit eurem Leben spielt.“, sagte er bedrohlich. Er warf einen Blick über seine Schulter und schaute zu Yamato, der ein Fingerzeichen hielt. Der ANBU-Leiter wich zwar dem stechenden Blick aus, aber er hielt dennoch eisern an seiner Technik fest. Der Kage richtete seine Aufmerksamkeit zu Shikamaru der sich vor ihm aufstellte. „Wir verstehen alle ihre Wut, Hokage-Sama, aber sie vernebelt momentan ihre Logik.“
 

„Geh mir aus dem Weg, Shikamaru!“, knurrte der Uzumaki langsam. „Sie sind dabei, einen großen Fehler zu begehen.“ „ICH SAGTE: AUS DEM-“ Ein lauter Knall durchzog die Luft, der von einer Ohrfeige herrührte. „JETZT REG DICH ENDLICH WIEDER AB, NARUTO!“ Der Nara wollte ihm mit dieser Aktion eigentlich beruhigen, aber er erreichte genau das Gegenteil. Der Blonde riss seinen rechten Arm los und beförderte den Jounin mit einem Kinnhaken zu Boden. Danach setzte er eine große Menge Chakra frei und zerlegte seine hölzernen Fesseln zu Spänen. „Wenn du deine Pläne tatsächlich in die Tat umsetzt, wirst du dir später garantiert enorme Vorwürfe machen.“, keuchte Shikamaru. „Es ist ja toll, dass du dir solche Sorgen um mich machst, aber ich brauche deine Fürsorge nicht.“
 

„Fürsorge? Ist das ein Witz? Dein Wohlbefinden ist mir gerade verdammt egal. Es geht hier nicht um dich, sondern um Konoha. Die Konsequenzen deiner Aktion für unser Dorf wären nämlich fatal. Selbst mit deinen vielen Fürsprechern würde etwas wie ein Mord an ein Ratsmitglied zum Ende deines Status als Oberhaupt führen.“ „Dann muss das halt jemand anderes übernehmen.“, entgegnete der Blonde. „Jemand anderes? Selbst wenn du dich gerade wie ein Vollidiot aufführst, bist du als Anführer unersetzbar, besonders in der jetzigen Situation. Die Gefahr durch Akatsuki und die Bijuus ist allgegenwärtig und besonders die jungen Shinobi, die hauptsächlich in Frieden gelebt haben, könnten damit eigentlich kaum umgehen. Trotzdem können sie ihre Aufgaben normal erledigen und das aus einem Grund: deine Präsenz. Du bist nicht nur der Stärkste unter uns, sondern vor allem die Personifizierung des Willens des Feuers. Die meisten Konoha-Nin bewundern dich und würden dir überallhin folgen. Du gibst ihnen Sicherheit.
 

Solltest du aber durch interne Streitigkeiten deine Position verlieren, würde das die Moral der Konoha-Nin in sich zusammenfallen lassen und das würde letztlich auch zu unserem Untergang führen. Wolltest du das nicht verhindern und bist deshalb unser Anführer geworden? Wir alle hier haben dir unser uneingeschränktes Vertrauen entgegengebracht und tun es auch noch. Im Gegenzug daran solltest du dich daran erinnern, wer du bist. Du bist der verdammte Rokudaime Hokage, also fange endlich wieder an, dich dementsprechend zu benehmen!“
 

Naruto antwortete nicht und hielt einen Moment inne. Danach setzte er seinen Weg fort. Der Nara wollte ihm etwas hinterherrufen, aber der Uzumaki kam ihn zuvor. „Du kannst dich wieder beruhigen, Shikamaru. Ich werde Danzou nicht töten.“ Alle Konoha-Nin außer Naruto und Shikamaru atmeten befreit durch. Sie hatten das Wortgefecht zwischen Naruto und Shikamaru nur von der Seitenlinie beobachtet und waren nun erleichtert, dass es so glimpflich ausgegangen war. „Es ist schon seltsam.“, fuhr der Blonde fort. „Ich habe so oft gepredigt, erst zu denken und dann zu handeln. Scheinbar muss ich mir meine eigenen Ratschläge mehr zu Herzen nehmen. Wenigstens habe ich bei der Auswahl meines obersten Beraters und Vertreters Weisheit bewiesen. Ich entschuldige mich für den Schlag, Shikamaru. Dennoch kann ich diese innere Wut nicht so einfach abschütteln. Darum werde ich ein wenig trainieren, um mich abreagieren. Andernfalls geschieht doch noch ein Unglück. Sorge du in der Zwischenzeit dafür, dass Hitomi ständig von mindestens zwei ANBUs bewacht wird, wenn sie sich außerhalb der Uzumaki-Residenz befindet.“ „Hai.“
 

Kurz nachdem der Kage von dannen gezogen war, beugte sich Ino besorgt zu ihrem Mann herunter, der sich das Blut von seiner aufgeplatzten Lippe strich. „Bist du schwer verletzt, Schatz?“ „Alles halb so wild.“, meinte er beruhigend. „Sein Mundwerk war härter als seine Faust. Am Ende konnte er sich doch noch zurückhalten. Ansonsten wäre mindestens mein Kiefer gebrochen. Schon irgendwie beruhigend, dass der Hitzkopf selbst in solch einer Rage keinen von uns wirklich was tun könnte.“
 

Von diesem Moment an vermied es Naruto, mit Danzou alleine an einem Ort zu sein. Zu groß war sein Hass für den Hardliner. Nichtsdestotrotz konnte er in seiner Position keine Schritte gegen ihn vornehmen, weil ihn die nötigen Beweise fehlten. Hitomis Aussage wäre bei Weitem nicht genug gewesen. Es dauerte Tage, bis sich sein Gemüt wieder völlig beruhigt hatte.
 

Einige Wochen später
 

Von dem zurückliegenden Trubel bekamen Arashi und die restlichen ANBUs nichts mit. Sie waren schon seit Wochen im Norden des Feuerreiches unterwegs und suchten nach Anhaltspunkten über die Bijuus. Dabei kam das Team des Uzumakis auch in ein kleines beschauliches Dorf, das in der Grenzregion zum Erdreich lag.
 

Bei ihrem Aufenthalt im Dorf trugen sie keine Ninja-Kleidung, weil sie sich so unauffällig wie möglich umhören wollten. Dabei hatten sie aber nur mäßigen Erfolg, was sich besonders bei dem Besuch einer Taverne zeigte. Neji wurde sofort von gut ein Dutzend Tänzerinnen und Besucherrinnen umgarnt und betatscht. Für die Frauen schien der Hyuuga ein extremer guter Fang zu sein. Bei Shino war es das komplette Gegenteil. In der Ecke, wo er saß, war er doch recht einsam. Das lag wohl in erster Li-nie an seiner „Freizeitkleidung“. Die bestand nämlich aus einen langen dunkelgrauen Trenchcoat und seiner typischen schwarzen Sonnenbrille. Damit ähnelte er mehr einem Kriminellen als einem Reisenden.
 

Arashi und Sai konnten sich hingegen relativ gut unter die Menge mischen. Das funktionierte aber nur, weil Sai seinen Kleidungsstil über die Jahre stark verändert hatte. An-statt eines bauchfreien Tops trug er nun ziemlich normale Kleidung. Die Beiden setzten sich an einen Tisch und beobachteten die Lage. Kurze Zeit später kam eine Kellnerin auf sie zu. „Na, ihr Süßen.“, trällerte sie. „Was möchtet ihr trinken?“ „Zwei Wasser, Bitte.“, orderte der Chuunin. „Ach, kommt schon, Wasser? Das ist doch langweilig. Wie wäre es stattdessen mit einem Sake?“ „Sake? Aber ich bin erst Fünfzehn.“, erwiderte er verdutzt. „Das ist doch nicht so wild. Ein, zwei Schlückchen schaden doch nicht.“ Sie redete weiter auf den Rothaarigen ein, der sich immer unwohler in seiner Haut fühlte.
 

Plötzlich wurde sie aber von jemanden unterbrochen. „Hey, Barschlampe! Schenk mir gefälligst nach!“, brüllte ein betrunkener Gast. „Ich bin gleich da, Schätzchen.“, antwortete sie zuckersüß. Arashi dachte, er hört schlecht. Sie wurde auf das Übelste beleidigt, aber sie verzog keine Mine. Es ging jedoch noch weiter. „Was heißt hier gleich? Ich will den Sake jetzt!“ Mit Schwung schleuderte der Betrunkene eine leere Flasche nach der Kellnerin. Bevor sie aber am Kopf getroffen wurde, fing der Uzumaki das Gefäß spielerisch ab. „Geduld scheint ja nicht gerade deine Tugend zu sein.“, meinte er. „Was willst du denn, Knirps? Misch dich da nicht ein!“
 

Der Mann torkelte auf ihn zu, doch bevor die Situation eskalieren konnte, ging die Bedienung dazwischen. „Hey ihr Beiden, ihr wollt euch doch nicht etwa eure hübschen Gesichter ruinieren, oder?“, rief sie und wandte sich dann an Arashi. „Sorry, Kleiner, aber du musst jetzt gehen.“ Der Rothaarige wollte noch protestieren, aber da wurde er von ihr schon nach draußen gezerrt. Er signalisierte seinen Kameraden mit Blicken, dass sie ihm nicht folgen sollten. Zu seiner Überraschung führte sie ihn jedoch nicht ins Freie, sondern einen separaten Raum und schloss die Tür.
 

„Es kommt nicht oft vor, dass sich Konoha-Nin in dieses Dorf verirren.“, entkam es ihr. Er wurde von ihr richtig kalt erwischt. Nicht nur von ihrer Feststellung, sondern auch von ihren schlagartig ersteren Ton. „Eh, wovon redest du?“ „Willst du es etwa leugnen? Jeder mit einem halbwegs funktionierenden Gehirn würde das durchschauen. Deine Reflexe vorhin waren viel zu schnell für einen normalen Jungen. Zudem gibt es hier selten Reisende und erst Recht keine Gruppen aus vier Männern. Ich nehme mal an, dass dein Tischnachbar, der Typ mit der Sonnenbrille und der attraktive Kerl mit den langen Haaren ebenfalls Ninjas sind.“ „Du hast eine gute Beobachtungsgabe.“, erkannte er an. „Was willst du von mir?“ „Du scheinst ein netter Junge zu sein. Deswegen gebe ich dir einen Rat: Du und deine Freunde solltet so schnell wie möglich aus dem Dorf verschwinden, bevor Brutus von euch erfährt.“
 

Noch bevor er etwas sagen konnte, stürzte plötzlich eine zweite Person in den Raum. Arashi ging instinktiv in eine Kampfhaltung über, aber entspannte sich wieder, als er den Neuankömmling ausmachte. Es war ein kleines Mädchen in Hitomis Alter. „Wie kannst du das sagen, Kira?“, fragte sie empört. „Hast du etwa wieder gelauscht, Eri?“, schimpfte die ältere der beiden Mädchen. „Das ist doch egal! Der Junge und seine Freunde können uns bestimmt helfen, unsere Schwester zu retten.“ „Nein! Wir dürfen sie da nicht mit hereinziehen. Es haben schon genug Menschen gelitten. Sie hätten ohnehin keine Chance gegen Brutus.“
 

Nun meldete sich endlich auch wieder der Uzumaki zu Wort. „Was ist überhaupt passiert und wer ist dieser Brutus?“ „Ich dachte mir schon, dass du ihn nicht kennst. Man riskiert sein Leben, wenn man über ihn mit Ortsfremden redet. Er ist ein Tyrann, der seit Jahren mit seinen Männern nicht nur dieses Dorf, sondern auch die Umliegenden völlig kontrolliert. Dieser Betrunkene in der Taverne war zum Beispiel einer seiner Handlanger. Er verlangt horrende Abgaben, die er als „Schutzgelder“ bezeichnet. Früher waren sie noch bezahlbar, aber seit einigen Wochen scheint er keine Skrupel mehr zu kennen. Wer die Forderungen mit Geld nicht zahlen kann, wird entweder getötet oder muss ein weibliches Familienmitglied an ihn überlassen. Diese werden dann sein Eigentum und müssen ihn dann die verschiedensten Dienste erweisen.“
 

„Was für Dienste?“ „Du bist zwar noch ziemlich jung, aber eigentlich müsstest du wissen, was für Dienste ich meine.“ Der Chuunin schluckte. „Widerlich. Eure Schwester hat das gleiche Schicksal ereilt?“ „Ja, wir konnten es einfach nicht bezahlen.“ „Das es so etwas tatsächlich noch im Feuerreich gibt ist mir unbegreiflich.“, sagte er nachdenklich. „Jemand, der aus Konoha, dem hochentwickelten Ort dieses Landes, stammt, kann dieses Leben nicht verstehen. Es ist eine andere Welt.“ „Warum habt ihr nie Konoha um Hilfe gebeten?“ „Weil er dann die komplette Familie des Hilfesuchenden getötet hätte. Ich selbst hatte einmal den Traum, mit meiner Familie nach Konoha zu gehen und dort zu leben, aber meine Eltern wollten ihre Heimat nicht zurücklassen. Nun ist es zu spät, weil er meine große Schwester in seinen Fängen hat.“
 

Arashi war für einen Moment still, doch dann hatte er sich entschieden. „Alles klar, ihr verhaltet euch so, als ob dieses Gespräch nie stattgefunden hat. Somit könnt ihr hoffentlich solange ungefährdet leben, bis ich die Sache erledigt habe.“ „Welche Sache.“ „Na, die Rettung eurer Schwester.“ „Hast du mir nicht zugehört? Brutus wird dich zerquetschen!“ „Ich denke, du unterschätzt die Konoha-Nin. Ist dieser Typ überhaupt ein Shinobi?“ „Soweit ich weiß nicht, aber er hat Dutzende von Männern unter sich. Du hast keine Ahnung, auf was du dich da einlässt.“ „Oh, ich habe da meine Erfahrung mit Kriminellen und bin stärker als es vielleicht den Anschein hat. Außerdem bin ich nicht allein. Meine Kameraden sind Ninjas, die sogar noch weitaus erfahrener und mächtiger als ich sind. Ich kann nicht einfach wegschauen, wenn solch ein Tyrann sein Unheil treibt. Es wird alles gut werden. Ihr könnt euch darauf verlassen.
 

Die Frau seufzte hörbar. Sie sah ein, dass sie es dem Rothaarigen nicht ausreden konnte. „Eines muss man dir auf jeden Fall zugestehen. Du hast Mut, obwohl manche es auch als Dummheit bezeichnen würden. Wie lautet eigentlich dein Name?“ „Arashi, Arashi Uzumaki.” „Uzumaki?”, entwich es ihr überrascht. „So wie in-“ „Ja, er ist mein Vater.“, beantwortete er ihre angefangene Frage lustlos. „Oh, entschuldige. Du hörst diese Frage wohl sehr oft.“ „Mach dir nichts draus. Das passiert halt, wenn man der Sohn einer lebenden Legende ist.“ „Ich würde ihn zu gerne einmal kennen lernen. Er ist als ein fairer und gütiger Mann bekannt, also das genaue Gegenteil von Brutus.“ „Du kannst mich und meine Familie ja besuchen kommen, wenn das alles vorbei ist. Bis dahin verhaltet ihr euch aber so, als ob dieses Gespräch nie stattgefunden hätte. Das ist für euch das Sicherste.“ Kurz bevor er die Tür erreicht hatte, kam das kleine Mädchen noch mal zu ihm. „Du kannst meine Schwester wirklich retten, oder?“ „Na klar! Ihr werdet schon bald wieder vereint sein. Ich verspreche es dir.“
 

Einige Minuten später erreichte der Chuunin ein kleines Gasthaus außerhalb des Dorfes, das als Treffpunkt für die beiden ANBU-Teams diente. „Wo bist du solange gewesen?“, fragte Neji sofort. „Ich habe mich mit dieser Kellnerin unterhalten und einige Neuigkeiten erfahren.“ Anschließend berichtete er von seinen Erkenntnissen.
 

„Mann, das ist ganz schön derb.“, sagte Kojiro und sprach damit die einheitliche Meinung der Konoha-Nin aus. „Was tun wir jetzt?“ „Das ist doch logisch, oder?“ „Wir tun erst einmal gar nichts.“, warf der Hyuuga ein. „WAS?“, gab Arashi entgeistert von sich. „Zunächst einmal hat das nichts mit unserer tatsächlicher Mission zu tun.“, erklärte der ANBU-Captain. „Wieso nicht? Dieser Brutus könnte durchaus da mit drin hängen.“ „Die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr gering. Dieser Mann treibt schon seit Jahren, also sehr viel länger als die Bijuus überhaupt wieder ein Thema sind, seine Machenschaften mit diesen Dörfern und er ist deinen Informationen nach weder ein Shinobi noch übermäßig stark. Das Gleiche gilt für seine Handlanger. Es spricht alles gegen deine Vermutung. Er ist vermutlich nur ein einflussreicher Krimineller.“
 

„OK, vielleicht hat es nichts mit den Bijuus zu tun, aber wir müssen ihnen trotzdem helfen.“ „Natürlich werden wir diese Sache nicht einfach ignorieren. Ich werde den Hokage darüber informieren und erwarte, dass er ein oder zwei Chuunin-Teams herschickt, die das übernehmen. Die dürften damit locker fertig werden. Ihnen wird geholfen werden, nur nicht von uns.“ „Die brauchen Tage, bis sie hier sind. Das dauert viel zu lange!“, rief der Rothaarige erzürnt. „Wir hingegen könnten das im Nu erledigen.“ „Es ist wahr, dass wir es erledigen könnten, aber so fix würde das sicher nicht laufen.“ „Wieso nicht? Das wäre nicht das erste Mal, das wir Banditen vertreiben würden.“
 

„Wir sollen da also einfach herein walzen und die Leute aus ihrer Misere befreien?“, fragte der Hyuuga. „Klar. Das wäre schließlich nicht das erste Mal.“ „Tss, du bist zu naiv, Arashi. Das ist eine sehr prekäre Situation und mit einem Angriff von außen nicht zu vergleichen. Brutus kontrolliert die Menschen mit Angst und würde wahrscheinlich nicht davor zurückschrecken, sie als Schilde zu gebrauchen oder zum Kampf zu zwingen. Zudem geht es hier um mehrere Dörfer, die in der Nähe der Grenze zum Erdreich liegen. Was glaubst du denn, was Iwagakure denken würde, wenn wir mit voller Kraft durch die Dörfer jagen? Bei dieser Mission wäre ein behutsames Vorgehen absolut notwendig. Das würde aber Tage oder eventuell sogar Wochen dauern und genau das ist unser Problem. Wir haben diesen Luxus nicht.“
 

„Neji hat Recht.“, stimmte Kakashi zu. „Die Erlangung von Informationen über die Bijuus hat für uns höchste Priorität. Dabei steht weit mehr auf dem Spiel als das Schicksal von wenigen kleinen Dörfern. Überlassen wir Brutus unseren Kameraden.“ „Aber ich wollte ihnen direkt helfen.“, entgegnete der Chuunin. „Ich kann deine Frustration nachvollziehen, aber du kannst nicht an jeder Front kämpfen, Arashi. Deine Mission muss über solchen Gefühlen stehen. Du bist kein normaler Shinobi mehr, sondern ein ANBU. Das heißt auch, manchmal schwere Entscheidungen zu treffen. Wir sollten jetzt Konoha kontaktieren.“
 

Währendem Neji eine Schriftrolle mit den Informationen für Naruto beschrieb, saß Arashi am Fenster und schaute miesgelaunt ins Freie. Man konnte ihn klar ansehen, dass er schwer enttäuscht war. Auf einmal zuckte er jedoch zusammen und sah auf seinen Handrücken. Dort bildete sich das Wappen des Uzumaki-Clans ab. Bevor Arashi damals das Konoha verlassen hatte, hatte sein Vater ein Jutsu auf ihn gelegt. Dadurch wurde dem Rothaarigen signalisiert, wann der Blonde das Jutsu des vertrauten Geistes benutzte und umgekehrt. Er tat es ihm gleich und beschwor wenige Momente später einen kleinen Frosch, der eine Schriftrolle mit dem Siegel des Hokage im Maul trug.
 

„Scheinbar ist uns mein Vater zuvorgekommen.“, sagte der Chuunin und zeigte der Runde das Schriftstück. „Es ist an dich adressiert, Neji.“, entkam es dem Hatake nach näherer Betrachtung. Der Hyuuga ergriff die Schriftrolle, öffnete sie und begann zu lesen. Es schien eine Menge Text zu sein, weil er außerordentlich lange las. Eines konnten die Anderen auf jeden Fall erahnen. Das Papier enthielt nichts Erfreuliches, denn seine Mine verfinsterte sich zusehends. Nach dem er geendet hatte, wandte er sich wieder an die Konoha-Nin: „Wir haben neue Befehle.“

Emotionen

Das nächste Chap ist da^^, und es ist wieder ein Längeres. Es ist auch eines der letzten Drama-artigen Chaps sein, bevor es wieder actionreicher wird. Viel Spaß & Thx for Kommis.
 

66. Emotionen
 

Die Konoha-Nin waren nun ganz Ohr und warteten auf die neuen Befehle aus Konoha. „So wie es aussieht, werden wir es jetzt doch im Rahmen einer Rettungsmission mit Brutus zu tun bekommen.“ Alle Blicke fielen sofort auf Arashi. „Hast du etwa schon Kontakt mit dem Hokage aufgenommen und hinter unseren Rücken mit ihm was ausgemacht?“, fragte Kiba sauer und sprach damit die Vermutung vieler Anwesenden aus. „Nein, natürlich nicht. Ich würde euch niemals so hintergehen.“, verteidigte sich der Uzumaki. „Außerdem bin ich schließlich davon ausgegangen, dass wir Ihnen auch so helfen.“ „Ist trotzdem ein extremer Zufall, dass wir gerade jetzt eine solche Mission bekommen.“ „Aber Arashi sagt die Wahrheit.“, warf Neji ein. „Es geht aber nicht wie ihr denkt um dieses Mädchen oder die Befreiung der Dorfbewohner, sondern um jemand Anderen.“
 

Flashback
 

Mehrere Stunden zuvor in Konoha
 

Es war ein ruhiger Tag in Konoha, so ruhig, dass eine der Wachen am großen Stadttor vor Langeweile fast einschlief. „Oh Mann, das ist so öde.“, beschwerte sich der Jüngere der Beiden. „Ich wünschte, dass endlich mal wieder was Spannendes passieren würde.“ „Hey, beschwöre nichts Schlechtes herauf!“, erwiderte der Ältere. „Wir befinden uns in gefährlichen Zeiten. Jeder Tag des Friedens ist wertvoll.“ „Ein wenig Action könnte dennoch nicht schaden.“ „Jetzt hör auf zu ner-… Ach du Scheiße.“, entkam es dem erfahrenen Konoha-Nin als Kaero, Shenji und Hidate landeten vor dem Tor landeten. Die Ankunft alleine war an sich nichts Schlimmes, das Problem war ihr desolater Zustand. Kaero und Shenji waren schweißgebadet und völlig außer Atem. Beide stützten einen scheinbar ohnmächtigen Hidate. Die Wachen eilten zu den Genin. „Was ist passiert?“ „Das…ist…unwichtig.“, keuchte der Uzumaki. „Bringt…Hidate…ins Krankenhaus.“ Mit diesen Worten verlor auch er das Bewusstsein.
 

Ein paar Minuten später hatten Alexa und Kané gerade ihre medizinischen Übungen beendet und verließen verschwitzt einen Übungsraum im Krankenhaus. „Du wirst im medizinischen Ninjutsu immer besser, Lex.“, sagte die Nara bewundernd. „Ich kann dir kaum noch das Wasser reichen. Wenn du so weiter machst, übertriffst du irgendwann bestimmt sogar Sakura-Sama.“ „Hehe, meinst du wirklich?“, erwiderte die Blonde geschmeichelt. „Ja klar... Au.“, entwich es der Dunkelhaarigen. Eine Krankenschwester hatte sie umgerannt. „Entschuldige, Kané. Ich hab dich in der Eile nicht gesehen.“ „Ist etwas vorgefallen?“, fragte die Uzumaki verwundert, weil die Frau gehetzt schien. „Ja, es ist gerade ein schwerverletzter Shinobi eingeliefert worden.“ „Was? Wer?“ „Hidate Hyuuga.“
 

Bei der Erwähnung dieses Namens entglitten Alexa sämtliche Gesichtszüge. Sie folgte der Krankenschwester so schnell sie konnte und begegnete wenig später mehreren Ärzten einschließlich Tsunade und Shizune, die den Hyuuga in einer fahrbaren Krankentrage vor sich herschoben. Sie versuchte einen Blick auf ihren Freund zu erhaschen, aber die Sannin versperrte ihr die Sicht. „Lass mich durch, Oma Tsunade!“, forderte sie. „Du solltest dir das nicht ansehen, Schatz.“, riet die Godaime, aber das machte sie nur noch neugieriger. Sie schob sich an Tsunade vorbei und erstarrte. Ihr fassungsloser Blick lag auf Hidates rechten Arm, der eine seltsame blau-grüne Farbe angenommen hatte.
 

„Was, was ist mit ihm?“ „Er ist vergiftet worden. Wir müssen sofort operieren.“ „Lass mich bei der OP bitte assistieren.“ „Dafür bist du noch nicht bereit. Zudem kann ich das nicht entscheiden.“ „Wieso nicht? Du leitest doch diese OP.“ „Nein, das übernehme ich.“, sagte eine Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um und sah Sakura. Die Genin wurde noch bleicher. Die bloße Tatsache, dass ihre Mutter an der OP teilnahm, löste eine Heidenangst in ihr aus. Zwar war die Rosahaarige zweifellos die beste Medic-Nin Konohas oder sogar der Welt, aber durch ihre Arbeit als Leiterin des Hospitals wirkte sie nur noch beschränkt im aktiven Dienst mit. Wenn sie noch selbst Hand anlegte, dann nur in den absoluten Härtefällen, denen, wo es um Leben und Tod ging und Alexa wusste das.
 

„Lass mich helfen, Mama.“, flehte sie. „Nein.“, wiegelte die Jounin ab. „Ich werde dich nicht anlügen. Das ist eine sehr schwierige Operation, in der ich wirkliche Ruhe brauche. Darum werden mir nur Tsunade und Shizune assistieren. Du könntest ohnehin nicht viel tun.“ „Ich kann aber nicht einfach herumsitzen und Däumchen drehen.“ „Das ist jetzt nicht die Zeit für Diskussionen, Alexanti!“, gab die Rosahaarige bestimmt von sich. „Hidate ist in guten Händen.“ „Verspreche mir wenigstens, dass du ihn wieder völlig heilst, Mama.“ „Ich tue, was ich kann.“ Mit diesen Worten zogen die Medic-Nin von dannen und ließen die Blonde ratlos zurück. Wirkliches Vertrauen konnte bei ihr nicht aufkommen. Sakura wollte ihr aber nichts versprechen, was sie eventuell nicht halten konnte. Selbst in ihrer jahrelangen Laufbahn hatte sie solch eine Verfärbung noch nicht gesehen.
 

Alexa war also zum Warten verdammt und die folgenden Stunden zogen sich quälend lang hin. Irgendwann hatte sie es im Gang vor dem OP-Saal nicht mehr ausgehalten und sich auf das Dach zurückgezogen. Besonders der Anblick der sorgenbehafteten Hinata war für sie kaum zu ertragen. Sie lehnte sich an das Geländer und schaute auf das Dorf hinab. Auf den Straßen tobte das Leben, aber sie selbst fühlte sich komplett kraftlos. Obwohl sie von außen abwesend wirkte, bemerkte sie trotzdem, dass eine weitere Person das Dach betreten hatte.
 

„Bist du hier, um mich aufzumuntern, Dad?“, entkam es ihr trübsinnig. „Mmh, ist das so offensichtlich?“ „Naja, du bist ziemlich leicht zu durchschauen. Du musst dir aber keine Umstände machen. Mir geht es gut.“ Naruto antwortete zunächst nichts, sondern stellte sich erst neben seine Tochter. „Das muss einer deiner Lieblingssätze sein.“, merkte der Blonde an. „Was meinst du?“ „Du versuchst immer andere mit deinen Sorgen nicht zu belasten. Das war schon so, als du noch viel jünger warst. Du hast so gut wie nie geschrien oder geweint, ganz im Gegenteil zu deinem Zwillingsbruder. Vielleicht hast du sogar schon damals im Unterbewusstsein Rücksicht genommen. Eine deiner markantesten Eigenschaften ist deine Selbstlosigkeit. Ich kann mich nur an einen Moment erinnern, wo du deinen Emotionen freien Lauf gelassen hast und das war, als ich damals in das Schneereich gekommen bin. Wahrscheinlich war da der Stress zu groß gewesen und du konntest dein starkes Bild aufrechterhalten.
 

