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Dude, zieh dir was an

Dean+Sammy
von

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Alles beim Alten?

„Sammy, komm schon – das ändert doch nichts.“

Angesprochener Sam Winchester hob die linke Augenbraue und warf seinem Gesprächspartner einen eindeutigen Blick aus seinen ausdrucksstarken Augen zu: „Ach nein?“

„Nein.“

„Tut mir leid, aber ich sehe das nicht so. Ich an deiner Stelle wäre ziemlich sauer.“

Dean schaffte ein Grinsen: „Du bist aber nicht an meiner Stelle, Dude.“

Sam schnaufte ungehalten und schlug gegen das Armaturenbrett.

„Hey!“, fuhr Dean ihn an, „Lass es nicht an ihr aus!“

„Dad ist ja nicht da, so dass ich es an ihm auslassen könnte!“, brauste Sam auf und Dean musterte ihn anklagend.

„Red nicht so von ihm!“

„Wieso nicht?! Wieso kümmert dich das überhaupt noch! Er ist doch nicht mal-“

„Hör auf!“

Sam hielt inne und blickte Dean mitfühlend an – ein Blick den dieser von dem Jüngeren in dieser Situation einfach nicht ertragen konnte.

„Es hat sich nichts verändert, hast du verstanden, Sammy? Gar nichts.“

„Dean…“

„Nein, Dude, hör auf! Hör einfach auf!“

„Ich kann aber nicht aufhören, verdammt! Er hat dich all die Jahre angelogen! Hat dich zu seinem perfekten kleinen Soldaten herangezogen, hat dich dazu gebracht, alles für ihn zu opfern und dann sogar für mich, obwohl…“

Sam hielt inne, als er erkannte, dass Dean kurz davor war, seine Faust mit seinem Gesicht nähere Bekanntschaft schließen zu lassen und biss sich auf die Unterlippe.

Hätten sie diesen dämlichen Test doch bloß niemals gemacht.

„Dann sind wir eben nicht blutsverwandt.“, murmelte Dean plötzlich, „Was spielt das jetzt noch für eine Rolle?“

Zum ersten Mal, seit sie herausgefunden hatten, dass sie keine Brüder waren, sah Dean Sam fest in die Augen: „Es ändert nichts an der Tatsache, dass ich dich immer beschützen werde. Es macht die letzten Jahre nicht ungeschehen, oder etwa doch?“

Sam schluckte und schaffte ein Lächeln: „Nein… nein, das tut es nicht.“

Erste Gefühlsregungen

Dean nickte grimmig und drehte die Zündung des Impala.

Der Motor erwachte grollend zum Leben, das Radio spielte Black Sabbath und es war so, wie es immer gewesen war.

„Na also.“

Er brachte den Wagen auf die Straße und sie fuhren eine Zeit lang schweigend.

„Eigentlich ist es doch lächerlich, oder?“

Dean zuckte ein wenig zusammen und warf Sam dann einen kurzen Blick zu: „Was ist lächerlich?“

„Dass wir es ausgerechnet jetzt herausfinden. Jetzt, wo endlich alles vorbei ist.“

Dean schnaufte: „Es wird nie vorbei sein, Dude.“

„Gut, dann eben jetzt, wo wir aus dem Gröbsten raus sind!“, erwiderte Sam genervt.

Er bemerkte weder Deans breites Grinsen, noch den Blick, den dieser ihm zuwarf.

Wieder zogen die nächsten Minuten in aller Stille dahin, bevor Sam eine berechtigte Frage stellte: „Wo fahren wir eigentlich hin?“

„Tja…“, machte Dean und dann eine Weile nichts und Sam drehte ihm den Kopf zu, berechtigterweise alarmiert: „Wo fahren wir hin, Dean?“

„Sag ich dir nicht.“, verkündete Dean mit einem diabolischen Grinsen und fügte erschreckend überzeugt hinzu: „Es wird dir gefallen, keine Sorge.“

„Gefallen?“, japste Sam, „Wie könnte mir ein Job gefallen?“

„Oh, es ist mehr als nur ein Job, Dude… es ist mehr als nur ein Job.“

Deans kryptische Äußerungen beruhigten Sam nicht unbedingt, aber ihm war durchaus klar, dass es absolut keinen Sinn hatte, ihn um eine klare Antwort zu bitten – es machte ihm viel zuviel Spaß, Sam im Ungewissen zu lassen.

Während er den Klängen von ACDC lauschte, hatte Sam zur Genüge Muße, über seine neue Situation nachzudenken.

Er war ein Einzelkind.

Der Mann, den er jahrelang für seinen Bruder gehalten hatte, der Mann für den er so ziemlich alles tun würde und der noch viel mehr für ihn getan hatte, war – zumindest genetisch gesehen – ein Fremder.

Er musterte Dean aus dem Augenwinkel und war über dessen Gesichtsausdruck stillen Vergnügens mehr als nur irritiert.

Man mochte meinen, Dean würde es sich etwas mehr zu Herzen nehmen, dass er adoptiert war, aber nein, es schien ihn überhaupt nicht zu kümmern.

Im ersten Moment nach der Offenbarung durch die Krankenschwester hatte er ein wenig verwirrt gewirkt, Sam sekundenlang seelenvoll angestarrt – und dann gelächelt.

Sam konnte es nicht fassen. Gut, er kannte Dean inzwischen lange genug, um keine rührseligen Gefühlsausbrüche von ihm zu erwarten, aber Dean hatte oft genug gesagt, dass seine Familie alles sei, was er habe und jetzt – jetzt hatte er keine Familie mehr.

Wieso war ihm das so verdammt egal?

Schön, sie würden sich augenscheinlich trotzdem nicht trennen – immerhin hatten sie nur einander, aber… Dean konnte so stur sein, wie er wollte, es war jetzt anders.

Alles hatte sich verändert.

Und das nur, weil Dean ihm hatte Blut spenden wollen.

Das Gesicht der Krankenschwester, als sie ihnen erzählt hatte, dass sie unmöglich miteinander verwandt sein konnten, wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen.

Die Recherche danach war so einfach gewesen.

Ein kurzer Besuch in Lawrence und sie hatten herausfinden können, wann und warum die Winchesters Dean adoptiert hatten und auch, dass er außer Sammy keinen Menschen auf der Welt hatte.

Seine Eltern waren bei einem Flugzeugabsturz gestorben, als er erst zwei Monate alt gewesen war.

Sam rutschte ein wenig auf dem Sitz hin und her.

Wieso hatte sein Vater nur nie etwas gesagt? Wieso hatte er sie all die Jahre in dem Glauben gelassen, sie seien Brüder?

Wollte er einfach nur ihren Zusammenhalt stärken? Hatte er Angst vor Deans Reaktion gehabt?

Alles sinnlose Fragen, er würde nie eine Antwort darauf bekommen.
 

Es brauchte ein paar Tage, bis Sam erkannte, dass sie sich beständig nach Osten vorarbeiteten. Was Dean damit bezweckte, war ihm noch immer nicht ganz klar. Er hatte seinen Exbruder in Verdacht, sich einfach nur in Florida am Strand sonnen zu wollen.

Urlaub hatten sie sich definitiv verdient und im Prinzip hatte er ja auch nichts dagegen, aber Dean hatte schließlich behauptet, es werde ihm auch gefallen.

Gegen den Strand hatte er zwar nichts, aber die Aussicht auf simples Sonnenbaden konnte jawohl kaum sein, was Dean in den Dauerzustand frivolen Vergnügens versetzt hatte, in dem er sich nun schon seit Tagen befand.

Früher hatte Sam es als recht einfach empfunden, seinen Bruder zu durchschauen, aber da war er ja schließlich auch noch sein Bruder gewesen.

Sein Bruder hatte ihren Vater mehr als alles andere respektiert, war ein passionierter Jäger gewesen, sein großer Beschützer, der seine Gefühle hinter einer Mischung aus Sarkasmus und Gleichgültigkeit, der Liebe zu seinem Auto und einer verhängnisvollen Hingabe an schöne Frauen und gutes Essen verborgen hatte.

Seinen Bruder hatte er verstanden, Dean war ihm ein Rätsel.

Der war zwar noch immer zuverlässig verschlossen, wirkte aber gleichzeitig erleichtert. Sicher, ihre Arbeit war um ein Vielfaches leichter geworden, seit sie die Wurzel allen Übels beseitigt hatten, ihre Jobs waren weit weniger gefährlich als früher, aber Sam hatte das Gefühl, dass da noch etwas Anderes war.

Dean lächelte so oft.

Es war ein richtiges, ehrliches Lächeln, das sich in seine Mundwinkel schlich, wann immer er sich unbeobachtet fühlte.

Sam glaubte nicht, dass er dieses Lächeln vorher schon jemals gesehen hatte.

Er fühlte sich komisch, wenn er Dean so lächeln sah.

Ihm selbst war nicht nach Lächeln zu Mute.

Auch wenn es albern war, er fühlte sich, als habe er einen wichtigen Teil seines Lebens verloren – und das, obwohl Dean die ganze Zeit neben ihm im Auto saß.

Ihr Leben hatte sich nicht verändert, Dean behandelte ihn nicht anders als zuvor und doch fühlte er sich auf eine merkwürdige Art und Weise einsam.

Das Gefühl, einen Bruder zu haben, hatte ihm wohl mehr gegeben, als er sich jemals bewusst gewesen war und wann immer sein Blick auf Dean fiel und er daran dachte, dass er ihm nicht so nahe stand, wie er geglaubt hatte, musste er trocken schlucken.
 

„Du willst ernsthaft krank werden oder?“

Sam sah von seinem Labtop auf und bedachte Dean mit einem irritierten Blick: „Bitte?“

„Trockne dich wenigstens ab, wenn du dir schon nichts anziehst!“, grummelte der Ältere ungehalten und warf Sam ein Handtuch an den Kopf.

Sie waren wieder einmal in einer dieser merkwürdigen Absteigen, die sich für besonders brillant hielten, wenn sie jedes ihrer Zimmer einem Thema unterwarfen.

Während Sam es sich nach einer heißen Dusche, mit einem Handtuch um die Hüften, auf dem mit „Buffy“ Bettwäsche bezogenen Bett bequem gemacht hatte und sein Möglichstes versuchte, die Kreuzmotivtapete zu ignorieren, von der ihm schwindelig wurde, hatte Dean sich am Fenster verschanzt und schien jetzt sein Möglichstes zu tun, Sam zu ignorieren.

„Es kümmert dich also doch…“, murmelte der nun lächelnd, legte den PC beiseite und stand auf. Dean, der sein Gemurmel nicht gehört hatte, wandte ihm den Blick zu und zog die Stirn in Falten: „Zieh dir was an, Dude.“

Sams Gesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln: „Du nimmst diese großer Bruder Sache jetzt noch ernster als früher, kann das sein?“

Dean grunzte zur Erwiderung und drehte sich wieder zum Fenster.

Er verspannte sich merklich, als Sam sich neben ihn stellte.

„Ich dachte schon, es wäre dir wirklich völlig egal…“, sagte Sam leise und Dean hob den Kopf und sah ihm in die Augen: „Wovon redest du, Dude?“

„Davon, dass wir keine Brüder sind.“

„Musst du schon wieder davon anfangen?“, knurrte Dean genervt und Sam lächelte schwach. Das war etwas, womit er umgehen konnte. Deans Angst vor Intimität war schon fast sprichwörtlich.

„Ich fürchte schon.“, erwiderte Sam also trocken und unterdrückte ein Grinsen, „Ich verstehe nämlich nicht, warum du so tust, als würde es dich nicht kümmern.“

„Ich tue nicht nur so, es geht mir am Arsch vorbei! Und jetzt hör auf, mir auf die Eier zu gehen!“

Dean ließ Sam am Fenster stehen und warf sich auf sein Bett, musste jedoch bald feststellen, dass das ein Fehler gewesen war, da er Sammy, der eindeutig in einer seiner widerwärtigen „öffne dein Herz“ Stimmungen war, jetzt wesentlich mehr Angriffsfläche bot.

Sein ehemaliger kleiner Bruder setzte sich zu ihm ans Bett und warf ihm einen seiner Hundeblicke zu, mit denen er vielleicht kleine Kinder und einsame Frauen um den Finger wickeln konnte, aber sicherlich nicht ihn.

„Spar dir bitte diesen Blick.“, schnaufte er also ungehalten und versuchte, Sams grün-braunen Augen zu entkommen.

„Dean, bitte.“

Oh Gott, das war doch nicht zum Aushalten!

„Sammy, hör auf, ja? Es geht mir gut! Alles ist in Ordnung, verstanden?“

„Aber du… ich … es ist nicht alles in Ordnung!“, fuhr Sam ihn an, urplötzlich Zorn in der Stimme, „Wie kannst du sowas behaupten! Bist du wirklich so kalt, dass dir egal ist?! Wieso bin ich immer der Einzige, der etwas zu empfinden scheint?! Wieso zeigst du immer nur Gefühle, wenn du Angst hast, etwas zu verlieren, aber nie, wenn du etwas verloren hast?!“

Dean starrte ihn sekundenlang schweigend an, bevor er etwas umständlich nach den richtigen Worten zu suchen begann: „Du… willst du mir sagen… heißt das, dass ich dich verloren habe?“

Seine Stimme war belegt, noch viel rauer als sonst und Sam schluckte. Er konnte Dean plötzlich nicht mehr ansehen.

„Sammy… soll das heißen, du willst allein weiter machen?“

Sams Kopf schnellte wieder hoch und er sah so entsetzt aus, dass Dean beinahe versucht war, zu lachen. Ihm war nur alles andere als nach Lachen zu Mute.

„N-nein… natürlich nicht…“, antwortete Sam schließlich leise und Dean seufzte ebenso leise auf, „Aber ich… ich fühl mich jetzt einfach so anders. Verstehst du das denn nicht? Es ist fast, als wärst du gestorben – und nur dein Schatten ist noch da… ich…“

Dean erkannte alarmiert, dass Sam den Tränen nahe war und legte dem Jüngeren die Hand auf die nackte Schulter.

„Warum nimmst du dir nie die Zeit, dich an sowas zu gewöhnen? Warum ist es immer meine Schuld, wenn ich anders mit etwas umgehe?“, fragte er gereizt und bewirkte damit nur, dass Sammy den Tränen noch ein wenig näher kam.

