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Love is thicker than Blood

Hold me, Thrill me, Kiss me, Kill me (neue version in bigotry hochgeladen^^)
von

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Gotcha

Die letzte große Auseinandersetzung zwischen den verhassten Whites und seiner eigenen Bande, den Blacks, hatte Jareth nicht miterlebt. Es war nur eine von vielen und die nächste würde nicht lange auf sich warten lassen. Sicher war sein Fehlen bemerkt worden und er würde sich garantiert wieder etwas anhören dürfen. So etwas wie 'Du Drückeberger' und 'Du bist eben nicht Apophis und wirst es nie sein.' Jareth sollte es egal sein und die, die das behaupteten würde er ignorieren. Natürlich war er nicht wie sein Bruder und würde es auch nie sein, aber er war kein Feigling. Ganz und gar nicht. Und auch der letzte Spötter würde spätestens bei der Erwähnung von seines Bruders Spitznamen gewahr werden, dass er genau deswegen alleine unterwegs war. Er war auf der Suche. Auf der Suche nach ihm, nach dem, der seinen Bruder vor nun genau einem Jahr getötet hatte. Immer noch hatte er keine Ahnung, welcher dieser feigen, hinterhältigen Whites es gewesen war, doch er hoffte, dass derjenige noch nicht tot war, noch nicht niedergestreckt durch die Hand eines anderen. Das wollte Jareth übernehmen, im Namen seines Bruders.
 

Nun stand er auf dem Dach eines Gebäudes, sah hinab auf das Lichtermeer unter ihm. Die vergangene Schlacht hatte ihre Opfer gelassen. Ein kühler Wind wehte den Lärm und den Gestank der Straßen zu ihm hoch. "Ich werde dich rächen, Bruder.", murmelte er und der Wind trug seine Worte in den dunklen Himmel. Nicht zum ersten Mal schwor er sich dies und nicht zum ersten Mal spürte er die brodelnde Welle des Hasses und der Rachegelüste seinen Körper erzittern.
 

Zur selben Zeit lief ein White durch das seelenleere und blutige Schlachtfeld. Die Leichen der verschiedenen Bandenmitglieder lagen noch überall verstreut und so bald würde sich auch keiner um diese kümmern, bis auf die Streuner, die nach etwas Habhaften suchten.

Gerade war die Sonne untergegangen und tauchte die Szenerie in ein friedlich, markabres Licht. Die Luft war gesättigt von Schießpulver und Blut. Wäre er es nicht gewohnt, dann hätte er sich jetzt angeekelt eine Hand vor den Mund gehalten, doch mit der Zeit war dies leider zum bitteren und traurigen Alltag geworden.
 

Frey stand nun Mitten auf dem Schlachtfeld. Sein Blick erhob sich gen Himmel, der friedlich über ihnen lag. Plötzlich bemerkte er eine Gestalt auf einem der umliegenden Dächer. Na Prima. Frey bot eine ziemlich gute Angriffsfläche. Doch wie es schien hatte der Fremde ihn noch nicht bemerkt. So spannte Frey einen seiner Pfeile in die Sehne seines Bogens und zielte nun direkt auf die Person. Nach wenigen Sekunden des Zielens ließ er den Pfeil von der Sehne schnellen. Dieser landete direkt vor den Füßen des Fremden und bohrte sich tief in den Dachsims. Frey hatte nicht beabsichtigt den Fremden zu treffen. Er hatte nur auf ihn zielen müssen, da der Wind die Flugrichtung stark beeinflusste.
 

Jareth hörte ein Sirren. Seine Augen weiteten sich. Sein Blick wandte sich vom dunkler werdenden Firmament ab, fiel herab und traf den Pfeil, der knapp unterhalb seiner Schuhsohlen im Stein des Dachsimses steckte. Verdammt. Wie hatte er so unachtsam sein können? Die Wut in ihm flammte erneut auf. Nun jedoch genauso auf sich, wie auf denjenigen gerichtet, der den Pfeil verschossen hatte. Jareth ging in die Hocke und griff nach diesem. So einen hatte er schon einmal aus einem Bandenmitglied gezogen. Seinen Bruder hatte solch einer nicht durchbohrt. Aber das war eindeutig das Werk eines White und das genügte vollauf.

Sein Blick glitt zum Boden und bald erkannte er eine Gestalt. Jareth erhob sich wieder. "Na warte....", knurrte er leise. Er lüftete den Mantel, den er trug und zog eine automatisches Schnellfeuergewehr hervor, legte es an und suchte durch den Sucher sein Ziel. Er konnte ihn zwar ausmachen, aber es war zu dunkel. Und er wollte keine Kugel verschwenden. So ließ er das Gewehr wieder verschwinden, wandte sich um und eilte über das Dach zur Feuerleiter, sprang vom Dach, kam etwa drei Meter tiefer auf der obersten Fläche der Feuerleiter auf und eilte diese dann herab.
 

Frey sah, wie der Lauf des Gewehres auf ihn zeigte. Doch warum schoss der andere nicht? Wahrscheinlich war er ein schlechter Schütze, dachte er sich hämisch.

Für einen winzigen Moment jedoch passte er nicht auf und verlor den anderen aus den Augen. Um ihn herum ward es vollkommen still. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still war es. Mit Adleraugen durchkämmte er die Dächer und Schatten der kleinen Gässchen, die sich überall ringsherum auftaten. Doch er konnte den Fremden nirgends entdecken. Also blieb er regungslos stehen und scannte weiterhin die Umgebung. Sein Körper war bis aufs Äußerste gespannt. Bei der kleinsten Bewegung, würde er sofort reagieren. Seine Sinne waren geschärft und sein Atem ging lautlos.
 

Die letzten Meter überwand Jareth wieder durch einen Sprung und kam federnd auf dem Boden in der Gasse neben dem Gebäude auf, auf welchem er sich zuvor befunden hatte. Er griff erneut unter seinen Mantel und zog einige Wurfmesser hervor, lief auf den Schauplatz des Massakers und vor allem dem White zu. Er würde diesem seine Überheblichkeit schon austreiben und dieser sollte sich wünschen nicht auf Jareth gezielt zu haben.

Er blieb am Ende der Gasse stehen, lugte um die Ecke herum. Überall Opfer der letzten Auseinandersetzung, aber das interessierte Jareth wenig. Er suchte den noch lebenden White. Tatsächlich stand dieser noch inmitten der Leichen herum. //Vollidiot...//

Jareth trat aprubt aus dem Schatten der Gassen heraus, zielte dabei auf den White und warf eines der Messer in dessen Richtung. Ein zweites folgte dem ersten sofort und ein drittes war schnell bereit den anderen auch noch zu folgen. Dieser White sollte seine Arroganz genauso bezahlen wie die um ihn herumliegenden Mitglieder seiner verfluchten Bande.
 

Plötzlich war es soweit. Frey sah, wie sich etwas im Schatten einer der Gassen bewegte. Blitzschnell zog er einen Pfeil hervor, spannte diesen in seinen Bogen ein und feuerte ihn in die Richtung des anderen ab. Dann nahm er einen weiteren Pfeil und wehrte ein Wurfmesser nach dem anderen, welche auf ihn geworfen wurden, geschickt ab.

//Was für ein Schwächling...//, dachte er sich und zog zwei weitere Pfeile aus seinem Köcher. Alle drei Pfeile spannte er in seinen Bogen. In nur wenigen Sekunden zielte er genau und ließ die Pfeile anschließend von der Sehne schnellen. Zwei verfehlten den Unbekannten nur knapp, doch einer traf.

//Verflucht!// Jareth ächzte auf, als ihn der dritte Pfeil traf und seine Schulter förmlich durchbohrte. Den ersten beiden hatte er ausweichen können, aber der dritte hatte dann doch gesessen. Jareth eilte hinter einen umgestürzten, ausgebrannten Wagen, ging dort in die Hocke und griff an die verletzte Schulter. Sofort sickerte sein warmes Blut über seine Finger.

Jareths Finger umgriffen den Schaft des Pfeils. Er biss die Zähne zusammen und zog ihn mit einem Ruck heraus. Erneut ächzte er auf, warf den Pfeil dann weg. Sein Körper zitterte kurz vor Schmerz, aber Jareths Wut war größer. Das Adrenalin kochte und ließ ihn den Schmerz ertragen. Er dachte ja gar nicht daran hier und jetzt den Löffel abzugeben. Hatte er doch noch etwas zu erledigen, bevor er seinem Bruder folgen würde.
 

Jareth zog seine Halbautomatische hervor, strich über das kühle Metall. Na das konnte ja noch ein interessanter Abend werden.

Diese Gelegenheit hatte Frey genutzt, um sich aus der Schussbahn zu ziehen. Er hatte sich hinter einem eingestürzten Gemäuer versteckt und vertraute nun wieder ganz seinen Sinnen. In all den Jahren hatte er gelernt auf diese am meisten zu vertrauen, denn sie lügten nicht und waren ihm immer eine große Hilfe gewesen. Nun hockte er also dort mit geschlossenen Augen und horchte auf das noch so kleinste Geräusch, welches der Wind ihm zutrug.

Lange hörte er nichts, nur das Rauschen des Windes, der durch die Kleidung der Toten strich. Doch dann hörte er ihn. Der Wind trug dessen laute Worte zu ihm herüber, sodass er jedes einzelne deutlich verstand.
 

"Hey, White. Eins zu Null für dich.", rief dieser um das Wrack herum. "Aber denk ja nicht, dass du mich nun hast. Dein Pfeil hat mich nur ein wenig gekratzt. Und den Kampf gewinne ich. So wie meine Bande den Krieg gewinnen wird." Jareth wusste, dass es durchaus dumm laufen konnte, aber er war nicht der Typ, der sich nun einfach verkroch. Jetzt erst recht nicht. Und er konnte lange ausharren, wenn nötig. Jareth dachte dabei nicht an seine Schulter und den Blutverlust, obwohl sich diese mit einem dumpfen Pochen stetig meldete.

Frey allerdings antwortete nicht. Es wäre töricht von ihm gewesen und umso törichter war es vom anderen gewesen sich lautstark zu melden, denn nun wusste Frey in welcher Richtung sich der andere versteckte. Außerdem hatte er den Schmerz in seiner Stimme herausgehört. Der andere musste also stark verwundet sein und so wie er sich artikuliert hatte, handelte es sich bei ihm um einen Black. So schlecht Frey auch im Umgang mit seinen Worten war, wenn andere ihm zuhörten, umso besser, beinah schon unschlagbar gut, war er in der Anwendung seiner Sinne. Jahre lang hatte er diese bis zur Perfektion geschult. Sein Können lag im Orten, Zielen und Treffen. Nicht umsonst war er einer der besten Whites, auch wenn man ihn den Stummen nannte, denn er zog es vor nicht viel von sich zu geben. Sein verhasstes Manko war das Stottern.
 

Lautlos bewegte er sich hinter der Wand und spähte zu der Richtung, in der sich der Black versteckt halten musste. Erneut scannte er die Umgebung und es dauerte nicht lange, da wusste er den genauen Aufenthaltsort des anderen. Ein breites Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. Er zählte die Pfeile in seinem Köcher. In diesem waren noch genügend vorhanden, sodass er getrost noch einen opfern konnte. Er beschloss ein kleines Katz-und-Maus-Spiel zu beginnen. Frey liebte es seine Feinde erbarmungslos zu jagen.

Der Wind stand günstig, sodass er ohne Probleme die Abschusslinie anvisieren konnte. Dann spannte er seinen Pfeil ein und ließ diesen von der Sehne schnellen. Sofort zog er sich schnell wieder zurück.
 

Das Sirren des Pfeils und dessen krachendes Einschlagen in das Autowrack waren mehr als genug, um zumindest eine ungefähre Ahnung zu bekommen, wo dieser White steckte. Tja, manchmal musste man eben erstmal selbst etwas riskieren. Vor allem im Umgang mit den Whites. Jareth erhob sich leicht. Der Pfeil steckte in der Motorhaube. Nicht schlecht, das musste Jareth zugeben. Nun ja, einer der Pfeile hatte ja eh schon gesessen. Doch das war jetzt zweitrangig. Die Versorgung der Wunde käme später. Der andere hockte also irgendwo hinter den Ruinen. Gut.

Jareth ging wieder in die Hocke, sah sich um, entdeckte einen Stein und griff nach diesem. Er maß etwa die Hälfte seiner Hand, war aber keinesfalls allzu schwer und lag gut in der Hand. Nun sah Jareth sich wieder um.
 

Das Gebäude neben ihm schien ihm geeignet. Es reichte von seinem Schlupfwinkel bis zu den Ruinen. Eigentlich war sie selbst fast eine, sah zumindest aus wie ein Schweizer Käse.

Jareth erhob sich, die Waffe unter den verletzten Arm geklemmt, holte aus und pfefferte den Stein, in die Richtung, in der der andere in etwa stecken musste. Der Stein flog weit und erreicht sein Ziel hinter den Ruinen. Dieser White sollte ruhig wissen, dass Jareth wusste, wo dieser steckte.

Dann eilte Jareth zu dem Gebäude, huschte durch ein großes Loch, welches wohl mal ein Fenster enthalten hatte und verschwand im Inneren. Hier war es dunkel, aber nicht zu dunkel, denn die Risse und Löcher im Mauerwerk ließen genug natürliches Licht herein. Jareths Blick wanderte in die Richtung, in welcher der andere nahe des Gebäudes steckte. Er griff an seine verletzte Schulter, fühlte die klebrige Nässe des Blutes an seiner Hand.

//Mist.//, es blutete weiter und das ganz ordentlich. Aber Rückzug kam nicht in Frage. Der andere würde dafür bezahlen.

Frey hatte ganz genau gehört, wie sich der Pfeil in die Motorhaube gebohrt hatte. Außerdem hatte er gehört, wie sich etwas hinter dem Wrack bewegte. Dies hatte er sich zunutze gemacht, um sich ein anderes Versteck zu suchen. Gerade noch rechtzeitig, denn schon flog ein Stein dorthin, wo er gesessen hatte.

Der andere war wirklich nicht dumm und keineswegs zu unterschätzen. Wieder sah er sich um, denn ihm war klar, dass der andere nicht dumm genug war, in seinem Versteck zu bleiben. Also versuchte er den Black auszumachen. Doch dieser hatte sich ein wirklich gutes Versteck ausgesucht.
 

Wenn beide gewusst hätten, dass sie kaum hundert Meter voneinander trennten, dann wären sie womöglich aufeinander losgegangen.

Frey dachte gerade ein Geräusch gehört zu haben, als sich etwas auf dem Schlachtfeld abspielte. Dort, nur wenige Meter vor seinen Augen, liefen zwei Männer Hand in Hand über das Schlachtfeld und durchsuchten die Leichen. Auch das noch. //Geht da weg!!//, dachte er und versuchte nun den anderen ausfindig zu machen. Da das Pärchen nicht zu übersehen war, wäre es ein leichtes für den Black sie zu töten. Schließlich war Homosexualität verboten und bei Gesetzesbruch erfolgte sofortige Exekution.

Natürlich entging auch Jareth nicht, was sich draußen abspielte. Er verzog angewidert das Gesicht. //Krank, einfach nur krank.//, dachte er sich. Aber das ließ sich ja aus der Welt schaffen. Sein Blick schweifte kurz wieder in die Richtung, in der er den White vermutete. Nun, das ließ sich danach auch noch klären. Zuerst die Schwuchteln und dann der White, der mit seinem Kampf diese gottlose Veranlagung auch noch zu schützen suchte. Beides ein Vergehen auf das die Todesstrafe stand. Und Jareth würde der Scharfrichter sein.

Er legte die Waffe an, wobei ihn von der Schulter ausgehend ein scharfer Schmerz durchzuckte und seine Sicht kurz trübte. Doch ein-, zweimal die Augen zusammengekniffen und schon wurde seine Sicht wieder klar. Klar genug zumindest, um sein Ziel oder besser gesagt seine Ziele ins Augen zu fassen.

Da. Frey sah etwas glitzern. Es war der Lauf einer Halbmechanischen. Jetzt musste Frey schnell handeln. Um die beiden unschuldigen zu vertreiben und sie gleichzeitig zu retten, musste er wohl oder übel seine Deckung aufgeben. Schnell spannte er einen Pfeil ein, verließ sein Versteck und rannte hinaus. Den Pfeil schoss er direkt in Richtung der Gewehrmündung.

"V-v-verschwindet!!", brüllte er. Vor Schreck starrten die beiden Männer ihn nur fassungslos an.

//Mist.//
 

Wie konnte man nur so dämlich sein? Da half nichts. Er rammte einen der Kerle, woraufhin beide schnellstens die Flucht ergriffen. Jetzt stand er direkt im Schussfeld des anderen. Nirgendswo war etwas, wohinter er sich verstecken konnte.

Der erste Versuch das Pärchen auszuschalten sollte fehl schlagen, als Jareth plötzlich den White von links herausstürmen sah und im nächsten Moment wieder einem von dessen Pfeilen ausweichen musste. Verdammter Schwuchtel-Freund! Jareth legte erneut an und nun bot sich ihm ein Ziel, welches ihm viel verlockender schien. "Goodbye, White.", wisperte er, visierte dessen Kopf an und drückte ab. Leider jedoch verschwamm seine Sicht dabei im entscheidenden Moment. Er hörte, dass er getroffen hatte, aber wie, das hätte er nicht sagen können. Zu sehr kämpfte er damit sich wieder zu fangen und seine Kräfte wieder zu mobilisieren. //Diese verfluchte Wunde...//

Jareth schüttelte den Kopf und sah auf. Langsam schritt er aus seinem Versteck heraus. Er sah den White am Boden liegen, aber schon wieder verschwomm seine Sicht. Wieder ein energisches Kopfschütteln. Nein, er würde hier nicht zusammenbrechen und schon gar nicht den Löffel abgeben. Das ging einfach nicht! Er hob die Waffe an, zielte auf die verschwommenen Umrisse des Feindes. Dann würde er eben noch einmal schießen. Nur, um sicher zu gehen, solange er nicht richtig geradeaus sehen konnte. Sein verletzter Arm fühlte sich jedoch plötzlich taub an. Seine Finger wollten ihm kaum noch gehorchen.

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Kapitel Nr 1^^

ich hoffe euch gefällts und ihr hinterlasst ein paar nette kommis und auch Kritiken

glg sweetmilka

Threats and Lies

Zwar hatte Frey durch sein Eingreifen das Leben der beiden Männer gerettet, doch dass hatte auch bedeutet, dass er direkt in der Schusslinie gestanden hatte. Weit und breit war kein Unterschlupf, keine Nische oder ein sonst so kleines Gemäuer gewesen, wohinter er sich hätte verstecken können. Und dann hatte er es gehört. Hatte gehört, wie die Kugeln durch die Luft geschossen waren und sich schließlich durch sein Fleisch in den Unterleib gebohrt hatten. Wie erstarrt hatte er getroffen inmitten des Schlachtfeldes gestanden und den Schmerz gespürt, der ihn durchzuckte, hatte das Brennen seines Unterleibes gespürt, was ihn schließlich in die Knie gezwungen hatte und zu Boden hatte sinken lassen. Der andere hatte wohl keine Lebenswichtigen Organe getroffen, denn er lebte noch.
 

Nun lag er verwundet am Boden und konnte sich nicht rühren.

Sein Herzschlag und auch sein Atem gingen ungewohnt schnell. Unfähig sich zu bewegen hörte er, wie sich langsame und torkelnde Schritte ihm näherten. Anscheinend hatte er den anderen doch schlimmer verletzt, als vermutet. Irgendwann stoppten die Schritte des Black vor ihm. Er hörte, wie die Halbautomatische auf ihn gerichtet wurde. Schwerfällig drehte er seinen Kopf und blickte dem anderen direkt in die Augen.

Unter der schmerzhaften Aufwendung all seiner verbliebenen Kräfte, trat Frey dem Black die Halbautomatische aus der Hand, die einige Meter weit wegflog.

Jareth war nicht mehr in der Lage rechtzeitig zu reagieren oder gar die Waffe einfach fest genug zu halten. Und so flog diese ihm ungebremst aus der Hand. Er hatte nun gar kein Gefühl mehr in dem Arm, durch dessen Schulter der Pfeil des White gegangen war. Sein verschwommener Blick auf den wohl doch noch mit etwas mehr Leben ausgestatteten Körper des White herab.
 

Frey jedoch verließen seine Kräfte. Sein Blick verschwamm und vor seinen Augen wurde es schwarz. Er spürte, wie sein Atem immer langsamer wurde und das Schlagen seines Herzens an Schnelligkeit verlor. Bevor er endgültig das Bewusstsein verlor, spürte er noch, wie sein Unterleib dumpf und schmerzhaft pulsierte. Schließlich wurde er bewusstlos und bekam von seiner Umwelt nichts mehr mit.

Auch Jareths Sicht verschlechterte sich zusehend. "Verflucht.", knurrte er. Leise ächzend griff er sich mit dem nicht verletzten Arm an die Stirn und fuhr sich über die Augen. Für einen kurzen Moment stand er noch, dann sackten auch schon die Knie unter ihm weg und er kam auf diesen auf. //Ich darf hier nicht verrecken//, schoss es ihm durch den Kopf. //Nicht jetzt...//

Allerdings brachte es nichts, denn Jareth fiel nun vollends vornüber. Sein Körper fühlte sich taub an und seine Sinne schwanden. "Apophis..."kam es noch leise über seine Lippen, dann überfiel ihn wohltuende Finsternis.
 

Weder Frey noch Jareth bekam mit, dass sie von dem schwulen Pärchen in ein nahe gelegenes Hospital gebracht wurden. Dort wurde Frey umgehend in den OP geschoben und einer komplizierten und nervenaufreibenden Operation unterzogen. Er hatte sehr viel Blut verloren und die Ärzte hatten die Kugeln nur mit Mühe und Not aus seinem Magen-Darm-Trakt entfernen können. Er hatte Glück, dass es keine bleibenden Schäden hinterlassen würde.

Nach der Operation war Frey in ein bereits durch Jareth belegtes Zimmer gebracht worden, dessen Schulter man versorgt und vernäht hatte.

An Freys Arm hing noch eine Blutkonserve und ein mit Medikamenten und schmerzstillenden Mitteln gefüllter Tropf.
 

Als Jareth die Augen wieder öffnete, empfing seine Augen eine angenehme Dämmerung. Er hörte ein seltsames Piepsen, stetig und monoton. Und irgendwo, ganz weit weg, glaubte er Stimmen zu hören und Schritte vernehmen zu können. Diese hallten leise, als wenn jemand über einen langen kahlen Flur ginge. Er fühlte sich matt, wie nach langer Erkrankung und nur langsam kam die Erinnerung zurück. Der White, dessen Pfeil, die Schwuchteln und dann...dann war alles Schwarz geworden. Die Wunde hatte wohl einfach einen zu großen Blutverlust mit sich gezogen. Aber müsste er nicht tot sein? Für tot aber fühlte er sich zu gerädert. Überhaupt, er fühlte etwas. Und die Geräusche waren nur allzu irdisch. Langsam wandte Jareth den Kopf, ließ seinen nun immer klarer werdenden Blick soweit ihm möglich schweifen. Und bald ahnte, nein, wusste er, wo er war. Er befand sich in irgendeinem Krankenhaus. Nicht in dem das eigens für die Blacks bestand, nein, es musste ein städtisches Krankenhaus sein. Also hatte auch keiner der anderen Blacks ihn gefunden, vermutlich nicht einmal gesucht.
 

Das Piepen, welches ihm stetig in den Ohren dröhnte, kam von irgendwelchen Apparaten und nervte Jareth nach kurzer Zeit. Da er spürte, dass seine Kräfte zurückkamen, hievte er sich schließlich langsam hoch. Dabei spürte er ein Stechen und schließlich ein dumpfes Pochen in der vorher verletzten Schulter. Er biss die Zähne zusammen und fasste an diese, spürte den Verband, betrachtete diesen kurz und sah sich dann erneut um.

Und nun sah er auch, dass er das Zimmer nicht allein belegte. Links von ihm, nahe dem kleinen Fenster des Zimmers, stand ein weiteres Bett, in welchem jemand lag. Jareth musterte den anderen, konnte aber nichts weiter von ihm erkennen Zu dämmerig war es durch die zugezogenen Vorhänge, die schon bessere Tage erlebt hatten. Er zuckte kurz mit den Schultern, was er dann allerdings bereute, da ein stechender Schmerz seine verletzte Schulter durchzuckte. Kurz zuckte er zusammen und kniff stöhnend seine Augen zu. Als der Schmerz allmählich abklang, öffnete er sie wieder. In diesem Moment wusste Jareth, dass er hier nicht länger bleiben würde.
 

Also schlug er die Decke zurück und rutschte aus dem Krankenbett. Doch so, wie er dort gelegen hatte, konnte er unmöglich einfach verschwinden. Er trug nur das obligatorische Patientenhemd, mehr nicht. //Na super...Und wo sind meine Klamotten?//

Jareth begann sie in den schmalen Schränken zu suchen, fand diese darin sogar. Nun konnte er auch sehen, was für einen Schaden der Pfeil angerichtet haben musste. Mantel und Shirt waren ziemlich durchlöchert. Und Jareth nahm an, dass unter den Verbänden eine ordentlich Narbe darauf wartete festwachsen zu dürfen. Nun, immerhin lebte er noch. Eine Narbe mehr machte nichts aus, denn unter seinen Tattoos versteckte er eine Menge davon. Darum würden sich die Ärzte in ihrem Quartier weiter kümmern. Und so schlüpfte Jareth langsam in seine versteiften Sachen,denn jede unbedachte Bewegung der Schulter schmerzte sehr. Außerdem fühlte sich sein ganzer Körper immer noch etwas taub an.

Erleichtert atmete Jareth auf, als er schließlich wieder in seinen eigenen Klamotten steckte. Es war nicht gerade angenehm in den blutgetränkten Sachen, aber er hatte ja nichts anderes zur Hand und das Blut war immerhin angetrocknet.

Er fragte sich, wie lange er wohl in dem Krankenhaus gelegen hatte.

Spätestens im Quartier würde er es erfahren.
 

Unterdessen erwachte Frey aus seiner Narkose. Sein ganzer Körper zitterte, da dieser durch den Blutverlust noch ziemlich geschwächt und ein wenig unterkühlt war.

Nur schwer konnte er seine Lider heben. Sein Blick ging zur Decke. Dies blieb so eine ganze Weile, bis er leises Rascheln vernahm. Schwerfällig drehte er den Kopf und blickte in die Richtung. Und dort stand in blutgetränkten Kleidern der Black. Er hatte ihm noch den Rücken zugewandt.

Gerade wollte Frey sich wieder Schlafen stellen, da überkam ihn ein Hustenanfall, der ihn schmerzhaft aufkeuchen ließ.
 

Mitten in seinen Bewegungen erstarrte Jareth und horchte auf. Sein Zimmergenosse musste also aufgewacht sein. Zuvor hatte Jareth sich kaum darum gekümmert, wer dieser Jemand war, der da mit ihm in dem Zimmer lag. Zu sehr war er mit seiner eigenen Mattigkeit und dem Gedanken daran das Krankenhaus zu verlassen beschäftigt gewesen. Doch nun sollte sich das ändern.

Jareth ging um das Bett herum, trat mit bedächtigem Schritt an das des anderen heran, blieb an dessen Seite stehen und musterte das Gesicht des Mannes, der da vor ihm lag.

Den Atem anhaltend lag Frey schwach in dem Bett und blickte ermattet zu dem Black empor. Er hoffte, dass dieser ihn nicht erkannte, betete, dass der andere sich nicht an ihn erinnerte.

Doch sein Hoffen war umsonst, denn nach einer Weile, in der der andere an dem Bett stand, glaubte dieser so und nach und nach ihn mit einem Bild vereinbaren zu können, welches tief in seinem Kopf verborgen lag. Ein kurzer Blick auf das Antlitz eines White bei seinem letzten Kampf, von dem er kurz geglaubt hatte, dass darauf kein weiterer mehr folgen würde. Plötzlich schoss sein gesunder Arm hervor, deren Hand klemmte sich um den Hals des anderen und drückte noch leicht zu. "Du bist es. Du bist dieser gottverdammte White.", knurrte er leise und drückte fester zu.
 

Keuchend versuchte Frey nach Luft zu schnappen. Zu seinem Unglück konnte er sich noch nicht einmal wehren, da er noch viel zu schwach war.

Doch schon bald löste sich der Griff wieder etwas. Allerdings blieb Jareths Hand auf dem Hals des anderen liegen. Erleichtert schnappte Frey nach Luft. Doch schon beugte sich der andere tiefer herab über sein Gesicht. Er konnte dessen Atem spüren.

"Warst du vor einem Jahr bei dem Kampf in den westlichen Ruinen der alten Stadt? Warst du bei diesem feigen Hinterhalt dabei?", fragte dieser hauchig. Ein Kampf, ein Hinterhalt vor einem Jahr? Frey erinnerte sich. Es war eine blutige Schlacht gewesen, bei der viele ihr Leben lassen mussten. Unfähig etwas zu sagen, blickte er den Black schweigend an. Da legten sich dessen Finger wieder fester um seinen Hals.

Frey versuchte den Kopf zu schütteln, um die Hand des anderen abzuwehren. Schwach legte er seine Hände um die kräftige Hand des anderen und versuchten diese wegzudrücken, doch es war vergeblich. Ihm wurde schummrig, da er kaum noch Luft bekam.

"B-b-bitte...", krächzte er flehend. Er wollte nicht sterben. Noch nicht und vor allem nicht hier und jetzt, wo ihm doch ein Weiterleben gewährt worden war.
 

Jareth sah sofort, dass der andere zu schwach war, um großartig Gegenwehr zu leisten. Er erkannte es an dessen Blick,s pürte es an der schwachen Gegenwehr, an dem viel zu leichten Griff um sein Handgelenk. An sich ein leichtes Spiel und manch einer hätte es durchaus beendet, hier und jetzt, doch Jareth war keinesfalls fertig mit dem White. Dieser hatte ihm nicht geantwortet, hatte nur dieses klägliche >Bitte< hervorgestottert.

Jareth erinnerte sich, dass er dessen Stimme schon vernommen hatte, als dieser versucht hatte die Schwuchteln zu retten, was ihm ja geglückt war. Und da hatte er auch gestottert. Ein White mit Sprachfehler also. Warum auch nicht? Dies war keineswegs der weiteren Gedanken darum wert.

Jetzt lockerte Jareth den Griff wieder etwas.

Frey hatte schon geglaubt, der andere würde ihn nun umbringen. Doch dem war nicht so. Es war seltsam, denn er hatte fest damit gerechnet. Hätte er selbst nicht auch so gehandelt und den anderen einfach getötet? Eher nicht. Frey verabscheute das Töten und tat es nur, wenn es unbedingt sein musste. Abwartend blickte er den Black an. Was dieser wohl vorhatte?
 

Da erklang auch schon dessen Stimme, welche die Stille durchschnitt: "Du hast mir nicht geantwortet, White! Warst du damals dabei? Sag es mir!" Jareth wollte endlich weiter voran kommen auf seiner Suche nach Vergeltung und dieser White konnte ihm vielleicht dabei helfen. Vielleicht wusste er, wer Apophis getötet hatte. Wenn nicht, dann konnte er ihm vielleicht doch etwas weiter helfen, nur durch einen Hinweis. Jareth war es langsam einfach leid. Er wollte endlich wissen, wann er den vor Augen hatte, dem seine Suche galt. Er wollte einfach wissen, wann er ihn töten konnte. Jareth drückte noch einmal fester zu, bevor er mit einem Ruck und den Worten "Sag es! Die Luft dazu hast du nun." abließ.

Sofort konnte Frey erleichtert krächzend einatmen. Es dauerte eine Weile, ehe er sich wieder gefasst hatte und blickte den anderen an.

Er wollte nicht sprechen, wollte sich keine Blöße geben, da er sich schämte zu stottern.

"Ja.", sagte er nur. Einsilbige Worte brachte er ohne Mühe hervor. Schwerer wurde es dann, wenn das Wort mehrere Silben besaß oder er längere Sätze sprechen musste. Außerdem sprach er nur selten. Er hatte sich angewöhnt mit der Gebärdensprache zu sprechen, da die meisten eh davon ausgingen, er wäre stumm.
 

Dieser White war also dabei gewesen. Er war bei diesem feigen Hinterhalt dabei gewesen. In Jareth kochte die Wut wieder auf, flackerte in seinen Augen, doch schnell besann er sich, sonst würde er in seinem Zorn noch etwas Unüberlegtes tun.

Jareth ließ sich auf den Rand des Krankenbettes sinken und fixierte den anderen weiterhin.

"Wer hat damals den Befehl geführt? Wer hat als erstes von euch geschossen?" Wer hat meinem Bruder eine Kugel durch den Kopf gejagt? DieserFrage schoss Jareth zwar durch den Kopf, doch sie blieb dort allein versiegelt. Jareth wusste, dass Apophis als erstes gefallen war, durch eine Kugel aus dem Hinterhalt. Er selbst war damals nicht dabei gewesen. Apophis hatte es ihm untersagt. Aber die wenigen Überlebenden hatte es zu berichten gewusst, denn nach Apophis Fall war Chaos ausgebrochen. Keiner hätte erwartet, dass sein Bruder so schnell, dass er überhaupt fallen würde. Deswegen war dieser Kampf mit großen Verlusten auf ihrer Seite verbunden gewesen.

"Sag mir, welches feige Schwein als erstes geschossen hat. Wie heißt er? Lebt er noch? Wenn du es weißt und es mir sagst, werde ich dich für heute verschonen." Das war ein gewagtes Versprechen, welches Jareth selbst in Schwierigkeiten bringen konnte. Aber für ihn zählte nur den zu finden, der seinen Bruder auf dem Gewissen hatte.
 

Apophis? Natürlich wusste er, wer Apophis war. Einer der Scharfschützen obersten Ranges hatte ihn getötet, was allen nach wie vor schleierhaft blieb.

Denn niemand wusste, wie dessen Namen lautete. Zu seinem Glück konnte das dieser Unbekannte nicht wissen.

"Ich w-w-w-w-weiß es n-n-ni-n-nicht.", sagte er und blickte den anderen einfach nur an. Er zeigte keine Gefühlsregung. er hatte gelernt Angst zu unterdrücken und er hatte Angst. Angst um sein Leben.

"Ich k-k-k-ka-k-kann dir aber s-s-s-sagen, we-w-wer etw-w-etwas w-w-weiß und ob die-di-dieser n-n--no-noch lebt.", stotterte er. Inbrünstig hoffte er, dass der andere nicht allzu schlecht gelaunt war und ihn verschonen würde.
 

Irgendwie war das Gestotter des anderen amüsant. Also tatsächlich ein Sprachfehler. Aber Jareth war nicht nach Lachen zumute. Das war es ihm schon lange nicht mehr. Schon rund ein Jahr lang nicht mehr.

Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, sein Blick ruhte forschend auf dem Gesicht des anderen. Dieser wäre dumm jetzt zu lügen oder ihm wäre sein Leben nichts wert. Aber Jareth glaubte, dass weder ersteres noch zweites auf seinen Gegenüber zutrafen.

"Dann schieß los. Wer weiß etwas mehr darüber? Wie lautet dessen Namen und wo finde ich ihn?" Jareth Stimme war kühl und ausdruckslos. Er fühlte sich seinem Ziel nun etwas näher und riet dem anderen nur innerlich ihn nicht zu belügen. Dessen Gesicht würde er nämlich nicht mehr vergessen. Und sollte sich dessen Gequatsche als erstunken und erlogen herausstellen, dann würde er ihn finden und töten. Und das sicherlich nicht durch einen gezielten Kopfschuss. Dann würde der andere leiden."Red schon!", fuhr er diesen drohend an. Er wollte es endlich wissen und raus aus diesem jämmerlichen Kasten.
 

Anscheinend würde dieser Black nicht locker lassen. Fieberhaft dachte Frey nach, welchen Namen er dem anderen nennen konnte, damit er ihn endlich in Ruhe ließ. Außerdem wollte er auch niemanden verraten und an den Pranger stellen.

Er musste reden. Wie er es doch hasste. Wahrscheinlich machte sich dieser Fazke innerlich über ihn lustig und stempelte ihn als minderwertig ab, wie so viele. Um seine Feinde zu verwirren war es ja ganz praktisch, denn niemand ahnte, wie stark er eigentlich war und stellten ihn immer als einen jämmerlichen Futzi dar. Erst, als er sie besiegte, ahnten sie, wie töricht es war Menschen anhand eines Makels zu unterschätzen.

Kalt blickte er den Fremden nun an und fragte: "D-d-denkst d-d-du w-w-wirk- wirklich, dass ich d-d-dir erzähle, w-w-was ich w-w-weiß? D-da-dazu be-be-bed-bedarf es m-m-m-mehr, als D-drohungen."
 

"Du bist nun wirklich nicht in der Lage mir eine Antwort zu verweigern oder du bezahlst deinen Sturkopf mit dem Leben. Wenn du es mir es nicht erzählst, dann wird sich ein anderer finden. Oder ich finde ihn auf eigene Faust. Und meinst du wirklich, dass ein Toter mehr auf meinem Weg an mein Ziel mich stören würde? Ein White weniger, der meint sich gegen uns auflehnen und die Minderwertigen schützen zu müssen.", schnaubte Jareth geladen.

Nun wandte er sich dem anderen wieder mehr zu und seine Hand suchte erneut den Hals des White. "Und glaub ja nicht,dass ich nur drohe. So viel solltest du doch über uns wissen,dass wir nicht nur drohen, sondern auch Taten sprechen lassen. Ich kenne gewiss keine Skrupel auch einen ans Bett gefesselten zu eliminieren. Ist mir doch nur zu bewusst, dass du uns sonst bald wieder nur Schwierigkeiten zu machen gedenkst. Du wärst dann einfach ein Problem weniger. Und nun rück schon raus mit der Sprache. Oder sag einfach, wenn dir nichts an deinem Leben liegt. Dann beende ich das hier sofort."
 

Als die Hand des anderen erneut seinen Hals umgriff und langsam wieder zu drücken begann, legte Frey schwach seine Hand dagegen und sagte: "W-w-w-wenn ich d-d-dir s-s-sage, w-w-was du w-w-wi-wissen wi-wi-willst, dann l-l-lässt d-d-du m-m-m-m-mich am L-l-leb-leben."

Er wollte einen Handel eingehen, wollte überleben, koste es, was es wolle.

"M-m-me-mein L-l-leb-leben, ge-ge-gegen Inf-inf-f-fo-inform-m-mationen.", stellte er den Deal auf. Er wusste, dass der andere nicht dumm sein würde dieses Angebot auszuschlagen, denn wer konnte ihm besser Informationen geben, als ein White?

Es mussten natürlich nicht der Wahrheit entsprechenden Informationen sein. Hauptsache sie waren stimmig und hatten einen Sinn. Dann konnte der andere suchen, bis dieser schwarz wurde. Welch Ironie.
 

Auf die Dauer war das Gestotter dieses White nervig und vor allem anstrengend. Aber Jareth unterdrückte jeden Ausbruch in diese Richtung. Dann musste er sich eben auch etwas mehr konzentrieren. Eine Kleinigkeit.

"Du scheinst ein miserabler Zuhörer zu sein, obwohl dir eigentlich wohl kaum was anderes übrig bleibt als zuzuhören. Ich sagte dir schon, dass ich dich für heute verschone, wenn du mir sagst, was ich wissen will. Aber gut, dann noch einmal: Ich verschone dich, wenn du mir die von mir verlangten Informationen gibst." Kurz beugte sich Jareth tief hinab, bis seine Lippen dicht am Ohr des White lagen und wisperte: "Aber wenn du mich verarschst, dann suche ich dich und ich werde dich finden. Und dann blüht dir mehr als nur der Tod," Er hatte einen Unterton in der Stimme, der verriet, dass es ihm mehr als ernst war. Frey bekam eine Gänsehaut Trotzdem er blickte den anderen kalt an. Langsam zog dieser sich wieder zurück und sah dem White wieder in die Augen.

"Der Deal steht. Überleg dir gut, was du mir jetzt erzählst. Also? Erzähl mir, was ich wissen möchte. Und wenn du Glück hast, dann sehen wir uns danach nicht sobald wieder."
 

Dieser Black war also nicht zu unterschätzen. Kurz dachte Frey sich etwas plausibel klingendes aus und sagte dann: "W-w-william J-Jackson. S-so l-l-lautet s-s-sein N-n-na-name.", brachte er stotternd hervor. Wieso gab dieser Fremde ihm nicht einfach ein Stück Papier? Das würde wesentlich schneller gehen, er brauchte nicht zu sprechen und vor allem wäre er den anderen dann endlich los.

Er blickte sich etwas um und entdeckte dann, was er suchte. Stumm zeigte er auf den Block und den daneben liegenden Kugelschreiber. Er hatte keine Lust mehr sich zum Affen zu machen. Und schreiben fiel ihm um einiges leichter, als stotternd lügen zu müssen.
 

Jareths Blick folgte der Richtung, die der White andeutete. Kurz sah den anderen fragend an, verrstand dann allerdings. Der andere wollte nicht mehr stottern. Verständlich. Und doch entfuhr Jareth ein genervtes Seufzen. Trotzdem ließ er von dem White ab und holte das Verlangte, reichte ihm den Block und den Stift.

"Na, dann schreib mal, wenn dir das lieber ist.", meinte er kurz und wartete ab, bis dieser wieder im Schreiben inne hielt, nahm den Block an sich und überflog das dahingekritzelte. Gut, eigentlich hatte der andere eine sehr schöne Schrift, auch wenn man ihr die Schwäche ansah, die noch immer im Körper des anderen steckte.

Jareth riss das Blatt ab und steckte es ein."Wenn du mich beschissen hast, wirst du mir das büßen und so leiden wie der den ich suche, sobald ich ihn habe."

Es gab wirklich einen William Jackson. Nur war dieser wie vom Erdboden verschwunden. Man wusste nicht genau, ob dieser noch lebte, oder ob er irgendwo gefallen war. Dies hatte Frey sich zunutze gemacht und dem anderen als Wahrheit verkauft. Es würde Wochen dauern, ehe der andere die Wahrheit erfuhr und bis dahin würde er wieder genesen und untertauchen.

Schnell schnappte Frey sich wieder den Block und schrieb: "Keine Angst, ich sage die Wahrheit. Jetzt lass mich in Ruhe und verschwinde. Hoffentlich sehen wir uns nie wieder."
 

Dann überreichte er dem anderen das Geschriebene und wandte seinen Blick ab.

Jareths Augen huschten über die geschriebenen Worte. Seine Lippen zierte kurz ein gefährliches Grinsen, als er sagte: "Keine Sorge. Ich hab nicht vor mein Wort zu brechen. Keines, das ich dir gesagt habe." Noch einmal fixierte er den White kurz und machte sich dann auf den Weg zur Tür des Zimmers.

Aufmerksam lauschte er, ob er ein Geräusch vernehmen konnte. Dann öffnete er diese einen Spalt und lugte hinaus. Es war keiner weit und breit zu sehen.

Ein letztes Mal wandte er sich zu dem White um."Ob Du die Wahrheit niedergeschrieben hast, werde ich noch erfahren und wenn dem so sein sollte, dann könnte es durchaus sein, dass wir uns nicht wiedersehen. Hoff einfach, dass dem so sein wird."

Anschließend huschte er aus dem Zimmer, betrat den langen, kalten Flur, welcher penetrant nach Desinfektionsmitteln und Krankheit roch, blickte sich nochmal um und eilte dann auf eine Tür am Ende des Flures zu.

Bald durchschritt Jareth den Ausgang des Krankenhauses, atmete in einiger Entfernung auf und sah sich nochmal um. Er hätte den White töten sollen, aber er hätte es nie getan. Nicht in dessen Zustand. Das war nicht sein Stil. Gottlob wusste das dieser Kerl nicht.

Jareth griff nach der Notiz und betrachtete sie. Wenn die Information nur stimmen würde. Leider traute er dem White kein Stück und erhebliche Zweifel nagten an ihm. Doch er würde sich erkundigen und seine Drohung keinesfalls vergessen.

Nachdem er die Notiz wieder zurückgesteckt hatte, eilte er davon, zurück Richtung Quartier, in welchem ihm überraschte Blicke empfingen und dämliche Fragen, die er nicht zu beantworten gedachte.

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kappi nuimmero 2^^

das kommt so schnell, da ich gerade zeit hatte.

abba das nächste wird seine Zeit brauchen.

ich hoffe euch gefällts und ihr hinterlasst mir nen netten kommi^^

eure sweetmilka

Painfully hit

Er hatte sich nicht getäuscht. In den darauffolgenden Tagen, an welchen er vollkommen zu genesen begann, bekam er noch nicht einmal eine winzige Regung des anderen mit. Anscheinend war dieser noch auf der Suche nach William Jackson. Schließlich wurden aus den Tagen Wochen, in denen sich Freys Zustand immer weiter verbesserte. Es dauerte nicht lange, da war er vollkommen genesen und wurde aus dem Krankenhaus entlassen.
 

Sogleich machte er sich auf in das Lager der White, um Erkundungen über diesen Black einzuholen. Nicht ein winziges Detail hatte er vergessen und so war es ihm ein leichtes gewesen herauszufinden, wer dieser Unbekannte war.

Sowohl im Archiv, alsauch in der Spionageabteilung bekam er genügend Informationen über den Fremden zusammen, sodass er sich schnell ein besseres Bild von ihm machen konnte.

"Jetzt muss ich nur noch herausfinden, was für ein Mensch du bist, dann habe ich deine Schwachstelle.", sagte er leise, während er ein Foto betrachtete, auf welchem Jareth abgebildet war.

Nach der kurzen, aber dennoch umfangreichen Studie über den anderen, wurde er in die Zenttrale des Hauptquartiers gerufen, wo man ihm sogleich ein neuer Auftrag erteilte, den er unverzüglich erledigen sollte. Es handelte sich um eine schwierige und geheime Mission, mit der nur Frey und einige Auserwählte vertraut gemacht wurden.
 

Gut ausgerüstet und erholt verließ Frey das Lager. Er war vollkommen in schwarz gehüllt und seinen braunen Schopf verbarg er unter einer Kapuze. Vorsichtshalber hatte man sein Aussehen etwas verändert. Er trug nun blaue Kontaktlinsen. Sein Haar hatte er sich etwas stutzen lassen und heller gefärbt. Auch seine Kleidung glich eher der eines Zivilisten, als der eines Bandenmitglieds. So verändert machte er sich auf den Weg.

Wann und ob er das Hautquartier das nächste Mal betreten würde, wusste er nicht. Vollkommen auf sich allein gestellt, ließ er deren sicheren Mauern hinter sich und machte sich auf ins Ungewisse.

Sein Weg würde ihn über den Platz des gefallenen Engels führen, in dessen Mitte eine Engelsstatue stand, der man die Flügel abgeschossen hatte. Das ehemals für Freiheit stehende Symbol, war nun der Ausdruck des andauernden Krieges und des Hasses, der zwischen den Blacks und den Whites herrschte.

Hätte Frey gewusst, dass er hier einem altbekannten Black über den Weg laufen würde, hätte er sich wohl für einen anderen Weg entschieden.
 

*
 

Jareth kochte mal wieder. Er war für sein Umfeld mehr denn je ein Rätsel und unerträglich. Dieser verdammte White hatte ihn beschissen. Nach Wochenlanger Suche hatte sich herausgestellt, dass dieser Jackson zwar existierte ,aber verschollen war. Keiner wusste, was mit ihm geschehen war. Vermutlich war er längst tot. Und selbst wenn nicht, dann hätte er Jareth nie die erhofften Informationen zukommen lassen können.
 

Das würde ihm der White büßen. //Dieser verfluchte Frey.//

Auch Jareth hatte sich Erkundigungen über den anderen eingeholt, schon bevor er merken musste, dass er in einer Sackgasse steckte. Nun würde er ihn suchen, finden und ihm das zukommen lassen, was er ihm im Falle einer Lüge versprochen hatte.

Allerdings war es tatsächlich schwierig diesen ausfindig zu machen. Im Krankenhaus war er inzwischen nicht mehr. Jareth hatte zwar nichts anderes erwartet, sich jedoch trotzdem erkundigt. Nun, es würde sich ergeben. Jareth würde ihn finden und dann würde sich dieser White wünschen ihm nie begegnet zu sein. Der Zeitpunkt war dabei unwichtig.
 

An einem eher kühlen, von vornherein ungewöhnlich düsteren Tag, an welchem schwere dunkle Wolken den Himmel verhängten und ein kalter Wind die Straßen durchfegte, lauerte Jareth einer Gruppe Widerständler auf, die zwar nicht den Whites angehörten, aber dennoch gegen den Herrscher waren und dies durch gesetzwidrige Lebensweise zur Schau stellten.

Ihr Pech, und Jareths in gewisser Weise auch, denn er hatte diesen für ihn beschissenen Auftrag erhalten, wohl um ihn zu beschäftigen. Na, er würde das schnell erledigen.
 

Er lauerte also in einem der den Platz des gefallenen Engels umgebenden Ruinen. Es dauerte nicht lange, da erschienen die Todgeweihten auch schon nichtsahnend.

Vier Männer in schwere Mäntel gehüllt, als könnten diese sie vor dem Unvermeidlichen schützen, welches sie bald ereilen würde. Welch ein Irrtum.

Jareth fixierte die Herren, legte seine Halbautomatische an, welche nun einen Schalldämpfer zierte, und schoss.
 

Der Erste fiel wie ein Sack um und noch bevor die Männer das Geschehene erfassen konnten, fiel auch schon der Zweite. Jareth nahm den nächsten ins Visier, sah die Panik in dessen Augen, doch rührte ihn dies keineswegs. Hätten sie nicht ihr umtriebenes Leben geführt, würden sie nun nicht exekutiert werden.

Jareth schoss. Die Augen des Dritten wurden matt. Blut strömte aus einem Loch in seiner Stirn und sickerte über dessen Gesicht.

Nun kam Jareth zu Nummer Vier und nahm ihn ins Visier. Dieser sah sich um, ahnte nun wohl aus welcher Richtung die Schüsse gekommen waren und versuchte sein in Jareths Augen jämmerliches Leben durch Fortlaufen zu retten. //Wie dumm...//

Jareth zielte auf den Hinterkopf des Mannes. Erneut schoss er und traf zielsicher. Es war vorbei.

"Macht es im nächsten Leben besser, Jungs.", murmelte er nur tonlos und ließ die Waffe sinken.
 

Frey erreichte den Platz des gefallenen Engels erst, als der letzte der Männer tot zu Boden sank. Er sah noch, wie dessen Leichnam zu Boden fiel und regungslos liegen blieb.

Sofort war er aufs Äußerste gespannt. Seine Sinne schärften sich und er verbarg sich hinter einer Mauer, horchte, ob er etwas hören konnte. Hier musste sich jemand befinden, vermutlich sogar mehrere. Er wusste es nicht genau, doch niemand fiel von alleine tot um und hatte dann auch noch ein Loch im Schädel.
 

Es musste sich also jemand ganz in seiner Nähe befinden. Höchstwahrscheinlich ein Black, denn Whites töteten keine Unschuldigen.

Ganz leise verharrte er also hinter der Mauer und wartete ab. Dabei bespannte er seinen Bogen. Diesmal hatte er andere Pfeile dabei. Sie waren ganz schwarz, mit vielen kleinen Widerhaken versehen, die sich tödlich unter die Haut bohrten und sich in dieser verhakten. Würde man versuchen sie zu entfernen, so würde man sich alles aufreißen und an diesen Verletzungen sterben.

Mit nun scharf gemachter Waffe, erhob er sich und machte sich sichtbar. Angriff war für ihn ein perfekter Weg um schnell in die Defensive und somit in den passiven Angriff überzuwechseln, eine seiner Stärken.

Seine Augen behielt er geschlossen, was ihn ein schnelleres Reagieren ermöglichte. Er traute seinen Ohren eher, als seinen Augen.
 

Jareth war gerade dabei gewesen sich vom Schauplatz abzuwenden. Schließlich war seine Arbeit hier erledigt und zudem trieb sich hier nur selten jemand herum. Doch heute schien ein ziemlich aktiver Tag für diese Gegend zu sein.

Aus den Augenwinkeln heraus sah Jareth einen Schatten hinter einem Mauerwerk hervortreten und widmete diesem nun seine Aufmerksamkeit. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, fixierten die verhüllte Gestalt. Das war keiner von der niedrigeren Klasse, wie es die gerade Hingerichteten gewesen waren. Das sagte dessen Haltung aus und Jareth glaubte auch Bewaffnung erkennen zu können. Wäre auch töricht, wenn der Unbekannte vollkommen ungeschützt plötzlich im Freien auftauchte, nachdem dieser mitbekommen haben musste, dass gerade Menschen erschossen worden waren. Gut, Dummköpfe gab es zu Hauf, aber Jareth wollte nicht davon ausgehen, dass es sich bei dem Fremden um solch einen handelte. Das wäre seinerseits töricht.

Er überlegte, ob er den Fremden einfach umnieten sollte. Doch das gehörte nicht zu seinem Auftrag. Der war erledigt und nun gab es eigentlich wieder Wichtigeres, um dass er sich zu kümmern hatte. Zudem waren Blacks keine hirnlosen Killermaschinen, auch wenn Jareth wusste, dass das einige von ihnen hielten, gerade diese verfluchten Whites.
 

Doch irgendwie schien dieser Irre provozieren zu wollen, dass Jareth ihn abknallte. Nur wieso?

Hier gab es nichts und niemanden zu retten außer dessen eigenes erbärmliches Leben.

Vielleicht war der Typ doch etwas schwachsinnig.

Allerdings brauchte dies Jareth nicht zu kümmern, denn das war nicht sein Problem. Nicht jetzt, nicht hier .Nicht, solange es nichts mit einem Auftrag zu tun hatte. Und so wandte er sich ab, um den Schauplatz hinter sich zu lassen.

Dabei achtete er trotzdem darauf möglichst lautlos aus seinem Schlupfwinkel zu kommen. Man musste ja nichts provozieren, wenn man in Gedanken eh schon bei etwas anderem war.
 

Lauschend stand Frey gut sichtbar auf dem Platz. Er behielt seine Augen immer noch geschlossen. Doch es löste sich nicht ein Schuss. Alles blieb still. Nur der Wind heulte durch die leeren Gassen und klang nach wehleidigem Klagen. Es war, als würde die Natur die Zeit, die Situation, die Morde, den Krieg und den Hass beweinen.

Als er immer noch nichts anderes hörte, öffnete er wieder seine Augen und spähte unter der Kapuze hervor. Sein Blick fiel auf einen Schatten. Zunächst schenkte er diesem keine besondere Beachtung, doch als er sah, wie dieser sich bewegte, ging er auf ihn zu.

Er wunderte sich immer noch warum man nicht einfach versucht hatte ihn zu töten, doch das ließe sich ja noch herausfinden.
 

Lautlos folgte er also der Gestalt, der er immer näher kam. Er griff nicht an, sondern folgte ihr einfach. Dabei versteckte er sich immer wieder, wenn sich die Person zu ihm umdrehte, sodass sie ihn nicht erblicken konnte.

Wenn es ein Black war, dem er folgt- und er ging stark davon aus, dass es sich um einen Black handelte-, dann würde ihm dies sehr nützlich sein. Schließlich hatte er einen Auftrag zu erledigen, den er so schnell wie nur eben möglich erfüllen wollte.
 

Jareth kam sich verfolgt vor. Doch immer wenn er versuchte mehr auf sein Umfeld zu horchen, wenn er sich umsah, war da nichts und niemand. Nur das Pfeifen des Windes. Irgendwann blickte er sich nicht mehr um, war aber trotzdem hochkonzentriert, um bei jeder Rührung in seinem Rücken entsprechend reagieren zu können.

Das der andere ihn nicht mehr versuchte zu orten, kam Frey nur entgegen. So konnte er diesem weiterhin unbemerkt folgen.
 

Jareths Weg führte Frey weg vom Platz des gefallenen Engels. Allerdings nicht zurück zum Hauptquartier der Blacks. Dort trieb er sich eigentlich so wenig wie möglich herum. Zur Schonung seiner Nerven und der der anderen auch.

Er war ruhelos. Seit nun mehr als einem Jahr wurde er von dieser Unruhe umhergetrieben. Irgendwie schien jeder Schritt nach vorne ihn zwei Schritte zurückzuwerfen. Und dass dieser Frey gewagt hatte ihn in eine Sackgasse zu leiten, würde er diesem heimzahlen.

Er hätte ihn einfach eliminieren sollen.

Er war wirklich nicht wie Apophis.

Mit einer Hand fuhr Jareth sich durch das dichte schwarze Haar und schüttelte den Kopf leicht. Er musste sich konzentrieren.
 

Sein Weg endete vorerst vor einer alten, ziemlich mitgenommen aussehenden Kirche. Man sah ihr an, dass auch zu ihren Füßen einige Kämpfe getobt hatten. Jareths Blick wanderte den Glockenturm empor. Er wusste, dass dort oben keine Glocke mehr hing. Sie war einst von ihrer Befestigung gerissen worden und lag nun zerschmettert am Boden Turmes. Jetzt diente sie nur noch als Rattennest. Nie wieder würde eine andere an ihrer Stelle läuten, denn niemand glaubte mehr, oder zumindest nicht mehr öffentlich.
 

Als sie an dieser Kirche ankamen und Freys Verfolgter vor eben dieser stoppte, war Frey verwirrt. Es war seltsam, da kaum einer wirklich zeigte, dass er gläubig war. Und wer wirklich klug war, der tat gut daran die Kirche öffentlich zu verleugnen. Nun, für Frey war es irrelevant, da er atheistisch geprägt war und somit nicht an einen Gott glaubte.
 

Jareth setzte sich wieder in Bewegung und betrat das Innere der Kirche. Noch bevor die riesige Tür wieder zuschlug, schlüpfte Frey unbemerkt durch diese hindurch und versteckte sich schnell hinter einer der vielen Säulen, welche das Kirchenschiff trugen.

Jareth unterdessen ging am zerborstenen Weihwasserbecken vorbei auf den Altar zu.

Aus den Augenwinkeln beobachtete Frey, was der andere tat.
 

Das Innere der Kirche war heruntergekommen. Die Bänke lagen verstreut in den Gängen und der Altar, sowie die Heiligenfiguren waren zerstört worden. Die Szenerie erinnerte an eine heilige Trümmerstätte, was sie wohl auch war.

Mit wachsamen Blick folgte er dem anderen, der durch die Kirche striff. Irgendwann presste er seinen Rücken an die Säule und war somit gut verborgen.

"Was bringt einen Black dazu eine Kirche zu betreten? Wird euch Blacks nicht der Glaube verboten? Und erfährt ein Gläubiger nicht die Todesstrafe? Was hat dieser Ort also Reizvolles, dass ein Aufenthalt sich hier lohnt?", fragte Frey plötzlich. Seine Stimme hallte gespenstisch von den Wänden, sodass man ihn nicht wirklich orten konnte.
 

Jareth schreckte aus seinen Gedanken auf, als er die Stimme sich um ihn herum erheben hörte. Er setzte mit einem gekonnten Satz über den in Trümmern liegenden Altar hinweg und hockte sich hinter das größte der Bruchstücke. Keine besonders günstige, aber immerhin etwas Deckung.

Er war also wirklich verfolgt worden. Mit gewisser Wahrscheinlichkeit vielleicht sogar von dem verhüllten Fremden. Zumindest, wenn er nicht doch etwas unter Verfolgungswahn litt.

Sein Blick suchte schnell das Innere der Kirche ab, aber natürlich war niemand zu entdecken. Es gab hier zu viele Versteckmöglichkeiten.

"Dass ich hier bin, heißt nicht, dass ich glaube. Und auch wenn, dann geht das dich, wer immer du auch bist, gar nichts an! Mich führt kein irriger Glaube, nur Erinnerungen..."

Jareth fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht. Was redete er da eigentlich? Er zog seine Waffe und entsicherte sie.

"Und was führt einen Dummschwätzer hierher? Die bloße Neugier an meinen Beweggründen? Wohl kaum..." Er lachte bitter auf und horchte dann ins Innere der Kirche. Wo steckte der andere nur?
 

Frey blieb hinter der Säule verborgen und lauschte den Worten des anderen. Mit einem Grinsen im Gesicht hatte er dessen aufgescheuchtes Handeln mitbekommen.

Er blieb versteckt und zeigte sich auch noch nicht, als er fragte: "Erinnerung an was? An ein früheres Leben, welches du gedenkst hier zurückzuerlangen? An etwas verlorenes, was du krampfhaft versuchst am Leben zu halten, oder es wieder zu finden?"

Er hatte gehört, wie eine Waffe entsichert wurde. Seinen Bogen hatte er sich auf den Rücken unter dem Cape gebunden. Allerdings war seine Hand griffbereit über einem der versteckten Wurfmesser.

Jetzt erst offenbarte er sich dem anderen.

Er trat hinter der Säule hervor und blickte den anderen an, der nichts mehr als nur Schatten in Freys Gesicht sehen konnte.

"Ich habe dich hierhin verfolgt, da ich wissen wollte, aus welchem Grund du die Männer getötet hast. Ist es wirklich, weil du Homosexuelle verabscheust, oder weil es dir befohlen worden war und du den Befehl ausgeführt hast, wie eine willenlose Marionette?"
 

"Ich sagte dir schon,dass dich das nen Scheiß angeht!" Jareth war genervt von der Fragerei. Was brachte es schon, wenn er versuchte einem Schatten zu erklären, was er hier wollte?

"Es liegt nicht an dem Nutzen, welches dieses Gemäuer einst inne hatte und nun lass die verdammte Fragerei. Das interessiert dich doch eh nicht die Bohne!"

Jareth sah um den Brocken herum, der einst Teil eines marmornen Altars gewesen war und erblickte den Verhüllten auch endlich im dämmrigen Licht. Es war also wirklich der Kapuzenträger vom Platz des gefallenen Engels. Manchmal verfluchte Jareth seine Zögerei. //Ich sollte wirklich häufiger einfach abdrücken.//
 

Jareth duckte sich wieder vollends hinter den Marmorblock. Das war also der Grund, warum ihn der andere verfolgte. Dieser idiotische Auftrag.

"Wer sagt dir, dass es sich bei den Männern bloß um Schwuchteln handelte? Vielleicht hatten sie ja mehr auf dem Kerbholz. Vielleicht machte sie ja mehr zu Verrätern. Ich bin keine gottverdammte Marionette! Ich handele wie ich glaube, dass es richtig ist." //So, wie mein Bruder gehandelt hat und immer noch hätte, wenn...//, schoss es Jareth durch den Kopf.

"Wer bist du? Du gehörst zu einem dieser Möchtegern-Weltverbesserer-Banden, oder? Bist du ein White?" Das war durchaus möglich. Der Fremde interessierte sich einfach zu deutlich für das Schicksal der Schwuchteln. Sozusagen ein Markenzeichen der Whites.
 

Es hatte doch eh keinen Sinn, dass der andere sich versteckte. Frey wusste genau, wo sich dieser versteckte und würde auch reagieren können, falls dieser versuchen sollte ihn anzugreifen. Er blickte direkt zum Altar und sagte dann mit einem ironischen Unterton: "Sicher. Sie waren Verräter. Bloß komisch, dass sie keine Waffen bei sich trugen. Ach komm schon. Das kannst du deiner Oma erzählen. Ammenmärchen habe ich wirklich nicht nötig. Also war es ein Auftrag, den du ohne auch nur einmal darüber nachzudenken, ob es richtig ist zu morden, nur weil sie homosexuell waren, ausgeführt. Das macht dich eindeutig zu einer Marionette. Oder eiferst du einfach nur jemandem nach? Deinem Bruder zum Beispiel?"

Nun müsste der andere eigentlich wissen, wer er war.
 

"Ach,leck mich doch,"murrte Jareth in seinen nicht vorhandenen Bart. Was für ein Klugscheißer der Unbekannte doch war. Und Jareth hasste so was. "Ach, so genau hast du dir die Leute angesehen? Nichts besseres zu tun? Und nicht jeder, der Hochverrat begeht, muss gleich ne Schwuchtel oder bis an die Zähne bewaffnet sein. Aber ich gedenke nicht, dass mit dir weiter zu erörtern...", redete er dazwischen. // So ein Idiot//, dachte sich Jareth wieder nur. Frey ging nicht auf das ein, was der andere ihm ins Gesicht schleuderte, da es ihn nicht tangierte. Sein Gegenüber war eben einfach nur ein verbohrter, dämlicher Black, der von nichts eine Ahnung hatte. Er fand Jareth einfach nur erbärmlich, da er nur tat, was ihm ein hirnloses Arschloch von Tyrann befahl.
 

Dann allerdings klingelte etwas bei Jareth. //Bruder? Woher...// Eine Millisekunde später schnallte Jareth, wen er da in seinem Rücken haben musste. Frey.

Jareth erhob sich und wandte sich halb zu dem Verhüllten um, die Waffe weiterhin schussbereit. Die andere Hand war bereit nach einer weiteren spezielleren Waffe zu greifen. Frey musste grinsen. "Das hat aber lange gedauert.", meinte er feixend und blickte Jareth direkt ins Gesicht.

"Du mieser, verlogener Bastard.", knurrte Jareth, "Hast dich ja prächtig erholt. Ich hoffe, du hast ordentlich auf meine Kosten gelacht, denn dazu wirst du in Zukunft nicht mehr allzu viel Gelegenheit haben. Oder vergessen, was ich dir versprochen habe?"
 

"Nun, ich kann mich über weitaus bessere Sachen amüsieren, als über einen verblendeten Mitläufer. Und um deine Frage zu beantworten: Nein, ich habe nicht vergessen, was du mir angedroht hast. Allerdings solltest du wissen, dass ich aus einem anderen Grund hier bin.", gab Frey von sich.

Er trat etwas auf den anderen zu und hob seine Hände.

"Wie du siehst, kann ich mich nicht wehren und ich glaube nicht, dass du so feige wärst und mich einfach erschießt, eben weil ich mich nicht wehren kann."
 

"Dann wirst du eben das, was du eigentlich hier suchst, nicht mehr finden."meinte Jareth nur. "Ich glaub dir nicht, dass du so wehrlos bist, wie du tust. Oder, wer hat hier eben etwas davon gefaselt, dass Verräter bewaffnet sind? Zudem hab ich dir einmal zu viel Glauben geschenkt." Hatte er das? Eigentlich nicht wirklich. Klar war er sauer, oder vielmehr enttäuscht, dass er wieder in einer Sackgasse gelandet war, aber wirklich geglaubt hatte er dem White von vornherein nicht. Er hatte sich einfach aus einer tief sitzenden Verzweiflung heraus an diesen Strohhalm geklammert. Nicht mehr und nicht weniger.

"Nun, wenn du mich fragst hab ich einmal zu oft gezögert. Zudem...Warum bist du mir gefolgt, wenn du die Auseinandersetzung mit mir eigentlich nicht gesucht hast? Was soll dieses Spielchen dann? Du kannst mir doch nicht erzählen,dass du nur meine Beweggründe wissen wolltest, die für dich doch eh schon feststehen und ja ach so simpel sind..."
 

"So langsam langweilst du mich mit deinen leeren Drohungen. Hättest du die Absicht mich zu töten, dann hättest du es schon längst getan.", sagte Frey und schritt noch etwas auf Jareth zu.

"Du liegst recht in der Annahme, dass ich bewaffnet bin, doch solltest du mich angreifen, wäre ich nicht schnell genug, meine Waffen zu zücken. Also kommt es aufs Gleiche heraus." Gut, das war gelogen, aber das musste dieser Black ja nicht wissen.

Hatte Jareth ihm wahrhaftig glauben geschenkt? Das war doch nicht dessen ernst. Noch nicht einmal einer der dümmsten Blacks traute einem White, war er noch so glaubhaft.

Doch anscheinend hatte der andere noch andere Beweggründe.

Jareth verstand sich selbst nicht mehr. Er hätte einfach abdrücken sollen. Er hätte im Krankenhaus einen Scheiß auf das geben sollen, was der White ihm da auftischte, hätte ihm einfach die Kehle zudrücken sollen. Er hätte das endlich beenden sollen, was er einmal angefangen, aber nicht richtig hatte beenden können.
 

Frey lehnte sich nun an den zerstörten Taufbrunnen und blickte Jareth durchdringend an.

"Ich bin, um ehrlich zu sein, hinter dir her, weil ich dir einen Handel vorschlagen will. Ich habe mich von den Whites losgesagt und stehe nun auf meiner eigenen Seite. Ich schlage dir folgendes vor. Hör gut zu, denn ich stelle das Angebot nur ein Mal: Ich besitze Informationen über den Mörder deines Bruders. Während ich am genesen war habe ich mich etwas schlau gemacht und einiges erfahren. Ich biete dir diese Informationen an. Im Gegensatz dazu schleust du mich bei den Blacks ein. Sie werden mich nicht erkennen, dafür habe ich gesorgt. Allerdings brauche ich einen Fürsprecher und da würdest du ins Spiel kommen."
 

"Warum sollte ich dir jetzt noch glauben? Wer sagt mir, dass du mir jetzt nicht wieder nur was auftischst und ich zu guter Letzt wieder im Regen stehe oder in meinem eigenen gottverdammten Blut? Und wer sagt dir zur Hölle, dass ich meine Leute hintergehe dadurch, dass ich dich einschleuse? Mein Bruder war auch ein Black und das sicher nicht, weil man ihn einer verdammten Hirnwäsche unterzogen hat, sondern weil er tatsächlich daran glaubte, was er tat. Klar, ich möchte endlich Vergeltung, aber erstens hast du mich schon einmal verarscht und zweitens bin ich nach wie vor ein Black und stehe sicher nicht kurz davor diese zu verlassen. Nein, ich glaube dir nicht. Und auch wenn ich nie ganz dahinter komme, wer es war, der meinen Bruder getötet hat, kann ich immer noch dafür sorgen, dass zu guter Letzt einfach keiner mehr übrig bleibt. Verpiss dich einfach oder lass es uns hier beenden. Ich komme dir nur gelegen, weil du die Sache mit meinem Bruder weißt, aber dein Wort halten wirst du nicht...", spie er Frey entgegen.
 

Dieser blieb allerdings vollkommen ruhig und sagte nüchtern: "Du hast keine andere Wahl als mir zu glauben. Ich habe alle Beweise vernichtet und der einzige, der jetzt noch weiß, wer deinen Bruder getötet hat, bin ich. Du kannst mir glauben und auf meinen Handel eingehen. Du kannst es auch lassen, mich töten und Gefahr laufen, niemals zu erfahren, wer deinen Bruder getötet hat. Ich glaube nicht, dass du es gern siehst, wenn ich dir verrate, dass der Mörder deines Bruders, Apophis, noch lebt. Außerdem, wie willst du kleiner Wurm es schaffen die Organisation der Whites zu vernichten? Das schaffst du nicht. Wie ich gehört habe, hast du einen nicht gerade heroischen Ruf. Du wirst nie aus dem Schatten deines Bruders hervortreten können, wenn du es nicht schaffst ihn zu rächen und das geht nur, indem du den Mann tötet, der ihn auf dem Gewissen hat."

Frey ließ sich nicht vom anderen provozieren. Er wusste, wie er den anderen überzeugen konnte. Der Stolz eines Mannes war im Grunde doch zu simpel und so wie man seinen Stolz brechen konnte, so konnte er auch den Stolz des anderen hervorkitzeln und sich dessen zunutze machen.
 

Allerdings wollte Jareth Frey weiterhin nicht glauben, nicht trauen, nicht in dessen beschissenen Deal einwilligen. Aber in seinem Hinterkopf hämmerte immer wieder ein //Aber was ist, wenn...?//.Was, wenn dieser White es wirklich wusste? Und was, wenn dieser tatsächlich der Einzige war? Jareth seufzte leise in sich hinein. Er verabscheute Frey mehr denn je. Ihn und seine Bande. Dass dieser sich von den Whites freigesagt hatte, das würde er dem anderen sicher nicht glauben. Was wollte der sonst in den Reihen der Black?

Jareth verabscheute ihn, weil er tatsächlichen einen freiliegenden Nerv traf. Weil Frey ihn persönlich angriff, ihn und seine Stellung in den Reihen der Blacks. Weil Frey es wagte ihn als unfähig abzustempeln.
 

"Du verstehst kein bisschen von den Blacks. Auch wenn du so tust, als wüsstest du sie genau einzuschätzen. Du begibst dich in die Höhle des Löwen und ich werde dich nicht vor dessen Fängen schützen. Ich werde dir sogar nen Tritt in deren Richtung verpassen. Behalte das gut im Hinterkopf. Ein falscher Satz, eine falsche Bewegung deinerseits und du bist tot. Dann scheiße ich auf die Informationen und möglicherweise auf meine Rache. Denn...", ein humorloses Lächeln schlich sich matt auf Jareths Züge, verschwand aber so plötzlich wieder wie es erschienen war,"...mein Bruder hätte genauso gehandelt. Vergiss einfach nie, dass ich nicht gedenke meine Organisation zu verraten, egal wie sehr mich die ein oder andere Visage dort ankotzt. Deine ist mir nämlich noch mehr zuwider." Jareth spielte einfach mit dem, was sich Frey zu ihm und seiner Beziehung zu seinem toten Bruder dachte. Doch der andere verstand gar nichts, überhaupt nichts. Jareth trat nun langsam um den Altar herum, behielt Frey weiterhin gut im Visier, ihn und jede seiner Bewegungen. Für ihn war der andere ein Vollidiot sondergleichen, aber er war sich durchaus bewusst, dass dies auf Gegenseitigkeit beruhte.
 

Frey behielt Jareth ebenfalls im Auge, als dieser sich auf ihn zu bewegte. Was für ein Trottel. Es würde wohl nicht mehr lange dauern und Frey würde ihn haben, wo er den anderen haben wollte, nämlich am Boden.

"Umso besser, dass du mir noch einen Tritt in eure Reihen geben willst. Das macht es mir leichter aufgenommen zu werden.", sagte er gelassen, doch seine Augen visierten den anderen tödlich an.

Er lachte kurz trocken auf und sagte dann: "Du willst mir doch nicht weiß machen, dass du der Rache, um die Ehre deines Bruders wieder herzustellen und somit auch deine, entsagen willst, nur um deine dir doch so verhassten Genossen zu schützen? Das glaubst du doch selbst nicht. Ich weiß sehr wohl, dass du mir nicht glaubst. Ich würde es ja selbst nicht tun, wenn ich an deiner Stelle wäre. Doch in diesem Fall musst du mir glauben, denn ich habe sogar Beweise zu bieten."

Er griff in seine Hosentasche und holte ein kleines Medaillon hervor. Dieses ließ er in Augenhöhe pendeln, sodass der andere es gut erkennen konnte. Ein kaltes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit, als er sagte: "Erkennst du sie wieder? Diese Kette trug dein Bruder, als er ermordet worden war. Man hat sie ihm abgenommen. Leugnen ist zwecklos, denn es stehen deine Initialen drin eingeritzt. Ich denke, dass du das Gegenstück besitzt."

Dies musste wohl wie eine Bombe einschlagen.
 

Jareth blieb abrupt stehen, unweit des anderen und starrte das Medaillon an wie den Leibhaftigen. Natürlich erkannte er das Schmuckstück. Er hatte es gesucht, überall auf diesem gottverdammten Schlachtfeld. Damals, unlängst der Leiche seines Bruders. Und nun hatte es dieser dreckige White in Händen.

Es hatte also gesessen. Jareth schien wie zur Salzsäule erstarrt. Sein Blick war starr auf das Medaillion geheftet und Frey konnte so etwas wie Schmerz in dessen Augen erkennen. Es musste den anderen wohl hart treffen, dass er dieses Erinnerungsstück als Beweis verwendete.

Allerdings war es ihm ja nicht anders möglich gewesen diesen zu überzeugen und so würde Jareth ihm Glauben schenken müssen.
 

Jareth wirkte sicherlich wie vom Blitz gerührt, völlig erstarrt. Das war er auch, doch nicht so lang wie es nach außen hin schien. Scheinbar urplötzlich ging ein Ruck durch Jareths Körper. Er griff nach dem Medaillon, entriss es Frey und holte mit der anderen Hand aus, traf den anderen wuchtig auf die linke Wange, so dass dieser zurücktaumelte. Es schmerzte, doch Frey ließ sich nichts anmerken und blickte den anderen nur siegessicher an. Die folgenden Worte, die Frey aus dem Munde Jareth hörte, waren getränkt mit Hass und Zorn.

"Du mieser Dreckskerl! Du verfluchter White! Wie können du und deinesgleichen es wagen meine Erinnerungen als billiges Beweisstück für euren so schäbigen Triumph an euch zu nehmen? Und du wunderst dich, dass ich bereit bin dir eher die Birne wegzuballern, als zuzulassen, dass du uns untergräbst? Du schäbiges Abbild einer Kanalratte wagst es mir damit vor der Nase herumzuwedeln und dir einzubilden, dass du mich durchschaut hast? Dass du weißt, wie ich denke und fühle? Du hast doch überhaupt keine Ahnung!" Jareths Augen glühten förmlich vor Zorn, so sehr hatte ihn der Anblick des Medaillons aufgewühlt. Und es hatte unglaublich gut getan dem anderen wenigstens eine zu langen. Die Worte des anderen zeugten nur davon, das Frey im Grunde gewonnen hatte und er bekommen würde, was er verlangte. Deswegen ließ er auch die Schimpfparolen über sich ergehen, die wie Schmutz an ihm abperlten und ihn nicht im Geringsten berührten. Er wusste, dass es grausam war mit den Gefühlen anderer zu spielen und es war auch gefährlich. Doch es war auch eine äußerst effektive Methode. Und um das zu bekommen, was er wollte, musste er nun einmal skrupellos vorgehen. Außerdem hätte der Black unter Garantie nicht anders gehandelt, wenn dieser die Möglichkeit dazu gehabt hätte
 

"Du kommst dir unglaublich klug vor wegen dem, was du augenscheinlich über mich aus eurem Archiv erfahren hast, aber du weißt doch rein gar nichts wesentliches über mich und meine Beweggründe. Und du irrst, wenn du glaubst, dass Apophis Ehre gelitten hätte. Er ist mehr denn je ein Vorbild geworden und das nicht nur für mich, um dir das gleich vorweg zu nehmen. Und du und deine Kollegen seit nur noch mehr zum Hassbild geworden. Du glaubst mich in der Hand zu haben,aber das hast du nicht. Du begreifst dafür einfach zu wenig wie sehr ich dich verachte." Jareth spuckte Frey vor die Füße und funkelte ihn noch einmal an, dann deutete er auf die Tür der Kirche. "Geh voran."

Ohne ein überflüssiges Wort zu verlieren, drehte Frey sich um und tat, was der andere ihm aufgetragen hatte. Mit langsamen Schritt näherte er sich der Tür der Kirche.

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wieder ein neues kappi^^

warum so früh?

nun ja~ ich war krank (bin es immer noch) und hatte etwas Zeit (neben lernen und schlafen^^°) und da ich ein wenig langeweile verspürt habe *rofl* habe ich mich an ein neues kappi gesetzt.

Das Resultat seht ihr hier.

Ich hoffe es gefällt und ihr hinterlasst mir einige nette Kommis, aber auch Kritiken sind erwünscht^^

glg sweetmilka

First Test

Jareth blieb noch einen Augenblick stehen und betrachtete das Medaillon, welches einst die Brust seines Bruders geziert hatte und ihm den Schmerz über den Verlust nur wieder allzu deutlich vor Augen führte.

Er hatte ihn vergöttert. Das mochte ein Fehler gewesen sein, aber ändern hatte er es nicht können. Er hatte es nicht gewollt und war letztlich dankbar dafür, dass er so die Nähe seines Bruders wenigstens eine Zeit lang hatte genießen können. Wer hätte schon gedacht, dass es so enden würde? Niemand. Am wenigsten Apophis selbst. Selbstvertrauen hatte dieser gehabt wie niemand sonst, den Jareth kannte und das war es, was er am meisten an ihm bewundert hatte.
 

Seine Hand ballte sich um das Medaillon, so dass es fast in seine Handfläche schnitt, lockerte den Griff dann und steckte es weg. Anschließend folgte er Frey. Sein Blick ruhte nachdenklich und voller Abscheu auf dem Nacken des anderen. Frey führte ihm nur allzu deutlich vor Augen, was er an den Whites verabscheute. Der andere repräsentierte dies durch jede noch so kleine Bewegung und jedes dreiste Wort.
 

Kurz vor Erreichen der Tür, legte Jareth dem anderen eine Hand auf die rechte Schulter und brachte ihn so zum Stehen und fragte: "Was willst du eigentlich bei uns? Was treibt dich dazu? welches Ziel?" Jareth hatte ja bis dato nur erfahren, dass der andere in ihre Reihen wollte, aber wozu, dass hatte ihm der andere nicht verraten. Und auch jetzt glaubte Jareth nicht daran eine ehrliche Antwort zu bekommen, erwartete eher wieder eine dämliche Bemerkung.
 

Und so war es auch. Fragend blickte Frey Jareth ins Gesicht, bevor er fragte: "Was interessiert es dich? Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich gesagt hätte, dir zu erzählen, was ich vorhabe."

Ein kaltes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Dann meinte er: "Allerdings kann ich es dir verraten, da ich eh bald zu deinen Kameraden gehören werde. Ich will mehr Macht. Bei den Whites konnte ich diese nicht bekommen, also wende ich mich an die Blacks. Und da es nicht gerade förderlich ist im Ruf eines ehemaligen Whites zu stehen, brauche ich deine Hilfe, um in die Reihen der Blacks aufgenommen zu werden."
 

Jetzt drehte Frey sich ganz zu Jareth um und blickte ihm direkt ins Gesicht.

"Ich weiß, dass du mir nicht glaubst, doch diese Antwort muss dir wohl genügen, ob wahr oder gelogen.", meinte er mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen.

Dieses dämliche, herablassende Grinsen hätte Jareth Frey am liebsten aus dem Gesicht geprügelt und das sah man ihm wohl auch an. Diese verlogene Antwort. Natürlich glaubte Jareth dem anderen nicht. Der und ein Black? Und das, nachdem er Jareth nur allzu deutlich zu verstehen gegeben hatte, was er von seiner Organisation hielt? Nie und nimmer war das der Grund dafür, dass er sich einschleusen lassen wollte. Aber leider hatte der andere Recht. Was blieb Jareth anderes übrig, als es vorerst dabei zu belassen? Wenn dieser widerlich Typ nur nicht derart gehässig wäre und stets so tun würde, als wäre er etwas besseres und allen, allem voran Jareth, haushoch überlegen.

Frey drehte er sich wieder um und meinte: "Wir sollten gehen. Man erwartet dich bestimmt schon. Und du wirst ein nettes Mitbringsel haben."

Mit einem kalten Lachen stieß die Kirchentür auf und trat durch diese ins Freie.

Jareth musste sich ordentlich zusammenreißen. Nach Frey durchschritt er die Kirchentür, trat dann an diesem vorbei und beachtete den anderen nun nicht mehr.
 

Der Wind war stärker geworden, riss an Jareths Mantel und Haaren. Doch was kümmerte ihn das schon? So ein Wetter war nichts ungewöhnliches und es passte zu seiner Stimmung.

Er schlug einen Weg ein, der ihn zu einem alten, stillgelegten U-Bahn-Schacht führte, stieg die alten Stufen herab und wurde förmlich von dem klaffenden schwarzen Schlund der Unterführung geschluckt.

Die ganze Zeit über sprachen sie kein einziges Wort. Dies war auch gut so, denn Frey hatte wenig Lust sich mit dem anderen zu unterhalten. Das begründete sich darauf, dass er schon lange nicht mehr gestottert hatte. Manchmal hatte er gute Tage, da konnte er bis zu zwei Stunden am Stück ohne auch nur ein einziges mal stottern zu müssen reden. Doch es gab auch Tage, an denen er nur stotterte. Deswegen war er lieber schweigsam und redete nicht gerne. Die Tatsache, dass er keine Lust hatte mit einem Black Konversation zu betreiben, war da eher zweitrangig. Deswegen folgte er Jareth schweigsam.
 

Jareth kannte den Weg im Schlaf und ihm war es völlig egal, ob ihm Frey folgen konnte, befürchtete aber, dass es kein Problem für diesen darstellen würde. Nach gut fünf Minuten wurde es nach und nach heller. Rechts und links des Ganges tauchten Glühbirnen auf, die durchweg brannten und den Rest des Weges in immerhin dämmriges Licht tauchten.

Schließlich blieb Jareth vor einer massiven metallischen Wand stehen, blickte sich kurz um, nur um daraufhin seine Hand auf eine Stelle der Wand zu legen, hinter der sich ein Scanner verbarg. Sofort leuchtete ein kleines Quadrat grünlich auf und kurz darauf schob sich eine Tür beiseite, die einen Fahrstuhl freigab. Jareth trat hinein gefolgt von Frey und drückte einen Knopf. Die technischen Raffinessen, die sich Frey boten, verwunderten ihn nicht, da die Whites mit ähnlichen Sicherheitsstandards arbeiteten. Schon schloss sich die Tür wieder und der Fahrstuhl glitt mit einem leichten Ruck hinauf, nur um sich nach wenigen Augenblicken wieder zu öffnen und den Blick auf die unterste Etage der Zentrale der Blacks zu offenbaren. Zwei ziemlich breite Kerle standen neben der Fahrstuhltür und beäugten sofort den Fremden, doch Jareth nahm jedes Wort der Kolosse vorweg und murrte: "Der gehört zu mir." Und schon ging er weiter. Wie fahl doch der Geschmack in seinem Mund nach diesen Worten war.

Frey musste sich ein lautes Auflachen verkneifen, als er hörte, was Jareth sagte. Die Situation war aber auch zu komisch. Trotzdem sagte er nichts und folgte Jareth die weiten, kargen Gänge entlang, die zumeist auch nur in Dämmerlicht lagen.
 

Auf dieser Etage schien es recht ruhig zuzugehen. Nur wenige andere Mitglieder begegneten ihnen, was durchaus nicht verwunderlich war und auch nicht ganz der Wahrheit entsprach. Denn gerade diese Ebene wurde gut durch etliche Kameras und Sensoren überwacht. Und heute störten sie Jareth zum ersten Mal. Es gefiel ihm einfach nicht, dass er Frey einschleusen musste und durch die Aufzeichnungen wurde dies auch noch festgehalten.

Ohne auf die ganzen Überwachungsgeräte zu achten, schritt Frey hinter dem anderen her und folgte diesem somit. Er behielt seinen Blick stur auf den Rücken Jareths gerichtet.
 

Schließlich erreichten sie einen weiteren Aufzug, den Jareth wieder öffnete und einstieg. Kurz darauf betraten sie die zweite Ebene, auf der geschäftigeres Treiben zu herrschen schien. Jareths Augen waren starr geradeaus gerichtet und zielten auf eine Tür am Ende des Ganges. Doch bevor er diese erreichte, vernahm er eine gehässige Stimme aus einem anderen, diesen überschneidenden Gang: "Hey, Jareth! Und? Wie tot ist der White, der deinen Bruder auf dem Gewissen hat? Gib´s doch endlich auf, du Idiot und kümmer dich wieder mehr um deine eigentlichen Aufgaben." Als Frey diese gehässige Stimme hörte, drehte er seinen Kopf in die Richtung, aus der sie kam und blickte den Kerl an, dem die Stimme gehörte.

//Was ist das denn für´n Vollidiot?//, fragte Frey sich in Gedanken. Dann wandte er wieder seinen Blick ab. Er konnte solche Menschen nicht leiden. Gut, er hatte selbst die Erinnerung des anderen gegen diesen verwendet, doch er würde niemals so etwas anwenden, damit er jemanden verletzten könnte.

Dieses Arsch würde sich noch wünschen, seine Zunge verschluckt zu haben.

Unauffällig kramte er in seiner Hosentasche, bis er ein paar Nadeln fand. Geschickt bewarf er diesen Fatzken damit. Dieser blickte verwundert auf und kratzte sich an der Stelle , an der die Nadeln ins Fleisch eingedrungen waren.

Zehn Minuten, dann würde dieses Großmaul erst einmal eine Weile humpelnd und mit einem Taubheitsgefühl im Bein durch die Gegend schleichen.
 

Jarethj bekam von der Aktion nichts mit.

Er murrte nur ein "Schnauze!" in sich hinein und stand kurz darauf vor der Tür, die seine Aufmerksamkeit inne gehabt hatte. Neben dieser öffnete sich eine Luke und ein Computerauge fuhr aus der Wand, scannte zuerst Jareth, dann den Fremden. "Neuer Rekrut,", sagte Jareth unaufgefordert. Das Computerauge legte sich erneut auf Jareth. Augenblicke verstrichen. Schließlich zog es sich zurück und die Tür vor ihnen öffnete sich. Der dahinter liegende Raum war, wie alles hier, spärlich beleuchtet und war nur mit dem nötigsten eingerichtet, wie etwa einem Schreibtisch und einem Computer, dessen Bildschirm eine Art Hologramm war, durch welches das Gesicht eines Mannes mittleren Alters blau durchschimmerte. Frey folgte Jareth und wurde von diesem vor das Hologramm gestellt. Wirklich sehr schlau gemacht. So würde der Anführer nie Gefahr laufen getötet zu werden.
 

"Du hattest nicht den Auftrag uns jemand Neues anzuschleppen, Jareth.", ertönte eine Stimme, welche wohl dem Mann gehörte, dessen Gesicht auf dem Hologramm zu erkennen war.

"Ich habe meinen Auftrag erfüllt. Das hier ist ein kleines Extra.", meinte Jareth kühl.

"Weiß er von den Tests?"

"Er liebt Überraschungen." Auf dem Gesicht des älteren Mannes erschien ein kaltes Lächeln, welches von seiner Kaltblütigkeit zeugte.

Was hieß denn Überraschungen? Frey wurde etwas skeptisch, doch er stellte keine Fragen. "Nun, das werden wir sehen. Trete vor, Neuling." Frey tat, wie ihm geheißen und trat noch ein wenig vor, um sich begutachten zu lassen.

"Wie heißt du? Und was bewegt dich dazu uns deine Fähigkeiten beisteuern zu können? Was kannst du uns eigentlich bieten?" Jareth trat etwas zurück und sah der Befragung wortlos zu. Frey indessen blickte in das Hologramm und antwortete im Telegrammstil: "Frey Deathprayer. Ehemaliger White. Vergehen: Verrat an den Whites. Ziel: Macht, Rache, einer durchsetzbaren Ideologie folgen. Kämpferische Fähigkeiten: Meisterschütze, Vollausbildung zum Scharfschützen, Fernwaffenspezialist, vor allem Pfeil und Bogen. Charakter: kaltblütig und erbarmungslos."
 

Jareth hätte bei Freys Antwort beinahe aufgelacht. Doch letztlich war ihm nicht danach und zudem hatten sie ja irgendwie einen Deal. Trotzdem war Freys Antwort gestellt bis zum letzten Vokal. Von wegen 'Streben nach Macht' und 'kaltblütig'. Aber das würden die Tests schon zeigen. Und wenn Frey durchfiel, dann war das nicht Jareths Problem.

Es folgten noch einige Fragen, die Frey ebenso kurz beantwortete. Schließlich wurde er aufgenommen. Als die Befragung vorüber war, wurde Jareth hellhörig und fast blass. Er sollte was? Knirschend nahm er die Entscheidung hin und gebot Frey ihm zu folgen. Frey verdrehte innerlich die Augen. //Auch das noch...//

Allerdings nickte er nur und folgte Jareth.

Dieser war alles andere, als begeistert darüber, dass er diesen Angeber bei sich einquartieren musste.

Warum zum Henker musste er Frey auch noch unter seine Fittiche nehmen? Klar konnte er ihn so etwas besser im Auge behalten, aber eigentlich wünschte er sich den anderen nur weit weg. Er kam sich jetzt schon wieder übers Ohr gehauen vor und glaubte nach wie vor nicht daran,dass Frey ihm geben würde, was dieser ihm zugesichert hatte. Zudem fragte sich Jareth wie sein Bruder reagiert hätte. Wahrscheinlich wäre Frey gar nicht dazu gekommen ihm so einen Deal vorzuschlagen.
 

Jareth führte Frey, der ihm schweigend folgte, aus dem Zimmer auf den Gang zurück. Dort sah er sich kurz linker Hand um, als er einen kleinen Tumult wahrnahm. Was war denn da los? Anscheinend hatte der Blödmann von eben irgendwelche Probleme mit der Kopf-Bein-Koordination. Jareth konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Frey musste breit grinsen, als er sah, wie dieses Arsch von vorhin sich zum Gespött machte, und meinte leise: "Das geschieht dir Recht."

Jareth ging weiter, zurück zum Fahrstuhl und kurz darauf waren sie auf dem Weg in einen anderen Trakt, in welchem sich unter anderem Jareths Räumlichkeiten befanden. Dort angekommen öffnete er die Tür zu seinem Zimmer und trat ein. Schweigend standen sie nebeneinander und Frey betrachtete angestrengt die Anzeige, die über ihren Köpfen aufleuchtete. Als sie ankamen und hinaustraten, führte der andere ihn in ihre Räumlichkeiten. Diese bestanden aus zwei Räumen, einem größeren und einem kleineren. Im größeren der Räume befanden sich neben zwei Betten ein Sessel, ein kleiner Tisch und ein großer Schrank. Der kleinere Raum war durch eine schmale Tür abgetrennt und diese war fast stets verschlossen.

Das Zimmer war zwar spärlich, aber dennoch annehmlich eingerichtet. Sofort ließ sich Frey auf das Bett fallen, welches ihm zugeteilt worden war. "Was befindet sich denn hinter der Tür da vorne?", fragte er und deutete auf die verschlossene Tür.

Jareth blickte Frey düster an und knurrte: "Was hinter der Tür ist geht dich nen Scheißdreck an. Das ist privat und wirds auch bleiben."

Dann meinte er in einem ruhigeren Tonfall: "Du nimmst das rechte Bett. Es gibt hier nur eine Gemeinschaftsdusche mit Toilettenanlage. Die befindet sich den Gang runter gleich rechts. Wenn noch irgendwas ist, frag. Ansonsten halt möglichst die Klappe. Und schnüffel weder hier noch sonst wo unaufgefordert rum. Du wirst nicht nur von mir im Auge behalten."
 

"Halt mich nicht für dumm. Denkst du nicht, dass die Whites ähnliche Sicherheits- und Überwachungsvorkehrungen hatten? Allerdings wurde man nicht auf Schritt und Tritt überwacht. Hier muss man wohl aufpassen, wenn man sich mal in der Nase popeln will.", sagte er und lachte auf. Schnell verstummte das Lachen jedoch wieder und er machte es sich erst einmal auf seinem Bett gemütlich.

"Ich hab nicht behauptet,dass du dumm bist,obwohl deine Aktion ziemlich daneben ist. Aber das wird letztlich dein Problem sein,"meinte Jareth kühl und ging zum Schrank, beachtete den anderen möglichst nicht mehr. Er öffnete die Schranktür und kramte ein Badetuch hervor und schloss den Schrank dann wieder.

Wie aus heiterem Himmel und ohne ersichtlichen Grund fragte Frey scheinheilig: "Hast du noch Interesse an Informationen, die deinen Bruder betreffen?"
 

Bei dieser Bemerkung musste Jareth sich wieder ordentlich zusammennehmen, aber er schaffte es. "Halt die Klappe! Schweigen ist dir doch sonst auch lieber, also tu uns beiden einen Gefallen und quatsch mich heute nicht mehr blöd an. Ich geh duschen und du fass währenddessen nichts an und bleib vor allem von der Tür zum Nebenzimmer weg. Du hast schon genug in meinem Leben rumgeschnüffelt."

"Ich halte meine Klappe, wenn es mir p-p-passt.", gab Frey schnippisch zurück. Na toll. Da war es wieder. Dieses elendige Stottern. Also würde er jetzt wohl oder übel dem nachkommen, was Jareth eh wollte. Er würde schweigen.

Schon war Jareth aus der Tür. Er wollte einfach nur ein paar Minuten Ruhe vor Frey und dessen arroganter Art. Wie sollte er nur die nächste Zeit durchstehen?Da hatte er sich ganz schön was aufgehalst.

Zehn Minuten später stand Jareth unter einer der gut Ein Dutzend Duschen und ließ das erfrischende Nass auf sich niederprasseln. Die Dusche tat Jareth aufgewühltem Geist sehr gut, beruhigte ihn etwas und schien den Frust ein wenig hinfortzuwaschen. Lange blieb er unter dem herrlichen Nass stehen und genoss die Ruhe.
 

Als Jareth aus dem Zimmer verschwunden war, war Frey zwar neugierig, was sich hinter der Tür wohl befinden mochte, doch er war auch zu müde, um sich jetzt noch einmal aufzuraffen. Außerdem hatte er zum rumschnüffeln noch genügend Zeit. Also legte er sich seitlich hin und schloss alsbald seine Augen. Es dauerte nicht lange und die Müdigkeit übermannte ihn. Schnell fand er den Weg ins Traumland.

Wirre Träume suchten ihn heim und er warf sich unruhig hin und her. Irgendwann wachte er schweißgebadet wieder auf. Sein Atem ging schnell und seine Augen waren weit aufgerissen. Er fasste sich an die Brust, an der er eine kleine Narbe ausfindig machen konnte. Nur langsam beruhigte er sich wieder und schloss die Augen. Die Narbe war seine Erinnerung an den Tag, als seine Schwester und seine Mutter vor seinen Augen und vor denen seines Vaters exekutiert worden waren, bevor dieser dann inhaftiert worden war.

Frey beruhigte sich nur sehr langsam wieder und ließ sich dann wieder in seine Kissen sinken. Sein Blick ging an die Decke. Dieser war starr nach oben gerichtet. Wieso plagten ihn ausgerechnet heute wieder diese Erinnerungen? Wieso ausgerechnet hier und jetzt?
 

Ruhiger, als er es verlassen hatte, ging Jareth schließlich abgetrocknet und sich seine Klamotten wieder teilweise übergestreift, zurück zu seinem Zimmer. Doch je näher er diesem kam, desto mehr zog sich sein Magen wieder zusammen. Er hatte eine weiße Ratte eingeschleust und das nur um Informationen zu erhalten, von denen er nicht wirklich glaubte, dass er sie bekommen würde. Jareth blieb kurz vor seiner eigenen Zimmertür stehen, atmete tief durch und wappnete sich wieder innerlich gegen die Anwesenheit des anderen. Nun, vielleicht würde sich das Problem ja erledigen, wenn dieser erstmal mit den Prüfungen konfrontiert wurde.
 

Jareth öffnete die Tür und betrat sein Zimmer, schloss die Tür und kümmerte sich erstmal nur darum sein Badetuch aufzuhängen und wandte sich dann erst den Betten zu, wobei sein Blick zuerst über die verschlossene Tür huschte, die es anscheinend auch immer noch war, und dann kurz zu seinem unwillkommenen "Gast". Als er diesen erblickte, stutzte er. Frey sah irgendwie durch den Wind aus, oder täuschte sich Jareth da?

Nein. Trotzdem machte es ihn eher wieder misstrauisch, als dass er irgendeine Form von Anteilnahme spürte. Er hatte stillschweigen gefordert. Er würde es nicht aus Neugier brechen. So ging Jareth zu seinem Bett, striff sich sein Shirt noch ab und legte sich dann nieder. Er lag auf dem Rücken, starrte an die Decke, aufmerksam auf jede Regung des anderen. Es war wirklich ätzend. Ausgerechnet die Zecke im Nebenbett. Na,vielleicht war dieser wenigstens wirklich durch den Wind und ließ ihn nun bis zum nächsten Tag in Ruhe.
 

Frey hatte gehört, wie der andere wieder das Zimmer betreten hatte. Dennoch behielt er seinen Blick auf die Decke gerichtet. Schweigen erfüllte wieder den Raum und niemand ergriff das Wort. Jareth wohl nicht, da er selbst darum gebeten hatte und Frey nicht, da er wieder stottern müsste und auch keine Lust hatte sich mit dem anderen verbal auszutauschen.

Er war jetzt erst einmal gespannt, was auf ihn zukommen würde in der nächsten Zeit. Vor allem auf die Prüfung war er gespannt.

Irgendwann, es war schon die Hälfte der Nacht um, schaffte er es dann auch endlich einzuschlafen.
 

Jareth war zwar ausgesprochen misstrauisch gegenüber seinem Zimmergenossen, aber das hielt ihn nicht davon ab sich relativ schnell vom Schlaf übermannen zu lassen. So atmete er bald ruhig und träumte bald wirres Zeug, erinnerte sich später nur an das kurze aufflackern von Apophis Gesicht und dem Medaillon.

Früh am morgen, die Sonne war noch kaum über den Horizont gestiegen, erwachte Jareth. So war es immer. Wenn nicht, dann musste er schon ziemlich fertig sein, fast komatös. Ansonsten war er ein absoluter Frühaufsteher, der sich auf seine innere Uhr verlassen konnte und deswegen auch keinen Wecker benötigte.

Jareth öffnete die Augen, seufzte tief und gähnte leise. Kurz darauf erinnerte er sich an Freys Anwesenheit und schon registrierte er dessen flachen Atem. Jareth setzte sich auf und sein Blick wanderte zum anderen Bett hin. Offensichtlich schlief der andere noch. Umso besser.

Er schälte sich aus dem Bett und ging zum Schrank, öffnete diesen und holte eine neue Hose, Unterhose und ein Hemd hervor, an welchem er die Arme abgelöst hatte. Alles war schwarz gehalten. Das tarnte und passte weitestgehend zu Jareths Stimmung. Dann entkleidete er sich vollends und zog sich die frischen Sachen über. Schließlich trat er an das Bett des anderen heran, betrachtete diesen kurz und zog dann das Kissen unter dessen Kopf weg, nur um es ihm gleich darauf aufs Gesicht zu klatschen."Wach auf. Die erste Prüfung erwartet dich."
 

Im Gegensatz zu Jareth hatte Frey nur unruhig und kaum die halbe Nacht geschlafen.

Als das Kissen auf seinem Gesicht landete, wachte er auf und schlug seine müden Augenlider auf. Mit zusammengezogenen Augenbrauen blickte er den anderen an und stand dann mürrisch auf.

Er betrachtete Jareth, der vollkommen in schwarz gehalten war und meinte dann abschätzig: "D-du siehst aus, als w-w-würdest du auf eine T-t-trauerfeier g-g-gehen."

"Tja,vielleicht geh ich ja auf deine. Und nun mach, dass du aus den Federn kommst!", erwiderte Jareth sarkastisch.

Wie gerädert ging Frey an ihm vorbei und trat aus der Tür. Er duschte sich schnell und kam dann wenige Minuten später zurück ins Zimmer.

"Ich b-b-b-bin bereit.", sagte er nur und würde sich am liebsten den Mund verbieten, da sein Stottern nur schlimmer geworden war. Seine Gedanken kreisten außerdem um seinen Traum, besser gesagt Albtraum, sodass er sich nicht wirklich konzentrieren konnte. Neben der Spur folgte er dem anderen einfach, ohne irgendwelche Fragen zu stellen.
 

Jareth hatte gewartet, bis Frey fertig gewesen war, was zum Glück relativ schnell gegangen war. Irgendwie war er neugierig, wie Frey reagieren würde, sobald er sich der Aufgabe stellen musste, die ihn bald schon erwartete.

"Dann komm mit.", meinte er nur und ging nicht auf das Gestotter ein. Es störte ihn wenig, war ja nicht sein Problem. Es amüsierte ihn in gewisser Weise, aber nur, da ihm Freys Art ansonsten tierisch auf den Geist ging. Allerdings zeigte er sein Amüsement nicht. Er ging dem anderen voran zu dem Zimmer, in welchem sie am vorangegangenen Tag von Jareths Vorgesetzten empfangen worden waren.

Frey folgte dem anderen schweigend durch die Flure. Sie gingen den selben Weg, den sie am Vorabend gegangen waren wieder zurück. Nach nur kurzer Zeit betraten sie den angezielten Raum.
 

Auch jetzt war Jareths Vorgesetzter nur auf dem Hologramm abgebildet und gedachte nicht lange um den heißen Brei herumzureden: "Nun, Mr. Deathprayer. Heute wird sich eventuell zeigen, ob deine Worte nur hohles Gerede waren oder ob du wirklich dazu geeignet bist uns deine Fähigkeiten beizusteuern. Ich hoffe du bist dir dessen bewusst, dass ein Versagen keineswegs nur bedeutete, dass du deine sieben Sachen packen musst." Wie dieses Hologramm Frey anredete war irgendwie paradox. Seit wann siezte man jemanden um ihn dann zu duzen? Die Blacks waren wirklich eigenartig, dass musste er wieder einmal feststellen.

Eine kurze Pause folgte. Kurz darauf erschien auf dem Hologramm das Bild eines Mannes und bald schon schob sich ein zweites hinzu. Daneben erschienen in grünlich schimmernden Buchstaben Angaben zu den Personen.

"Diese zwei Männer haben sich des Hochverrates schuldig gemacht. Wir wissen, wo sie sich derzeit aufhalten und du wirst sie eliminieren und jeden anwesenden Mitwisser. Und ich meine wirklich JEDEN. Jareth?" Jareth trat an Frey vorbei zum Schreibtisch und hob ein Blatt Papier auf, welches sich auf dem Schreibtisch befand und auf welchem unter anderen die Namen der Männer und deren Aufenthaltsort verzeichnet waren. Schließlich hörte man wieder die Stimme aus dem Hologramm: "Du wirst ihn begleiten und ihn überwachen." Jareth hatte es nicht anders erwartet und nickte nur, ging dann zu Frey zurück. Nach noch weiteren kurzen und knappen Instruktionen, ließen sie das Büro hinter sich.
 

Es klang nach einem einfachen Auftrag. Frey hatte mit Schlimmeren gerechnet. Doch er ließ sich nicht täuschen, denn die Blacks waren in keinem Fall zu unterschätzen.

Und ausgerechnet jetzt bekam er auch noch Jareth als Schoßhündchen und Anstandswauwau mit. Na das konnte ja heiter werden. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, folgte er dem anderen und verließ mit diesem zunächst das Zimmer, dann die Flure und anschließend das Hauptquartier.
 

Wieder hüllte sich Jareth in Schweigen. Über was sollte er auch mit Frey reden? Zudem war es dem anderen auch lieber nichts sagen zu müssen und sie waren ja auch nicht unterwegs zu einer Party. Zur selben Zeit dachte Frey sich das gleiche. Mit Jareth reden? Das wäre ja noch schöner. Er konnte diesen Black einfach nicht ertragen und es reichte ihm, dass er ihn auch noch als Begleiter dabei haben musste.
 

Erst als sie sich ihrem Ziel näherten, sah sich Jareth nach Frey um und sprach ihn wieder an."Guck nicht, als hättest du jetzt schon die Schnauze voll. Meinst du mir macht das Babysitten Spaß? Egal... In der Straße zu deiner Rechten befindet sich das Versteck derjenigen, die es zu eliminieren gilt. Wappne dich schon mal. Könnte für jemanden wie dich unangenehm werden." Als Jareth Frey kurz vor dem Ziel zusabbelte, hörte Frey einfach nicht hin. Stattdessen bereitete sich auf seine Aufgabe vor. Starr blickte er auf ihr Ziel.

Schon schlug Jareth den besagten Weg ein und blieb vor dem Haus stehen, in welchem sich die Gesuchten befinden sollten. Jareth zog seine Waffe, doch er würde sie nur gebrauchen, wenn sich Frey als zu verweichlicht entpuppen würde, was Jareth durchaus erwartete.
 

Die Fassade des Hauses war heruntergekommen, doch das Haus war deutlich bewohnt, denn davon zeugten nicht nur Blumen in den Fenstern, sondern auch ein Namensschild und eine Fußmatte mit der Aufschrift "Willkommen". Nun, das galt wohl nicht für jeden.

Jareth zückte einen kleinen schmalen Gegenstand, der einem Kugelschreiber glich. Kurz darauf löste sich aus der Spitze ein schmaler Laserstrahl und wenig später gab das Schloss nach. Jareth öffnete leise die Tür und horchte in die Wohnung. Irgendwo waren Stimmen zu hören und Jareth bedeutete Frey voran zu gehen. Dann ging alles recht schnell. Sie trafen auf ein älteres Ehepaar, welches zwar versuchte sich dumm zu stellen, doch leider war entweder einer oder beide Gesuchte äußerst tollpatschig. Jedenfalls hörte man es im Keller scheppern und wenige Minuten später hatten sie alle, die Gesuchten und das ältere Ehepaar im Keller versammelt und an den Pranger gestellt. Jareth brachte kurz vor, was den beiden verschreckten Männern vorgeworfen wurde und trat dann etwas zur Seite. "Das ist nun dein Job, Neuer." Jareth ließ Frey nicht aus den Augen, ebenso das Pärchen und die Gesuchten. Er war gespannt, ob Frey es tun würde. Schließlich lautete sein Auftrag auch jeden Mitwisser zu eliminieren und dazu zählte auch das ältere Pärchen. Unschuldige.
 

Frey blickte nur auf die Gesuchten. Das Ehepaar ließ er dabei außer acht. Aus seiner Manteltasche zog er nun einen Revolver und richtete diesen auf die Angeklagten. Seine Miene war von einer seltsamen Härte geprägt. In diesem Moment musste er sich einfach denken, dass es keine Menschen waren, die er töten musste, sondern Verbrecher, die man eliminieren musste, denn sonst würden sie nur noch mehr schaden anrichten.

Mit ausgestrecktem Arm und schiefgelegtem Lauf, erschoss er einen nach dem anderen. Allerdings hielt er bei dem Paar inne. Sekunden verstrichen, in denen er nichts tat. Jareth hatte mit Verwunderung gesehen, dass Frey die zwei des Verrats Angeklagten so einfach niederstreckte. Auch hier hätte er Zögern erwartet, schließlich hatte Frey ihn ja erst vor Kurzem gefragt wie er angeblich Unschuldige niederstrecken konnte. Leute, die "nur" schwul waren. Und nun? Doch bei dem älteren Pärchen behielt er Recht. Doch was geschah dann?

Plötzlich ließ Frey die Waffe sinken. Blitzschnell drehte er sich und schlug Jareth mit der Waffe nieder. Es ging zu schnell,als dass Jareth noch hätte reagieren können.

//Süße Träume, Kurzer//, wünschte er diesem gehässig in Gedanken. Er konnte keine Unschuldigen töten. Das entsprach einfach nicht seinem Naturell.
 

Als Jareth zu Boden ging, trat er auf das Ehepärchen zu. Schnell fischte er einen Block und einen abgegriffenen Bleistift aus seiner Tasche und schrieb auf einen Zettel:

"Flieht und lasst euch hier nie wieder blicken, sonst kann ich für euer Leben nicht mehr garantieren."
 

Nachdem das Pärchen gelesen hatte, was auf dem Zettel stand, nickten sie immer noch verängstigt wirkend, bedankten sich und machten sich aus dem Staub.

Nachdem sie außer Reichweite waren, ging Frey auf Jareth zu, kniete sich neben ihn und entwaffnete ihn. Dann schrieb er einige Zeilen auf und wartete, bis der andere wieder aufwachte. Als dies der Fall war, hielt er ihm den Zettel unter die Nase, auf welchem stand: "Wenn du petzt, dann kannst du die Rache für deinen Bruder vergessen."
 

Mit einem Pochen an der rechten Schläfe und einem Schädel, der sich anfühlte, als wäre dieser von einem Schraubstock eingezwängt, dauerte es einige Augenblicke, bis war seine verschwommene Sicht sich aufklarte. Dann registrierte er den Wisch, den ihm Frey entgegenhielt und las, was darauf stand. Was sollte das jetzt? Jareth schnaubte und setzte sich auf. Ihm war leicht schwindelig. Kurz verharrte er und stand dann auf. Er sah sich nach Frey um und blickte ihm direkt in die Augen:"Du verstehst immer noch nicht. Und du wirst nie verstehen. Du kannst mir nur bedingt damit drohen. Ich werde nicht verschweigen, dass du das Ehepaar hast entwischen lassen."

Als Frey hörte, was Jareth sagte, musste er innerlich Fluchen. Doch dann legte sich ein hämisches Grinsen auf seine Lippen und er dachte sich: //Du wirst schon noch sehen, was du davon haben wirst, wenn du mich verpfeifst.//

Daraufhin verließ Jareth den Keller. //Oh Mann...der Schlag hatte gesessen. So ein Mist.// Kurz darauf stand er vor dem Haus und schlug wieder den Weg ein zurück zum Quartier.
 

Frey hatte diese beiden Männer töten müssen. Außerdem waren es selbst Blacks gewesen, die sich durch ihre Homosexualität zu Verrätern entwickelt hatten. Also waren sie das kleinere Übel gewesen, da Frey davon ausgehen konnte, dass sie schon viele Leben auf dem Gewissen hatten.

Nun steckte er sich Jareths Waffen und seine eigenen ein, folgte diesem aus dem Keller und schließlich auch noch aus dem nun verlassenen und mit zwei Leichen bespickten Haus.

Draußen streckte er sich kurz und machte sich dann auf den Weg zurück zur Zentrale der Blacks. Von ihm aus konnte auch schon die zweite Aufgabe beginnen. Wenn Jareth unkooperativ bleiben würde, dann würde diesem noch schmerzlich klar werden, dass Frey keine leeren Drohungen aussprach.

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und ein weiteres kappi^^

also ich hoffe langsam klären sich eure Fragen. Ja, Frey stottert, aber das hat eine besondere Bewandnis und wird sich noch später aufklären^^°

Auch was die Geschichte der Blacks und Whites anbelangt, wird sich noch vieles klären. Wem das nicht genügt, der kann mich persönlich per ENS fragen^^

wie immer hoffe ich auf kritiken und kommis

eure sweetmilka

I'm not joking

Den ganzen Weg zurück zum Hauptquartier verfiel Jareth in Schweigen. Kein einziges Wort kam über seine Lippen. Auch nicht, als sie durch das Hauptquartier zurück zum Büro gingen, in welchem ihre Rückkehr erwartet wurde. Zu sehr war er damit beschäftigt Klarheit in seinen Kopf zu bekommen. //Dieser verfluchte Frey!//

Im Büro erwartete sie der Mann vom Vortag und kam sofort und ohne Umschweife auf den Ausgang des Auftrages zu sprechen.

"Er hat die beiden Gesuchten eliminiert.", berichtete Jareth. "Allerdings hat er das Ehepaar, welches die beiden versteckt hielt, verschont. Sie konnten fliehen." Jareth hatte nicht einfach nur hohle Worte gesprochen, als er Frey klipp und klar gesagt hatte, dass er es nicht verschweigen würde. Und hier hatte er sogleich den Beweis angetreten. Auch wenn die Flucht der beiden älteren Herrschaften nicht gerade für Jareth sprach.

//Dieser verfluchte Jareth.// Er petzte also wirklich. Nun musste sich Frey einer Standpauke unterziehen und sich anhören, wie sehr er doch versagt hatte und wie verweichlicht ihn das wirken ließ. Innerlich staute sich Freys Wut an. Diese würde kein anderer als Jareth zu spüren bekommen. //Ich habe dich gewarnt//
 

Sein Gegenüber war deutlich verärgert: "Nun,wie es scheint ist da wer doch nicht ganz so abgebrüht, wie er vorgibt zu sein. Was sollen wir mit jemandem, der einen Auftrag nicht zu unserer vollen Zufriedenheit ausführt und nur den halben Job erledigt? Große Sprüche klopfen kann jeder, aber wir wollen Beweise dafür, dass jemand geeignet ist für uns zu arbeiten. Nun, der zweite Test wird es zeigen. Und ich rate dieses Mal nicht nur halbe Sachen zu machen. Sonst wird es Konsequenzen haben. Aber das sehen wir ja morgen."

Damit war das Gespräch beendet und Jareth bedeutete Frey ihm zu folgen. Frey würde den zweiten Test nie schaffen, davon war Jareth überzeugt.
 

Frey ging an ihm vorbei, wobei er ihn unsanft anrempelte. Bei dieser Dreistigkeit musste Jareth einen Wutausbruch unterdrücken. //Was sollte das denn? Kindergarten oder wie?//

Freys Weg führte in ihr Zimmer, in welchem er sofort sein Bett ansteuerte. Dort holte er seinen Rucksack hervor und kramte dort ein paar Papiere und ein Feuerzeug hervor. Er hielt nun die Akte Serpentes in der Hand.

Jareth, der stehen geblieben war, um sich wieder zu fangen, eilte dem anderen nach, schon allein, weil er diesem nicht traute. Er erstarrte, als er sah, was dieser in seinem Zimmer tat.

Frey drehte sich zu Jareth um. In seiner Hand hielt er immer noch das Feuerzeug. Schnell entzündete er es und hielt die Flamme unter die Akte. Zwar war es nichts wirklich wichtiges, doch einige Informationen, die wohl für Jareth wichtig waren, verbrannten nun vor dessen Augen. Kalt blickte Frey ihm entgegen.
 

Jareth wusste zwar nicht, was genau Frey da anzündete, aber er vermutete, dass es ein Teil von dem war, was Frey ihm ständig unter die Nase rieb. Oder zumindest, dass dieser ihm das weiß machen wollte. In Jareth kämpften in dieser Sache zwei Geister miteinander. Der eine, der Frey einfach zu sehr misstraute, als dass er ihm glauben konnte und der andere, der es wissen wollte.

Trotzdem sah er zu wie die Asche des Blätter zu Boden sank. Schließlich sah er wieder auf in Freys Gesicht.

Frey grinste er hämisch, da er wusste, dass sein gegenüber unbewaffnet war. Schließlich hatte er das gesamte Waffenarsenal, welches Jareth bei sich getragen hatte, eingesteckt.
 

Als Jareth dieses Grinsen erblickte, kochte er erneut. Langsam aber sicher reichte es ihm. Er tastete im Reflex nach seinen Waffen, musste jedoch feststellen, dass sie ihm entwendet worden waren. //Dieser Dreckskerl!//

Es war ihm eine Wonne gewesen den entgeisterten Gesichtsausdruck des anderen zu sehen, als er die Akte Serpentes verbrannte. Noch breiter wurde sein Grinsen allerdings, als Jareth zerknirscht feststellte, dass er keine einzige Waffe mehr besaß.

"Suchst du die?", fragte er und hielt Jareths Pistole in der Hand.

"Was soll das?" Jareth trat dicht an Frey heran, fixierte dessen Augen wütend und packte ihn am Kragen."Was soll das, du mieser White? Was willst du hier?Willst du mir das Leben zur Hölle machen? Dann spitz deiner Lauscher: Du bist dafür zu spät dran! Dafür haben andere schon gesorgt und du mit deinen dämlichen Spielchen und Drohungen kannst mir nur bedingt was. Verzieh dich besser von hier, bevor es zu spät ist. Die morgige Prüfung wirst du nie bestehen und dann bist du ein toter Mann!" Jareth ließ den Kragen wieder los und schupste den anderen dabei etwas von sich. Wie sehr er Frey doch verabscheute.
 

Frey hatte, ohne sein Grinsen zu unterlassen, Jareth ebenfalls fest in die Augen geblickt und hatte dessen Wutausbruch einfach über sich ergehen lassen, ohne dass es ihm wirklich etwas ausgemacht hatte. Erst nachdem der andere ihn unsanft von sich gestoßen hatte, sprach er: "Erstens Ex-White. Zweitens: Was ich hier will geht dich nichts an. Und dein Leben geht mich nen feuchten Furz an. Du interessierst mich nicht die Bohne. Vielmehr bist du für mich Mittel zum Zweck. Ich sagte dir, dass du es bereuen würdest, wenn du mich verpfeifst. Solltest du das noch einmal tun, dann werde ich alles vor deinen Augen vernichten. Und noch etwas: Ich werde die zweite Prüfung in jedem Fall bestehen. Dafür wirst du schon sorgen."
 

Es war schon erstaunlich. Immer wenn er sich jemandem überlegen fühlte, dann musste er nicht mehr Stottern und im Moment hielt er die Fäden in der Hand.

"Ich werde den Teufel tun!Wie kommst du darauf, dass ich dir beim Bestehen der Prüfung helfe?" Jareth würde nicht im Traum dran denken dem anderen zu helfen. Meinte der etwa, dass er sich wegen einigen verbrannten Blättern Papiers von seinen Überzeugungen abwenden würde?

Was hatte der andere nur vor? Warum nutzte er Jareth Suche nach dem Mörder seines Bruders aus?Warum war er hier?
 

Frey ging auf Jareth zu und kam ihm immer näher. Schließlich drängte er ihn an die Wand und hauchte: "Ich kenne viele Mittel und Wege, wie ich dir dein erbärmliches Leben zur Hölle machen kann. Wenn du das willst, dann sag es ruhig. Aber wenn es dann soweit ist, dann wag es nicht um Gnade zu winseln."

Jareth, der Freys Blick erzürnt entgegnet hatte, lachte leise auf. "Ich werde gewiss nicht um Gnade winseln, so wie du es schon getan hast. Das ist mir zu erbärmlich. Diese Genugtuung wirst du nie erfahren.", entgegnete er ihm.

"Ich werde nicht nur dich, sondern mit dir auch den Namen deines Bruders in den Dreck ziehen. Denn niemand weiß wirklich, welche sexuellen Neigungen er hatte und es wäre doch wirklich schade, wenn jeder einzelne Black erfahren würde, dass dein ach so toller Bruder schwul war.", zischte Frey.

Als Jareth das hörte, verging ihm das Lachen. Was wagte Frey da zu behaupten? Noch bevor er Frey ins Wort fahren konnte, hielt er ein Foto in der Hand, von welchem er bedauerte einen Blick darauf geworfen zu haben, in dem Moment als er es sich besah.
 

Auf dem Foto war Apophis zu erkennen, der sich mit einem anderen Mann ziemlich eindeutig vergnügte.

Frey stieß sich wieder von Jareth ab und wandte ihm den Rücken zu. Er brauchte nichts mehr dazu zu sagen. Das Foto würde sein Übriges tun und wenn Jareth glaubte, dass es ein gestelltes Bild war, so musst Frey ihn enttäuschen, denn er kannte den letzten Liebhaber Apophis persönlich. Es war ein wohlbehütetes Geheimnis gewesen, dass Jack, so hieß der Mann auf dem Foto, mit Apophis, einem Black, eine heimliche Liaison eingegangen war. Frey hatte Jack geglaubt, denn zum einen hatten es Fotos bewiesen und zum anderen hatte Jack seit dem Tod Apophis nicht aufgehört zu trauern. Frey selbst konnte sich gut vorstellen, wie es war einen geliebten Menschen zu verlieren, hatte er es doch selbst erlebt.

Frey nahm sich sein Duschhandtuch und wollte das Zimmer verlassen. Bevor er dies jedoch tat, drehte er sich noch einmal um und meinte: "Glaub nicht, dass es das einzige Foto ist. Die Negative besitze ich und die sind gut versteckt. Ach, bevor ich es noch vergesse...Solche Neigungen liegen in der Familie."

Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ hämisch lachend das Zimmer. Sein Weg führte zu den Sammelduschen, die um diese Uhrzeit vollkommen leer waren.
 

Freys hämische Worte, dessen dämliches Lachen waren in weiter Ferne. Jareth Hand zitterte und als de Tür hinter Frey ins Schloss gefallen war, ließ sich Jareth gegen die Wand sinken. Das konnte nicht sein. Sein Bruder war nicht so gewesen. Er war alles gewesen, was die Black Wings auszeichnete. Das Foto musste gestellt sein, eine dämliche Collage am Computer erstellt.