So wie damals, ist es auch jetzt völlig in Ordnung ist, keine Rücksicht zu nehmen. Du kannst ruhig Schwächen und Gefühle zeigen, erst recht bei mir oder deiner Mutter. Wir sind schließlich deine Eltern und du unser Kind.“ „Ich bin aber kein Kind mehr und außerdem eine Kunoichi.“ „Oh Bitte, du bist elf Jahre alt, auch wenn du sehr erwachsen scheinst, bist du, egal wie man dich betrachtet, ein junges Mädchen. Außerdem hat das nichts mit dem Erwachsenwerden zu tun. Wäre das Nichtzeigen von Schmerzen eine Voraussetzung dafür, dann wäre ich immer noch ein kleiner Junge. Dein Status als Kunoichi ist ebenfalls irrelevant. Es gab in der Vergangenheit eine Regel, dass ein Shinobi unter keinen Umständen Gefühle zeigen darf. Ich habe diese Anweisung verabscheut, weil es Ninja zu Werkzeugen macht. Emotionen sind es erst, die Jemanden zu einem Menschen machen. Darum solltest du deine Schmerzen nicht leugnen oder verstecken. Sie in dich hineinzufressen wird sie nicht verschwinden lassen.“
 

Der Kage wartete auf eine Antwort, aber Alexa blieb stumm. Er seufzte und setzte dich in Bewegung. „Ich kann dich dazu natürlich nicht zwingen. Du sollst aber wissen, dass du mir alles anvertrauen kannst.“ Er ging in Richtung Tür, nur um wenige Momente später zurückgehalten zu werden. „Warte!“, rief die Uzumaki und hielt den Mantel des Blonden fest. „Ich weiß das. Es stimmt, dass ich weder dich, noch Mama gerne beunruhige. Ihr habt schon genug um die Ohren. Aber du irrst dich, wenn du denkst, dass ich mich Keinem mitgeteilt habe. Es gibt jemanden, der mir immer zuhört und mir nie das Gefühl gibt, eine Last für ihn darstellen, weil auch er mir alles anvertraut. Es besteht ein seltsam starkes Verständnis zwischen uns. Genauso stark wie zwischen uns Beiden oder mir und Mama, aber auf eine andere Art und Weise.“ „Dieser Jemand ist Hidate, oder?“ Die Blonde nickte und errötete leicht. Irgendwie war es ihr peinlich, dass zuzugeben.
 

„Ich wusste nicht, dass er dir so wichtig ist.“ „Ja, ich kann nicht einmal richtig erklären, warum das so ist. Vielleicht ist es das, was es bedeutet, einen Jungen wirklich zu mögen. Auf jeden Fall ist der Gedanke, ihn zu verlieren, für mich unerträglich.“ „Er wird nicht sterben.“, sagte Naruto. „Woher willst du das wissen? Du bist kein Arzt!“, meinte sie wütend. Sie wollte ihren Vater zwar nicht anfahren, aber genauso wenig wollte sie leere Hoffnung, die später zerstört werden würde. „Das stimmt. Ich verstehe nicht viel von medizinischen Jutsus, aber ich habe großes Vertrauen in die Fähigkeiten deiner Mutter. Sie konnte schon viele Leben retten. Es bringt auch nichts, alles schwarz zu malen. Du musst positiv denken.“ „Das ist einfacher gesagt als getan.“ „Richtig, aber du solltest zu mindestens nicht alleine sein. Ich leiste dir beim Warten Gesellschaft.“
 

„Du musst doch garantiert arbeiten. Ich komme schon klar.“ Er sah sie schief an und legte seine Hand auf ihren Kopf. „Du tust es schon wieder, Schatz. Meine Arbeit ist nebensächlich. Dein Wohlbefinden ist mir gerade bedeutend wichtiger. Außerdem bin ich echt ein wenig eifersüchtig auf Hidate. Er erfährt wohl Sachen, von den ich keine Ahnung habe.“ Sie merkte schnell, dass er sich nicht umstimmen ließ. Deshalb unterhielten sie sich in der Folge sehr lange über die unterschiedlichsten Themen. Dabei kam der Uzumaki nicht herum, ein wenig Reue zu empfinden. Es war schon lange her, dass er sich so intensiv mit seiner älteren Tochter beschäftigt hatte, zu sehr nahm sein Job ihn in Anspruch.
 

Anschließend kehrten Naruto und Alexa zu Hinata zurück und warteten auf das Ende der Operation. Sie dauerte nun schon seit vier Stunden an und es sollten noch zwei weitere vergehen, bis die Türen des OP-Saales aufschwangen und Sakura heraustrat. Als sie die Schutzmaske von ihrem Mund zog, konnte man einen enttäuschten Gesichtsausdruck ausmachen. Die Genin interpretierte daraus sofort das Schlimmste und brach in Tränen zusammen. Hinata zeigte eine ähnliche Reaktion. Sie verlor den Boden unter den Füßen. Kurz bevor sie auf den Boden aufprallte, fing der Kage sie auf. „Ganz ruhig, Hinata.“, wirkte er mildernd auf sie ein. „Er ist tot, nicht wahr?“, fragte die Blonde schniefend. „Nein. Wir konnten ihn halbwegs stabilisieren. Sein Leben ist nicht mehr in Gefahr.“ „Wirklich? Gott sei Dank.“ So beruhigt die Uzumaki war, so sauer war der Rokudaime. „Was zur Hölle ist los mit dir, Sakura? Warum erschreckst du sie so?“
 

„Das war nicht meine Absicht. Das bloße Retten von Hidates Leben ist nur kein Anlass für Freudensprünge. Das große Problem ist, dass wir das Gift nicht neutralisieren konnten. Es ist ein Gift, das schlichtweg nicht nachweisbar ist. Es befindet sich nicht in seinem Blut, sondern greift seine Nervenzellen und Muskeln an. Ich habe so etwas selbst noch nicht erlebt. Glücklicherweise ist es aber ein Gift, welches langsam vordringt. Darum war nur sein Arm betroffen. Um das Gift einzudämmen und sein Leben zu retten, haben wir die verbindenden Chakra-Zellen und Nerven blockiert und sein Arm versiegelt.“ „Was sind die Konsequenzen dieser Versiegelung?“, wollte Naruto wissen. „Sein Arm ist während der Versiegelung unbrauchbar.“ „Gibt es irgendeinen Weg der Heilung?“, fragte Alexa. „Hätte ich eine effektive Probe des Giftes, könnte ich eventuell ein Gegengift entwickeln.“ „Wir brauchen also den Wirt des Giftes.“, schätzte der Blonde ein. „Richtig.“
 

„Wir müssen also erst einmal in Erfahrung bringen, wie es zu dieser Vergiftung gekommen ist. In dem Zusammenhang stellt sich eine grundlegende Frage: Wo ist Sanari?“ „Stimmt!“, entkam es der Rosahaarigen. „Sie war ja mit den drei Jungs unterwegs. In dieser gesamten Hektik habe ich sie völlig vergessen.“ „Sie…wurde…entführt.“, keuchte jemand. Alle drehten sich um und erblickten Kaero, der schweratmend an der Wand lehnte. „Was turnst du hier herum, Kaero?“, fauchte Sakura. „Du brauchst Ruhe!“ „Nein, warte!“, stoppte der Rokudaime seine Frau. „Setz dich und erzähl uns, was passiert ist.“ Der Genin kam der Anweisung seines Vaters nach und ließ sich auf einen Stuhl nieder.
 

„Wir waren, wie du weißt, mit der Eskorte eines Geistlichen nach Iwagakure beauftragt worden. Die Mission lief auch reibungslos bis zu unserem Rückweg. Kurz nachdem wir die Grenze des Feuerreichs passiert hatten, gerieten wir in einen Hinterhalt. Wir kämpften gegen eine Gruppe von Kriminellen, die von einem Typen namens Brutus angeführt wurde.“ „Warum wurdet ihr überhaupt von ihnen angegriffen?“ „Erst dachten wir, dass sie verzweifelt versuchten, an Geld zu kommen, aber ihr wirkliches Motiv war Sensei Sanari. Dieser Brutus hatte ein krankes Interesse an ihr. Er sagte, dass er sie für seine sogenannte „Sammlung“ haben wollte. Wir nahmen diesen Perversling aber nicht wirklich ernst. Er war zwar ein Muskelpaket, aber sonst nichts Besonderes. Seine Freunde waren nicht mal erwähnenswert. Wie erwartet, dominierten wir den Kampf und drängten sie schnell in eine Ecke. Als wir die Sache jedoch zu Ende bringen wollte, wendete sich das Blatt.
 

Einer von Brutus’ Leibwächtern, selbst ein ziemlich unscheinbarer Typ, war in Realität ein Elite-Ninja, der Wind-Ninjutsu und einen extrem schnellen Waffenstil anwendete. Wir konnten ihn keinem Ninja-Dorf zuordnen, aber er deklassierte mich und Shenji von Anfang an. Hidate konnte mit seinem Tempo für einen Moment Schritthalten, aber auch er wurde kurze Zeit später außer Gefecht gesetzt und schwer verwundet. Letztendlich war Sensei Sanari die Einzige, die ihm einen wirklichen Kampf bieten konnte. Jedoch war selbst sie ihm unterlegen. Ich glaube, dass sie das auch selbst sah. Darum befahl sie mir und Shenji zu fliehen, um Hidates Leben zu retten und Verstärkung zu holen. Sie benutzte ein gigantisches Wasser-Ninjutsu, das uns genug Zeit verschaffte, um wegzukommen.“
 

„Und ihr habt euch einfach aus dem Staub gemacht und sie ihrem Schicksal überlassen?“, entkam es Alexa erschüttert. „Das war der einzige Weg, um Hidate zu retten. Außerdem habe ich eines durch meinen Kampf im Wald des Todes gelernt: Manchmal schadet blinder Kampfwille mehr, als das er hilft. Wir Genin wären Sensei Sanari nur im Weg gewesen. Zudem waren wir uns sicher, dass der Shinobi sie nicht töten würde. So stark er auch war, er schien trotzdem den Befehlen von Brutus zu folgen. Sie müsste sich momentan in seinem Besitz befinden.“ „Es war die richtige Entscheidung.“, bestätigte Naruto nachdenklich.
 

„Du hast gerade den Wald des Todes erwähnt. Hat dich dieser Shinobi in irgendeiner Weise an die Frau damals erinnert?“ „Wie kommst du jetzt darauf?“, fragte Kaero verdutzt. Sakura und Hinata hingegen erkannten sofort, auf was der Kage hinaus wollte. „Beantworte einfach die Frage, Kaero.“ „Ok, Ok, du musst nicht gleich wieder grantig werden, Dad. Charakterlich waren die Frau und dieser Mann komplette Gegensätze. Während sie grausam und verspielt wirkte, kam er mir wie ein kalkulierender und effizienter Profi vor. Er machte keine unnötigen Bewegungen oder Aktionen, sondern führte seine Befehle ohne Umschweife aus. Beide hatten völlig unterschiedliche Ausstrahlungen. Wogegen man bei der Frau fast schon das Gefühl hatte, dass man gegen ein Tier kämpft, war er mehr wie ein disziplinierter ANBU.“ „Mmh, waren sie von der Stärke her ungefähr auf einem Niveau?“
 

Kaero schüttelte den Kopf. „Wäre dem so gewesen, hätten wir diesen Kampf mit Sicherheit nicht überlebt. Er war zweifellos sehr stark, aber er hatte nicht diese überwältigende Macht wie die Frau damals. Wenn ich ihn einschätzen müsste, würde ich ihn auf dem Level eines Elite-Jounin wie Sensei Kakashi oder Sensei Sai einstufen.“ „Verstehe.“ *Es ist wohl allen Anschein nach kein Jinchurriki.*, dachte Naruto. „Wir dürfen auf jeden Fall keine Zeit verlieren und ein Rettungsteam bilden, das Sanari befreit und die Zusammensetzung des Giftes klärt.“, sagte Sakura. „Das wird vielleicht nicht notwendig sein.“, entgegnete der Kage. „Ich brauche eine Karte des Feuerreiches und eine Schriftrolle.“ „Ich besorge das schnell.“, erklärte sich Alexa bereit.
 

Wenige Minuten später kehrte die Genin mit den gewünschten Utensilien zurück. Naruto nahm die Karte und breitete sie auf einen Stuhl aus. „Zeig mir bitte, wo ihr angegriffen wurdet, Kaero.“, forderte er. „Lass sehen, es müsste ungefähr in diesem Bereich gewesen sein, kurz nachdem wir das Erdreich verlassen haben.“, erwiderte der junge Uzumaki und legte seinen Finger auf die Karte. „Hast du irgendeine Ahnung, wo diese Kriminellen herkamen?“ „Sie kamen wohl aus der gleichen Region. Einer der Typen sagte irgendetwas in der Richtung, dass sie glücklich waren, solch einen Fang wie Sensei Sanari in ihrem Revier zu machen.“ „Sehr gut. Dann kann ich sie einsetzen.“ „Wen?“ „Das ANBU-Team um Neji und Kakashi. Es ist momentan nicht weit davon stationiert.“ „Wirklich? Klasse, die werden mit diesen Typen garantiert fertig.“, entkam es Kaero erfreut.
 

Der Rokudaime nahm die Schriftrolle und beschriftete sie. Danach wies er Sakura an, alle Informationen über das Gift auf das untere Ende der Schriftrolle zu schreiben. Naruto erschuf währenddessen einen kleinen Frosch, welcher die vollständige Nachricht an die ANBUs überbringen sollte.
 

Flashback Ende
 

Mehrere Minuten hatte Neji gebraucht, um seinen Kameraden über die Geschehnisse in Konoha in Kenntnis zu setzen. Die Reaktionen der einzelnen Shinobi hätten unterschiedlicher nicht sein können. Kakashi war auf einmal sehr still geworden und auch Arashi schien der Schock in den Gliedern zu stecken. Kiba und Kojiro hingegen waren furios und schäumten vor Wut. „Diese Bastarde! Wie können sie es wagen, meinem Sohn so etwas anzutun? Wenn ich die in die Finger bekomme, zerreiße ich sie in der Luft!“ „Ja!“, stimmte der Kanirate zu. „Was sitzen wir hier noch herum? Wir sollten sofort aufbrechen.“ „Nicht so voreilig.“, bremste Neji die beiden Heißsporne. „Was ist denn noch? Wir haben keine Zeit.“
 

„Es ist wahr, dass durch die neuen Erkenntnisse Eile geboten ist, aber an der Situation in den Dörfern hat es nicht viel geändert. Wir können deshalb trotzdem nicht einfach in die Dörfer einfallen und alles niedermähen.“ „Und was sollen wir dann deiner Meinung nach tun?“ „Unser vornehmliches Ziel ist die Rettung von Sanari und die Sicherstellung des Giftes. Dabei müssen wir behutsam vorgehen und dürfen keine Zivilisten gefährden. Weiterhin hat diese Mission nichts mit den Bijuus zu tun. Darum wird auch nur ein Teil von uns, genauer gesagt mein Team, diese Mission absolvieren, währendem Kakashis Team weiterhin nach Anhaltspunkten der Bijuus sucht.“
 

„Ist das ein schlechter Witz, oder was?“, gab der Chuunin lautstark zurück. „Also sollen wir uns einfach seelenruhig zurücklehnen und Sanari euch überlassen? Nicht mit mir!“ „Jetzt halt endlich die Füße still, Kojiro!“, ging der Hatake dazwischen. „Es wird sicher eine Erklärung dafür geben, auch wenn ich hoffe, dass es eine gute ist.“ Obwohl der Grauhaarige wie die Ruhe selbst schien, schwang in seiner Stimme doch etwas Gefährliches.
 

„Ich habe bereits erwähnt, dass diese Mission eine Menge Feingefühl und einen kühlen Kopf erfordert. Das Problem bei deinem Team ist, dass jeder Einzelne von euch mit entweder Sanari oder Hidate stark emotional verbunden ist. Sei es als Vater, Freund oder Sensei. Mit Ausnahme von Arashi, der durch seine medizinischen Fähigkeiten für die Mission aber unerlässlich ist, hat mein Team eine halbwegs objektive Einstellung zu dieser Mission. Dadurch sind wir eher in der Lage, die Sache behutsamer anzugehen. Nüchtern betrachtet haben wir eine höhere Erfolgschance.“
 

„Nüchtern betrachtet? Du hörst dich an wie eine verdammte Rechenmaschine, Neji!“, rief Kiba. „Es geht hier um das Schicksal meines Sohnes. Ich kann nicht einfach nichts tun. Da ist es mir auch egal, ob du der Captain der Mission bist. Ich werde an dieser Mission teilnehmen, mit oder gegen deinen Befehl.“ „Würdest du auch gegen den Befehl des Hokage handeln?“ „Heh, als ob Naruto solch einen Befehl geben würde.“
 

Als Antwort darauf warf der Hyuuga seinem Clansbruder die Schriftrolle zu. „Mittlerer Absatz.“, fügte er knapp hinzu. Der Angesprochene begann hastig zu lesen. Seine Augen begannen sich in der Folge zu weiten. „Das kann doch nicht sein Ernst sein.“, entkam es ihm erzürnt. „Was steht dort?“, fragte Kojiro. „Die Entscheidung, welches Team eingesetzt wird, liegt bei einzig und allein bei Neji.“, erwiderte Kiba. „Das heißt im Klartext, dass Nejis Anweisungen denen des Hokage gleichkommen.“, erklärte Kakashi.
 

„Das ändert gar nichts!“, entkam es dem ehemaligen Inuzuka wutentbrannt. „Willst du etwa gegen den direkten Befehl des Hokage rebellieren?“, wollte Sai fassungslos wissen. „Wenn es sein muss.“ „Das haben wir gerade nicht gehört.“, meinte sein Gegenüber ernst. „Und es wäre besser, wenn du es nicht wiederholst, weil das ein schwerer Verstoß gegen unsere Gesetze wäre.“ „Was interessieren mich jetzt unsere Gesetze? Das Leben meines Sohnes ist bedeutend wichtiger.“ „Du stellst das Leben deines Sohnes also über das Wohl unseres Dorfes?“ „Darauf kannst du Gift nehmen!“
 

„Das reicht jetzt!“, meldete sich Kakashi nun auch zu Wort und wandte sich an Kiba. „Du tust hier so, als hätte Neji gerade das Schicksal deines Sohnes besiegelt. Dabei ging es nur darum, wer von uns eingreift.“ „Wie kannst du auf seiner Seite sein? Deine Tochter ist noch viel direkter gefährdet.“ „Ich weiß das, aber es geht nicht nur um unsere Kinder, sondern auch um unschuldige Zivilisten, die durch eine mögliche Unachtsamkeit unsererseits in Gefahr kommen könnten. Und wenn ich mir dein Verhalten hier ansehe, kann ich Nejis Entscheidung nur beipflichten. Zudem haben wir eine andere wichtige Mission, die über die Zukunft Konohas entscheiden könnte. Darauf sollten wir uns konzentrieren, anstatt uns gegenseitig zu zerfleischen. Ich kann für dich nur hoffen, dass deine Einstellung gegenüber dem Hokage einzig auf deine Sorge um deinen Sohn zurückzuführen ist, denn sie ist der eines erfahrenen ANBU nicht würdig.“ Diese deutlichen Worte des Hatake beendeten die Diskussionen, weil sich der Angesprochene nur zähneknirschend abwandte.
 

Arashi hatte die gesamte Sache nur teilnahmslos mit verfolgt. Seine Gedanken waren wie vernebelt und komplett von Sanari bestimmt. Er konnte seine Gefühlswelt kaum einordnen, weil er zu viel auf einmal empfand: Angst, Wut und Sorge waren nur einige seiner Emotionen. Was sich aber vor allem in den Vordergrund drang, war ein unbändiger Wille seine Freundin zu retten. Er würde nicht eher ruhen, bevor sie wieder in Sicherheit wäre. Dieses Gefühl wurde noch stärker, als er die Notizen seiner Mutter über die möglichen Folgen des Giftes las.
 

Verschwommen bekam er noch mit, wie Neji verkündete, dass sich die Wege der Teams in zwei Stunden trennen würden und sich die einzelnen Shinobi auf ihre jeweilige Mission vorbereiten sollten. Kakashi hatte seine Sachen am Schnellsten gepackt und wartete auf einer kleinen Terrasse auf sein Team. Es war aber keines seiner Teammitglieder, sondern Neji, der sich wenig später zu ihm gesellte.
 

„Ich muss zugeben, dass du mich da gerade überrascht hast, Kakashi.“, meinte der Hyuuga. „Ich hätte nicht erwartet, dass du mir so beipflichten würdest.“ „Mache die Sache nicht größer als sie ist. Ich wollte einen guten Grund hören und du hast ihn mir geliefert. Ich verstehe nun, warum der Hokage dir die Entscheidung überlassen hat.“ „Ach, ist das so?“ „Es ist schon seltsam. Obwohl wir seit Jahrzehnten Konoha-Nin sind, haben wir noch nie eine Mission zusammen absolviert. Daher konnte ich dich als Shinobi nur schwer einschätzen. Eines weiß ich aber mit absoluter Sicherheit: Naruto hält enorm große Stücke auf dich. Das liegt wohl nicht nur an deinen Kampffähigkeiten, sondern auch an deine Herangehensweise, die sich von seiner doch stark unterscheidet.“
 

„Was meinst du damit?“ „Wir sollten uns hier nichts vormachen. Naruto hätte genauso wie Kiba auf deine Entscheidung reagiert. Er war schon immer emotional und das ist auch in Ordnung, weil ihn seine Gefühle erst so stark machen. Es gibt aber auch prekäre Situationen, in der ein kühler und analytischer Kopf wichtiger ist, als alles andere. Missionen, die solche Situationen umfassen, sind relativ selten für normale Shinobi, aber die tägliche Arbeit eines ANBU. Wir müssen in der Lage sein, auch ungeliebte und schmerzhafte Entscheidungen treffen zu können, wenn es zum Wohle des Dorfes wäre. Für einen reibungslosen Ablauf des Dorfes ist eine Organisation wie die ANBU unerlässlich. Das weiß auch Naruto und deswegen bist du mit deinen logischen und realistischen Ansichten sein wichtigster ANBU.
 

Da wundert es mich auch nicht mehr, dass dir der Posten als Leiter der ANBU-Einheiten angeboten wurde.“ „Du weißt davon?“, entkam es Neji überrascht. „Ja, weil ich eigentlich immer in die Planung der Genin-Teams mit einbezogen bin. Als es damals um die Entscheidung von Alexas Senseis ging, war Yamato der Wunschkandidat für den Job. Als sein Nachfolger kamst jedoch nur du in Frage. Yamato war auch sofort bereit, Alexas Sensei zu werden, aber du hast Narutos Angebot abgelehnt.“ „Ich war einfach der Ansicht, dass ich Konoha im aktiven Dienst von besserem Nutzen seien würde als in einem Büro. Außerdem wären du oder Sai besser für die Aufgabe geeignet gewesen.“ „Sai war bereits fest als Sensei von Kaeros Team eingeplant. Zudem fehlten ihm nach Narutos Meinung noch Erfahrungen als Leiter von Missionen. Diese Zweifel hat er aber durch seine exzellente Arbeit als temporärer Leiter der ANBU-Einheiten zerstreut. Was mich angeht, begleite ich lieber junge Shinobi am Beginn ihrer Karrieren. Ich war ja damals selbst noch für Arashis Team verantwortlich.
 

Alles was ich damit sagen will, ist, dass du zu Recht Narutos vollstes Vertrauen genießt und solange sich daran nichts ändert, werde ich auch nicht an dir zweifeln. Weiterhin beherbergt dein Team einen Ninja, der meine Tochter unter allen Umständen retten wird. Arashi hat den Willen seines Vaters geerbt. Darum muss ich mir keine großen Sorgen machen.“ „Interessanterweise ist Arashi mein einziger Unsicherheitsfaktor in dieser Mission.“, erwiderte der Hyuuga. „Er besitzt nicht nur Narutos Entschlossenheit, sondern auch dessen frühere Waghalsigkeit, wenn es um seine Freunde geht. Ich muss dich bestimmt nicht an die Sache mit Kojiro vor den Chuunin-Examen erinnern, oder?“ „Genau diese Ereignisse haben Arashi aber deutlich reifen lassen. Er hat erkannt, dass er nicht jedes Mal mit dem Kopf durch die Wand kann. Er würde nichts tun, was andere Menschen unnötig in Gefahr bringen würde. Soviel kann ich dir versprechen.“ „Ich nehm dich beim Wort.“

Rettungsmission I

Tja, mich gibt es auch noch^^. Tut mir echt leid, das ich solange nichts von mir hören lassen habe, aber die Bachelor-Prüfung meines Journalismusstudiums hat all meine Zeit in den letzten Monaten in Anspruch genommen. Ich habe aber immer noch vor, diese FF zu Ende zu bringen, auch wenn es wohl sein kann, dass sie sogar später als der aktuelle Manga endet ;). Solche lange Pausen sollen aber nicht mehr vorkommen und ich versuche auf eine Frequenz von wenigstens einem Chap pro Monat (ich verspreche lieber nicht zuviel ;)) zurückzukehren. Hier ist aber erstmal das neue Chap. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

67. Rettungsmission I
 

Nachdem sich die Wege beider Teams getrennt hatten, beratschlagten Neji und sein restliches Team über die nächsten Schritte. „Zunächst einmal brauchen wir mehr Informationen über Brutus.“, sagte der Hyuuga. „Wir müssen zu mindestens in Erfahrung bringen, wie weit sein Einflussbereich reicht und wo er Sanari gefangen hält.“ „Also hören wir uns weiter im Dorf um?“, fragte Sai. „Das ist doch viel zu umständlich.“, warf Arashi ein. „Wir sollten uns einfach einen dieser Kriminellen schnappen und die Infos aus ihm heraus prügeln.“ „Das ist aber nicht gerade der unauffälligste Weg.“ „Sai hat Recht.“, stimmte Neji zu. „Wenn wir einen der Kriminellen gefangen nehmen würden, könnte das auffallen und einen Aufruhr verursachen. Sais Weg ist der sicherere.“ „Der dauert aber viel zu lange!“, widersprach der Chuunin entschieden. „Wir haben nicht den Luxus, uns Ewigkeiten Zeit zu lassen.“
 

Noch bevor eine erneute Diskussion aufkommen konnte, klopfte es an der Tür des Zimmers. Alle Konoha-Nin horchten augenblicklich auf. Der ANBU-Captain aktivierte sein Byakugan und scannte den Bereich vor der Tür. *Insgesamt fünf Chakra-Quellen.*, analysierte er und erhob die Stimme: „Wer ist dort?“ „Sie haben Gäste.“, antwortete die junge Tochter der Gastwirtin, die der Gasthof gehörte und Konoha wohlgesonnen war. Er gab seinen Kameraden ein Handzeichen, die daraufhin ihre Masken aufsetzten und sich neben die Tür stellten. Shino griff nach der Tür und ließ sie aufschwingen.
 

Kurz danach betraten vier vermummte Gestalten den Raum. Diese wunderten sich, dass sie auf dem ersten Blick niemanden sahen. Dafür spürten sie im nächsten Moment scharfes Metall an ihren Kehlen. Hinter jeden der Neuankömmlinge stand jetzt einer der ANBU. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“, fragte Neji in einen unmissverständlichen Ton. „Wir sind keine Feinde von euch, sondern Bewohner der umliegenden Dörfer und wollten mit Arashi Uzumaki sprechen.“, erwiderte eine der Personen. Die Stimme zitterte zwar stark, aber trotzdem erkannte der Rothaarige sie wieder. „Es ist in Ordnung.“, sagte er. „Das ist eines der angesprochenen Mädchen, Eri. Wir können ihnen vertrauen.“ Er senkte seinen Kunai leicht. „Bleib in Position!“, befahl der Hyuuga schroff. „Nur weil du eine von denen kennst, heißt das noch lange nicht, dass wir dem Rest trauen können.“ Er drehte die vor ihm stehende Person und zog dessen Kapuze herunter, sodass er sein Gesicht sehen konnte. Es war ein braunhaariger Mann, Mitte Zwanzig.
 

„Nenne mir deinen Namen!“, forderte er immer noch mit seinem Kunai in der Hand. „Mein Name ist Irie Gakudo. Ich bin der Sohn des ehemaligen Bürgermeisters von Jahto und gleichzeitig Führer der Rebellion gegen Brutus.“ Neji betrachtete seinen Gegenüber für einige Sekunden und ließ dann schließlich von ihm ab und entfernte seine Maske. „Alles klar. Er sagt die Wahrheit.“ Die restlichen ANBU taten es ihm gleich. „Das ist ja mal eine tolle Begrüßung.“, entkam es einen der anderen beiden Personen, die sich ebenfalls als Männer herausstellten. „Wir sind nur vorsichtig.“ „Das nennt ihr vorsichtig? Ich bezeichne das eher als feindselig!“ „Sei ruhig!“, ging Irie harsch dazwischen. „Er hat jedes Recht misstrauisch zu sein. Zu mindestens zeigt es, dass es wirkliche Profis sind.“
 

Er wandte sich erneut Neji zu. „Wenn ich von deinem Verhalten ausgehe, bist du sicherlich der Leiter dieses Teams, richtig?“ „Korrekt.“ „Deinem Alter nach kannst du aber nicht Arashi Uzumaki sein.“ Der Angesprochene nickte und zeigte auf den Rothaarigen. „Das ist der, den ihr sucht, obwohl ich überrascht bin, dass ihr seinen Namen kennt. Normalerweise nennen ANBUs ihren echten Namen nämlich nicht.“ Er unterstrich seine ernsten Worte mit einem mahnenden Blick zum Chuunin, der nur reumütig zu Boden schaute.
 