„Dean…“

Der Ältere knurrte unzufrieden, packte Sam am Arm und zog ihn an sich heran und in eine feste Umarmung.

„Bitch…“, knurrte er Sam ins Ohr, „Jerk…“, erwiderte der trotzig und eine Träne kullerte über seine Wange, als er die Augen zudrückte.

Er hielt Sam eine Weile im Arm und hatte den Jüngeren schon fast in Verdacht, der sei einfach eingeschlafen, als er sich doch noch von ihm löste und sich unsicher mit der Hand durchs braune Haar fuhr.

Dean verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen und erhob sich vom Bett: „Und jetzt zieh dir endlich was an, Dude… es ist kalt hier drin und ich hab keine Lust, dass du mir ein Auge ausstichst.“

Noch mal mit etwas mehr Gefühl, bitte

Die nächsten Tage zogen zu den Klängen der Rolling Stones dahin, nur unterbrochen von einem Kurzauftritt von Bryan Ferry, als Sam es sich in den Kopf setzte, Deans Horizont zu erweitern.

Er gab jedoch auf, kurz bevor Dean seine Drohung wahr machte, ihm im Schlaf die Augenbrauen abzurasieren.

Dean fiel schließlich auf, dass Sam es peinlich vermied, ihm zu nahe zu kommen oder ernstere Gespräche zu beginnen und obwohl er das im Prinzip begrüßte, sah es dem Jüngeren in keinster Weise ähnlich, so auf Abstand zu gehen.

Er sah sich das Ganze eine Weile lang an und hoffte auf Besserung, ohne einen Beitrag dazu leisten zu müssen.

Wenn er etwas mehr hasste als rührselige Gespräche, dann war es, solche herbei zu führen.

Er konnte Sammy aber kaum weiter wie eine Trauerweide um ihn herumschleichen lassen, das wäre auf die Dauer Sammys und langfristig gesehen auch seiner eigenen Gesundheit abträglich.

Als sie also am Abend gemeinsam in ihrem Motelzimmer hockten und sich im Stillen fragten, welcher kranke Geist den Raum im Stil von Star Trek eingerichtet hatte, fixierte Dean seine Augen auf den gramgebeugten Sammy und wies ihn wenig einfühlsam darauf hin, dass sein weibisches Getue ihn langsam aber sicher ankotze.

Sam, keineswegs in der Stimmung, sich das gefallen zu lassen, stand auf und verschwand ins Bad.

Dean beglückwünschte sich im Stillen zu diesem durchschlagenden Erfolg und schaltete den Fernseher an.

Als Sam nach einer Viertelstunde mit einem Handtuch um die Hüften zurückkam, war Dean bereits eingeschlafen und entging der ausgeklügelten Rede über unnötige und fehlplazierte Bemerkungen, die Sam für ihn vorbereitet hatte.

Sam betrachtete den Schlafenden eine Weile lang und legte sich dann ebenfalls hin. Das Fernsehprogramm verfehlte bei ihm die besänftigende Wirkung, die es auf Dean gehabt hatte und er zappte noch gut eine Stunde lang durch die Kanäle, bevor er es aufgab und das Gerät ausschaltete.

Die plötzliche Stille weckte Dean sofort und er setzte sich so hastig im Bett auf, dass Sam ein amüsierter Laut entkam, der Deans Aufmerksamkeit auf ihn lenkte.

„Dude, wie oft muss ich es dir noch sagen: Zieh dir was an!“, murmelte der schlaftrunken und ließ sich wieder zurückfallen.

Sam zog die linke Augenbraue in die Höhe und musterte Dean amüsiert: „Kannst du dich sonst nicht beherrschen, oder was ist auf ein Mal mit dir los?“

„Ach, der Kleine hat zu seinem Zynismus zurück gefunden…“, murmelte Dean mit einem leisen Lächeln und machte sich nicht einmal die Mühe, die Augen zu öffnen, „… und ich dachte schon, ich müsste mir diese traurigen Dackelaugen für den Rest meines Lebens angucken.“

Sam zog nun auch die rechte Augenbraue hoch und wusste für einen kurzen Moment nicht, was er dazu sagen sollte.

„Ich… du hast das gemerkt?“, fragte er schließlich verwundert und Dean schnaufte amüsiert.

„Wie hätte mir das denn bitte entgehen sollen?“, er wühlte sich im Bett herum und drehte Sam den Rücken zu, „Du kannst doch nie irgendwas verstecken, Sammy, nichtmal, wenn dein Leben davon abhinge.“

Sam zog die Stirn kraus: „Warum hast du nichts gesagt?“

„Weil Worte bei dir noch nie was bewirkt haben.“, erwiderte Dean gelassen, „Du wirst so lange an deinem Irrglauben festhalten, du hättest deinen großen Bruder verloren, bis die Hölle gefriert.“

Er kicherte: „Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass Letzteres zuerst passiert.“

Sam warf ihm sein Kopfkissen in den Nacken und Dean hörte seine nackten Füße auf dem Fußboden, als er zu ihm herüber kam und sich hinter ihm an die Bettkante setzte.

„Ich hab keine Lust, schon wieder mit dir zu diskutieren, Sammy, geh schlafen!“, verlangte er herrisch und öffnete alarmiert die Augen, als Sam ihm die Hand auf die Schulter legte.

„Ich… ich wollte dich um etwas bitten…“, hörte er Sams unsichere Stimme und er wälzte sich auf die andere Seite, um ihn ansehen zu können.

„Um was?“

Da waren sie wieder, die traurigen Dackelaugen.

„Sammy, ich warne dich. Wenn du mich noch lange so ansiehst, lang ich dir eine.“

Sam erwiderte nichts und Dean setzte sich auf: „Willst du bei mir im Bett schlafen, oder was?“

Er fing Sams Faust ab, die auf seinen Bauch zusauste und hielt sie fest: „Worum willst du mich bitten?“

Seine Stimme war plötzlich ernst und ruhig und in keiner Weise dazu angetan, Sam zu helfen, seine Unsicherheit hinter sich zu lassen.

„Sammy… komm schon. Sag es einfach.“

Sam blieb still, also fing Dean an zu raten: „Du hast wieder Visionen und willst, dass ich dich umbringe?“

Sam schüttelte den Kopf.

„Du bist von einem Wehrwolf gebissen worden und willst, dass ich dich umbringe?“

Sam schüttelte erneut den Kopf.

„Du hast erkannt, dass du ein perverser Puppenliebhaber bist und willst, dass ich dich Elektroschock therapieren lasse – und wenn das nicht funktioniert, dass ich dich umbringe.“

Sam begann, auf seiner Unterlippe herum zu kauen.

„Das ist es?!“

Dean riss die Augen weit auf und spielte Entsetzen, aber Sam reagierte immer noch nicht.

„Sammy…“, Dean ertappte sich dabei, wie er die Hand ausstreckte und Sam das Haar aus der Stirn strich, „… wenn du es nicht sagst, kann ich es auch nicht machen.“

„Ich wollte dich fragen…“, setzte Sam schließlich an und Dean unterdrückte ein ungeduldiges Schnauben, „Also… ich wollte fragen, ob wir es den Anderen sagen müssen.“

Dean blinzelte ein paar Mal und blickte Sam dann verständnislos an: „Dass du ein perverser Puppenliebhaber bist?“

Sams Hand, die er noch immer festhielt, zuckte.

„Dass wir keine Brüder sind, du verdammter Idiot!“, fauchte Sam ihn an und Dean hakte nach: „Und wer sind ‚die Anderen’? Die von der anderen Insel?“

„Nein, verdammt! Bobby und die anderen Jäger… Jo … Missouri…“

Sam wurde mit jedem Wort leiser und Dean unterdrückte den verführerischen Impuls, ihn in die Nase zu kneifen.

„Ich hatte eigentlich nicht vor, irgendwem davon zu erzählen.“, erklärte er stattdessen seelenruhig und war nicht überrascht, wie Sam ihn daraufhin ansah.

„Hattest du nicht?“, fragte Sam leise und Dean zuckte mit den Schultern: „Wüsste nicht, was das bringen sollte. Außerdem kann ich nicht oft genug betonen, dass sich eigentlich überhaupt nichts geändert hat. Die würden sich wahrscheinlich nur-“

Er brach ab, als Sam ihn so heftig umarmte, dass er auf dem Rücken landete und an Sam vorbei an die Decke starrte.

„Ruhig Tiger…“, brachte er schließlich mit peinlich zittriger Stimme hervor und tätschelte sanft Sams Rücken, „Du kannst mich doch nicht so erschrecken.“

„Entschuldige…“

Sams erstickte Stimme war Indiz genug, dass er zum wiederholten Male seiner Anfälligkeit für Gefühlsduselei erlegen war und Dean schloss die Augen und wusste nicht, ob er einfach nur genervt, oder genervt und berührt zugleich sein sollte.

Sam hielt ihn so fest, dass es beinahe wehtat, aber er wusste, dass es weiser war, keine Beschwerde deswegen einzulegen und hielt eisern den Mund.

Er hoffte nur, dass sein Brüderchen im Geiste ihn hiernach nicht wieder mit seinen Verlustängsten belästigen würde.

Eigentlich hatte er ihm doch oft genug gesagt, dass er immer für ihn da sein würde.

Aber andererseits hatte Sammy natürlich keine Ahnung, dass es einen Aspekt an ihrer Nichtverwandtschaft gab, den Dean über alle Maßen begrüßte.

Nach einer Weile wurde Sams Umarmung sanfter, er ließ ihn jedoch noch immer nicht los und Dean schloss die Augen.

Möglicherweise war Sam eingeschlafen, möglicherweise auch nicht, er würde jetzt jedenfalls nicht länger versuchen, wach zu bleiben.

Schliefen sie eben im selben Bett, ihm doch egal.
 

Das peinlich berührte Schweigen von Sammys Seite am nächsten Morgen beim Frühstück hinterließ in Dean die nachdrückliche Überzeugung, dass seine Entscheidung vom Vorabend richtig gewesen war.

Dean war kurz nach Sonnenaufgang mit dem Gefühl leiser Beklemmungen aufgewacht, was möglicherweise daran gelegen hatte, dass Sam die Nacht auf ihm verbracht hatte.

Als er also die Augen aufschlug und zunächst nichts außer braunem Wuschelhaar erblickte, das sein gesamtes Sichtfeld einnahm und ihn zudem noch penetrant an der Nase kitzelte, grinste er zunächst einmal ausgiebig, bevor er sich daran machte, Sammy zu wecken.

„Samtäuglein… Mausezähnchen… Honigmäulchen…“, raunte er also in Sams Ohr, nachdem er die Flut von braunem Haar beiseite geschoben hatte und schließlich hob Sam den Kopf und sah ihn verschlafen an.

„Guten Morgen, Sonnenschein!“, grinste er ihn an und Sam brauchte einen Augenblick, dann wurde er rot, sein Blick panisch und er rollte von Dean runter.

„Was denn, kein Gutenmorgenkuss?“, beschwerte der sich spöttisch und stand auf, um im Bad zu verschwinden.

Als er eine halbe Stunde später dampfend und tropfnass zurückkam, wich Sam seinem Blick so nachdrücklich aus, dass Deans Grinsen beinahe um seinen Kopf herumreichte.

Er schlang sich ein Handtuch um die Hüften und setzte sich zu Sam an den Tisch, der in seiner Abwesenheit offensichtlich Frühstück besorgt hatte.

Und da saßen sie nun – Dean schob sich in aller Seelenruhe ein Brötchen nach dem anderen in den Mund und Sam hielt sich schon seit einer guten halben Stunde an seinem Milchkaffe auf, ohne bisher etwas gegessen zu haben.

„Du kannst auch nicht nur von Luft und Liebe leben.“, erklärte Dean nach weiteren zehn Minuten, in denen Sam exakt einen Schluck aus der Kaffeetasse genommen hatte und schob ihm den Brotkorb entgegen, in dem noch genau ein trauriges, vereinsamtes Brötchen lag.

Sam reagierte nicht und Dean fixierte ihn ärgerlich: „Spielst du jetzt Prinzessin auf der Erbse? Du tust fast so, als hätte ich dir im Schutze der Nacht die Unschuld geraubt!“

Sams Blick flatterte hoch, traf auf Deans und er sah dem Älteren eine Weile in die Augen, bevor er nach dem Brötchen griff und es aufschnitt.

„Du hättest mir ruhig ein wenig mehr übrig lassen können.“, bemerkte er spitz und Dean zuckte mit den Schultern: „Selbst schuld. Was kann ich dafür, wenn du dich in philosophische Betrachtungen versenken musst?“

Sam antwortete nicht, sondern machte sich an die Vernichtung seines Brötchens und Dean ließ ihn ein paar Minuten in Ruhe.

Aber auch wirklich nur ein paar Minuten.

„Wie schläft es sich denn auf mir?“, erkundigte er sich maliziös, nachdem Sam den letzten Bissen heruntergeschluckt hatte – wohl kalkuliert, damit Sammy nicht möglicherweise noch erstickte – und Sam sah ihn kurz an wie eine verhuschte Haselmaus und nuschelte dann etwas, das Dean beim besten Willen nicht verstand.

„Wie bitte?“, hakte er also nach und war entzückt, Sam erröten zu sehen.

Dessen Gesichtsausdruck unterlag jedoch plötzlich einem elementaren Wandel und er blickte Dean trotzig grinsend an: „Ganz ausgezeichnet. Das sollten wir ab jetzt jede Nacht so machen.“

Dean war kurz um Worte verlegen, er wollte Sam aber auf keinen Fall gewinnen lassen, also musste eine Retourkutsche her.

„Na gut, dann machen wir das so!“, donnerte er schließlich und Sam zuckte zusammen, einerseits, weil Dean unangemessen laut gewesen war, andererseits, weil ihn das Gesagte dann doch überraschte.

„Was?“, fragte er ungläubig und Dean freute sich diebisch, dass er auf ihn reingefallen war.

„Zimmer mit Doppelbett sind sowieso günstiger.“, erklärte er ungerührt und fügte einen Hauch genervt hinzu: „Halten uns ja eh die meisten für’n Paar.“

Sam konnte nicht ausmachen, ob Dean sich einen Scherz mit ihm erlaubte, oder ob es ihm tatsächlich ernst damit war. Immerhin hatte er ihn bereits die letzte Nacht bei sich schlafen lassen und Sam wusste nicht, was er davon halten sollte.