Jareth schluckte. Es fiel ihm schwer sich nun noch zu beherrschen. Er zerriss das Foto in kleinste Fetzen und zerdrückte diese noch zusätzlich in der Faust, schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Dabei sickerten ihm Tränen der Wut und Fassungslosigkeit über die Wangen, stumme Zeugen seines inneren Aufruhrs, die er sich jedoch schnell wegwischte. Seine Augen öffneten sich wieder und er stieß sich von der Wand ab, ging auf die verschlossene Tür zu, die er mit einem kleinen Schlüssel öffnete, den er in der seinen Hälfte des Medaillons aufbewahrte, trat in das dunkle kleine Zimmer, ließ die Fotoschnipsel in der obersten Schublade verschwinden, bewaffnete sich und schloss die Tür wieder hinter sich. Dann verließ er schließlich auch das Zimmer.
 

Wo war Frey hin? Ach ja, das Badetuch.

Jareth ging zu den Gemeinschaftsduschen, hörte das Plätschern von Wasser, als er die Tür vorsichtig einen Spalt öffnete. Bevor er jedoch eintrat, ging er zu einer Box, die einige Schritte weiter außerhalb der Duschräume angebracht war. Diese öffnete er, betätigte einige Knöpfe und zog einen kleinen Hebel herab. Sofort gingen alle Brausen los und das Wasser wurde heiß, richtig heiß. Dampf breitete sich wie Londoner Nebel im gesamten Raum aus. Jareth hörte einen entsetzen schmerzhaften Aufschrei, verzog jedoch keine Miene. Er legte den Hebel wieder um, wartete damit jedoch einige Augenblicke. Dann betrat Jareth die Gemeinschaftsdusche und schloss die Tür hinter sich. Sofort durchdrang der Wasserdampf seine Kleidung und er war nach kürzester Zeit völlig durchnässt. Doch es störte ihn nicht. Die Hitze lag noch in jedem Winkel. Doch er sah den anderen bald, trotz des Dampfes, deutlich vor sich. Jareth Blick war nichtssagend und leer.
 

Als das kochendheiße Wasser über seinen Rücken gelaufen war, hatte Frey versucht dem heißen Strahl zu entkommen, indem er sich flach an die kühlen Kacheln gepresst hatte. So schnell, wie das Wasser heiß geworden war, so schnell nahm es wieder die Temperatur an, die Frey zuvor eingestellt hatte. Schnell schaltete er den Hahn auf kalt und stellte sich mit dem verbrühten Rücken darunter. Es tat gut.

Doch plötzlich horchte er auf. Es war noch jemand hier. Allerdings umhüllte der dichte Dunst diese Gestalt. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er den für ihn noch Unbekannten zu erkennen. Erst als Jareth vor ihm stand, erkannte er ihn.
 

"Du kommst dir unglaublich gerissen vor und doch schaffst du es dir regelmäßig selbst ans Bein zu pinkeln. Warum sollte ich dir helfen, wenn mein Bruder ein Verräter war? Wenn er das in sich trug, dass wir zu vernichten suchen? Wenn er so war wie du es mir mit dem Foto vor Augen geführt hast, dann darf mich der Mörder gar nicht mehr interessieren. Ich muss ihm sogar...dankbar sein. Und dann...hab ich keinen Grund mehr dir in irgendeiner Weise Rückendeckung zu geben." Jareths Stimme war tonlos und mit jedem Wort war er dichter an Frey herangetreten. Schließlich blieb er stehen, hob die Hand mit der Waffe an und legte deren Mündung auf Freys Brust.

"Und es ist dann völlig egal,ob die Fotos irgendwann irgendwo auftauchen. Mag sein, dass mir das zur Schande wird und vielleicht glauben viele dann, dass ich genauso geartet bin. Aber das kann mich auch nicht mehr tiefer hinabreissen. Ich weiß, dass ich gehandelt habe wie es ein Black laut Statuten tun sollte und ob du es nun glaubst oder nicht, ist mir völlig egal. Ich bin zufrieden damit. Mehr gibt es für mich nicht. Nur noch eins und das gedenke ich hier endlich zu beenden. Ich hätte dich wirklich schon damals im Krankenhaus töten sollen..."
 

Frey spürte den kalten Lauf einer Waffe auf seiner Brust. //Er war es also. Hätte ich mirr ja denken können.//

Unbeirrt blickte er in Jareths Gesicht.

Schließlich sagte er: "Ganz einfach. Er ist dein Bruder. Egal was er getan hat, oder was für Neigungen er hatte. Er ist und bleibt dein Bruder. Familienbanden kappt man nicht so einfach. Das macht mich so sicher, dass du sein Ansehen bewahren wirst. Außerdem gibt es noch mehr Beweise, als nur lächerliche Fotos. Ich kenne den letzten Freund deines Bruders. Wenn du den Fotos nicht glaubst, dann kannst du ihn ja fragen. Obwohl...ich glaube, dass es besser wäre, wenn du ihn nicht kennenlernst...Allerdings...du würdest niemals den Mann töten, den dein Bruder über alles geliebt hat. Nein, dafür bist du nicht skrupellos genug. Du bist hinterhältig, ja, aber skrupellos...das sieht anders aus. Wenn du das wärst, dann hättest du mich schon längst erschossen, ohne mir erst eine Predigt zu halten. Du willst dir doch nur selbst ein reines Gewissen einreden."
 

Der Freund seines Bruders. Dieser Gedanke ließ Jareth erschaudern. Das passte einfach nicht zu dem Bild, welches er von seinem geliebten Bruder gehabt hatte und immer noch aufrecht erhalten wollte. Sein Bruder und schwul? Der Mann, der ohne zu zögern jeden als schwul Deklarierten exekutiert hatte? Der Mann, der ihm gegenüber nie etwas Positives über gleichgeschlechtliche Liebe geäußert hatte? Aber war er je über sie hergezogen? Jareth versuchte sich zu erinnern, doch ihm vielen eigentlich nur andere Gesichter ein, hörte nur andere Stimmen, die abschätzig darüber geredet hatten und es immer noch taten. Und dennoch, er wollte es nicht wahrhaben, wollte diesem verbesserungswürdigen White nicht glauben.

Nein, es wäre wirklich besser, wenn Jareth dem angeblichen Geliebten seines Bruders nie begegnen würde. Gerade jetzt war sich Jareth ganz und gar nicht sicher wie er reagieren würde.
 

Jetzt drückte Frey sich dem Lauf der Waffe entgegen. Immer näher kam er Jareth und drückte ihn wieder mit dem Rücken an die Wand, der bald die kalten Kacheln in seinem Rücken durch den durchweichten Stoff seines Hemds hindurchspürte. Mit beiden Händen stützte er sich neben Jareths Kopf ab und sah ihn durchdringend an.

"Schieß doch, wenn du dich traust. Schieß und du bist mich endlich los. Es ist keiner hier. Es gibt keine Zeugen und auch keine Kameraaufnahmen. Und mein Blut würde mit dem Wasser in den Abfluss gelangen. Niemand würde mitbekommen, dass du mich getötet hast. Wieso solltest du auch? Schließlich hast du mich mitgebracht..."

Ein süffisantes Lächeln lag auf seinen Lippen, als er leise sagte: "Oder muss ich dich noch mehr provozieren, bis dein Geduldsfaden reißt...?"
 

"Glaubst du etwas es würde hier irgendwen interessieren,wenn ich dich umlege? Ich müsste nur den Dreck wegmachen, mehr Konsequenzen hätte das nicht. Schließlich bist du noch lange keiner von uns.", brachte Jareth zähneknirschend hervor. Er wollte dem anderen endlich den arroganten Mund stopfen. Aber warum zögerte er dann? Einfach schießen und er wäre diesen Entzündungsherd an seinen Nerven endlich los. Frey schien es ja auch nicht anders haben zu wollen, schließlich provozierte er ihn mit jeder Minute nur noch mehr.
 

Plötzlich beugte Frey sich leicht vor und legte dem anderen seine Lippen auf. Nur kurz, denn er nahm sie schnell wieder von denen des anderen. Bösartig grinste er Jareth an. "Ich habe keine Probleme damit, dass dein Bruder schwul war, denn ich bin es selber...", sagte er und lachte kalt auf.
 

Jareth riss fassungslos die Augen auf, als er plötzlich die Lippen des anderen auf seinen spürte. Was sollte das?

//Was...???//

Jareth war wie erstarrt. Er konnte es nicht fassen! Und dann dieser Satz, dieser dämliche Satz. Und dieses Lachen!

Jareth brodelte wieder vor Zorn. Die Waffe war ihm kurz etwas herabgesackt, doch nun drückte er den anderen von sich, hob den Arm mit der Waffe und schoss.
 

Der Knall hallte ohrenbetäubend um sie herum und Jareth hatte das Gefühl in Zeitlupe zu erleben wie die Kugel durch Freys Schulter drang und sich diese und dessen Brust kurz darauf blutig färbten. Sein Atem ging hart und er spürte, dass er leicht zitterte. Dabei fühlte er sich benommen. Frey hatte es einfach übertrieben und immer noch zielte die Waffe auf diesen. Auch wenn sich Jareth selbst nicht sicher war, was er nun zu tun gedachte.
 

Unterdrückt schrie Frey vor Schmerzen auf und hielt sich die schmerzende und stark blutende Schulter. Allerdings bildete sich wieder ein Grinsen auf seinen Lippen. Er hatte ihn nicht getötet, also musst er wirklich stark zögern.

"Was? Nur in die Schulter? Nicht ins Herz, oder gar in den Kopf? Schwach, wirklich schwach. Ich hätte mehr von dir erwartet. Vor dir steht ein homosexueller Mann vollkommen nackt und hat dich sogar geküsst. Und was tust du? Du schießt mir nur in die Schulter. Wirklich erbärmlich. Ich wette mit dir, das hätte Apophis besser gemacht.", sagte er.
 

Ein kaltes Lachen war zu hören. Dann näherte Frey sich dem anderen wieder. Der Lauf der Waffe zielte nun direkt auf sein Herz, doch Frey zeigte keine Andeutung, von Furcht und Angst. Er nahm eine nasse Haarsträhne des anderen zwischen seine Finger und blickte den anderen dabei an.

"Du fragst dich jetzt bestimmt, ob ich todessehnsüchtig bin. Wer weiß? Vielleicht bin ich das, vielleicht bin ich ein Irrer, der nur Bullshit labert. Aber vielleicht sage ich auch die Wahrheit. Und was dann? Was machst du dann? Angenommen du tötest mich jetzt und findest in einer Woche oder auch erst später heraus, dass alles, was ich gesagt habe, wahr war. Was machst du dann? Du wirst eingehen. Du kannst es ja jetzt kaum ertragen, dass dein ach so toller Bruder schwul war."
 

Frey war irre!

Völlig verrückt!

Wahnsinnig!

Anders konnte Jareth dessen Verhalten nicht erklären. Und jedes Wort, jedes Zucken von Freys Mundwinkeln war eine erneute Herausforderung, eine neue Provokation. Frey bohrte unerbittlich in offenen Wunden, traf immer und immer wieder einen freiliegenden Nerv.

Und dann dieses Lachen...

"Hör auf! Hör auf damit, du Flachwixxer!", zischte Jareth. Der andere konnte einfach nur eine unerklärliche Todessehnsucht in sich tragen. Anders war dessen Gebaren nicht zu deuten. Schließlich drängte dieser sich nun auch wieder der Waffe entgegen. Nur ein Zucken von Jareth Zeigefinger und Frey könnte nie wieder derart daherreden.
 

"Du laberst wirklich nur Scheiße. Wenn mein Bruder schwul gewesen ist, dann ist es scheißegal, ob ich es durch dich schwarz auf weiß habe oder sonst wie erfahre! Keine von beiden Überlegungen macht es mir leichter. Oder willst du mir weiß machen, dass dein Geschwätz die angenehmere Alternative ist? Du bist der größte Spinner, der mir je begegnet ist! Ich weiß selbst nur zu gut, dass es jedem egal ist, was mit mir ist, dass der einzige Rückhalt den ich je hatte, tot ist. Und du reib mir das gefälligst nicht in dieser arroganter Art immer wieder unter die Nase!"
 

"Ich denke schon. Ich kann nicht wirklich glauben, dass dir die bösen Blicke, das verächtliche Getuschel und die nackten Bloßstellungen der anderen lieber sein können. Wenn dich mein Geschwätz nicht wirklich kümmert, dann ziehst du dies doch sicherlich vor. Wenn nicht, dann bring mich doch zum schweigen, oder kannst du das etwa nicht?", meinte er nur und kam wieder etwas näher zu anderen. Dann sprach Frey: "Denkst du etwa ich wüsste nicht, wie es ist zu trauern, denkst du ich wüsste nicht, wie verletzbar man durch geliebte Personen wird? Ich weiß nur zu gut, wie es sich anfühlt und genau deswegen, eben weil ich weiß, wie schmerzhaft es ist, kann ich dich damit manipulieren, wie ich will. Man muss nur wissen, wie man es geschickt anstellt." Er legte dem anderen einfach die Wahrheit vor die Füße. Angriff war eben doch die beste Verteidigung. Als er allerdings leicht seinen Schmerz offenbarte, der in seiner Brust verschlossen war, wurden seine Gesichtszüge für einen kurzen Moment traurig und abwesend. Doch er fasste sich schnell wieder und provozierte den anderen weiter.

Er kam Jareth noch näher. Nun trennten ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter.

"Na? Zweifelst du schon an dir? hast du Angst, dass du auch wie dein Bruder sein könntest, dass du schwul sein könntest?", fragte er hauchend. Er ließ es wieder darauf ankommen und legte dem anderen wieder seine Lippen auf. Diesmal sogar etwas länger, als bei dem Mal zuvor.
 

Warum musste Frey ihm nur wieder so dicht auf die Pelle rücken? Lernte der denn nie?

//Lebensmüde...eindeutig.//, dachte Jareth sich und entgegnete ungehalten:"NEIN! Ich bin nicht...", doch der Rest ging erneut in einem Kuss unter.

Jareth spürte wie die Hand, die die Waffe hielt, erneut zu zittern begann. Warum? Warum tat Frey das? Und warum drückte er nicht einfach ab? Stattdessen drückte Jareth den anderen energisch von sich, sah diesen mit einer Mischung aus Zorn und Entsetzen an. So viel ging ihm durch den Kopf, aber kein Wort drang über seine Lippen. Er schob sich an Frey vorbei und ließ eiligst die Gemeinschaftsduschen hinter sich. Nur weg. Weg von dem Irren. Weg von dessen Lachen, dessen Worten und dessen Annäherungen. Ganz gleich, ob der andere nun triumphierte, weil er Jareth in die Flucht geschlagen hatte.

Jareth eilte zunächst zurück zu seinem Zimmer. Doch die Tatsache, dass er es mit Frey teilen musste, ließ ihn kurz inne halten und dann weitereilen. Und irgendwann, nachdem er einige verdutzte Blicke auf sich gezogen hatte, lag das Hauptquartier hinter ihm, hallten seine Schritte durch den Tunnel und führten ihn hinaus unter einen regengetränkten Himmel.
 

Mit einem siegesgewissen Lächeln, welches sich jedoch schnell trübte blickte Frey dem anderen nach. Er war wohl etwas zu weit gegangen, doch ändern konnte er es nicht mehr.

Er schlang sich sein Handtuch um die Hüfte und ging zurück in das Zimmer, welches er zur Zeit bewohnte. Wie vermutet war Jareth nicht hier. Also konnte er sich in Ruhe seine Wunde verarzten. So gut er eben konnte, legte er sich einen straffen Verband um. Dann zog er sich etwas über. Sein Blick lag auf der Tür, die verschlossen war. Jetzt erbot sich ihm die Möglichkeit sich in dem Raum näher umzusehen. Das Schloss zu knacken war für ihn eine Leichtigkeit, die kaum eine Minute dauerte.

Schon stand er in dem Raum und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dieser Raum musste wohl das ehemalige Zimmer von Jareth Bruder Apophis sein, denn überall waren persönliche Gegenstände zu finden. Jareth hatte dieses Zimmer wohl zu einer Art Gedenkschrein umgewandelt. Ehrfürchtig schritt er durch das Zimmer. Allerdings fasste er nichts an, denn etwas Respekt hatte er immerhin noch.
 

Geraume Zeit verstrich und Jareth stand einfach da, mitten im dichtesten Regen. Hatte es kurz zuvor noch trockene Stellen an seinen Klamotten und an seinem Körper gegeben, so war er nun binnen Sekunden völlig durchnässt. Doch es kümmerte ihn kaum. Es hatte sogar etwas beruhigendes. Hier im Regen konnte er seinen Gefühlen freien Lauf lassen und so vermischten sich heiße Tränen mit den kühlen Regentropfen, wischte das Gewitter jede Spur prompt davon.

Irgendwann versiegten seinen Tränen, waren es nur noch Regentropfen, die seine Wangen benetzten. Das hatte er gebraucht. Er hatte es gebraucht seinen aufgestauten Gefühlen Luft zu machen.
 

Freys Blicke glitten über die Schränke, Photos, Bilder, Kleidung und andere etliche Utensilien, die hier vorzufinden waren. Er konnte es spüren. Die Bedrückende Atmosphäre, die in diesem Zimmer vorherrschte. Beinahe andächtig schritt er durch den Raum und betrachtete einige der Anstecknadeln, der Medaillen und Auszeichnungen, die Apophis einst erhalten haben musste.

Kurz schloss er seine Augen und ließ die Atmophäre auf sich einwirken. Er konnte verstehen, wie Jareth sich fühlte. Es war etwas Grausames jemanden zu verlieren, den man verehrt, bewundert und auch geliebt hatte. Er kannte dies nur zu gut. War doch sein eigener Vater sein Stolz, sein Vorbild gewesen und nun schmorte dieser in einem der Kerker dieser Blacks. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wenn er doch nur ein Indiz hätte, ob er noch lebte...

Er musste die Prüfung am nächsten Tag bestehen, koste es, was es wolle. Für seinen Vater, für ihn und dessen Freiheit.
 

Allmählich begann Jareth auch die Kälte zu spüren, die die völlig durchnässten Kleidungsstücke erzeugten. Langsam wandte Jareth sich um, starrte durch den nun etwas lichteren Regenschleier zum dunklen Schlund des Abstieges zum Tunnel zurück. Wohin sonst? Jareth konnte nirgendwohin. Und sich einfach einer Lungenentzündung ergeben würde er nicht. So erschöpft und fertig war er dann doch noch nicht. Und so ging Jareth zurück, wich jedem Blick aus, überhörte jeden blöden Kommentar zu seiner Erscheinung. Irgendwann hatte er sein Zimmer wieder erreicht, betrat dieses, ging zum Schrank und holte ein Handtuch hervor, mit welchem er versuchte das völlig durchtränkte Haar etwas zu trocknen. Dabei sah er sich im Zimmer um. Kein Frey zu sehen.

Doch dann fiel Jareth auf, dass die Tür zum Nebenzimmer offen stand. Der Drecksack hatte es tatsächlich gewagt?! Jareth eilte zum Zimmer und blieb erzürnt im Türrarhmen stehen."RAUS HIER!", schmetterte er dem anderen entgegen, betrat den Raum dann, packte den anderen am Arm und bugsierte ihn hinaus. Sofort schloss er die Tür zum Nebenzimmer, lehnte sich dagegen und sah Frey wütend an.
 

"Kennst du gar keinen Respekt vor meinem Leben und meinen Erinnerungen? Musst du es immer weiter auf die Spitze treiben? Denkst du nicht, dass es für heute reicht? Setz nie wieder einen Fuß in dieses Zimmer!" Frey hatte die Erinnerungen an Apophis in Jareths Augen schon genug besudelt. Hatte das Bild, welches Jareth von seinem Bruder gehabt hatte, entweiht. Hatte ihn zu dem gemacht, was Jareth und die anderen Blacks, inklusive Apophis zu Lebzeiten gejagt und vernichtet hatten, was laut ihren Statuten falsch, abartig war. Und nun auch das noch. In Jareths Blick mischte sich der Schmerz, der an seinem Herz kratzte, sich in diesem verkrallt hatte.

"Musst du immer noch einen drauf setzen? Es reicht! Es reicht mir..." Jareth schluckte. Das Regenwasser rann an ihm herab, hatte schon gute Teile des Bodens bedeckt und bildete unter Jareth eine kleine Pfütze. "Betritt nie wieder dieses Zimmer und ich werde die Prüfung morgen für dich bestehen..."
 

Vor Jareths Füßen lag das Handtuch, welches ihm aus der Hand gefallen war, als er Frey in dem Zimmer entdeckt hatte. Leicht bückte Frey sich und hob dieses auf. Dann schritt er wortlos auf den anderen zu, der ihn durchweg anfunkelte. Frey hatte aus dessen leichter Hysterie den Schmerz herausgehört und wusste, dass er zu weit gegangen war.

Ohne etwas zu sagen, ohne irgendeinen Ausdruck auf dem Gesicht zu haben, warf er Jareth das Handtuch über den Kopf und rubbelte dessen Haare trocken.

"Lass das!" brachte dieser dumpf unter dem Handtuch hervor und versuchte dem anderen das Tuch abzunehmen. Er verstand Freys Handeln absolut nicht.
 

Auf einmal geschah etwas, was Frey sich selbst nicht hatte denken können. Hätte man ihm gesagt, dass er dies tun würde, so hätte er denjenigen ausgelacht und ihn für mischugge gehalten. Doch nun, nun zog er den anderen sachte in seine Arme und sprach leise: "Ich bin zu weit gegangen. Ich kann verstehen, dass du mich dafür hasst, dass ich den Raum deines Bruders betreten habe. Ob du es glaubst oder nicht, ich kann deinen Schmerz, deine Wut und auch deine Trauer nachvollziehen. ich weiß wie grausam es ist, wenn man seinem Vorbild, seinem Idol und gleichzeitig auch seines Familienmitglieds beraubt wird. Das ich den Raum betreten habe ist nicht zu entschuldigen, doch glaub mir, ich werde ihn nicht mehr entweihen und wenn es wenigstens ein Quäntchen hilft, dann sollst du wissen, dass ich nichts berührt habe außer den Boden unter meinen Füßen."
 

Jareth war so perplex,dass er gar nichts tat,wie erstarrt in Freys Armen lag und dessen Worte vernahm. So etwas hatte schon eine Ewigkeit niemand getan. Und dann ausgerechnet dieser Typ? Ausgerechnet der, der all das aufwühlte, was Jareth in sich hineingefressen hatte? Frey war ihm ein Rätsel und er selbst war es sich inzwischen auch. So viel war seit seiner ersten Begegnung mit Frey ganz anders gelaufen, als von Jareth erdacht. So viel Wut und Schmerz hatte an ihm gezerrt, wie seit der Nachricht vom Tod seines Bruders nicht mehr. So oft hatte er ganz anders anders gehandelt, als es ihm der klare Menschenverstand geraten hätte. Und nun? Nun ließ er sich von einem bekennenden Homo umarmen. Und das seltsame war: es tat irgendwie gut.
 

Als Frey die Umarmung löste und sich wieder von Jareth abwandte und auf sein Bett zuging,blickte Jareth auf und starrte den anderen völlig durch den Wind an. Eigentlich hätte er stocksauer sein müssen, aber wie bei und nach dem zweiten Kuss war er vor allem verunsichert. Und immer noch spielte das Misstrauen gegenüber dem White eine große Rolle in seiner Gefühlswelt, so dass er sich kurz fragte, ob das auch wieder nur ein Trick, ein Spiel seitens des anderen war, um ihn, Jareth, noch mehr zu verwirren. Nun, geschafft hatte er es, ob nun hinterhältig geplant oder nicht.
 

Frey setzte sich nun auf sein Bett, ohne den anderen anzusehen. Tonlos sagte er: "Der Deal steht. Du hilfst mir die Prüfung zu bestehen und ich lasse dich in Ruhe. Und jetzt geh dich heiß duschen und zieh dir trockene Sachen an. Krank nützt du mir herzlich wenig."
 

Ohne ein Wort zu verlieren, setzte sich Jareth in Bewegung, ging zum Schrank, schnappte sich frische Klamotten und ein Badetuch und verließ das Zimmer. In seinem Kopf kreisten die Gedanken in wildem Chaos und er stand völlig neben sich, nahm nichts sonst um ihn herum wahr, fand die Gemeinschaftsdusche eher aus Routine, denn Aufmerksamkeit. Das warme Wasser der Dusche besserte diesen Zustand etwas, doch nicht so wie es sich Jareth gewünscht hätte. Nach wenigen Minuten sah er sich um, versuchte ausmachen, wo er gestanden hatte, als er Frey angeschossen hatte, versuchte Spuren des Blutes zu entdecken. Doch mit bloßen Augen war nichts davon zu erkennen. Jareth seufzte aus tiefstem Herzen und fuhr sich übers Gesicht. Er fühlte sich erschöpft und in seinem Magen rumorten die aufgewühlten und so schwer zu trennenden und klar zu identifizierenden Gefühle. Was war nur los? Hatte ihn das vergangene Jahr derart fertig gemacht?

Jareth verbrachte eine geraume Weile unter dem wärmenden Wasserstrahl, so als hätte er für heute nicht schon genug davon, stellte es aber doch irgendwann aus, trocknete sich ab, zog sich die trockenen Sachen an und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Zimmer.
 

Es hatte Frey ein wenig gewundert, dass Jareth ihn nicht von sich gestoßen hatte. Doch vermutlich war dieser einfach zu verwirrt und durch den Wind gewesen, als dass er überhaupt mitbekommen hatte, was geschehen war.

Nachdem Jareth zu den Gemeinschaftsduschen gegangen war, zog Frey sich sein Hemd aus und löste den blutdurchtränkten Verband. Anscheinend wollte sich die Wunde einfach nicht schließen. Er hoffte, dass dies über Nacht geschehen würde, denn morgen musste er fit sein. Schnell verband er sich die Schulter erneut und ließ die blutigen Verbände verschwinden.

Dann legte er sich müde und erschöpft auf sein Bett, wobei er nur auf seiner linken Schulter und somit mit dem Rücken zu Tür liegen konnte. Alsbald war er auch eingeschlafen und bemerkte nicht mehr, wie Jareth das Zimmer betrat und sich ebenfalls hinlegte. Es wurde kein Wort mehr gesprochen und betretenes Schweigen erfüllte den Raum.

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lange hats gedauert, doch nun ist es endlich da: das nächste kappi^^

ist schon seltsam, wie sich das zwischen den beiden entwickelt xD ihr dürft gespannt sein, was noch alles passieren wird.

bis bald und viel Spaß mit dem Kappi wünscht

eure sweetmilka^^

Second Test

Die ganze Nacht über wälzte sich Frey auf seiner Matratze. Seine Schulter brannte höllisch und er hielt es vor Schmerzen kaum aus. Nur gut, dass Jareth einen tiefen Schlaf hatte. So merkte dieser auch nicht, wie Frey sich früh morgens aus dem Zimmer schlich, um sich waschen zu gehen. Der Waschsaal war noch leer und so konnte er sich seine Schulter betrachten, welche sich zu seinem Schreck bläulich-violett verfärbt hatte und grünlich eiterte. //Scheiße...//, schoss es ihm durch den Kopf.

Mit brühend heißem Wasser wusch er die Wunde aus und verband sie wieder. Zwar pulsierte seine Schulter unter dem Verband, welchen er durch sein Hemd verborgen hielt, doch er ließ sich nichts anmerken. Frisch gewaschen, betrat er wieder das Zimmer, welches er mit Jareth bewohnte und wartete auf seinem Bett sitzend, bis dieser erwachte.
 

Jareth bekam tatsächlich nichts mit. Wenn es etwas gab, dass sich wohl nie ändern würde, dann war es seine Fähigkeit schnell einzuschlafen und das tief und fest. Es war etwas um das ihn Apophis beneidet, aber weswegen er ihn auch geneckt hatte. 'Du wirst irgendwann im Schlaf erschlagen oder erschossen und bekommst es dann nichtmal mit' hatte sich Jareth hin und wieder anhören dürfen. Doch Apophis hatte vieles gedurft, was Jareth bei jedem anderen leicht zur Weißglut trieb.
 

Jareth seufzte tief, wälzte sich herum und erwachte um nahezu dieselbe Zeit wie jeden Morgen. Der innere Wecker eben.

An diesem Morgen jedoch durfte er feststellen, dass Frey schon wach und angezogen war und wohl nur noch darauf wartete, dass Jareth es ihm gleich tat. Er setzte sich auf und rutschte ohne ein Wort aus dem Bett. Wasser hatte er am gestrigen Tag mehr als genug gehabt und so warf er sich nur in seine Klamotten. Dann wandte er sich kurz zu Frey um und murrte: "Lass uns gehen und den Mist hinter uns bringen."
 

Über Freys Schulter machte er sich keinerlei Gedanken, hatte die Zwischenfälle des vorangegangenen Tages teilweise vorerst verdrängt. Nicht, dass er sich dessen nicht mehr bewusst war, aber er wollte sich damit an diesem Morgen nicht beschäftigen. Das würde ihn nur wieder ins Gefühlschaos stürzen und manches, was am gestrigen Abend geschehen war, durfte ihn einfach nicht weiter beschäftigen.
 

Jareth führte Frey dieses Mal direkt hinaus aus dem Hauptquartier, wobei sie in den stillgelegten Tunnelvon zwei weiteren Blacks empfangen und ab da begleitet wurden. Frey musterte die Typen skeptisch und unverhohlen. Der eine war grobschlächtig und machte einen dämlichen, jedoch äußerst brutalen Windruck. Der andere hingegen wirkte windschnittiger und verwegener und außerdem stark unterkühlt. Und doch verriet ihm ein leicht irres Funkel in dessen Augen, dass er nicht zu unterschätzen war.
 

In der Nähe des Tunneleingangs erwartete sie ein umgerüstetes Militärfahrzeug, in welches sie einstiegen und es ab da den zwei anderen Blacks überlassen mussten, wohin sie diese Fahrt führen würde.

Die ganze Fahrt über herrschte Schweigen, womit Frey auch sehr zufrieden war. So konnte er besser in sich gehen und die Schmerzen in seiner Schulter einkesseln, damit er einen freien Kopf bekam. Eine Stunde später, am nördlichsten Ende der Stadt, endete die Fahrt abrupt.

Der Wagen kam zum Stehen und alle stiegen aus. Noch immer ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Dieser Teil der Stadt war nur mehr eine mit Ruinen gepflasterte Einöde. Kaum jemand wagte sich hierher, nur dem Tode Geweihte, Aussätzige der Gesellschaft oder Schwachköpfe. Hin und wieder sah man Blacks hier auftauchen. Blacks mit neuen Rekruten im Schlepptau. Häufig kam es vor, dass sie mit weniger Leuten diesen Ort wieder hinter sich ließen, bis zum nächsten Mal.

Frey erkannte diesen Ort.

Sie befanden sich im Death Valley, einem der gefürchtetsten Ecken der Stadt. Hier, so hieß es, überlebten nur die Stärksten. Innerlich musste er lachen. Hätte er es sich doch denken können, dass seine alles entscheidende Aufgabe hier gestellt werden würde.
 

Jareth ließ den Blick schweifen, lugte dann zu Frey. Er hatte ihm zugesichert, dass er ihm helfen würde und das würde er tun, auch wenn ihm nicht wohl bei der Sache war. Doch er hatte es im Übereifer und in seiner blinden Verlustangst versprochen. Und ein solches hielt er.

Auf einen Wink hin wollte sich einer ihrer Begleiter in Bewegung setzen, doch Jareth kam diesem zuvor, trat an Frey heran, trat vor diesen, deutete dann auf die Ruinen in seinem Rücken und meinte, wobei er Frey fest in die Augen sah: "Du wirst dich zu den Ruinen begeben. Dort befinden sich viele Katakomben und ehemalige Bahnschächte genau wie jener, der unter anderem zum Hauptquartier führt. Die meisten glauben, dass es dort nur die eh dem Tode Geweihten hinzieht Doch es sind auch jene, die sich den Regeln widersetzen. So auch eine Sekte von selbsternannten 'Erleuchteten'. Wir haben sie schon öfters ausgehoben. Leider sind sie wie Kakerlaken. Ein paar haben bis jetzt immer überlebt. Du wirst dich darum kümmern, jedoch hast du nicht alle Zeit der Welt die Sektenmitglieder zu finden und zu eliminieren. Du wirst selbst gejagt. Dein Vorsprung beträgt lediglich 10 Minuten. Keine Sekunde länger."
 

Jareth trat noch etwas dichter an Frey heran und flüsterte:"Egal wie die beiden Ochsen hinter dir auf dich gewirkt haben, unterschätze sie nicht. Sie wurden nicht umsonst ausgesucht. Der von dir aus linke Kerl jedoch ist leicht reizbar und der von dir aus Rechte ist ein Sadist. Er wird dich nicht auf die Entfernung auf einen Streich töten wollen. Versuche das auszunutzen. Ich folge in einem Abstand von 15 Minuten. Aber vielleicht brauchst du meine Unterstützung ja nicht mehr."

Finster funkelte Frey ihn an und meinte ebenso leise: "Du mischt dich nur ein, wenns gar nicht mehr geht. Ich schaffe das schon." Ein sarkastisch geprägtes Lächeln legte sich kurz auf Jareths Züge, dann trat er zur Seite und sprach wieder lauter: "Die Zeit läuft."
 

Frey lief, ohne sich auch noch einmal umzudrehen, los zu den nächsten Katakomben. Er hatte also zehn Minuten schussfreie Zeit. Dann würde er von eigentlich dreien, da Jareth allerdings zu ihm halten musste, nur von zweien zusätzlich gejagt und musste nebenbei noch eine ganze Sekte auslöschen. Nun ja, gerade einfach war es ja nicht, doch er war sich sicher, dass er es schaffen würde.

Die zehn Minuten verstrichen wie im Fluge und nun musste er auf der Hut sein. Er nahm seinen schwarzen Bogen mit den ebenso schwarzen Pfeilen zur Hand und pirschte sich durch ettliche Bahnschächte und Katakomben. Es vergingen weitere stille zehn Minuten, in denen er nichts hörte, aber auch niemanden fand. Seine Sinne waren aufs äußerste gespannt und so konnte er jedes Geräusch lokalisieren und auch erkennen, um was es sich dabei handelte.

Endlich fand er die Sektenmitglieder. Es waren um die Fünfzehn. Sie hockten um ein Lagerfeuer und murmelten Gebete vor sich hin.
 

Frey zählte seine Pfeile. Etwa dreißig hatte er noch. Natürlich würde er für diese vermummten Gestalten nicht alle verbrauchen. Etwas erhöht legte er sich auf den Bauch und spannte drei Pfeile in den Bogen. Dann zielte er und traf. Drei Männer, oder Frauen, gingen zu Boden und waren sofort tot. Die anderen Mitglieder schreckten auf und eilten zu den Toten. Kurze Zeit später fielen wieder drei um. So ging das noch drei Mal, dann waren alle Mitglieder beseitigt. Frey war zufrieden mit sich selbst und wollte sich gerade erheben, da hörte er, wie ihn eine Kugel nur um wenige Millimeter verfehlte und in die Kahle Wand neben ihm einschlug.
 

Seine Prüfung war wohl noch nicht zu Ende. Schnell brachte er sich aus der Schusszone und barg sich hinter einer Säule.

Er horchte auf. Nach den Schritten zu urteilen, musste es sich um den grobschlächtigen handeln. Also der, der so skrupellos war.

Frey blickte sich um, konnte den Kerl allerdings nicht mehr ausmachen. Deswegen musste er es wagen. Er verließ sein Versteck und rannte zu einer anderen Säule. Mitten im Lauf striff ihn eine Kugel am Oberschenkel, sodass er strauchelte. Unterdrückt schrie er vor Schmerzen auf und flucjhte innerlich. Dieses Aas benutzte also einen Schalldämpfer. Nun, dass brachte ihm nun auch nichts mehr, denn jetzt wusste Frey, wo dieser Kerl war.
 

Er tat so, als würde er getroffen fallen und blieb so hinter der Säule sitzen, dass der Kerl seine Beine sehen konnte. Durch diese angelockt, kam der Trottel auf ihn zu. Blitzschnell drehte Frey sich auf den Bauch, rollte sich über den Boden und schoss dabei einen Pfeil auf den Typen. Ein Surren war zu hören, bis der Pfeil sich tief in den Bauch des anderen bohrte. Getroffen kippte er und fiel. Allerdings war er noch nicht tot. Vor Schmerzen keuchend und unterdrückt fluchend zog er den Pfeil heraus, was sein Verderben war. Die Widerhaken an dem Pfeil rissen ihm dabei die Inneren Organe auf, sodass er innerhalb von Sekunden innerlich verblutete und starb.

Jetzt war es nur noch einer.
 

Er hörte Schritte. Schnell barg er sich hinter einer weiter entfernten Säule und wartete, wer da kommen würde. Es gab zwei Möglichkeiten.
 

Jareth hatte schweigend gewartet. Genau zehn Minuten nach Frey waren diebeiden anderen Blacks verschwunden. Schließlich hatte sich auch Jareth in Bewegung gesetzt.

Sobald er die Katakomben beteten hatte, musste er auch eigentlich nur noch den dezenten, aber doch vorhandenen Geräuschen folgen, die ihm verrieten, wo die anderen zu Werke gingen.

Jareth fragte sich, wie diese Prüfung ausgehen würde. Dass er zugesagt hatte Frey zu helfen, sagte noch lange nichts über den Ausgang dieses 'Spiels' aus. Zwar wusste Jareth inzwischen, dass Frey kein zu unterschätzenden Gegner war, doch fehlerfrei war niemand und perfekt erst recht nicht. Frey war gut,das musste Jareth zugeben, natürlich nur inoffiziell und ganz gewiss nicht ihm selbst gegenüber, aber würde er es auch schaffen?
 

Der zweite 'Jäger' war ganz in der Nähe gewesen, als Frey seinen Kumpel erledigt hatte - oder dieser sich zu guter Letzt selbst erledigt hatte. Kurz nachdem Frey sich zurückgezogen hatte, um sich auf den nächsten Angriff von Nummer zwei vorzubereiten, gelangte dieser zu der Leiche seines Kameraden und hockte sich kurz nieder.

//Bastard.//, ging es ihm durch den Kopf. Gleichzeitig jedoch wunderte es ihn kaum, dass dem anderen seine sadistische und waghalsige Art nun zum Verhängnis geworden war. Aber ihm würde das nicht passieren. Er zog eine Nachtsichtbrille hervor, stülpte sie sich über und huschte schnell weiter, nur um sich kurz darauf in der Nähe des noch immer brennenden Feuers zu ducken. Er war nicht unweit einer der Leichen der Kuttenträger, zog diesen heran und diesem die Kutte aus. Er atmete tief durch und im nächsten Augenblick setzte er auf das Feuer zu und erstickte dies unter der Kutte.

Augenblicklich wurde es stockfinster.
 

Nun sollte der Ex-White mal zeigen was er konnte.

Doch dazu würde er ihm kaum die Gelegenheit geben. Er setzte einen Schuss ins Leere ab und da er sich keines Schalldämpfers bediente, erschallte der Schuss durch die gesamten Katakomben und ließ dadurch keine Möglichkeit der Ortung zu. Dies nutze er, um sich weiter fortzuschleichen. Nutzte dabei die Nachtsichtbrille, welche auch Wärmequellen anzeigte und entdeckte bald die rot-gelblich schimmernden Umrisse einer gebückten Gestalt.

Na also. Jetzt hatte er ihn.
 

Frey hatte sich gerade vergewissern wollen, wer dieser jemand war, damit er nicht zufällig Jareth eliminierte, als es plötzlich dunkel wurde. Das Feuer war gelöscht worden und er sah nichts weiter, als tiefe Finsternis.

//Nicht schlecht Herr Specht.//, dachte sich Frey. Der andere Typ war wohl nicht so dämlich wie der erste. Nun ja, dann musste er sich eben wieder auf seine Sinne verlassen. Er schloss seine Augen, da er diese eh nicht brauchte und hörte einen Schuss, der durch das Gewölbe hallte. Eine Ortung war ihm nicht möglich.

Frey wusste ganz genau, dass es ein Täuschungsmanöver war. Doch er musste sich dem anderen Preis geben, da er keine andere Wahl hatte. Würde er sitzen bleiben, dann würde seine Zeit verstreichen. Würde er sich aber bewegen, dann musste auch der andere sich bewegen. Also hatte Frey sich geduckt, sich so klein wie nur eben möglich gemacht und war hinter der Säule hervorgekrochen.
 

Ein kaltes Grinsen huschte über das Gesicht von Freys übrig gebliebenen Jäger. Er brachte sich in einen günstigen Winkel und legte an. Plötzlich vernahm er ein leises Klacken an seinem rechten Ohr. Verdattert wandte er den Blick langsam um und sah auf.

"Jareth?", flüsterte er ungläubig, "Was soll das?"

Jareth trug eine ebensolche Sichtbrille wie sein Kamerad, hatte sich genötigt gefühlt diese aufzusetzen, nachdem das bisschen Licht, welches von dem Feuer ausgegangen war, erloschen war. Er hatte gewusst, dass der andere sich ebenfalls einer Nachtsichtbrille bedienen würde. Und er hatte ihn gesehen. Hatte die eine Gestalt gesehen,die herumschlich, sich niederhockte und war ihr gefolgt. Nun richtete er den Lauf seiner Waffe auf den Kopf seines Kameraden, mit dem er nicht viel mehr gemein hatte, als dass sie beide zu den Blacks gehörten. "Nichts persönliches.", wisperte Jareth und drückte ab. Augenblicklich fiel der andere rücklings zu Boden. Erneut wurde es still. Jareth ließ die Waffe sinken und sah in die Richtung, in welche der andere Black gerade noch gezielt hatte. Langsam setzte er sich dorthin in Bewegung, wobei er die warmen Umrisse Freys fixierte.
 

Frey hatte sich gerade aufrichten wollen, als ein Schuss gefallen war. Schnell hatte er sich zur Seite gerollt, als er gemerkt hatte, dass der Schuss nicht ihm galt, sondern diesem Typen. Jareth hatte ihn also erledigt.

Er hörte Schritte und richtete sich auf, spürte, wie sich jemand auf ihn zubewegte. Es war Jareth. "Du hast die Prüfung bestanden."

Schweigend trat Frey auf den anderen zu und senkte etwas den Kopf, damit er hören konnte, wo sich dessen Atem befand. Dann sprach er, als er ganz nah vor ihm stand: "Ich hätte es auch alleine geschafft. Trotzdem....Danke..."
 

Einen Moment lang herrschte Stille. Schließlich hob Frey seinen Kopf etwas und fragte: "Was macht dich eigentlich so sicher, dass ich dich nicht auch töten würde, sobald ich hätte, was ich wollte?"

Blitzschnell zog er ein Messer hervor und setzte es Jareth gezielt an die Halsschlagader. Allerdings drückte er nicht zu sondern wisperte nur: "Ich hätte dich verraten können und das wusstest du. Und trotzdem hast du mich nicht ausgeschaltet. Ich weiß, dass du mir misstraust, ich weiß, dass du denkst ich würde dich bald töten, damit ich bekomme, was ich will. Doch...so bin ich nicht." Langsam ließ er das Messer wieder sinken. Dann meinte er: "Ich werde dich nicht töten, dazu habe ich keinen Grund, aber sei dir dessen bewusst, dass ich es jederzeit tun würde, wenn du mir quer kommst, oder mich verrätst."

Jetzt steckte er das Messer endgültig weg.
 

Jareth war keinen Millimeter zurückgewichen, als er plötzlich die Klinge des Messer an seiner Kehle gespürt hatte. Aber ein leises Seufzen konnte er nicht unterdrücken .Das war irgendwie unerwartet und doch nicht überraschend. Trotzdem passte diese Aktion oder das, was Frey von sich gab, nicht zu dem Bild, welches dieser so gerne von seiner eigenen Person anderen vorgaukelte. Dieser scheinheilige Typ..."Ach weißt du, langsam geht mir eh alles am Arsch vorbei, du Möchtegern-Heiliger. Zuerst machst du einen auf 'dein Weg ist der richtige und du handelst aus reiner Vernunft und Nächstenliebe' und im nächsten Moment wirst du zu einem Abziehbild von dem, was du doch eigentlich so verachtest. Oder ist in deiner Gedankenwelt nicht die Ansicht verankert, dass wir Blacks Betrüger und Lügner sind? Dass wir keinen Funken Ehre im Körper haben? Na dann herzlich Willkommen in meiner Welt!" Und damit war das Thema erledigt. Mehr wollte er darauf nicht eingehen.
 

Jedoch wollte Frey sich sehr wohl noch dazu äußern. "Du kennst mich nicht. Du wirst mich nie kennen und das ist vermutlich auch gut so.", murmelte er.

Frey hatte sich in all den Jahren, die er schon bei den Whites war immer zu verstellt. Nie hatte er sein wahres Gesicht gezeigt und immer andere Masken aufgesetzt. Nur wenigen Personen war es gelungen den wahren Frey kennenzulernen. Was ihn ärgerte war, dass Jareth es schon geschafft hatte unter seine Maske zu blicken, auch wenn es diesem nicht bewusst war.
 

Er wusste ganz genau, dass Jareth ihn nicht töten würde. Deswegen wandte er ihm einfach den Rücken zu.

Erst jetzt, wo das Adrenalin nachließ, merkte er seine Schulter wieder. Er spürte, wie sie gefährlich pulsierte und er spürte, wie ihm der kalte Schweiß über die Stirn rann. Gut, dass Jareth ihn so nicht sah.

Leicht wankend, doch kaum merkbar, folgte er seinem Orientierungsinn ins Freie.

Jareth merkte wirklich nichts von Freys Schwäche. Dessen Klappe war ja, wie es schien, in allerbester Verfassung.
 

Draußen empfing sie ein erschreckend heller Tag und Jareth musste kurz die Augen zusammenkneifen, striff sich dabei die Nachtsichtbrille ab und steckte sie weg. Sein Blick lag auf Freys Rücken. Na dieser schien ja auch ganz schön vertrauensselig. Immerhin hätte Jareth ihn nach dieser blöden Drohung im Tunnel ohne weiteres beim Wort nehmen und töten können.

Frey hingegen störte das gleißend helle Sonnenlicht eher weniger, denn ihm wurde plötzlich total schwindelig. Die Bilder in seinem Kopf begannen sich zu drehen und alles verschwamm. Trotzdem biss er die Zähne zusammen und ging weiter.
 

Auf einmal hörte er etwas. Es war nicht Jareth, dieser war dicht hinter ihm. Frey blieb stehen und horcht auf. Da hörte er, wie sich ein Schuss löste. Anscheinend war ihnen im Geheimen ein Dritter gefolgt, der wohl die Aufgabe hatte alle zu eliminieren, die am Leben gelassen worden waren. Da Jareth einen Verrat begangen hatte, galt der erste Schuss ihm.

Frey wirbelte herum stieß ihn zu Boden und ließ während des Falls einen Pfeil auf den Schützen zuschnellen. Er traf diesem direkt in die Brust, sodass dieser leblos zusammenbrach. Hart kam Frey auf seiner verletzten Schulter auf und sah nur noch Sternchen. Trotzdem rappelte er sich wieder auf und robbte zu Jareth, der sich den Kopf gestoßen hatte und benommen dalag. Mit seinen letzten Kräften hievte er den anderen in den Wagen, vor dem er schließlich selbst zusammenbrach.
 

Im selben Augenblick kam Jareth wieder zu sich."Was sollte das?", murrte er leise, fasste sich an den Kopf, setzte sich auf und sah sich um. Da erblickte er Frey, der neben ihm zusammengebrochen war und noch halb außerhalb des Wagens lag. Was war nur geschehen? Jareth seufzte, zog Frey ganz in den Wagen und schloss die Türen. Als er zurückblickte, sah er die Leiche ihres Angreifers. Ein Black? //Ein...Black.//

"Verdammte Scheiße!", fluchte Jareth zwischen zusammengebissenen Zähnen und sah sich wieder zu Frey um."Und das nur wegen dir. Du schaffst es noch, dass ich den letzten Halt verliere, den ich hab. Aber das ist dir ja scheißegal!"

Plötzlich stutzte Jareth, griff an Freys Mantel und zog ihn etwas über dessen Schultern herab. Er berührte die Schulter, durch die er den Schuss gesetzt hatte und spürte Hitze. Sie war kochend heiß.
 

//Oh Mann...//

Jareth überlegte kurz. Zurück ins Quartier? Aber man hatte jemanden auf sie angesetzt. Nun, auf jeden der versagte.

Jareth seufzte. Er hatte versagt und es nicht anders verdient. Er hatte einen anderen Black getötet. Und das nur wegen eines verlogenen White.

"Verdammt!Wie ich dich hasse!"

Jareth startete den Wagen und fuhr los.

"Nein,ich verabscheue vor allem mich selbst.", murmelte er leise, während er den Wagen zum Quartier zurücklenkte. Alle waren tot, die um Jareths Verrat wussten, und er wusste nicht wohin sonst. Ihm würde schon etwas einfallen, warum nur sie zwei zurückkamen .Von den toten Blacks würde eh bald nichts mehr vorzufinden sein. Es gab auch im verfluchten Norden genügend Ratten, die etwas mit denen und deren Habseligkeiten anzufangen wussten.
 

Jareth fuhr also zurück und brachte Frey in den Krankenflügel des Quartiers. Dort wurde Frey sofort verarztet. Sein angefaultes Fleisch, welches über und über mit Eiter bedeckt war und schrecklich nässte, wurde verödet, damit die Keime abgetötet wurden und sein Fleisch heilen konnte. Dann entfernte man das tote Gewebe und nähte die Wunde zu. Anschließend bekam er noch ein starkes Antibiotika, welches ihn lange schlafen ließ.

Währenddessen kümmerte sich Jareth um seinen Bericht, der zumindest einigermaßen glaubhaft zu wirken schien, denn bald schon konnte er sich wieder in den Krankenflügel begeben, in welchem Frey inzwischen verarztet, versorgt und in einem kleinen Zimmer untergebracht worden war. Jareth setzte sich auf einen Stuhl gegenüber dem Fußende des Bettes und verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Blick lag durchweg in Richtung von Freys Gesicht.
 

Erst nach einigen Stunden wachte Frey auf. Das erste, was er sah, war Jareth Gesicht.

Am liebsten wäre er wieder entschlafen, doch dazu war es nun zu spät. Schweigend blickte er den anderen an, bis er plötzlich heiser fragte: "Was hast du mir zu sagen?"

Er wusste, dass Jareth ihn nun noch weniger leiden konnte, als vorher. Damit musste er sich abfinden und wenn er sich recht überlegte, war es wohl besser so. Schließlich konnte er sich doch nicht auf einen Black einlassen. Weder freundschaftlich, noch irgendwie anders. Zumal das eh nicht gehen würde, da der andere ihn hasste.
 

Jareth hatte seinen Blick über die Stunden hinweg kaum von Frey abgewandt, hatte über die vergangenen Tage sinniert, über Frey und vor allem sich selbst. Das Ergebnis war weder besonders ergiebig noch berauschend. Frey war ihm ein Rätsel, doch inzwischen war er es sich selbst am meisten. Warum ließ er das alles über sich ergehen? Warum beendete er es nicht einfach? Und dann das Bild von seinem Bruder...

Jareth schüttelte leicht den Kopf und sah dann wieder ruhig zu Freys Gesicht hin, in das kurz darauf Leben kam. Ihre Blicke begegneten sich und irgendwie schien diesen Blick etwas frostiges und verwirrendes zu begleiten. Aber dieses 'Gefühl' zog schnell vorbei, wurde endgültig durch Freys Worte hinfortgewischt.
 

"Woran glaubst du erkennen zu können, dass ich dir irgendwas zu sagen hab? Dass ich hier bin, um dir irgendwas an den Kopf zu schmeißen? Schon vergessen, dass ich hier inzwischen die Aufgabe als dein Babysitter inne hab? Aber, wenn du unbedingt was hören willst: dein Arm ist noch dran. Schwein gehabt... Soll lecker ausgesehen haben." Wieder schwang deutlicher Sarkasmus bei seiner letzten Bemerkung mit. Bei Frey konnte er sich das nicht verkneifen.

"Meinst du, dass ich darum gebeten habe, dass man mich ausgerechnet dir zuteilt? Alle anderen Blacks wären mir herzlich willkommen gewesen, doch dann bekomme ich dich. Muss wohl so'n berühmter Wink des Schicksals gewesen sein. Ein wirklich beschissener Schicksalswink. Und was meinen Arm anbelangt, so muss ich mich dafür wohl bei dir bedanken, oder wer hat mich unter der Dusche angeschossen? Das warst du, schon vergessen?", gab er patzig zurück. Oh wie er diesem Jareth jetzt am liebsten den Hals umdrehen würde. Ihre Blicke trafen sich und ließen zu, dass die Luft sich elektrisch auflud. Man konnte praktisch die Funken sehen, die aus ihren kalten und verachtenden Blicken entsprangen.
 

Schweigen trat ein. Dann erhob sich Jareth aus seinem Stuhl, trat an das Bett heran und blieb erst in Höhe von Freys Kopf stehen. Er sah kurz auf den anderen herab, dann legte sich ein Schmunzeln auf seine Lippen. "Diese Perspektive und Situation kommen mir bekannt vor... Doch ich glaube nicht, dass es mir jetzt noch etwas bringt, wenn ich das ausnutze. Dafür ist es zu spät... Schlaf einfach wieder. Oder nun doch besorgt, dass ich auf dumme Ideen kommen könnte?" Jareth grinselte. Seine Augen jedoch waren dabei trübe."Wir beide wissen inzwischen, dass ich dir wohl eher ins offene Messer laufe, als umgekehrt..."
 

Dieses Grinsen auf den Lippen hätte Frey ihm am liebsten weg geprügelt. Als er dann allerdings die Worte des anderen hörte, war er es, der zum Schluss grinste. Mit dem linken Arm packte er das Hemd des anderen und zog ihn dicht zu sich hinunter. Ihre Gesichter waren nicht weit voneinander entfernt, als er sagte: "Du hast recht. Du hattest oft genug die Möglichkeit gehabt mich auszulöschen, doch du konntest nicht. So sehr bist du an mich und mein Wissen gebunden." Plötzlich verschwand das Grinsen von Freys Lippen und er sprach leise: "Wir beide hätten uns mehr als einmal töten können, doch wir haben es beide nicht getan. Wir sind voneinander abhängig und das ist es, was uns hassen lässt. Du hasst mich so abgrundtief, wie man nur hassen kann. Und ich verabscheue dich nicht minder, denn ich muss etwas tun, was ich eigentlich nicht will. Du musst mir nicht glauben, denn ich würde es selbst nicht tun. Unser beider Schicksal hängt am Leben des anderen..."

Jetzt ließ er den anderen los, blickte Jareth allerdings weiterhin an.
 

Jareth sah Frey unentwegt in die Augen, schon allein, um das Grinsen besser ignorieren zu können und lauschte widerwillig dessen Worten. Nachdem Frey ihn wieder losgelassen hatte, zupfte er sich erstmal wieder seinen Kragen mürrisch zurecht, behielt aber auch weiterhin den Blick auf Frey gerichtet.

"Du bist echt ein Dummschwätzer. Ich bin zwar nicht ansatzweise in deine Beweggründe eingeweiht, aber letztlich hängt dein Leben nur so lange von meinem ab, wie du noch der 'Rekrut' bist. Sobald du als Black anerkannt bist, bin ich für dich doch nicht mehr ausschlaggebend. Und du hast eben selbst gesagt, dass du dir einen anderen Aufpasser gewünscht hast. Dann kann es mit der Abhängigkeit deinerseits gar nicht so weit her sein. Und was mich angeht... Ich bin einfach nur müde. Ich bin es Leid. Ich glaube schließlich nicht wirklich daran, dass du gedenkst dein Wort zu halten. Wie sollte ich dir auch glauben bei dem Mist den du schon verzapft hast? Nette Taktik übrigens den anderen einfach so lange mit wirrem Zeug, mit Schwachsinn zu zutexten, bis der nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist. Merk ich mir fürs nächste Leben."

Jareth wandte sich von Frey ab und ging zu dem Stuhl zurück, ließ sich darauf sinken, senkte jedoch gleich den Blick, nachdem er die Arme wieder vor der Brust verschränkt hatte. Er wollte es einfach gut sein lassen. "Schlaf einfach... Je schneller du hier raus bist, desto eher neigt sich unser Deal seinem Ende zu..."
 

Frey blickte schweigend zur Decke. Irgendwann sagte er ruhig: "Ich bin von dir Abhängig. Meine Mission kann ich nicht alleine ausführen, dazu brauche ich jemanden, der sich hier gut auskennt. Eigentlich war meine Aufgabe mir das Vertrauen eines Blacks zu erschleichen, ihn wenn nötig von mir abhängig zu machen - in geschlechtlicher Hinsicht, wenn du verstehst - dann sein Vertrauen zu missbrauchen und ihn dann nach Beendigung zu eliminieren. Nun hat es sich anders ergeben. Ich habe dich kennengelernt und nun sind wir beide voneinander abhängig. Ob ich dich später töten werde... dazu kann ich noch nichts sagen, aber mein Wort werde ich halten. Darauf kannst du einen lassen."

Jareth lachte bitter auf. "Für das Ding mit der Abhängigkeit bist du etwa ein Jahr zu spät dran.", murrte er leise in sich hinein. Noch immer war es ihm zuwider anzunehmen, dass sein Bruder ein Homosexueller gewesen sein könnte und doch bohrte er in dieser Wunde, wie um sich selbst immer und immer wieder zu strafen.
 

Frey schwieg eine Weile. Dann blickte er zu Jareth und fragte: "Wenn dir doch meine Gegenwart zuwider ist, warum bleibst du dann hier und genießt nicht die Zeit, in der du mich los bist? Stattdessen sitzt du hier und willst, dass ich schlafe. Muss interessant sein einem Verletzten beim Schlafen zuzusehen. Es sei denn, du findest meine Gegenwart ansprechend, was ich zu bezweifeln wage."
 

"Kannst du es nicht gut sein lassen? Seit wann quatschst du eigentlich gerne? Wo ist dein Gestotter, wenn man's mal braucht?"

Jareth seufzte und sah jetzt erst wieder auf."Ich bin hier, nimm's einfach als gegeben hin. Meinetwegen kannst du dir sonstwas bei denken. Vielleicht ist ja mein Misstrauen auch gegen einen Verletzten "Ex"-White einfach zu groß... Oder vielleicht fahr ich ja doch voll auf deine Gegenwart ab."

Missmutig zuckte er mit den Schultern."Tu uns beiden einfach den Gefallen und tu wenigstens so, als würdest du wieder pennen. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass du ausgerechnet mit mir gerne quatschst." Und damit hoffte Jareth, dass es für heute gut sein würde. Er wollte sich gerade mit so einer Fragerei nicht weiter beschäftigen.
 

Frey merkte nur zu gut, wie sehr es Jareth belastete, dass sein Bruder schwul gewesen war. Deswegen fragte er: "Was findest du eigentlich so schlimm daran, wenn man schwul ist?"

Allerdings ging er davon aus, dass er keine Antwort bekommen würde. Deswegen drehte er sich einfach vom anderen weg. Er legte sich auf seine linke Schulter, sodass sein Rücken dem anderen zugewandt war. Langsam schloss er seine Augen und schlief bald darauf ein.
 

Als Stille eintrat, sah Jareth auf. Sein Blick ruhte auf dem Rücken des anderen. Er war nachdenklich. Was er gegen Schwule hatte? Es war wider der Natur! Es war gegen das herrschende Gesetz, dem er sich verschrieben hatte, seit Apophis...

Apophis.

Er hatte es wohl ausgelebt, das Widernatürliche. Und Jareth hatte ihn geliebt, ihn verehrt, tat es immer noch.

Ja. Damit hatte Frey Recht gehabt. Vollkommen gleichgültig, was er nun über seinen Bruder wusste und wie sehr ihn das schockierte, er liebte ihn immer noch. Und er trauerte immer noch. Er und dessen Tod waren ihm keinesfalls plötzlich egal. Akzeptierte er dadurch nicht plötzlich auch Homos? Müsste er das nun? Was war mit Frey? Der war ein bekennender Schwuler. Doch bei reiflicher Überlegung verabscheute Jareth ihn nicht deswegen. Er verabscheute ihn wegen dessen Art. Verabscheute ihn, weil er ihn in eine ziemliche Zwickmühle gebracht hatte, weil er ihm diesen Deal aufgeschwatzt hatte und weil Jareth ihn nicht einfach umnieten konnte, obwohl er ihn doch so nervte. Stattdessen fiel es ihm leichter einen Kameraden umzubringen. Ihm wurde bewusst, was er da getan hatte und er fragte sich, wie so häufig, wie sein Bruder gehandelt hätte. Jareth fühlte sich Apophis nach wie vor unterlegen, fast minderwertig gegenüber dem großen Vorbild. Apophis hätte es sicher alleine geschafft. Jareth dagegen konnte nur noch hoffen, dass Frey Wort halten würde, sonst konnte er seine Rache vergessen. Und was blieb dann?

Nichts.

Wie beschämend...

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souuu...

das letzte kappi vor meinem abi^^°

jetzt heißt es erstmal warten. ich denke mitte mai wird wieder ein neues kappi erscheinen. bis dahin genießt dieses hier und sagt mir, wie ihrs findet und mich würde auch interessieren, was ihr denkt, wie es weitergehen wird^^

also bis denne^^

eure sweetmilka

dirty work

Freys Schlaf war erneut von Unruhe und Albträumen geplagt. Ab und zu zuckte er im Traum zusammen und krallte sich in die Decke. Sein Atem ging wieder schneller, als würde er rennen, um sein Leben rennen. Irgendwann schreckte er auf. Seine Augen waren weit aufgerissen und er starrte ins Leere. Schwer schluckte er und versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Hoffentlich dachte Jareth, dass er noch schlief.
 

Jareth war über seine Grübeleien kurz eingenickt, wachte jedoch bald wieder durch unruhige Laute aus Freys Richtung auf. Sein Blick hob sich, jedoch lag Dämmerung über dem Zimmer, so dass er nur die auffälligsten Bewegungen aus der Distanz wahrnehmen konnte. Doch dies und die unruhigen Geräusche genügten, um festzustellen, dass den anderen wohl Alpträume plagten. Ob er durch die OP und die Entzündung Fieber hatte? Eigentlich doch auch egal, allerdings... Doch da hörten die Geräusche auf und Ruhe kam in Frey. Jareth zog eine Augenbraue hoch, horchte in Freys Richtung und verengte die Augen zu Schlitzen. Nichts... Jareth erhob sich und ging um das Bett herum und erkannte, dass Frey wach war. Er trat an das Kopfende heran und schaltete ein kleines mattes Licht oberhalb des Bettes ein, was Frey dennoch blendete und ihn dazu bewog die Augen zuzukneifen. Langsam öffnete er sie wieder und blickte in das Gesicht von Jareth.
 

"Das mit dem Schlafen hat ja nicht lange geklappt. Soll ich dir eins überziehen, damit es funktioniert?" Jareth schmunzelte, musterte das Gesicht des anderen und fügte hinzu: "Im ernst: Schlafmittel gefällig? Hast du Schmerzen?" Jareth hörte selbst wie seltsam das aus seinem Mund klang, räusperte sich und meinte leiser: "Bringt mir ja nichts, wenn du unnötig lang hier herumliegst, nur weil du aufgrund von Schlafstörungen langsamer als nötig wieder auf die Beine kommst."
 

Diese Worte verwunderten Frey ziemlich. Machte der andere sich Gedanken um ihn? Wohl kaum, das sagte er ja selber. Der andere wollte wohl wirklich von ihm verschont bleiben. Ob er mitbekommen hatte, dass er schlecht geträumt hatte? Das musste er wohl.

Er hatte diese Albträume oft. Sie suchten ihn immer wieder in den unterschiedlichsten Abständen heim und erschütterten, verwirrten und verletzten ihn immer wieder aufs Neue. Es waren immer wieder die selben Bilder, immer wieder ereignete sich der selbe Tag wieder und wieder.
 

Aus müden und verstörten Augen sah er den anderen an und stotterte: "Ein N-n-n-narkosemittel w-w-wäre hilf-f-f-freich."

Schon wieder dieses Gestotter. Er stotterte immer noch diesen Träumen. Denn immer wenn er nach ihnen erwachte, fühlte er sich klein, hilflos und schwach. Ebenso, wie er sich gefühlt hatte, als er als kleiner Junge hatte zusehen müssen, was mit seiner Familie geschehen war.
 

"Hm..." Jareth musterte Frey noch einmal intensivst, als dieser ihn ansah und etwas von Narkosemittel stotterte. Frey stotterte? Also dessen Macke war eigentümlich. Mal quatschte er fehlerfrei eine Arie und dann brach er sich einen an vier blöden Wörtern ab! Nun, darüber sollte sich Jareth eigentlich nun wirklich nicht den Kopf zerbrechen. Etwas davon ablenkend wirkte zudem auch der Blick des anderen, der ziemlich verstört und müde war. Kurz ruhte Jareths Blick auf dem des anderen, dann nickte er und wandte sich ab, verließ das Zimmer.
 

Ein Narkosemittel wäre die Lösung. Frey wollte nicht schon wieder träumen. Er wollte schlafen, aber nicht träumen müssen. Gerade so am Rande bekam er mit, wie Jareth das Zimmer verließ. Ein wenig begann er zu zittern und zog sich die Decke enger um sich. Dann legte Frey sich auf seinen Rücken und starrte auf die schneeweiße klinisch reine Decke. Krampfhaft versuchte er den immer noch so realistischen Traum zu vergessen, doch es gelang ihm nicht. Die Bilder waren einfach zu echt und spielten sich immer wieder vor seinem inneren Auge ab. Müde fuhr er sich mit seiner Hand übers Gesicht und rieb seine schweren Augen.
 

Es dauerte nicht lange, da kam er wieder, hielt ein Glas Wasser in der Hand und trat an das Bett heran. "Hier. Das wir dir helfen. Du wirst schlafen wie ein Stein und doch wird dich das Zeug nicht so umhauen wie 'ne fette Narkose." Jareth grinselte leicht. "Du sollst dich auskurieren und nicht völlig schachmatt gesetzt werden. Also runter mit dem Zeug."
 

Jareth wartete bis Frey sich soweit aufgerichtet hatte, dass er die matte Flüssigkeit zu sich nehmen konnte und wartete bis dieser getrunken hatte. Wäre es Gift gewesen, Frey hätte es trotzdem getrunken. Alles war besser, als diese Träume. Schon wurde ihm das geleerte Glas aus der Hand genommen und beiseite gestellt. Er lehnte sich zurück in die Kissen. Sein Blick ging zu Jareth, der ihm auf irgendeine seltsame Art und Weise sarkastisch, aber dennoch beruhigend zuredete: "Jetzt sollte es besser mit dem Schlafen klappen. Ruh dich aus. Dann kannst du mir bald wieder auf die Nerven gehen. Man, was für Aussichten!" Jareth schüttelte den Kopf und löschte das Licht wieder. Er war inzwischen wohl auch müde, laberte er doch nur noch Mist.
 

Ein leises Lächeln huschte über Freys Lippen, welches sich schnell wieder verflüchtigte. "D-d-d-danke.", stotterte er leise und schloss dann die Augen, da das Mittel schnell zu wirken begann .

Der Schlaf, in welchen er fiel, war erholsam und vor allem eins: traumlos. Es tat gut nur schwärze zu sehen, nichts hören, sehen und auch fühlen zu müssen. Nur der Tod könnte erlösender sein. Allerdings hatte es mit dem noch Zeit. Zuerst musste er noch eine Aufgabe erledigen. Nicht die, die er aufgetragen bekommen hatte, sondern seine eigene. Die Aufgabe, die er sich selbst gestellt hatte. Nämlich Rache und Vergeltung an den Männern, der seine Familie zerstört hatten, sie gedemütigt, misshandelt und schließlich getötet hatten.
 

Jareth ließ sich dagegen wieder in den Stuhl sinken und verbrachte eine ziemlich unbequeme Nacht darauf, da ihn bald der Schlaf übermannte. Erst am frühen Morgenschreckte er wieder auf, als die Tür zum Zimmer aufgerissen wurde und der Quartiersarzt mit einer Assistentin hereintrat. Jareth fuhr sich müde übers Gesicht und erhob sich schwerfällig, während die Assistentin für Licht sorgte und der Arzt sich voll und ganz Frey widmete, den er nicht gerade sanft weckte und bei dem sich dieser und die Assistentin dann dran machten den Verband zu wechseln und dabei den Zustand der Wunde zu untersuchen.

Jareth beobachtete das Treiben kurz, verzog sich dann lieber aus dem Zimmer und verließ nach kurzem Zögern den Krankenflügel.
 

Noch durch das Schlafmittel benebelt, ließ Frey die Untersuchung stillschweigend und mit müden Augen über sich ergehen. Er bemerkte noch nicht einmal, dass Jareth das Zimmer verließ, denn seine Augen drohten immer wieder zu zuklappen. Der Arzt ging nicht gerade zärtlich mit ihm um, sondern eher grob und routiniert. Allerdings ging Frey das gerade am Allerwertesten vorbei.. Nachdem der Arzt sich die Wunde genau angeschaut hatte, verpasste er Frey noch einmal ein starkes Antibiotikum und meinte dann: "Sie können den Krankensaal heute noch verlassen." Es wurde kein weiteres Wort mehr verloren und er nickte nur, um zu verstehen zu geben, dass er verstanden hatte.

Es wurde noch ein neuer Verband angelegt, dann verschwand der Arzt mit seiner Assistentin. Jetzt war Frey wieder allein und dämmerte nach kurzer Zeit einfach wieder weg. Die Nachwirkungen des Schlafmittels waren noch ziemlich stark, weswegen er noch gut zwei Stunden schlief.
 

Jareth machte sich in der Zwischenzeit auf den Weg zu seinem Zimmer, um sich frische Klamotten zu holen und zu duschen. Vielleicht würde das ihn wach machen. Auf dem Weg begegnete er dem Trottel, der ihn bei seinem ersten Aufmarsch in Freys Begleitung begegnet war und der sich über seine Suche nach Apophis' Mörder lustig gemacht hatte. Sofort verfinsterte sich Jareths müder Gesichtsausdruck, doch er versuchte den anderen zu ignorieren. Leider schwierig, wenn sich dieser ihm in den Weg stellte.

Jareth seufzte, blickte zu dem einen guten Kopf größeren Kerl auf und meinte matt: "Was willst du, Cayne? Ich hab gerade keinen Bock auf eine blöde Anmache deinerseits. Nerv jemand anderen." Cayne jedoch grinste breit und antwortete: "Dir geh ich aber besonders gerne auf die Nerven, Kleiner." Er umgriff Jareths Kinn und musterte den anderen, der aussah, als würde er gleich zuschnappen, und lachte leise.

"Du siehst etwas mitgenommen aus. Macht dich dein Babysitter-Job fertig?" Jareth schlug die Hand des anderen weg. "Das geht dich nen feuchten an! Und nun aus dem Weg!" Cayne machte jedoch keine Anstalten der Aufforderung nachzukommen und so drückte Jareth ihn beiseite, schob sich an diesem vorbei und stapfte aufgebracht davon.

Dieser Cayne. Von Anfang an hatte er es auf Jareth abgesehen gehabt, doch seit Apophis' Tod war es schlimmer geworden.
 

Jareth ging zu seinem Zimmer und anschließend duschen. Das Wasser tat gut, vertrieb die Müdigkeit etwas und auch den Ärger über Caynes Getritze. Und bald war er auf dem Rückweg zu Frey.

Dieser wachte irgendwann am Mittag erneut auf und blickte sich orientierend um. Bald fiel sein Blick auf Jareth, der wieder in dem Stuhl saß und ihn mit seinen Blicken maltretierte. Er verdrehte die Augen leicht und richtete sich auf. Was wollte der denn noch hier? Wieso genoss er nicht einfach die Zeit, in der er von ihm verschont blieb? Wortlos stand er auf und ging in das kleine Badezimmer, welches zu dem Zimmer gehörte. Dort zog er sich seine gewaschenen Sachen an und wusch sich durch das Gesicht. Danach trat er wieder aus dem Bad heraus und marschierte einfach aus dem Zimmer heraus.
 

Ziemlich verärgert wurde er von Jareth verfolgt, der Frey sicherlich nicht alleine durch das Quartier tigern lassen würde. Deswegen eilte er ihm schnurstracks nach.

Wieder kamen sie an Cayne vorbei. Und wieder ließ dieser aberwitzige Bemerkungen fallen, wie: "Na Jareth musstest du ihm seinen Schnuller bringen?", oder: "Ich dachte du wolltest dich wichtigeren Aufgaben widmen, als diesem Neuling. Apophis hätte ganz anders gehandelt."

Jareth ballte die Hände zu Fäusten. Vor allem wurmte es ihn, dass er ständig Apophis zur Sprache brachte und somit auch, dass Jareth nie sein würde wie sein großer Bruder es gewesen war .Das wusste er leider inzwischen selber nur zu gut. Aber musste man ihm das ständig unter die Nase reiben? Doch bevor Jareth Cayne etwas auf dessen dumme Sprüche erwidern oder ihn einfach ignorieren konnte, fuhr Frey dazwischen.
 

Ihm war der Kragen geplatzt. Er drehte sich zu diesem Fatzken um und packte ihn mit der linken Hand am Kragen. Fest presste er ihn an die Wand und zischte mit zusammengezogenen Augenbrauen: "Jetzt hör mal gut du Möchtegern-Furz. Ich habe dein hohles Gelaber langsam satt. Entweder du lässt uns in Ruhe, oder ich werde dafür sorgen, dass dein Bein für längere Zeit lahm gelegt wird." Drohend sah er dem Typen ins Gesicht. Er stieß ihn einfach von sich und ging weiter.

Jareth war dermaßen verdattert, dass er ihm nur zuhören konnte und ihm dann hinterhersah. Warum tat dieser das? Cayne hatte Jareth angegriffen und nicht Frey...
 

Auch Cayne war mehr als nur überrascht gewesen, als Frey sich plötzlich einmischte. Verdattert sah er dem Neuling hinterher. Doch bald wurde er sauer. "Dann warst du das schuld?!" Cayne erinnerte sich nur zu deutlich daran wie beschissen es gewesen war, als sein Bein plötzlich seinen Dienst versagt hatte. Cayne folgte Frey und packte ihn an der verletzten Schulter, drehte ihn zu sich herum, während Frey den plötzlich Schmerz herausstöhnte. Er kniff sein rechtes Auge zu und grinste diesen Hünen von unten herab an.
 

Cayne grinste ebenfalls, allerdings gefährlich. "Das geschieht dir recht, du Ratte! Was fällt dir ein dich einzumischen? Noch hatte ich dich gar nicht im Visier. Aber das hast du jetzt geändert. Du wirst gar mehr dazu kommen mich noch einmal lahm zu legen, du Möchtegern-Black!" Und schon holte Cayne aus, um Frey ordentlich eine zu langen und dessen verletzte Schulter zu seinen Gunsten auszunutzen.
 

Jareth hatte es immer noch verdattert verfolgt, doch nun ging es zu weit. Unter normalen Umständen hätte er inzwischen eher auf Frey gesetzt, aber der war verletzt und Cayne wusste das. So trat er dazwischen und fing Caynes Faust ab, drückte dessen Handgelenk und meinte: "Lass den Mist, Cayne! Verzieh dich einfach. Oder willst du, dass sich herumspricht, dass du nur ne große Klappe hast, wenn du dich mit Verletzten anlegen kannst? Das würde deinem ach so tollen Ruf einen ordentlich Knacks verpassen."
 

Jetzt war es an Frey Jareth leicht verwundert anzusehen. Ausgerechnet er ging dazwischen? Einen Moment lang sah er ihn perplex an, doch schnell heftete sich sein Blick wieder auf Cayne, der beide höhnisch angrinste. "Du hast ausnahmsweise einmal recht, Jareth. Man sollte Krüppel nicht schlagen."

Krüppel? Na warte, dieses Arsch streckte er doch mit Links nieder. Er trat an Cayne heran und meinte: "Pass auf, wen du Krüppel nennst. Und nur zu deiner Information: Wenn du weiterhin Jareth auf die Nerven gehst, dann wirst du dein blaues Wunder erleben. Ich kann Typen nicht ausstehen, die nichts zu kacken haben, aber meinen den großen Macker heraushängen lassen zu müssen. Ich wette du bist so ein Würmchen, der Apophis vergöttert hat, sich aber jedesmal in die Hose geschissen hast, wenn er dich auch nur einmal angesehen hat. Du bist bestimmt einer dieser feigen Säue, die Apophis am liebsten den Arsch abgeputzt hätten. Doch du hast dich bestimmt nicht getraut ihn auch nur anzusprechen. Und jetzt, wo er nicht mehr lebt, wagst du es seinen Bruder nieder zu machen. Hör mal zu, du kleine Kakerlake: Pass auf, was du zu wem sagst, oder was du tust, denn ansonsten könnte es dir einmal dein Genick brechen."
 

Noch einmal blickte er seinen Gegenüber finster an, dann drehte er sich wieder um und ging weiter. Jareth hatte geahnt, dass Frey austicken würde, als dieser das Wort 'Krüppel' zu hören bekam. Und Frey hatte ihn nicht enttäuscht. Schon hörte er dessen Worte und beobachtete verstimmt und zugleich amüsiert wie dieser Cayne in Grund und Boden redete. Caynes Gesichtsausdruck war aber auch göttlich. Trotzdem bedeutete das nur, dass Cayne sie nun beide auf seiner 'roten Liste' hatte.

Als Frey sich abwandte und weiterging, wollte Jareth ihm gleich nach.
 

Doch wurde er von Cayne zurückgehalten, der ihn mit festem, fast schmerzhaften Griff an sich heranzog und ihn anfunkelte, während er flüsterte: "Was war das gerade? Warum dackelst du dem Neuen ständig hinterher und warum verteidigt er dich? Was läuft da?"

"Gar nichts, du Idiot! Was soll schon laufen?", zischte Jareth und versuchte sich von Cayne loszureißen. Ein Grinsen legte sich auf Caynes Lippen. "Ach...Nun, ich werde euch zwei Süßen im Auge behalten. Und sag deinem Freund, dass er sich vorsehen soll, sonst..." Mehr brachte Cayne nun jedoch erstmal nicht mehr über die Lippen, denn Jareth hatte ausgeholt und ihm nun seine freie Faust in die vorlaute Schnauze gerammt.

Cayne stöhnte auf, ließ Jareth los und taumelte keuchend zurück. Das mit den 'Süßen' und dass Cayne Frey in dieser dämlichen Betonung als seinen 'Freund' bezeichnet hatte, war zu viel des Guten gewesen.
 

Jareth wandte sich ab und folgte Frey sauer. Ja, auch auf diesen war er erneut ziemlich schlecht zu sprechen. Er holte ihn bald ein und zog ihn,am linken Arm in den nächstbesten leeren Raum, schloss die Tür und fuhr zu dem anderen herum. "Was sollte das?", fuhr er ihn an, "Warum musstest du dich da einmischen?! Hast du eine noch so kleine Ahnung, was sich der Kerl nun zusammenreimt und das nur um mir eine auszuwischen? Kannst du nicht einmal mein Leben auf einem miesen Level belassen und es nicht noch mehr runterziehen?"
 

Frey ließ die Schimpftriade des anderen schweigend über sich ergehen und blickte ihn nur stumm an. Als Jareth dann endlich fertig war mit reden, trat er auf diesen zu und meinte dann: "Jetzt komm mal runter und locker dich. Ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber ich würde mich nicht immer von diesem Schwachmaten runterziehen lassen. Es kann dir doch egal sein, was er denkt, oder verbreitet. Geig ihm doch mal deine Meinung und lass dich nicht ständig von ihm unterbuttern. Zeig endlich mal, dass er dich mal kann und dass er dich nen Scheißdreck interessiert. Verschaff dir mal Respekt. Und vor allem komm endlich mal aus dem Schatten deines Bruders raus. Er ist tot und du lebst. Bekomm das endlich in deinen Kopf rein. Du bist nicht er und wirst es niemals sein. Bewahr dein Gesicht. Kapier endlich, dass du Jareth bist und nicht Apophis. Egal wie hoch er angesehen war, du kannst das auch schaffen, aber nur, wenn du endlich du bist."
 

Lockern? Er war völlig locker! Jareth schnaubte missmutig und sah den anderen an,als dieser seine Predigt vom Stapel ließ. Was dachte sich dieser nur? Er hatte doch keine Ahnung! Einfach er selbst sein?

"Hör auf! Hör auf mit solch einem dummen Geschwätz! Du hast doch keine Ahnung! Du weißt nichts von dem, was die letzten Jahre geschehen ist. Und vor allem kanntest du Apophis nicht! Und du weißt, verdammt nochmal nicht, wer ich bin!" Jareth atmete tief durch und fuhr sich übers Gesicht. "Du weißt doch rein gar nichts, bis auf das, was du aus irgendwelchen Berichten hast. Wenn du Apophis gekannt hättest, dann könntest du nicht so reden. Er ist alles für mich gewesen und er war immer perfekt... Naja, bis du aufgetaucht bist. Und trotzdem ist es besser wie er zu sein, als wie ich. Und was Cayne angeht: Du hättest dich da einfach raushalten sollen. Was hat dich eigentlich dazu getrieben unbedingt deinen Senf dazu geben zu müssen? Warum hast du dich eingemischt? Könnte dir doch nur Recht sein, wenn ich eins auf die Nase krieg. Also, warum das Ganze? Warum hast du dich schon bei deiner Ankunft hier eingemischt? Dass du an Caynes lahmen Bein schuld warst, ist ja nun klar geworden. Nicht, dass es nicht amüsant gewesen wäre. Trotzdem: Was soll deine Einmischerei?"
 

Frey verdrehte die Augen. Das konnte doch nicht war sein. Er drückte Jareth an die Wand und nagelte ihn dort fest. "Du hast recht. Ich kannte deinen Bruder nicht und ich weiß auch nicht, was hier alles abgelaufen ist, doch was ich weiß ist, dass es so nicht weiter gehen kann. Meine Güte. Gut, du hast deinen Bruder abgöttisch verehrt und du verehrst ihn immer noch. Das hat aber nichts mit dir zu tun. Wann siehst du endlich ein, dass du niemals so sein kannst, wie dein Bruder. Du bist anders und das ist verdammt noch einmal gut so. Niemand kann wie jemand anderes sein, weder du, noch ich, noch irgendwer anderes. Du willst so sein wie dein Bruder? Das kannst du nicht, denn du bist nicht dein Bruder. Sieh das endlich ein. Wenn nicht, dann bist du echt ärmer dran, als ich geglaubt habe. Dann habe ich dich wirklich falsch eingeschätzt. Du kannst genauso gut sein wie er, wenn nicht besser. Und mit Cayne. Ich lasse mir nicht auf dem Schlips rumtanzen. Ich kann solche Typen nicht leiden. Trampelt auf den Gefühlen der anderen rum nur um sich wichtig zu machen und zu zeigen, dass er was in der Hose hat. Und mir ist es nicht recht, dass du eins auf die Nase kriegst. Also jetzt reiß dich mal zusammen und hör auf deinem Bruder nachzutrauern, ihm nacheifern zu wollen und leb endlich dein Leben. Verdammt noch mal, du bist Jareth und nicht Apophis!"

Mit jedem Wort hatte er sich immer weiter in Rage geredet.
 

Schon wieder! Schon wieder fand sich Jareth zwischen einer Wand und Frey gefangen vor. Wurde langsam zur unliebsamen Gewohnheit.

Freys Worte trafen ihn auf unterschiedlichste Weise. Sie verärgerten ihn und gleichzeitig war der Zuspruch darin irritierend. Es war verwirrend wie verärgert der andere darüber schien, dass Jareth sich selbst nicht ganz für voll nahm und seinem Bruder nachzustreben versuchte. Was interessierte es den anderen? Zudem versuchte der ihm doch auch eine reinzuwürgen, dadurch dass er ihn mit Infos über Apophis Mörder erpresste. Frey wurde ihm immer mehr zum Rätsel. Und er wurde sich selbst auch immer fremder. Zu lang hielt er sich mit dem zurück, was er nach Freys letztem Satz schließlich doch tat. Er langte Frey ordentlich eine, wie zuvor noch Cayne, stieß ihn von sich und schlug erneut zu, gab ihm einen letzten Schubs, als dieser strauchelte, so dass Frey zu Boden fiel. Durch die Wucht platzte Freys Unterlippe auf. Sein Kopf dröhnte, seine Schulter pulsierte und Blut sickerte aus seiner Lippe.
 

Doch das war dem anderen anscheinend nicht genug. Jareth trat an Frey heran und hockte schließlich über ihm, nagelte ihn letztlich durch sein Gewicht an den Boden, wobei er nach Freys Handgelenken griff und diese ebenso an den Boden presste. "Red keinen Scheiß, Mann! Es kann dir völlig egal sein, was mit mir ist oder wird. Und was den Mist mit dem 'Leb dein Leben' angeht: Was für ein Leben soll das bitte sein? Ich bin ein Black und der einzige Sinn, den mein Leben hat, ist der herrschenden Ordnung zu dienen und irgendwann zu sterben wie so viele vor mir und nach mir auch noch! Und genauso wird dein beschissenes Leben auch irgendwann enden. Hey, vielleicht knallen wir uns sogar gegenseitig ab. Das sind doch echt tolle Aussichten, du Möchtegern-Prediger!"
 

Frey keuchte, da der andere ihm die Schulter schmerzhaft verdrehte. Trotzdem blickte er ihm stur in die Augen. Er drehte seinen Kopf zur Seite und spuckte Blut, welches in seinen Mund gesickert war, auf den Boden. Dann schaute er Jareth wieder an und fragte ruhig: "Bist du fertig? Oder willst du mir jetzt vielleicht noch ein wenig die Fresse polieren? Nur zu, ich stehe dir zur Verfügung. Wehren kann ich mich eh nicht. Oder willst du mir noch ein wenig einen vorheulen, wie scheiße dein Leben doch ist? Wenn es dir doch so dreckig geht, warum steckst du dir nicht deine Knarre in deinen Hals und drückst ab? Dann bist du dein Scheißleben los. Du kotzt mich an. Soll ich dir mal etwas interessantes über deinen ach so tollen Bruder erzählen? Soll ich? Dann wirst du dich aber ganz schön fragen, wie verlogen und beschissen dein Leben war."
 

Mit aller Kraft befreite er seinen linken Arm und stieß Jareth von sich. Nun war er es, der den anderen zu Boden drückte und sich auf ihn setzte.

"Was soll der Mist schon wieder? Was willst du denn noch alles über meinen Bruder wissen,was mich noch schocken könnte?" Jareth ging nicht davon aus,dass ihn noch irgendwas in Bezug auf seinen Bruder niederschmettern könnte. Dass dieser Homo gewesen sein sollte, war wohl das Schlimmste, was er sich vorstellen konnte. Zumindest fiel ihm in jenem Moment nichts anderes ein, das schlimmer sein könnte. Zornig blickte er Frey an und wartete auf dessen Worte.
 

"Du willst, also wissen, was ich alles über deinen Bruder weiß? Du willst also wissen, wie er wirklich war? Dann sag ich es dir. Dein Bruder hat ein falsches Spiel getrieben. Er war ein doppeltes Lottchen, sowohl Black, alsauch White. Er hat es verstanden zu schauspielern."

Diese Worte mussten einschlagen, wie eine Bombe. Nicht nur, dass Jareth Bruder schwul war und mit einem White zusammen gewesen war, er war auch noch selbst einer gewesen.
 

Und so war es auch. Jareths Zorn verschwand und machte Unglauben Platz, als Frey ihm weiß machen wollte, dass sein geliebter Bruder ein doppeltes Spiel getrieben haben sollte. Sein Bruder? "Niemals! Nein, mein Bruder war kein Verräter! Nein, das...das kann nicht..." Jareth versagte die Stimme, die gerade noch seine Erschütterung dem anderen in dessen Gesicht geschrien hatte. Apophis sollte auch ein White gewesen sein? Das passte nicht. Das wollte einfach nicht in das Bild passen, das Jareth jahrelang von ihm gehabt hatte und das nun durch Frey nach und nach bröckelte. Jareth ballte all seine Kraft zusammen und drückte Frey von sich, setzte sich auf, behielt den Blick gesenkt und fuhr sich über das Gesicht. An was sollte er noch glauben? Wenn all das wahr war, das Frey ihm erzählt hatte, dann hatte sein eigener Bruder auch mit ihm ein falsches Spiel gespielt, hatte ihn belogen, ihn hintergangen. Was war dann aus dessen Mund wahr gewesen und was eine kalte Lüge?
 

"Ich hasse dich!", kam es leise über Jareth Lippen. Er erhob sich, ging zur Tür, öffnete diese und ließ das Zimmer und Frey hinter sich. Seine ganze Welt brach plötzlich zusammen. So elend hatte sich Jareth noch nie gefühlt. Er wünschte er hätte einfach weiter mit dem leben können, was er bis jetzt als wahr erachtet hatte. Aber dieser fromme Wunsch würde sich nie erfüllen.

Jareth ging geradewegs zu seinem Zimmer. Sein Blick fiel auf die verschlossene Tür. Er ging auf diese zu, öffnete sie und betrat das Zimmer. Dann schloss er die Tür hinter sich.
 

Sein Blick wanderte über all das, was ihm so viel bedeutet hatte, weil es dem Menschen gehört hatte, den er so sehr geliebt hatte. Aber dieser Mensch hatte ihn belogen, hatte auch mit ihm ein falsches Spiel gespielt. Vielleicht hatte er ihn nie wirklich geliebt...

Jareth griff nach einem Bild, welches ihn und Apophis zeigte, kurz bevor dieser seinen kleinen Bruder das erste Mal mit zu den Blacks genommen hatte. Seine Hand begann zu zittern und plötzlich holte er aus, warf das Bild gegen die gegenüberliegende Wand, so dass das Glas im Rahmen zersplitterte. "Du miese Ratte.", wisperte er, "Warum hast du mir das angetan?"

Langsam ging er auf das zerbrochene Bild zu und blickte es starr an.

Jareth musste schwer schlucken, fühlte wie die Verzweiflung und die Wut ihm Tränen in die Augen zu treiben drohten und sackte in die Knie.
 

Irgendwie tat ihm Jareth Leid, doch da musste er durch. Frey blieb noch etwas in dem Raum, bis seine Lippe nicht mehr blutete und sein Kopf nicht mehr so dröhnte. Dann erhob er sich und ging in ihr Zimmer. Dort fand er Jareth nicht vor.

Allerdings hörte er, wie gerade etwas zu Bruch ging und der andere fluchte. Frey rang mit sich, ob er zu ihm gehen sollte, oder nicht, doch er ließ es bleiben. Stattdessen legte er sich hin. Trotzdem horchte er auf, was der andere tat. Irgendwann war es beängstigend still geworden, weswegen Frey beunruhigt aufgestanden war. Er trat auf die Tür zu und drückte leicht die Klinke nach unten. Dann betrat er den Raum und fand Jareth auf dem Boden kauernd vor.
 

Lange blickte er ihn an, bis er plötzlich sagte: "Ich glaube ich muss dich zu jemandem bringen, damit du besser verstehen kannst. Heute um Mitternacht werde ich dich wecken. Dann schleichen wir uns hier raus und ich bringe dich zu ihm."

Er trat auf Jareth zu und zog ihn am Unterarm zu sich hoch. Seine Hand blutete. Wortlos zog er den anderen hinter sich her und und setzte ihn dann auf dessen Bett. Er holte etwas Desinfektionsmittel und einen Verband und verband dem anderen die Hand. Dann meinte er: "Du solltest schlafen. ich werde dich wecken."
 

Jareth sah nicht auf, hörte Freys Worte, sagte allerdings nichts dazu. Er wollte ihn zu irgendwem bringen und das sollte seine Verwirrung, seine Verzweiflung beenden? Jareth glaubte nicht daran, dass das ihm helfen wurde, aber derzeit wollte er eh an nichts mehr glauben. Er fühlte sich hohl, ausgelaugt und von allen verraten.

Jareth ließ sich von Frey hochziehen und zurück in sein Zimmer führen, ließ sich auf sein Bett drücken und sich dann von Frey seine Hand verbinden. Er betrachtete die verletzte Hand, wunderte sich nur, dass er es gar nicht gemerkt hatte und dass es auch jetzt erst spürbar wurde, als der andere das Desinfektionsmittel gebrauchte.
 

Jareth verzog kurz das Gesicht, aber sagte weiterhin gar nichts. Er war für seine Verhältnisse wirklich erschreckend still. Aber was sollte er auch sagen? Und so sah er nur kurz auf, als Frey mit seiner Hand fertig war, striff sich seine Schuhe ab und legte sich hin, so dass er dem andren seinen Rücken zukehrte und schloss die Augen. Doch an Schlaf war zunächst nicht zu denken. Zu viel ging ihm durch den Kopf. Schließlich jedoch übermannte die Erschöpfung ihn und er schlief ein.
 

Nachdem Jareth sich hingelegt hatte, tat es ihm Frey gleich. Auch er bettete sich auf sein Nachtlager und schloss die Augen. Allerdings hatte er seinen Wecker, welcher sich in seiner Uhr befand, gestellt, der ihn Punkt Mitternacht weckte. Verschlafen erhob er sich, zog sich sein Schuhwerk an und stand dann auf. Er streckte sich kräftig und machte sich dann daran den anderen zu wecken. Vorsichtig rüttelte er an dessen Schulter und sprach flüsternd: "Jareth, steh auf, wir müssen los."
 

Jareth fühlte sich gerädert, als er schließlich von Frey geweckt wurde. Es war ihm eindeutig zu früh, aber trotzdem schälte er sich, wenn auch murrend, aus seinem Bett, zog sich an und folgte Frey schließlich.

Dieser führte ihn ohne Umschweife aus dem Hauptquartier heraus. Sie mussten sich beeilen, denn lange hatten sie nicht Zeit. Außerdem war es bis zu ihrem Ziel noch ein langer Weg.

Immer noch sprach Jareth kein Wort mit dem anderen, fühlte sich auch zu matt. Doch langsam wurde er doch wach. Spätestens, nachdem sie in der kühlen Abendluft herumliefen. Dabei begann er darüber nachzudenken, was ihn wohl erwartete.
 

Sie liefen etwa eine Stunde durch die Straßen der Stadt, bis sie in ein Außenlager der Whites kamen. Dort standen viele Häuser, in denen noch Licht brannte. Zielsicher steuerte Frey eines der Häuser an. Bevor er anklopfte, wandte er sich an Jareth und sprach: "Bevor wir hier reingehen, möchte ich, dass du folgendes beachtest: Greif Jack unter keinen Umständen an, das würdest du nicht überleben. Hör dir an, was er zu erzählen, oder sagen hat und vor allem erzähl niemandem, dass du hier warst, denn sonst werde ich dich höchstpersönlich liquidieren. Hast du verstanden?"
 

Jareth ließ Freys Drohungen und Ermahnungen über sich ergehen, sah diesen dabei nur Ausdruckslos an.

Jack...seines Bruders Lover.

Wie ihm die Begegnung irgendwie helfen sollte, konnte sich Jareth nicht vorstellen. Er sollte ihn nicht angreifen? Nichts erzählen? Wem zur Hölle sollte er das auch? Und Frey wollte ihn höchstpersönlich töten, sollte er etwas verraten? //Na toll...//

Jareth nickte leicht und meinte schließlich: "Klar, bin ja nicht taub." Dann seufzte er und fügte hinzu: "Ich versprech, dass ich nichts ausquatsche und diesen Jack nicht attackiere. Zufrieden? Dann klopf endlich und lass uns das endlich hinter uns bringen." Anschließend verstummte Jareth wieder und Frey klopfte, der auf die pampige Art des anderen nicht einging. Zuerst tat sich nichts, doch schließlich öffnete sich die Tür.

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endlich geht es weiter^^

na gut, es wird noch etwas schleppend weitergehend, abba nach Juni wird es dann schneller voran gehen xD

also hier ist wieder einmal ein neues kappi draußen^^

bald werdet ihr etwas mehr über jareths bruder erfahren...

ihr dürft gespannt sein xD

viel spaß und hoffentlich bekomme ich einige rückmeldungen^^

eure sweetmilka

the past and changing feelings

Es dauerte eine Weile, bis ihnen endlich die Tür geöffnet wurde. Zunächst war nur ein gelber Schein, der aus dem Inneren in die Dunkelheit drang, zu erkennen. Doch dann stellte sich eine Person in diesen Schein.

//Auf so jemanden soll mein Bruder sich eingelassen haben?//, ging Jareth als erstes durch den Kopf, als er Jack erblickte. Er musterte den Fremden und sofort schoss ihm das Foto durch den Kopf, welches Frey ihm als Beweis für die Homosexualität seines Bruders unter die Nase gehalten hatte. Er schüttelte den Kopf leicht und kniff de Augen kurz zusammen, um das Bild wieder zu vertreiben.
 

Ausdruckslos blickte Jack die beiden an, bis er einen von ihnen erkannte. Ein dünnes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er die Tür etwas weiter öffnete und heraustrat. "Frey, lange nicht mehr gesehen.", begrüßte er seinen alten Freund. Jack war kaum ein Jahr älter, als Frey, doch er wirkte viel abgebrühter und unterkühlter. "Du hast recht. Es ist lange her.", erwiderte der Angesprochene.
 

"Ich hab gehört, dass du von ihnen eine Aufgabe bekommen hast. Und hast du diese Pseudoaufgabe schon gelöst?", fragte er und ein kaltes, leises Lachen entwich Jacks Kehle.

"Du weißt also bescheid.", stellte Frey fest. Sein gegenüber grinste leicht und meinte: "Sicher. Ich hab auf alle Daten Zugriff, dass solltest du doch am Besten wissen. Aber kommt erst einmal rein."

Er trat ein wenig beiseite und betrachtete den Fremden. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, lehnte er sich gegen eben diese und verschränkte seine Arme vor der Brust.
 

Jareth hatte stumm der Unterhaltung zwischen Frey und Jack zugehört. Kurz hatte er sich gefragt, was wohl das mit der 'Pseudoaufgabe' sollte, allerdings konnte er sich darauf nicht konzentrieren. Jareths Blick ruhte weiterhin auf Jack. Er versuchte dadurch ein Indiz dafür zu finden,was seinen Bruder an diesem Kerl interessiert haben könnte. Aber er konnte es sich nicht erklären. Für diesen Typ sollte Apophis alles riskiert haben?

//Wenn die beiden erwischt worden wären...eine Unachtsamkeit und...//, Jareth seufzte. Tot war sein Bruder trotzdem.
 

Frey ließ sich gerade auf einen Stuhl nieder, da sagte Jack plötzlich: "Du bist also sein Bruder. Jareth Serpentes, habe ich recht?" Ein leises wissendes Lächeln lag auf Jacks Lippen.

"Du hast ihn gleich erkannt, was?", meinte Frey und grinste breit. Jack nickte nur. Dann stieß er sich von der Tür ab und schritt zu einem der Stühle. Er setzte sich hin und sprach dabei: "Er sieht ihm ähnlich.", und zu Jareth sagte er: "Setzt dich."

Als Jack ihn ansprach, seinen Namen kannte und ihn sofort als Apophis Bruder identifizierte, wunderte sich Jareth und sah diesen verdutzt an. Und doch, irgendwie tat es ihm gut, als Jack sagte, dass er Apophis ähnlich sehe.

Tat er das wirklich?

Nun ja, eine gewisse Familienähnlichkeit war vorhanden, aber Jareth hatte sie nie als allzu deutlich empfunden.
 

Auf Jacks Aufforderung hin, sich zu setzen, zögerte Jareth kurz, leistete dem dann aber Folge und setzte sich, wobei er die Arme vor der Brust verschränkte. Jack blickte derweil wieder zu Frey und fragte: "Was führt euch zu mir? Und das ausgerechnet jetzt?"

Jareth blickte von Frey zu Jack und nach dessen Worten wieder zurück zu Frey und meinte seinerseits monoton: "Ja, klär uns auf, Frey..." Erklärend fügte er hinzu:"Ich hab selbst keine Ahnung, was das soll." Danach verstummte er wieder. Er wollte nicht riskieren zu viel und vor allem etwas völlig Falsches zu sagen. Etwas, das fehl am Platz wäre.
 

Frey lehnte sich entspannt gegen die Lehne und klärte Jack schließlich auf: "Jareth wusste eigentlich nichts von Apophis. Weder, dass er schwul war, noch dass er ein White war, obwohl das wusste wohl kaum einer."

Jack nickt. Er war gar nicht überrascht das zu hören. Schließlich war Jareth Apophis Bruder und doch wusste Jack mehr, als der eigene Bruder.
 

Er erhob sich und machte ihnen allen erst einmal einen großen Becher Kaffee. Dann setzte er sich wieder und begann: "Apophis hat mir erzählt, dass er einen Bruder hat, der ihn vergöttert und den Blacks verfallen war. Er hat dich wirklich geliebt Jareth, aber er wollte dich in nichts einweihen. Als ich ihn einmal gefragt habe, warum nicht, meinte er, dass du deinen eigenen Weg finden müsstest. Er sagte, dass du zu sehr an ihm hängen würdest und zu verblendet durch die Blacks wärst. Er wollte, dass du deinen eigenen Weg findest und ihn auch gehst. Außerdem wollte er, dass du die Dinge mit deinen Augen siehst und nicht mit seinen, wie er sie nach deinen Vorstellungen von ihm sehen würde."
 

Jack nippte an seinem Kaffee und fuhr dann fort: "Ich habe auch erst spät erfahren, dass er ein Black war. Ich habe ihn als White kennen und auch lieben gelernt. Doch als ich erfuhr, dass er auch ein Black war, habe ich ihn zur Rede gestellt. Apophis war weder ein wirklicher White, noch war er ein Black. Und doch war er beides mehr, als er zugeben wollte. Er hat mir erklärt, was er vorhatte. Er wollte die Beiden Banden von Innen zum kollabieren bringen und somit den Frieden herbeiführen. Sein Hauptziel war es den Herrscher zu eliminieren. Allerdings hatte er nie damit wirklich gerechnet. Er hat sich erst einmal darauf konzentriert die Blacks und Whites zu zerstören, was ihm leider nicht gelungen ist. Und sein Tod...nun... Er war von ihm gewollt. Seine Tarnung wäre beinahe aufgeflogen, deswegen hat er mich gebeten, ihn zu töten, bei der Schlacht, doch...ich konnte es nicht. Mir kam ein Scharfschütze zuvor. Jetzt wünschte ich, dass ich ihm seinen Wunsch erfüllt hätte, doch... das war mir vergönnt. Du kannst das wahrscheinlich nicht verstehen, aber vielleicht wirst du das eines Tages. Seine letzten Gedanken galten dem Frieden, den er nicht geschafft hat herbeizuführen. Und doch werde ich sein Werk fortführen, gemeinsam mit Frey."

Schweigen trat ein. Jack ließ Jareth Zeit das Gehörte erst einmal zu verarbeiten.
 

Sein eigener Bruder hatte geglaubt, dass er, Jareth, verblendet gewesen war? Apophis hatte geglaubt, dass er im 'Bann' der Blacks stand? Hatte er ihn etwa auch als Marionette bezeichnet? Es tat weh zu hören, was sein Bruder über ihn gedacht hatte. Und noch mehr schmerzte es Sachen über seinen Bruder durch einen ihm Fremden zu erfahren, die er hätte wissen müssen.

Und das, was Jareth erfahren musste, wurde eigentlich immer schlimmer. Sein Bruder hatte den Herrscher stürzen wollen, hatte sowohl Blacks als auch Whites auslöschen wollen und er sollte sich angeblich freiwillig in den Tod begeben haben.

Jareth senkte den Blick nur um ja nichts an Emotionen zu offenbaren, während Jack unerbittlich weiter erzählte. Jareths Finger legten sich um die Kaffeetasse, krallten sich förmlich an diese, so dass die Knöchel hell hervortraten. Apophis hatte ihn belogen und er hatte ihn freiwillig alleine gelassen. Immer mehr verschwamm das Bild, das er noch vor Kurzem von seinem Bruder gehabt hatte, wie ein Traum, der noch kurz nach dem Aufwachen präsent war, dann aber unerbittlich verblasste.
 

Jack wandte sich nach einiger Zeit an Frey und fragte: "Weiß er von deiner 'Aufgabe'?"

Doch dieser schüttelte nur den Kopf.

Allerdings hielt er es jetzt für richtig Jareth aufzuklären, so banal es auch war: "Ich sollte nachprüfen, ob Apophis wirklich ein Black war. Nun ja, dass hat es mir erleichtert meinem eigenen Ziel zu folgen."

"Frag lieber nicht, was das für eins ist. Selbst ich weiß nicht, was er vor hat.", meinte Jack und nahm wieder einen Schluck aus seinem Kaffeebecher. Dann sagte er: "Du hast bestimmt eine Unmenge an Fragen. Nur zu, frag ruhig. Ich werde versuchen sie zu beantworten, soweit ich das kann."
 

Doch Jareth konnte dies nicht sofort. Zu verwirrt war er und zu sehr kämpfte er mit der Erschütterung, mit dem Schmerz durch das Gehörte. Es war ihm derzeit egal, was Frey bei den Blacks suchte. Es war ihm egal, welches Ziel er wirklich verfolgte. Aber es war ihm nicht egal, was sein Bruder für Geheimnisse gehabt hatte und warum er getan hatte, was er eben getan hatte.

Jareth seufzte. Sein Blick hob sich leicht, ruhte nun auf der Tasse und seinen immer noch darum verkrampften Fingern.

"Wenn mein Bruder so schlecht über die Blacks dachte, warum hat er mich dann überhaupt mit Erreichen der Volljährigkeit in ihre Reihen eingeschleust? Weißt du darauf eine Antwort? Warum hat er mir nicht einmal kurz vor seinem Tod gesagt, was rund um ihn lief? Warum hat er mir nicht gesagt, dass er nicht vor hatte wiederzukommen? Warum hat er mich einfach alleine gelassen?Warum hat er mich mit dieser Unwissenheit zurückgelassen? Warum hat er mir das angetan, wenn ich ihm angeblich etwas bedeutet habe? Hat er auch nur eine Sekunde daran verschwendet, was er mir damit antun würde, dass er von einem Auftrag plötzlich nicht mehr zurückkommen würde?"
 

Jareth schluckte schwer, musste inne halten, da ihm die Trauer und die Wut die Kehle zuschnürten. Er atmete tief durch und schloss kurz die Augen. Nach einigen Augenblicken öffnete er sie wieder.

"Er hat mir so viel bedeutet, aber langsam glaube ich, dass das ausschließlich einseitig war. Egal, was du behauptest. Hätte er mich auch nur ein wenig geliebt, dann hätte er mich eingeweiht."

Sein Blick hob sich nun vollends und wandte sich Jack zu, trostlos und schmerzerfüllt und fuhr weiter fort: "Dann wüsstest du nicht mehr als ich, sein eigener Bruder. Du bist nur ein Fremder und doch hat er dir anscheinend Unmengen von sich Preis gegeben, während ich mir anscheinend nur Lügen anhören durfte."

Jareth griff an seinen Hals, kramte die Kette mit den Medaillen hervor und riss sie sich ab, schob sie über den Tisch von sich. Matt und kraftlos lag sein Blick auf diesen. "Auch das hat ihm dann nie etwas bedeutet..."
 

Jack blickte Jareth voller Mitleid an. Er konnte verstehen, wie dieser sich gerade fühlte. Jareth musste nun alles anzweifeln, was er je als wahr empfunden hatte, was er je geglaubt hatte. Er musste sich wohl fragen, ob er Apophis jemals gekannt hatte. Sein Blick fiel auf die Kette mit den beiden Medaillen. Er nahm es in die Hand und strich über das Zerkratzte, welches wohl Apophis gehört hatte.
 

"Er hat es nie abgelegt, nie. Er hat immer gesagt, dass es das wichtigste für ihn ist. Niemand hat ihm mehr bedeutet, als du. Selbst ich stand hinter dir. Er hat dich geliebt, wie man einen Bruder nur lieben kann. Apophis wollte dich aus allem heraushalten. Er wollte nicht, dass du mit hineingezogen wurdest. Du warst damals noch zu jung. Er hat sich immer Sorgen um dich gemacht. Nie hatte er gewollt, dass dir etwas passiert. Deswegen hat er dich zu den Blacks gebracht. Er meinte, dass wir uns nicht wirklich unterscheiden. In unseren Ideologen gibt es geringe Unterschiede, doch im Grunde unterscheiden sich die Blacks nicht wesentlich von den Whites."
 

"Außer darin, dass wir den Herrscher besiegen wollen und die Blacks ihn beschützen.", warf Frey dazwischen, doch Jack fuhr dessen ungeachtet fort: "Glaub mir Jareth er hat sich immer die größten Vorwürfe gemacht. Immer hat er gesagt, dass du ihn dafür hassen würdest, wenn du wüsstest, was er wirklich getan hat. Apophis hat dich bei den Blacks eingeschleust, weil er sie für sicherer erachtet hatte. Weißt du, er hat sich selbst dafür am meisten gehasst, dass er dich nicht in alles eingeweiht hat. Doch er wollte dich aus allem heraushalten. Er wollte nicht, dass dir etwas geschieht. Man war hinter ihm her, man hat ihn verfolgt und das nicht nur von den Whites, sondern auch die Blacks hatten langsam begonnen Lunte zu riechen. Man wollte ihm ans Leder und ab da war es zu spät dir alles zu erklären. Sie hätten dich auch gejagt und er wollte dich da nicht mit hineinziehen. Vielleicht wirst du das nicht verstehen können, oder wollen. Aber mich hat er auch nur eingeweiht, weil ich selbst dahinter gekommen bin. Ansonsten hätte er auch mich weiterhin in der Sache unbehelligt gelassen. Dich wähnte er in Sicherheit und ich sollte ihn töten, damit der Verdacht nicht auf mich fallen würde. Ich habe ihm damals gesagt, dass ich ihn nicht töten würde, dass ich ihn nicht töten könnte, doch er wollte nicht hören. Wäre er nicht von dem Scharfschützen getroffen worden, dann würde er noch leben und wer weiß, vielleicht hätte er dir dann endlich erzählt, was los war, doch dazu kam es leider nicht."
 

Jareth hörte Jack weiter zu. Doch je mehr er hörte, desto mieser fühlte er sich. Jedes Wort schien ihn mehr und mehr auszuhöhlen, bis letztlich nichts mehr in ihm war außer Leere. Absolute Leere. Keine Gefühle jedweder Art. Kein Hass, kein Zorn, keine Zuneigung oder Liebe. Nichts.

Er wusste nicht, was er noch glauben durfte, sah all seine Emotionen, all sein Streben des letzten Jahres als Zeitverschwendung. Apophis hatte den Tod gesucht und gefunden. Und es war letztlich egal, wer ihn nun getötet hatte. Apophis war in den Tod gelaufen. Es war kein hinterhältiger Mord, es war Selbstmord gewesen. Und Jareth hatte nicht das geringste geahnt. Und er wusste nicht, ob die Gründe seines Bruders rechtfertigten, was er durchgemacht hatte, was er weiter durchmachen würde. Jareth hatte jeden Rückhalt verloren und nun auch noch das letzte Ziel in seinem Leben. Was anderes hatte er nicht. Auch die Blacks begannen ihm nichts mehr zu bedeuten, da er nicht mehr zu beurteilen vermochte, ob deren Streben nun richtig oder falsch war. Ob es überhaupt sinnvoll war sein Herzblut in etwas zu setzen, ganz gleich welcher Art es war.
 

Frey blickte auf Jareth. Schweigend sah er nur in dessen Richtung. Er tat ihm Leid, doch es war gut, dass er es erfahren hatte. Es war gut, dass er es Stück für Stück erfahren hatte, denn ansonsten wäre Jareth wohl ausgerastet und so hatte er peu a peu etwas mehr von Apophis Vergangenheit erfahren und das war bei weitem noch nicht alles. Allerdings sollte es genügen. Es musste erst einmal alles sacken und Jareth musste sich sicher werden, was er jetzt wollte.
 

Dieser stützte die Ellenbögen auf dem Tisch auf, verschränkte die Hände ineinander und bettete die Stirn auf diese. Er schloss die Augen und versuchte einen Weg aus diesem Chaos zu finden. Letztlich öffnete er die Augen wieder, starrte vor sich her ins Leere.

"Du hattest Recht, Frey... Ich habe mein Leben verschwendet." Er seufzte tief. "Doch durch diese Erkenntnis wird es nicht besser. Mir ist nichts geblieben, nicht einmal mehr ein Ziel..."
 

Sein Blick hob sich, suchte Freys Blick, fixierte diesen ernst. "Du kannst den Mist über den Typen, der meinen Bruder getötet hat meinethalben verbrennen oder sonstwas damit machen. Mein Bruder hat den Tod gewählt .Dass es dann letztlich nicht der war, von dem er sich gewünscht hatte, dass er ihm das Leben nehmen sollte, ist Pech gewesen..."

Jareth erhob sich vom Stuhl und schob diesen zurück. "Ich halte mich trotzdem an den Deal, wenn du darauf noch wert legst. Und nun lass uns bitte gehen..."

Sein Blick wanderte zu Jack und mit tonloser Stimme meinte er: "Ich weiß immer noch nicht zu beurteilen, ob es richtig gewesen ist hierher zu kommen. Derzeit fühlt sich das nicht danach an. Allerdings hat der Kerl...", ein Wink in Richtung Frey folgte, "...sowieso schon mehr als genug Verwirrung veruracht. Da war das Zeug von dir nur der letzte Rest, der das Fass hat überlaufen lassen."

Jareth wandte sich ab, hielt jedoch inne und fügte leise an: "Danke...und behalt die Kette meinetwegen. Ich brauche sie nicht..." Dann ging er zur Tür, öffnete diese und trat hinaus in die kühle Nacht.
 

Sie ließen Jareth gehen. Frey blieb noch etwas bei Jack, doch nicht lange. Er wollte Jareth etwas Zeit geben sich mit dem Gehörten auseinanderzusetzten. Nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken hatte und Jack lange angeschwiegen hatte, stand er auf und meinte: "Ich folge ihm lieber."

"Denkst du, dass er sich etwas antut?", fragte Jack. Frey zuckte nur mit den Schultern und sagte: "Keine Ahnung, doch sicher ist sicher. Ich kann mir vorstellen, dass er alleine sein will, doch ich werde vorsichtshalber ein Auge auf ihn werfen."
 

Jack nickte und meinte: "Ist wohl besser so. Doch nimm die Medaillen mit. Ich habe eine Erinnerung an Apophis, etwas, was nur mir gehört, was nur für mich ist. Und die Medaillen stehen für die Serpentes, also gib sie ihm, wenn er bereit dafür ist." Er grinste Frey an. Der nickte nur, nahm die Kette an sich und verabschiedete sich. Bevor Frey das Haus verließ meinte Jack noch: "Du hast einen interessanten Geschmack." Noch einmal drehte Frey sich zum anderen um und murrte: "Halt die Klappe. Eher fange ich an auf Frauen zu stehen, als er auf Männer. Also vergiss es."

Dann folgte er Jareth lautlos in die Nacht hinein. Umhüllt durch die schwärze folgte er diesem lautlos, bedacht darauf nicht von ihm gesehen oder auch gehört zu werden.
 

Jareth schlug zunächst den Weg ein, den sie gekommen waren. Doch bald wurden seine Schritte langsamer, bis er inne hielt und vor sich her in die dämmrige Dunkelheit sah. Ihm war nicht danach sich gleich wieder ins Hauptquartier der Blacks zu begeben. Was sollte er da überhaupt noch? Das einzige, was ihn dort nun noch hielt, war letztendlich nur der Deal mit Frey.

Frey...

Jareth seufzte. Er wusste nicht einmal mehr, ob er den nun noch hassen sollte oder nicht. Wäre dieser nicht in sein Leben getreten, dann stünde er nun nicht völlig neben sich und vor dem völligen Nichts. Aber wäre es wirklich besser gewesen weiter im Dunkeln zu tappen?
 

Jareth wandte sich linker Hand ab und schlug einen anderen Weg ein, der ihn geradewegs vom Hauptquartier wegführte, in eine Gegend, in der zumindest bei Nacht Ruhe und scheinheiliger Friede herrschte. Es war eine ehemalige Arbeitersiedlung, in welcher zwar einige Häuser auch schon gelitten hatten, aber manche den Schein eines behaglichen Heimes weiter wahrten. Es war erstaunlich, wie viele Häuser noch erhalten waren, die nicht durch die Bomben und vielen Auseinandersetzungen zwischen Black und White zerstört worden waren.
 

Doch Jareth hatte keinen Blick dafür, setzte gedankenversunken einen Schritt vor den anderen. Erst bei einer plötzlichen Lücke in der nahezu nahtlosen Reihe der Häuser, hielt er inne, wandte sich auf die mit Moosen, Gras und Unkraut überwucherte Fläche, in deren Mitte ein alter knorriger Baum thronte und den Missständen trotzte. Rund um die Wurzeln des sicher einst prachtvollen Baumes lag Müll und einige leere Tonnen rosteten vor sich hin. Auf eine der umgefallenen Müllbehälter setzte sich Jareth. Er lehnte sich zurück, fand Halt am Stamm des knorrigen Baumes und seufzte.

Sein Blick hob sich zum verhangenen Himmel an und er fühlte sich irgendwie eins mit dem tristen Bild, welches sich ihm bot.
 

Als Jareth sich unter diese riesige und wunderschön beständige Eiche setzte, verbarg Frey sich hinter einer zerfallenen Mauer. Der Baum war wirklich prächtig. Überhaupt war es der erste Baum seit langem, den Frey in solch einer Pracht zu Gesicht bekommen hatte. Unter Schutt und Asche wuchsen zwar ein paar Wildkräuter, doch sie waren unscheinbar und wurden von den Menschen missachtet. Einen solchen Baum konnte man jedoch nicht missachten. Dessen starker Stamm mit der Erde verwurzelt hatte etwas beruhigendes, etwas schutzbietendes. Kein Wunder, dass Jareth sich unter ihn setzte.
 

Einige Zeit saß Jareth so da, bis er ein Wimmern vernahm. Er senkte den Blick und dieser fiel auf einen ausgezehrten, mittelgroßen Straßenköter, der ihn mit seinen treudoofen Hundeaugen ansah und freundlich mit dem Schwanz wedelte. Jareth streckte eine Hand nach dem Kopf des Hundes aus, ließ ihn an der Handfläche schnuppern, bevor er ihn sanft über den Kopf strich. Jareth seufzte und ein schmales Lächeln legte sich auf seine Lippen.

"Du weißt auch nicht wohin, oder? Ich wusste es mal...oder zumindest dachte ich das. Aber nun..." Jareth zuckte mit den Schultern.

Nein, er wusste nicht mehr wohin er gehörte. Der Hund wimmerte erneut leise und hob bettelnd eine Pfote an. "Es tut mir Leid, aber ich habe nichts zu fressen für dich." Seltsam, ihm tat diese Kreatur Leid,die nun wirklich nichts dafür konnte, dass sich die Menschen gegenseitig die Köpfe einschlugen und die trotzdem darunter am meisten zu leiden hatte. Wieder strich er dem Hund über den Kopf, der sich langsam damit zufrieden zu geben schien, und versank erneut in Gedanken.
 

Die ganze Zeit über beobachtete Frey Jareth, der sich mit einem Hund beschäftigte. Es war kein großer Hund, ein Beagle, doch er wirkte verlassen, einsam und treuherzig.

Frey schnaubte verächtlich. Anscheinend war der Beagle vergessen oder gar zurückgelassen worden, als seine Herrchen geflohen sind.

Und genauso ausgestoßen und verlassen fühlte Jareth sich nun wohl. Er konnte ihn verstehen, konnte nachempfinden, wie es war plötzlich vor einem Haufen Schutt und Asche zu stehen, vor einem Berg von Lügen, Betrügereien und Fragen. Und vor allem wusste er wie es war sich verlassen zu fühlen und jeglichen Halt verloren zu haben.
 

Ein leises Seufzen entrann seiner Kehle, wodurch der Beagle auffuhr. Suchend blickte dieser sich um und hielt seine Schnauze witternd in die Luft. Schließlich tapste er schwanzwedelnd direkt auf Frey zu.

Als der Hund sich seiner Hand plötzlich entzog, sah Jareth diesen fragend und etwas enttäuscht an. "Was ist? Keine Lust mehr mir Gesellschaft zu leisten?", fragte er das Tier leise. Bei näherer Betrachtung jedoch schien der Hund irgendwas gewittert zu haben. Jedenfalls setzte sich dieser kurz darauf in Bewegung und das sehr zielstrebig. Was der wohl gehört hatte? Eine Ratte vielleicht? Jareths Augenbrauen zogen sich zusammen. Oder vielleicht etwas wesentlich größeres? Jareth erhob sich nun auch, zog eine kleine Handfeuerwaffe und folgte dem Hund.
 

//Nein...bleib weg, du verrätst mich noch...Bleib schön bei Jareth...nicht näher kommen...//

Doch Freys stummes Flehen blieb unerhört und so sprang der Hund über die Mauer, direkt auf seinen Schoß. Mit hungrigen und großen Augen besah sich der Hund den Mann, welcher unter ihm lag und beschnüffelte ihn.

//Na toll.//

Jetzt konnte er sich auf etwas gefasst machen. Doch erst einmal bekam er die nasse Zunge des Beagle in seinem Gesicht zu spüren.
 

Jareth glaubte etwas umfallen zu hören und kurz darauf das Winseln des Hundes. Jareth duckte sich kurz hinter den Trümmern der Mauer, entsicherte die Waffe und im nächsten Augenblick sprang er auf die Überreste der Mauer und zielte mit der Waffe in Richtung der Geräusche. Was er da jedoch erblickte, war alles andere als erwartet und eher ziemlich amüsant. Jareth seufzte, schüttelte den Kopf, steckte die Waffe wieder weg und sprang von der Mauer neben den am Boden liegenden Frey, den der Hund auf eigene Faust gestellt hatte.

"Ich hab ja im ersten Moment vermutet, dass der Köter eine Ratte gehört hätte und wie ich sehe hatte ich damit nicht ganz Unrecht." Auf Jareths Lippen erschien ein mattes Schmunzeln, dann hockte er sich neben Frey, lenkte den Hund mit einem Griff in dessen Fell ab und bedeutete diesem energisch den anderen mal wieder aus der klebrig feuchten Zuneigungsbekundung zu entlassen. Der Hund wedelte weiter freudig aufgeregt mit dem Schwanz, hob seinen Blick und sprang dann von Frey herunter. So viel Aufmerksamkeit hatte er wohl lange nicht mehr erfahren.

Erwischt und vollkommen abgeschlabbert schaute Frey Jareth zerknirscht an. Mit einem Überfall durch einen Hund hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

"Sehr witzig, ich lach mich tot.", gab er grummelnd zurück, als der andere ihn mit einer Ratte verglich. Er richtete sich auf und wischte die Sabber mit seinem Hemdärmel von seinem Gesicht.
 