Der Gakudo sah zu Arashi hinüber. „Du hast Eri deine Hilfe angeboten. Diese möchten wir gerne in Anspruch nehmen.“ „Das ist nicht so einfach.“, antwortete der Hyuuga für den Uzumaki. „Arashi war ein wenig zu voreilig.“ „Ihr habt also keine Intention uns zu helfen?“, fragte der Schwarzhaarige ungläubig. „Das habe ich nicht gesagt, aber wir haben unsere eigenen Befehle, die Vorrang haben.“ Irie reagierte auf diese Worte auf eine völlig unerwartete Weise. Er fiel auf die Knie und redete auf Neji ein: „Ich flehe dich an! Ihr seid unsere letzte Hoffnung!“ „Lassen sie das, Irie-Sama.“, meinte einer seiner Begleiter. „Das ist unter ihrer Würde.“ „Was interessiert mich mein Stolz?“, gab der Gakudo lautstark zurück. „Jeden Tag sterben unter Brutus Tyrannei unschuldige Menschen. Ich habe lange genug verängstigt zugesehen. Mit der Hilfe dieser Shinobi haben wir endlich eine Chance.“ „Was können die denn schon tun? Es sind nur vier Männer.“
 

„Ein einziger Konoha-Nin soll mit einhundert Soldaten vergleichbar sein. Das mag schwer zu glauben sein, aber ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Es war lange bevor Brutus seine Fänge in unsere Dörfer gebohrt hatte. Ich war selbst noch ein Kind, als ich während eines Banditenangriffs einem Team begegnete. Zwei von ihnen bewegten sich so schnell, dass man ihnen nicht mit den Augen folgen konnte. Ein Mädchen konnte Hunderte von Waffen aus dem nichts beschwören, aber am meisten erstaunte mich ein Junge, der Gegner mit nur einer einzigen Berührung ausschalten konnte. Er war es auch, der mein Leben rettete. Sein Gesicht und sein Name haben sich in mein Gedächtnis gebrannt, obwohl ich sicher bin, dass es für ihn nur eine gewöhnliche Mission war und er mich schon längst vergessen hat. Das siehst du doch genauso, oder Neji Hyuuga?“
 

Die Augen des ANBU weiteten sich. Damit hatte er nicht gerechnet. Er konnte sich nicht einmal erinnern, dass er schon einmal eine Mission in diesem Bereich des Feuerreichs absolviert hatte. Zu viele Missionen hatte er in seiner über zwanzig Jahre langen Karriere durchlaufen. „Was sollen wir überhaupt tun?“, wollte er wissen. „Brutus hat insgesamt drei Dörfer unter seiner Kontrolle. Im Laufe der letzten Jahre haben sich immer mehr Bewohner dieser Dörfer insgeheim gegen ihn zusammengetan. Ein Wort von mir und sie würden überall gleichzeitig angreifen. Wir hätten eine gute Chance gegen Brutus Männer, aber momentan sind uns die Hände gebunden. Dieser Bastard hat nämlich fast von jeder Familie mindestens ein Mitglied in seiner Gewalt. Würden wir jetzt handeln, wären diese Leben in größter Gefahr, und genau da kommt ihr ins Spiel. Unser Anliegen ist es, dass ihr die Gefangenen befreit, sodass wir danach bedenkenlos angreifen können.“
 

„Eine Rettungsmission, also.“, stellte Sai fest. „Hört sich ja ganz simpel an.“ „Das ist es aber leider nicht.“, entgegnete der Gakudo und rollte eine Schriftrolle auf dem Boden aus. Darauf war ein Grundriss eines Gebäudes zu erkennen. „Das ist das Herz von Brutus Macht: seine Residenz in Jahto. Dort ist der größte Teil seiner Gefolgschaft konzentriert und es ist auch der Ort, wo die Gefangenen eingesperrt sind. Es ist ein Hochsicherheitstrakt, der für normale Menschen nicht einnehmbar ist. Für hochrangige Shinobis wie euch wäre es zwar schwierig von außen einzudringen, aber dennoch möglich.“
 

Neji betrachtete nachdenklich den Grundriss. „Einfach wäre es wirklich nicht.“ „Deine Antwort steht noch aus, Neji.“, bemerkte Irie. „Werdet ihr du uns helfen?“ „Ihr habt Glück. Euer Anliegen deckt sich mit unserer Mission.“ „Wirklich?“, entkam es dem Braunhaarigen erfreut. „Ja, obwohl wir zunächst einen Weg finden müssen, dort hineinzukommen. Das wirkliche Problem ist, dass die Infiltration unbemerkt von statten gehen muss. Andernfalls könnten die Geiseln als Druckmittel benutzt oder gar getötet werden.“
 

Die Anwesenden grübelten eine ganze Weile über den besten Weg nach. Auf einmal stand Arashi auf und ging zur Tür. „Wo willst du hin?“, wollte der Hyuuga wissen. „Ich muss nur kurz das Bad benutzen.“ Mit diesen Worten ging er durch die Tür. Nicht einmal zwei Minuten später klopfte es an besagter Tür. „Das ging aber fix.“, bemerkte Sai. Zu dessen Überraschung betraten aber nicht Arashi, sondern zwei andere Personen den Raum. Es waren die Tochter der Gastwirtin, die Irie und seine Kameraden schon hergeführt hatte, und eine unbekanntes rothaariges Mädchen.
 

„Wer ist das?“, fragte Neji sofort mit aktiviertem Byakugan. „Das ist Reila, eine neue Angestellte des Gasthofes. Ihr könnt ihr vertrauen. Wir wollten euch nur etwas Tee bringen.“ Der ANBU-Captain begutachtete die Neuankömmlinge eingehend bis er sich schließlich mit der Antwort zufrieden gab. Die Männer beratschlagten sich weiter über die Pläne, währendem die Frauen den Tee einschenkten. Die Rothaarige war gerade beim Hyuuga angekommen, als dieser wieder die Stimme erhob. „Du kannst die Scharade jetzt beenden.“ Das Mädchen sah ihn zuerst mit großen Augen an, doch dann spielte sich ein Grinsen auf ihr hübsches Gesicht. Sie formte ein Fingerzeichen und Rauch umspielte ihren Körper.
 

Alle Anwesenden mit Ausnahme von Neji sprangen schlagartig auf. Als sich der Rauch verzog, kam die tatsächliche Person zum Vorschein. „Arashi!“, entwich es Sai erstaunt. Der Uzumaki ging zunächst nicht auf seinen Kameraden ein, sondern sah stattdessen seinen Captain an. „Ich dachte schon, dass ich deine Augen nicht täuschen kann, aber zu mindestens haben die Anderen nichts gemerkt. Also, was meinst du?“ „Es könnte funktionieren. Selbst mit meinem Byakugan konnte ich deine Verwandlung nicht sofort erkennen. Es ist schließlich kein normales Verwandlungsjutsu, obwohl ich kaum glauben kann, dass der Hokage dir dieses Jutsu beigebracht hat.“ „Naja, er hat es mir nicht wirklich gezeigt, sondern die Mechanik des Jutsus nur niedergeschrieben, weil es sein erstes selbstentwickeltes Jutsu war. Ich habe die Schriftrolle mal durch Zufall gefunden und das Jutsu einfach mal ausprobiert.“ „Nichtsdestotrotz hätte ich nie damit gerechnet, dass dieses Scherz-Jutsu mal wirklich hilfreich sein könnte.“
 

„Warum hat sich der Junge als Mädchen verwandelt und wie soll uns das weiterhelfen?“, fragte Irie. „Es ist eigentlich sehr einfach. Ihr habt ja vorhin gesagt, dass es extrem schwierig sein würde, in die Residenz in Jahto unbemerkt einzudringen. Darum gehen wir an die Sache anders heran. Wir greifen das Gebäude nicht von außen an, sondern von innen.“ Arashis Erklärungen lösten bei den Dorfbewohnern Verwirrung aus, aber die Konoha-Nin verstanden sofort. „Du willst dich also als Mädchen verwandeln und dich absichtlich gefangen nehmen lassen?“, wollte sich Shino vergewissern. „Genau. Danach kann ich die Gefangenen befreien und gleich noch ein paar der Rebellen außer Gefecht setzen.“
 

„Dieser Plan bringt aber ein ungemeines Risiko mit sich.“, meinte Sai. „Niemand außer dir besitzt solch ein hoch entwickeltes Verwandlungsjutsu. Das heißt, dass du die Infiltration alleine durchführen musst.“ „Ich weiß das, aber das ist meiner Meinung nach sogar vom Vorteil. Es geht hier ja um drei Dörfer, die befreit werden sollen. Das wären also jeweils einer von euch pro Dorf. Ihr drei könntet in den einzelnen Dörfern an der direkten Bekämpfung der Kriminellen teilnehmen. Sobald ich Sanari und die anderen Frauen gerettet habe, gebe ich euch ein Zeichen und ihr greift gleichzeitig an. Das würde die Zahl der Verletzten auf beiden Seiten verringern. Ich glaube, es wäre das Risiko wert, aber letztendlich liegt die Entscheidung beim Captain.“ Alle Augen richteten sich nun auf Neji, der nachdenklich die Augen schloss. „Versuchen wir es.“, meinte er schließlich. „Gut. Dann brauche ich deine Hilfe, Eri.“, sagte Arashi an das Mädchen gewandt und erläuterte weiter seinen Plan.
 


 


 


 

Am nächsten Mittag betraten Eri und Arashi in seiner weiblichen Form die bekannte Taverne in Jahto. In dem Gebäude waren wie erwartet mehrere von Brutus´ Männern anwesend. Die gewünschte Reaktion blieb ebenfalls nicht aus. Sofort wurden die Beiden von von den Männern umringt. „Hey, Eri, wer ist die kleine Süße neben dir?“, fragte einer von ihnen, „Meine Cousine, Reila.“, antwortete Sie knapp. Der Rebell machte einen Schritt auf Arashi zu und griff nach seinem Kinn. „Fass mich nicht an!“, entkam es ihm mit einem stechenden Blick. „Ho, wirklich niedlich. Ich mag es, wenn sie sich ein wenig wehren. Das macht die Eroberung interessanter.“ Er beugte sich zu dem Rothaarigen und wollte ihn küssen, doch das einzige was er küsste, war Arashis Faust. Mit einem lauten Knall landete der Mann auf dem Boden.
 

Er stand aber sofort wieder auf und ohrfeigte im Gegenzug den Chuunin. „Du kleine Schlampe! Ich werde dir ein wenig Respekt lehren! Du wirst das nächste Vergnügen für den Boss werden.“ „Nein, wartet. Sie hat es nicht so gemeint.“, ging Eri dazwischen. „SCHNAUZE! Das hätte sie sich vorher überlegen sollen. Also halt die Klappe, wenn du ihr Schicksal nicht teilen möchtest!“ Mit diesen Worten wurde Arashi abgeführt. *Das ging ja schneller als erwartet*, dachte er zufrieden.
 

Nach knapp zehn Minuten erreichten sie Brutus´ Anwesen. Es war genauso groß, wie er es von den Grundrissen erahnen konnte. Gegen diesen Protzbau wirkte die Uzumaki-Residenz in Konoha wie ein Gartenhäuschen. Er wurde in einen großen Raum geführt, an deren Ende ein großer muskulärer Mann auf einer Art Thron saß. Es war zweifelsohne Brutus.
 

„Wir haben eine neue Attraktion für dich, Boss.“, verkündete einer der Männer stolz. „Führt sie mir vor.“, gab Brutus gelangweilt zurück. Der Rothaarige wurde bis auf die Unterwäsche ausgezogen. Obwohl er sich ja nicht in seinem normalen Körper befand, war es ihm furchtbar peinlich, wie er von all diesen Männern begafft wurde. Nur eine Person schien von diesem Anblick völlig unberührt zu bleiben. Es war ein Mann mit blonden kurzen Haaren, der an einer Wand lehnte und alles emotionslos begutachtete. Arashi merkte sofort, dass dieser Mann von einem anderen Schlag war. Auch seine Kleidung unterschied sich völlig von den anderen. Besonders die zwei langen Klingen, die an seinen Unterarmen befestigt waren, ließen ihn aus der Masse herausstechen. *Das muss der Shinobi in Brutus´ Diensten sein.*, analysierte er.
 

Kurze Zeit später wurden ihm die Augen verbunden und er wurde durch die Residenz in einen Keller geführt. Eine schwere Tür öffnete sich und der Chuunin wurde von seinen Fesseln und der Augenbinde befreit. Er fand sich in einem Kellergewölbe mit vielen Zellen wieder. Um ihn herum standen insgesamt vier Mann, zwei hinter und jeweils einer neben ihm. Arashi begann leicht zu grinsen. „Danke für das Herführen.“ Die Männer sahen ihn verdutzt an, aber sie hatten nicht lange Zeit sich zu wundern.
 

Arashi holte aus und beförderte die erste Waffe mit einem Tritt gegen das Kinn zu Boden. Unmittelbar danach rammte er seinen Ellenbogen in das Gesicht der zweiten Wache und schlug ihn ebenfalls K.O.. Die anderen Beiden griffen aufgeschreckt nach ihren Waffen und rannten auf ihn zu, doch sie sollten den Chuunin nicht erreichen können. Der zog nämlich zwei Hochstecknadeln aus seinen Haaren und feuerte diese in die Hälse seiner Kontrahenten. Die Technik, Gegner mit Hilfe von gezielten Würfen mit kleinen Geschossen das Bewusstsein zu rauben, hatte der Uzumaki von Shizune gelernt.
 

Er schnappte sich die Schlüssel von einer Wache und schloss die erste Zelle auf. Das Bild, was sich ihm bot war höchst bemitleidenswert. In den Ecken dieser winzigen Zelle kauerten über ein Dutzend Frauen, die ihn überrascht ansahen. „Bleibt ganz ruhig, dieser Alptraum wird gleich vorbei sein.“, wirkte er beruhigend auf sie ein. Anschließend schloss er zwei weitere Zellen auf, die den gleichen Inhalt preisgaben. Die vierte Zelle sollte aber eine Überraschung für ihn bereit halten. Kurz nachdem die Tür aufschwang, rauschte eine Faust an seinem Kopf vorbei. Der Rothaarige machte einen Satz nach hinten und blockte weitere Schläge und Tritte ab. „Warte, SAN!“, brüllte er seiner Gegnerin entgegen. Die Silberhaarige hielt sofort inne. „Rash?“, entkam es ihr geschockt. „Natürlich! Erkennst du mich nicht?“
 

Als er diese Worte aussprach, fiel ihm erst wieder ein, dass er ja noch in seiner weiblichen Form war. Er verwandelte sich zurück und zerstreute damit Sanaris letzte Zweifel. „Was machst du hier, Rash?“ „Ist das nicht offensichtlich? Dich retten, natürlich. Viel wichtiger ist: Bist du in Ordnung?“ „Ja. Mir fehlt nichts.“ „Wirklich? Sie haben dich nicht angefasst, ja?“, fragte er eindringlich. Sie schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Sorgen, Rash. Mir ist nichts passiert.“ „Gott sei Dank.“, entwich es ihm und er schloss sie in seine Arme, aber Sanari löste die Umarmung schnell wieder. „Warte. Weißt du, was mit meinem Team ist?“ „Laut dem Bericht aus Konoha haben Shenji und mein Bruder nur leichte Verletzungen davongetragen. Hidate hingegen wurde schwer vergiftet, schwebt aber zu mindestens nicht mehr in Lebensgefahr. Du scheinst nicht vergiftet zu sein.“ „Nein, nicht mehr. Mir wurde ein Gegengift eingeflößt.“ „Gut, also gibt es eins. Wir müssen auf jeden Fall hier heraus.“
 

Der Chuunin erhöhte jetzt die Lautstärke seiner Stimme: „Hören sie mir zu! Ich bin ein Chuunin aus Konohagakure und hier um euch zu befreien. Bitte kommt aus den Zellen. Wir müssen uns beeilen!“ Während die Frauen seiner Bitte nachkamen, packte er die bewusstlosen Wachen und schleppte sie in eine Zelle. Als er die Männer ablegte, bemerkte er, dass in der Ecke des Raumes immer noch ein jungen Mädchen saß. Das Mädchen zitterte wie Espenlaub und hatte eine Wunde an der Stirn. In Arashi machte sich noch mehr Groll breit, denn das Mädchen war sogar noch jünger als er selbst. Er ging langsam auf sie zu. „Hab keine Angst. Ich will dir nur helfen.“ Er streckte seinen Arm aus und legte seine Hand auf ihre Stirn. Das Mädchen zuckte merklich zusammen. Im nächsten Moment spürte sie aber, wie ihre Kopfschmerzen nachließen und sich die Wunde schloss. „Ich weiß, dass es schwer ist, aber du musst mir vertrauen.“, sagte er mit einem warmen Lächeln. „Sehe ich dann meine Mama und meinem Papa wieder?“ „Natürlich.“ Sie sahen sich ein paar Sekunden gegenseitig an, bis sie schließlich aufstand und ihm folgte.
 

Die Frauen staunten nicht schlecht, als das Mädchen dem Chuunin so bereitwillig mitging. Bei Sanari hielt sich die Überraschung in Grenzen. Arashi war schon immer dafür bekannt, dass er sehr schnell Vertrauen wecken konnte. Trotzdem waren einige Frauen von Arashis Rettungsaktion noch nicht überzeugt. Eine etwas ältere Frau trat aus der Masse hervor und begann zu argumentieren: „Wir können nicht so einfach fliehen. Selbst wenn wir hier lebendig rauskommen wird das Brutus´ Terror nur noch weiter anschwellen lassen. Dieser Mann kennt keine Gnade.“ „Seine Tyrannei wird bald vorbei sein.“, erwiderte Arashi bestimmt. „Sobald ihr in Sicherheit seid, wird eine Rebellion unter der Führung von Irie Gakudo und Konoha-Shinobis Brutus stürzen.“ „Eine Rebellion? Unmöglich! Brutus lässt sich nicht so einfach bezwingen. Was ist, wenn die Rebellion scheitert? Dann wird das Leben hier noch schrecklicher.“
 

„Sollte dieser sehr unwahrscheinliche Fall tatsächlich eintreten, werden wir soviel Verstärkung wie nötig aus Konoha anfordern um Brutus´ Macht zu zerschlagen.“ „Tss, Konoha. Ich frage mich ohnehin, warum dieses Dorf sich plötzlich für unsere Belange interessiert.“, gab die Frau von sich. „Euer Anführer hat schließlich jahrelang unser Leiden ignoriert und ein angenehmes Leben genossen.“ „Wir hatten bis vor Kurzen keine Ahnung von diesen Zuständen.“ „Das würde ich an deiner Stelle jetzt auch sagen. Ich meine, es ist nur verständlich, dass du dein Oberhaupt schützen möchtest. Schließlich musst du ja den Ruf des heldenhaften Naruto Uzumaki bewahren, der sich in Wirklichkeit ein Dreck um seine Leute schert.“ „MEIN VATER WÜRDE NIEMALS SEINE AUGEN VOR SOLCH EINEM ELEND VERSCHLIEßEN!“, schrie Arashi wutentbrannt. Die Frau wich erschreckt ein Stück zurück. Das Herziehen über seinen Vater war eine der sehr wenigen Sachen, welche den sonst so ruhigen Chuunin sofort auf 180 bringen konnte. „Beruhige dich, Arashi.“, sagte Sanari beschwichtigend. „Du musst dich auch in ihre Lage versetzen. Es ist nur natürlich dass sie uns nicht mit Vertrauen überschütten.“ „Ich weiß, ich weiß.“
 

Jetzt machte sich eine weitere Frau bemerkbar. „Ich wusste doch, dass ich dich schon einmal gesehen habe. Du bist Arashi Uzumaki, oder?“ „Du kennst ihn?“, fragte eine andere Gefangene. „Ja, kurz bevor ich nach Jahto kam und gefangen genommen wurde, habe ich ein Kampfturnier in Konoha besucht. Dort hat nicht nur er sondern auch dieses Mädchen, Sanari Hatake, gekämpft. Sie sind ungemein stark. Mit ihrer Unterstützung könnten wir das wirklich schaffen. Es ist ohnehin alles besser, als weiter in dieser Hölle zu leben. Was haben wir schon zu verlieren?“ Diese Worte überzeugten auch die letzten Zweifler.
 

„Gut, jetzt da wir das geklärt haben, müssen einen Weg finden, um hier unbemerkt rauszukommen. Bist du in der Lage, deine Genjutsus zu benutzen, San?“ „Ja, das müsste ich hinkriegen. Ich habe auch schon genau das richtige Jutsu für den Job.“ „OK.“, antwortete Arashi und erschuf zur allgemeinen Überraschung vier Schattendoppelgänger, die er in die ausgeschalteten Wachen verwandelten. „So, das müsste uns erst einmal ein wenig Zeit verschaffen.“ Er nahm sich ein Stück Papier, beschrieb es und übergab es Sanari. „Das ist der kürzeste Weg raus aus der Residenz.“ „Woher weißt du das?“ „Unterschätze mich mal nicht, San.“, erwiderte er zwinkernd. „Ich habe mir vorher den gesamten Grundriss eingeprägt. Daher kann ich genau unseren Standpunkt und den nächstmöglichen Ausgang bestimmen.“
 

Nachdem die letzten Details der Flucht geplant waren, machte sich die Gruppe auf den Weg. Vorne lief Sanari, während Arashi nach hinten absicherte. Als sie den Keller verließen, formte die Silberhaarige blitzschnell Fingerzeichen: Wasserkunst, Jutsu des Traumnebels. Um sie herum breitete sich ein dichter Nebel aus, der sich vor ihr durch die Gänge zog. Er bahnte sich den Weg bis in die letzte Ecke des Anwesens und jeder normale Mensch, der damit in Berührung kam, verfiel augenblicklich in einen Tiefschlaf. Dadurch konnten sie die schlafenden Wachen problemlos passieren und erreichten schließlich einen der Ausgänge, der zu einem Vorhof und dem abschließenden Tor führte.
 

Die Begeisterung der Gefangenen endlich wieder den Himmel sehen, war deutlich zu spüren, und trotzdem hatte Arashi ein ungutes Gefühl. Das lief alles irgendwie zu glatt. Darum drängte er die Frauen zur Eile. „Was bist du denn jetzt plötzlich so ungehalten?“, fragte gerade die Frau, die anfangs so misstrauisch war. „Wir haben seit Ewigkeiten keine Natur mehr gesehen. Du kannst es dir vielleicht nicht vorstellen, wie besonders es sein kann, einfach mal eine starke Brise zu spüren.“ *Starke Brise?*, dachte der Rothaarige geschockt und merkte jetzt erst, wie der Wind immer mehr auffrischte. Windkunst, Himmelsteiler. Eine enorm starke Böe rauschte auf die Gruppe zu. Der Uzumaki sprang schützend vor die Frauen und zog sein Katana. Laminenter, Chakra-Netz. Mit Hilfe seines Chakra-Schildes lenkte er den Wind in den Himmel. „Ich wusste es. Das wäre auch zu einfach gewesen.“
 

Sein Blick fiel zum Dach, wo der emotionslose dunkelblonde Mann aus Brutus´ Saal stand. Auch Sanari sah den Mann und ihre Gesichtszüge verzogen sich sofort. „DU!“, zischte sie. „Sei vorsichtig, Rash. Das ist der Shinobi, der mich und mein Team angegriffen hat.“ „Das dachte ich mir schon.“ Die ernste Atmosphäre wurde schnell durch aufkommendes Gelächter wieder aufgelöst. Aus dem Anwesen kamen nun Brutus und mehrere seiner Männer und auch das Tor wurde von Banditen blockiert. „Was ist das denn für ein amüsantes Schauspiel? Dachte mein Harem allen Ernstes fliehen zu können?“ Der Großteil der Frauen zuckten bei diesen Worten des Tyrannen zusammen. „Dir wird das Lachen bald vergehen.“, entkam es Arashi kämpferisch. „Ah, hat sich doch tatsächlich ein Konoha-Shinobi hierher verirrt. Soll mich das jetzt verunsichern? Solange ein Mann wie Hexa mir dient, habe ich nichts zu befürchten.“
 

Der Chuunin schenkte dem Tyrannen keine weitere Aufmerksamkeit und wandte sich seiner Kameradin zu: „San, breche durch die Blockade und bringe die Frauen hier raus. Sobald sie in Sicherheit sind, gebe das besprochene Signal. Ich halte sie solange zurück.“ „Niemals! Diesen Shinobi kannst du nicht alleine ausschalten.“ „Tue einfach, was ich sage!“ „Glaubst du, ich lasse euch so einfach von dannen ziehen?“, warf Brutus ein und gab seinen Männern den Befehl zum Angriff. „Das ist ein Fehler.“, sagte der Uzumaki und hob sein Schwert leicht an. Laminenter, Klingentanz. Mit vielen schnellen Bewegungen schickte er über ein Dutzend Männer mit schweren Schnittwunden zu Boden und schockierte damit Brutus. „HAU ENDLICH AB, SAN. DIE LEBEN DER GEISELN HABEN DIE HÖCHSTE PRORITÄT! ICH KOMM SCHON KLAR.“, brüllte er. „Tch, erwarte aber später nicht, das ich dich wieder pflege, wenn du mit Verletzungen flachliegst, also pass auf dich auf.“ „Verstanden.“ Sie formte schnell Fingerzeichen. Wasserkunst, Jutsu der Sturmfontäne. Sie zog tief Luft ein und spie eine große Menge Wasser aus, die eine Schneise in die Verteidigungslinie der Wachen schlug.
 

„LASST SIE NICHT ENTKOMMEN!“, befahl Brutus. Seine Männer versuchten an die Frauen heranzukommen, aber Arashi schlug jeden nieder, der sich ihm näherte. Er ließ dabei seinen gefährlichsten Gegner, den blonden Shinobi namens Hexa, nicht aus den Augen, der zwar jetzt neben dem Tyrannen stand, aber alles nur teilnahmslos beobachtete. „Was stehst du da so nutzlos herum, Hexa?“, fragte Brutus erzürnt. „Unternehme endlich etwas und halte meine Frauen auf!“ „Ich habe kein Interesse an den Frauen.“, erwiderte der Blonde monoton. „Was? Das ist ein Befehl! Wir haben eine Vereinbarung!“ „Diese Vereinbarung bedeutet mir nichts mehr. Ich habe dir nur gedient, weil ich so am Besten nach geeigneten Kandidaten suchen konnte. Anfangs dachte ich, dass sich eine Frau am besten für meine Pläne eignen würde, aber dieser Junge ist sogar noch kompatibler.“
 

Brutus packte den Shinobi erbost am Kragen. „Wagst du es etwa, mich zu verraten? Du weißt scheinbar nicht mit we-“ Seine Stimme stoppte schlagartig. Er sah an sich herunter und erkannte einen langen Schnitt in seinem Oberkörper. Er sank auf die Knie. „Warte! Was willst du? Ist es Geld? Ich kann dich zu einem reichen Mann machen, wenn du mir loyal folgst.“ „Reichtum ist irrelevant für mich. Alles was für mich zählt, ist meinem Meister zu folgen. Ich habe lange genug deine Drecksarbeit erledigt, aber nun bist du entbehrlich geworden.“ Was als nächstes geschah ließ alle anderen Anwesenden, einschließlich Arashi, vor Entsetzen erstarren. Ohne mit der Wimper zu zucken, enthauptete Hexa seinen ehemaligen Herren. Die grauen Zellen des Chuunin arbeiteten daraufhin auf Hochtouren: *Was zum Teufel geht hier ab? Er hat ihn einfach gekillt. Der Mann benimmt sich völlig anders als berichtet. Der sollte doch eigentlich total loyal Brutus gegenüber sein. Wer ist dieser Typ?*

Rettungsmission II

Mmh, ein bisschen wenig Kommentare, aber das ist bei der langen Pause vor meinem letzten Chapters wohl zu erwarten. Trotzdem danke dafür. Wenigstens habe ich das neue Chap innerhalb meiner selbst gesetzten Zeit fertig geworden. Viel Spaß damit.
 

68. Rettungsmission II
 

Die Atmosphäre im Vorhof von Brutus´ Anwesen war bis zum Zerreißen gespannt. Alle Augen waren auf den leb- und kopflosen Körper des Tyrannen gerichtet. Der Schock war fast allen Anwesenden ins Gesicht geschrieben. Einzig Hexa verzog keine Miene. Es dauerte einen kurzen Moment, bis sich Brutus´ Handlanger aus ihrer Starre lösen konnten. Sie verschwendeten auch keine weitere Zeit und sahen zu, dass sie die Beine in die Hand bekamen. Hexa zeigte kein Interesse an den Fliehenden, sondern konzentrierte sich nur auf Arashi.
 

Der Rothaarige machte keine Anstalten zu flüchten, sondern ging stattdessen die Informationen über den Shinobi im Kopf durch. *Laut dem Bericht aus Konoha ist er ein sehr schneller Windninjutsu-Nutzer. Das liegt mir eigentlich, aber er soll auch stark im Waffenumgang sein und mit Gift angreifen. Er ist enorm gefährlich, also wie geh ich vor? Ergreife ich die Initiative oder lass ich ihn erstmal kommen?*
 

Scheinbar wollte sein Gegner dem Uzumaki diese schwierige Wahl abnehmen, denn er raste auf ihn zu. Die Informationen des Chuunin stellten sich als durchaus akkurat heraus, denn Hexa´s Geschwindigkeit war wirklich beeindruckend, aber auch Arashi war nicht wirklich als langsamer Shinobi bekannt. Währendem sein Feind die Lücken zwischen den Beiden schloss, bereitete er sich auf eine Attacke mit dessen Armklingen vor, doch Hexa trat stattdessen nach ihm. Der Konoha-Nin wich relativ locker aus, nur um im nächsten Moment sein Katana hochzureißen. Ein lauter metallischer Klang ertönte. Wie sich herausstellte, waren nicht nur an Hexa´s Unterarmen, sondern auch an seinen Unterschenkeln scharfe Klingen angebracht.
 

Ein Schlagabtausch entbrannte. Dabei zeigte Arashi´s Gegner einen doch unkonventionellen Kampfstil. Seine Bewegungen ähnelten dem südamerikanischen Kampfsport Capoeira. Selbst mit dem konstanten Gebrauch des Klingentanzes konnte er nur gerade so mithalten. Die Technik kostete auf lange Dauer aber zu viel Chakra und deswegen warf er eine Rauchbombe auf den Boden und zog sich zurück. Als sich der Rauch verzog, war der Chuunin wie vom Erdboden verschluckt. Hexa blickte sich um und erkannte Arashi, der sein Katana wie einen Pfeil an einem Bogen hielt, hinter sich auf einem Dach. Laminenter, Spiral-Stoß. Der Chakra-Pfeil schoss mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zu. Windkunst, Himmelsteiler. Die aufkommende Böe zerfetzte den Pfeil und setzte ihren Weg in Richtung des Uzumakis fort. Mit einem Hechtsprung zur Seite konnte der Rothaarige der Attacke knapp ausweichen, die in das Haus eine metertiefe Furche schlug. *Was für eine Attacke!*, dachte Arashi. *Zwischen uns liegen fast dreißig Meter und ich konnte ihr gerade so entgehen. Die Geschwindigkeit, Genauigkeit und Kraft kommen dem Windschnitt meines Vaters gleich, aber ich bin noch nicht fertig.*
 

Er leitete eine große Menge Chakra in die Klinge seines Schwertes und begann es zu rotieren. Laminenter, Splittersalve. Die Chakra-Teilchen platzten von dem Katana ab, umkreisten seinen Gegner und regneten gleichzeitig auf ihn ein. Doch auch auf diese Technik hatte Hexa eine Antwort: Windkunst, Jutsu der Aero-Kugel. Um den Blonden entwickelte sich ein starker Wind, der ihn komplett einschloss.
 