Früher hätte Dean ihn eher aus dem Bett gekickt – tatsächlich hatte er das bereits mehrfach getan – als so etwas zuzulassen.

Er schien körperliche Nähe manchmal noch mehr zu verabscheuen als emotionale.

„Das meinst du nicht ernst…“, sagte Sam gedehnt und Deans Gesicht wurde ausdruckslos: „Doch.“

„Tust du nicht!“

„Doch, allerdings – das wirst du schon noch sehen!“

Dean war sich vage bewusst, dass seine Sturheit ihm nie erlauben würde, kleinbei zu geben, und dass er somit einen schicksalhaften Schritt in eine etwas fragwürdige Richtung getan hatte.

Getrickse mit Folgen

Es war drei nächtliche Kämpfe um die Bettdecke später, dass sie Florida erreichten und Sam sprach zum ersten Mal seinen Verdacht laut aus, Dean wolle sich einen gesünderen Teint zulegen.

„Mein Teint, Enrique, ist perfekt, so wie er ist.“, erwiderte Dean daraufhin und fing an, wie ein Leuchtfeuer zu grinsen, „Ich erfülle meinem Exbrüderchen lediglich einen Herzenswunsch seiner Kindheit.“

Sam blinzelte mehrfach und Dean sah ihm an, dass es in ihm arbeitete; Sams Anstrengungen schienen jedoch fruchtlos zu bleiben, er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.

„Keine Ahnung, wovon du sprichst.“, bekannte er.

„Wir mein Lieber…“, setzte Dean an und machte eine Kunstpause, „… fahren nach Disney Land.“

Sam entglitten sämtliche Gesichtszüge: „Wir machen was?!“

„Wir fahren nach Disney Land.“, wiederholte Dean herzlich und fing Sammys skeptischen Blick auf, „Und jetzt behaupte nicht, du würdest dich nicht freuen.“

Sam war sprachlos und somit perfekt konditioniert, sich Deans langatmige Erklärung anzuhören, wie er zu seinem Glück gekommen war.

Die Fetzen, die zu ihm durchdrangen – Bobby – Anruf – Gefallen – versuchte er zu verarbeiten so gut es ging, dann wurde er jedoch hellhörig.

„Ein Trickster? Bist du sicher?“

Dean fuhr auf den zum Erlebnispark gehörigen Parkplatz und warf Sam einen kurzen Blick zu: „Klar bin ich.“

Er fuhr die endlosen Reihen geparkter Autos auf der Suche nach einem freien Platz ab und warf wie nebenbei ein: „Bobby ist es jedenfalls und sein Kumpel Dave, der hier arbeitet, ist es auch. Die gleiche Sache wie immer: Etwas ausgeartete Streiche.“

Sam runzelte die Stirn und Dean fand endlich eine freie Parklücke.

„Und warum bitteschön hast du mir das vorher nicht gesagt?“, fragte Sam verständnislos und Dean warf ihm einen Blick zu, als sei er ein Idiot.

„Na, weil ich dich überraschen wollte.“

Sam konnte ein Grinsen nicht länger unterdrücken: „Dude, sagst du mir jetzt langsam mal, was in dich gefahren ist? Du bist richtig komisch in der letzten Zeit.“

„Das sagst du nur, weil du beleidigt bist, dass ich letzte Nacht nicht mit dir kuscheln wollte.“, konterte Dean ungerührt und stieg aus dem Wagen.

Sam hatte keine andere Wahl, als es ihm gleich zu tun und half ihm dabei, ihre Taschen aus dem Kofferraum zu holen.

Dave empfing die Beiden an der Rezeption, dankte ihnen für ihr Kommen und erkundigte sich nach ihren Zimmerwünschen.

„Doppelzimmer.“, verlangte Dean milde lächelnd, „Doppelbett.“

Dave warf ihm einen irritierten Blick zu.

„Tarnung.“, erklärte Dean mit stoischer Gelassenheit und verbiss sich beim Anblick von Daves verwirrtem Gesicht ein Grinsen.

Der blickte nun nach Bestätigung suchend Sam an und der – in Ermangelung einer einleuchtenden Erklärung – unterdrückte einige weniger schöne Kosenamen für seinen Gefährten und nickte.

„Tarnung.“, bestätigte er knurrend und trat Dean im Sichtschutz des Tresens auf den Fuß.

Dessen Lächeln wurde ein wenig gequält und er humpelte minimal, als er in Sams Windschatten dem Pagen auf ihr Zimmer folgte.

Die Rache war jedoch sein, als der Page ihn auf Trinkgeld hoffend anlächelte und wandte sich mit unschuldigem Augenaufschlag an Sam: „Übernimmst du das, Hase?“

Dann begann er das Zimmer zu inspizieren, den hochrot angelaufenen Sam aus dem Augenwinkel dabei beobachtend, wie er dem Pagen ein Trinkgeld zukommen ließ und wartete nur, bis der gegangen war, um festzustellen, dass ihm das Bett zu weich sei.

Sam kämpfte noch immer mit seinem empfindlich angegriffenen Schamgefühl und ignorierte Dean, der sich aufs Bett geworfen hatte und gerade im Begriff war, von der Matratze verschluckt zu werden.

Wortwörtlich.

„Sammy!“

Der ein wenig dumpf um Hilfe Angeschrieene reagierte gerade noch rechtzeitig und konnte Dean vor einem frühzeitigen Tod à la „Nightmare on Elmstreet“ bewahren, indem er ihn an den Knöcheln packte und so lange zerrte, bis das Bett von ihm abließ.

„Gott!“

Dean glättete seine in Aufruhr geratene Frisur und musterte ihre Schlafstätte mit sichtlichem Unwillen.

„Und wo schlafen wir jetzt?“

„Ich glaube nicht, dass es das noch mal versuchen wird.“, bemerkte Sam gelassen und Dean warf ihm einen stechenden Blick zu: „Und woher willst du das bitteschön wissen?“

„Das hier hat es mit dir ausgespuckt.“, erklärte Sam und reichte Dean ein kleines weißes Kärtchen.

‚Ich werd’s nich noch mal versuchen’, stand darauf.

Dean zog eine perfekt geschwungene Augenbraue in die Höhe: „Und das soll ich ihm jetzt glauben?“

„Ich glaube, es ist eine Sie.“

„Drehst du jetzt völlig durch?“

„Na guck doch, die Bettdecke hat Rüschen.“

„So wie es sich in meinem Hintern verbissen hat, könnte es auch genau so gut schwul sein.“

„Von mir aus auch so.“

„Du willst in einem schwulen Bett schlafen?“

„Neben meinem schwulen Exbruder.“

Sam duckte sich vor einem kräftigen rechten Schwinger weg und grinste Dean spöttisch an: „Jedenfalls sollten wir jetzt langsam anfangen, uns umzusehen. Nach dem Empfang würde ich dem Hauptprogramm gern entgehen.“
 

Drei Achterbahnfahrten, eine Zuckerwatte, ein Crepe, zwei Burger, eine große Cola mit Pommes und einen Vanillemilchshake später stellte Dean fest, dass ihm schlecht sei und Sam, dass sie nicht die geringste Spur hatten.

Eine Kurzkonferenz mit Dave ergab lediglich, dass es bisher noch keine Todesfälle geben habe, aber trotzdem alles auf einen Trickster hindeute.

Als Dean ihm von seinem Techtelmechtel mit dem Bett erzählte, zog Dave lediglich die Augenbraue hoch und erzählte von einem Pärchen, das steif und fest behauptet hatte, die Dusche habe es beim Sex beobachtet und Beweisbilder gegen die Kacheln reflektiert.

„Der Trickster scheint sexuell nicht ausgelastet zu sein.“, war Sams einziger Kommentar dazu.

„Wundert dich das etwa, an diesem Ort?“, meinte Dean mit erhobener Augenbraue; im Hintergrund zogen Daisy Duck und Minnie Mouse vorbei.

„Hab schon merkwürdigere Fetische erlebt…“, war Daves uninteressierter Beitrag zu dem Thema.

„Vielleicht kriegen wir ihn, wenn ich Sammy nackt ans Bett fessle.“, überlegte Dean dann und fing sich einen schmerzhaften Stoß mit dem Ellenbogen ein.

„Nein, im Ernst – vielleicht bringt das ja was!“

Sam schnaubte gereizt: „Und wieso muss ich den Köder spielen?“

„Wer könnte dich schon einer Boshaftigkeit verdächtigen, Rehäuglein?“, gurrte Dean zur Erwiderung und Sammy wurde tatsächlich rot.

„Habt ihr zwei irgendwas?“, erkundigte Dave sich vorsichtig und Dean warf ihm einen engelhaft unschuldsvollen Blick zu: „Wieso?“

Dave hielt es für klüger, darauf nicht zu antworten.

Dean und Sam kehrten unverrichteter Dinge auf ihr Zimmer zurück und ließen sich synchron ins Bett fallen und starrten an die Decke.

„Wenn es keine Toten gegeben hat, müssen wir den Trickster dann überhaupt vernichten?“, überlegte Sam laut und Dean drehte den Kopf und versuchte, ihn an fluffigen Kissen mit Rüschenborte vorbei anzusehen.

„Mutierst du wieder zum Pazifisten?“

„Ich meine ja nur. Wenn es nur so harmlose Streiche sind…“

„Einer der Angestellten läuft mit Micky Maus Händen durchs Leben.“, bemerkte Dean trocken.

Sam erwiderte nichts und Dean setzte sich wieder auf: „Ich hol mir noch Kuchen.“

„Ich dachte, dir sei schlecht?“

„Jetzt nicht mehr.“

Und damit war er zur Tür hinaus.

Sam seufzte und rollte sich aus dem Bett, pellte sich aus seinen Klamotten und verschwand ins Badezimmer. Kurz darauf hörte er die Tür klappen, fragte sich, wo Dean so schnell Kuchen her bekommen hatte und stieg unter die Dusche.

Als er zehn Minuten später mit dem obligatorischen Handtuch um die Hüften wieder ins Zimmer kam, blieb er wie angewurzelt auf der Schwelle zum Bad stehen.

„Hallo Sam.“

Jessica lächelte liebevoll und räkelte sich verführerisch auf dem Bett.

„Wie gefällt dir das Hauptprogramm?“

Das, was aussah wie seine verstorbene Freundin, trug Jessicas Schlumpfpyjama und setzte sich langsam auf.

„Was willst du?“, fragte Sam, mühsam um Beherrschung ringend und wandte schließlich bestimmt den Blick ab.

„Das wollte ich dich gerade fragen…“

Jessica lachte leise auf und kletterte aus dem Bett, trat auf Sam zu, blieb vor ihm stehen und blickte lächelnd zu ihm auf: „Gefalle ich dir nicht?“

Sie strich sich die üppigen blonden Locken über die Schulter zurück, legte ihre Hände auf seine Brust und er bekam eine Gänsehaut.

„Darum geht es nicht!“, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen und sie zog die Augenbraue hoch.

„Oh doch, genau darum geht es, mein Süßer…“, lächelte sie geheimnisvoll und plötzlich stand Madison in schwarzer Reizwäsche vor ihm, „Ist es so besser?“

Sam keuchte auf und wich einen Schritt zurück und ihr Lächeln wurde breiter.

„Auch nicht gut? Dabei gebe ich mir doch solche Mühe… du hattest nämlich völlig Recht mit mir, weißt du… ich bin ganz und gar nicht ausgelastet… und welch besseren Weg gäbe es, dich zu überzeugen, mich am Leben zu lassen?“

Sie packte ihn vorne am Handtuch und zog ihn zum Bett hinüber, stieß ihn darauf, so dass er auf den Rücken fiel und kniete sich über ihn.

Sam blickte einen Moment hilflos zu ihr auf und hielt sie dann an den Schultern fest, als sie versuchte, ihn zu küssen: „Hör auf!“

„So schüchtern? Ist es noch immer die falsche Verpackung?“

Sam zuckte zusammen, als er Deans braune Augen vor sich sah.

„Ist es das, was du willst, kleiner Bruder?“

Er ließ kraftlos die Hände sinken und Dean beugte sich über ihn und stützte sich neben seinem Kopf ab.

„Das hätte ich jetzt nicht erwartet…“, murmelte er, ein sinnliches Lächeln auf den Lippen und Sam schluckte trocken.

„Soll ich dich jetzt ans Bett fesseln?“

Dean strich ihm mit den Fingerspitzen über die Brust und grinste, als Sam nach Luft schnappte.

„So empfindsam? Du armer Junge…“, er umkreiste mit dem Zeigefinger spielerisch Sams rechte Brustwarze, „… hat sich schon so lange niemand mehr deiner angenommen?“

Sam starrte in Deans Gesicht, sah die vertrauten Sommersprossen, die braunen Augen, die unwirklich langen Wimpern… wieso konnte er sich nicht wehren?

„Soll sich dein großer Bruder um dich kümmern?“

Deans starke Hand wischte sein Handtuch beiseite und Sam stöhnte leise, als er begann, über seine Lenden zu streicheln.

„Hör auf… bitte…“, flehte er leise und der Trickster lachte amüsiert.

„Jetzt, wo ich endlich herausgefunden habe, was dir gefällt, mein Kleiner?“

Sam presste die Augen zu und biss die Zähne zusammen.

„Wie lange du dich wohl schon nach deinem hübschen Bruder verzehrst? Und er ist immer so kühl zu dir…“

Eine fordernde Hand glitt in seinen Schritt und Sam riss die Augen auf: „Hör auf!“

„Nana… genieß es doch einfach – von ihm wirst du es bestimmt nie bekommen.“, spottete Deans Stimme leise und in Sam stieg unbändige Wut auf.

Er schlug Deans Hand beiseite, dessen ganzer Ausdruck sich von einer Sekunde auf die andere veränderte und lodernden Hass zeigte.

„Du weist mich zurück? Mich?“, knurrte er und Sam wollte aus dem Bett kriechen, als sich Deans Hände um seinen Hals legten und zudrückten.

Es war, als würden ihn sämtliche Kräfte verlassen. Er zerrte und kratzte an den Händen, die ihn würgten, starrte in Deans kalte Augen und konnte nichts ausrichten.

Er strampelte, sein Widerstand wurde schwächer, Dean begann zu grinsen.

Sams Augen schlossen sich, seine Hände fielen auf die Bettdecke und dann war da nur noch eine weite graue Leere.