"Warum bist du mir doch noch gefolgt? Hast du gedacht, dass ich die Kurve kratzen könnte, jetzt da mich gar nichts mehr bei den Blacks oder sonstwo hält? Oder hast du dir Gedanken um mich gemacht?"

Jareth lachte leise auf. Das war nun wirklich eine dumme Frage. Er erhob sich wieder und meinte weiter: "Jetzt, da du eh erwischt worden bist, kannst du dich auch wieder direkt an mich kletten. Und pass ja auf, dass ich aus Verzweiflung nichts Dummes anstelle." Jareth konnte seinen Sarkasmus kaum eine Sekunde abstellen, war er ihm doch zu einer Art Schutzmechanismus geworden. Wenn er selbst alles ins Lächerliche zog, konnte das kein anderer mehr tun.
 

Frey blickte zu Jareth und antwortete schlicht: "Ja und nochmal ja." Wieso sollte er auch lügen? Er hatte sich nun einmal Gedanken um Jareth gemacht, hatte befürchtet, dass er sich etwas antun würde.

Auch Frey stand nun auf und klopfte sich den Staub aus seiner Kleidung. "Keine Angst ich werde schon aufpassen.", meinte er. Schnell fügte er noch hinzu: "Schließlich brauche ich dich noch."

Jareth sah sich wieder kurz zu Frey um, zog eine Augenbraue hoch und meinte: "Ach,wirst du das?Heißt das, dass du nun mein Babysitter bist? Na prima. Wird ja immer besser..." Und schon sprang Jareth wieder auf die Mauer, blieb auf dieser stehen, versenkte seine Hände in seinen Manteltaschen und ließ den Blick schweifen.

"Sei froh, dann kann man dich nicht mehr als Babysitter bezeichnen.", gab er zurück. Er blickte zu Jareth hoch. Dieser sah gedankenverloren und auch ein bisschen trotzig aus, wie er seine Hände in die Manteltaschen vergrub. Die Mauer unter seinem Hintern war kalt, doch er bleib sitzen. Er hatte keine Lust sich zu bewegen, geschweigedenn aufzustehen.
 

Der Sarkasmus des anderen war nur zu verständlich. Frey wusste, dass Jareth sich nur schützen wollte, doch wirklich hilfreich würde dieser nicht sein.

Er setzte sich auf die Mauer und blickte den anderen prüfend und auch leicht fragend an: "Was hast du denn jetzt vor? Ich meine, ich an deiner Stelle wüsste nicht mehr wohin mit mir." Sein Blick ging in den schwarzen Nachthimmel. "Vermutlich hätte ich längst Schluss gemacht, wenn ich nicht jemanden hätte, für den es noch Wert wäre zu leben." Unbewusst sprach er über sich selber, über seine eigene Situation, doch darauf würde der andere nicht kommen. Dazu wusste Jareth zu wenig von ihm.
 

Der Beagle winselte, als er sich alleine hinter der Mauer vorfand und sprang nach kurzem hin und her wieder auf die andere Seite der Mauer, setzte sich hin blickte von einem Menschen zum anderen. Jareth senkte seinen Blick und sah auf den Hund herab, der nun kurz bellte, sprang zu diesem herab und bedeutete dem Hund leise zu sein. Auch wenn diese Gegend scheinbar friedlich war, durfte man sich nicht drauf verlassen. Dann erst sah er sich zu Frey um und antwortete auf dessen Frage und ging somit auf dessen Gelaber ein: "Was weiß ich, was ich nun mache. Erstmal werd ich den Deal zum Abschluss bringen und dann...Tja, dann kannst du mir ja immer noch die Birne wegpusten, wenn dir dann noch danach sein sollte. Dann bräuchte ich mir wenigstens keine Gedanken mehr um das 'danach' zu machen. Ich kann's ja machen wie mein Bruder und in ne Kugel laufen..." Kurz hielt Jareth inne, denn dass er seinen Bruder wieder ins Gespräch gebracht hatte, stieß ihm selbst bitter auf.
 

"Du kannst dich glücklich schätzen,dass du noch wen hast,"meinte er nun etwas leiser und wandte den Blick dabei wieder ab und Richtung des Baumes. "Wenn man jemanden hat, dann hat man auch einen Grund weiterzumachen. Eigentlich hat für mich schon alles vor einem Jahr aufgehört. Aber da hatte ich wenigstens noch den Wunsch nach Rache. Und nun? Gar nichts mehr. Da ist nichts mehr. Nur ein tiefer schwarzer Schlund direkt vor meinen Füßen und eigentlich möchte ich nichts lieber, als dass er mich endlich verschlingt. Trotzdem zöger ich komischerweise..."
 

Jareth grinselte leicht und ziemlich schief, seufzte dann und trat von der Mauer weg, wieder auf den Baum zu und lehnte sich mit dem Rücken schließlich an den Stamm, den Blick wieder Frey zugewandt. Warum erzählte er dem anderen das eigentlich? Er sprach mit Frey tatsächlich über seine Gefühle. Darüber, wie es in ihm aussah. Nun, Frey war eben da und was hatte Jareth schon noch zu verlieren? Sein Gesicht? Seine Fassade? Die war eh schon in sich zusammengefallen. Und so seltsam es sich anhörte, aber Frey war der einzige mit dem Jareth nun noch etwas verband. Und wenn es auch nur ihre dämliche Abmachung war.
 

Frey hatte Jareths Stimme zugehört, die zu ihm gesprochen hatte, obwohl dieser ihn keines Blickes gewürdigt hatte. Schweigsam lauschte er den Worten des anderen und dachte über diese nach. Sein Blick ging ins Leere, als er sagte: "Ich werd dir sicher nicht einfach so deine Birne wegblasen. Das hättest du wohl gerne." Er zog ein Bein an seinen Bauch und umklammerte dieses mit beiden Armen. Dann legte er sein Kinn auf das Knie und blickte zu Jareth, der sich mittlerweile an die wuchtige Eiche lehnte. Es erstaunte ihn, dass Jareth gerade ihm seine Gefühle offenbarte. Eigentlich müsste er Frey doch wie die Pest hassen und jemandem, den man hasst erzählt man noch nicht einmal aus purer Verzweiflung, wie es in seiner Gefühlswelt aussah.
 

Und als er Frey so ansah ohne jeden Ausdruck von Emotionen im Gesicht, ging ihm das Bild seines Bruders in dieser so eindeutigen Situation durch den Kopf. Dazu mischte sich das Bild, das er nun von dessen letzten...Lover hatte, von Jack. Er konnte es immer noch kaum glauben, dass Apophis gefallen an Männern gehabt haben sollte. Ausgerechnet er. Jareth wusste nicht wieso, aber es passte nicht zu dem starken Vorbild, das sein Bruder für ihn gewesen war. Aber was passte überhaupt noch in dieses Bild?

Apophis und Homosexualität...

Aber hatte er ihn je in Gesellschaft einer Frau erlebt? Zumindest nicht privat. Doch über so etwas hatte sich Jareth selbst auch die letzten Jahre keine Gedanken gemacht. Für so etwas war bei den Blacks keine Zeit. Auftrag jagte Auftrag.

Nun, anscheinend machte sich nur Jareth keine Gedanken darum. Doch Apophis..."Sag mal, Frey: Wer ist es, der deinem Leben noch einen Sinn gibt? So jemand wie Jack es für meinen Bruder war, ein...Freund?" Jareth seufzte. Warum fragte er so etwas? Er lehnte den Hinterkopf an den Stamm und murmelte: "Ich kann's einfach nicht verstehen..."
 

Wer seinem Leben noch einen Sinn gab? Ohne wirklich darauf zu achten, was er da gerade aussprach, sagte Frey in die Stille hinein: "Wer meinem Leben noch einen Sinn gibt? Es ist kein Freund, sondern viel mehr als dies und doch nicht so, wie du jetzt denken könntest. Und das Beste ist noch, ich weiß noch nicht einmal, ob er noch lebt, oder nicht... Ich kann dir nicht sagen, um wen es sich handelt, denn an dieser Person hängt mein Ziel, meine Aufgabe, die ich mir selbst gestellt habe. Es geht nicht gegen dich, dass ich es dir nicht erzählen kann. Aber die Gefahr ist für mich zu groß, dass mein Vorhaben durch irgendeinen dummen Zufall vereitelt wird. Deswegen schweige ich lieber. Ich hoffe das kannst du verstehen."

Wieder schwieg er.
 

Kein Freund,sondern mehr,aber doch ganz anders?Wahrscheinlich hörte sich das nun mal wieder komplizierter an, als es letztlich war, aber Jareth konnte nicht auf Anhieb sagen, was das nun bedeutete. Wer nun solch eine Rolle in Freys Leben spielte. Interessant war allerdings, dass es mit Freys Absichten, dessen eigentlichem Ziel zusammenhing. Dass dieser jemand der Grund war, warum Frey bei den Blacks hatte unterkommen müssen. Der Grund dafür, dass Frey in Jareths Leben getreten war und ihm jeden Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Erneut ein Grund, um den anderen zu hassen. Aber derzeit gab es in Jareths Brust nur emotionslose Leere und Erschöpfung.

Und zudem verstand Jareth wirklich. Er verstand Freys Beweggründe. Und er verstand, dass Freys Situation an sich nicht anders war, als seine es noch vor Kurzem gewesen war. Zumindest nicht viel anders.
 

"Es ist eigentlich völlig egal, ob du es mir nicht sagst, weil ich es eben bin, der dich danach gefragt hat, oder ob aus einem anderen Grund. Du bist mir keine Rechenschaft schuldig. Du bist mir eigentlich gar nichts mehr schuldig..."

Frey sah Jareth an. Er lächelte und meinte plötzlich: "Wenn ich dir keine Rechenschaft schuldig bin, dann verstehe ich nicht, warum ich das Gefühl habe dir etwas schuldig zu sein."

Allerdings äußerte sich Jareth nicht mehr dazu.
 

Allmählich wurde es Frey doch zu kalt und er stand auf. In Gedanken versunken hockte er sich zu dem Beagle und strich ihm über dessen Kopf.

"Na du kleiner Vagabund? Welchen Sinn gibt es in deinem Leben noch?", fragte er diesen leise. Doch der Hund legte nur seinen Kopf schief und blickte Frey fragend an.
 

Jareth beobachtete Frey dabei, wie dieser sich nun mit dem Beagle beschäftigte. Der Köter schien sich inzwischen so etwas wie Hoffnungen zu machen, dass er nun nicht mehr allein sein musste, so zutraulich wie dieser nun immer mehr wurde. Jareth seufzte, stieß sich vom Baum ab, ging auf Frey und den Hund zu und meinte: "Wir sollten zum Hauptquartier zurückgehen. Was den Köter angeht... Ich glaub nicht, dass dieses ein guter Aufenthaltsort für einen Hund ist. Also wird er hier bleiben müssen."
 

Frey erhob sich. Leicht streckte er sich und blickte dann wieder auf den Beagle, als dieser sie anwinselte.

"Tut mir Leid, Kleiner. Ich kann dich leider nicht mitnehmen. Hier ist es wirklich angenehmer, als da, wo ich hingehe.", sagte er zu dem Hund, der traurig die Ohren hängen ließ.

Anschließend war Jareth es, der sich zu ihm hockte und dem Hund nun vollends die Hoffnung raubte. Kurz streichelte er ihn noch einmal und meinte dabei: "Wenn du clever bist, bleibst du hier, du Flohfänger."

Dann erhob er sich wieder und ließ den Baum und den Platz hinter sich. Und was den Hund anging, so hatte er vor diesem am folgenden Tag etwas zu fressen zu bringen. Sofern dieser dann noch auffindbar wäre.
 

Es tat Frey in der Seele weh, den kleinen Köter alleine zurück zu lassen, doch es ging nun einmal nicht anders. Noch einmal reckte er sich, bevor sie sich auf den Weg in Richtung Hauptquartier machten. Es wurde langsam wirklich Zeit, denn die ersten Sonnenstrahlen waren schon zu sehen und Frey hatte keine Lust sich etwas ausdenken zu müssen, damit sie sich erklären konnten.

Schweigend liefen sie nebeneinander her, bis Frey plötzlich etwas einfiel.

"Sag mal, was hast du eigentlich angegeben, als ich... naja du und ich.. als wir meine zweite Prüfung bestanden haben?", fragte er neugierig. Er hatte ihn schon die ganze Zeit fragen wollen, doch erst jetzt bot sich die Möglichkeit dazu. Außerdem ging er davon aus, dass auch er bald danach gefragt werden würde, damit es auch wirklich stimmte, was Jareth angegeben hatte.
 

"Was soll ich schon berichtet haben? Die Wahrheit..." Jareth ging noch einige Schritte weiter, blieb dann aprubt stehen und wandte sich zu Frey um, zuerst mit einem ernsten Ausdruck auf dem Gesicht, doch dann schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. "Ich hab angegeben, dass du einen Großteil der Sektenmitglieder bereits eliminiert hattest, als Keeth und Harrison, unsere Fahrer und deine Jäger, dazugestoßen sind. Leider ausgerechnet in dem Augenblick, als einige bewaffnete Rebellen dazugestoßen sind und das Feuer eröffnet haben. Die beiden hats erwischt... Der dritte, der uns dann noch beim Verlassen der Katakomben überrascht hat...nun...der war doch schon tot, nicht wahr?"
 

Es war stark davon auszugehen, dass inzwischen kaum noch etwas von den drei Toten aufzufinden wäre, sollte sich ein Trupp darum hätte kümmern wollen. Und die Geschichte war doch ganz nett und durchaus glaubwürdig.
 

Unweigerlich musste Frey grinsen. "Doch, so und nicht anders ist es gewesen." Nun hatten die beiden Gesichter einen Namen. Keeth und Harrison also. Er verschwendete noch ein paar Gedanken an sie, bis er sie endgültig zu den Akten legte. Es brachte nichts Verstorbenen nachzutrauern, wenn man mit ihnen eh nichts in Verbindung bringen konnte. Außerdem hatten sie ihm auch ans Leder gewollt.
 

Jareth wandte sich wieder ab, hielt aber erneut inne, sah Frey wieder an und fügte betont ernst an: "Und du bist mir im Übrigen gar nichts schuldig. Sobald du meinen Teil des Deals als vollendet siehst, sind wir in jeglicher Hinsicht quitt. Verstanden? Gut..." Nun ging Jareth dann doch weiter und bald darauf betraten sie das Hauptquartier wieder, gerade noch bevor der morgentliche Betrieb richtig einzusetzen begann.
 

Für Jareth würde es also erledigt sein, wenn ihre Abmachung beendet war. Einerseits war es gut, doch andererseits...

Frey schüttelte den Kopf. Er wollte den Gedanken nicht weiter denken. Er konnte sich jetzt keine Schwäche leisten, durfte es auch nicht. Noch bevor sich jemand im Hauptquartier regte, waren sie in ihrem Zimmer.
 

Jareth hatte eine seltsames Gefühl in der Magengegend, als die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war. Sein Blick wanderte zu der Tür hinter welcher die kleineren und größere Schätze lagen, die einst seinem Bruder gehört hatten. Plötzlich schien ihm alles wertlos und fremd. Jareth seufzte. Nach dem, was er die letzten Tage und diese Nacht hatte erfahren müssen, war er einfach verwirrt und mit sich und der Welt uneins. Und vor allem war er müde, völlig erschöpft. Und so setzte er sich auf den Bettrand,um sich in dieses sinken zu lassen und auf baldige Erlösung durch den Schlaf der Erschöpfung zu hoffen.
 

Erschöpft und müde legte auch Frey sich auf sein Bett und starrte zur Decke. Er würde duschen müssen, doch bevor er das tat, musste er noch etwas los werden.

Er richtete sich auf, sammelte schon einmal sein Duschzeug zusammen und meinte, bevor er das Zimmer verließ: "Du wirst deinen Teil der Abmachung noch heute Nacht einlösen. Dann bist du mich los."
 

Etwas verdattert sah Jareth Frey an.

Frey wollte, dass er die Abmachung noch kommende Nacht einlöste? So plötzlich? Ja, irgendwie überrumpelte das Jareth nun. Doch anstatt etwas zu sagen, nickte er nur und sah Frey nach beziehungsweise, wie sich hinter diesem die Tür schloss.

Jareth striff sich die Schuhe ab und dann das Shirt über den Kopf, ließ sich dann ins Bett sinken. Doch anstatt in tiefen, traumlosen Schlummer zu versinken, lag er wach und dachte über Freys Worte nach.

Die Abmachung und nun deren absehbares Ende.

Danach würde er Frey los sein.
 

War das kein Grund zur Freude? Oder wenigstens für Erleichterung?

Stattdessen jedoch verstärkte diese Aussicht das Unwohl sein. Warum nur?

Lag es daran, dass der Deal das einzige war, was ihm noch geblieben war? Dass er sich danach ernsthaft mit dem 'danach' beschäftigen musste? Oder...

Jareth schüttelte energisch den Kopf, warf sich im Bett herum und vergrub sein Gesicht im Kissen.

//Nein! So etwas ist es nicht! Verdammt!//

Das Gerede über und der Umgang mit Homos setzte ihm wohl langsam zu. Ja, nur das konnte es sein.

Erneut seufzte Jareth tief und schließlich übermannte ihn dann doch die Erschöpfung. Der daraus folgende Schlaf war tief und traumlos.

Nur Schwärze und erholsame Dunkelheit.

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thihi^^

ein langes Kapitel und einige Einblicke auf Apophis Vergangenheit. Über Jack habt ihr zwar nicht viel erfahren, aber das werdet ihr noch

nur Geduld^^

hoffe auf kommis^^

eure sweetmilka

betrayed and rescued

Frey kam aus dem Untersuchungszimmer, wo man ihm einen neuen Verband angelegt hatte und die Wunde noch einmal versorgt hatte.

Er wollte gerade zurück in den Stock, auf welchem ihr Zimmer lag, da sah er, wie die Tür zu dem Raum, in welchem er seine Aufgaben erhalten hatte, nur angelehnt war. Er blickte sich um. Niemand war zu sehen.

Leise schlich er sich in den Raum, in welchem so viele Computer standen.

Doch auch hier war niemand.
 

Schnell setzte er sich an einen Rechner, der angeschaltet war. Es dauerte nicht lange, da fand er, was er gesucht hatte. "K23 Zelle dreizehn...", murmelte er, um es sich besser einzuprägen. Nur kurz schaute er sich noch die Akte des 'Sträflings an, der in dieser Zelle hockte. Mit einem schweren seufzen beendete er schließlich das Programm wieder, welches die Gefangenen der Blacks und ihren Aufenthaltsort beinhaltete und löschte noch schnell vorsorglich die Videoaufnahmen, damit er nicht allzu schnell entdeckt wurde.
 

Eilig machte er sich aus dem Staub. Mit dem Aufzug fuhr er in den Stock, auf welchem die Quartiere lagen und ging zu ihrem Zimmer.

//Das war zu einfach gewesen...//, dachte er sich skeptisch. Allerdings dauerte es nicht lange, da machte er sich keine Gedanken mehr darüber, da er hundemüde war. Nachdem er das Zimmer betreten hatte, fiel sein Blick auf den schlafenden Jareth. Eine Zeit lang lag sein Blick einfach auf ihm. Dann trat er an dessen Bett heran und schaute auf den schlafenden Mann hinab. Seine letzten Worte gingen ihm wieder durch den Kopf //Du wirst deinen Teil der Abmachung noch heute Nacht einlösen. Dann bist du mich los.//
 

Immer noch lagen ihm diese Worte schwer im Magen. In Gedanken versunken beugte er sich über Jareth. Ihre Gesichter trennten kaum einen Zentimeter. Um sie herum war es still. Er konte den ruhigen Atem des anderen auf seiner Haut spüren, was ein Prickeln bei ihm auslöste. Wie unter Hypnose begann er sich langsam hinabzusenken. Seinen Lippen verlangte es danach den anderen zu küssen und seinen Händen danach den nackten Oberkörper des anderen zu berühren. Doch im letzten Moment hielt er sich zurück.

//Was tue ich hier? Ich brauche wirklich Schlaf...//

Schon wandte er sich wieder ab und legte sich auf sein Bett. Es dauerte nicht lange, da glitt er in einen traumlosen Schlaf.
 

Jareth schlief wie ein Stein und deswegen bekam er nicht mit, dass Frey nicht nur etwas sehr lange mit duschen verbrachte, sondern auch nicht wie dieser sich ihm annäherte. Hätte er dies, dann wäre es ihm wohl wieder so verwirrend aufgestoßen wie die zwei kurzen Küsse, die er schon hinter sich hatte - und die ihn hatten austicken lassen. Nun, eigentlich waren sie nur das letzte bisschen Ausreizung, welche ihn hatte ausrasten und Frey verletzen lassen. Es war einfach alles zu viel gewesen. Zu viele Fragen und zu wenig Antworten.
 

Doch Jareth schlief weiter, bis in den frühen Mittag hinein. Dann jedoch erwachte er, langsam aber stetig. Und schließlich blinzelte er, stöhnte leise und hievte sich etwas steif hoch, bis er letztlich in seinem Bett saß. Er rieb sich die Augen und schließlich über seine rechte Schläfe, in der es pochte. Der Schlaf war zwar nötig gewesen, aber er war auch eindeutig zu lang gewesen. Und so fühlte sich Jareth nun doch etwas gerädert.

Sein Blick wanderte zum anderen Bett und damit zu Frey, der auch den verpassten Schlaf nachholte. Jareth fiel auf, dass er ziemlich bald eingeschlafen sein musste, denn von Freys Rückkehr hatte er gar nichts mitbekommen. Und am liebsten hätte sich Jareth wieder hingelegt, obwohl er wusste, dass das Blödsinn war, denn schlafen hätte er nicht mehr können.
 

Zudem... Heute Abend, da würde er die Abmachung einlösen müssen. Jareth fiel dies ein, als sein Blick auf Frey lag und ihm wurde wieder seltsam zumute. Was war das nur? Hatte er solche Angst vor dem danach? Hatte er Angst vor dem, was er aus lauter Ziellosigkeit tun könnte? Das war doch Schwachsinn! Aber was sollte es sonst sein?
 

Plötzlich klopfte, nein, hämmerte es an die Zimmertür und in Jareths Kopf schien es weiterzupochen. Er verzog das Gesicht und stand auf, ging an die Tür und öffnete diese. Kurz lugte er jedoch zu Frey zurück, ob das Gehämmer diesen geweckt hatte.

Machte er sich dazu etwa Gedanken? Sein Blick hatte wohl etwas verdattertes, als er denjenigen ansah, der da so energisch geklopft hatte.

Es war Cayne.

"Du guckst,als wärst du völlig von der Rolle, Kleiner. Nun, du wirst gleich allen Grund dazu haben." Cayne grinste breit und provokativ. Jareths Blick dagegen wurde hart und auch leicht fragend.

Was sollte das? Welches Wissen trieb dem anderen ein derart überhebliches Grinsen auf die Lippen? "Was soll das heißen? Was willst du?", fragte er sodann. Doch Cayne winkte nur ab. "Zieh dir was an und folge mir. Ach und schließ den Neuen ein. Befehl von Oben."
 

Jareth war ratlos. Was sollte das bitte? Warum sollte er Frey einschließen? Aber Jareth konnte nicht anders, als zu tun, was Cayne ihm auftrug. Und so verließ er bald das Zimmer, sah sich nochmal kurz nach Frey um und schloss dann die Tür hinter sich ab.

Jareth folgte Cayne zu dem Büro, in welchem er Frey vorgestellt und wo sie die Prüfungsaufgaben erhalten hatten - und welchem Frey sich beaufsichtigt herumgetrieben hatte, aber das wusste Jareth noch nicht. Doch er sollte es erfahren. Und vor allem sollte er einen Auftrag erhalten, der ihm Magenschmerzen bereitete.

Warum, das wusste Jareth nicht zu beurteilen, aber tatsächlich tat er das. Aber was sollte er tun? Den Auftrag ablehnen? Dann würde er nur jemandem wie Cayne übergeben werden und das musste Jareth vermeiden. Nein, es blieb seiner und Jareth versuchte so gelassen wie möglich zu erscheinen, als er ihn annahm.
 

So schnell er eingeschlafen war, so tief und fest schlief Frey nun auch. Er hörte noch nicht einmal, wie jemand wie irre an die Tür hämmerte. Er schlief einfach seelenruhig weiter, wollte er sich doch für die Nacht ausgeruht wissen. Sobald er seine Aufgabe gelöst hatte, würde er von hier verschwinden. Schließlich wollte er nicht länger als unbedingt nötig bei den Blacks bleiben. Auch wenn das bedeutete, dass er Jareth zurücklassen würde...

Jareth...
 

Wieso dachte er so über diesen Kerl nach? Wieso beschäftigte er ihn dermaßen, dass er ständig an ihn dachte? Das musste doch irgendwie abzuschalten sein. Er war doch nicht...

Nein, das konnte nun wirklich nicht sein, oder etwa doch...?

Frey wusste es nicht, konnte es nicht für möglich halten und doch zog er es in Erwägung, auch wenn ihm dies nichts brachte, denn Jareth war heterosexuell. Das wusste er nun. Er hatte ihn bereits zweimal geküsst und der andere hatte ihn nur von sich gestoßen, war außer sich vor Wut gewesen und hatte ihn sogar angeschossen. Mehr Indizien für dessen Heterosexualität konnte es doch nicht geben. Außerdem brachte Wunschdenken nichts, da Frey sich somit nur selbst belügen würde und Hoffnungen konnte er sich keine mehr machen, denn all seine Hoffnung lag in dieser einen Nacht, in der sie runter nach K23 zur Zelle dreizehn gehen würden, in welcher Isaac Deathprayer inhaftiert worden war.
 

Es war mittlerweile später Nachmittag, als Frey erwachte. Suchend schaute er sich um, doch er konnte Jareth nirgends entdecken. leicht zuckte er mit den Schultern. Wahrscheinlich war der andere duschen, oder wollte sich nur die Beine vertreten. Er beschloss sich erst einmal umzuziehen. Komplett in schwarz kleidete er sich, da er sich erstens in ihnen wohl fühlte und zweitens würde er des Nachts nicht gesehen werden, zumindest nicht so schnell.
 

Irgendwann meldete sich seine Blase zu Wort. Er musste mal. Also stand er von seinem Bett auf und ging zur Tür. Seine Hand legte sich auf den Türknauf und drehte diesen herum. Doch nichts tat sich. Vergeblich rüttelte er an der Tür, die sich nicht öffnen ließ.

"Scheiße!!!", rief er aus. Hatte man ihn gesehen? Wusste man, wer er wirklich war? Wusste man etwa, was er vor hatte? Hatte... hatte Jareth ihn etwa verraten?

Er konnte es sich nicht vorstellen, doch tief im Innern befürchtete er, dass es wahr war. Das Jareth ihn verraten hatte. Warum hatte man ihn sonst hier eingesperrt? Warum war Jareth sonst nicht anwesend? Dieser müsste sich eine wirklich gute Ausrede einfallen lassen, um Frey nun davon zu überzeugen, dass er ihn nur versehentlich eingesperrt hatte. Nein, er würde dem anderen nicht glauben.
 

"Diese verfluchte Schlange!", zischte er. Eine Schlange, das war es was Serpentes bedeutete und, was Jareth nun in seinen Augen war. Eine verräterische Schlange.

Wut machte sich in ihm breit. Nicht, weil Jareth ihn verraten hatte, sondern weil er zu leichtgläubig gewesen war und ihm geglaubt und vertraut hatte. Er war wirklich ein Narr gewesen. Wütend trat er noch einmal gegen die Tür, dann setzte er sich auf sein Bett und wartete. Natürlich tat ihm das Warten nicht gerade gut, denn sein Zorn und seine Wut stachelten sich immer weiter auf.
 

Warum hatte Frey das nur getan? Hatte er wirklich angenommen, dass er seine Spuren verwischen könnte? Dass er nicht auffiel, wenn er durch das Quartier stromerte und entsprechend Aufmerksamkeit erregte? Hatte er nicht warten können? //Scheiße...//

All das und mehr ging Jareth durch den Kopf, als er sich auf den Rückweg zu seinem Zimmer machte, Cayne im Gefolge.

"Mach deinen Job ja richtig, Kleiner, sonst weißt du, was dir blüht", vernahm er Caynes Stimme und blieb stehen. Er wandte sich kurz zu dem anderen um und meinte: "Schnauze, Cayne! Ich weiß, was ich zu tun hab. Und nun rück mir von der Pelle!" Jareth wandte sich wieder ab, übersah Caynes feisten Blick und setzte den Rest des Weges alleine fort.
 

Bald drehte er den Schlüssel im Schloss und öffnete die Tür, trat ein, um diese wieder zu schließen. Sein Blick suchte und fand Frey sofort, der wie ein unruhiges Raubtier auf dem Bett hockte.

Lange hatte Frey sich nicht vom Platze rührend in dem Zimmer, in welchem er eingesperrt worden war, gewartet. Innerlich hatte sich seine Wut aufgestockt. Doch äußerlich versuchte er ruhig und kalt zu bleiben.
 

"Du musst mit mir kommen.", ließ Jareth verlautbaren, ernst und seltsam gefasst, wie er feststellen durfte. Das stand im harten Kontrast zu seinem Bauchgefühl. "Wir verlassen das Quartier."

In Jareths Kopf arbeitete es aufs Heftigste.

Ihm musste etwas einfallen. Nun, eigentlich war es das schon .Aber warum wollte er das riskieren? Warum für Frey? Wegen dessen Ziel? Weil dieser noch eines hatte? So musste es wohl sein. Und diese Erklärung war Jareth dann doch noch die angenehmere. Ansonsten hätte er sich eingestehen müssen... //Nein. Alles, nur das nicht!//
 

Frey blickte den anderen nur kalt und abschätzend an.

"So, muss ich das?", fragte er kalt. Er erhob sich von seinem Bett und trat an Jareth heran. Allerdings trennte sie gut einen Meter, da Frey nicht mehr zu nah an den anderen kommen wollte.

"Wir verlassen also das Quartier. Und was dann? Machst du dann endlich das wahr, was du mir schon lange versprochen, doch nie eingehalten hast? Beseitigst du mich dann, nachdem du mich verraten hast?", seine Stimme war ruhig, kalt und nüchtern. Ein eisiges Lachen ertönte. Es hörte sich metallen und unecht an, als es durch seine Kehle nach Außen drang.
 

Erneut fixierte er Jareth. Dann meinte er: "Tu, was du willst. Doch ich werde nicht von hier gehen. Noch nicht. Ich habe noch eine Aufgabe zu erledigen, die ich auch erledigen werde, ob du willst oder nicht. Nur mein eigener Tod kann mich davon abhalten. Ich werde die Aufgabe noch heute erledigen und erst dann werde ich von hier verschwinden. Was du tun willst kann mir dann egal sein."

Warum war er nur so blind gewesen? Warum hatte er Jareth vertraut? Gut, dass er ihn doch nicht noch einmal geküsst hatte, denn das hätte er spätestens jetzt bereut.
 

Jareths Augen weiteten sich kurz, als Frey ihm seine Anschuldigungen und sein dämliches Vorhaben kalt entgegenzischte. War der nun völlig übergeschnappt? Was sollte der Blödsinn? Jareth seufzte und seine Augen verengten sich wieder.

Was hatte er schon anderes erwarten können? Frey und er waren nach wie vor Mitglieder kollidierender Ansichten, waren Feinde.

Und doch verärgerte es ihn hören zu müssen,was Frey ihm da vorwarf. "Jetzt halt mal die Luft an, du Vollidiot! Du hast dich selbst verraten, indem du dich im Quartier rumgetrieben und in das Zentralbüro geschlichen bist. Hast du im ernst geglaubt, dass das unbemerkt bleiben würde? Hast du etwa geglaubt, dass du jetzt, nachdem du die zwei Prüfungen hinter dir hast, als ein vollwertiges Mitglied der Blacks gesehen und nicht weiter beschattet würdest? Dass du, wenn du allein durch die Gänge stromerst keinen Misstrauen erregen würdest? Dann muss ich dich leider enttäuschen, du Hornochse. Und ich muss dir mitteilen, dass es nicht ausgereicht hat, dass du die Aufzeichnungen der Kameras gelöscht hast. Es konnte zwar nicht mehr nachvollzogen werden, was du an den Rechnern im Zentralbüro gesucht hast, aber dass du dran warst und dass du überhaupt dort gewesen bist, ist nicht unbemerkt geblieben."
 

Jareth seufzte,senkte den Blick und fuhr sich durch sein Haar. "Wenn du wirklich vorhast dein Ziel jetzt sofort weiterzuverfolgen, bist du ein toter Mann. Draußen vor diesem Zimmer wartet nur jeder darauf dich alleine durch die Gänge gehen zu sehen, um dir dabei den Kopf wegzublasen."

Jareths Blick wurde ernst und heftete sich fest auf den von Frey, als er fortfuhr: "Frey,du giltst offiziell als Gefahrenfaktor, bist vogelfrei und jeder ist aufgerufen dich zu exekutieren, sollte...sollte ich meinen Auftrag nicht erfüllen... Ob es dir gefällt oder nicht: Du hast nur die eine Chance und die heißt, dass du mir vertrauen musst. Ich weiß, dass ist viel verlangt, aber... das ist deine einzige Chance. Und ich hab nicht vor meinen Auftrag auszuführen. Denk einfach daran, dass ich bis jetzt genügend Möglichkeiten gehabt hätte dir das Licht auszupusten und ich hab es nicht geschafft. Warum auch immer... Glaubst du etwa, dass ich das dann nun schaffe? Frey, du bist der einzige von uns, der noch ein Ziel hat, wirf es nicht weg, nur weil du mich verachtest. Also? Willst du wirklich riskieren dein Ziel nie erreichen zu können? Wenn du stattdessen jedoch lieber weiterleben möchtest, dann händige mir deine Waffen aus und folge mir aus dem Quartier..."
 

Das war es also gewesen? Seine eigene Dummheit hatte ihn verraten? Er hatte sich selbst verraten? Warum hatte er nicht besser aufgepasst? Es war doch klar gewesen, dass man ihn beobachtete, doch der Wunsch ihn wiederzusehen, zu wissen, dass er noch lebt, hatte ihm wohl kurzzeitig den Verstand ausgeschaltet.

Er senkte den Blick und sprach leise: "Tut mir Leid. Es war falsch dich zu verdächtigen. Ich war blind gewesen. Blind und dumm, dass ich so einen Alleingang hinterlegt habe. Nun, ich werde dafür bezahlen."
 

Jetzt hob er seinen Blick wieder und sah Jareth direkt in die Augen, erwiderte dessen Blick. Es war gut, dass der andere ihn nicht fragte, was er gemacht hatte, was er an den Rechnern gesucht hatte und warum er so blöd gewesen war einen Alleingang zu unternehmen. Zu ändern war es jetzt wohl nicht mehr. Deswegen sagte er leise: "Tu, was du machen musst. Solltest du mich umbringen wollen, dann werde ich das zu verhindern wissen und werde meinen Plan durchziehen, ganz egal, ob ich dabei drauf gehe oder nicht. Ich werde dir Vertrauen, immer noch..."
 

Frey würde ihm vertrauen und doch rechnete dieser immer noch damit, dass Jareth vorhatte ihn zu töten? Frey war wirklich ein sturer Idiot. Aber Jareth ging nicht weiter darauf ein. Immerhin würde Frey sich nun nicht kopflos in die Gänge des Hauptquartiers schmeißen.
 

Er hatte keine Lust ins offene Messer zu laufen. Und wenn es wahr war, was Jareth sagte, dann war es wirklich klüger auf diesen zu hören. Also ging er auf sein Bett, seinen Schrank und seine Sachen zu, entnahm ihnen seine Waffen und übergab sie Jareth. Fest blickte er ihm wieder in die Augen und sagte: "Ich hoffe du weißt, was du tust. wenn nicht, dann solltest du das tun, was man dir befohlen hat, denn ich werde dir nicht mehr den Arsch retten. Ich werde andere Probleme haben."

Jareth striff sich seinen Mantel über und nahm schließlich Freys Waffen entgegen, steckte eine handlicheren Kalibers ein. Bei Freys Worten lachte Jareth bitter auf. "Du willst mir also nicht meinen Arsch retten? Oh Gott,was soll ich nun noch tun?!" Er verdrehte die Augen und seufzte. Frey blieb einfach überheblich und litt unter völliger Selbstüberschätzung. Und Jareth konterte das mal wieder mit Sarkasmus.
 

Allerdings ging Frey darauf nicht mehr ein. Er schwieg nun beharrlich und folgte dem anderen aus dem Quartier, wobei Jareth Freys Waffen direkt nach Verlassen des Zimmers abgeben musste. Und dann war er viel zu sehr damit beschäftigt sich darauf zu konzentrieren, was ihm bevorstand. Und nach und nach wusste er, was es zu tun galt.

Auf den Gängen standen eine Menge Blacks, die Frey finster anstarrten. Allen voran Cayne, der nicht seine Fresse halten konnte und ihn anpöbelte. Seine einzige Reaktion war, dass er diesem Mistkerl erneut eine Nadel ins Bein warf, seine letzte, die er immer in der Hosentasche hatte. Dann dachte er sich nur: //Viel Spaß damit du Hampelmann//
 

Vor dem Quartier stand ein Auto bereit. Jareth bedeutete Frey auf der Beifahrerseite Platz zu nehmen, setzte sich seinerseits auf den Fahrersitz, ließ den Motor an und fuhr los. Während der Fahrt sprach er nicht. Iimmer noch arbeitete es heftigst in seinem Kopf. Und ein Blick in den Rückspiegel verriet ihm, dass sie verfolgt wurden.

Schließlich stoppte er den Wagen ab. Jareth hatte sie in einen öden, menschenleeren Teil der westlichen Stadt gefahren. Hier standen riesige Gebäude, in welchen sich einst vor allem Büros und Firmensitze befunden hatten.
 

Jareth stieg aus, wartete bis Frey es ihm gleich getan hatte, ging zu ihm und meinte nur: "Geh voran... Immer dort entlang." Er deutete voraus und schon setzten sie ihren Weg zu Fuß fort. Bis sie auf einen runden Platz kamen, der von Gebäuden eingeschlossen wurde und fast wie das Innere eines römischen Amphitheaters wirkte. In dessen Mitte bedeutete Jareth Frey anzuhalten und sich zu ihm umzudrehen. Er trat dicht an Frey heran und flüsterte ernst: "Hier soll ich dich exekutieren. Und dabei werde ich beobachtet. Komischerweise nämlich traut man mir auch nicht mehr ganz..."
 

Jareth griff unter seinen Mantel und zog die Frey zuvor entwendete Waffe hervor, drückte sie diesem unauffällig in die Hand. "In meinem Rücken, rechts und links in den Gebäuden, hocken unsere Beobachter mit dem Befehl mich gleichfalls zu töten, sollte ich dich nicht hinrichten. Hinter dir ist eine schmale Lücke zwischen den zwei niedrigeren Gebäuden, durch die du entwischen kannst. Ich werde auf dich zielen, doch du wirst abdrücken und dann viel Glück dabei die Lücke zu erreichen. Nutze mich dafür so lange dir möglich als Schutzschild, denn,sobald ich falle, wird auf dich geschossen."
 

Jareth trat zurück und zog nun seine Waffe, zielte damit auf Freys Kopf. "Du wirst dir was anderes überlegen müssen, um dein Ziel zu erreichen. Ich wünsche dir, dass nicht plötzlich alles vor deinen Augen zusammenstürzt wie bei mir. Viel Glück, Frey. Und sieh hin und wieder nach diesem blöden Köter."
 

Frey hörte die Worte des anderen. Seine Augen lagen starr auf denen des anderen. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.

Aus den Augenwinkeln sah er die beiden Schützen, die sie direkt im Visier hatten. Dann blickte er wieder zu Jareth. Er schüttelte den Kopf, ungläubig, unwillig. Nein, er konnte ihn nicht töten. Das war unmöglich. In Frey zog sich alles zusammen. Am liebsten würde er von dem anderen erschossen werden. Er konnte ihn nicht töten, nicht mehr, seitdem...seitdem....
 

Er konnte es nicht. "Ich kann das nicht.", wisperte er, "Ich kann dich nicht als Schutzschild missbrauchen. Ich kann dich nicht töten. Ich will es auch nicht. Tu, was man dir befohlen hat. Ich werde dich nicht töten, denn ich kann es nicht. Dafür...dafür...." Seine Stimme stockte. langsam machte sich Verzweiflung in ihm breit.

Das was Jareth da von ihm verlangte, konnte er nicht tun. Er wollte nicht das Blut der Person an den Händen kleben haben, die ihm etwas bedeutete.

"Ich k-k-k-kann d-d-d-das n-n-n-nicht, d-d-denn i-ich l-l-l....", stotterte er. Doch er brachte nicht zu ende, was er begonnen hatte. Stattdessen blickte er weiter in die Augen des anderen und schüttelte den Kopf. //Verlang das nicht von mir....//
 

Jareth sah Frey fassungslos und fragend an. Warum zögerte Frey noch? Warum wollte er es nicht tun? Was hielt ihn davon ab? Was brachte man diesen Whites nur bei,dass sie es im Ernstfall nicht schafften einem Black, einem Feind, die Birne wegzupusten?

"Verdammt, Frey. Jetzt tu es endlich! Wenn du noch länger zögerst, dann werden sie einfach schießen und du wirst hier krepieren!", zischte Jareth leise. "Was soll der Blödsinn, dass du es nicht kannst? Drück einfach ab, so wie du es bei dutzenden anderer Blacks getan hast!"
 

Nun hob Frey doch seine Waffe.

Jareth spürte den Drang die Augen zu schließen, nur um nicht sehen zu müssen, wie die Kugel auf ihn zurasen würde. Aber er schloß die Augen nicht, stattdessen lag sein Blick auf Freys Gesicht. Komisch, aber irgendwie war es schade, dass es so enden sollte...

Allerdings sollte alles anders kommen, als vermutet.

Frey zielte verdeckt durch Jareths Kopf für den linken Schützen auf den Rechten.

Er drückte ab. Zur gleichen Zeit umschlag er Jareth und zwängte sich mit diesem durch die Nische. Er hörte, wie die Schüsse durch das Gebäude hallten, doch er konzentrierte sich nur darauf sie beide hier herauszubringen.

Jareth hatte die Augen zusammengekniffen, hörte kurz nur ein schrilles Sirren im Ohr und konnte im nächsten Augenblick kaum fassen, dass er nicht tot war. Fassungslos ließ er sich von Frey mitziehen, doch auch jetzt blieb ihm keine Zeit über das 'Warum' nachzudenken.
 

Ausgerechnet in diesem Moment hatte Frey herausfinden müssen, was er für den anderen empfand. Warum musste erst so etwas passieren, dass er Sturschädel begriff, was sein Herz wirklich wollte? Es war zum Heulen. Er hatte sich in Jareth, einen Black, verliebt, der noch nicht einmal schwul war. Innerlich schüttelte Frey resignierend den Kopf. Wie konnte man nur so blöd sein? Wieso ausgerechnet jetzt und wieso Jareth?

Gut, man konnte sich seine Gefühle nicht aussuchen, aber dass es ausgerechnet ein Black und dann noch ein heterosexueller sein musste, war einfach nur bescheuert.

Doch er konnte sich jetzt keine Gedanken mehr darüber machen. Um sie herum wurde das Feuer eröffnet und er floh nur mit Jareth im Arm durch die Gasse.
 

Sie erreichten die Lücke zwischen den Gebäuden und Jareth löste sich von Frey, schob diesen voran. Dann schlüpfte er hindurch, doch bevor er es geschafft hatte, spürte er einen scharfen Schmerz in der linken Wade und kurz knickte er ein, biss jedoch die Zähne zusammen und schob sich Frey nach.

"Weiter!", rief er und ergriff nun Freys Hand. Er wusste worin ihre einzige Chance bestand und so eilte Jareth mit Frey weiter durch das dichte Häusermeer, nutzte jede Gasse, die sich rechts oder links von ihnen auftat. Doch irgendwann wurde er langsamer und sackte in einer engen, dunklen Gasse auf die Knie. Er ließ sich nach hinten auf seinen Hintern sinken und besah sich seine linke Wade. Ein Riss in der Hose bescheinigte ihm, was er bereits wusste. Ein Schuss hatte ihn erwischt.
 

Allerdings hatte er ihn wohl nur gestriffen. Das zog, war aber nur halb so schlimm.

Frey hockte sich vor ihm nieder und zog dessen Bein zu sich heran. Schweigend zerriss er das Hosenbein, zog sich sein eigenes Shirt aus und bandagierte die Wunde. Sie mussten hier weg, damit sie in Sicherheit waren und die Wunde des anderen versorgen konnten. Plötzlich ertönte Jareth Stimme, die ihn anmaulte: "Was sollte das, verdammt nochmal? Warum hast du nicht einfach getan, was ich dir gesagt habe? Das hätte ins Auge gehen können!" Jareth hob den Blick und suchte in dem dämmrigen Licht den von Frey.
 

Dieser hob den seinigen, versuchte dem von Jareth standzuhalten und sprach: "Reg dich ab. Es ist nicht ins Auge gegangen, also sei froh, dass ich deinen Arsch gerettet habe. Außerdem kannst du den Köter jetzt selbst füttern."

Jareth fand, dass Freys Aktion bezüglich seiner Wunde übertrieben war. Sie musste doch nicht dringend verbunden werden! Aber vielleicht war es doch besser,so von wegen der Spuren,die mögliche Blutstropfen liefern könnten. Und an sich war die Fürsorge des anderen nicht unangenehm.

Aber was dachte er da? Es war ja nicht so, dass Frey das aus Zuneigung tat! Wohl eher wegen der Spuren, die das hinterlassen konnte. Aber warum hatte er ihn sich überhaupt aufgehalst? Alleine wäre das Fliehen und Entkommen einfacher. Zumal er ja nunmal ein Black war, oder wohl eher gewesen war. Spätestens jetzt stand er ja nun auch auf der Abschussliste seiner ehemaligen Kameraden. Warum nur hatte Frey ihnen das angetan? Sich selbst mit Jareth belastet und Jareth ,nun, Jareth eine weitere Weile in Ziellosigkeit beschert. "Tse, na toll. Schade nur, dass ich dich nicht drum gebeten habe mir den Arsch zu retten.", maulte Jareth weiter, "Warum hörst du nie auf mich? Dabei wäre es ohne mich viel einfacher für dich. Und in Sachen Black-Hauptquartier kann ich dir nun auch nicht mehr von Nutzen sein."
 

Als Jareth ihn so anmaulte, drückte Frey ihn gegen die Wand. Tief und durchdringend blickte er dem anderen in die Augen und sagte: "Hör mir mal zu: Hätte ich auf dich gehört, dann wärst du jetzt tot. Ohne dich wäre es vielleicht einfacher, doch mit dir ist es immer noch besser, als wenn ich dich hätte umbringen müssen. Leider ist es wohl so bei uns, dass wir es beide nicht schaffen uns gegenseitig die Birne wegzublasen. Und was das mit dem Black-Hauptquartier angeht, so kannst du mir sehr wohl nützlich sein, aber dazu später."

Frey senkte wieder seinen Blick und meinte: "Wir sollten zu Jack gehen. Dort sind wir vorerst sicherer, als hier und ich kann deine Wunde versorgen."

Nun erhob er sich und zog Jareth zu sich. Er nahm ihn huckepack und lief dann in eine Richtung, in der entfernt das Haus Jacks lag.
 

Jareth seufzte. Nun sollten sie auch noch zu Jack? Jareth wusste nicht,ob ihm das zusagen sollte,allerdings hatte er wohl keine andere Wahl. Zumal ihn sich Frey plötzlich einfach schnappte und auf seinen Rücken schnallte.

"Hey, was soll das? Ich bin nicht schwer verletzt und sehr wohl selbst in der Lage zu laufen!" Jareth schlang jedoch umgehend seine Arme um Freys Schultern, als dieser loslief ohne auf seinen Protest zu achten. Es war Jareth peinlich, aber noch peinlicher war es ihm, dass ihm die Nähe des anderen irgendwie zusagte.

Sie ließen bald das menschenleere Viertel hinter sich und immer wieder meinte Jareth Frey darauf aufmerksam machen zu müssen, dass er auf Dauer zu schwer wurde und dass seine Beine sehr gut funktionierten.

Irgendwann riss bei Frey der Geduldsfaden und und schnauzte: "Halt doch mal für ein paar Minuten deine Klappe. Kehr, du jammerst ja wie'n Weib." Und daraufhin gab Jareth endlich Ruhe.

Und bald erkannte Jareth das Viertel, in welchem sich Jacks Haus befinden musste. Er atmete tief durch und wurde plötzlich still. Ihm behagte es nicht Jack noch einmal zu begegnen. Aber einen besseren Vorschlag hatte er nicht.

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yay ein neues kappi ist on^^

erst einmal ein riesen dankeschön an meine lieben kommischreiber, die es mir leichter machen weiterzumachen^^ aber auch meinen Lesern möchte ich danken, dass sie sich dies zuleide tun ^^°°

danke^^

little manifestations

Schweigend schritt Frey auf die Tür zu und ließ wieder die Klopfzeichen verlauten. Kaum eine Minute später wurde ihnen geöffnet. Jack stand mit einem Handtuch um die Hüfte gewickelt vor ihnen und blickte sie beide erstaunt an.
 

"Was wollt ihr denn noch von mir?", fragte er. Frey schaute Jack bedeutungsvoll an und meinte nur: "Können wir reinkommen? Es ist dringend." Jack verstand und so bat er sie ohne Einwände herein. Sein blickt fiel auf Jareth, der immer noch von Frey getragen wurde und an der Wade leicht blutete. Jareth allerdings versuchte Jack gar nicht erst anzusehen. Nicht weil dieser nackt war, sondern weil dieser eben der Freund seines Bruders gewesen war und dessen Anblick ihm nach wie vor Magenschmerzen bereitete.
 

"Entschuldigt mich, ich ziehe mir schnell etwas an. Ach und das Verbandszeug ist in dem Schränkchen da vorne über der Kommode.", meinte Jack und verschwand in einem angrenzenden Raum.

Frey setzte Jareth auf den Tisch und bedeutete ihm sitzen zu bleiben. Er holte den Verbandskasten, setzte sich auf einen Stuhl und nahm sich dem Bein des anderen an. Vorsichtig löste er sein nun blutiges Shirt von der Wade und schaute sich die Wunde genauer an. Nach genauerem betrachten, stand er noch einmal auf, ging in die Küche und kam wenig später mit einer Schüssel klaren, warmen Wassers zurück. Erneut setzte er sich und nahm das Bein des anderen. Schließlich säuberte er die Wunde, desinfizierte sie und legte einen neuen und sauberen Verband an.
 

Als Frey die Wunde desinfizierte, brannte es tierisch, doch kein Laut kam über Jareths Lippen. Stattdessen biss er einfach die Zähne zusammen und atmete leise auf, als das Brennen nachließ. Es war ja nicht die erste und schon gar nicht die schlimmste Verletzung, die er bis Dato davongetragen hatte.

Erst als die Wunde wieder und nun anständig verbunden war, meldete sich Jareth wieder zu Wort: "Fertig? Prima." Und schon entzog er Frey sein Bein und rutschte vom Tisch, fuhr sich durchs Haar und stand nachdenklich herum. Ihm behagte es ganz und gar nicht bei Jack untertauchen zu müssen. Aber so sehr er über eine andere Möglichkeit nachdachte, desto mehr wurde ihm bewusst, dass er nun wirklich keinerlei Rückzugsgebiet mehr hatte und das die einzige Alternative war sich selbst eine Kugel durch den Schädel zu ballern, weil Frey sich ja dazu nicht imstande sah.

"Und was wird nun?"fragte er schließlich, sah Frey aber immer noch nicht an, "Ich hoff du hast dir in deinem genialen Kopf schon etwas Nettes zurechtgelegt oder tust dies zumindest bald. Ich hab nun wirklich keine Lust drauf hier länger zu bleiben als nötig..."
 

Leise seufzte Frey, als er Jareths patziges Gerede vernahm. Was hatte er denn auch erwartet? Das Jareth ihm um den Hals fallen würde? Wohl kaum! Naja, so war es immerhin besser, als wenn Jareth nun tot wäre.

Leicht zuckte er als Antwort mit den Schultern. Dann allerdings wurde es ihm zu bunt. Musste Jareth immer dermaßen rumnörgeln? Das war ja nicht zum aushalten. "Sag mal, kannst du auch was anderes, als herumzumeckern?", fragte er sichtlich genervt. Frey erhob sich und ging im Raum hin und her. Er dachte über die verschiedensten Dinge nach. Schließlich sprach er: "Wir werden nicht lange bei Jack bleiben. Höchstens so lange, bis dein Bein verheilt ist und du nicht mehr durch die Gegend humpeln musst. Außerdem muss ich noch einige Zeit lang abwarten, bis ich wieder bei den Blacks einsteige. Ich will meine Aufgabe so früh wie nur irgend möglich zuende bringen. Schließlich....", seine Stimme wurde ruhiger, seine Schritte langsamer und sein Blick trauriger. Doch bevor er weitersprechen konnte, trat Jack ins Zimmer. Er war nun vollkommen in Zivil gekleidet. "Habt ihr hunger? Ich wollte gerade etwas kochen. Ihr könntet dann in der Zwischenzeit euer Gästezimmer fertig machen.", meinte er. Frey blickte Jack an und nickte. "Ist in Ordnung, ich weiß ja noch wo es ist. Komm Jareth.", sagte er und machte sich bereits auf den Weg die Treppenstufen hinauf.

Am Ende des kurzen Flures war eine Tür, die ins Gästezimmer führte.
 

Jareth fragte sich, was Frey weiter hatte sagen wollen, was diesem auf der Zunge lag, aber da kam Jack dazwischen und Jareth würde nicht nachbohren. Zudem versiegelte sich sein Mund fast automatisch wieder bei Jacks Anblick und dem Klang von dessen Stimme. Nun, es genügte ja auch wohl, wenn Frey mit Jack sprach. Und so folgte Jareth Frey hoch zum Gästezimmer. Das war die bei Weitem angenehmere Alternative, als Jack anzuschweigen. Beim Weg hinauf ins Zimmer, begann Jareth erst zu spüren, dass sein Bein doch nicht ganz so fit war, wie gedacht. Zumindest die Stufen schienen die Wunde ziemlich zu reizen, was bedeutete, dass ein längerer Fußmarsch oder gar Spurt den gleichen Effekt haben müsste.

//Mist.Warum behält Frey nur so oft Recht?//
 

Im Gästezimmer sah sich Jareth kurz um, obwohl es nicht viel zu entdecken gab. Immerhin stand dort eine Schlafcouch, die man ausziehen konnte. "Ich hoffe dir macht es nichts aus mit mir auf der Couch zu schlafen, denn sonst haben wir ein Problem.", meinte Frey und blickte Jareth an. Dessen Blick blieb auf der Couch länger haften und nachdem Freys Worte verhallt waren, sah er diesen an und meinte: "Nein, mir macht das gewiss nichts. Solltest du mir zu nah auf die Pelle rücken, dann kann ich dir ja immer noch in die andere Schulter schießen."
 

Jareth biss sich nach diesen Worten auf die Unterlippe und wandte den Blick ab. Aus einem unerfindlichen Grund taten ihm die Worte Leid, sobald sie seinem vorlauten Mund entschlüpft waren. Und er wusste nur zu gut, dass er nicht nochmal auf Frey schießen würde. Jareth seufzte, räusperte sich dann leise und meinte: "Nun...wir sollten uns doch hier die Zeit vertreiben und das Zimmer bezugsfertig machen. Wo ist das Zeug dafür? Du kennst dich hier ja aus..."
 

Jareths Worte hatten gesessen. Mal wieder führten sie Frey deutlich vor Augen, dass zwischen ihnen nie mehr sein würde, als diese Abhängigkeit. Mochte man es Freundschaft nennen, oder auch nur Verbundenheit durch ein Pflichtgefühl dem anderen gegenüber. Jareth würde in ihm wohl nie mehr sehen. Niemals würde er Frey sehen können, wie dieser ihn sah.

"Keine Sorge, ich habe nicht vor dich anzufassen.", sagte er tonlos. Dann drehte er sich vom anderen weg und ging auf den Schrank zu, welcher am anderen Ende des Raumes stand. Aus diesem nahm er nun Laken und Bezüge. Anschließend zog er die Couch aus, sodass man auf ihr schlafen konnte.
 

"Du kannst sie ja schon mal bespannen, dann hole ich Decken und Kissen.", meinte er leise und verließ daraufhin den Raum. Er ging auf den kleinen Speicher und holte die besagten Sachen. Allerdings lehnte er sich gegen die kalte Wand und schloss die Augen. Es war auch zu blöd, dass er sich ausgerechnet in Jareth verliebt hatte. Doch er würde nichts sagen, würde keine Andeutungen machen, würde es für sich behalten. Es war besser so, für sie beide, so glaubte er zumindest. Nach einiger Zeit stieß er sich wieder von der Wand ab und trug die Sachen nach unten in ihr Zimmer.
 

Jareth hatte das Spannbetttuch an sich genommen und Frey nachgesehen, als dieser das Zimmer verließ, um Kissen und Decken zu holen. Als die Tür sich hinter Frey schloss, wandte Jareth den Blick auf das Spannbettuch herab und seufzte. Er fühlte sich beschissen und wusste nicht einmal warum. Wegen dem, was er Frey gerade noch an den Kopf geschmissen hatte? Weil dieser irgendwie bedrückt wirkte? Oder schien das Jareth nur so? Ja, vermutlich...oder?

Er konnte es sich nicht erklären und deswegen er sich daran die Schlafcouch zu bespannen setzte sich dann auf deren Rand und wartete auf Frey, der sich ordentlich Zeit ließ.

Schließlich kam dieser doch noch zurück und warf die mitgebrachten Sachen auf ihr bereits bespanntes Bett. Jareth erhob sich wieder und half dann Frey dabei den Rest herzurichten. Dabei herrschte eine seltsam bedrückte Stille, die Jareth aber auch nicht zu durchbrechen gedachte. Er hätte nicht gewusst wie .Er wusste ja nicht einmal, warum ihn das störte.

Frey hing derweil seinen eigenen Gedanken nach. Zu blöd, dass er nun so nah bei Jareth schlafen würde. Das würde ziemlich hart für ihn werden. Doch da hieß es wohl nur Augen zu und durch, bloß nichts anmerken lassen.
 

Als sie schließlich fertig waren, setzte er sich auf einen Stuhl, der ebenfalls im Raum an einem kleinen Tischchen stand, und legte sein Gesicht auf seine Handflächen, die Ellenbogen auf seine Knie gestützt. Er schloss seine Augen und dachte nach.

Wie würde er es nun schaffen in den Keller zu kommen, zu den Zellen? Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben. Er konnte jetzt unmöglich aufgeben. Dafür war er bereits zu weit gekommen.
 

Jareth wusste nicht, was er von dem Anblick halten sollte, geschweigedenn was er hätte tun können. So stand er nur unschlüssig im Zimmer und bedachte Frey mit einem fragenden und nachdenklichen Blick. Was war nur plötzlich mit Frey los? Was ging ihm durch den Kopf? War es das, was heute passiert war? Warum wirkte dieser wie ein Häuflein Elend? Und wieso bestürzte das Jareth so? Es sollte ihn doch eher amüsieren oder einfach völlig kalt lassen. Stattdessen jedoch...

Jareth war froh, als Frey sich irgendwann wieder erhob und sagte: "Lass uns essen gehen."

Er folgte ihm aus dem Zimmer und hinunter zu Jack. Ihm war nicht nach essen, aber das war besser, als der bedrückte Anblick Freys in dem Gästezimmer sowie seine eigene Rat- und Hilflosigkeit.
 

Jack war schon recht weit in Sachen Essen gekommen und es duftete eigentlich ganz gut. Jareth sah sich nach ihm um und setzte sich dann an den Tisch. Dabei fiel ihm ein, was er noch in der vergangenen Nacht hier gehört hatte und sein Magen zog sich wieder zusammen. Hier war seine Welt vollends aus den Fugen geraten. Doch letztlich konnten weder Frey noch Jack etwas dafür. Nun, Frey höchstens dadurch, dass er überhaupt in sein Leben getreten war und gemeint hatte, ihn über das zweigleisige Leben seines Bruders und dessen sexuelle Neigungen aufklären zu müssen.
 

Frey schlug, als er die Treppe hinunter kam, der herrliche Duft von selbstgemachtem Essen entgegen. Er wusste, dass Jack immer selbst kochte. Dieser hielt nichts von den Fertiggerichten, die in letzter Zeit eigentlich nur noch im Umlauf waren.

Frey hing immer noch seinen Gedanken nach. Dies änderte sich auch nicht, als er mit Jareth am Tisch saß und darauf wartete, dass Jack das Essen auftischte.

Irgendwann hielt er dieses bedrückende Schweigen, welches immer noch zwischen ihnen herrschte, nicht mehr aus und stand auf. Er ging in Richtung Küche und murmelte: "Ich geh mal Jack helfen."
 

Jareth sah ihm schweigend nach. Es war furchtbar bedrückend.

Aber warum war die Stimmung zwischen ihnen so? Dieses Schweigen und Freys plötzliche Ablehnung jeglichen Blickkontakts. Gut, Jareth hatte in der Beziehung auch schon das ein oder andere geliefert, aber bei Frey war es ungewohnt. Und es zerrte an Jareths Nerven, dass er nicht zu sagen vermochte, was diesen Umschwung hervorgerufen hatte. Ganz plötzlich herrschte Funkstille zwischen ihnen,statt der bis dato üblichen Neckereien, Auseinandersetzungen oder blöden Sprüchen. Ja, sogar eine ganz normale Unterhaltung war schon drin gewesen, aber das jetzt? Jareth seufzte und schaffte es immer noch nicht die Funkstille zu durchbrechen. Wenn Frey lieber schweigen wollte, dann konnte Jareth ja auch nichts gegenteiliges verlangen. Allerdings würde Frey wieder mit ihm sprechen und ihn wieder ansehen müssen, sobald er bereit war zu erklären, wie ihm Jareth jetzt noch von Nutzen sein konnte. Bis dahin...
 

In der Küche stand Jack am Herd und rührte in einer Pfanne. Frey stellte sich hinter ihn und blickte über dessen Schulter. "Ich hoffe ihr mögt Peperonata.", sagte Jack, als er Frey bemerkte, und schmeckte das Gericht noch etwas ab.

"Bestimmt.", meinte Frey nur und wandte sich ab.

Er kramte in den Schubladen und Schränken herum, bis er alles beisammen hatte. Dann ging er mit Besteck und Tellern wieder zurück ins Wohnzimmer, wo er den Tisch wortlos deckte. Er mied möglichst den Blick von Jareth. Nachdem er alles bereitgestellt hatte, verschwand er noch einmal in der Küche, um Gläser zu holen. Das Essen war bereits fertig und Jack hielt die Pfanne in der Hand. Prüfend blickte er Frey an. Jedoch sagte er nichts, da dieser seinen Blick abwandte. Frey hatte keine Lust zu reden, denn er vermutete, dass er eh nur stottern würde.
 

Er nahm Gläser mit und setzte sich dann an seinen Platz. Jack war ihm wortlos gefolgt und tat dann jedem etwas auf den Teller. Anschließend stellte er die Pfanne ab und sie begannen zu essen. Erneut wurde der Raum durch bedrücktes Schweigen beherrscht. Jareth schwieg auch während des Essens weiter. Mit Jack wollte er sich noch weniger unterhalten. Er hatte in Jacks Fall eh nur seinen Bruder als Gesprächsthema und über diesen wollte er derzeit nicht reden. Die Mahlzeit jedoch war zugegebenermaßen gut und zumindest etwas von Jareths Appetit meldete sich nach den ersten Bissen doch zurück. So leerte auch er den Teller und sein Magen dankte es ihm mit Zufriedenheit. Frey allerdings zwang sich gerade dazu den Teller leer zu essen. Er schaffte es auch und legte dann das Besteck zur Seite. Mit einem gequälten Lächeln meinte er zu Jack "Du hast dich mal wieder selbst übertroffen." Dieser grinste und meinte: "Danke, ich weiß doch, das du mein Essen magst." Daraufhin nickte Frey nur.

Als sie ihr Mahl beendet hatten, räumte Frey gemeinsam mit Jack den Tisch ab. Jareth hielt sich wieder zurück. Er hatte das Gefühl eh nur im Weg zu stehen. Zudem schien Frey das Abräumen unter anderem auch dazu zu nutzen Jareth ausweichen zu können.
 

Es war bereits früher Abend und Frey war ziemlich müde. Der Tag hatte ihn geschlaucht und er wollte nur noch schlafen. Deswegen verabschiedete er sich und ging hoch ins Gästezimmer. Dort legte er seine Hose ab, da sein Shirt in der Wäsche war und schlüpfte unter seine Decke. Er schloss die Augen und drehte sich mit dem Rücken zur Tür. Doch einschlafen konnte er nicht.
 

Jareth war noch etwas zturückgeblieben und hatte ihm nur nachgesehen, bis dieser aus seinem Blickfeld verschwunden war. Er wollte Frey die Möglichkeit geben etwas zur Ruhe zu kommen ohne seine Nähe. Vielleicht schlief dieser ja schon, wenn Jareth ihm den Vorsprung ließ. Sein Blick senkte sich auf die Tischplatte und dann seine Hände herab. Er drehte sich die Handflächen zu und auf einer waren noch Spuren der Scherben zu sehen, die er sich noch vor Kurzem bei seinem Wutausbruch eingezogen hatte. Er ballte die Hand zur Faust und ließ sie dann wieder locker.

"Ich brauch' dir sicher nicht zu sagen, dass es mir unangenehm ist ausgerechnet bei dir Unterschlupf suchen zu müssen. Aber ich...will nicht undankbar erscheinen. Ich bin dir wirklich dankbar, dass du auch mich ohne jeden Kommentar hier wohnen lässt. Trotzdem ist es...unangenehm.", meinte er schließlich an Jack gewandt. Jareth seufzte und erhob sich anschließend langsam."Und auch Danke für das Essen. Ich geh dann auch mal nach oben."

Jack hatte Jareth nur schweigend angesehen und sich dessen Worte angehört. Dann lächelte er leicht und meinte: "Für einen Serpentes immer."
 

Es dauerte nicht lange, da hörte Frey, wie die Treppenstufen knarrzten. Anscheinend kam Jareth nun ebenfalls nach oben, um sich schlafen zu legen. Als die Tür geöffnet wurde und der andere leise das Zimmer betrat, tat er so, als würde er bereits tief schlafen.

Jareth schloß die Tür hinter sich und trat an die Couch heran, neben der er sich bis einschließlich auf die zerstörte Hose entkleidete, die er seufzend zur Seite legte.

Frey hörte, wie der andere sich entkleidete und unwillkürlich schlug sein Herz dabei schneller. Allerdings regte er sich nicht.

Eine kurze Weile lag Jareths Blick auf Freys Konturen. Dieser lag ruhig da und Jareth mutmaßte, dass er bereits schlief. So legte er sich neben diesen auf die Seite, dem anderen den Rücken zugewandt, zog sich die Decke bis knapp unter die Brust und schloss die Augen. Doch auch bei ihm sollte es noch eine Weile brauchen, bis er wenigstens etwas wegdämmerte. Doch von festem Schlaf konnte kaum die Rede sein.
 

Selbst, als Jareth neben ihm lag sagte Frey nichts und tat auch nichts. Der andere sollte denken, dass er schlafen würde. Eine ganze Weile wartete er ab, bis er dachte, dass Jareth schlafen würde.

So leise er nur konnte schlug er die Bettdecke zur Seite und er stieg aus dem Bett. Beinah geräuschlos schlich er zur Tür. An dieser drehte er sich noch einmal um und blickte auf Jareth, dessen Augen immer noch geschlossen waren. Innerlich seufzte er, schloss kurz die Augen, drehte sich dann um und verließ das Zimmer. Leise schloss er die Tür und stieg die Stufen hinab in die Küche.

Dort holte er sich ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit eiskaltem Wasser. Mit einem Zug entleerte er das Glas und stellte das benutzte Glas in die Spüle. Dann ging er ins Wohnzimmer und setzte sich dort an den Tisch. Wieder legte er sein Gesicht in seine Hände und stützte seine Ellenbogen auf der Tischplatte ab.
 

Lange umhüllte ihn die Stille, wie ein seichtes Tuch, doch dann hörte er, wie sich eine Tür öffnete und wieder schloss. Auch hörte er, wie sich jemand neben ihn auf den Stuhl setzte. Allerdings schaute er nicht auf. Er spürte, wie eine warme Hand sich auf seinen Unterarm legte. Dann hörte er Jacks fragende Stimme: "Du bist schon den ganzen Abend so komisch. Was ist passiert, als ihr die Couch bezogen habt?" Immer noch blickte Frey nicht auf, als er murmelte: "Nichts..."

Doch Jack ließ nicht locker: "Es ist wegen ihm, habe ich recht? Du kannst mir nichts vormachen. Schon an dem Abend, als ihr bei mir ward um über Apophis zu sprechen, habe ich deine Blicke gemerkt. Weiß er es?"
 

Jetzt erst nahm Frey seine Hände von seinem Gesicht und lehnte sich seufzend an die Lehne. Dann schüttelte er den Kopf: "Nein und das ist auch gut so."

"Bist du dir sicher?", fragte Jack, "Wäre es nicht für dich besser es ihm zu sagen?"

Frey lachte hohl auf und meinte dann: "Natürlich. Ich gehe gleich zu ihm hin und sage: Hey falls du es noch nicht gemerkt hast, ich stehe auf dich. Ach ja und mach dir nichts draus."

Jetzt wandte er seinen Blick an Jack und sah ihn zerknirscht an. Mit ruhigerer Stimme sagte er: "Das bringt nichts. Erstens ist er heterosexuell und zweitens weiß ich es doch auch erst wirklich seit heute, seitdem ich ihn habe töten sollen und es nicht geschafft habe. Ich komm damit schon klar. Ist ja schließlich nicht das erste mal."
 

Jack nickte zögernd. Er wusste, was Frey meinte. "Aber du bist sicher, dass du Jareth liebst? Ich meine, es könnte ja sein, dass deine alten Gefühle wieder auflodern, weil er ihm so ähnlich sieht."

Frey blickte Jack an und meinte: "Nein, er ist ihm überhaupt nicht ähnlich! Apophis war ganz anders und außerdem ist das schon lange her. Ich habe aufgehört für ihn zu empfinden, da war er noch am leben. Jareth ist ganz anders..."

"Dann verstehe ich nicht, warum du es ihm nicht sagst. Mach nicht schon wieder den gleichen Fehler und behalt es für dich. Denn sonst kann es sein, dass dir wieder einer zuvor kommt, wie ich damals."

"Hör auf das miteinander zu vergleichen, Jack. Das hat keine Gemeinsamkeiten, außer, dass er Apophis Bruder ist, aber das ist eh egal, weil Jareth anders ist. Wie oft soll ich das noch sagen? Außerdem ist er nicht schwul und ich habe keine Lust mich vor ihm zum Affen zu machen. Du weißt ganz genau, warum ich es ihm damals nicht gesagt habe.", brachte Frey sichtlich angenervt hervor. Doch Jack ließ sich davon nicht beeindrucken und blieb weiterhin ruhig: "Du meinst wegen dem Stottern."

"Bingo! Meinst du es ist toll, wenn ich vor ihm stehe, ihm meine Gefühle sagen will und dann rumstotter, wie'n kleines Kind? Nein danke. Da halte ich lieber meinen Mund. Ich hätte es ihm beinah gesagt und da hab ich schon angefangen rumzustottern. Ich hasse es. Warum muss ich auch immer stottern, wenn starke Gefühle im Spiel sind?" Das war eher eine Frage an sich selbst gewesen.
 

Jack seufzte. Er konnte Frey teilweise verstehen. Allerdings würde dieser, würde er so weiter machen, niemals glücklich werden und das hatte er wahrlich nicht verdient. Allerdings war Frey stur. Und so klopfte er ihm noch einmal auf die Schulter und erhob sich dann. "Überleg es dir noch einmal. Viel schlimmer kann es wohl nicht werden und du kannst ihn nicht ewig anschweigen."

Er warf ihm noch einen auffordernden Blick zu und meinte dann: "Also ich geh dann mal ins Bett. ich hab morgen 'ne Mission und werde den ganzen Tag nicht zu Hause sein. Also mach's gut und...Hals und Beinbruch."

"Ja, ja. Schlaf gut...", erwiderte Frey noch. Dann war Jack auch schon verschwunden.

Frey drehte sich wieder um und stützte seinen Kopf auf seine Hände ab. Trübsinnig blickte er ins Leere.
 

Jareth schlief nicht. Er dämmerte vor sich hin, schaffte es jedoch nicht gänzlich ins Traumland zu flüchten. Und so hatte er durchaus mitbekommen, wie sich Frey erhoben und das Zimmer hinter sich gelassen hatte, auch wenn ihn das noch nicht anregt hatte seine Augen zu öffnen. Stattdessen hatte er nur leise gemurrt und sich umgedreht.

Frey war schon einige Zeit weg, als Jareth plötzlich dicht an Freys Kissen heranrutschte, sodass sich dessen Duft, der leicht auf dem Kissen lag, in Jareths Nase schleichen konnte. Er seufzte, griff nach dem Kissen und drückte es an sich, unwillkürlich und unbewusst, bis sich in seinen umdämmerten Kopf die Erinnerung an Freys Umarmung schlich, an die Wirkung die diese auf ihn gehabt hatte. Doch ließ ihn dies auch wieder gänzlich wachdämmern. Er blinzelte leicht und zog die Stirn dann in Falten ,als er merkte, dass er ein Kissen wie ein Kind seinen Lieblingsteddy an sich drückte. Und als er registrierte, was er da tat, war er sofort hellwach, schob das Kissen verschreckt von sich und setzte sich auf.
 

Jareths Herz raste und er atmete tief durch, griff sich an den Kopf, als hätte er Kopfschmerzen und rieb sich die Schläfe. Was war nur los mit ihm? Was war das gerade gewesen? Warum klammerte er sich an Freys Kissen? Und wo zum Henker war dieser eigentlich? Jareth ließ die Hand sinken und sah sich in dem dämmerigen Zimmer um.

Kein Frey.

Sein Blick wanderte zur Seite und Jareth schluckte. Er konnte ja nur froh sein, dass Frey nicht neben ihm gelegen hatte. Mann, wäre das peinlich geworden.
 

Jareth wandte seinen Blick ab und geradeaus über die Bettdecke und huschte über die verbundene Wade, die unter der Decke hervorlugte. War Frey wütend oder gar enttäuscht, weil er ihm kein einziges Mal gedankt, ihn gar angeraunzt hatte, weil dieser ihm das Leben gerettet hatte? Lag es daran? Jareth gestand sich ein, dass ihm diese Stimmung zwischen ihnen missfiel und dass er diese beseitigen wollte. Aber wie? Sollte er sich endlich bedanken? Und was, wenn es nicht daran lag? Aber woran dann?
 

Jareth schlug die Decke beiseite und stand auf, ging zu dem schmalen Fenster, welches sich im hinteren Bereich des Zimmers befand, stützte sich auf der Fensterbank ab und sah hinaus in die Nacht, hoch in den düsteren Himmel. Seine Gedanken wanderten zu Apophis, der ihm so viel bedeutet hatte und über den er doch nur wenig wirklich gewusst hatte. Sein eigener Bruder war ihm zum Rätsel geworden.

Reflexartig griff er sich an die Brust, auf der noch vor Kurzem nahezu unentwegt das Medaillon geprankt hatte. Doch nun griff er in Leere. Jareth senkte den Blick und wieder ruhte sein Blick auf seiner leeren Handfläche, die mit den Spuren von seiner Begegnung mit Glasscherben. Ein mattes Lächeln huschte über seine Lippen. Frey hatte sich darum gekümmert. Überhaupt hatte er das irgendwie, zwischen den ganzen Drohungen, Anfeindungen und Überheblichkeiten erstaunlich oft.
 

Frey...

Warum beschäftigte ihn dieser so sehr und anscheinend von Tag zu Tag mehr? Jareth sehnte sich danach mit irgendwem darüber reden zu können, jemanden zu haben, der ihm einen guten Ratschlag mit auf den Weg geben konnte. Doch da war niemand. Und er dachte nicht daran mit Frey über Frey zu reden.

Das würde sich anhören, als... Jareth schüttelte den Kopf und sah wieder hinaus. In der Ferne bellte irgendwo ein Hund.

Ein Hund?

Jareth zog die Stirn kraus und dann wandte er sich entschlossen vom Fenster ab, ging zur Couch und schnappte sich seine Klamotten, striff sie sich über und sah sich dann im Zimmer um. Er suchte nach etwas zu schreiben und fand schließlich einen abgenutzten Bleistift und einen Zettel. Schnell schrieb er eine Notiz an Frey: 'Bin kurz frische Luft schnappen und bald zurück'

Er positionierte diese auf Freys Kissen und entschlüpfte dann durch das Fenster, rutschte die Regenrinne herab und landete bald auf dem Boden in einem schmalen Hinterhof.

Leider auf dem verletzten Bein, welches sich sofort meldete und Jareth zog die Luft scharf ein, atmete tief durch, sah sich um und machte sich auf den Weg zu der alten Eiche.
 

Eine halbe Stunde später prangte der große, kräftige Baum vor ihm. Er blickte sich um, doch der Hund war nirgends zu sehen. Und dabei hatte er auf dem Weg auch noch bei einem

Metzger 'vorbeigesehen' und sich etwas 'entliehen'. Er betrachtete kurz das Stück Wurst in seiner Hand, ging dann auf den Baum zu und setzte sich wie Nachts zuvor auf eine der umgestürzten Tonnen.

Er seufzte, schloss die Augen und kurz darauf vernahm er ein Winseln .Jareth öffnete die Augen wieder und erblickte zu seinen Füßen den Beagle, der ihn schwanzwedelnd ansah und bettelte. Jareth lächelte, brach etwas von der Wurst ab, und reichte sie dem Hund, der dieses Futter gerne und gierig an sich nahm."Na, nicht so hastig! Ja, so ist besser... Sag mal: Hast du mal ein offenes Ohr für mich?"
 

Lange war Frey noch so sitzen geblieben. Er hatte das Ticken der Standuhr vernehmen können, welches ihn langsam eingeschläfert hatte.

Ohne es wirklich zu bemerken war er auf dem Tisch eingeschlafen. Sein Kopf lag nun auf seinen Armen, die ausgestreckt über dem Tisch lagen. Zwar ging sein Atem ruhig, doch im Traum suchten ihn wirre Ereignisse heim. Er träumte von seinem Vater, von Apophis und Jack und immer wieder kam auch Jareth darin vor. Er sah ihn glücklich, doch nicht mit ihm. Es war seltsam. Selbst im Traum verfolgte Jareth ihn. Wieso musste er sich ausgerechnet in ihn verlieben? Wieso Jareth? Hätte es nicht jemand anderes sein können?

Zu Beginn hatte er ihn gehasst. er hatte ihn gehasst, weil er ein Black war, weil er Apophis Bruder war und weil er ihm ähnlich sah. Doch dann hatte er ihn kennengelernt, hatte gemerkt, wie er reagierte, wie er agierte und wie er sprach. Jareth war wirklich ganz anders als sein Bruder.

Viel energischer und vor allem frecher. Doch das störte ihn nicht. Im Gegenteil, so hatte er jemanden, der ihm Parole bot und das hatte Apophis weiß Gott nicht gekonnt. Nicht so, wie es Jareth konnte.

Jareth...

Verdammt, wieso musste es auch so kompliziert sein? Reichte es nicht, dass er genügend andere Sorgen hatte? Musste dann auch noch sein Liebesleben so kompliziert sein? Womit hatte er das nur verdient?
 

Irgendwann mitten in der Nacht, wachte er wieder erschlagen auf. Nur ächzend schaffte er es sich zu erheben und schlurfte hoch ins Gästezimmer. Ob Jareth immer noch schlief?

Leise drückte er die Türklinke nach unten und öffnete die Tür. Er blickte auf die Couch, doch da war niemand.

Nichts.

Wie angewurzelt blieb Frey in der offenen Tür stehen. Er wurde leicht panisch. Hatte Jareth sich verdünnisiert, weil er nicht mehr mit ihm geredet hatte? Hatte er die Flucht ergriffen, weil... weil er sich etwas antun wollte?

//Bitte nicht...//, dachte er immer noch leicht panisch. Da fiel sein Blick auf den Zettel, welcher auf seinem Kopfkissen lagerte. Schnell schloss er die Tür und ging um die Couch herum. Er ergriff den Zettel und las die kurze Botschaft. Erleichtert atmete er auf.

Jareth war also nicht geflohen, sondern nur >frische Luft schnappen<.

Doch was wäre, wenn Jareth nicht mehr wiederkommen würde?

Daran durfte er erst gar nicht denken.

Also legte Frey sich auf seine Seite und schloss die Augen. Allerdings fand er keinen Schlaf. Er wartete, bis Jareth wiederkommen würde. Denn erst dann würde er Ruhe finden. Nur leicht dämmerte er weg. Allerdings nur so, dass er noch alles um sich herum mitbekam.
 

"Na, jetzt ist aber gut!", meinte Jareth schließlich, als der Hund begonnen hatte noch mehr gutes Fresschen in seinen Händen zu suchen und diesem dabei über die Hand geleckt hatte. Er strich dem Hund über den Kopf, nachdenklich und in Gedanken nur bei Frey.

"Ich glaube, ich fürchte mich ein wenig davor mit Frey zu reden. Ich mein... egal wie ich's mir vorab zurechtzubasteln versuche, es hört sich immer so an, als..."

Jareth seufzte schwer und lächelte matt und frustriert. "Mensch,ich kann's ja nichtmal auch nur andeutungsweise aussprechen, wenn ich nur mit nem Hund rede! Und... nicht alles ist vererbbar... Zudem wollte mich Frey mit dieser Behauptung nur weiter reizen! Doch warum zum Geier beschäftigt er mich so? Und warum macht es mir plötzlich etwas aus, wenn er abweisend ist und nicht mehr mit mir spricht? Scheiße, ich wäre inzwischen froh, wenn er mir wieder irgendwas Überhebliches an den Kopf schmeißen würde, hauptsache er redet mit mir!"
 

Jareth zog seine Hand vom Kopf des Hundes zurück und lehnte sich zurück an den Baumstamm. Der Hund winselte und neigte den Kopf fragend zur Seite. Jareth erwiderte den Blick des Hundes und lächelte.

"Du findest wohl, dass ich es mir ziemlich kompliziert mache, oder? Nun, vielleicht hast du ja Recht, mein haariger Freund. Aber das Leben ist nunmal kompliziert und meines ist derzeit vor allem eins: verwirrend und konfus... Und darin ist ständig Frey. Und das... ja... das verstört mich. Er ist so präsent, wie er es nicht sein dürfte. Er... er ist mir nicht mehr egal..."

Erneut winselte der Hund, stellte sich dann auf seine Hinterbeine und stützte seine Vorderpfoten an Jareths Unterschenkeln ab. Er fing erneut Jareths Aufmerksamkeit mit seinem Blick auf und wedelte übermütig mit dem Schwanz, sodass sein Hinterleib förmlich rotierte.

Jareth lachte leise in sich hinein, doch ging dieses erneut in einem tiefen Seufzen unter.
 

"Du kennst anscheinend keinerlei Probleme deine Zuneigung zu zeigen, egal wem... Beneidenswert."

Jareth lehnte sich erneut zurück, hob den Blick an und sah gedankenverloren in die Nacht hinaus, ohne dass sein Blick ein wirkliches Ziel gehabt hätte.

Zuneigung...

War es das? Mochte er diesen überheblichen, großkotzigen Kerl, der es in wenigen Tagen geschafft hatte sein Leben auf den Kopf zu stellen? Der ihn gereizt hatte bis aufs Blut und gleichzeitig versucht hatte ihn zu trösten? Der ihn nicht hatte töten können, obwohl das für ihn doch einiges leichter gemacht hätte?

"Oh Mann..."
 

Jareth hob eine Hand an seinen Kopf an und fuhr sich durchs Haar, schüttelte dann fassungslos den Kopf. Er mochte Frey. Er mochte dessen Art, wenn sie ihn auch reizte und immer wieder zum überkochen brachte. Und Freys Nähe... Sie hatte ihm etwas bedeutet, hatte ihn wirklich trösten können und das, obwohl Frey der Auslöser für Jareths Verstörung gewesen war. Und es tat ihm Leid, dass er diesen angeschossen hatte, zumindest das zweite Mal in den Gemeinschaftsduschen. Und dass er so patzig reagiert hatte, als Frey ihn gerettet und seine Wunde versorgt hatte.

"Warum ist das Leben manchmal so furchtbar kompliziert?", murmelte er und sah den Hund wieder an, der sich wieder auf seinen Hintern gesetzt hatte und nun voller Hingabe mit einer Hinterpfote hinter seinem Ohr kratzte.
 

Jareth beobachtete den Hund lächelnd. Na, für den schien das Leben recht einfach gestrickt und so etwas wie Zwischenmenschliche bzw.-hündische Probleme gab es für den wohl nicht. Wenn er jemanden mochte, dann zeigte er es genauso unverfälscht und offen wie Abneigung. Aber wie sollte Jareth mit Frey umgehen? Er konnte ihm doch nicht einfach sagen: 'Hey, du. Ich mag dich.'.

Nein, das ging nicht, nicht nach ihren Reibereien.

Frey käme sich sicherlich verarscht vor. Und da war ja noch die Sache mit der Homosexualität...

Jareth konnte und wollte noch gar nicht soweit denken. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen mit einem anderen Mann...
 

Energisch schüttelte er den Kopf und erhob sich von der Tonne.

Nein!

Darüber wollte er nicht nachdenken! Er hatte eh schon wieder genug für eine Nacht gegrübelt.

Er hockte sich noch einmal zu dem Beagle und verabschiedete sich dann von dem Vierbeiner.

"Ich komme bald wieder und bringe dir dann auch wieder etwas mit."

Und schon machte er sich auf den Weg zurück zu Jacks Haus.
 

Unruhig lag Frey die ganze Zeit wach und wartete auf Jareth. Ab und zu war er aufgestanden und hatte aus dem Fenster geblickt, doch nie hatte er auch nur die Spur des anderen gesehen. Schließlich hatte er sich wieder hingelegt. Gerade war er am wegdösen, da hörte er Schritte vor dem Fenster und hörte, wie sich jemand die Regenrinne hochzog.

Das konnte nur Jareth sein. Wieder merkte er, dass sein Herz schneller schlug und er musste sich ganz ruhig verhalten, damit er auch nicht darauf aufmerksam machte, dass er sich zum einen Sorgen gemacht hatte und zum anderen auf ihn gewartet hatte. Er fragte sich, wo der andere denn gewesen war. Doch darauf würde er wohl keine Antwort bekommen.
 

Nachdem Jareth die Regenrinne wieder emporgeklettert war, landete er auf dem Fenstersims, schob das Fenster auf, welches gottlob niemand geschlossen hatte und ließ sich ins Zimmer gleiten. Sein verletztes Bein pochte etwas, doch Jareth würde diesem ja nun seine Ruhe gönnen.

Er schloss das Fenster möglichst leise und ging dann so leise wie möglich zur Couch, auf der er Freys Umrisse wieder erkennen konnte.

Offensichtlich hatte die kleine Nachricht genügt.

Jareth schlüpfte aus seinen Klamotten und legte sich wieder neben Frey, zog die Decke über sich und schloss die Augen.

Er war froh, dass er den Spaziergang unternommen hatte, auch wenn ihn sein kleiner Monolog mit dem Beagle nicht bei allen Fragen geholfen hatte. Aber er hatte mal etwas Ruhe gehabt, um sich ein wenig klarer im Kopf zu werden. Und er würde in der Früh als erstes mal über seinen Schatten springen und auch Frey danken. Vielleicht redete dieser dann wieder mit ihm.

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hier kommt endlich das nächste kappi^^

ich entschuldige mich dafür, dass es so lange auf sich hat warten lassen, doch ich war auf Kur und dort konnte ich leider nichts auf dem PC tippen.

Aber nun ist es sioweit und ich hoffe ihr hattet viel spaß damit^^

Des weiteren hoffe ich auf viele kommis, sowie kritiken^^

lg eure sweetmilka

Friends, or what?

Frey hatte endlich Schlaf gefunden, als er Jareths ruhigen Atem neben sich gehört hatte.

Doch dieser dauerte nicht lange an, denn schon am frühen Morgen knallte ihm die Sonne direkt ins Gesicht. Hatte er doch tatsächlich vergessen die Rollos herunter zu lassen.

Widerstrebend öffnete er seine Augen und drehte sich. Natürlich hatte er das Glück so direkt in Jareths Gesicht zu sehen. Flach atmend lag er regungslos da. Ihre Gesichter trennten nur wenige Zentimeter. Freys Herz hämmerte wild gegen seinen Brustkorb und er schloss für einen Moment die Augen. Er konnte den Atem des anderen auf seinem Gesicht spüren, was in ihm ein unbeschreibliches Kribbeln hervorrief.
 

Lange blieb er so liegen, bis er sich schließlich doch wieder drehte und leise aus dem Bett schlüpfte. Es war wirklich noch früh am Morgen. Er zog sich seine Hose wieder an und verließ beinahe geräuschlos das Zimmer. Dann ging er hinunter in die Küche. Von Jack war schon keine Spur mehr zu sehen. Nur eine einsame Kaffeetasse auf der Anrichte verriet, dass er vor kurzem noch hier gewesen war.

Frey ging in der Küche zum Kühlschrank und überprüfte dessen Inhalt. Schweigend blieb er davor stehen, bis er sich dazu entschloss den Frühstückstisch zu decken. Nachdem er dies getan hatte, blieb er unschlüssig im Wohnzimmer stehen. Schließlich stieg er die Treppenstufen empor und ging auf den Speicher. Auf diesem stand ein Schrank, welchen Frey öffnete und aus dem er frische Kleidung für sich, aber auch für Jareth herausholte.

Mit dieser ging er dann zurück ins Wohnzimmer. Die Kleidung für Jareth legte er über einen Stuhl und mit seiner ging er ins Bad. Dort wusch er sich ausgiebig, da er wegen des Verbandes nicht duschen konnte, und zog sich anschließend an. Dass es die alten Sachen von Apophis waren, brauchte ja keiner zu wissen.
 

Fertig angezogen verließ er das Bad wieder. Da Jareth allerdings immer noch schlief, was nicht verwunderlich war, entschloss sich Frey einen kleinen Spaziergang zu machen. Er nahm etwas Aufschnitt mit und schlenderte dann durch die Straßen an die Stelle, wo die alte Eiche stand. Es brauchte nicht lange, da hatte der Beagel ihn auch schon gewittert, oder besser gesagt die Wurst in seiner Hand und kam auf Frey zugelaufen.

Schwanzwedelnd sprang er an ihm hoch und begrüßte ihn somit hechelnd.

"Na Kleiner? Wie gehts?", fragte Frey und ließ die Wurst fallen. Der Beagle schnappte sie im Fall auf und verspeiste sie geschwind.
 

Nachdenklich betrachtete Frey den Hund und da kam ihm eine Idee. Er nahm den Hund einfach mit zurück. Erstens würde Jareth sich wohl freuen den Beagle wiederzusehen - er konnte ja nicht wissen, dass Jareth schon bei ihm gewesen war - und zweitens wäre der Hund bei Jack gut aufgehoben.

"Komm mit. Jack wird nichts dagegen haben und wenn doch, dann hat er Pech gehabt.", meinte Frey zum Hund und machte sich schon wieder auf den Rückweg. Freudig lief ihm der Hund hinterher.

"Hmmm...du bräuchtest einen Namen....", meinte Frey unterwegs und dachte nach. Doch es wollte ihm kein passender Name einfallen.

Also kamen sie, der Beagle war immer noch namenlos, wieder an Jacks Haus an und Frey öffnete die Tür, um die Wohnung zu betreten.
 

In der Zwischenzeit erwachte Jareth schließlich. Herzhaft gähnte er , öffnete die Augen matt und sah auf die nun wieder leere Fläche neben sich. Wo war Frey nur wieder? Jareth erhob sich ächzend und rieb sich über die Augen. Er fühlte sich gerädert .Lag wohl an der unterbrochenen Nachtruhe und dem zu langen Schlafen.

Schlechte Kombi.
 

Ein Blick durch das hell erleuchtete Zimmer verriet ihm, dass es schon spät am Morgen sein musste und er vermutete Frey irgendwo im unteren Bereich des Hauses wohl zusammen mit Jack, von dem er ja nicht wusste, dass dieser schon weg zu irgendeiner Mission war.

Jareth schälte sich aus dem Bett, streckte sich und sah sich nach seinen Klamotten um. Er striff sich die Hose über und ein Blick auf das zerrissene Hosenbein machte ihm deutlich, dass er sich nach neuen Klamotten umsehen musste.

Später. Jetzt müsste er erstmal so zurande kommen.
 

Jareth ließ das Gästezimmer hinter sich und ging die Treppe herab, sah sich um und entdeckte dann doch nur einen gedeckten Tisch. Und er entdeckte frische Klamotten über einem Stuhl. Er nahm das Shirt, welches obenauf lag an sich und fragte sich, ob es eventuell für ihn bereitlag. Er legte es wieder über die Stuhllehne und ging suchend durch die untere Etage. Aber nirgends eine Spur von Frey oder Jack.

Wo waren die nur?

Nun, nachdem Jareth schließlich auch ins Bad gestolpert war, beschloss er sich erstmal etwas zu erfrischen und den Rest Müdigkeit von sich zu spülen. Dabei versuchte er darauf zu achten, dass er den Verband nicht durchtränkte.
 

Schließlich ließ er das Bad mit immer noch feuchtem Haar hinter sich und musste feststellen, dass sich weder Frey noch Jack inzwischen eingefunden hatten.

Doch dann hörte er die Haustür gehen, das feine Klicken der Türklinke und im nächsten Augenblick kam ein Vierbeiner auf ihn zugerannt, der ihm nur allzu bekannt war. Verdattert ließ er sich von dem Beagle begrüßen, beugte sich zu diesem herab und strich dem aufgeregten Vierbeiner über den Kopf.

"Was machst du denn hier?", fragte er den Hund, der nur bellte und dann wieder zurückraste und Frey umsprang, bevor er sich dran machte sein neues zu Hause zu erkunden.
 

Als Jareth Frey nun sah, verschlug es ihm kurz die Sprache. In seinem Kopf hämmerte sein Vorhaben, aber irgendwie wusste er nicht wie er es angehen sollte.

"Hm...Morgen.", kam es ihm dann noch etwas gedämpft über die Lippen. "Du warst also den Köter besuchen?"

Hatte Frey sich da gerade verhört, oder redete Jareth mit ihm? Gestern noch hatte er nichts mehr gesagt und heute rang er sich zu einem >Morgen< ab?

"Morgen...Wie du siehst...", erwiderte Frey kühl. Er ging in den Raum und deutete auf die Sachen, welche immer noch über der Stuhllehne hingen. "Die sind für dich. Kannst du anziehen.", meinte er. Er klang wahrscheinlich sehr kalt und abweisend. Doch er konnte sich nicht anders behelfen.

Er wollte dann lieber in die Küche gehen, um frischen Kaffee zu kochen.
 

Jareth fuhr sich durchs feuchte Haar. Sein Blick glitt über Freys Bekleidung, die ihm irgendwie bekannt vorkam, auch wenn er nicht wusste woher. Schließlich überwand er seinen inneren Schweinehund und meinte: "Du, Frey, ich...ich weiß das kommt spät, aber ich...wollte mich bei dir bedanken. Ich hab dich zwar nicht drum gebeten, aber letztlich bin ich froh, dass du mir meinen Sturkopf nicht von den Schultern gepustet hast. Und...auch danke für die Versorgung der Wunde..."
 

Im Türrahmen zur Küche blieb Frey stehen und drehte sich um. Er blickte den anderen verwundert an.

Jareth bedankte sich? Ausgerechnet der Jareth, der gestern noch so miesepetrig gewesen war und ihn noch angemault hatte, weil er ihm geholfen hatte? Hatte er jetzt akustische Haluzinationen, oder bedankte sich Jareth wirklich?

Es dauerte etwas, bis diese unerwartete Nachricht zu ihm durchgedrungen war.

Dann sagte er immer noch verblüfft: "Keine Ursache..."
 

Jareth atmete tief durch, war froh das endlich hinter sich zu haben und fuhr dann ablenkend fort: "Meinst du das mit dem Hund wird Jack nicht gegen den Strich gehen? Ich mein, dass du ihn einfach mit angeschleppt hast." Es war zudem ein guter Test, um zu überprüfen, ob Frey wieder geneigt war mit ihm zu reden.
 

Dieser war immer noch verblüfft, dass Jareth mit ihm redete, als wäre nichts passiert.

Nun gut, eigentlich war jetzt alles vom Tisch. Wieso sollte er sich dann nicht mit dem anderen unterhalten? Dazu gäbe es keinen ihm ersichtlichen Grund. Also zuckte er mit den Schultern und meinte: "Jack kommt eh erst heute Abend wieder und bis dahin bleibt der Kurze hier. Wenn Jack wiederkommt und ihn sieht, wird er zwar meckern, doch er wird ihn behalten. Davon bin ich überzeugt."

Anschließend drehte er sich um und meinte: "Ich geh dann mal Kaffee machen. Überleg dir mal nen Namen für den Rabauken. Mir fällt nämlich keiner ein."

Mit diesen Worten verschwand er in der Küche. Man konnte hören, wie er Wasser aufsetzte um den Kaffee frisch aufzubrühen.

Wenn er eins hasste, dann war es Filterkaffee. Außerdem besaß Jack keine Kaffeemaschine, was Frey ziemlich entgegenkam, denn so konnte keiner meckern.

Nachdem das Wasser gekocht hatte und er das Kaffeepulver in einer türkischen Kaffeekanne mit eben diesem Wasser aufgoss, schob er das Sieb in die Kanne und drückte somit die Fusseln nach unten. Nun ging er mit dem Kaffee zurück ins Wohnzimmer, goss Jareth und sich Kaffee ein und setzte sich dann an den gedeckten Tisch.
 

Jareth konnte Frey nicht vorwerfen, dass dieser über seine Dankbarkeitsbekundung verblüfft war. Ebenso darüber, dass er überhaupt mit ihm redete. Schließlich hatte auch Jareth gestern noch beschlossen den Mund zu halten. Obwohl es bei ihm auch eher gewesen war, weil er nicht gewusst hatte, was er hätte sagen können. Er war eben stur und stand derzeit ziemlich neben sich.

Nun war er einfach nur froh, dass Frey wieder mit ihm redete und dass aus dem zuerst noch eisigen Ton schon ein etwas umgänglicherer geworden war. Vielleicht hatte Freys Schweigen ja wirklich damit zusammengehangen?

Damit, dass Jareth dermaßen mürrisch auf dessen Rettungsaktion reagiert hatte?
 

Jack würde also erst Abends wieder da sein.

Auch gut.

Auf dessen Gesellschaft war Jareth nach wie vor nicht besonders scharf. Und es reichte dann erst zu sehen, ob Freys Prognose bezüglich des Hundes zutreffen würde. Nun,dieser kannte Jack länger und bei weitem besser als Jareth, deswegen musste er dessen Worten vorerst glauben. Aber zumindst schien Jack kein Unmensch zu sein.
 

Was den Namen jedoch anging, fragte er sich, wie Frey daraufkam, dass Jareth eher einer für den Köter einfallen würde? Über den Namen für ein Haustier hatte er sich schon Ewigkeiten keine Gedanken mehr machen müssen. Und so wie es aussah würde der Hund eher das Haustier von Jack. Dann sollte dieser doch...

Jareth ermahnte sich selber nicht schon wieder aufmüpfig zu reagieren. Schon gar nicht wegen so einer Lapalie wie dem Namen für einen Beagle.

Er sah sich nach dem Hund um, der schwanzwedelnd durch das Wohnzimmer stromerte, die Nase stets am Boden.

Jareth fing tatsächlich an sich über einen passenden Namen Gedanken zu machen. Dabei hockte er sich hin und lockte den Hund an, der sofort reagierte und auf ihn zutrabte, sich dann vor ihn hinsetzte und erwartungsfroh dreinblickte.
 

Jareth strich dem Hund über den Kopf und kraulte ihn hinter den Ohren. Dann hörte er Frey wieder das Wohnzimmer betreten, erhob sich und setzte sich seinem Beispiel folgend an den Tisch. Der Kaffee, den dieser eingeschüttet hatte, duftete verlockend und anders, als das Zeug, welches er gewohnt war. Er nahm die Tasse an sich und nippte dann vorsichtig an dem dunklen Gebräu. Erstaunt stellte er fest, dass dieser Kaffee um Ecken besser schmeckte, als der, den er sonst getrunken hatte. Und dass dieser um einiges effektiver war.

"Wow, damit kann man Tote wecken!", gab er ohne nachzudenken von sich, fügte dann jedoch hinzu: "Schmeckt aber gut..."

"Ist ja auch ein Kaffee und keine Plörre.", meinte Frey nur und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. Irgendwie schaffte er es nicht diesen kalten Ton abzustellen. Wollte er sich etwa selbst nur schützen?

Gut, er wollte nicht, dass Jareth über seine Gefühle bescheid wusste, da er nicht wollte, dass dieser ihn dann mit Verachtung strafte. Schließlich war ihm noch gut genug in Erinnerung, wie Jareth reagiert hatte, als er erfahren hatte, dass sein Idol, sein Vorbild und Bruder homosexuell war.

Freys Gedankengang wurde durch den Beagle unterbrochen, der nun leicht fiepte und wohl um Essen bettelte.
 

Jareth stellte die Tasse wieder weg und spürte den Blick des Hundes auf seinem Gesicht, sah rechter Hand am Stuhl herab, wo dieser hockte und mit großen Augen auf etwas zu fressen hoffte.

"Was hältst du von 'Lucky'? Ich mein für den Hund... Ein Glückspilz ist er ja schließlich irgendwie. Er lebt noch und er hat zwei Trottel aufgegabelt, die sich seiner angenommen haben..."

Frey überlegte kurz, nickte dann und meinte: "Obwohl Beggar besser passen würde." Er lachte leise.

Dann allerdings blickte er Jareth an und sagte: "Er ist schon ein Glückspilz. Fragt sich nur, welcher der beiden Trottel der größere ist." Schief grinste er den anderen an, wandte dann jedoch den Blick ab, da der Hund ihn mit seinen Pfoten anstieß.
 

Oh Mann.

Hatte er sich diese ständigen Ohrfeigen auch verdient? Zahlte ihm Frey nun zurück, was er schon schroffes von sich gegeben hatte? Oder war da noch etwas zwischen ihnen, das Jareth noch nicht begreifen konnte? Freys weiterhin kalter Ton und das Rumgehacke zerrte jedenfalls ziemlich an Jareths Nerven. Mehr, als alles zuvor, was zwischen ihnen vorgefallen war.

Und dabei hatte er nur irgendwie seine Dankbarkeit zeigen wollen. Nur war er es wohl nicht gewohnt dies tun zu müssen, denn anscheinend fühlte sich Frey eher veräppelt, als dass er seine Worte als aufrichtig empfand.

Und Frey hatte ja Recht. Wie sollte er glauben können, dass Jareth sich irgendwie an dessen Art gewohnt hatte und ihn nicht mehr einfach nur hasste - was durchaus einfacher gewesen war.

"Der größere Trottel ist immer der, der sich in etwas verbeißt und daran zugrunde geht.", murmelte Jareth leise in sich hinein, eigentlich auch nur an sich gerichtet und sein Blick ruhte auf der Kaffeetasse.

Ja, von ihnen beiden war er wohl der größere Trottel, der sich ständig irgendetwas vormachte, nur um festzustellen, dass er sich im Kreis drehte oder an einem Abgrund stand. Aber Frey hatte durchaus auch gute Anlagen...
 

Frey konnte sich selbst nicht erklären, warum er so abweisend und auch kalt zum anderen war. Womöglich war es ein Schutzmechanismus, doch sicher war er sich nicht.

Und deswegen schwieg er lieber auf Jareths Aussage hin, da er nicht auf eine Auseinandersetzung aus war.

Außerdem wurde er erneut durch Lucky abgelenkt, der ihn erneut fiepend anstupste und ihn mit dem süßesten Hundeblick ansah, den Frey je gesehen hatte.

"Na du Bettler? Du hast doch schon was von mir bekommen."

Frey schüttelte leise lachend den Kopf und gab dem Hund noch eine Scheibe Wurst. Dann schmierte er sich selbst ein Brot und biss in dieses hinein.
 

Erneut schweiften seine Gedanken ab. Er schaute in die Kaffeetasse und überlegte, wie er am besten in das Hauptquartier kam. Außerdem musste er irgendwo einen Arzt auftreiben, denn in zwei Tagen sollte er eigentlich zur Kontrolle. Doch das wichtigste war erst einmal seine Aufgabe.

Er sah wieder auf auf und schaute Jareth musternd an. Plötzlich meinte er: "Ich gebe dir zwei Möglichkeiten. Du kannst selbst entscheiden, welche du wählen willst. Die erste Möglichkeit ist, dass du dich hier noch ein wenig ausruhst und dann irgendwann von hier verschwindest, sodass man dich nicht findet und ich nicht irgendwo lesen muss, dass man dir den Kopf von den Schultern gepustet hat. Die zweite Möglichkeit wäre, dass du bei mir bleibst und mir dabei hilfst ins Hauptquartier einzusteigen, damit ich meine Aufgabe erledigen kann. Es ist egal, welche Möglichkeit du wählst. Ich werde so oder so zu den Blacks gehen. Du kannst dich also entscheiden zwischen einem ruhigeren Leben ohne mich, oder einem gefährlichen an meiner Seite. Wobei ich denke, dass du Nummer eins wählen wirst. Das gäbe nur Vorteile. Du wärst mich los, hättest niemanden mehr, der dich annervt, oder dich zur Weißglut bringt und du hättest ein sicheres Leben. Außerdem würde ich dann nicht Gefahr laufen noch einmal angeschossen zu werden."

Erneut grinste er Jareth schief an, doch dann fuhr er fort: "Was brächte dir die zweite Möglichkeit? Eigentlich nichts, außer einem riskanten und vagen Leben, außerdem einen nervenaufreibenden Sturkopf, der dich eh nur bemuttert und den du am liebsten auf den Mars katapultieren würdest."
 

Jareth sah Frey fest in die Augen und hörte zunächst stumm zu.

Das sollten die Möglichkeiten sein, die er hatte?

Oh, und wirklich berauschend, was Frey von ihm dachte! Nun, wohl kein Wunder, aber es wurmte Jareth.

Nachdem Frey auch wieder verstummt war, entstand kurz wieder Schweigen zwischen ihnen.

Doch schließlich erhob Jareth seine Stimme: "Nun, du scheinst mir ja auf jeden Fall deine Option Nummer eins nahe legen zu wollen... Aber, bevor ich mich entscheide, gebe ich dir auch zwei Optionen, zwischen denen du dich entscheiden kannst. Nummer eins wäre, dass du dich weiter darauf versteifst, dass ich ein hinterhältiges Arschloch bin,d as man nicht ernst nehmen darf. Und Nummer zwei ist, dass du mal wieder von deinem Eisplaneten runterkommst und mich nicht behandelst wie den letzten Vollidioten auf dieser beschissenen Welt. Überleg es dir und danach entscheide ich mich für eine deiner Möglichkeiten."
 

Jareth nahm die Tasse an sich und leerte diese, verzog das Gesicht, da der Kaffee schon kälter war, als er es mochte und erhob sich dann.

"Danke für's Frühstück, aber ich hab keinen Hunger. Ich zeige währenddessen dem Köter, Lucky, oder wie auch immer, den Rest der Bude. Na,komm schon, du Bettelkönig!"

Und so ließ Jareth Frey alleine, schaffte es sogar den Hund hoch zum Gästezimmer zu locken, in welchem er sich dran machte die Couch zu machen, die Kissen aufzulockern und die Decken ordentlich darauf zu drapieren. Nur sah Lucky das als Einladung und sprang auf die Couch.

"Hey, runter da! Oder willst du mit der Unart Eindruck bei Jack schinden? Das könnte nach hinten losgehen."
 

Alleinegelassen senkte Frey den Blick und dachte nach. Es kam ihm vor, als würden sie aneinander vorbeireden. Doch andererseits offenbarte Jareth ihm, dass dieser sich durch sein Verhalten verarscht und angegriffen fühlte.

Frey seufzte. In seinem Kopf tummelte sich ein Gedankenwirrwarr, aus dem er einfach nicht schlau wurde. Jareth hatte sich nun zum zweiten Mal bedankt. Und was tat er? Er behandelte ihn wie Luft, schlimmer noch, er behandelte ihn wie Dreck.

Frey nahm seine leere Tasse in die Hand und blickte sie an. Wut und Enttäuschung über sich selbst bauten sich auf. Er ging in Richtung Küche.

Tausende von Wortfetzen und Bildern drehten sich in seinem Kopf. Allesamt hatten mit Jareth zu tun.

Jareth, wie er ihn anschoss.

Jareth, wie er in seinem Arm lag.

Jareth, wie er ihn anmaulte und Jareth, wie er sich bedankte.
 

"Fuck!!!", rief er aus, hob seinen Arm und schleuderte die Tasse auf den Boden. Sein Körper bebte und er fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht.

Es brauchte eine Weile, ehe er sich etwas beruhigt hatte. Dann hockte Frey sich zu den Scherben und sammelte sie auf. Immer wieder kamen die letzten Worte des anderen hoch. Immer wieder musste er daran denken, dass er Jareth zu unrecht schlecht behandelte.

Leicht drückte er seine Hand zu, in welcher er die Scherben hielt. Er schloss seine Hand und spürte den Schmerz, der sich aufbaute und ihm verriet, dass sich die Scherben durch seine Haut bohrten. Doch es war ihm vollkommen gleichgültig.

Er stand wieder auf und entsorgte die Scherben. Blut rann in feinen Rinnsälen über seine Handfläche, doch er wusch es nur fahrig ab. Schließlich atmete er tief durch und machte sich darauf dem anderen in den oberen Stockwerk zu folgen.
 

Jareth hatte sich schließlich auf den Couchrand gesetzt, nachdem der Beagle seine Versuche ihn von der Couch zu scheuchen als Aufforderung zum Spiel verstanden hatte und nun lag dieser neben Jareth und ließ sich von diesem gedankenverloren kraulen. Jareth hatte den anderen Arm auf seinem Oberschenkel abgestützt und sein Blick ging ins Leere. Auch ihm spukten die Optionen im Kopf rum, Freys und seine eigenen.

Doch er hatte sich eigentlich bereits entschieden, schon bevor Frey mit diesen zwei Möglichkeiten kam. Er würde Frey helfen, denn so konnte er sich einbilden auch noch so etwas wie einen Sinn in seinem Leben zu sehen, jetzt,nachdem alles um ihn herum zusammengebrochen war.

Aber war es nur das? Inzwischen wollte er Frey helfen. Und das bedeutete, dass er für Frey nun wirklich nicht mehr bloß Hass empfand.

Nein, dieser war etwas anderem gewichen.

Nur was? Freundschaft? Wollte er Freundschaft mit dem anderem?

Jareth seufzte leise und rüttelte sich aus seinen Gedanken wach. Er würde abwarten, für was Frey sich entschied und dann...

Jareth befürchtete, dass er sich auch von dem Eisklotz nicht von seinem Entschluss abbringen lassen würde. Frey war so etwas wie ein Rettungsanker in dem Nichts, das ihn umgab, und den würde er nicht einfach wegschmeißen.
 

Irgendwann erhob Jareth sich wieder und ging zur Zimmertür, sah sich nach Lucky um und winkte ihn herbei.

"Na,komm schon, sonst bekommen wir beide noch Ärger.", meinte er schmunzelnd und tatsächlich sprang Lucky von der Couch und folgte Jareth hinaus und zur Treppe.

Auf dieser kam ihnen jedoch Frey schon entgegen und Jareth stoppte aprubt, sah den anderen nur an. Irgendwie war es eine verfahrene Situation.

Noch eine ganze Weile lang trafen ihre Blicke aufeinander, bis Frey schließlich leise sagte: "Ich wähle Option zwei."

Er konnte Jareth nicht hassen, er konnte ihn nicht weiter schlecht behandeln, auch konnte er ihn nicht als Arschloch ansehen. Es ging einfach nicht. Dafür mochte er ihn zu sehr. Würde er es tun, dann würde er sich selbst belügen.

Was allerdings das verrücktest war, war dass er hoffte der andere würde die erste Option wählen. Er wollte ihn nicht in Gefahr wissen und doch wollte er in seiner Nähe sein. Doch beides ließe sich nicht vereinbaren. Beides würde nicht gehen, das wusste er. Nun konnte er nur noch warten, welche Möglichkeit Jareth wählen würde.
 

In Jareths machte sich Erleichterung breit. Es war ein gute Gefühl zu hören,dass Frey ihn nicht mehr so kalt und abweisend zu behandeln gedachte.

Wieder herrschte Schweigen, doch schließlich schlich sich ein, wenn auch schmales, Lächeln auf Jareths Lippen. "Ich hab mich auch entschieden. Und leider muss ich dich wohl enttäuschen..." Jareth setzte sich nun wieder in Bewegung, stieg die Treppe weiter hinab und drängte sich an Frey vorbei, Lucky ihm auf den Fersen.

Er musste Frey enttäuschen? Hieß das etwa...? Würde Jareth ihn doch verlassen? Nicht, das er das nicht gewollt hätte, doch er musste zugeben, dass alleine der Gedanke, die bloße Befürchtung daran ungeheuerlich schmerzte.

Es kam ihm vor, als würde alles in Zeitlupe ablaufen. Als würde Jareth ganz langsam an ihm vorbei gehen.

Schließlich hielt dieser noch einmal kurz inne, als er neben Frey war und führte zu Ende, was er begonnen hatte: "Ich habe auch Option zwei gewählt. Ich werde dir helfen, Frey. Weißt du, letztendlich hab ich ja auch nichts anderes mehr... Aber ich will auch, dass wenigstens einer von und erreicht, was er sich erhofft hat."

Dann stieg er die letzten paar Stufen herab, ging schnurstracks auf den Stuhl zu, auf welchem immer noch die für ihn bereitgelegten Klamotten lagen und verschwand im Bad, striff sich die zerrissene Hose ab und die neuen Klamotten über.
 

Fey musste lächeln. Dieses Lächeln breitete sich zu einem Grinsen aus, welches er kaum verbergen konnte. In seinem Kopf schwirrte nur noch der Gedanke, dass Jareth blieb.

Komisch.

Noch wenige Minuten zuvor hatte er den anderen auf den Mond gewünscht, doch jetzt...

Jetzt freute er sich sogar, dass der andere blieb. Langsam drehte er sich um, doch da war Jareth schon im Bad verschwunden. Frey setzte sich auf die untersten Stufen. Sofort kam Lucky auf ihn zu und setzte sich vor seine Füße. Mit einem nun weniger breiten Grinsen kraulte er den Hund. Schließlich schüttelte er den Kopf und meinte zu Lucky: "Sag, was du willst, aber ich bin ein Esel." Leise lachte er. Schließlich stand er auf und räumte die Reste vom Tisch auf.
 

Als Jareth wieder aus dem Bad kam, war sein Grinsen verschwunden, doch er lächelte immer noch ganz leicht. Man konnte es nur an den Augen erkennen.

Jareth traf unterdes auf einen erwartungsvoll dreinblickenden und offensichtlich auf etwas wartenden Lucky.

"Was möchtest du denn? Hm..." Der Hund stand auf und trabte zur Haustür. Gut erzogen worden war er wohl von den Vorbesitzern.

"Ich bin mal mit dem Köter...ähm...Lucky vor der Tür.", rief er ins Haus und stiefelte Lucky nach.
 

"Mach das.", meinte Frey nur. "Bis später und lass dich nicht über den Haufen schießen."

Jareth blieb aprubt stehen, als Freys Kommentar an seine Ohren drang und sah den anderen fragend an. Was sollte diese Finte nun? Eben gelobte der andere noch Besserung und dann...

Doch Frey grinste Jareth breit an und meinte entschuldigend: "Was denn? Das gehört dazu, sonst wär's doch langweilig zwischen uns."

Freys Grinsen und die darauf folgenden Worte zeigten Jareth, dass dieser ihn nur hatte necken wollen - und dieses Mal nicht auf die herablassend kühle Art wie noch zuvor und überhaupt seit ihrer Bekanntschaft. Jareth musste Schmunzeln und meinte: "Sicher...Aber keine Sorge: Ich tu dir nun nicht mehr so schnell den Gefallen und lass mich einfach so umnieten. Also bis später...Idiot." Und auch in Jareths Stimme und an dessen Gesicht war erkennbar, dass er es neckend und keinesfalls bösartig meinte.

Nur, was Frey konnte, konnte er doch schon lange!

Jareth verließ also Jacks Haus, ihm voraus Lucky, der freudig herumsprang und seine Nase neugierig hier und da im und am Boden versenkte, während Jareth ihn laufen ließ und eher so etwas wie ein Mitläufer war.
 

Da war sie wieder. Ihre anfängliche Neckerei, die Frey gefehlt hatte, da sie irgendwie ihre Freundschaft bereits ausmachte.

Freundschaft? Konnte man es wirklich so nennen? Waren sie wirklich Freunde?

Frey dachte lange darüber nach, während er den Tisch abräumte und das Geschirr spülte. Nachdenklich schaute er durch das Küchenfenster.

Würde Jareth ihr "Zusammenleben" als Freundschaft oder eher als Abhängigkeit bezeichnen? Nähme man den Definitionsbegriff von Freundschaft, so waren sie es wahrhaftig nicht. Doch irgendetwas mussten sie doch sein.

Frey musste sich ja bereits eingestehen, dass er diesen Trottel liebte. Er liebte Jareth, doch er würde es ihm nicht sagen können, nicht so, nicht in dieser Situation. Doch er weigerte sich auch das, was zwischen ihnen war als Abhängigkeit zu bezeichnen.
 

Frey war gerade dabei die abgetrockneten Sachen in die richtigen Schränke zu räumen, da kam ihm der Gedanke wieder an seinen Vater. Er musste ihn so bald wie möglich da rausholen. Nur wann? Wann würde sich eine gute Möglichkeit bieten? Er wusste es nicht.

Nachdem er auch das erledigt hatte, ging er hinauf in ihr Zimmer und setzte sich auf die Bettkante, ließ sich dann auf Jareth Seite sinken und schloss die Augen. Er konnte seinen Geruch wahrnehmen.
 

Während Jareth mit Lucky umherlief, driftete dieser immer wieder mit seinen Gedanken ab. Es war schön, dass nun erstmal wieder alles zwischen ihm und Frey geklärt war.

Zwischen ihm und Frey...

Ja, was war denn da?

Irgendwie schienen sie sich inzwischen besser riechen zu können, wenn auch auf eine sehr irrwitzige, wenn nicht gar verrückte Art. Und zumindest Jareth musste sich eingestehen, dass ihm inzwischen etwas dran lag sich zumindest irgendwie mit Frey zu verstehen. Warum auch immer...

Und wie sah es mit Frey aus?

Wollte er einfach nur das erlangen, was die Umstände nun wieder aus seiner Reichweite gezerrt hatten? Nun, bis vor Kurzem war er abweisend und kühl gewesen, mehr denn je, wenn Jareth das mal so überdachte. Doch nun hatte er eingelenkt.

Jareth seufzte.
 

Das Grübeln brachte ihn kaum weiter. Zudem konnte er nicht in Freys Kopf hineinsehen. Er würde es einfach nehmen wie es war und noch kommen würde. Dann käme vielleicht auch etwas Klarheit in seinen Kopf zurück.

Jareth war ein ziemlich weites Stück mit Lucky gegangen, hielt dann an und sah sich nach dem Vierbeiner um, der an einem Busch stand und diesem seine Marke aufsetzte.

"Lass uns zurückgehen, Kleiner."

Lucky horchte auf und trabte auf Jareth zu, als dieser plötzlich einen Wagen näherkommen hörte.

Er sah sich um und dem Wagen entgegen, der schließlich um die Ecke bog und Jareth kurz erstarren ließ, bevor er hinter eine Hecke hechtete und Lucky mitlotste, der das anscheinend für ein Spiel hielt und nur zu gerne mit hinter die Hecke sprang.
 

"Psst, jetzt.", raunte Jareth dem Hund zu und lugte über die Hecke hinweg, in dem Moment, in welchem der Wagen vorbeifuhr. Jareth duckte sich wieder und wartete ab, bis er den Wagen in der Ferne verschwinden hörte.

Dann machte er sich auf den Rückweg, nun um einiges aufmerksamer und angespannt. Er war erleichtert, als er Jacks Haus erreicht hatte, sicherte nochmal die Umgebung ab und betrat das Haus wieder.

"Frey?", rief er ins Haus. "Frey, sie patrouillieren in dieser Gegend. Ich meine, meine Leute... nun, die Blacks halt."

Sie suchten also die Stadt nach ihnen ab. Oder zumindest waren alle darauf angesetzt auch nach dem Verräter und dem Spion Ausschau zu halten.
 

Als Frey Jareths angespannte Stimme vernahm, erhob er sich schnell und eilte hinunter.

Als Jareth ihn endlich erblickte ,ging er diesem entgegen. Der Beagle bellte und sprang um Frey herum, als hätte er diesen eine Ewigkeit nicht gesehen, senkte seine Nase dann jedoch direkt wieder Richtung Boden. Anscheinend hatte er noch lange nicht alles entdeckt, was es in Jacks Haus zu entdecken gab.

Die Blacks patrouillierten also in einem Einzugsgebiet der Whites. Gar nicht mal so dumm.

"Hast du etwas anderes erwartet?", fragte Frey Jareth und blickte ihn nachdenklich an.

"Wenn sie schon so weit sind die Gegend zu kontrollieren, dann werden sie auch bald die Häuser untersuchen. Also müssen wir hier weg und das so schnell wie möglich."

"Spitze kombiniert, Holmes.", gab Jareth nach Freys Analyse von sich. Er hatte schon damit gerechnet, dass die Blacks nicht allzuschnell aufgeben würden, doch überrascht hatte es ihn trotzdem.

Anderes hatte ihn einfach derzeit mehr beschäftigt. Aber nun war er wieder vollends darauf konzentriert, dass man sie beide suchte und zu eliminieren gedachte.
 

Plötzlich kam Frey ein Geistesblitz und er grinste.

Dann meinte er: "Ruh dich für heute Nacht aus, denn dann steigen wir bei den Blacks ein letztes Mal ein."

Dass Frey plötzlich nach Grinsen zumute war, konnte Jareth nicht begreifen. Was ging diesem denn nun durch den Kopf? Ein Fragezeichen stand Jareth buchstäblich im Gesicht und er zog eine Augenbraue hoch.

"Darf ich auch erfahren, was genau du zu tun gedenkst? Vielleicht sollte ich doch mal mehr erfahren, als nur ein 'Ruh dich aus, wir steigen bei den Blacks ein'. Wenn du meine Hilfe willst, dann solltest du mir sagen, wo genau du hin gelangen möchtest. Und was dir durch deinen Schädel geht. Zumindest im Ansatz, damit ich nicht ganz orientierungslos bin."
 