Auf dem Gesicht des Rothaarigen zeichnete sich ein Grinsen ab. Genau darauf hatte er gewartet. Er stieß sein Katana in das Dach und formte Fingerzeichen: Feuerkunst, Jutsu der großen Phönixflamme. Die ausgespiene Flamme bewegte sich auf seinen Gegner zu und war kurz bevor die Windsphäre anzuzünden, doch kurz davor änderte Hexa die Form des Windes von einer Kugel zu einem Strahl und schickte ihn auf Kollisionskurs. Windkunst, Jutsu des Windspeers. *Ist er irre?*, schoss es Arashi durch den Kopf. *Wie kann er mein Feuerjutsu mit seinem Wind angreifen? Das wird die Flamme nur noch weiter verstärken.* Er ahnte noch nicht, dass Hexa abermals eine Überraschung für ihn bereithalten sollte.
 

Denn der Wind fing keinesfalls Feuer, sondern drückte die Flamme vor sich her und direkt auf Arashi zu. *Unmöglich! Sind die Jutsus dieses Typen auf einem so viel höheren Niveau, dass sie selbst den elementaren Nachteil überbrücken können?* Der Rothaarige sprang vom Dach, um der Feuerwalze zu entkommen, die das komplette Haus in ein Flammenmeer verwandelte, aber sein rechtes Bein wurde dabei schwer verbrannt.
 

Er landete mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden, nur um sich gleich wieder von einem Angriff des Blonden konfrontiert zu sehen. Arashis Laminenter steckte immer noch auf dem brennenden Gebäude und war somit für ihn außer Reichweite. So war er ihm ziemlich schutzlos ausgeliefert. Hexa stand genau vor ihm und schlug zu. Eine seine Klingen zerriss die Weste des Chuunin und verfehlte seine Haut und Knochen nur um Millimeter, weil Arashi sich noch ein wenig zurückfallen lassen konnte. *Tch, zu schwach.*, dachte Hexa. *Ich hätte weniger Rücksicht nehmen sollen.* Der Rothaarige nutzte diese Gelegenheit um zwei Doppelgänger zu erschaffen, die seinen Gegner attackierten.
 

Sie stellten jedoch keine große Herausforderung für den blonden Elite-Shinobi dar. Mit ein paar wenigen Streichen zerteilte er die Doppelgänger, aber sie verpufften nicht. Stattdessen verwandelten sie sich in loderndes Feuer, das auf Hexa übersprang. „Na, wie gefallen dir meine Flammendoppelgänger?“, fragte der Uzumaki verschmitzt. „Wenn Feuer dein Körper erreicht, nutzt dir dein Wind auch nicht mehr. Du hast die Ehre, das erste Opfer meiner neuen Kombination zu werden.“ Er formte Fingerzeichen und zog tief Luft ein: Ninjakunst, Jutsu der Ölfontäne. Er spukte eine große Menge Öl auf den ohnehin schon brennenden Feind. Eine große Explosion wurde ausgelöst. Der Uzumaki wurde von der Druckwelle zu Boden geschleudert und trotzdem schien er zufrieden. *Das hat gesessen! Ich wusste doch, dass es eine gute Idee war, in der letzten Zeit ausgiebig mit Gamakichi und den anderen Fröschen zu trainieren.*
 

„Interessante Kombination, aber du bist nicht der Einzige, der Doppelgänger effektiv benutzen kann.“ Beim Hören dieser Worte froren Arashis Gesichtszüge ein. Er sah über seine Schulter und erblickte einen völlig unverletzten Hexa. „Wann?“, stotterte der völlig konsternierte Uzumaki. „Als ich dein Feuerninjutsu zu dir zurückgeschickt habe.“ Der Chuunin bäumte sich schwer atmend auf. *Verdammt! Ich habe fast mein komplettes Chakra umsonst verbraucht. Das ist das Risiko von elementaren Doppelgängern: Sie kosten Unmengen von Chakra. Ich hätte sicher gehen müssen, dass ich den Echten treffe.*
 

„Ich denke, wir können den Kampf hier beenden. Deine Mobilität ist durch dein verletztes Bein stark eingeschränkt. Außerdem müsste dir die Kräftedifferenz zwischen uns jetzt klar geworden sein. Würde ich dich nicht lebend brauchen, wärst du schon längst tot. Also komm freiwillig mit. Dann ersparst du dir weitere Qualen.“ Der Rothaarige fletschte frustriert die Zähne. *Er hat Recht. Er hätte mich vorhin eigentlich vierteilen können. Ist er wirklich nur auf dem Level eines Elite-Jounin? Man könnte fast meinen, dass er einem Kage gleichkommt, aber wahrscheinlich ist der Unterschied zwischen mir und Shinobis wie Sensei Kakashi oder Captain Neji einfach größer als ich dachte.
 

Es bringt aber nichts, jetzt darüber zu jammern. Ich muss mir etwas einfallen lassen. An mein Laminenter komme ich jetzt nicht ran. Selbst wenn ich es hätte, wäre die einzige Technik, die etwas bringen würde, die Höllenklinge und ob ich die landen könnte, ist doch sehr unwahrscheinlich. Rückzug ist auch keine Lösung. Ich könnte zwar den Schmerz eine Weile betäuben, aber trotzdem habe ich den Großteil meiner Geschwindigkeit eingebüßt. Er hätte mich im Nu eingeholt. Bleibt nur noch das Jutsu des vertrauten Geistes. Gamakichi wäre aber wohl nicht genug. Ich würde ihn nur unnötig in Gefahr bringen. Ich habe keine andere Wahl: Ich muss versuchen, Gamabunta zu beschwören, auch wenn das bei meinem momentanen Chakra-Level äußerst gefährlich ist.* Er biss auf seinen Daumen. Sein Gegner erkannte diesen Versuch. „Als ob ich das zulassen würde.“, gab er von sich und raste auf den Rothaarigen zu. Wasserkunst, Jutsu der Wasserkanone. Zwischen den beiden Kontrahenten schlug eine große Menge Wasser ein. Arashi stoppte seine Hand kurz vor dem Boden und brachte stattdessen Distanz zwischen sich und seinen überraschten Feind.
 

Ihm entkam ein Seufzen, als die dazukommende Person neben ihm landete. „Warum bist du zurückgekommen, San?“ „Wirf einen Blick auf deinen Zustand und dann weißt du die Antwort. Nachdem ich das Niveau dieses Typen am eigenen Leib zu spüren bekomme habe, konnte ich dich diesen Kampf unmöglich alleine kämpfen lassen. Zusammen haben wir eine bessere Chance.“ „Da will ich dir nicht widersprechen. Wie gehen wir also vor?“ „Kampftaktik Delta würde sich anbieten.“ Was für Außenstehende kaum etwas aussagte, verstand der Uzumaki sofort. In der Zeit, als die Beiden in einem Team waren, hatten sie dutzende von Kampfszenarien entwickelt, denen sie Code-Namen gaben. „Einverstanden.“
 

Sanari formte zügig Fingerzeichen. Wasserkunst, Jutsu des undurchdringlichen Nebels. Ein dichter Nebel breitete sich aus, der den vollständigen Vorhof der Residenz einhüllte. Hexa versuchte zunächst, die beiden Chuunin mit seinem Gehör ausfindig zu machen, aber schließlich entschied er sich, den Dunst einfach mit einen Windninjutsu zu vertreiben. Als der Blonde wieder freie Sicht hatte, waren die Konoha-Nin wie vom Erdboden verschluckt. Er sah sich kurz um und machte im nächsten Moment einen Satz nach hinten. Vor ihm rammten sich mehrere Kunais in die Erde . Er blickte auf und erkannte die beiden Chuunin, die aus dem Himmel auf ihn zu sausten. Beide griffen Hexa gleichzeitig an und versuchten ihn mit Schlägen einzudecken. Der Unterschied im Nahkampf war aber zu groß. Wenige Sekunden später knallte Arashi mehrere Meter entfernt hart auf den Boden und Sanari wurde an der Kehle gepackt. „Du bist entbehrlich.“, stellte Hexa nüchtern fest. Er setzte eine seiner Klingen an ihre Kehle an. Der Gesichtsausdruck der Silberhaarigen zeigte aber keinen Horror oder Angst. Nein, sie lächelte sogar. Das überraschte auch den Blonden, doch das war nichts zu dem, was als nächstes passierte.
 

Ein lauter Knall ertönte und Hexa hielt plötzlich nicht mehr Sanari, sondern Arashi in seiner Hand. „JETZT!!“, brüllte der Rothaarige. Hinter seinem Gegner schnellte Sanari aus dem Boden und kam ihm so gefährlich nahe. Er schleuderte den Uzumaki weg, der beim Aufprall verpuffte, und schlug nach der Hatake. Sie konnte ihn aber leicht an die Stirn tippen, bevor er sie mit der Waffe erreichte. Seine Sicht verschwamm und in der nächsten Sekunde war es um ihn herum schwarz. „Genjutsu.“, entkam es ihm.
 

In Wirklichkeit hatte sich der Blonde seit der Berührung durch die Silberhaarige nicht mehr bewegt. Er war völlig paralysiert. Sanari hielt mit der einen Hand ein Fingerzeichen und zog mit der anderen einen Kunai. Sie legte an. „Das war es für dich, Bastard.“ „Abwarten.“ Plötzlich schreckte die Hatake aber zurück. Hexa riss plötzlich die Augen auf und zog tief Luft ein. *Wie ist er da so schnell rausgekommen? Das war mein stärkstes Genjutsu. Selbst mein Vater hat mehr als eine halbe Minute gebraucht, um es zu brechen.“ Sie versuchte noch wegzukommen, aber dafür war es schon zu spät. Ninjakunst, Jutsu der Toxin-Hölle. Er blies einen bläulichen Rauch aus, der sich auf einen großen Teil des Hofs legte.
 

Sanari hielt sofort die Luft an, aber der Qualm kroch in jede Pore ihres Körpers. Ihre Augen begannen wie Feuer zu brennen und ihre Beine wurden immer schwerer. Sie verlor schnell den Orientierungssinn und versuchte nur, aus diesem Nebel zu entkommen. Das Einzige, was sie ein wenig leitete, war Arashi, der von draußen ihren Namen brüllte. Der Rothaarige versuchte verzweifelt, seine Freundin in dem dichten Rauchgeschwader zu entdecken. Er probierte aufzustehen, aber sein verletztes Bein knickte gleich ein. *Verdammt! Warum muss mein Bein jetzt streiken? Ich muss da rein!* Er schleppte sich zum Rand der Giftwolke und war bereit einzutreten, doch kurz davor wurde er zurück auf die Erde gerissen.
 

Sanari ging im gleichen Moment die Luft aus. Sie hatte keine Wahl und schnappte nach Luft, nur um das Gift einzuatmen. Ihre Beine gaben nach, aber bevor ihr Kopf den Boden berührte wurde sie an der Taille gepackt. Als nächstes presste jemand etwas auf ihr Gesicht, was das Atmen ein wenig erträglicher machte. Anschließend wurde sie aus dem Nebel geworfen. Arashi, der sich immer noch wunderte, wer ihn da gerade gestoppt hatte, sah jetzt die Silberhaarige auf sich zufliegen. Er machte einen kleinen Sprung und fing sie auf. Erstaunt bemerkte er, dass sie eine Maske trug. Er erkannte auch, wem sie gehörte. *Das ist doch!* Sein Verdacht wurde kurz danach bestätigt, als Sanaris Retter knapp zehn Meter von ihnen entfernt nach einen Sprung aus der Wolke zum Stehen kam. „Captain Neji!“
 

Der Angesprochene fixierte den Uzumaki mit einem finsteren Blick. „Was glaubst du Idiot eigentlich, was du hier machst? Deine Befehle waren doch klar und deutlich! Du solltest Sanari hier rausholen und dann auf weitere Instruktionen warten. Stattdessen lässt du dich in einen Kampf mit jemanden verwickeln, der anscheinend stärker als du ist.“ „Ich äh-“ „Keine Wiederworte!“, donnerte der Hyuuga. „Nimm Sanari und mach das du hier wegkommst! Versorge sie mit deinen medizinischen Jutsus, sobald ihr in Sicherheit seit. Sie sollte dabei die Maske noch ein wenig länger tragen. Sie filtert die Luft.“
 

Währendem sich die Konoha-Nin austauschten, hielt sich Hexa ein wenig entfernt verborgen. *Es ist also noch einer aufgetaucht. Seinem Verhalten nach urteilen, ist er der Vorgesetzte des Jungen. Ich konzentriere mich am besten erst einmal auf die Jüngeren und kümmere mich dann um den Neuankömmling. Ich kann den Jungen zwar nicht töten, aber solange er irgendwie lebendig bleibt, können wir ihn später immer noch zusammenflicken.* Er formte Fingerzeichen. Plötzlich richtete sich zuerst Nejis und dann Arashis Aufmerksamkeit auf den Blonden. *Tch, sie haben mich also bemerkt? Aber zu spät.* Windkunst, Ju-... Weiter kam er nicht. Das Nächste, was er spürte, war der harte Aufprall gegen eine Grenzmauer der Residenz.
 

Nun zeigte Hexa zum ersten Mal in diesem Kampf wirkliche Emotionen. „Bastard!“, zischte er ein wenig unverständlich, weil Blut aus seiner Nase und seinem Mund flossen. Seine Beleidigung richtete sich an Neji, der innerhalb eines Wimpernschlages den Blonden mit einem Tritt an den Kopf an der Ausführung seines Jutsus gehindert hatte. Arashi starrte den Hyuuga hingegen nur mit offenem Mund an. *Was zur Hölle war denn das? Ich war nicht einmal in der Lage zu zucken und Neji konnte die Distanz in einer Sekunde wettmachen und sogar angreifen. Was für ein überirdisches Tempo! Ich konnte den Bewegungen nicht einmal folgen. Langsam verstehe ich, was mein Vater damals gemeint hat:
 

Flashback
 

ca. 3 Jahre zuvor in Konoha
 

Die Schritte von Naruto und des Rothaarigen hallten in den Gängen des Hokage-Turm wieder. Sie hatten die Mittagspause des Blonden genutzt, um an Arashis Umgang mit dem Laminenter zu feilen. Wie immer sah der Chuunin in der Folge völlig ramponiert aus, wogegen der Kage völlig entspannt schien. Auf dem Weg in sein Büro begegneten Vater und Sohn Shizune. „Du siehst ja wieder schlimm aus, Arashi.“, sagte die Medic-Nin besorgt. „Nehmen sie den Jungen nicht ein wenig zu hart ran, Hokage-Sama?“ „Zu hart? Quatsch! Mir wurden die Basiskenntnisse auch auf die Weise reingedrillt und mir hat es nicht geschadet.“ *Reingedrillt?*, erschauderte Shizune.
 

Die beiden Uzumakis setzten ihren Weg fort und betraten das Büro des Hokage. „Ich habe wieder keinen Treffer landen können. Du bist einfach zu gut, aber das ist wohl zu erwarten, wenn man gegen den stärksten aller Shinobi antritt.“ „Lenke nicht von deinen Fehlern ab, indem du auf die Stärke deines Gegners verweist. Es mangelt dir noch an Konzentration.“ „Was denn? Ich kann nichts dafür, wenn du in allen Bereichen unerreichbar bist. „Das ist so nicht ganz richtig.“, widersprach der Blonde. „Wieso nicht? Du bist doch der Hokage und einziger S-Rang-Shinobi in Konoha, also auf einem völlig anderen Niveau.“
 

Naruto kam eine Idee. Er ging zu einem Schrank und kramte darin. Nach ein paar Sekunden zog er einen Hefter heraus und gab ihn Arashi. „Was ist das?“ „Meine Ninja-Akte.“ „Du hast auch eine?“ „Natürlich, jeder registrierte Shinobi in Konoha hat eine. Schlag mal die ersten beiden Seiten auf.“ Er tat wie ihm geheißen. Die erste Seite gab allgemeine Angaben wie Geburtsdaten, Körpermaße, Missionsstatistik, gegenwärtigen offiziellen Rang und einen kurzen Lebenslauf an.
 

Der Rothaarige stutzte, als er die besagte Seite las. „Warte mal, hier steht, dass du mit 12 Genin und mit 16 Jounin geworden bist, aber wann warst du Chuunin?“ „Hab ich das nie erzählt?“, entkam es dem Kage verdutzt. „Was?“ „Ich war nie Chuunin. Zu der Zeit, wo die meisten meines Alters die Chuunin-Examen absolviert haben, war ich ja mit Jiraiya außerhalb des Dorfes unterwegs. Dadurch war ich lange Zeit Genin, obwohl ich von den Fähigkeiten her sehr viel stärker war. Daher durfte ich als Genin an den Jounin-Prüfungen teilnehmen und habe mit dem Bestehen einen Rang übersprungen.“ „Beneidenswert. Ist so was heute auch noch möglich?“, fragte der damalige Genin hoffnungsvoll. „Das waren andere Zeiten.“, winkte Naruto ab und versuchte das Thema zu wechseln. „Außerdem dürfte die zweite Seite der Akte interessanter für dich sein.“
 

Diese Seite führte die tatsächlichen Fähigkeiten des Shinobi auf. Dabei wurde den einzelnen Feldern ein Rang (E bis S) zugeordnet und schließlich eine Gesamtnote gebildet. Narutos Werte stellten sich hierbei so dar:
 

Ninjutsu S

Taijutsu A

Genjutsu B

Kraft A

Schnelligkeit A

Chakra-Reservoir S

Chakra-Kontrolle S

Strategie A

Waffenumgang A

Gesamt S
 

Das Erstaunen über diese Daten war Arashi deutlich anzusehen. „Du hast sicherlich damit gerechnet, dass da im jeden Bereich ein S steht, oder?“, fragte Naruto verschmitzt. Sein Sohn nickte. „Das verstehe ich nicht. Du bist doch der perfekte Shinobi. Da kannst du doch kein B in Genjutsu haben und auch andere Felder machen keinen Sinn. Selbst wenn ich das alles zusammennehme, komme ich nicht einmal auf einen gesamten S-Rang.“ „So etwas wie einen perfekten Shinobi gibt es nicht und wird es wohl auch nie geben.“, meinte der Blonde ernst und fuhr fort. „Jeder Ninja konzentriert sich auf die Bereiche, wo seine Stärken sind und versucht gleichzeitig die Schwächen damit abzudecken.
 

Mein B in Genjutsu hat seinen Ursprung in dem Fakt, dass ich lediglich eine starke Verteidigung gegen Genjutsus habe, aber kein Einziges in der Offensive beherrsche. Auf der anderen Seite lag meine Stärke schon immer im Ninjutsu. Auf diesem Feld habe ich mich richtig ausgelebt und viele Jutsus entwickelt oder zu mindestens weiterentwickelt. Zwar bedeuten selbst der A-Rang schon elitäre Fähigkeiten, aber beim Ninjutsu zähle ich zu den wirklich wenigen unerreichten Koryphäen und somit zum S-Rang.
 

Der Grund, warum ich insgesamt als ein S-Rang-Shinobi gelte, ist, weil meine S-Rang-Fähigkeiten hervorragend miteinander harmonieren. Ich besitze ein vielfaches an Chakra eines normalen Jounin, verfüge außerdem gleichzeitig über eine außerordentliche Chakra-Kontrolle, was den Chakraverbrauch bei meinen eigentlich sehr aufwendigen und kraftvollen Ninjutsus weiter senkt, sodass ich viele von ihnen einsetzen kann, ohne erschöpft zu werden. Das macht mich zum besten und gleichzeitig gefährlichsten Ninjutsu-Spezialisten der Welt.“ „Gefährlichsten?“ „Klar. Was du wahrscheinlich noch nicht weißt, ist, dass der Begriff „S-Rang“ über die Grenzen Konohas hinaus eine wichtige Bedeutung hat. Früher wurden Kriminelle mit dem „S-Rang“ gekennzeichnet, wenn sie eine extreme Gefahr für die Dörfer darstellten. Das wurde dann für Shinobis wie mich übernommen.“ „Du bist also in den Augen der anderen Dörfer eine extreme Gefahr für sie? Das passt nun wirklich nicht zu dir.“ „Ja, wir leben glücklicherweise in Friedenszeiten. Hoffen wir mal, dass ich dem Titel des S-Rang-Shinobis niemals nachkommen muss.“
 

Dieser letzte Satz brachte Arashi kurz aus dem Tritt, aber er fing sich schnell wieder. „OK, ich glaube, das konnte ich bis hierhin nachvollziehen, aber eine Sache hat mich von Anfang gestört. Du kannst mir nie und nimmer erzählen, dass du nicht der schnellste Shinobi Konohas bist. Ich habe schließlich auch mit Sensei Kakashi trainiert und der war meiner Meinung ungemein schnell und doch langsamer als du.“ Abermals musste Naruto grinsen. „Lass mir dir zuerst eine Frage stellen: Was glaubst du ist der Grund, warum Konoha als das stärkste Ninja-Dorf angesehen wird?“ „Das ist einfach.“, antwortete der Rothaarige. „Konoha ist das Ninja-Dorf mit den meisten Shinobi, der besten Infrastruktur, dem stärksten Kage und dem Willen des Feuers.“ „Das hört sich nach einem Satz an, den Sensei Iruka sagen würde. Du hast dir seine Lehren wirklich gut eingeprägt. Du hast mit allem Recht, aber es gibt noch einen weiteren Grund: Etwas, das nach unseren Erkenntnissen bei den Ninja-Dörfern einmalig ist: In Konoha gibt es zu jedem einzelnen Bereich, die hier aufgelistet sind, mindestens einen Ninja mit S-Rang-Fähigkeiten. Sei es strategisches Können, Waffenumgang oder eben halt Schnelligkeit in Verbindung mit Taijutsu.
 

Das sollte dir schon sagen können, dass es sehr wohl einen schnelleren Konoha-Nin als mich gibt. Eigentlich sind es sogar zwei.“ „Wer?“ „Die unangefochtenen Hauptvertreter der beiden wichtigsten Taijutsu-Stile Konohas: Rock Lee und Neji Hyuuga.“
 

Flashback Ende
 

„Was machst du da, Arashi?“, fuhr Neji den Chuunin an. „Wenn du Zeit zum Staunen hast, dann schnapp dir Sanari und verschwindet von hier!“ „Glaubst du tatsächlich, dass ich mein Ziel so einfach ziehen lasse.“, erwiderte Hexa und stand wieder auf. „Wenn du die Beiden unbedingt haben möchtest, kannst du ja versuchen an mir vorbeizukommen. Ich bin aber ein etwas anderes Kaliber als die Youngsters da drüben.“ Der Blonde ging in Kampfposition. *Wenn ich den Bengel verfolge, würde ich dem Typen die perfekte Möglichkeit geben, mich anzugreifen. Ich muss ihn also zuerst ausschalten.*
 

Mit diesem Gedanken im Kopf startete Hexa seinen Angriff, bei der er Dutzende von Schlägen auf den Hyuuga niederhageln ließ. Der ANBU sah es dabei jedoch nicht mal als nötig an die Attacke zu blocken, sondern wich nur blitzschnell aus. Erst als er die Beine zur Hilfe nahm, benutzte er seine Arme und zertrümmerte die Klingen an seinen Unterschenkeln mit zwei gezielten Stößen. Anschließend traf er den Blonden mit seiner flachen Hand hart am Brustkorb, was seinen Gegner einige Meter weg katapultierte. Trotzdem schien der Dunkelhaarige nicht zufrieden. *Mmh, er hat kurz vor dem Schlag Chakra in seine Brust geleitet, um den internen Schaden an seiner Lunge zu neutralisieren. Er hat scheinbar Kenntnis über meinen Juken-Stil*
 

Auch Hexa schien etwas erkannt zu haben. „Gut, jetzt bin ich mir sicher, obwohl es den Hokage in ein anderes Licht setzt. Wer hätte gedacht, dass er nur wegen einem Versager wie Brutus einen seiner besten Shinobi, das Genie des Byakugan, Neji Hyuuga zu entsenden.“ „Oh, du kennst meinen Namen. Was für eine Ehre.“ „Keine Ursache. Das könnte vielleicht sogar recht unterhaltsam werden.“ „Schön, wenn du deinen Spaß an einer Niederlage hast, aber ich habe ohnehin noch ein paar Fragen an dich. Genug mit dem Aufwärmen. Es wird Zeit, dass ich ernst mache.“
 


 

PS:

Achso, bevor ich es vergesse: Mir ist aufgefallen, dass ich von einigen der Leute, die eine ENS zur Benachrichtigung von mir bekommen, schon länger nichts gehört habe. Ich werde keine Spielerein machen, dass z.B. nur noch die Leute, die kommentieren Benachrichtigungen bekommen, aber ich würde die ENS-Liste gerne auf den aktuellen Stand bringen. Darum bitte ich die Leute, die noch eine ENS bekommen wollen, mich entweder per Kommi oder Mail zu informieren. Das gilt natürlich auch für Leute, die bisher noch keine ENS bekommen.
 

Gruß

Sphaero

Rettungsmission III

So, ich habe mal wieder ein Chap für euch. Viel Spaß uund Thx for Kommis.
 

69. Rettungsmission III
 

Arashi beobachtete die Konfrontation zwischen Neji und Hexa zuerst eingehend, entschied sich dann aber doch, Sanari auf seinen Rücken zu hieven und das Weite zu suchen. Der Blonde hätte sein Opfer zu gerne verfolgt, aber der Hyuuga versperrte ihn den Weg. *Tch, ich muss den Typen so früh wie möglich ausschalten, sonst entwischt mir der Junge noch. So ein perfektes Exemplar finde ich so schnell nicht wieder.* Im Anschluss an diese Gedanken raste er auf den Hyuuga zu. Dabei leitete er große Mengen Chakra in seine Armklingen, um sie zu verlängern. Dennoch konnte Neji dem ersten Angriff bequem entgehen. „Du unterschätzt mich. Lediglich deine Reichweite zu vergrößern reicht bei weitem nicht aus um mir gefährlich werden.“
 

Ungeachtet dieses Hinweises schlug Hexa weiter auf den ANBU ein. Der Kampf verlagerte sich in ein kleines Waldstück am Rande der Residenz. Bis jetzt hatte sich der Dunkelhaarige nur auf das Ausweichen konzentriert, aber nach ein paar weiteren Momenten ging er doch schließlich in den Angriff über. Er wartete genau auf den richtigen Moment und tauchte unter einen der Hiebe des Blonden ab, um zuzuschlagen. Hexa wurde hart an der Schulter getroffen und ein paar Meter nach hinten geschleudert.
 

Er ging ihm nach, doch kurz bevor er ihn erreichte, blies sein Gegner erneut giftigen Rauch aus. Reaktionsschnell sprang Neji nach oben, um von der Wolke wegzukommen. Damit war er aber noch nicht in Sicherheit, weil der Blonde ihm in die Höhe folgte und Fingerzeichen formte. Ninjakunst, Jutsu der Säurenspirale. *Gut. Jetzt habe ich ihn. In der Luft kann er nicht ausweichen.*, dachte er sich, als er die ätzende Flüssigkeit ausspie.
 

Der Hyuuga sollte ihn aber eines Besseren belehren. Er zog zwei Kunais aus seiner Weste, die mit einem Stahldraht verbunden waren. Danach warf er jeweils einen Kunai an einen Baum links und rechts von sich, wodurch sich der Draht spannte. Anschließend griff er nach dem Draht und schwang genau im richtigen Zeitpunkt unter dem Säurestrahl hinweg. Aber damit nicht genug. Er benutzte den Draht weiter und schwang mehrere Male kopfüber, um Geschwindigkeit aufzubauen, bis er schließlich losließ und auf den Blonden zuschoss. Nun war sein Gegner in der Situation nicht ausweichen zu können und er wurde in der Folge Opfer eines zerschmetternden Tritts gegen seinen Brustkorb. Er flog knapp einhundertfünfzig Meter und riss dabei mehrere dicke Äste von den Bäumen. Als Neji am Boden landete, setzte er sofort nach.
 

Mit schnellen Schritten jagte der Hyuuga durch das Wald auf Hexa zu. Auf halber Strecke hielt er aber plötzlich an und wich mit einem Rückwärtssalto nach hinten aus. Dort wo er sich vor einer Sekunde noch befunden hatte, brach auf einmal der Boden ein und sein Gegner stieg aus dem entstandenen Loch hervor. Nur handelte es sich hierbei nicht um den echten Hexa, denn der erhob sich erst gerade ein Stück weiter weg. „Mmh, mit solchen Fallen brauche ich es wohl nicht bei dir und deinem Byakugan versuchen.“, meinte der Blonde. „Dann können wir die Spielereien auch gleich überspringen.“ Er schnippte mit dem Finger. Auf dieses Signal hin kamen links und rechts vom ANBU insgesamt drei weitere Doppelgänger aus dem Geäst.
 

Auf Nejis Gesicht zeichneten sich Sorgenfalten ab. Deren Ursprung waren nicht unbedingt die Doppelgänger, die hatte er schon vor einer Weile bemerkt, sondern eine Entdeckung über das Original. *Sein Chakra-Level hat eben schlagartig einen außergewöhnlichen Sprung gemacht. Es ist sehr selten, dass jemand soviel Chakra vor meinem Byakugan verbergen kann. Ich muss vorsichtig sein. Wer weiß, wie viel Chakra er noch zurückhält.* Lange Zeit zum Grübeln wurde dem Konoha-Nin aber nicht gegeben. Mit einer Handbewegung gab Hexa das Zeichen zum Angriff.
 