Er hörte ein Poltern wie aus weiter Ferne, eine zornige Stimme, die vielleicht seinen Namen schrie, Geräusche wie von einem Kampf, ein wütendes Kreischen, das erstarb und dann spürte er Deans Lippen auf seinen; er schmeckte Deans Mund auf seinem, der wieder Leben in ihn zwang und dann öffnete er schwach die Augen, spürte Deans warme, sanfte Hand, die ihm über die Wange strich, sah Dean lächeln.

„Bist du wieder da, Sammy?“

Nächtliche Ruhestörung

Sam keuchte und setzte sich hastig auf, was ein Fehler war, da ihm sofort schwindlig wurde und Dean ihn zwang, sich wieder hinzulegen.

„Ganz ruhig Sammy, das Ding ist hinüber…“

Dean strich ihm das Haar aus der Stirn und irgendetwas fühlte sich falsch an.

Sam atmete so ruhig wie möglich tief ein und aus, starrte Dean verwirrt an und dessen Blick wurde besorgt und er beugte sich wieder über ihn: „Brauchst du einen Arzt? Hat es dich schwerer verletzt?“

„N-nein, ich glaube nicht…“, erwiderte Sam leise und schloss die Augen.

Er spürte Deans Nähe so nachdrücklich, als würde er ihn verbrennen.

Dean zog die Bettdecke über seinen nackten Körper und als er erschauderte, wusste er, was sich so falsch anfühlte.

Die Stille zwischen ihnen war ihm unerträglich.

Er hörte, wie Dean die leblose Kreatur aus ihrem Zimmer schaffte und er hatte sich nicht einen Millimeter bewegt, als er wieder zurückkam.

„Sammy? Bist du wirklich in Ordnung?“

Sam zwang sich zu einem Lächeln und schlug die Augen auf.

„Ja…“, flüsterte er rau, „… aber… es hat sich in Jessica verwandelt… und dann in Madison.“

Dean schluckte und nickte: „Ich verstehe.“

Sams Lächeln wurde wehmütig; Nichts verstand er, gar nichts.

„War also doch richtig, es umzulegen…“, versuchte Dean, die Stimmung ein wenig aufzulockern und stand auf.

„Und der Kuchen war übrigens großartig. Hab dir ein Stück mitgebracht.“, informierte er Sam und ging kurz hinüber ins Bad, „Wenn du magst, können wir noch eine Weile hier bleiben. Dave hat sicher nichts dagegen.“

„Nein, das ist nicht nötig…“, erwiderte Sam schwach und starrte an die Decke, zuckte zusammen, als Dean plötzlich neben dem Bett auftauchte.

„Hier.“, Dean hielt ihm ein paar schwarze Shorts entgegen, „Zieh dir was über, ja Dude? Immerhin wohnen gegenüber kleine Kinder.“

Es fiel Dean sehr wohl auf, wie sehr es Sam widerstrebte, sich vor ihm zu entblößen, aber er ließ sich nicht das Geringste anmerken, sondern verschwand wieder ins Bad, um sich die Zähne zu putzen.

Er ließ Sam ein paar Minuten Zeit, sich zu bedecken, dann kam er zurück ins Zimmer, löschte das Licht und legte sich zu ihm ins Bett.

Und genau, wie er gespürt hatte, dass Sam seine Hilfe brauchte, was ihn dazu veranlasst hatte, das Kuchenbuffet mit mehr Hast als Grazie zu verlassen, wusste er jetzt ganz genau, dass Sam mit offenen Augen neben ihm lag und an die schwarze Decke starrte.

Er wusste jedoch genau so gut, dass er nichts sagen konnte, um ihm zu helfen und nach Sams Scheu, sich ihm nackt zu zeigen, wollte er ihn auch nicht durch Berührungen verschrecken.

Natürlich hatte dieser verdammte Trickster ihn bis ins Mark treffen müssen.

Wie zielsicher dieses Dämonenpack doch immer wusste, wie es Sammy wehtun konnte.

Und dann, ohne jede Vorwarnung, drehte Sam sich zu ihm um und drängte sich an ihn.

Dean versuchte, durch die Dunkelheit einen Blick auf sein Gesicht werfen zu können, aber sie hatten Neumond und es war stockfinster im Zimmer, also nahm er Sammy in die Arme und hielt ihn fest.

Wenn er nicht gewusst hätte, dass Sam in den Arm genommen werden wollte, hätte er, als dieser sich merklich verspannte, ihn sofort wieder losgelassen, aber Sam klammerte sich an ihn, als hinge sein Seelenfriede davon ab.

Als Sam sein Gesicht an seine Halsbeuge presste, legte er ihm wie selbstverständlich die Hand in den Nacken und vergrub sie in seinem Haar und irgendwann schlief er in dieser Haltung ein.

Sam hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren.

Dean war viel zu nah.

Er konnte die Hitze seines Körpers spüren, er konnte ihn riechen, beinahe sogar schmecken.

Dieser verdammte Trickster.

Sam presste die Augen zusammen.

Jetzt waren sie wirklich keine Brüder mehr und er würde sich das auch nie wieder einreden können.

Dean regte sich leicht im Schlaf und zog ihn noch etwas enger an sich und Sam hatte das Gefühl, Deans Herzschlag an seiner eigenen heißen Haut spüren zu können.

Er stöhnte leise auf, als sein Becken auf Deans traf und atmete tief durch.

Er war so ein Idiot.

Wenn der Trickster nicht angefangen hätte, von Dean als dritter Person zu sprechen… er hätte… er hätte so ziemlich alles zugelassen.

Er war so ein verdammter Idiot.
 

Sie verließen Disney Land am nächsten Morgen, nachdem Dean Sam zu einem ausgiebigen Frühstück genötigt hatte, und fuhren ziellos einem neuen Job entgegen.

Dean, der es nicht gewöhnt war, emotionale Schwingungen von Sammy wahrzunehmen, brauchte eine Weile, bis er begriff, dass es das war, was ihn so nervös machte und fuhr eine ganze Zeit lang schweigend, bis er dem Jüngeren aus dem Augenwinkel einen besorgten Blick zuwarf.

„Geht’s dir immer noch nich besser?“, erkundigte er sich genervt – er war in der letzten Zeit viel zu gefühlsduselig gewesen – und zog die Augenbraue in die Höhe, „Oder hast du Hunger? Im Handschuhfach is immer noch der-“

„Dude, lass mich endlich mit diesem Kuchen in Ruhe.“, unterbrach Sam ihn gereizt und ignorierte Deans beleidigtes Gemurmel à la „undankbarer Scheißkerl – viel zu nett – Kuchen wird doch ganz trocken“ und starrte weiter aus dem Fenster.

Er war weit nach Mitternacht schließlich in einen bleiernen Schlaf gefallen, nur um am Morgen eng an Dean geschmiegt aufzuwachen.

Sein Kopf hatte auf Deans Brust gelegen, Deans eine Hand war in seinem Haar vergraben gewesen, die andere hatte auf seinem Rücken gelegen, hatte ihn schon beinahe sanft gestreichelt.

Es hatte sich so richtig und zugleich so grauenvoll falsch angefühlt, dass es Sam beinahe zerrissen hatte.

Er hatte sich nicht rühren können, hatte die beruhigende Wärme von Deans Umarmung nicht verlieren wollen, hatte das Gefühl von Deans nackter Haut auf seiner viel zu sehr genossen.

Dann war Dean aufgewacht und anstatt ihn sofort loszulassen, hatte er den Kopf gehoben, um zu sehen, ob er wach war und ihn angelächelt.

„Guten Morgen, Prinzessin.“, hatte er mit einem amüsierten Grinsen gesagt und ihm beinahe schon liebevoll durchs Haar gekrault, „Gut geschlafen?“

Sam hatte genickt und erst dann hatte Dean ihn losgelassen und war aufgestanden.

„Du lügst.“, hatte er gesagt.

Sams Hand ballte sich zur Faust und er schlug leicht gegen die Verkleidung der Autotür und Dean ließ ihn kommentarlos gewähren.

Wie sollte es jetzt bitte weitergehen?

Etwas nicht haben zu können, was unerreichbar war, war schwer genug – etwas nicht haben zu können, was – wortwörtlich – direkt neben einem saß, war Folter.

Dean würde ihn umbringen, wenn er irgendwas versuchen würde.

Sam musste beinahe lachen.

Als ob er das überhaupt wagen würde.

Mit Frauen war er schüchtern genug. Wie sollte er jemandem seine Gefühle klar machen, mit dem er aufgewachsen war, jemandem, für den er manchmal noch immer fühlte, wie für einen Bruder – und der doch so viel mehr war.

Dieser sexy Bastard würde ihn höchstens auslachen, wenn er Andeutungen machte und alles für einen Scherz halten.

Außerdem war die Vorstellung, Dean könne für ihn ähnlich empfinden, vollkommen absurd.

Der Typ war so hetero, dass es beinahe lächerlich war.

Er müsste ihn schon fesseln und knebeln, um zum Schuss zu kommen und das war irgendwie nicht seine Sache – außerdem hatte er den leisen Verdacht, dass es ihm besser gefallen würde, wenn Dean zum Schuss käme.

Großartige Metapher.

Er war geladen und bereit und Dean brauchte ganz andere Munition.

Sam lächelte gequält und seufzte, dann machte er das Handschuhfach auf und nahm sich den Kuchen vor.

Immerhin hatte Dean ihn extra für ihn mitgebracht.

Der nickte zufrieden, als er Sam essen sah und trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad.

Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass Sam – wie üblich – etwas belastete, aber die Schmuserei der vergangenen Nacht war das Äußerste, das er zu leisten bereit war und wenn Sammy nicht allein davon anfing – er würde nicht fragen.

Er ahnte, dass es etwas mit dem Trickster und dessen Faschingsauftritt der vergangenen Nacht zu tun hatte und er verstand, dass Sam noch immer unter den Verlusten litt, die ihm dieser Verkleidungskünstler vorgeführt hatte, er verstand ihn sogar sehr gut.

Immerhin litt er selbst noch immer unter dem Verlust einer Frau, die nach all den Jahren doch nicht seine Mutter gewesen war.

Wieder zog dieses zufriedene Lächeln über seine Züge, dessen er sich nicht bewusst war, und er atmete einmal tief ein und aus.

Er war so froh, dass sie diesen Test gemacht hatten.
 

„Konntest du schlafen?“

Dean betrachtete Sams müdes Gesicht und beantwortete sich die Frage selbst.

„Wenn du so weiter machst, bringst du dich noch selbst um!“, warf er Sam an den Kopf und als der nur mit den Schultern zuckte, hätte er ihm beinahe eine geklebt.

Die Stimmung zwischen ihnen war seit Disney Land ein wenig angegriffen.

Sam sprach so gut wie kein Wort mit ihm, sah ihn nicht einmal an, wenn sich das vermeiden ließ und es machte Dean rasend, dass er keine Ahnung hatte, warum.

Er benahm sich Sammy gegenüber nicht anders als sonst – zumindest war er davon überzeugt – und welchen Grund der haben sollte, auf ihn wütend zu sein, fiel ihm einfach nicht ein.

Eigentlich war er in der letzten Zeit sogar ausgesprochen nett gewesen.

Und trotzdem hockte sein ehemaliges Brüderchen wie ein Häufchen Elend neben ihm auf dem Beifahrersitz, starrte mit seinen Samtäuglein aus dem Fenster und gab höchstens ein Grunzen von sich, wenn er angesprochen wurde.

Dean verstand es nicht.

Er verstand es einfach nicht.

„Hab ich dir eigentlich irgendwas getan?!“, platzte es plötzlich aus ihm raus und es stimmte ihn ein kleinwenig milder, als Sammy heftig zusammenzuckte.

„N-nein…“, gab der endlich ein Lebenszeichen von sich und seine Stimme war so leise und brüchig, dass Dean sofort das Lenkrad herumzog und am Straßenrand hielt.

Er schaltete sogar das Radio aus, bevor er sich Sam zuwandte und ihn ernst ansah: „Was hast du?“

„Nichts.“

„Sammy…“, Dean biss die Zähne zusammen und ballte die Hand zur Faust, „… lüg mich nicht an!“

Sam zuckte und wich seinem Blick aus, als er gegen das Lenkrad schlug und Dean wusste selbst nicht, warum er auf ein Mal so wütend war.

Vielleicht, weil er es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, dass es Sammy gut ging und der seine Bemühungen immer wieder aufs Neue gegen die Wand fahren ließ.

„Es ist nichts, wobei du helfen könntest…“, sagte Sam schließlich leise und Dean zog die Augenbraue in die Höhe: „Bist du da so sicher?“

„Ja.“

Sam klang schrecklich erschöpft.

„Na fein.“

Alles andere als zufrieden schaltete er das Radio wieder an, drehte die Lautstärke auf und fuhr weiter.

Wenn Sam unbedingt in Melancholie versinken wollte, sollte er doch.

Solange kein Dämon an seinem Zustand Schuld war, konnte er sowieso nichts tun.

Außerdem hätte es nur wieder endlose Herzschmerz-Gespräche bedeutet, auf die er wirklich keine Lust hatte.

Sammy ab und zu zu knuddeln ging ja in Ordnung, wenn der das unbedingt brauchte, um sein empfindliches Gefühlsleben im Gleichgewicht zu halten, aber mehr war nicht drin.

Warum genau war er dann noch immer wütend?
 

Es war die erste Nacht, die sie wieder in getrennten Betten verbrachten.

Sam hatte nachdrücklich darauf bestanden und Dean hatte lediglich die Augenbraue gehoben, als Sam mit der ganzen Autorität seiner 1.93m auf ihn hinab gestarrt hatte und mit den Schultern gezuckt.

Warum zog der Junge nicht gleich eine Mauer zwischen ihnen hoch?

Auch den Rest der Autofahrt hatte Sam ihn ignoriert und ihn weder angesehen noch angesprochen.

Jetzt lag Dean im Bett und zappte durch die Programme.

Sammy war schon vor Stunden eingeschlafen und Dean hatte ihn in Verdacht, dass er dafür etwas genommen hatte.

Bei der düsteren Anwandlung, die er den ganzen Tag über gehabt hatte, müsste er sich eigentlich von einer Seite auf die andere wälzen.