Jareth lächelte leicht und musterte Freys Gesicht eingehend. Und irgendwie fielen ihm Züge darin auf, die er bis jetzt nicht bemerkt hatte.

Seltsam...

Jareth fuhr sich etwas irritiert durch das zauselige Haar, wandte seinen Blick kurz ab und legte diesen auf den herumwuselnden Lucky. Nach wenigen Augenblicken sah er jedoch wieder auf und Frey an.

"Nun? Willst du mich weiter vollends im Dunkeln tappen lassen oder bekomm ich auch ein paar Infos mehr?"
 

Wieder legte sich ein breites Grinsen auf seine Lippen. Er zuckte kurz mit den Schultern und meinte dann: "Na zum einen will ich meine Waffen zurück." Als er sah, was Jareth für ein ungläubiges Gesicht machte, musste er leise lachen. Dann sagte er aber: "Was denn? Der Bogen war eine Spezialanfertigung. So schnell bekomme ich keinen Neuen, der auch noch so gut ist und auf mich zugeschnitten ist." Erneut lachte er leise, da Jareth Gesicht einfach zum schießen aussah. Der andere musste sich wohl denken, dass Frey mischugge und vollkommen lebensmüde war nur wegen einem Bogen einzubrechen.

Doch schon fuhr er mit ernster Stimme fort: "Und zum anderen muss ich auf K23. Dort befindet sich jemand, den ich retten möchte. Wer es ist, dass wirst du dann erfahren, wenn ich es geschafft habe."

//Wenn nicht, dann werden wohl zwei Deathprayers vorzufinden sein//
 

Lucky kam wieder auf sie zugewuselt und Frey bückte sich. Er spielte etwas mit dem Beagle und sprach dabei mit gedämpfter Stimme: "Ich möchte, dass du mir hilfst auf K23 zu gelangen. Wenn wir dort sind, dann holst du bitte meine Waffen und ich werde mich dann um den Gefangenen kümmern. Mehr kann ich dir zu ihm nicht sagen." Seitlich blickte er in das Gesicht des anderen. Würde er weiterfragen, oder würde er es beim Gehörten belassen?

Abwartend blickte er Jareth an.

Das Jareth seine Waffen holte, war nur ein Vorwand gewesen, um alleine zu sein, wenn er seinen Vater aus der Zelle, hoffentlich lebend, herausholte. Außerdem schätzte er die Blacks als intelligent genug ein, dass sie bereits wussten, was passieren würde.

Nicht umsonst hatte Frey seinen richtigen Namen angegeben. Es war sozusagen ein Vorbote seiner Tat gewesen.

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tjahahahaha

und schon gibbet ein neues kappi^^

ich hoffe euch gefällts auch weiterhin noch und ihr erwartet mit Spannung, wie es zwischen Jareth und Frey weitergeht und vor allem, was noch alles passieren wird in K23...

viel spaß dabei^^

eure sweetmilka

Lets start the game

Wegen einer blöden Waffe.

Egal, ob diese eine Spezialanfertigung war oder ein Erinnerungsstück oder sonst etwas. Das war dann doch wirklich ein bescheuerter Grund, um sich ins Hauptquartier der Blacks zu schleichen!

Aber irgendwie schien es Frey echt erwischt zu haben. So wie dieser nicht mehr aus dem Grinsen rauskam und vor sich hergackerte.

Jareth musterte Frey, an dessen Verstand zweifelnd, und hoffte für den anderen, dass dieser noch einen besseren Grund für so eine Aktion vorzubringen hatte.
 

Und tatsächlich rückte der andere schließlich mit einem dann doch auch in Jareths Augen weitaus besseren Grund heraus. Er wollte also jemanden aus dem Quartier der Blacks herausschleusen.

K 23? Das war im Zellentrakt. Dort, wo die landeten, von denen man sich Informationen und ähnliches erhoffte und bei denen man noch nicht entschieden hatte, wie deren Ende auszusehen hatte. Es waren Verräter, Widerständler und Menschen, von denen man glaubte eines von beiden zu sein.

Jareth war nur selten dort unten gewesen, beschränkte sich sein Tun doch meist auf die direkte Eliminierung. Aber er wusste wie man dorthin kam. Auch möglichst ungesehen. Es würde allerdings nicht einfach. Aber hatte Jareth es anders erwartet? Wohl eher nicht.

Jareth seufzte, als Frey seine Erläuterungen beendet hatte und noch immer die Bitte nachhallte es dabei gut sein zu lassen. Natürlich hätte Jareth gerne mehr über denjenigen erfahren, für den sie ihr Leben riskieren sollten, aber er ließ es gut sein.
 

Es musste jemand sein, der wichtig für Frey war, dessen war sich Jareth sicher. Für 'irgendwen' würde dieser das sicher nicht riskieren.

"Gut, ich bringe dich zu K23 und hole dann deine Waffen. Obwohl ich den Punkt deines Vorhabens immer noch nicht ganz nachvollziehen kann. Aber ich hab ja zugesagt, dass ich dir helfe. Du hast nur Glück, dass die Waffen nicht der einzige Grund sind, sonst hättest du dich nun vollends als verrückt geoutet."

Erneut begann er mit Lucky zu spielen. Dann sah er wieder zu Jareth und meinte: "Ich bin nicht weniger verrückt, als du. Ich habe mich schließlich nicht als Todesschwadrone ausgegeben, nur um einen anderen zu retten." Er grinste schief und spielte somit auf den gestrigen Tag an. Doch er nahm es Jareth nicht übel. Allerdings konnte er ihn ebenso ärgern, wie dieser es tat.

Jareth schüttelte leicht den Kopf und lächelte."Und wann genau gedenkst du aufzubrechen?" Er beobachtete wie Frey mit dem Beagle spielte, der dabei fröhlich hin und her sprang und immer wieder dessen Hand ansprang, dabei fröhlich bellte und schließlich an Frey hochsprang und über dessen Gesicht leckte.
 

Jareth sah das verdatterte und überraschte Gesicht Freys, der mit so einem 'Angriff' gerade nicht gerechnet zu haben schien, und Jareth konnte nicht anders als loszuprusten und schließlich zu lachen. Zu lachen wie schon lange nicht mehr. Nur schwer bekam er sich wieder in den Griff, fuhr sich über die Augen und konnte sich nicht verkneifen noch einen Kommentar dazu abzugeben: "Also, wenn es einen Preis für den blödesten Gesichtsausdruck gäbe, hättest du ihn gerade mit Abstand gewonnen!"
 

"Ha-Ha, sehr witzig.", meinte Frey trocken.

Dann wandte er sich an den Beagel und sagte zu ihm: "Hör mal zu Kumpel, ich bin zwar schwul, aber ich habe nie behauptet, dass ich auf Rüden stehen würde." Als Dank bekam Frey für seine Worte erneut die feucht-warme Zunge Luckys zu spüren. Seufzend stand er auf und wischte sich mit seinem Hemdärmel über das abgeschlabberte Gesicht. Dann wandte er sich an den lachenden Jareth.

Irgendwie hörte es sich schön an, wenn dieser lachte. Leicht schüttelte Frey den Kopf und trat dann auf den anderen zu. "Was? Ist das so witzig, wenn ich von einem Hund geküsst werde?", fragte er, woraufhin Jareth wieder anfing lauthals loszulachen.

Oh ja, irgendwie war es irre lustig, wenn Frey einen Knutscher von einem kleinen, übermütigen Hund bekam. Jareth wusste nicht wieso, aber es amüsierte ihn ungemein. Und es fühlte sich gut an wieder einmal so herzlich zu lachen, dass ihm fast der Bauch weh tat.

Frey musste grinsen und meinte gespielt rachsüchtig: "Na warte!"
 

Schon stürzte er sich auf Jareth. Eigentlich hatte er ihn nur knuffen wollen, doch der Schwung den er genommen hatte, war zu stark und so riss er den anderen zu Boden. Nun lag Jareth unter Frey. Kurz blieb diesem die Luft weg, als er auf den Boden aufprallte, spürte dann Freys Gewicht auf sich und sah diesen seufzend an. Schon wollte sich ein weiterer dummer Spruch den Weg über seine Lippen bahnen, als ihn Freys Blick traf, der seltsam irritierend wirkte, fast etwas weggetreten.

Freys Herz schlug laut und schnell in seiner Brust und er musste stark schlucken. Allerdings konnte er sich nicht vom anderen bewegen. Wie in Trance näherte sich sein Gesicht dem des anderen.

Irritiert und ungewohnt zwiespältig starrte Jareth dem anderen entgegen. Frey wollte doch nicht etwa...

Doch bevor dieser etwas tun konnte, rollte er sich schnell von Jareth und stand auf. Er strich sich mit der Hand übers Gesicht und meinte: "Ich g-g-geh m-m-mich h-hinl-l-l-legen." So schnell er konnte eilte er die Treppen hoch, betrat schleunigst ihr Zimmer und warf sich auf die Schlafcouch.

//Scheiße....//
 

Jareth lag noch einige Augenblicke auf dem Boden. Ihm schwirrte der Kopf und auf seinen Lippen, da...

Jareth setzte sich langsam und wie in Zeitlupe auf, berührte dann verunsichert seine Lippen.

Hatten die jetzt gerade wirklich geprickelt? Jareth schluckte und fuhr sich übers Gesicht.

Dann spürte er einen Nasenstuber und sah auf, direkt in Luckys fragendes Gesicht. Jareth seufzte, lächelte den Hund matt an und strich diesem über den Kopf.

"Irgendwie wünsche ich mir gerade ich wäre auch ein Hund. Dann wäre einiges einfacher, oder?" Sein Blick wanderte zur Treppe über die Frey gerade nach oben geeilt war.

Was sollte er nun tun? Ihn in Ruhe lassen oder ihm nachgehen? Das, was gerade passiert war - oder doch fast passiert war, verunsicherte ihn.

Dabei nicht einmal,dass Frey ihm so nah gekommen war, sondern vielmehr wie er, wie seine Lippen reagiert hatten.
 

Lucky begann zu winseln und Jareth sah den Hund wieder an, strich ihm noch einmal über den Kopf und erhob sich mit den Worten: "Ja, ja...ich weiß ja." Er gab sich einen Ruck und machte sich auf Frey zu folgen. Er wollte kein weiteres Stimmungstief, nur weil er zu feige war sich mit dem gerade Geschehenen auseinanderzusetzen.
 

Frey lag auf der Couch und vergrub sein Gesicht in die Kissen. //Erde an Frey! Du Schwachmat hättest ihn beinah geküsst!//, schallt ihn seine innere Stimme. Als wüsste er das nicht selbst. Wieso? Wieso hatte er sich nicht unter kontrolle? Wieso konnte er seine Gefühle nicht verbergen?

//Mein Gott, Frey. Wie lange brauchst du noch um zu begreifen, dass Jareth NICHT schwul ist?// Wieder diese Stimme. Er wusste es doch, er wusste, dass der andere niemals homosexuell werden würde. Schließlich ging das nicht von heute auf morgen.

"Frey du Hornochse!", schallt er sich nun selbst, indem er in die Kissen brüllte, sodass man es nur gedämpft im Zimmer vernehmen konnte.

Plötzlich klopfte es an der Tür.

//Nein, bloß das nicht...Bleib weg! Ich weiß selbst wie krank ich in deinen Augen sein muss. Das musst du mir nicht noch unter die Nase reiben...Also bitte geh...//, dachte er sich flehentlich.

Doch Jareth kam ins Zimmer, schloss die Tür hinter sich, wobei er Lucky aussperrte, und ging auf die Schlafcouch zu, unsicher und nachdenklich. Kurz blieb er vor dieser stehen, doch dann ließ er sich auf der Kante nieder, Frey den Rücken zugewandt.
 

Er atmete tief durch und haderte noch mit Worten. Doch dann sagte er leise: "Um ehrlich zu sein, weiß ich gerade gar nicht, was ich denken oder sagen soll. Ich möchte nur nicht, dass es wegen dem Vorfall gerade wieder zu einem Stimmungsumschwung zwischen uns kommt."

Jareth wandte sich etwas um, sodass sein Blick wieder auf Frey ruhen konnte. "Wenn es dir hilft, verspreche ich das einfach zu vergessen. Verbuchen wir es einfach unter 'Unfall'?!"
 

Frey hob seinen Kopf und blickte den anderen an. Dann nickte er und meinte leise: "Ist wohl besser so..." Langsam erhob er sich. Er musste etwas sagen, wollte sich entschuldigen, doch jedes Wort wäre eine Lüge. Also schwieg er. Sein Blick ging in Richtung Jareth.

Kurz musterte er ihn und sagte dann: "Wenn es dämmert, dann gehen wir. Bis dahin muss ich noch einiges regeln. Schließlich können wir hier nicht mehr zurückkommen.." Nun stand er auf und ging zur Tür. An dieser drehte er sich noch einmal um, versuchte sich an einem Grinsen und fragte: "Und willst du einem Trottel immer noch zur Hand gehen? Wenn ja, dann komm mit runter und hilf mir."
 

Jareth lächelte bei Freys Frage und Aufforderung ihm zur Hand zu gehen und erhob sich schließlich auch von der Couch,folgte mit Abstand. Klar würde er dem Trottel helfen. Schon allein, um herauszufinden, warum er so komisch reagiert hatte, als Freys Lippen seinen so nah gekommen waren. Das war bei diesen komischen Küssen im Black Hauptquartier ganz und gar nicht gewesen und jetzt hatte er ihn nicht einmal wirklich geküsst. Es hatte nur so geschienen als ob und doch hatte das was ganz anderes ausgelöst, als die beiden Küsse.
 

Frey verließ das Zimmer noch vor Jareth und ging die Treppen hinunter.

Plötzlich öffnete sich die Wohnungstür und Jack betrat die Wohnung. Frey hatte sich dermaßen erschrocken, dass er die restlichen Stufen runterstolperte und kurz vor Jack auf den Knien landete. Schmerzhaft verzog er sein Gesicht und stand auf.

"Heute ist nicht mein Tag.", murmelte er, was allerdings in Jacks Lachen unterging.

"Also ich hätte nicht gedacht, dass du mich so vermissen würdest.", sagte dieser und wischte sich die Lachtränen aus den Augen.

"Schön, dass ich heute alle belustigen kann.", meinte Frey zerknirscht und fragte dann: "Was machst du denn schon hier? Ich dachte du wärst den ganzen Tag nicht da."

"Das dachte ich auch, doch es ging schneller, als erdacht. Der vermeintliche A-Auftrag entpuppte sich als einer der Kategorie D, also war es ein leichtes..."

Doch weiter kam er nicht, da sein Blick auf Jareth fiel, der gerade die Treppe hinunterkam. Erst konnte er dessen Gesicht nicht sehen, deswegen stammelte er, als hätte er einen Geist gesehen: "A-apophis..."

Dann jedoch sah er Jareths Gesicht. Er schüttelte den Kopf und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Trocken lachte er auf und meinte: "Und ich habe dich schon für deinen Bruder gehalten. In seinen Klamotten siehst du ihm verflixt ähnlich."

//Oh Scheiße...//, dachte sich Frey. Das würde wohl ein Donnerwetter geben. Heute war wirklich nicht sein Tag.
 

Jareth sah an sich herab und zupfte an dem Stoff. Das waren Apophis Klamotten? Kein Wunder, dass sie ihm irgendwie bekannt vorgekommen waren. Das war, wenn er jetzt drüber nachdachte, genau der Stil seines Bruders. Aber sah er ihm wirklich so ähnlich?

Jareth war das nie derart extrem aufgefallen, hatte eigentlich immer geglaubt viel zu wenig mit ihm gemein zu haben, auch optisch.

Jareth sah wieder auf und sein Blick suchte Frey, fixierte diesen mit einem undurchdringlichen Ausdruck und erkannte, dass Frey wohl peinlich berührt war. Zumindest ließ das Freys Gesichtsausdruck vermuten.

Jareth ging auf Frey zu, blieb vor diesem stehen und drückte diesem den Zeigefinger der rechten Hand auf die Brust.

"Wolltest du mir das irgendwann auch mal so nebenbei erzählen? Vielleicht auf unserer Tour durchs Blacksche Hauptquartier zwischen dem Umgehen und Ausschalten von Kameras und dem Einbruch in den Zellentrakt? So ala 'Ach, übrigens: Du trägst da die Klamotten deines Bruders. Stehen dir gut'? Du weißt doch, was ich davon halte, wenn jemand die Klamotten meines Bruders durchwühlt und antatscht!"

Jareth zog den Finger von Freys Brust zurück, hob seine Hand an, flitschte ihm gegen die Stirn.

Die Flitsche schmelkte Frey überhaupt nicht und so sagte er: "Was denn? Ich hätte dich auch nackt durch die Gegend rennen lassen können. Wäre dir das lieber gewesen?"

Oha! Da hatte Jareth es ja mal wieder großartig hinbekommen den ein oder anderen Nerv bei Frey zu treffen. Ganz schön zickig.

Jareth hob nur die ein oder andere Augenbraue, während Frey ihn angiftete. Nackt durch die Gegend rennen? Hey, er war nicht völlig unbedarft gewesen. Seine Klamotten hatten nur etwas gelitten.

Er musterte Frey wieder und nun grinste er schelmisch.

"Aber es ist schön zu sehen,dass du meine Rache oder zumindest meine Wutausbrüche weiterhin fürchtest."
 

Gerade wollte Frey einen Spruch dagegensetzten, als plötzlich schallendes Gelächter ertönte. Sowohl Jareth, alsauch Frey ruckten sofort mit ihren Köpfen zu Jack, der sich vor Lachen den Bauch hielt und sich den Spruch: "Ihr benehmt euch, als wärt ihr ein altes Ehepaar.", nicht verkneifen konnte.

Jareth sah sich nach Jack um. Also das wurmte ihn mehr, als das Gezicke von Frey. Von wegen Ehepaar!

"Lach nicht so.", murrte Frey und zu Jareth sagte er patzig: "Erstens habe ich keine Angst vor dir und zweitens: Hör auf mich andauernd in die Pfanne zu hauen, du Wurm."
 

Plötzlich kam Lucky herangesprintet, lief von einem zum nächsten, schnupperte an Jack und sah diesen mit hektischem Schwanzwedeln an, bevor er auffordernd drauflos bellte. Jareth sah sich um und meinte dazu: "Ach ja, Jack. Das ist dein neuer Mitbewohner Lucky. Rate mal, wer das beschlossen hat." Jareth deutete auf Frey und schmunzelte leicht.
 

//Na warte, dass wirst du mir noch büßen.//

"Kakerlake.", zischte Frey beim Vorbeigehen Jareth zu und stellte sich neben Jack hin, der den Beagle misstrauisch musterte.

Frey hatte ihn also schon wieder am Wickel.

Wurm? Kakerlake?

Na, prima. War das jetzt eine Auf- oder stetige Abwertung? Nun vom Wurm zur Kakerlake war das schon ein gewaltiger Evolutionsschritt.

Jareth grinste in sich hinein. Wenn Frey sich aufregte, war er irgendwie ziemlich süß.

//Öhm...süß?//

Jareth senkte den Blick kurz, atmete unauffällig durch und versuchte die Verlegenheit über diesen Gedankengang gar nicht erst vollends durchkommen zu lassen. Mann, schon wieder so eine Peinlichkeit, von der er froh war, dass keiner sie mitbekommen haben konnte.

//Süß...also wirklich!//
 

"Frey, ich würde ihn doch aufnehmen, nur weißt du, dass ich eine Hundehaarallergie habe.", sagte Jack

"Katzen.", meinte Frey nur.

"Bitte was?", fragte der andere und schaute Frey perplex an. Dieser seufzte nur und meinte: "Mensch merk dir endlich, was du für Allergien hast. Du hast 'ne Katzenhaarallergie und keine Hundehaarallergie."

Kurz dachte Jack darüber nach und sagte: "Stimmt."

"Du musst ihn auch nur nehmen, bis wir etwas sicheres gefunden haben. Sollten wir etwas gefunden haben, dann holen wir ihn wieder ab.", erklärte Frey.
 

Jack blickte von Frey zum Beagle und schließlich zu Jareth. Dann wurde er wieder ernst und sprach im ruhigen Tonfall: "Du willst es also heute machen. Nun gut, dann Hals und Beinbruch. Wann solls losgehen?"

"Heute nach Einbruch der Dunkelheit.", antwortete Frey dem anderen, der daraufhin nur nickte. "Wir bräuchten ein paar Waffen und Ausrüstung.", gab Frey von sich.

"Sehe ich aus wie ein Waffenarsenal? Naja, ich will mal nicht so sein. Mal sehen, was ich auftreiben kann. Aber ich bekomme alles zurück, verstanden?"

"Ja doch.", meinte Frey und verdrehte leicht die Augen. Das Jack auch immer so kleinlich sein musste. Dieser lachte und begab sich mit den Worten: "Ich suche dann mal was schönes für euch beide heraus." nach oben.

Nun wandte Frey sich wieder an Jareth und blickte diesen mit hochgezogener Augenbraue an. Er grinste den anderen schief an und ließ seine Knöchel knacken. "Und nun zu uns du kleine Petzte!", sagte er und trat auf den anderen zu.
 

Völlig mit sich selbst beschäftigt, hatte Jareth kaum noch wirklich mitgekriegt, was zwischen Jack und Frey an Worten gefallen war. Er sah Jack jedoch nach oben verschwinden und plötzlich Freys Blick auf sich ruhen. Was guckte der so?

Verdattert sah er Frey an und hob dann fragend eine Augenbraue. "Bist du nun völlig kirre? Du willst dich doch nicht wirklich mit mir anlegen, oder?"

"Und ob ich das will. Du hast eine Abreibung verdient, dafür dass du mich verpetzt hast.", meinte er grinsend.

Jareth schmunzelte, trat gleichsam auf Frey zu und umgriff flink dessen Kinn. "Vergiss nicht, dass ich deine Schwachstelle kenne. Damit krieg ich dich schneller unter, als du deinen eigenen Namen sagen kannst."

Jareth ahnte nicht ansatzweise, was tief in Freys Innerem loderte, doch dachte er, dass dieser einfach darauf stand seiner Umwelt seine Lippen aufzudrängen. Und er wusste ja nur zu gut, wie diesen das aus der Bahn werfen konnte, wenn es ihn mal wieder 'überkam'. Das hatte er ja gerade eben noch miterleben müssen.
 

Um Frey zu zeigen, was genau er meinte, beugte sich Jareth etwas vor, schob seine Lippen dicht an Freys heran, doch bevor er diesen weiter mit Worten in Verlegenheit bringen konnte, meldeten sich seine eigenen Lippen wieder und prickelten tierisch.

Verdutzt zog sich Jareth wieder zurück und ließ Freys Kinn los. Das war so unglaublich. Völlig unmöglich!

Jareth räusperte sich leise und sagte: "Ähm...lassen wir den Quatsch."
 

Dieser Täuschungsversuch hatte Frey die Gesichtszüge entgleiten lassen und beinahe zu einem Herzstillstand geführt.

Was bitte war das gewesen?

Jareth hätte ihn doch tatsächlich geküsst...

Naja er hatte es nicht getan und es hatte wahrscheinlich auch nicht in seiner Absicht gestanden, doch alleine dieser kurze Versuch brachte Freys Inneres in Aufruhr.

Sein Herz wummerte schnell gegen seinen Brustkorb und er musste sich wegsehen, damit der andere nicht seine Verlegenheit, und er glaubte sogar Röte auf seinen Wangen zu spüren, nicht bemerkte.

Dennoch glaubte Jareth, als er Frey ansah, so etwas wie einen leichten roten Schimmer auf dessen Wangen zu entdecken.

Konnte Einbildung sein, aber diese Einbildung stand Frey.
 

Dieser schüttelte den Kopf. Das war doch zu viel für ihn. Erstens machte er sich andauernd lächerlich, dann küsste er Jareth beinahe, der sich wiederum einen Spaß erlauben wollte und ihn küssen wollte und schließlich mutierte er zum Tollpatsch schlechthin. Hauptsache in wenigen Stunden würde sich dies legen. Tief atmete er durch und blickte Jareth dann grinsend an.

"Na da hättest du aber beinahe etwas getan, was du bereut hättest.", meinte er feixend und lachte. Doch das Lachen war nicht echt und schmerzte ihn selbst. Denn er wusste um den Wahrheitsgehalt dieser Worte. Er glaubte nicht, dass es Jareth gefallen hätte, hätten sie sich geküsst. Deswegen war es wohl besser so.
 

Jareth war er sich nicht wirklich sicher, ob Frey mit seiner Vermutung richtig lag, oder auch nicht. Hätte er es bereut? Vielleicht, ja. Der Teil in ihm, der es für absolut absurd hielt einen anderen Mann zu küssen oder gar zu lieben. Der, der es immer noch irgendwie für widernatürlich hielt.

Aber da war ein neuer Teil in ihm. Einer, der sich nun immer mehr zu melden schien. Eine Seite in ihm, die ihm furchtbar fremd war und auch verstörte.
 

Frey drehte er sich um und Schritt auf das Bad zu. Dabei sagte er: "Ich gehe mich schon einmal für heute Abend umziehen."

Und duschen könnte er auch mal wieder. Dies tat er auch sogleich. Die Kleidung von Apophis stopfte er in den Wäschekorb und duschte sich dann ausgiebig.

Dafür hatte er seinen Verband ablegen müssen. Die Wunde war schon gut verheilt, doch ein neuer Verband war noch von Nöten und außerdem sicherer. Nachdem er sich geduscht hatte und gleichzeitig auch seinen leicht erhitzten Körper abgekühlt hatte, stieg er aus der Duschkabine und trocknete sich ab. Anschließend zog er sich schwarze Pants und eine enge schwarze Hose an. Das Hautenge Oberteil zog er noch nicht an, da er sich noch die Schulter verbinden musste.
 

Die Kleidung, die er sich rausgesucht hatte, war extra Einbruchskleidung. Damit konnte man sich nur schwer irgendwo verhaken und elastisch und bequem war sie obendrein auch noch. Man sah zwar untenherum etwas wie ein Balletttänzer aus, doch dies ließ sich nicht vermeiden. Außerdem trug er keine Leggins, sondern enge Jeans. Den Verband anzulegen gestaltete sich allerdings als ziemlich schwer, weswegen er kurzerhand das Verbandsmaterial und das Oberteil mit aus dem Bad nahm und auf Jareth zutrat.

"Würdest du mir den Gefallen tun und meine Schulter neu verbinden? Irgendwie schaffe ich das heute nicht so ganz. Im Übrigen findest du im Badeschrank auch Kleidung für den Einbruch."
 

Jareth sah auf, als Frey auf ihn zutrat, nahm das Verbandszeug entgegen und musterte Freys 'Aufmachung', die ganz offensichtlich noch nicht komplett war.

"Risikofreudig, oder? Ich glaub, ich würd es schaffen den Verband zu eng zu binden." Jareth grinselte leicht, betrachtete dann die Wunde, die seine Unterschrift trug. "Scheint ja gut abzuheilen. Du bist ein echter Glückspilz."

Tja, und da war wieder der Jareth-typische Sarkasmus. Ganz abstellen ließ der sich wohl nie.

"Du würdest mir also absichtlich die Schulter abbinden? Passen würde es zu dir. Schließlich hast du auch kein Problem anderen einfach in die Schulter zu ballern.", meinte er und wirkte etwas gehässig. Konnte Jareth denn niemals mit seinen blöden Sprüchen aufhören. Er mochte es ja, wenn Jareth so aufmüpfig war, doch manchmal dachte der andere nicht nach, was er sagte. Vielleicht meinte er es ja nicht so, doch manchmal waren Jareth Worte wie ein Schlag ins Gesicht.
 

Jareth machte sich wortlos daran Freys Schulter zu verbinden. Erfahrung hatte er mit so etwas mehr als genug, sei es an eigenem Leibe oder der Versorgung anderer. Und so war es schnell erledigt, ohne Frey irgendwas anzuschnüren.

"Et voila.", meinte Jareth schmunzelnd. "Das wäre erledigt und nun kannst du dich in dein schickes Einbrecher-Oberteil schmeißen. Pass nur auf, dass dir das nicht irgendwas abschnürt." Dabei spielte Jareth auf die schon arg enge Hose an, die Frey anhatte.

Nachdem seine Wunde fertig verbunden war, erhob Frey sich von dem Stuhl, auf welchen er sich gesetzt hatte, damit Jareth besser an seine Schulter kam. Zwar waren sie gleich groß, doch man konnte eine Schulter einfach besser verbinden, wenn sie tiefer war.

Die Stabilität des Verbandes überprüfend und Jareths Anspielung geflissentlich überhörend, kreiste er etwas die Schulter und machte dann hektische Bewegungen, wie bei einem Kampf. Schließlich nickte er anerkennend und meinte: "Nicht schlecht."

Anschließend striff er sich das Oberteil über.

Man konnte wirklich jeden einzelnen Muskel in diesem Teil sehen.

"Nicht schlecht? Das ist 'ne 1A Arbeit würd' ich sagen, so ganz bescheiden.", meinte Jareth schmunzelnd und sah zu wie Frey sich in das hautenge Oberteil zwängte.

Na ja,'zwängen' war wohl arg übertrieben. Es glitt anscheinend recht flüssig auf Freys Oberkörper und betonte diesen danach außerordentlich stark.

War Frey wirklich so durchtrainiert? Komisch, aber durch das Oberteil wurde alles so stark betont, dass jeder noch so kleine Muskel erkennbar schien, auch jene die dem Auge sonst entgingen.

Jareth kniff die Augen kurz zusammen. Was war nur los? Warum musterte er Freys Body nur derart eingehend? Zuerst das Prickeln und nun das!
 

Um seine genaue Musterung Freys Körper betreffend zu überspielen, fragte er keck: "Ist das Zeug, was ich für den Bruch anziehen soll vom gleichen Designer oder bekomm ich darin noch Luft?"

Frey grinste kurz und meinte dann: "Schon mal was von Stretch geghört? Außerdem sind die Sachen atmungsaktiv und sehr bequem. Du wirst es selbst herausfinden. Also Abmarsch und komm erst wieder aus dem Bad, wenn du dich in den Klamotten befindest."

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm nämlich, dass sie nur noch knapp eine Stunde hatten, ehe die Sonne untergehen würde.
 

"Jaja, ich geh ja schon, mon capitaine.", gab Jareth dann auch nur kleinlaut von sich und ging ins Bad, in welchem er sich, sobald die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, erstmal an eben diese anlehnte und durchatmete.

Derzeit schien er durchzudrehen und alles fixierte sich dabei auf Frey.

"Mistbock.", murmelte Jareth leise, schmunzelte aber dabei. Eingebrockt hatte er sich das ja inzwischen selber. Schließlich hatte er diese Möglichkeit gewählt.
 

Jareth stieß sich von der Tür ab und trat an den Badeschrank heran und öffnete diesen, zog dann etwas skeptisch Kleidung hervor, die der von Frey ähnelte.

//Ob Frey mich verkloppt, wenn ich ohne die Klamotten am Leib wage das Bad zu verlassen?//, schoss es ihm durch den Kopf. Jareth lachte leise in sich hinein. Na, er würde es nicht drauf ankommen lassen. Und so entledigte er sich der Sachen seines Bruders und striff sich daraufhin die Tarnklamotten über. Er musste zugeben, dass sie erstaunlich angenehm saßen, auch wenn sie ungewohnt waren. Aber das musste wohl sein.

Jareth stopfte die Klamotten von Apophis zu denen, die sich schon im Wäschekorb befanden und zuppelte noch ein wenig an dem Oberteil herum.
 

Während Jareth im Bad verschwand, kam Jack die Treppe hinunter. In seiner Hand trug er einen schwarzen Rucksack. Er warf ihn Frey zu, der ihn mit Leichtigkeit auffing. Außerdem legte er noch eine Armbrust und Pfeile auf den Tisch. Mit wenigen Handgriffen öffnete Frey den Rucksack und durchforstete den Inhalt. "Mehr hab ich nicht.", meinte Jack, der zur Haustür ging und sich Stiefel und Mantel überwarf.

"Das reicht schon. Damit lässt sich 'ne Menge anstellen.", meinte Frey und grinste Jack breit an. Lucky kam auf Jack zugetapst und meinte wohl, dass dieser mit ihm rausgehen würde. Doch Jack schüttelte den Kopf und sagte zum Beagle: "Ich muss dich leider enttäuschen, doch ich hab noch ne Verabredung." Frey hob eine Augenbraue. Sein Grinsen wurde noch breiter und er fragte: "Eine Verabredung? Na wer ist den der Glückliche?" Jack nahm seine Waffe aus dem Schaft seines Stiefels und entsicherte sie. Dann meinte er grinsend: "Der Kerl kann sich glücklich schätzen noch ein wenig von der Luft draußen verbrauchen zu dürfen."

"Ach so eine Verabredung ist das, verstehe.", erwiderte Frey.

"Japp, ich muss dann auch los. Und euch beiden wünsche ich viel Glück.", sagte Jack, kam noch einmal auf Frey zu und umarmte diesen freundschaftlich. Schließlich blickte er ihm noch einmal ernst ins Gesicht und meinte: "Und damit wir uns richtig verstehen: Ihr geht da lebend rein und kommt genauso lebend wieder raus."

"Anders hatte ich es auch nicht vor.", gab Frey von sich.

"Hoffentlich.", kam es von Jack, der Frey noch einmal prüfend musterte. Dann drehte er sich um, hob zum Abschied noch einmal die Hand und war dann auch schon verschwunden.
 

Im selben Moment, wie die Haustür ins Schloss fiel, öffnete sich die Tür des Badezimmers und Jareth betrat den Raum.

"Nun, ich muss gestehen, dass sie ganz gut am Körper sitzen.", gab Jareth an Frey gewandt zu. "Trotzdem bin ich froh, wenn sich der Job erledigt hat und ich wieder in etwas lockerere schlüpfen kann. Bist du denn nun wenigstens zufrieden? Na, ich hoff es. Schließlich trag ich das nur, weil du mich so lieb drum gebeten hast."

Jareth lachte leise und zwinkerte Frey kurz zu. Er kam sich albern vor, aber das war derzeit auch nichts Neues.
 

Frey musste stark schlucken, als er den anderen so sah.

"Sexy.", kam es wie von selbst über Freys Lippen, der dies mit einem Grinsen überspielte. Auf Jareth Kommentar hingegen streckte er ihm nur die Zunge entgegen. Den Kopf schüttelnd und leise lachend, griff er in den Rucksack und beförderte eine Halbautomatische hervor. Diese warf er dem anderen zu und sagte neckend: "Ich hoffe du kannst damit umgehen. Wenn nicht, dann hast du Pech gehabt."

Jareth fing die Halbautomatische auf, musterte diese kurz und steckte sie ein, während Frey ihn natürlich neckte. Was auch sonst?

Jareth sah diesen an und meinte abwinkend: "Als ob du es riskieren würdest, dass mir was passiert, bevor wir bei K23 sind."
 

Frey grinste und angelte sich selbst ein paar Wurfmesser und griff dann nach der Armbrust, die er sich schulterte. Sein Blick ging aus dem Fenster. Draußen war es bereits dunkel geworden. Noch einmal atmete er tief ein und aus, sah dann Jareth an, schloss den Rucksack, den er sich auf den Rücken schnallte und meinte: "Na dann, auf zum Showdown."

Kurz verabschiedeten sie sich von Lucky, indem sie dessen Kopf tätschelten und verließen dann das Haus.

Durch die Kleidung perfekt getarnt, schlichen sie auf schnellstem Wege zu einem Schuppen. Über diesen gelangen sie auf die Dächer. Über diese springend näherten sie sich unaufhaltsam dem Hauptquartier der Blacks, Jareths ehemaligem zu Hause. Dem Ort, den er fast besser kannte als den Inhalt seiner Jackentaschen und den er nun als Eindringling betreten sollte. Ein komisches Gefühl war es, dass sich in Jareth breit machte, je näher sie dem Hauptquartier kamen.

Als sie in der Nähe standen, sprach Frey zum ersten Mal, seitdem sie das Haus verlassen hatten, wieder: "Da werden Erinnerungen wach, was?! Ab jetzt übernimmst du."
 

"Ja, die guten alten Zeiten...", antwortete Jareth Frey im Flüsterton und grinselte

Er entsicherte nun die Halbautomatische und winkte Frey sich nach, während er vom Dach des dem Hauptquartier nächsten Gebäudes auf das des Quartiers sprang.

"Na, dann lassen wir das Sightseeing mal beginnen!"

"Mit dem größten Vergnügen.", meinte Frey und grinste Jareth an.

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und wieder ein neues kappi^^

Frey will also seinen Vater retten.

Ob er dies schaffen wird und vor allem, ob und wie sie es in und wieder aus dem Hauptquartier der Blacks schaffen werden, erfahrt ihr dann im nächsten kappi^^

bis dahin

eure sweetmilka

You must not die

Und schon huschte Jareth zur Schachtöffnung der Klimaanlage, griff an die Vergitterung und zog diese mit einem kurzen, kraftvollen Ruck ab, legte diese zur Seite und lugte kurz ins Innere des Schachtes, bevor er hineinglitt und durchrutschte, bis seine Füße auf Widerstand trafen und sich rechts und links von ihm Schächte auftaten. Er rutschte etwas zur Seite, um nicht Gefahr zu laufen plötzlich Freys Gewicht auf den Schulter zu spüren und überlegte kurz.

Was wäre der günstigste Weg?

In Jareths Kopf bildete sich eine Karte des Gebäudes,auf welcher er ihren Standort ausmachte und schließlich wusste er, welchen Weg sie einzuschlagen hatten. Er hörte wie Frey neben ihm aufkam, flüsterte ein 'links' und kroch dann den Tunnel entlang.
 

Nur wenige Meter weiter kam eine weitere Vergitterung am Boden des Schachtes in Sicht, an welche sich Jareth hockte, durch diese nach unten lugte und horchte. Der Raum unter ihnen war dunkel und kein Laut war zu vernehmen. Ideal.

Jareth ließ sich auf den Hintern sinken, holte mit dem rechten Bein etwas aus und trat die Vergitterung weg, welche sich mit einem 'Rums' löste und zu Boden fiel. Dabei verursachte sie jedoch wenig Lärm, da sie auf Teppich landete.
 

Jareth rutschte gefolgt von Frey durch das Loch und eilte zur Tür des recht kahlen Raumes. Er öffnete diese vorsichtig zunächst nur einen Spalt breit und lauschte erneut.

Kein Laut, keine Stimmen, keine Schritte.

Bis hierhin hatten sie Glück gehabt. Doch nun kam der schwierigere Teil. Sie mussten zum nächsten Aufzug gelangen und dabei an dutzenden Kameras vorbei, von denen Jareth zwar die Positionen kannte, diese aber ausgeschaltet werden mussten und nicht umgangen werden konnten.

Er sah sich nach Frey um und flüsterte: "Draußen ist es noch ruhig, aber das wird sich womöglich bald ändern. Ich kenne die Kameras, die den Gang bis zum Aufzug säumen und du wirst sie ausschalten. Zück schon einmal die Wurfmesser und wenn ich's dir sage und die Position anzeige, dann versuchst du entweder gleich die Kamera oder den schmalen Kabel an deren Seite zu treffen. Ich hoffe du hast genügend Zielwasser getrunken. Und nun weiter!"

"Hey, ich bin ein Schütze, also sollte das kein Problem sein.", gab Frey noch empört von sich, als Jareth bereits die Tür öffnete und auch schon die erste Kamera zu ihrer Linken anzeigte, deren 'Auge' gerade von ihnen wegschwenkte.
 

Noch während sie schwenkte, warf Frey eines seiner Wurfmesser zielgerichtet auf das Kabel, welches freigelegt war. Er zielte, warf und traf, sodass die Bewegung der Kamera abrupt stoppte. Diese Prozedur wiederholten sie noch einige Male.

Jareth zeigte ihm die Position der Kameras und Frey schaltete sie aus. Nie brauchte er auch nur einen zweiten Anlauf. Er traf immer.

Jareth musste mal wieder zugeben,dass Frey sein Handwerk wirklich verstand. Treffsicher war dieser wirklich, das musste man ihm lassen.

Nach etlichen Würfen gelangten sie Stück für Stück an den Aufzug heran, bis sie schließlich direkt vor ihm standen. Immer noch war es totenstill auf den Gängen.
 

Nun würde es schon riskanter werden.

Jareth bedeutete Frey sich rechts vom Aufzug zu platzieren, während er sich links von diesem postierte und den Aufzug zu ihnen hochholte.

Angespannt und gefasst darauf, dass sie womöglich jemanden mit im Fahrstuhl hochholten, wartete er, bis der Aufzug auf ihrer Ebene angekommen war und sich dessen Türen öffneten und sie mit gähnender Leere empfing.

Jareth war erleichtert. So musste er nicht hier schon einem ehemaligen Kameraden den Kopf wegpusten und sie hatten noch etwas Luft.

Sie bestiegen den Aufzug und Jareth drückte den Knopf bis zur untersten Ebene, welche das Erdgeschoss darstellte.
 

Von dort mussten sie wieder bis ans andere Ende der Etage, denn dort befand sich der einzige Weg nach unten in die Kellerräume und den darin eingefassten Zellen, Verhör-und auch Folterräume.

Es handelte sich dabei um eine Treppe, welche sich in einem Bogen nach unten wand und wohl das größte Risiko entdeckt zu werden barg, denn bis man unten angelangte, konnte man jederzeit jemandem in die Arme laufen ohne ihn rechtzeitig zu bemerken.

Der Aufzug näherte sich dem Erdgeschoss und Jareth gab Frey zu verstehen, dass sie mit Wachposten rechnen mussten, die sich rechts und links von dem Aufzug postiert hatten.

Jareth drängte sich an die rechte Seite des Aufzugs, Frey es ihm an der linken Seite gleich, und Jareth hielt die Handfeuerwaffe schussbereit.
 

Dann hielt der Aufzug an, öffneten sich dessen Türen und gaben den Weg auf den Gang frei.

Jareth nickte Frey zu und trat schnell hinaus, sah den Schatten rechter Hand und schlug diesen nieder, bevor der Wachposten reagieren konnte. Mit einem Blick zu seiner Linken erkannte Jareth, dass auch der andere Wachmann außer Gefecht gesetzt war und schon eilten sie weiter.

Nun mussten sie wirklich zusehen, dass sie zügig weiterkamen. Gut, dass auf dieser Ebene weniger Kameras angebracht waren und ihnen auch niemand mehr begegnete.
 

Wohl waren viele ausgeflogen und suchten noch nach ihnen. Der Rest ruhte sich wahrscheinlich für kommende Einsätze aus. Und es rechnete wohl kaum jemand ernsthaft damit, dass sie hier nochmal einsteigen würden.

Gut für sie.

Nun erreichten sie Treppe nach unten und Jareth eilte voraus, blieb immer wieder kurz stehen und horchte, ob er Schritte vernehmen konnte. Doch sie kamen ungehindert unten an.

Jareth deutete voraus. "Hier ist die Ebene K. K23 wird den Gang runter sein, rechter Hand.", erklärte er Frey, den er ernst ansah.

" Willst du von hier aus erstmal alleine weiter?"
 

Das alles ging zu einfach, viel zu einfach. Frey wurde immer misstrauischer, doch sein Ziel war so greifbar nahe, dass er nur noch dies vor Augen hatte.

Er drehte sich zu Jareth, nickte und meinte: "Ab hier trennen sich unsere Wege. Ich gehe alleine weiter und du holst schön meine Waffen."

Kurz grinste er, doch schnell wurde sein Blick wieder ernst und er sagte: "In einer Stunde treffen wir uns hier wieder. Wenn nicht, dann lässt du mich zurück, verstanden? Gut, dann bis in einer Stunde."

"In einer Stunde, ok.", gab Jareth nur von sich. Zu dem Teil mit dem zurücklassen sagte er nichts. Er würde abwarten und wenn Frey in einer Stunde nicht zurück war, dann würde er aus dem Bauch heraus handeln und er ahnte, dass sein Bauch ihn dazu bringen würde nach Frey zu suchen. Als ob er Frey einfach so hier lassen würde!
 

Gerade wollte Frey sich umdrehen und die ihm gezeigte Richtung einschlagen, da drehte er sich abermals um und meinte: "Ach Jareth! Pass auf dich auf. ich will dich lebend wiedersehen." Mit diesen Worten wandte er sich um und eilte den Gang entlang.

Bei diesen Worten, die einer freundschaftlichen Ermahnung glichen, musste Jareth schmunzeln. "Aber klar doch. Ich möchte ja nicht riskieren, dass du mir auch noch den Kopf abreißt, nachdem mich jemand erwischt hat. Bis in einer Stunde!"
 

Nun eilte Frey davon und Jareth tat es ihm gleich, allerdings in entgegengesetzter Richtung, wieder die Treppe hinauf und in den Gang des Erdgeschosses, zurück zum Aufzug, neben dem die Wachposten immer noch lagen.

Jareth sah sich um und entdeckte einige Rollen Kabel und ihm kam eine Idee. Er hatte immerhin eine Stunde und so zog er die zwei Wachposten in eine Ecke und verband diese wie zwei muskulöse Pakete mithilfe der Kabel, knebelte die beiden dann noch und eilte schließlich zum Aufzug, bei dem er dieselbe Vorsicht wie zuvor walten ließ.

Doch wieder kam ihm niemand entgegen und so fuhr Jareth eine Etage höher, die Waffe im Anschlag.
 

Frey lief unterdessen den Gang, welchen Jareth ihm gezeigt hatte, entlang und schließlich knickte er ab.

Von Jareth war keine Spur mehr zu sehen. Also war er nun alleine.

Im Laufschritt klapperte er die Zellen ab. //Zelle 13, Zelle 13... 17...15...13...//, ging er in seinen Gedanken durch. Schließlich stand er vor der Zellentür. Sie war aus solidem Stahl und wohl schwer zu knacken. Doch eigenartigerweise war sie nur angelehnt. Frey zückte ein Messer, presste sich an die Wand und stieß die Tür auf. Wenige Sekunden wartete, bis er in den Raum sprang.

Doch hier war kein Black. Er konnte nur eine Gestalt auf dem Boden kauernd im Schatten des Raumes sehen.

"Vater...", hauchte er. Schnell überwand er die wenigen Schritte und kniete sich neben dem anderen Deathprayer nieder. Sorgsam nahm er den Mann in den Arm, dessen Augen geschlossen waren. Er konnte es kaum fassen: Er hielt seinen Vater im Arm und dieser lebte noch. Doch bevor er sich dessen Gesicht näher ansehen konnte, wurde er niedergeschlagen. Alles um ihn herum verdunkelte sich und er sackte bewusstlos zu Boden.
 

Als er wieder zu sich kam lag er in der Mitte des Raumes. Sein Kopf dröhnte und er fasste sich an die Schläfen. Da bemerkte er die Injektionsnadel in seinem Arm. Schnell zog er diese heraus und presste den Unterarm an den Oberarm, damit es nicht so stark blutete. Sein Blick ging hastig durch die Zelle.

Schließlich fand er, wen er gesucht hatte. Sein Vater lag neben ihm, die Augen geöffnet, der Blick seltsam leer. Frey kroch auf Isaac zu und hob dessen Oberkörper wieder an. Er blickte seinem Vater direkt ins Gesicht, klatschte leicht dessen Wangen. Sein Vater blickte ihn auch an, doch es war, als wäre er nicht von dieser Welt. Frey wurde besorgt, ja beinah hysterisch. Er war seinem Ziel so nahe, da durfte jetzt nichts schiefgehen.

"Vater! Wach auf! Ich bin, Frey, dein Sohn!", rief er nun dem anderen ins Gesicht doch dieser reagierte nicht. Er blickte ihn nur schweigend an.

Doch... was war das? Eine Träne rann über die eingesunkene Wange des hageren und schwachen Mannes, der vollkommen ausgehungert und geschunden in Freys Armen lag. "Vater...", wisperte Frey.
 

"Er kann dich hören, er kann dich auch sehen, doch er kann sich nicht bewegen.", kam es plötzlich hinter Frey. Erschrocken wirbelte dieser herum. Seine Hand glitt an seinen Gürtel, jedoch griff er ins Leere. Er war also entwaffnet worden. Mit zusammengezogenen Augen blickte er den Mann hinter sich an und zischte: "Cayne..."

"Exakt.", meinte dieser nur kalt und hämisch grinsend. Plötzlich entrann Freys Kehle ein leises Lachen. "Ihr seid also doch nicht so dumm, wie ich dachte.", meinte er.

"Falsch. Du bist zu dumm für uns.", gab Cayne von sich.

"Irrtum.", warf Frey ein. Er bettete seinen Vater vorsichtig auf den Steinboden und stand auf. Für einen kurzen Augenblick schwankte er und musste kurz den Kopf schütteln, damit dieses Schwindeln aufhörte. Schließlich blickte er seinen Gegenüber kalt an und meinte: "Ich habe es darauf angelegt, dass ihr herausfindet, wer ich bin und was ich will. Nun, wer ich bin war leicht. Schließlich habe ich meinen richtigen Namen angegeben und was ich will war dann auch nicht mehr schwer zu erraten."
 

"Wo ist Jareth?", kam die Frage von Cayne, die vollkommen aus der Luft gerissen war.

"Weg. Er ist nicht hier und hat dich auch nicht zu interessieren.", antwortete Frey. Erneut schwindelte es ihm und er spürte einen schmerzhaften Stich in der Bauchgegend. Was hatte man ihm verabreicht? Diese kurze Unachtsamkeit nutzte Cayne vollkommen aus. Er trat auf Frey zu griff nach dessen Oberteil und hielt in fest. Anschließend drängte er ihn gegen die Wand und schlug zu. Er traf mehrmals Freys Gesicht, dessen Bauch und Unterleib. Als Frey sich krümmte, trat Cayne ihn mit einem gezielten Tritt in die Nieren zu Boden.
 

Dieser wusste gar nicht wie ihm geschah. Er konnte sich nicht wehren. Je mehr er es versuchte, desto schwacher wurde sein Körper. Irgendwann war er wie abgestorben. Frey spürte ihn kaum noch. Er lag keuchend mit dem Gesicht zum Boden und schmeckte einen metallischen Geschmack im Mund. Schon wurde er wieder von Cayne umgedreht, der ihn angrinste. Ein hämisches unglückverheißendes Grinsen zierte dessen Lippen.

"G13. Das Gift, an welchem dein Vater verrecken wird und kurze Zeit später auch du. Soll ich dir erzählen wie es wirkt?" Cayne setzte ein fragendes Gesicht auf, doch seine Lippen umspielten ein böswilliges Grinsen.

"Ich tue es, da du eh nichts ändern kannst. Das Gift wirkt, wenn es in den Blutkreislauf gespritzt wird an deinen Organgen wie eine Säure. Du wirst von innen zerfressen. Und das beste ist, dass du alles bei vollem Bewusstsein miterlebst, so wie dein Vater. Es müssen höllische Schmerzen sein, doch schreien kann er nicht mehr. Dazu sind seine Muskeln nicht mehr in der Lage.", erzählte Cayne emotionslos, als wären sie in einer Unterrichtsstunde, in welcher es um das Töten mit dem Gift G13 ging.
 

Erschüttert nahm Frey dessen Worte auf. Schwerfällig drehte er seinen Kopf, drehte sich mit all seiner Kraft und robbte zu seinem Vater.

Immer wieder wurde er durch Hustenanfälle geschüttelt, die dazu führten, dass er Blut spuckte. Doch es kümmerte ihn nicht. Nur schwer schaffte er es sich neben seinen Vater zu knien und dessen Kopf auf seinen Schoß zu betten. Das alles wurde begleitet durch ein grausames Lachen, welches ihren Ursprung bei Cayne fand.

"Ja, beweg durch nur schön viel, dann wirkt das Gift schneller. Das ist meine Rache dafür, dass du mich zweimal bloßgestellt hast und dass ich wegen dir nicht in den Außendienst durfte, da mein Bein lahmt.", gab er gehässig von sich. Doch Frey hörte nicht auf die Worte. Seine Augen füllten sich mit Tränen, denn er sah, wie ihn die sterbenden Augen seines Vaters ansahen.

Und da... einige gebrochene Worte drangen aus dem Mund Isaacs an das Ohr seines Sohnes: "Mein....Sohn........liebe....."

Mehr war nicht zu hören. Ein röchelnder Laut drang nur noch aus der Kehle des Mannes und er verstarb in Freys Armen. Fassungslos rüttelte dieser seinen Vater.
 

"Nein...", wisperte er, "Nein...", wurde er lauter, "NEIN!", schrie er sich den Schmerz von seiner Seele. Tränen rannen unaufhaltsam über seine Wangen und er presste den toten Körper seines Vaters an seine Brust. Schmerz durchflutete ihn. Doch es war nicht der Schmerz, welcher durch das Gift verursacht worden war, sondern seine seelische Pein. Plötzlich hörte er, wie eine Waffe an seinem Ohr entsichert wurde. Er hörte die hassgeladene Stimme Caynes, die sagte: "Ich kann deinem Leiden ein Ende machen und dich früher als geplant zu ihm schicken. Das Gegengift bekommst du eh nicht. Also kann ich dich zu deinem Vater schicken. Wie wäre das? Das wäre doch eine schönere Option, als so zu krepieren, wie dein Alter. Es wäre kurz und schmerzlos. Oder soll ich mich doch an deinem Schmerz laben und es genießen, wie du vor meinen Augen wegstirbst in dem Wissen, dass das Gegengift so nahe ist?"

Er griff in seine Hosentasche und beförderte eine kleine Ampulle zutage. "L17. Die Lösung deines Leids und die Verlängerung deines Lebens. Doch du willst doch nicht mehr leben, habe ich recht? Du willst endlich zu deinem Vater. Also werde ich dich sterben lassen, so wie er in deinen Armen starb.", gab Cayne von sich und lachte laut, kalt und verrückt hysterisch.
 

Stumpf blickte Frey dem anderen ins Gesicht. Es war kein Hass, der den Blick speiste, auch kein Vorwurf, sondern nur Mitleid. "Du hattest wohl niemanden, den du über alles geliebt, geachtet und respektiert hast und du hattest wohl auch niemanden, der dich so gesehen hat.", wisperte er.

Caynes Gesicht verzerrte sich zu einer wutverzerrten, irren Fratze und er trat Frey ins Gesicht, sodass er durch die Wucht zu Boden geschleudert wurde. Immer mehr Blut sickerte aus seinen Mundwinkeln und er spürte, wie das Gift begann seine inneren Organe zu zersetzten.

Langsam.

Qualvoll.

Cayne trat wieder an Frey heran. Seine Waffe zielte auf dem am Boden liegenden.

"Stirb!"
 

Jareth musste schnell arbeiten und seine Arbeit würde womöglich alles auf den Plan rufen, was sich derzeit im Hauptquartier aufhielt. Jareth atmete tief durch, als der Aufzug stoppte und wurde nun doch mit jemandem konfrontiert, der jedoch durch den Überraschungseffekt kurz unfähig war zu reagieren und somit von Jareth überwältigt und ausgteschaltet werden konnte ohne, dass es zu viel Lärm verursacht hätte.

Jareth hatte den anderen schnell gepackt und ihm das Genick umgedreht. Ein kurzes Knacken und es war vorbei. Nun zog er den Black in einen der nächsten Räume und eilte dann über den Gang. Hier gab es weniger Kameras, aber trotzdem musste er sich vorsehen.
 

Schließlich hatte er den Raum vor sich, in welchem die konfiszierten Waffen aufbewahrt wurden bis sie einer eingehenden Prüfung unterzogen worden waren und entweder für den Einsatz durch einen Black als gut befunden oder der Verschrottung anheim gegeben wurden. Er griff an die Türklinke und musste feststellen, dass die Tür natürlich abgeschlossen war.

Aber Jareth ließ sich davon gewiss nicht abhalten und mit gezieltem Schultereinsatz und Ballung seiner Kräfte gab die Tür bald nach und Jareth hatte eine Unzahl von Waffen vor sich.

Auf einem Tisch an der rechten Wand des Raumes lagen Freys Waffen. Am markantesten stach dabei dessen Bogen hervor und die Pfeile mit den Widerhaken. Jareth sammelte alles ein, schnallte sich den Bogen zu guter Letzt um die Schultern und verließ den Raum wieder.
 

Zumindest wollte er ihn gerade verlassen, als er Stimmen und Schritte hörte, die sich dem Raum näherten. Jareth zuckte sofort zurück, zog die Tür soweit zu, dass nur noch ein hauchzarter Spalt offen stand und lauschte hinaus. Es mussten zwei sein, keiner mehr. Das verrieten Jareth nicht nur die Stimmen, sondern auch die Schritte.

Doch zwei genügten schon, wenn ihnen auffiel, dass eingebrochen worden war und wenn sie Jareth entdeckten. Er konnte zwar mit ihnen fertig werden - schon allein, weil der Überraschungseffekt wieder auf seiner Seite lag - aber es würde die gesamte Etage alarmieren,denn nochmal würde es bei zweien sicher nicht leise ablaufen.

Angespannt wartete Jareth ab, gefasst darauf die zwei Blacks niederzuschießen. Einen Moment lang sah es auch so aus, als würden sie entdecken, was passiert war, aber dann entfernten sich die Schritte doch und schließlich hörte er eine Tür auf und zu gehen, die Stimmen verhallen.
 

Jareth atmete auf, wartete noch einige Sekunden und huschte dann aus dem Waffenraum, eilte den Gang zurück und zum Aufzug. Bald war er auf dem Weg zurück und hatte wieder unverschämt viel Glück, dass er nur beinahe entdeckt worden wäre.

Aber er kam ungesehen bis ins Kellergeschoß, wo er inne hielt und in das dämmerige Licht horchte. Er sah auf die Uhr. Eine dreiviertel Stunde war vergangen.

Gar nicht mal so schlecht.

Ob Frey klarkam? Nun, er hatte noch 15 Minuten und dann...

Doch da hörte Jareth einen Schrei, fuhr herum und eine Gänsehaut überzog seinen Rücken.

Frey.

Das war Freys Stimme gewesen. Das musste Frey gewesen sein.
 

Jareth eilte der Stimme nach,die Waffe wieder im Anschlag. In seinem Kopf hämmerte der Gedanke, dass Frey etwas zugestoßen war, hart gegen seinen Schädel. Es durfte nicht sein.

//Nein, nicht Frey. Nicht wieder jemand, der...//

Jareth verlangsamte seine Schritte und horchte. Er hörte eine Stimme, die ihm bekannt vorkam, die er aber noch nicht zuordnen konnte. Behutsam schlich er näher an die Zelle heran, aus der die Stimme kam. Gelächter.

Das war eindeutig Cayne, der Mistkerl!
 

Nun war Jareth direkt an der Zellentür, horchte und lugte durch einen Spalt hinein. Er sah Cayne, aber Frey konnte er von seiner Position aus nicht entdecken. Er lauschte und vernahm etwas von einem Gift sowie einem Gegengift.

L17?

Jareth Augen weiteten sich.L17 bedeutete gleichsam G13! Jareth wusste nur zu gut um die Wirkung des Giftes. Es war eine furchtbare Art jemanden ins Jenseits zu schicken. Höllische Qualen und die Unfähigkeit irgendetwas zu unternehmen. Und das hatte der Drecksack Frey verabreicht?

In Jareths Kopf ratterte es. Er musste die Ruhe bewahren und vor allem schnell handeln.

Also zählte er bis drei, zog die Zellentürauf und zog Cayne dann die Waffe über den Schädel. Dieser fiel mit einem Ächzen vornüber und prallte hart auf dem Boden auf. Jareth blickte sich um und entdeckte den Leichnahm eines ihm Fremden und daneben Frey.

Er musste schnell handeln, denn das Gift fraß sich gewiss schon durch dessen Eingeweide. Jareth durchsuchte Cayne und hatte bald das Gegenmittel in Händen, in einer kleinen, noch verstöpselten Spritze.
 

Kaum noch zu einer Bewegung fähig lag Frey auf dem Boden. Unaufhörlich schien das Gift zu wirken, denn seine seelische Pein konkurrierte nun mit dem körperlichen Schmerz. Immer noch sickerte Blut aus seinen Mundwinkeln. Nun schloss er die Augen und wartete ab. Er dachte schon, dass es jetzt zu Ende war, dachte an seinen Vater und dachte an Jareth...

Jareth...

Doch was war das? Es kam kein Schuss. Stattdessen hörte er einen dumpfen Schlag und den Aufprall eines großen schweren Körpers. Noch einmal beschloss er seine müden Augen zu öffnen und erblickte Jareth.

Dieser kniete sich neben ihn und bettete dessen Kopf auf seinen Schoß, damit er den Arm präparieren konnte, um Frey das Gegenmittel zu verabreichen. Doch dies würde schwer werden, denn die eine Ellenbeuge war durch das vorherige Entfernen der Infusionsspritze blau angelaufen und die andere zierte ebenfalls ein blauer Fleck. Schließlich hatte Cayne vorgesogt, oder er war einfach zu blöd gewesen die Vene Freys zu treffen, sodass er mehrere Anläufe gebraucht hatte.

Was nun? Fieberhaft überlegte Jareth.

In die Muskeln? Nein, dann gelangte es nicht direkt in den Blutkreislauf und somit nicht zu den Organen. //Verdammt!//
 

Freys Kopf lag schwer auf seinem Schoß. Die leer wirkenden Augen blickten in das Gesicht des anderen und er wisperte: "Warum....hast du... nicht auf mich....gehört?"

Während er sprach sickerte weiterhin Blut aus seinem Mund und man konnte sehen, wie sich sein Mundraum durch dieses rot verfärbt hatte. Wieder schüttelte Frey ein Hustenanfall. Immer mehr Blut spuckte er, doch er zwang sich zur Ruhe. Denn noch bevor er starb wollte er Jareth etwas sagen. Etwas, was ihm eine Herzensangelegenheit war.

Doch er musste schnell machen, denn er merkte, wie bereits seine Stimme zu versagen begann. Er versuchte sich an einem Lächeln, was allerdings aufgrund des Blutes grotesk wirkte. "Jareth...ich bitte dich...flieh...noch kannst du entkommen.....ich will, dass du lebst.....bitte.....flieh....kümmer dich nicht um mich....mit mir...geht es zuende.........."
 

Erneut musste er einen Blutschwall aus seinem Mund husten, bis er weitersprechen konnte. Seine Stimme wurde immer schwächer und leiser. Bald würde er das Stadium erreichen, in welchem sich auch sein Vater befunden hatte. Das Stadium der vollkommenen Bewegungsunfähigkeit. "Heute.... Ich bereue es..... dich nicht.... geküsst...... zu haben..... Ich bereue es.... niemals......... erfahren zu können.... wie... wie sich deine........ Lippen anfühlen.... wie..... wie sie.... schmecken...... Ich....... lie..."

In dem Moment, in welchem Frey Jareth seine Liebe gestehen wollte, versagte seine Stimme endgültig. Nun lag er nur noch regungslos auf dem Boden, den Kopf auf Jareth Schoß, aus dem Mund blutend, vor Schmerzen innerlich schreiend. Seine immer lebloser werdenden Augen blickten zu Jareth. Wenn er schon starb, dann wollte er das Gesicht des anderen als letztes Bild vor Augen wissen.
 

Jareths Blick lag aufs Freys Gesicht. Das Blut, welches seinen Mund rot färbte, ein Rinnsal an dessen Kinn entlangschickte und dann der matte, leere Blick.

Jareth packte Angst. Er wollte Frey nicht sterben lassen. Nein, das würde er nicht zulassen! Er hörte Freys Worte,die so matt und schwerfällig über dessen Lippen kamen.

Dieser Vollidiot dachte an Jareth, wenn es um sein verfluchtes Leben ging?

Und was redete der da überhaupt? Warum redete Frey von Küssen? Jareth schluckte schwer, fühlte ein Brennen in den Augenwinkeln und Entsetzen packte ihn, als Frey verstummte.

"Nein, Frey. Nicht. Du darfst nicht einfach abhauen. Ich lass dich nicht verrecken!" Erneut besah er sich die Ellenbeugen, doch das war zwecklos. Jareth sah an Freys Körper herab. Es musste doch eine Stelle geben. Die Zeit drängte!
 

Kurz entschlossen brach Jareth die Kappe von der Injektionsnadel ab. Wenn die Armbeugen nicht mehr gingen, dann musste Jareth es eben an einer anderen Stelle versuchen, an welcher die Blutgefäße deutlich erkennbar waren und es auch ihm ermöglichten einen Treffer zu landen.

Und so umgriff Jareth Freys blutverschmiertes Kinn, zog den Kopf etwas zurück, stieß ein Gebet gen Himmel und injizierte das Gegenmittel in die Halsvene. Frey spürte den kleinen Stich und dann, wie sich die Flüssigkeit in seiner Vene ausdehnte und mit dem Blutstrom in den Kreislauf gelang.

Anschließend warf Jareth die Spritze weg, umgriff Freys Oberkörper und schließlich dessen Beine und hievte ihn sich auf die Arme. Er würde Frey nicht hier lassen, ganz gleich, ob das Gegenmittel noch die gewünschte Rettung brachte oder nicht.

Frey durfte nicht hier bleiben. Jareth würde das nie zulassen – egal, ob ihn Frey für einen Vollidioten hielt.

Dann war er eben einer. War er doch eh, weil ihm klar wurde, dass ihm etwas an Frey lag.
 

Und so eilte Jareth mit einem letzten wütenden Blick auf den immer noch regungslos am Boden liegenden Cayne aus der Zelle und den Gang zurück zur Treppe.

Noch einen letzten Blick konnte Frey auf seinen toten Vater werfen, dann verdeckte Jareths Körper ihm die Sicht. Es schmerzte sehr. Nicht nur sein Innerstes brannte, sondern auch seine Seele. Sein Ziel war so nah gewesen und dann hatte dieser gottverdammte Cayne seinen Vater getötet. Er hatte ihn sterben lassen in Freys Armen. Das konnte er nicht verkraften und er würde es auch niemals verzeihen. Niemals...

Seine Gedanken kreisten nun wieder um Jareth. Wieso ließ er ihn nicht einfach zurück? Er war doch nur ein Hindernis, eine zusätzliche Last für ihn. Ohne ihn hätte Jareth viel bessere Chancen aus diesem Gebäude herauszukommen.
 

Dieser eilte jedoch mit Frey auf dem Arm die Treppe hinauf, blieb aber auf halbem Weg stehen, nur um sich Frey über die Schulter zu schmeißen.

Mehr Schaden, als es das Gift schon getan hatte, konnte er dadurch eh nicht mehr anrichten und er wollte dann doch eine Waffe im Anschlag haben, wenn er versuchte den Weg zum Aufzug zu schaffen.

Jareth zog die Handfeuerwaffe hervor und eilte weiter, Frey fest über seiner Schulter fixiert.

Er erreichte den obersten Absatz der Treppe wieder ungehindert und eilte so schnell es ihm das Zusatzgewicht erlaubte auf den Fahrstuhl zu. Es ging alles ungewöhnlich glatt und Jareth wollte schon aufatmen, als der Fahrstuhl greifbar war, doch da vernahm er Schüsse und Stimmen
 

'Haltet sie auf!' hallte es hinter ihm über den Gang und Jareth drückte fast panisch den Knopf für den Aufzug, sah sich um und erkannte drei Blacks, die mit gezückten Waffen auf ihn zueilten.
 

Jareth zielte mit seiner Waffe und schoss seinerseits ,musste sich aber sofort ducken, fast auf den Boden schmeißen, als eine Salve in seine Richtung geschickte wurde. Er dachte schon, dass es das wohl war, doch dann sprang der Aufzug auf und Jareth stolperte hinein und drückte den Knopf, der die Türen verschloss.

Erneute Schreie und das Knallen von Schüssen und als die Tür sich vollends zwischen ihm und den Blacks schloss, spürte Jareth einen brennenden Schmerz.

"Scheiße.", zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. Sein Schußarm war getroffen, mitten in den Oberarm und damit auf kurz oder lang lahm gelegt. Aber nun hieß es erstmal den Fahrstuhl nach unten zu schicken und bald stolperte Jareth in die dämmerige Beleuchtung des U-Bahnschachtes.
 

Er musste hier so schnell wie möglich raus und den winzigen Vorsprung, den sie hatten, so gut es ging ausnutzen. Und so lief Jareth weiter, beachtete das Brennen im rechten Arm und das Ziehen im Bein nicht, lief immer weiter und dabei wurde auch Frey irgendwann ziemlich schwer.

Sie verließen das Tunnelsystem und Jareth schlug sich in die nächstbesten Gassen. Er überlegte, wo er nun hinsollte.

Zu Jack? Das wäre das vernünftigste, aber die Blacks waren ihnen auf den Fersen.

Und so eilte Jareth weiter, musste hier und da inne halten und sich mit Frey hinter den niedrigsten Hindernissen ducken, solange sie im Bezirk der Blacks waren, von den plötzlich ungemein viele alarmiert schienen.

Irgendwie fühlte Frey sich wie ein im Weg stehender Kartoffelsack, welcher Jareth nur noch mehr belastete. Und so musste es auch sein, denn er spürte zunehmend, wie das Bein des anderen wieder lahmte und dieser humpelte. Zwar konnte er nicht ausmachen, wo sie sich befanden, doch er spürte schon bald die kühle Luft um sich, was ihm verriet, dass sie sich wieder außerhalb befanden. Wenigstens konnte er Jareth als Schutzschild dienen, denn man würde ihn treffen, wenn man auf Jareths Rücken zielte, denn eben diesen verdeckte Freys Körper.
 

Irgendwann erreichte er über Umwege den Bezirk der Whites und blieb erschöpft hinter einigen Ruinen stehen. Er ging auf die Knie und zog Frey so vorsichtig wie ihm möglich von den Schultern und lehnte diesen an eine halb zerfallene Mauer. Voller Sorge und Angst nur noch den Tod des anderen feststellen zu können, ruhte Jareths Blick auf Frey. Und letztlich getraute er sich nicht den Puls des anderen zu fühlen. Er wollte Gewissheit und doch fürchtete er sich vor eben dieser. So setzte er sich einfach nur neben Frey und zog dessen schlaffen Körper in seine Arme.

Na, immerhin war dieser warm.
 

Immer noch konnte Frey seinen Körper nicht spüren, doch er merkte, wie die Schmerzen nachließen und die brennende Hitze sich zu einer wohltuenden Wärme entwickelte, die ihn allmählich erfüllte, ihn für eine gewisse Zeit beruhigte.

Doch langsam kam der Schmerz in seinen Knochen wieder. Er spürte wieder, wie sehr es schmerzte, dass Cayne ihn so zusammengeschlagen hatte. Während der Schmerz um seine Eingeweide sich verzog, glomm dieser in seinem Hals, in seinen Armen, Beinen, Nieren und auch in der Bauchgegend, die Cayne ordentlich durchgeschlagen hatte, auf.

Er kniff seine Augen zusammen. Der Schmerz war ungeheuerlich und er stöhnte leise.

Moment... Er konnte einen Laut produzieren? Also half das Gegengift wirklich. Allerdings konnte er sich immer noch nicht bewegen. Und so lag er weiterhin regungslos an Jareths Schulter
 

Durch den Tritt in sein Gesicht hatte Cayne es geschafft ihm die Nase anzubrechen, weswegen er nichts roch als sein eigenes Blut. Doch die Wärme des anderen war schon genug.

Er wusste nicht mehr, wie lange er in Jareths Armen lag, bis er die vollen Ausmaße seines Schmerzes mitbekam. Nun brannte auch wieder sein Innerstes, da seine Organe durch das Gift in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Eine Schmerzenswelle nach der anderen überrollte ihn und dann schrie er sich den Schmerz aus der Brust. Das Gift war mittlerweile neutralisiert und er spürte wieder alles. Seine Muskeln begannen zu arbeiten. Er zitterte stark und krallte sich an Jareth fest Stark keuchte er und wimmerte etwas. Wieder wollte er schreien, doch er biss sich auf die eigene Hand, die sich nun auch rot durch das Blut, welches immer noch aus seinem Mund sickerte, färbte.

Frey dachte nicht daran sich aus den Armen des anderen zu lösen. Nun wurde sein Bewusstsein durch den starken Schmerz getrübt. Er schaffte es nicht sich zu bewegen, denn jede Bewegung schmerzte und so blieb ihm nichts anderes übrig, als in dieser Stellung zu verharren.
 

Jareth hob verdutzt den Kopf, wandte diesen zur Seite und schon spürte er wie sich Finger in seine Kleidung klammerten.

Frey.Er lebte also noch. Er lebte und konnte sich bewegen, konnte Laute von sich geben. Jareth schluckte, spürte Erleichterung und noch etwas derzeit undefinierbares. Etwas, dass sich schon geregt hatte, als er noch bei Frey in der Zelle im Keller des Black Hauptquartiers gehockt hatte. Doch darüber konnte er nun nicht nachdenken.

Frey lebte noch, litt aber unter Schmerzen, war verletzt und brauchte nun erst recht und dringend Hilfe. Fachmännische, ärztliche Hilfe.

Einen Verband konnte Jareth gerade noch anlegen und auch eine Spritze ansetzen, aber zu mehr fehlte ihm dann doch das Wissen und die Ausrüstung.
 

Er versuchte sich aus der Klammerung des anderen zu lösen, doch Frey hatte sich buchstäblich in ihm verkrallt. Vorsichtig umgriff er Freys Hände. Dieser musste ihn loslassen, damit Jareth ihn ins nächstbeste Krankenhaus bringen konnte. Das war riskant, vielleicht dumm, aber Frey brauchte sachkundige ärztliche Hilfe. Und er kannte keinen Arzt, der ihnen nicht nur Hilfe, sondern auch noch einen sicheren Unterschlupf bieten konnte.

"Frey, ich bringe dich zu einem Arzt. Aber dazu musst du mich loslassen."
 

Schmerz. Das war das einzige, was er derzeit nur noch empfand. Der grauenhafte Schmerz, der seine Knochen speiste, sein Inneres zerriss und seine Muskeln überspannte. Krampfhaft klammerte er sich an den einzigen Halt, den er noch besaß. Und das war Jareth, der einzige, der ihm noch etwas bedeutete, der einzige, weswegen es überhaupt noch wert war zu leben und diese unsagbaren Schmerzen zu ertragen.

Zwischen Bewusstsein und Ohnmacht herrschte nur noch ein schmaler Grad. Er balancierte auf einem seidenen Faden, der jederzeit reißen könnte, würde er Jareth nun auch noch verlieren, würde er von allen allein gelassen.

Die Stimme des anderen drang an sein Ohr. Sie war seltsam weit entfernt. Frey wollte etwas sagen, wollte seine Hände von ihm lösen, doch es ging nicht. Zu groß war die Anspannung, die ihn beherrschte. Er hörte nur etwas von Arzt und loslassen. Leicht schüttelte er den Kopf. Kein Arzt, keine Öffentlichkeit. Das wäre zu riskant. Das wäre beinah so, als würden sie ihr Todesurteil unterschreiben. Doch Jareth würde wohl wieder seinen Sturschädel durchsetzten.

Und so war es auch. Jareth zog energisch an Freys Händen, bis diese sich, immer noch verkrampft, von dem Stoff seines Oberteils lösten. Jareth atmete auf, obwohl ihm beim Gedanken an das Risiko, dass seine Unternehmung barg, schlecht wurde.
 

Doch entweder brachte er ihn in Behandlung oder Frey verstarb an den Schäden, die das Gift angerichtet hatte - und das ,nachdem das Gegengift ihm eine zweite Chance eingeräumt hatte.

Nein, das würde er nicht zulassen.

Angst. Nun hatte Frey angst, dass Jareth gehen würde. "Nein....", hauchte er. "....Bleib....", ein Wispern. "Ich.....will....nicht....alleine....sterben....", ein Flüstern, ein Flehen. Doch Jareth ließ ihn nicht alleine. Und so hievte er sich Frey wieder auf die Arme und eilte aus der Deckung heraus. Er wusste, wo das nächste Krankenhaus zu finden war und er hoffte, dass er auch dort etwas Vorsprung vor den Nachstellungen hatte.

So eilte Jareth durch die Nacht, die ihm gottlob Deckung gab und trotzdem suchte er die Deckung, nutzte jedes Gebäude, jede Hecke und jede Ruine und wich jedem plötzlichen Geräusch und Lichtblitz aus.
 

Schließlich tauchte das Krankenhaus auf, eines der vielen heruntergekommenen öffentlichen Institute. Noch einmal zögerte Jareth, doch Freys Gewicht, dessen Wimmern und andere deutliche Zeichen der Schmerzen, die er durchlitt, ließen ihn weitereilen und schließlich stand er inmitten der matten Beleuchtung der Gänge.

Überall hektische Menschen, Gejammer, der Geruch von Desinfektionsmitteln. Jareth eilte weiter und bald schon durfte er Frey auf einem Krankenbett ablegen. Kurz darauf wurde er von diesem weggedrängt, bildete sich eine Traube von Ärzten und Krankenschwestern um Frey.

Sofort wurde sich seiner angenommen. Frey lag auf einer Liege und spürte noch den Einstich einer Nadel auf seinem Handrücken. In Sekundenschnelle wurde der Schmerz betäubt. Man hatte ihm Morphium gespritzt. Im Dämmerzustand wurde Frey in die Notaufnahme geschoben und dabei für eine Operation vorbereitet. Um ihn herum wurde alles dumpf. Er fühlte sich schwerelos und spürte, wie sein Körper langsam einschlief. Mit letzter Kraft hob er seine Hand, die nach Jareth griff. Dann wirkte die Narkose und Frey erschlaffte.
 

Jareth blieb erstarrt und allein zurück, sah der Traube aus Menschen und Frey nach, bis diese aus seinem Blickfeld veschwunden waren. Und nun hieß es warten und das ganze sechs Stunden lang.

Sechs Stunden. Eine Risikooperation. Das Leben Freys hing am seidenen Faden. Die Ärzte taten, was sie konnten, um sein Leben zu retten. Man musste seine Bauchdecke öffnen, um die Inneren Blutungen zu stoppen und die am schlimmsten betroffenen Organe zu behandeln. Nach etwas mehr als sechs Stunden trat einer der Ärzte an Jareth heran und meinte: "Wir haben getan, was wir konnten. Nun hängt es von seinem Willen zu überleben ab. Sollte er innerhalb von vierundzwanzig Stunden nicht aufwachen, dann wird er es nicht mehr schaffen. Nach einer weiteren Frist von zwei Stunden sehen wir uns dann gezwungen die Maschinen abzuschalten. Vielleicht würde es ihm helfen, wenn eine ihm wichtige Person bei ihm wäre. Ein Familienmitglied, oder seine Lebensgefährtin, sollte er eine haben. Mehr kann ich nicht für sie tun." Mehr sagte der Arzt nicht, da schon ein neuer Patient eingeliefert wurde. Er ließ Jareth allein. Eine Krankenschwester geleitete Jareth zu Frey ins Zimmer.
 

Dieser lag auf der Intensivstation. Er war stark verkabelt und Maschinen hielten ihm am Leben. Er war an ein Beatmungsgerät angeschlossen, da seine Muskeln, die durch das Gift dauererregt worden waren, lahm gelegt worden waren, damit sie sich erholen konnten. Leises Piepen verriet seine Herztöne. Frey schlief. Die Narkose hielt noch an. Die Operation war ein Wagnis gewesen. Magen und Leber waren bereits sehr stark in Mitleidenschaft gerissen worden. Danach waren die Lungenflügel leicht beschädigt. Organe wie Herz und Nieren waren noch nicht befallen gewesen, was Freys Glück gewesen war, denn ansonsten wäre er mit Sicherheit gestorben. Nun hieß es wieder warten. Warten auf ein Erwachen, oder darauf, dass Frey nie mehr die Augen öffnen würde.

Jareth wollte und durfte Frey nicht alleine lassen. Und er musste diesen so bald wie möglich aus dem Krankenhaus rausholen. Aber nun war er erstmal froh zu sehen, dass dieser atmete.

Frey lebte. Und das sollte dieser noch möglichst lange, wenn es nach Jareth ging.
 

Er beobachtete den reglos daliegenden Frey, lauschte auf das Gänsehaut auslösende Piepen der Gerätschaften, die Freys Bett umgaben und an die dieser angeschlossen war.

Vierundzwanzig Stunden. Ein verdammt lange Zeit, wenn einem der Gedanke daran, dass der andere sterben könnte, den Magen zuschnürte und wenn jederzeit eine Schar Blacks hier auftauchen konnte. Gut, das Krankenhaus lag in einem Bezirk der Whites, aber das hielt Blacks, die Blut gewittert hatten, ganz sicher nicht auf. Das wusste Jareth nur zu gut.
 

Er wandte seinen Blick von dem deprimierenden Anblick Freys ab und durchquerte den kleinen Raum, bis er das schmale Fenster erreicht hatte, welches einen Blick nach draußen ermöglichte, genau auf den Platz vor dem Haupteingang. Na, immerhin war es recht günstig gelegen. Jareth seufzte und griff an seinen rechten Arm, den man ihm notdürftig versorgt hatte, nachdem einer Schwester aufgefallen war, dass Blut von Jareths Arm über dessen Hand gesickert war und man ihm einige Minuten hatte zureden müssen

.Ihm war sein Arm völlig gleichgültig gewesen und so hatten eine Schwester und eine Ärztin ihn eher nur notdürftig versorgt, da Jareth deutlich gemacht hatte, dass er das nicht lange würde über sich ergehen lassen. Jareth wandte sich wieder vom Fenster ab und Frey zu. Bedrückung, Sorge, Angst.

All das spürte er bei diesem Anblick. Er hatte sich nur Gedanken um Frey und dessen Zustand gemacht und auch jetzt wollte er nur, dass Frey lebte. Jareth ging zum Bett, nahm dabei einen Stuhl an sich, der in der Nähe des Fensters gestanden hatte und platzierte diesen in Freys Brusthöhe, setzte sich dann auf diesen. Einfach abwarten zu müssen ohne noch irgendwas tun zu können war übel, einfach absolut nicht Jareths Fall. Aber was blieb ihm sonst?

Jareth seufzte und fuhr sich mit der linken Hand durchs Haar. Dann stützte er die Ellenbogen auf dem Bettrand ab und legte sein Kinn auf die verschränkten Hände.
 

"Bitte, stirb nicht, Frey.", kam es leise über seine Lippen."Es ist komisch, dass das ausgerechnet von mir kommt, aber du darfst nicht sterben. Ich weiß nicht, wann...und wie das passiert ist, aber... irgendwie... bist du zu dem letzten Halt geworden, den ich noch habe. Ohne dich ,da... kann ich mich auch genausogut neben meinen Bruder betten."

Jareth schluckte schwer, fuhr dann aber auch fort, obwohl Frey ihn eh nicht hörte - oder vielleicht gerade deshalb? So auf die feige Tour? Er wusste nicht, warum er einfach drauflosbrabbelte und dann auch noch so ein Zeug verzapfte, aber es drängte ihn dazu.

"Ich weiß, das klingt ziemlich egoistisch. Vielleicht ist es das auch. Vor allem nach dem, was in K23 passiert ist. Ich weiß nicht, wer der Mann war, der bereits tot in der Zelle lag, aber ich weiß, dass er es sein musste, an dem dir so viel lag. Und es tut mir Leid, dass es so enden musste. Mann, ich weiß verdammt gut wie beschissen es dir gehen wird, wenn du wieder aufwachen solltest, aber vielleicht... ja, vielleicht kann ich dir da irgendwie durch helfen. Ich möchte es wirklich versuchen..." Jareth lachte bitter und vergrub nun sein Gesicht in seinen Händen.

"Bitte, Frey... bitte, kämpf und werd wieder wach. Bitte... Ich... ich brauch dich doch."

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...

..

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*Taschentuchalarm*

ich erspare mir hier großes Gerede. Urteilt selbst, wie ihr das Kappi fandet.

eure sweetmilka^^

Welcome back!

Vierundzwanzig Stunden.

Vierundzwanzig Stunden, in denen nichts passierte. Nur das monotone Piepen des EKG´s verriet, dass Frey noch lebte. Doch würde er auch überleben? Man wusste es nicht, konnte es nicht sagen und auch keinen Vermutungen anstellen. Zu labil und ungewiss war der Zustand Freys. Es lag wirklich auf der Kippe. Tod und Leben lagen nah beieinander. Nicht einmal die Ärzte, die immer mal wieder nach dem Patienten sahen, konnten etwas über den Ausgang dieser Geschichte sagen. Freys Werte blieben konstant, was schon einmal erfreulich war. Doch eine Besserung trat auch nicht ein.
 

Während Frey schlief, oder besser gesagt zwischen Ohnmacht und Bewusstsein schwebte, war es, als würde er träumen. Vor seinem inneren Auge passierte sein ganzes Leben Revue. Schließlich selektierte seine Erinnerung, rechnete aus, ob es noch etwas lebenswertes gab, oder nicht. Die meisten Menschen, die ihm etwas bedeuteten, waren tot. Seine Familie, seine Mutter, seine Schwester, Apophis und nun auch noch sein Vater, den er nicht hatte retten können. Würde er sterben, dann würde er wieder mit ihnen vereint sein.

Was gab es denn in seinem Leben noch?
 

Nun da wäre sein guter Freund Jack, derjenige, der den Mann bekommen hatte, den er geliebt hatte. Und da wäre noch Jareth...

Jareth, der Mann, den er nun liebte. Er hatte es sich schon lange zur Aufgabe gemacht ihn zu schützen, auch wenn dieser niemals seine Gefühle erwidern würde. Jareth stand nicht auf Männer und ausgerechnet in ihn hatte er sich verlebt. War es überhaupt sinnvoll weiterzuleben?

Glücklich würde er nicht werden, doch...

Er hatte sich doch eine Aufgabe gestellt, eine weitere. Damals, als für Jareth eine Welt zusammengebrochen war, da hatte er für sich beschlossen, dass er ihm Halt geben würde, dass er ihm beistehen würde.

Was also sollte geschehen? Sollte er sterben und zu denen kommen, die er schon so lange nicht mehr gesehen hatte, oder sollte er leben, in dem Wissen bei dem Mann zu sein, mit dem er nicht glücklich werden würde, ihn aber beschützen, oder ihm beistehen konnte?
 

Die Zeit verging. Die Frist war schon längst verstrichen. Und immer noch war keine Entscheidung getroffen. Zumindest nicht für Frey. Er war immer noch unentschlossen und wie es aussah würden die Ärzte die Entscheidung für ihn fällen. Nach weiteren zwei Stunden betrat einer der Ärzte, der ebenfalls bei der Operation anwesend gewesen war das Zimmer und erklärte Jareth, dass die Frist verstrichen wäre und er die Maschinen abschalten müsse. Erst dann würde sich entscheiden, ob Freys Organismus von alleine arbeitete, oder ob er sterben würde.

Er konnte das Entsetzten in Jareth Blick sehen, doch konnte er auch nichts anderes tun, denn es warteten noch andere Patienten, die eine höhere Wahrscheinlichkeit zum Überleben hatten, als Frey. Und so schaltete er, unter dem Bitten Jareth's dies nicht zu tun, die Maschinen ab.

Jareths Herz pochte aufs heftigste vor Angst, dass Freys Herz ohne die Unterstützung der Geräte sofort aufgeben würde.
 

Noch nicht einmal das EKG verriet, ob Frey noch lebte, oder nicht. Zehn ganze Minuten blieb er regungslos wie schlafend liegen. Zehn Minuten, die für den anderen wohl grausam und endlos lang erscheinen musste. Zehn Minuten, in denen nichts geschah. Der Arzt schaute auf seine Armbanduhr. Seine Finger wanderten an Freys Hals.

Freys Augen blieben geschlossen und der Arzt schien schon den Tod des Patienten notieren zu wollen, nur damit er ein Bett für den nächsten Patienten bekam. Zumindest schien es Jareth so und biss die Zähne zusammen, um in einem Anflug von Frustration, Verzweiflung und Wut nicht etwas zu sagen, das unangebracht war. Und nur, weil er keine Beziehung zu Frey hatte, er eben ein Patient von vielen war, hieß das nicht, dass der Arzt ein Unmensch war. Ein Unmensch war Cayne, der Frey das angetan hatte. Frey und ihm.
 

Letztlich legte der Arzt nur sachlich dar, wie es um Frey stand.: "Sein Herz schlägt. Doch wenn er jetzt nicht aufwacht, dann wird er nie mehr aufwachen. Er wird so lange schlafen, bis seine Organe gänzlich versagen. Das kann ein paar Stunden dauern, einige Tage, womöglich ein paar Wochen oder vielleicht auch einige Jahre, doch aufwachen wird er wohl nicht mehr. Es tut mir Leid.", sagte der Arzt und fügte noch hinzu: "Wenn sie wollen, dann können wir ihm das sterben erleichtern und die Entscheidung für ihn fällen. Ich lasse sie noch eine viertel Stunde alleine mit ihm. Doch länger nicht, denn es warten noch andere Patienten auf ein freies Bett, so grausam es auch klingen mag. Es sei denn, sie nehmen ihn mit sich. Dann ist es ihnen freigestellt zu gehen. Doch warten sie noch die viertel Stunde ab."

Mit diesen Worten verließ der Arzt wieder das Zimmer und ließ Jareth mit Frey alleine.
 

Diesmal schien die Zeit wie im Flug zu vergehen. Frey rührte sich immer noch nicht und jeden Augenblick konnte der Arzt wieder ins Zimmer kommen.

Plötzlich, ein Zucken. Freys Hand zuckte für einen winzigen Augenblick, blieb dann jedoch wieder regungslos liegen.
 

Jareths Blick lag auf Frey. Er zitterte leicht. Eine verdammte viertel Stunde. Nur noch fünfzehn Minuten und dann...

Jareth fühlte sich ohnmächtig vor Hilflosigkeit - und er hasste diesen Zustand. Er musste doch irgendwas tun können. Er wollte nicht einfach weiter zusehen wie Frey starb. Dicht stand er an Freys Bett, hatte den Stuhl, auf dem er einen guten Teil der letzten sechsundzwanzig Stunden verbracht hatte, etwas zurückgeschoben und flehte Frey innerlich an endlich die Augen zu öffnen. Die Zeit verstrich unbarmherzig und es sollte nur noch fünf Minuten dauern, bis der Arzt zurückkäme und eine Entscheidung und eine Räumung des Bettes verlangte.

Diesmal schien die Zeit wie im Flug zu vergehen. Frey rührte sich immer noch nicht und jeden Augenblick konnte der Arzt wieder ins Zimmer kommen.

Plötzlich, ein Zucken. Freys Hand zuckte für einen winzigen Augenblick, blieb dann jedoch wieder regungslos liegen.
 

Jareth starrte Freys Hand an. Hatte diese nicht gerade gezuckt? War da nicht ein Zeichen gewesen, dass Frey vielleicht doch nicht sterben wollte? Jareths Augen flackerten leicht. Hoffnung keimte in ihm auf und erfüllte seine Brust. Er beugte sich über Frey, umgriff dessen Gesicht mit beiden Händen. Sein Gesicht war Freys nun ganz nah und er begann Frey anzuflehen: "Frey, bitte. Bitte öffne deine Augen. Komm zurück. Ich verspreche dir auch, dass ich meine sarkastische und sture Art einen Gang zurückschraube. Bitte. Du bist auch nicht allein. Wenn du möchtest, dann werd ich für dich da sein, solange du meine Anwesenheit erträgst, aber bitte öffne deine verdammten Augen! Frey!" Verzweiflung mischte sich in Jareths Stimme und ein dicker Kloß lagerte schwer in seinem Hals. Seine Augen brannten vor Müdigkeit und Traurigkeit und ein dünner Film Tränenflüssigkeit legte sich über diese.

"Frey... Ich... möchte nicht den letzten Halt verlieren, den ich habe. Und ich möchte dir auch der Halt sein, den du nun brauchst. Aber dafür musst du zu mir zurückkommen. Sei nicht so feige und komm bitte wieder zu mir zurück. Bitte..."

Jareths Stimme erstarb - und eine Träne suchte sich ihren Weg aus Jareths rechtem Augenwinkel und fiel auf Freys linke Wange, rann diese hinab bis in dessen Mundwinkel, wo sie verschwand.
 

Frey hatte sich allerdings bereits entschieden. Nun war endlich die Entscheidung gefallen. Lange hatte er mit sich gerungen und die Entscheidung immer wieder aufgeschoben, doch nun hatte er beschlossen zu sterben. Im Jenseits gab es mehr, was ihn Gutes erwartete, als im Diesseits. Freys Atmung wurde langsamer und auch sein Herzschlag kam immer mehr zum erliegen, doch plötzlich spürte er, wie etwas auf seine Wange tropfte. Der Tropfen rann über seine Wange bis zu seinem Mundwinkel, durch welchen sie in seinen Mund sickerte.

Er schmeckte Salz.

Salz? Eine Träne? Doch wer weinte da? Weinte etwa jemand um ihn?

Er musste es wissen. Bevor er diese Welt verließ, musste er wissen, wem es Wert war um ihn zu weinen.

Diese Neugier löste einen ungeheuren Adrenalinschub in ihm aus. Sofort begannen seine Körperfunktionen auf Hochtouren zu arbeiten und beförderten ihn stetig zurück ins Bewusstsein.
 

Jareth jedoch sah keine Regung in Freys Gesicht, nichts. Und seine Hoffnung erstarb, wie das Licht einer heruntergebrannten Kerze. Jareth seufzte schwer, verzweifelt.

Und nun? Sollte er dem Arzt freie Hand geben? Nein, das würde er nicht können. Aber sonst? Was gab es sonst für eine Möglichkeit?

Sein Blick ruhte auf Freys Gesicht, das so friedlich wirkte und in dem er doch so gerne eine Regung gesehen hätte. Er wollte in Freys Augen sehen. Freys Augen...

Jareth stutzte und starrte auf die Augenlider des anderen. Zuckten diese?

Jareth zweifelte, begann er doch auch daran zu zweifeln, dass Freys Hand eben gezuckt hatte. Er musste es sich in seiner Verzweiflung eingebildet haben. Genauso das Zucken von Freys Augenlidern. Doch da war es wieder. Jareths Augen lagen gebannt auf Freys, die sich nun schwerfällig öffneten, zuerst noch matt und orientierungslos schienen, dann aber sein Gesicht fixierten. Jareth hatte das Gefühl,dass sein Herz nun stehen blieb - allerdings vor ungläubiger Freude. Frey lebte. Frey würde wieder gesund werden. Er würde leben!
 

Zunächst konnte Frey wieder etwas hören, schließlich spürte er warme Hände auf seinen Wangen und letztendlich öffneten sich seine Augenlider flackernd. Kurz sah er alles verschwommen. Er erkannte jedoch, dass jemand über ihm gebeugt war. Doch um wen handelte es sich?

Frey blinzelte noch einige Male, bis sich sein Bild vor Augen verschärfte und er wieder klar sehen konnte.

Wen er da erkannte war Jareth. Matt blickte er den anderen an und fragte sich, warum der andere geweint hatte, warum Jareth auch nur eine müde Träne für ihn vergossen hatte. Er begriff es nicht und doch war er froh. Also war es Jareth gewesen, der ihn zurück ins Leben geholt hatte. Also wollte der andere, dass er, Frey, lebte. Leicht bewegten sich seine Lippen, allerdings konnte er keinen Ton hervorbringen. Er lächelte leicht, um dem anderen zu zeigen, dass alles in Ordnung war, dass es ihm, den Umständen entsprechend, gut ging, und dass er ihm dankbar war.
 

Jareth atmete auf und erwiderte das Lächeln des anderen voller Erleichterung. Frey ließ ihn nicht allein. "Danke.", flüsterte er.

Wieso bedankte sich Jareth bei ihm und wofür? Frey war mehr, als nur verblüfft. Eigentlich musste er sich bei ihm dafür bedanken, dass er noch lebte. Jareth hatte ihn am Leben gehalten, also war es an Frey sich bei ihm zu bedanken und nicht andersrum.

Jareths Hände fühlten sich schön an, doch leider entzog der andere ihm diese viel zu schnell. Doch schon gleich wusste Frey warum.

Ein Arzt betrat den Raum und Jareth wandte sich zu diesem nun erneut hereingetretenen Arzt um.

"Er ist wach, Doc. Und damit wird dieses Bett noch eine Weile besetzt sein."

Der Arzt trat an das Bett heran, als könnte er Jareths Worten keinen Glauben schenken und konnte sich dann selbst davon überzeugen, dass sein Patient es wohl geschafft hatte. Er lächelte leicht und nickte. "Willkommen zurück."

Er fühlte Freys Puls, nahm ein kleines Lämpchen hervor und überprüfte die Augenfunktion, nickte dann. "Das nenne ich mal einen Lebenswillen. Nun, ich weiß nicht, was Sie gemacht haben, aber es hat funktioniert.", meinte er an Jareth gewandt, der als Antwort nur mit den Schultern zuckte, und verließ kurz darauf fürs erste das Zimmer wieder.

Jareth zog den Stuhl wieder an das Bett heran und setzte sich auf diesen,sah Frey an und - wusste nicht so recht, was er nun sagen oder tun könnte. Eben noch hatte er seinem Herzen Luft gemacht und nun fehlte ihm jedes Wort.

Er war... ja, er war glücklich, dass Frey wieder zurück war, aber über seine Lippen kam nichts dergleichen. Plötzlich war er eingeschüchtert von sich selbst, aber vergessen würde er nicht, was in ihm vorgegangen war. Und da er wusste, dass Gesten häufig mehr sagen konnten, als Worte, streckte er, wenn auch etwas zögerlich, seine linke Hand nach Freys linker aus und legte seine auf die des anderen. Nur leicht, ohne jeglichen Druck auszuüben. Er hatte versprochen, dass er Frey ein Halt sein würde und auch das gedachte er nicht zu vergessen.
 

Frey verstand die Welt nicht mehr. Erst weinte Jareth, dann bedankte dieser sich und schließlich wurde er willkommen geheißen? War er denn schon tot gewesen und von ihnen wieder auferstanden, oder was war los?

Diese Verwirrung brachte Frey nur Kopfschmerzen ein, weswegen er sie verdrängte, damit wieder Ruhe in seinen Gedankengängen einkehrte. Er hörte, wie ein Stuhl herangezogen wurde und wie Jareth sich auf diesen niederließ. Frey war immer noch müde und schloss leicht die Augen. Er war am Leben und das war irgendwie seltsam. Noch wenige Augenblicke zuvor hatte er noch für sich entschieden zu sterben, doch nun? Irgendwie wusste er nichts mit sich anzufangen. Jareth hatte es doch tatsächlich gebracht wegen ihm zu weinen. Das wollte nicht in Freys Kopf rein. Er verstand es einfach nicht. Warum hatte der andere das nur getan? Immerhin hatte er gedacht, dass Jareth ihn nicht wirklich ausstehen konnte und nur bei ihm war, damit er selbst einen Sinn zu Leben hatte. Warum also...?
 

Auf einmal spürte er etwas, was sein Herz kurz stillstehen ließ und es dann schnell zum schlagen brachte. Er spürte die Hand Jareths, welche auf seiner ruhte. Schlagartig öffnete er seine Augen, die sich leicht weiteten. Unter großer Kraftanstrengung drehte er seinen Kopf und blickte zunächst auf die Hand des anderen und schließlich in dessen Gesicht.

//Wieso...?//

Freys Herz wollte sich einfach nicht beruhigen und auch seine Gedanken kreisten wieder. Er schaffte nur einen fragenden Blick an Jareth zu richten, da er immer noch nicht sprechen konnte. Schließlich versuchte er es doch. Wieder bewegten sich seine Lippen und er brachte krächzend und zugleich hauchig den Namen seines Gegenübers hervor, auch wenn es sich sehr entfremdet anhörte, was an seinen noch erschlafften Stimmbändern lag.
 

Jareth war etwas überrascht, als Frey ihm den Kopf zudrehte. Er hatte eigentlich gedacht, dass Frey nun doch eher nach ausruhen wäre. Und wie es schien war es Frey auch nur unter größter Kraftanstrengung möglich den Kopf zu wenden.

Und dann dieser Blick. Irgendwie verstört und voller Fragen. Und als Freys Kehle dann auch noch ein Wort entglitt, das sich trotz des so fremden Klangs verdammt nach seinem Namen anhörte, wandte Jareth seinen Blick ab und er blieb auf seiner linken Hand liegen, die immer noch auf Freys lag.

Jareth begriff. Einen Moment lang war er versucht seine Hand wegzuziehen und Freys Frage unbeantwortet zu lassen, doch er überlegte zu lang und seine Hand blieb, wo sie war.

//Sei nicht so feige!//, hämmerte es in Jareths Kopf. Es war ja nichts dabei, oder?

"Ich verstehe, was dich beschäftigt und, nun, ich würde an deiner Stelle sicher auch gerne die ein oder andere Antwort erfahren...", begann er leise, atmete noch einmal tief durch und konzentrierte seinen Blick nur auf seine und Freys Hand, "Ich... hatte Angst. Ich hatte wirklich Angst, dass du einfach sterben würdest und ich hier zurückbleiben würde. Doch das nicht nur, weil ich so etwas wie einen letzten Strohhalm in dir sehe, an den ich mich klammern kann. Es ist ein Teil der Antwort, aber nicht alles. Oh Mann, es ist wirklich nicht einfach dir das zu erklären. Ich weiß ja selbst nicht genau, was ich davon halten soll, aber... du... bedeutest mir etwas."
 

Jareth seufzte lautstark nach diesen, ziemlich schwierig zu formulierenden Worten und hielt einige Sekunden inne, bevor er fortfuhr: "Ich weiß, dass das ziemlich bescheuert aus ausgerechnet meinem Mund klingt,aber ich mach mich nicht über dich lustig. Dann würde ich schließlich auch mich selbst durch den Kakao ziehen... Ich weiß nicht, wann es angefangen hat, ab wann aus meiner Abneigung gegen dich und alles was du in meinen Augen repräsentiert hast... so etwas, nun, wie... eine gewisse Zuneigung geworden ist. Aber ich... seh dich inzwischen mit anderen Augen. Ich... Ach, verdammt! Was ich eigentlich sagen will ist, dass...", Jareth nahm allen, nun ziemlich wackelig in ihm vorhandenen Mut zusammen und sah Frey wieder an."Ich hätte dich wirklich vermisst, Frey. Dich und jede deiner bescheuerten Macken. Und ich bin unglaublich dankbar dafür, dass du wieder wach geworden bist."
 

Als Jareth zu sprechen begonnen hatte, hatten sich Freys Augen dessen Gesicht gelegt. Er hörte Jareths Worte und konnte sie nicht wirklich verarbeiten.

All das, was er geglaubt hatte, zerbrach an diesen Worten. Seine Befürchtungen, dass er dem anderen gleichgültig war zerplatzten alleine durch die Worte des anderen, durch dessen indirektes Geständnis.

Obwohl, war es das überhaupt, oder interpretierte er zu viel in die Worte hinein?

Er bedeutete Jareth etwas, aber das hieß nicht, dass dieser ihn auch liebte. Jareth mochte ihn, doch es war wohl keine Liebe. Auf der einen Seite waren diese Worte das schönste, was Jareth jemals gehört hatte.

Am liebsten hätte er jetzt vor Rührung geheult, doch dies ließ er dann doch lieber bleiben. Allerdings kam er nicht umhin, dass sich ein dicker Klos der Verlegenheit und Rührung in seinem Hals festsetzte.
 

Jareth hätte ihn also wirklich vermisst und dieser war wirklich froh, dass er noch lebte. Frey wusste nicht, wie er diese Worte, dieses nun für Jareth wirklich schweres Geständnis, denn das hatte man ihm angesehen, einordnen sollte.

Ihm lag so vieles auf der Zunge. Er wollte Jareth so vieles fragen, ihm so vieles sagen, aber er konnte nicht. Alles, was er sagen würde, würde sich falsch anhören, so kam es ihm vor. Alles, was er sagen wollte, könnte dies hier zerstören.

Frey liebte Jareth und dieser mochte ihn. Zwischen lieben und mögen lag ein meilenweiter Unterschied, das wusste Frey und doch konnte er nicht aufhören sich Hoffnungen zu machen. Die Worte des anderen waren nicht einfach nur dahergeredet gewesen. Sie waren ernst gemeint, sie waren ehrlich gewesen. Aber aus irgendeinen Grund wusste Frey nicht, wie er damit umgehen sollte.
 

Kurz schloss er die Augen und kehrte in sich. Er ordnete das Gehörte, ging es noch einmal durch, versuchte zwischen den Zeilen zu lesen. Am Ende stellte er für sich folgendes fest: Jareth mochte ihn, er hatte Angst gehabt, dass er sterben würde und das nicht nur, weil es sonst bedeutet hätte, dass Jareth den letzten Sinn für sein Leben verloren hätte, sondern, weil ihm etwas an Frey lag.

Frey wagte es zu hoffen. Er wagte zu hoffen, dass aus Jareth Zuneigung für ihn irgendwann mehr werden könnte. Diese Hoffnung wollte er so lange wie nur irgend möglich am leben behalten. Diese Hoffnung würde es sein, welche zu seinem neuen Lebensinhalt werden würde. Frey wagte es auf eine Liebe zu hoffen, die er für schier unmöglich gehalten hatte und sie immer noch für unwahrscheinlich hielt.

Jetzt öffnete er wieder seine Augen und blickte den anderen dankbar an. Er lächelte Jareth an so gut er konnte und drückte leicht dessen Hand, was seine Dankbarkeit für dessen Worte ausdrücken sollte.
 

Jareth wartete ab. Wartete auf irgendeine Reaktion und musste zunächst nur sehen, dass Frey offensichtlich über Jareths Worte nachzudenken gedachte - oder Frey war nun doch zu ermattet. Aber Jareth tippte und hoffte auf Ersteres .Und es war ja auch nicht verwunderlich, wenn Frey das Gehörte erstmal verarbeiten musste. Das war ja auch ein ziemlich unglaubliches Eingeständnis gewesen.

Ausgerechnet Jareth gab zu, dass er Frey mochte, dass Frey ihm wichtig geworden war und das nicht nur aus 'niederen' Beweggründen.

So wartete Jareth ab, der das Ganze ja auch noch kaum richtig realisiert, geschweige denn verarbeitet hatte. Da war ja immer noch die Frage nach dem Prickeln auf seinen Lippen, als Freys Lippen ihm so nah gekommen waren. Aber soweit wollte er jetzt gar nicht nachgrübeln.

Und schließlich sah Frey ihn wieder an und lächelte. Es war ein schwaches, noch sehr angestrengt wirkendes Lächeln, aber der Druck, den Freys Hand dann auch noch zusätzlich auf Jareths Hand ausübte, mochte auch dieser noch schwach sein, bestätigte ihm, dass es ein dankbares Lächeln hatte werden sollen.

Jareth erwiderte es, erleichtert und einfach nur froh, da Frey ihm seine Worte glaubte. Er hätte es ja nicht müssen. Nicht, nach dem, was schon zwischen ihnen alles vorgefallen war.

Und Jareth schloss seine Hand noch zusätzlich um Freys und erwiderte deren Druck sachte, so als hätte er Angst diese zu zerbrechen, was natürlich schwachsinnig gewesen wäre.

Jareth hatte also verstanden. Müde schloss Frey nun die Augen und schlief ein.
 

Als er wieder aufgewacht war, hatte man ihm seinen Zustand erklärt. Man hatte ihm gesagt, dass er zunächst noch künstlich ernährt werden würde, bis sich sein Magen wieder regeneriert hätte. Außerdem hatte man ihm gesagt, dass er einige Tage mit einem höllischen Muskelkater verbringen müsste. Und die Ärzte hatten ihm nicht zuviel versprochen. Er hatte wirklich einen tierischen Muskelkater und er fühlte sich, als hätte er tagelang gesoffen. Nach etwa drei Tagen wurde dies dann endlich schwächer und immer weniger. Die Ärzte untersuchten ihn täglich mehrmals und stellten fest, dass seine Heilung sehr schnell verlief. Wo andere noch total fertig im Bett liegen würden, war er schon wieder soweit fit, dass er breiige Nahrung und klare Suppen zu sich nehmen durfte. Außerdem heilte seine Nase unwahrscheinlich gut. Man würde wohl kaum noch Spuren von dem Bruch sehen. Die Ärzte waren sehr zuversichtlich, was die weitere Genesung Freys anbelangte.
 

In den nächsten Tagen herrschte reges Ein und Aus der Ärzte, wurde Frey und dessen Zustand akribisch aufgenommen und dessen Besserung mit offensichtlicher Zufriedenheit wahrgenommen. Jareth fühlte sich oft völlig fehl am Platz, verschwand aber nur hin und wieder für so kurze Zeit wie möglich aus Freys Zimmer. Er sorgte sich immer noch um die Verfolger und in seinem Hinterkopf hämmerte mit jedem Tag, der verstrich der Gedanke daran, dass sie bald verschwinden müssten, immer heftiger. Und sobald es Frey wieder so gut ging, dass es aussah, als könnte er auch ohne Dauerbeobachtung durch Ärzte völlig genesen, sagte Jareth Frey das auch in aller Deutlichkeit. Die Blacks gaben nicht so schnell auf und vielleicht hatten sie bis jetzt nur Glück gehabt, da sie sich im Gebiet der Whites aufhielten. Aber darauf wollte Jareth nicht mehr allzu lange bauen.
 

Es war schon etwa eine Woche vergangen, in der Frey im Krankenhaus behandelt wurde. Nicht nur bei Jareth machte sich eine Anspannung breit, auch Frey wurde immer vorsichtiger und unruhiger. Als Jareth ihm schließlich verdeutlichte, dass sie bald von hier verschwinden mussten, stimmte er ihm zu. Frey beschloss mit einem der Ärzte zu sprechen. Nur schwer konnte er diesen überreden ihn zu entlassen, da dieser es für verantwortungslos hielt. Allerdings ließ Frey nicht locker, bis der Arzt sich erweichen ließ und endlich zustimmte ihn aus dem Krankenhaus zu entlassen. Allerdings verordnete er ihm viel Ruhe und eine Diät, die er einzuhalten hatte. Außerdem musste er versprechen wiederzukommen, falls wieder starke Schmerzen oder andere Symptome auftreten würden. Frey willigte ein, ob er sich daran halten würde stand jedoch auf einem anderen Blatt. Und so kam es dann, dass Frey am achten Tag, dem Tag, an welchem ihm auch die Fäden gezogen wurden, aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Er bekam noch allerhand Schmerzmittel und Antibiotika mit. Außerdem noch Kühlsalben für die Prellungen und frische Verbände für die Wunden.

Er verstaute alles in dem Rucksack, welcher mittlerweile leer war, und ging dann nach der Abschlussuntersuchung zu Jareth, der schon auf ihn ungeduldig im Eingang wartete.

"Hey, ging nicht schneller. Die wollten mich doch tatsächlich wieder überreden noch ein paar Tage hierzubleiben. Tse. Die haben gut Reden. Hast du meine Waffen? Gut, dann können wir uns ja aufmachen und uns eine neue Bleibe suchen.", begrüßte er den wartenden und schloss zu ihm auf.
 

Jareth war froh, als die Ärzte sich schließlich breit schlagen ließen und Frey, wenn auch unter Bedenken und Auflagen, entließen. Das beruhigte schon wieder etwas, obwohl die Anspannung nach wie vor unerträglich war.

Und nach der vergangenen Woche wollte er es nicht riskieren Frey allzuschnell wieder in so einem Zustand zu sehen. Also mussten sie einen guten, sicheren Unterschlupf finden. Zudem musste dieser auch noch die Möglichkeit bieten wenigstens den Kram mit Freys Diät und der Ruhe weiterzuführen. Eine Zeit lang zumindest.

//Also ein 3-Sterne-Hotel? Ha! Klar...//

Na, sie würden schon was finden und Jareth hatte zumindest schon eine Idee, wohin sie sich wenden könnten. Jack hatte er nach reichlichem hin und her ausgeschlossen. Das war zu unsicher, zu nah am Denken eines Black, zu nah am Hauptquartier.

Nein, sie mussten Abstand gewinnen. Und davon eine Menge. So viel wie möglich.

"Und ich dachte schon du hättest dich doch breit schlagen lassen und wolltest lieber noch weiter von den Ärzten und Schwestern bemuttert werden. Ich hab gehört die haben dich zum Stationswunder und - liebling erklärt.", meinte Jareth grinsend und stieß sich von der Wand ab, an der er gelehnt und auf Frey gewartet hatte.
 

Dann deutete er auf eine Sporttasche, die neben seinen Füßen lag und die er sich die Tage 'entliehen' hatte - freilich ohne die Absicht sie wieder zurückzubringen. Er nahm diese auf und antwortete: "Klar hab ich deine Schätzchen hier. Also dann mal schnell raus hier, sonst zerren die dich doch noch zurück ins Bett."

Auf Jareths Seitenhiebe zuckte er nur mit den Schultern und entgegnete: "Tja, was kann ich denn dafür, dass ich so beliebt bin und mich alle mögen? Und wenn du mir kein besseres Bett zu bieten hast, dann nehme ich meine "Schätzchen" und bleibe hier." Er grinste den anderen frech an und ging dann hinter ihm her Richtung Ausgang. Sein Gang war noch etwas schwerfällig, da er immer noch leichten Muskelkater hatte. Allerdings war dies gut auszuhalten.
 

So ließen sie das Krankenhaus hinter sich und Jareth winkte Frey sich nach zu einem Parkplatz. Dort sah er sich um und steuerte einen geländegängigen, schon älteren, aber sicher für ihre Zwecke ausreichenden Wagen an. Erneut blickte er sich um, lugte kurz und doch mit fachmännischem Blick ins Innere, entdeckte keine Anzeichen für eine Alarmanlage, zog dann eine schmale, abgeflachte Eisenstange hervor, drückte sich mit dieser an die Fahrertür heran und nach kurzer Zeit steckte er die Eisenstange weg und öffnete die Fahrertür. Er warf die Tasche mit Freys Waffen auf die Rückbank und glitt selbst ins Innere, öffnete von dort die Beifahrertür.
 

"Steig ein!", forderte er Frey auf, was dieser auch tat. Und schon beugte Jareth sich etwas herab und schloss die Zündung kurz. Der Motor sprang an und Jareth grinste zufrieden, sah sich nach Frey um und sein Grinsen erstarb.

"Nein, das gehört nicht zur Grundausbildung der Blacks. Ich hab auch 'ne Vorgeschichte...Ja ja, ich hab an deinem Blick gesehen, dass dir so etwas oder so was in der Art auf der Zunge brannte. Aber nun Tür zu und los!" Und schon legte Jareth den ersten Gang ein und bald entfernten sie sich endgültig vom Krankenhaus.

Frey kommentierte dies alles nur mit einem Hochziehen der linken Augenbraue. "Ich hoffe du kannst auch wirklich fahren. Das letzte Mal war ich ja leider, oder gottseidank ohnmächtig und konnte deinen Fahrstil nicht miterleben. Ich sage dir eins: Wenn du fährst wie 'ne gesengte Sau, dann rutscht du rüber und ich übernehme."

Er blickte aus der Windschutzscheibe und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Es tat gut sich wieder so mit Jareth zu necken. Irgendwie hatte ihm dies gefehlt, denn im Krankenhaus waren sie anders miteinander umgegangen. Als sie losgefahren waren, meinte er schließlich: "Ich hoffe ich erfahre irgendwann einmal, was das für eine Vorgeschichte ist. Mich würde interessieren, was du sonst noch so für >Talente< besitzt." Grinsend blickte er Jareth von der Seite an.

"Oh,ich habe eine Menge Talente und einige lohnen es sicher erkundet zu werden. Aber was diese und meine Vorgeschichte angeht, so darf ich ja wohl auch meine Geheimnisse haben, oder?", antworte Jareth schmunzelnd und fügte hinzu: "Und dir einfach so vor die Füße schmeißen, ist eh nicht. Du musst mir schon Anreize bieten. Von nichts kommt bekanntlich auch nichts." Ja, auch Jareth hatte es vermisst sich mit Frey zu necken. Das gehörte bei ihnen einfach dazu. Auch, wenn er seinen Sarkasmus nach wie vor gedachte zurückzuschrauben. Aber das verhinderte ja keine Neckereien.

"So? Ich muss es mir erst einmal verdienen, dass du mir etwas über dich erzählst? Wie soll ich das denn anstellen? Soll ich dich auskitzeln, oder foltern? Oder willst du, dass ich zum Hund mutiere und Bitte-Bitte mache?", fragte er den anderen noch, bekam allerdings nur ein freches Grinsen als Antwort.
 

"Sag: Möchtest du vorher noch bei Jack vorbei? Ich habe nämlich vor wirklich das Weite zu suchen. Das heißt: Ich will aus der Stadt raus. Je weiter wir von meinen Leuten weg kommen, desto besser. Also? Was wünscht der Herr? Noch kann ich den Weg zu ihm einschlagen.", wechselte Jareth plötzlich das Thema.

Freys Grinsen verschwand und er blickte nachdenklich aus dem Fenster. "Ich hatte Jack zwar versprochen, dass wir Lucky bald abholen, doch er kommt bestimmt mit ihm zurecht. Lucky ist dort besser aufgehoben. Und was Jack betrifft, so denke ich wird es das beste sein, dass er erst von allem erfährt, wenn es die Lage zulässt. Doch bevor du nach Bugsdehude abdampfst will ich wissen, ob Cayne noch lebt." Frey Stimme war ernst und ruhig. Außerdem zeigte sie keine Anzeichen für irgendwelche Emotionen. Genauso wie er gesprochen hatte, blickte er Jareth nun von der Seite an und fuhr fort: "Sollte er noch leben, dann musst du wissen, dass ich sobald es mir besser geht Jagd auf ihn machen werde. Ich werde den Mörder meines Vaters, den ich kurz davor war aus dieser Hölle zu retten, jagen. Ich will Cayne tot sehen und ich will, dass es einer meiner Pfeile ist, der durch meine Hand von der Sehne meines Bogens schnellt und sein kümmerliches Leben auslöscht." Nun sprach der Hass aus Frey. Er wollte Vergeltung für das, was Cayne ihm angetan hatte, für den Schmerz, den er sowohl körperlich alsauch psychisch durch ihn erlitten hatte und immer noch erlitt.
 

Als Frey verlauten ließ, dass er es nicht für nötig erachtete gleich noch bei Jack vorbeizusehen, nickte Jareth zustimmend. Er war nicht scharf drauf und wollte nur noch weg. Allerdings dämpfte Frey seine Planung wieder etwas ab, als er auf Cayne zu sprechen kam. Und dann erfuhr Jareth auch noch urplötzlich, um wen es sich genau bei dem Mann gehandelt hatte, für den Frey nochmal hatte ins Hauptquartier eindringen wollen. Freys Vater also.

Jareth lenkte den Wagen an den Seitenstreifen heran und hielt diesen an. Frey blickte die ganze Zeit aus dem Fenster. Er konnte Jareth nicht ansehen. Zu sehr wäre sein Blick von Hass und Rachsucht getränkt. Als Jareth jedoch urplötzlich auf dem Seitenstreifen hielt, blickte er ihn verwundert an. "Hast du noch etwas vergessen? Vielleicht eine der Krankenschwestern, der du den Kopf verdreht hast und sie womöglich auch noch umgekehrt?", fragte er und grinste frech. Doch als er den ernsten und eindringlichen Blick des anderen richtig deutete, verblasste sein Grinsen schnell wieder.
 

"Sieh das jetzt nicht als Aufforderung auszusteigen, doch das, was ich jetzt sage, möchte ich nicht während der Fahrt los werden. Also... Was deine Frage Cayne betreffend angeht, nun, da muss ich dir mitteilen, dass er, sofern er nicht an 'ner Beule am Hinterkopf verreckt, wohl noch ziemlich lebendig ist. Aber du wirst dich gefälligst deswegen nicht sofort um ihn kümmern. Verstanden? Lass erstmal etwas Gras über den Einbruch wachsen und vor allem werd' erstmal wieder vollends gesund."
 

Jareths Blick senkte sich kurz, als er fortfuhr: "Ich weiß verdammt gut, was jetzt in dir vorgeht. Schließlich ging es mir nicht anders, als ich noch dachte, dass mein Bruder seinen Tod nicht selbst gesucht hätte und ihm tatsächlich noch was dran gelegen hätte mich wiederzusehen..." Er knabberte immer noch stark daran, dass Apophis ihn nichtmal vor seinem Tod aufgeklärt und dass dieser nicht daran gedacht hatte, was er ihm damit antat, wenn er sich einfach so einer Kugel in den Weg warf.

Gut. Ganz so war es nicht gewesen. Aber Jareth kam sich immer noch vom eigenen Bruder verraten und verarscht vor und das war bitter. Schließlich hatte Apophis es nichtmal nötig gehabt ihm wenigstens einen Abschiedsbrief oder ähnliches zu hinterlassen. Das hätte ihm ein ziemlich hartes Jahr erspart.

Jareth seufzte und sah Frey wieder fest in die Augen."Ich verstehe wirklich ausgesprochen gut, was in dir vorgeht, vor allem, da ich ja nun weiß, in welcher Beziehung du zu dem Mann standest, den du retten wolltest. Aber jeder gottverdammte Black ist auf uns angesetzt und bis wir Cayne hätten, wären wir schon Trophäen von irgendeinem anderen. Nein, wir dürfen das nicht übers Bein brechen und vor allem ist es taktisch geschickter, wenn die Aufmerksamkeit sich nach und nach wieder auf andere Ziele konzentriert, als ausgerechnet auf uns."

Jareth legte den Gang wieder ein und fuhr weiter. "Ach...und JA, das mit dem 'wir' hast du richtig gehört. Natürlich werd ich dich nicht alleine auf Cayne loslassen. Du darfst ihm gerne die Birne wegballern, aber bis dahin begleite ich dich. Allein lassen darf man dich ja eh nicht." Jareth schmunzelte nun wieder leicht und konzentrierte sich auf die Straße, die sie hoffentlich ungesehen raus aus der Stadt führen würde.
 

Schweigend lauschte Frey den Worten des anderen. Er wollte ihn unterbrechen und etwas richtig stellen, doch er tat es nicht und ließ den anderen aussprechen. Nachdem dieser geendet hatte und den Wagen wieder in Bewegung verstetzte, sprach Frey wie zuvor ruhig und ernst: "Wenn du glaubst, ich wäre so dämlich mich gleich wieder ins Getümmel zu schmeißen und das in diesem Zustand, dann hast du dich gewaltig geschnitten. Ich weiß, dass du mich nicht für ganz voll nimmst, aber man hat mir nicht meinen Verstand rausgeprügelt. Wenn ich in dieser Verfassung Jagd auf diesen Kerl machen würde, dann könnte ich mir gleich 'ne Kugel geben. Ich weiß selbst, dass ich die Blacks erst einmal vergessen lassen muss, oder zumindest verdrängen, und mich richtig auskurieren muss, bevor ich wieder auf der Bildfläche erscheine." Kurz blickte er zu Jareth, doch schnell fiel sein Blick wieder auf die Straße.

"Ich denke nicht, dass du dämlich bist. Ich weiß nur, was Wut und Hass anrichten können. Und deswegen wollte ich das nur gesagt haben. Der Hass, den du empfindest, kann einem nämlich ziemlich schnell das Hirn umnebeln.", meinte Jareth nur zu Freys Vorwürfen dessen Verstand betreffend.
 

Was dann kam, ließ Jareth aufhorchen und schlucken.

"Was meinen Vater betrifft... Vielleicht kannst du verstehen, wie es mir geht, aber.... Ich will dir jetzt nicht weh tun, oder etwas falsches sagen, aber du kannst meine und deine Situation nicht vergleichen...."