Der Hyuuga schien jedoch bei diesem Anblick nicht sonderlich beunruhigt zu sein. Der Kampf gegen die Klone war für ihn gegenüber dem gegen das Original aus einem Grund bedeutend einfacher. Um an die gewünschten Informationen zu kommen, brauchte er seinen Feind lebend. Bei den Doppelgängern hingegen musste er keine Zurückhaltung üben.
 

Er startete mit einem rotierenden Sprungtritt, der drei seiner Gegner gleichzeitig traf und weg katapultierte. Danach kümmerte er sich um das Exemplar vor ihm. Bevor der Doppelgänger überhaupt reagieren konnte, rammte der ANBU seine Hand in die Kehle seines Opfers. Trotzdem stutzte der Dunkelhaarige, denn seine Hand glitt einfach durch den Hals hindurch. Anschließend verflüssigte sich Hexas Gesicht vor den erstaunten Augen des Konoha-Nin. Geistesgegenwärtig zog er gerade noch rechtzeitig seine Hand aus der Masse heraus. Sein mit Metall beschlagener Handschuh löste sich in seine Bestandteile auf. *Säure!*, schoss es ihm durch den Kopf. Mit Schrecken musste er auch wahrnehmen, wie auch die bereits für besiegt geglaubten Doppelgänger ihre Form änderten.
 

Wie sich herausstellte, konnten die Kopien zwischen einem festen und flüssigen Zustand beliebig hin und her wechseln. Das nutzte Hexa, um Neji in die Defensive zu zwingen. Sobald er versucht hätte, die Doppelgänger aktiv zu bekämpfen, hätten sie sich wieder verflüssigt und ihn geschadet. Wenigstens konnte der echte Blonde selbst nicht eingreifen, währendem er die Replikate kontrollierte. Dennoch konnte sich der Hyuuga dies nicht zu Nutze machen, weil er mit dem Ausweichen beschäftigt war. Einzig und allein seiner überlegenen Geschwindigkeit hatte er es zu verdanken, dass er noch keine schweren Verätzungen davongetragen hatte, aber auch die würde ihm nicht ewig schützen.
 

Einige Sekunden später kam es dann auch zu dem Punkt, wo Hexa den ANBU-Captain erfolgreich in die Ecke gedrängt hatte. Dem Dunkelhaarigen blieb nur noch ein Mittel der Verteidigung: Kaiten. Mit unglaublich schnellen Bewegungen um seine eigene Achse konnte er den nervenden Doppelgängern endlich Herr werden, indem er sie in alle Richtungen verstreute.
 

Er brachte mehrere Meter zwischen sich und seinen Gegner, nur um mit anzusehen, wie sich die Kopien des Blonden wieder aufrafften. *Das nimmt ja kein Ende.*, dachte er gestresst. *Wie kann er diese Teile überhaupt so lange aufrechterhalten? Egal wie effektiv diese Zustandsveränderungen auch sind, jede einzelne von ihnen müsste ihn eigentlich Unmengen an Chakra kosten, aber sein Chakra-Niveau ist nicht ein Stück gesunken. Seine Reserven müssen fast schon astronomisch sein. Man könnte fast meinen, er wäre ein Jinchurriki, aber das ist nicht möglich. Als Jinchurriki müsste man zwei Chakra-Quellen haben. Er hat aber nur eine.*
 

Sein Gedankengang wurde von Hexas Gelächter unterbrochen. „Was ist los? Wo ist denn deine Selbstsicherheit hin? Naja, ich kann es dir nicht verübeln. Egal wie man es dreht und wendet, du kannst mich nicht berühren ohne dich selbst zu verletzen. Ohne Körperkontakt bist du nicht mehr als ein Schaumschläger. Das muss der reinste Albtraum für einen Taijutsu-Spezialisten wie dich sein.“
 

Der Blonde wartete auf eine Reaktion des Konoha-Nin. Diese sollte ihn aber vor einige Rätsel stellen. Neji sagte zuerst nichts und grinste nur leicht. „Was ist so lustig?“, entkam es Hexa gereizt. „Nichts. Es ist nur amüsant, dass du allen Ernstes glaubst, dass du der Erste bist, der so etwas gegen mich versucht. Bezeichne mich als arrogant, wenn du willst, aber ich weiß, dass ich für meinen Kampfstil in jedem Ninja-Dorf bekannt und gefürchtet bin. Dadurch haben schon viele versucht, mich mit Rüstungen, Schilden oder anderen Tricks davon abzuhalten, sie direkt zu treffen und auszuschalten.
 

Mein Dorf beherbergt eine Menge hochklassiger Shinobi und Kunoichi. Da sind Tsunade, letztes lebendiges Mitglied der legendären Sannin und ihre ehemalige Schülerin Sakura Uzumaki, die sie sogar übertroffen hat und als beste Medic-Nin der Welt zählt. Auf der anderen Seite haben wir Shikamaru Nara, den weltbekannten Strategen und den Kopier-Ninja Kakashi Hatake. Trotz dieser hochkarätigen Namen gelte ich nach dem Hokage als zweitstärkster Shinobi meines Dorfes. Denkst du wirklich, dass ich diesen Titel verdienen würde, wenn mich so etwas schachmatt setzen würde? Sollte dem so sein, dann wirst du gleich erleben, was es heißt, Konoha zu unterschätzen.
 

Darum werde ich dir eine Technik zeigen, die ich selbst entwickelt habe und für die Öffentlichkeit fast völlig unbekannt ist. Das liegt keinesfalls daran, dass ich sie noch nie benutzt habe. Meine Opfer haben einfach nicht lange genug überlebt, um noch davon zu berichten. Sorry, aber ich kann mir nicht mehr den Luxus erlauben, dich lebendig zu fangen. Sprich deine Gebete.“
 

„Leeres Geschwätz.“, winkte Hexa ab und schickte seine Doppelgänger erneut in den Kampf. Neji hingegen formte schnell Fingerzeichen und schlug abschließend seine Hände zusammen: Hakke, Rei-Modo (Geistermodus). Um den Hyuuga legte sich ein bläulicher Chakra-Film. Er ging in die Knie und schoss wie eine Rakete auf die Doppelgänger zu. Dabei verschwand er kurz vor den Augen seines Gegners und passierte die Klone. Als er wieder zum Stehen kam, waren drei der Kopien wie versteinert. Im nächsten Moment brachen sie zusammen und verwandelten sich wieder in Säure.
 

Hexa starrte ihn entgeistert an. *Wie zur Hölle hat er das gemacht?* Er fand zunächst keine Antwort. Erst als der vierte Doppelgänger den ANBU von hinten angriff, begann er zu verstehen. Neji bewegte keinen Muskel, als der Klon hinter ihm heran schnellte. Von seinem Rücken löste sich ein Teil des Chakra-Schleiers und bildete eine Art Sperr, die seinen Gegner aufspießte. Das blonde Original blinzelte mehrmals ungläubig. „Du bist also in der Lage, das Chakra um dich herum abzugeben und zu manifestieren? Beeindruckend. Normale Shinobi können gerade einmal Chakra von ihren Extremitäten ausströmen lassen.“ Der ANBU-Captain schmunzelte leicht. „Die Shinobi des Hyuuga-Clan sind aber keine normalen Shinobi. Das Abgeben des Chakra vom gesamten Körper ist eine zentrale Eigenschaft des Hyuuga-Kampfstils. Auf der anderen Seite ist das Manifestieren dieses Chakras eine weitaus speziellere Fähigkeit, die mir jahrelanges Training abverlangte. Die einzige vergleichbare Technik wäre eventuell das Rasengan.“
 

Als nächstes passierte tatsächlich etwas, was Neji nicht für möglich gehalten hatte. Hexa zeigte ihm ein schmales Grinsen. „Wer hätte gedacht, dass jemand anderes als der Hokage eine Herausforderung für uns darstellen könnte. Meine Säuredoppelgänger sind wir wohl nicht mehr Nutzen hier.“ Mit einem Fingerschnippsen ließ er seine Replikate verschwinden. „Na dann zeig mal, was du drauf hast.“ Im Anschluss an diese Worte ging er in Abwehrstellung. Der Hyuuga sah ihn verwundert an. *Was hat er vor? Ist das eine Einladung , mich angreifen zu lassen? Irgendwas ist faul an der Sache. Mir bleibt aber keine andere Möglichkeit, als anzugreifen. Ewig werde ich Rei-Modo nicht aufrechterhalten können. Ich muss ihn einfach so hart treffen, dass er nicht wieder aufsteht.*
 

Der ANBU leitete wieder so viel Chakra wie möglich in seine Beine und stürmte los. Innerhalb eines Wimpernschlages verkürzte er die Distanz auf weniger als einen Meter. Hexa versuchte noch zuzustechen, aber da war es schon zu spät. Rei-Hakke, 64 Handflächen. Wie ein Trommelfeuer hagelten die Schläge auf den Blonden ein, bis er schließlich mit dem Letzten der 64 Schläge gegen einen Baum befördert wurde. Der Hyuuga kam kurz vor seinem regungslosen Kontrahenten zum Stehen. Zunächst ging er davon aus, dass sein Gegner den Angriff nicht überlebt hat, aber dann spukte dieser Blut auf den Boden. „Oh, du hast tatsächlich noch Leben in dir? Umso besser. Dann kannst du mir jetzt noch ein paar Fragen beantworten. Bewegen kannst du dich ja nicht mehr, weil ich jeden deiner Chakra-Punkte versiegelt habe. Also, wer ist dein Auftraggeber?“
 

Hexa erwiderte nur ein unverständliches Gemurmel. „Sprich lauter!“, befahl der ANBU. Daraufhin erhöhte der Angesprochene zwar ein wenig die Lautstärke, aber Neji konnte die Worte trotzdem noch nicht hören. Darum trat er einen Schritt näher. Ein folgenschwerer Fehler. Das nächste was er spürte, war wie kalter Stahl an seiner Stirn entlang schabte. Hätte er nicht sicherheitshalber Rei-Modo weiterhin aktiviert gelassen, wäre sein Kopf skalpiert worden. Er machte einen Satz nach hinten. Der Schnitt an seiner Stirn begann stark zu bluten, wodurch die Körperflüssigkeit in sein linkes Auge drang und ihn dazu zwang, es zu schließen. Mit seinem anderen Auge musste er fassungslos mit ansehen, wie sich Hexa wieder auf die Beine hievte. Um seinen Körper entwickelte sich ein Chakra-Mantel, ähnlich dem des Dunkelhaarigen, aber weitaus intensiver. Die eben noch verschlossenen Chakra-Punkte waren wieder aufgestoßen worden.
 

Der Hyuuga hatte so etwas bisher nur ein einziges Mal erlebt und wusste sofort, mit was er es hier zu tun hatte. „Jinchurriki.“, entwich es ihm kaum hörbar. „Hat ja lange genug gedauert, bis du es endlich bemerkst.“ „Das macht keinen Sinn.“, sagte Neji aufgebracht. „Als Jinchurriki müsstest du zwei Chakra-Quellen besitzen.“ „Normalerweise hättest du Recht, aber mein Fall ist ein wenig spezieller. Mein Wirt war zu schwach, um mein Chakra zurückzuhalten. Das erlaubte mir, sein Chakra völlig zu übernehmen. Das schränkt aber auch meine Fähigkeiten ein wenig ein. Deswegen brauchen wir junge Wirte mit starkem Chakra-Aufkommen. Du wärst eigentlich keine schlechte Wahl, aber du bist leider schon zu alt. Der Rotschopf hingegen ist ein nahezu perfektes Exemplar.“ „Euer Plan war es also, nützliche Wirte zu finden. Darum hast du Brutus´ Befehle befolgt.“ „Exakt. Es hat mich angewidert, so einem perversen Schwein zu folgen, aber es war der Wunsch meines wahren Herren.“ „Wer ist dein wahrer Herr?“ „Das muss dich nicht mehr interessieren. Du wirst hier dein Ende finden und danach schnappe ich mir den kleinen Uzumaki. Setzen wir der Sache ein Ende.“
 

Er formte eine Serie von Fingerzeichen und zeigte letztlich seine wahre Gestalt. Neji war von dieser ziemlich überrascht. Er hat mit einer gigantischeren Statur gerechnet. Hexa hatte sich in einen „nur“ zweieinhalb Meter großen gelben Affen mit vier Schwänzen verwandelt. Sein gesamter Körper und somit auch sein Schwänzen waren von tausenden von langen Nadeln übersät. *Vier Schwänze? Ich habe eigentlich mit dem Sanbi (dreischwänßigen Bijuu) gerechnet.*, dachte er, wurde aber sofort wieder aus seinen Gedanken gerissen, weil der Jinchurriki seine Attacke startete. Wie zu erwarten war, hatte sein Tempo einen ordentlichen Sprung erfahren. Er war dem Hyuuga in diesem Metier nun ebenbürtig. Wer dadurch einen ausgeglichenen Kampf erwartete, lag jedoch falsch.
 

Der Grund dafür war, dass Hexa jeden seiner vier Schweife unabhängig voneinander bewegen konnte. Der ANBU benötigte jedes Fünkchen seiner akrobatischen Fähigkeiten, um nicht von ihnen getroffen zu werden. Der Affe erhöhte weiterhin den Druck, als er mit seinem Schwänzen eine starke Windböe auslöste. Als Antwort konzentrierte Neji den Großteil des Chakra-Schleiers vor seiner Brust, um den Windstoß abzufedern. Der Jinchurriki hatte für diese Art der Verteidigung nur ein müdes Lächeln übrig. Er schlug die Hände zusammen und rief: Ninjakunst, Jutsu der Nadelrakete. Viele der Nadeln lösten sich in der Folge von seinem Körper und schossen wie ein Schrotfeuer auf den Konoha-Nin zu. „Mal sehen, wie deine Defensive hiermit zurecht kommt.“
 

Dass das einfache Umlenken von Chakra hier nicht ausreichen würde, war ihm beim bloßen Anblick dieser Technik sofort klar. Er drehte sich erneut unglaublich schnell um seine Achse: Rei-Kaiten. Der Unterschied zum normalen Kaiten war hierbei der Durchmesser des Wirkungskreises, der ungefähr doppelt so groß war. Dennoch war Neji in einer kniffligen Situation geraten. Er konnte sich zwar so die Nadeln vom Leib halten, aber zum angreifen kam er nicht. Seine einzige Chance bestand darin, solange durchzuhalten, bis dem Jinchurriki die „Munition“ ausging, was sich bei seinem immer mehr sinkenden Chakra-Reservoir als sehr schwierig gestalten könnte.
 

Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass es dazu nicht kommen würde. Ungefähr zwanzig Sekunden nach dem Beginn seiner Technik wurde seine Bewegung gestoppt und ein scharfer Schmerz zog sich von seinem linken Bein ausgehend durch seinen Körper. Diese Schmerzen waren aber nichts gegen die vielen Nadeln, die ihn jetzt trafen. Sein Chakra-Mantel schwächte das Eindringen der Nadeln zwar noch ab, aber dennoch verursachten sie Dutzende tiefe Einstiche. Er sah fragend zu seinem linken Bein hinunter und bemerkte, wie sich einer von Hexas Schweifen um dieses geschlungen hatte. Der Affe hatte diesen Schwanz erfolgreich eingegraben und über das Erdreich unter Rei-Kaiten hindurch bewegt. Von da aus konnte er dann attackieren. „Wusste ich es doch.“, entkam es ihm süffisant. „Dein fehlerfreies Byakugan funktioniert nur, wenn du beide Augen geöffnet hast.“
 

Neji starrte ihn daraufhin zähneknirschend an. Sein Gegner hatte Recht. Die Blutung über seinen linken Auge hatte immer noch nicht gestoppt und es somit unbrauchbar gemacht. Dadurch war ein toter Winkel entstanden, der normalerweise nicht dagewesen wäre. Genau das hatte Hexa ausgenutzt. Der Hyuuga versuchte sich verzweifelt zu befreien, aber umso mehr er sich wehrte, umso tiefer gruben sich die am Schwanz angebrachten Stacheln in seine Haut. Egal wie sehr er es hasste, er war bewegungsunfähig und seinem Gegner hilflos ausgeliefert. Fast noch schlimmer war das Taubheitsgefühl, dass sich in seinem Körper ausbreitete.
 

Selbst wenn er nicht gefesselt gewesen wäre, hätte er dem nächsten Hieb von Hexa mit seinem Schweif wohl nicht ausweichen können. Er wurde in die Luft geschleudert, weil der Jinchurriki kurz vor dem Kontakt seine Fußfessel gelöst hatte. Mit einem weiteren Schlag krachte gegen einen Baum, an den er anschließend mit zwei Schwänzen gefesselt wurde. Irgendwie schaffte er es noch sein Rei-Modo aufrecht zu erhalten. Die dünne Chakra-Schicht bewahrte ihn davor, völlig als ein menschlicher Schaschlik-Spieß zu enden.
 

Obwohl Hexa den Konoha-Nin nun völlig in der Hand hatte, wirkte er unzufrieden. Dies resultierte daraus, dass der Dunkelhaarige ihn immer noch mit seinem offenen Auge unentwegt anstarrte. „Dieser Kampf ist entschieden, also warum quälst du dich noch weiter und gibst nicht einfach auf?“ Er bekam keine Antwort. Der Affe seufzte hörbar. „Eines muss ich dir lassen: Deine Willenskraft ist für einen Menschen bemerkenswert. Trotzdem reicht sie noch lange nicht an meine heran. Lass mich dir eine Frage stellen: Für was kämpfst du? Du hast vorhin deinen Clan erwähnt. Ist es dafür oder dein Dorf?“ Erneut keine Antwort. „Mmh, das scheint es wohl zu sein. Da liegt der Unterschied zwischen uns. Im Gegenteil zu dir folge ich keiner Tradition oder militärischen Einrichtung. Ich folge nur meinem Meister.“ „Warum?“, keuchte der Hyuuga. „Ganz einfach. Seine Ambitionen werden meinen einzigen Wunsch erfüllen. Er wird euch leiden und büßen lassen.“ „Wofür?“ „Wofür? Machst du Witze? Hast du eigentlich nur die geringste Ahnung, was ihr Shinobi uns Bijuus angetan haben? Seit Jahrhunderten habt ihr uns für eure Bedürfnisse missbraucht und uns zum Kämpfen gezwungen. Für euch waren wir nichts weiteres als Werkzeuge!“
 

Neji entkam ein kurzes Lachen. „Das ist dein Grund? Welche Ironie. Du willst Rache dafür, dass du benutzt wurdest, aber gleichzeitig folgst du blind Befehlen.“ „Der Unterschied ist simpel. Früher interessierte sich niemand für meine Wünsche. Mein Meister hingegen hat mich zunächst beschützt und schließlich befreit. Obwohl er selbst ein Mensch ist, steht er für uns ein. Daher werde ich alles für ihn tun. Du kannst das sicherlich nicht nachvollziehen oder gibt es jemanden, den du unbedingt folgen möchtest und für den du dich wirklich aufopfern würdest?“ Diese Worte ließen den Konoha-Nin in Erinnerung schwelgen.
 

Flashback
 

ca. 1 Jahr zuvor in Konoha
 

Die Dämmerung tauchte das Dorf in den Wäldern des Feuerreiches in ein warmes Orange. Naruto saß an seinem Schreibtisch und verfasste gerade einen Brief an Gaara bezüglich der bald folgenden Auslosungen für die Chuunin-Examen. Plötzlich spürte er einen kurzen, aber starken Windhauch und sah auf. Vor ihm stand jetzt ein maskierter Mann in blutverschmierter Ninja-Kleidung. „Schön, dass du heil wieder heimgekehrt bist, Neji.“ Der Angesprochene nahm daraufhin seine Maske ab. „Von deiner Kleidung zu urteilen, gab es einen Kampf. Wie ist die Mission gelaufen?“, fragte der Blonde. „Die Information der im Süden stationierten Shinobi waren korrekt. Bei den Angreifern auf das Dorf nahe der Grenze zum Wasserreich handelte es sich tatsächlich wieder um ANBU aus Kirigakure. Das macht den fünften Angriff in den letzten zwei Monaten. Ich empfehle, dass wir die Truppenstärke in dem Bereich erhöhen.“ „Das ist wohl eine gute Idee. Stimme bitte mit Yamato ab, wie viele Teams wir entsenden sollten. Danach kannst du dich erst einmal ein paar Tage ausruhen.“
 

Der Uzumaki erwartete eigentlich, dass der Hyuuga sich jetzt auf den Weg machen würde, aber der bewegte sich nicht vom Fleck, sondern blickte auf ein Schreiben, das auf dem Tisch lag. „Ist noch etwas, Neji?“ „Der Mizukage hat wieder die Einladung zu den Chuunin-Examen abgelehnt?“ „Ja.“ „Das ist das vierte Jahr in Folge, seitdem Kusaru Quinten ihr Oberhaupt ist, sind sie keiner Einladung mehr nachgekommen.“ Naruto erwiderte darauf nichts und eine kurze Periode des Schweigens kam auf, die vom Hyuuga wieder durchbrochen wurde. „Darf ich offen sprechen, Hokage-Sama?“ „Tust du das sonst nicht?“, sagte der Kage grinsend.
 

„Meiner Meinung nach sollten wir noch drastischere Mittel gegen Kirigakure einsetzen.“ „Und die wären?“ „Wir sollten nicht nur unsere Grenzen stärker bewachen, sondern auch einmal wirklich zurückschlagen und ihre Grenztruppen weiter in ihr Land zurückdrängen. Damit würden wir Stärke zeigen und dafür sorgen, dass sie uns endlich ernst nehmen.“ „Dir ist schon klar, dass das genau das ist, was der Mizukage will, oder? Diese Angriffe sind lediglich Provokationen, die den einzigen Zweck erfüllen sollen, dass wir aktiv werden. Dann hätte Quinten einen Vorwand, einen Krieg anzuzetteln, in den eventuell sogar Iwa- und Kumogakure einsteigen würden.“ „Das bezweifle ich. Ich glaube nicht, dass sich der Tsuchikage und die Raikage darauf einlassen werden.“ „Es ist auch unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen.“, meinte der Blonde. „Und selbst wenn sie sich raushalten, würde es viele Verluste auf beiden Seiten geben. Wir müssen einen Krieg um jeden Preis verhindern.“
 

„Ich weiß, dass sie eine gewaltfreie Politik verfolgen und sie hat uns auch sehr weit gebracht, aber mit Diplomatie werden wir bei Kusaru Quinten nichts erreichen.“ „Ich weiß das.“, antwortete der Uzumaki und klang schon leicht genervt. „Ich habe zu meiner Jounin-Zeit selbst gegen ihn gekämpft und kann ihn einschätzen. Es gibt niemanden den ich mehr verachte. Er behandelt seine eigenen Untergebenen, die er eigentlich beschützen sollte, wie Werkzeuge, die er beliebig opfert, nur um seine Ziele zu erreichen. Das sollte dir aber auch sagen, dass er bei einem möglichen Krieg vor nichts zurückschrecken würde. Er würde bis zum letzten Mann kämpfen und dabei riesige Mengen an Blut vergießen. Es muss einen anderen Weg geben.“
 

„Die einzige andere Alternative wäre die Eliminierung von Kusaru Quinten. Vor seiner Zeit waren die Beziehungen zu Kirigakure noch entspannt. Dafür müsste jemand nur in Ihr Dorf eindringen und ihn dort stellen. Ich würde mich dazu bereit erklären.“ „Ich werde dich nicht dein Leben wegwerfen lassen.“, gab der Uzumaki ernst vor sich. Die Worte lösten einen beleidigten Ausdruck auf dem Gesicht des Hyuugas aus. „Sieh mich nicht so an, Neji. Du müsstest eigentlich wissen, wie sehr ich deine Fähigkeiten schätze. Du bist mein wichtigster Shinobi außerhalb Konohas. Ich habe dir den Posten als Leiter der ANBU-Einheiten, welcher neben der Leitung des Strategiebüros und des Hospitals die wichtigste Position nach meiner ist, nicht aus Spaß angeboten. Du bist stark, der einzige Jounin der Welt auf der Schwelle zum S-Rang um genau zu sein. Kusaru ist dir aber dennoch überlegen.
 

Er mag ein herzloser Bastard sein, aber seine herausragenden Fähigkeiten sind unanfechtbar. Er ist der Sohn von Krato Quinten, den ehemaligen Anführer und stärksten Mitglied der legendären Schwertkämpfer und wahrscheinlich hat er seinen Vater sogar schon übertroffen. Er trägt seinen S-Rang nicht umsonst. Die einzigen Shinobis, die Kusaru in einem Duell erfolgreich stellen könnten, wären ich oder der Tsuchikage. Vielleicht ist er sogar stärker als ich.“ „Das heißt noch lange nicht, dass ich keine Chance gegen ihn haben würde. Wer weiß, wie sehr sie in den letzten Jahren eingerostet sind.“ „Hoh, es ist wohl schon zu lange her, dass ich dir beim Sparring in den Hintern getreten habe. Das muss ich mal wieder nachholen. Das ist jetzt aber auch nicht wichtig. Diese Diskussion ist beendet.“ „Dann sollen wir einfach abwarten und uns weiterhin zum Narren halten lassen?“, wollte Neji miesgelaunt wissen.
 

Naruto schwieg erneut. Er stand auf, drehte dem ANBU den Rücken zu und schaute durch das Fenster auf das Dorf herunter. „Weißt du wie viele S-Rang-Missionen du bisher absolviert hast, Neji?“ Der Hyuuga zog genervt eine Augenbraue hoch, weil er dachte, dass der Kage nur vom Thema ablenken wollte. „Keine Ahnung, ich habe irgendwann aufgehört zu zählen.“ „Einundachtzig einschließlich der Letzten.“ „Du weißt so etwas aus dem Kopf? Alle Achtung.“ „Natürlich weiß ich das.“, gab der Blonde ein wenig empört zurück. „Mit jeder dieser Missionen geht ihr das Risiko ein, nicht mehr lebendig wiederkehren zu können. Ich auf der anderen Seite kann nur abwarten und zusehen. Es ist frustrierend, nicht mehr selbst eingreifen zu können. Die meisten Bewohner Konohas mögen vielleicht denken, dass wir in sehr ruhigen und friedlichen Zeiten leben, aber in Wirklichkeit ist es nur euch zu verdanken, die im Schatten agieren und den Frieden damit erst möglich machen, auch wenn dies alles ohne ihr Wissen passiert.“
 

„Das sind nun einmal die Rollen, die wir gewählt haben, Naruto.“, meinte Neji. „Du wusstest, dass du als Hokage nicht mehr aktiv an Missionen teilnehmen würdest und ich, dass meine geheimen Missionen niemals von vielen anerkannt werden würden. Wir waren uns beide über die Konsequenzen im Klaren und haben uns trotzdem für diese Leben entschieden.“ „Wohl wahr. Trotzdem ist dieser oberflächliche Frieden mir nicht genug. Meine Ziele reichen weiter als das, selbst weiter als dieses Dorf.“ „Was meinst du damit?“ „Es gibt etwas, dass ich seit meiner Ernennung zum Hokage anstrebe: wirkliches Verständnis und Harmonie zwischen den Ninja-Dörfern. Ich rede nicht nur von Konoha und den restlichen großen Ninja-Dörfern, sondern auch den Kleinen, wie Oto- oder Amegakure. Es wäre dann nicht nur eine einfache Periode der Waffenruhe, sondern eine wirkliche Ära des Friedens. Wenn wir das erreichen könnten, wären solche Missionen wie deine letzte und auch weitere Opfer der Shinobi nicht mehr notwendig. Um das zu erreichen, dürfen wir aber um jeden Preis keinen Krieg provozieren, der Tausenden von Shinobi und Zivilisten das Leben kosten würden, denn das würde nur eine weitere Epoche zu der blutigen Geschichte der Ninja-Welt hinzufügen.“
 

„Wenn ich dich so höre, könnte man meinen, dass du die gesamte Ninja-Welt ändern möchtest.“ „Verrückt, nicht wahr?“, erwiderte Naruto schmunzelnd. „Immerhin existiert das System schon mehr als ein Jahrhundert. Dennoch wird mir jedes Mal, wenn ich meine Kinder ansehe, klar, dass ich sie eigentlich nicht in unserer Welt aufwachsen sehen möchte. Es gab schon zu viele Tragödien, die verhindert werden hätten können. Tragödien, die auch uns beeinflusst haben. Ich will nicht, dass unsere Kinder das Gleiche durchmachen müssen. Mir ist völlig klar, dass es ist ein großes Vorhaben, aber ich habe mir schon immer hohe Ziele und ich finde, dass es etwas ist, für das es sich zu Kämpfen lohnt. Meinst du nicht auch, Neji?“
 

Der ANBU nickte nur stumm. Ihm hatte es wirklich die Sprache verschlagen. Vor ihm stand ein Mann, der ihm schon so oft Rätsel aufgegeben hatte. Das er speziell war, hatte er damals sehr schnell erkannt. Auf den ersten Blick wirkte er wie ein hoffnungsloser Träumer, aber seine schiere Willenskraft und Glaube schien Unmögliches möglich zu machen. Aber auch sein Verhalten als Oberhaupt hob sich von dem vieler Anderer ab. Er hatte die Macht und den Einfluss, um sich immens daran selbst bereichern zu können, aber er tat das Gegenteil. Er interessierte sich nicht nur für sein Leben oder das seiner geliebten Menschen, sondern schätzte auch das Leben von Menschen außerhalb der Dorfgrenze. Natürlich war er auch nur ein Mensch und hatte seine Prioritäten und auch Grenzen. Obwohl er zwar in seiner Laufbahn einige Leben nehmen musste, hasste er nichts mehr als unnötiges Töten. Wenn es eine Alternative gab, würde er sie anstreben, ganz egal wie schwer dies auch wäre. Seine Selbstlosigkeit könnte wirklich einen dauerhaften Wandel in dieser blutigen Welt auslösen. Der Hyuuga konnte nicht anders, als ihm dabei unterstützen zu wollen. Er wollte ihm auf diesen harten Weg begleiten.
 