Sam stöhnte im Schlaf und Dean warf einen besorgten Blick auf ihn und schaltete den Ton des Fernsehers aus.

Hatte der Typ etwa wieder Alpträume, ohne ihm davon erzählt zu haben?

Dann würde er ihn höchstpersönlich ins Nirwana prügeln, darauf konnte der sich verlassen.

Sam stöhnte erneut, begann, sich im Bett zu winden und Dean zog die Augenbraue hoch.

Das klang irgendwie alles andere als gequält.

Wieder ein Stöhnen und Dean war sich sicher, dass der gute Sammy einen feuchten Traum hatte.

Fabelhaft.

Er wünschte, er hätte ein Aufnahmegerät dabei, um Sam am nächsten Morgen in endlose Verlegenheit stürzen zu können und warf einen Blick aus dem Fenster.

Ein Gentleman wäre jetzt raus gegangen und hätte gewartet, bis Sammy… fertig war. Allerdings war es unangenehm kalt draußen, außerdem war es dunkel und es regnete – und man wusste ja nie, was sich da draußen rumtrieb.

Sams Stöhnen wurde zunehmend lauter und Dean wünschte sich, er wäre taub.

Der Junge wand sich im Bett, dass man auf seine schmutzige Phantasie eifersüchtig werden konnte und Dean schaltete den Ton vom Fernseher wieder an.

Sams raue Stimme schaffte es natürlich problemlos, diesen zu übertönen und Dean warf ihm einen Blick aus dem Augenwinkel zu und überlegte, wie Sammy reagieren würde, wenn er ihn jetzt weckte.

Blöde Idee, der war sowieso schon sauer auf ihn.

Und er wusste immer noch nicht, warum.

Dieser notgeile Sack!

Ständig musste man sich Sorgen um den machen!

Dean schnaufte und verschränkte die Arme vor der Brust.

Warum er?

Warum hing er mit Mr. Empfindsam in diesem versifften Motelzimmer fest, diesmal mit Playboy-Charme – vielleicht deswegen Sammys feuchter Traum?

War die Bettwäsche besessen?

Er hatte definitiv genug von verrückten Betten.

Dean schaltete den Fernseher aus und schloss die Augen.

Die Hoffnung, dass Sam bald zum Ende kommen würde, erwies sich als vergeblich, bei dem Kleinen hatte sich offensichtlich so Einiges angestaut.

Irgendwann, als er das Gefühl hatte, bald wahnsinnig zu werden, rollte Dean sich auf den Bauch und legte sich das Kopfkissen über den Kopf, presste es links und rechts an seine Ohren und lauschte.

Sams Stöhnen drang kaum noch zu ihm durch und so fiel er endlich in den Schlaf der Gerechten.

Verdammte Pheromone

Sam konnte es nicht fassen.

Die dritte Nacht hintereinander.

Wenn das so weiter ging, würde er wahnsinnig werden.

Abgesehen davon machten seine Träume es ihm nicht unbedingt leichter, im Wachzustand mit Dean umzugehen.

Der sah ihn sowieso schon die ganze Zeit so merkwürdig an – sicherlich hatte er etwas bemerkt.

Bei den Details, die ihm von seinen Träumen im Gedächtnis geblieben waren, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er leise geblieben war.

Heiße Röte durchflutete seine Wangen und er setzte sich auf.

Dean war nicht im Zimmer.

Hatte er diesmal im Wagen geschlafen?

Wenigstens sprach er ihn nicht darauf an, er hätte beim besten Willen nicht gewusst, was er ihm hätte erzählen sollen.

Wohl kaum, dass er Nacht für Nacht im Traum mit ihm heißen, leidenschaftlichen Sex hatte.

Sam biss sich auf die Unterlippe und schleifte sich ins Bad.

Sein Körper fühlte sich an, als wäre der Traum Realität gewesen und er war so schwach, dass er sich unter der Dusche kaum aufrecht halten konnte.

Wenn das noch lange so weiter ging, würde er sicherlich dehydrieren.

Wenigstens war kein Job in Sicht, das hätte er im Moment nicht verkraftet.

Sein Bedürfnis nach Schlaf war noch nie so groß gewesen, aber er wusste, sobald er die Augen schloss, würde er nur wieder Dean sehen und sobald er aufwachte, wäre er noch erschöpfter als zuvor.

Offensichtlich brachte es rein gar nichts, Dean zu ignorieren.

Der schmorte noch immer beleidigt vor sich hin, hatte ihn jedoch auch darauf nicht angesprochen.

Sam hörte, wie die Tür zu ihrem Zimmer aufgeschlossen wurde und seufzte.

Wie sollte er bloß den Tag überstehen?

Er nahm jetzt so viele liebenswerte Dinge an Dean wahr, dass er sich ernsthaft fragte, ob er diesen jemals zuvor richtig angesehen hatte.

Die Fältchen, die sich um Mund und Augen gruben, wenn er lachte – der perfekte Schwung seiner Augenbraue, wenn er sie in die Höhe zog, weil er sich wunderte, oder skeptisch blickte, oder sich toll vorkam – das ernsthafte, markante Profil, wenn er nachdachte – die bezaubernde Schnute, die er zog, wenn er schmollte… die hatte es ihm besonders angetan.

Da Dean in den letzten Tagen kaum etwas anderes tat, als anmutig vor sich hin zu schmollen, war Sams armes Herz ständig in Aufruhe.

Und er hatte immer gedacht, die Augen seines Bruders wären braun und der Trickster hatte das offensichtlich ebenfalls gedacht – nun, sie waren je nach Lichteinfall braun oder grün und in seinen Träumen leuchteten sie so durchdringend, als seien sie zwei Smaragde, im Begriff, ihn aufzuspießen.

Sam hätte ihn aus dem Gedächtnis zeichnen können, so vertraut war er inzwischen mit jeder seiner Regungen.

Er hörte Dean im Zimmer rumoren und legte den Kopf in den Nacken.

Würde er ihm jemals wieder in die Augen sehen können, ohne sich zu fragen, was wäre wenn?

Sam setzte sich ein Zeitlimit von fünf Minuten, dann drehte er das Wasser ab.

Was er hier praktizierte, war albern.

Er bereitete Dean mit seinem merkwürdigen Verhalten nichts als Sorgen.
 

Sam trat – bekleidet mit einer seiner durchlöcherten Jeans – zu Dean ins Zimmer und sah ihm zum ersten Mal seit Tagen direkt in die Augen.

Böser Fehler, drohender Herzklabaster – Deans Augen waren wie das Meer und Sam in akuter Gefahr, unter zu gehen.

Er atmete so ruhig wie möglich ein und aus, murmelte einen Gruß und als er sich zu Dean an den Tisch setzte, fiel ihm die große Einkaufstüte auf, die zu dessen Füßen stand.

„Was-?“, brachte er irritiert hervor, dann langte Dean in die Tüte und brachte gelassen zwei große Flaschen Wasser, drei Energy Drinks, Müsli Riegel, Traubenzucker und ein paar Tafeln Schokolade zum Vorschein.

„Austern hatten sie keine.“, bemerkte er lakonisch.

Sam spürte, wie er einem hysterischen Anfall bedrohlich nahe kam, schaffte es jedoch, keine Miene zu verziehen.

„Danke.“, nuschelte er und musste sich räuspern, dann fing Dean an, den Tisch zu decken.

Er hatte ihnen ein richtiges Frühstück besorgt.

Sam beobachtete, wie er die Tüte nach und nach leerte und sah sich schließlich sprachlos dem Festmahl gegenüber, das Dean ihm aufgetischt hatte.

„Hast du auch noch irgendwas in dem Laden gelassen?“, erkundigte er sich schwach und Dean nickte: „Die sexy Kassiererin. Leider.“

Sam beschloss, darauf nicht zu antworten und wünschte Dean einen guten Appetit. Er fühlte sich so ausgehungert, dass er sich zurückhalten musste, nicht wie ein Wolf über die unschuldigen Brötchen herzufallen, von denen Dean genug für ein ganzes Regiment besorgt hatte.

Der platzierte nun auch noch einen großen Becher heißen Kaffee neben seinem rechten Ellbogen und Sam realisierte, dass er ihm noch mehr Sorgen bereitet hatte, als er gedacht hatte.

Er vernachlässigte seine Deckung und sah Dean an und lächelte, als er hinter dessen gleichgültiger Fassade Unsicherheit aufblitzen sah.

„Danke sehr.“

Dean nickte ihm lediglich stumm zu und fing an zu essen und Sam fügte seiner Schmachtliste einen weiteren Punkt hinzu.

Früher hatte er es unmanierlich gefunden, wie Dean das Essen in sich reinstopfte, jetzt fand er es irgendwie süß.

Ging es eigentlich noch (warum sprach er es nicht einfach aus) schwuler?

Sam seufzte leise und spürte sofort Deans Argusaugen auf sich ruhen.

„Was ist?“

„Du hast die Erdnussbutter vergessen…“, beschwerte er sich lächelnd und blickte ein wenig scheu in Deans Augen und der verstand das Friedensangebot und erwiderte das Lächeln: „Damit musst du wohl leben.“
 

Dean grinste vergnügt und summte leise Metallicas „The Unforgiven“ mit, während er darauf wartete, dass Sam mit dem versprochenen Kuchen aus dem Diner zurückkam.

Sammylein hatte sich offensichtlich endlich beruhigt.

Was mit ihm los gewesen war, wusste er im Endeffekt noch immer nicht, aber da er sich zumindest tagsüber wieder normal benahm, gab Dean sich damit zufrieden.

Nachts gab Sam sich noch immer jemandem hin, der offensichtlich sowas wie ein Sexgott sein musste – jedenfalls danach beurteilt, wie Sammy jedes Mal abging – und das seit jetzt beinahe zwei Wochen.

Sam sprach nicht mit ihm darüber und er hütete sich, dieses Thema anzuschneiden.

Er war viel zu erleichtert, dass der endlich wieder mit ihm kommunizierte und wollte ihn nicht gleich wieder in sein Mauseloch zurücktreiben.

Der arme Kleine war von seinen nächtlichen Abenteuern so erschöpft, dass Dean ihn auf der letzten Jagd im Motel zurück gelassen hatte.

Erstens wär der ihm höchstens zusammengeklappt, wenn er ihn mitgenommen hätte und zweitens hielt Dean es für keine gute Idee, Sammy Wehrwölfe jagen zu lassen.

Die Erfahrung mit Madison hatte eine Wunde hinterlassen, die noch immer nicht richtig verheilt war.

Deans Grinsen verschwand und er seufzte.

Kam es ihm nur so vor, oder war Sam eigentlich immer in irgendeiner Verfassung, die einem Sorgen bereiten musste?

Der kam jetzt mit einer verheißungsvoll großen Tüte aus dem Diner zurück und Dean musterte seine ellenlange Gestalt, als er auf das Auto zukam.

Seine Schritte waren schleppend, seine ganze Haltung erinnerte eher an eine Trauerweide als an einen kraftstrotzenden Jüngling und die Welpenaugen waren müde und noch viel anbetungswürdiger als sonst.

Hatte er den letzten Teil eben wirklich gedacht?

Naja, wozu sich Illusionen machen.

Hätte man Sammy in einem Pappkarton vor seiner Tür ausgesetzt, nach einem Blick in diese sei-lieb-zu-mir-Augen hätte er ihn sofort bei sich aufgenommen.

Sam war schon immer seine große Schwäche gewesen und er würde es auch immer sein.

Egal ob Bruder oder nicht.

Sam öffnete die Tür zur Beifahrerseite und ließ sich neben ihn in den Sitz fallen.

„Die halten mich jetzt sicherlich für einen Zuckerjunkie…“, seufzte er und hielt Dean die Tüte entgegen, „Du solltest dich wirklich gesünder ernähren.“

Dean strafte ihn mit Nichtachtung und widmete sich dem Inhalt der Tüte.

„Kein Apfelkuchen?“, beschwerte er sich nach einigem Gewühle und wandte sich dann Sam zu und ihm blieb jede weitere Beschwerde im Halse stecken.

Sammy sah unglaublich müde aus und doch schaffte er es in diesem Augenblick, so liebevoll zu lächeln, dass es Dean den Atem verschlug.

In diesem Lächeln lagen so viel ehrliche Zuneigung und gleichzeitig so viel Resignation, dass er Sam beinahe umarmt hätte.

Er bremste sich jedoch und räusperte sich ein wenig verlegen.

„Hab ich was gemacht?“, erkundigte er sich und Sam schüttelte den Kopf.

Dean blinzelte und blickte dann in eine andere Richtung.

Die Stimmung zwischen ihnen war mit einem Mal so anders als sonst.

Er wusste nichts Anderes zu tun, als den Wagen zu starten und weiter zu fahren. Noch nie war er sich Sams Nähe so bewusst gewesen, noch nie war ihm die Stille zwischen ihnen so laut vorgekommen, wie während dieser Fahrt.

Er spürte Sams Blick auf sich ruhen, aber etwas hielt ihn davon ab, den Kopf zu drehen, um sich diesem Blick zu stellen.

Es erschien ihm besser, wenn Sam ihn einfach nur ansah.

Irgendwann schlief Sam an seiner Seite ein und er war erleichtert, dass der Traumporno diesmal auszubleiben schien.

Von ganz so nah wollte er sich das Gestöhne dann doch nicht anhören.

Zum Glück hatte er endlich daran gedacht, sich Ohropax zu besorgen.

Heute Nacht würde er endlich wieder in Ruhe schlafen.
 

Sam lag im Bett und starrte an die Decke.

Neben sich hörte er Dean leise atmen und er seufzte.

Der Schlaf im Auto hatte ihm gut getan, hatte ihn so sehr erfrischt, dass er jetzt kein Auge zubekam.

Vielleicht sollte er nur noch tagsüber im Auto schlafen.

Seine schmutzige Phantasie schien das Tageslicht zu scheuen – sein Traum war absolut jugendfrei gewesen.

Natürlich hatte er wieder von Dean geträumt, aber es war ein guter Traum gewesen, also wollte er sich nicht beschweren.

Er drehte sich auf die Seite und betrachtete Deans schlafendes Gesicht im Mondlicht.

Die Kratzer auf seiner Wange waren noch immer deutlich zu sehen.

Sam schluckte.

Er wusste, dass Dean allein nach einem Wehrwolf gejagt hatte.