Es sollte etwas anderes sein, ob man den Bruder verlor oder den Vater? Gut, Apophis war Bandenmitglied gewesen und man musste immer mit so etwas rechnen, aber deswegen traf es nicht weniger hart und deswegen war sein Hass auf den 'Mörder' nicht weniger groß gewesen. Zumindest sah Jareth es so und kurz war er wirklich verletzt, denn es hörte sich aus Freys Mund so an, als wäre dessen Wut und dessen Rache etwas mehr wert, als Jareths Rachegelüste es gewesen waren.
 

Frey seufzte. Das hatte sich zu hart angehört und es tat ihm Leid. Im Sitz drehte er sich etwas, sodass er mit dem Oberkörper Jareth zugewand war und meinte: "Vergiss, was ich gesagt habe. Das war ungeschickt und unüberlegt. Sicher weißt du, wie es sich anfühlt..."

Doch Jareth schüttelte nur den Kopf und meinte:"Schon gut..." Er würde dazu nichts mehr sagen. Er würde es schlucken und Ende. Frey hatte sich ja entschuldigt, obwohl Jareth nicht glaubte, dass Frey es nicht doch immer noch so meinte, wie er es gesagt hatte. Aber das war letztlich auch unwichtig.
 

Am liebsten hätte Frey sich für seine unüberlegten Worte, welche nur aus dem Schmerz entsprochen waren, geohrfeigt. Er hatte Jareth damit verletzt und das tat ihm mehr als nur Leid. Er schämte sich selbst für diese Worte. Natürlich war es nicht etwas anderes, wenn man seinen Bruder, oder seinen Vater verlor. Es waren beides Mitglieder der Familie, die man geliebt hatte und immer noch liebte. Da war der Schmerz nicht sonderlich anders. Jareth tat zwar seine Worte ab, doch Frey wusste, dass es ihn immer noch traf und betroffen machte. Doch er war zu feige noch einmal das Wort zu erheben. Was hätte er auch sagen sollen? Dass er das nur gesagt hatte, weil er so verletzt gewesen war? Das entsprach zwar der Wahrheit, doch wie konnte Frey sich damit rechtfertigen? Das war kein Grund, weswegen man andere damit verletzte.

Frey beschloss es erst einmal gut sein zu lassen, doch er würde es nicht versäumen sich noch einmal bei gegebener Zeit bei Jareth für seine idiotischen Worte zu entschuldigen.

Lange schwiegen sie. Jareth nutze das Schweigen, welches einige Zeit herrschte, um durchzuatmen und es wirklich zu streichen. Er wollte sich deswegen nicht mit Frey anlegen. Schon gar nicht hier und jetzt.
 

Plötzlich griff Frey das Gespräch noch einmal auf: "Was das 'wir' betrifft... Ich weiß es zu schätzen, dass du mir helfen willst, doch wenn es soweit ist, dann werde ich das alleine durchziehen. Auch wenn ich dich vorher knebeln, fesseln und wegsperren muss. Das ist mein Ding und ich muss es für mich alleine abschließen. Ich hoffe du kannst das wenigstens ein wenig verstehen."

Gerade dies verschlechterte Jareths Laune erneut. Er sollte Frey alleine losziehen lassen? Gut, Cayne war ein Vollidiot und Frey hatte sicher mehr auf dem Kasten als dieser, aber Cayne war hinterhältig. Eine linke Ratte eben. Und er war nicht der einzige Black, der unterwegs sein würde, wenn Frey es drauf anlegte dessen Weg ein letztes und endgültiges Mal zu kreuzen. Doch auch hier blieb Jareth ernüchternd wortkarg und erwiderte lediglich: "Dann wirst du mich eben fesseln und wegsperren müssen."

Ja, das würde Frey tun müssen, ansonsten hätte er keine Chance alleine loszuziehen.
 

Frey war nicht so blauäugig zu glauben, dass er einfaches Spiel haben würde. Womöglich würde er noch nicht einmal mehr lebend das Hauptquartier verlassen. Doch seiner Rache war es das allemal wert. Außerdem hatte er am eigenen Leib erfahren, wie hinterhältig Cayne war. Mochte er nicht ganz helle sein und noch dazu nicht sonderlich stark, so wusste er dennoch, wie man einen Menschen mithilfe seiner Gefühle kampfunfähig machte und sie so besiegte. Würde Jareth mitkommen, dann hätte Frey wieder eine allzu große Schwäche aufzuweisen. Er glaubte nicht, dass Cayne entgangen war, wie viel Jareth ihm bedeutete. Für ihn wäre es ein leichtes sie beide gegeneinander auszuspielen zu seinem Gunsten. Deswegen wäre es zu gefährlich, wenn Jareth ihn begleitete.

Allerdings sagte Frey auch nichts auf dessen Wortkargen Kommentar. Dann würde er ihn fesseln, würde sich Jareth Zorn aufziehen lassen, oder schlimmeres, doch es war immer noch besser, als den anderen in Gefahr zu wissen und ihn womöglich auch noch zu verlieren. Das würde er nicht mehr verkraften.
 

Bisher wusste Frey nicht, was der Hass und die ungebändigte Wut in ihm ausrichten konnten. Er fürchtete sich sogar etwas davor, da er nicht wusste, inwiefern diese Gefühle noch den Frey zuließen, der er war, oder der er einst einmal gewesen ist. Jareth hatte dies schon einmal, oder gar mehrmals, so genau wusste Frey es nicht, durchlebt. Er konnte ihm nichts erwidern, konnte nicht sagen, dass es bei ihm nicht so wäre, denn das wäre gelogen. Frey wusste es nicht und deswegen zog er es vor lieber zu schweigen.

Jareth konzentrierte sich lieber wieder auf den Weg und dachte nicht daran das Thema auf dem Weg nochmal anzuschneiden. Sonst würde er doch noch ausrasten. Und das wäre nicht gut. Also schwieg er ebenfalls.

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Hat er es alsio doch noch überstanden xD

jaja, so schnell beißt Frey nun einmal nicht ins Gras^^

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich bekomme einige Kommis^^ (bei knapp 60 Lesern sollten doch mal mehr als 4 kommis drin sein, oder?!^^°°°°)

bis zum nächsten kappi also

eure sweetmilka^^

Delirious

Sie fuhren durch die Stadt und Jareth mied alle Ecken und Plätze, an denen seines Wissens nach die Blacks häufig patrouillierten. Und tatsächlich gelangten sie so ziemlich bald und ungehindert über die Stadtgrenze und Jareth atmete auf. Immerhin, soweit waren sie schon einmal gekommen. Und Jareth fuhr weiter bis zu einem Außenbezirk, der durch die Kämpfe und Zerstörungen durch ein breites, totes Band, genannt Deathbelt, abgeschnitten war und nun mehr Dorfcharakter ausstrahlte. Hier lebten nicht viele Menschen, meist ziemlich abstruse Gestalten, als harmlos eingestufte Außenseiter, die hier Ruhe und ihren Seelenfrieden suchten und keinen Neuling nach dem 'Woher' und 'Warum' fragten. Hierher kam eigentlich nie ein Black. Der Weg lohnte sich meist nicht, denn hierher kamen viele Gesuchte gar nicht erst. Jareth lenkte den Wagen durch die leicht ramponierten Straßen und orientierte sich.

"So, da wären wir. Wir müssen nur noch das schmuckste kleine Fleckchen hier ausmachen und dann können wir uns hier niederlassen.", meinte Jareth, nun schon wieder besser gelaunt. "Und keine Sorge: von innen sieht hier, wie so häufig, alles besser aus."
 

"Ich weiß.", meinte Frey nur.

Er hatte auch schon einmal in einem Außenlager gelebt, als seine Familie noch gelebt hatte. Es war ein anderes gewesen, welches näher an der Stadt gelegen hatte. Nun existierte dieses Außenlager nicht mehr, da es im Bezirk des Deathbelt gelegen hatte und diese Lager durch die Blacks einfach zerstört worden waren. Schweigend stieg er aus dem Wagen aus und blickte sich um. Hier sah es ganz anders aus, als in der Stadt und auch ganz anders, als in dem Lager, in welchem er einmal gelebt hatte. Er schritt über den Platz, auf welchem sie gehalten hatten.

Einige der Häuser waren bewohnt und andere wiederum nicht. Diese schaute Frey sich kurz von Außen und von innen an und betrat dann eins, welches ihm am geeignetsten vorkam. In diesem überprüfte er noch die Funktion von Gas, Strom und Wasser und rief dann Jareth zu sich, damit dieser sich das Haus auch ansehen konnte.
 

Jareth hatte den Wagen etwas abseits geparkt, hatte nach hinten gegriffen, die Tasche mit Freys 'Schätzchen' an sich genommen und war Frey dann mit einigen Schritten Abstand gefolgt. Dieser war schon eifrig dabei die leerstehenden Häuser abzuklappern, um das geeignetste herauszusondieren. Er hielt sich da vorerst zurück und ließ Frey eines aussuchen.

Als dieser ihn schließlich in eines der Häuser winkte, folgte Jareth ihm hinein und besah es sich nun ausgiebig, wobei er Frey erstmal die Tasche mit dessen Waffen übergab.

"Hier, sind ja deine Schätzchen." Und schon machte auch er sich dran die Eignung des Hauses zu überprüfen. Und tatsächlich schien alles Nötige zu funktionieren.
 

An die Küche war eine kleine Speisekammer angeschlossen, die sogar noch recht gut gefüllt war. Nun, vermutlich konnte man nicht mehr alles essen, aber bei einigen Sachen war das Haltbarkeitsdatum noch nicht überschritten, wie Jareth bei einem Blick darauf feststellen konnte.

Im oberen Stockwerk waren dann auch die Schlafzimmer oder um genauer zu sein ein Elternschlafzimmer und dann wohl das Schlafzimmer eines Teenies, zumindest deuteten zerfledderte Poster daraufhin, auf denen kaum noch wirklich zu erkennen war, was da mal angehimmelt worden war. Die Zimmer waren recht karg eingerichtet, nur mit dem Nötigsten wie Betten und jeweils einem Kleiderschrank, die Jareth nur zu gerne auch einer näheren und intensiven Untersuchung unterzog. Und tatsächlich hatte das Innere der Schränke einiges zu bieten, wenn auch das ein oder andere nicht gerade für Frey oder ihn geeignet war.

Obwohl... Jareth konnte es einfach nicht lassen und zog ein Wäschestück heraus, welches er zusammenknüllte und es mit nach unten zu Frey nahm.
 

Dieser hatte sich in der Zwischenzeit den unteren Teil des Hauses angesehen. Hier war neben der Küche noch ein kleines Wohnzimmer vorzufinden. Es war zwar spärlich eingerichtet mit einem kleinen Tisch, vier Stühlen und einer Couchgarnitur, doch es ließ sich hier leben und aushalten. Jetzt erst kam Frey der Gedanke, dass er mit Jareth eine Art häuslicher Lebensgemeinschaft einging. Dieser Gedanke brachte ihn dermaßen zum Schmunzeln, dass er noch zusätzlich den Kopf schüttelte. Es war einfach zu komisch. Ausgerechnet sie beide zogen zusammen, zwar ungeplant, aber sie taten es.

Nachdem er das Wohnzimmer hinter sich gelassen hatte, betrat er die kleine Küche. Sie war ziemlich sauber und nur eine dicke Schicht Staub verriet, dass das Haus schon längere Zeit unbenutzt war. Anscheinend war das Haus Hals über Kopf verlassen worden. Schade für die ehemaligen Bewohner und Glück für sie. Allerdings musste er am nächsten Tag unbedingt aufräumen und saubermachen.
 

Doch vorerst wollte er sich auch mal oben umgucken. Gerade verließ er die Küche, da lief er Jareth direkt in die Arme.

"Das Haus ist wirklich mehr als ausreichend für uns. Sehr gut ausgewählt, Mr Deathprayer.", meinte er an Frey gewandt, ging, nein, schlenderte förmlich auf ihn zu und fuhr fort: "Und oben die Zimmer geben auch noch einiges her. Beide Schlafzimmer sind noch bewohnbar und ich finde du solltest das größere beziehen. Ich geb mich mit dem Teenie-Zimmerchen zufrieden. Ach und...", Jareth blieb vor Frey stehen und hielt diesem nun das Kleidungsstück vor, welches er mitgebracht hatte und welches sich für Frey nun als Babydoll entpuppte, "...ich hab interessante Garderobe entdeckt. Hm, steht dir wirklich klasse." Jareth lachte und warf Frey das Stöffchen über den Kopf. "Obwohl die Farbe dich etwas blass macht.", fügte er grinselnd hinzu und trat vorsichtshalber von Frey zurück, dem Jareths Albernheit wohl im ersten Augenblick die Sprache verschlagen hatte.
 

Gut, dass Jareth zurückgewichen war. Frey nahm das Kleidungsstück von seinem Kopf und meinte: "Wenn ich könnte, dann würde ich dich jetzt schröpfen. Eigentlich passt es doch besser zu dir. Schließlich willst du doch unbedingt ins Teeniezimmer."

"Schröpfen? Na gut, dass du noch vernünftig genug bist an deinen derzeitigen angeschlagenen Zustand zu denken, mein Lieber.", meinte Jareth dazu nur grinsend und fuhr fort, "Hey, und was das Teenie-Zimmer angeht, so hab ich bei der Wahl nur versucht großzügig zu sein. Also bitte keinerlei Spitzen in die Richtung, ja? Sonst musst du dich in der Speisekammer einrichten."

"Wie edel von dir, oh großzügiger Jareth.", spottete Frey und fügte noch hinzu: "Wenn ich mich in der Speisekammer einrichten soll, dann schicke ich die Mäuse und Ratten aber zu dir. Die können deine Giftspritzen besser verkraften, als ich." Mit Giftspritzen meinte er Jareths oft schon zynische Bemerkungen.
 

"Wie dem auch sei. Ich will mal nach oben gehen und gucken, ob ich auch noch etwas für dich finde. Vielleicht einen schmucken Tanga oder etwas in der Art. Schließlich muss ich mich doch bei dir angemessen revanchieren"

Jareth verzog das Gesicht und ergriff Freys rechten Arm, bevor dieser nach oben verschwinden konnte, zog ihn zurück und huschte vor Frey, wobei er ihn wieder losließ, trat an den untersten Absatz der Treppe und wandte sich Frey wieder zu.

"Den Tanga kannst du anzünden oder dich selbst reinquetschen. Passt auch besser zum Babydoll. Und bevor du an den Inhalt der Kleiderschränke rankommst, um mir so schicke Kleinigkeiten aufzudrücken, musst du erstmal an mir vorbei."

Frey beobachtete dieses amüsiert und fragte dann: "Soll ich mit dir jetzt Fangen spielen, oder warum stellst du dich so kindisch an, nach dem Motto: Oh nein, der böse Onkel Frey will mir armen Jareth einen Tanga andrehen." Während er sprach äffte er ein kleines verschrecktes Kind nach, welches Jareth darstellen sollte. Dann fing er an zu lachen. "Wäre ich nicht verletzt, dann käme ich mit Leichtigkeit an dir vorbei, aber heute habe ich leider keine Ludst auf Spielereien mit dir. Vielleicht ein anderen Mal.", gab er von sich, nachdem er sich etwas beruhigt hatte.
 

Jareth grinste nur feist, wandte sich um und überwand die ersten paar Stufen, bevor er nochmal stehen blieb und Frey zurief: "Ach, und vergiss deine Schätzchen nicht. Oder willst du die Waffen einfach so wie auf dem Präsentierteller herumliegen lassen?" Und schon ging Jareth weiter, erreichte bald den Flur der oberen Etage und wandte sich wieder Richtung der Schlafzimmer, schlüpfte ins ehemalige elterliche Zimmer und riss den Schrank weit auf. Diesen durchwühlte er, nun jedoch eher nach Bettwäsche, die er bald entdeckte. Jedoch zeigte sich, dass Jareth nicht unbedingt immer der ordentlichste war, denn das vorher schon durch den hektischen Aufbruch der Vorbesitzer wohl verursachte dann doch noch recht geringe Durcheinander konnte man stellenweise nun nur noch als chaotisch bezeichnen. Doch darum kümmerte sich Jareth noch recht wenig. Dafür war er zu sehr mit der Bettwäsche beschäftigt.
 

Frey hatte Jareth nur grinsend nachgesehen, sich dann umgedreht und und anschließend die Tasche mit seinen Waffen genommen. Wenn Jareth einmal recht hatte, dann war es in der Beziehung, dass es zu gefährlich wäre die Waffen offen rumliegen zu lassen. Mit der Tasche, welche er sich über die Schulter warf, machte er sich dann auf den Weg in die obere Etage.

Zunächst betrat er das Kinderzimmer und musste sich ein Lachen verkneifen. Hier wollte Jareth also schlafen?

Na Halleluja. Da hatte er sich ja genau das Richtige ausgesucht.

Kopfschüttelnd verließ er das Zimmer wieder und landete plötzlich im Bad, welches auch sehr ordentlich war. Doch bevor er es benutzen würde, würde er es erst einmal putzen. Er hatte keine Lust sich Keime oder sonstiges einzufangen.
 

Nun betrat er das letzte Zimmer, welches ihm zugeteilt worden war. Als er dieses betrat, traf ihn beinahe der Schlag. Jareth wütete beinah wie wahnsinnig in dem Kleiderschrank, zog alles mögliche aus diesem hervor und warf es auf den Boden. Frey lehnte sich mit verschränkten Armen in den Türrahmen und fragte mit hochgezogener Augenbraue: "Würdest du mir verraten, was du zu finden gedenkst? Wenn du den Tanga finden willst, dann solltest du auf dem Boden suchen und aufhören alles auf diesen zu verteilen. Damit eins klar ist: Du hast diesen Saustall fabriziert und du wirst ihn auch aufräumen. Wenn nicht, dann wirst du dein blaues Wunder erleben." Nun stieß er sich vom Türrahmen ab und ging auf das Bett zu. Neben dieses stellte er die Tasche ab und setzte sich dann erst einmal.

Jareth sah auf, als er Freys Stimme hörte und ließ den Blick über den Boden zu seinen Füßen schweifen, sah dann jedoch wieder auf, zuckte mit den Schultern, trat an das große Bett heran und legte das Bettezeug darauf ab.

"Nein, ich suche bestimmt keinen Tanga. Schon gar nicht um ihn selbst anzuziehen. Ich habe nur das Bettzeug gesucht. Und stell dich nicht so an. Das bisschen Unordnung. Aber keine Sorge, ich schmeiß das Zeug ja gleich wieder an seinen Platz zurück."

"Erstens: Das bisschen Unordnung? Das ist ein Saustall. Und zweitens: Du schmeißt die Sachen nicht zurück, sondern du faltest sie und legst sie fein säuberlich und ordentlich zurück an ihren Platz.", meinte er und sah zufrieden, wie Jareth schön brav wieder aufräumte.
 

Nun stieß Frey sich zufrieden vom Türrahmen ab und ging auf das Bett zu. Neben dieses stellte er die Tasche ab und wandte sich dann wieder an Jareth: "Weißt du, mich wundert es, dass du freiwillig im Kinderbett schlafen willst. Da ist ja eine Sardinenbüchse bequemer."

Jareth allerdings wandte sich erst einmal wieder um und sein Blick überflog noch einmal die Unordnung rund um den Schrank. Nun, von hier aus sah es doch noch etwas schlimmer aus. Jareth überfiehl mächtig Unlust sein Chaos wieder aufzuräumen, aber das würde er wohl müssen. Er seufzte leise in sich hinein, trat auf ein auf dem Boden liegendes Wäschestück zu, hockte sich hin und hob es auf. Ebenso verfuhr er mit weiteren Kleidungststücken und räumte sie mehr oder weniger ordentlich zurück in den Schrank.

Währenddessen ging er auf Freys Frage nach dem 'Warum' für seine Zimmerwahl ein: "Hab ich dir nicht schon gesagt, dass ich einfach nur mal großzügig sein wollte? Zudem übertreibst du maßlos. So winzig ist das Bett nun wirklich nicht und ich bin keine zwei Meter zehn groß."
 

Jareth stopfte ein Shirt zurück in ein Fach und sah sich nach Frey um, während er den Schrank nun wieder schloss. "Oder möchtest du etwa wieder mit mir in einem Bett schlafen?" Jareth schmunzelte leicht und ging auf Frey zu, blieb bei diesem stehen, musterte ihn kurz und meinte dann: "Du magst Recht haben, dass das Teenie-Bett unbequemer ist und genau deshalb wirst DU hier schlafen und nicht im Nebenzimmer. O.k? Reicht dir das als Begründung? Wunderbar."

Diese Nähe bereitete Frey allerdings bereits wieder Herzrasen.

//Bekloppte Hormone...//, dachte er sich zerknirscht, konnte den rasenden Herzschlag allerdings nicht abstellen. "Wir haben schon einmal zusammen in einem Bett geschlafen. Aber du hast recht. Es ist wohl besser, wenn wir in getrennten Zimmern schlafen. wer weiß, wann du wieder mal Lust verspürst einfach durchs Fenster zu klettern und abzuhauen? Außerdem hast du eine ziemlich gut funktionierende Körperheizung und ich habe keine Lust in einer Sauna zu nächtigen."
 

Jareth griff nach dem Bettzeug und nahm für sich eine Kombination heraus und wandte sich ab. "Ich richte mich dann mal häuslich ein." Und schon war er aus dem Zimmer verschwunden und betrat das Zimmer, in welchem er nun nächtigen würde. Er legte das Bettzeug zur Seite und ging zum Fenster, öffnete es, wobei er ein paar Mal nachdrücken musste, bis es doch noch aufsprang, und ließ erstmal frische Luft ein. Dann machte er sich dran den alten Kissen- und Deckenbezug abzuziehen, warf ihn zur Seite und klopfte Kissen und Decke erstmal aus, bevor er es neu bezog.
 

Nachdem Jareth das Zimmer verlassen hatte, machte Frey sich ebenfalls daran das Bett neu zu beziehen und frisch aufzuschütteln. Dies wirbelte so viel Staub auf, dass er in einer Rettungsaktion das Fenster aufriss und sich etwas nach Draußen lehnte. Erleichtert atmete er die frische Luft ein. Wenige Minuten später, als die Staubwolke sich wieder gelegt hatte, bezog er das Bett fertig und machte sich dann nach unten. Er durchsuchte die Schränke und fand schließlich einige Müllbeutel, in die er nun die bereits verdorbenen Vorräte schmiss. Zum Schluss blieb weniger als die Hälfte übrig, doch dies sollte wohl vorerst reichen.

Schließlich fand er noch einige Badreiniger und frische Lappen. Damit bewaffnet ging er wieder nach oben und schrubbte ordentlich das Badezimmer.
 

Jareth hatte sich nach dem Beziehen des Bettes aus dem Rand von eben diesem niedergelassen, die Ellenbögen auf den Oberschenkeln abgestützt, den Kopf auf seine Handrücken gebettet. Sein Blick glitt durch den kargen, kleinen Raum, bevor er ihn verschloss. Er seufzte und grübelte über die letzte Zeit nach und über die derzeitige Situation.

Und über Frey.

Er verstand immer noch nicht,was zwischen ihnen ablief, doch er war froh, dass er sich hatte für Frey öffnen können. So war er nicht mehr allein und er hoffte, dass dem noch geraume Zeit sein würde. Allerdings war da die Sache mit Cayne. Frey würde ihn jagen, sobald er sich erholt hatte und sobald anzunehmen war, dass Gras über ihr Eindringen gewachsen war. Jareth öffnete die Augen wieder und erhob sich. Bis dahin blieb noch Zeit...
 

Jareth ließ das Zimmer hinter sich und hörte Geräusche aus einem der Nebenzimmer,dem Badezimmer. Er trat an dessen Tür und sah wie Frey mit wildem Elan das Bad schrubbte. Da war aber jemand äußerst eifrig. Jareth lächelte leicht, trat heran und bot seine Hilfe an, doch schien Frey nach der Kleiderschrank-Aktion zu glauben, dass Jareths Hilfe nur mehr Dreck und Chaos verursachte, als nun da war. Jareth seufzte und ließ Frey weiterschrubben, auch wenn das sicher nicht gut für dessen noch geschwächten Körper war.
 

Nachdem dieser erledigt im Bad alles gereinigt hatte, was eine ganze Stunde in Anspruch genommen hatte, und das Bad wieder glänzte, räumte er zufrieden die Sachen weg und brachte noch den Müll raus. Anschließend ging er ins Wohnzimmer und riss dort die Fenster auf.

Dann allerdings spürte er, wie sein Körper gegen mehr Arbeit rebellierte. Ihm schwindelte etwas und auch wurde ihm übel. Schnell setzte er sich auf das Sofa und schloss die Augen. Hätte er sich mal nicht so übernommen und auf die Ärzte gehört. Jetzt hatte er den Salat.
 

Jareth kam gerade aus der Küche, in welcher er auch Spuren von Freys Aufräumwahn hatte entdecken müssen, und sah Frey erschöpft im Sofa sitzen. Er ging auf das Sofa zu, blieb vor Frey stehen, beugte sich vor und stützte sich auf den Armlehnen ab, während er Frey musterte.

"Die Sache mit dem Ausruhen ist wohl doch kein so übler Tipp der Ärzte, oder? Du hast dich übernommen, aber nun wirst du den Rest des Tages gar nichts mehr machen. Du ruhst dich jetzt aus. Vielleicht weihst du einfach schonmal dein neues Bett ein. Und ich... ich werd mal sehen, was ich leckeres und magenschonendes aus den Reserven hier zusammenbekomm."

Jareth erhob sich wieder und fügte hinzu: "Keine Sorge, das bekomm ich schon hin. Ich bin nicht nur chaotisch."

Matt und seltsam erschöpft öffnete Frey seine Augen und blickte Jareth an. Er hatte keine Kraft mehr, um ihm einen passenden Spruch entgegenzubringen. Stattdessen nickte er nur und erhob sich leise ächzend. Die Übelkeit schien nicht vergehen zu wollen und so tappte er hoch ins Schlafzimmer.
 

Derweil begann Jareth die Küche in Beschlag zu nehmen, holte Töpfe und ähnliches hervor und entschied, dass eine Suppe das Beste für Freys Magen wäre. Er fand noch getrocknete Kräuter, die noch haltbar waren und die das Ganze etwas aufpeppen würden. Und schon legte er los.

Frey entledigte sich bereits seiner Kleidung. Kurz betrachtete er die kleine halbmondförmige Narbe der Operation, welche seinen Bauch oberhalb des Bauchnabels zierte. Dann ließ er sich auf das Bett sinken und rollte sich in die Decke ein. Das Fenster behielt er offen, denn die frische Luft, die nun die abgestandene alte Luft ersetzte, tat ihm gut.

Es dauerte nicht lange, da war er eingeschlafen.
 

Es behagte ihm nicht, dass er immer noch so schwach war. In diesem Zustand würde man leichtes Spiel mit ihm haben, was ihn immer noch beunruhigte. Auch wenn sie sich momentan in Sicherheit wähnten, so waren die Blacks nicht so dumm, als das sie sie nur in der Stadt suchen würden. Frey konnte nur hoffen, dass sie noch lange brauchen würden, bis sie herausfinden würden, dass sie beide nicht mehr in der Stadt waren. Außerdem fragte er sich, wie es wohl Jack ging. Doch der würde schon alleine zurechtkommen.
 

Nach einer halben Stunde Herumwerkelns in der Küche meinte Jareth, dass die Suppe genießbar, nein, sogar ziemlich gut geworden war. Er stellte den Herd runter und den Topf beiseite, deckte den Tisch und ging dann hoch zu Frey, um diesen zum Essen runterzuholen. Er betrat das Schlafzimmer und trat an das Bett heran, in welchem Frey friedlich vor sich hinschlummerte. Jareth beugte sich halb über den Schlafenden und sprach ihn an. Das mehrere Male und immer etwas lauter, doch Frey schlief wie ein Stein, als müssten sich seine Akkus erst wieder aufladen, bevor sie wieder in Betrieb genommen werden konnten. Auch wenn Frey es nicht zugab, doch seine Verletzungen und die immer noch leicht anwährenden Schmerzen schlauchten ihn ziemlich. Ruhig atmend lag er also im Bett und schlief einfach.

Schließlich rüttelte Jareth leicht an dessen Schulter. Doch Frey war nicht wach zu bekommen. Kurz beschlich Jareth ein dumpfes Gefühl und er fühlte sogar Freys Puls, aber der andere schlief wohl wirklich nur besonders tief und fest.
 

Jareth seufzte und ließ sich auf den Bettrand sinken, fuhr sich grübelnd durchs Haar. Frey brauchte diesen Schlaf, aber er hatte sich so mit der Suppe bemüht. Und etwas zu essen bräuchte Frey sicher auch.

Also auf ein Neues?!

Jareth sah sich zu Frey um, erhob sich dann wieder und trat an das Kopfende heran. Er musterte Frey erneut und stellte für sich fest, dass Frey schlafend irgendwie etwas reizvolles hatte. Jareth schüttelte den Kopf, kratzte sich kurz an diesem und fegte solch dämliche Gedanken beisite.

//Was sollte das denn nun? Also ehrlich...//

Erneut rüttelte er an Freys Schulter, gab es jedoch schnell wieder auf. Das brachte nichts. "Mensch, Frey! Das ist unheimlich wie tief du pennen kannst.", murrte er den Schlafenden an und stützte sich neben dessen Kopf auf dem Bett mit den Händen ab, sodass sein Gesicht nun über Freys lag. Wieder musterte er Frey und plötzlich lag sein Blick ausgerechnet auf Freys Lippen, die leicht geöffnet waren und deren Form ihn plötzlich in ihren Bann zog.
 

Jareth spürte das Prickeln auf den eigenen Lippen, welches ihn nun schon ein paar Mal verwirrt hatte. Woher kam das nur? Und warum jetzt? Warum bei Frey?

Er leckte sich über die Lippen, als würde es das Prickeln vertreiben, doch es schien nur stärker zu werden. Und Freys Lippen zogen ihn in ihren Bann, so dass Jareth sich plötzlich wieder unter Hypnose fühlte und glaubte zu sehen wie ihm Freys Gesicht immer näher kam.

Aber nein! Er kam, beugte sich herab! Langsam, aber unaufhaltsam. Und plötzlich spürte er wie seine Lippen die von Frey trafen, deren weichen Widerstand, und er hörte sich selbst seufzen. Das Prickeln wurde nun von einem Kribbeln abgelöst und eine warme Welle durchflutete seinen Kopf. Es war so...

//Nein!!!//

Jareth riss sich von Freys Lippen los und stieß sich verwirrt und erschrocken von dem Bett ab. Schnell trat er zurück, wandte sich um und eilte aus dem Zimmer nach unten in die Küche, wo er sich mir hochrotem Kopf an den Tisch setzte. Sein Herz pochte wild und in seinem Kopf schlug im gleichen Rhythmus ein Vorschlaghammer gegen die Schädeldecke.

Er hatte Frey geküsst!
 

Jareth versuchte sich zu beruhigen, aber das war gar nicht so einfach. Schließlich hatte er gerade Frey geküsst. Einen Mann!

//Verdammte Hacke!//

Er hatte das getan, was er vor gar nicht allzu langer Zeit noch verurteilt hatte. Er hatte Männer die andere Männer berührten, sie liebten, gejagd und getötet. Und auch wenn die Erkenntnis, dass sein Bruder auch so gefühlt hatte, dass er Homosexuell gewesen war, in ihm, Jareth, etwas verändert, sein Denken in eine andere Richtung gelenkt hatte, so war das keine Erklärung dafür, dass er sich plötzlich irgendwie von Frey, ausgerechnet Frey, der ja geständiger Homo war, angezogen fühlte. Warum hatte er das getan? Warum hatten seine Lippen zum wiederholten Mal in der Nähe von Freys Lippen geprickelt? Und warum hatte es sich so unglaublich schön angefühlt?

War es, weil er sich kaum dran erinnern konnte, wann er das letzte Mal echte Zärtlichkeiten ausgetauscht hatte? Weil ihn die letzten Jahre an alles außer gerade solche Gefühle und Sehnsüchte hatten denken lassen? Rächte sich diese Abstinenz nun?
 

Seltsam. Selten hatte Frey so realistisch geträumt. Es war ja nichts Neues, dass er davon träumte, wie es wäre Jareth zu küssen. Aber diesmal war es so gefühlsecht gewesen, beinahe, als hätten sie sich wirklich geküsst, was natürlich total absurd war. Schließlich schlief er und er konnte sich nicht vorstellen, dass Jareth ihn während des Schlafens küssen würde.

Wach wurde Frey, eben weil sein Traum sich so echt angefühlt hatte. Außerdem hörte er, wie jemand, höchstwahrscheinlich Jareth, die Treppen nach unten polterte. Hatte er ihn etwa versucht zu wecken? Wenn, dann hatte dieser wohl gemerkt, dass, schlief Frey erst einmal tief und fest, ihn nicht einmal eine Rumba tanzende Elefantenherde aufwecken konnte. Nachdem er also erwacht war, schlug er die Bettdecke zur Seite und stand auf. Herzhaft gähnte er hinter hervorgehaltener Hand und ging an den Kleiderschrank. In diesem fand er ein schwarzes Hemd, welches er sich überwarf. Allerdings war es ihm zu eng, weswegen er die Knöpfe nicht zuknöpfte.

So hatte man freie Sicht auf seinen Oberkörper, der mit den Farben grün, braun und blau verziert war. Dazu zog er sich eine schwarze Jeans an, die er ebenfalls in dem Schrank fand.
 

Nachdem er sich angezogen hatte, verließ er das Zimmer, ging die Treppen nach unten und schlurfte in die Küche, in der ihn ein herrlicher Essensgeruch empfing., was ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Zwar war ihm noch leicht übel, doch das konnte auch von dem Hunger kommen, den er nun verspürte.

Jareths Schädel pochte immer noch heftigst, als er Schritte vernahm. Er sah Richtung Küchentür und seine Augen weiteten sich vor Schreck.

"Oh,Scheiße.", wisperte er und senkte seinen Kopf wieder etwas. Wenn er nur nicht so rot wäre wie es sich anfühlte. Wenn Frey nur nichts mitbekommen hatte. Jareth traute sich kaum richtig aufzusehen, obwohl das sicher noch umso verdächtiger erschien.
 

"Da komme ich ja noch gerade rechtzeitig.", meinte Frey grinsend. Sein Blick fiel auf Jareth, der etwas verstört am gedeckten Tisch saß. Irgendwie sah dieser gar nicht gut aus. Frey trat an ihn heran und hockte sich vor Jareth hin. Prüfend legte er eine Hand auf Jareths und die andere auf seine Stirn. Nachdenklich legte er die Stirn in Falten und meinte: "Komisch... Fieber hast du keines. Aber warum bist du dann so rot, wie eine Tomate? Oder macht dich etwa meine Kriegsbemalung so verlegen?" Er lachte leise und erhob sich wieder.

Jareth erwartete die ersten Sekunden lang ständig, dass Frey ihn auf den Kuss ansprechen würde, aber es geschah nicht. Jareth war erleichtert, doch da trat Frey auch schon an ihn heran, so dicht, dass Jareth gar nichts anderes übrigblieb, als diesen anzusehen. Verwirrt und nach wie vor sprachlos erstarrte Jareth unter Freys Berührungen und erst bei der Erwähnung von Freys 'Kriegsbemalung' kam wenigstens in Jareths Augen wieder Bewegung und er ließ diesen über Freys Oberkörper gleiten, der furchtbar bunt aussah, aber irgendwie schon wieder etwas in ihm regte, das nicht sein durfte. Es ging nämlich absolut über Sorge oder Mitleid hinaus.
 

Da schnippste Frey kurz vor Jareths Augen und sagte: "Hey! Aufwachen. Du kannst doch nicht mit offenen Augen schlafen." Leicht schüttelte er grinsend den Kopf und setzte sich auf den noch freien Platz.

Jareth fühlte sich völlig überfordert und Freys Nähe war gerade viel zu viel für ihn, sodass Jareth das Gefühl hatte erst wieder richtig atmen zu können, als Frey sich von ihm entfernte und sich ihm gegenüber hinsetzte. Sein Blick begegnete dem von Frey und dessen Amüsement machte es ihm nicht leichter sich wieder einzukriegen. Und dann huschte sein verdammter Blick auch schon wieder über Freys Lippen, die er gerade eben noch geküsst hatte und die sich so schön...

Jareth schob den Stuhl zurück und stand abrupt auf, wandte sich ruckartig von Frey ab und dem Herd zu. Er atmete tief durch und griff lautstark nach Tellern, hob den Deckel vom Topf ab und füllte die Teller mit der Suppe. Er wusste, dass sein Verhalten idiotisch war, viel zu idiotisch selbst für ihn und damit äußerst auffällig.
 

Erneut atmete er tief durch und wandte sich mit den Tellern um und stellte einen vor Frey ab, den anderen auf seinen Platz. Dann murmelte er etwas von: "Iss schonmal. Bin gleich wieder da." und eilte aus der Küche und hoch ins Bad, dessen Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Er stellte den Wasserhahn an, schöpfte kaltes Wasser ins seine Hände und wusch sich damit durch das Gesicht, stützte sich dann auf dem Waschbeckenrand ab und traute sich jetzt erst auf und in den Spiegel zu sehen. "Mann, seh ich verpeilt aus!", stellte er leise für sich fest und seufzte. Da hatte er Frey ja eine interessante Show geboten. Toll...
 

Vollkommen perplex war Frey am Tisch sitzen geblieben und starrte nun in den vollen Teller, dessen Boden er durch die klare und köstlich riechende Suppe erkennen konnte.

Jareth hatte ihm gesagt, dass er schon einmal anfangen solle zu essen, doch Frey empfand es als unhöflich und so wartete er. Die Minuten verstrichen und Jareth tauchte immer noch nicht auf.

Frey beschloss doch mal nachzusehen. So erhob er sich und folgte dem anderen hoch in den oberen Stock. Er fand Jareth schließlich im Bad am Spülbecken gestützt. Leise trat Frey an ihn heran und legte ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter. "Ist alles ok?", fragte er besorgt. Jareth sah wirklich nicht gut aus. "Ich hoffe du wirst nicht krank.", meinte er und drehte Jareth um. Prüfend blickte er ihm ins Gesicht.

Diese Berührungen überraschten Jareth und er spürte eine Gänsehaut genau an der berührten Stelle.

Er traute sich weiterhin nicht Frey ins Gesicht zu sehen. Zu groß war die Furcht vor einer erneuten 'Überreaktion' seiner Lippen beim Anblick von Freys Lippenpaar.
 

Irrte Frey sich, oder mied Jareth seinen Blick? Das war ihm schon vorher aufgefallen, doch da hatte er sich keine Gedanken drüber gemacht. Was war mit dem anderen los?

"Komm, lass uns erstmal etwas essen. Vielleicht geht es dir dann besser. Schließlich können wir die Suppe nicht kalt werden lassen." Sachte umfasste er Jareth Handgelenk und zog ihn zurück in die Küche. Dann setzte er ihn auf seinen Stuhl und setzte sich dann ihm gegenüber. "Guten Appetit.", wünschte er dem anderen. Unter besorgten und prüfenden Blicken begann er zu essen. Die Suppe schmeckte fantastisch, was er dem anderen auch mitteilte. Doch dieser schien immer noch vollkommen neben der Spur.
 

Jareth wollte ständig den Mund aufmachen, doch ihm fiel nichts ein, was er hätte sagen können, um Freys Sorgen abzustellen.

Jareth griff nach dem Löffel, doch tauchte er diesen zunächst nicht in die Suppe. Ihm war der Appetit vergangen. Allerdings spürte er Freys Blick, der ihn immer noch musterte. So beugte sich Jareth schließlich vor und tauchte den Löffel in die Suppe. Dann zwang er sich diese auch hinein, doch seinen Appetit regte das nicht mehr an. Er aß trotzdem den Großteil, stand dann auf, spülte den Teller mit Wasser ab und stellte ihn auf die Spüle.

Es war irgendwie unschön mit ansehen zu müssen, wie Jareth sich sein eigenes Essen runterzwang. Frey hingegen aß mit Appetit. Ihm schmeckte die Suppe wirklich gut. Gerade hatte er sich noch etwas nachgenommen, da stand Jareth auch schon auf und spülte die Reste der Suppe auf seinem Teller fort.

"Ich geh nach oben und leg mich etwas hin. Ich bin müde.", gab dieser von sich und verließ die Küche. Frey blickte ihm nur fragend hinterher.

Derweil ging Jareth hinauf in sein Zimmer, zog sich das Oberteil über den Kopf, die Hose aus und schlüpfte unter die Decke. In seinem Kopf raste immer noch jeder Gedanke um den Kuss, aber hier begann er sich nach und nach zu beruhigen, bis er schließlich einschlief.
 

Was war bloß mit Jareth los? So hatte Frey ihn noch nie erlebt. Nachdenklich aß er weiter. Nachdem er auch den zweiten und sogar noch einen dritten Teller geleert hatte, stand er auf und wusch das Geschirr ab. Anschließend kramte er ein Trockentuch hervor und und trocknete das Geschirr auch noch ab, welches er dann zurück in die Schränke einräumte. Als das erledigt war, machte er noch etwas in der Küche klar Schiff, bis er sich dazu entschied sich etwas im Wohnzimmer auszuruhen, was er dann auch tat.

Stunden später wachte Jareth wieder auf und fühlte sich matt und gerädert. Sein Schädel brummte und sein Blick war umnebelt.

"Mist!", murrte er, setzte sich schwerfällig auf und kniff die Augen zusammen, als ihm schwindelig wurde. Er fasste sich an die Stirn. War die etwa warm? Jareth öffnete die Augen und schob sich aus dem Bett, stand wackelig auf und taumelte aus dem Zimmer.

Ihm ging es einfach schlecht.
 

Irgendwann beschloss Frey dann doch lieber mal nach Jareth zu sehen. Er machte sich wirkliche Sorgen.

So schritt er also die Treppen empor und stieß im Flur etwas unsanft mit Jareth zusammen, der noch schlimmer aussah, als vorher. Jareth drohte umzukippen, doch Frey schaffte es gerade noch rechtzeitig ihn aufzufangen. Er lehnte den anderen gegen die Wand und betrachtete ihn eingehend. "Du hast ziemlich fiebrige Augen.", stellte er fest. Noch einmal fühlte er dessen Temperatur und tatsächlich, Jareth hatte Fieber. Ziemlich hohes sogar.

"Du glühst ja förmlich.", meinte Frey besorgt.

"Ach,geht schon.", murrte Jareth. Doch Frey ließ nicht von ihm ab, schob ihn in das große Schlafzimmer und bugsierte ihn ohne Gegenwehr zuzulassen ins Bett. Und Jareth fühlte sich eigentlich auch nicht so, als könnte er noch großartig gegen Freys energische Zuwendungen aufmucken .Sein Kopf tat weh, ihm war schwindelig und dann begann sein Körper auch noch unkontrollierbar zu zittern. Sein Körper reagierte wohl gerade auf die Aufregungen der letzten Zeit, vielleicht rächte sich auch das letzte Jahr. Es lag zumindest nah, dass Jareths emotionales auf und ab nicht unschuldig am Ausbruch des Fiebers war.
 

"Bleib liegen. Hier ist es besser, als in deinem Kabuff.", wies Frey Jareth an, nachdem er ihn zugedeckt hatte. Schließlich ging er zum Fenster, welches er schloss. Nachdem er dies getan hatte, trat er wieder an das Bett heran und betrachtete Jareth. Dieser zitterte leicht. "Ich hoffe du bekommst kein Schüttelfrost.", gab er besorgt von sich. Erneut fühlte er Jareth Stirn. Das sah wirklich nicht gut aus. Er musste das Fieber irgendwie senken. Nur wie? Kurz dachte er nach. Es müsste etwas geben, was die übermäßige Körperwärme aus Jareth zog, ein Ableiter sozusagen.
 

Da kam ihm die Idee. Die größte Fläche, die Körperwärme entzog, war sein eigener Körper. Also zog Frey sich kurzerhand sein Hemd aus und auch die Jeans. Dann hob er die Bettdecke etwas an, unter der Jareth lag und legte sich auf ihn drauf. Er versuchte nicht zu schwer zu werden. "Gehts?", fragte er leise.

"Versuch zu schlafen. Ich werde so versuchen dein Fieber zu senken.", fügte er noch hinzu. Ihre Körper lagen nun Haut an Haut übereinander. Frey konnte Jareths Duft in vollem Ausmaße in sich aufnehmen, was ihm solch ein starkes Herzklopfen bescherte, dass er schon dachte, Jareth würde es bemerken. Es war schwer auf ihm zu liegen, obwohl es gleichzeitig auch wunderschön war. Es diente trotzdem nur dem Zweck das Fieber des anderen schnell zu senken. Frey legte seinen Kopf etwas schief, damit er besser Luft bekam. Sein Gesicht lag nun in der Halsbeuge des anderen und so konnte ungehindert der betörende Duft des anderen seine Sinneszellen benebeln. Immer wieder musste er an schlimme Dinge denken, denn sonst hätte ihm sein kleiner Freund ziemliche Probleme bereitet.
 

Jareth konnte nicht fassen, was Frey da tat, starrte diesen mit seinem fiebrigen Blick verstört an, wandte diesen aber bald wieder ab und spürte Freys Körper. Jede Einzelheit davon schien er spüren zu können und die, die ihm verborgen blieben wollte er plötzlich erkunden, wollte... //Nein!//

Jareth zwang sich dazu seine wirren Gedanken um etwas anderes kreisen zu lassen, doch sein Kopf schmerzte und machte es fast unmöglich nicht nur das gegebene wahrzunehmen. Er schloss die Augen, lag stocksteif unter Freys Körper, spürte dessen Kopf an seiner Halsbeuge und dessen Atem auf seiner Haut. Sein Atem ging stockend und das Fieber schien eigentlich nur mehr zuzunehmen. Das half ganz und gar nicht. Jareth riss die Augen wieder auf und legte seine Hände an Freys Hüften.

"Runter!", raunte er heiser. "Frey, das... das ist eine blöde Idee! Geh runter!" Er riss all seine Kraft zusammen und drückte Frey von sich, schob ihn neben sich und folgte dieser Bewegung mit seinem Körper, so dass er schließlich über Frey hockte, der ihn verwirrt ansah. Jareth erwiderte den Blick des anderen und hatte das Gefühl darin unterzugehen. Er senkte seinen, biss die Zähne zusammen und sein Kopf sank herab, bis seine Stirn auf Freys Brust zum liegen kam.

"Das ist gar nicht gut.",wisperte er. "Du weißt gar nicht, was du da tust. Oh, scheiße..."

Sein Körper zitterte, doch Jareth hätte nicht zu sagen vermocht, ob das am Fieber lag oder anderem, was Freys Nähe in ihm ausgelöst hatte.
 

Vollkommen verdattert blickte Frey den anderen an, der nun schwach herabsank und dessen heiße Stirn auf seinen Oberkörper legte. Irgendwie hilflos legte Frey vorsichtig eine Hand auf Jareths Rücken und fragte leise: "Ist es so schlimm? Soll ich lieber gehen?"

Er war wohl zu weit gegangen und Jareth mit seinem Tun verunsichert. War ja auch kein Wunder. Welcher heterosexuelle Mann würde nicht denken, dass Frey über ihn herfallen wollte, nur weil er dies tat? Das musste er klarstellen.

"Jareth. Ich wollte garantiert nichts anderes tun, als dein Fieber zu senken. Was anderes hatte ich nicht im Sinn. Und jetzt leg dich bitte wieder hin. Ich will nicht, dass es dich noch schlimmer erwischt. Ein Invalide im Haus reicht vollkommen." Er zog die Hand vom Rücken des anderen und nahm dessen Gesicht zwischen seine Hände. Er hob den Kopf des anderen ein wenig an und blickte ihm in dessen fiebrige Augen. "Du musst dich ausruhen, hörst du?", sagte er leise. Es war eine verfahrene Situation. Jareth war krank und sie lagen beide mit nichts weiter als Shorts bekleidet im Bett. Ihre Gesichter trennten nur wenige Zentimeter und Frey musste sich auf die Unterlippe beißen, damit er der Versuchung widerstand Jareth einfach zu küssen.
 

Gerade jetzt wünschte er sich, dass sein Traum Realität würde. Wieso musste Jareth auch in diesem Zustand noch so anziehend und schön sein? Am liebsten würde er ihn jetzt einfach...

//Halt! Stopp!// Was dachte er denn da?

Frey ließ Jareth Gesicht los und drehte sich leicht unter dem anderen. Dabei umfasste er die rechte Schulter des anderen und drückte ihn einfach wieder auf die Matratze. Bedeutungsvoll sah er den anderen an und meinte: "Ich muss dein Fieber senken. Wenn es dir lieber ist, dann ziehe ich auch meine Hose wieder an, aber dein Fieber muss runter und nur so geht es am schnellsten. Ich tue auch nichts anderes, als auf dir zu liegen."

//Oh man hört sich das bescheuert an...//
 

Nein, es war nicht schlimm. Das war ja das Problem.

Jareth wünschte, dass es ihm einfach nur furchtbar unangenehm gewesen wäre, dass ein Homosexueller auf ihm lag, aber das war es nicht. Nicht nur.

Und Freys Beschwichtigungsversuch, dessen Richtigstellung ob seiner Absichten, machten es auch nicht einfacher.

Schön und gut, wenn Frey ihm nur helfen wollte, aber Jareths Körper wollte nicht nur Hilfe - oder eine Hilfe, die weit über Fiebersenken hinaus ging. Was war da zur Hölle nur los? Seine Hormone spielten jetzt wirklich völlig verrückt! Und sein Kopf schmerzte nicht nur wegen dem Fieber, nein, auch weil sein Körper auf den Körper eines anderen Mannes reagierte, diesen gar angierte.

Warum konnte Frey nicht zur Superblondine mit mächtig Holz vor der Hütte mutieren? Das wäre für seinen Kopf leichter zu verkraften, obwohl sein Gefühlsleben derzeit eindeutig anders orientiert war.
 

Jareth ließ sich von Frey ins Bett zurückdrücken und bevor er zu Freys Vorschlag, dass dieser sich seine Hose wieder überziehen würde, reagieren oder einfach nur lachen konnte, hatte dieser seinen Vorschlag schon in die Tat umgesetzt. Und schon lag Frey 'einfach' wieder auf ihm. Nur dessen Oberkörper, aber das genügte vollends.

"Du bist gut.", murrte Jareth leise, hatte den Blick abgewandt und fragte sich, wie er einschlafen sollte.

Doch dann ging es plötzlich unglaublich schnell. Jareths Augenlider senkten sich noch während er mit der Situation und seinen Hormonen haderte und bald sank er in Schlaf. Leider in zwar ruhigen, jedoch auch mitteilungsfreudigen Schlaf, denn Jareth begann im Fieber zu reden - und das zwar leise, aber durchaus verständlich.
 

Zuerst war es nur ein "Frey", doch dann folgte auf ein tiefes Seufzen ein "...dich küssen...". Darauf schwieg er für einige Zeit wieder, doch seine Hände bekamen ein Eigenleben und legten sich über Freys Rücken, drückten ihn kurz noch dichter an Jareth, bevor deren Griff wieder etwas lockerer wurde. "Frey...Ich...dich...berühren..." war dann das letzte, was Jareth im Fiebertraum über die Lippen rollte. Der Rest blieb in diesen verschlossen.

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*Muhahahahaha*

Bin ich fies? Ist es gemein, dass ich jetzt aufhöre? xD

Aber so bleibt doch die Spannun erhalten xDD

Ich hoffe auf einige Kommis^^

eure sweetmilka

Frey`s Story

Hört euch bitte von 30 seconds to Mars 'The Story' an.
 

Lange Zeit schlummerte Jareth unter ihm. Frey musste sich immer noch stark zusammenreißen nicht plötzlich Jareth zu streicheln, oder dessen Haut zu küssen. Er wurde einfach nur von dem Duft des anderen betört und eingenebelt. Es glich einer süßen Tortur, der Frey sich ausgesetzt fühlte. Wie um Himmelswillen sollte er sich so zusammenreißen können?

Allerdings durfte er nicht meckern, denn er hatte es sich ja selbst so ausgesucht. Am besten wäre es wohl, wenn er selbst schlafen würde. Das würde ihm auch gut tun.

Doch was war das? Hatte Jareth da gerade seinen Namen geflüstert und dann auch noch in Verbindung mit küssen?

//Nein, nein, nein, nein, nein.// Das konnte nicht sein.

Jareth musste wirres Zeug träumen. Fieberträume eben. Das musste es sein und wahrscheinlich träumte der andere gerade von einer super ausgestatteten Sexbombe. Doch nicht von ihm.

Damit sollte es sich haben, doch dann geschah das nächste, was Frey total aus der Bahn warf. Jareth berührte ihn und drückte ihn noch näher an sich.

//Das geht jetzt aber zu weit. Also wenn er jetzt davon träumt mit dieser Braut zu....//, doch weiter kam Frey nicht in seinen Gedanken, da das nächste, was Jareth von sich gab ihn vollkommen aus der Bahn warf.
 

Freys Herz schien beinahe zu explodieren. Ein starker Rotschimmer legte sich nun auf seine Wangen und er erhob sich etwas um in Jareths Gesicht zu sehen. Dieser schlief immer noch. Und er sah verdammt sexy aus.

//HALT! Aufhören. Daran darfst du nicht einmal denken.//, ermahnte er sich, doch sein Körper agierte anders. Seine Augen hingen an den Lippen des anderen und sein Gesicht beugte sich automatisch zu diesem hinab. Ehe er es sich versah, küsste er Jareth schon.

Tausende von Schauern gingen durch seinen Körper und in diesem Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass Jareth erwachte und den Kuss erwiderte.

Jareth spürte etwas. In seinen Fieberträumen spürte er etwas, dass von Außen gegen diese drang, dass ihn aus diesen riss. Dieses etwas war weich, war warm und sinnlich. Ja, irgendwie war es das. Und Jareth wollte es genießen, wollte dieses Gefühl weiter auskosten. Anscheinend wurde Freys Wunsch erhört, denn er spürte, wie Jareth sich unter ihm anspannte. Sofort riss Frey sich von den Lippen des anderen los und blickte ihn erschrocken an. Langsam öffneten sich dessen Augen und trotz der zuerst verschwommenen Sicht konnte Jareth erkennen wie sich Frey zurückzog.

Frey? Hatte er etwa? Jareths Sicht wurde klarer und schon vernahm er Freys Gestotter.

"V-v-v-verg-g-giss d-d-das einf-f-fach. Es w-w-war eine Aus-s-snahm-m-mes-s-situation. D-d-das hat n-n-nichts zu b-b-bedeuten...", stammelte er sich um Kopf und Kragen. Das war dermaßen gelogen, dass es sich wieder wahr anhören musste. Frey zumindest hatte es etwas bedeutet. Er hatte endlich einmal die weichen Lippen des anderen auf seinen gespürt. Er hatte ihn endlich geküsst. Doch um welchen Preis?
 

Ausnahmesituation? Nichts zu bedeuten? Jareth seufzte und musterte Freys rote Wangen, dessen verschrecktes Gesicht. Es sollte nichts zu bedeuten haben? Jareth wusste nicht wieso, aber dieser Satz machte ihm etwas aus. Er ärgerte ihn und er wollte ihn widerlegt wissen. Es sollte etwas bedeuten, verdammt nochmal! So irritierend diese Einsicht war, so sehr pochte sein Herz darauf. Langsam hievte sich Jareth hoch, setzte sich auf und drängte Frey damit auch in eine sitzende oder vielmehr hockende Position zurück. Noch einmal sah er Frey ernst in die Augen, dann sprach er leise: "Es hat dir nichts bedeutet? Soll das heißen, dass du wirklich nur kussgeil bist und es dir dabei egal ist, wen deine Lippen küssen? Hm..."

Jareth umgriff mit der rechten Hand Freys Nacken und zog dessen Gesicht mit einem energischen Ruck an seines heran und küsste ihn. Ein Feuerwerk explodierte auf Jareths Lippen und wieder fühlte es sich einfach unglaublich schön an, so als wären das die Lippen, die das passende Gegenstück zu seinen bildeten.

Frey wusste nicht, wie ihm geschah. All seine Emotionen brachen in ihm hervor. Ihm war zu heulen, lachen und schreien zumute. Sie küssten sich. Jareth küsste ihn und er, er erwiderte den Kuss und küsste somit auch Jareth. Es fühlte sich so schön an und er wollte mehr, doch schon entließen ihn die Lippen des anderen wieder, wobei Jareths Hand aus seinem Nacken glitt, und erneut vernahm er leise die Stimme des anderen: "Jetzt sag mir nochmal, so dass ich es dir wirklich glauben kann, ohne dein Gestotter, dass dir das nichts bedeutet."
 

Mit noch geröteteren Wangen als zuvor blickte er Jareth schweigend an. Er sollte nicht stottern. Leichter gesagt, als getan. Er musste immer stottern, sobald es um seine Gefühle ging. Dennoch versuchte er sich zusammenzureißen und brachte hervor: "Jareth, ich... D-du hast im Traum g-geredet und d-d-da habe ich g-gedacht, d-dass.... Oh Mann... wenn d-du wüsstest, was d-du g-gesagt hast, d-dann wüsstest d-d-du auch, warum ich d-dich g-geküsst habe....."

Jareths Augen weiteten sich, als Frey ihm sagte, er hätte im Schlaf gesprochen. Das tat er doch sonst nicht - zumindest wusste er nichts davon und sein Bruder hätte ihn gewiss einmal damit aufgezogen, sobald dieser es in früheren Jahren mal mitbekommen hätte. Aber er hatte Fieber und da passierte offensichtlich gerne viel unkontrollierbares. Was er wohl gesagt hatte? Nun, es musste sehr animierend gewirkt haben.
 

Frey senkte seinen Blick und murmelte: "Es.... es hat mir etwas bedeutet... sehr viel sogar...." Es hatte Frey etwas bedeutet. Er war nicht nur 'kussgeil'. Es hatte ihm etwas bedeutet, genau wie es Jareth etwas bedeutet hatte. Ja, das hatte es. Und das tat es immer wieder, hatte es auch gerade eben.

Freys Blick hob sich wieder und fasste den von Jareth auf. Verzweiflung machte sich in ihm breit. Seine ganzen Gefühle wollten aus ihm heraus und er konnte folgende Worte, die einfach aus ihm raussprudelten, nicht mehr aufhalten: "Oh Scheiße man! Jareth, ich liebe dich...."

Jetzt war es raus. Für wenige Sekunden blieb sein Herz stehen. Beinahe schon ängstlich wartete er auf eine Reaktion des anderen. Als keine kam, schluckte er den dicken Klos in seinem Hals runter und wisperte heißer: "Und jetzt kannst du machen, was du willst. Von mir aus lach mich aus, oder hau mir eine rein. Aber an meinen Gefühlen ändert es nichts..."
 

Jareth konnte es nun wirklich nicht fassen. Was hatte Frey da gerade gesagt?

//Frey liebt mich?//, ging es ihm durch den Kopf, .//Er liebt mich...//

Das war zu viel. Jareth erstarrte kurz wieder. Sein Herz schlug heftig und in seinem Kopf rauschte das Blut.

Er schüttelte den Kopf, fasste sich an diesen. Und dann, nach einer weiteren intensiven Musterung von Freys Gesicht, streckte er eine Hand nach diesem aus, umgriff dessen Kinn und sagte mit relativ fester Stimme, während er ihm fest in die Augen sah: "Ich werde dich weder auslachen, noch dir eine über den Schädel ziehen. Gut, vor ein paar Wochen hätte ich ohne zögern zweiteres gewählt, aber...", er ließ seine Hand sinken und ebenso den Blick,"Ich könnte es jetzt nicht mehr. Ich weiß nicht warum und ich weiß nicht, was mit mir los ist, aber ich... könnte dich beim besten Willen nicht mehr schlagen. Nichtmal, wenn mein Leben davon abhinge. Und schon gar nicht nach diesem Geständnis." Jareth atmete tief durch und sah wieder auf. "Ich...fühle mich... irgendwie, nun, zu... zu dir hingezogen. Und... ich befürchte das liegt nicht am Fieber. Gott, das ist schwer... absolut schwierig mir einzugestehen, aber... irgendwie, nun, polt sich inzwischen etwas in mir um. Anscheinend... Ach, ich weiß nicht..."
 

Jareth versuchte fieberhaft die richtigen Worte zu finden, um sein derzeitig äußerst chaotisches Gefühlsleben in Worte zu fassen, doch es wollte ihm nichts einfallen, das wiedergab, was in ihm vorging. Er wusste eben nur, dass ihm Frey nicht egal war, dass er ihn mochte und dass er tierisch auf dessen Lippen abfuhr. Doch es war schwer sich damit anzufreunden, wenn man bis vor Kurzem keine Sekunde Zweifel gehegt hatte, dass man hetero war.

Und nun? Nun, fühlte er sich zu einem anderen Kerl hingezogen .Und nicht irgendeinem Kerl, sondern zu Frey. Der Mann, der bis vor Kurzem sein Feind gewesen war. Aber alles hatte sich verändert und veränderte sich immer noch.

Jareth seufzte und wollte gerade zu einem neuen Versuch ansetzen sich zu erklären, als er Freys Finger auf seinen Lippen spürte.

"Du musst nichts weiter sagen und du musst auch nicht nach Worten suchen. Wenn du dir wirklich bewusst bist, was du willst, dann werden die Worte von alleine kommen. Und nun ruh dich aus.", meinte Frey leise und lächelte, da er nicht anders konnte. Mit diesen Worten griff er nach hinten, zog die Decke über seine Schultern und legte sich wieder nur mit dem Oberkörper auf den des anderen. Jetzt galt es erst einmal Jareths Fieber zu senken.
 

Verdutzt sah Jareth seinen gegenüber an und erwiderte Freys Lächeln leicht. Gut, er würde es erst wieder in Worte kleiden, wenn sein Kopf sein Herz nicht mehr blockierte und die Worte ihm klar und deutlich vor Augen standen. Vielleicht ja schon bald.

Jareth hoffte das zumindest, für sich und auch für Frey, der plötzlich wieder völlig gelöst und ruhig war. Na, immerhin hatte er ihn beruhigen können. Schonmal etwas.

Jareth ließ sich zurück aufs Laken sinken und dieses Mal stürzte Freys Nähe ihn nicht wieder in völlige Verwirrung. Sein Herz klopfte immer noch ungewohnt stark gegen seine Brust, aber jetzt konnte Jareth es einfach nur genießen. Es hatte gut getan und beruhigt Frey zu sagen, was in ihm vorging.

Beruhigt schloss er seine Augen und während er bereit war sich wieder dem Schlaf hinzugeben, suchten seine Hände nun gezielt den Weg auf Freys Körper, ruhten schließlich auf dessen Rücken und bald war Jareth erneut eingeschlafen.
 

Ein starkes Kribbeln breitete sich in Frey aus, als Jareths Hände sich ihren Weg suchten und nun auf seinem Rücken lagen. Es war angenehm und zugleich wunderschön. Entspannt und diese Nähe einfach nur genießend schloss er die Augen und war wenige Minuten später auch schon eingeschlafen. Die Wärme des anderen, dessen Hitze sich etwas gelegt hatte, lullte ihn ein und auch der Geruch Jareths benebelte ihn, sodass ihn die Müdigkeit einfach so überfallen hatte.

Jetzt in Ruhe fiel ihm auf, dass er zum ersten Mal seine konkreten Gefühle ohne Stottern ausgesprochen hatte. Zum ersten Mal hatte er jemandem seine Liebe gestanden und es war ohne dieses lästige Stottern gewesen, weswegen er immer seine Gefühle verschwiegen hatte. Ausgerechnet bei Jareth hatte es geklappt. Es war ganz leicht gegangen, so als hätte es früher nie sein sollen. Schon zweimal hatte er versucht ihm seine Liebe zu gestehen und beim dritten Mal hatte es dann endlich geklappt. Frei nach dem Sprichwort: Aller guten Dinge sind drei. Wie wahr...
 

Es war früher Abend, als Frey aus seinem Schlaf erwachte. Zunächst war er etwas verwirrt, doch dann fiel ihm das wieder ein, was vor nur wenigen Stunden passiert war. Vorsichtig, um den anderen nicht zu wecken, schlängelte er sich aus dessen Armen und kroch unter der Bettdecke hervor. Lächelnd lag sein Blick auf dem schlafenden Gesicht des anderen. Nur kurz und flüchtig wagte er es dem anderen einen Kuss auf dessen Lippen zu geben und stand dann auf. Er zog sich das schwarze Hemd wieder über und verließ das Schlafzimmer. Sein Weg führte nach unten, wo er erst einmal die restlichen Fenster schloss und sich dann in die Küche begab.

Nach kurzem Suchen fand er einen alten Teekocher, eine Teekanne und schließlich noch Teebeutel, die zwar schon etwas an Aroma verloren hatten, doch immer noch haltbar waren. Frey setzte Tee auf und stellte dann den Teekessel auf den Gasherd. Nun wartete er, bis das Wasser kochte. Dabei setzte er sich an den Tisch und legte sein Gesicht in seine Handflächen. Seine Augen schloss er. Die Geräusche, welche an sein Ohr drangen erinnerten ihn an seine Kindheit. An die Zeit, in welcher er mit seiner Familie noch glücklich gewesen war.
 

Jareth wachte von Freys kurzen, zaghaften Kuss dieses Mal nicht auf, seufzte jedoch leise und als Freys Nähe sich endgültig verabschiedete, drehte er sich auf die Seite und knuddelte die Decke dicht um sich zusammen und schlummerte friedlich weiter.

Erst als Frey schon längst unten am Tisch saß und auf das Teewasser wartete, erwachte auch Jareth langsam. Er fuhr sich übers Gesicht, öffnete die Augen und das erste, was er glaubte wahrzunehmen, war, dass es ihm schon besser ging. Ja, er fühlte sich besser. Dann setzte er sich trotz allem noch etwas schwerfällig auf und sah sich um.

//Frey...//

Jareth lächelte leicht, fuhr sich aber gleichzeitig etwas ratlos durchs Haar. Er wusste noch genau, was vor wenigen Stunden passiert war, erinnerte sich deutlich an Freys Geständnis. Was nun wohl werden würde? Frey liebte ihn und Jareth durfte ihn nicht zu lange im Ungewissen lassen. Gut, er fühlte sich zu ihm hingezogen, aber war das auch der Anfang für die gleichen Gefühle? Könnte er Freys Liebe so erwidern, wie es Liebe verdiente? Man mochte es Jareth nicht ansehen, geschweige denn traute man es dem sarkastischen und schon mal mürrischen Jareth gewiss nicht zu, aber er hatte Respekt vor der Liebe, auch wenn sich das bis vor Kurzem eher nur auf die Hetero-Liebe beschränkt hatte. Nichts lag ihm ferner als mit dieser zu spielen.

Aber Frey hatte Recht. Es würde sich ergeben. Er würde sich klar werden, wie tief seine Zuneigung ging. Und bis dahin...
 

Jareth schälte sich aus dem Bett, denn er wollte nachsehen was Frey so trieb. Nicht, dass dieser sich wieder überanstrengte. Dann hätten sie nämlich den Salat. Er trat an den Kleiderschrank heran und zog eine dunkelblaue Jeans hervor, welche er sich überzog und die ihm soweit passte, nur saß sie an den Beinen recht luftig. Aber das war kaum der Rede wert und Jareth wollte nur nicht bloß in Shorts durch das Haus latschen. Nicht, nachdem er sich schon Fieber eingefangen hatte.

So verließ Jareth das Zimmer und ging die Treppe hinab, von der aus er Geräusche hörte.
 

Freys Gesicht lag immer noch in seinen Handflächen gebettet. Um ihn herum begann die Geräuschkulisse langsam abzuklingen. Er nahm die Geräusche nur noch vereinzelt und gedämpft wahr. Seine Gedanken kreisten nun wieder um die glücklichen Tage, die er mit seiner Familie verbracht hatte. Erinnerungen an die Zeit, in welcher er noch mit seinem Vater trainiert, seiner Schwester gespielt und für seine Mutter Besorgungen erledigt hatte, wurden so lebendig in ihm, dass er sich in diese Zeit zurückversetzt fühlte. Es fühlte sich alles so echt an. Er spürte, wie glücklich er damals gewesen war. Und gerade dieses Glück, seine Familie, all das, was er am meisten geliebt hatte, wurde ihm von einem Tag auf den anderen, von einer Stunde auf die andere genommen.

Jetzt kamen die Bilder zurück in sein Gedächtnis, die ihn damals vollkommen aus der Bahn geworfen hatten. Niemandem hatte er bis jetzt davon erzählt, wirklich niemandem. All seinen Schmerz hatte er bis jetzt immer in sich eingeschlossen und würde es wohl auch weiterhin tun.
 

Ein Zischen? Jareth trat in die Küche, sah Frey mit geschlossenen Augen am Tisch sitzen und entdeckte, dass es ein Teekessel war, der vor sich hinzischte. "Pennst du nun am Küchentisch oder was wird das?", meinte Jareth, ging am Tisch vorbei und trat an den Herd heran, auf welchem der Teekessel begonnen hatte zu pfeifen und damit bekannt gab, dass das Wasser heiß genug war. Jareth griff nach dem Küchentuch, legte es um den Griff des Teekessels und zog diesen von der Herdplatte. Er sah den vorbereiteten Tee und schüttete das Wasser dazu. "Sag bloß das soll mir den letzten Rest Fieber aus dem Körper treiben!"
 

Plötzlich wurde die Geräuschkulisse um Frey wieder lauter. Er schrak leicht auf und sein Blick fiel auf Jareth, der ihn ansprach. "Oh, d-d-das W-w-wasser.", meinte er leise und leicht verstört. Schnell trocknete er eine Träne in seinem Augenwinkel und trat an die Anrichte heran, wo die Kanne mit den Teebeuteln stand.

"Hey, schon gut. Ich kümmer mich ja schon drum.", meinte Jareth nur, als plötzlich Hektik in Frey kam, nachdem Jareth ihn nun wohl aufgeschreckt hatte. Er lugte kurz zu Frey rüber. Dass diesem eine Träne aus dem Augenwinkel gehuscht war und dieser sie sich verstohlen weggewischt hatte, hatte Jareth nicht gesehen, aber es kam ihm so vor, als wirke Frey verstört. Das vermittelte ihm auch das Gestotter. Es war in letzter Zeit so selten zu hören gewesen, dass Jareth hin und wieder versucht war zu vergessen, dass Frey stotterte. Aber heute trat es wieder verstärkt zutage. War das noch immer wegen diesen ganzen verqueren Emotionen oder was war nun kaputt? Dass ihn irgendwas beschäftigen musste, ahnte Jareth.

Fry sah zu, wie Jareth das Wasser über die Teebeutel goss. Nun hieß es zehn Minuten ziehen lassen.
 

Er setzte sich wieder und starrte auf seine Hände. Wieder dieses lästige Stottern. Wieso konnte er es bloß nicht abstellen? Wieso verfolgte ihn dieses Manko noch bis heute? Er hatte geglaubt, dass es vorbei war, doch immer wieder, wenn diese Bilder ihn heimsuchten, die ihn vollkommen aus der Bahn warfen, fing er wieder an zu stottern.

Man hatte ihm gesagt, dass er seine Vergangenheit endlich aufarbeiten müsste, dass er sich jemandem anvertrauen sollte. Vielleicht würde ihm das auch helfen, doch wen interessierte es schon, was er damals erlitten hatte? Die Menschen hatte genug eigenes Leid erfahren, da wollte Frey sie nicht auch noch mit seinem belasten. Vielleicht würde Jareth ihm zuhören, doch Frey glaube nicht, dass es etwas bringen würde. Wie sollte er darüber berichten, wenn er selbst nicht mit den Erinnerungen fertig wurde?

Sein Blick fiel auf Jareth. Er rang mit sich, es dem anderen zu erzählen, doch kam kein Wort über seine Lippen. Schließlich fragte er leise: "W-w-würdest d-d-du d-d-dir etwas v-v-von m-m-mir anhören?"
 

Jareth musterte Frey. Anhören? Frey wollte ihm etwas erzählen? Um was es sich da wohl handelte? Nun, es schien diesen zu beschäftigen und war wohl verantwortlich für dessen Gestotter.

Jareth setzte sich zu Frey an den Tisch, stütze die Unterarme auf der Tischplatte ab, verschränkte diese und neigte den Kopf leicht.

"Du möchtest mir also irgendwas erzählen? Nun, dann erzähl ruhig. Ich bin ganz Ohr. Und lass dir ruhig Zeit. Ich mein wegen deinem Gestotter. Der Tee braucht eh noch." Jareth schmunzelte, winkte dann jedoch ab. "Vergiss das mit dem Tee. Also? Was liegt dir auf der Seele?"

Er sah Frey geduldig und abwartend an. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was Frey ihm erzählen wollte, aber es schien wichtig zu sein, soweit kannte Jareth Frey nun wirklich gut genug, um das zu erkennen. Und so würde er einfach abwarten und zuhören. Sollte Frey es sich anders überlegen und doch nicht aussprechen wollen, was ihn beschäftigte, dann wäre Jareth bestimmt der Letzte, der ihn bedrängen würde.
 

Tief atmete Frey ein paar mal ein und aus, dann begann er, noch etwas stotternd, zu erzählen: "Weißt du...Es ist nicht leicht für mich dir das jetzt zu erzählen. Noch nie hat das, was ich dir jetzt erzählen werde, jemals gehört. Du musst auch nichts sagen, sondern einfach nur zuhören... Wie du weißt war es mein Vater, den ich retten wollte und den...den Cayne getötet hat... Es ist jetzt etwa zwei Jahre her. Vor etwa zwei Jahren lebte ich mit meiner Familie noch in einem Außenlager, wie diesem hier. Allerdings wurde es schon zerstört... Naja... Ich weiß noch genau, was ich an dem Tag gemacht habe, was wir an dem Tag unternommen hatten, bevor... bevor sie kamen. Blacks. Sie kamen einfach in unser Haus gestürmt, während wir zu Abend gegessen haben. Ich weiß noch, wie meine Schwester angefangen hat zu weinen, als mein Vater von ihnen zusammengeschlagen wurde, bis er bewusstlos war. Mein Vater brachte mir seit ich fünf war den Umgang mit dem Bogen bei. Doch an dem Abend schien ich alles vergessen zu haben. Ich war wie erstarrt. Selbst als sich einer von ihnen meine Mutter schnappte und sie... sie vor unseren Augen vergewaltigte.....konnte ich mich nicht rühren. Man sagte uns, dass uns nichts passieren würde, wenn wir still sitzenbleiben würden. Doch sowohl meine Mutter, alsauch meine Schwester wehrten sich. Irgendeinem von den Kerlen platzte dann der Kragen und er... er schnitt meiner Mutter die Kehle durch..... Meine Schwester...sie...sie hat versucht ihr zu helfen, unsere Mutter zu retten, doch es war vergebens. Aus Wut, Hass und Verzweiflung schnappte sie sich das Brotmesser und attackierte einen der Männer. Noch bevor sie richtig ausholen konnte, wurde sie...einfach erschossen... Und immer noch konnte ich mich nicht rühren. Ich habe nichts gemacht...Ich habe ihnen nicht geholfen...." Freys Stimme erstarb. Tränen rannen stumm über seine Wangen. Er erlebte den ganzen Schmerz und die ganze Angst erneut.
 

"Als sie meinen Vater abtransportierten, lobten sie mich sogar. Ich wäre ein artiger Junge. Sie drohten mir, ich solle nichts tun, sondern in der Ecke sitzen bleiben. Wenn ich Hilfe holen würde, dann würden sie meinen Vater töten.... Das war das erste Mal, dass ich gestottert habe... Ich habe mich nicht gerührt. Die ganze Nacht und den darauffolgenden Tag über hockte ich bei meiner Mutter und meiner Schwester. Ich rührte sie nicht an. Stumm lag mein Blick auf ihnen, als würde ich es nicht begreifen... Anscheinend hatte ich es damals nicht begriffen... Immer hatte ich auf den Frieden geschworen, doch an diesem Tag hatte ich mir Rache geschworen. Rache für meine Mutter, meine Schwester und für meinen Vater. Nur um ihn zu retten bin ich den Whites beigetreten. Nur deswegen.... Als mein Vater in meinen Armen starb, da... da habe ich den letzten Halt verloren, den ich noch hatte... Ich hätte schon vor zwei Jahren eingreifen sollen...ich war zu feige... Nur deswegen ist meine Familie jetzt....tot...."
 

Jareth schwieg und er wurde bei Freys Worten immer nachdenklicher. Sein Blick wurde ernst, bis er sich zum Ende von Freys Schilderung hin schloss. Das war es also. Das hatte ihn so beschäftigt. Und das nicht erst jetzt, sondern wohl jeden Tag aufs Neue. Nur gerade jetzt, ohne die Hoffnung wenigstens seinen Vater noch retten und an ihm das gut machen zu können, was Frey glaubte versäumt zu haben, als seine Familie sich dem Übergriff der Blacks ausgesetzt gesehen hatte, war es wohl wieder verstärkt in ihm zum Brodeln gekommen.

Jareth stützte die Ellenbögen auf, hatte die Hände ineinander verschränkt und sein Kinn lehnte nun an diese, während seine Augen sich wieder öffneten und sein Blick vor sich auf der Tischplatte lag. Er dachte über das Gehörte nach.

Natürlich war ihm bewusst gewesen, dass solche und ähnliche Sachen geschehen waren - das waren sie auf beiden Seiten, denn auch Blacks wussten solche Geschichten zu berichten. Und auch Jareth hatte getötet. Er hätte sich nie an jemandem vergangen, aber er hatte getötet, auch schon ein Kind, einen Jungen von gerade mal 10 Jahren...
 

Jareth sah wieder auf und Frey an. Jetzt tat es ihm Leid,dass er wieder rumgeflachst hatte, aber woher hätte er das wissen sollen? Woher hätte er wissen sollen, dass Frey auf die Idee kam ausgerechnet ihm so etwas Persönliches anzuvertrauen? Auch, wenn Frey ihm seine Liebe eingestanden hatte, so hieß das ja nicht gleich, dass dieser ihm solch ein Trauma anvertrauen musste. War das nun also wirklich ein Zeichen von dessen Vertrauen oder war Jareth gerade nur als einziger greifbar? Jareth beschloss, dass dies erstmal nebensächlich war.

Er seufzte, ließ die Hände sinken, stützte diese auf der Tischplatte ab und drückte sich aus dem Stuhl. Er ging um den Tisch herum und sah nach dem Tee, der nun fertig sein musste, wenn die Teebeutel nun nicht sogar etwas zu lang im Wasser gebadet hatten.
 

Jareth zog die Beutel heraus und legte sie vorerst in der Spüle ab. Dann nahm er zwei Becher an sich, goss in jeden etwas von dem dunklen Gebräu, wandte sich dann wieder zum Tisch um, trat an diesen heran und stellte einen vor Frey ab. Sein Blick ruhte auf dem anderen und er hob seine freie Hand an dessen Gesicht, fuhr mit dem Rücken seiner Finger über dessen Wangen, auf der die Spuren der Tränen feucht schimmerten.

Erst jetzt konnte Frey Jareth wieder ansehen. Er sagte nichts. Es hatte gut getan darüber zu reden. Es gab zwar noch etwas, was ihm auf der Seele brannte. Doch vorerst blickte er Jareth entgegen, dessen Blick sich auf ihn heftete, und nahm den Tee entgegen. Dieser hatte wohl ziemlich lange gezogen, was Frey nicht wirklich störte. Je stärker der Tee war, desto lieber mochte er ihn, auch wenn er bitter war. Er nahm die Tasse zwischen seine Hände und wärmte diese dadurch.

Es tat gut, wie Jareth seine Wange berührte, und jagte ihm einen angenehmen Schauer durch den Körper. Kurz schloss er die Augen und lehnte seine Wange gegen die Finger, welche sich auch schon wieder zurückzogen. Dabei drangen Jareths Worte an sein Ohr.
 

"Ich weiß wie das ist, wenn man glaubt, dass man in einem entscheidenden Moment etwas hätte unternehmen müssen. Und ich weiß, wie es ist, sich deswegen Vorwürfe zu machen .Aber du hast dich gerade einem ehemaligen Black anvertraut und als solcher kann ich dir sagen, dass du, hättest du damals versucht etwas zu unternehmen, genauso gestorben wärst wie deine Schwester. Und dein Vater hätte nicht mehr erlebt, dass sein Sohn versuchte ihn zu befreien. Ich weiß nicht, ob dir das was hilft, aber ich glaube, dass dein Vater froh war noch erleben zu dürfen, dass du überlebt hast." Jareths Blick wanderte zu dem Becher in seiner Hand. Er zog seine andere Hand von Freys Wange zurück und nippte am Tee, der wohl wirklich etwas stärker geworden war, als eigentlich beabsichtigt, aber trotzdem tat er gut.
 

Frey dachte eine Weile über diese Worte nach. Er nahm einen großen Schluck aus dem Becher und meinte dann leise: "Wahrscheinlich hast du recht... T-trotzdem fühlt es sich schrecklich an und l-lässt mich nicht los..." Wieder nahm Frey einen Schluck aus dem Becher. Sein Blick lag auf der Tischplatte. Lange Zeit sprachen sie kein Wort, bis Frey eben diese Stille unterbrach. Er fasste Jareth in seinen Blick und sagte: "W-weißt du, ich habe lange Z-zeit gedacht, dass es nur noch wert wäre z-zu leben, um meinen Vater zu retten. Jetzt wurde es mir genommen und ich fühle mich, als würde ich mich im Nichts im K-kreis drehen. Immer wenn mich diese Erinnerungen heimsuchen, lässt es mich noch tiefer in diese Nichts fallen. Ich beginne zu stottern und bin unkonzentriert. Das kann T-tage andauern, manchmal sogar Wochen, oder aber auch Monate. Es hat ein ganzes Jahr gedauert, bis ich wieder halbw-wegs normal sprechen konnte. In dieser Z-zeitspanne habe ich kaum geredet." Frey unterbrach sich kurz und trank den letzten Rest Tee aus seinem Becher aus.

Dann erhob er sich, drehte sich frontal zu Jareth, suchte dessen Blick und sprach: "Die G-gründe, warum ich dies alles ausgerechnet dir erzähle, und ich bin sicher, dass du dich danach schon gefragt hast, sind folgende: Seitdem ich dich kenne ist es mir gelungen beinahe wieder normal zu sprechen. Ich stotterte nur noch, wenn mich starke G-gefühle überwältigen. Das ist der eine G-grund und der zweite ist, dass ich dir Vertraue. Ich weiß nicht, wann das angefangen hat, aber ich würde dir sogar mein wertloses Leben anvertrauen....Paradox, nicht wahr?!"
 

Jareth lauschte erneut aufmerksam und erwiderte dabei Freys Blick. Er verstand gut, sehr gut sogar, wie sich Frey fühlte. Auch, wenn dieser das angezweifelt hatte, aber ohne seinen Bruder war ihm nichts geblieben. Er kannte das Gefühl vor dem Nichts zu stehen.

Doch was Frey dann brachte überwältigte Jareth ziemlich und er musterte Freys Gesicht eindringend. Zum ersten Grund, warum Frey ihm erzählt hatte, was ihn belastete, dachte sich Jareth nicht viel. Er glaubte nicht, dass es unbedingt an ihm gelegen hatte, dass Frey weniger gestottert hatte. Höchstens daran, dass sie sich so herrlich oft beinahe an die Gurgel gegangen waren. Hatte wohl ablenkend gewirkt. Aber der zweite Grund...

Jareth schüttelte den Kopf leicht. "Nein, nicht wirklich. Nicht mehr zumindest. Am Anfang unserer... Bekanntschaft, ja. Da wäre es nicht nur paradox gewesen, sondern einfach nur irre. Aber inzwischen ist eine Menge geschehen..." Jareths Blick wurde nachdenklich. Ja, sehr viel war geschehen. Und, obwohl es nicht gerade günstig gewesen war, um eine Freundschaft oder... mehr entstehen zu lassen, war es irgendwie in diese Richtung gedriftet.
 

"Es freut mich,dass du mir vertraust und ich kann dir versichern, dass ich weiterhin alles tun würde, um dein Leben zu retten. Denn ich finde nicht, dass es wertlos ist. Ganz und gar nicht..." Jareth nahm einen großen Schluck von dem etwas zu starken Tee, doch auch dieser war ihm inzwischen zu abgekühlt und das mochte er bei Tee genauso wenig wie bei Kaffee. Und so wandte er sich zur Spüle um, schüttete den Rest weg und stellte den Becher ab. Dann sah er sich wieder zu Frey um. Sein Blick war ernst, als er wieder sprach: "Wenn dein Leben nichts wert sein soll, dann ist es meines erst recht nicht, Frey .Also lass so einen blödsinnigen Spruch zukünftig. Denn letztlich bin ich derjenige von uns beiden, der viel mehr zu bereuen hat, als du vermutlich. Du hast in einem Moment des größten Schocks nicht gehandelt wie du es dir im Nachhinein gewünscht hättest, aber ich zumindest kann behaupten, dass ich froh bin, dass du dich nicht einfach einer Kugel der Blacks in den Weg geworfen hast. Und ich bin nach wie vor überzeugt, dass dein Vater es auch war. Ich weiß, dass es trotzdem schwer ist sich mit dem Tod von dir lieben Menschen abzufinden, aber... vielleicht... hilft es etwas, wenn ich dir nochmal sage, dass du mir inzwischen sehr wichtig bist. Und ich... möchte dir gerne ein Weg aus diesem Nichts hinaus sein."

Jareths Stimme war nach und nach etwas leiser geworden und nun schwieg er. Es war echt unglaublich, was er da gerade gesagt hatte, aber es stimmte. Es war die Wahrheit.

Jareth fuhr sich durchs Haar. Man war das ein Eingeständnis gewesen - schon wieder.
 

Sie hatten wirklich schon allerhand seltsames erlebt. Schon allein ihr Kennenlernen war äußerst brisant verlaufen. Wochen später hatten sie sich lange nur Beschimpft, ausgenutzt und verletzt und das sowohl seelisch, alsauch körperlich. Lange war dies so ihre Tagesordnung gewesen, bis Frey sein Herz an Jareth verloren hatte. Er wusste nicht mehr, wann genau das gewesen war, doch irgendwann hatte er den anderen einfach nicht mehr im Stich lassen können. Vielleicht würde Jareth ja auch irgendwann einmal seine Gefühle erwidern. Zu hoffen wagte Frey wieder. Und als er das neue Eingeständnis Jareths hörte, da wuchs diese Hoffnung erneut.

Gerade stellte er seinen leeren Teebecher in die Spüle, als er auch schon Jareths Stimmer vernahm. dessen Worte klangen wie Musik in seinen Ohren, die ihm ein seichtes Lächeln auf die Lippen zauberten. Er drehte sich wieder zu Jareth und legte ihm sachte eine Hand an dessen Wange. Leise, beinahe wispernd, sagte er: "Danke. Und auch ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dich am leben zu behalten. Du bist höchstwahrscheinlich der einzige Grund, weswegen ich nichts dummes angestellt habe..." Er lächelte immer noch. sanft und hauchzart strich sein Daumen über Jareth Lippen, während er ihm tief in die Augen blickte. Erneut spürte er das Bedürftnis Jareths Lippen einfach zu berühren, sie mit seinen Lippen zu spüren. Doch er wagte es nicht die wenigen Zentimeter zu überbrücken.
 

Jareth lugte kurz zu Freys Hand und erlaubte sich sogar kurz die Augen zu schließen, als er die sanfte Berührung von Freys Daumen spüren durfte,b evor er seinen Blick wieder anhob und Frey in die Augen sah. Ihm ging durch den Kopf, dass es bei ihm doch das Gleiche war, dass auch er schon glaubte für sich festgestellt zu haben, dass nur Freys Existenz der Grund dafür war, dass Jareth sich noch nicht in die Hölle katapultiert hatte. Mochte es zunächst vielleicht auch nur der Deal gewesen sein, doch nach und nach war es nur wegen Frey gewesen. Aber Jareth sagte nichts dergleichen. Es blieb in seinem Kopf versiegelt, während Freys Hand wieder von Jareths Wange glitt und ein Gefühl der Leere, der Blöße auf seiner Wange hinterließ.

"Du schläfst heute in meinem Bett. Ich will, dass du gesund wirst und das ist in dem Bett wahrscheinlicher, als in dem Miniaturteil. Auch wenn ich noch nicht ganz fit bin, kann ich das auch in Beschlag nehmen." Frey grinste und nahm dann die Teekanne, goss den kalten Tee in den Ausguss und beobachtete, wie die braune Flüssigkeit allmählich in diesem verschwand.

"Es mag jetzt vielleicht vollkommen aus der Luft gegriffen klingen, aber ich bin jetzt froh und dem Schicksal dankbar, dass ich dir begegnet bin. Wer weiß, was ich sonst getan hätte. Und ich hoffe, dass ich deine Gesellschaft noch lange genießen kann, ganz egal, wie du nun zu mir stehst...", sagte er dabei.
 

Jareth beobachtete Frey dabei, wie dieser den Rest des Tees wegschüttete und hörte weiter nur zu. Er lauschte Freys Worten, die in seinem Kopf verschwammen und schließlich schien es ihm, als würde er nur noch dem Klang von Freys Stimme lauschen, gar nicht mehr wirklich registrieren, was genau dieser sagte. Aber das stimmte so auch nicht. Er hätte jedes Wort wiederholen können.

Jareth trat hinter Freys, griff um diesen herum und nahm diesem die Teekanne aus der Hand, die dieser immer noch hielt und stellte sie auf der Arbeitsplatte ab. Dann legte er dem anderen, dessen Wärme und Nähe er trotz oder vielleicht auch gerade wegen seines Fiebers überdeutlich auf seiner Haut spüren zu können glaubte, seine rechte Hand auf die rechte Schulter und sagte leise: "Ich bin auch froh drum, dass sich unsere Wege gekreuzt haben. Und ich bin vor allem froh drum, dass wir uns nicht gegenseitig die Schädel weggeblasen haben, sondern, dass sich alles anders entwickelt hat, als wir beide es auch nur annähernd hätten ahnen können." Jareths Blick lag auf Freys Hinterkopf, wanderte dann dessen linke Schulter entlang und zurück Richtung Freys Hals.
 

Wieder überkam ihn ein seltsam ungewohntes Verlangen nach Berührung. Seine rechte Hand glitt von Freys Schulter, aber nicht um sich gleich zu senken, sondern stattdessen strich diese Freys Haare aus dessen Nacken, der sich Jareth nun so verlockend anbot.

Und dennoch ließ Jareth seine Hand nun doch sinken.

Es war, als würde eine geballte Wärme durch die Stelle, die Jareths Hand berührte, in Freys Körper geschleust. Gerne hätte er sich nun gegen Jareth gelehnt, doch er tat es nicht, sondern lauschte einfach nur dessen Worten.

"Du musst nicht in das Teenie-Bett flüchten. Wir haben uns schließlich schon einmal ein Bett... oder eher eine Schlafcouch geteilt. Und deinen gerade erst richtig abheilenden Verletzungen wird es besser tun, wenn du dich nicht in die Sardinenbüchse quetschst. Also fühl dich nicht von mir vertrieben... oder abgewiesen." Er wollte etwas auf diese Worte antworten, doch die Bewegung, welche Jareths Hand auf seinem Rücken ausführte, ließ ihn verstummen. Es kribbelte stark und abertausende von Schauern rieselten seinen Rücken hinab, als der andere ihm seine Haare aus dem Nacken strich. Mit angehaltenem Atem wartete er, was passieren würde, doch es geschah nichts. Stattdessen ließ Jareth seine Hand wieder sinken. Lautlos ließ Frey die Luft wieder aus seinen Lungenflügeln entweichen. Er öffnete wieder die Augen, welche er geschlossen hatte, als er Jareths Finger an seinem Nacken gespürt hatte.

Jareth zögerte noch kurz, wandte sich dann ab." Ich leg mich wieder hin."

Schon ließ er die Küche hinter sich, blieb im Türrahmen jedoch nochmal stehen und sah über die Schulter hinweg zu Frey zurück. "Danke für den Tee und...vor allem für dein Vertrauen. Ich werd es nicht missbrauchen." Dann stieg er die Treppe empor und ging zurück ins Schlafzimmer, schlüpfte aus der Hose, die er über das Fußende des Bettes warf, und kroch unter die Decke.
 

Diese zog er bis unter die Nase hoch und lag wach. Er lag einfach nur da und, obwohl er eine gewisse Erschöpfung spürte, konnte er sich nicht gleich der Müdigkeit hingeben und Schlaf finden.

Es war alles so verwirrend. Seine Gefühlswelt war völlig durcheinander geraten. Aber seit wann eigentlich? Seit wann hatte Frey begonnen für ihn mehr zu werden, als ein Störfaktor? Jareth schloss seine Augen und in seinem Kopf holte er jeden Augenblick ihrer Bekanntschaft Retoure. Es waren ziemlich schwierige, kraftzehrende Augenblicke, aber auch erste Momente, die Jareth im Nachhinein viel bedeutet hatten, auch wenn seine Wut auf Frey und dessen Einmischungen damals noch mitgemischt hatten. Da war diese Umarmung gewesen...

Bis zu diesem Augenblick hatte dies schon lange niemand mehr getan. Nichtmal sein Bruder, der sich so etwas wohl eher für Jack aufgehoben hatte. Jareth seufzte, öffnete die Augen wieder etwas und drehte sich auf die Seite, wobei die Decke nun zurück auf dessen Schultern rutschte. Freys Auftauchen hatte so viel verändert und dazu gehörte vor allem auch Jareths Gefühle zu seinem Bruder. Er hatte ihn geliebt, hatte seinen Bruder förmlich angebetet, aber nun war da ein bitterer Nachgeschmack, der nicht mehr wegging. Ja, das Bild des liebenden und perfekten Bruders hatte gelitten und würde nie wieder im alten Glanz erstrahlen. Auch sein Bruder hatte ihn betrogen, wenn vielleicht auch nicht mit voller Absicht. Und doch würde Jareth es nie vollends verzeihen. Dafür hatte ihm sein Bruder zu viel bedeutet und war die Erschütterung darüber zu groß.

Jareth schloss erneut die Augen. Er beneidete Frey. Er beneidete ihn darum, dass er wusste wie das war eine liebende Familie gehabt zu haben, die ihn sicher nie im Stich gelassen hätte, wenn die Blacks nicht dazwischengetreten wären und alles zerstört hätten. Jareth tat dies unendlich Leid, obwohl er damals nicht dabei gewesen war. Aber er war ein Black...gewesen.

Irgendwann schlief Jareth über trüben Gedanken ein, spürte nicht wie ihn der Schlaf doch noch übermannte und träumte seicht.
 

Frey selbst blieb noch eine ganze Weile in der Küche. Er setzte sich einfach an den Tisch und dachte über die letzte halbe Stunde nach. Die Bedeutung von dem, was Jareth gesagt hatte, was sie sich eigentlich gegenseitig eingestanden hatten, wurde ihm jetzt erst wirklich bewusst. Sie hatten sich eingestanden, dass sie aneinander hingen, dass ihre Existenz eigentlich vom anderen abhing. Es war schon etwas seltsam. Vorher war das nur der Fall gewesen, weil sie sich gegenseitig ausgenutzt hatten, sie hatten diesen Deal gehabt, doch nun war alles anders. Nun kam es Frey so vor, als hätten sie sich dermaßen aneinander gewöhnt, dass sie gar nicht anders mehr konnten. Sie konnten einfach nicht mehr ohne den anderen sein. Ein seltsamer und doch schöner Gedanke.

Frey wusste nicht mehr, wie lange er so in der Küche gesessen hatte. Als er nach draußen blickte, dämmerte es bereits. Also beschloss er sich ebenfalls hinzulegen. Sich von dem Stuhl erhebend verließ er die Küche und ging hoch in das Zimmer, in welchem Jareth schon lag. Wieder legte er seine Sachen ab und schlüpfte unter die Decke, unter der er sich auf der Seite zusammenrollte. Kurz verirrte sich sein Blick auf Jareths schlafendes Gesicht. Dann schloss auch er seine Augen.
 

Jareth träumte von der Zeit vor seinem Eintritt in die Riege der Blacks, von den glücklichen Momenten mit seinem Bruder. Doch plötzlich wandte dieser sich ab und neben ihm erschien jemand anderes, den Jareth nicht deutlich erkennen konnte und der seinen Bruder mit sich fortnahm, so dass er einfach verschwand und Jareth in Finsternis zurückließ. Angst und Einsamkeit brachen über Jareth herein und trieben ihn aus seinen Träumen. Jareth erwachte nach und nach, blinzelte und sein Blick erfasste ein Gesicht, welches im ersten Augenblick das seines Bruders zu sein schien. Jareth riss erschrocken die Augen weit auf und das unscharfe Bild wurde klar. Erleichtert atmete er auf und seufzte. Es war Frey. Gott-sei-dank!

Jareth setzte sich vorsichtig auf, wollte Frey nicht wecken, und fuhr sich übers Gesicht und durchs Haar, bevor sein Blick wieder auf Freys Gesicht herabwanderte. Nachdenklich musterte er das so friedlich wirkende Antlitz des anderen. Er hatte sich wirklich erschrocken, als sich das Phantom seines Traumes kurzzeitig Freys Gesichtes bemächtigt hatte. Davon zeugte noch das harte Hämmern seines Herzens gegen Jareths Brustkorb.
 

Er schüttelte leicht den Kopf, schlug die Bettdecke beiseite und rutschte aus dem Bett, stand auf und trat ans Fenster heran. Es war wohl schon früh am nächsten Morgen. Jareth wandte sich ab, schnappte sich die Hose, die er gestern schon kurz übergezogen hatte, öffnete dann leise den Kleiderschrank und kramte noch das ein oder andere hervor und ließ das Schlafzimmer hinter sich, ging ins Badezimmer, wo er sich eine erfrischende Dusche gönnte, sich schließlich anzog und dann runter in die Küche ging. Dort kramte er nach etwas, das den Start in den Tag erleichtern würde, aber dafür reichten die Vorräte dann doch nicht. Jareth verließ die Küche und ging zur Haustüre, öffnete diese und schlüpfte in den kühlen Morgen.

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diese methode zum Fiebersenken gibt es wirklich. Sie ist nur ziemlich veraltet, weil man sich dadurch ziemlich schnell anstecken kann^^°

und wer das nicht glaubt, was ich verstehen kann, dem sei gesagt, dass sie sich irgendwie ja näherkommen müssen *lach*

ich hoffe, dass diesmal nicht allzu viele Fehler drin sind^^°

da hab ich leider das letzte Mal geschludert.^^°

verzeiht *verbeug*

ich hoffe euch gefällt es dennoch weiterhin^^°

glg eure sweetmilka

Think about it...

Der Schlaf, in welchen Frey fiel, war tief und traumlos, was er sehr begrüßte. Die letzten Nächte - und mit ihnen die damit verbundenen Träume - hatten ihn sehr geschlaucht und an seinen Nerven gezerrt. Wahrscheinlich lag es daran, dass er sich Jareth anvertraut hatte, aber er fühlte sich nun besser. Auch wenn die Trauer und der Schmerz über den Verlust seines Vaters immer noch tief in ihm saßen, so hatte dieses Gespräch gut getan. Und sollte Jareth jemals das Bedürfnis verspüren auch mit ihm über etwas zu reden, dann würde er sich die Zeit nehmen und ihm zuhören, so wie es Jareth getan hatte.

Am nächsten Morgen, als er erwachte, suchten seine Augen Jareth. Allerdings war dieser verschwunden. Noch dachte sich Frey nichts dabei. Er stand einfach auf, machte das Bett, nahm die Kleidung an sich, die er auch schon am Tag zuvor getragen hatte und machte sich auf den Weg ins angrenzende Bad. Anscheinend hatte Jareth auch schon geduscht, denn Frey erblickte ein nasses Handtuch. Er zog sich nun zur Gänze aus und trat unter die Dusche.

Heiß duschte er sich ab.
 

Nachdem er sich so gewaschen und gleichzeitig auch erfrischt hatte, trocknete er sich ab und zog sich die frischen Sachen über. Anschließend verließ er das Bad. Er beschloss am Nachmittag Wäsche zu waschen, denn in seinen Klamotten fühlte er sich einfach wohler. Sein Weg führte hinab in die Küche.

Auch hier war Jareth nicht.

Langsam wunderte er sich etwas und begann nach dem anderen zu suchen. Alle Räume klapperte er ab und wurde immer nervöser. Wo war Jareth bloß? Er hatte doch nicht einfach das Haus verlassen? Hatte er etwa ihn verlassen? Frey wusste, dass dieser Gedanke absurd war. Dennoch brachen seine Ängste in ihm aus. Er fühlte sich plötzlich schwach und allein. So sehr er sich beruhigen wollte, er schaffte es nicht. Zu groß war seine Furcht jetzt auch noch von Jareth verlassen zu werden. Immer wieder redete er sich ein, dass der andere bald auftauchen würde. Doch je länger Jareth fortblieb, desto größer wurde seine Angst.
 

Zitternd ließ er sich an der Wand, die der Haustür gegenüber lag, auf den Boden sinken und starrte diese einfach nur an. Wie in einem inneren Mantra flehte er, dass der andere bald kommen würde. Frey wusste selbst nicht, warum er plötzlich diese Furcht erlebte, warum er plötzlich solche Angst hatte, Jareth wäre etwas passiert und würde nicht mehr auftauchen. Nicht einmal eine kleine Notiz hatte dieser hinterlassen. Nicht einmal das.

Angestrengt versuchte er sich zu beruhigen, doch stattdessen wurde er immer unruhiger. Immer stärker wurde das Zittern, welches seinen Körper schüttelte. Er durfte nicht auch noch Jareth verlieren. Nicht auch noch ihn...

Je länger Jareth fort blieb, desto schlechter ging es Frey. Die Angst Jareth zu verlieren wurde unwahrscheinlich groß. Er konnte es beinahe nicht mehr aushalten.
 

Jareth stattdessen hätte sich nicht annähernd vorstellen können, was in Frey abgehen könnte, sollte er ihn nicht vorfinden. Er dachte schon daran schnellstmöglich zurück zu sein, aber dass Frey fast in Panik geraten könnte, wenn er nicht im Haus war... Nein, so weit dachte Jareth nicht.

Es war ihm völlig fremd, dass jemand sich sorgen könnte, hatte es doch sonst kaum jemand getan. Seinen Eltern zumindest war er völlig gleichgültig gewesen und außer seinem Bruder hatte er sich nie jemandem derart zugewandt wie nun Frey.
 

In der Zwischenzeit klapperte er einfach die Nachbarschaft ab, die äußerst ruhig schien. Hier und da begegnete ihm jemand, aber keiner nahm großartig Notiz von ihm. Das war beruhigend. Jareth war so etwas lieber, als ein zu großes Interesse für die neuen Nachbarn. Doch er sollte zumindest einen kleinen Dämpfer erfahren,denn als er schon wieder einen Weg zurück zu dem Haus, in welchem Frey und er nun untergekommen waren, eingeschlagen hatte, wurde er plötzlich angesprochen. Zumindest drang ein "Junger Mann?!" an seine Ohren und Jareth sah sich um, entdeckte im nächsten Augenblick eine ältere Dame von sicherlich mitte sechzig, die aus dem Fenster eines kleines Häuschens zu seiner linken sah und ihn mit einem nahezu zahnlosen Lächeln musterte.
 

"Reden Sie mit mir?", fragte Jareth mürrischer als von ihm beabsichtigt. Doch die alte Dame lächelte nur noch breiter und nickte. "Ja, genau, junger Mann. Oder sehen Sie hier noch einen, den ich angesprochen haben könnte?" Die alte Dame lachte leise und Jareth musste zugeben, dass diese zumindest nicht auf den Mund gefallen war, auch wenn das Innere ihres Mundraumes so aussah. "Kommen Sie ruhig etwas näher heran. Ich sehe sehr schlecht. Das Alter...", fuhr sie fort. Doch Jareth zögerte. Was wollte die Alte von ihm? "Na, kommen Sie schon. Oder fürchten Sie eine alte, schon recht unbewegliche Frau?"
 

Jetzt hatte sie ihn. Das konnte Jareth schließlich nicht auf sich sitzen lassen und so trat er dichter an das Fenster heran. Zufrieden nickte die Frau, musterte Jareth nun umso interessierter und meinte schließlich: "Sie sind neu in der Gegend. Ja, Sie wären mir sicher sonst schon aufgefallen. Haben Sie sich schon eingerichtet? Ich weiß, in der heutigen Zeit nicht so einfach, aber...Oh, einen Augenblick!" Und plötzlich verschwand sie aus der Fensteröffnung und ließ einen verdatterten Jareth zurück.

Was sollte das?

Jareth sah sich um und wurde bald unruhig. Er wollte hier nicht blöd herumstehen, doch die Alte schien nicht wiederzukommen. Ob die einfach umgekippt war?

Doch da erschien sie wieder im Fenster und hielt Jareth einen Teller mit herrlich duftenden, anscheinend frisch gebackenen Brötchen hin.
 

"Nehmen Sie sich ruhig eines. Na, greifen Sie ruhig zu. Sie sind ganz frisch!" Jareth zögerte noch, doch griff er dann zu, nahm eines der warmen Brötchen an sich und murmelte ein "Danke".

Nach einem weiteren, abwartenden und auffordernden Blick der alten Frau, brach Jareth ein Stück ab und stopfte es sich in den Mund. Es schmeckte wirklich ausgesprochen gut, was er der Alten auch mitteilte, die sich sehr darüber freute und plötzlich wieder verschwand, nur um einige Zeit später mit einer Tüte wiederzukommen, die sie Jareth reichte.

Verdutzt nahm er sie entgegen und sah hinein. "Sie wollen mir die Brötchen mitgeben? Aber..." Doch die Frau winkte energisch ab. "Kein 'aber'. Ich backe eh immer zu viel und es freut mich, wenn ich neuen Nachbarn etwas Gutes tun kann. Und Sie sind sicher nicht alleine hier, oder? Na also. Dann einen herzlichen Gruß von der alten Sara. Das bin ich."

Die Alte lachte und zwinkerte Jareth amüsiert zu, der sich nun auch ein Lächeln abrang.

"Danke. Ich werd dann auch mal weitergehen und...", Jareth zögerte kurz, fuhr dann fort: "Mein Name ist Jareth."
 

Dann eilte er weiter und erreichte einige Zeit später Freys und sein Haus wieder, öffnete die Tür und sein Blick fiel umgehend auf Frey, der an der gegenüber liegenden Wand am Boden kauerte und - zitterte?!

Erleichterung machte sich in Frey breit, als er Jareth erblickte, doch das Zittern hielt immer noch an. In ihm drohte all die Anspannung auszubrechen.

Jareth starrte Frey verwundert, dann besorgt an, schloss die Tür hinter sich und trat an Frey heran und hockte sich zu ihm. "Frey? Was hast du? Was ist mit dir? Ist etwas passiert?" Freys Anblick verstörte ihn und doch hatte Jareth immer noch nicht die geringste Ahnung, dass es wegen seiner Abwesenheit hätte sein können.
 

Und plötzlich konnte Frey die Tränen nicht mehr aufhalten. Alles in ihm, all die aufgestaute Angst, die Trauer und der Schmerz brachen aus ihm heraus. Er konnte nicht aufhören zu weinen, so sehr er sich auch bemühte. Anscheinend war dies das Schlüsselerlebnis gewesen. Es hatte Frey eh schon gewundert, dass er die ganzen Tage nach dem Tod seines Vaters nicht eine Träne geweint hatte. Und nun brach alles aus ihm heraus.

Unbewusst klammerte er sich an Jareth, krallte sich in dessen Hemd und barg sein Gesicht an dessen Brust, die er mit seinen Tränen benetzte. Lange weinte er einfach, bis er schluchzend losließ und wegschaute. Er hatte sich eine solche Blöße gegeben, dass es ihm nun furchtbar peinlich war. Er konnte sich einfach nicht beruhigen. Je mehr er es versuchte, desto schlimmer wurde es. Sein Atem ging schluchzend stoßweise und seine Augen wurden rot und begannen zu schmerzen. Auch sein Kopf dröhnte und er hatte das Gefühl, dass sein Gesicht anschwellen würde, was nicht wirklich der Fall war.
 

Jareth verstand die Welt nicht mehr. Warum heulte Frey nun plötzlich? Was sollte diese Szene?

Er verstand es wirklich nicht und legte verstört und zögerlich eine Hand auf Freys Schuter, die von Heulkrämpfen geschüttelt wurde. In jenen Momenten, in denen Frey nur weinte und sich nicht erklärte, war auch Jareth einfach nur irritiert und peinlich berührt.

Plötzlich fragte Frey schluchzend: "W-wo w-warst d-du?" Jetzt erst sah er Jareth an und dann brach es erneut aus ihm heraus.

Ohne wirklich seinen Redefluss stoppen zu können, schrie er beinah: "Wo hast du gesteckt, verdammt nochmal? Ich hab mir beschissene Sorgen gemacht. Wieso hast du nichts gesagt? Noch nicht einmal einen beschissenen Zettel konntest du beschmieren und mir wenigstens so mitteilen, dass du weggehst. Man, ich bin beinah wahnsinnig geworden." Seine Stimme wurde leiser und wieder weinerlicher: "Scheiße man, ich hatte solche Angst.... Ich will dich nicht auch noch verlieren..." Wieder wandte er seinen Blick ab.
 

Zuerst mit großen Augen, dann verlegen, sahJareth Frey an und wusste nicht, was er sagen sollte. Da hatte er ja ordentlich was verpeilt. Frey hatte sich Sorgen gemacht und Jareth hatte nicht eine Sekunde daran gedacht Frey auch nur die geringste Nachricht zu hinterlassen. Das war mies und rücksichtslos gewesen. Jareth ließ es über sich ergehen und zuckte leicht zusammen, als Frey seine Stimme erhob. Und dieser ließ ihm keinen Raum für eine Erklärung oder gar eine Entschuldigung.

Stattdessen stieß er Jareth beiseite, so dass dieser hintenüberfiel und sich auf seinem Hosenboden wiederfand, erhob sich und eilte davon. Jareth sah ihm verstört nach, seufzte dann und senkte den Blick.

Da hatte er ja was angerichtet. Und das nur, weil er es einfach nicht gewohnt war sein Handeln und dessen Konsequenzen zu überdenken, oder besser gesagt: an andere zu denken. Zumindest in einer Welt außerhalb des Lebens im Black Hauptquartier.

Jareths Blick wanderte zu der Tüte mit den Brötchen, die zu Boden gefallen war und aus der eines herausgekugelt war. Er griff danach und war versucht es aus Wut über sich selbst gegen die Wand zu klatschen, aber er unterließ es, erhob sich stattdessen, hob dabei die Tüte auf und ging in die Küche. Dort legte er die Tüte auf dem Küchentisch ab und warf das verdreckte Brötchen weg.

Anschließend zögerte er wieder. Was sollte er nun tun? Freys Verhalten wirkte überzogen, aber war sicher zum Großteil auch auf den Mist der letzten Zeit zurückzuführen. Es war einfach zu viel geschehen.
 

Frey war die Treppe nach oben direkt ins Bad gerannt. Erneut hatte er sich unter die Dusche gestellt, doch diesmal ließ er eiskaltes Wasser über sich laufen. Mit einer Hand stützte er sich an der Duschwand ab und lehnte sein Gesicht dagegen. Immer noch rannen Tränen über sein Gesicht, die sich nun mit dem Wasser aus dem Duschkopf vermischten. Nicht nur seine Angst um Jareth, sondern auch einen Großteil seiner Trauer hatte er nun herausgelassen. Und immer noch war ihm zum Heulen zumute. Jetzt konnte er seine Trauer erst richtig herauslassen.

Paradox, dass dies erst dann passiert war, nachdem er sich solche Sorgen um Jareth gemacht hatte.

Dieser verließ mittlerweile doch die Küche und ging hoch,vernahm bald das Plätschern von Wasser und wandte sich dem Badezimmer zu. Vor der Tür hielt er jedoch inne.

Was sollte er Frey nur sagen? Und dann auch noch, während dieser duschte?

Aber Jareth wollte nicht warten bis Frey ihm wieder in die Arme lief. Das wäre fast so, als wäre es ihm gleichgültig, aber dem war nicht so.
 

Also klopfte er, obwohl Frey das vielleicht gar nicht hören konnte, öffnete die Tür und schlüpfte ins Bad. Sein Blick wanderte zur Dusche und seine Beine brachten ihn in deren Nähe, so dass er sich dicht neben dieser an die kühle Wand lehnen konnte. Er atmete tief durch und versuchte dann gegen das Wasserrauschen anzureden: "Es tut mir Leid, Frey. Ich habe nicht nachgedacht und das... war falsch. Nach dem, was in letzter Zeit alles passiert ist, hätte ich rücksichtsvoller sein müssen und ich hab wohl mehr verdient, als nur von dir angeschrien zu werden. Gerade auch, weil wir alles andere, als außer Gefahr sind. Es tut mir wirklich Leid,dass du dir Sorgen gemacht hast. Und in Zukunft werde ich nicht mehr so gedankenlos handeln." Jareth stieß sich von der Wand ab, fuhr sich über den Nacken und meinte dann: "Nun, ich... lass dich dann zu Ende duschen. Ich wollte das nur gleich los werden. Ich... geh dann wieder. Nur runter... ähm... ja."

Und schon verließ er das Badezimmer wieder und trottete betreten die Treppe runter.
 

Die letzten Worte hätte Jareth sich nach Freys Geschmack sparen können, aber so war Jareth nun einmal. Die Entschuldigung des anderen hatte gut getan und er war irgendwie erleichtert.

Dennoch stand Frey immer noch unter der Dusche. Allmählich wurde ihm kalt, doch dieser Schmerz war besser als der, den er nun aus sich rausließ. Den ganzen Schmerz, den Frey die Zeit über in sich angesammelt hatte, ließ er nun raus. Bald hatte er keine Tränen mehr, die er verweinen konnte. Leise schluchzte er noch ab und zu.

Noch einige Zeit blieb er unter dem kalten Wasserstrahl stehen, dann schaltete er das Wasser ab und stieg bibbernd aus der Duschkabine. Seine mit Wasser durchträngten Sachen zog er aus und trocknete sich schnell ab. Dann band er sich ein Handtuch um die Hüfte und ging zitternd in das Schlafzimmer. Zu seinem Unglück fand er keine passende Kleidung mehr. So musste er wohl die Sachen waschen und warten, bis sie trocken waren.
 

Schniefend stakste Frey mit dem Wäscheberg nach unten in die Küche, wo sich auch die Waschmaschine befand. Freys Lippen waren blau angelaufen und er zitterte immer noch, diesmal, weil ihm kalt war. Allerdings ließ er sich nichts anmerken. Er konnte Jareth auch nicht ansehen. Schweigend stopfte er die Wäsche in die Maschine und stellte diese an. Nachdem er dies getan hatte, nahm er den Teekessel und füllte ihn mit Wasser. Diesen stellte er dann auf den Herd. Einen heißen Tee, oder besser noch ein Grog würde ihm gut tun. Da er allerdings keinen Alkohol anrühren durfte, musste er sich wohl einen Kamillentee machen.

Na wunderbar. Immerhin besser, als nichts.
 

Jareth hatte sich an den Küchentisch gesetzt, einen Ellenbogen auf den Tisch gestützt und das Kinn in der Handfläche gebettet und war in Gedanken bei diesem Morgen gewesen, der so harmlos angefangen und nun plötzlich völlig in die Hose gegangen war. Und das nur, weil er nicht nachgedacht hatte. Dabei hatte er sogar schon zu früheren Zeitpunkten daran gedacht Frey wenigstens eine Notiz zu hinterlassen und da war es Frey sicher noch eine Ecke gleichgültiger gewesen, wo er sich herumtrieb und was mit ihm war. //Damals in Jacks Haus...Verdammt!//

Jareth hörte die Stufen knarzen und hob den Kopf, ließ die Hand sinken. Er öffnete den Mund, doch schloss er ihn wieder, als er Frey nur mit dem Handtuch um die Hüften, Wäsche im Arm und starr von ihm weggerichteten Blick die Küche betrat. Bedrückt senkte er den Blick, nur um ihn gleich darauf auf Freys Rücken zu heften, an welchem noch Wasser von der Dusche hinabrann. Wollte Frey ihn nun mit Schweigen strafen? Jareth fand, dass das etwas übertrieben wäre. Gut, er hatte sich falsch verhalten, aber was sollte er denn nun machen, damit Frey ihm das verzieh? Und übertrieb dieser nicht? Schließlich war er ja nun wieder da und würde so etwas nicht noch einmal tun. Also?
 

Während Frey sich etwas versuchte an der Gasflamme des Herds zu wärmen, sagte er plötzlich bibbernd: "Tu das nicht noch einmal. Du kannst dir nicht vorstellen, wie das war..." Freys Blick ging etwas zur Seite. Aus den Augenwinkeln blickte er Jareth an. Er wollte noch etwas sagen, doch ihm fehlten die Worte. Er wusste nicht, was er grandioses von sich geben könnte. Deswegen wandte er sich wieder dem Kessel zu und wartete.

Jareth wollte schon erleichtert aufatmen, als Frey etwas sagte, aber irgendwie blieb ihm das im Halse stecken. Er musterte den anderen nur und schwieg. Er hatte Frey schon gesagt, dass er es nicht wieder tun würde, also? Das Schweigen blieb zwischen ihnen bestehen und Jareth fühlte sich unheimlich unwohl, von Sekunde zu Sekunde mehr. Er wusste nicht, was er tun könnte, um diese bedrückende Stimmung zu durchbrechen. Warum strafte ihn Frey nun auch mit Schweigen?
 

Aus Freys nassem Haar tropfte es auf seine Schulter. Wie Tränen suchten sich die Wassertropfen einen Weg über den Rücken, bis sie im Handtuch verschwanden. Immer noch zitterte er leicht, doch die kleine Gasflamme wärmte ihn wenigstens etwas. Er würde gleich nochmal nach oben gehen und gucken, ob er nicht irgendeinen überdimensionalen Pullover oder ähnliches finden würde, denn die Wäsche brauchte noch seine Zeit und dann musste sie auch noch in den Trockner getan werden.

Endlich pfiff der Teekessel und verkündete, dass das Wasser kochte. Schnell schaltete Frey das Gas aus und füllte das Wasser in einen großen Becher, in welchem sich bereits zwei Teebeutel befanden. Den Becher nahm er zwischen seine Hände und wärmte diese damit. Dann drehte er sich doch zu Jareth und fragte, ihn immer noch nicht ansehend: "Willst du auch einen, oder lieber doch einen Kaffee?" Irgendetwas musste er ja sagen.
 

Jareth hatte auf etwas Besserung gehofft, aber Pustekuchen. Er seufzte und erhob sich ruckartig. "Nein, danke.", murrte er leise und begann sich das Hemd aufzuknöpfen, striff es sich ab und trat um den Tisch herum auf Frey zu, schlang es diesem um die Schultern und umgriff dann energisch dessen Kinn, versuchte dessen Blick zu fixieren.

"Willst du mich jetzt mit Nicht-Beachtung strafen? Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe und es tut mir Leid. Ich kann es nicht rückgängig machen und ich kann nicht mehr tun, als mich zu entschuldigen." Er ließ Freys Kinn los und seufzte. "Ich kann deinen Ausbruch verstehen und vielleicht war es nötig. Und... peinlich sein braucht es dir nicht. Also versuch wenigstens dich im Lauf des Tages wieder einzukriegen. Oder meinst du, dass es irgendwas ändert, wenn du dich nun in diesen Gefühlen versenkst? Wohl kaum."

Jareth musterte Frey erneut kurz, wandte sich dann ab und ließ die Küche hinter sich, setzte sich im Wohnzimmer in einen Sessel.

//Man, ist das ätzend. Und ich schaffe es kaum auszudrücken, was in mir gerade los ist. Mist auch. Wahrscheinlich hab ich jetzt nur wieder alles schlimmer gemacht...//
 

Jareths Hemd war noch warm und vermochte dadurch etwas der Kälte aus Freys Knochen zu treiben. Langsam kam er sich schlecht dabei vor. Jareth hatte sich nun zum wiederholten mal bei ihm entschuldigt und er schaffte es nicht dazu etwas zu sagen.

Zunächst blieb er noch in der Küche stehen und nippte an seinem Tee, der ihn nun auch von Innen zu wärmen begann.

Jareth hatte ja recht. es brachte nichts, wenn er ihn ignorierte. Aber er wusste einfach nicht, was er hatte sagen sollen. Was hätte er sagen sollen, dass nicht vollkommen gezwungen, oder bescheuert klang?
 

Nach einer Weile folgte er dem anderen ins Wohnzimmer. Kurz blieb er in der Tür stehen, blickte nur auf Jareth. Doch dann gab er sich einen Ruck und ging auf ihn zu. Er setzte sich neben ihn hin und sah ihn an.

Jareth hatte den Kopf gerade nach hinten auf die Rückenlehne sinken lassen und war sich zum x-ten Mal über sein Gesicht gefahren, als er Freys Schritte und dann dessen Stimme gehört hatte. Er ließ die Hand sinken und sah zu Frey auf, der sich neben ihn setzte und ihn nun endlich von sich aus wieder ansah. Dann waren seine Worte nicht ganz falsch gewesen? Na, immerhin.

Schließlich meinte Frey dann: "Du hast recht. Es bringt nichts, wenn ich dich ignoriere und das will ich auch gar nicht. Es war nur... Die ganze Situation hat mich einfach wieder vollkommen aus der Bahn katapultiert und ich konnte nichts dagegen machen...".

Jetzt blickte er Jareth sogar von sich aus an. "Ich muss mich auch bei dir entschuldigen. Schließlich bin ich nicht dein Wachhund. Naja.. ach ist ja auch egal... Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass... ähm... Ach lass es uns einfach vergessen..."

Jareth lauschte und besah sich Frey, der nicht wirklich besser aussah, obwohl dessen Lippen nicht mehr so blau verfärbt wie zuvor schienen, aber er zitterte immer noch, trotzt des Hemdes und des Tees. Das Wohnzimmer war nicht gerade beheizt worden.

"Ach, danke übrigens fürs Hemd. Ich Trottel bin einfach in voller Montur unter die Dusche gesprungen..Naja... kann man jetzt nicht ändern...", meinte Frey noch leise.

Ein schiefes Grinsen legte sich auf seine Lippen, welches jedoch wieder verschwand. Er senkte wieder den Blick und murmelte dann: "Danke, dass du dich nicht über meine Tränen lustig gemacht hast... Das bedeutet mir sehr viel..." Wieder erhob er den Blick und sah Jareth in die Augen. Eine ganze Weile hielt er einfach nur so den Blick aufrecht.

Schließlich wandte er ihn einfach wieder ab und fragte: "Sag mal, haben wir noch etwas Suppe von gestern da? Ich habe einen Mords Kohldampf."
 