Flashback Ende
 


 

„Dein Schweigen ist mir genug.“, sagte Hexa. „Scheinbar kannst du meine Gründe wirklich nicht nachvollziehen.“ „Nein!“, widersprach der Hyuuga. „Auf eine Art verstehe ich dich. Auch ich habe jemanden, dem ich folgen möchte. Nur ist dieser Mensch jemand, der kein Leiden schaffen, sondern die Welt verbessern will. Für ihn bin ich bereit, jedes Opfer in Kauf zu nehmen. Sei es mein Stolz oder mein Leben.“ Er mobilisierte seine letzten Kräfte und befreite sich von dem eisernen Griff des Jinchiurriki. Er stieß sich vom Baum ab und griff aus der Luft aus an. Dabei deaktivierte er Rei-Modo und konzentrierte sein Chakra in seiner rechten Hand. Er gab jede Verteidigung auf und setzte alles auf eine Karte. Egal was sein Feind ihm entgegen werfen würde, er müsste es lange genug überleben und diesen einen Treffer setzen. Das war er Konoha und Naruto schuldig, nein... das war er sich selbst schuldig...

Rettungsmission IV

Ich dachte, ich mache euch mal ein verspätetes Pfingstgeschenk. Hat dieses Mal glücklicherweise nicht ganz so lange gedauert wie zuvor. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 


 

70. Rettungsmission IV
 

Neji nahm kaum noch etwas um sich herum wahr. Lediglich das Pulsieren des Chakras in seiner rechten Hand war für ihn deutlich spürbar. Er besaß nun eine Art Tunnelblick. Die auf ihn zu fliegenden Nadeln interessierten ihn nicht. Seine Gedanken konzentrierten sich nur noch auf eine Sache. Er musste Hexa noch einmal treffen. Dieser letzte Schlag würde alles entscheiden. Es stand viel auf den Spiel: Nejis Leben, Arashis Schicksal und vor allem die Sicherheit Konohas. Er legte alles was er hatte in diesen letzten Angriff und trotzdem erreichte er seinen Gegner nicht. Für einen Moment wurde es um ihn herum schwarz.
 

Als nächstes sah er Hexa aus einem anderem Blickwinkel, der Vogel-Perspektive. Er dachte, er würde über dem Jinchurriki schweben und ging deshalb davon aus, dass er bei seinem Versuch gestorben wäre. Erst das Hören einer familiären Stimme brachte ihn zurück in die Realität. „So einen verzweifelten Angriff habe ich von dir noch nie gesehen. Hast du Todessehnsucht, Neji?“ Der ANBU-Captain bemerkte nun zum ersten Mal einen kräftigen Druck gegen seine Schultern. Er schwebte keineswegs, sondern wurde von etwas getragen. Sein Blick fiel auf die Quelle der Stimme.
 

„Sai!“, entkam es ihm erstaunt. Der Angesprochene erwiderte nur mit seinem bekannten Grinsen. Er stand auf einen seiner Tintenadler, der etwas über den Hyuuga flog. Eine dieser Kreaturen hielt auch Neji in seinen Krallen. Nun wurde ihm klar, wie er dem Angriff des Affen entgangen war. Der Jinchurriki fletschte derweil die Zähne. *Tch, noch ein Hindernis.* Seine Gesichtszüge hellten sich jedoch eine Sekunde später wieder auf, denn Sai war aber nicht der Einzige Neuankömmling. Das bemerkte auch Neji, was ihn sofort in Rage brachte. „Arashi, du Idiot! Was machst du hier?“ Der Rothaarige der noch ein Stück weiter hinten auf einem Tintenadler flog, wollte gerade antworten, aber jemand anderes kam ihn zuvor. „Hey, ich bin auch hier.“, sagte eine dunkle Stimme. Sie gehörte zu Shino, der sich in unmittelbarer in der Nähe des Uzumaki befand.
 

Seine Sonnenbrille und Trenchcoat machten es fast unmöglich, Gefühlsregungen zu erkennen, aber seine Stimmenfarbe deutete an, dass er genervt war. Das war keine Überraschung, denn der Aburame hasste nichts mehr, als ignoriert oder übersehen zu werden. Er erhob erneut das Wort. „Außerdem solltest du nicht zu hart zu dem Jungen sein. Er hat uns immerhin zu dir geführt.“ „Das tut nichts zur Sache. Arashi ist sein Ziel. Bringt ihn weg hier!“ Die restlichen Konoha-Nin waren gelinde gesagt geschockt über diese Neuigkeiten. Genau das versuchte sich Hexa zum Vorteil zu machen, indem er unmittelbar angriff. Sai fing sich aber noch schnell genug, um drei Kunai auf den Boden zu werfen. An den Waffen waren jeweils eine blaue Kugel angebracht, die beim Kontakt mit der Erde Rauch ausströmten. Anschließend gab er das Signal zum Rückzug. Bevor sich der Jinchurriki wieder orientieren konnte, waren seine Feinde in Richtung der Residenz von Brutus verschwunden.
 

Dort landeten die Konoha-Nin auch wenig später. Neji lehnte erschöpft gegen eine Wand. Seine Wut war aber noch immer nicht abgeklungen. „Was hast du hier zu suchen, Arashi? Ich habe dir doch ganz klar befohlen, dich mit Sanari aus dem Staub zu machen. Wo hast du sie überhaupt hingebracht?“ „Sie ist in Sicherheit.“, erwiderte der Uzumaki. „Viel wichtiger sind jetzt deine Verletzungen. Wir müssen das Gift so schnell wie möglich entfernen. Du müsstest schon erste Lähmungserscheinungen fühlen, oder?“ Der Hyuuga nickte schwach. „Zu allererst müssen wir diese Nadeln aus seinem Körper rauskriegen.“, meinte Shino. „Kriegst du das hin, Arashi?“ „Das ist keine große Sache. Das Problem ist die Frage, wie wir das Gift aus dem Körper entfernen. Ich kann mich unmöglich um so viele kleine Eintrittswunden gleichzeitig kümmern.“ „Überlasse die Extraktion des Giftes mir.“, gab der Aburame zurück. „Du musst die Wunden lediglich verschließen, sobald ich fertig bin.“ „Ich weiß zwar nicht, was du vorhast, aber wir haben eh keine andere Wahl, als es zu versuchen.“
 

Arashi begann also, die Nadeln heraus zu ziehen. Dabei flogen seine Hände geradezu über den Leib des ANBU-Captains. Die anderen Konoha-Nin zeigten sich beeindruckt über das Tempo, das Arashi an den Tag legte. Hier zahlte sich das harsche Training von Sakura aus. Viele Stunden lang hatte sie an den Fingerfertigkeiten und der Reaktionsschnelligkeit ihres Sohnes gefeilt. Nach wenigen Minuten war Arashis Arbeit vorerst getan. „OK, du bist dran, Shino.“
 

Der Aburame kniete sich vor seinen Kameraden hin und streckte einen Arm aus. Von diesem strömte ein Schwarm Insekten aus, der sich auf die angegriffenen Körperstellen des Hyuuga legte. Die winzigen Käfer krabbelten in die Einstichlöcher und sorgten dafür, dass der Patient schlagartig aufstöhnte und sich leicht krümmte. „Was tust du da?“, fragte Arashi aufgebracht. „Ich sauge das Gift heraus.“ „Diese Methode ist aber viel zu brutal und schmerzhaft!“ „Du bist zu weich, Arashi!“, mahnte ausgerechnet Neji schwer atmend. „Das ist der schnellste Weg.“ Der Schwarzhaarige wusste, dass Zeit jetzt kostbar war. Nicht nur weil das Gift so schnell wie möglich entfernt werden musste, sondern auch wegen ihrem Gegner, der gerade nach ihnen suchte.
 

Wie aufs Sprichwort wandte sich Sai vom Rest ab. „Er ist gleich hier. Ihr kümmert euch weiterhin um Neji.“ „Du kannst ihn alleine nicht besiegen.“, keuchte der Hyuuga. „Das weiß ich. Dafür muss ich mir nur deinen Zustand ansehen. Du bist der Stärkste unter uns, aber ich bin auch nicht erst seit gestern ein Shinobi. Ich kann ihn zu mindestens eine Weile lang beschäftigen. Also sorge dafür, dass du so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommst, Captain“. „Verlass dich drauf. Du hast mich vorhin gerettet, also schulde ich dir was. Du hast hoffentlich nicht vor draufzugehen, bevor ich mich revanchieren kann.“
 


 


 

Hexa durchsuchte derweil die Residenz. Er war sichtlich frustriert, dass er seine Opfer hat entkommen lassen. Wenigstens würde er nicht lange brauchen, um sie wiederzufinden. In seiner finalen Form hatte er einen enorm ausgeprägten Geruchssinn. Damit konnte er der Fährte der Konoha-Nin bequem folgen. Er betrat einen der vielen Innenhöfe. Seine Gegner waren nahe, soviel wusste er. Als er einen weiteren Schritt machte, fühlte er einen Widerstand an seinem linken Fuß. Es war ein Stahldraht, der eine Falle auslöste. Von allen Richtungen schossen nun Kunais mit explosiven Siegeln auf ihn zu. Eine große Schockwelle wurde ausgelöst. Als sich der Rauch verzog, war aber zu erkennen, dass er unversehrt geblieben war. „Ist das alles, was ihr zu bieten habt? Das hat ja nicht mal gekitzelt!“ Er bekam keine Antwort. Dafür sah er einen Schatten neben ihn und blickte gen Himmel. Über ihn flog eine mannshohe Schriftrolle, die sich langsam öffnete. Er rechnete mit einem weiteren Angriff, aber stattdessen fielen dutzende von kleineren Schriftrollen auf den Boden.
 

„Das ist ja ein niedlicher Zaubertrick.“, spottete der Jinchurriki. Jetzt zeigte sich auch Sai auf einem der Dächer. Dieser formte schnell Fingerzeichen und rief: „Ninjakunst, Jutsu der Tintenarmada!“ Aus den geöffneten Schriftrollen stiegen daraufhin viele verschiedene Kreaturen. Die Vielfalt unter ihnen war dabei besonders bemerkenswert. Es waren nicht nur alle möglichen Tierarten, sondern auch allerlei mythische japanische Figuren wie Tengus und andere Dämonen vertreten. Hexa wurde umkreist und überfallen. Allerdings konnten sie den Affen nicht sonderlich schaden. Das war aber auch nicht Sais Ziel. Er wollte so viel Zeit wie möglich schinden und zu mindestens das gelang ihm. Denn egal wie viele Tintenfiguren Hexa auch mit seinen Krallen, Schwänzen oder Nadeln ausschaltete, die Flut an Gegnern wurde nicht weniger. Nach ein paar Minuten bemerkte das auch der Yonbi. Er machte einen Rundumschlag mit seinen Schwänzen und fand so die Zeit für Fingerzeichen. Windkunst, Himmelsteiler.
 

Der Attacke konnte Sai entgehen, weil genug Distanz zwischen den Beiden lag. Er wusste aber auch, dass er so gut wie tot war, wenn sein Gegner näher an ihn herankommen konnte. Das lag auch daran, dass er die ganze Zeit ein Fingerzeichen halten musste, um seine Technik aufrecht zu erhalten. Hexa wechselte jetzt den Angriffstyp und feuerte Nadeln auf den ANBU. Der wurde dadurch von einem Dach zum Nächsten gejagt. Das ging auch eine Weile gut, aber bei einer Landung löste sich ein Ziegel und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Nur mit Mühe konnte er im Fallen die Hände zusammen zu halten. Dennoch war er der Attacke seines Feindes hilflos ausgeliefert. Ninjakunst, Jutsu des Insektenwalls.
 

Um Sai herum bildete sich eine Mauer aus Insekten, die den Angriff abfing. Der ANBU landete mit einer gekonnten Körperdrehung auf dem Boden. „Gutes Timing.“, sagte er, als er zurück aufs Dach sprang. „Dein Part ist also beendet?“ „Ja.“, erwiderte Shino, der neben seinen Kameraden erschien. Der Jinchurriki begutachtete die neuen Geschehnisse mit einem angewiderten Gesichtsausdruck. Er musste sich immer noch mit den Tintenkreaturen herum plagen. Die Überreste der bereits Besiegten hatten den Boden schwarz gefärbt. Er änderte seine Taktik, blies giftigen Rauch aus und hüllte sich selbst in eine bläuliche Wolke. Er spekulierte darauf, dass Sai seine Beschwörungen ohne Sichtkontakt nicht kontrollieren konnte, aber er merkte schnell, dass er ihn unterschätzte. Eine von Sais speziellen Fähigkeiten war nämlich die telepathische Verbindung zwischen sich und seinen Kreaturen. So konnte er ihnen mit genügend Konzentration auch blind Befehle geben. Dafür änderte sein Fingerzeichen und schloss die Augen.
 

Zur gleichen Zeit schickte Shino einen seiner Schwärme in die Wolke und wartete ab. „Nicht gut. Dreißig Sekunden ist das Maximum.“, entkam es ihm schließlich. „Was meinst du?“, fragte sein Kollege immer noch hochkonzentriert. „Meine Insekten überlebten in dem Gift für nur dreißig Sekunden. Das ist zu wenig, um ihn effektiv angreifen zu können. Wie kommst du voran?“ „Auch nicht besser. Bei mir ist es keine Frage, ob ich noch lange durchhalte, sondern was mir zuerst ausgeht: meine Kreaturen oder mein Chakra. Ich musste diese Technik noch nie so lange am Stück benutzen.“ „Kein Wunder. Du benutzt dein stärkstes Jutsu normalerweise nur, um deine Gegner zu überrennen. Wer hätte gedacht, dass ein Jutsu, dass alleine drei vollständige ANBU-Teams ausschalten konnte, hier uns lediglich ein wenig Zeit verschaffen kann. Jinchurriki sind wirklich nicht von dieser Welt.“ „Jammern hilft uns jetzt auch nicht weiter. Wir haben keine andere Wahl, als defensiv zu kämpfen und auf Arashi zu hoffen, dass er Neji wieder zusammenflicken kann.“
 


 


 

Der angesprochene Chuunin war immer noch damit beschäftigt, die Wunden des Hyuuga zu verschließen. Einige Minuten herrschte nun schon Stille zwischen den Beiden, die nun allerdings vom Rothaarigen durchbrochen wurde. „Du hast vorhin erwähnt, dass ich das Ziel dieses Jinchurriki bin. Was meinst du damit?“ Sein Vorgesetzter seufzte hörbar. „Hexa hat aus einem ganz bestimmten Grund Brutus gedient. Er konnte so an viele junge Frauen kommen, die eventuell als Wirte für andere Jinchurriki in Frage kamen. Anscheinend passt du aber weitaus besser in sein Beuteschema. Darum kann ich dich auch auf keinem Fall noch einmal gegen ihn kämpfen lassen.“ „Verstehe.“ Arashi versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber der Gedanke als ein Wirt für ein Monster zu enden, war angsteinflößend. Er kannte zwar nur wenige Details aus der Kindheit seines Vaters, aber die reichten schon aus, um seine Furcht noch zu verstärken.
 

Ohne ein weiteres Wort setzte der Uzumaki die Behandlung fort. Nach wenigen weiteren Minuten beendete sie dann auch. Der Hyuuga versuchte aufzustehen, doch er konnte sich kaum auf den Beinen halten. „Die Lähmungserscheinungen müssten abgeklungen sein, aber dein Chakra-Niveau ist völlig im Keller.“, schätzte Arashi ein. „Mir geht es nicht wirklich anders.“ Er schloss kurz die Augen, um sie einen Moment später wieder zu öffnen. „Es gibt wohl keinen anderen Weg.“ Er kramte in seiner Weste und zog etwas hervor. „Was ist das?“, fragte Neji verwundert. Er blickte auf einen kleinen blauen Edelstein. „Das ist ein Chakra-Kristall. Es gibt ein Jutsu, das vom Shodaime Hokage entwickelt wurde, welches Chakra in eine kristalline Form bringen kann. Es ist aber enorm aufwendig. Meine Mutter lernte es von Tsunade-Sama, die ja die Enkelin des ersten Hokage ist.“ „Ja, jetzt wo du es sagst. Er sieht ein wenig so aus, wie der Kettenanhänger des Rokudaime Hokage, der auch vom Shodaime stammt.“ „Zum Teil ja. Der ist noch ein wenig spezieller, aber im Grunde hast du Recht. Dieser Kristall wurde mir für Notfälle mitgegeben.“ „Notfälle?“ „Du wirst es gleich verstehen.“
 

Der Chuunin biss sich in den Daumen und träufelte ein wenig Blut über den Stein. Als die Flüssigkeit mit dem Gestein in Kontakt kam, begann es zu leuchten. Vor den Augen des erstaunten ANBU-Captains verdampfte der Kristall im Anschluss. Arashi holte tief Luft und atmete den bläulichen Dampf ein. Von der Neugierde gepackt aktivierte Neji sein Byakugan und sah, wie sich der inhalierte Dampf im Körper seines Kameraden verteilte. Dieser stand auf und streckte sich. „Schon besser. Das war eine ordentliche Energiespritze.“ „Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich dich kämpfen lassen werde. Ich habe mich doch eben klar genug ausgedrückt.“
 

„Ja, das hast du.“, erwiderte der Uzumaki mit gesenktem Kopf. „Ich glaube, ich kann die Situation gut genug einschätzen. So sehr es mich auch nervt es zuzugeben, aber dieser Kampf liegt außerhalb meiner Fähigkeiten. Ich wäre hier nichts weiter, als eine Bürde für euch. Ehrlich gesagt hätte ich niemals gedacht, dass so ein Moment kommen würde. Auf der anderen Seite habe ich auch immer meinen Vater als das Maß aller Dinge gehalten und nie zu träumen gewagt, dass es andere Shinobis auf seinem Niveau gibt. Offensichtlich lag ich da falsch. Damit meine ich nicht nur den Jinchurriki“ „Nun überschätzt du mich.“, meinte Neji grinsend. „Ich bin wahrlich nicht der Typ, der seine eigene Kraft herunterspielt und ich könnte ihm sicherlich das eine oder andere Problem bereiten. Vielleicht würde ich ihn in einem Kampf auf Leben und Tod sogar dazu zwingen können, Nero einzusetzen, aber dann würde auch ich an meine Grenzen stoßen.“ „Du weißt von Nero?“, entkam es Arashi überrascht. „Natürlich. Ich habe die zerstörerische Macht seines schwarzen Laminenters in seinem Kampf gegen Pain gesehen. Mit dieser furchteinflößenden Waffe, die er nur als allerletztes Mittel benutzt, könnte er alleine mit Hexa fertig werden. Das heißt aber nicht, dass wir diesem Vieh hilflos ausgeliefert sind. Wir sind schließlich nicht allein. Sai und Shino gehören genauso wie ich zu den stärksten Shinobis Konohas. Zusammen könnten wir diesen Kampf mit Sicherheit für uns entscheiden, wenn ich in der Lage zu kämpfen.“
 

„Das ist alles was ich wissen muss.“, sagte der Rothaarige und machte einen Schritt auf seinen Vorgesetzten zu. „Was hast du vor?“ „Ich mag vielleicht nicht an diesem Kampf teilnehmen können , aber es gibt dennoch etwas, das ich tun kann. Versuch dich jetzt nicht zu bewegen.“ Der Chuunin hob seine rechte Hand, die zu leuchten begann. Anders als zuerst vom Hyuuga vermutet, glühte die Hand nicht grün, wie bei medizinischen Ninjutsu üblich, sondern blau. Arashi legte die Hand auf die Brust des ANBU-Captains und konzentrierte sich. Danach drang etwas schlagartig in den Leib des Dunkelhaarigen ein. Dieser wollte gerade etwas sagen, aber wurde davon abgelenkt, dass sein Körper plötzlich leichter wurde.
 

„Ich habe dir eben eine gute Portion pures Chakra gegeben.“, erklärte der Chuunin. „Ich danke dir, aber eines verstehe ich nicht. Wenn du das ohnehin vorhattest, warum hast du mir nicht einfach den Chakra-Kristall gegeben und ihn aktiviert.“ „Das wäre dir nicht gut bekommen. Das Chakra im Kristall stammte nämlich ursprünglich von meinem Vater. Die Intensität seines Chakras ist allerdings abnormal hoch. Bei mir ist das auf Grund unserer Kompatibilität nicht bedenklich, aber jemand außerhalb der Familie könnte es mehr schaden als helfen. Darum habe ich die Intensität ein wenig gesenkt, bevor ich sie auf dich übertragen habe.“ „Du hast scheinbar wirklich an alles gedacht, was? Ich wusste, dass es die richtige Entscheidung war, dich auf diese Mission mitzunehmen. Ich mache mich jetzt auf den Weg. Bleib du hier und warte auf weitere Befehle.“ Damit wandte der Hyuuga sich ab und ließ Arashi zurück.
 

Es dauerte nicht lange, bis er am Kampffeld ankam. Shino, der die gesamte Zeit sich und Sai mit seinen Insektenwällen beschützt hatte, bemerkte ihn sofort. „Wie geht es dir?“ „Ich bin dank Arashi so gut wie neu. Wie sieht es bei euch aus?“ „Nicht gerade rosig. Sai benutzt nun schon seit geraumer Zeit seine Tintenarmada und ist so gut wie am Ende.“ Er deutete dabei auf ihren Kameraden, der schwer atmete und enorm schwitzte. Der Hyuuga richtete seinen Blick auf die große Wolke. „Ist der Bastard schon die ganze Zeit da drin?“ „Ja und es gibt kein Herankommen an ihn. Selbst meine auf Gift spezialisierte Insekten halten es da drin nicht länger als eine halbe Minute aus.“ „Eine halbe Minute, also. OK, bringen wir die Sache zu Ende. Ich gehe rein.“ „Bist du wahnsinnig?“, wollte der Aburame entsetzt wissen. „Bei dieser Wolke reicht es nicht aus, einfach die Luft anzuhalten. Das Gift befällt auch die Haut. Nicht einmal mit Rei-Modo bist du davor sicher.“ „Darum wirst du mir auch helfen.“, sagte Neji. „Du wirst meinen gesamten Körper mit einem Insektenteppich überziehen und mich dadurch schützen. Du sagtest ja, dass deine Insekten dreißig Sekunden im Gift überleben können. In dieser Zeitspanne erledige ich ihn.“
 

„Das ist zu riskant. Solltest du nicht rechtzeitig da herauskommen, bist du so gut wie tot.“ „Lass ihn gehen.“, warf Sai, der alles mit angehört hatte, keuchend ein. „Er wird es schaffen.“ Er und der Hyuuga nickten sich kurz zu. Nur widerwillig verteilte Shino viele seiner Käfer auf den ANBU-Captain. Es war wahrlich kein appetitlicher Anblick. Die schwarzen Insekten bedeckten jeden Zentimeter seines Körpers. Lediglich seine Augen waren davon ausgenommen.
 

Mit einem langen Sprung landete er einige Meter von Hexa entfernt. „Oh, hast du dein Päusschen beendet, Hyuuga?“ Der Jinchurriki erkannte den ANBU sofort an seinem Geruch. Der Angesprochene antwortete natürlich nicht, da er unmöglich in dieser Umgebung atmen konnte. Er hatte ohnehin nicht vor, einige seiner wertvollen Sekunden mit Reden zu vergeuden. Er leitete Chakra in seine Beine und stürmte auf seinen Gegner zu.
 

Das Resultat des kommenden Schlagabtausches war aber das Gleiche, wie schon eine Weile zuvor. In Sachen Geschwindigkeit waren beide auf einem Level und auch die wenigen noch übrig gebliebenen Tintenkreaturen machten keinen Unterschied. Neji lief die Zeit davon. Er griff nach einen Kunai und warf ihn in Richtung des Jinchurriki. An der Waffe war ein explosives Siegel befestigt. Hexa wich dem Angriff jedoch ohne Probleme aus. „Das hat vorhin schon nichts gebracht. Was lässt dich denken, dass es jetzt funktioniert?“ Er bekam keine Antwort.
 

Zu diesem Zeitpunkt ahnte er auch noch nicht, dass die vorherige Aktion keineswegs eine Attacke war, sondern ein Signal. Das begann er erst zu realisieren, als die letzten Tintenfiguren in sich zusammenfielen und der Hyuuga in die Luft spring. Von außerhalb der Giftwolke ertönte eine Stimme: Ninjakunst, Jutsu der Tintenhärtung. Innerhalb von Sekundenbruchteilen, begann sich die gesamte Tinte zu verkrusten. Es waren dabei nicht nur die vielen Pfützen auf den Boden betroffen. Auch die Tinte, die nach dem langen Kampf gegen die Kreaturen auf dem Fell des Affen gelandet war, verhärtete und schränkte diesen kurz in seiner Bewegungsfähigkeit ein. Es war nur ein Moment, doch das war alles, was Neji brauchte.
 

Mit einem schnellen Satz verkürzte er die Distanz auf weniger als einen Meter und kam in eine gute Angriffsposition. Sein vollständiges Chakra wanderte in seine rechte Hand. Nun konnte er das einsetzen, was er zuvor schon benutzen wollte: Seine brutalste Technik: Hakke, Herzstoß. Mit einem gnadenlosen Schlag rammte er seine Hand durch Hexas Torso. Mit einer schnellen Bewegung sog er seinen Arm wieder heraus und verließ die Giftwolke. Es war auch keine Sekunde zu spät, denn kurz nachdem er neben seinen Kameraden wieder auftauchte, fielen die Insekten von ihm ab.
 


 

Die drei ANBUs bemerkten, wie sich der giftige Nebel bald wieder lichtete. Der verletzte Affe schleppte sich in Richtung seiner Widersacher. „Das war ein beeindruckender Angriff. Zu schade, dass er euch nicht retten wird. Es braucht mehr als das, um mich zu töten.“ Die Konoha-Nin sahen ihn überrascht an. Hexa lachte nur auf und legte seine Hand auf das Loch in seiner Brust. Rotes Chakra sammelte sich darum herum und schloss es langsam. Nach ein paar Momenten war von der Verletzung nicht mehr zu erkennen. „Das war es dann wohl für euch. Schade eigentlich, ihr wart recht unterhaltsam, aber ich muss meine aufgetragene Aufgabe erfüllen. Habt ihr noch irgendwelche letzten Worte?“ Die drei Männer schwiegen. „Nein? Na dann, bereitet euch auf euer En-“ Die Stimme des Jinchurriki stockte plötzlich. Er krümmte sich und spuckte Blut auf den Boden. „Es hat wohl angefangen.“, sagte einer der ANBU.
 

Es war Shino. „Was zur Hölle habt ihr gemacht?“, fragte der Affe wutentbrannt. „Du unterschätzt das Informationsnetzwerk Konohas, erst recht, wenn man bedenkt, dass unser Leiter ein ehemaliger Jinchurriki ist. Wir kennen eure enormen Regenerationsfähigkeiten und haben daher einen Weg entwickelt, um das zu umgehen. In diesem Augenblick befinden sich bereits Tausende meiner Insekten in deinem Inneren. Es ist eine spezielle Spezies, die sich von Chakra ernährt. Sie sind nur sehr kurzlebig, verfügen dafür aber über ein riesiges Reproduktionsvermögen. Dabei ist es entscheidend, wie viel Chakra der Wirt besitzt. Umso mehr Chakra vorhanden ist, umso schneller pflanzen sie sich fort. Ein Jinchurriki mit seinen gigantischen Chakravorkommen ist ein wahres Paradies für sie. Sie ernähren sich aber nicht nur von Chakra. Innereien sind ebenso eine Leibspeise von ihnen. Du kannst gerne versuchen, deine inneren Organe mit deinem Chakra zu heilen, aber das wird die Fortpflanzung der Insekten nur beschleunigen. In wenigen Minuten werden es Millionen sein. Es ist ein undurchdringlicher Kreislauf. Wir brauchten lediglich eine Wunde, die groß genug war, um genügend Insekten in deinen Körper zu bringen, um den Kreislauf zu starten. Nur ein Mitglied des Aburame-Clans kann ihn stoppen, also beantwortete unsere Fragen und du bleibst am Leben.“
 

„Ihr Bastarde!“, wütete Hexa. Er beruhigte sich aber zügig wieder und formte ein Fingerzeichen. „Scheinbar kann ich meine Mission nicht erfüllen. Dann gibt es für mich nur noch eines zu tun: So viele Feinde meines Meisters wie möglich auszuradieren.“ „Was meinst du damit?“, wollte Neji entgeistert wissen. Er sah mit seinem Byakugan, wie sich eine riesige Maße Chakra in Hexas Zentrum konzentrierte. Zudem begann der Affe zu dampfen. Der Hyuuga war im Begriff anzugreifen. „Sinnlos, dieses Jutsu kannst du nicht mehr stoppen. Davor gibt es kein Entkommen.“ Von diesen Worten ließ sich einer der Konoha-Nin aber nicht abhalten. Es war jedoch nicht Neji, der auf den Jinchurriki zuschoss. Ihr Gegner wurde gepackt und festgehalten.
 

Ninjakunst, Jutsu des Insektenglobus. Massen von Insekten strömten aus, die beide Kontrahenten in einer Kugel umgaben. „SHINO!“, brüllten die anderen Konoha-Nin wie aus einem Mund. Sie waren von den Geschehnissen völlig aus der Bahn geworfen worden. Mit seinem Byakugan konnte der Hyuuga nur fassungslos mit ansehen, wie das Chakra des Jinchurriki sich explosionsartig innerhalb der Kugel ausbreitete. *Oh Gott. Das Chakra sieht genauso aus wie die Wolke vorhin. Es ist nur um ein Vielfaches stärker. Das könnte alles in einem Durchmesser von einem Kilometer kontaminieren.*
 

Nach einer Minute war alles vorbei. Der Insektenglobus fiel in sich zusammen. Vom Jinchurriki war nichts mehr übrig geblieben. Die beiden ANBUs sahen aber erleichtert, dass Shino noch stand. „Mann, du hast uns eben nen ganz schönen Schrecken eingejagt.“, entkam es Sai, der zusammen mit seinem Captain auf Aburame zulief. „Dennoch hast du uns da wohl den Hintern gerettet, was?“ Er bekam keine Antwort. Sie hatten ihn jetzt erreicht. „Shino?“, fragte er und legte seine Hand auf dessen Schulter. In diesem Moment brach dieser vor ihren geschockten Augen zusammen. „SHINO!“
 

Neji reagierte zuerst und fühlte den Puls seines langjährigen Kameraden. „Bring Arashi her.“, befahl er nervös. „Ist es so-“ „SOFORT!“, schrie er Sai an, der sich daraufhin gehetzt auf den Weg machte.