Er hasste sich selbst dafür, aber er war froh, dass Dean ihn nicht mitgenommen hatte.

Er hasste sich, weil es seine Schuld war, dass Deans Körper wieder ein paar Narben mehr aufzuweisen hatte.

Sam setzte sich auf, ohne seinen Blick von Dean abzuwenden.

Deans Wunden zu versorgen, war eine harte Probe für seine Selbstbeherrschung gewesen, aber er hoffte, dass Dean davon nichts mitbekommen hatte.

Der Typ suchte sich die unmöglichsten Momente aus, sein oberflächliches Machogehabe abzuwerfen, um ein alldurchschauendes Einfühlungsvermögen an den Tag zu legen.

In diesen Momenten war er so unglaublich liebenswert.

Es wäre nur zu typisch gewesen, hätte Dean sich ausgerechnet dann gefühlvoll gegeben, während er damit beschäftig war, kein Nasenbluten zu bekommen, weil er Deans Alabasterhaut desinfizieren und mit Pflastern bekleben musste.

Sam lächelte ein wenig verzerrt und strich sich das Haar aus der Stirn.

Er war froh, dass seine Eltern Dean adoptiert hatten.

Er war froh, dass ihr Weg immer ein Gemeinsamer sein würde.

Aber jetzt musste er hier raus.

Er stand auf, zog sich leise an und verließ das Motelzimmer.

Ein Spaziergang würde helfen, seine Gedanken zu ordnen und vielleicht doch noch etwas Schlaf zu finden – auch wenn das wahrscheinlich doch nur wieder auf einen seiner homoerotischen Träume hinauslaufen würde.

Er ging in die Dunkelheit hinaus, folgte dem Mondlicht beschienenen Weg, der vom Motel weg in Richtung einiger Felder führte und vergrub seine Hände tief in seinen Hosentaschen.

Die Schultern hochgezogen stapfte er eine Weile lang dahin, bevor ihn ein Rascheln in den Büschen rechts von ihm aufschreckte.

Ein junger Mann stolperte auf den Weg, starrte ihn an – von Sams Anblick offensichtlich mindestens so verschreckt wie Sam es von seinem war – und lachte dann. Er war groß und muskulös – das konnte Sam selbst im Mondlicht erkennen – und trug Jeans und ein dunkles Shirt. Vielleicht war es wegen Deans verdammter Pheromone, denen er die ganze Zeit ausgesetzt war, aber er fand diesen Typen attraktiv.

„Ich habe wirklich nicht erwartet, hier um diese Zeit noch jemandem zu begegnen.“

Sam entspannte sich und erwiderte das Lächeln, das ihm entgegen gebracht wurde.

„Ich auch nicht.“, gab er zu und wurde sich bewusst, dass der Fremde ihn musterte.

Er spürte ein Prickeln im Nacken und schluckte, als er erkannte, dass der Mann ihn an Dean erinnerte. Verdammte, verdammte Pheromone.

„Wollen wir ein Stück zusammen gehen?“, fragte der Fremde nun und Sam war von sich selbst überrascht, als er nickte.

Glückssache

Dean schreckte aus dem Schlaf hoch und blickte sich verwirrt um, bis er sah, dass das Bett neben ihm leer war, dann sprang er mit einem Satz aus den Federn.

Verdammte Ohropax!

Er fummelte sich die Dinger aus den Ohren, pfefferte sie in die Ecke, suchte den Raum nach Kampfspuren ab, fand keine und stellte fest, dass Sam das Zimmer aus eigenem Antrieb verlassen haben musste.

War der jetzt vollkommen übergeschnappt?

Wollte der, dass er einen Schlag bekam?

Erstens war es völlig bescheuert, mitten in der Nacht das Zimmer zu verlassen, wenn es keine zwingenden Gründe dafür gab – ein Feuer zum Beispiel, oder eine heiße Braut… es sollte schon irgend etwas mit Hitze zu tun haben – und zweitens sollte Sam nach all den Jahren wissen, dass es ihm verdammt noch mal nicht passte, wenn er einfach so verschwand, ohne ihm etwas davon zu sagen!

Da konnte doch sonst was passieren!

Dean zog sich grummelnd an und hielt nicht einmal inne, als er sich selbst an eine überbesorgte Mutter erinnerte, sondern schnappte sich im Vorbeigehen einen Flakon Weihwasser und schoss in die Dunkelheit wie eine Fledermaus auf Speed, um sich auf die Suche nach Sammy zu machen.

Sein innerer Sam-Kompass rotierte eine Weile, dann schlug er resolut den Sandweg hinter dem Motel ein.

Ein Spaziergang in der Natur bei Mondschein war exakt die beknackte Idee, auf die Sammy kommen würde.

Er schrieb es seinem übermenschlichen Geschick zu, dass er auf dem unebenen Weg keine peinliche Bruchlandung hinlegte, während er durch die Dunkelheit hetzte und schwor sich, Sam eine rein zu hauen, wenn er ihn fand.

Als er ihn dann allerdings fand, waren all diese Gedanken vergessen.

Sam lag nackt unter irgendeinem Kerl.

Mitten auf dem Weg.

Nackt.

Dean spürte, wie alle Kraft aus seinem Körper wich und starrte wie paralysiert auf die Szene, die sich ihm bot.

Sam nackt unter diesem Kerl, er stöhnte, wand sich wie in einem schlechten Porno und dieser – dieser Kerl über ihm war dabei – Gott, er konnte sich das nicht länger ansehen.

Dann hob Sam den Kopf, sah ihn und Dean wusste von einer Sekunde auf die andere, dass hier etwas gewaltig schief lief.

Also – noch mehr als er sowieso schon gedacht hatte.

Sams Augen waren so verklärt, als stünde er unter Drogen; Dean sah, wie schwer es ihm fiel, nur den Kopf anzuheben und als Sammy mit den Lippen seinen Namen formte, stürzte er vorwärts und zerrte den Typen etwas aggressiver als nötig von ihm runter.

Der war so behände auf den Beinen, dass er unmöglich menschlich sein konnte, fuhr zu Dean herum und als der spürte, wie sein Blick von den Augen des Wesens angezogen wurde, besprengte er es kurzerhand mit Weihwasser.

Das Ding kreischte und verschwand, aber Dean hatte nicht das Gefühl, dass er es vernichtet hatte.

Er kümmerte sich nicht weiter darum, sondern wandte sich Sam zu, der noch immer nackt auf der kalten Erde lag und das in einem Zustand… Dean schluckte.

Das Wesen mochte verschwunden sein, das, was es in Sam ausgelöst hatte, war noch in vollem Gange.

Er kniete neben Sam nieder, legte dessen Kopf in seinen Schoß, schloss die Augen und hielt ihn, während Sam zu Ende brachte, was der Dämon begonnen hatte.

Er hatte geglaubt, die vergangenen Nächte hätten ihn gelehrt, was in seinem ehemaligen kleinen Bruder schlummerte, aber er hatte keine Ahnung gehabt.

Sam gebärdete sich beinahe, als sei er besessen und dabei ließ er nur seiner Lust freien Lauf.

Ein heißer Schauer nach dem anderen jagte Dean über den Rücken und als Sam endlich fertig war, brauchte er eine Weile, um sich zu sammeln, bevor er ihn zurück in ihr Motelzimmer bringen konnte.
 

Sam wachte auf und hielt die Augen geschlossen.

Er hatte nicht von Dean geträumt.

Nun, doch, er hatte von Dean geträumt, aber der Traum war anders gewesen als alle anderen Träume zuvor und er hatte sich beim Aufwachen schon lange nicht mehr so gut gefühlt.

Dann fiel ihm wieder ein, was in der vergangenen Nacht geschehen war.

Ein erstickter Laut entkam seiner Kehle, er riss die Augen auf und sah Dean an seiner Bettkante sitzen.

„Hallo.“, war dessen einzige Reaktion.

„Hallo.“, erwiderte Sam schwach.

Oh Gott, was sollte er ihm sagen?

Wie sollte er das erklären?

„Das letzte Nacht…“, setzte Dean an und Sam fiel ihm so hastig ins Wort, dass es ihn selbst erschreckte: „Es war ein Inkubus!“

Dean zuckte, starrte ihn an und Sam sah, wie es in ihm arbeitete.

„Ein Inkubus… ein Inkubus?“

Dean runzelte die Stirn und überlegte so angestrengt, dass seine Augen einen intensiven, beinahe anorganischen Farbton annahmen.

„Aber Inkubi… also… die…“

„Es heißt, sie konzentrieren sich auf Frauen.“, beendete Sam schwach seinen Satz und Dean nickte.

„Genau.“

„Aber es war einer.“

„Wie kannst du dir da so sicher sein?“

Sam schwieg. Er konnte Dean ja kaum erklären, dass der Dämon ihm gesteckt hatte, seine starke sexuelle Energie habe ihn schon vor einigen Tagen auf seine Fährte gelockt.

„Sam?“

Und dann erklärte er es ihm doch.

Deans perplexes Schweigen, das auf diese Erklärung folgte, entlockte ihm beinahe ein Lächeln, aber auch nur beinahe.

Dann stand Dean auf, holte das Tagebuch ihres Vaters und begann es durchzuarbeiten, aber auch darin fand sich kein Vermerk darüber, dass Inkubi ihren Geschmack in Bezug auf ihre bevorzugten Opfer ändern würden.

Und es stand nicht drin, wie man sie vernichten konnte, nur, wie man sich zu schützen hatte.

Sam, der seine eigene Theorie hatte, warum der Inkubus ihn sich geschnappt hatte – bzw., warum ein Inkubus ihn sich geschnappt hatte, zog es vor, diese für sich zu behalten.

Es war besser, wenn Dean nichts von davon wusste, dass die Inkubi und Sukkubi (die Kubi?) den Sprung in die Moderne und ihre sexuelle Orientierungslosigkeit offensichtlich problemlos gemeistert hatten.

Warum hätte der Dämon sich ihm auch in Gestalt eines Sukkubus – der weiblichen Variante – präsentieren sollen, wenn er seit Wochen an nichts Anderes als an einen Kerl denken konnte.

Dämonen waren nicht so dumm, dass sie sich nicht den Gegebenheiten anpassten.

Und es hatte ja auch geklappt. Er war mit dem Inkubus mitgegangen, hatte sich sogar mit ihm unterhalten und zuerst gar nicht gemerkt, wie der seine Kräfte auf ihn wirken ließ. Als er es dann gemerkt hatte, war es schon zu spät gewesen.

Seine Wangen wurden rot vor Scham, als er sich an die unglaubliche Wollust erinnerte, die ihm jeglichen Willen geraubt hatte.

Beinahe noch schlimmer war, dass Dean ihn so gesehen hatte.

Er hatte sich gebärdet wie ein wildes Tier und Dean war die ganze Zeit dabei gewesen, hatte ihn die ganze Zeit gehalten.

Sam bekam eine Gänsehaut, wenn er nur daran dachte.

Zum Glück war er zu dem Zeitpunkt schon viel zu schwach gewesen, um irgendetwas zu versuchen.

Dann hätte er Dean jetzt noch Einiges mehr erklären müssen.

„Sam?“

Der Angesprochene schreckte aus seinen Gedanken und blickte Dean zerstreut an und der kniff ihn einmal fest in die Nase.

„Aua! Sag mal, spinnst du?“, nuschelte er empört, sich das schmerzende Näschen haltend und Dean bedachte ihn mit einem grimmigen und doch fürsorglichen Blick.

„Gestern Nacht hatte ich vor, sie dir zu brechen!“, knurrte er, „Wenn du auch nur noch ein einziges Mal einfach so abhaust, ohne mir was zu sagen, sorg ich dafür, dass die Familie Winchester nur durch mich eine Chance auf Fortpflanzung hat, hast du mich verstanden?!“

Sam nickte und verschwieg, dass das bereits der Fall war.

Dean wuschelte ihm ein wenig grob durchs Haar und erhob sich dann, um ihm Frühstück ans Bett zu bringen.

Offensichtlich hatte er ihm letzte Nacht Angst gemacht.

Sam begann schweigend zu essen und wurde zunehmend röter, während er sich an mehr und mehr Details der vergangenen Nacht erinnerte.

Dass Dean so seelenruhig neben ihm sitzen konnte!

War der denn aus Stein?

Nein, das war ungerecht.

Dean machte sich sicherlich seine Gedanken und er konnte eigentlich dankbar sein, dass er ihn nicht gnadenlos aufzog.

Immerhin war er von einem Inkubus verführt worden.

Es hätte ihn nicht gewundert, wenn sein charmanter Begleiter ihn von jetzt an Samantha genannt hätte.

Aber Dean hatte kein Wort darüber verloren.

Sam hörte auf zu essen und fixierte seinen durchdringenden Blick auf Dean, der nach einer Weile des ausdauernden Starrens müde wurde und seine perfekt geschwungene Augenbraue in die Höhe zog.

Sam unterdrückte ein schmachtendes Seufzen und konzentrierte sich auf sein Problem: „Christo!“

Dean plusterte sich vor Empörung förmlich auf: „Spinnst du jetzt total?“

„Ich wollte nur sicher gehen.“

Sam aß weiter, Dean starrte ihn beleidigt an und fragte sich, was er getan hatte, um in Sam den Verdacht reifen zu lassen, er sei von einem Dämon besessen.

„Ich geh duschen!“, verkündete er schließlich lauter als nötig und warf seine Klamotten von sich, als würden sie ihn beißen.

Sam konnte nicht anders, als zuzusehen und blickte Dean versonnen nach, als der ins Bad verschwand.

Hätte er das nicht erledigen können, bevor er aufwachte?

Jetzt musste er ihn wieder nackt sehen, nackt und nass und tropfend und vor allen Dingen nackt und dann würde er wieder stundenlang mit nichts als einem Handtuch um die Hüften in der Gegend rum sitzen und auf dem Bett Kuchen essen.

Wie er das hasste.

Na gut, wie er das gehasst hatte.

Jetzt war es einfach nur noch Folter.

Dean hatte ja keine Ahnung, dass seine nicht vorhandenen Manieren unglaublich sinnlich wurden, wenn es um Kuchen mit Zuckerguss ging – den leckte er sich immer so genüsslich von den Fingern, als sei es sein einziges Anliegen, Sam eine Dauererektion zu bescheren.
 