Als Frey sich wieder erhob und abwandte, hievte auch Jareth sich wieder auf, trat schnell hinter ihn und ergriff diesen bei den Armen, so dass er nicht wieder einfach so weglaufen konnte. Er stand dicht hinter Frey und flüsterte über dessen Schulter hinweg: "Ich werde es nicht vergessen, denn ich möchte dich nicht noch einmal so erschrecken. Weißt du, ich bin es nicht gewohnt, dass sich jemand so offensichtlich Sorgen um mich macht. Auch mein Bruder hat das nicht so deutlich gezeigt und deswegen bin ich wohl häufig zu gedankenlos. Doch ich werde es ändern und nicht mehr vergessen, was ich mit meiner Rücksichtslosigkeit angerichtet habe." Jareth begann leicht über Freys Arme zu reiben, um diesen etwas aufzuwärmen.
 

Frey spürte die Körperwärme des anderen an seinem Rücken. Leicht schloss er die Augen. Die Worte, welche Jareth ihm zuflüsterte, klangen ehrlich und waren irgendwie heilsam. Er musste lächeln und als Jareth ihm dann auch noch so sanft über die Arme rieb, da ging bei Frey wieder ein Feuerwerk los. In seinem Bauch tanzten tausende von Schmetterlingen und er konnte ganz einfach nicht anders, als dies zu genießen.

"Ich würde mich nie über dich lustig machen. Nun, zumindest würde ich es jetzt nicht mehr tun. Du hast dich in schwachen Momenten ja auch nicht über mich lustig gemacht. Und... ich möchte dich wirklich nicht verletzen. Auch wenn ich diesen Vorsatz heute morgen schon wieder in den Sand gesetzt habe.", fuhr Jareth fort.

Schließlich ließ er Freys Arme los, was dieser mit stillem Bedauern wahrnahm, und trat neben ihn, sah ihn leicht lächelnd an und meinte zu dessen letzter Frage hin: "Was die Suppe angeht, nun, das weiß ich nicht. Aber solltest du nicht alles verputzt haben, dann wird noch etwas da sein. Lass uns einfach nachsehen. Ansonsten hab ich aber Brötchen mitgebracht. Hab sie von 'ner alten Lady geschenkt bekommen... Und du solltest übrigens zusehen, dass du nicht die ganze Zeit halbnackt durch die Bude rennst, sonst bist du der nächste, der mit Fieber zu tun hat. Aber nun erstmal zur Suppe."

Jareth ging nun zurück in die Küche und durfte feststellen, dass Frey zwar wohl gut reingehauen hatte, aber dass noch genug da war. Und so begann er die Suppe aufzuwärmen und meinte über die Schulter hinweg: "In ein paar Minuten kannst du etwas essen, Frey. Und bis dahin solltest du zusehen, dass du dich etwas wärmer einpackst!"
 

Bevor Frey allerdings nach oben ging, um sich auf Jareths Rat hin etwas warmes überzuziehen, ging er zu ihm und sagte er: "Ich glaube dir und ich werde nicht an deinen Worten zweifeln...Danke..."

Dankbar lächelnd sah er den anderen an und machte sich dann auf den Weg ins obere Stockwerk. Noch auf der Treppe hörte er, wie Jareth in der Küche rumorte.

Oben angekommen, durchsuchte er noch einmal den Schrank. Er fand einen übergroßen Pullover und dazu noch Badeshorts, welche er durch das Handtuch eintauschte. Anschließend zog er sich Jareths Hemd aus und schlüpfte in den Pullover, in welchem er aussah, als wäre er selbst eingelaufen. Danach ging er mit Jareths Hemd in der Hand wieder nach unten in die Küche, in welcher Jareth am Herd stand.
 

Jareth war erleichtert.

Könnte nun wieder alles werden wie zuvor? War der Stress des Morgens nun überstanden?

Er hoffte es, denn er wollte sich nicht mit Frey streiten und schon gar nicht riskieren diesen zu vergraulen. Das würde sie beide zugrunde richten.

Langsam ging Frey auf ihn zu, stellte sich hinter ihn und legte ihm das Hemd wieder über die Schultern. Doch dann lehnte er sich sachte an dessen Rücken an. Seine Hände stützte er rechts und links auf der Arbeitsplatte ab. Sein Kinn legte er leicht auf Jareths rechte Schulter. Mit wildem Herzklopfen atmete er Jareths Geruch ein und flüsterte dann: "Du hast mich heute nicht verletzt. Ich hatte Angst um dich. Ich will nicht, dass dir etwas zustößt. Du bist der einzige, den ich noch habe. Der einzige, der mir etwas bedeutet..."

Jareth ging durch den Kopf wie unglaublich schön diese Nähe und das Zutrauen war, das Frey ihm damit schenkte und zeigte. Er lauschte Freys geflüsterten Worten und doch war er mit all seinen Sinnen bei Freys Nähe, dessen Wärme. Zu gerne hätte er sich zu Frey umgewandt und ihn dicht an sich gedrückt, aber zunächst wollte er diese Zutraulichkeit nicht stören und dann wandte sich Frey auch schon wieder von sich aus ab.

Leise und für Frey nicht hörbar seufzte er, stellte den Herd ab, zog sich das Hemd wieder richtig über und knöpfte es zur Hälfte zu.

Frey drehte sich derweil zum Tisch und ließ sich schließlich auch an diesem nieder. Sein Blick fiel auf die Brötchentüte und ihm kam wieder in den Sinn, dass Jareth sie erwähnt hatte. "Von welcher alten Lady hast du sie denn?"
 

Jareth kramte gerade Teller hervor, die er anschließend mit Suppe füllte, welche bereits wieder heiß genug zum Verzehr war. Er holte zwei Löffel hervor und wandte sich zum Tisch und damit auch Frey um. Die Teller stellte er auf den Tisch, legte das Besteck ab und antwortete dann auf Freys Frage: "Von irgendeiner alten Dame eben. Sie wohnt 'ne Straße weiter und heißt wohl Sara. Scheint geschwätzig und war mitunter die Einzige, die überhaupt Interesse für den neuen "Nachbarn" zeigte, als ich durch die Gegend gelatscht bin. Ich bin froh drum, dass nur sie es war, die meine Anwesenheit überhaupt registrierte. Die Brötchen hat sie mir in die Hände gedrückt, weil sie zu viele gebacken hatte. Zumindest hat sie mir das gesagt."

Er setzte sich an den Tisch und musterte Frey, schmunzelte dann. "Der Pullover ist übrigens schick. Sieht allerdings aus, als hättest du die Hälfte von dir irgendwo vergessen. Aber nun iss die Suppe. Du hattest doch Hunger,oder?"
 

Der Duft der Brötchen war wirklich herrlich und Frey fragte sich, ob er es wagen könnte schon etwas festes zu essen. Allerdings wollte er lieber darauf warten, bis ihn ein Arzt untersucht und ihm grünes Licht gibt.

Auf Jareths Neckerei hin, blickte er nur an sich herab und meinte dann grinsend: "Du hast recht. Man könnte meinen, dass ich eingegangen wäre." Kurz lachte er sogar leise in sich hinein. Doch dann ergriff er den Löffel und tunkte diesen in die Suppe ein. Ihm hatte die Suppe schon am Vortag geschmeckt, doch an diesem Tag war sie noch um Welten besser. "An dir ist ein Koch verloren gegangen. Ich bin froh, wenn ich halbwegs Spaghetti auf die Reihe bekomme und noch dazu ein ramponiertes Rührei, was einmal ein Spiegelei werden sollte."

Der alten Dame schenkte er keine Beachtung und keinen Gedanken mehr. Vielleicht war das ja ein Fehler, doch er glaubte kaum, dass eine alte Dame hinter ihnen her sein sollte. Schließlich war Frey alles andere als paranoid.

"Ich musste mich früh selbst versorgen, da bleibt es nicht aus, dass man mehr hinbekommt, als Rührei oder Spaghetti.", antwortete Jareth nur auf Freys Kompliment hin, auch wenn es ihm ungemein schmeichelte, und aß seinerseits die Suppe, heute mit größerem Appetit. Er griff sogar nach einem Brötchen und leerte den Teller nun auch zur Gänze, während er Frey zuhörte.
 

"Wir müssen bald zurück in die Stadt. Jetzt guck nicht so. Ich muss zur Nachuntersuchung und außerdem brauchen wir Proviant und vor allem frisches Essen. Ich kann mich ja noch eine Zeit lang von diesen Dosensuppen in der Speisekammer ernähren, aber du bräuchtest etwas anständiges. Außerdem wollte ich noch einmal bei Jack vorbei. Mal sehen, wie es unserer Flohkugel geht. Außerdem kann Jack uns zu Lebensmitteln und Kleidung, denn die haben wir bitter nötig, verhelfen. Und ich muss noch wissen, was die Whites so treiben."

"Ich weiß, dass du Recht hast, trotzdem darf mich der Gedanke zurück in die Stadt zu fahren ja wohl beunruhigen, oder? Nun, wenn wir auf der Hut sind, wird das schon schief gehen." Auf Jack ging er vorerst nicht weiter ein, obwohl ihn zumindest Luckys Befinden interessierte.
 

Nachdem sie aufgegessen hatten, kümmerte Frey sich um den Abwasch, den Jareth ihm liebend gern überließ. Trotzdem trocknete er wenigstens ab, was schon viel für ihn hieß.

Frey konnte zwar nicht kochen, dafür litt er an einem Sauberkeitsfimmel, der sich im warsten Sinne des Wortes gewaschen hatte.

Mittlerweile war die Waschmaschine auch fertig und Frey stopfte die Wäsche in den Trockner. Dies würde auch noch seine Zeit dauern. Nachdem er das erledigt hatte, drehte er sich wieder zu Jareth um. Er musterte ihn schweigend, bis er dann an ihn herantrat. Er wollte etwas testen.

Ganz nah stellte er sich nun an Jareth und blickte ihm direkt in die Augen. "Sag mal, stehst du eigentlich immer noch so auf Kriegsfuß mit Jack? Ich meine, gut, er war der Freund deines Bruders, aber er hat dir nichts getan. Oder ist es etwa gerade weil er Apophis Freund war, weil er schwul ist?" Noch vor einigen Tagen hätte Jareth wohl ziemlich heftig darauf reagiert. Noch vor einigen Tagen hätte Jareth wohl gesagt, dass er mit Schwulen nichts anfangen könnte. Frey war gespannt, ob sich dies auch in Hinsicht auf anderen Homosexuellen gelegt hatte und sich nicht nur auf ihn bezog.

Jareth erwiderte Freys Blick fragend und wusste nicht, was das nun sollte. Warum überhaupt mussten sie über Jack reden?
 

Frey ging sogar noch etwas weiter. Leicht hob er eine Hand an Jareths Wange und strich zart über diese, was Jareth eine angenehme Gänsehaut einbrachte, auch wenn ihn die Fragen seines Gegenübers noch irritierten.

"Was fühlst du, wenn du weißt, dass andere Männer dies auch machen, dass andere Männer sich auch so berühren, wie ich dich gerade berühre? Was fühlst du, wenn du dir vorstellst, dass Jack und Apophis auch das hier getan haben und noch viel mehr....?" Jetzt beugte er sich leicht vor und legte Jareth seine Lippen auf. Es war zwar nur ein Test, doch Frey genoss es, genoss jede Sekunde, mit der ihre Lippen sich berührten.
 

Jareths Lippen begannen erneut zu prickeln, was schnell in ein Kribbeln überging, welches sich warm durch seinen Körper zog. Doch es vermochte ihn nicht von Freys seltsamen Fragen abzulenken und auch nicht von dem mulmigen Gefühl in der Magengegend. Und so zog er den Kopf etwas zurück, wandte den Blick kurz ab, ergriff Freys Hand, atmete tief durch und sah Frey ernst an. "Was soll das, Frey? Warum ist es von Belang, ob ich Jack verachte oder nicht? Aber gut, wenn du es unbedingt wissen willst: Ich verabscheue Jack! Aber ich verabscheue ihn nicht, weil er schwul ist, sondern,weil er mir meinen Bruder genommen hat. Weil er ihm wichtiger geworden war, als ich. Weil Jack letztlich mehr über ihn wusste, als ich. Und weil mein Bruder sich von ihm verabschiedet hat, aber nicht von mir. Deswegen werde ich nie mit ihm klar kommen. Und ich werde ihm genauso wenig verzeihen wie ich es meinen Bruder gegenüber je werde tun können." Seufzend ließ er Freys Hand los, wandte seinen Blick trotzig und gequält ab. "Was die Berührungen angeht, so ist mir bis jetzt nicht wirklich danach gewesen mir darüber Gedanken zu machen, was mein Bruder und Jack getan haben und was andere tagtäglich tun. Wenn du darauf anspielen möchtest, ob ich immer noch gedenke anderen Schwulen die Köpfe wegzuballern, wenn sie vor mir Händchen haltend die Straße überqueren, so kann ich dich beruhigen, denn das werd ich nicht tun."

Jareth sah Frey wieder an und fragte nur noch: "Zufrieden?", was eindeutig verstimmt klang.
 

Auf eine makabere Weise hatte Jareth den Test bestanden. Natürlich sagte Frey nicht, dass es sich um einen gehandelt hatte, denn dann wäre Jareth wohl ausgetickt und das wollte Frey nun wirklich nicht. Trotzdem fühlte er sich auf eine gewisse Art und Weise schuldig.

Er erwiderte Jareths gequälten Blick und, auch wenn dieser verstimmt klang, so spürte Frey, dass es dem anderen ziemlich nah gegangen war.

"Ich habe nicht daran gezweifelt, dass du homosexuellen den Kopf wegballern würdest, denn dann würde ich selbst nicht mehr leben.", meinte er und grinste schief. Allerdings verflog dieses Grinsen schnell wieder.

Jareth fand Freys Gewitzel nicht komisch. Ja, ausnahmsweise war er es, der das Gewitzel anderer unpassend fand. Aber er sagte dazu nichts.
 

Plötzlich legte Frey wieder seine Hand an Jareths Wange. Doch diesmal glitt sie an dessen Hinterkopf. Zugleich legte er seine linke Hand an Jareths Seite. Sachte zog er ihn an sich, wobei sich beide seiner Hände nun um den Rücken des anderen legten. Freys Kinn lagerte wieder auf dessen Schulter und er sagte leise: "Was deinen Bruder und Jack betrifft, so solltest du dich vielleicht mal fragen, warum er dir nichts gesagt hat. Du musst ihn nicht mehr so sehen, wie du ihn früher gesehen hast, aber du tust ihm unrecht. Du hast ihm viel bedeutet, dass weiß ich. Aber frag dich mal, wie du reagiert hättest, wenn er dir alles erzählt hätte, wenn er dir gebeichtet hätte, dass er schwul war. Wie hättest du dann reagiert? Glaubst du nicht, dass er genau deswegen nichts gesagt hat? Er hat sich geschämt. Er wusste, dass er dich die ganze Zeit belog und konnte damit nicht umgehen und trotzdem warst du ihm das wichtigste. Er war dein Bruder. Familienbanden reißen nicht so schnell. Denk mal darüber nach. Versuch dich mal in seine Lage zu versetzten. Du hast Schwule gehasst und Apophis hatte angst, dass sich dieser Hass auf auf ihn übertrug. Das wäre wirklich zuviel geworden, denn schon alleine das ständige Lügen hat ihm nicht behagt. Ich will dir nicht sagen, was du zu tun hast und wie du zu fühlen hast, aber du solltest einmal die Perspektive tauschen. Vielleicht kannst du dann besser nachvollziehen, oder sogar verstehen, was deinen Bruder dazu getrieben hat so zu handeln und nicht anders."
 

Auch wenn Jareth zögerte die Umarmung zu erwidern, so genoss er sie dennoch. Genau wie die vor einigen Wochen, als die Erkenntnisse rund um seinen Bruder und ihn selbst aus dem Ruder geworfen hatten. Nun war es in gewisser Weise wieder so, wenn auch in abgeschwächter Form. Es wühlte ihn derzeit immer in unbehaglicher Form auf, wenn er über seinen Bruder nachzudenken begann.

Freys Worte jedoch vermochten seine Wut nicht zu dämmen.

Jareth seufzte leise. Mochte sein Bruder auch Angst gehabt haben, wie Jareth reagieren würde, sollte dieser erfahren, dass er schwul gewesen war, so fühlte er sich trotzdem verraten und von seinem Bruder im Stich gelassen .Aber gut, wenn Frey glaubte, dass es ihm etwas bringen würde, wenn er versuchte sich in die Lage seines Bruders zu versetzen, dann würde er es versuchen. Wenn er jetzt schon so darüber nachzudenken begann, musste Jareth auch feststellen, dass er sich derzeit in einer ähnlich Lage befand wie sein Bruder seiner Zeit. Nur, dass er niemandem außer Frey noch schuldig war sich seiner Gefühle klar zu werden und sich dieser zu rechtfertigen.
 

Frey zog sich von ihm zurück und Jareth konnte kein Wort zum Gehörten verlieren, da verschwand dieser auch schon. Jareth senkte den Blick und grübelte über das, was Frey ihm erzählt hatte, nach.

Dieser ging kurz hinauf in das Schlafzimmer und kramte im Rucksack herum, den er noch vom Einbruch ins Blackhauptquartier hatte. Schließlich fand er, was er gesucht hatte. Damit ging er zurück zu Jareth, stellte sich wieder vor ihm hin und zeigte ihm, was er da hatte. Es waren die Ketten der Serpentesbrüder. Frey blickte Jareth wieder in die Augen und meinte: "Ich hab lange für diesen Verschluss gebraucht, bis er wieder ganz war." Dann nahm er Jareths Hand, legte die Ketten hinein und schloss sie dann um diese. "Wenn du darüber nachgedacht hast und du nachvollziehen kannst, warum dein Bruder das getan hat und wenn du ihn dann immer noch als deinen Bruder ansiehst, dann leg diese Ketten um. Wenn nicht, dann gib sie mir zurück."
 

Verdutzt betrachtete Jareth die Medaillen,von denen er nicht geglaubt hätte sie wiederzusehen. Er hatte die letzte Zeit nicht einmal einen Gedanken an sie verloren, obwohl die Kette ihm einst so viel bedeutet hatte.

Plötzlich spürte Jareth die Kette in seiner Hand, spürte die Form der Medaillen unter seinen Fingern. Nachdem Freys Worte verhallt waren, senkte Jareth den Blick wieder, öffnete die Faust und betrachtete deren Inhalt. Schließlich meinte er leise: "Ich weiß nicht, was das bringen soll. Ich versteh auch nicht, was dir daran liegt, dass ich meinen Frust vergesse, aber gut... Ich werde darüber nachdenken." Jareth steckte die Kette in seine Hosentasche und sah Frey wieder an, musterte diesen kurz und meinte: "Woher bist ausgerechnet du dir eigentlich so sicher, dass mein Bruder sich seiner Lügerei schämte und dass ihm viel an mir lag? Wenn Jack mir so käme, würde mich das nicht wundern, aber dir schon. Wiederholst du nur, was dir Jack mal so am Rande erzählt hat oder kanntest du meinen Bruder? Bis jetzt hab ich geglaubt, dass du ihn mehr von irgendwelchen Aufzeichnungen, ein wenig auch von Jack kennst, aber so wie du gerade eben von ihm gesprochen hast... Nun, es kam mir so vor, als hättest du ihn eben persönlich gekannt und das nicht nur von einem kurzen Wortwechsel her. Vielleicht täusche ich mich ja..."
 

Jareths Fragen waren vorhersehbar gewesen, doch Frey war noch nicht bereit ihm die volle Wahrheit zu erzählen. Er log ihn nicht an, doch er ließ wichtige Aspekte aus, indem er sagte: "Ich kannte Apophis persönlich. Ich kannte ihn sogar länger als Jack. Ich habe ihn ziemlich schnell nach meinem Eintritt bei den Whites kennengelernt. Er war so etwas wie mein Mentor, oder Ausbilder. Naja, das ist jetzt nicht so wichtig. Hier geht's nicht um mich, sondern um dich und deinen Bruder."

Wieder musterte Jareth Frey und schüttelte dann bedächtig den Kopf. "Eigentlich ist es auch egal. Und ich glaube nicht, dass ich je verstehen werde, was in meinem Bruder vorgegangen ist. Vor allem nicht kurz vor seinem Tod. Ich hätte anders gehandelt..."

"Sicher hättest du anders gehandelt. Schließlich bist du nicht er und es wäre ziemlich gruselig, wenn ihr gleich handeln würdet.", meinte Frey daraufhin. Anschließend legte er seine rechte Hand an Jareths Hals und blickte ihm tief in die Augen. "Denk über alles nach. Ich werde dich jetzt in Ruhe lassen. Wenn was ist, dann findest du mich oben." Noch einmal lächelte er den anderen an und verschwand dann.
 

Sein Weg führte ins Schlafzimmer. Irgendwie musste er sich beschäftigen. Deswegen begann er dieses ein wenig umzuräumen, bis es etwas gemütlicher war. Er achtete diesmal allerdings darauf, dass er sich nicht überanstrengte, denn er hatte keine Lust, dass Jareth sich wieder um ihn kümmern musste. Nach einer guten Stunde betrachtete er zufrieden sein Werk. So sah es um einiges gemütlicher aus. Außerdem hatten sie nun Gardinen, damit die das Zimmer etwas abdunkeln konnten.

Sie...

Jetzt dachte Frey schon für Jareth mit. Dabei hing noch alles am seidenen Faden und stand in den Sternen. Frey hatte zwar gesagt, dass er sich gedulden würde, doch er wusste nicht, wie lange er diese Ungewissheit noch aushalten würde. Dieses Halbe-und-nichts-Ganzes machte ihn einfach wahnsinnig. Erst stritten sie sich, dann berührten sie sich, oder provozierten sich mit Berührungen und Küssen. Gut, richtig geküsst hatten sie sich zwar noch nicht, aber trotzdem machte man so etwas auch nicht nur so.
 

Da Jareth wohl noch etwas länger für sich brauchen würde, beschloss Frey ganz einfach sich auch noch ums andere Zimmer zu kümmern. Das Wohnzimmer käme irgendwann später dran. In dem Teeniezimmer entfernte er erst einmal die Überreste der Poster. Nur gut, dass das Zimmer nicht rosa gestrichen war. Mit solchen Farben konnte er nichts anfangen. Hier und da dekorierte er noch etwas um, bis es nicht mehr so sehr nach Teeniezimmer aussah. Schließlich gab es hier auch nichts mehr zu tun und Frey ging wieder ins Schlafzimmer, wo er sich aufs Bett setzte. Er war etwas müde, weswegen er sich zurücklehnte. Eigentlich hatte er sich nur etwas ausruhen wollen, doch dann schlief er einfach ein.
 

Apophis war also Freys Ausbilder gewesen?

//Oh Mann...//

Es war immer noch hart zu realisieren, dass sein Bruder zweigleisig gefahren war und das in vielerlei Hinsicht. So verdammt viel hatte Jareth einfach nicht gewusst, nicht einmal geahnt.

Frey wollte, dass er sich jetzt darüber klar wurde wie er zu seinem Bruder stehen wollte. Na, ob er sich dessen so bald klar werden könnte? Ob es ihm gelingen würde sich in seinen Bruder hineinzuversetzen, der ihm inzwischen doch so fremd war? Oder zumindest fremd schien.

Jareths Hand wanderte auf die Hosentasche, unter der er die Kette spüren konnte. Er würde es versuchen.
 

Er verließ die Küche nun auch und ging ins Wohnzimmer, ließ sich in den Sessel sinken und lehnte sich zurück. Sein Blick lag eine Weile lang auf der Decke, doch dann schloss er die Augen und atmete tief durch.

Sein Bruder. Apophis. Ab wann hatte er eigentlich darauf bestanden nur noch so genannt zu werden? Nun, es war Ewigkeiten her und Jareth erinnerte sich kaum, wann er seinen Bruder zum letzten Mal mit seinem richtigen Vornamen angesprochen hatte. Aber Jareth hatte es verstanden. Er wusste, warum sein Bruder seinen richtigen Namen verabscheut hatte. Ja, das wusste er nur zu gut.

Und ab wann hatte er begonnen seinen Bruder nicht mehr zu kennen? Erst ab seinem Eintritt in die Reihen der Blacks? Oder schon vorher? Ab wann hatte ihn Apophis belogen? Jareth legte seine Hände auf sein Gesicht, verharrte so einige Zeit.

Er hatte ihn so sehr geliebt. Er war doch der einzige gewesen, der sich je um ihn gekümmert hatte. Apophis war zeitweise Bruder, Vater und Mutter für Jareth gewesen und die Liebe, die er unter normalen familiären Beziehung auf drei verteilt hätte, hatte sich auf Apophis fokussiert. Gerade deswegen schmerzte der Verrat so sehr. Es zerriss ihn, dass Apophis ihn belogen hatte, dass sein Bruder zu feige gewesen war ihn wenigstens vor seinem Tod aufzuklären. Es schmerzte, dass er ihn im Ungewissen zurückgelassen hatte. Ein Jahr lang war Jareth einem Phantom hinterhergerannt und wäre Frey nicht gewesen, dann würde er das immer noch tun - oder seine sinnlose Jagd hätte ihn inzwischen umgebracht.
 

Jareth ließ seine Hände wieder sinken und öffnete seine Augen, starrte an die Decke, ins Leere. Wenn Apophis zu ihm gekommen wäre und ihm erzählt hätte, dass er schwul war, dass er das war, was Jareth gejagt hatte,Tag für Tag...

Ja, Jareth hätte es nicht verstanden. Er verstand es ja jetzt nicht einmal. Er hätte es zuerst für einen blöden Witz gehalten, hätte gelacht, aber dann hätte er in die ernsten und traurigen Augen seines Bruder gesehen und hätte gewusst, dass Apophis nicht nach spaßen zumute gewesen wäre. Und dann? Dann wäre Jareth von ihm gewichen. Er wäre ihm ausgewichen. Und Apophis wäre in dem Glauben gestorben, dass Jareth ihn verachtete und hasste.

Jareth senkte den Blick, fuhr sich über die Augen und erhob sich wieder aus dem Sessel.
 

Er schlurfte in die Küche, nahm ein Glas an sich, füllte es mit etwas Leitungswasser und trank es. Dann stellte er das Glas weg, sah sich nach dem Trockner um, trat an diesen heran und stellte fest, dass dieser fertig war. Da hatte er ja geraume Zeit nachgegrübelt.

Er öffnete die Luke des Trockners und fischte Freys Klamotten heraus. Kurz blieb er so stehen, doch dann ging ein Ruck durch Jareth. Er ging die Treppe hoch und betrat das Schlafzimmer. Dort sah er sich erstaunt um.

Was hatte Frey denn hier gemacht? Hatte diesen die Gestaltungswut gepackt? Anscheinend. Jareth schmunzelte und sah zum Bett hin, auf welchem Frey lag und offensichtlich wieder schlief. Nun ja, es war bis jetzt schon ein aufwühlender Tag gewesen. Das erschöpfte.
 

Jareth legte Freys Klamotten zur Seite und trat an das Bett heran, ließ sich auf dessen Bettkante nieder und betrachtete den Schlafenden eine Weile lang einfach nur. Er fühlte, was auch Apophis gefühlt haben musste. Oder zumindest eine abgeschwächte Form davon. Apophis hatte einen anderen Mann geliebt. Jack.

Jareth wusste plötzlich, dass es inzwischen wirklich nicht mehr die Tatsache war, dass sein Bruder ein Homo gewesen war, die ihn verärgerte. Es war einzig und allein, dass er ihn im Ungewissen zurückgelassen hatte. Vielleicht war es Eifersucht. Eifersucht auf Jacks Gewissheit. Er hatte gewusst, was seinen Bruder bewegte und was ihn dazu getrieben hatte den Tod zu suchen. Und ihm, Jareth, hatte Apophis nur ein Phantom geschickt.

Jareth griff an seine Hosentasche und kramte die Kette hervor, betrachtete sie und griff dann nach Freys rechter Hand. Kurz zögerte er noch, doch dann legte er die Kette in Freys Handfläche und drückte dessen Hand zur Faust, wie Frey es zuvor bei ihm gemacht hatte. Jareth konnte Apophis nicht verzeihen. Vielleicht in zehn Jahren, sollten sie ihm vergönnt sein, aber nicht jetzt und auch nicht morgen. Er konnte es nicht.

Jareth wandte den Blick ab, senkte diesen und blieb mit auf dem Schoß abgestützten Unterarmen einfach neben Frey sitzen.

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nach etwas längerer Pause gibt es jetzt wieder ein neues kappi^^

ich hoffe euch gefällts und ihr hinterlasst einige kommis^^

außerdem wollte ich noch etwas werbung machen^^° Excalibur hat ein wundervolles Pic zu Frey und Jareth gezeichnet. Sehts euch mal an, es lohnt sich^^

also dann bis zum nächsten kappi

eure sweetmilka^^

Feelings

Es war ein kurzer, jedoch erholsamer Schlaf. Frey schlief nicht tief, weswegen er mitbekam, wie Jareth ihm etwas in die Hand legte. Blinzelnd öffnete er seine Augen und erwachte langsam. Sein Blick fiel auf Jareths Rücken.

Dieser hatte sich also entschieden und wie es aussah gegen Apophis. Das war traurig, aber nicht zu ändern. Anscheinend war der Schmerz viel zu tief, als dass Jareth einfach über die vielen Lügen hinwegsehen konnte. Frey verstand und akzeptierte es.
 

Er erhob sich und legte Jareth seine linke Hand auf dessen Schulter. "Sag mir bescheid, solltest du sie irgendwann doch wiederhaben wollen.", sagte er nur. Dann stand er auf, ging an seinen Rucksack und ließ die Ketten wieder in diesem verschwinden.

Er streckte sich kurz und blickte sich zu Jareth um, der immer noch ziemlich geknickt auf dem Bett saß. Seufzend ging Frey wieder auf ihn zu und setzte sich neben ihn. Sein Blick ging zur Seite auf Jareths Profil. Dieser starrte einfach nur geradeaus, weswegen Frey nun dessen Kinn ergriff und dessen Gesicht seinem zudrehte. "Wenn du reden willst, nur zu. Ich kann verstehen, dass es nicht gerade einfach für dich ist." Zur Entscheidung Jareths gegen Apophis sagte er nichts. Er hatte alles gesagt und wollte nicht mehr auf Jareths Gefühlen herumreiten und wollte ihn auch nicht weiter damit konfrontieren. Es wäre wohl besser, wenn sie etwas Gras über die Sache wachsen lassen würden.
 

Schon wieder sie...

Er musste damit aufhören, bevor er sich noch zu sehr daran gewöhnen würde.

Nachdem er Jareth noch eine Weile lang schweigend angesehen hatte, ließ er seine Hand sinken und blickte auf seine Hände, welche er in den Schoß gelegt hatte. Ihm brannte die Frage auf der Zunge, ob Jareth wüsste, wie er zu ihm stand. Doch er fragte nicht. Schließlich hatte er gesagt er würde warten und daran würde er sich auch halten, mochte es noch so schwer sein.

Sein Blick ging durch den Raum und fiel auf die Kleidung. Anscheinend hatte er ziemlich lange geschlafen, wenn der Trockner bereits fertig gewesen war, sodass Jareth sie hatte mitbringen können.

Frey nahm die schwarze Jeans und sein schwarzes Oberteil. Die enge Hose wollte er nicht schon wieder anziehen. Das enge Oberteil ging ja noch und war wärmer als ein offenes Hemd. Er nahm noch seine Shorts und ging damit ins Bad, wo er sich umzog. Nachdem er fertig war, ging er wieder ins Schlafzimmer, lehnte sich an den Türrahmen und blickte Jareth schweigend an. Dieser sah irgendwie verloren aus. Erneut seufzend stieß er sich vom Türrahmen und hockte sich nun vor Jareth, blickte ihm in die Augen. Er wusste nicht, was er sagen sollte, deswegen legte er einfach seine Hand leicht auf die des anderen.
 

Etwas in Jareth wollte reden und er wusste, dass Frey ihm wirklich zuhören würde, dass dessen Angebot ernst gemeint war. Aber Jareth hielt vorerst den Mund, haderte mit sich und hörte Frey hin und herlaufen, dann verschwinden und wiederkommen.

Und er saß immer noch da, als wäre die Welt untergegangen. Doch er konnte es nicht ändern. Irgendwie war dem ja auch so, auch wenn er gedacht hatte, dass er über das Schlimmste hinaus wäre.

Plötzlich hockte Frey vor ihm. Jareth konnte in Freys Augen sehen und spürte kurz darauf dessen Hand auf seiner. Wieder geschah kurz gar nichts, doch dann drehte er Freys Hand seine Handfläche zu und umgriff diese.
 

"Wusstest du, dass Apophis richtiger Name Gabriel war? Ich weiß, klingt im ersten Augenblick komisch, viel zu soft, aber das war nicht der Grund, warum er irgendwann darauf bestand, dass man ihn nur noch mit Apophis anredete." Jareths Stimme war leise und monoton. Sein Blick senkte sich und ging wieder ins Leere. "Er hat unsere Eltern verabscheut, deswegen wollte er nicht mehr den Namen tragen, den sie ihm gegeben hatten. Mein Vater hat meine Mutter und meinen Bruder geschlagen und hat uns verlassen kurz nachdem ich geboren worden bin. Meine Mutter hat ihre Ängste, ihre Scham und ihren Selbsthass im Alkohol ertränkt und war auch zu nichts mehr zu gebrauchen..."

Er seufzte, schloss für einen Moment die Augen, öffnete sie wieder und sah Frey nun wieder an. "Mein Bruder war für mich meine Familie. Jemand anderen hatte ich nicht. Er hat mich großgezogen, wenn man so will, und er war alles für mich. Auch nachdem ich bereits ein Black war, hat sich, zumindest was mich angeht, nie etwas geändert. Ich habe nie an ihm gezweifelt, habe alles geglaubt, was er mir gesagt hat... Als ich hörte, dass er tot ist, konnte ich es nicht glauben. Auch nicht, nachdem ich seine Leiche gesehen hatte. Ich bin zwei Wochen lang selbst wie Tod gewesen. Und dann... dann wollte ich nur noch Rache dafür, dass man mir mein Leben genommen hatte. Denn nichts anderes war mein Bruder für mich. Mein Leben. Alles was mir je etwas bedeutet hat. Und dann musste ich, nach einem Jahr voller Selbstvorwürfe, Schmerzen und Zorn... musste ich von einem Fremden erfahren, dass mein Bruder in den Tod gegangen ist!"
 

Jareth hatte begonnen zu zittern und in seinen Augen flackerte der Zorn. "Verdammt nochmal, er wusste ganz genau, was er mir damit antut! Er wusste, was in mir vorgehen würde und was ich durchmachen würde! Und trotzdem... trotzdem hat er mich ohne auch nur einen dämlichen Abschiedsbrief zurückgelassen." Er schluckte schwer und senkte den Kopf. "Wenn du nicht gewesen wärst, dann hätte ich es nie erfahren. Und deswegen kann ich es nicht... Gerade, weil er mir so viel bedeutet hat, kann ich ihm das nicht verzeihen."

Seine Stimme erstarb. Im nächsten Augenblick zog er Frey an dessen Hand an sich heran, schlang seine Arme um ihn und vergrub sein Gesicht in dessen Haaren.
 

Das, was Jareth ihm da anvertraute, machte Frey betroffen. Er hatte nie gedacht, dass es auch solche Familien geben könnte. Außerdem passte der Name Gabriel wirklich nicht zu Apophis. Nachdem Frey erfuhr, wie sehr Jareth an seinem Bruder gehangen hatte, wie sehr er ihn vergöttert, geliebt und geachtet hatte, verstand er auch, dass dieser seinem Bruder nicht einfach verzeihen konnte. Wenn er recht überlegte, dann könnte er das selbst nicht. Er hätte es auch nicht geschafft jemandem zu verzeihen, der wusste, wie sehr er ihn geliebt hatte.

Seine Arme legten sich nun ebenfalls um Jareth. Frey konnte nicht anders, als den anderen zu umarmen und ihm sanft und etwas Trost spendend über den Rücken zu streicheln. "Es tut mir so Leid...", wisperte er. Er wollte noch etwas sagen, etwas womit er Jareth helfen konnte, nur was? Was konnte er ihm sagen, dass ihm helfen konnte? Er wusste es nicht und es gab eigentlich auch nichts. Also schwieg er und hielt Jareth einfach nur in seinen Armen.

Es war und tat gut einfach von Frey eine Erwiderung seiner Überschwangreaktion zu erfahren. Und Jareth empfand es eher als angenehm, dass Frey nichts großartig zu seiner Geschichte sagte. Es genügte, dass er zugehört hatte, dass Jareth in ihm plötzlich jemanden hatte, dem er sich anvertrauen konnte, wenn ihm danach war. Es war schön, ein gutes Gefühl, trotz der aufgewühlten Emotionen und Erinnerungen. Frey gab ihm ungeahnten Halt und dafür war Jareth ihm dankbar.
 

Lange verharrten sie so, bis Frey sich etwas zurückzog und Jareths Gesicht in seine Hände nahm. Tief blickte er ihm in die Augen und sagte leise: "Ich wünschte ich könnte etwas sagen, was es dir leichter macht. Aber ich kann nicht... Jetzt bereue ich es, dass ich es war, der es dir gesagt hat. Ich wünschte ich hätte dir das hier ersparen können. Es tut mir so Leid. Aber wenn es dir hilft, dann... dann werde ich versuchen etwas zu finden, was er vielleicht dir hinterlassen hat. Sein Nachlass befindet sich im Whitehauptquartier. Wenn wir in die Stadt fahren, dann kann ich ihn dir holen. Ich will doch nur, dass es dir besser geht und dass du dich nicht so quälen musst..."
 

"Mach dir keine Vorwürfe. Obwohl es alles in mir durcheinandergebracht hat, war es gut, dass ich durch dich die Wahrheit erfahren habe. Ohne deine... Einmischung würde ich jetzt immer noch da draußen rumirren und vor Rachegelüsten verrückt werden. Oder ich wäre inzwischen tot, wäre vielleicht unwissend dem Beispiel meines Bruders gefolgt. Hm... nachdem alles vor meinem inneren Auge zerplatzt war, als ich die Wahrheit erfuhr, wollte ich das auch. Einen kurzen Augenblick lang wusste ich nicht weiter. Wohin sollte mich mein Weg auch noch führen, nachdem ich mich plötzlich in einer Sackgasse befand? Aber... dann warst du ja da noch. Du und dieser Deal. Zu guter Letzt nur noch du... Ich verdanke dir also einiges und für dich gibt es nichts zu bereuen. Und auch nichts wiedergutzumachen. Ich möchte nicht, dass du für mich in Apophis Sachen rumwühlst. Auch wenn du etwas finden solltest, so würde es nichts an der Gedankenlosigkeit meines Bruders ändern. Denn wenn er mir etwas hinterlassen hat, es aber nie seinen Weg aus dem Hauptquartier der Whites gefunden hat, wie hätte es mich unter 'normalen' Bedingungen je erreichen sollen? Und das letzte Jahr kann es auch nicht rückgängig machen. Zudem weiß ich inzwischen genug. Ich muss mich eben damit abfinden, dass jemand anderes meinem Bruder zum Schluss mehr bedeutet hat, als ich."

Jareth löste sich nun aus Freys Händen, beugte sich vor und küsste Frey, suchte dessen Lippen gezielt und ziemlich aprubt. Es war ein dankbarer und sicher der längste Kuss, den sie beide bis jetzt zwischen ihnen erfahren hatten. Erst war Frey vollkommen überrumpelt, doch dann genoss er den Kuss. Er schloss seine Augen und gab sich ganz dem kribbelnden Gefühl in seiner Bauchgegend hin. Gerne hätte er den Kuss noch länger aufrecht erhalten und ihn noch etwas ausgebaut, doch schon löste Jareth sich wieder und senkte kurz den Blick, nur um ihn dann wieder zu heben und Frey anzusehen. "Es geht mir schon besser, dank dir... Danke, Frey." Er lächelte nun wieder leicht und in seinen Augen lagen nur mehr winzige Funken des gerade durchlebten Schmerzes. Jareth setzte sich wieder vollends auf, reichte Frey seine Hände und meinte: "Na komm. Mir geht es wirklich wieder besser und du musst da nicht weiter rumhocken. Ich fühl mich fähig auch wieder zu dir aufzublicken."
 

Jetzt musste auch Frey lächeln und er meinte: "Immer wieder gerne."

Die ihm angebotenen Hände nahm Frey entgegen und ließ sich von Jareth hochziehen. Als er stand, gab er breit grinsend von sich: "Ich dachte du siehst immer zu mir auf." Er musste lachen, denn Jareths zerknautschter Blick war einfach göttlich. "Aber sonst geht´s dir noch gut, ja?", meinte dieser schnaubend. "Von wegen ich blicke zu dir auf." Doch schon musste Jareth auch wieder schmunzeln, als er Frey derart herzlich lachen hörte. Es klang schön, auch wenn er sich ziemlich auf den Arm genommen fühlte.

Jetzt reichte Frey Jareth seine Hand und zog ihn von dem Bett zu sich hoch. "Na komm du Gurke. Ich will meine Dekowut endlich am Wohnzimmer auslassen. Du kannst dir ja in der Zwischenzeit dein Zimmer ansehen." Immer noch lachend verschwand er aus dem Schlafzimmer und ging die Treppe hinunter ins Wohnzimmer.
 

Kopfschüttelnd sah Jareth Frey nach, als dieser schon aus dem Schlafzimmer und runter ins Wohnzimmer eilte. Was hatte der denn hier oben noch alles getrieben?

Jareth setzte sich in Bewegung und ging hinüber in das ehemalige Teenie-Zimmer. Neugierig war er ja dann doch, was Frey hier angerichtet hatte. Nun,'angerichtet' war das falsche Wort, völlig falsch. Er musste zugeben, dass Frey irgendwie ein Händchen dafür hatte. //Ob das an seiner femininen Seite liegt, die ja bei Homos hier und da besonders ausgeprägt sein soll?// Jareth lachte leise in sich hinein. Ein Bild huschte durch seinen Kopf, das einfach zu ulkig war und er verdrängte es dann doch lieber schnell wieder.
 

Als erstes begann Frey das gesamte Mobiliar in eine Ecke zu räumen. Dann putzte er alles gründlich und stellte die Möbel anschließend so hin, dass das Wohnzimmer gemütlich und stilvoll aussah. Aus dem, was ihm zur Verfügung stand zauberte er ein gemütliches Ambiente.

Als er fertig war, betrachtete er sein Werk zufrieden. Jareth war mittlerweile auch ins Wohnzimmer gekommen und wunderte sich nicht schlecht, als er sah, was Frey da unten geschafft hatte. Staunend sah er sich um, konnte nicht fassen, was er da sah - und vor allem aber machte er sich auch Gedanken um Frey und dessen Begriff von 'Ruhe'.

Frey sah sich zufrieden um und meinte dann: "Das kommt dabei raus, wenn man früher das Puppenhaus seiner Schwester dekoriert. Guck nicht so. Ich war eben ein sensibles Kerlchen." Frey musste leise Lachen, da sich das gerade ziemlich lächerlich angehört hatte und Jareth ihn nur noch ansah, als hätte er einen Sprung in der Schüssel. Amüsiert schüttelte Frey den Kopf und sagte: "Du glaubst auch echt alles. Ich glaube du hättest es mir sogar abgekauft, wenn ich dir erzählt hätte, dass ich früher in rosa Tütüs herumgehüpft bin. Gott diese ewigen Klischees." Neckisch knuffte er Jareth in die Seite und setzte sich erst einmal auf das Sofa.

"Willst du dir die Beine in den Bauch stehen, oder willst du dich dazusetzen?", fragte er nun frech grinsend.
 

"Hey, was ich hier sehe würde zumindest wunderbar zu deinen rosaroten Geschichten passen.", meinte Jareth zu seiner Rechtfertigung. Er ging auf das Sofa zu, auf welchem Frey sich breit gemacht hatte und ihn frech angrinste. Kurz blieb er vor dem Sofa stehen, doch dann ließ er sich neben Frey sinken, streckte die Arme über die Rückenlehne aus und lehnte sich seufzend zurück. Sein Blick wanderte zu Frey. "Glaubst du nicht, dass du es etwas übertreibst? Ich mein, eigentlich hast du Ruhe verordnet bekommen. Und denkst du nicht, dass du da irgendwas falsch verstehst? Nicht? Na, dann kannst du ja nochmal aufstehen und mir etwas zu trinken holen... Schatz." Jareth lachte leise in sich hinein und grinste nun seinerseits frech und herausfordernd. "Was denn? Wenn du dich wie ein putzwütiges Hausmütterchen benimmst, darfst du dich nicht wundern."
 

Schatz? Hatte Jareth ihn gerade Schatz genannt? Tickte er denn noch ganz richtig? Vollkommen verdattert und ungläubig starrte Frey Jareth an. Nun gut, wenn er es unbedingt so haben wollte, bitte. Dieses Spiel konnte er auch spielen. Wenn Jareth gerne solche Sachen bestätigt haben wollte, dann konnte er es haben, doch der andere würde sich noch wundern.

"Aber gerne doch Honigschäuzchen. Was hättest du denn gerne? Wasser? Kommt sofort." Frey erhob sich und tigerte in die Küche, doch nicht ohne dem anderen noch einen fetten Schmatzer auf die Stirn zu verpassen.

Das mit dem 'Honigschnäuzchen' fand Jareth noch recht amüsant. Er hatte ja mit 'Schatz' vorgelegt. Also durfte er sich da auch gar nicht beschweren.

Der feuchte Kuss auf die Stirn, nun, der war eben etwas feucht und Jareth wischte sich mit dem Handrücken kurz über diese und sah Frey nach, wie dieser in die Küche tuckte.
 

Unterdes füllte Frey ein Glas halbvoll mit Wasser, ging dann wieder zurück ins Wohnzimmer. Dabei setzte er alles auf seine 'feminine' Seite und kreiste ordentlich seine Hüften. Jetzt ließ Frey den Klischeeschwulen raushängen, setzte sich elegant auf Jareths Schoß und sprach etwas nasal: "Hier mein Süßer, dein Wasser." Wie ausversehen glitt ihm das Glas aus der Hand und das Wasser kippte direkt auf Jareths Oberkörper.

"Hey, du Supertucke! Das war vollste Absicht! Bist du kirre?", empörte sich Jareth, doch Frey ignorierte es gekonnt. "Oh Nein.", gab er gespielt entsetzt von sich und schlug sich die Hand vor den Mund. "Nein, wie ungeschickt von mir." Frey stand auf, nahm das Glas und stellte es auf den Tisch. Dabei änderte sich sein Blick wieder und nun machte er einen auf dominant. Jetzt kniete er sich so über Jareth, dass dessen Beine zwischen seinen waren. Er hockte sich auf den Schoß und griff wie selbstverständlich an dessen Hemdknöpfen. "Na, hat mein kleiner Jareth nicht richtig aufgepasst? Muss Frey ihn jetzt wieder saubermachen?", fragte er mit tadelnder Stimme. Fest fasste er Jareths irritierten Blick auf und ließ ihn nicht mehr los. Es amüsierte ihn herrlich dieses Spiel zu spielen und dem anderen mal die Fassetten aufzuzeigen, die man schwulen Männern anhaftete. Geschickt knöpfte er Jareths Hemd auf, zog es ihm energisch aus und warf es zu Boden. Dieser sah dem Hemd kurz nach und staunte wie flink Frey doch sein konnte. Dieser ließ dabei nicht von Jareths Blick ab. "Und wie soll ich dich jetzt dafür bestrafen, mein Kleiner?", fragte er etwas unterkühlt. Innerlich musste er mit sich ringen nicht einen Lachkrampf zu bekommen, da dieser Ausdruck wirklich paradox war. Schließlich waren sie gleichgroß.
 

Langsam glaubte Jareth wirklich, dass Frey dabei war durchzudrehen und so ganz wohl war ihm nicht dabei. Doch Frey war noch lange nicht fertig mit ihm.

"Ah, ich weiß schon.", meinte er nun mit einem gewitzten Grinsen. Auch wenn er jetzt etwas zu weit gehen würde, Strafe müsste sein, denn Frey konnte es nicht ab, wenn man ihn in Klischees zwang. Er fasste Jareth an dessen Schultern und drückte ihn noch etwas in die Lehne. Dann beugte er sich vor und leckte die restlichen Wassertropfen von dessen Brust.

Als Jareth plötzlich dessen warme Zunge auf der Brust spürte, musste er sich ordentlich zusammenreißen, um nicht laut aufzuseufzen. Gott, das war etwas zu viel des Guten. Nein, nicht 'etwas', sondern eindeutig zu viel des Guten!

Spielerisch grinste Frey Jareth an. Dann setzte er sich etwas auf, blieb allerdings immer noch über Jareth hocken und fragte in seiner normalen Stimme: "Und, welcher Frey gefällt dir am besten? Der feminine, der übertrieben maskuline, oder der Normalo?"
 

Auf diese Frage hin konnte Jareth nicht direkt antworten. Freys letzte kleine 'Straftat' hatte ihn etwas erhitzt und er kämpfte mit sich und seinen Hormonen. //Miese kleine Dinger...//

"Wer ist denn bitte der 'normale' Frey?", kam es schließlich über seine Lippen, doch er winkte gleich wieder ab. "Nicht lynchen. War nur ein Scherz!" Jareth atmete tief durch und fuhr sich durchs Haar. Sein Hinterkopf lehnte nun wieder auf der Rückenlehne des Sofas und er sah Frey forschend ins Gesicht. Schließlich lächelte er wieder leicht. Seine Hände umgriffen Freys Hinterkopf und Nacken und er zog dessen Gesicht dicht an seines heran. "Mir gefällt der am besten bei dem ich irgendwie immer weniger Hemmungen verspüre dies zu tun..." Daraufhin überwand er die letzten Millimeter, die ihre Lippen noch getrennt hatten, küsste Frey zärtlich und genussvoll und löste dann den Kuss, nur um hinzuzufügen: "Damit mein ich den Normalo..." Und mit einem Lächeln umschloss er Freys Lippen wieder mit seinen, entließ nun das Seufzen, welches er zuvor noch zurückgehalten hatte, an die Lippen des anderen. Es prickelte wie eh und je, wenn nicht sogar noch mehr als bei den Küssen zuvor.

In Freys Innern ging ein wahres Feuerwerk los. Jareth hatte ihm eben gesagt, dass Frey ihm gefiel. Und dann dieser Kuss, so zärtlich und köstlich. Und was war das? Ein Seufzen? Konnte es Jareth denn dermaßen gefallen?

Als er wieder von Freys Lippen abließ, biss er kurz in dessen Unterlippe und zog sachte an dieser. Grinselnd flüsterte er: "Kleine Rache, du kleine eingeschnappte Obertucke."
 

Frey war verwirrt. Er konnte die vielen Eindrücke und Informationen nicht ordnen. Noch verwirrter war er, als Jareth ihm dann auch noch zart in die Unterlippe biss. Das war zu viel für ihn. Es war, als würde in ihm eine Sicherung durchbrennen und er tat einfach, wonach es ihm verlangte. Nun war er es, der dem anderen die Lippen auferlegte. Nun war Frey es, der Jareth küsste und diesmal sollte es ein richtiger Kuss werden, denn Freys Zunge leckte bereits über die Lippen des anderen und erbat um Einlass.

Doch was tat er da? Jareth hatte ihm dermaßen den Kopf verdreht, dass er wohl nicht mehr klar denken konnte. Abrupt ließ er vom anderen ab und wandte seinen Blick zur Seite. Sein Atem ging schneller und sein Herz raste in einem ungestümen Tempo. Er konnte einfach nicht mehr so weiter machen. Es schien ihn innerlich zu zerreißen. Diese Ungewissheit und dann diese Zärtlichkeiten. Das war einfach zu viel. Er hatte ja geduldig sein wollen, aber wenn seine Geduld so auf die Probe gestellt wurde, dann riss der Geduldsfaden einfach.
 

Es kostete Frey eine Menge an Überwindung Jareth direkt anzusehen. Man konnte deutlich sehen, wie angespannt und verwirrt, zugleich sogar verzweifelt er war. "Wieso tust du das? Wieso quälst du mich so, obwohl du ganz genau weißt, wie ich für dich empfinde? Macht es dir etwa Spaß mich so zu verwirren? Findest du es toll so mit mir zu spielen? Hör bitte auf so mit mir umzugehen. Das verkrafte ich nicht mehr... Es ist zu viel.... Ich will nicht dein Spielzeug sein und ich will auch nicht dein Testobjekt sein. Dafür empfinde ich viel zuviel für dich. Ich will nicht ausgenutzt werden. Hör auf damit, bitte... Es tut weh..."

Mit diesen Worten glitt er vom Schoß des anderen und ging eilig aus dem Wohnzimmer. Man konnte hören, wie er die Stufen hinaufpolterte und wenige Sekunden darauf hörte man die Schlafzimmertür zuschlagen. Frey kämpfte mit seinen Tränen und er warf sich einfach auf das Bett, vergrub sein Gesicht ins Kissen. Doch weinen würde er nicht.

Es tat weh, denn Frey dachte immer noch, dass Jareth ihn nur gebrauchen würde, um zu erfahren, wie es war mit einem Mann rumzumachen. Gut Jareth mochte ihn und er war ihm nicht egal, aber es fühlte sich trotzdem beschämend und verletztend an, wenn man dachte, dass der andere nur seine Grenzen austesten wollte, dass Jareth eben nur spielte. Ok, er hatte selbst damit angefangen. Er hatte sich nie dagegen gewehrt und hatte ja selbst die Nähe des anderen gesucht. Er war es ja selbst in Schuld. Doch konnte man ein liebendes Herz verurteilen? Konnte man jemanden verurteilen, der endlich auch einmal glücklich sein wollte?
 

Er war zu weit gegangen - mal wieder. Das ging Jareth immer wieder durch den Kopf, nachdem Frey ihm das mehr als deutlich vorgehalten hatte und geflohen war.

Und er war so positiv überrascht gewesen, als Frey ihn nicht nur plötzlich ziemlich stürmisch geküsst, seine Lippen mit den seinigen bedeckt hatte, sondern er auch noch Freys Zunge hatte spüren dürfen, die fordernd und sanft über seine Lippen geglitten war. Jareth spürte auch im Nachhinein noch Freys Zunge auf seinen Lippen, als diese bereits abzukühlen begannen. Er wusste, dass er kurz davor gewesen war seinen Mund für Frey zu öffnen.

Und dann Freys Worte...dessen Blick...

Frey hatte Recht. Das war zu viel gewesen. Ein Schritt zu weit und doch hatte Jareth...

Ja, was? Was war mit ihm los? Er wollte nicht mit Frey spielen. Ganz gewiss nicht. Er wollte nicht den einzigen Menschen verletzen, der noch für ihn da war und der ihm etwas bedeutete. Der einzige Mensch, der wusste, was in ihm los war – nun, bis auf die Sache mit den Gefühlen für Frey. Da war Jareth ja selbst noch unsicher. Obwohl er wusste und auch schon zugegeben hatte, dass er Frey mochte, dass er ihm viel bedeutete, dass ihm Frey gefiel. Was fehlte denn da noch, um sich einzugestehen, dass sein Herz bereits heftig für diesen Mann schlug?
 

Frey lag ihm am Herzen und das auf eine ganz andere Art, als es sein Bruder getan hatte.

Durch Jareth ging ein Ruck und er erhob sich aus dem Sofa, eilte zur Treppe und diese halb hinauf, nur um dann abrupt stehen zu bleiben. Sein Blick ging hoch in den Flur. Wenn er nun da oben zu Frey ging, mit diesem redete, dann gab es kein zurück mehr.

Jareth setzte sich weiter in Bewegung und stand bald vor der Schlafzimmertür. Er durfte jetzt nicht mehr zögern. Er durfte Frey und auch sich nicht weiter verunsichern und im Dunkeln tappen lassen. Sonst würde er ihn auch noch verlieren.

Jareth klopfte und öffnete dann die Tür, trat ein und sah Frey bäuchlings auf dem Bett liegen, das Gesicht im Kissen vergraben. Jareth atmete tief durch und überwand die wenigen Meter, die ihn noch vom Bett und Frey trennten, blieb neben dem Bett stehen. Eine Weile lang herrschte weiter Schweigen, doch dann sprach Jareth einfach drauf los, versuchte dabei seinen Verstand kurz auszuschalten, denn nun zählte nur sein Herz und was dieses dazu dachte. Er war es Frey schuldig.
 

"Ich wollte dich nicht verletzen. Und ich will auch nicht mit dir spielen. Ich hab nicht nachgedacht, obwohl ich das sonst vielleicht zu viel tu... Frey, ich hab dir schon gesagt, dass mir viel an dir liegt. Und dass du mir gefällst, so wie du bist, das weißt du nun auch. Aber das ist nur die Oberfläche dessen, was in mir vorgeht. Frey, ich möchte immer bei dir sein, möchte für dich da sein, möchte dich beschützen und möchte, dass für dich irgendwann wieder Zeiten kommen, in denen du vor allem eins bist: glücklich. Und ich habe furchtbare Angst davor dich zu verlieren, ob nun durch die Hand eines anderen oder durch meinen Sturschädel. Frey, du... bedeutest mir nicht nur viel... du bedeutest mir inzwischen alles. Ich weiß das schon länger, aber es fiel mir schwer mich damit anzufreunden. Aber ich... ich mag dich nicht nur, wie man einen guten Freund mag. Ich..." Jareth geriet ins Straucheln und kurz versagte ihm die Stimme. Aber er wollte da jetzt durch. Er wollte es Frey und auch sich selbst endlich eingestehen.

"Ich liebe dich..."
 

Was Jareth da von sich gab, ließ Frey zunächst im Unglauben, dann versetzte es ihn in eine Innere Unruhe, die sich zum Gefühl höchsten Glücks entwickelte.

Je mehr Jareth sprach, desto mehr löste er sein Gesicht aus dem Kissen, bis er dem anderen ins Gesicht sah, als dieser ihm seine Liebe gestand. Frey konnte es kaum glauben, starrte Jareth mit halb geöffneten Mund an. Viel zu lange brauchten die Worte in sein Gehör, viel zu lange zu seinem Verstand, doch sein Herz erfasste sie sofort.

Jareth sah Freys von Unglauben geprägten Gesichtsausdruck, als dieser sich ihm nach und nach wieder zuwandte. Glaubte ihm Frey das nun nicht mehr? Aber es die Wahrheit! Es kam tief aus seinem Inneren, aus seinem Herzen. Es war erschütternd und wühlte so einiges in ihm auf, aber es gab nichts dran zu rütteln. Er hatte sich in Frey verguckt. Jareth war fähig einen anderen Mann zu lieben, mehr zu sehen als einen Freund. All die Ereignisse der letzten Zeit, aber vor allem die Angst Frey könnte sterben, hatten Jareth dies erkennen lassen. Und doch war es schwer gewesen sich und Frey das einzugestehen. Aber nun, da es raus war, hatte es auch etwas erleichterndes.
 

Ohne seinen Blick von Jareth abzuwenden, erhob Frey sich. Wie in scheinbarer Trance trat er auf den anderen zu und stellte sich direkt und sehr nah vor diesem hin. Seine Augen blickten in die des anderen und er legte seine Hand an dessen Wange. Zart strich er mit seinem Daumen über diese. Schließlich näherte er sich dem Gesicht Jareths und legte ihm seine Lippen auf. Und diesmal küsste er ihn richtig. Leidenschaftlich rieb er seine Lippen gegen die anderen und diesmal leckte er sogleich zart fordernd über diese.
 

Freys Lippen waren so zärtlich und sehnsüchtig. Nur einen winzigen Augenblick lang zögerte Jareth, doch dann erwiderte er den sanften Druck, das Reiben. Und als er Freys Zunge wieder spürte, wie sie seine Lippen erforschte, dann dazu überzugehen gedachte ihre Erkundung auszuweiten, tat Jareth das, was er schon zuvor gewillt gewesen war zu tun. Er öffnete seinen Mund etwas, gab dem fordernden Druck nach, nur um Freys Zunge gleich mit der seinen entgegenzukommen und diese, wenn auch zuerst noch etwas zögernd, zu umspielen. Es fühlte sich gut an und schmeckte herrlich.

Ein wahnsinniger Schub bestehend aus Bauchkribbeln und heißen Schauern durchflutete Freys Körper, als Jareth seine Lippen öffnete und ihm den Zutritt in dessen Mundhöhle gewährte. Und dann kam ihm die herrlich schmeckende Zunge des anderen auch entgegen, was Frey noch zusätzliches Kribbeln bescherte. Er hätte damit gerechnet, dass der andere zurückhaltender wäre, doch da täuschte er sich wohl. Jareth küsste ihn mit einer Selbstverständlichkeit, die Frey nur beeindruckte und ihm sehr gefiel.
 

Jareth schloss seine Augen und genoss einfach diese nächste Stufe der Zärtlichkeiten, die er mit Frey austauschte. Und dabei legten sich seine Hände um Freys Taille, glitten diese entlang, bevor sie sich um die Taille schlossen und er Frey dichter an sich drückte. In jenen Momenten zweifelte er kein bisschen mehr daran, dass an ihren Gefühlen nichts verwerfliches lag. Wie konnte auch etwas falsch sein, das sich so gut und richtig anfühlte?

Freys Hände legten sich an den Hinterkopf des anderen und hielten ihn somit im Kuss. Seine rechte Hand vergrub sich in dem dichten Haar und seine linke wanderte über den Nacken hinunter zum Rücken des anderen, welchen er leicht streichelte. Zart knabberte er an der Unterlippe des anderen, biss sanft hinein und leckte gleich mit der Zunge über die Bissstelle, bis diese sich wieder mit der Zunge des anderen in einem heißen Spiel vereinte.

Der Kuss war unbeschreiblich. Er schmeckte wie der süßeste Nektar und brannte dabei wie glühende Lava. Er verdampfte auf ihren Lippen wie, wenn Feuer auf Eis trifft. Wie hätte Jareth diesen Kuss nicht in vollsten Zügen genießen können? Es war eindeutig etwas, das Frey beherrschte. Und für Jareth waren solche Küsse bis zu diesem Zeitpunkt bloße Erinnerungen gewesen, welche sich durch Freys Lippen in Sehnsucht verwandelten, so dass Jareth kein Zögern mehr kannte.
 

Lange war Frey nicht gewillt diesen Kuss zu lösen. Doch irgendwann blieb ihm wortwörtlich die Luft weg und er musste von Jareth ablassen. Nur langsam öffnete er seine Augen wieder und blickte in die des anderen. Immer noch standen sie nah beieinander und Frey lächelte. Das Geständnis war einfach das Schönste gewesen, was er jemals zu hören bekommen hatte. Überhaupt war es das erste Liebesgeständnis, welches ihm gemacht worden war.

"Ich möchte auch für immer bei dir bleiben und ich möchte mit dir gemeinsam unser Glück finden.", wisperte er und küsste Jareth noch einmal zart. Dann allerdings grinste er und meinte: "Aber über das Beschützen müssen wir noch einmal reden." Das Grinsen verschwand wieder und er gab nun von sich: "Doch das hat noch Zeit. Jetzt gibt es wichitgeres..." Und wieder landeten seine Lippen auf denen des anderen, als könne er gar nicht genug von ihnen bekommen, als könne er gar nicht genug von Jareth bekommen.
 

Nach Atem ringend erwiderte Jareth Freys Blick, der ihm nie schöner vorgekommen war,und lauschte dessen Worten, welche durch ein süßes Lächeln verziert wurden.

Frey wollte für immer bei ihm bleiben. Und er sprach von einem gemeinsamen Glück. Nun kribbelte es in Jareths Bauch und nun seinerseits lächelnd erwiderte er den sanften Kuss, der nur allzu kurz währte. Der nachgeschobene Satz schob bei Jareth eine Augenbraue fragend in die Höhe. Aha... beschützen lassen wollte Frey sich wohl nicht. Also würde es wohl noch Diskussionen geben. Da war ja auch noch die Sache mit Cayne... Aber Frey hatte Recht. Das konnten sie ein anderes Mal klären.

Wieder verwickelten sich ihre Lippen und Zungen in einen zärtlichen und doch auch sehnsüchtigen, durch ein glückliches Hochgefühl untermalten Kuss. Sehnsucht war das Wort, welches am besten beschrieb mit was ihre Küsse getränkt waren. Es war die Sehnsucht nach Liebe, nach den Lippen des anderen und nach eben diesem.

Jareth erhöhte den Druck seiner Hände auf Freys Taille, ließ seine Hände schließlich etwas hinabgleiten und - was im krassen Gegensatz zu Jareth Kussfreude stand - fast zögerlich die Rundungen von Freys Hintern entlanggleiten. //Auch nicht schlecht...//

Frey kam nicht umhin genüsslich aufzuseufzen. Das war schöner, als alles, was er je erlebt hatte. Er genoss diese - wenn auch zögerlichen – Berührungen, die Deutlichkeit, mit der er Jareths Körper an seinem wahrnahm. Es hatte ihn schon ziemlich erstaunt, wie selbstverständlich Jareth ihn küsste. Doch dass der andere ihn nun auch noch so berührte war, als würden tausende von Ameisen in ihm umherschwirren
 

Jareth löste nun seinerseits den Kuss, hob seine Arme an und drückte Frey in eine Umarmung, lehnte den Kopf an den des anderen und schloss kurz die Augen. Es war einfach über ihn gekommen, eine unglaubliche Dankbarkeit und ein sagenhaftes Glücksgefühl.

Nach einigen Sekunden oder auch Minuten, Jareth vermochte das nicht einzuschätzen, löste er die Umarmung und lächelte Frey etwas verlegen an. "'Tschuldige. Ist so über mich gekommen..."

Auch wenn Frey etwas verwirrt war und nicht wusste, was da gerade über den anderen gekommen war, so genoss er es. Für seinen Geschmack viel zu schnell schob Jareth sich wieder von ihm. Er musste lächeln, als der andere so verlegen wirkte. Frey legte ihm seine Hand auf die Wange und sagte leise: "Manchmal bist du wirklich süß. Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen. Dummerchen." Leise lachte und und küsste Jareth kurz.

Süß? Süß...

Na, das hatte er nun wirklich noch nicht zu hören bekommen. Aus Freys Mund klang es jedenfalls gar nicht übel. Und besser 'süß',als 'peinlich'.
 

Schließlich war Frey es, der sich von Jareth löste. Leicht streckte er sich und meinte dann: "Ich geh mich mal fertig machen. Wenn wir morgen in die Stadt wollen, dann sollten wir das in aller Frühe machen." Liebevoll lächelte er Jareth noch einmal an und ging dann in Richtung Bad. Jareth schmunzelte und sein Blick haftete bei jeder von Freys Bewegungen auf diesem, als er sich langsam aus dem Schlafzimmer trollte. "Ist o.k..." Morgen in aller Früh zurück in die Stadt. Es klang aus Freys Mund, als würden sie einen gemütlichen Stadtbummel antreten, aber der Gedanke ließ eher Unruhe als Vorfreude in Jareth aufsteigen. Nun, sie würden das schon unversehrt hinter sich bringen. In der Tür drehte Frey sich dann noch einmal um und sagte grinsend: "Mein Hintern ist nicht schlecht, was?" Neckisch streckte er ihm die Zunge heraus und zwinkerte.

Jareth errötete leicht, meinte dann jedoch grinselnd und vor allem zustimmend: "Der ist klasse..." Zufrieden nickend verschwand Frey aus dem Zimmer. Im Bad nahm er sich ein Handtuch, drückte es sich vor den Mund und jauchzte. Das hatte jetzt sein müssen, denn ansonsten wäre er vor Glück zersprungen. Er freute sich wie ein Schneekönig und auf seine Lippen legte sich ein Dauerlächeln.
 

Derweil ließ sich Jareth auf das Bett sinken, saß zunächst auf dem Bettrand, ließ sich dann jedoch nach hinten fallen und grinste glücklich in sich hinein. Er hatte Frey seine Liebe eingestanden und das war ein riesiges Gefühl. Er hatte sich davor gefürchtet, aber nun war er einfach nur glücklich. Leise murmelte er einige Mal vor sich her, als könnte er es nicht fassen: "Ich liebe ihn... Ich liebe Frey... Ich liebe!..."

Nachdem Frey die Kleidung abgelegt hatte und sich gewaschen hatte ging er nur noch in Shorts bekleidet ins Schlafzimmer. Es war bereits am Dämmern, weswegen er das Licht einschaltete. Das Lächeln verschwand nicht mehr. Am liebsten hätte er die ganze Welt umarmt. Ein wenig kindisch, doch wenn man glücklich war, dann ging es eben nicht anders. "Das Bad ist jetzt frei.", teilte er Jareth grinsend mit.
 

Dieser setzte sich schnell wieder auf und sah Frey entgegen. Er blinzelte kurz, als plötzliches Licht die Dämmerungen um ihn herum vertrieb, erhob sich dann und trat schmunzelnd an Frey heran. "Na dann werd ich mich auch mal Bettfertig machen." Er trat an Frey vorbei, konnte es nicht lassen diesem einem sanften Klapps auf den Hintern zu verpassen und meinte nur noch, bevor er ebenfalls ins Badezimmer verschwand: "Wärm auch schonmal meine Bettseite an, ja?"

"Ich bin zwar kein Zwei-Meter-Breit-Mann, aber ich werde es versuchen.", sagte Frey und huschte unter die Bettdecke.

Und schon war Jareth auch schon im Bad verschwunden. Nun war er es, der sich die Klamotten bis auf die Unterwäsche abstreifte und erfrischte.
 

Frey legte sich in die Kissen. Sein Blick ging gen Zimmerdecke und immer noch prangte das Lächeln in seinem Gesicht, welches er einfach nicht fortzuwischen vermochte.

Seine Arme verschränkte Frey hinter seinem Kopf. Ein tiefes Seufzen entfuhr seiner Kehle. Nie hätte er gedacht, dass er wirklich glücklich werden würde, dass er jemanden finden würde, der seine Gefühle erwiderte. Und er hatte jemanden unglaubliches gefunden. Jareth war einfach unglaublich. Sie waren ziemlich gegensätzlich und doch musste man sagen, dass sie einander perfekt ergänzten. Er war gespannt, wie es in der Zukunft für sie aussah, was sie noch alles erwarten würde und vor allem fragte er sich, wie ihr erstes Mal verlaufen würde. Bei diesem Gedanken wurde er ziemlich rot, denn - und das wusste keiner - Frey war noch Jungfrau.

Er hatte noch nie eine Beziehung gehabt und mit Frauen hatte er noch nie etwas anfangen können. Es war ihm so schon peinlich genug und er fragte sich, was Jareth wohl dazu sagen würde. Er konnte sich gut vorstellen, dass dieser schon eine Menge Erfahrungen gesammelt hatte. Bei Jareths Aussehen war das auch kein Wunder. Bestimmt würde Jareth ihm nicht glauben, oder ihn sogar auslachen, aber ändern ließ es sich nicht und wenn man es von dem Standpunkt aus betrachtete, dass Jareth ihn sozusagen entjungfern würde, dann dürfte dieser damit wohl keine Probleme haben. Vielleicht wäre es für ihn dann ebenso etwas besonderes, wie es für Frey sein würde...
 

Jareth dagegen dachte noch nicht daran, nach was es Freys aber auch seinen Körper unweigerlich irgendwann verlangen würde. Manchmal benötigte Jareth einfach etwas länger. Und derzeit würde ihm das wohl doch eher Kopfschmerzen bereiten .Nicht weil er keinerlei Erfahrungen hatte, nur beschränkten sich diese auf Frauen oder Mädchen, wie auch immer. Und er hatte sich gerade erst damit angefreundet, dass ihn ein Mann reizte, dass er einen anderen Mann lieben konnte und es tat. Nun, es würde sich alles ergeben und man würde sehen.
 

Es dauerte nicht lange, da betrat Jareth den Raum, ging um das Bett herum, legte sich auf die andere Bettseite, zog die Decke über sich und rutschte im nächsten Augenblick auch schon dichter an Frey heran. "Hey, du Ego. Meine Seite ist noch gar nicht angetaut! Dann muss ich eben etwas aufdringlich werden." Jareth lachte leise in sich hinein und bald war er so dicht aufgerutscht, dass er tatsächlich zum Großteil in Freys Seite des Bettes lag und ihre Körper sich berührten.

Die Stellen, an denen sich ihre Haut berührte, fingen bei Frey stark zu kribbeln an.

Er drehte sich auf die Seite, sodass er Jareth ansah. Plötzlich grinste er breit und meinte nasal: "Honigschnäutzchen, du hast das Licht vergessen."

"Honigschnäuzchen? Willst du mich gleich wieder vergraulen?" Jareth hatte bei diesem Kosenamen das Gesicht verzogen und schmunzelte nun."Und du kriegst schon 'nen Rappel bei 'Schatz'. Tse... Aber gut. Immerhin hast du mit dem Licht nicht unrecht gehabt. Ich bin schuldig."
 

Jareth legte sich auf den Rücken, wandte den Kopf etwas zur Seite und sah Frey nach wie dieser unter der Decke hervorschlüpfte, zum Lichtschalter eilte, das Licht löschte und dann wieder eiligst unter die Decke kroch. Im nächsten Augenblick spürte er Freys Körper, der dicht an seinen heranrückte, streckte seinen Freys zugewandten Arm diesem entgegen, spürte schließlich wie Frey seine Nähe suchte und legte seinen Arm um Freys Schulter. Er spürte dessen weiches, volles Haar an seinem Hals und dessen Atem in seiner Halsbeuge.

Frey schloss seine Augen und atmete den Duft des anderen ein. "Du riechst so gut...", wisperte er. Ein Lächeln schlich sich auf Jareths Lippen."Tu ich das? Nun, gut zu wissen..." Jareths Hand suchte Freys, die die auf seiner Brust lag, und legte seine auf die des anderen, umgriff diese schließlich und drückte sie sanft. "Was dagegen, wenn wir von nun an so oft wie möglich nebeneinander einschlafen und aufwachen? Ich schleich mich auch nicht mehr einfach aus dem Bett und dem Haus."

"Wenn du mir auch wirklich versprichst, dass du nicht abhaust, dann können wir das gerne tun. Ich würde sogar darauf bestehen.", meinte er leise und schloss seine Hand etwas mehr um die des anderen.
 

Jareth wandte sein Gesicht mehr Freys Kopf zu, so dass sein Mund fast in Freys Haaren gebettet lag, schloss die Augen und genoss einfach nur die glückselige Nähe. "Ich muss mich irgendwie noch dran gewöhnen und ich... möchte einfach die Gewissheit, dass das nicht nur ein Traum ist. Und wenn doch, dann möchte ich nicht wieder erwachen.", flüsterte er und sein Daumen strich sanft über Freys Handrücken.
 

Dieser musste allerdings grinsen. Leicht kniff er den anderen und als Jareth sich darüber beschwerte, hob er seinen Kopf, blickte den anderen schelmisch an und gab ihm einen Kuss. Dann sagte er: "Siehst du, es kann kein Traum sein, denn dann hättest du das nicht gespürt und das hier würdest du nicht schmecken." Nachdem er ausgesprochen hatte küsste er Jareth innig. Wieder spielten ihre Zungen miteinander, umleckten sich und Freys koste ab und zu den Gaumen Jareths, indem er seine Zungenspitze über diesen gleiten ließ.

Der Kuss war tierisch heiß und eine angemessene Entschädigung für das Gezwicke von zuvor. Eins musste man Frey wirklich lassen: küssen konnte er. Und Jareth kostete nur zu gern von Freys Talent. Leider jedoch hatte alles Schöne irgendwann ein Ende und so auch dieser Kuss. Die Gänsehaut, die dieser ausgelöst hatte, blieb jedoch noch eine Weile erhalten und stimmte Jareth auch zufrieden.
 

Frey schmiegte er sich wieder an Jareth und schloss die Augen. Ruhig lag er nun so da und lauschte dem ruhigen und einlullenden Atem des anderen.

In sich hineinschmunzelnd, schloss dieser die Augen und drückte Frey noch etwas dichter an sich. Die Ruhe um sie herum, die nur durch ihr stetes Atmen untermalt wurde, und ihre Zweisamkeit, die Nähe des anderen, ließen sie nach und nach in einen traumlosen Schlummer hinfortgleiten.

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gut, es ist voll aus der Kitschkiste gegriffen, aber... ich finds süß so xD

nein, keine sorge, aus den beiden werden keine verweichlichten kerle

schieben wir es einfach auf die verliebtheit^^°°

ich hoffe euch hats dennoch gefallen und bis zum nächsten kappi^^

lg eure sweetmilka

Shoppingtour

Am nächsten Morgen erwachte Jareth vor Frey. Er seufzte tief und zufrieden, spürte Freys Nähe, erinnerte sich und lächelte breit, bevor er seinen Augen öffnete und sich nach Frey umsah.

//Man ist das herrlich!//

In Jareths Bauch kribbelte es. Er fühlte sich einfach pudelwohl, so gut wie seit langem nicht mehr. Und das nur, weil er Frey seine Liebe eingestanden hatte?! //Wahnsinn!...//

Dann juckte es Jareth auch schon in den Beinen. Er wollte sich gerade von Frey lösen und sich aus dem Bett davonstehlen, da fiel ihm ein, was er Frey versprochen hatte. //O.k. Nicht einfach abhauen.// Dann blieb ihm ja nichts anderes, als...

Über Jareths Lippen schlich sich ein Grinsen. Er griff an Freys Kinn und hob dessen Gesicht an, beugte sich dann diesem entgegen und küsste Frey. Zuerst sanft und zärtlich, dann um einiges inniger. Doch dann löste er den Kuss und hauchte ein "Guten Morgen", als deutlich wurde, dass er Frey zumindest ein wenig aus seinen Träumen gerissen hatte. Vorsichtig löste er sich langsam von Frey, warf die Decke zurück und entstieg dem Bett. Er ging um das Bett herum und warf Frey wieder einen Blick zu. "Denk dran, dass DU heute schon früh aus den Federn wolltest. Ich bin im Bad."
 

Jareth hatte wohl nicht vergessen wie tief Frey immer schlief. Es war ein Manko, denn nicht einmal eine Horde Elefanten vermochte ihn aufzuwecken. Allerdings hinterließ dieser Kuss eine süße Spur und ein Verlangen nach mehr. Er hörte Jareths Stimme, die ihm einen guten Morgen wünschte und spürte dann, wie ihm die Decke entrissen wurde, was er mit einem Grummeln quittierte. Mit immer noch geschlossenen Augen rollte er sich auf dem Laken zusammen und suchte mit einer Hand nach der Decke.

"Noch fünf Minuten.", murmelte er, als Jareth auch schon das Zimmer verließ. Dieser strich sich durchs Haar und betrat das Badezimmer, in welchem er die Dusche anstellte. Nach dem Entledigen seiner Unterhose gab er seinen Körper dem warmen Wasser preis.
 

Na großartig. Da war es auch schon aus mit der Nachtruhe. War Frey einmal am aufwachen, dann konnte er leider nicht mehr so schnell wieder einschlafen. Grummelnd erhob er sich und stand auf. Blind, da die Augen immer noch geschlossen, tappte er in Richtung Badezimmer. Dabei orientierte er sich an seinem Gehör, welches ihm den Weg wies. Nachdem er die richtige Tür gefunden hatte, drückte er die Klinke und betrat den Raum mit einem: "Mädels, Augen zu ich komme." das Bad.

Jareth hatte die Augen geschlossen und das Gesicht unter den Strahl der Brause gehalten,als er Freys Stimme hörte. Mädels? Jareth senkte den Kopf und wandte den Kopf Richtung Duschkabinentür, während er sich mit der rechten Hand das Wasser aus den Augenwinkeln wischte und seine Augen öffnete.

Warme Luft umfing Frey und er rieb sich erst einmal ausgiebig die Augen. Schließlich öffnete er diese blinzelnd und stellte sich vor das Waschbecken. An Jareth gerichtet meinte er: "Ich hab gesagt ich wollte früh aufstehen. Aber früh bedeutet nicht mitten in der Nacht. Es ist ja noch nicht einmal richtig hell draußen."

Auf Freys Gezeter hin musste Jareth schmunzeln, wandte sich wieder seiner Duschprozedur zu und dachte sich seinen Teil. Frey war echt eine Schnarchnase. Doch noch sagte er nichts und genoss noch ein wenig das erfrischende Nass.
 

Frey wusch sich derweil sich mit kaltem Wasser über das müde Gesicht, um erst einmal richtig wach zu werden. Es erfrischte ihn wirklich. Er fischte sich ein Handtuch und trocknete sich das Gesicht. Dann blickte er in den Spiegel. Gut, gerade frisch sah er ja nicht aus, aber das kam bestimmt noch. Sein Blick wanderte im Spiegel umher, sodass er Jareths Konturen erblicken konnte, die sich hinter der milchigen Duschwand abzeichneten. Unwillkürlich errötete er leicht. Wenn er sich vorstellte, dass Jareth vollkommen nackt war... //Halt! Reiß dich zusammen Junge, sonst passiert etwas, was nicht gerade leicht zu verstecken ist...//
 

Schon stellte Jareth das Wasser ab, schob die Kabinentür beiseite und trat ins leicht dampfige 'Freie', völlig ungeniert. Warum sollte er sich auch genieren? Frey war ein Kerl wie er und es änderte auch nichts, dass er Gefühle für diesen hegte. Na ja, Jareth hätte sich eingestehen müssen, dass er nicht einmal Scham kannte, wenn Frey doch eine süße kleine Blondine gewesen wäre. Aber da er sich darum keine Gedanken machte...

Jareth schnappte sich ein Handtuch, aber statt sich direkt seinem Körper zu widmen, trocknete er sich damit erstmal das Haar ab, rubbelte über dieses und meinte an Frey gewandt: "Ab wann ist es denn für dich hell genug, hm? Nicht mosern, sondern froh sein, dass du die Chance erhälst mal den Tag zu begrüßen, bevor er schon halb vorbei ist." Jareth grinselte breit und sah Frey neckisch an.

Er begann sich nun ganz abzutrocknen, schließlich hatte er eigentlich nicht vor das Badezimmer durch das Wasser, welches seinen Körper herabrann, unter eben dieses zu setzen.
 

Es war ja wirklich schön, dass Jareth sich nicht genierte, doch als eben dieser aus der Duschkabine trat, hatte Frey unweigerlich hinsehen müssen. Nur gut, dass Jareth nicht gesehen hatte wie rot Frey in diesem Moment geworden war. Jetzt musste dieser sich arg zusammenreißen. Er drehte sich um und blickte Jareth entgegen, der sich seelenruhig abtrocknete. Nun hatte er freie Sicht auf Jareths ganzen Körper. Er konnte wirklich alles von oben bis unten betrachten. Was ihn nicht wunderte war, dass Jareth ziemlich gut gebaut war. Gut, das hatte er auch schon vorher gewusst. Nur, da gab es noch etwas, was ziemlich ausgeprägt beim anderen war und für einen kurzen Moment Frey Blick anzog. //Gott ist der groß...//

Was dachte er denn da? Wie würde es nur werden wenn... Doch darüber wollte Frey sich jetzt keine Gedanken machen, denn was er hier sah reichte ihm schon, brachte ihn hart zum Schlucken und trieb seine Fantasien mächtig an.
 

"Wenn du duschen möchtest, dann tu dir keinen Zwang an. Und auch, wenn du es nicht vorgehabt haben solltest, dann würde ich es dir empfehlen, Schlafmütze. Hey, was ist mit dir? Irgendwie guckst du komisch und ich hab keine Ahnung, was dieser Blick soll." Ja, das was Jareth von Freys Blick sah war irritierend. Aber er zuckte nur mit den Schultern und band sich nun endlich das Handtuch um die Hüften. Dann ging er auf Frey zu und drängte ihn etwas vom Waschbecken weg, wobei sich dieses Wegdrängen auf einen gezielten Hüftschwung beschränkte. "Bist du hier festgewachsen? Hey, wach auf!" Jareth schnippte mit den Finger der linken Hand kurz vor Freys Nase, lachte und wandte sich dann seinem Spiegelbild zu, welches ihm heute Morgen eigentlich ziemlich zusagte. Der Typ, der ihm heute Morgen entgegenblickte schien zufrieden und ausgeglichener denn seit Langem.
 

Normalerweise hatte Frey ja kein Problem damit sich vor anderen Männern nackt zu präsentieren oder diese anzusehen, da er erstens nichts für sie tiefer empfand und diese zweitens nichts hatten, was er nicht auch hatte. Gut, vielleicht in anderer Größe und... doch, das tat hier jetzt nichts zur Sache. Auf jedenfall geriet sein Blut bei Jareth ganz schön in Wallung. Da kam ihm die Aufforderung zu duschen gerade recht. Er nickte nur und wollte sich gerade auf den Weg machen seine Beine zur Dusche zu dirigieren, da wurde er auch schon durch einen gezielten Hüftstoß zur Seite gedrängt. Frey musste sich nun mit einem Mantra beschäftigen: //Nicht hingucken, bloß nicht hingucken...//

Kurz erschrak er, als Jareth vor seinen Augen schnippste, was ihn ungemein ablenkte. "Hey, erschreck mich nicht so am frühen Morgen.", gab er von sich. "Ich geh duschen.", setzte er noch hinzu, was eigentlich unnötig war.

Er begab sich also zur Dusche und entkleidete sich rasch. Kurz bevor Frey in der Duschkabine verschwand und das Wasser anstellte, wanderte Jareths Blick durch den Spiegel zu Frey und ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. Ja, dessen Hinteransicht war auch optisch klasse, nicht nur gefühlstechnisch. Dann jedoch waren die Aussichten auch wieder verschwunden und Jareth vernahm das Prasseln des Wassers.

Das Wasser erfrischte Frey und weckte zugleich dessen Lebensgeister. Nur gut, dass sein kleinerer Freund ihm keine Probleme bereitet hatte.
 

Jareth selbst wandte sich dem Rest seiner Morgentoilette zu, schnappte sich dann seine Unterwäsche und ließ das Bad hinter sich. Er ging zurück ins Schlafzimmer, zog sich an, nun,bis auf ein Oberteil. Er wollte das Hemd nicht wieder anziehen und wühlte sich, so vorsichtig wie ihm möglich, durch das Innenleben des Schranks. Zu guter Letzt zog er ein Shirt hervor, das für seinen Geschmack etwas zu bunt war.

Es hatte etwas punkiges, aber als er es übergezogen hatte, konnte er zumindest feststellen, dass es ganz gut saß. Er betrachtete sich im Spiegel, der an der Innenseite der Schranktüren angebracht war. 'Gruftie trifft Punk und verschmilzt mit ihm', das wäre zumindest ein passender Titel für das Bild, welches sich ihm bot. Das graue Shirt mit den roten, gelben und grünen kreuz und quer über die Brust verlaufenden Streifen, durch welche sich schwarze Linien zogen, und die es wie ein unfertiges Gemälde wirken ließen, stand ihm auf eine ungewohnte Art, aber war einfach ganz und gar nicht Jareths Geschmack.
 

Es passte und das sollte vorerst genügen. Und so marschierte Jareth bald die Treppe runter und begann in der Küche zu werkeln. Leider konnte er bei ihrer derzeitigen Ausstattung nur wieder auf Tee zurückgreifen, aber auch dieser würde Freys Lebensgeister wecken. Während er den Tee zubereitete, dachte Jareth darüber nach, was sie heute vor hatten und wieder war er nicht gerade angetan davon, obwohl er einsah, dass es sein musste.
 

Frey genoss die Zeit, die er unter dem heißen Wasserstrahl verbrachte. Er bemerkte noch nicht einmal, dass Jareth das Bad bereits verlassen hatte. Erst als er das Wasser abstellte und prüfend durch die Duschwand blickte, konnte er soweit erkennen, dass Jareth nicht mehr anwesend war. Auch gut, denn so konnte er beruhigt aus der Dusche steigen und sich abtrocknen. Nachdem er schließlich trocken war, klaubte er sich seine Sachen zusammen und zog sich an. Er behielt es vor sich noch etwas länger in schwarz zu kleiden, da die Trauerzeit für ihn noch nicht abgeschlossen war. Zu frisch waren noch die seelischen Wunden, die ihm Cayne durch den Tod seines Vaters beigebracht hatte.

Fertig angezogen verließ er das Bad, allerdings nicht ohne das Fenster auf Kipp zu öffnen. Er schritt die Treppenstufen hinab und steuerte geradewegs die Küche an, in welcher Jareth schon herumhantierte. Lautlos schlich sich an den anderen an und umarmte ihn einfach von hinten, als dieser nachdenklich am Herd stand. "Einen Penny für deine Gedanken.", flüsterte er an Jareths Ohr und küsste dessen Nacken.

Jareth schrak tatsächlich aus seinen Gedanken auf, als er plötzlich von Frey umarmt wurde und erschauderte angenehm, als dieser ihn auf den Nacken küsste. Jetzt hatte Frey das getan, was Jareth bei diesem auch schon gereizt hatte, was er sich aber verkniffen hatte. Gut, seit gestern Abend war es ja zwischen ihnen noch etwas anders. Jareth lächelte und antwortete:"Biete mir lieber Naturalien, vielleicht wirkt das eher."
 

Grinsend ließ Frey auch schon von ihm ab und musterte dessen Shirt.

"Nicht schlecht. Steht dir irgendwie. Das macht dich mal etwas farbiger. Obwohl es mir ja ganz gut gefällt, wenn du ganz in schwarz rumläufst. Dann wirkst du noch blasser." Er grinste und zwinkerte Jareth verschwörerisch zu. Das war eine der vielen Merkmale an Jareth, die Frey besonders gefielen. Er stand eben auf blasse Haut und die war ihm bei Jareth schon sehr früh aufgefallen.

Jareths Lächeln erstarb auf dessen Lippen und tauschte seinen Platz mit einer eher säuerlichen Miene. "Haha, Scherzkeks. Das Shirt wird sofort entsorgt, wenn ich wieder was anständiges hab. Macht sich ganz und gar nicht gut zu meinen stylischen Körperverzierungen. Ich bin doch kein gottverdammter Punk!"
 

"Dann ziehs doch einfach aus. Hat nur Vorteile. Ich kann deine sexy Körperverzierung sehen und du musst dieses Shirt nicht tragen.", meinte Frey grinsend. Wenn es noch etwas gab, dann waren es Tattoos an den richtigen Stellen, die ihn ungemein reizten. Auch wenn Jareth vom Typ her das krasse Gegenteil von ihm war, so fuhr dieser wiederum tierisch darauf ab.

"Mach dir nichts draus. Wir finden heute sicherlich etwas, was deinen Ansprüchen gerechter wird, als der Schrank hergibt.", beruhigte er schließlich Jareth und fügte hinzu: "Außerdem müssten wir den auch mal ausmisten. Oder willst du etwa doch den Tanga behalten?" Diese Frage kam so scheinheilig, dass Frey gleich darauf laut losprusten musste. Diese Vorstellung war nicht nur abstrus, sie war auch vollkommen unvorstellbar. "Jetzt guck nicht so. War doch nur ein Scherz."

"Hm... ich enthalte mich besser jeden Kommentars..."

Frey lehnte sich an die Arbeitsplatte und blickte Jareth grinsend an, der sich so köstlich ärgerte.

Kurz ging sein Blick durch das Küchenfenster nach draußen. Dort erblickte er eine ältere Dame, die ziemlich groß für ihr Alter war. Allerdings war das nichts neues, denn er hatte schon einige Riesenomis gesehen. "Sag mal, ist das da die Lady, die dir die Brötchen angedreht hat? Sieht so aus, als würde sie etwas suchen." Frey wusste nicht warum, aber irgendwie erregte diese Dame sein Misstrauen. Sein Gefühl sagte ihm, dass da etwas nicht stimmte und meistens traf es dann auch zu.
 

Jareth hatte dampfenden Tee in zwei Becher gefüllt und drückte einen davon Frey in die Hände. Mit dem anderen bewaffnet sah er nun aus dem Fenster und musterte die alte Dame, die draußen herumschlich. "Hm... Aus der Entfernung sehen für mich alle Omis gleich aus. Könnte sie sein. Aber so groß kam sie mir gar nicht vor. Naja, sie stand ja an ihrem Küchenfenster und ich draußen, da kann ich also nicht auf ihre Größe wetten." Jareth zuckte mit den Schultern und trank etwas von dem Tee, sah sich nun jedoch wieder nach Frey um, der ebenfalls seinen Blick abwandte und an seinem Becher nippte.

"Hoffentlich bekomme ich vom Doc grünes Licht, denn noch länger kann ich keinen Tee trinken. Was ich brauche ist ein starker Kaffee. Am besten wäre noch ein Espresso. Aber der ist ja nicht magenschonend.", meckerte er ein bisschen. Trotzdem trank er brav seinen Tee.

An Jareth gerichtet sagte er dann: "Wir sollten so schnell wie möglich in die Stadt fahren. Jetzt werden wohl nicht so viele unterwegs sein. Aber diesmal fahre ich. Du musst mir nur zeigen, wie man einen Motor kurzschließt."
 

"Trink den Tee aus und wir können meinetwegen los. Ich möchte das so schnell wie möglich hinter uns gebracht wissen." Jareth setzte den Becher wieder an und schüttete den Tee ganz runter, verzog das Gesicht, als er den Becher absetzte und in die Spüle stellte. "Warum tue ich mir eigentlich Tee an?", murmelte er und schüttelte den Kopf, sah Frey wieder an, schmunzelte und sagte in normaler Lautstärke: "Also meinetwegen können wir. Und wenn du fahren möchtest, bitteschön. Und das mit dem Kurzschließen... Ich fühle mich geehrt, dass ich dir eine meiner bescheidenen Talente zukommen lassen darf. Ich wollte schon immer mal jemanden in genau so etwas unterrichten." Jareth grinste, trat dicht an Frey heran und küsste ihn schnell, bevor dieser etwas sagen konnte. Dann griff er nach Freys Becher, entzog ihn dessen Händen und stellte ihn um Frey herum auf die Arbeitsplatte.
 

"Hey, ich bin noch gar nicht fertig. Was soll das? Du darfst austrinken und ich nicht?", protestierte Frey, doch Jareth meinte nur: "Mir es schnuppe, ob du fertig bist. Lass uns aufbrechen, Süßer."

"Nenn mich nicht 'Süßer'. Von mir aus Schatz, oder weiß der Geier was, aber nicht 'Süßer'."

Doch darauf ließ Jareth sich nicht ein und hauchte Frey erneut einen Kuss auf, trat dann von ihm zurück, ergriff dabei aber dessen linke Hand und zog ihn aus der Küche. Erst dann ließ er ihn wieder los, schlüpfte in seine Schuhe und striff sich seine Jacke über, die mit ihrem Schwarz und der ramponierten Optik im krassen Gegensatz zu den anderen Klamotten stand ."O.k. Ich bin doch ein Punk.", stellte er seufzend für sich fest.
 

Nur grummelnd nahm Frey den Kuss entgegen und ließ sich von Jareth an der Hand ziehen. Er kam sich vor wie im Kindergarten. //Klein Frey möchte von Jareth abgeholt werden.//, schallte es ihm im Kopf herum. Schon wurde er wieder losgelassen und er zog sich nun ebenfalls Schuhe und Jacke an.

"Quatsch. Du bleibst schon noch mein kleiner Gruftie.", meinte er grinsend und zeigte dem anderem kurz seine Zunge.

Bevor er die Tür öffnete drehte er sich noch einmal um, eilte die Treppen hinauf und holte seinen Bogen und noch einige andere Waffen. Grinsend gab er dem anderen einige und sagte: "Wir wollen doch nicht unbewaffnet losziehen."

"Wohl besser nicht.", antwortete Jareth und nahm die Waffen von Frey entgegen, steckte sie dann so gut es passte weg und verließ mit Frey das Haus.
 

Auf dem Weg zu ihrem 'Leihwagen' lief ihnen die Oma über den Weg.

"Ah, nun lerne ich den zweiten Jungen Mann kennen.", begrüßte sie Jareth und Frey.

Zweiter junger Mann? Jareth musterte die Alte nun auch eingehender. Gut, er hatte nicht abgestritten, dass er nicht alleine hier war, aber hatte er was von einem anderen Kerl erzählt? Er glaubte eigentlich nicht. Aber musste das gleich gegen die Alte sprechen?

Freundlich aber mit innerem Misstrauen erwiderte Frey den Gruß und vertröstete die Dame gleich, dass sie wenig Zeit hätten und noch in die Stadt müssten, um Einkäufe zu erledigen. Sie nickte verstehend und meinte: "Na dann passen sie aber auf, dass sie nicht den Blacks in die Hände fallen. Man sagt, dass sie überall sind."

"Danke, aber wir können sehr gut auf uns aufpassen.", erwiderte Frey.

Erneut nickte die Dame und ging auch schon weiter ihres Weges. Nachdenklich blickte Frey ihr hinterher. "Komische Frau.", murmelte er, "Woher weiß sie von den Blacks? Und dann sagt sie auch noch nicht einmal etwas zu unseren Waffen..."

"Ich weiß, was du meinst. Aber so jemand passt nicht in die Reihen der Blacks. Die beschäftigen keine Senioren. Aber vielleicht ist sie ja auf einem eigenen kleinen Feldzug gegen Ex-Blacks und -Whites.", meinte er schließlich etwas belustigt bei der Vorstellung und folgte Frey, der nur skeptisch den Kopf schüttelte, zum Wagen. Er war immer noch nachdenklich. Ihm gefiel nicht, dass die Alte so viel zu wissen schien, was sie nicht wissen konnte. Allerdings musste er sich erst einmal um andere Angelegenheiten kümmern, die weitaus wichtiger waren.

"Na dann zeig mir mal, was du kannst, Chico.", meinte Frey grinsend.

"Wenn schon, dann besteh ich auf 'Hombre', klar?", meinte Jareth schmunzelnd und begab sich zur Fahrertür, öffnete diese, wobei er nun keinerlei Hilfsmittel mehr benötigte, da die Verriegelung nach seiner Leihaktion eh schon gelitten hatte und ließ sich in das Innere hineingleiten.
 

Bevor er den Motor wieder kurzschloß winkte er Frey herbei. "Sieh zu und lerne von meinen geschickten Fingern, Schatz."

"Schatz...ich kriegs kotzen...", murmelte Frey darauf leise. Gab es nicht einen anderen Kosenamen, der nicht so verniedlichend wirkte? Das konnte er einfach nicht ausstehen. Aber noch viel schlimmer waren 'Liebling' und 'Süßer.' Er bestand doch nicht aus Zucker.

Nun allerdings beobachtete er Jareth genau dabei, wie er den Wagen kurzschloss.

Dieser beugte sich etwas vor, versuchte Frey dabei allerdings nicht die völlige Sicht zu nehmen, zog die Zündkabel hervor und fummelte dann so geschickt und flüssig daran herum, dass kurz darauf der Motor aufbrummte.

Jareth erhob sich wieder, stieg vom Fahrersitz und machte eine kurze Verbeugung. "Et voila! Der Motor schnurrt und das Gefährt ist bereit sich deiner Führung unterzuordnen. Also nichts wie hinters Steuer. Aber wehe du fährst ohne deine wichtigste Fracht los!"

"Du musst mir irgendwann mal erzählen wie und wo du genau das gelernt hast.", sagte Frey bewundernd und fragte diesen dann scheinheilig, jedoch mit einem hämischen Grinsen im Gesicht: "Und was könnte das wichtiges sein?"

Jareth machte sich auf den Weg um das Auto herum zur Beifahrerseite, sah sich dabei aber nochmal um und fügte grinsend hinzu: "Ich meine mich." Und schon pflanzte er sich neben Frey, der sich bereits hinter das Steuer geklemmt hatte, zog die Tür zu und schnallte sich an. Nun konnte es also ab zurück in die Stadt gehen und Jareth hoffte, dass sie alles ohne Zwischenfälle erledigt bekämen.
 

"Festhalten.", kam es von Frey und schon legte er einen Schnellstart hin. Mit hohem Tempo fuhr er in Richtung Stadt. Diesmal dauerte die Fahrt etwa um die Hälfte der Zeit als bei dem Mal, als Jareth gefahren war.

Jareth war durchaus versucht sich festzuhalten. Frey düste los, als führen sie vor dem Teufel persönlich davon. Er lugte zu seinem Freund und fragte sich, warum dieser Typ neben ihm ihm bei ihrer Flucht aus der Stadt heraus einen ordentlichen Fahrstil abgefordert hatte, wenn dieser selbst fuhr wie von der Tarantel gestochen.

Als sie das Krankenhaus in Rekordzeit erreicht hatten und Frey den Wagen in der hintersten Reihe der Krankenhausparkplätze geparkt hatte, konnte Jareth sich nicht verkneifen zu fragen: "Wolltest du eigentlich irgendeinen Rekord brechen oder was hat dich so angespornt?"
 

Frey warf Jareth nur kurz einen missbilligenden Blick zu, erwiderte allerdings nichts dazu, sondern tippte auf die Tankanzeige und sagte: "Ich glaube wir brauchen bald einen neuen Leihwagen."

Jareth stieg aus dem Wagen und ging um diesen herum zu Frey. "Du hast echt nen Bleifuß... Aber das mit ner neuen Karre ist kein Problem. Ich krieg fast alles geknackt, sofern etwas zum knacken da ist."

Frey nickte. Dann stieg auch er aus dem Auto aus und machte sich zusammen mit Jareth auf den Weg ins Krankenhaus, wo er sich noch einmal untersuchen lassen wollte. Seine Hoffnung bestand ja darin, dass alles gut verheilt war und er endlich etwas anständiges essen durfte.

Im Krankenhaus dann wurden vor allem auch Jareths Nerven ziemlich strapaziert. Er hasste es einfach abzuwarten und Freys ehemaliger OP-Arzt ließ sich wirklich ordentlich Zeit, bis er sich Frey nach einer geschlagenen Stunde zuwandte und ihn für die Nachuntersuchung mit sich nahm, Jareth im Schlepptau.

Er dachte ja nicht im Traum daran zurückzubleiben und alleine abzuwarten bis Frey irgendwann durchgecheckt war und das Ergebnis der Untersuchungen hatte. Jareth war eh schon unruhig genug und das nicht nur, weil die Rückkehr in die Stadt an seinen Nerven zerrte, sondern weil er Krankenhäuser nicht ab konnte. Gut, dass es nun wenigstens 'nur' eine Nachuntersuchung war, die sie in einen dieser sterilen Gebäudekomplexe geführt hatte.

Bei den Untersuchungen hielt sich Jareth im Hintergrund und mit Kommentaren zurück. Er war jedoch ziemlich erstaunt, was der Arzt alles mit Frey anstellte bis er zufrieden war und Frey endlich in Ruhe ließ.

Dieser wurde in allerhand Röhren geschoben, musste einige Belastungstests machen und wurde abschließend auch noch geröntgt. Schließlich mussten sie noch einmal eine Stunde warten, bis die Testergebnisse ausgewertet waren.
 

Im Behandlungszimmer verkündete der Arzt: "Ihre Magenschleimhaut und ihre Magenwände haben sich wieder vollständig regeneriert. Allerdings ist ihre Leber noch leicht angeschlagen, was bedeutet, dass sie zwar alles essen dürfen, was nicht sonderlich überfettet ist, aber Alkohol und jegliche Art von Drogen Tabu sind. Dazu gehören auch Schmerzmittel und sonstige Medikamente, die nicht von mir verschrieben wurden."

Wenigstens eine gute Nachricht. Er durfte wieder essen. Das mit dem Alkohol war weniger tragisch und fettes Essen war eh nicht sein Ding.

Nach einigen Floskeln der Höflichkeit wegen entließ der Arzt sie endlich. Vor dem Krankenhausgebäude sagte Frey: "Na endlich. Ich dachte wir kommen da nie raus."

"Ich hab auch schon befürchtet, dass wir dort unsere Zelte aufschlagen müssten. Der Doc hat wirklich die Ruhe weg.", pflichtete Jareth diesem bei und atmete tief durch, so als hätte er sich das Atmen die letzten Stunden verkniffen. Aber die sterile Luft in dem Krankenhaus war auch wirklich widerlich.

Frey nickte noch einmal kurz und meinte dann: "So und jetzt lass uns shoppen." Breit grinste er Jareth an. "Oh ja, irre. Ich freu mich ja schon tierisch auf's shoppen.", kam es von dessen Seite mit einem Schmunzeln. "Na, Hauptsache ich komm irgendwann aus diesen schrillen Klamotten raus. Dann also eiligst weiter. Die Untersuchungen haben 'ne Menge Zeit geschluckt." Ihre Einkaufsliste war lang. Sie mussten Vorräte einkaufen und noch Kleidung für sie beide.
 

Jareth ließ den Blick schweifen, entschied sich schleißlich dagegen hier schon einen neuen 'Leihwagen' zu nehmen. Die Tankfüllung würde noch für das Shopping genügen und dann würde er für einen neuen Wagen sorgen. Also gingen sie zu dem alten Geländewagen zurück, wobei Frey sein amüsiertes Grinsen nicht von den Lippen bekam.

Kurz darauf hatte sich Jareth dieses Mal hinters Steuer geklemmt, was Frey ein wenig gegen den Strich ging. Doch er sagte nichts, sondern setzte sich auf den Beifahrersitz und Jareth zündete den Motor. "Ich weiß schon, wo wir am besten hinfahren und 'ne geeignete neue Karre finden ohne dass es auffallen wird. Also angeschnallt. Jetzt fahr ich!" Und schon lenkte er den Wagen vom Krankenhaus weg.
 

"Hauptsache du fährst nicht wie 'ne Omi mit Schiebewägelchen.", sagte er etwas angefressen und schaute dann aus dem Fenster. Beim letzten mal hatte er Jareth dazu aufgefordert ordentlich zu fahren, da er ja verletzt gewesen war und jede Erschütterung um einiges deutlicher gespürt hatte. Doch jetzt war es etwas anderes. Jetzt spürte er keine Schmerzen mehr und er liebte nun einmal die Geschwindigkeit. Außerdem war er ein brillanter Autofahrer.

Frey schwieg weitestgehend. Er dirigierte Jareth nur ab und zu in eine bestimmte Richtung, da er noch in ein bestimmtes Viertel zu einem bestimmten Laden wollte. Als sie vor diesem hielten, sprang Frey aus dem Wagen und meinte: "Ich komm gleich wieder. Kannst ja mitkommen, wenn du willst." Dann war er auch schon in dem Laden verschwunden.
 

Im Inneren fand Frey ein reichliches Waffenarsenal. Ihn allerdings interessierte nur die Ecke der Fernwaffen. Dort suchte er sich eine reichliche Menge an unterschiedlichen Pfeilen, von unterschiedlicher Größe, Gewicht, Form und Reichweite aus. Als er schließlich alles beisammen hatte, ging er zur Kasse. Er kannte den Kassierer gut, denn ihm hatte er die Spezialanfertigung seines Bogens zu verdanken.

An der Kasse legte er die Pfeile auf den Tresen und begrüßte den Verkäufer: "Hey Milton." Freudig blickte dieser ihn an und erwiderte den Gruß: "Frey, altes Haus. Sieht man dich auch mal wieder hier?"

"Ist lange her, ich weiß. Hatte viel zu tun. Übrigens geht das aufs Quartier."

"Geht klar." Während Milton die Preise eingab und alles auf die Rechnung des Quartiers stellte, lehnte Frey sich am Tresen an und fragte: "Hast du eigentlich noch die Jacke, die ich immer schon haben wollte?" Der Verkäufer blickte auf und überlegte kurz. Dann nickte er und meinte: "Hab ich. Ich hab dir eine aufgehoben. Warte ich hole sie eben." Schon verschwand er auch im Lagerraum und ließ Frey alleine im Verkaufsraum.
 

Schließlich kam Jareth doch noch den Laden. Diesen hatte er aus Langeweile, aber auch einer nicht näher zu definierenden Nervosität heraus, zu guter Letzt auch betreten.

Frey schaute zu ihm herüber. "Such dir was aus. Geht auf mich.", gab er kurz von sich und wandte dann auch schon seinen Blick ab.

Nach einer kurzen ersten Musterung des Inneren des Ladens ließ Jareth sich nicht zwei Mal von Frey bitten sich auch etwas aus dem wirklich beeindruckenden Waffenarsenal auszusuchen. Ziemlich bald hatte er etwas Brauchbares gefunden und brachte diese zur Kasse.

In diesem Moment kam Milton auch schon wieder aus dem Lagerraum zurück.

"Ist schätze ich mal deine Größe. So wie du sie haben wolltest. Eine federleichte, kugelsichere, windgeschützte und solide Jacke. Wer die kaputt kriegt, dem gratuliere ich.", pries er die Jacke an. Frey nickte nur und sagte: "Kommt auch auf die Rechnung und diese Waffen hier ebenfalls."

Milton nickte, bonierte alles und packte die Sachen dann in eine Waffentasche. "Die gibts gratis dazu, als Geschenk für meinen besten Kunden." Jetzt musste Frey grinsen. "Danke. Bis zum nächsten Mal dann.", verabschiedete er sich, nahm die Tasche und ging Jareth voraus aus dem Geschäft zum Auto.
 

"Du bist bei dem Kerl also ein Stammkunde, ja? Na,ein Bummel durch dessen Laden hat ja auch einiges... reizvolles.", meinte Jareth, als die Tür des Waffengeschäftes hinter ihnen zugefallen war. "Ah, und danke dafür, dass ich auf Kosten der Whites auch zugreifen durfte.Bin ich denen nun was schuldig?" Jareth grinselte, öffnete die Fahrertür des Geländewagens und stieg ein, öffnete dann von innen noch die Beifahrertür für Frey und startete kurz darauf auch schon wieder den Motor. Er lugte auf die Tankanzeige und gab zu bedenken: "Wir sollten mal schauen, dass wir unser Gefährt ausgetauscht bekommen." Sein Blick fiel zur Seite Richtung Frey und er fügte schmunzelnd hinzu: "Und nicht wieder schmollen nur weil ich den Fahrersitz für mich gepachtet hab. Ich versprech dir, ich such uns ein schickes Neugefährt aus und dann darfst du Gas geben. O.k?"

Empört drehte Frey sich zu Jareth und meinte: "Ich schmolle nicht. Das hab ich gar nicht nötig." Allerdings kam er nicht umhin zu grinsen und sich brav in den Sitz sinken zu lassen. Dabei sagte er zufrieden: "Ok, ich habe dein Wort." Die Aussicht den neuen Wagen >einfahren< zu dürfen, machte es ihm ziemlich leicht Jareth am Steuer zu lassen.
 

Schon legte Jareth den Gang ein und fuhr los. Er lenkte den Wagen in einen Stadtteil, der als 'neutral' galt, weder von Blacks noch Whites als ihrer gehandhabt wurde und in welchem Kleingangster und eine Art 'Mafia' ihr Handwerk betrieben. Auf den ersten Blick schien er wohl einer der angenehmsten Stadtteile zu sein, da sich die Mafia nicht in Sachen der Blacks und Whites einmischte und es diese zwei Gruppen wiederum selten in diese Gegend verschlug. Genau hier wusste Jareth um eine wahre Goldgrube, was die Auswahl an etlichen schicken Karosserien betraf.

Unweit einiger Lagerhallen brachte er ihren alten Wagen zum Stehen.

"Du bleibst hier und ich sorge für ansprechenden Ersatz für unsere alte Karre. Bin gleich wieder da!"

Entgeistert blickte Frey ihn an und ihm fiel tatsächlich die Kinnlade tiefer. Das war jetzt nicht Jareths Ernst. Doch noch bevor er etwas erwidern konnte, war dieser schon verschwunden und eilte über die breite Straße auf einige graue Lagerhäuser zu und verschwand zwischen diesen.

Mehr als nur angepisst warf Frey sich gegen den Sitz und verschränkte die Arme vor der Brust. Mit einem tödlichen Blick starrte er vor sich hin und zischte: "Na warte Zuckerpüppchen, das wirst du noch bereuen und bekommst es tausendfach zurück."

Dennoch blieb Frey nichts anderes übrig, als in dem Wagen zu hocken und zu warten.
 

Jareth wusste, wo er lang musste. Er wusste genau, welche Winkel er zu nutzen hatte und er wusste, dass um diese Zeit in diesem Gebiet eine Art 'Siesta' herrschte. Es passte ihm also vorzüglich in den Kram. Er hatte relativ spontan entschieden, dass er ausgerechnet hier nach einem neuen Wagen Ausschau halten wollte, aber je mehr er sich darin verbissen hatte, desto mehr hatte ihm die Idee zugesagt. Und nun wollte er genau hier eine Karre entwenden. Bei den Brüdern hier hatte er eh noch was gut.

Zehn Minuten später hatte Jareth sich durch eine Hintertür,deren Schloss für ihn kein Problem dargestellt hatte, Zutritt ins Innere eines der wohl verstecktest gelegenen Lagerhäuser verschafft. Vor seinen Augen breitete sich eine Auswahl an Wagen jeglichen Typs, frisch umlackiert und vollgetankt, aus, die jeden Autofreak das Wasser im Munde hätten zusammenlaufen lassen. Jareth schmunzelte, horchte und wurde nicht enttäuscht. Kein Mensch war in der Nähe und nur entfernt war das Rauschen eines alten Radios zu vernehmen, welches im Büro, im entferntesten Teil des Lagers, lief.
 

//Diese Penner//, ging es Jareth durch den Kopf. Er eilte weiter und hatte bald einen schicken Sportwagen entdeckt, der in einem tiefen Schwarz glänzte und der Jareths Meinung nach nicht nur bei ihm ein Kribbeln auslöste. Auch Frey könnte daran bei dessen Fahrstil wohl Freude haben. Und man gönnte sich ja sonst nichts...

Jareth sah sich um, lugte ins Innere des Wagens und nickte zufrieden. Die Jungs hier waren sich ihrer Sache wie immer absolut sicher und so war der Wagen nicht verriegelt. Jareth öffnete die Tür, schlüpfte hinein und fingerte an den Zündkabeln herum. Keine Minute später heulte der Motor auf. Jareth schlug die Tür zu und legte einen erstklassigen Kavaliersstart hin.

Inzwischen war natürlich nicht unbemerkt geblieben, dass sich jemand an einem der Wagen zu schaffen gemacht hatte und einige Männer eilten ins Innere, zwischen den unzähligen Wagen hindurch. Doch Jareth steuerte schon zielsicher das Haupttor an, welches sich gerade automatisch herabsenkte.

Jareth gab nur noch mehr Gas und schon schoss der Sportflitzer ins Freie und Jareth ließ einige noch in erster Linie verdatterte und von der Siesta schlaftrunkene Herrschaften hinter sich. In irrem Tempo lenkte er den Wagen zu der Stelle, an der der alten Geländewagen parkte und wo Frey wohl rumschmollte, weil er eine Alleintour unternommen hatte.
 

Der Geländewagen kam in Sicht und kurz darauf brachte Jareth den Sportflitzer daneben zum Stehen. Er stieg aus und winkte Frey zu sich, der wiederwillig und immer noch angefressen ausstieg.

"Na,ist das nicht mal ne geile Karre? Komm und bring das Baby mal zum Schnurren." Jareth grinste frech dreist bei diesen Worten und ging um den Wagen herum auf Frey zu.

Der Anblick des Sportwagens ließ dessen kühnsten Träume wahr werden. Sein ganzes Gesicht strahlte, wie das eines kleinen Kindes, welches ein motorisiertes Spielzeugauto zu Weinachten bekommen hatte. Anerkennend sagte er: "Geiles Teil." Während Jareth ihm die Waffentasche abnahm und diese im Kofferraum verstaute, rieb er sich seine Hände und ließ sich dann auf das weiche Leder des Fahrersitzes gleiten. Ehrfürchtig strich er über das belederte Lenkrad.

AlsJareth es sich auf dem Beifahrersitz bequem machte und zu Frey meinte: "Mit diesem Wägelchen kannst du ordentlich Gummi geben und das solltest du nun auch tun. Nicht nur,weil wir nun aus diesem Gebiet raus sollten, sondern weil wir ja auch noch anderes zu erledigen haben.", ließ Frey den Motor ein wenig aufheulen und sagte: "Netter Sound. Dann will ich das Kätzchen mal ordentlich zum Schnurren bringen."
 

Dann blickte er Jareth grinsend an und fragte: "Schon mal im dritten Gang angefahren? Nein? Dann schnall dich besser an und halt dich gut fest." Er selbst legte sich nun die Sicherheitsgurte an, stellte den Innenspiegel ein und legte dann den entsprechenden Gang ein.

Jareth ahnte schon, was auf ihn zukommen würde, als er Frey wie ein übereifriges, überglückliches Kind hinter dem Steuer sitzen sah. Aber er hatte es ja mit seinem Griff zu diesem Sportflitzer herausgefordert. Und so schnallte er sich einfach an und hoffte, dass er das überleben würde.

Frey gab schließlich ordentlich Vorgas bis in den oberen Drehzahlbereich und ließ anschließend die Kupplung kommen. Mit einem Riesensatz zischte der Wagen nur so davon.

Zuerst war Jareth etwas flau im Magen, als Frey ordentlich Gummi gab und den Sportwagen soweit ausfuhr wie eben möglich - und nach Jareths Bauchgefühl auch zu einem gewissen Grad über das Mögliche hinaus. Aber dann überfiel ihn auch der Adrenalinkick und er genoss den Geschwindigkeitsrausch.

Mit Leichtigkeit lenkte Frey den Wagen durch die engen Gassen und Winkel, bis sie dort ankamen, wo man gut einkaufen konnte. Denn hier traf man sowohl Jareths, alsauch Freys Klamottengeschmack an. Etwas versteckt parkte Frey den Wagen und stieg aus. Draußen streckte er sich genüßich. "Das hat gut getan. Und jetzt lass und schnell machen, denn ich wollte noch zu Jack."
 

Jareth hatte leicht wackelige Knie, als er dem Auto wieder entstieg, nachdem Frey dieses zum Stehen gebracht hatte. Doch er zeigte dies nicht - zumindest hoffte er, dass man ihm das nicht anmerkte. Frey hingegen sah sehr wohl, wie wackelig Jareth auf den Knie war, allerdings sagte er nichts dazu, denn dies zu sehen reichte ihm schon als Genugtuung. Rache war eben süß, oder in diesem Fall rasend schnell.

"Hm, ich hab nicht vor hier noch Stundenlang herumzubummeln. Und ich hab einen recht... einfachen Geschmack, was Klamotten angeht.", erwiderte Jareth auf Freys Worte und grinste. "Hauptsache nicht Knatschbunt. Einfarbig Schwarz und ich bin zufrieden. Also komm schon. Lass uns auch zu Fuß ordentlich Gummi geben."

Und schon ließen sie den Sportflitzer vorerst hinter sich und schlugen sich in eine schmale Einkaufsstraßen, die mehr was von einer Gasse hatte und in der sich Geschäft an Geschäft quetschte. Immerhin war hier einiges los, so dass Frey und Jareth nicht besonders auffielen. Zudem liefen hier um einiges skurrilere Gestalten herum.
 

Bald kehrten sie in ein von der Fassade her klein wirkendes, im Innern jedoch recht ausgedehntes und gut ausstaffiertes Geschäft ein, in welchem Jareth wusste, dass er was für sich finden würde und dass auch Frey hier sicher fündig werden würde.

"Ich verzieh mich mal in den hinteren Bereich. Hier ist mir alles zu... farbig. Ich benötige nicht lange, also in höchstens einer halben Stunde wieder am Eingang, o.k? Wenn nicht: Ich lass dich auch gern ausrufen, Kleiner." Jareth grinste und zwinkerte Frey, der nur süßlich lächelnd daraufhin erwiderte: "Keine Sorge, mein Süßer, ich bin schnell." Tse Kleiner. Das wärs noch.

Dann trennten sich auch schon ihre Wege. Jareth verschwand in dem hinteren Bereich, in welchem er tatsächlich bald fand, was ihm zusagte. Er nahm einen knielangen, schwarzen sowie leichten Mantel an sich, bewaffnete sich mit einer ebenso einfarbigen Hose, in festem, widerstandsfähigem Stoff und einigen Shirts. In einer Umkleidekabine entledigte er sich seiner bisherigen notdürftigen Bekleidung, warf sie achtlos beiseite und schlüpfte in die Hose, die wie angegossen saß, in ein ärmelloses, eng geschnittenes schwarzes Shirt, auf welchem auf der Brust ein hellgraues Tribal prankte und striff sich den Mantel über. Erleichtert atmete Jareth auf und verließ die Umkleide wieder. Nun fühlte er sich wieder um einiges wohler und weniger punkig. Die Preisschilder hatte er bereits abgerissen und ging mit diesen bewaffnet zur Kase. Er wollte ausprobieren, ob man ihm den Hahn abgedreht hatte.

Er warf der jungen,anscheinend entweder von ihm beeindruckten oder eingeschüchterten, so genau vermochte das Jareth in jenem Moment nicht festzustellen, Kassiererin die Kassenzettel zu und konnte feststellen, dass er noch flüssig war. Man hoffte ihn wohl auch über solche Aktivitäten irgendwann zu schnappen. Na, das würde nicht so schnell funktionieren, würde es ihm aber immerhin ermöglichen nicht alles, was er benötigte zu 'entleihen' oder über Frey laufen zu lassen. Er schenkte der Kassiererin noch ein zufriedenes Lächeln und wartete dann auf Frey.
 

Dieser ging in der vorderen Abteilung umher und griff mal hier und mal dort einige Sachen heraus. Schnell fand er, was er alles brauchte und suchte sogar noch einige Sachen für Jareth heraus, dessen Geschmack er nun ja kannte. Er ahnte bereits, dass dieser sich nur mit einer Garderobe austaffieren würde, so wie er ihn einschätzte. Deshalb nahm er vorsichtshalber noch etwas für ihn mit. Nach einer kurzen Anprobe, die weitestgehend zufrieden verlaufen war, legte er die unpassenden Sachen beiseite und ging dann mit dem Kleidungsberg zur Kasse, an welcher schon Jareth mit seinen neuen Sachen stand, die er praktischerweise schon am Leibe trug.

Amüsiert schüttelte Frey den Kopf und übergab der Kassiererin dann die Kleidung. Dazu überreichte er ihr eine Karte, auf welcher sein Guthaben für die Whites war. "Habe ich's mir doch gedacht, dass du nur kurzlebig denkst. Du willst doch deine Klamotten nicht jeden Tag die ganze Woche und den ganzen Monat tragen. Also habe ich mich erdreistet und dir auch noch was ausgesucht. Erschlag mich von mir aus nachher, wenn sie dir nicht gefallen."

"Tse...Wer weiß, ob ich morgen noch lebe? Zudem wollte ich nur aus den albernen Hippie-Klamotten raus.", meinte Jareth leise auf Freys Kommentar hin. Tatsächlich hatte er nur aus den blöden, so unpassenden Klamotten raus gewollt und an die nächste Zeit gar nicht gedacht. Schließlich würde er nicht mehr an seine Sachen im Hauptquartier herankommen. //So was Blödes...//
 

Als die Kassiererin alles abkassiert hatte, meldete sie sich etwas errötet und leise zu Wort: "Entschuldigen sie, aber die Karte ist gesperrt."

Wie? Das konnte doch nicht sein, es sei denn... Frey ahnte nichts Gutes. Allerdings sagte er noch nichts und bat deswegen Jareth seine Sachen zu übernehmen. "Du bekommst das Geld auch wieder."

Schon schmunzelte Jareth wieder und trat neben Frey, um dessen Rechnung zu begleichen. Und während die Kassiererin den Betrag von Jareths Konto abbuchte, sah er Frey grinselnd an. "Vergiss das mit der Rückzahlung. Betrachte es als Ausgleich für das Sponsoring bei deinem Kumpel."