Endlos wirkende Momente später kamen die beiden anderen herbeigeeilt. Arashi begann sofort mit der Untersuchung. Neji und Sai knieten nur schweigend daneben. Es dauerte lediglich ein paar Sekunden, bis er von ihm abließ. Seine weit aufgerissenen Augen und offen stehender Mund sprachen Bände. „Wie ist sein Zustand, Arashi?“, fragte Neji nervös. Der Rothaarige schüttelte mit dem Kopf. „Sein gesamter Körper ist von dem Gift übersät. Solch eine Menge kann ich unmöglich neutralisieren. Seine Organe beginnen schon langsam zu versagen. Ich kann nichts mehr für ihn tun.“

Rettungsmission V

So, ich melde mich auch mal wieder zu Wort. Es tut mir wirklich Leid, dass es so lange gedauert hat, aber die letzten Züge meines Studiums (Ja, ich habs tatsächlich geschafft:th_handsome:)und meine anschließende Arbeit bei einer großen Zeitung haben mich völlig in Beschlag genommen. Jetzt habe ich erstmal Urlaub. Darum dürfte das nächste Chap nicht allzu lange dauern. Jetzt aber erstmal viel Spaß mit dem aktuellen Chap.
 

71. Rettungsmission V
 

Neji und Sai sahen sich ungläubig an. Sie konnten nicht glauben, was sie da eben gehört hatten. „Was hast du gerade gesagt?“, vergewisserte sich der ANBU-Captain bei Arashi. „Ich kann ihm nicht mehr helfen.“ Mit dieser Antwort wollte sich der Hyuuga nicht zufrieden geben. „Denk nach, Arashi! Es muss doch etwas geben, was du tun kannst.“ „Medizinisches Ninjutsu hat seine Grenzen. Ich kann weder das Gift neutralisieren noch es aus seinem Körper entfernen.“ „Würde dir das hier eventuell helfen?“, fragte Neji und holte einen Gegenstand hervor. Es war eine kleine gläserne Ampulle, die mit einer roten Flüssigkeit gefüllt war. „Ist das etwa-“ „Das ist eine Probe von Hexas Blut.“, beendete er den Satz des Chuunin. „Ich habe es vorhin im Zuge meines finalen Angriffes entnommen. Kannst du nicht damit nicht ein Gegengift entwickeln?“ „Es würde beim Verfahren mit Sicherheit sehr helfen. Dafür müsste aber eine ausführliche Analyse davon durchgeführt werden und das dauert Tage.“
 

„Dann müssen wir ihn einfach solange am Leben erhalten.“, meinte Sai. „Das ist hier unmöglich.“ , zerstörte der Rothaarige die Hoffnung seiner Kameraden. „Für sowohl die Blutanalyse als auch die lebenserhaltenden Maßnahmen könnte nur ein Ort in Frage kommen und das wäre das Konoha-Hospital.“ „Worauf warten wir dann noch? Wir müssen sofort zurück nach Konoha.“ „Neji, wäre das eine Möglichkeit, hätte ich es schon längst vorgeschlagen. Die Wahrheit ist, dass Shino noch maximal eine Stunde zu leben hat. Ich kann spüren, dass er sich gegen das Gift wehrt und kann nur darüber spekulieren, welche Schmerzen er momentan hat. Das Einzige, was wir noch wirklich für ihn tun können, ist seinen Qualen ein Ende zu bereiten.“
 

Er hatte diese Worte kaum ausgesprochen, da wurde er schon von Neji am Kragen gepackt und grob durchgeschüttelt. „Wage es nicht mal, so etwas zu denken! Es muss doch irgendeinen Weg geben, wie du ihn retten kannst.“ „Ich bin kein Zauberer, Neji!“, gab der Rothaarige gereizt zurück. Er wandte sich ab und rieb sich die Augen. Er merkte, wie sich langsam Tränen in seinen Augen sammelten. Die Verzweiflung schien immer mehr die Oberhand zu gewinnen.
 

Das war alles völlig neu für ihn. Er wusste, dass es einmal zu dem Punkt kommen würde, wo er jemanden mit seinen medizinischen Fähigkeiten nicht mehr retten konnte. Er dachte, dass er sich innerlich darauf vorbereitet hätte, aber die Realität traf ihn härter als jeder Schlag. Dennoch wollte er sich nicht die Blöße geben, vor seinen Kameraden zu weinen und rang nach Fassung. „Bitte, Arashi! Gehe noch mal die Informationen von Sakura über das Gift durch. Es muss irgendetwas geben, was du übersehen hast.“
 

Der Uzumaki sah das als sinnlos an, weil für ihn der Zustand des Aburame hoffnungslos war. Auf das Drängen seines Captain hin ließ er die Anmerkungen seiner Mutter jedoch noch einmal laut Revue passieren. „Das Gift ist nicht zwangsläufig tödlich und verbreitet sich nur langsam im Körper. Es betrifft dafür nicht den Brutkreislauf, sondern lähmt die Muskeln. Das Problem bei Shino ist, dass es seine zentralen Organe, vor allem seinen Herzmuskel betrifft. Durch ihre Lähmung kommt sein kompletter Kreislauf zum Erliegen. Es gibt kein uns bekanntes Gegengift und das Entfernen des Giftes mit Hilfe von medizinischen Ninjutsu wird enorm erschwert, da es anders als normale Gifte nicht nur aus physischen Substanzen besteht, sondern auch noch mit Hexas Chakra verbunden ist. Daher-“ Arashi stoppte. „Chakra.“, wiederholte er leise. Man konnte richtig sehen, wie sein Gehirn arbeitete.
 

„Hast du-“ „Wie lange bleiben die Ckakrapunkte verschlossen, die du mit deinem Juken blockierst?“, unterbrach der Rothaarige seinen Captain. „Im Normalfall acht bis zehn Stunden.“ „Schaffen wir es in dieser Zeit zurück nach Konoha?“ „Auf dem Fußweg ist das unmöglich.“, schätzte Sai ein. „Mit meinen Tintenadlern sieht es hingegen anders aus. Mein Chakra-Aufkommen ist zwar gerade ziemlich niedrig, aber dafür müsste es noch reichen.“ „Gut.“ „Was hast du überhaupt vor, Arashi?“, wollte Neji wissen. „Gibt es doch einen Weg, dass Gift zu entfernen?“ „Nein, aber theoretisch müsste es möglich sein, Hexas Chakra zusammen mit dem Gift zu lenken. Wenn wir es hinkriegen würden, das Gift aus Shinos Torso und damit seinen Organen in seine Arme und Beine zu leiten und es dort durch das Verschließen von bestimmten Chakra-Punkten zu halten, könnten wir ihn lebend nach Konoha bekommen. Meine Mutter und Tsunade-Sama könnten ihn dort eventuell das Leben retten.“
 

„Wie willst du das anstellen?“ „Das seht ihr gleich. Sorgt nur dafür, dass er sich auf keinen Fall bewegen wird.“ Auf diese Anweisung hin fixierten die beiden älteren ANBUs die Arme und Beine des Aburame. Der Uzumaki kniete sich derweil neben den Patienten und hob seine rechte Hand, die daraufhin blau aufleuchtete. Mit einer schnellen Bewegung schnellte diese Hand auf Shinos Brust hinunter. In Verbindung mit dem Schlag pumpte er schlagartig Chakra in dessen Körper. Dabei bäumte sich dieser ähnlich wie bei der Benutzung eines Defibrillator auf. Neji begann mit Hilfe seines Byakugan zu verstehen, wie Arashis Methode funktionieren sollte.
 

Das mit hoher Geschwindigkeit zugeleitete Chakra verdrängte das vergiftete Chakra und trieb es wellenartig in die Extremitäten des Opfers. Der Rothaarige wiederholte seine Chakra-Schläge mehrere Male, bis er seinem Captain irgendwann das Signal zum Verschließen der Chakra-Punkte gab. Mit vier gezielten Stößen schloss der Hyuuga das Gift in den Extremitäten des Aburame ein. „Gut, damit gewinnen wir ein paar Stunden.“, schätzte Arashi ein.
 

Seine beiden Kameraden sahen ihn besorgt an, weil der Chuunin schwer atmete und schwitzte. „Alles in Ordnung, Arashi?“ „Ich bin OK.“, keuchte der Uzumaki. In Wirklichkeit war sein Chakra-Niveau völlig im Keller. Die durchgeführte Therapie hatte das gesamte erhaltene Chakra aus dem Chakra-Kristall aufgebraucht. „Wichtiger ist momentan, Shino so schnell wie möglich nach Konoha zu schaffen. Nur da hat er eine Überlebenschance.“ Auf diese Worte hin erschuf Sai einen Tintenadler, der bedeutend größer als die vorherigen war. Das war nicht überraschend, denn dieser musste nicht nur eine Person, sondern drei befördern. Die Shinobi verständigten darauf, dass Sai und Arashi zusammen mit dem schwer verletzten Aburame nach Konoha zurückkehrten. Der Rothaarige musste deshalb mitkommen, weil er auf dem Weg Shinos Vitalfunktionen aufrechterhalten. Neji sollte hingegen zunächst Sanari einsammeln um dann auf das andere ANBU-Team zu warten und anschließend nachzukommen.
 

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Die Stunden der Reise vergingen quälend langsam. Fast die gesamte Zeit herrschte Stille zwischen den Konoha-Nin, während sie über die Wälder des Feuerreiches hinwegflogen. Das lag vor allem daran, dass sowohl Sai als auch Arashi an ihre körperlichen Grenzen stießen. Letzterer versorgte den bewusstlosen Patienten ständig mit heilendem Chakra, was zur Folge hatte, dass seine Hände schon seit Ewigkeiten auf Grund der Überreizung seiner Chakra-Zellen schmerzhaft brannten. Der Dunkelhaarige hatte dagegen eine meditative Haltung angenommen. Damit wollte er sicherstellen, dass seine Tintenkreatur erhalten blieb.
 

Irgendwann bot sich dem Uzumaki ein Anblick, der seine Laune deutlich aufhellte. Es waren die Hokage-Felsen, die am Horizont auftauchten. Er klopfte seinem Kameraden auf die Schulter. „Wir haben es gleich geschafft. Halte durch, Sai.“ Es dauerte nicht lange, bis sich sein zufriedener Gesichtsausdruck in einen geschockten verwandelte, denn er bekam keine Antwort. Als nächstes fiel sein Blick auf die Flügel des Adlers, die langsam an Flüssigkeit verloren und kleiner wurden. „SAI!“, brüllte er angsterfüllt und schüttelte den Dunkelhaarigen. Dieser sackte aber nur in sich zusammen. Arashi erkannte sofort, dass sein Kamerad in Folge der enormen Anstrengung das Bewusstsein verloren hatte. Er schien dennoch unterbewusst zu mindestens die Struktur der Tintenkreatur beibehalten zu können, was alleine schon bemerkenswert war. Dies würde aber nicht mehr lange so bleiben. Das wusste der Chuunin, als die unkontrollierbare Figur in der Luft schlingerte und über die Grenze des Dorfes glitt. Sie waren ziemlich genau über dem Zentrum Konohas angekommen, als sich der Adler schließlich auflöste und die drei Konoha-Nin in die Tiefe stürzten. Zu diesem Zeitpunkt waren sie knapp einhundert Meter über dem Erdboden.
 

Arashi hatte also nur wenige Sekunden, um den sicheren Tod seiner Kameraden und ihm selbst zu verhindern. Er drehte sich in Luft um die eigene Achse, sodass er die anderen kurz sah. Er hätte sie eventuell retten können, aber dafür brauchte er mindestens drei Schattendoppelgänger. Jede einzelne Bewegung verursachte bei ihm aber schon höllische Schmerzen. Ihm war völlig klar, dass er sein Limit nicht nur erreicht, sondern sogar schon überschritten hatte. Dennoch musste er versuchen, auch noch das letzte Fünkchen seines Chakras aus seinem Körper zu pressen. Er formte das nötige Fingerzeichen und sammelte alles was er hatte in seine Hände, doch kurz bevor er das Jutsu anwenden konnte, wurden sie auseinander gerissen.
 

Er verlor den Überblick und sah nur noch den Erdboden rasend schnell auf sich zu kommen. Reflexartig schloss er die Augen und spürte einen kurzen Ruck, aber keinen Aufprall. Verwirrt bewegte er seine Beine, ohne einen Widerstand zu fühlen. Anschließend vernahm er eine Stimme. „Mit deinem Chakra-Level das Jutsu der Schattendoppelgänger einzusetzen... Du hast sie doch nicht mal alle, Arashi.“ Der Rothaarige öffnete langsam ein Auge. Diese Stimme, dieser Geruch. Beides schien so familiär. Er sah, wie etwas Gelbes direkt rechts vor seiner Nase im Wind wehte. Jetzt begriff er und sein Körper entspannte. Nur ein einziges Wort kam ihm noch über die Lippen, bis er selbst in die Ohnmacht glitt: „Dad...“
 

Es dauerte nicht lange bis viele überraschte Blicke von Zivilisten auf den Blonden fielen. Selbst in Konoha passierte es nicht jeden Tag, dass ihr Oberhaupt vom Himmel fiel, auf einem Dach landete und dazu noch seinen Sohn schulterte. Das Erstaunen unter den Passanten wurde sogar noch größer als gut ein Dutzend maskierter Shinobi um den Kage herum auftauchten. „Das sind dann wohl die „Eindringlinge“, die der Detektor-Schild aufgespürt hat.“, meinte einer der ANBU. Er sprach eine Sicherheitseinrichtung an, die vor mehreren Jahren vom Yondaime Hokage errichtet wurde. Es war eine für das normale Auge nicht sichtbare Chakra-Kuppel,, die den Großteil des Dorfes einschloss und sofort Chakra-Signale aufgreifen konnte. Es war also kein reiner Zufall, dass Naruto in diesem Teil des Dorfes war und seinen Sohn und dessen Kameraden aus der Luft zu fischen.
 

„Scheint so.“, entkam es Naruto, der über seine Schulter sah und die zwei Schattendoppelgänger begutachtete, die Shino und Sai in der gleichen Manier trugen wie das Original Arashi. „Ich habe die Sache hier unter Kontrolle. Ihr könnt also auf eure Posten zurückkehren.“ „Hai.“ Die ANBU verschwanden wieder und ließen den Uzumaki allein zurück. Ihm überkam ein schlechtes Gefühl. Er konnte zweifelsohne einschätzen, dass Arashi und Sai völlig mit ihrem Kräften am Ende waren, aber am meisten Sorgen bereitete ihm der Aburame. Sein Chakra war kaum noch fühlbar. Er verlor keine weitere Zeit und machte sich auf dem Weg zum Hospital.
 

In Windeseile hatte er die Distanz zum Krankenhaus zurückgelegt und betrat es über das Dach. Auf seinem Weg durch das Treppenhaus in die unteren Etagen nahm er mehrere Absätze auf einmal und trat schließlich eine Tür zu einem der mehreren Flure auf. Zwei Krankenschwestern bemerkten bald den Blonden und seine Doppelgänger. „Hokage-Sama, was ist passiert?“ „Wir haben keine Zeit für Fragen. Benachrichtigt meine Frau und bringt mir drei Tragen.“ „Aber-“ „SOFORT!“, brüllte er in einem unmissverständlichen Ton.
 

Die deutliche Ansage führte dazu, dass Sakura eine Minute später angerannt kam. Sie peilte sogleich ihren Sohn an, der bereits auf einer der gebrachten Tragen lag. „Was ist mit ihm?“ „Keine Sorge. Er hat sich nur völlig verausgabt. Schau dir lieber Shino an. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm.“ Auf Narutos Hinweis hin untersuchte sie den ANBU. In nur wenigen Sekunden versteinerte sich Sakuras komplette Miene. Sie wandte sich an eine der herumstehenden Schwestern. „Bereitet sofort den OP vor! Wo sind Tsunade und Shizune?“ „Keine Ahnung. Die haben keinen Dienst.“ „Dann findet sie!“ „Sie könnten aber überall im Dorf sein.“, wandte die Schwester ein, dabei wurde sie mit jedem Wort kleinlauter. Sie befürchtete, dass die Uzumaki jeden Moment explodieren könnte, aber der Rokudaime griff glücklicherweise ein. „Beruhige dich, Schatz. Mit meinen Schattendoppelgänger kann ich sie in ein paar Minuten finden und herschicken.“ „Fein, aber beeile dich.“
 

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Jeder Muskel seines Körpers fühlte sich an, als würde er zerreißen. Verkrampft hoben sich seine Lider und seine Augen fixierten das künstliche Licht der Deckenlampe über sich. Der kurze Blick durch ein kleines Fenster bestätigte seine Vermutung, dass es bereits Nacht war. „Na, ausgeschlafen, Arashi?“. Der Rothaarige folgte der Stimme zu ihrem Ursprung und sah seinen Vater, wie er an einer Wand des kleinen Raumes lehnte. „Wie lange war ich bewusstlos?“ „Knapp sieben Stunden.“, war die kurze Antwort des Blonden.
 

„Was ist mit Shino?“, fragte der Chuunin. In seiner Stimme schwang deutliche Unsicherheit und Angst. Von diesen Gefühlen konnte auch Naruto ihn nicht befreien. „Die OP läuft noch. Deine Mutter wird uns sofort über das Ergebnis informieren, sobald sie vorbei ist.“ Aus dem ohnehin schon bleichen Gesicht des Teenagers entwich noch mehr Farbe. Natürlich war ihm klar, dass die Rosahaarige die Operation durchführen würde, aber dass selbst nach sieben Stunden noch kein Ende in Sicht schien, war definitiv kein gutes Zeichen.
 

Eine kurze Periode des Schweigens brach zwischen den Beiden aus. Es verwunderte Arashi, dass sein Vater keinerlei Informationen über die Mission hören wollte. Normalerweise hätte er ihn schon längst über irgendwelche Details ausgefragt, aber dieses Mal kam nichts. Seine Verwunderung löste sich erst auf, als er einen Blick auf die Hände des älteren Uzumakis warf. In diesen befand sich die kleine gläserne Ampulle mit Hexas Blut. Es gab nur eine Erklärung, warum der Kage bereits davon wusste.
 

„Du kennst also schon die Hintergründe der Mission und dem Kampf, oder?“ „Ja, Sai hat mich schon eingeweiht. Eine Sache konnte er mir aber nicht erklären.“ „Was?“ „Neji soll davon geredet haben, dass du ein spezifisches Ziel des Jinchurrikis warst. Was hatte es damit auf sich?“ „Nun...“, begann der Rothaarige vorsichtig. „Spucks aus, Arashi. Ich habe weder die Zeit noch die Nerven für Ratespiele.“ Der Chuunin seufzte hörbar. „Es gab einen bestimmten Grund, warum Hexa unter Brutus gearbeitet hat. Er suchte geeignete Kandidaten, um sie dann später zu Jinchurrikis zu machen. Scheinbar wäre auch ich als Wirt in Frage gekommen.“
 

Anschließend herrschte erneut Stille, was Arashi Rätsel aufgab. Er hatte damit gerechnet, dass sein Vater über diese Nachricht geschockt sein und vor Wut schäumen würde. Der Blonde verengte aber lediglich die Augen. „Du scheinst nicht gerade überrascht zu sein.“, meinte der Chuunin. „Hast du so etwas erwartet?“ „Nicht erwartet, sondern eher befürchtet. Es macht aber Sinn. Schließlich ist dein Chakra speziell.“ „Du meinst, weil ich deine Chakra-Regisratur geerbt habe, richtig?“ „Nicht nur das. Die Intensität deines Chakras resultiert auch daraus, dass ich bei deiner Entstehung noch der Kyuubi-Jinchurriki war.“ Der Teenager verzog bei diesen Worten das Gesicht. Er wollte sich nicht unbedingt ausmalen, inwieweit seine Eltern intim wurden.
 

Naruto ignorierte die Grimasse seines Sohnes und fuhr fort. „Das unterscheidet dich auch etwas von deinen Geschwistern, auch wenn dir Kaero in Sachen Quantität bei weitem den Rang abläuft. Diese abnormal hohe Intensität steigert auch deine mögliche Resistenz gegenüber Bijuus. Das macht dich für Akatsuki natürlich attraktiv. Rückblickend betrachtet war es wohl doch nicht die richtige Wahl, dich in die direkte Suche nach den Jinchurrikis einzusetzen. Betrachte dich hiermit vom ANBU-Dienst enthoben.“
 

Arashi dachte, seine Ohren hätten ihm beim letzten Satz seines Vaters einen Streich gespielt. „Was war das gerade?“ „Du hast mich schon verstanden.“ „Das kannst du nicht machen, Dad! Mein Team braucht mich. Du hast selbst gesagt, dass ein Medic-Nin in dem Team unerlässlich ist.“ „Diese Meinung teile ich auch immer noch. Darum wirst du auch durch Shizune ersetzt. Sie war ohnehin die erste Wahl gewesen. Lediglich ihre damalige starke Lungenentzündung hatte ihren Einsatz verhindert. Ihre Kampffähigkeiten sind mit deinen allemal vergleichbar. Darum gibt es in diesem Punkt kein Problem.“ „Das ist trotzdem total unfair.“, beklagte sich der Chuunin. „Ich habe wochenlang mit ihnen zusammengearbeitet und war mit dieser enormen Gefahr konfrontiert. Und jetzt erwartest du von mir, dass ich mich da raus halte?“ „Fang jetzt keine Diskussion, Arashi. Ich bin ganz und gar nicht in der Stimmung dafür.“ „Was interessiert mich deine Stimmung? Wärst du nicht mein Vater, würden wir dieses Gespräch gar nicht führen.“ „Das glaubst du doch nicht wirklich, oder? Unsere Beziehung hat damit absolut nichts zu tun. Du bist ein Ziel unserer Feinde. Als Hokage ist es da meine Pflicht, dich nicht in ihre Nähe zu lassen.“
 

Der Rothaarige wollte gerade noch etwas erwidern, wurde aber durch die aufschwingende Tür unterbrochen. Eine sichtlich erschöpfte Sakura trat in den Raum. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab, als sie sah, dass ihr Sohn wieder bei Bewusstsein war. Sie setzte sich auf die Bettkante und strich ihm sanft durch die Haare. „Wie geht es dir, Schatz.“ „Ich bin OK, aber was ist mit Shino? Ist er noch am Leben?“ Die Rosahaarige nickte leicht. Diese kleine Geste reichte aus, um die gesamte Anspannung von ihm abfallen zu lassen. „Er ist aber in einem sehr kritischen Zustand. Wir haben das Gift in seine Arme und Beine versiegelt. Dennoch ist der Schaden an seinen Organen sehr ernst und er muss ständig beatmet werden. Ich würde jetzt aber gerne die Hintergründe der Mission erfahren.“
 

In der nächsten Viertelstunde wurde sie also über die zurückliegende Mission eingeweiht. Das übernahm Naruto, weil er dem Rothaarigen die Anstrengung nicht zumuten wollte. Beim Hören der Geschichte durchlebte die Uzumaki die verschiedensten Emotionen: von Angst über Wut bis hin zu Erleichterung. Letztlich kamen sie wieder zu dem Thema, welches sie kurz zuvor unterbrochen hatte. „Ich bin da auf der Seite deines Vaters, Schatz.“, sagte sie im weichen Ton. „Na das habe ich ja absolut nicht kommen sehen.“, gab Arashi sarkastisch zurück. „Du würdest mich doch am liebsten hier im Krankenhaus anbinden.“ „Jetzt werd nicht frech, Freundchen.“, warnte die Kunoichi ihren Sohn, doch die Warnung störte diesen wenig.
 

Naruto merkte, wie sich die Beiden in Rage redeten und stampfte einmal kräftig auf, um auf sich aufmerksam zu machen. „Ich sagte bereits, dass es hierzu keine Diskussion gibt. Du müsstest das nach deinen letzten Erfahrungen eigentlich akzeptieren können. Kämpfe, wie die gegen die Jinchurriki liegen außerhalb deiner Möglichkeiten, zu mindestens jetzt noch.“ „Aha!“, entkam es Arashi triumphierend. „Du sagtest „jetzt noch“. Das bedeutet, dass ich trotzdem das Potenzial habe, dort mitzukämpfen.“ „Natürlich. Du hast das Potenzial, um sogar mich zu übertreffen, aber Potenzial nützt dir herzlich wenig, wenn du es in einem Kampf auf Leben und Tod nicht in Fähigkeiten ummünzen kannst.“ „Also muss ich lediglich mein Potenzial umsetzen. Ich weiß auch schon einen Weg, das zu schaffen. Wir müssen einfach in die nächste Stufe meines Laminenter-Trainings einsteigen und mit dem zweihändigen Stil beginnen.“
 

Als Antwort entkam Naruto nur ein trockenes Lachen. „Du solltest lieber aufpassen, dass du dir nicht den Kopf an der Decke stößt.“ „Heh?“ „Na, bei deinem hohen Ross besteht durchaus die Gefahr. Du beherrscht noch nicht einmal deinen zweiten Elementarangriff, den Windschnitt, gut genug, um ihn effizient in einem echten Kampf einzusetzen und willst jetzt die weitaus anspruchsvolleren Techniken des 3. Ranges lernen? Es ist echt beruhigend, dass ich entscheide, welche Techniken du wann lernst.“ „Aber ich traue mir das wirklich zu, Dad.“, versuchte Arashi seinen Vater zu überzeugen. „Erst zweifelst du meine Entscheidungen als Hokage an und jetzt auch noch die als Sensei? Ist es das, was du sagen willst?“ Der Rothaarige öffnete seinen Mund, nur um ihn im nächsten Moment wieder zu schließen. Der Blonde wandte sich immer noch genervt ab. „Wenigstens scheinst du noch zu wissen, wann es besser ist, den Mund zu halten. Ich hoffe, dass wir dieses Thema nun geklärt haben. Ich will es nämlich nicht mehr hören. Ruhe dich jetzt aus. Ich habe ohnehin noch etwas mit deiner Mutter zu bereden.“ Damit ließen sowohl Naruto als auch Sakura den Chuunin zurück.
 

Die Beiden waren kaum aus der Tür heraus, da entkam der Kunoichi ein lautes Seufzen. „Eigentlich war ich ja immer die Böse in Sachen Erziehung, aber das war gerade ziemlich harsch.“ „Anders kapiert es der Sturschädel auch nicht.“, erklärte er. „Es gibt jetzt aber wichtige Dinge, um die wir uns kümmern müssen. Hier, nimm das.“ Er drückte ihr die kleine Ampulle in die Hand. „Das ist also das Blut dieses Jinchurriki?“ „Ja. Ich will, dass du die Suche nach dem Gegengift als deine höchste Priorität ansiehst. Am besten Tsunade übernimmt für die Zeit deine Position als Krankenhausleiterin.“ „Ich kümmere mich darum.“ „Ich verlasse mich auf dich.“
 

Naruto war im Begriff zu gehen, als Sakura ihn zurückhielt. Sie drückte ihn einen kurzen Kuss auf die Lippen und strich ihm über die Wange. „Kopf hoch, Schatz.“, entkam es ihr zärtlich. „Wir schaffen das, das haben wir bisher immer. Du darfst dich davon aber nicht so sehr vereinnahmen lassen. In den letzten Wochen hast du täglich über zwölf oder gar sechzehn Stunden gearbeitet. Das hilft niemanden, wenn es am Ende deiner Gesundheit schadet. Du siehst komplett abgespannt aus. Warum nimmst du dir nicht einen oder zwei Tage frei? Shikamaru und die anderen kommen die Zeit auch ohne dich klar.“ „Als ob ich in der jetzigen Situation einfach die Füße hochlegen könnte.“, winkte der Kage ab und schenkte ihr ein Lächeln. „Mach dir nicht so viele Sorgen, Schatz. Mir geht es gut. Es braucht mehr als das, um mich unterzukriegen.“ Damit verabschiedete er sich.
 

Die Rosahaarige sah ihrem Mann traurig nach. Da war es wieder. Dieses gequälte Lächeln, das seine eigenen Sorgen nur überspielen sollte. In Wirklichkeit schien der Druck als Hokage an seinen Kräften zu zehren und ihn langsam zu verändern. Sie wusste nicht mehr, wann sie ihn das letzte Mal wirklich Lachen sehen hat. Die Lebensfreude, die den Menschen Naruto so ausmachte, war völlig in den Hintergrund geraten. Geblieben waren nur noch die typischen Merkmale des Hokage Naruto: seine Zuverlässigkeit, Selbstlosigkeit und Dominanz. Sie hoffte nur, das auch seine menschliche Seite zurückkehren würde, wenn dieser Kampf ausgestanden war. Sie beäugte die rote Flüssigkeit in der kleinen Ampulle. Das Beste, was sie jetzt tun konnte, war, das Gegengift so schnell wie möglich zu ermitteln. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie jedoch noch nicht, dass ihre späteren Erkenntnisse zu einem echten Skandal in Konoha führen könnte.

Geheimnis

Dieses Mal müsst ihr euch auch nicht so lange gedulden, denn das neue Chap ist fertig. Ich weiß zwar nicht, ob ich das folgende genauso schnell fertig bekomme, aber ich geb mein Bestes.
 

Hier nun das neue Chap. Viel Spaß und Thx for Kommis.
 