„Dude, zieh dir was an!“

Dean duckte sich unter seiner Jeans weg, die ihm auf Augenhöhe entgegen geflogen kam und hinter ihm an die Badezimmertür klatschte, die er gerade hinter sich geschlossen hatte und blickte Sam anklagend an.

„Machst du dich über mich lustig?“

Sam hätte weinen mögen.

Wieso durfte Dean ihn ständig drängen, sich etwas anzuziehen und kaum machte er das ein, zwei, vielleicht auch zehn Mal, wurde er sofort einer bösen Absicht verdächtigt.

„Du hast schon wieder vergessen, das Amulett anzulegen!“, blökte Dean plötzlich, machte ein paar Schritte auf Sam zu, grabschte besagtes Schmuckstück von seinem Nachttisch und hielt es ihm so energisch entgegen, dass der Anhänger gegen Sams Nase schlug.

„Aua! Idiot!“, fauchte der, hielt aber trotzdem brav still, als Dean das Lederband um seinen Hals befestigte.

Dean hatte – ganz wie es im Tagebuch ihres Vaters beschrieben wurde – die Initialen der Heiligen Drei Könige in den Anhänger geritzt und das sollte nun sämtliche sexsüchtigen Dämonen von Sammy fernhalten.

Zumindest hoffte Dean das.

Der stand natürlich nur in Shorts vor ihm und Sam bekam beinahe nicht mit, als er mit ihm sprach.

„Das ist notwendig, du Hengst. Ich will dich nie wieder nackt unter irgendeinem Kerl liegen sehen!“

Sam zuckte leicht zusammen und blickte unsicher zu Dean auf. Es war das erste Mal, dass Dean auf die Angelegenheit zu sprechen kam.

Es war fast ein ganzer Monat ins Land gezogen, ohne dass es dazu gekommen wäre.

„Jetzt guck nicht so.“

Dean kniff ihn sanft in die Nase und Sams Augen weiteten sich verwundert.

Was war denn jetzt los?

Dean strich ihm sanft durch die Haare, sah ihm ruhig in die Augen und Sam schluckte – einer seiner Träume hatte so angefangen.

Hatte er etwa wieder Visionen?

Der Gedanke war zu prickelnd, um ruhig zu bleiben und er wurde rot.

Endlich wandte Dean sich von ihm ab und schlüpfte in seine Jeans.

„Kommst du mit raus?“

Sam nickte automatisch und stand auf.

Dean hatte nach dem Vorfall mit dem Inkubus beschlossen, dass Sammy Erholung brauche und war mit ihm ans Meer gefahren.

Sie hatten ein Strandhaus bezogen, das Dean vermutlich – nein, ganz sicher – illegal finanzierte und die letzten fünf Tage fast ausschließlich im Freien am Strand verbracht.

Zum Glück war ihnen kein Wassergeist begegnet.

Das hätte wirklich noch gefehlt.

Die paar Meter zum Strand legten sie schweigend zurück und ließen sich einmütig nebeneinander in den weichen Sand fallen.

Es war Nebensaison und sie hatten Kilometer davon für sich.

Sam war mit seinen Gedanken noch immer bei Deans merkwürdiger Anwandlung von vor wenigen Minuten und starrte stumm aufs Meer hinaus.

Dean neben ihm ließ sich auf den Rücken fallen und schloss die Augen.

Nichts war zu hören, als das Geräusch der Brandung und die Möwen über ihren Köpfen.

Es hatte sich klar etwas zwischen ihnen verändert, Sam war sich nur nicht ganz sicher, was.

Dean war in den letzten Wochen auf eine merkwürdige Art sanfter geworden, schien ihn häufiger anzufassen und vor allen Dingen schien er es zu genießen, ihm diesen verdammten Talisman wie ein Halsband anzulegen.

Das Schlimme war, dass Sam es mindestens genau so sehr genoss.

Er schielte aus dem Augenwinkel auf Dean hinab, der entspannt vor sich hin grinste und dann streckte er die Hand aus und strich ihm etwas Sand aus dem Haar.

Dean öffnete die Augen und sah ihn an, ohne etwas zu sagen, ergriff seine Hand und zog ihn in seine Arme.

Sam lag da wie erstarrt und bekam beinahe eine Gänsehaut, als Dean eine Hand in seinem Haar vergrub und ihn zu kraulen begann.

War das wieder ein Trickster? Ein Inkubus, der gegen den Talisman immun war? Es konnte auf keinen Fall Dean sein.

Das fühlte sich viel zu gut an, um ungefährlich zu sein.

„Du verschweigst mir etwas.“

Deans Stimme an seinem Ohr war leise, aber bestimmt und Sam schloss die Augen.

Es war Dean.

Es war Dean in einer seiner wunderbaren Stimmungen, in denen er so einfühlsam war, dass man sich unwillkürlich fragte, ob das sein eigentliches Ich war; nicht der Jäger, zu dem ihn das Leben gemacht hatte.

In dieser Stimmung war er viel gefährlicher als es jeder Dämon je sein könnte.

„Du bist nicht glücklich, Sammy.“

Sam kniff die Augen zusammen und klammerte sich an Dean und der hielt ihn fest und sprach ruhig weiter: „Ich will, dass du glücklich bist.“

Treffer versenkt

„Falsche Munition.“

Dean blinzelte verwirrt und Sam biss sich auf die Unterlippe, sobald ihm diese fünf Silben entkommen waren.

„Was?“

„Nichts.“

Wieso war ihm ausgerechnet jetzt diese dämliche Metapher wieder eingefallen?

Vielleicht, weil Dean ihn so fest hielt, dass er kurz davor war, einen Fehlschuss abzufeuern.

Das war auch die einzig zulässige Entschuldigung, warum er das laut ausgesprochen hatte.

Er war jetzt ja sowas von geladen und bereit.

Sam grinste gequält und wollte sich von Dean lösen, bevor es seine Sicherung tat, doch der hielt ihn eisern fest.

Sam konnte sich nicht erinnern, dass das schon jemals zuvor passiert wäre.

Dean war sonst immer mehr als willig, eine Umarmung zu beenden.

Seine Sicherung klemmte ganz offensichtlich – oder der Lauf war verstopft. Nein, das klang ja alles, als sei der impotent.

Blöde Metapher.

„Du bleibst hier.“, hörte er Dean murmeln, „Ich lass dich so lange nicht los, bis du mir sagst, was du hast.“

Sollte das eine Drohung sein?

Wie heimtückisch.

Sam lächelte liebevoll und beschloss, das Beste aus der Situation zu machen. Irgendwann würde Dean ihn schon wieder loslassen – so lange konnte er es auch genau so gut genießen.

Wenn er nicht aufpasste, würde Dean allerdings wieder beschließen, dass sie nachts in einem Bett zu schlafen hatten und das hielt er für keine gute Idee.

Seine Träume waren zwar seltener geworden, er wollte aber trotzdem auf keinen Fall riskieren, dass Dean bei seinem wollüstigen Rumgewälze wohlmöglich noch zu Schaden kam.

Sam bettete seinen Kopf auf Deans Brust und schaffte es tatsächlich, sich zu entspannen.

Was er nicht bedacht hatte, war, dass er einschlafen könnte, wenn er sich allzu sehr entspannte.

Dean hörte seine gleichmäßigen Atemzüge und war ehrlich empört.

Da nahm er Sam quasi in Geiselhaft und der pennte einfach ein!

Er hatte ja schon geahnt, dass Sam ihn manchmal nicht sonderlich ernst nahm, aber das hier ging dann jawohl zu weit.

Und dann fing Sam an zu stöhnen.

Dean bekam eine Gänsehaut, die ihm die Haare im Nacken zu Berge stehen ließ und wagte nicht, sich zu rühren.

Es war wie in der Nacht, in der Sams Träume angefangen hatten.

Sams Stöhnen wurde lauter, bis Dean sicher war, dass es sich um einen bemerkenswert jugendgefährdenden Traum handeln musste und dann blickte er um Beistand flehend gen Himmel – ja klar, als ob das irgendwas bringen würde – weil er auf die harte Tour erfahren musste, dass sein kleiner Sam ein Großer war – ein sehr Großer sogar.

Und er lag unter dem großen Sam und war sich nicht so ganz sicher, was zu tun war.

„Dean…“

Dean entglitten sämtliche Gesichtszüge.

Sammy hatte eben nicht wirklich seinen Namen gestöhnt?!

„Dean…“

Doch, er hatte.

Und wie.

Dean linste an sich hinab, um festzustellen, ob Sammy ihm lediglich einen etwas makaberen Streich spielte, aber dem war offensichtlich nicht so.

Sam sah aus, als sei er auf dem Trip seines Lebens.

Also hatte er Recht gehabt mit dem Sexgott, dem Sam sich Nacht für Nacht im Traum hingab!

Ha!

Dean grinste selbstzufrieden, bis Sam ihn durch einige höchst unkeusche Hüftbewegungen wieder auf sein momentanes, relativ dringliches Problem aufmerksam machte.

Er lag unter seinem kleinen – unter seinem großen Sammy und der… der schien ihn ziemlich gern zu haben.

Vorsichtig ausgedrückt.

Dean schluckte trocken und überlegte, was jetzt zu tun war.

Er durfte seine Gefühle auf keinen Fall mit ihm durchgehen lassen – das machte Sammy ja schon – und musste versuchen, einen klaren Kopf zu bewahren.

Wenigstens machte diese Sache mit dem Inkubus jetzt einigermaßen Sinn.

Und die Zeit nach Disney Land, in der Sam ihn so ausdauernd ignoriert hatte.

Alles machte jetzt Sinn – alles bis auf seinen Holzkopf.

Warum war ihm das nicht schon viel früher aufgefallen?

Sonst konnte er doch aus Sammys linkem Auge allein seine Stimmung ablesen und jetzt zerwühlte der wochenlang – quasi direkt neben ihm – nachts die Laken und er war so ahnungslos wie ein jungfräuliches Gänseblümchen.

„Dean…“

Konnte der vielleicht mal wieder damit aufhören?

Er versuchte hier nachzudenken!

Er packte Sam bei den Schultern und rollte sie entschlossen herum, so dass er oben war.

So gehörte sich das.

Sam schien der Positionswechsel nicht im Geringsten zu stören – ganz im Gegenteil – er stieß sein Becken so nachdrücklich nach oben gegen Dean, dass der sich gezwungen sah, ihn zu wecken.

„Sam…“, versuchte er es sanft, was Sam nur dazu animierte, sich noch hemmungsloser zu gebärden.

„Sam!“

Sammy zuckte zusammen und öffnete keuchend die Augen und erstarrte – also, am ganzen Körper – als er sich der prekären Situation bewusst wurde, in der er sich dank seiner… fruchtbaren … Phantasie befand.

„Ich… ich…“, stammelte er und Dean erlöste ihn gnädig aus seiner peinlichen Lage, um ihn in eine noch viel peinlichere zu stürzen: „Du hast meinen Namen gestöhnt.“

Sam wurde erst blass und dann so rot, dass Dean kaum das frivole Grinsen unterdrücken konnte, das in seinen Mundwinkeln auf Freiheit lauerte.

„Du bist wirklich süß, weißt du das?“, murmelte er versonnen und Sams Blick fokussierte sich plötzlich misstrauisch auf sein Gesicht: „Christo!“

„Kannst du das vielleicht mal lassen?!“

Sam stammelte eine Entschuldigung und drehte den Kopf zur Seite, um eine Düne zu seiner Linken anzustarren.

Das war ja wirklich Dean.

Verdammt.

„Sammy…“

Wie konnte der ihm unter diesen Umständen durch die Haare streicheln?!

Sam drückte die Augen zu und spürte, wie er zu zittern begann. Na toll, jetzt hatte Dean ein komplettes Waffenarsenal samt Panzerfaust, um ihn aufzuziehen.

„Sammy…“

Jetzt streichelte er ihm auch noch über die Wange!

Warum tat er jetzt so lieb, wenn er doch später nie zögern würde, von diesen Waffen gebrauch zu machen? Dafür war er zu sehr Jäger – und er war so ein verdammt guter Schütze!

Sam wusste, dass er so gut wie zum Abschuss freigegeben war.

Aber dumme Metaphern halfen ihm jetzt auch nicht weiter!

„Sam…“

Deans Hand verharrte an seiner Wange, drehte sanft sein Gesicht nach vorn und dann spürte er Deans Lippen auf seinen.

Hatte er aufgehört zu atmen?

Inzwischen ganz bestimmt.

Aber Dean machte keine Anstalten, Luft in seine Lungen zu zwingen, er küsste ihn.
 

Sam riss die Augen auf und schloss sie wieder, als Deans Zunge sich den Einlass in seinen Mund erzwang.

„Nhm!“

Er schlang seine Arme um Dean, verdrängte sämtliche Gedanken an Dämonen, Besessenheit und Austreibungen und küsste ihn, als hinge sein Leben davon ab.

Dean erwiderte den Kuss nicht minder enthusiastisch und rollte sie auf die Seite, begann, über Sams Rücken zu reiben und ließ seine Hände schließlich unter den störenden Stoff seines Shirts gleiten.

Gott, fühlte sich diese Haut gut an.

Und er schmeckte so gut.

Er küsste Sam, bis seine Lungen nicht mehr mitmachten, denn dummerweise hatte er das Atmen vergessen, dann löste er seine Lippen von Sams, strich ihm mit beiden Händen das Haar aus dem Gesicht und sah ihn einfach nur an.

Sam schlug die Augen auf und blickte zurück.

„Dean, was-?“, setzte er an und Dean gab ihm noch einen Kuss.

„Deswegen bin ich froh, dass ich adoptiert bin.“, sagte er dann leise und lächelte liebevoll.

Sam schluckte, seine Augen wurden feucht und Deans Lächeln wurde nur noch liebevoller.

Er nahm Sam in die Arme und hielt ihn fest, dachte an die Male, die er ihn gehalten hatte, in dem Glauben, seine Gefühle seien krank und falsch.

Jetzt fühlte es sich nicht nur richtig an, es war Erfüllung.

Sam gehörte jetzt verdammt noch mal ihm.

„Ich liebe dich.“

Dean schloss die Augen, als er Sams ein wenig dumpfe Stimme aus den Tiefen seiner Umarmung zu ihm aufsteigen hörte und schluckte.

Natürlich hatte er gewusst, dass Sam ihn liebte, er hatte es immer gewusst.