Dann nahm er auch schon wieder seine Karte entgegen, steckte sie ein und schon konnten sie das Geschäft mit einigen Tüten in Händen verlassen. Jareth war neugierig, was ihm Frey ausgesucht hatte, aber noch konnte er seine Neugier im Zaum halten.

Frey allerdings war ziemlich am grübeln. Trotzdem sagte er immer noch nichts, er würde erst einmal Jack fragen, ob seine Vermutung stimmen würde.
 

Jetzt stiegen sie erst einmal in den Wagen und Frey lenkte diesen zu Jack, wobei er diesmal langsamer und immer noch in Gedanken versunken fuhr.

Auf dem Weg zu Jack musterte Jareth Frey immer wieder. Er ahnte, was Frey nun derart beschäftigte, dass dieser fast durchweg nur die erlaubte Geschwindigkeit ausfuhr, aber er sagte nichts dazu. Was hätte er auch sagen können?

Als sie an ihrem Ziel ankamen, parkte Frey den Wagen hinter Jacks Haus und sie schlichen sich dann an die Haustür. Nach dem altbekannten Klopfzeichen wurde ihnen auch schon geöffnet und Jack schleuste sie schnell ins Haus.

Jareth war nur ungern ausgestiegen, denn mit Jack verband er nur wieder die verworrenen Emotionen Apophis gegenüber. Doch er riss sich zusammen. Jack hatte ihnen ja auch geholfen und ohne die Informationen aus dessen Mund über das Tun seines Bruders, wäre Jareth inzwischen auch nicht wesentlich schlauer, als noch vor seiner Begegnung mit Frey. Und da war ja noch jemand, mit dem er sich durchaus gerne beschäftigte: Lucky. Der Beagle war munter wie immer und freute sich mit ruderndem Heck und winselnd über die beiden Besucher.

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ein neues kappi^^

ich weiß, dass es lange gedauert hat, aber ich war im urlaub und konnte deswegen nichts hochladen^^° Allerdings habe ich schon viel geschrieben, weswegen demnächst wieder öfter was kommen wird.

viel spaß und erhoffe kommis

glg

eure sweetmilka^^

Was it just a Lie?

Jareth hockte sich zu dem aufgeregten Hund und ließ dessen Liebesbekundungen über sich ergehen, bis es ihm reichte und er dem Hund Einhalt gebot. Lucky ließ sich daraufhin auf seinen Hintern sinken und während dessen Schwanz fröhlich wedelte und dabei einen steten Takt auf dem Boden schlug, streichelte Jareth ihm über den Kopf. Dabei lauschte er der Unterhaltung zwischen Jack und Frey.
 

"Na ihr seid gut jetzt hier aufzutauchen, nachdem euch nicht nur die Blacks auf den Fersen sind."

Frey ließ sich auf einen Stuhl fallen und meinte daraufhin: "Dann stimmt meine Annahme also. Sie haben mir auch schon mein Guthaben gesperrt. Weißt du warum sie mir auf den Fersen sind?"

Jack nickte und sagte: "Nun ja, du hättest dich vielleicht mal öfter melden sollen und außerdem haben sie spitz gekriegt, dass du einem Black zur Flucht verholfen hast. Sie denken du machst mit dem Feind gemeinsame Sache und nun wirst du wegen Verrates gesucht."

"Scheiße... Mich würde interessieren, wie sie das herausbekommen haben. Außerdem konnte ich mich nicht melden, da ich für lange Zeit außer Gefecht gesetzt worden bin. Bei unserer letzten Aktion, oder besser gesagt bei der Durchführung meines Plans wurde mir ziemlich übel mitgespielt, sodass ich im Krankenhaus gelandet bin."

"Tja, das wissen die aber nicht. Die denken eben, dass du die Seiten gewechselt hast. Und wie sie das herausgefunden haben weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass jemand gesungen hat. Jemand, der behauptet hat euch zusammen gesehen zu haben oder so ähnlich. Mehr weiß ich nicht." Frey lachte bitter auf: "Als würde ich die Seiten wechseln. Gerade ich."
 

Nun, es hatte ihn ja bei seiner eigenen Karte gewundert, dass er noch über das Guthaben verfügen konnte, aber auch bei ihm war es wohl nur noch eine Frage der Zeit bis sie ihm den Zugang sperren würden. Dann, wenn sie merkten, dass es nichts brachte ihn so aufspüren zu wollen. Aber dass die Whites ihn nun als Verräter suchten...

Jareth sah auf und Frey an. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Schließlich konnte nur er der Black sein, dem Frey geholfen hatte und wegen dem ihn die Whites nun jagten. Dabei war es nicht im geringsten so wie sie es annahmen. Aber Jareth würde bei den Whites sowieso keiner glauben. Sie würden ihn womöglich nicht einmal zu Wort kommen lassen. Aber wer hatte das denn gemeldet? Wer hatte Frey in diese Situation gebracht? Jareth schloss darauf, dass sie von irgendwem beobachtet worden waren, der ihrer Aufmerksamkeit völlig entgangen war, was sicherlich zeitweise nicht schwer gewesen war. Oder war es gar einer der Ärzte gewesen? Aber nein, das konnte nicht sein. Dann wäre heute die beste Möglichkeit gewesen Frey und ihn zu schnappen. Zeit genug wäre gewesen, so lange wie sie im Krankenhaus hatten warten müssen.

"Dann seit ihr also letztlich doch genau solche Hirnis wie wir Blacks. Erst schießen, dann fragen.", gab Jareth leise von sich und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Lucky zu, der sich nun auf den Rücken legte und sich den Bauch kraulen ließ.
 

Als Jareths und Freys Blicke sich trafen schloss dieser leicht die Augen und schüttelte sanft den Kopf. Er wollte Jareth somit zeigen, dass er ihn keineswegs für irgendetwas schuldig machte. Er war eh nur ein White geworden, um seinen Vater zu retten. Jetzt, da dies keine Rolle mehr spielte, war es ihm im Grunde genommen vollkommen gleichgültig. Auf Jareths Aussage hin meinte er: "Tja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, oder glaubst du etwa, dass Blacks und Whites menschlich so verschieden sind? Siehste...!?"

Kurz beobachtete er Jareth, wie dieser mit dem Beagle spielte und musste leise lächeln.
 

Dann allerdings wandte er sich wieder an Jack und fragte: "Würdest du uns denn versorgungstechnisch ein wenig unter die Arme greifen? Ich glaube nicht, dass Jareth noch lange legal zahlen kann."

Jacks Blick ging zu Jareth, den er eine Weile lang nur schweigend musterte. Dann nickte er allerdings und meinte: "Klar, für euch doch immer. Apropos, ich habe deine Sachen noch sicher stellen können, bevor man sie vernichtet hat. Naja, eigentlich habe ich sie geklaut, aber das juckt ja keinen." Er grinste breit, was Frey erwiderte. Schleißlich meinte Jack noch: "Deine Sachen sind oben. Kannst sie dir holen."

"Werd ich machen. Wir wollten eh noch etwas Proviant kaufen und müssen dann auch wieder los.", gab Frey von sich und erhob sich dann auch gleich. Mit einem letzten Seitenblick auf Jareth stieg er die Stufen empor und ließ die beiden alleine.
 

Jacks Blick ruhte erneut ein wenig auf Jareths Rücken, bis er schließlich wie aus heiterem Himmel sagte: "Ihr seid jetzt also zusammen. Woran ich das erkenne? Na das sieht ein Blinder mit nem Krückstock bei den Blicken, die ihr euch zuwerft. Außerdem habe ich Frey schon lange nicht mehr so glücklich erlebt. Er hätte viel angespannter reagiert. Das letzte Mal habe ich ihn so verliebt und entspannt gesehen, da war er noch total in Apophis verknallt gewesen." Leise musste er lachen, als er daran dachte.

Jack erwischte Jareth eiskalt. Und das gleich zwei Mal hintereinander.

Beim ersten Mal war Jareth fassungslos, konnte sich nicht vorstellen wie Jack um Himmels Willen darauf kam, dass Frey und er zusammen waren. Er hielt im Kraulen von Luckys Bauch inne und sah sich verdattert zu Jack um, der sich auch schon erklärte.

Man sah es ihnen an? Man merkte es an Freys Verhalten? Nun, es war sicherlich nicht schlecht zu hören, dass Frey glücklich schien. Jareth wollte inzwischen ja nichts lieber, als Frey glücklich zu machen. Aber es warf ihn trotzdem kurz aus der Bahn und ließ ihn leicht erröten. Er wandte den Blick wieder ab, richtete ihn scheinbar erneut auf Lucky, doch ging sein Blick eher ins Leere. Dabei lächelte er jedoch. Auch er war sicherlich glücklicher denn seit langer Zeit.

Aber was war das?

Die zweite kalte Dusche und dieses Mal zog sich die Kälte durch den Stoff seiner Klamotten bis unter die unterste Hautschicht. Nun sah er Jack erschüttert an. Was war das gewesen? Frey war in seinen Bruder verliebt gewesen? Frey hatte Apophis geliebt? Den Apophis, der laut Freys Aussage nur eine Art Mentor für ihn gewesen war? Jareth schluckte schwer. Das hatte einen bitteren Nachgeschmack.
 

Als Jack bemerkte wie Jareth reagierte, hätte er sich am liebsten auf die Zunge gebissen. "Du wusstest nichts davon...? Ich dachte Frey hätte dir davon erzählt..."

"Nein, er hat mir nichts erzählt.", murmelte Jareth.

Jack schien zu bereuen, unwissend geplappert zu haben und meinte hastig: "Am besten du vergisst das schnell wieder. Frey hat bestimmt seine Gründe... Ähm... Ich geh mal eben nach oben..." Und schon begab Jack sich auf die Flucht, raus aus der Gefahrenzone und hinauf in das obere Stockwerk.

Allerdings stieß er mit Frey auf dem Flur zusammen, der ihn an den Schultern festhielt. "Hey, nicht so stürmisch. Ich kann ja verstehen, dass du... Was ist denn mit dir passiert? Hast du nen Geist gesehn?"
 

Jack starrte Frey entgeistert an und fragte zischend: "Wieso hast du mir nicht gesagt, dass er noch nicht weiß, dass du mal was von Apophis wolltest?"

"Du hast doch nicht etwa...?" Doch als Jack entschuldigend die Schultern hob, entfuhr es Frey: "Oh Shit. Jack du bist echt ein emotionales Trampeltier."

"Was kann ich denn dafür, dass du es ihm noch nicht gesagt hast?"

"Wann hätte ich das denn machen sollen? Vielleicht gleich nachdem ich ihm meine Liebe gestanden habe: ´Du Jareth, ich wollte mal was von deinem Bruder. Aber sei unbesorgt, das hat nichts mit dir zu tun.´ Wahnsinn wirklich taktvoll. Ich wollte ihm das schonender beibringen. Aber danke, dass du das übernommen hast. Wirklich hilfreich. Du Hirn..."

"Ich glaube du solltest das klären. Ich lasse euch dabei lieber in Ruhe.", meinte Jack und machte sich schon auf in sein Zimmer. "Danke das du's mir sagst. Wär ich nie alleine drauf gekommen, Schlaubi!", rief er ihm entnervt hinterher. Dann raufte er sich die Haare und machte sich auf den Weg nach unten. Wenn das mal gut ginge...
 

Jareth fühlte sich plötzlich mies. Frey hatte Apophis geliebt und nun...

Was bedeutete das für ihn? Er war Apophis Bruder und sah ihm ähnlich. War es nur das, was Frey anzog? Hatte dieser einfach die Gefühle, die er für Apophis gehegt hatte auf Jareth übertragen? War er nur ein Ersatz? Warum hatte Frey ihm das nicht eingestanden? Wann hatte er vor gehabt ihm das zu erzählen? Hatte er das überhaupt vorgehabt?

Jareths Finger gruben sich in das Bauchfell des Beagles und das wohl etwas zu fest, so dass Lucky kurz aufjaulte, aufsprang, etwas zurückwich und mit gesenktem Kopf Jareth ansah.

Dieser erwiderte erschrocken den Blick des Hundes und murmelte ein bedauerndes "Entschuldige..." Dann stand er auf und hörte Schritte, die sich von der Treppe her näherten. Sein Blick wanderte dorthin und traf den von Frey, der ihm verriet, dass Jack ihn über sein Missgeschick aufgeklärt hatte.
 

Zuerst herrschte betretenes Schweigen. Doch bevor Frey mit irgendwelchen verworrenen Erklärungen aufwarten konnte, ergriff Jareth das Wort, wobei seine Stimme kühl, aber nicht über Zimmerlautstärke hinaus blieb: "Apophis war also nur so etwas wie dein Mentor bei den Whites. Gut, dass du das, was zwischen uns ist, nicht auf irgendwelchen Lügen aufbauen wolltest."

Jareth schnaubte und sein Blick verhärtete sich, während er versuchte sich möglichst zusammenzureißen. "Hattest du vor mir das irgendwann zu erzählen? Oder wolltest du warten bis du herausgefunden hättest, ob ich dir als Ersatz für meinen Bruder genüge? Na, dann klär ich dich hiermit darüber auf, dass ich nicht vorhabe nur der jämmerliche Ersatz für Apophis zu sein! Oder willst du mir weiß machen, dass du nicht auch ein Stück von meinem Bruder in mir siehst, wenn sogar Jack einen Herzinfarkt bekommt, sobald ich nur die Klamotten meines Bruders trage, weil ich ihm dann angeblich so verdammt ähnlich sehe? Verdammt, Frey! Was soll ich jetzt bitte davon halten und inwiefern soll ich mir jetzt gewiss sein, dass ich nicht blindlings in eine Sackgasse steuer, wenn ich das einfach so abtue? Gott, du warst in meinen Bruder verschossen!"
 

Frey erstarrte. Jareths Worte schnürten ihm die Brust ab.

Jareth redete so gefasst und normal. Frey wäre es lieber gewesen, wenn der andere ihn angeschrien hätte, wenn dieser ihm das alles ins Gesicht gespien hätte, doch stattdessen sagte er es so gefasst, dass es nur wehtun konnte. Jareths Blick sprach Bände, wirkte verletzt aber auch unglaublich kalt. Es wäre ein Wunder, wenn dieser ihn nicht für alles anfangen würde zu hassen.

Eine Weile herrschte betretenes Schweigen. Frey versuchte etwas auf Jareth zuzugehen, doch es half nichts. Selbst Lucky knurrte ihn an, als wäre er der Verbrecher.

Aber war er es nicht auch? Hatte er es mit seinem Schweigen nicht provoziert? Er hatte. Er war sich dessen bewusst gewesen und dennoch zu feige, als dass er es Jareth sofort hatte sagen können. Ohne den Blick von dem anderen zu nehmen, sagte er leise: "Ja, ich habe deinen Bruder geliebt. Aber die Betonung liegt auf habe. Und ich habe dich nicht belogen. Apophis ist zunächst nur mein Mentor gewesen. Er hat mich gefunden und zu den Whites gebracht. Er hat mich aufgenommen und akzeptiert. Ich habe ihn geliebt, denn er war der erste, der mich nicht aufgrund meiner Stotterei als feige abgestempelt hat. Er hat mich so gesehen, wie ich war, ohne Vorbehalte. Das war der Grund, weswegen ich mich in ihn verliebt hatte. Doch ich habe mich nicht getraut ihm dies zu sagen. Ich habe mich dafür geschämt, dass ich gestottert habe und es ihm nicht normal sagen konnte. Also hat er es nie erfahren und schließlich zu Jack gefunden. Es hat lange gebraucht, bis ich ihn endlich wieder ansehen konnte, ohne das es gekribbelt hatte. Aber irgendwann war die Liebe verflogen. Schon einige Monate vor seinem Tod habe ich ihn nur noch als einen Freund angesehen..."
 

Frey versuchte wieder ein paar Schritte auf Jareth zuzugehen, doch Luckys Knurren verriet ihm, dass es wohl besser wäre, wenn er noch stehen bleiben würde. Deswegen fuhr er fort: "Als ich dich damals erkannt hatte, erkannt hatte wer du bist, da habe ich dich abgrundtief gehasst. Ich habe dich dafür gehasst, dass du ihm so ähnlich sahst, dass du mich an ihn erinnert hast, alte Wunden wieder aufgerissen hast. Doch dann habe ich dich kennengelernt. Ich habe erkannt, dass du ganz anders bist, als Apophis es jemals gewesen ist. Ihr beide seid völlig verschieden und es ist nicht das Abbild Apophis, in welches ich mich verliebt habe. Sondern du bist es. Du und nur du. Ich liebe dich Jareth und nicht irgendeine Ähnlichkeit zu Apophis, denn ihr seid zu verschieden. Euch kann man nicht miteinander vergleichen und ich würde es auch nicht tun. Auch wenn du mir nicht glaubst. Ich liebe Jareth und nur ihn. Ich liebe dich. Und warum ich dir nicht gesagt habe, dass ich Apophis einst geliebt habe... Ich hatte genau davor angst. Ich hatte angst, dass du mir nicht glauben würdest und jetzt habe ich alles aufs Spiel gesetzt. Nur weil ich so feige war, habe ich riskiert dich zu verlieren..."
 

Jareth hörte Frey zu - registrierte nebenher etwas verdutzt, dass Lucky Frey anknurrte, als dieser auf Jareth zugehen wollte. Als wäre der Hund selbst betroffen durch Freys sehr spätes und eigentlich nun erzwungenes Eingeständnis. Nun, irgendwie war er das ja auch. Er hauste zwar derzeit bei Jack, aber trotzdem gehörte der Beagle doch eher zu Frey und Jareth. Und wenn die zwei sich stritten... Tiere waren wirklich erstaunlich empfänglich für Emotionen und im Augenblick war es Lucky wohl besonders für Jareths Gefühle.

Freys Worte beruhigten ihn etwas, aber sie schafften es nicht, dass Jareth sich wieder vollends besser fühlte. Da war immer noch dieser seltsame Beigeschmack. Es gab schließlich nichts dran zu rütteln, dass Frey in seinen Bruder verliebt gewesen war und es ihm nicht gesagt hatte. Warum dachte jeder, dass es besser wäre ihm nur halbe Wahrheiten aufzutischen? Warum fürchtete man sich vor seinen Reaktionen? Im Nachhinein war es doch für alle viel Schlimmer, als wenn die volle Wahrheit gleich offen ausgebreitet worden wäre.

"Du hättest wissen müssen, dass mir viel dran liegt, wenn man offen und ehrlich mit mir umgeht. Dass ich es von denen erwarte, die mir etwas bedeuten. Spätestens als ich dir erzählt habe, warum ich Apophis nicht verzeihen kann! Meinst du etwa es wäre leichter für mich gewesen das zu schlucken, wenn du mir das noch einige Wochen oder gar Monate verschwiegen hättest? Meinst du das im ernst noch, nachdem du miterleben konntest wie sehr mich Apophis Lügerei im Nachhinein noch fertig gemacht hat und es immer noch tut?"

Warum er nichts gesagt hatte? Nun, für Frey war es ganz einfach gewesen, doch würde Jareth das auch so einfach sehen? "Eben weil du Apophis nicht verzeihen kannst, hatte ich verdammt noch einmal eine beschissene Angst dich zu verlieren. Ich wollte dir das alles in kleineren bekömmlicheren Portionen beibringen und nicht mit dem Betonpfeiler draufhauen. Ich...", doch weiter sprach er nicht. Jareth hatte ja recht. Er hatte ihn belogen und das war unverzeihlich. Wäre er an Jareths Stelle, dann hätte er wohl genauso reagiert, wenn nicht noch schlimmer.
 

Jareth seufzte und fuhr sich durchs Haar."Gut, du hast ihn geliebt und meinetwegen dem schon lange vor Apophis Tod entsagt. Und meinetwegen gelten deine Gefühle ausschließlich mir und nicht irgendeiner blassen Erinnerung an meinen Bruder. Hm... ja, ich... kann dir das glauben. Aber ich muss erstmal damit klar kommen, dass du nicht vor hattest mir in nächster Zeit reinen Wein einzuschenken. Diese neue... Information muss erstmal etwas sacken." Sein Blick fiel auf Lucky, der sich neben ihn hingesetzt hatte, als wollte er ihn schützen. Ein schmales Lächeln legte sich auf Jareths Züge, doch es verschwand schnell wieder. "Ich möchte alleine sein." Er sah wieder auf und Frey an. "Ich vertrete mir eben mal die Beine und versuche wieder etwas Klarheit zu erlangen. Hier drin schaff ich das nicht." Er wandte sich ab und bedeutete Lucky ihm zu folgen, was dieser freudig schwanzwedelnd tat. Jareth öffnete die Tür, lugte hinaus und war kurz darauf aus dieser hinaus.
 

Frey nickte nur erschlagen. Jareths Worte waren wie kleine Messerstiche in sein Herz gewesen. Sie taten weh, eben weil sie der Wahrheit entsprachen. Er hätte einfach früher damit rausrücken sollen.

Er ließ Jareth gehen. Als die Tür hinter diesem ins Schloss fiel, ging Frey auf einen der Stühle zu, welche um den Tisch in der Mitte des Raumes standen, und ließ sich auf diesen fallen. Er ließ seine Unterarme auf die Tischplatte sinken und barg sein Gesicht auf diesen. Jareth konnte ihm glauben, dass Frey ausschließlich ihn liebte. Aber ob er es auch wirklich tat, war eine andere Sache. Frey schallte sich einen Deppen, einen Vollidioten, dass er Jareth nicht schon früher reinen Wein eingeschenkt hatte. Hatte er dadurch das Vertrauen Jareths in ihn zerstört? Wahrscheinlich wäre es, wenn nicht sogar höchstwahrscheinlich. Und wieder war es seine Feigheit, die beinahe alles wieder zerstörte. Damals, wie auch heute.

Würde sich das denn niemals ändern? Könnte er denn niemals etwas richtig machen? War es ein Ding der Unmöglichkeit, dass Frey Deathprayer einmal in seinem Leben etwas richtig machte und endlich wirklich glücklich wurde? Anscheinend nicht. Anscheinend würde er wieder das verlieren, was ihm am wichtigsten war. Und das nur, wegen seiner eigenen Dummheit, nur weil er nicht richtig nachdachte. Es war echt zum Heulen.

Nur gut, dass Jack nicht runterkam, denn ansonsten hätte Frey seinen Frust wohl an ihm abgelassen, obwohl dieser nun wirklich nichts für dessen Idiotie konnte. Jetzt konnte er einfach nur warten. Warten darauf, dass Jareth zurückkommen würde und sich entscheiden würde, was nun wäre, ob Jareth ihm vielleicht irgendwann einmal verzeihen könnte.

Womöglich hatte er, Frey Hohlbirne Deathprayer, etwas kaputt gemacht, was noch gar nicht richtig begonnen hatte.

//Toll gemacht. Wirklich super hinbekommen, Mister Ich-Weiß-Wann-Der-Beste-Zeitpunkt-Ist. Wenn ich Jareth jetzt deswegen verliere, dann weiß ich nicht, was ich tun werde...//
 

Jareth ging, die Hände in den Manteltaschen vergraben, Lucky immer einige Schritte voraus, in Gedanken versunken durch die Siedlung, in der sich Jacks Haus befand. Durch das späte Eingeständnis von Frey war er wieder einmal völlig durcheinander. Es hatte eine nicht verheilte Wunde aufgerissen, die sein Bruder in ihm zum bluten gebracht hatte.

Sein Bruder...

Frey.

//Oh Mann...//

Jareth blieb stehen und lehnte sich an eine Häuserwand, während Lucky in seiner Nähe herumstromerte und die Gegend interessiert mit Hilfe seiner Nase erkundete.

Jareth schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Frey hatte ihm gesagt, dass er ihn liebte, dass er Jareth liebte. Er hatte es ihm gesagt und ihn bis jetzt nicht daran zweifeln lassen. Wenn da nur nicht seine Angst davor wäre schon wieder nur belogen zu werden! Und das von dem Menschen, der ihm so viel bedeutete, den er angefangen hatte zu lieben. Er hatte sich einem Mann zugewandt, hatte sich eingestanden, dass auch er Männer lieben konnte oder zumindest Frey, und nun das!

Jareth öffnete seine Augen wieder und senkte den Blick. Er liebte Frey und er gestand sich ein, dass er auch weiterhin an dessen Liebe glauben wollte, daran, dass sie nur ihm galt, denn Frey hatte ihn wieder glücklich gemacht. Allein, dass Frey bei ihm war, dass sie zusammen schon so viel durchgestanden hatten, machte ihn glücklich. Frey hatte ihn wieder aufgebaut, als er es gebraucht hatte. Und nur weil Frey sicher berechtigte Ängste gehabt hatte ihm zu erzählen, dass seine Gefühle einst Apophis zugewandt gewesen waren, sollte er das aufgeben, was zwischen ihnen war?

"Das kann ich gar nicht.", murmelte er und seufzte. Nein, er konnte Frey nicht plötzlich links liegen lassen. Gut, Frey hatte ihm nicht die volle Wahrheit erzählt, aber Jareth wollte ihn nicht deswegen verlieren. Er wollte an dem festhalten, was zwischen ihnen bestand.
 

Es war einfach grausam so warten zu müssen. Immer weiter bauten sich die Zweifel in Frey auf und je länger Jareth weg blieb, desto weniger glaubte er daran, dass dieser ihm verzeihen würde. Er konnte es ja auch verstehen. Schließlich hatte Jareth es nicht verdient andauernd belogen zu werden. Jareth hatte etwas besseres verdient und sollte er Frey noch eine Chance geben, so würde dieser ihn niemals wieder enttäuschen. Zumindest nicht freiwillig. Wenn er noch eine Chance bekommen würde. Nur noch eine einzige...

Die Zeit wollte und wollte nicht vergehen. Frey lauschte auf das kleinste Geräusch, welches ihm Jareths Rückkehr ankündigen würde. Doch lange Zeit war nichts zu hören. Und dann, endlich. Endlich ging die Tür auf und Jareth betrat den Raum. Frey blickte auf. In seinen Augen konnte man ablesen, wie sehr ihn das ganze mitnahm. Wie viel Schuld er sich selbst zusprach.

Jareth hatte sich entschieden und es war ihm nicht schwer gefallen. Was er bei seinem Bruder nicht vermochte, das wollte er Frey gegenüber tun.

Gut sah Frey wirklich nicht aus. Es machte ihm wirklich sehr zu schaffen, das war unübersehbar. Jareth war sich nun vollends sicher, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Er trat an Frey heran. Sein Blick war noch immer ernst und undurchdringlich.

Freys Herz schlug wie wild in seiner Brust. Nur ein Wort und es würde stehen bleiben, nur ein Wort und es würde erfrieren. Doch was war das? Jareth reichte ihm doch tatsächlich seine rechte Hand.

Als Frey ihn etwas verwirrt musterte, lächelte Jareth leicht und meinte nur: "Na, nimm sie schon." Kurz darauf zog er Frey in seine Arme, drückte ihn an sich und flüsterte an dessen Ohr: "Versprich mir einfach, dass du mich nie so verraten wirst wie es Apophis getan hat und dann vergesse ich, was du mir vorenthalten hast. Frey, ich liebe dich und ich möchte nicht riskieren dich leichtfertig zu verlieren. Deswegen verzeih ich dir, dass du mir das mit Apophis verschwiegen hast. Ich kann ja auch irgendwie verstehen, warum du Angst hattest es mir zu erzählen. Nur zöger bitte nie wieder damit mir etwas zu erzählen, was zu wissen wichtig für mich ist. O.k?"
 

Erleichtert legte Frey nun seinerseits seine Arme um den anderen und schmiegte sich an ihn. Er war so erleichtert und glücklich darüber, dass Jareth ihn nicht zurückwies. Und als er dann dessen Worte so leise und doch überaus deutlich an seinem Ohr vernahm, überfiel ihn eine wunderschöne Gänsehaut. Er schlang seine Arme noch etwas fester um Jareth und wisperte dann den Tränen nahe: "Ich verspreche es dir. Ich werde dich nie mehr enttäuschen. Nicht, wenn ich das verhindern kann. Jareth, ich liebe dich doch so sehr und ich werde alles daran setzten dich nicht zu verlieren."

Leicht löste er sich wieder von dem anderen und blickte diesem in die Augen. Seine Augen strahlten und man konnte nun wie zuvor sehen, wie es in Freys Inneren aussah, wie erleichtert er war, dass Jareth ihm verzieh. Seine Hände suchten ihren weg an Jareths Wangen und er hielt dessen Gesicht mit eben diesen sachte umschlossen. Leicht beugte er sich vor und küsste den anderen zart und noch ein wenig verhalten, da er noch nicht wusste, ob das so in Ordnung war.
 

Jareth war ebenso erleichtert wie Frey. Es war überstanden. Eine kleine, aber entscheidende Hürde. Ein Test für ihre Gefühle. Und der Ausgang hatte Jareth vor Augen geführt, wie sehr er inzwischen an Frey hing und das er bereit war Frey so einiges zu verzeihen, nur um ihn nicht zu verlieren. Ja, er liebte den anderen wirklich. Und das war immer noch zu einem kleinen Teil unfassbar. Aber schön. Vor allem, da Frey ihm dieselben Gefühle entgegenbrachte. So lange hatte er solch ein Glück nicht mehr erlebt ,sich davor versperrt, und nun wollte er es nie wieder los lassen.

Er erwiderte den zögerlichen Kuss des anderen und nun drängten sich auch Freys Lippen energischer an Jareths Lippen. Es war alles wieder gut, das wollte er Frey verdeutlichen. Für Jareth war das Thema vorerst und seinetwegen für immer erledigt. Die Gegenwart und Zukunft sollten zählen, zumindest was Frey und ihn anging. Bei anderen Themen sah das noch etwas anders aus, aber die interessierten nun nicht.
 

Lucky hatte diese Versöhnung mitbekommen und sprang nun schwanzwedelnd an den Beiden empor, die sich allerdings nicht durch den kleinen Beagle stören ließen. Anscheinend freute sich nicht nur Frey, dass es noch eine gute Wende genommen hatte.

Was allerdings keiner mitbekam war, dass einer in diesem Haus ganz und gar nicht einverstanden damit war, dass Jareth Frey verziehen hatte...

Lautlos schlich sich diese Gestalt vom obersten Treppenabsatz fort, von dem aus sie die Versöhnung der Beiden mitverfolgt hatte.

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wie versprochen das nächste kappi^^

na wer wohl diese geheimnisvolle Gestalt war, der es nicht passt, dass Frey und Jareth sich wieder versöhnt haben?

eigentlich logisch, aber ihr dürft gespannt sein, was noch alles kommen wird x3

eure sweetmilka

The bit different Fashion Show

Es dauerte nicht lange, da kam Jack die Treppen hinunter. Jareth sah auf, als er die Schritte vernahm und kurz darauf Jack erblickte. Seine Arme glitten von Frey und er steckte seine Hände wieder in seine Manteltaschen. Sein Gesichtsausdruck wurde wieder neutral, weder besonders begeistert noch abweisend. Das war das einzige, was er Jack gegenüber an Rücksicht bieten konnte. Er gehörte nämlich zu den Thematiken, die für Jareth noch lange nicht vergeben und vergessen waren .Aber Jack hatte ihm auch geholfen, hatte ihnen Unterschlupf gewährt, also würde er ihn weiter mit dem nötigen Respekt behandeln und ihm nichts vorwerfen.

In seiner Hand trug Jack Freys Tasche, die dieser oben auf dem Flur hatte liegen lassen. Er lächelte bei dem Anblick des Pärchens. Frey löste sich etwas von Jareth, als er Jack vernahm und drehte sich zu diesem um. Leichtes Rot zierte seine Wangen, was Jack allerdings nicht störte. "Puh, und ich hatte schon befürchtet, dass wegen mir alles in die Brüche gehen würde."

Frey lächelte leicht und meinte: "Wie du siehst bin ich noch einmal mit einem blauen Auge und einem Riesenschock davongekommen. Das passiert nicht noch einmal. Wie dem auch sei. Wir müssen jetzt leider gehen, wenn wir noch alles schaffen wollen. Vielleicht sieht man sich ja bald und pass mir auf den kleinen Flopi hier auf." Dann wandte er sich Jareth zu und fragte: "Können wir?" Schließlich mussten sie noch ein paar Vorräte einkaufen und dann schleunigst wieder aus der Stadt verschwinden.

Jareth bedauerte es keinesfalls, dass es nun Zeit wurde Jacks Haus wieder zu verlassen. "Klar, können wir.",antwortete er so nur.

Irgendwie verging ihm in Jacks Gegenwart auch das Reden und so sagte er meist nur das Nötigste oder hielt seine Kommentare in gewissen Grenzen. Nun ja, vielleicht würde sich das irgendwann legen. Und wenn nicht, so glaubte Jareth nicht wirklich, dass es einer von ihnen bedauern würde. Höchstens Frey, weil er sich so gut mit Jack verstand. Aber der würde damit leben müssen...
 

"Macht das. Ist wohl besser so und ja, ich passe auf Lucky auf. Also bis demnächst.", meinte Jack lächelnd und brachte die beiden noch zur Tür und drückte Frey noch seine Tasche in die Hand. "Vergiss die nicht wieder und passt auf euch auf. Schließlich machen sie jetzt verstärkt Patrouille.", mahnte er sie.

"Keine Sorge wir packen das schon.", gab Frey von sich.

"Bye, Kleiner.",meinte Jareth noch zu Lucky, der den Kopf neigte und zu fragen schien, warum sie nun wieder verschwanden ohne ihn mitzunehmen. "Pass auf dich auf." Er zwinkerte dem Köter zu und verschwand dann mit Frey aus dem Haus.

Sie stiefelten zum Wagen zurück und Jareth öffnete den Kofferraum, damit Frey darin seine Tasche unterbringen konnte. "Hm, allzu viel passt da bald nicht mehr rein. Ist ne geile Karre, aber der Kofferraum gibt nur wenig her.", meinte er schmunzelnd und ließ den Kofferraum wieder zufallen, begab sich dann an die Beifahrerseite, setzte sich dort hin und kurz darauf fuhren sie weiter, um sich um die Vorräte zu kümmern. Sie mussten auch nicht wirklich weit fahren und fanden bald einen kleinen Lebensmittelladen, der alles Nötige führte und in welchem sie tüchtig zuschlugen. Wer wusste schon, wann sie das nächste Mal dazu kämen ihre Vorräte aufzustocken. Jetzt hoffte Jareth nur noch, dass seine Karte nicht auch inzwischen gesperrt war, doch sie hatten Glück. Noch ging es. Aber auch diesbezüglich würde es bald Probleme geben. Nun, erstmal hatten sie alles beisammen, was sie benötigten und beluden nach diesem schnellen, jedoch üppigen Einkauf, den Kofferraum ihres Sportwagens, der wirklich beinahe aus allen Nähten platzte, weswegen Frey seine Tasche ausladen musste und Jareth diese auf dem Schoß nehmen musste.
 

Er grinste den anderen breit an und meinte: "Du wirst es überleben." Dann setzte er sich auch schon hinters Steuer und fuhr Richtung Außenlager.

Nach einiger Zeit, Frey fuhr normale Geschwindigkeit, da sie zerbrechliches Material im Kofferraum lagerten, wurde er auf etwas aufmerksam. Immer wieder ging sein prüfender Blick in den Innenspiegel, bis er sich völlig sicher war. Sie wurden verfolgt und das von Whites. "Na toll. Ausgerechnet jetzt.", meinte er seufzend. "Hoffentlich überleben das die Eier.", sagte er lachend und drückte aufs Gas.

Eine wilde Verfolgungsjagd begann. Doch immer, wenn sie die Verfolger abgehängt hatten, fanden diese sie kurze Zeit später wieder und Frey kam ins Grübeln. "Wie schaffen diese Kakerlaken es uns ständig wieder aufzuholen? Haben die uns nen Peilsender an den Arsch geklebt?", motzte er. Da fiel sein Blick auf die Tasche. "Jareth guck mal bitte, ob wir verwanzt sind.", forderte er den anderen auf und konzentrierte sich wieder aufs Fahren.

//So eine verdammte Scheiße!//, ging es Jareth durch den Kopf, als er, dem Wink von Frey folgend, entdecken musste, dass die Tasche, die Jack ihnen mitgegeben hatte, die Wanze war, die sie zu einem leichten Ziel der Whites machte. Ohne Mucken warf er die Tasche kurzerhand aus dem Fenster. Da wurde auch schon das Feuer auf sie eröffnet.

Frey seufzte genervt. Bekamen sie denn niemals Ruhe? "Hast du dich schon mal bei Tempo zweihundert aus dem Fenster gelehnt und versucht einige Verfolger loszuwerden? Wenn nicht, dann wird das dein erstes Mal sein. Abschnallen, festhalten, zielen und treffen. Aber bleib mir ja unversehrt. Es sei denn du rutscht rüber und übernimmst das Steuer. Dann kann ichs versuchen. Und wenn, dann Fuß aufs Gas und nicht auf die Bremse."
 

Jareth zog seine neue Handfeuerwaffe hervor, entsicherte sie, schnallte sich ab und öffnete per Knopfdruck das Seitenfenster. Bevor er sich jedoch herauslehnte, meinte er an Frey gewandt: "Dein Humor ist wie immer göttlich! Jetzt weiß ich wieder, warum ich dich so liebe und einfach nicht mehr von dir lassen kann. Man, mit dir ist es echt nie langweilig."

Dann wandte er sich dem Fenster zu, schob sich seitlich heraus, den Blick nach hinten gerichtet, hielt sich mit einer Hand am Fensterrahmen fest, versuchte nicht selbst vom Feuer der Verfolger getroffen zu werden und zielte nun seinerseits auf die Whites. Zuerst auf den, der in der Verfolgerkarre aus dem Beifahrerfenster heraus zielte. Und den erwischte Jareth mit dem zweiten Schuss. Ein glatter Kopfschuss. Aber nun wurde es schwieriger, denn auf der Hinterbank hockte noch wer und der war schwieriger zu erwischen, gerade auch, weil sie nicht nur starr geradeaus fuhren. Jareth gab es bald auf den auf der Rückbank erwischen zu wollen. Es gab nur einen Weg, um die Verfolger endgültig und alle auf einmal los zu werden. Er zog sich kurz wieder etwas weiter ins Innere des Wagens zurück und wandte seinen Blick geradeaus. Ein Kurve nahte und das viel zu bald. Nach dieser musste Jareth seine Chance nutzen.
 

"Halt die Karre nach der Kurve so ruhig wie möglich. Aber nur so lang du deine Sicherheit nicht gefährdest. Ich befürchte die haben nämlich das gleiche vor wie ich. Also gut, dann auf ein Neues und Endgültiges..." Die Kurve kam näher und schon raste Frey durch diese mit aberwitzigem Tempo.

"Bis gleich!" Schon hangelte sich Jareth halb aus dem Fenster, so dass er nun auf dem Fensterrahmen saß,die Beine am Sitz verklemmt. Er zielte auf die Fahrerseite der Whiteschen Karre. Eine Kugel zischte haarscharf an seinem Gesicht vorbei, doch Jareths Konzentration lag nun vollends auf dem Schatten hinter dem Steuer. Und dann schoss er.

Die Kugel bohrte sich durch die Frontscheibe der Verfolger und kurz darauf kam deren Wagen ins Schleudern. Der Wagen war völlig außer Kontrolle und eine Sekunde später brach er durch die Kurve und krachte an eine Häuserfront.

Jareth zog sich ins Innere des Wagens zurück und in diesem Augenblick vernahmen sie hinter sich eine Explosion. Jareth steckte die Waffe wieder weg und schnallte sich nun wieder an. "O.k. Ich glaub das hat sich nun erstmal wirklich erledigt.", meinte er schmunzelnd.
 

Nur gut, dass sie noch im Deathbelt waren, denn ansonsten wären die Menschen, die in dem Häuschen gewohnt hätten, nun nicht mehr am Leben. Doch da hier keiner lebte, musste Frey sich darum keine Gedanken machen.

Als Jareth wieder neben ihm saß, konnte Frey sich einfach nicht verkneifen zu sagen: "Übrigens hast du eine nette Hinteransicht."

"Danke.", meinte Jareth schmunzelnd zu Freys Kommentar über seine Rückfront."Und ich kann dir versichern, dass sie genauso schön griffig ist wie deine."

Schmunzelnd lenkte Frey den Wagen nun Richtung 'Heim'. Nachdem sie den Wagen diesmal in einer nahe gelegenen Scheune geparkt hatten, entnahmen sie dem Kofferraum die Einkaufstüten und Kartons und machten sich mit denen auf den kurzen Weg zu ihrem Haus. Schnell waren sie an diesem angekommen und betraten es auch bald darauf.

"Wir bräuchten echt ein Schloss, damit hier nicht ungebetene Gäste reinkommen. Gib mir mal die Klamotten, dann räume ich sie gleich ein und die alten Klamotten aus dem Schrank aus." Schon nahm er die Tüten in die Hand und machte sich auf in das Obere Stockwerk, wo er sogleich anfing den Schrank auszumisten und die neuen Kleider auf das Bett zu legen, damit er diese gleich einsortieren konnte.
 

Während Jareth sich seines Mantels entledigte, begann er das Schloss einer genaueren Untersuchung zu unterziehen, während Frey sich nach oben verkroch, wofür Jareth nur ein "Tu was du nicht lassen kannst" übrig hatte. Freys Aufräum- und Ordnungswut war ihm unheimlich, aber er wusste es durchaus auch zu schätzen, schließlich blieb so wenig an ihm hängen. Bald musste Jareth einsehen, dass das Schloss Schrott war. Es war im Innern schon verrostet und nicht einmal, wenn sie den Schlüssel gehabt hätten, wäre es sicher gewesen - wenn es überhaupt noch funktionieren würde. Also musste wirklich was Neues her. Zur Zeit war es buchstäblich eine Einladung für jederman sich hier ein und aus zu bewegen wie es ihm passte. Sie waren zwar gut bewaffnet, aber vor der Tür Wache schieben war dann doch keine angenehme Alternative.
 

Nachdem Frey die alten Sachen in die Tüten gepackt hatte, brachte er diese nach unten und stellte sie vor die Tür, gesellte sich grinsend zu Jareth und fragte: "Willst du deine Sachen anprobieren, die ich für dich ausgesucht habe? Nur bei der Unterwäsche war ich mir nicht so ganz sicher, ob du eher Tangas, oder Shorts wolltest. Also ich steh ja auf Pants, doch ich hab dir mal Shorts besorgt. Nicht böse sein wegen der Tangas, ja?!"

Jareth war kaum viel weiter von der Haustür fortgekommen, als plötzlich aus Freys Mund etwas von Tangas, Pants und Shorts auf ihn einprasselte.

Er verzog kurz das Gesicht, schmunzelte dann aber. "O.k. Ich vergess das mit den Tangas. Zudem solltest gerade du wissen, dass ich nun wirklich nicht der Tanga-Typ bin oder meinst du im ernst ich bin so bescheuert und würde auch nur versuchen meine Weichteile in so einen Hauch von Nichts zu quetschen? Ich will mich ja nicht kastrieren." Jareth lachte leise in sich hinein, fuhr dann aber fort: "Aber gut. Ich werd mal sehen, was du mir so alles mitgebracht hast. Bin mal gespannt. Und vor allem bin ich neugierig, ob die Klamotten passen."
 

"Also wenn du ein Kastrat wärst, dann würde ich mich sofort trennen. Schließlich finde ich deine dunkle Stimme sexy und ein fiepsender Jareth mit Tattoos wäre einfach nur zum schießen. Im Bett wärst du dann auch nicht mehr zu gebrauchen.", meinte er grinsend, lief dabei allerdings etwas rot an. Kurz räusperte er sich und meinte schließlich wieder etwas ernster: "Sollten dir die Klamotten nicht passen und nicht gefallen, dann werde ich mich höchstpersönlich an den Pranger stellen, denn in so etwas irre ich mich selten. Ja, auch wenn dies wieder ein bestätigtes Klischee ist. Ich mag Shoppen und kann nichts für meinen Ordnungsfimmel. Gestellt, Überführt und für Schuldig bekannt. Du darfst mich jetzt abführen." Bei letzterem musste er Zwinkern und lachte.

Jareth wandte sich amüsiert den Kopf schüttelnd ab, der Treppe nach oben zu und ging diese hinauf. Er blieb aber auf der Hälfte stehen und wandte sich nochmal halb um. "Willst du eigentlich was von meiner kleinen Modenschau mitkriegen oder genügt dir ein Statement meinerseits? Wenn ersteres, dann folge mir unauffällig." Schließlich überwand er auch schon die letzten Stufen und stand kurz darauf im Schlafzimmer neben dem Bett, fischte eines der Shirts vom Stapel, das eindeutig nur für ihn sein konnte - bei der Farbgebung.

Jareth schmunzelte. Nun, es sah gar nicht mal so übel aus. Jetzt blieb nur noch abzuwarten, ob es ihm auch passen würde. Nun ja, Frey hatte sich ja eigentlich nur an seiner Größe orientieren müssen. So ein großer Unterschied bestand bei ihrem Körperbau eigentlich nicht. Zumindest waren sie beide etwa gleich groß und beide schlank und durchtrainiert. Jareth legte das Shirt beiseite und striff sich sein Oberteil über den Kopf, legte es aufs Bett und zog sich dann das von Frey ausgesuchte Teil über. Es fühlte sich schon einmal gut an und ein letzter kritischer Blick in den Spiegel im Kleiderschrank wischte jeden letzten Zweifel hinfort. "Das hast du schonmal gut ausgewählt.", meinte er dann auch zu Frey und präsentierte sich diesem grinselnd, als Frey das Zimmer dann doch noch betrat. "Gefällt mir und passt. Dann also zum nächsten Stück."

"Siehst du? Ich irre mich selten.", meinte Frey zufrieden nickend.

Und schon zog sich Jareth das Shirt wieder über den Kopf und griff nach dem nächsten Kleidungsstück, ehe er plötzlich innehielt und sich grinsend an Frey wandte: „Sag: Möchtest du mir nicht auch ein wenig was bieten? So ne Modenschau wird meist nicht nur von einem Akteur bestritten."
 

Als Jareth sich vor ihm halb entkleidete machte Frey das schon ziemlich an. Es war schon etwas anderes Jareth vollkommen nackt zu sehen, oder zu wissen, dass da noch besseres verhüllt war. Er musste grinsen und konnte seine Augen nicht von dem muskulösen Oberkörper, welcher mit unglaublich heißen Tattoos ausstaffiert war, lösen.

Auf Jareths Aufforderung hin, musste er noch breiter grinsen. Er löste sich aus dem Türrahmen, in welchem er gestanden hatte und trat auf das Bett zu. "Wie du wünschst. Dann werde ich der Modenschau mal teilhaben und mich als Modell zu Verfügung stellen." Er ging also zum Schrank und holte seine neuen Klamotten hervor. Anschließend zog er sich sein Shirt über den Kopf und warf dieses aufs Bett. Mit einem bedeutungsvollen Blick bückte er sich ein wenig und fischte sich ein Shirt hervor. Dieses zog er sich langsam über und präsentierte es. Dann griff er sich eine Jeans, striff seine ab und zog sich die neue über. Er wusste genau, wie er sich reizvoll in Pose setzten musste, um den anderen etwas anzuheizen. Dabei beglückte er diesen mit feurigen Blicken.
 

Diese Blicke. Jareth schmunzelte. Und als Frey sich dann auch noch so dezent provokativ bückte, wurde das Schmunzeln zum Grinsen. Na da wollte wohl jemand spielen. Konnte Frey gerne haben. Allerdings keimten bald Zweifel in Jareth auf, ob Frey wirklich nur etwas spielen wollte oder doch darauf aus war Jareths Hunger ein wenig zu schüren. Nun, egal, ob er darauf aus war Zweiteres zu erreichen oder nicht - er schaffte es durchaus.J areth musste sich ordentlich zurückhalten und sich zusammenreißen, allerdings spürte er ein deutliches Kribbeln in den Fingerspitzen und wenn Frey so weitermachte, dann würde das Kribbeln sicher auch andere Regionen ansteuern.

Über das Beobachten von Frey hinweg vergaß er völlig, dass er sich ja eigentlich auch weiter seiner Anprobe hatte widmen wollen. Das erste Shirt hatte er inzwischen wieder abgestriffen, aber das zweite hielt er momentan nur in Händen.

Es war wirklich komisch, aber Frey wusste genau, wie er sich zu bewegen hatte, um in Jareth ungewohnte Wünsche zu wecken, und er hatte das besser drauf, als die paar Mädels, mit denen sich Jareth bis jetzt eingehender beschäftigt hatte. Oder war da auch der Reiz des Neuen, noch Unbekannten? Schließlich hatte Jareth noch keinerlei Erfahrungen mit intimeren Aktivitäten unter Männern. Nun, das mit dem anturnen klappte zumindest schon einmal hervorragend, zumindest was Freys Wirkung auf Jareth betraf.
 

"Gefällts? Wenn ja, dann kannst du mir ja helfen das Shirt auszuziehen.", kam es von Frey, der ihn weiterhin mit aufreizenden Blicken bedachte.

Jareth waren diese neue Gefühle für einen anderen Mann noch etwas unheimlich, dann und wann zumindest, und gerade in diesem Augenblick. Aber als Frey ihn schon wieder mit so einem provokativen Blick bedachte und ihn dann auch noch dazu aufforderte ihm beim Ausziehen zu helfen... Wer hätte da schon noch zögern können?

Jareth jedenfalls nicht und so legte er das Shirt, welches er immer noch in Händen gehalten hatte, auf das Bett zurück und trat dicht an Frey heran. "Steht dir gut, aber trotzdem helfe ich dir gerne beim Ausziehen.", flüsterte er lächelnd, griff an Freys Shirt und striff es diesem schnurstracks über den Kopf und warf es hinter sich aufs Bett.

Dann umgriff er Freys Taille und zog ihn dicht an sich heran, suchte umgehend dessen Lippen mit seinen auf und verwickelte ihn in einen ziemlich angeheizten Kuss, bei welchem seine Zunge ziemlich schnell und energisch Einlass in Freys Mund suchte und umgehend Freys Zunge umgarnte. Allerdings kühlte ihn das keineswegs ab, sondern erhitzte sein Gemüt nur noch mehr. Denn, wenn etwas zwischen ihnen grandios funktionierte, dann waren es Lippen- und Zungenspielchen.
 

Frey musste grinsen, als Jareth ihm so heißblütig das Shirt auszog. Und schon spürte er auch die etwas kalt-feuchten Hände des anderen, die seine Taille umgriffen und ihn in einen gierigen Kuss zogen, welchen er mit Verlangen und Leidenschaft erwiderte. Er spürte Jareths Begierde, spürte sie in dessen Küssen, in Jareths forschen Art. Doch gerade das war es, was Frey ebenso erhitzte. Er konnte nicht anders, als die feurigen Zungenspiele, welche sie ausfochten, zu intensivieren. Seine Hände glitten über Jareths Seiten zu dessen Rücken, welchen er zart streichelte. Er presste sich etwas mehr an den anderen, um diesen mehr zu spüren. Freys Blut geriet in Wallung. Die Lust brach in ihm hervor, wie eine Springflut, die die schützenden Dämme durchbrach und ihren Weg durch Freys Körper, in dessen Gedanken und Handeln fand. Beinahe schon andächtig ertasteten seine Fingerkuppen die Haut des anderen, fuhren die Konturen der Rückenmuskulatur nach und erfühlten hier und da kleine Unebenheiten, die er sanft streichelte. Jedoch nur so lange, bis der Drang den Körper des anderen zu erkunden überwog und sie ihre Bahnen weiter verfolgten. Immer tiefer wanderten Freys Hände, bis sie sich leicht auf den Hintern des anderen legten und diesen leicht massierten. Etwas drückte er auch Jareths Becken so an seines, was ihn leise in den Kuss hineinkeuchen ließ.
 

Freys Haut erhitzte sich und er konnte ein leichtes Zittern vor Erregung nicht vermeiden. Sie waren noch nicht wirklich weit gegangen und Frey spürte bereits, wie sein Verlangen nach Jareth wuchs. Alsbald ließ er vom Hintern des anderen ab. Seine Hände wanderten wieder höher, wobei sich eine Hand auf Jareths Kreuz und die anderen auf dessen Hinterkopf legte. Leicht übte er Druck auf den anderen aus, sodass dieser nach hinten kippte. Allerdings hielt Frey ihn so fest, dass Jareth sachte auf dem Bett aufkam. Freys Lippen lösten sich von denen des anderen. Er blickte ihn mit erröteten Wangen und lustvollen Augen an. Seine Hände zogen sich zurück und er beugte sich über Jareth, zog ihn wieder in einen Kuss. Leicht zog und schob er den anderen weiter aufs Bett und küsste ihn innig. Mit den Händen stützte er sich über Jareth ab. Nun wurde sein Kuss sanfter und liebevoller. Zart zupfte er an der Unterlippe des anderen und löste sich wieder aus dem köstlichen Kuss. Allerdings hörte er nicht auf, sondern ließ seine Lippen über Jareths Hals hinab zu dessen Schlüsselbein gleiten. Hauchzart knabberte er an diesem. Mit der Zunge fuhr er die Konturen der Tattoos entlang, welche sich auf Jareths Brust befanden. Immer wenn er eine kleine Unebenheit entdeckte, welches wohl eine der vielen verdeckten Narben war, stoppte er und koste diese mit seinen Lippen. Er vermied es tunlichst die erogensten Zonen Jareths zu berühren, denn er wollte ihm zeigen, dass man auch so erregt werden konnte. Es würde nur ein Wort brauchen und Frey würde stoppen.
 

Jareth konnte es kaum fassen, als er sich plötzlich auf dem Bett widerfand. Er hatte es kaum wirklich gemerkt, hatte sich einfach in Freys Griff fallen lassen und dann hatte er das weiche Bettzeug unter sich gespürt. Er erwiderte Freys Blick, der, ebenso wie dessen vorausgegangene Berührungen und die so heiße Erwiderung und Ausdehnung der Küsse, von Freys Lust sprach. Und wenn diese nur annähernd so ausgeprägt war wie Jareths...

Jareth lächelte in den folgenden Kuss, erwiderte ihn, während Frey ihn weiter aufs Bett zurückdrängte, was Jareth durchaus willig mit sich machen ließ. Er war eh zu gefangen in Freys Berührungen, den so außerordentlich angenehmen und gut schmeckenden Küssen. Es war wirklich erstaunlich wie leicht es ihm fiel sich auf diese Zärtlichkeiten einzulassen, obwohl er noch vor wenigen Wochen eingefleischter Hetero zu sein glaubte. Aber wahrscheinlich machte es ihm Freys derzeit energische Art besonders leicht - zumindest bis jetzt zögerte Jareth noch keinen Augenblick sich den Liebkosungen hinzugeben und diese zu erwidern.

Im Moment genoss er einfach, was Frey da mit ihm machte. Er neigte den Kopf leicht nach hinten und seufzte, als Freys Zunge über sein Schlüsselbein glitt und er kurz darauf das zarte Knabbern spürte. Jareths rechte Hand hob sich zu Freys Kopf an und vergrub sich in dessen dichtem Haar. Er hob den Kopf wieder etwas und sein Blick lag nun auf Frey, beobachtete ihn dabei wie dieser mit der Zunge Jareths Tattoos erkundete und wohl die ein oder andere Narbe entdeckte.

Zärtlich glitt seine Rechte durch Freys weiches Haar. Es war wirklich ein ziemlich erregendes Spiel. Jareths Haut kribbelte überall, wo Freys Zunge und Lippen über diese glitten und wäre Frey an bestimmte Bereiche vorgedrungen, hätte dies ganz gewiss so einiges in und an Jareth um einiges deutlich erregt.
 

Momentan konnte Jareth einfach nur genießen und seine Lust war noch steuerbar.

//Frey...//

Jareth errötete leicht bei den Wünschen und Begierden, die ihn bei Freys Zärtlichkeiten und dem Anblick den dieser gerade bot, heimsuchten. So hatte er lange nicht mehr gefühlt. Und plötzlich umgriff Jareth mit beiden Armen Frey, zog ihn von seiner Brust fort und zurück zu sich hoch - und das mit so viel energischem Schwung, dass dessen Körper plötzlich auf Jareths Körper landete. Jareth drückte Frey an sich und küsste ihn begierig, begleitet von einem leisen Lachen, welches seiner Kehle entglitt. Als sich ihre Lippen wieder trennten, blitzten Jareths Augen Frey lustvoll, aber auch mit feurigem Schalk an. Seine linke Hand glitt derweil Freys Rücken hinab, dessen Konturen sich unglaublich gut unter Jareths Fingern anfühlten. Mit der rechten Hand zog er Freys Kopf dichter heran, neigte seinen so, dass seine Lippen schließlich dicht an Freys rechtem Ohr lagen.

"Du hast mir gerade bewusst gemacht wie sehr sich etwas in mir die letzten Jahre nach solcher Nähe gesehnt hat.", flüsterte er und biss sachte in Freys Ohrläppchen, bevor er über die gebissene Stelle leckte.
 

Als Frey plötzlich so energisch von Jareth von dessen Brust hochgezogen wurde, konnte er sich nicht mehr abstützen und landete direkt auf dessen Oberkörper, sodass ihre Körper sich nun ganz berührten. Zuerst dachte er, dass es zuviel für Jareth gewesen wäre, doch als dieser ihn so begierig küsste, wusste er, dass es Jareth auch gefiel, dass dieser es ebenso genoss. Er erwiderte den überaus verlangenden und gierigen Kuss. Diese Nähe, die ihre Körper nun ausübten, erregte Frey noch viel mehr.

Aber wieso lachte Jareth? Voller Verwunderung ließ Jareth von dessen Lippen ab und blickte ihn fragend an. Zwar blitzten dessen Augen vor Lust, doch erklärten sie Frey nicht, warum Jareth so lachte und ihn dann auch noch so schalkhaft ansah. Allerdings musste er sogleich seine Augen genießend schließen, da Jareths Hand, welche über seinen Rücken glitt, sich unwahrscheinlich gut anfühlte und ein Kribbeln nach dem anderen in ihm auslöste. Schon wurde sein Kopf wieder zu Jareths geführt und er hörte dessen Stimme an seinem Ohr, spürte dessen heißen Atem und die Nähe der Lippen des anderen, was in ihm ein erregendes Prickeln verursachte. Jareths Biss entlockte ihm sogar ein verhaltenes Stöhnen.

Frey suchte nach dem Blick des anderen. Seine linke Hand legte sich an Jareths rechte Wange und er grinste ihn lustvoll an. "Willst du mir etwa damit sagen, dass vor mir es noch Niemand geschafft hat dein Sehnen zu stillen?", fragte er leise, senkte sich dann herab und zupfte mit seinen Zähnen leicht an der Unterlippe des anderen. Leicht leckte er über diese und hob dann wieder seinen Kopf, um Jareths Gesicht zu mustern. Auch auf dessen Wangen hatte sich eine leichte Röte gelegt, was diesen so unverschämt heiß und sexy aussehen ließ. Zart streichelten seine Finger die Wangen Jareths und Frey vermochte nicht mehr den Blick von ihm zu nehmen. Dieser sah einfach zu heiß aus, als dass er seinen Blick abwenden könnte. Frey konnte nicht leugnen, dass diese Lust, welche sich in Jareths Augen, so wie in den seinen, widerspiegelte, ihn unwahrscheinlich anmachte.
 

Jareth genoss das sanfte Geknabber, welches Frey seinen Lippen schenkte, und seufzte leise, als Freys Zunge diese auch noch liebkoste. Dann konnte er wieder Freys Augen betrachten, deren lustsprießenden Blick, und ein Lächeln legte sich auf seine Züge, als er auf Freys vorangegangene Frage antwortete: "Ich wollte dir damit eher flüstern, dass du mich daran erinnerst, dass es solch ein Sehnen gibt. Dass es möglich ist solche Gefühle für jemand anderen zu empfinden. In den letzten Jahren hatte ich eben anderes im Kopf und... ja... niemand hat es vermocht mich davon abzulenken. Du jedoch bist jemand besonderes, das geb ich gerne zu."

Dieses Geständnis erwischte Frey volle Breitseite. Er errötete stark und senkte dann leicht den Blick. Es war ein schönes Gefühl für Jareth etwas besonderes zu sein und dies war Jareth auch ganz gewiss für ihn.

Plötzlich kam ihm ein Einfall. Er stützte sich etwas mit seinen Armen ab und hockte nun über Jareth. Sein Blick lag immer noch auf Jareth und er fragte: "Wie wäre es, wenn du mir zeigst, wie du in deiner neuen Unterwäsche aussiehst." Ein breites Schmunzeln machte sich auf seinen Lippen breit und er spürte, wie sein Herz vor Aufregung in seiner Brust wild pochte.
 

Jareth musterte Frey fragend, so als ob er versuchte aus dessen Zügen abzulesen, ob dieser das ernst meinte oder ihn veralberte. Aber er glaubte letztlich, dass ersteres stimmte. Jareth schmunzelte leicht, setzte sich dann langsam auf, drängte Frey damit weiter zurück und umgriff dessen Gesicht, küsst ihn kurz, bevor er seine Hände wieder sinken ließ.

"Du willst wirklich, dass ich weiter rummodel?" Jareth grinselte und tippte Frey an die Stirn, bevor er ihn ganz von sich runterdrängte und sich vom Bett erhob. Er sah sich nach Frey um und sagte: "Du willst doch eher auf nen kleinen Strip meinerseits raus! Aber eigentlich endet so etwas nicht damit, dass ich mir wieder etwas überziehe - zumindest nicht sofort."

Frey musste breit grinsen und sagte: "Der Kandidat hat's erfasst und erhält einhundert Gummipunkte. Allerdings wirst du noch mitbekommen, auf was ich genau aus bin." Mit einem breiten Grinsen im Gesicht lehnte er sich lasziv zurück und beobachtete Jareth dabei, wie dieser sich eine der Shorts herausfischte und sich diese vorhielt und meinte: "Na, hoffentlich sind die nicht zu knapp bemessen."

"Keine Sorge, sollte sie dir wirklich nicht passen, dann werde ich so freundlich sein und dich von ihr erlösen.", gab Frey zwinkernd von sich.
 

Schmunzelnd legte Jareth die Shorts wieder beiseite und begann dann tatsächlich, was Frey gerade vorgeschlagen hatte, in die Tat umzusetzen. Er öffnete seine Hose, zog den Reißverschluss herab und schälte sich, absichtlich bedächtiger als nötig, aus der Hose, legte sie anschließend zur Seite. Dann griff er an die Shorts, die er gerade trug, und striff sich diese ab. Wie schon angemerkt hatte er ganz gewiss keine Pobleme damit sich Frey völlig entblößt zu präsentieren. Es reizte ihn sogar gerade jetzt, in dieser doch schon recht erhitzten Situation, in der er sich wieder besonders bewusst war wie sehr ihn Frey reizte. Er legte seine Unterwäsche beiseite und stand nun völlig entblößt vor Frey.

Dieser beobachtete, wie Jareth sich gar nicht mal so ungeschickt vollkommen entkleidete. Unwillkürlich ging sein Atem ein wenig schneller und sein Herz raste nur so in seiner Brust. Auch wenn er völlig ruhig schien, so war sein Innerstes vollkommen aufgewühlt und über alle Maßen erregt. Schwer wurde es für ihn, als Jareth vollkommen entblößt vor ihm stand. Er konnte nicht leugnen, dass sich was bei ihm regte. Nur gut, dass seine anschwellende Beule durch die Hose verdeckt blieb. Allerdings musste er etwas seine Beine spreizen, damit er noch etwas Platz hatte. Sein Blick glitt über den wohlgeformten und gut gebauten Oberkörper Jareths hinab zu dessem bestes Stück. Trocken musste Frey schlucken. Er hatte ihn zwar schon einmal nackt gesehen, aber diesmal war es noch etwas anderes, schließlich spielte jetzt noch ein gewisser Erregungsgrad mit.

Jareth griff nach den neuen Shorts, schwänkte diese leicht und meinte schmunzelnd: "Bist du sicher, dass du willst, dass ich mir die nun überstreife?" Dann jedoch tat er es ohne eine Antwort abzuwarten. Kurz darauf verhüllte sie wieder Jareths Männlichkeit. Sie passte und das haargenau. Jareth Posierte grinselnd vor Frey, obwohl er sich dabei etwas albern vorkam und fragte dann: "Zufrieden?"
 

"Sehr.", antwortete dieser etwas heißer auf die Frage.

Spätestens an der Art wie Frey ihm geantwortet hatte, konnte Jareth ablesen oder besser hören, wie sehr diesem der zweite und doch schon erotischere Teil der Modenschau gefallen hatte. Ausgesprochen gut, wie es schien.

Frey erhob sich schließlich und stellte sich vor Jareth hin. Ein wenig streichelte er über dessen Brust, blickte ihm tief in die Augen und wisperte dann: "Allerdings muss ich zugeben, dass du mir ohne besser gefallen hast." Noch näher stellte er sich an den anderen heran, so dass sich ihre Körper wieder berührten. Frey legte nun beide Hände auf die Brust des anderen und ließ diese dann über eben diese gleiten. Zart zogen seine Finger ihre Bahnen über Jareths Seiten, bis sie am Bund der Shorts angelangten. Andächtig strichen sie über den Stoff, fuhren aber alsbald wieder empor, um das gleiche Spiel noch einmal zu wiederholen. Als sie beim nächsten mal wieder am Bund der Shorts ankamen, glitten sie jedoch unter diese und zogen den störenden Stoff von Jareths Hüfte, sodass sie achtlos zu Boden rutschte.

Freys leicht zittrige Hände legten sich auf die Hüfte des anderen. Tief blickte er ihm wieder in die Augen. Sein Mundraum war ausgedörrt und er konnte nur heißer wispern: "So gefällst du mir am besten." Schon suchten seine Lippen den Kontakt mit denen von Jareth und verwickelten diese in einen heißen und von Leidenschaft geprägten Kuss.
 

Als Frey wieder dicht vor ihm stand, sich sogar noch dichter an ihn heranrückte, als Freys Hände diese unglaublich erhitzenden Bahnen über seinen Oberkörper und schließlich auch etwas tiefer zogen, wurde auch die Hitze in Jareth erneut entfacht. Er sah Frey unverwand ins Gesicht und genoss das Kribbeln , die Berühungen, aber auch Freys Stimme, der gewisse Unterton darin, der verriet, dass Freys Körper nun ebenfalls in Hitze schwelte.

Ein Lächeln umspielte Jareths Lippen, als er spürte, wie sich die Shorts von seinen Hüften verabschiedete, und gleichzeitig turnte ihn das nur kurze Streifen von Freys Händen in unmittelbarer Nähe seiner Intimzone ziemlich an. Er seufzte guttural, als er Freys warme, zittrige Hände auf seinen Hüften spürte, und er ließ seine Hände an Freys Rücken gleiten, erwiderte den sinnlich hitzigen Kuss des anderen mit der gleichen Leidenschaft, in der sein Körper nun vollends entbrannt war. Er hatte schon lange nicht mehr begehrt. Doch nun begehrte er Frey, dessen Körper. Er wollte mehr von diesen Berührungen, wollte Frey selbst berühren und er wollte immer wieder dessen Lippen schmecken.

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das nächste kappi wird wohl adult werden^^°

ich hoffe, dass dieses kappi ein guter vorgeschmack auf das nächste ist^^

viel spaß und bis zum nächsten kappi

eure sweetmilka^^

First Time...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Grandmothers Secret

Behutsam setzte sich Jareth, um Frey nicht zu wecken und zog die Decke über dessen entblößten Körper, was schon fast bedauerlich war. Aber er würde sicher noch öfter in den Genuß kommen Frey in seiner ganzen Pracht zu bestaunen. Noch einmal bedachte er Frey mit einem liebevollen Blick. Dann schob er sich selbst aus dem Bett, erhob sich, klaubte die Klamotten auf, die sich auf dem Boden verteilten, legte einen Teil so ordentlich wie ihm möglich auf einen Stuhl und behielt eine Short, seine neue Hose und sein Shirt in Händen.

Frey spürte, wie sich die Wärme des anderen von ihm entfernte, was ihm ein enttäuschtes Grummeln entlockte, doch er war einfach zu müde, als dass er die Augen aufschlagen konnte und Jareth davon abhalten konnte zu gehen. Ziemlich unromantisch so kurz nach dem Akt aus dem Bett zu schleichen. Es musste wohl daran liegen, dass Jareth mehr Erfahrung und somit auch eine größere Ausdauer in solchen Dingen hatte.

Er bekam nicht mehr mit, wie Jareth das Zimmer verließ, da er sich schon längst im Land der Träume befand. Sein Gesicht kuschelte er in das Kissen, auf welchem der Geruch Jareths besonders present war.
 

Nach einer kurzen Dusche schlüpfte Jareth in die Klamotten, die er aus dem Schlafzimmer mitgenommen hatte. Anschließend ging er nach unten, wo er die Abstellkammer und alle möglichen Schubladen und Schränke nach etwas Brauchbarem durchsuchte, mit dem er das defekte Schloß ausbessern konnte.

Tatsächlich fand er ein paar Dinge, die ihm nützlich schienen und schon bald hockte er neben der Haustür und werkelte an dem Schloß herum. Er hatte keine Lust darauf eines Nachts von jemandem überrascht zu werden.Schon gar nicht, wenn er und Frey intim waren. Dabei würde er doch nie angemessenen und schnell genug reagieren können! Obwohl es sicher Schlimmeres gab als ausgerechnet dann zu sterben, wenn er es gerade mit Frey tat. Ein Grinsen glitt auf Jareths Lippen und vergnügt fummelte er weiter am Schloß herum bis er weitestgehend zufrieden mit dem war, was er vollbracht hatte.
 

Nach einem langen und mit wunderschönen Träumen bespickten Schlaf erwachte Frey schließlich wieder, als die Dämmerung einbrach und die Sonne den Horizont küsste, um ihrem Gefährten, dem Monad, den Platz am Firmament zu überlassen. Frey öffnete seine Augen und blickte zur Zimmerdecke. Sofort kam ihm sein erstes Mal wieder in den Sinn, was ihm ein verliebtes Grinsen auf den Lippen bescherte. Beschwingt schlug er die Decke zur Seite und stand auf. Just in diesem Moment zog sein Hintern dermaßen, dass er die Augen zusammenkniff. Seine Knie wurden etwas weich und er musste sich abstützen, um nicht zurück auf die Matratze zu plumpsen. Erstaunt über dies blinzelte er einige Male und stakste dann kopfschüttelnd ins Bad, um sich dort zu duschen.

Der warme Wasserstrahl linderte das Ziehen, den stummen Zeugen ihrer Vereinigung, ein wenig. Erfrischt stieg er wieder aus der Duschkabine und wickelte sich ein Handtuch um die Hüfte. Mit diesem stakste er zurück ins Schlafzimmer und suchte sich dort frische Sachen heraus, die er sich überzog. Mit noch feuchten Haaren machte er sich auf den Weg nach unten, da sich allmählich sein Magen meldete.
 

Die Treppenstufen stellten schon eine leichte Tortur dar. Außerdem verspürte er einen leichten Muskelkater in seiner Gesäßmuskulatur.

Als er auf Jareth stieß, legte sich sofort ein breites Lächeln auf seine Lippen. Er ging auf den anderen zu und schloss diesen in seine Arme. Zart küsste er ihn, was Jareth ebendo erwiderte, und meinte dann etwas angesäuert: "Das war aber nicht nett, dass du dich einfach aus dem Staub gemacht hast."

Bei diesenWorten schmunzelte Jareth und meinte:"Hey, du bist eingeschlafen und, obwohl du auch schlafend so deine Reize hast, wollte ich mich lieber etwas nützlich machen, weil mir ganz und gar nicht nach schlafen zumute war."

Frey grinste bloß und löste sich wieder von Jareth. "Ich brauch was zu essen. Mal sehen, ob ich mir ein ramponiertes Rührei machen kann.", meinte er breit grinsend und stakste in Richtung Küche.

Jareth verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete nur kurz stutzend dessen seltsam steifen Gang, doch im Handumdrehen wusste er woran das nur liegen konnte und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Im Türrahmen blieb Frey noch einmal stehen und drehte sich um. Er konnte Jareths amüsierten Gesichtsausdruck sehen und meinte dazu nur: "Guck nicht so. Das nächste Mal liegst du unten."
 

Jareth verzog das Gesicht und rieb sich den Nacken. "Ach ja? DAS möcht ich allerdings vorher nochmal ausdiskutieren."

"Ich denke nicht, dass du wenn es soweit ist, in der Lage bist darüber zu diskutieren.", meinte Frey daraufhin nur.

Jareth ließ die Hand sinken und folgte Frey in die Küche, ging an diesem vorbei und grinste ihn dabei selbstsicher an. "Du musst mich erstmal unter dich und in die nötige Position kriegen, Süßer." Jareth lachte in sich hinein. Er hatte das 'Süßer' extra überdeutlich betont, weil er inzwischen wusste, dass Frey diesen Kosenamen nicht besonders leiden konnte.

Und wie dieser auf diesen Kosenamen allergisch reagierte, zeigte sich darin, dass er ziemlich selbstbewusst sagte: "Ich denke, dass ich dich so weit bekommen könnte und du dich dann, wenn ich fertig mit dir bin, bereitwillig unter mich legst." Süffisant grinste er und ging dann an den Schrank, in welchem er etwas essbares suchte.

Jareth schwieg. Er grinste bloß, was wohl "abwarten" bedeutete, ging weiter und streckte sich. Er hatte etwas ungünstig neben der Tür gehockt und das eindeutig zu lange. Das, nach den doch auch für ihn inzwischen etwas ungewohnten Bettaktivitäten, war zu viel für sein Kreuz gewesen. Na, immerhin zog es nicht in seinem Allerwertesten. Bei diesem Gedanken musste Jareth erneut grinsen. Er suchte für Frey die Pfanne heraus und inspizierte dann den Inhalt der Schränke, holte alles nötige für eine Pfanne voll Eier hervor und meinte dabei: "Ich kümmer mich um das Essen, o.k? Such du dir inzwischen lieber ein Kissen für deinen angeschlagenen Allerwertesten. Oder willst du im Stehen essen?"
 

Frey drehte sich zu ihm und sagte übertrieben süßlich lächelnd: "Tu das. Allerdings bin ich nicht sterbenskrank, dass du mich bemuttern musst."

"Ich möchte dich nicht bemuttern.Ich hab selbst Hunger.", meinte Jareth nur zu Freys kleinem Vorwurf. Dass dieser immer herummosern musste, wenn Jareth sich mal hilfsbereit gab. Wer hatte denn das Haus auf Vordermann gebracht? Da durfte Jareth ja wohl den Kochlöffel schwingen, oder? Zudem hatte Frey selbst zugegeben, dass Jareth die Küche oder besser gesagt das Kochen wesentlich besser im Griff hatte, als dieser." Und nun moser nicht, sondern nimm es einfach hin und genieß es, dass ich dir auch mal was Gutes tun will."

Frey wusste, dass Jareth es eigentlich nur gut meinte. Aber der andere schaffte es immer ihm solche Sprüche reinzudrücken, dass er sich etwas verarscht vorkam. Trotzdem befolgte er den Rat Jareths und ging steif ins Wohnzimmer, aus welchem er sich ein Kissen holte. Er ging dabei an den Wohnzimmerfenster vorbei und entdeckte die Oma, die in der Nähe ihres Hauses wohl einen Spaziergang unternahm.

Es hatte nichts verräterisches an sich. Dennoch beschlich Frey wieder dieses mulmige Gefühl. Ein Gefühl, als würde sich etwas zusammenbrauen, was sie bald überrollen würde. Es war ein seltsames Gefühl, welches er versuchte zu verdrängen, doch es hielt weiterhin an. Auch noch, als er mit dem Kissen wieder in die Küche kam und sich auf dieses auf einen Stuhl setzte. Gedankenversunken blickte er aus dem Küchenfenster. Dieses mulmige Gefühl, welches sich in seiner Magengegend festsetzte bekam er nicht los. Irgendetwas würde passieren, dass spürte er.
 

Allerdings wollte er sich jetzt nicht die Stimmung versauen. Deswegen seufzte er einmal leise und richtete dann seinen Blick auf Jareth, der am Herd stand und dabei war ein paar Omlettes zuzubereiten ,mit einigen Gewürzen, Kräutern und was Jareth sonst noch fand, von dem er wusste ,dass es in der Kombination schmeckte. Er kümmerte sich dabei auch gar nicht mehr wirklich um das, was um ihn herum geschah. Er war auf die Zubereitung ihres Abendessens konzentriert.

Frey musste bei diesem Anblick unwillkürlich schmunzeln. "Weißt du, dass du unwahrscheinlich sexy aussiehst, wenn du dich als Koch versuchst? Ich wette mit einer Kochschürze sähst du noch viel besser aus.", sagte Frey und grinste.
 

Erst jetzt teilte sich Jareths Konzentration in zwei Richtungen. Dennoch sah er sich nicht um, lauschte nur und schmunzelte in sich hinein. Er sah also sexy aus, wenn er den Kochlöffel schwang? Das hatte ihm nun wirklich noch niemand glaubhaft versichern wollen. Er stellte die Hitze des Herdes etwas runter und sagte: "Oh, wenn du das meinst, dann würde ich mich glatt in eine Kochschürze schmeißen, sofern sich hier eine finden ließe. Oder vielleicht lassen wir bei nächster Gelegenheit irgendwo eine mitgehen..." Dann war Jareths Konzentration wieder bei dem Essen, doch nur äußerst kurz, bis zu dem Zeitpunkt, als Frey sich von hinten an ihn lehnte, ihn umarmte und dessen Kinn auf seine Schulter legte, wobei er leise an seinem Ohr wisperte: "Und ich meine NUR in Kochschürze..."

Jareth hielt unwillkürlich inne und lächelte versonnen, während sich seine Augen schlossen und er Freys Worten lauschte, die so dicht an sein Ohr heranschwebten. Er öffnete seine Augen wieder, als das Echo verhallt war. //Soso...//
 

Jareth schaltete den Herd ganz aus und schob die Pfanne auf eine kühle Herdplatte. Dann griff er an Freys Arme und löste die Umarmung, aber nur um sich umzuwenden und Frey einen Arm um die Schultern zu legten. Er suchte dessen Lippen auf und küsste ihn sinnlich liebevoll. "Kannst du gern irgendwann haben.", flüsterte er und grinselte leicht, nachdem sich ihre Lippen wieder getrennt hatten. "Und dann wirst du von mir angeheizt..." Er zwinkerte Frey schelmisch zu und ließ dann den Arm von dessen Schultern gleiten. "Aber nun habe ich erst einmal etwas anderes angeheizt. Du hattest doch Hunger?!" Jareth bedeutete Frey sich an den Tisch zu setzen, während er sich wieder umwandt und die recht mächtigen Omelettes auf Teller umbettete. Dann kramte er nach Besteck und stellte alles auf den Tisch. "Du darfst ja wieder was anderes außer Suppen zu dir nehmen. Also hau rein."
 

"So, werd ich das? Na da bin ich aber gespannt.", gab er grinsend von sich und zwinkerte dem anderen ebenfalls zu. Dann löste er sich von Jareth und folgte dessen Aufforderung sich zu setzten. Er hatte wirklich hunger und der Duft der Omlettes ließ ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen. Voller Vorfreude saß er nun am Tisch und ließ sich von Jareth bewirten.

"Worauf du dich verlassen kannst. Endlich bekomme ich etwas vernünftiges zwischen die Zähne.", gab er von sich und nahm das Besteck in die Hand. Einen Blick legte er noch auf Jareth und wünschte diesem einen guten Appetit. Dann wandte er sich seinem Omlette zu.

Es schmeckte fantastisch und Frey aß alles auf, was sich auf seinem Teller befand. Gesättigt und vollkommen überfüllt legte er sein Besteck zu Seite und lehnte sich wohlig seufzend an die Stuhllehne. "Das war fantastisch.", sagte er und lächelte Jareth zu. Jetzt merkte er, wie klein sein Magen geworden war nach der Operation, da er sonst immer mehr hatte essen können. Dies war unweigerlich von Vorteil.

Zufrieden schloss er seine Augen. Dann erhob er sich und räumte den Tisch ab, nachdem auch Jareth fertig mit essen war. Er spülte das dreckige Geschirr ab und räumte das Besteck ein.
 

Jareth sah mit Freuden wie Frey wieder ordentlich zulangte und es diesem ganz offensichtlich schmeckte. Und er bekam ja auch gleich noch in Worten bestätigt, was er eh schon gesehen hatte und lächelte erfreut und auch geschmeichelt. Er fand es schön zu sehen, dass jemandem schmeckte, was er kochte. Er war einfach ziemlich lang nicht mehr dazu gekommen auch für jemand anderen mitzukochen und war freudig überrascht, dass er immer noch keine Probleme damit hatte etwas einigermaßen Anständiges hinzubekommen - und vor allem, dass es ihm auch irgendwie Spaß machte.

Er selbst hatte kurz nach Frey sein Omelette verputzt und ließ die Gabel auf den Teller gleiten. "Freut mich, dass es dir geschmeckt hat. Vielleicht sollte ich mich ja dahingehend orientieren, da ich nun ja wohl nicht mehr dahin zurück kann, was ich die letzten Jahre meines Leben getan habe." Jareth grinselte in sich hinein und lehnte sich etwas zurück,während er zufrieden beobachten durfte wie Freys Ordnungssinn diesen wieder ergriff und er den Tisch abräumte. Das war eine Arbeitsteilung, die Jareth durchaus zusagte. Sein Blick lag lächelnd auf Freys Rückfront. Diese hatte wirklich auch einiges reizvolles zu bieten. Sogar im bekleideten Zustand. Freys Hintern zum Beispiel... Ja, der hatte es Jareth angetan.
 

Als Freys sich plötzlich zu ihm umdrehte, fühlte sich Jareth ertappt, da sein Blick immer noch auf Freys Hintern gelegen hatte und sich nun erst anhob, als dieser ihn nach einem Kaffee fragte. "Ähm... ja. Gerne... danke.", antwortete er verdattert und peinlich berührt. Doch, als Frey, dem Jareths Blickwanderung nicht entgangen war, sich dann grinsend daran machte den Kaffee aufzusetzen, musste Jareth amüsiert über sich selbst schmunzeln. Was war schon dabei, wenn er Freys Hintern musterte? Inzwischen wohl gar nichts mehr.
 

Auch wenn es draußen schon dämmerte, wollte Frey endlich wieder sein favoritisiertes Heißgetränk zu sich nehmen. Deswegen stellte er schon einmal Wasser auf und füllte Kaffeepulver in zwei Gläßer. Er bereitete zwei weniger starke Kaffees zu, andernfalls würden sie die Nacht über nicht zur Ruhe kommen.

Nachdem das Wasser die geeignete Temperatur hatte, übergoss er das Pulver in den Tassen, nahm diese in seine Hände, ging auf den Tisch zu und überreichte Jareth eine.
 

Sein Blick ging wieder nach Draußen. Während er an seinem Gebräu nippte, betrachtete er die trostlose Landschaft, welche langsam in Dunkelheit gehüllt wurde. "Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, doch ich gehe gleich ins Bett. Ich bin müde und muss den Schlaf, den ich heute nicht bekommen habe nachholen.", sagte er und grinste Jareth an. Doch das war nicht der einzige Grund, weswegen er so früh ins Bett wollte. Allerdings wollte er Jareth davon nicht in Kenntnis setzten, da dieser nicht gerade begeistert davon sein würde. Deswegen schwieg er, auch wenn er wusste, dass es spätestens am nächsten Tag Stress deswegen geben würde. Allerdings ließ sich dies noch umgehen, weshalb Frey sein Vorhaben für sich behielt.
 

Der Kaffee, den Frey ihm reichte, war recht gut, dafür dass er instant war. Aber vor allem war es die Stimmung zwischen und Frey und ihm, die ganze Situation, die Jareth mit jedem Schluck genoß. Er beobachtete Frey und sah, dass dessen Blick etwas nachdenklich nach draußen geglitten war, bevor er sich wieder ihm zuwandte. "Du willst kurz nachdem du Kaffee intus hast ins Bett? Du hast doch inzwischen schon wieder etwas Schlaf nachgeholt..."

"Du wirst dich wundern. ich kann schlafen, wann immer ich will und wo ich will. Man muss mich nur lassen... Außerdem ist der Kaffee nicht stark genug, um mich wachzuhalten."

"Nun, du bist wohl wirklich 'ne Schlafmütze, wenn man dich lässt. Und immerhin ist es nun auch schon wieder recht spät.Aber bevor das Bett ruft...", Jareth stellte seinen Kaffee beiseite, trat an Frey heran und schnappte sich dessen freie Hand und zog ihn vom Stuhl, wobei dieser anmerkte: "Hey, schone dein liebstes Teil an mir." Offensichtlich meinte er damit seinen Hintern, der ziemlich zog. Vor der Haustür ließ Jareth ihn erst los und deutete zufrieden auf sich selbst auf das Schloss.

"Zuvor geb ich dir noch die Chance meine Arbeit zu bewundern." Er grinste verschmitzt in sich hinein. "Du hast doch angemerkt, dass das Schloss für'n A.... nicht zu gebrauchen war. Und ich hab mich, während du selig vor dich hingeschlummert hast, ein wenig drum gekümmert. Na ja,so gut es eben mit dem, was ich hier auftreiben konnte, zu machen war. Es hält keinem Ansturm stand, aber es ist nun auch keine Einladung mehr einfach hereinzuspazieren, wenn es anderen grad danach sein sollte. Nun? Bin ich nicht großartig?"
 

Frey ließ es sich nicht nehmen dieses kritisch zu betrachtet. Doch er konnte nichts daran aussetzten. Er drehte sich zum anderen um und meinte: "Großartig hast du das gemacht, mein Schatz. Ich frage mich, wie ich es nur so lange ohne dich ausgehalten habe." Er kam nicht umhin den anderen anzusprechen wie ein kleines Kind, welches Lob ernten wollte. Dabei musste er allerdings breit grinsen.

"Hey, verarsch mich nicht!" Jareth hatte das Gesicht verzogen, als Frey ihn wie ein kleines Kind lobte und reagierte darauf unbewusst wie ein ebensolches und maulte herum. "Allerdings könntest du wirklich anfangen schätzen zu lernen, was du an mir nicht nur ins Sachen Kocherei hast.", fügte er selbst schon wieder neckend hinzu.

Frey trat an Jareth heran und legte seine Arme um dessen Hals, zog ihn so zu sich heran und flüsterte: "So kann uns niemand bei unseren Bettsportarten überraschen." Leise lachte er und gab Jareth dann einen Kuss, welchen Jareth erwiderte. Wie hätte er auch widerstehen oder weiter schmollen können, wenn er so etwas zur 'Belohnung' erhielt? Und als sich ihre Lippen trennten, ließ er Frey nicht gleich wieder gehen,sondern flüsterte grinselnd:"Bettsportarten? Nette Umschreibung! Hm, ja... Und für uns beide gibt´s da noch einiges zu entdecken, bei dem wir wirklich kein Publikum benötigen."

Vielsagend grinsend löste Frey sich wieder und ging an diesem vorbei zur Treppe. An deren Absatz blieb er stehen, wandte sich noch einmal um und fragte: "Und, wie siehts aus? Willst du mir Gesellschaft leisten, oder bist du noch zu aufgedreht? Naja, wenn du mich suchst, ich bin oben." Erneut grinste er und erklomm dann die Stufen hinauf, ging den Flur entlang und betrat das Badezimmer, wo er sich für die Nacht fertig machte. Er entkleidete sich bis auf seine Pants, wusch sich, putzte sich noch die Zähne und verließ dann das Bad wieder. Im Schlafzimmer schüttelte er noch einmal das Bett auf und kroch dann unter die Bettdecke. Das Licht hatte er bereits gelöscht.
 

Richtig müde fühlte sich Jareth noch nicht. Aber Freys Blick und die Aussicht einfach neben dem anderen einzuschlafen... vielleicht sogar noch etwas zu fummeln? Etwas versonnen und sich so seine Gedanken über das Pro machend, folgte sein Blick Frey die Treppe hinauf, bis dieser aus seinem Blickfeld verschwunden war. Dann fuhr er sich durch sein Haar und schüttelte grinselnd den Kopf. Spätestens seit Jareth hatte merken dürfen, dass im Eifer des Gefechts nur noch seine Gefühle für den anderen zählten, schien er ja wirklich in jeder Minute auskosten zu wollen, was er nun mit Frey an seiner Seite hatte .Und das umfasste schon allein kleinste Berührungen.

Jareth riss sich von seinen mehr oder minder unzüchtigen Gedanken los, folgte Frey noch nicht, sondern kontrollierte trotz Freys genauester Musterung seine Schlosskonstruktion bis er sich schließlich selbst auf die Schulter klopfte und dann machte, dass er zu Frey nach oben kam. Dort, im Schlafzimmer, erwartete ihn bereits dämmrige Dunkelheit. Ob Frey schon schlief? Nun, Jareth würde es herausfinden, aber zuerst wandte er sich ins Badezimmer und entledigte sich seiner Klamotten bis auf die Shorts, vollführte eine Katzenwäsche, schrubbte sich seine Beißerchen und schlich dann wieder zum Schlafzimmer, horchte hinein und ging dann leise zum Bett, in welches er schlüpfte.

Er ertastete sich Freys Körper, ließ sich neben ihn sinken und legte sich dicht an ihn heran, so dass sein Gesicht an Freys Haar stippte und er den Duft einatmen konnte. Einen Arm legte er dabei um Frey. "Gute Nacht, Frey.", wisperte er und küsste noch einmal kurz dessen Schläfe, bevor er seufzend die Augen schloß. Freys Nähe tat gut und nun spürte auch Jareth langsam, dass die Tagesaktivitäten ihn erschöpft hatten.

Frey lehnte sich gegen die Brust des anderen und legte seine Hand auf Jareths Seite. Hauchzart begann er diese mit seinen Fingerkuppen entlangzustreicheln. Lächelnd blickte er auf und küsste Jareth zärtlich. Dann wisperte er: "Dir auch eine Gute Nacht." Schließlich schloss er seine Augen, ließ sich von Jareths Duft einnebeln und sank bald in einen tiefen Schlaf über.
 

Schon früh am nächsten Morgen wachte Frey auf.

Jareth schlief noch, was auch gut so war. Vorsichtig und darauf bedacht ihn nicht zu wecken, schälte er sich aus der Umarmung und schließlich aus dem Bett. Das Ziehen in seinem Hintern war nicht mehr allzusehr zu spüren. Lediglich etwas Muskelkater hatte er noch, aber das war zu verkraften. Schnell wusch er sich im Bad und zog sich an. Dann warf er sich noch die neue Jacke über, welche er bei Milton gekauft hatte, und schnappte sich seine Waffen. Danach schaute er noch einmal nach Jareth, der immer noch schlief. Er eilte in die Küche, aß einen Happen und kritzelte dann etwas auf einen Zettel. Mit diesem ging er wieder nach Oben, schlich sich ins Schlafzimmer und legte ihn auf den Nachttisch. Wieder ging sein Blick zu Jareth, der einfach zu niedlich aussah, wenn er schlief, da er sich so in sein Kissen und unter die Decke kuschelte. Leicht beugte er sich über den anderen und küsste zart dessen Schopf. Dann wandte er sich schnell um und eilte aus dem Haus. Unbemerkt gelangte er zu dem Sportwagen, schaffte es auch den Motor kurzzuschließen und war wenige Minuten später auf dem Weg in die Stadt.

Sein Ziel war es Informationen über Cayne herauszubekommen.

Hierbei konnte er Jareth nicht gebrauchen. Er wollte ihn nicht in Gefahr bringen und er wollte nicht, dass dieser sah, wie er sich diese Informationen besorgte. Außerdem wollte er noch zu Jack, was Jareth ebenfalls nicht gefallen hätte.

Auf dem Zettel, welchen er Jareth hinterlassen hatte, hatte er folgendes geschrieben:

"Guten Morgen, mein Schatz.

Ich bin in der Stadt einige Besorgungen machen. Du hast so niedlich ausgesehen, da habe ich es einfach nicht übers Herz gebracht dich zu wecken. Ich bin im Laufe des Nachmittags wieder zurück und von mir aus kannst du mir dann den Kopf dafür abreißen ;P

Trotzdem liebe ich dich. Dein Frey"
 

Jareths Körper vermisste etwas: Wärme und diesen berauschenden Duft. Doch er holte sich Ersatz, indem sich Jareths Gesicht tief in Freys Kissen vergrub und er sich fester in die Bettdecke kuschelte. So konnte und schlief er zufrieden weiter, hörte nicht, dass Frey noch ein paar Mal nach ihm sah, registrierte nur am Rande den Kuss, doch wach machte ihn das noch lange nicht. Jareth zählte zwar nicht zu den Langschläfern, aber nun erwachte er erst, da war Frey schon gut eine Stunde aus dem Haus.

Er seufzte aus tiefstem Herzen, drehte sich auf den Rücken, gähnte und streckte sich, öffnete dann blinzelnd die Augen, wischte sich über diese und wandte dann seinen noch verschlafenen Blick zu der Seite um, auf der Frey Abends zuvor noch gelegen hatte.

"Frey?", murmelte er und setzte sich langsam und erneut gähnend auf, kratzte sich am Kopf und blickte durch das Zimmer. Kein Frey. Komisch. Frey war zuerst wach?

"Hm..." Jareth schlug die Bettdecke zurück und rutschte aus dem Bett, stand auf und torkelte schlaftrunken ins Badezimmer. Noch machte er sich keine Gedanken. Schließlich konnte es sein, dass Frey unten in der Küche saß. Und so duschte er erstmal, kramte seine Sachen zusammen und zog sich seine Hose über. Dann ging er zum obersten Treppenabsatz und lauschte hinunter.

"Frey?", rief er, doch keine Antwort erfolgte. Jareth stutzte und nun wurde ihm doch anders. Er eilte hinunter, doch auch hier war Frey nicht. Aber dieser würde doch nicht... Nicht, nach dem Stress, den dieser Jareth noch vor Kurzem gemacht hatte, als er einfach wort- und nachrichtenlos verschwunden war! Jareth sah sich nochmal um und eilte dann wieder nach oben. Und dann entdeckte er Freys Nachricht endlich, die er im schlaftrunkenden Zustand glatt übersehen hatte. Er nahm sie an sich und las sie durch. Einmal, noch einmal...

Dann stopfte er sie sauer in seine Hosentasche. Dieser Frey! Er war ohne ihn in die Stadt! Er hatte sich aus dem Haus geschlichen, um... Was für Besorgungen eigentlich? Was wollte... Jareth schnappte sich ein Shirt, striff es sich über und da kam ihm ein Gedanke. Ein nicht gerade erfreulicher Gedanke.

Etwa zwanzig Minuten später war sich Jareth sicher. Frey hatte diese Spezialjacke mitgenommen, ebenso wie seine Waffen. Und Jareth glaubte nicht, dass Frey diese Kombination ausschließlich deswegen gewählt hatte, um gegen etwaige Angriffe gewappnet zu sein. Frey war wegen Cayne unterwegs und brachte sich damit wissentlich in Gefahr! Jareth war sauer, enttäuscht und vor allem sorgte er sich. Frey war alleine unterwegs. Gut, er war nicht blöd und sicher kein einfaches Ziel, aber trotzdem konnte das Jareths Sorge kaum lindern. Frey konnte was erleben, wenn er erst zurück war!
 

In einem Affenzahn brauste dieser durch den Death Belt auf die Stadt zu. Aus den Boxen des Autos kam Musik, welche von der Kasette gespielt wurde, die er hatte mitgehen lassen. Er konnte sich schon denken, dass Jareth nicht gerade begeistert sein würde, wenn er ihn nicht vorfinden würde. Aber es ging nicht anders.

Kaum eine halbe Stunde später befand Frey sich in der Stadt, parkte das Auto versteckt und machte sich auf den Weg in Richtung Blacksches Hauptquartier. Er musste irgendwie an Informationen gelangen. Am besten wäre, wenn er sich einen leicht manipulierbaren jungen Burschen schnappen würde. Unweit von dem Schachteingang positionierte Frey sich versteckt und lauerte. Er wartete, bis ihm jemand geeignetes über den Weg laufen würde. Dies könnte sich unter Umständen hinziehen und so bereitete er sich auf eine lange Wartezeit vor. Doch er hatte Glück.

Eine kleine Gruppe von Blacks, vermutlich allesamt Neulinge, verließen kaum eine Stunde später den Schacht. Frey musterte jeden einzelnen und versuchte anhand der Körperhaltung herauszufinden, wer am leichtesten zu manipulieren war. In Gedanken ging er sie alle durch: //Der nicht, der auch nicht und der auch nicht...aber der da!// Ein schmächtig wirkender Bursche lief etwas abseits von den anderen hinter eben diesen her. Anscheinend ein Außenseiter. Umso besser. Frey folgte ihm eine geraume Zeit, bis er ihn schließlich blitzschnell um eine Ecke zog und in eine Hausnische presste. Vorsorglich hielt er dem Burschen die Hand vor dem Mund, damit dieser nicht schreien konnte.

Das Trüppchen indess ging einfach weiter, bemerkte den Schwund ihres Kameraden gar nicht. Frey blickte seinem Gegenüber direkt und kalt in die Augen. Er konnte dessen Angst sehen. "Hör zu. Ich werde jetzt meine Hand von deinem Mund nehmen. Solltest du auch nur einen Mucks tun, dann blas ich dir den Schädel weg. Verstanden?", fragte er eisern. Der Jüngere nickte hektisch mit schreckensgeweiteten Augen.

//Das wird einfach...//, dachte sich Frey und nahm langsam die Hand vom Mund des anderen. Er hielt ihn mit einer Hand an der Gurgel und mit der anderen zückte Frey ein Messer, welches er mit seiner Hand, welche die Gurgel des anderen umgriff austauschte. Sein Gegenüber zitterte heftig. "Nun mach dir mal nicht ins Hemd, Kurzer. Ich werde dir nichts tun, solange du tust, was ich von dir verlange."
 

Zur gleichen Zeit wanderte die Oma wieder durch die Straßen. Anscheinend hatte sie mal wieder zu viele Brötchen gebacken und verteilte ihren Überschuss. Da nicht viele in dieser Gegend wohnten, kam sie bald zum Haus, in welchem Jareth und Frey wohnten. Manierlich klopfte sie an der Tür und wartete, bis ihr geöffnet wurde. "Guten Morgen junger Mann. Na, was schauen sie mich denn so enttäuscht an? Dachten sie etwa ich wäre der Weinachtsmann?", fragte sie lachend und hielt Jareth die Brötchentüte unter die Nase und sagte freundlich: "Die sind für sie und ihren Lebensgefährten." Prüfend musterte sie Jareth. "Ist mit ihnen alles in Ordnung? Sie sehen so aus, als würden sie sich Sorgen. Ist es wegen ihres Freundes?"
 

Jareth geisterte unruhig durch das Haus, zückte dabei immer wieder Freys Notiz und ärgerte sich über ihn genauso wie über sich selbst. Und verdammte Hacke: Jetzt verstand er Freys Aufregung, als er sich ohne Nachricht herumgetrieben hatte! //Scheiß Lektion, echt...//

Schließlich ließ sich Jareth auf die Couch im Wohnzimmer sinken und verschränkte die Arme vor der Brust, wippte unruhig mit dem rechten Fuß auf und ab. Dabei dachte er fieberhaft darüber nach, ob er nicht doch los könnte, aber Frey hatte sicher das Auto und wo bitteschön sollte er anfangen zu suchen? Da war es sicherer einfach abzuwarten. Sicherer, aber nicht gerade gut für's Nervenkostüm. Gerade nach der Verfolgungsjagd am vorangegangenen Tag...

Als es dann klopfte,konnte Jareth gar nicht schnell genug von der Couch und zur Haustür gelangen. Doch das Guckloch, durch welches er rein aus einem tief verwurzelten Instinkt heraus zuerst sicherte, ließ seine Hoffnung gleich wieder zerplatzen. Er seufzte, öffnete aber trotz der Enttäuschung die Tür. Und anscheinend sah man ihm überdeutlich an, dass er nicht gerade begeistert war nur die Oma anzutreffen. Er rang sich ein wenig motiviertes Lächeln ab und nahm der Oma die Tüte ab, die diese ihm aufdrängte, räusperte sich dann und meinte etwas mürrisch: "Nein, der Rauschebart ist für mich schon vor ner Ewigkeit gestorben." Er seufzte und setzte hinzu, nachdem er kurz in die Tüte gelugt hatte: "Danke. Wieder zu viel gebacken?" Dann musterte er die Alte, denn ihm fiehl etwas ein, dass ihn schon bei der letzten Begegnung irritiert hatte: "Mir geht´s gut. Außer, dass ich mit der unerfreulichen Nachricht aufgewacht bin, dass ich das Haus für 'ne Weile nur für mich hab und ich keinen 100%igen Plan hab, was Frey gerade treibt! Aber sagen Sie mal: Wie kommen Sie bitte darauf, dass es sich bei ihm um meinen Lebensgefährten handelt? Schonmal was von 'ner reinen Männerfreundschaft gehört?"
 

Freys Gegenüber schluckte hart und nickte dann wieder mit erschrockenen Augen. "Also gut.", sagte Frey, "Du bekommst eine Woche Zeit. In dieser Woche sammelst du Informationen über einen gewissen Cayne. Ich will alles wissen. Von mir aus auch seine Schuhgröße. Alles, hörst du?" Jetzt veränderte sich etwas in dem Jungen. Es schien, als wollte er protestieren. Doch Frey wusste schon, was diesem auf der Zunge lag und kam ihm zuvor: "Oh doch, du wirst deine Bande verraten. Wenn du es nicht tust, dann wird deine Familie daran glauben müssen. Und versuche nicht abzuhauen, oder etwas anderes unbesonnenes zu tun. Ich sehe alles und verfolge jeden deiner Schritte. Wenn du nicht willst, dass deiner Familie etwas passiert, dann tust du, was ich verlange. Ist das klar?"

Frey hatte vollkommen ins Blaue geraten. Schließlich wusste er nichts über die Familie seines Gegenübers, geschweigedenn ob dieser eine besaß. Doch er hatte Glück. Nach dem blanken Entsetzten, welches sich auf dem Gesicht des Jüngeren widerspiegelte, zu urteilen hatte er ins schwarze getroffen. Zum ersten Mal sagte der andere etwas: "Ich...ich tue, was sie verlangen. Nur, lassen sie meine Familie in Ruhe."

"Das liegt ganz bei dir. Wir werden sehen, was mit deiner Familie geschieht. In einer Woche. Gleicher Ort, gleiche Zeit. Und nun geh. Wenn dich jemand fragt, wo du warst, dann sag einfach du hättest dich verlaufen. Jemandem wie dir nehmen sie das ab.", erwiderte Frey kalt und stieß den jungen Black vor sich auf die Straße. Sofort rappelte sich dieser auf und eilte davon. Frey blickte ihm schweigend nach. Irgendwie tat ihm der Junge schon Leid, doch Opfer mussten gebracht werden und er hatte ihn auch nur eingeschüchtert. Schließlich wusste er nichts über den Jungen und wollte auch nichts näheres wissen. Er brauchte ihn ja nur für die Beschaffung von Informationen. Danach würde er ihn in Ruhe lassen.
 

"Frey ist also nicht da...", wiederholte die Oma leise und schien in Gedanken. Dann blickte sie auf undf lächelte. "Schade, ich hätte ihn gerne besser kennengelernt." Auf Jareths letzte Frage, woher sie wisse, dass Jareth und Frey ein Paar wären, erwiderte sie nichts. Stattdessen trat sie etwas unruhig auf der Stelle und fragte dann bittend: "Dürfte ich vielleicht ihre Toilette benutzen? Eine Frau meines Alters hat es nicht so mit der Kontrolle ihrer Blase, wenn sie verstehen. Und zurück nach Hause schaffe ich es nicht mehr."

Sie ließ sich von Jareth den Weg erklären und ging kurz darauf hoch in den zweiten Stock, auf welchem das besagte Bad lag. Da Jareth nicht mitkam, konnte sie sich auch unbemerkt in den anderen Räumlichkeiten umsehen. Es stimmte. Frey war nicht da. Ein siegerisches Grinsen machte sich auf den Lippen breit. Sie ging trotzdem ins Bad. Dort griff sie auch schon unter ihren bodenlangen Rock und beförderte eine schwere Waffe zutage. Anschließend griff sie sich an den Hals. Es schien, als würde sie sich ihre Haut abziehen wollen. Da löste sich eine Maske und wurde von Jacks Gesicht gezogen. Schnell verstaute er die Maske mitsamt der integrierten Perücke. Auch entfernte er den Stimmentransposer, welcher unter seinem Gaumen hing und die gefärbten Kontaktlinsen. Dabei fiel ihm eine zu Boden. Fieberhaft suchte er sie. Doch er fand sie nicht.

Für eine erneute Suche blieb ihm keine Zeit mehr. Er steckte die eine Kontaktlinse in seine Hosentasche und schlich sich dann nach unten. Er hatte Glück. Jareth bemerkte ihn nicht, stand mit dem Rücken ihm zugewand und war anscheinend tief in Gedanken versunken. Man konnte wohl kaum behaupten, dass Jareth der Alten vollkommen vertraute, vor allem, weil sie ihm nicht auf seine Frage antwortete, aber Misstrauen brachte er ihr auch nicht entgegen. Und so ließ er sie auf ihr Bitte hin eintreten und das Badezimmer nehmen, dachte auch nicht daran sie womöglich zu überwachen. Oh, wie sehr sollte er das bereuen!
 

Jack schlich sich an Jareth heran und hob die Waffe, platzierte den Lauf an dessen Hinterkopf und entsicherte sie mit einem lauten Klicken, welches Jareth erstarren ließ. Er wusste, dass es sinnlos und absolut dumm gewesen wäre sich nun zur Wehr zu setzen. Womoit auch ,wenn man ihm eine Knarre an den Kopf hielt und er unbewaffnet war? Mit den bloßen Händen? Allein der Versuch war glatter Selbstmord - und nun hatte er einen guten Grund sich nicht durch eine törichte Aktion den Kopf wegblasen zu lassen.

Regungslos stand er also unbewaffnet vor Jack, der nun sagte: "Eine Bewegung und du bist für die längste Zeit auf dieser Welt gewesen. Los verschränk die Hände hinter deinem Rücken." Jareth hatte keine Wahl und musste gehorchen. So konnte Jack ihn mit besonderen Fesseln, die man nicht zerstören, oder von den Handgelenken abstreifen konnte, fesseln.

Und während Jareth gefesselt wurde, verfluchte er sich, verfluchte er Jack, dessen Stimme er durchaus erkannt hatte. Dann wurden ihm die Augen verbunden .Er fragte sich, was der andere vorhatte. Jedoch nur kurz, denn plötzlich spürte er einen gezielten und harten Schlag in den Nacken. Er stöhnte leise auf und er merkte noch, dass er in sich zusammenzusacken begann, doch dann wurde es auch schon völlig Schwarz um ihn herum. Jetzt war es ein leichtes für Jack den Bewusstlosen zu schultern und ihn aus dem Haus zu einem in der Nähe versteckten Wagen zu tragen. Dort warf er ihn auf die Rückbank und setzte sich selbst hinters Steuer, startete den Motor und fuhr los.
 

Jareth wusste nicht wie lange er weggetreten gewesen war, aber irgendwann dämmerte er wieder in die Realität zurück. Und diese war stickig, ungemütlich, etwas zu holprig für seinen Geschmack und schmerzhaft. Sein Kopf brummte jämmerlich und in seinen Schultern zog es fürchterlich. Und er konnte dank dieser verfluchten Augenbinde nichts sehen! Dass er sich in einem Auto befand, konnte er spüren und hören. Und er wusste ja, wer zumindest mit im Wagen sitzen musste. Jack. //Dieser miese, dreckige...//

"Darf ich wissen,was das soll? Wohin führt uns dieser kleine Ausflug?", knurrte er. Er dachte ja gar nicht daran zu vertuschen, dass er nun wieder fast Herr seiner Sinne war. "Jack, du kleiner, dreckiger Verräter. Schon vergessen ,wer ich bin? Und was ist mit Frey? Wehe du ziehst so etwas auch bei ihm ab! Hey, ich rede mit dir!"
 

Jetzt wünschte Jack sich Jareth einen Knebel verpasst zu haben. Es würde doch nicht mehr lange dauern und sie wären bei ihm. Warum also musste Jareth ausgerechnet jetzt wach werden? Tonlos seufzte er und brummte nur: "Halt die Klappe oder ich verpass dir ne Maulsperre." Jack war wie ausgewechselt eisig, ruppig und erbarmungslos kaltblütig. Allerdings wäre Jareth nicht Jareth gewesen, hätte dieser sich durch Jacks Worte einschüchtern lassen. Und so musste Jack Jareths Wortschwall über sich ergehen lassen.

Endlich waren sie am Ziel. Jack parkte den Wagen vor seinem Haus, schaltete diesen ab und stieg dann aus. Er öffnete die Hintertür und wuchtete Jareth, der zugeschnürt wie ein Paket war, über seine Schulter, trug ihn ins Haus hinein. Dort brachte er ihn ins Gästezimmer, wo er Jareth auf das Sofa setzte. Da Jareth immer noch nicht daran dachte die Klappe zu halten, steckte Jack ihm einfach ein Paar Socken in den Mund. Jetzt war wenigstens Ruhe und Jack erbarmte sich doch etwas zu sagen: "Ich weiß sehr wohl, wer du bist und wenn ich mit dir fertig bin wirst du dir wünschen jemand anderes zu sein. Und was Frey anbelangt: An ihm habe ich kein Interesse. Allerdings, rate mal zu wem er kommen wird, wenn er dich nicht auffindet?" Jacks Stimme war verändert kalt. Hämisch lachte er auf und verließ dann das Zimmer, ließ Jareth alleine zurück.

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Nach längerer Pause gibt es endlich mal wieder ein neues Kappi^^

Ich hoffe ihr hattet schöne Weihnachten und seid gut in dieses Jahr hineingerutscht? Dann könnt ihr euch schon einmal auf weitere spannende Kapitel freuen ;)

Kommis sind wie immer gerngesehen und erwünscht

glg

eure sweetmilka^^

Black Jack

Jareth fragte sich, wo er sich befand. In Jacks Haus? Er hörte niemanden. Nicht einmal Lucky. Hätte der sich nicht zu Wort gemeldet und wenn auch nur durch ein Winseln? Allerdings war kein Geräusch seitens Luckys kein Grund anzunehmen, dass sie nicht in Jacks Haus waren. Da sich dieser nun als der Mistkerl entpuppte für den Jareth ihn eh schon irgendwie gehalten hatte, wenn auch aus anderen Beweggründen, konnte es auch gut sein, dass dieser sich des Hundes entledigt hatte .Aber was dachte er da? Jetzt musste er erst einmal daran denken wie er am besten aus der Situation herkommen könnte. Es ging um seine Haut und Jareth wusste immer noch nicht einzuschätzen, was Jack von ihm wollte, warum dieser das tat. Auch dessen Worte, nachdem er ihn wieder abgesetzt hatte, erklärten nicht, was Jack zu der Aktion trieb. Und leider hatte Jack Jareth nun auch noch den Mund gestopft, was diesem natürlich gar nicht gefiel. Doch er hielt plötzlich erstaunlich ruhig, kein Geräusch kam aus seiner Kehle. Jacks Worte hatten gesessen. Jareth war wie erstarrt. Frey würde nach ihm suchen.

Und Jack hatte leider Recht. Frey würde ihn um Rat fragen wollen, schließlich glaubte er an die Freundschaft zwischen ihnen. //Verdammt!// Jareths Herz hämmerte besorgt gegen seine Brust. //Frey...//

Ganz gleich was Jack ihm antun wollte, er durfte Frey nichts tun! Jareth zerrte wieder an seiner Fesselung, doch je mehr er sich dagen zu stemmen versuchte, desto mehr schien sie sich um seine Gelenke zuzuziehen und schnitt in die Haut. Das hatte keinen Sinn. Jareth seufzte und ihm war elend zumute. Er konnte Frey nicht helfen, ihn nicht warnen. Fieberhaft überlegte er. Und dabei fragte er sich immer wieder, warum und was Jack ihm antun wollte. Er konnte sich jedenfalls immer weniger vorstellen, dass Apophis so jemanden geliebt haben konnte. Oder hatte Jack auch ihm etwas vorgegaukelt? War Jack nun einfach durchgedreht? So viele Fragen, so viel Verzweiflung und Wut .Und auf nichts gab es eine Antwort, kein Ventil.
 

Nachdem der Junge aus Freys Sichtfeld verschwunden war, machte dieser sich auf den Rückweg. Jetzt zu Jack zu fahren würde zu lange dauern und er wollte Jareth nicht noch länger warten lassen. Er würde eh schon genug Stress bekommen. Also machte er sich auf den Rückweg.

Nach nicht einmal einer halben Stunde, Frey hatte sich extra beeilt, parkte er den Wagen wieder in der alten Scheune und schlenderte dann auf das Haus zu. Doch schon von Weitem machte ihn etwas stutzig. Wieso stand die Haustür auf? Er nahm ein Wurfmesser aus seiner Jackentasche und schlich sich an die Häuserfront. Vorsichtig lugte er ins Haus hinein, welches jedoch menschenleer war. "Jareth?", fragte er leise. Doch es kam keine Antwort. Da sich auch sonst nichts rührte, trat er ins Haus und schloss die Tür hinter sich. Langsam ging er, das Messer zum Wurf bereit, durch den unteren Teil der Wohnung und rief: "Hey Jareth, ich bin wieder zurück! Wo bist du?"

Immer noch erhielt er keine Antwort. Langsam begann er sich Sorgen zu machen. Eigentlich hätte er es für einen schlechten Scherz gehalten, oder dafür, dass Jareth ihm eins auswischen wollte, weil er ihn alleine gelassen hatte. Doch er hatte schon die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl gehabt, hatte schon länger eine schlechte Vorahnung gehabt. Frey eilte die Stufen hinauf und schaute erst im Schlafzimmer, dann in dem Teeniezimmer und schließlich noch im Bad nach. Doch von Jareth war keine Spur zu entdecken.
 

Er blieb im Bad stehen und Panik stieg in ihm auf. "Jareth verdammt. Das ist kein Spaß mehr. Komm endlich raus!", rief er verzweifelt. Doch immer noch bekam er keine Antwort. Er ließ sich verzweifelt an der Badezimmertür auf den Boden sinken. Wo war Jarth nur? War ihm etwas widerfahren? Blut hatte er keines gesehen, also musste er noch leben. Oder hatte man ihn etwa...? Nein! Daran wolllte er erst gar nicht denken.

Angestrengt dachte Frey nach. Wo konnte er am besten anfangen zu suchen? Nachdenklich lag sein Blick auf dem Boden gerichtet. Es musste doch irgendeinen Anhalt dafür geben, wo Jareth sich aufhalten könnte. Vielleicht war er ja nur spazieren oder besuchte die alte Dame? Da fiel sein Blick auf etwas kleines, braunes. Verwundert kroch er näher und nahm das kleine Ding auf, betrachtete es eingehend. Ein Kontaktlinse? Er wüsste nicht, dass Jareth Kontaktlinsen trug und dazu noch gefärbte... //Mist!// Das bedeutete, dass jemand hier gewesen war. Jemand Fremdes, der Jareth womöglich verschleppt hatte.

Frey musste etwas unternehmen. Er musste Jareth finden und der Beste, der ihm dabei helfen könnte, war Jack. Also rappelte er sich auf, eilte aus dem Haus, klemmte sich hinters Steuer und fuhr in einem mörderischen Tempo zurück in die Stadt.
 

Jack hatte Lucky vorsorglich in sein Schlafzimmer gesperrt. Jareth sollte noch nicht wissen, dass sie sich wirklich in seinem Haus befanden.

Während Jack das Gästezimmer verließ und sich umzog, befand sich Frey bereits ahnungslos ganz in der Nähe. In einem rasanten Tempo preschte er mit dem Wagen durch den Death Belt direkt in die Stadt. Seine Gedanken galten Jareth und der Sorge um ihn. Mit quietschenden Reifen hielt er schließlich vor Jacks Haus. Es interessierte ihn nicht sonderlich, ob er jetzt auffällig war, oder nicht. Es galt Jareth zu finden, ihn unter Umständen auch zu retten. Schnell verließ er den Wagen und eilte zu Jacks Haustür, hämmerte verzweifelt das Klopfzeichen und wurde bald darauf von Jack eingelassen, der ihn besorgt ansah. "Himmel Frey, wie siehst du denn aus? Komm erst einmal rein."
 

Frey war vollkommen durch den Wind. Er machte sich die größten Sorgen und Vorwürfe. "Jack, es ist etwas schreckliches passiert.", gab er vollkommen von der Rolle von sich. "Was denn?", fragte der Angesprochene und führte Frey erst einmal zu einem Stuhl, auf welchen dieser sich setzten sollte, was auch geschah. Verzweifelt sah Frey Jack von unten herauf an und sagte dann: "Jareth, er... Ich glaube er wurde...oh Gott, ich weiß nicht, was ich machen soll..." Das Gesicht in seine Handflächen legend raufte er sich die Haare. Jack legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter und meinte: "Jetzt beruhig dich erst einmal und erzähl, was passiert ist." Mit verzweifelter Stimme erzählte Frey: "Ich weiß es doch auch nicht. Ich bin heute in die Stadt gefahren, um Informationen zu sammeln und als ich zurückgekommen bin, da war Jareth verschwunden. Das einzige, was ich gefunden habe ist diese Kontaktlinse." Frey kramte in seiner Hosentasche und beförderte die Linse zutage. Er zeigte sie Jack, der sie gespielt interessiert betrachtete.

Frey gab seine Befürchtung kund: "Ich glaube er wurde entführt."

"Schon möglich...", sagte Jack gedankenverloren und fragte dann: "Hast du denn eine Ahnung, wer es sein könnte?" Doch Frey schüttelte den Kopf: "Nein, es wusste doch keiner, wo wir waren.Deswegen bin ich auch zu dir gekommen. Jack, bitte hilf mir ihn zu finden. Er bedeutet mir alles."
 

"Ich weiß, wie du dich fühlst. Und ich werde dir helfen. Aber du kannst nicht hier bleiben. Es ist zu gefährlich. Fahr am besten zurück nach Hause. Ich melde mich, wenn ich etwas weiß. Ich habe glaube ich noch ein altes Handy, über das wir in Verbindung bleiben können." Erschlagen nickte Frey nur und meinte dann: "Du hast recht. Danke..."

"Für dich immer. Das weißt du doch.", erwiderte Jack und fügte noch hinzu: "Warte kurz, ich hole es eben."

Während Jack die Treppe hinaufeilte, um das Handy zu holen, erblickte Frey die Maske, welche Jack in der Eile einfach auf die Kommode gelegt hatte. Frey erkannte nicht sofort, dass es das Gesicht der Oma war. Er dachte erst, dass es eine gewöhnliche Tarnungsmaske war, wie sie Special-Agents nun einmal öfter gebrauchten. Seufzend erhob er sich und ging auf die Kommode zu. Er musste sich mit etwas beschäftigen. Deswegen nahm er die Maske in die Hand und betrachtete sie. Es dauerte eine Weile, doch dann dämmerte es ihm. Erschrocken sog er die Luft ein, als die Erkenntnis ihn überrollte und er wirbelte herum. Doch da war es bereits zu spät, denn Jack, der inzwischen wieder runtergekommen war, hatte gesehen, wie Frey die Maske in der Hand hielt und stand nun mit entsicherter Waffe auf dem untersten Treppenabsatz. Es fiel ein Schuss.
 

Stimmen. Jareth hörte sie konnte allerdings den versteckten Überträger nicht ausfindig machen. Also lauschte er den Stimmen. Sie waren etwas verzerrt, doch er erkannte sie eindeutig. //Frey! Oh Scheiße!//

Jareth zerrte wieder an den Fesseln, doch entlockte ihm das nur ein schmerzhaftes Stöhnen, als diese in sein Fleisch schnitten. Angespannt lauschte er. Dieser Drecksack Jack ließ ihn alles mithören! Jareth brach förmlich der Schweiß aus. Er wollte Frey warnen, konnte aber nichts tun, als dem Spiel, welches Jack trieb, machtlos zu lauschen.

Er fühlte sich schwach und hilflos und das gefiel ihm gar nicht. Angestrengt versuchte er seinen Mund freizubekommen und drückte mit der Zunge gegen den Stoffballen. Er hatte Glück. Nach längerer Anstrengung hatter er schließlich seinen Mund wieder frei. "Frey!", kam es heiser über seine Lippen.Er rief Freys Namen, musste allerdings merken beziehungsweise hören, dass das Spiel einfach weiterging. Frey hörte ihn nicht.

"Lauf weg, Frey. Lauf du Idiot!", flüsterte Jareth verzweifelt. Dann schwieg er wieder, lauschte weiterhin. Er war ihm so nah und doch konnte er nichts für ihn tun, konnte ihn nicht in Sicherheit bringen.

Jack ließ Frey allein und Jareth hörte eine Weile gar nichts mehr. Er seufzte. Frey klang so verzweifelt - schon wieder. Warum trat Jack ihm das an? Jareth konnte es einfach nicht verstehen. Doch dann...

Was war das? Jareths Kopf schnellte in die Höhe, als er einen lauten Knall vernahm. Einen Schuss, der nicht nur durch das Babyphon hörbar war. Jack hatte doch nicht...?!?

Aber hatte Jack nicht gesagt, dass er an Frey kein Interesse hatte? Frey war ihm egal.

//Oh Gott!// "Frey!!!", rief Jareth verzweifelt aus. Wieder versuchte er sich zu befreien, doch es half nichts und schließlich sackte er in sich zusammen. Die Binde um seine Augen wurde feucht, feucht von Jareths Tränen. Und immer wieder ging ihm durch den Kopf: 'Frey darf nicht tot sein. Nein, bitte nicht!'
 

Erschrocken ließ Frey die Maske fallen. Die Kugel hatte ihn haarscharf verfehlt, was Jack auch so beabsichtig hatte.

"Jack...", wisperte er ungläubig. "Du bist... Aber wieso? Und wo ist Jareth?" Jack schnallzte ein paar mal tadelnd mit der Zunge und kam langsam auf ihn zu, die Waffe weiterhin auf ihn gerichtet. "Ach Frey, manchmal tätest du gut daran nicht so neugierig zu sein. Eigentlich wollte ich dich ja da raushalten, doch jetzt... Du lässt mir einfach keine andere Wahl.", gab dieser von sich. Seine Stimme klang traurig, als würde Frey ihn zu etwas zwingen, was er nicht tun wollte. Doch es war nur eine Farce. Alles war gespielt, was Jacks kalte Augen verieten. Frey blieb regungslos stehen. In all der Eile hatte er keine Waffe mit aus dem Auto genmommen und jetzt ein Wurfmesser zu ziehen würde zu lange dauern. In der Zeit hätte Jack schon längst reagiert und Frey umgebracht.

Er musste also Zeit gewinnen, musste Jack ablenken. Und überhaupt, was war in diesen gefahren? "Wo ist Jareth?", fragte er beharrlich.