72. Geheimnis
 

Sakura hatte ihre Position als Leiterin des Hospitals also vorübergehend an Tsunade übertragen, um sich völlig auf die Bekämpfung des Giftes zu konzentrieren. Die Isolierung des Giftes vom Blut des besiegten Jinchurriki ging dabei relativ schnell. Ihr gelang es sogar das Gift synthetisch herzustellen. Die wirkliche Herausforderung war allerdings das Finden eines Gegenmittels. Der Rosahaarigen standen dabei Tausende von möglichen Stoffen zur Verfügung, die über die Jahre gesammelt wurden. Bei so einer großen Zahl von möglichen Lösungen gestaltete sich die Suche logischerweise als langwierig. Seit zwei Tagen arbeitete sie nun unentwegt daran und hatte bereits über zweihundert mögliche Kombinationen erfolglos ausprobiert.
 

Der daraus resultierende Schlafmangel schlug mächtig auf ihre Laune, was eine Schwester zu spüren bekam, als diese in das Labor eintrat. „Entschuld-“ „Was denn?“, schnitt die Uzumaki der Ankommenden genervt des Wort ab. „Ich sagte doch, ich möchte nicht gestört werden!“ Die junge Frau erstarrte augenblicklich und begann nervös zu zittern. In ihren Händen hielt sie eine Kanne Kaffee, die durch das Zittern fast überschwappte. „Oh, gut. Stelle es dahinten auf den Tisch.“ Sie murmelte noch ein leises „Danke“ in ihren imaginären Bart, bis sie die Frau schließlich wieder rausjagte.
 

Sie nippte kurz an einer Tasse und machte sich dann wieder an die Arbeit. Fast schon motorisch ging sie das Prozedere durch. Zuerst vermengte sie mit einander verträgliche Zutaten und schrieb diese auf. Dann gab sie Wasser hinzu und träufelte das Gemisch auf die Überreste des bläulichen Giftes. Anschließend beobachtete sie die Reaktion unter einem Mikroskop. Bei einer positiven Reaktion würde sich die Farbe von einem blau in ein helles Gelb verändern, was eine Neutralisation des Giftes anzeigen würde. Bei allen bisherigen Versuchen passierte jedoch rein gar nichts.
 

Lustlos legte sie das Versuchsstück unter die Linse. Selbst das Koffein konnte sie nicht aufmuntern. Sie gähnte einmal herzhaft und warf dann einen verschlafenen Blick durch die Lupe. Das, was sie dann sah, vertrieb jegliche Müdigkeit aus ihrem Körper. Sie wiederholte hastig den Versuch und kam auf das gleiche Ergebnis. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck griff sie nach ihren Unterlagen und einem Buch über Heilkräuter und verließ das Büro.
 

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Naruto ging derweil mehrere Missionsberichte der vergangenen Tage durch. Er kam mit seiner Arbeit heute absolut nicht voran. Der Papierkram wollte einfach kein Ende nehmen. Er musste auch zugeben, dass er momentan nicht so richtig bei der Sache war, weil seine Gedanken immer wieder abschweiften. Nach ein paar Minuten beschloss er frustriert, eine Pause einzulegen. Er griff seinen Teebecher und setzte ihn an. Genau in diesem Moment wurde die Tür zu seinem Büro aufgeschlagen. Der Blonde verschluckte sich an seinem noch heißen Tee und zerbrach gleichzeitig den Tonbecher. Die ausgeschüttete Flüssigkeit landete selbstverständlich auf den bereits bearbeiteten Akten. Noch sah er den Eindringling nicht.
 

„Das ist jetzt besser wichtig.“, knurrte er gefährlich. „Darauf kannst du Gift nehmen, Schatz.“, erwiderte eine feminine Stimme. Sein Blick viel jetzt auf Sakura, was seine Miene etwas entspannte. „Nein, danke. Von Gift habe ich momentan die Nase voll.“ Die Jounin beugte sich über seinen Tisch und wischte mit einem Taschentuch zärtlich sein immer noch mit Tee beschmiertes Gesicht ab. „Entschuldige, Schatz. Ich mache es wieder gut.“, sagte sie zuckersüß und legte ihre Lippen auf seine. Als sie sich wieder trennten, sah der Blonde seine Frau schief an. „Deiner guten Laune nach zu urteilen, hast du wohl ein Gegenmittel gefunden.“ „Exakt.“, antwortete sie erfreut. „Es hat mich zwar über 40 Stunden Arbeit gekostet, aber ich habe die notwendigen Bestandteile jetzt zusammen. Fast alle sind hiesige Gewächse, lediglich eine Zutat wird aufwendiger zu beschaffen sein, weil meine Proben für das Gegenmittel nicht ausreichen.“ „Inwieweit aufwendiger?“
 

Die Rosahaarige reichte ihm das Buch über die Heilkräuter und zeigte auf ein Bild. „Ich brauche den Extrakt dieser Sumpfpflanze.“, meinte sie. Er überflog lediglich kurz den Artikel, weil er ohnehin nur jedes zweite Wort verstehen würde. Bei einer Passage blieb er aber hängen. Seine Augen verengten sich für einen Moment. „Wie viele wissen bisher von deiner Entdeckung?“ „Nur wir beide. Ich bin auf dem schnellsten Wege zu dir gekommen.“ „Gut, das wird auch noch eine Weile so bleiben.“, schloss der Blonde.
 

„Was? Wieso? Hinata und die anderen sind völlig krank vor Sorge. Wir müssen sofort ein Team losschicken, um die Pflanze zu besorgen.“ „Du hast sicherlich gesehen, wo diese Pflanze wächst, oder?“ „Ja, im Wasserreich.“ „Nicht irgendwo im Wasserreich. Das einzige Gebiet, wo diese Pflanze heimisch ist, grenzt unmittelbar an Kirigakure. Bei der jetzigen politischen Lage kann ich unmöglich Konoha-Nin dorthin schicken. Das könnte sehr leicht einen Krieg auslösen.“ „Wer sagt denn, dass Kirigakure überhaupt mitbekommt, dass sie da sind? Ich bin mir sicher, wenn wir Neji oder Kakashi-“ „Selbst das ist zu riskant.“, fiel er ihr ins Wort. „Egal, wen du auch vorschlägst, es wird definitiv keinen Einsatz von Konoha-Nin in diesen Fall geben.“ „Das ist wirklich dein letztes Wort, ja?“ Der Kage nickte stumm.
 

„DAS KANN DOCH NICHT DEIN ERNST SEIN!“, fauchte sie ungehalten. Um ihren ohnehin schon lauten Worten Nachdruck zu verleihen, schlug sie mit ihrer Faust auf den Tisch. Allerdings unterschätzte sie ihre eigene Kraft, was dazu führte, dass sie den massiven Holztisch in zwei Teile brach. Die gerade noch sorgfältig sortierten Dokumente lagen nun kreuz und quer auf dem Boden zerstreut. Die Rosahaarige konnte richtig mit ansehen, wie das Pochen von Narutos Halsschlagader immer stärker wurde. Jeder andere wäre für so eine Aktion aus seinem Büro geflogen. Nicht aus der Tür, sondern durch das geschlossene Fenster hinter ihm. Solche Späße konnte sich nur Sakura erlauben.
 

Er atmete einmal tief ein und wieder aus. „Du kannst hier soviel randalieren wie du willst. Es wird an meiner Entscheidung nichts ändern.“ Die Kunoichi wandte sich wütend ab und stapfte zur Tür. Als sie zur Klinke griff, spürte sie eine Hand auf ihrer eigenen. Ihr Mann stand plötzlich neben ihr und hielt sie zurück. „Wir sind hier noch nicht fertig.“, entkam es ihm. „Oh doch, ich bin gerade ziemlich fertig mit dir.“ Sie wollte sich an ihm vorbeidrängen, aber dazu kam sie nicht, weil Naruto sie an den Oberarmen packte. Sein Griff war nicht so fest, dass er ihr weh tat, aber trotzdem genug, um sie zum Zuhören zu bewegen.
 

Als er ihre Aufmerksamkeit hatte, wurden seine Gesichtszüge und Stimme wieder weicher. „Hör mir zu, Schatz. Mir bleibt keine andere Wahl. In unserer jetzigen Situation wäre ein Krieg fatal. Das kann ich nicht riskieren. Sowohl Shino als auch Hidate sind zum Glück nicht in Lebensgefahr, also bleibt uns ein wenig mehr Zeit.“ „Na das ist ja ein riesiger Trost.“, gab Sakura sarkastisch zurück. „Erkläre mir lieber einmal, was ich Hinata sagen soll, wenn sie mich verzweifelt fragt, ob die Suche nach dem Gegengift erfolgreich war.“ „Erzähl ihr, dass die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind.“ „Ich soll ihr also einfach ins Gesicht lügen, ja?“ Der Blonde antwortete nicht. „Das sieht dir nicht ähnlich, Naruto. Dass du so ruhig einen Freund von dir leiden lassen kannst...“
 

„Jetzt mach aber mal nen Punkt!“, zürnte er. Die Härte war in seine Stimme zurückgekehrt. „Denkst du tatsächlich, dass mir das hier leicht fällt? Am liebsten würde ich dieses Kraut eigenhändig beschaffen, aber ich kann mich hier nicht von meinen Gefühlen leiten lassen. Ich versuche mir etwas einfallen zu lassen, aber dafür brauche ich ein wenig Zeit. Solange muss ich mich auf dich verlassen können, dass du nichts zu den anderen sagst. Einige von Ihnen würden nämlich genauso wie du reagieren. Ich würde es, wenn ich in ihrer Position wäre. Diese Panik kann ich momentan nicht gebrauchen.“ „Du sagst, dass du dich genauso verhalten würdest und trotzdem hältst du an deiner Entscheidung fest?“ „Der Unterschied ist die Situation. Ich bin kein normaler Shinobi, der lediglich für sich selbst oder sein Team verantwortlich ist. Mein Verhalten beeinflusst das Leben von Tausenden. Solche Verantwortung kann einen Standpunkt verändern.“
 

Sakura bekam jetzt einen besiegten Gesichtsausdruck. Sie nuschelte etwas leise vor sich hin. „Was hast du gesagt?“ „Ich sagte: Eine Woche.“, erwiderte sie immer noch etwas genervt und einem erhobenen Zeigefinger. „Ich halte für eine Woche dicht. Länger kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.“ Naruto beobachtete seine Frau eingehend. Auf solche Handel würde er sich eigentlich nie einlassen. Einen kurzen Moment dachte er, dass er auf Grund ihrer Beziehung zu einsichtig wäre, aber letztendlich war er froh, überhaupt auf einen gemeinsamen Nenner gekommen zu sein und willigte ein.
 

Sie warf einen Blick über die Schulter ihres Mannes und besah sich das Chaos in seinem Büro. „Tut mir leid wegen der Sache mit deinem Büro. Mein Temperament ist ein wenig mit mir durchgegangen.“ Der Blonde erwiderte lediglich ein Brummen. Ein Satz wie „Nichts für ungut“ wollte ihm beim besten Willen nicht über seine Lippen kommen. „Was denn? Du hast doch immer gesagt, dass du mein Temperament mit am meisten an mir liebst.“ „Das stimmt auch, obwohl das fast immer in einem anderen Kontext war. In dem einen oder anderen Bereich kann ich kaum genug davon kriegen, aber vorhin war es etwas unpassend.“ Bei diesen Worten schlich zum ersten Mal an diesem Tag ein verstohlenes Grinsen auf sein Gesicht. „Du denkst gerade an etwas Perverses, oder?“ „Hey, was erwartest du? Ich bin auch nur ein Mann.“ Er hielt seine Hände schützend vor seinen Körper.
 

Sakura beugte sich nah an ihn heran. „Schon gut. Es ist in Ordnung solch einen Gedanken zu haben. Weißt du warum?“ Er neigte nur fragend den Kopf. „Weil dieser Gedanke das Einzige sein wird, was du in der nächsten Zeit in dieser Richtung kriegen wirst.“ Mit diesem Satz ließ sie den Uzumaki stehen und stolzierte aus dem Zimmer. Sie hatte ihn völlig auf dem falschen Fuß erwischt und er brauchte einen Moment, um sich wieder zu fangen. Er fasste sich seufzend an die Stirn. „Mann, die Frau macht mich fertig.“, entwich es ihm kaum hörbar. „Einen Moment denke ich, dass sie mir gleich die Kleider vom Leib reißt und im Nächsten verwandelt sie meine Einrichtung zu Kleinholz. Sex kann ich mir die nächste Zeit auch abschminken.“
 

Miesgelaunt rief er nach Shikamaru, der auch wenige Sekunden in den Raum gestürmt kam. Die Augen des Nara weiteten sich bei dem Anblick, der sich ihm in Narutos Büro bot. „Was ist passiert? Gab es einen Kampf?“ „Nein, nur eine kleine Diskussion. Bringe bitte Yamato hierher. Ich brauche einen neuen Tisch. Außerdem kannst du dich um meine Akten kümmern.“ „Was? Hey warten sie Ho-“ Weiter kam er nicht, denn vom Kage war nichts mehr zu sehen.
 

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Als Naruto an seinem Ziel, dem Konoha-Hospital, ankam, war bereits die Sonne untergegangen. Die Besuchszeiten waren ebenfalls schon lange abgelaufen, aber das störte den Blonden wenig. Einer der Vorteile an seinem Status als Hokage war die Tatsache, dass er einen speziellen Generalschlüssel besaß, der jegliche Türen in allen öffentlichen Gebäuden Konohas öffnen konnte. Seine Schritte hallten durch die kahlen und langen Flure des Krankenhauses. Der Raum zu dem er wollte, befand sich in einer der hintersten Ecken der Intensivstation. Er schloss die Tür auf und trat in das kleine Zimmer. Das Piepen der Beatmungsmaschine war das Erste, was er vernahm. Er sah in die Mitte des Raumes, wo ein einzelnes Bett stand. In diesem lag der bewusstlose Shino.
 

Naruto nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben das Bett. Er wusste selbst nicht genau, warum er hier war. Wahrscheinlich war die Ursache sein eigenes schlechtes Gewissen. Es war bereits schlimm genug, dass sowohl der Aburame als auch Hidate auf Grund seiner Befehle schwer verletzt worden waren. Daran würde er sich wohl nie gewöhnen. Sakuras Entdeckung brachte ihn jetzt aber zusätzlich noch in eine moralische Zwickmühle. Es war beinahe so, als ob sein Kopf gegen sein Herz kämpfen würde. Sein Drang einem Freund zu helfen trat gegen seine Vernunft an. Es war schmerzhaft, aber er wusste, dass es objektiv die richtige Entscheidung war. Jeder, der nicht persönlich mit einem der beiden Opfer involviert war, würde ihm da zustimmen. Das half ihm oder seinem Gewissen jedoch nicht weiter.
 

Es waren Momente wie dieser, die Naruto daran zweifeln ließen, ob er wirklich der Richtige für diesen Job war. Solche bitteren Entscheidungen ließen ihn fast einen Hass auf seine Position entwickeln. Manchmal sehnte er sich seine Jounin-Zeit zurück. Damals hatte er die Freiheit, meistens seinen Wünschen und seinem Bedürfnissen folgen zu können. Das funktionierte nun oftmals nicht mehr. Es war aber auch zu spät, jetzt einen Rückzieher zu machen. Ihm wurde das Vertrauen ausgesprochen und er hatte es mit offenen Armen angenommen. Sein Mantel war das Symbol dieses Vertrauens und er würde ihn erst ablegen, wenn er irgendwann einen geeigneteren Nachfolger finden oder sein Leben im Kampf für dieses Dorfes geben würde. Das war der Weg, den er bereitwillig eingeschlagen hatte und ein Teil davon waren Entscheidungen zum Schutze des Dorfes, ganz egal wie unbeliebt sie auch sein mögen. Das war seine Aufgabe und keiner konnte ihn dies abnehmen. Er war der Hokage, der Schutzpatron Konohas. Er wusste das alles und dennoch gab es Situationen, in denen sich sein Mantel so enorm schwer anfühlte.
 

Er wurde nun durch etwas aus seiner Trübsinnigkeit herausgerissen. Für eine Sekunde hatte er gesehen, wie sich Shinos leicht bewegte. Er hatte keine Ahnung, ob er sich das nur eingebildet hatte. Schließlich war es im Zimmer fast stockdunkel. Mit ein paar schnellen Schritten war er am Bett des Aburame angelangt. Er untersuchte ihn eingehend und fühlte dabei, wie etwas an seinem Arm hinauf krabbelte. Im nächsten Moment fühlte er einen kurzen scharfen Schmerz in diesem Körperteil. Reflexartig schüttelte er seinen Arm und sah, wie ein kleines Insekt auf der weißen Bettdecke fiel. Es schien ihn gebissen zu haben. „Kleines Mistvieh!“, fluchte er leise, bevor er das Zimmer wieder verließ.
 

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Zwei Tage später war wieder Jemand in dem Bereich des Krankenhaus unterwegs. Allerdings ging diese Person in das Zimmer neben dem des ANBU. Dort lag Hidate. Im Unterschied zu Shino musste der Hyuuga nicht beatmet werden. Um ihn jedoch von den starken Schmerzen der Vergiftung zu schützen, wurde auch er in ein Koma versetzt. Erleichtert stellte die Person fest, dass niemand sonst anwesend war. Sie checkte die angeschlossenen Geräte und überprüfte die Vitalfunktionen des Jungen. Sie war dabei so konzentriert, dass sie nicht bemerkte, wie Hinata und Kiba auftauchten.
 

„Sakura!“, entkam es der Blauhaarigen hoffnungsvoll. Die Rosahaarige drehte sich um und zeigte ihrer Freundin ein gequältes Lächeln. In Wirklichkeit war Hinata die letzte Person, die sie gerade sehen wollte. Der Grund dafür war die Frage, die mit Sicherheit gestellt werden würde und wie aufs Sprichwort kam sie dann auch. „Bist du hier, weil du ein Gegenmittel gefunden hast?“ Die Uzumaki schüttelte betreten den Kopf. „Die Untersuchungen sind noch nicht beendet. Tut mir Leid, Hinata.“ „Das muss es nicht.“, entkam es der Hyuuga. Sie versuchte nicht niedergeschlagen zu klingen, aber man konnte klar sehen, wie der kurze Funken der Hoffnung aus ihren Augen verschwunden war.
 

Sie nahm neben dem Bett Platz und hielt die Hand ihres Sohnes. „Es ist schon seltsam. Man lernt die wirklich wichtigen Dinge wohl erst richtig zu schätzen, wenn die Gefahr besteht, sie zu verlieren. Ich dachte, ich hätte mich innerlich auf solche Situationen vorbereitet, als er die Ninja-Akademie abgeschlossen hatte, aber ich fühle mich so hilflos.“ „Man kann sich auf so etwas nicht vorbereiten.“, sagte Sakura tröstend.
 

„Hidate sollte eigentlich nicht hier sein.“, begann die Blauhaarige wieder nach einer kurzen Pause. „Ich weiß nicht, ob dir Alexa davon erzählt hat, aber er wollte ursprünglich kein Shinobi werden. Dieser Beruf passt auch nicht zu seinem Charakter. Er ist dafür zu freundlich und friedliebend. Ich erkenne mich selbst in so vielen Dingen in ihm wieder. Genauso wie ich hat er sich auch für den Pfad des Ninja aus einem ganz bestimmten Grund entschieden. Er wollte mich und unseren Clan stolz machen. Dafür hat er sich so lange aufgerieben.“ Tränen sammelten sich langsam in ihren Augen.
 

„Ich hätte ihn aufhalten sollen. Ich hatte als Clan-Oberhaupt den notwendigen Einfluss, um ihn vor diesem Schicksal bewahren zu können, aber ich war zu schwach.“ „Hör auf damit, Schatz!“, warf Kiba ein, als er ihr sie von der Seite stützte. „Du trägst daran keine Schuld, niemand tut das.“ „Kiba hat Recht.“, pflichtete die Rosahaarige bei. Der Uzumaki fiel es schwer zu sprechen, weil der Klos in ihrem Hals immer größer wurde. Dieser Anblick zerriss ihr fast das Herz. Dennoch zwang sie sich fortzufahren. „Ich bin mir sicher, dass alles gut werden wird.“ „Bitte sag so etwas nicht, Sakura!“, gab Hinata wütend zurück. „Du musst mir nichts vormachen. Ich kenne dein unübertroffenes Wissen über Gifte und kann gut genug einschätzen, was es bedeutet, wenn du in vier Tagen kein Gegenmittel finden kannst. Also erzähle mir nicht, dass alles gut wird.“ Sie sah auf und erkannte, wie auch Sakura gegen die Tränen kämpfte.
 

„Bitte verzeih. Du bist die letzte Person, an der ich meine Frustration auslassen sollte. Schließlich verstehst du uns wohl besser, als jeder andere.“ Hinata traf mit dieser Aussage den Nagel auf den Kopf. Nur zu gut kannte sie das Gefühl der Hilflosigkeit und Angst um einen geliebten Menschen. Es versetzte sie in die schlimmste Zeit ihres Lebens zurück: Den endlos langen Monat nach Narutos Kampf gegen Pain, in dem sein Leben nur an einem seidenen Faden hing. Diese Erinnerung machte das hier umso schmerzhafter. Mit Erleichterung hörte sie, wie die Hyuuga sagte, dass sie die Uzumaki nicht noch länger von der Arbeit abhalten wollte. Die Rosahaarige wollte einfach nur noch raus aus diesem Zimmer. Als sie die Türschwelle erreichte, ergriff Hinata aber noch einmal das Wort: „Ich möchte nur noch eines sagen: Dafür, dass ich mich dir anvertrauen konnte und du alles in deiner Macht stehende tust, um unseren Sohn zu helfen, dafür danke ich dir von ganzem Herzen.“
 

Sakura stoppte, dann schloss sie die Tür, jedoch nicht von außen sondern von innen. Sie schleppte sich zurück zur Mitte des Zimmers. Danach fiel sie auf die Knie und verbeugte sich tief. Heiße Tränen tropften auf den Fußboden. Hinata und Kiba wussten mit der Situation absolut nichts anzufangen. „Es, es tut mir so leid.“, schluchzte sie. „Was? Wofür?“, entkam es beiden gleichzeitig. „Es gibt ein Gegenmittel.“ Als sie das hörten, sprangen beide Hyuugas augenblicklich auf. „Was sagst du da?“ „Ich habe die Bestandteile des benötigten Gegengiftes vor zwei Tagen entschlüsselt.“ „Wa-“ „Bitte lasst mich aussprechen.“, unterbrach sie den ANBU. „Das Problem ist, dass die Beschaffung von einer der gebrauchten Zutaten mit enormen Gefahren verbunden ist.“ „Wen kümmert es, ob es gefährlich ist, oder nicht?“, meinte Kiba aufgebracht. „Weiß der Hokage, weiß Naruto davon?“, fragte die Blauhaarige aufgeregt. „Ja.“
 

Dem ehemaligen Inuzuka kam ein Gedanke. „Es war seine Idee, dass du es verschweigst, oder?“ „Das würde er niemals tun.“, entgegnete seine Frau. Schockiert musste sie aber feststellen, dass Sakura nicht widersprach. „Warum?“, war das Einzige, was sie herausbringen konnte. „Die Beschaffung der besagten Zutat würde eine Mission in die Nähe von Kirigakure erfordern. Ihr wisst, wie angespannt die Beziehung zwischen den Dörfern seit Jahren sind. Naruto befürchtet, dass die Mission einen Krieg auslösen könnte.“ „Die Möglichkeit besteht.“, erwiderte Hinata. „Du teilst doch nicht etwa seine Meinung, oder?“, wollte ihr Mann fassungslos wissen. „Ich verstehe seinen Gedankengang. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, warum er es uns diese Informationen vorenthielt.“ „Naruto versucht gerade, einen anderen Weg als eine Mission von Konoha-Nin zu finden. Bis er eine Lösung gefunden hat, will er keine unnötige Panik und Aufregung schaffen.“ „Das ist wohl kaum ein ausreichender Grund.“, sagte die Hyuuga. „Für mich hört sich das so an, als wolle er lediglich einer Konfrontation aus dem Weg gehen. Das ist einfach nur falsch.... und feige.“
 

Die beiden anderen sahen sie mit großen Augen an. Zwar hegte die Blauhaarige keine romantischen Gefühle mehr für den Blonden, aber er war immer noch ihr Vorbild: als Shinobi und als Mensch. Das war das allererste Mal, dass sie ihn offen kritisierte. Das Alleine zeigte schon den Ernst der Lage. Kiba entfernte sich von den beiden Frauen und ging zur Tür. „Der kann was erleben.“ „Nein, warte, Kiba!“, hielt Sakura den ANBU zurück. Der Hyuuga riss sich jedoch los. „Sorry, Sakura. Ich weiß, dass du nichts sagen solltest, aber es geht hier um meinen Sohn.“ „Das weiß auch Naruto. Darum wird er auch einen Weg finden, Hidate zu helfen. Lass ihm dafür aber bitte noch ein paar Tage Zeit.“ „Ich kann doch nicht einfach nur rumsitzen und abwarten.“ „Tue Sakura bitte diesen Gefallen, Schatz.“, sagte Hinata sanft. „Wir wissen jetzt, dass es ein mögliches Gegengift gibt und so sehr du jetzt auch Naruto in seinen Verfahrensweisen widersprichst, du kennst ihn. Er wird eine Lösung finden. Das hat er bisher immer getan.“ Mit dieser Antwort gab sich der ehemalige Inuzuka letztlich zähneknirschend zufrieden.
 

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Von den Meinungsverschiedenheiten hatten die meisten Mitglieder des „engsten Kreises“ keine Ahnung, als sie zu einem Treffen am folgenden Nachmittag zusammenkamen. Thema der Veranstaltung war vor allem die neue Zusammenstellung des ANBU-Suchteams unter Nejis Führung. Irgendwann kam aber auch die Frage auf, die vielen der Anwesenden unter den Nägeln brannte. Ino war es schließlich, die sie stellte: „Irgendwelche Neuigkeiten von Shino und Hidate?“ Sakura wollte gerade antworten, aber Naruto nahm ihr das ab: „Nein. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.“ Der Blonde bemühte sich, so ruhig wie möglich zu klingen. Dabei übertrieb er es jedoch etwas, wodurch er etwas kühl und fast desinteressiert wirkte.
 

Danach ging alles sehr schnell. Keiner der Konoha-Nin konnte rechtzeitig reagieren. Selbst der Rokudaime riss nur reflexartig einen Arm nach oben, bevor er samt Stuhl gegen die Wand hinter sich prallte. Es herrschte einen Moment der Stille. Anschließend spürte der Angreifer kalten Stahl an seiner Kehle. Links und rechts neben ihm standen Sai und Kakashi. Vor ihm hatte sich Neji aufgebaut. „Was zur Hölle sollte das, Kiba?“, war das Einzige, was dem ANBU-Captain ei-fiel. Der Rest war absolut sprachlos. Auch der wütende Hyuuga sagte nichts, sondern fixierte nur den am Boden sitzenden Uzumaki. Sein Gesicht hatte sich in eine wutentbrannte Fratze verwandelt.



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Von:  Flohschie
2015-12-12T12:04:30+00:00 12.12.2015 13:04
Mach bitte weiter bitte bitte bitte bitte es ist beste dtory die ich bis jetzt gemessen habe sie ist spanned, lusstig und unterhaltend also bitte mach weiter
Von:  Flohschie
2015-12-12T12:04:00+00:00 12.12.2015 13:04
Mach bitte weiter bitte bitte bitte bitte es ist beste dtory die ich bis jetzt gemessen habe sie ist spanned, lusstig und unterhaltend also bitte mach weiter
Von: abgemeldet
2012-08-17T13:37:55+00:00 17.08.2012 15:37
Der erste und der zweite FF sind sehr gut geschrieben, man findet nicht oft so gute FF :)))
Schade das man schon seit zwei jahren nicht mehr weiter geschrieben hat :(
Von:  ChaosRhea
2011-12-29T04:16:09+00:00 29.12.2011 05:16
Oh man ich bin erst gestern auf den ersten Teil deiner FF gestoßen und ich hab mir auch die Nacht um die Ohren gehauen, und beide Teile am Stück durchgelesen. So eine tolle Naruto-FF hab ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, Kompliment!;-)
Ich hoffe inständig, dass du die FF nicht an den Nagel gehängt hast, sie hat nämlich noch unglaublich viel Potenzial und dein Schreibstil ist einfach zu gut um ungelesen zu bleiben!^^
Von: abgemeldet
2011-08-29T08:11:34+00:00 29.08.2011 10:11
Da wird wohl schon noch was kommen.
Von:  Campel
2011-05-15T17:53:12+00:00 15.05.2011 19:53
Darf man noch Hoffnung haben das da noch was kommt?
Wär nämlich echt schade wenn net =(
Von: abgemeldet
2011-05-10T16:58:05+00:00 10.05.2011 18:58
mhmm darf ich noch hoffnung haben, dass du i-wann mal weiter schreibst^^' ist schon sooo lange her, seit letztem kapitel...

lg
Von:  Shinta-chan
2010-11-24T17:10:23+00:00 24.11.2010 18:10
Echt genial, hab mir die Nacht um die Ohren geschlagen um das ganze FF zu lesen und es hat sich gelohnt ;)
Hoffe mal es geht bald weiter, hast ja an einer guten Stelle abgebrochen xD
Also weiter so, du schreibst echt klasse

gruß
Shinta-chan
Von:  Eventus
2010-11-20T20:25:35+00:00 20.11.2010 21:25
Muss ja ein sehr langes neues Kapitel werden OO...*gespannt warten tu*
Von: abgemeldet
2010-08-31T17:13:50+00:00 31.08.2010 19:13
hey, super kappi....*g schreib bitte bald weiter, möchte unbedingt wissen, was weiter geschieht und ob naru alles aufklärt und wie die anderen das so finden...oder wie kiba sich rausredet, wenn er nichts verrät^^


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