Aber Sam meinte nicht die Gefühle, die er einem Bruder entgegen gebracht hatte.

„Ich liebe dich auch.“

Er hatte nie gedacht, dass er diese Worte jemals aussprechen würde – jedenfalls nicht mit dieser Bedeutung – und es fühlte sich fast noch besser an, als sie von Sam zu hören.

Sam löste sich ein wenig aus seinen Armen, zögerte kurz und küsste ihn dann sanft.

Das konnte er verdammt gut.

Sanft und ganz vorsichtig nahm er seinen Mund in Besitz und Dean liebte ihn nur noch mehr, weil er so furchtbar schüchtern war.

Es war einfach himmlisch.

Dean ließ ihn bereitwillig gewähren, übernahm jedoch nach einer Weile die Führung und ließ Sam genau so atemlos zurück wie beim letzten Mal.

Sam lag im warmen Sand, der Seewind zerrte an seinen Haaren, die Möwen kreischten über ihm und wenn er die Augen aufschlug, sah er Dean lächeln.

Nie war ein Augenblick perfekter gewesen.

Er atmete tief durch und genoss es, wie Dean ihm das widerspenstige Haar aus der Stirn strich.

Er wollte Dean fragen, wie lange er ihn schon liebte, aber eigentlich spielte das keine Rolle.

Sie blieben am Strand, bis es zu kalt wurde und gingen dann Hand in Hand zurück zum Haus.

Sam war sich bewusst, dass es beileibe nicht immer so romantisch sein würde und genoss den Moment deswegen nur umso mehr. Er hatte keine Ahnung, dass Dean ihn genau so sehr genoss.

Kaum hatten sie die Haustür hinter sich geschlossen, gingen sie sich gegenseitig ein kleinwenig ungeduldig beim Entkleiden zur Hand und verschwanden ins Bad.

Wären sie noch in Disney Land gewesen, die Dusche hätte so einige Beweisphotos gegen die Kacheln reflektieren können.

In der Tat wäre die Dusche vermutlich blind geworden.

So beschlug einfach nur der Spiegel im Bad.

Irgendwann fiel Sam atemlos in sein Bett und Dean legte sich lächelnd zu ihm und nahm ihn in die Arme.

„Du hast sowas nicht zum ersten Mal gemacht…“, stellte Sam erschöpft fest und Dean zog leicht die Augenbraue in die Höhe: „Sei froh.“

Sam zog kurz die Stirn kraus, nickte dann aber und sie gingen nicht weiter auf das Thema ein.

„Jetzt sollten wir es den Anderen vielleicht doch sagen…“, überlegte Sam nach einer Weile laut und Dean grinste und strich ihm durchs Haar.

Er schien das gern zu tun.

„Stimmt. Wenn sie erst wissen, dass du ein perverser Puppenliebhaber bist, wird ihnen der Gedanke, dass wir es treiben, nicht mehr merkwürdig vorkommen.“

Sam rammte ihm den Ellbogen in die Rippen und er lachte und rollte sich auf ihn.

„Wir werden es den anderen sagen, Sammy. Keine Sorge. Ich will mir keine Gedanken machen müssen, vor wem ich dich befummeln darf und vor wem nicht.“

Er blickte Sam in die Augen und dem war klar, wie ernst es Dean damit war.

Deans Berührungsängste schienen der Vergangenheit anzugehören und Sam erschauderte bei dem Gedanken daran, was auf sein Schamgefühl zukam.

Dean würde bei der Verfolgung seiner frivolen Ziele keinerlei Rücksicht auf solche Nebensächlichkeiten wie seine Scham nehmen, das wusste er genau.

Er würde ihn in Zukunft nicht nur vor Pagen im Disney Land in Verlegenheit bringen, sondern vor Motelangestellten im ganzen Land, nicht zu vergessen vor allen anderen Einwohnern der Staaten, vermutlich sogar zahlreichen Kanadiern und natürlich allen Touristen, die ihnen über den Weg liefen.
 


 

Ende
 


 

So, das war es so weit von mir.

Vielen Dank für all die lieben, inspirierenden Kommentare – mit so vielen hatte ich wirklich nicht gerechnet.

Für diejenigen, die nicht genug von den Herren Winchester bekommen können, wird es einen Epilog geben – allerdings einen, der es in sich hat.

Ganz richtig: ES.

Um Sams Metapher zu missbrauchen: Die Luft wird von ohrenbetäubendem Kanonenfeuer erschallen.

Wer also strikt gegen Waffengebrauch ist, sollte den Epilog auslassen.

Allen Anderen wünsche ich viel Vergnügen.
 

Isi, ich habe Sam nur für dich gewürgt. Diese Sätze gehören dir und du darfst sie dir an die Wand hängen, wenn du magst. ^^

Tine, extra für dich sind Dean so schön die Gesichtszüge entglitten. Vielen Dank für die Infos über den Inkubus!

Ich widme diese FanFic euch Beiden und euch allein.

Ihr habt mir diese Serie vorgestellt und ward (zumindest 50 Prozent von euch) geduldige Zeugen meiner Kommi-Freudentänze.

Danke für ein großartiges Ventil für meine kranke Phantasie! ^^
 

moko-chan

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Kommentare zu dieser Fanfic (82)
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Von:  laila86
2013-08-14T12:48:48+00:00 14.08.2013 14:48
Hallo,

ich habe jetzt mal deine ganze Story gelesen.
Sie ist super. Ich liebe die beiden als Paar. Sie sind einfach so süß.
Sammy als kleines Sexmonster. Einfach nur herrlich der Gedanken. Und dann auch noch der Inkubus. Ich finde diese Wesen spannend.

Wirklich super. Jetzt muss ich mal den Rest von deinen Storys lesen.

LG die laila

Von:  brandzess
2011-01-03T21:46:23+00:00 03.01.2011 22:46
tolle story!
war ja ne schwere Geburt ei den beiden xD aber endlich!
lg brandzess
Von:  brandzess
2011-01-03T20:40:50+00:00 03.01.2011 21:40
nicht schlecht xD
da muss aber mal bald was geschehen sonst drehen beide noch durch^^
nette story
lg brandzess
Von:  Earu
2010-07-14T17:55:34+00:00 14.07.2010 19:55
In einem Rutsch durchgelesen, in EINEM Rutsch - muha! Ging aber auch echt nich anders, obwohl ich das Pairing eigentlich nur mal ausprobieren wollte. Wenn man sich vorstellt, dass ich letzte Woche noch recht skeptisch war und jetz befürchten muss, in eine Sucht zu verfallen ... xD

Wie dem auch sei ... du hast hier einen echt guten Job gemacht. Nach dem Prolog geht die Story ziemlich fix voran und reist dann auch recht schnell mit. Dein Stil tut sein übriges, war sehr angenehm zu lesen. Dabei hast du es aber geschafft, dass es nicht ZU schnell geht und alles seine Zeit bekommt. Besonders Sam, der sich ja seiner Gefühle erst so langsam klar wird. Auch war der Vorwand, wie er sich gewahr wird, dass er auf Dean steht, sehr gut gewählt - es stand nicht in seiner Macht, sondern wurde ihm gesagt, sodass es nicht zu einem dämlichen Über-sich-selbst-sinnieren kam. Seine Reaktionen danach waren vllt manchmal etwas sehr weiblich angehaucht, aber ich hab die Serie in letzter Zeit leider nicht mehr allzu oft gesehen, weshalb ich schlecht urteilen kann, ob seine Gefühlsduselei tatsächlich so schlimm ist. Und ich bin kein Mann, also kann ich auch nciht wissen, ob sich Männer nicht auch so Wolke-7-mäßig fühlen, wenn sie sich verlieben ^^ Ansonsten hast du ja alles versucht, die beiden möglichst IC darzustellen - und man kann sagen, dass es dir gelungen ist. Besonders Dean ^^ Diese ewigen Sticheleien waren klasse x3 Das regelmäßige Auftauchen von Jokes und Verhaltensweise, die auch in der Serie vorkommen, sorgen dafür, dass die Fic sich besser darin einbindet. Was mich an ihm nur ein wenig gestört hat, waren seine Gefühle. Oke, er hat's nicht so damit, aber da er schon seit dem ersten Kapitel rumgrinst, wenn er dran denkt, dass die beiden nicht blutsverwandt sind, hätte ich mir bei den Stellen, die eher aus seiner Sicht erzählt wurden, gewünscht, etwas mehr darüber zu erfahren. Durch Untertitel der Geschichte und überhaupt die ganzen Kategorienzuordnungen war doch ziemlich offensichtlich, worauf es hinauslaufen sollte - wieso dann also nicht gleich in die Vollen gehen? Wobei es nicht einfach ist, ihm ein vernünftiges Maß an Gefühlen zu geben; oller Aufreißer. Und wenn wir mal annähmen, dass das hier ein Buch wäre, würde man sich auch nicht so viel denken können, da die ganzen Übersichten fehlten (es sei denn der Klappentext kann sich nicht zusammenreißen x3). Aber zurück zum Aufreißer. Diesbezüglich fand ich die Szene im Epilog auch gut: Als er noch seine Kommentare zu der scharfen Brünetten abgegeben hat. Wenn er jetzt komplett zum anderen Ufer gewechselt wäre, hätte ich ihm das nicht wirklich abgenommen. Der Kerl wirkt einfach zu hetero, um komplett schwul zu werden. Die Sache mit dem verlieben in diese eine bestimmte Person haut da eher hin :3 Und das bisschen Händchenhalten am Ende war da wohl auch Zugeständnis genug. Ich hab mich in der Szene sogar selbst gewundert, was ihn dazu bringt, und war recht erleichtert, dass du Sam hast denken lassen, dass das sicher nicht oft so sein wird.

Grammatisch hab ich nicht viel zu bemängeln. Allerdings hast du einen Rechtschreibfehler, der sich durch die ganze Fic zieht: Dinge wie 'auf-zu-schlagen' werden zusammen geschrieben. Onkel Duden sagt, dass das immer so gemacht wird, wenn sich ein 'zu' zwischen die beiden Teile eines zusammengesetzten Verbs schiebt.

Und noch eine Anmerkung: Sam muss im Epilog Schmerzen gehabt haben. Und zwar wegen seines Fußes x3 Eine Freundin erzählte mir nämlich mal, dass sie nachts gar nicht wüsste, wie sie überhaupt liegen sollte, ohne dass ihr angeschlagener Fuß weh tut. Sex stell ich mir da noch etwas ... härter vor ^^

Nun denn, erste FF aus'm Fandom gelesen und gleich ein Glücksgriff. Mal schauen, ob ich noch andere so gute finde :3
Von:  sammy-chan
2009-08-09T12:58:02+00:00 09.08.2009 14:58
OMG!
Ich glaub ich bin gerade noch nicht fähig etwas vernünftiges zu Schreiben...

...
...
...

XD Hilft nix, okay, dann so ;D

Ehrlich gesagt bin ich nicht so sehr dafür, dass man die beiden einfach zu nicht-Brüder macht, um den Inzest-Konflikt aus dem Weg zu gehen und ich weiß nicht, ob ich die Story gelesen hätte, wenn man mir sie nicht wirklich ganz stark empfohlen hätte. Und ich bin sooooooo froh, dass ich sie gelesen hab *herzchen mal*

Du setzt das nämlich auch richtig gut ein, Sam, der erstmal voll das Problem hat und Dean der ziemlich glücklich ist aus bestimmten Gründen.
Und du hast genau die richtige Mischung gefunden aus Humor, Drama (ein bisschen zumindest), Romantik, so, dass es genau zu ihnen passt.
Denn du hast sie auch wirklich getroffen, dies ist eine der wenigen FFs, wo ich mir genau vorstellen konnte, wie sie bestimmte Dinge sagen oder machen. Also ein richtig dickes IC-Lob, weil ich das ziemlich schwer finde bei den beiden, vor allem, wenn man sie zusammen bringen will.

Und, ach, den Lemon zum Schluß fand ich sehr, sehr heiß.

Jetzt geh ich aber mal und gucke, ob du da nocvh ein paar nette FFs in petto hast.

LG
Sammy-chan
Von:  Engelchen_Fynn
2009-05-05T11:04:25+00:00 05.05.2009 13:04
Ha, ich bin ein Fan von dir. ^^
Du schreibst wirklich wahnsinnig gut, und auch wenn ich mich zu dem Thema bereits mehrfach bei EK ausgelassen habe, muss ich mich wiederholen und dir sagen: Ich liebe deine Story('s). ^-^
Schätze ich muss noch mehr davon suchen, was?

Na ja, die Geschichte ist auf jeden Fall ziemlich gut und ich kann, nach vielen anderen Stories, die ich gelesen habe, mit 100%iger Sicherheit sagen, dass niemand so dermaßen hammermäßige Supernatural-Fanfics schreibt wie du. Vom Pairing mal ganz ebgesehen und der Tasache, dass ich keine Wincest Geschichten lese (mal ehrlich...wäh), hast du einfach den besten Schreibstil und außerdem trifft keiner die Charas so einmalig wie du (ich glaub, das hab ich ebenfalls schonmal gesagt... egal).

Lange Rede, kurzer Sinn: Wirklich gelungene Story, immer schön weiter so. ^-^
Von: abgemeldet
2008-12-11T19:31:14+00:00 11.12.2008 20:31
das war ja mal der hammer
sooo süß die zwei
freu mich schon auf deine nächste ff^^

LG Noli

PS: sorry, dass ich nur ein kommi schreib
wollte zwischendurch aber nicht immer unterbrechen ;)
Von:  Azazel_Il_Teatrino
2008-11-15T22:12:12+00:00 15.11.2008 23:12
OMG!!*_*
ich liebe deine FF...*schmachtend vor dem laptop hock*
du hast echt alles drin... humor, romantik, bisl verzweiflung für die beiden... und natürlcih den abschluss mit sex....xDD

dein schreibstil ist wirklich klasse und du hast die beiden echt genial getroffen...

wenn es mehr gibt... ich lese es!!!*grins*

lg
mei^^
Von: abgemeldet
2008-10-21T21:55:25+00:00 21.10.2008 23:55
lol klar Dean,die Bettwäsche ist besessen XD
Zu geil *lach*
Von:  Nocturnal
2008-10-19T22:28:44+00:00 20.10.2008 00:28
und hier mein kommentar:
deine art zu schreiben ist fantastisch :)
sowas liest man gern.
*thumps up*


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