Doch Jack antwortete nicht, sondern befahl nur eisig: "Nimm deine Hände hinter deinen Kopf." Frey hatte keine andere Wahl. Er musste gehorchen, ob er wollte oder nicht. Noch einmal fragte er, wo sich Jareth befände und diesmal sagte Jack, der nun direkt vor ihm stand: "Ihm geht es gut, wenn es das ist, was du wissen willst. Und er kann dich hören. Aber das wird weder ihm noch dir etwas bringen." Finster funkelte Frey seinen Gegenüber an. Am liebsten würde er ihm die Fresse polieren, doch das wäre purer Selbstmord. "Wieso tust du das? Was haben wir dir getan? Was hat Jareth dir getan?"
 

Bei dieser Frage war es, als würde sich ein Schalter bei dem anderen umlegen. Der eben noch so ruhig wirkende Jack brauste nun vollkommen auf. Sein Gesicht war wutentstellt und er sagte, wobei man den Zorn und den Hass deutlich aus seiner Stimme heraushören konnte: "Was er mir getan hat? Das fragst du noch? Er hat mir den wichtigsten Mann in meinem Leben genommen. Wegen ihm musste ich Apophis töten. Es war seine Schuld, dass ich ihn töten musste!"

Frey erschrack. Es war weniger die Tatsache, dass Jack Apophis getötet hatte, sondern eher, dass er Jareth die Schuld ab. Das war vollkommen absurd. Zu so etwas wäre Jack doch niemals fähig gewesen. Plötzlich dämmerte es Frey.

"Du bist nicht Jack, habe ich recht? Du bist Black Jack! Seit wann nimmst du deine Pillen nicht mehr?", fragte er den anderen. Dieser sah ihn triumphierend und vollkommen irre an. "Ja, ich bin Black Jack. Lange nicht mehr gesehen Frey. Und was diese beschissenen Pillen angeht, so habe ich Jack endlich dazu gebracht sie abzusetzten. Wurde auch langsam mal Zeit. Er hat schon viel zu lange diese Schlange am Leben gelassen." Mit der Schlange meinte Black Jack wohl niemand anderes, als Jareth.
 

Frey wusste, dass er so auf verlorenem Posten stand. So konnte er sich dem anderen nicht entgegenstellen. Denn würde er es tun, dann müsste Jareth daran glauben. Deswegen fragte er so ruhig wie er nur konnte: "Und was hast du jetzt vor?" Black Jack legte seinen Kopf etwas schief. Ein wenig schwenkte er mit der Waffe vor Freys Gesicht herum und meinte dann mit einem irren Blick: "Jetzt werde ich das Traumpaar wieder vereinen und mir dann eine Möglichkeit ausdenken, wie ich das jämmerliche Leben dieser Schlange am besten auslösche. Also ab Marsch nach oben. Dein Lover befindet sich im Gästezimmer." Ein wahnsinniges Lachen ertönte und Black Jack stieß Frey vor, damit dieser sich in Richtung oberes Stockwerk bewegte. Ihm blieb nichts anderes, als zu gehorchen. Mit der Waffe im Rücken erklomm er die Treppenstufen und öffnete kurze Zeit später die Tür zum Gästezimmer. Brutal wurde er von Black Jack in dieses gestoßen und schon hörte er, wie die Tür veriegelt wurde.
 

Sein Blick ging zu Jareth, der verschnürt, wie ein Päckchen auf dem Sofa saß. Erleichterung machte sich in ihm breit. Jareth lebte und das war die Hauptsache. Schnell eilte er auf ihn zu und nahm ihm die Augenbinde ab. "Jareth! Gott sei Dank es geht dir gut. Warte, ich versuche die Fesseln zu lösen." Er beugte Jareth etwas vor, um besser an den Rücken zu kommen. Jareths Handgelenke waren mit einer dicken Plastikfessel gefesselt, die sich, je mehr sich Jareth dagegen wehrte, immer weiter zuzog. und Jareth hatte sich gewehrt, dass erkannte Frey an den blutigen Handgelenken. Schnell zückte er ein Messer und schnitt die Fesseln los. Dann löste er noch die übrigen Schnüre, die Jareths Körper umspannten und kurze Zeit später war Jareth frei.
 

Jareth war kurzzeitig erleichtert, als er Freys Stimme hörte. Er lebte! Gottlob! Doch eben nur kurz, denn nun steckte Frey trotzdem in Schwierigkeiten. Dieser Mistkerl. Dieser dreckige Bastard Jack! Jareths Stirn überzog Zornesfalten. Egal was Jack mit ihm vorhatte, so sollte er gefälligst Frey in Ruhe lassen!

Doch Jareths Zornesfalten glätteten sich bald, nämlich als er Jacks Stimme laut und zornig den Grund nennen hörte, der Jareth nun zusammengebunden hielt wie ein Päckchen. Woran sollte er Schuld sein? Unglaube und Fassungslosigkeit legten sich auf Jareths Züge. Jack hatte seinen Bruder erschossen? Er hatte es doch getan?! Aber wieso sollte Jareth daran schuld sein? Jack war völlig irre! Ungläubig schüttelte er den Kopf. Und es wurde immer verwirrender. Was sollte das mit 'Black Jack'? Was für Pillen? Es schien so ,als hätte Jack was Falsches geschnüffelt, also von was für Pillen war die Rede? Jareth seufzte. Er kapierte gar nichts mehr. Doch dann durfte er wieder etwas Interessanterem lauschen. Sie kamen zu ihm. Frey und dieser widerliche Jack. //Frey...//

Schon hörte er die Tür aufspringen und dann Freys Stimme. "Frey!"

Jareth wandte sich der Stimme zu und schon spürte er Freys Nähe, spürte, dass dieser an der Augenbinde herumfingerte. Und dann endlich konnte er Frey sehen. Zuerst etwas verschwomen, da die plötzliche Helligkeit ihn einen Augenblick blendete, aber dann ganz klar und deutlich. "Frey, ich dachte schon, dass... Der Schuss... Ich bin so erleichtert, dass du nicht hinterrücks niedergeschossen wurdest."

Er versuchte sich Frey so zuzudrehen,dass dieser besser an die Fesseln heran konnte. Schließlich waren seine Hände frei und Jareth schloß Frey in seine Arme. "Ich hätte dich so gerne vorgewarnt.", flüsterte er, "Gott, bin ich froh dich wieder in meine Arme schließen zu können!"
 

Auch Frey schlang seine Arme um Jareth und wisperte: "Mir geht es ähnlich. Ich bin so froh, dass ich dich halten kann." Leicht schmiegte er sein Gesicht in Jareths Halskuhle, der ihn fest an sich gedrückt hielt, überglücklich ihn in seinen Armen halten, ihn und seine Wärme spüren zu dürfen. Die Schrecksekunde, in der er dachte, dass Frey tot war, hatte ihm gereicht. Dieser konnte den geliebten Duft Jareths in sich aufnehmen und spürte dessen Wärme, was ihn allmählich ruhiger werden ließ.

Doch schließlich löste Jareth die Umarmung etwas und sah Frey wieder an. "Aber was sollte das? Ich meine, was soll diese ganze irre Aktion? Und was war das von wegen 'Black Jack'?" Er seufzte und löste die Umarmung nun ganz, betrachtete seine zerschundenen Handgelenke, die sich nun mit einem Brennen bemerbar machten. Hatten ja gut reingeschnitten die Fesseln. "Er war es.", kam es plötzlich über seine Lippen, leise und immer noch ungläubig, aber auch mit einem wütenden Unterton. "Er hat meinen Bruder getötet. Und jetzt will er mir das anhängen?!" Jareth sah Frey fragend an. "Kannst du dir irgendeinen Reim auf das machen, was hier abgeht?"
 

Frey antwortete nicht sofort, sondern nahm Jareths Handgelenke sachte und betrachtete diese. Anschließend erhob er sich, ging an den Schrank, worin sich die Bettbezüge befanden, und nahm ein Laken heraus. Von diesem trennte er jeweils zwei lange Streifen ab, mit denen er die Handgelenke Jareths verbinden können würde. Frey kniete sich wieder vor Jareth hin, nahm dessen Hände, legte sie auf seine Knie und verband sie ordentlich. "Wenn wir hier wieder raus sind, dann versorge ich sie richtig.", sagte er ruhig.

Jareths Blick lag durchweg auf Frey, als dieser sich um seine Handgelenke kümmerte. Wie schnell er von einem Moment zum nächsten in sich zusammengebrochen war, als er befürchtet hatte, dass Frey tot wäre. Aber das war auch das Schlimmste, was ihm passieren könnte. Er wollte Frey auf keinen Fall verlieren. Wie tief diese Verlustangst steckte, hatte er gerade eben in aller Deutlichkeit zu spüren bekommen. Aber wie sollten sie nur heil aus dieser verzwickten Lage rauskommen?
 

Als hätte Frey seine Gedanken gelesen, gab er ihm dieses Versprechen: "Wir werden hier rauskommen, zusammen und lebend. Das verspreche ich dir." Und damit Jareth nicht irgendwie widersprechen konnte und seine Hoffnung zunichte machen konnte, küsste er ihn einfach. Jareth lächelte kurz in den Kuss, erwiderte ihn dann liebevoll.

Nachdem sich ihre Lippen wieder trennten, wisperte Frey gegen die des anderen, als glaubte er, Jareth hege an einem guten Ausgang seine Zweifel: "Glaub einfach daran..."

Nun, zumindest wusste Jareth selbst nicht ansatzweise wie sie ihre Flucht zustande bringen könnten und vermutlich hätte er das tatsächlich angesprochen. Soweit waren Freys Befürchtungen wohl durchaus begründet. Jareth war eben Realist, mit einer Prise Pessimismus obenauf. Aber auch er würde nicht einfach aufgeben. Nur das mit dem 'beide lebend' war derzeit eine knifflige Angelegenheit. "Ist gut. Ich werd's einfach mal glauben.", flüsterte er dennoch und lächelte kurz schmal.

Noch kurz lehnte Freys Stirn gegen Jareths, ehe er sich wieder ein wenig zurückzog und sich schließlich erhob. Er ging zum Fenster. Ein kurzer Blick genügte und er stellte fest, dass sie zugeschraubt und mit Panzerglas bestückt waren. Seufzend drehte er sich um, richtete seinen Blick zur Tür und meinte dabei: "Wie ich Jack kenne hat er die mit Sprengstoff versehen. Also kommen wir hier nur raus, wenn er es will." Sie saßen also fest.
 

Seufzend setzte Frey sich neben Jareth hin und stützte die Unterarme auf seine Oberschenkel. Leicht musterte er Jareth von der Seite und versuchte dann Jacks Zustand zu erklären: "Black Jack... Um dir das zu erklären musst du wissen, dass Jack an einer dissoziativen Identitätsstörung leidet. Im Klartext: Er hat eine gespaltene Persönlichkeit. Während Jack nicht weiß, dass Black Jack existiert - im übnrigen hat er sich selbst so genannt -, weiß Black Jack sehr wohl von Jacks Existenz. Bevor man Jacks multiple Persönlichkeit diagnostiziert hatte, stellte man fest, dass er paranoid Schizophren ist. Erst viel später erkannte man, dass dies nur für Black Jack galt. Also haben sie die Schizophrenie mit Neuroleptika, besser bekannt als Antipsychiotika, behandelt. Der positive Nebeneffekt war, dass dadurch Black Jacks Persönlichkeit unterdrückt wurde. Sie verschwand allerdings nicht. Anscheinend hat Black Jack es irgendwie geschafft Jack davon zu überzeugen die Medikamente abzusetzten, was es ihm wohl ermöglichte Jack zu unterdrücken."

Frey blickte Jareth nun genauer an, der ihn skeptisch betrachtete. "Ich weiß, dass es jetzt ziemlich verrückt klingt, aber es ist nun einmal so. Die einzigen, die davon wissen, waren Apophis und ich. Allerdings weiß ich nicht, warum Black Jack dir die Schuld daran gibt, dass er Apophis getötet hat. Ich kann es mir nicht erklären, zumal beide Apophis geliebt haben..."
 

Jareth seufzte und betrachtete die provisorischen Verbände um seine Handgelenke,strich über den linken von eben diesen. "Eine gute Begründung für diese wahnwitzige Vorstellung wird es nicht geben.", meinte er schließlich leise. "Ich habe ja schließlich nichtmal was von Apophis Vorhaben gewusst, nichts von seinem Doppelleben geahnt. Wie sollte ich dann bitte Schuld dran sein? Zumal... hab ich Jack oder dieser anderen Persönlichkeit nicht befohlen abzudrücken. Das hat er ganz alleine getan..." Wieder seufzte Jareth und murmelte: "Komisch. Vor einiger Zeit hätte ich Jack nach diesem Eingeständnis auch so einiges antun wollen. Aber nun möchte ich ihm sein Gesicht eher einschlagen, weil er uns festhält. Nicht mehr wegen Apophis..." Jareth zuckte mit den Schultern und fuhr sich mit der rechten Hand durchs Haar.
 

Seufzend entließ Frey die Luft aus seinen Lungen. Sein Blick lag immer noch auf Jareth. Allerdings drehte er sich ihm nun ganz zu, nahm dessen Hände und drückte sie ein wenig. Leicht flehend blickte er ihm tief in die Augen und bat: "Jareth, egal was passiert, egal was er noch sagt, bitte reiz ihn nicht. Black Jack ist unberechenbar. Er ist brutal und vor allem ist er skrupellos. Wir haben einen Vorteil, der auch gleichzeitig unser Nachteil ist, denn Jack kennt mich gut und ebenso gut kenne ich ihn. Er wird versuchen das zu bekommen was er will, egal mit welchen Mitteln. Er könnte sogar uns beide gegeneinander ausspielen. Bei Black Jack ist alles möglich. Also bitte lass dich nicht allzu sehr von ihm aus der Fassung bringen und vor allem versuch unüberlegte Dinge zu vermeiden. Ich will nicht, dass dir noch mehr passiert. Ich will, dass wir beide hier lebend wieder herauskommen. Also bitte pass auf."
 

Jareth erwiderte Freys Blick, während er den sanften Druck von dessen Händen spürte und ihn mit den seinen erwiderte. Etwas zweifelnd sah er Frey an, doch dann nickte er leicht und erwiderte: "Ich verspreche dir, dass ich versuchen werde mich nicht allzu sehr von ihm provozieren und schon gar nicht gegen dich ausspielen zu lassen. Du kennst ihn ja eindeutig besser als ich, also werde ich auf deinen Rat hören. Auch wenn es mir manchmal schwer fällt einfach mal meine Klappe zu halten. Aber für dich werd ich es versuchen." Er zog Frey mit einem energischen Ruck wieder in seine Arme und verwickelte ihn umgehend in einen feurigen und entschlossenen Kuss.

"Auch ich möchte nichts lieber, als mit dir zusammen aus dieser Situation rauszukommen - und das lebend.", wisperte er, nachdem sich ihre Lippen wieder getrennt hatten. "Ich möchte das Glück, welches du wieder in mein Leben gebracht hast, nicht leichtfertig riskieren. Jedoch..." Nun wurde sein Blick ernst. "...werde ich vor allem eins: Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas geschieht. Egal, was ich dafür opfern muss." Wieder küsste er Frey, jedoch nun nur kurz, aber sanft. Dann schlang er seine Arme fester um Frey und drückte ihn an sich.

Frey wurde warm ums Herz. Er musste lächeln und der sanfte Kuss war einfach himmlisch, trotz der präkeren Situation. Frey schmiegte sich in Jareths Umarmung und streichelte zart dessen Brust. Dabei wisperte er: "Ich werde dafür Sorgen, dass du nichts opfern musst. Denn wenn ich nicht mit dir hier herauskommen kann, dann gar nicht... Jareth, du bist der Inhalt meines Lebens und wenn man dich mir nimmt, dann sehe ich keinen Sinn mehr weiterzuleben."

"Dann werden wir es zusammen schaffen müssen, schließlich hängt ja anscheinend unsere Existenz an der des jeweils anderen.", flüsterte Jareth und drückte Frey nur umso entschlossener an sich. "Ich möchte noch so viel Zeit mit dir verbringen und noch so viel mit dir sehen und entdecken." Er würde Frey beschützen. Er hatte ja auch nichts mit dieser falschen Schuldzuschreibung zutun.
 

Erneut wurde Freys Blick flehend, der Jareth galt.

"Du darfst Black Jack nicht unterschätzen. Oder besser gesagt: du darfst seine Schizophrenie nicht unterschätzen. Jack sieht und hört Dinge, die in unserer Welt nicht existent sind. Sie haben eine aggressive, diffamierende, bis manipulierende Wirkung auf den Menschen, der sie hört. Black Jack ist unberechenbar. Er hat für alles eine für sich selbst plausibel klingende Begründung. Ich weiß nicht, was es ist, oder warum er dich beschuldigt. Doch er wird es immer als Tatsache hinstellen. Auch wenn du es nicht warst, für ihn wirst du immer der Schuldige sein. Das ist es ja, was ihn so gefährlich macht."

Frey senkte seinen Blick und fuhr leise fort: "Weißt du. Apophis hat als erstes Black Jack kennengelernt. Bei einem Bombenanschlag ist das Medikamentenarsenal in die Luft geflogen und vernichtete den Großteil der gelagerten Medikamente. So auch Jacks Neuroleptika. Man schaffte es nicht neue zu besorgen, bevor Jack seine Ration aufgebraucht hatte. Und so kam es dazu, dass Black Jack die Oberhand gewinnen konnte. Sauer darüber, dass man ihn unterdrückt hatte, rastete er aus. Seine Begründung: Man wolle ihn auslöschen, wolle ihn töten. Er lief Amok, tötete einige seiner Kameraden. Keiner hat sich mehr getraut ihm entgegenzutreten, da sie einfach angst vor seiner Brutalität hatten. Nur Apophis hat sich getraut. Er hat sich ihm einfach unbewaffnet entgegengestellt. Kennst du die riesige Narbe auf seinem Rücken? Die hat Black Jack ihm beigebracht. Trotzdem hat Apohpis sich nicht unterkriegen lassen und Jack hervorgelockt. Jack wusste nichts davon. für ihn war es, als hätte er einen Blackout gehabt und Apophis hat ihm nichts gesagt, obwohl Jack in seinen blutigen Armen aufgewacht ist. Ich weiß nicht, wie Apophis es geschafft hat Black Jack zu beruhigen, denn er hat niemandem etwas davon erzählt. Vielleicht kannst du jetzt nachvollziehen, warum ich Angst um dich habe. Black Jack ist unberechenbar und ich habe keine Ahnung, wie ich ihn davon abhalten kann dir etwas anzutun. Ich will dich nicht verlieren, deswegen bitte versuch ihn nicht zu reizen. Bitte."
 

Ja, er kannte die Narbe, die Apophis gesamten Rücken durchzogen hatte und Jareth erinnerte sich noch gut an den Tag, als er sie entdeckt hatte. Er war ziemlich erschrocken und hatte natürlich nachgefragt, woher Apophis diese denn hätte, doch sein Bruder hatte nur etwas von einem Auftrag gefaselt, bei dem er einen Augenblick zu lang etwas unvorsichtig gewesen wäre. Und Jareth hatte es weder gleich nach dieser Antwort, noch später weiter hinterfragt. Schließlich hatte er seinen Bruder zumindest dahingehend gut genug gekannt, um zu wissen, dass nachbohren gar nichts gebracht hätte, wenn sich Apophis partou nicht weiter zu äußern gedachte. Doch nun hätte Jareth auch nur zu gerne gewusst wie sein Bruder es geschafft hatte den 'zahmen' Jack hervorzulocken. Schade, dass es nun zu spät war. Seit einem verdammten Jahr zu spät.
 

Wortlos sah Jareth Frey an und küsste ihn dann noch einmal.

Doch dieser Kuss wurde von Black Jack gestört. Ein Klacken veriet ihnen, dass Jareth das Schloss geöffnet hatte. Schon bald stand er im Zimmer und sagte kalt säuselnd: "Och nein, wie niedlich. Das Liebespaar vereint. Doch nicht mehr lange. Jareth! Lass Frey los und komm her. Behalt die Hände hinter deinem Kopf." Black Jacks Stimme war kalt und duldete keinen Widerspruch.

Widerwillig sah sich Jareth zu diesem um und sah ihn verärgert an. Wie konnte dieser es wagen so herablassend über sie zu reden? Genügte es nicht, dass er sie festhielt? Am liebsten hätte Jareth... Aber nein, er musste auf Freys Ermahnungen hören, durfte sich nicht reizen lassen, weil er dann mit Garantie auch Black Jack zu sehr gereizt hätte. So ließ Jareth, wenn auch eindeutig widerwillig, Frey los, sah diesen aber nochmal an und wisperte: "Ich liebe dich und ich werde mein Versprechen halten. Keine Sorge." Er lächelte leicht und erhob sich dann, wandte seinen Blick Jack zu und tat wie dieser gesagt hatte: verschränkte die Hände hinter dem Kopf und ging auf diesen zu, bis er schließlich vor ihm stehen blieb.

"Und nun?"
 

Black Jacks Lippen umspielte ein Unglück verheißendes Grinsen. Sobald Jareth vor ihm zum Stehen kam holte er aus und schlug zu. Seine Faust grub sich hart und und tief in Jareths Unterleib. Noch während dieser keuchend in die Knie sank, griffen Black Jacks kalte Finger in dessen Haare und zerrten ihn brutal wieder hoch. Mit einem irren Grinsen sah er ihm von Oben herab in die Augen. "Das war für dein hämisches und freches Grinsen.", zischte er. Dann schleuderte er Jareth mit nur einer lapidaren Bewegung seines Armes in den Flur an die Wand. Frey musste diesem tatenlos mit aufgerissenen Augen zusehen. //Jareth...//

Er konnte beinahe mitfühlen, was für Schmerzen Jareth haben musste, zumal sich zwischen Black Jacks Fingern einige schwarze Haare befanden, die dieser nun mit ekeleregtem Gesichtsausdruck zu Boden fallen ließ.

Da Jareth noch etwas benommen war, richtete Black Jack sich an Frey und befahl, indem er eine Waffe auf Jareth richtete: "Los, bring ihn in den Keller. Du weißt ja, wo's langgeht. Und wage es nicht ihm zu helfen. Das würde ihm gar nicht gut bekommen. Ach und Frey! Schieb das Messer rüber. Über den Boden mit dem Griff zu mir gerichtet."
 

Das Messer... Daran hatte Frey gar nicht mehr gedacht. Tonlos seufzend tat er, wie ihm befohlen wurde. Jetzt würde es heikel werden, denn der Keller war schalldicht und Frey ahnte, warum Black Jack diesen Ort gewählt hatte. Stumm nickte er und eilte zu Jareth. Ohne ihn zu berühren hockte er sich zu ihm und blickte ihn sorgenvoll an. "Geht's?", fragte er leise. Am liebsten hätte Frey Jareth in seine Arme gezogen, doch das hätte Black Jack nur zum ausrasten gebracht. Deswegen vermied er jeglichen Körperkontakt. "Bitte steh auf.", flüsterte er flehendlich. Er konnte und durfte ihm noch nicht einmal dabei helfen. Jareth rappelte sich etwas benommen auf und sah Frey dabei an, schaffte ein, wenn auch nicht ganz schmerzfreies, Lächeln. Für Frey. Er musste für ihn durchhalten und durfte nichts Unüberlegtes tun, was ihm derzeit eh schwer gefallen wäre.

Nachdem er also endlich wieder auf seinen Beinen stand, bedeutete Frey ihm zu den Treppen zu gehen. Sie gingen, gefolgt von Black Jack, dem nicht die kleinste Bewegung entging und seine Waffe abschussbereit auf Jareths Hinterkopf gerichtet hatte, eben diese hinunter. Anschließend verließen sie das Haus, gingen einmal um dieses herum, bis sie an der Hinterseite auf eine Treppe stießen. Diese mussten sie ebenfalls hinuntergehen. Unten angekommen führte eine schwere Metalltür ins Innere des Kellers. Frey öffnete diese und ließ Jareth eintreten. Dann folgte er ihm und schließlich kam Black Jack hinterher. Hinter sich schloss er die Tür und verrieghelte sie. Den Schlüssel steckte er sich in die Hosentasche.
 

Im hinteren Teil des Kellers stand ein Stuhl, auf dem ettliche dicke Seile lagen. Black Jack wies auf diesen und befahl Jareth: "Binde Frey daran fest. Mach die Fesseln schön stramm, damit er sich nicht befreien kann. Und link mich nicht. Ich werde die Festigkeit nachher überprüfen." Jareth tat, wie ihm geheißen und fesselte Frey stramm an den Stuhl, genau so wie er es sollte, denn er hatte Frey versprochen Black Jack nicht zu reizen. Aber es fiehl ihm unglaublich schwer und vor allem fragte er sich, was das alles sollte.

Schon rief Black Jack ihn wieder zu sich. In der Mitte des Raumes hing ein Fleischerhaken. Jareth musste Black Jack seine Arme hinhalten, die dieser dann mit ziemlich knapp bemessenen Handschellen fesselte, die seine eh schon geschundenen Handgelenke erneut reizten, so dass Jareth seine Zähne zusammenbeissen musste, denn die Schellen schnitten ihm bereits leicht in die Hand. Dann nahm Black Jack die kurze Kette und hängte sie über den Fleischerhaken. Nun waren Jareths Arme locker nach oben gestreckt, sodass er noch etwas in die Knie gehen konnte, allerdings nur ein wenig, denn ansonsten schnitten die Schellen scharf und schmerzhaft ins Fleisch.
 

Frey beobachtete alles mit unbehagen. Black Jack plante etwas und es würde nichts angenehmes sein. Dessen wurde Frey sich schmerzlich bewusst, als Jareth so schutzlos am Fleischerhaken hing. "Jack... Black Jack, was hast du vor?", fragte er und seine Stimme hörte sich etwas heiser an. Kalt blickte Black Jack zu Frey. Den Lauf seiner Waffe hielt er Jareth unters Kinn. Erneut huschte ein irres Grinsen über seine Gesichtszüge, als er sagte: "Das wirst du gleich sehen. Hab etwas Geduld und genieß die Show." Nun wandte er sich wieder Jareth zu. Seine linke Hand griff in seine Hosentasche und er beförderte einen rabenschwarzen Schlagring zutage. Diesen striff er sich über seine Rechte, seine Schlaghand. Die Waffe hielt er nun in der Linken.

Als Frey den Schlagring sah, weiteten sich seine Augen vor Entsetzen. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Er versuchte sich von den Fesseln zu lösen, doch Jareth hatte wirklich Spitzenarbeit geleistet. Er war verschnürt, wie ein Päckchen zu Weinachten.

"Jack! Bitte Jack, tu das nicht. Bitte lass ihn in Ruhe. Jack, ich bitte dich lass...", flehte er doch weiter kam er nicht. Black Jacks Gesichtszüge verformten sich zu einer wutentbrannten Fratze. Er holte aus und rammte Jareth seine Faust in die Magengegend. Einmal, zweimal. Dabei brüllte er: "Ich bin nicht Jack! Ich bin verdammt nochmal nicht Jack! Ich bin Black Jack!" Der Schmerz, den ihm Jack durch den Schlagring beibrachte war unbeschreiblich und Jareth stöhnte vor Schmerz laut auf, sackte ein, so dass der Schmerz in den eingeschnittenen Handgelenken hinzukam, doch den spürte er kaum noch, untermalte er nur den scharfen Schmerz in seinen Eingeweiden, der ihn leicht umnebelte.
 

Jareth keuchte und schmeckte eine metallische Flüssigkeit im Mund. Blut. Sein gottverdammtes Blut, welches ihm dann auch noch aus einem Mundwinkel sickerte. //Oh Gott, dieser Schmerz.//

Und das nur, weil Jack ihm eine Schuld aufbürden wollte, die er gar nicht tragen bräuchte!Wenn Frey das nur nicht mitansehen müsste!

Dieser bereute es zutiefst, dass er den Fehler begangen hatte Black Jack Jack zu nennen, denn Jareth hatte dafür büßen müssen. Frey konnte sehen, wie aus Jareths Mundwinkel ein feiner Rinnsal an Blut hinaustropfte. "Jareth...es tut mir so Leid. Ich...", wisperte er, doch wieder wurde er von Black Jack gestört. Dieser hob seine Rechte an Jareths Kinn und herrschte Frey an: "Hör auf mit ihm zu reden, oder ich deformiere seine Fresse, dass du ihn nicht mehr erkennen wirst, wenn ich mit ihm fertig bin!" Als Frey das hörte, erstarrte er. Trocken schluckte er. Sein Blick lag auf Jareth, der ziemliche Schmerzen haben musste. Doch er schwieg. Er sagte nichts mehr.

Drown with the Sickness

"Halt Frey da raus und rede ihm kein schlechtes Gewissen ein!", kam es rau aus Jareths Kehle. "Du hättest mir den Schlagring doch so oder so in die Eingeweide gerammt. Jemand wie du hat doch keine solche Schaupielerei nötig und was bringt es dir Frey zu drohen, wenn du mir eins auswischen willst? Warum eigentlich? Warum bin ich Schuld? Sag mir das wenigstens." Jareth sah Black Jack ernst und ruhig an. Erstaunlich ruhig für Jareths Temperament und die in ihm lodernde Wut über diese feige Ungerechtigkeit.
 

Gerade wollte Frey Jareth bitten den Mund zu halten, da biss er sich auch schon auf die Zunge. Wenn er jetzt mit Jareth reden, auf ihn einreden würde, dann müsste eben dieser dafür büßen und das wollte Frey nicht. Das könnte er einfach nicht verkraften. Jareth sollte nicht leiden und erst recht nicht wegen ihm.

Als er das immer noch zornige Gesicht Black Jacks da, da befürchtete er schon, dass dieser Jareth wieder mit dem Schlagring maltretieren würde. Doch zu seinem Glück passierte nichts. Black Jack horchte plötzlich auf und blickte in den Raum. Seine Gesichtszüge entspannten sich. "Wie du willst.", sagte er leise und lächelte ins Nichts hinein. Dann wandte er sich an Jareth und sah diesen kalt und hassgeladen an. Seine Faust war immer noch geballt, doch er rührte sich nicht, legte nur seinen Kopf ein wenig schief und musterte Jareth wie ein niederes Insekt.

Schließlich grinste er gehässig und fing an zu erzählen. Seine Stimme war dabei vollkommen kalt: "Du willst also wissen, warum ich dir die Schuld an Apophis Tod gebe? Das kann ich dir gerne erklären. Du warst der Grund, weswegen ich Apophis töten musste. Deinetwegen wollte er Jack verlassen. Weil du zu schwach warst. Er wollte sich um dich kümmern, weil du doch keinen hattest und alle nur auf dich herabgesehen haben. Du hast ihn manipuliert. Du wolltest, dass er Jack verlässt. Du wolltest, dass Jack leidet, weil du Apophis für dich haben wolltest. Nur wegen dir musste ich ihn töten!"
 

Black Jack hatte sich immer weiter in Rage geredet. Seine Faust zuckte bedrohlich. Frey sah dies und wollte ihn irgendwie ablenken. "Aber wieso denn? Apophis wollte doch, dass du ihn tötest! Das hat Jack mir selbst gesagt." Black Jack wandte sich an Frey und sagte darauf: "Das stimmt, aber Jack hat es geschafft die Spur, die Apophis Verfolgte zu verwischen. Weder Black noch White hätten Lunte gerochen. Weswegen Apophis Bitte hinlänglich war. Du kannst nicht glauben, wie glücklich Jack war. Und dann kam dieses Mistviech hier dazwischen. Er hat Apophis einen Floh ins Ohr gesetzt, hat ihn dazu überredet bei ihm zu bleiben und Jack zu verlassen. Jack war totunglücklich. Er wollte ohne Apophis nicht mehr leben. Er wollte Apophis mit niemandem teilen und doch hätte er ihn gehen lassen, eben weil er Apophis so sehr geliebt hat."

Jetzt wandte er sich wieder an Jareth. Seine Augen funkelten vor Wut, vor blankem Hass. Und genau so schrie er Jareth an: "Du bist schuld, dass Jack so unglücklich war. Wegen dir musste ich Apophis töten. Wenn Jack ihn nicht haben durfte, dann niemand. Apophis gehört zu Jack. Und du kleine Made wolltest ihre Liebe zerstören. Du hast Jack unglücklich gemacht. Dafür wirst du büßen!" Erneut schnellte seine Faust hervor und grub sich einige Male tief in Jareths Unterleib.

Entsetzten bildete sich auf Freys Gesicht. "Black Jack! Bitte lass das! Lass ihn in Ruhe, bitte!", rief er. Doch dieser hörte nicht, sonder schlug noch einige Male auf Jareth ein, bis er schneller atmend von ihm abließ. Irre lachend betrachtete er sein >Meisterwerk<. "Das geschieht dir recht! Du sollst so leiden, wie Jack leiden musste!", herrschte Black Jack Jareth an.
 

Frey konnte das nicht mit ansehen. Es tat ihm weh, dass Jareth leiden musste. Doch er musste es sich antun. Er musste zusehen, damit er keine Hemmungen verspürte Black Jack das Handwerk zu legen. Doch wie? Er dachte über das eben gehörte nach. Irgendetwas machte ihn stutzig, doch noch wusste er nicht, was es war. Er brauchte weitere Anhaltspunkte. "Woher weißt du das? Woher weißt du, dass Apophis Jack wegen Jareth verlassen wollte? Wer hat es dir gesagt? Jack weiß schließlich nicht, dass es dich gibt.", fragte er. Doch anscheinend war etwas an seiner Frage falsch formuliert gewesen, denn Black Jacks Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze. Etwas schien ihn verletzt, oder berührt zu haben. "Halts Maul!", blaffte er Frey an und kam auf diesen zu. Er nahm dessen Gesicht in eine Hand und riss dieses nach oben, sodass sein Kopf schmerzhaft in den Nacken gedrückt wurde. "Sprich nicht so über Jack!"

Diese Stellung schmerzte. Dennoch ging Frey langsam ein Licht auf. Das war es also...

"Black Jack, es tut mir Leid. Ich entschulödige mich, dass ich so über Jack gesprochen habe. Verzeih mir.", sagte Frey demütig und es schien zu wirken, denn Black Jacks Gesichtszüge entspannten sich wieder und er war nun zu einer Antwort bereit: "Du willst also wissen, von wem ich diese Informationen habe? Von Apophis selbst, von wem sonst? Stimmts?", fragte er. Sein Blick ging dabei in den Raum.
 

Jareth war nach der neuen Maltration mit dem Schlagring eine Weile kaum noch in der Lage etwas anderes als den Schmerz mitzubekommen. Seine Innereien schrien die Verletzungen förmlich heraus und er spürte, dass das ein oder andere ordentlich was abbekommen hatte, auch wenn der so zentrale Schmerz, der überallhin strömte, keine Möglichkeit ließ die Verletzungen ansatzweise näher zu definieren. Der Schmerz machte ihn kurzfristig benommen und er hustete etwas Speichel gemischt mit seinem Blut hinaus. Allerdings war das Rumoren seiner Organe nicht das Einzige, was Schmerzen verursachte. Seine Beine gaben nach und so schnitten die Handschellen messerscharf in seine Handgelenke ein, die sich durch Jareths Gewicht nahezu von selbst in das kalte Metall gruben, an welchem nun Jareths Blut entlangsickerte und herabtropfte.

Doch Jareth dachte nicht daran so schnell in die Knie zu gehen und so versuchte er alle Kraft zu mobilisieren und die Benommenheit abzuschütteln, was ihm schließlich nach und nach gelang, ebenso wie die Gewalt über seine Beine zurückzugewinnen, was ihm doch etwas Erleichterung verschaffte.
 

Jetzt erst konnten sich das, was er gehört hatte in seinem Kopf zu etwas zusammenfügen, was wenigstens etwas Sinn ergab, wenn es auch zeigte, dass Jack nen ordentlichen Knall hatte. Er bekam das letzte Gespräch zwischen Frey und Black Jack wieder einigermaßen bei Sinnen mit und wandte seinen Blick in deren Richtung. Er fragte sich mit dem wem zum Geier Black Jack da noch sprach? Mit Jack? Mann, war das bescheuert sich solchen Überlegungen hinzugeben!

Da war der hyperaggressive Kerl, der Frey so bedrohlich nah war. Das war viel wichtiger im Moment und Jareth hatte keinerlei Schwierigkeit dabei die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken, denn ihm war durchaus etwas Entscheidenes aufgefallen, was Black Jacks dämlich sinnfreie Beschuldigung einen ordentlichen Kratzer verpasste.

"Hey, Black Jack.", sprach er mit etwas kratziger Stimme und hustete erneut kurz, schluckte schwer, schmeckte dabei sein Blut und sprach mit nun wieder normalerer Stimme weiter: "Kannst du mir mal was erklären? Wie bitte soll ich auf die Idee gekommen sein Apophis von Jack fortzuzerren, wenn ich bis vor Kurzem gar nichts von dessen Existenz wusste? Ich wusste bis vor Kurzem nichts über das Doppelleben meines Bruders. Also wie soll ich dann bitte auf so 'ne Aktion gekommen sein? Ach, und noch etwas: Auch ich habe meinen Bruder geliebt... anders als ihr, gewiss, aber ich hab ihn geliebt. Und auch ich hätte nichts getan, was ihm das Leben hätte kosten können oder was ihn unglücklich gemacht hätte. Oder glaubst du das letzte Jahr war für mich ein Vergnügen? Verdammte Scheiße! Ich war wohl derjenige, der zu guter Letzt am allerwenigstens von meinem Bruder und dessen Leben wusste, also denk dir gefälligst 'ne bessere Lüge aus mit der du deine Zerstörungswut rechtfertigen kannst!"

Gut. Das war nicht sonderlich beherrscht, aber Jareth konnte es nicht einfach hinnehmen. Vor allem nicht, wenn die Beschuldigung derartige Lücken aufwies.
 

Verdammt! Was tat Jareth da? Wieso konnte er nicht einmal seine Klappe halten? Frey hatte sich doch gerade eine Strategie überlegt, wie er Black Jack beruhigen und zur Vernunft bringen konnte und da schaltete sich Jareth ein! Selbst wenn sich dessen Worte schlüssig anhörten, so war Black Jack immer noch schizophren. Er verstand die Worte, so wie er sie verstehen wollte.

Black Jack wirbelte herum, als er Jareths Stimme hörte. Bei jedem Wort, welches Jareth von sich gab wurde er immer wütender, bis er schließlich vor Zorn zitterte. Er preschte auf Jareth zu und stieß ihn unsanft nach hinten, sodass dieser das Gleichgewicht verlor. "Du lügst!", brüllte er wutentbrannt. "Aus deinem Mund kommen nichts als Lügen! Apophis selbst hat es mir gesagt!", keifte er. Schließlich drehte er sich um und herrschte die Stelle an, mit der er schon vorhin geredet hatte: "Sag es ihm Apophis! Sag ihm, was du mir erzählt hast!"

Einen Moment blieb Black Jack stehen. Seine Schultern hoben und senkten sich zitternd vor Wut. Doch plötzlich beruhigte er sich. Sein Atem wurde wieder normal.

Allerdings gefiel Frey überhaupt nicht, was er sah. Black Jacks Gesicht war vollkommen verzerrt. Irrsinnig blickte dieser auf Jareth und kam diesem bedrohlich nah. "Du hast recht, Apophis. Lügen sollten bestraft werden. Tse, ich hätte nie gedacht, dass dein Bruder so eine miese Schlange sein könnte. Ja, du hasst ihn auch, ich weiß. Er war es, der Jack Verderben bringen wollte und dafür wird er büßen!" Black Jack holte aus. Seine Hand donnerte in Jareths Gesicht, sodass dieses zur Seite geworfen wurde. Blut spritzte aus Jareths Nase zu Boden. Freys Augen weiteten sich geschockt. Er rüttelte an den Fesseln, wollte sich befreien, wollte Jareth zur Hilfe kommen, doch er konnte nicht. Zu stark war er festgebunden.
 

Apophis? Black Jack redete mit seinen toten Bruder? Jareth starrte den Irren verdattert an. Apophis. Kurz flackerte tatsächlich etwas wie Neid in Jareth auf. So gerne hätte er die Stimme seines Bruders gehört, hätte er noch einmal mit ihm gesprochen. Aber was dachte er da? Nicht so! Nicht im Wahn! Und er wollte gewiss nicht so etwas hören wie Black Jack es zu hören dachte. Sein Bruder hätte ihn nie als Lügner beschimpft und er hätte ihn nie bestraft. Nie hatte Apophis ihn geschlagen und er hätte es nie irgendwem befohlen. Black Jacks eigener verwirrter Geisteszustand redete zu ihm. Sozusagen noch eine fiese Version von Jack. Und dann wurde Jareth auch schon der Kopf ordentlich zur Seite gefegt. Er glaubte ein Knacken zu hören, spürte den scharfen, harten Schmerz bis in sein Gehirn widerhallen und dieses ordentlich durchschütteln, während er sein eigenes Blut roch. Kurz schwand Jareths Bewusstsein, dämmerte er in dem Schmerz hinfort. Doch kam er, in den Handschellen hängend wie ein aufgehangenes Stück Masttier, nach einer Weile langsam wieder zu sich und hob benommen den Kopf an. Er hörte Freys Stimme, doch dessen Worte kamen wie unter Wasser an seine Ohren, wurden nach und nach eindringlicher, unterbrochen von Jacks harter, kalter Stimme und wurde schließlich klar, als wäre Jareth aufgetaucht und seine Ohren wieder frei jeglichen Schall ungehindert aufzufangen.
 

Als Black Jack erneut ausholte, um den bereits bewusstlosen Jareth weiterhin zu maltretieren, schrie Frey: "Hör auf! Lass ihn in Ruhe. Bitte, Black Jack. Ich bitte dich. Ich flehe dich an: Bitte lass ihn in Ruhe. Bitte lass ihn am Leben!" Black Jack hielt kurz inne. Er blickte zu Frey. Ein verrücktes Grinsen prangte in seinem Gesicht. "Ich soll ihn in Ruhe lassen? Ihn am Leben lassen? Nenn mir einen vernünftigen Grund, weswegen ich das tun sollte!" Einen guten Grund? Es gab tausende! Frey warf all seine Strategien, all sein Vorhaben, all seine Pläne über Bord. Aus tiefsten Herzen und besorgt um das Wohlergehen Jareths sagte er: "Weil ich ihn liebe! Ich liebe ihn so sehr, wie Jack Apophis geliebt hat und ich liebe ihn so sehr, wie du Jack liebst!"

Das hatte gesessen. Black Jack war durch diese Aussage vollkommen überrumpelt. "Woher weißt du das?", fragte er und verengte seine Augen zu Schlitzen.

"Du hast dich selbst verraten. Die Art, wie du reagiert hast, als ich gesagt habe, dass Jack überhaupt nichts von deiner Existenz weiß, hat dich verraten. Du würdest alles tun, um Jack glücklich zu machen. Selbst wenn du deine eigenen Gefühle dabei zurückstellen musst. Und so ist es auch bei mir und Jareth. Er bedeutet mir alles. Er ist mein Leben!"
 

"So? Wenn er dein Leben ist, dann wirst du mit ihm gemeinsam untergehen.", sagte Black Jack, obwohl man aus seiner Stimme heraushören konnte, wie unsicher er war. Diese Begebenheit nutzte Frey aus, indem er einfach weiterredete: "Ganz gleich, was Apophis dir gesagt hat. Von Jack wissen wir, dass er seinen Bruder geliebt hat. Er hat sich um ihn gesorgt. Apophis wollte Jack bestimmt nicht verlassen, aber er wollte seinen Bruder auch nicht schutzlos lassen. Jack hat es doch akzeptieren wollen."

"Hör auf! Jack war unglücklicher denn je darüber.", unterbrach Black Jack Frey wütend, doch dieser ließ sich dadurch nicht beirren. Er fuhr einfach fort: "Apophis wollte, dass Jareth glücklich ist. Jack wollte, dass Apophis glücklich ist und du willst, dass Jack glücklich ist. Jack hatte nichts gegen Jareth. Du würdest Jack ins Unglück stürzen, wenn du auch noch Apophis Bruder töten würdest. Ich glaube, nein ich bin mir sicher, dass Jack dir dankbar dafür wäre, wenn du Jareth am Leben lassen würdest. Mach Jack glücklich. Selbst wenn er nichts von dir weiß, so spürt er deine Liebe. Da bin ich mir sicher. Also bitte. Bitte verschone Jareth. Lass ihn am Leben und mach Jack glücklich. Und mach mich auch glücklich, denn ich liebe Jareth so sehr, wie dein Herz für Jack schlägt."

Man konnte genauestens sehen, wie Black Jack innerlich mit sich kämpfte. Er war hin und her gerissen. Sein Blick huschte durch den Raum. Plötzlich hielt er sich die Ohren zu und sank zu Boden. Er begann zu wimmern. "Halt die Klappe! Ich will das nicht hören. Apophis hör auf!", sagte er. Immer wieder veränderte sich sein Mienenspiel. Mal sah er verzweifelt aus, dann wieder hasserfüllt. Schließlich schloss er die Augen und kippte zur Seite. Regungslos blieb er liegen. Immer wieder zuckend lag er da. Es sah aus, als würde er einen innerlichen Kampf austragen.
 

Irgendwie schien Jareth das, was er hörte, darauf hinzudeuten, dass sein Verstand noch ziemlich angeschlagen war. Black Jack liebte Jack? Narzissmus? Egal. Wenn nur Frey Black Jack damit nicht reizte! Lieber hätte Jareth sich totprügeln lassen, als dass an Frey auch nur ein Kratzer käme! Aber beides schien nicht mehr einzutreten.

Plötzlich wurde es ruhiger um Jack, schien die elektrisch aufgeladene Stimmung ins Schwanken zu geraten und schließlich ging Black Jack zu Boden. Unglaublich. Frey hatte Mitten ins Schwarze getroffen. Gott, wie er Frey für dessen scharfen Verstand liebte! Und Jareth dachte daran die Chance zu nutzen. Wenn er es nur schaffte seine Kräfte soweit ihm möglich zu mobilisieren!

Tief atmete Jareth ein und drückte seine wackeligen Knie durch, so dass er, wenn auch schwankend und unter fürchterlichen Schmerzen stand.
 

Freys Blick ging von der zuckenden am Boden liegenden Gestalt zu Jareth. Doch was tat dieser? "Jareth.", wollte er den anderen ermahnen, "Bleib da. wenn Black Jack aufwacht, dann wird er das gar nicht gerne sehen. Und ich werde nicht gerne sehen, was er dann noch alles mit dir anstellt. Also bitte bleib noch etwas am Haken hängen, auch wenn es viel verlangt ist." Doch Jareth hörte nicht auf ihn. Er hob den Blick leicht und schaffte es nach einigen nicht gerade zielgenauen Versuchen die Kette der Handschellen aus dem Fleischerhaken zu lösen. Mit einem tiefen Seufzen ließ Jareth die blutleeren Arme sinken und taumelte ein paar Schritte voraus, fiel fast vornüber und konnte sich aber doch noch fangen.

//Reiß dich zusammen! Verdammte Hacke!// Er atmete tief durch, was auch ziemlich zog, überwand dann die wenigen Schritte, die ihn noch von Frey trennten und sackte vor ihm auf die Knie, stützte seine Arme auf dessen Knie ab und blickte mit für einen Moment verschwommener Sicht zu seinem geliebten Frey auf."Ich weiß...Ich mach nur Scheiße.", wisperte er deutlich mitgenommen. "Aber ich häng nicht gern am Haken...außer an deinem." Er versuchte sich an einem Grinsen, welches allerdings kläglich wurde.

Jareth sah überhaupt nicht gut aus. "Du bescheuerter Trottel.", sagte Frey mit tränenerstickter Stimme. Trotzdem musste er schwach lächeln. Wie gerne hätte er Jareth jetzt umarmt. Wie gerne hätte er jetzt dessen geschundenes Gesicht zärtlich gestreichelt. Doch leider hinderten ihn die Fesseln daran. Allerdings wollte Jareth ihrer eh Abhilfe schaffen.

So stützte er sich dann auf Freys Knie ab und hievte sich unter großer Kraftanstrengung auf Er ging um ihn herum, hinter ihm erneut in die Knie und begann an der Fesselung herumzuwerkeln, was dank seiner eigenen Fesseln und der angeschlagenen Sinne schwierig war. Schließlich lockerte sich die Fesselung doch noch und Jareth ließ davon ab. "Jareth Special...mit nem kleinen Trick gehn die Kinderleicht auf...für mich...", gab er von sich und hustete dann erneut Blut.
 

Frey erhob sich umgehend von dem Stuhl und kniete sich vor Jareth hin. Er schloss ihn vorsichtig und dennoch innig in seine Arme, hielt mit einer Hand dessen Hinterkopf, während die andere auf seinem Rücken lag. "Ich hatte solche Angst um dich. Ich hätte es nicht verkraftet, hätte er dich..." Doch weiter sprach er nicht, da er ein Klacken hörte, welches seine Stimme zum ersterben brachte. Eine Waffe wurde entsichert und Frey spürte deren Lauf an seinem Hinterkopf. Der Albtraum war noch nicht vorbei...

Black Jack stand wankend auf seinen Beinen. Er war vollkommen verwirrt, dass konnte man seiner Körperhaltung und dem Beben seines Körpers entnehmen. "Das hättet ihr nicht tun sollen. Jetzt muss ich euch aus dem Weg schaffen. Apophis hatte recht. Es gibt keinen anderen Weg. Jack wird das verstehen. Er wird mich verstehen. Er wird mir verzeihen."

Frey regte sich kaum. Er schloss Jareth nur noch enger schützend in seine Arme. Seine Augen hatte er geschlossen. Er versuchte ruhig zu sein. "Bitte Black Jack, tu nichts, was du später bereuen wirst. Glaubst du wirklich Jack könnte es verzeihen, dass du den Bruder des Mannes getötet hast, den er am meisten geliebt hat?" Langsam drehte er sich um und ließ Jareth dabei los. Allerdings behielt er diesen hinter seinem Rücken verborgen. Ruhig redete er weiter auf Black Jack ein, versuchte diesen durch seinen Schwachpunkt, durch Jack zu überzeugen und zu beruhigen.
 

Jareth erkannte erst einen Tick später als Frey, dass Black Jack wieder auf den Beinen war und sah mit Entsetzen die Waffe, die auf Freys Hinterkopf gerichtet war. //Nein, nicht Frey!//, schoss es ihm durch den Kopf.

Doch bevor er versuchen konnte Frey irgendwie aus der Schusslinie zu ziehen, hatte dieser sich vor ihn gedrängt und versuchte ihn zu schützen. Jareth schluckte und schmeckte erneut sein Blut, spürte einen stechenden Schmerz im Magen, auf den er seine gefesselten Hände legte. Wieder spürte er deutlich wie angeschlagen er durch Black Jacks Schläge war. Zu angeschlagen, um sich vor Frey zu stellen und etwas zu unternehmen.
 

Hin und her gerissen stand Black Jack vor ihnen. "Hör auf!", gab er von sich und griff sich mit der Hand, in welcher er die Waffe hielt an den Kopf. Dies nutzte Frey aus. Er stürzte sich auf den anderen und riss diesen zu Boden. Fieberhaft versuchte er Black Jack die Waffe zu entwenden, doch es gelang ihm nicht. Schnell gewann dieser wieder die Oberhand und drückte Frey zu Boden. Dabei drückte er den Lauf der Waffe auf Freys Brust. "Du redest und redest. und dabei kommt nur Bullshit aus deinem Mund. Es wird Zeit, dass ich dich endlich zum Schweigen bringe. Sayonara Frey Deathprayer!" Es war aus. Er hatte verloren. Er hatte es nicht geschafft und zur Strafe würde er nun erschossen. Das schlimmste war, dass Jareth dabei zusehen musste. Frey schloss die Augen. Eine Träne rann ihm über die Wange und er wisperte laut genug, dass man ihn hören konnte: "Jareth, ich liebe dich..." Damit verabschiedete er sich.
 

Jareth verfluchte das abwechselnd taube und schmerzhafte Gefühl in seinem Körper. Vor allem, als Frey plötzlich auf Jack losstürzte und es zum Handgemenge kam, bei dem Frey schließlich unterlag. "Frey!", kam es entsetzt über Jareths Lippen. Das hatte er nicht gewollt. Nein, Frey durfte nicht... Nein!

//Verabschiede dich nicht von mir. Nein, das darfst du nicht!// Jareth versuchte sich verzweifelt aufzurappeln, doch er schaffte es nur so unsäglich langsam, dass auch er befürchtete jeden Moment zu hören und zu sehen, dass Black Jack seinem geliebten Frey das Lebenslicht auspusten würde.

Doch es kam anders, als er dachte.
 

Lange Zeit hörten sie nichts. Keinen Schuss. Frey spürte auch keinen Schmerz. Langsam öffnete er wieder seine Augen und blickte in Jacks Gesicht. Dieser sah auf Frey hinab und dann auf die Waffe, die er in der Hand hielt. Vollkommen durch den Wind blinzelte er. Anscheinend wusste er nicht, wie ihm geschah. "Was ist passiert? Was habe ich getan? Ich... kann mich an nichts erinnern... Wie...?", fragte Jack vollkommen verwirrt.

Doch da brach wieder Black Jack hervor, versuchte Jack wieder in den Hintergrund zu drängen. Verzweifelt und wie unter Schmerzen rollte Jack sich vor Frey. Es war, als würde er innerlich mit sich selbst kämpfen. Sein Körper zuckte und zitterte unkontrolliert.

"Frey, nimm die Waffe und.... NEIN! Nimm die Waffe und beende es...HÖR AUF! Töte mich und das Monster in mir!", kam es aus Jacks Mund, wobei sich immer wieder die veränderte Stimme Black Jacks einmischte und Jack wohl davon hindern wollte. Zitternd und immer wieder zurückziehend überreichte Jack Frey schwerfällig die Waffe. Doch Frey schüttelte den Kopf. Wenn Jack durchkam, dann könnte er diesen nicht töten. Das ginge nicht. Jack schien das zu bemerken, denn er sagte: "Tu es! Ich habe Apophis auf dem Gewissen. Erlöse mich von dem Monster in mir und ich gelange zu ihm. NEIN! TU DAS NICHT! Frey, es muss sein. Ich kann ihn nicht mehr lange unterdrücken, ich... Jack, du bist nicht stark genug. Ich werde es für uns beenden. Dann können wir glücklich sein... Frey bitte töte mich. Töte uns..."

Frey nahm die Waffe, doch er konnte nicht abdrücken. Zwar zielte der Lauf auf Jacks Brust, doch Frey konnte ihn nicht töten. Wenn Black Jack die Oberhand gewonnen hätte, dann hätte er es gekonnt, aber nicht, wo Jack im Vordergrund war. Nicht so.
 

Jareth hatte sich wieder auf die Beine gekämpft und sah dem irren Hin und Her der beiden Geister in dem einen Körper fassungslos zu. Er hörte Jacks Flehen, hörte Black Jacks Wut und erkannte Freys Unvermögen Jacks Bitte zu erfüllen. Doch es gab durchaus jemanden, der imtande war Jacks Flehen zu erhören und dieser jemand ging nun entschlossen, aber angeschlagen auf Frey zu, bis er ihn erreicht hatte. Unfähig etwas zu tun saß dieser auf dem Boden. Die Waffe hatte er zwar immer noch auf Jack gerichtet, doch sein Finger sträubte sich dagegen den Abzug zu drücken. Jareth griff nach der Waffe, die Frey hielt und entzog sie ihm, stelllte sich dann etwas schwankend vor ihn uns zielte auf Jack. Es war die einzige Möglichkeit und Jareth würde sie nicht ungenutzt verstreichen lassen. "Ich wünsche dir, dass du Apophis wiedertriffst.", kam es rau aus seiner Kehle. "Grüß meinen Bruder von mir, Jack." Dann drückte er ab. Der Schuß hallte ohrenbetäubend durch den Raum und die Kugel traf Jack mitten ins Herz. Schwer atmend stand Jareth da und sah wie aus Jack das Leben wich und er verstarb. Auf seinen Lippen zeichnete sich ein Lächeln ab. Anscheinend war Jack glücklich und dankbar gestorben. Es war vorbei.

Jareth ließ seine Hände sinken und die Waffe glitt zu Boden. Er sank in die Knie,die nun zu zittern begonnen hatten und unter seinem Gewicht nachgaben.
 

Frey hörte ein dumpfes Geräusch. Neben ihm war Jareth kraftlos zusammengebrochen. Sofort rutschte er zu ihm und stützte ihn, nahm ihn in den Arm, damit Jareth sich an seinem Körper abstützen konnte. Behutsam hielt er Jareth in seinem Arm und drehte ihn so, dass er ihm ins Gesicht sehen konnte. Jareth sah noch schlimmer aus, als zuvor. Dieser Anblick rief Tränen in Frey hervor, die er versuchte zu unterdrücken. "Jareth...", wisperte er leise, "Bitte halte durch. Ich bringe uns hier heraus und dann wird man sich um dich kümmern. Versprich mir, dass du jetzt nicht aufgibst."

"Zum Aufgeben bin ich zu stur. Das solltest du inzwischen wissen.", murmelte Jareth matt. Freys Nähe tat Jareth so unglaublich gut. Frey ging es gut und das ließ ihn die Schmerzen kurz vergessen, wobei sein Körper wieder taub wurde.
 

Verzweifelt ging Freys Blick zur Tür. Wie konnten sie hier nur herauskommen? Die Tür hatte Black Jack schließlich verriegelt und... Da erinnerte er sich. Black Jack hatte die Schlüssel in die eigene Hosentasche gesteckt. Vorsichtig legte er Jareth auf den Boden, erhob sich und ging auf den Leichnam zu. Er hatte es noch nie gemocht Tote zu durchsuchen. Noch schlimmer war es, dass er das Gesicht kannte, den Menschen kannte.

Doch er riss sich zusammen, zog einen Schlüsselbund aus der Hose, an welchem ettliche große wie kleine Schlüssel baumelten, und eilte mit diesem zur Tür. Es brauchte nicht lange, da hatte er diese geöffnet. Schnell lief er wieder zu Jareth, fand den kleinen Schlüssel und öffnete die Handschellen. Ganz vorsichtig und überaus behutsam zog er die metallenen Schellen aus Jareths Handgelenken und warf sie dann achtlos beiseite.
 

Jareth stöhnte leise auf. Es fühlte sich an, als würde ihm etwas ohne Narkose aus dem Körper gerissen. Tief hatte sich das Metall in seine Handgelenke gegraben und die Befreiung von den Fesseln ließ diese wieder frisch bluten.Troztdem war es nach Verklingen des ersten reißenden Schmerzes eine Erleichterung die Handschellen loszusein.

Er spürte wie er sachte von Frey hochgenommen wurde und, obwohl es ihm irgendwie nicht schmeckte von ihm durch die Gegend getragen zu werden, ließ er sich in die Arme seines geliebten Freys sinken. Sein Körper hatte beschlossen, dass er nicht mehr in der Lage war sich ohne weiteres selbsttätig zu bewegen und Jareth musste sich dem fügen. Doch ließ diese Mattigkeit, das Abklingen des Stresses nach Tötung Jacks seinen Körper auch erkalten. Er spürte die Kälte seinen Beine hinaufziehen, sich mit der Hitze der beschädigten Organe vermischen, welches wieder ein Brennen im Leib erzeugte und Jareth aufstöhnen ließ. Jack hatte ordentlich zugeschlagen und sicher auch gezielt bestimmte Bereiche mehrmals maltretiert. Daneben war auch noch das Pochen rund um sein Nasenbein, welches sich bis in sein Gehirn zog und ihm furchtbare Kopfschmerzen bescherte.
 

Frey hatte Jareth aus dem Keller hinausgetragen, die Treppen hinauf, zu ihrem Wagen.

Dort setzte er Jareth hinein, zog sich die Jacke aus und legte sie über den langsam erkaltenden Körper des anderen. Schnell schlug er die Tür zu, eilte um den Wagen herum, setzte sich hinters Steuer und startete den Motor. Schnell und doch großartige Lenkbewegungen sowie Schlaglöcher, die es zu genüge gab, vermeidend lenkte er den Wagen zu dem Krankenhaus, in welchem auch er behandelt worden war. Die Fahrt dauerte nicht lange, doch Frey kam es wie eine Ewigkeit vor. Er bangte um Jareths Leben, da dieser schrecklich zugerichtet worden war. Überall klebte dessen Blut und auch Jareths Gesicht war blutbeschmiert. Für Frey gab es nur noch einen Gedanken, nämlich Jareths Leben zu retten. Endlich erreichten sie den Parkplatz des Krankenhauses. Schnell parkte Frey den Wagen in der nächstbsten Parklücke, die er finden konnte. Schleunigst steig er aus, lief zur Beifahrerseite, öffnete die Tür und hob Jareth erneut auf seine Arme. So schnell er konnte lief er mit ihm auf seinen Armen in das Krankenhaus direkt zur Notaufnahme. Die Ärzte erkannten sofort den Ernst der Lage und nahmen sich ihrer an. Zunächst wollten sie sich auch um Frey kümmern, da Jareths Blut nun an ihm klebte, doch er versicherte vehement, dass es ihm selbst gut ginge. Sie sollten sich nur um Jareth kümmern und ihn retten.
 

Im Krankenhaus selbst bekam Jareth ein furchtbares Gezerre mit, welches seinem mitgenommenen Körper gar nicht zusagte, während er auf ein Krankenbett gehoben wurde. Er bekam mit wie Frey auf die Ärzte einredete und murrte: "Lasst Frey in Ruhe..." Doch es verklang im aufgeregten und eiligen hin und her. Dann wurde er auch schon in einen OP geschoben, versuchte sich dabei aber noch einmal aufzurichten, was ihm energische Hände verwehrten.

"Frey..." Doch schon kurz darauf wurde er unter Narkose gelegt und die Ärzte mühten sich mit seinen Verletzungen ab. Zuerst und wichtiger waren die Verletzungen der inneren Organe und Gefäße, die der Schlagring angerissen oder gar teilweise zu Match verwandelt hatte. Jareth verlor viel Blut, vor allem als der operierende Arzt ein angerissenes Gefäß vollends durchschnitt, um es anschließend ein wenig verkürzt wieder zusammenzufügen. Aber er hielt durch.

Seine Nase war ordentlich angeknackst und musste neu gerichtet werden. Doch schließlich war alles, so gut es den Ärzten möglich war, versorgt und man kümmerte sich noch um die zerschundenen Handgelenke, die sie ebenso verbanden, wie Jareths Bauch. Die zusamengeflickte Nase wurde mit einem Wundflaster fixiert und Jareths Gesicht gereinigt.
 

Frey stand vor der OP-Tür. Er hatte Jareths schwaches Rufen gehört. Wie gern wäre er bei seinem Geliebten geblieben und hätte dessen Hand gehalten. Doch leider war dies untersagt. Und so musste er wohl oder übel warten. Es war grausam. Diese Ungewissheit nagte an ihm. Er bangte um Jareth. Selbst wenn dieser stur und zäh, wie altes Leder war, so sorgte Frey sich mehr denn je um ihn. Die erste Stunde war er unruhig hin und her gelaufen. Schließlich baten ihn die Schwestern sich hinzusetzten und er füllte sich die zweite Stunde lang mit Kaffee ab. Die dritte Stunde war er dann so hibbelig, dass er unruhig mit den Füßen wippte und immer wieder besorgt auf die Tür zum Operationssaal blickte. Immer wieder seufzte er schwer. Diese Ungewissheit war einfach unerträglich! Hatte Jareth damals, als er im OP gelegen hatte auch so gefühlt? Die vierte Stunde brach an und zog sich, wie zähflüssiger Schleim. Jetzt war es ein Warten aus hin- und herlaufen und unruhigem Sitzen.

Und dann, endlich. Endlich wurde die Tür nach vier unendlich langen Stunden geöffnet und einer der Ärzte kam auf Frey zu. Schnell erhob dieser sich und kam ihm entgegen. "Wie ist es gelaufen? Geht es ihm gut?", fragte er besorgt. Die Antwort, die er darauf bekam, ließ ihn erleichtert aufatmen.

Die OP war gur verlaufen und war letztlich glimpflicher ausgegangen, als zunächst vermutet. Jareth hatte überlebt und würde wohl auch keine bleibende Schäden davontragen. Alles würde in Ordnung kommen.
 

Frey fiel eine zentnerschwere Last vom Herzen und er bedankte sich vielmals bei dem Arzt.

Dann machte er sich auf den Weg in das Zimmer, in welchem Jareth lag, denn er hatte die Erlaubnis bekommen Jareth für einen kurzen Moment zu sehen. Zwei Schwestern scharwenzelten noch geschäftig um diesen herum, bis man sie schließlich alleine ließ. Frey rückte einen Stuhl näher an das Bett heran, setzte sich auf diesen und nahm dann Jareths Hand in seine. Sanft streichelte sein Daumen dessen Handrücken. Freys Blick ruhte auf Jareths schlafendem Gesicht. Die Narkose wirkte noch nach, doch man hatte ihm gesagt, dass Jareth bald aufwachen würde.

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Als Jareth endlich seine Augen öffnete, stand Frey erleichtert lächelnd auf und beugte sich zu ihm. Zart küsste er dessen Lippen und wisperte: "Willkommen zurück." Leicht und vorsichtig legte er seine Stirn an die des anderen, bedacht darauf dessen Nase nicht zu berühren, und hauchte: "Ich bin so froh, dass dieser Horror jetzt vorbei ist. Ich will nicht noch einmal miterleben müssen, wie du vor meinen Augen zusammengeschlagen wirst. Es war grausam dir nicht helfen zu können und hilflos zusehen zu müssen. Ich hatte solche Angst um dich..."

Noch ehe Jareth seine Augen wieder richtig geöffnet hatte und seine Sicht nicht mehr verschwommen war, spürte er sanfte, seidigweiche Lippen auf den Seinen und er lächelte in den Kuss. Frey...Jareth fühlte sich gerädert. Oder eher ordentlich durch die Mangel genommen, aber es war wohltuhend, dass Frey in seiner Nähe war. Was machte es da schon, dass sein Körper lieber immer noch zu streiken schien? Jareth seufzte leise, als Frey seine Stirn an der seinen bettete und dessen Stimme schien überdeutlich an seine Ohren zu dringen. "Mir hat's auch nicht sonderlich gefallen.", meinte er mit belegter Stimme. Frey musste leise lachen. "Das kann ich mir gut vorstellen."

"Verzeih, dass du dir Sorgen machen musstest... und dass ich meinen Sturschädel nicht immer im Zaum hatte." Jareth zog noch etwas schlapp seine rechte Hand zurück, hob sie an und legte sie Frey an eine Wange. Er hob den noch etwas müden Blick an und suchte den von Frey. "Ist schon in Ordnung. An deinen Sturschädel habe ich mich schon gewöhnt.", sagte dieser und hob dann etwas den Kopf an, so dass sich ihre Blicke trafen.
 

"Was ist mit Jack? Ich mein... Ich musste es tun und ich bereue nicht, dass ich seine Bitte erfüllt habe. Aber er war dein Freund..." Leise seufzte Frey und meinte daraufhin gedämpft: "Er hat es gewollt und ich glaube es ist besser so. Im Grunde war er einsam und ich glaube, dass es ihm jetzt besser geht. Wer weiß, vielleicht sind sie ja wirklich wieder vereint, dein Bruder und er."

Jareths Blick glitt etwas hinab über sein Handgelenk und er stutzte. "Hm...Ich seh bestimmt ziemlich scheiße aus." Er grinselte matt, aber eindeutig belustigt. Wahrscheinlich war er zusammengeschnürt wie ein Paket, nachdem, was Black Jack mit ihm angestellt hatte. "Tut mir leid, dass du das alles mitmachen musst. Die Zeit, die du abwarten musstest, war ziemlich scheiße, oder?"

Als Jareth sein Aussehen ansprach, musste Frey grinsen. "Och du siehst nur aus, wie eine Mumie. man könnte meinen du wolltest zum Fasching.", meinte er grinselnd und schob noch hinterher: "Aber für mich würdest du selbst mit Glatze und in einem Kartoffelsack gut aussehen. Frey richtete sich etwas auf, küsste dabei Jareths Handinnenfläche und sagte dann: "Du hast recht. Es war ein beschissenes Gefühl so warten zu müssen und nicht zu wissen, was genau mit dir ist. Zwischenzeitlich hatte ich einen ziemlichen Coffeinflash und da war es noch beschissener. Ich sag dir eins: Trink nie zu viel Kaffee, wenn du auf etwas wartest, denn dann wirds echt die Hölle."

Jareth seufzte und zog seine Hand zurück. "Ich hoffe, das war's für's Erste. Vielleicht sollten wir, sobald ich hier raus kann, einfach ins Blaue hinausfahren. Einfach weg von allem..."

Jareths Stimme war ruhig und wurde immer leiser. Er war noch zu mitgenommen von der OP, der Narkose, einfach allem.

"Hmm...vielleicht, ja...", antwortete Frey etwas reserviert, nachdem er seinen Blick abgewandt hatte und diesen einfach aus dem Fenster hatte gehen lassen. Immerhin hatte er noch etwas zu erledigen, was ihm keine Ruhe ließ. Allerdings behielt er dies vorerst für sich. Es war besser so. Er wollte Jareth nicht aufregen und er bemerkte schnell, das es gut so war, denn dieser war wieder eingeschlafen.
 

Lächelnd blickte Frey auf ihn herab und küsste dessen Stirn noch einmal sanft. Dann setzte er sich auf den Stuhl, welcher neben Jareths Krankenbett stand, und wartete an dessen Seite.

Jareth wurde erst wieder wach,als der Arzt, welcher ihn operiert hatte, vorbeischaute und sich selbst ein Bild davon machte, wie es seinem Patienten ging. Er bescheinigte Jareths für die Umstände gute Verfassung, was vor allen Dingen Frey gerne hörte und ihn sehr erleichterte, und ließ sie dann wieder alleine.

Die nächsten Tage erholte sich Jareth zusehends und ging den Schwestern und Ärzten bald in gewohnter Manier auf die Nerven. Er wollte so schnell wie möglich raus aus dem Schuppen, ließ sich allerdings doch noch einige Zeit zur Besinnung bringen und gab nach, da auch Frey ihn für bescheuert erklärte, was Jareth mit einem Grinsen quittierte.

Die gesamte Zeit, welche Jareth im Krankenhaus verbringen musste, blieb Frey bei ihm. Nur einmal hatte er sich verdrückt, als Jareth zu einer Untersuchung gehen musste. Er hatte sich mit diesem Jungen getroffen, der leider kaum Informationen hatte beschaffen können und so gab Frey ihm noch eine Galgenfrist von einem Monat.

Die Zeit der Genesung verging recht schnell und dass es Jareth wieder besser gehen musste, erkannte Frey daran, dass dieser schon wieder munter drauf los nervte. Frey musste entweder drüber lachen oder er verdrehte selbst die Augen. Ab und zu drückte er Jareth sogar einen Spruch rein, damit dieser sich zusammenriss.

Aber dann war es soweit und Jareth unterschrieb seine Entlassung, die er keinesfalls mehr aufzuschieben gedachte, nachdem ihm sein behandelnder Arzt bescheinigt hatte, dass er selbst auch keine Einwände mehr hätte, ihn allerdings ermahnte sich noch etwas zu schonen. "Ja,ja...", gab Jareth nur von sich und konnte das Krankenhaus gar nicht schnell genug verlassen.
 

Kaum hatten sie das Innere hinter sich gelassen, konnte Frey es sich nicht verkneifen zu sagen: "Also manchmal, da bist du eine ziemliche Mimose und eine Nervensäge noch dazu. An einigen Tagen hätte ich dir am liebsten in die Nase gebissen, damit du die Klappe hältst. Naja, aber ich bin auch froh, dass wir endlich hier weg können. Klar, die Schwestern sehen das nicht so gerne. Vor allem der Blonden hast du's mächtig angetan. Zeitweise hätte man ziemlich eifersüchtig werden können. Zumal ich einige Male das Gefühl hatte sie würde dich auch reizen. Was denn? Du bist nun mal bi. Und bei jemandem wie dir fällt es einem wirklich schwer nicht eifersüchtig zu werden."

Er und eine Mimose? Nervensäge konnte durchaus sein, darauf legte Jareth es ja auch gerne an. Aber eine Mimose? Pah! Jareth schnaubte. Die Ärzte in diesem Krankenhaus waren eben nebenberuflich Fleischer oder ähnliches und hin und wieder ziemlich rabiat. Und er hatte wirklich das Gefühl, dass sein Geruchsinn gelitten hatte.

Als Frey jedoch die Krankenschwestern erwähnte, sah Jareth diesen fragend, aber auch interessiert an. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und schien nachzudenken. Tatsächlich dachte er kurze über die nicht schlecht gebaute Blondine nach, die ihn wirklich besonders gut umsorgt hatte, wenn er mal so Revue passieren ließ, wie sie ihm immer wieder das Kopfkissen aufgeschüttelt und ihn sogar in ihren Pausen mit ihrer Anwesenheit beehrt hatte. Er lugte zu Frey und schmunzelte, ließ seine Arme wieder sinken und legte Frey seinen linken Arm um die Schultern und zog ihn an sich heran. "Ja, jemand wie ich wird von Männlein und Weiblein gleichermaßen belagert. Hartes Los..." Er seufzte theatralisch und lachte dann leise in sich hinein, während er Frey auf die Schläfe küsste. "Hey, auch wenn ich generell gesehen anscheinend nicht wählerisch beim Geschlecht desjenigen bin, dem ich meine Zuneigung schenke, so gehört sie inzwischen ganz allein dir. Egal, wie gut gebaut die Lady auch war, du bist mein Ein und Alles." Wieder küsste er Frey auf die Schläfe, ließ dann von ihm ab und sah sich um.

"Als würde dich das stören.", meinte Frey grummelnd, ließ sich dann aber an Jareth ziehen und ertrug auch dessen Küsse auf die Schläfe. Ein leichter Rotschimmer legte sich dabei um seine Nase, da er dies etwas peinlich fand. Aber er sagte nichts dazu, denn eigentlich war es schön und auch Jareths Worte hatten eine berauschende und wohltuende Wirkung auf ihn. "Das hast du schön gesagt. Du hättest Poet werden sollen.", meinte er grinselnd und küsste Jareth dann entschädigend auf die Wange.
 

"Wo hast du denn den Wagen geparkt?", fragte Jareth ablenkend und ließ sich von Frey zu diesem lotsen. Kurz darauf ließ sich Jareth ächzend in den Flitzer sinken und schnallte sich an. "Ich hoffe, dein Bleifuß zeigt heute noch etwas Erbarmen mit mir." Er lächelte leicht und lehnte sich zurück, während Frey den Motor kurzschloss und mit den Worten "Na ich weiß ja nicht. Also ich bin jetzt über eine Woche nicht mehr schnell gefahren. Aber dir zu Liebe kann ich auf meinen Geschwindigkeitsrausch mal verzichten.", anfuhr. Und wirklich: Er fuhr vorschriftsmäßig und mied sogar die am schlimmsten gelöcherten Straßen. Jareths Wohl war ihm nun einmal am wichtigsten.

"Frey?", setzte Jareth nach einiger Zeit an und blickte nachdenklich aus dem Fenster. "In den verfluchten Tagen dort im Krankenhaus, da hab ich hin und wieder... wenn ich mal gerade niemandem auf den Keks gehen konnte, über uns nachgedacht... über unser Leben." Er seufzte schwer und fuhr fort: "Kannst du dir vorstellen, dass wir irgendwann einfach unsere Ruhe haben? Dass wir mal nicht alle Nase lang nen Besuch im Krankenhaus hinter uns bringen müssen?" Jareth sah Frey wieder an und grinselte matt, während er noch hinzusetzte: "Ich glaub, ich werd dem Ganzen langsam überdrüssig. Oder ich werd einfach alt."

"Du hast also über uns und unser Leben nachgedacht...", fasste Frey noch einmal zusammen und dachte dann etwas darüber nach. Schließlich meinte er: "Das ist wirklich schwer zu sagen. Ich meine, wir leben nun einmal in einer schwierigen Zeit und... naja, da ist etwas Nervenkitzel nun einmal vorprogrammiert. Aber du hast recht, ich verspüre auch nicht sonderlkich viel Lust immer wieder im Krankenhaus zu landen. Zumal ich jetzt weiß, was das für ein beschissenes Gefühl ist. Ich denke, wenn wir alles erledigt haben, was wir erledigen müssen, dann steht uns etwas Ruhe zu. Und wenn du willst, dann können wir uns wirklich für ein paar Wochen irgendwohin verziehen und diese ganze Scheiße erst einmal etwas hinter uns lassen. Ich könnte es mir ziemlich gut vorstellen mit dir irgendwo zu leben, wo uns keiner kennt, keiner jagt und wo man uns einfach in Ruhe lässt. Außerdem hat das ganze nichts mit dem Alter zutun. Ich denke jeder sehnt sich nach etwas Ruhe und Frieden und bei dir ist das nicht anders. Allerdings will ich dir nichts versprechen, von dem ich nicht weiß, dass ich es nicht halten könnte, oder von dem ich weiß, dass es wegen der Umstände, die nun einmal herrschen, nicht zu halten ist."
 

Jareth seufzte und wandte den Blick geradeaus aus der Frontscheibe heraus, lehnte sich zurück und dachte über Freys Antwort nach.

"Weißt du...", begann er leise. "Ich hätte nie gedacht, dass mir das ganze Töten und diese ganze Hetzerei, der Nervenkitzel, wie du es so schön umschreibst, irgendwann derart auf den Keks gehen könnte. Ich mein... nicht, dass ich mich gerade zum Töten berufen fühlte und mir nichts besseres vorstellen könnte, aber... ich habe nie über etwas anderes nachgedacht. Ich habe nie darüber nachgedacht wie es ohne das ganze Gemetzel aussehen könnte. Auch jetzt kann ich mir kein Bild davon machen wie Frieden aussehen könnte... Für mich ist so etwas einfach unvorstellbar, aber... trotzdem wünsche ich es mir inzwischen. Einfach der lieben Ruhe wegen. Einfach, um nicht tagtäglich Gefahr zu laufen wieder etwas zu verlieren, das mir wichtig ist..." Jareth schloss die Augen und lächelte matt. Er hörte seine Worte und sie klangen ungewohnt und fremd. Er hatte wirklich zu viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Das war er einfach nicht gewohnt. Er öffnete die Augen wieder und fuhr ruhig fort: "Ist dir eigentlich bewusst, dass nur noch du etwas zu erledigen hast? Dass nur noch du glaubst etwas erledigen zu müssen?" Nun wandte er seinen Blick nachdenklich wieder Frey zu, betrachtete dessen Profil. "Für mich gibt es nichts mehr zu erledigen. Ich hab ja sogar inzwischen das getan, was mir zwischenzeitlich unbedeutend schien... Ich hab denjenigen erwischt, der meinem Bruder das Licht ausgepustet hat." Wieder sah er aus der Frontscheibe. "Ansonsten gibt es für mich nur noch dein Wohl, Frey... Nicht mehr, aber auch nicht weniger."
 

Schweigend hörte Frey sich an, was Jareth belastete. Er konnte ihn verstehen, wünschte er sich doch auch endlich Ruhe und Frieden. Er wollte mit Jareth alleine sein und das in Ruhe. Er war des Mordens ebenso müde und überdrüssig geworden. Doch es gab nun einmal noch eine Sache, die er zu erledigen hatte. Selbst wenn er sich dazu entscheiden würde seine Rache fallen zu lassen, so würde es ihn niemals zur Ruhe kommen lassen. Er würde immer diese Frage nach dem 'Was wäre, wenn' im Kopf haben.

Während Jareth redete, erreichten sie ihr Haus. Frey parkte den Wagen und schaltete den Motor ab. Dann drehte er sich in seinem Sitz so, dass er Jareth ansehen konnte.

"Weißt du, mir geht es ähnlich. Ich bin kein Mensch, der es liebt zu töten, oder der das gerne tut. Um ehrlich zu sein hasse ich es. Ich hasse den Moment, in welchem man dem Sterbenden an den Augen ansieht, wie das Leben aus ihm weicht. Und jetzt, wo ich dich gefunden habe, jetzt wo ich jemanden habe, den ich beschützen will und den ich über alles liebe, da fällt es mir immer schwerer mich in die Gefahr zu stürzen, da ich weiß, dass es jemanden gibt, dem mein Wohl am Herzen liegt. Jetzt wo ich weiß, dass du dir Sorgen um mich machst und dich um mein Wohl sorgst, fällt es mir sehr schwer mich in die Gefahr zu stürzen und mein Leben zu riskieren, weil ich weiß, dass ich dich dadurch unglücklich machen könnte. Und das will ich nicht.", sagte er und lächelte leicht. Frey streckte seine Hand aus und fuhr vorsichtig Jareths Wange nach. Dann verschwand sein Lächeln und er wurde wieder ernst. Kurz senkte er leicht seinen Blick, um ihn gleich darauf wieder zu heben. Mit ruhiger Stimme sagte er: "Trotzdem musst du verstehen, dass ich Cayne nicht so einfach davonkommen lassen kann. Ich muss das zu Ende bringen, sonst kann ich niemals Ruhe finden. Ich sehne mich nach nichts mehr, als mit dir zusammen in Frieden leben zu können, aber da gibt es noch meine Rache, die mir keine Ruhe lassen wird. Ich bin bereit damit noch zu warten, denn wann ich meine Rache bekomme ist nicht so wichtig. Aber ich muss sie bekommen." Er seufzte leise und fuhr dann fort: "Ich weiß das ist nicht leicht zu verstehen, aber ich muss das tun. Für meine Familie und für mich."
 

Jareth begegnete Freys Blick und hörte ihm mit unbeweglicher, eigentlich nichtssagender Mimik zu, genoß aber Freys warme, sanfte Hand an seiner Wange und seufzte leise in sich hinein. Als Frey jedoch geendet hatte, schlich sich ein Lächeln auf Jareths Züge und er meinte: "Du vergisst wohl, dass du mit jemandem redest, der ein Jahr seines Lebens damit verschwendet hat eigentlich unnötigen Racheglüsten hinterherzujagen. Ich verstehe durchaus, was dich antreibt und warum du Cayne an den Hals willst und ich weiß, dass es sinnlos wäre dich davon abbringen zu wollen. Mir gefällt nur nach wie vor nicht, dass du das alleine durchziehen willst." Der Grund, weswegen er Jareth nicht mit in die Rache hineinziehen wollte war, dass er ihn nicht in Gefahr bringen wollte. Er könnte es sich nicht verzeihen, würde Jareth etwas zustoßen. "Ich will dich nicht verlieren, deswegen will ich dass alleine durchziehen. Cayne weiß, dass du meine Schwäche bist und das wird er schamlos ausnutzen. Um dies zu umgehen muss ich das alleine machen.", antwortete er Jareth.

Nun wurde dessen Gesichtsausdruck etwas schalkhafter und schmunzelnd fügte er an: "Ich muss dir ja im Übrigen eigentlich noch den Kopf dafür ordentlich waschen, dass du dich vor der ganzen Jack-Sache einfach früh morgens verkrümmelt hast. Was hattest du eigentlich zu erledigen, hm?" Themawechsel war eine angebrachte Lösung. Jareth seufzte schmunzelnd und öffnete die Beifahrertür, stieg aus.

Frey musste grinsen und er sagte: "Ich meine mich erinnern zu können, dass ich es dir sogar erlaubt habe." Er lachte leise. Dann öffnete er die Fahrertür und stieg ebenfalls aus. Über den Wagen hinweg blickte er Jareth an meinte: "Wenn die Zeit reif dafür ist, dann werde ich dir sagen, was ich in der Stadt getan habe. Aber bis dahin musst du mir einfach vertrauen. Und jetzt lass uns ins Haus gehen."

Jareth streckte sich und spürte dabei die Narbe auf seinem Bauch, die sich mit einem leichten ziehen bemerkbar machte. Na, immerhin war sie eigentlich schon wieder ziemlich gut verheilt und auf Jareths Körper machte eine Narbe mehr eigentlich nichts mehr aus. Nur würde er derzeit nicht dazu kommen auch diese durch eine Tättowierung zu überdecken. Wovon auch bezahlen? Er wusste es zwar noch nicht 100%ig, aber er war sich ziemlich sicher, dass seine Karte inzwischen auch gesperrt war. Er ging auf ihr kleines, bescheidenes Heim zu und fragte auf dem Weg: "Hast du eigentlich schon 'ne Ahnung, wie wir uns von nun an über Wasser halten sollen? Mir wird inzwischen wohl auch der Zugriff auf das Vermögen der Blackschen Gesellschaft verwehrt. Ich kann zwar Schlösser knacken, aber davon sollten wir auch nicht im Übermaß Gebrauch machen..." Jareth sprach plötzlich einen anderen Aspekt an, den Frey noch gar nicht bedacht hatte. Sie waren nun vollkommen mittellos. "Ich würde ja sagen, wir sollten arbeiten gehen, aber dann könnten wir uns auch gegenseitig ausliefern und unser Kopfgeld verlangen. Scherz beiseite. Ich habe keine Ahnung, was wir tun sollen. Ich meine wir können wirklich nicht ständig irgendwo einsteigen und alles stehlen. Hmm...vielleicht fällt uns ja noch etwas ein."

"Vielleicht? Es muss uns noch etwas einfallen,"meinte Jareth und fuhr sich durch das zauselige Haar und zuckte dann mit den Schultern. Es musste und würde ihnen etwas einfallen. Not machte ja bekanntlich erfinderisch.
 

Sie betraten das Haus und als die Tür sich hinter ihnen schloss war es irgendwie schon so etwas wie 'nachhause kommen'. //Home sweet home//, ging es Jareth durch den Kopf, tat es aber mit einem Kopfschütteln und einem Schmunzeln ab.

Langsam trat Frey an Jareth heran. Er umarmte ihn von hinten und zog ihn vorsichtig dicht an sich heran, als wäre dieser aus zerbrechlichem japanischen Porzellan, was ihn schmunzeln ließ. Frey schmiegte sein Gesicht an Jareths und schloss die Augen. Jareth genoss die Umarmung und legte sogleich eine Hand auf Freys, schloss dabei für Kurz ebenfalls die Augen.

"Gott, was habe ich das vermisst. Im Krankenhaus kamen wir leider nicht dazu. So ein blondes Häschen hat uns ja leider immer daran gehindert.", meinte Frey leise und streichelte zärtlich über Jareths Brust.

Etwas verdutzt über den Inhalt dieser Worte öffnete Jareth seine Augen wieder und lugte zu Freys Gesicht. "Warst du etwa wirklich ein wenig eifersüchtig auf die führsorgliche Krankenschwester?" Jareth grinselte in sich hinein. Ihm gefiel es, dass Frey Eifersucht wegen ihm zeigte, auch wenn das unnötig war. Aber es unterstrich doch noch wie sehr Frey an ihm hing und, ja, Jareth genoss es, dass mal jemand wenigstens ein bisschen eifersüchtig wegen ihm gewesen war.

"Ja, ich gebe es zu ich bin... war eifersüchtig. Schließlich bist du meine erste große Liebe. Da darf man doch mal ein wenig eifersüchteln.", meinte er etwas schmollend. Doch dann gab er sich wieder der Nähe Jareths hin.

Er küsste liebevoll dessen Hals und fragte dann: "Hast du eigentlich hunger? Also wenn es nach mir ginge, dann bräuchte ich jetzt drei Dinge. Erstens: was vernünftiges zu spachteln. Zweitens: eine erfrischende Dusche und drittens deine Nähe. Und das beste ist: man kann das alles wunderbar miteinander verknüpfen."
 

Bei Freys Kuss kribbelte die Haut an Jareths Hals und er seufzte tief. Bei der Äußerung von der Drei-Punkte-Wunschliste stutzte Jareth jedoch und ein seltsames Bild schob sich vor sein inneres Auge. Er verzog etwas irritiert das Gesicht und fragte: "Du willst mit mir unter der Dusche dinnieren und dabei an mir rumfingern?" Jareth musste nach diesen Worten herzlichst lachen, verzog aber erneut das Gesicht, weil dieses aus dem Bauch kommende Lachen wieder ein wenig zog. Na, Mahlzeit!

Er winkte ab, löste sich aus Freys Umarmung und wandte sich zu seinem süßen Herzblatt um, umgriff dessen Gesicht und küsste ihn nahezu hungrig. Die Lippen des anderen schmeckten fantastisch und beide genossen diesen heißblütigen Kuss in vollen Zügen. Nachdem er wieder von Freys so herrlich schmeckenden Lippen abgelassen hatte, sagte er schmunzelnd: "Nicht böse sein. Ich bin und bleibe eben ein Idiot. Aber einer, der tierisch in dich verknallt ist, mein ..."

Jareth stutzte erneut, ließ seine Hände von Freys Gesicht gleiten und dachte nach, zuckte dann seufztend mit den Schultern und sah Frey fragend an. "Sag mal: Was für ein Kosename stößt dir eigentlich nicht auf, mein Herzchen, hm?" Er grinste, wusste er doch, dass das 'Herzchen' durchaus nicht Freys Fall war. Dieser seufzte auch nur und sagte: "Ich gebs auf. Nenn mich, wie du willst. Nur bitte vermeide Verniedlichungen und Kosenamen, die lächerlich wirken. Dann bin ich zufrieden. Herzchen ist zum Beispiel einer, der gar nicht geht. Da ist mir Süßer tausendmal lieber, obwohl der auch ziemlich bescheuert ist."

"Lassen wir das erstmal. Du hast Hunger? Nun, ich könnte auch etwas Anständiges vertragen. Das Krankenhausfutter ist genauso mies wie sein Ruf. Dann begibt sich dein Freund also mal in die Küche..." Jareth zwinkerte Frey zu und trabte kurz darauf schon in Richtung Küche.

Frey musste leise lachen. Jareth war wirklich ein nervender und komischer Kauz und trotzdem, oder gerade deswegen, liebte er ihn so sehr. Jareth war verrückt und redete, wie ihm der Schnabel gewachsen war. Frey hatte ihn deswegen beneidet und oft, zwar nicht immer, war diese Art einfach unheimlich anziehend.
 

Jareth schmiss sich also wieder an den Herd, wühlte sich durch die Schränke und fand genügend Zutaten für ein vielleicht recht extravagantes Gericht, wenn man bedachte, was er bis dato für Frey und sich zubereitet hatte. Aber je mehr er darüber nachdachte und sich an die Zubereitung machte, desto mehr Appetit entwickelte er darauf. Und bald kochte hier Wasser, in welches er Reis hineingab und in einer Pfanne erhitzte er Gemüse. Und während er wieder ins Kochen vertieft war wie vor seinem Kurzaufenthalt im Krankenhaus, machte Frey sich daran seinem Freund in die Küche zu folgen. "Soll ich dir bei etwas helfen, oder kommst du klar?", fragte er dabei. Eigentlich war diese Frage vollkommen sinnlos, denn Frey würde Jareth eher stören, als helfen, weswegen er sich an den Tisch setzte und Jareths Treiben beobachtete. Jareth schüttelte tatsächlich nur den Kopf und meinte: "Du kannst mir später beim Verputzen helfen." Und so machte er sich weiter ans fertig stellen des Gerichtes. Frey beobachtete ihn dabei, wie dieser in den verschiedenen Kochtöpfen und Pfannen herumwerkelte, Gemüse schnitt, die Soße verfeinerte und darauf achtete, dass der Reis nicht überkochte. Er hatte immer den größten Respekt vor Leuten, die gut kochen konnten. Er selbst war eine Niete und so bewunderte er Jareth sehr für dessen Kochkünste.

Nach einer Weile fragte er dann: "Wie darf ich dich eigentlich nennen? Ich bezweifle ja stark, dass du auf Namen wie Herzblatt, oder Engel abfährst." Er musste grinsen, da die Vorstellung einfach zu köstlich und amüsant war.

"Es liegt nicht daran, ob ich drauf abfahre oder nicht, sondern eher daran, dass 'Engel' wohl eher weniger zu mir passt.", antwortete Jareth und lachte leise in sich hinein. "Du hast recht. Engel passt wirklich nicht zu dir. Da müsste ich dich eher Teufelchen nennen, oder Satansbraten.", gab Frey von sich und grinste Jareth breit an.
 

Dieser holte einen kleinen Löffel hervor, tunkte ihn in die Soße, die das Gemüse umrahmte, hielt seine andere Hand unter den Löffelkopf, pustete sachte und probierte davon. "Hm..." Er nickte leicht und tunkte den Löffel erneut in die Soße, wandte sich dieses Mal jedoch zu Frey um und hielt ihm den Löffel hin. "Probier mal. Aber Vorsicht: heiß."

"Heißer als ich es bin wird sie wohl nicht sein.", gab Frey keck von sich, woraufhin Jareth nur grinste und abwartete. Frey pustete leicht und probierte dann. "Fehlt noch was? Ich mein eigentlich, dass es so ganz gut ist."

Es schmeckte hervorragend. Frey nickte bestätigend und sagte dann: "Joah, die ist ganz passabel." Er blickte Jareth an und grinste dann breit. "Lass dich nicht verarschen. Die ist hervorragend."

Zufrieden wandte Jareth sich wieder zum Herd um und kurz darauf stellte er den Herd aus, schüttete das Wasser vom Reis ab und holte Teller hervor, auf denen er zuerst den Reis verteilte und dann das Gemüse mit der Soße drüber gab. Er holte noch Besteck hervor und stellte alles auf dem Küchentisch ab. Anschließend setzte er sich Frey gegenüber hin und griff nach dem Besteck. "Mann, bin ich froh nicht mehr diesen Krankenhausfraß essen zu müssen!" Und schon langte Jareth zu, dem sein eigenes Essen nach dem trockenen Krankenhausessen noch besser schmeckte, als meist eh schon.

In Freys Augen war es ein Gedicht für die Sinne. "Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal so gut gegessen habe.", lobte er, nachdem er auch das letzte Reiskorn verspeist hatte und sich in die Stuhllehne sinken gelassen hatte.

Auch Jareth legte sein Besteck beiseite, sah Frey an und meinte: "Das freut mich zu hören. Du darfst mir im Übrigen gerne Kosenamen wie 'Adonis' oder auch nur 'Darling' zuschmeißen."

Frey musste laut losprusten. "Ach Jareth, der war gut. Adonis... Also an Selbstbewusstsein mangelt es dir ja überhaupt nicht. Aber diesen Gefallen werde ich dir nicht tun. Selbst wenn du umwerfend aussiehst.", meinte er grinsend und gab Jareth einen Luftkuss.

Dieser grinste breit, neigte den Kopf etwas zur Seite und fügte hinzu: "Was denn? Ersteres passt doch, oder? Bin ich etwa wieder etwas zu überheblich?" Er lachte, verzog aber bald wieder das Gesicht und seufzte, schmunzelte aber schnell wieder. "Und ich nenn dich einfach meinen 'Carino'. Heisst eigentlich nichts anderes als 'Schatz', aber in anderen Sprachen klingt es doch irgendwie... besonders, oder? Und es klingt vor allem nicht niedlich."
 

Als Jareth ihm seinen Kosenamen verriet, da hob Frey überrascht die Augenbrauen. "Du kannst Spanisch? Respekt." Es verwunderte ihn wirklich, denn eigentlich sprach kaum ein Mensch mehr andere Sprachen, außer Englisch, oder der vom Herrscher selbsterfundene Sprache. Umso mehr freute Frey sich, dass Jareth auch noch die verbotenen Sprachen benutzte.

"In meiner Familie wurde in Spanisch und Italienisch geflucht.", erklärte Jareth schulterzuckend. "Trotzdem hab ich auch noch anderes aufschnappen dürfen... Außerdem kann es uns doch inzwischen wirklich egal sein, ob es verboten ist oder nicht. Nur sollten wir damit weiterhin nicht hausieren gehn."

"Wenn das so ist, dann nenne ich dich Skarbie. Das ist polnisch und bedeutet ebenfalls Schatz. Und du hast recht. In anderen Sprachen klingt es besonders, vor allem, wenn es eigentlich verboten ist.", sagte Frey und grinste.

"O.k.Dann haben wir ja nun beide 'nen netten kleinen und verruchten Kosenamen. Hm... das mit dem 'verrucht' gefällt mir." Jareth grinste amüsiert.

Nun erhob Frey sich und räumte den Tisch ab. Danach wandte er sich wieder an Jareth und blickte ihn musternd an. Dann grinste er, ging auf ihn zu, nahm dessen Hand zu zog ihn zu sich. "Lass uns zu Wunsch Nummer zwei kommen.", sagte er leise und zwinkerte Jareth zu. "Aber gerne doch.", antwortete dieser gedämpft und ließ sich von Frey bereitwillig aus der Küche nach oben ins Badezimmer ziehen.

Past and Future

Im Bad ließ Frey Jareth los und ging zum Fenster. Er schloss dieses und drehte dann die Heizung an. Sein nächstes Ziel war die Wanne, die sie bis Dato noch nicht benutzt hatten. Er steckte den Stöpsel auf den Abfluss und ließ dann klares, heißes Wasser in die Badewanne einlaufen. Frey lächelte und schon allein beim bloßen Gedanken an ein gemeinsames Bad mit Jareth wurde ihm ein wenig warm. Es konnte natürlich auch an der aufgedrehten Heizung liegen...

Während die Wanne voll lief, drehte Frey sich zu Jareth um und trat dicht an ihn heran. Zärtlich begann er Jareth zu küssen, wobei seine Finger langsam unter dessen Shirt glitten. Dieses zog er ihm vorsichtig aus und warf es dann zu Boden. Seine Hände glitten durch Jareths Arme hindurch auf dessen Rücken, wo er mit flinken Handgriffen den dünnen Verband entfernte und diesen dann auf das am Boden liegende Shirt fallen ließ. Nun küsste er sich zärtlich über die Brust des anderen, ging dabei leicht in die Hocke und liebkoste sanft mit seinen Lippen die Narbe auf Jareths Bauch. Während er so Jareths Brust liebkoste, sich über diese küsste, suchten dessen Hände ihren Weg in Freys Haar. Kurz schloß Jareth seine Augen und genoß einfach das wohlige Prickeln auf seiner Haut, welches auf der doch noch recht frischen Narbe besonders intensiv war. Freys Hände wanderten derweil tiefer und machten sich an Jareths Hose zu schaffen. Flink öffneten seine Finger den Hosenknopf und den Reisverschluss, sodass er sich bald schon wieder erheben und die Hose mitsamt der darunterliegenden Shorts von Jareths Hüfte schieben konnte, sodass sie langsam zu Boden sank. Frey legte wieder eine Hand an Jareths Wange und begann ihn erneut zu küssen. Neckisch leckte seine Zunge über die Lippen des anderen und erbat somit um Einlass.
 

Kaum hatte Jareth es sich versehen, da stand er nackt vor Frey, was er selbst mit einem Lächeln quittierte. Großer Gott, konnte Frey flink sein! Aber Jareth hatte gar nichts gegen das, was dieser eingeläutet hatte. Ein kleines erotisches Spielchen... Ja, das war ganz nach Jareths Geschmack. Und so brauchte Frey auch nicht lange zu bitten und er öffnete seinen Mund, ließ Freys Zunge ein und kam ihr mit der Seinen entgegen. Er seufzte wohlig und trieb von sich aus das Spiel ihrer Zungen heißblütig an. Frey schmeckte so unglaublich gut. Und nun war es eindeutig an Jareth dessen Part zu übernehmen. Er strich mit seinen Händen Freys Rücken hinab über dessen Seiten und griff an dessen Shirt. Er schob es langsam Freys Körper hinauf, genoss dabei das Gefühl die Konturen des anderen spüren zu dürfen. Er löste den heißen Kuss für einen Augenblick, striff Frey das Shirt über den Kopf, warf es beiseite, umgriff den Nacken des anderen mit der rechten Hand und zog Frey erneut in einen Kuss, um das unterbrochene Spiel fortzusetzen. Dann galt es nur noch Frey auch noch von dessen restlicher Kleidung zu entledigen, was Jareth mit größtem Vergnügen in die Tat umsetzte. Schon bald darauf glitten seine Hände über Freys Hüften an dessen Po, strichen über die festen Backen und griffen fest hinein. Oh ja, Freys Hintern hatte es ihm wirklich angetan.
 

Dieser legte seine Hände an Jareths Gesicht. Seine Rechte glitt von Jareths linker Wange durch dessen Haar in den Nacken hinein und hielt ihn dort fest. Der feste Griff an seine Pobacken entlockte ihm ein leises Keuchen, welches in ihrem leidenschaftlichen Kuss verhallte.

Frey legte seine Hände nun an Jareths Taille. Seinen geliebten Partner innig küssend stieg er aus seiner Hose, kickte sie leicht zur Seite und zog Jareth dann leicht hinter sich her in Richtung Wanne. Als er diese in seinen Knien spürte, löste er kurz den Kuss, blickte seinem Gegenüber verführerisch in die Augen und stieg dann in die Wanne hinein. Schnell stellte er das Wasser ab und reichte Jareth danach sofort eine Hand, um diesen zu sich in die Wanne zu ziehen. Sogleich zog er ihn wieder in einen Kuss hinein, den er bald jedoch wieder löste. Er begann sich über Jareths Hals hinab auf die Brust zu küssen. Vorwitzig zwickte er mit seinen Zähnen sanft in die rechte Brustwarze, während seine Hände sich auf die Hüfte des anderen legten. Schon wanderten seine Lippen tiefer über dessen Bauch.

Seine Zunge zog die Konturen der feinen und straffen Muskulatur nach, seine Lippen kosten immer wieder die warme, weiche Bauchdecke und sein Atem strich in heißen Zügen über die Haut. Immer tiefer küsste er sich, bis er den Intimbereich des anderen erreichte.

Kurz schenkte er Jareth einen heißblütigen Blick, dann hauchte er zarte Küsse auf dessen Geschlecht. Seine Hände glitten die Hüfte entlang und legten sich auf Jareths Pobacken, umgriffen diese mit sanfter Festigkeit.
 

Jareth erwartete und erhoffte sich ja schon einiges, seit sie im Badezimmer waren, und Frey heizte ihm schon allein durch winzigste Berührungen und diese unsagbar köstlichen und heißen Küsse ziemlich ein. Was Frey ihm dann aber nach und nach angedeihen ließ übertraf seine Vorstellungen um Längen.

Jareth genoß Freys Küsse, dessen warme und kundige Lippen auf seiner Brust und seufzte tief, als dieser sich bis über seinen Bauch vorgearbeitet hatte. Er betrachtete den anderen erwartungsvoll und mit Lust im Blick, strich ihm dabei durch das feste und doch weiche Haar. Dann sah Frey auf und dieser Blick, den er Jareth zuwarf, trieb diesem eine leiche Röte in den Kopf. Und dann berührten Freys Lippen zum ersten Mal Jareth Glied. Dazu dessen fester Griff an Jareths Hinterfront. Jareth seufzte kehlig und lustvoll. Freys Treiben blieb nun wirklich nicht mehr ohne Folgen und Jareth spürte wie sich sein Blut langsam, aber ganz sicher, in den Lenden konzentrierte.
 

Frey beließ es nicht lange bei den Küssen. Als sich bei seinem Geliebten eine Errektion zeigte, nahm er diese in seinen Mund auf und begann genüsslich an ihr zu saugen. Jareths Hände griffen fester in Freys Haare, als dessen heißer Mund sich um sein Glied schloss und Frey ihn nun auch derart zu verwöhnen begann. Eine heiße Welle schoss durch seinen Körper und all sein Blut, sein Denken und Fühlen konzentrierten sich rund um das, was Frey mit seiner Mitte anrichtete.

Stark saugend zog dieser seinen Kopf langsam zurück und schnellte dann abrupt wieder vor, sodass er Jareths Glied in seinem Mundraum erneut versenkte. Dies wiederholte er einige Male, wobei er die Intensivität des Einsaugens stark variierte. Jareths Lustlaute waren dabei Ansporn, Belohnung und Erregung zugleich.

Als er schließlich spürte, wie Jareths Errektion zu pulsieren begann, ließ er von dessem Gemächt ab, küsste vorwitzig die Spitze und nahm dann den Hoden in den Mund. Auch an diesem saugte er intensiv und massierte ihn mit seiner Zunge. Seine Finger kneteten dabei sanft, aber dennoch intensiv, die Pobacken Jareths. Allmählich ließ er von diesen ab und wanderte mit seinen Händen über Jareths hintere Oberschenkel, über dessen Waden und wieder zurück. Als Frey von Jareths Hoden abließ und sich nun wieder dessem stark pulsierenden Glied widmete, legte er seine Hände auf die hinteren Oberschenkel.
 

Jareth war erstaunt wie gut es war, was Frey da mit ihm anstellte. Er hatte dabei auch keinerlei Hemmungen dies deutlich zu machen, indem er sich unter Freys Verwöhnungen wandt und zunächst leise, dann jedoch auch geräuchvoller zu Stöhnen begonn. Er legte den Kopf in den Nacken und schloß die Augen, musste sich dabei allerdings arg zusammenreißen, um seine Hüfte ruhig zu halten. Gott, war das gut! Es dauerte nicht mehr lange und Freys Treiben, dessen heiße Mundhöhle, dessen Atem und diese unglaublich geschickten Lippen beschafften Jareth seinen ersten Orgasmus für den heutigen Tag.

Alles, was Jareth ihm gab, nahm Frey auf und schluckte es. Er erhob sich wieder und küsste Jareth kurz sanft. Dann wisperte er verrucht an dessen Ohr: "Du schmeckst fantastisch..." Er lachte leise und setzte sich dann in das Wasser, zog Jareth sanft mit sich, so dass dieser mit dem Rücken an Freys Bauch lehnte.
 

Jareth war noch gefangen im Orgasmus, als er Freys Lippen auf den Seinen spürte und im nächsten Moment dessen tiefe und etwas rauchige Stimme so dicht an seinem Ohr hörte, dass er leicht erschauderte. Man, konnte Frey rangehen! Jareth lächelte leicht und atmete tief durch, als er sich von Frey ins warme Wasser ziehen ließ und kurz darauf mit seinem Rücken an Freys Bauch lehnte. Er fuhr sich durchs Haar und ließ sich weit zurücksinken, sodass sein Kopf auf Freys Schulter ruhte, und sah zu dessen Gesicht auf. Er hob seine rechte Hand an und strich Frey über dessen rechte Wange. "Du bist unglaublich."

Er schmunzelte und ließ seine Hand in Freys Nacken gleiten, zog dessen Kopf etwas tiefer, hob sein Gesicht an Freys heran und küsste diesen innig, leckte diesem im Abgang über die gar köstlichen Lippen. "Ich werd' nie wieder 'ne blöde Bemerkung dazu machen, wenn du Essen und ein Bad kombinieren willst." Jareth grinselte leicht und zog Frey dann erneut in einen, nun etwas längeren, Kuss, den er genießerisch so lange ausdehnte, wie ihm möglich.
 

Jareths Lippen waren berauschend heiß und dessen Zunge, so samtig und köstlich, wollte Frey nicht allzubald aus seinem Mund entweichen lassen. Zärtlich zogen seine Finger auf Jareths Brust kleine Kreise und Schleifen. Ab und zu reizte er Jareths Brustwarzen ein wenig, um dann wieder von ihnen abzulassen und erneut dessen Brust sanft zu kosen.

Als sich ihr langer Kuss dann doch löste und er das angenehme Nagen von Jareths Zähnen noch an seiner Unterlippe spürte, lächelte Frey und wisperte: "Das sollten wir öfter tun."

"Gerne.", kam es daraufhin leise über Jareths Lippen. Er lächelte leicht. Ja, so etwas konnten sie gerne häufiger machen, vor allem, wenn Frey ihn gleich derart beglückte.

Dieser küsste seine Schläfe und lehnte dann dessen Profil an seinen Kopf.

Freys Augen beobachteten seine eigenen Hände dabei, wie diese sanft über den Oberkörper des anderen glitten und diesen mit Zärtlichkeiten überschütteten. Lange sagte er nichts, sondern gab sich ihrer schönen Zweisamkeit hin.

Jareth schloß seine Augen, genoß Freys Nähe und dessen sanfte Berührungen. Er seufzte leise. Das war wirklich himmlisch. Kaum zu glauben, dass er Frey noch vor wenigen Wochen lieber den Kopf weggepustet hätte, als dessen Nähe zu ertragen. Und nun konnte er kaum noch genug von Frey bekommen.

Er öffnete seine Augen erst wieder, als Freys Kopf sich von seinem löste und etwas aussprach, was diesem schon seit längerem aud der Seele brannte: "Sag mal, Skarbie...", beim Ausprechen des Kosenamen Jareths musste er leicht schmunzeln, es hörte sich noch etwas ungewohnt, aber dennoch schön an, "Würdest du mir etwas über dich erzählen? Ich meine ich kenne deinen Bruder besser, als dich und ich möchte mehr über dich wissen, sowohl Gutes, alsauch Schlechtes. Es gibt so vieles, was ich noch nicht über dich weiß, deine Vergangenheit, deine Hobbies, Träume, Wünsche, Vorlieben und Abneigungen. Ich möchte dich dahingehend einfach besser kennenlernen." Abwartend sah er Jareth ruhig von der Seite an.
 

Jareth wandte Frey seinen Blick zu und sah ihn fragend an. "Du möchtest mehr über mich erfahren? Hm..." Er wandte seinen Blick wieder ab, auf die Wasserfläche hinab und dachte nach. Was sollte er denn erzählen? Und womit anfangen? Was konnte er erzählen, ohne dass es Frey vielleicht schockierte? Konnte Frey überhaupt noch etwas schocken?

"O.k. Wie du möchtest. Nun, über meine liebe Familie weißt du ja bescheid. Was du über meine Eltern wissen musst, weißt du. Und Apophis kann ich ja anscheinend eh ausklammern. Und außer dem... nun, ich weiß nicht, ob es da überhaupt noch viel zu erzählen gibt. Aber gut... Du wolltest doch gerne irgendwann erfahren, woher ich weiß wie man Autos knackt. Nun, ich war, bevor ich zu den Blacks kam, in einer der Organisationen, die das neutrale Territorium für sich beanspruchen. Deswegen wusste ich, wo man so 'nen schicken Sportflitzer herbekommt, und vor allem wie ich es anzustellen habe. Ich habe früher Autos geknackt und sie zur Umrüstung abgeliefert. Ich hab es als Spaß angesehen und dabei auch etwas Kohle abgegriffen. Aus dieser Zeit kenne ich mich auch mit Wohnungstüren und deren Schlössern aus. Als mein Bruder das mitbekam und merkte, dass Reden wenig brachte, hat er mich kurzerhand da 'rausgeholt' und ehe ich michs versah war ich ein Black... oder Anwärter, wie auch immer. Wahrscheinlich wollte er mich so im Auge behalten."

Jareth zuckte leicht mit den Schultern und fuhr nach kurzer Pause fort: "Mehr gibt es wohl nicht über meinen Lebenslauf zu erfahren, beziehungsweise: den Rest kennst du ja. Was Träume und Wünsche angeht... Die haben immer wieder gewechselt. Und dann gab's die Zeit, in der ich gar nichts mehr zu wünschen oder hoffen wagte." Jareth sah sich nach Frey um und lächelte leicht. "Jetzt allerdings schon. Und momentan käm es mir sehr entgegen, wenn wir mal etwas Ruhe hätten. Gut, auf Dauer wäre das vielleicht auch nichts, zumindest für mich, aber es wäre schon schön, wenn wir mal 'ne Weile nicht Angst umeinander haben müssten." Jareth wandte den Blick wieder ab, lehnte den Hinterkopf an Freys Schulter, griff nach dessen Händen und verschlang seine Finger mit denen seines heißgeliebten Frey. "Und für Hobbies hab ich keine Zeit... Na, vielleicht kann man die Kocherei darunter verbuchen. Bist du nun zufrieden? Oder quält dich noch etwas, das du meinst unbedingt wissen zu müssen? Gibt es eigentlich etwas, das ich noch über dich wissen sollte?"
 

Frey hörte Jareth schweigend zu. Zwar erzählte dieser ihm einiges, doch irgendwie kam es ihm so vor, als würde Jareth immer noch einige Aspekte seines Lebens ausblenden. Allerdings fragte er nicht nach, denn wenn dem so wäre - so hoffte er - würde Jareth irgendwann von alleine darüber sprechen.

Lächelnd blickte Frey auf ihre ineinander verschlungenen Hände und sagte: "Sag du mir, ob ich noch etwas wissen muss. Wie soll ich etwas wissen wollen, ohne zu wissen, ob ich es wissen muss?" Er lachte leise. Dann meinte er allerdings: "Über mich? Tja... Was glaubst du denn? Lass mich raten. Du glaubst ich wäre wohlbehütet aufgewachsen und hätte eine richtige Bilderbuchkindheit hinter mir, was? Da muss ich dich leider enttäuschen. Gut, bis ich herausfand, dass ich mich zu Männern hingezogemn fühle, hatte ich dies wirklich. Doch ab dann, ich war damals fünfzehn, habe ich eher das Leben eines kleinen Rebellen geführt. Ich habe meinen Eltern erst viel später erzählt, dass ich schwul bin. Warum? Ganz einfach. Ich habe mich für meine Homosexualität geschämt, immerhin war ich gerade mal fünfzehn. Eigentlich habe ich gewusst, dass meine Eltern nichts dagegen haben würden, doch etwas in mir bekam Panik. Wahrscheinlich, weil ich mich zunächst selbst davor geekelt habe. Naja, ich habe dann begonnen mich von meiner Familie abzukapseln, habe ständig Schlägereien angefangen und mich grundlos besoffen. Das ging einmal so weit, dass ich mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus gelandet bin. Seitdem habe ich aufgepasst. Mit siebzehn bin ich dann regelmäßig in geheime Schwulenbars und Discotheken gegangen. Irgendwann hat man mich dazu bequatscht als Gogotänzer dort anzuheuern. Ich habs gemacht und mir somit etwas Geld nebenbei verdient. Mit achtzehn bin ich dann weiter gegangen und habe mich auch körperlich zur Verfügung gestellt. Allerdings durften die Kerle nie weiter gehen, als Küssen und zu Fummeln. Das Maximum waren Blowjobs mal hier und da, aber ansonsten nichts weiter. Mein erstes Mal wollte ich dann doch mit jemand Besonderem erleben. In der Hinsicht bin ich ´n hoffnungsloser Romantiker... Wie dem auch sei. Irgendwann hat mich das ganze angefangen zu langweilen und ich habe aufgehört. Ich bin dann zurück zu meiner Familie gegangen, habe mich geoutet und mich für mein rüpelhaftes Benehmen entschuldigt. Sie haben mir verziehen, meine Homosexualität akzeptiert und von da an habe ich ein normales Leben geführt, bis...naja, den Rest kennst du bereits..."

Eine Weile blickte Frey schweigend an die gegenüberliegende Wand. Dann lehnte er seinen Kopf wieder an Jareths und sagte: "Meine Wünsche sind eigentlich ziemlich simpel. Ich hätte gerne Frieden und ein ruhiges Leben mit dem Mann, den ich liebe. Außerdem wünsche ich mir, dass diese kranke Herrschaft endlich ein Ende findet. Und was meine Hobbies anbelangt, so kann ich nicht behaupten, dass Putzen und Dekorieren dazugehört. Es ist vielmehr eine, sagen wir, besondere Eigenart von mir. Ich mag Musik und gutes Essen. Ansonsten tanze ich gerne, was aber nicht an meiner Vergangenheit liegt."
 

Vielleicht würde Jareth auch irgendwann glauben Frey alles, wirklich alles, erzählen zu müssen. Aber jetzt war nicht die rechte Zeit dafü und wenn diese nie kommen würde, dann auch gut.

Nun erfuhr er erst einmal einiges über Frey, was er nie gedacht hätte gerade von diesem zu hören. Allerdings erklärte es auch das ein oder andere.

Tatsächlich hatte Jareth angenommen, dass Frey eine Bilderbuchzeit hinter sich hatte, dass die Zeit bevor die Blacks seine Familie zerstörten himmlisch gewesen wäre, ohne größere Probleme und in erster Linie geprägt von behüteter Pflege und Liebe. Dass Frey allerdings mit seiner Homosexualität zu kämpfen gehabt hatte, dass es vor allem ein innerer Konflikt gewesen war und nicht einer, der von der Familie ausgegangen war, passte wieder. Auch passte, dass Frey sich für jemand 'Besonderen' aufgehoben hatte und beim Gedanken daran, dass dieser besondere Jemand dann wohl er selbst gewesen war, ließ Jareth schmunzeln. Aber auch für ihn war es etwas Besonderes gewesen. Besonders schön...

Tja, und dann die Sache mit der Gogo-Tanzerei, der Darbietung seines Körpers... Wenn auch nur beschränkt auf etwas Getatsche oder Blowjobs, so war es etwas, das Jareth nicht so ganz nachvollziehen konnte .Aber durfte er diesbezüglich die Klappe aufreißen? Er hatte ja selbst genügend eigene Scheiße gebaut und auch wenn dazu nicht der 'Verkauf' des eigenen Körpers gezählt hatte, so war der Mist, den er gemacht hatte, nicht sonderlich besser.

"Du meinst wohl eher, dass dein Ordnungssinn schon den Charakter einer Macke hat, oder?", ließ Jareth grinselnd verlautbaren, fügte aber gleich hinzu: "Aber ich hab nix gegen diesen kleinen Tick, denn er ergänzt sich wunderbar zu meiner Neigung zu chronischer Unordnung. Ich glaub der einzige Ort, an welchem ich jederzeit auf peinlichste Ordnung geachtet habe, war das Zimmer meines Bruders im Hauptquartier... nach seinem Tod."

"Ich habe schon gemerkt, dass du dich im Chaos ziemlich wohl fühlst. Aber das macht mir nichts, solange ich hinter dir aufräumen darf.", sagte Frey vom Thema ablenkend und lachte leise. Dann schmiegte er sich noch näher an Jareth und küsste zart dessen Schläfe.
 

Jareth seufzte, nun eher wohlig, und wandte den Kopf leicht, so dass er zu Frey hinauflugen konnte. "Frey? Glaubst du, dass es überhaupt eine Chance gibt, dass der Friede einkehrt?" Er senkte seinen Blick wieder und dachte nach.

Mit dieser Frage hatte Frey nicht gerechnet. Er musste lange über eine Antwort nachdenken, bis er schließlich antwortete: "Ich weiß nicht, ob wir jemals den Frieden erleben können. Aber ich würde lieber im Kampf um diesen sterben, als mit der Gewissheit nichts in der Richtung getan zu haben. Schon als ich bei den Whites eingetreten bin, hatte ich vorgehabt nicht lange zu bleiben. Ich wollte nur dieses eine Ziel verfolgen und als mein Vater... als er starb, da hatte ich kein Ziel mehr vor Augen. Jetzt habe ich wieder welche. Ich will die Rache für meinen Vater, ich will um den Frieden kämpfen und ich will bei dir sein."

Jareth schwieg eine Weile, dachte über Freys Worte nach, ehe er sagte: "Ich habe eigentlich nie darüber nachgedacht den Herrscher zu stürzen. Ich mein... Ich gehörte ja seinem 'Spezial-Trupp' an und habe alles und jeden gejagt, der oder die gegen eines der herrschenden Gesetze verstoßen hatte. Inzwischen müsste ich mich selbst exekutieren..." Bitter lachte er auf, wurde aber schnell wieder ernster. "Es wird schwierig für uns, Frey. Sehr schwierig. Und wir allein werden nun wirklich nichts an der herrschenden Ordnung ändern können."

"Du hast Recht. Wir alleine können nichts gegen den Herrscher ausrichten. Doch es gibt viele Menschen, die sich den Frieden genauso wünschen, wie wir. Wenn wir sie finden und zusammentrommeln, dann könnten wir es versuchen und vielleicht sogar schaffen. Selbst wenn nicht, dann haben wir es immerhin versucht. Ich würde gerne wissen, wie es ist legal zeigen zu können wie sehr ich dich liebe und einfach nicht befürchten zu müssen gleich über den Haufen geschossen zu werden. Ich weiß nicht, wie du denkst, doch ich würde es gerne versuchen. Ich will kein Leben auf der Flucht. Ich will für unsere Rechte und unsere Freiheit kämpfen und am liebsten an deiner Seite. Doch ich kann dich nicht zwingen und will es auch nicht. Es wäre nur schön..."

Jareth löste seine rechte Hand aus der von Frey und griff nach hinten an Freys Gesicht, fuhr mit dieser über dessen Wange, wandte sein Gesicht um und küsste Frey auf die Wange. "Wir sollten wirklich jeden Augenblick genießen, der uns gemeinsam vergönnt ist."

Leise lächelte Frey und wisperte: "Das werde ich. Ich werde jede Sekunde mit dir genießen." Dann küsste er Jareth richtig. Der Kuss war bestimmt von Sanftheit und Liebe, die Frey nur noch Jareth schenkte.
 

Dieser lächelte in den Kuss und gab sich diesem dann vollends hin, erwiederte ihn dabei besonders zärtlich. Frey war sein Lebensinhalt geworden und er wollte mit ihm so viel Zeit wie möglich verbringen - und vor allem wollte er nun, da seine Gefühle selbst einem anderen Mann gehörten, dafür sorgen, dass sie zwei, dass niemand, der sich zum anderen Geschlecht hingezogen fühlte, die Verfolgung durch die herrschende Ordnung fürchten musste. Einige Bilder huschten durch Jareths Kopf und als sich ihre Lippen trennten, seufzte er tief und wandte den Blick ab. Er fasste sich kurz an den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein! Er spürte Freys fragenden Blick im Nacken und ließ die Hand sinken, starrte auf das Wasser.

"Ich würde es tun...", sagte er leise. "Ich denke, wenn du das möchtest, dann würde ich schon versuchen etwas zu ändern. Und du hast sicher Recht, dass es besser ist für eine Überzeugung zu sterben, als ständig auf der Flucht zu sein und sich hüten zu müssen, wann, wo und vor wessen Augen man sich seinen Gefühlen hingibt. Nur... Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir die zusammengerauft bekommen, die bis jetzt in kleineren oder größeren Gruppen gegen die herrschende Macht angegangenen sind. Es ist schwierig... sehr schwierig. Sie wollen alle das Gleiche und doch sind sie teilweise zu verschieden. Auch ihre Motivation muss nicht immer die Gleiche sein. Hm... und jemand wie ich... Ich glaube nicht, dass ich auf besonders viel Vertrauen stoßen würde. Und ich könnte das gut verstehen. Auch ich würde mir nicht vertrauen."

Er sah sich zu Frey um, ernst, sprach aber ruhig weiter: "Ich habe bis vor Kurzem Leuten wie dir... Leuten, die fühlten, wie ich es nun tue... Ich habe ihnen eiskalt das Leben genommen. Und ich habe es nicht getan, weil ich einer Gehirnwäsche unterzogen und dazu gezwungen worden bin. Ich war... davon überzeugt. Es waren viele... sehr viele... Und dabei waren es nicht nur Leute, die gegen das Gesetz verstoßen haben... auch solche, die die "Verräter" geschützt haben... Menschen, die einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen waren..." Er wandte den Blick wieder ab, fragte mehr sich selbst als Frey leise: "Hab ich da überhaupt ein Recht darauf mir Ruhe und Frieden zu wünschen?"
 

Es bedrückte Frey zu merken, dass Jareth sich selbst Schuld zusprach, sich Zweifel auferlegte. Gut, dieser hatte gemordet, vielleicht auch im Vorsatz, doch es zählte das, was nun in dessen Kopf war und das war weit davon entfernt in blscksche Richtung zu gehen.

Leicht legte er seine Hand an Jareths Kinn und drehte dessen Gesicht seinem wieder zu. Ernst und bedeutungsvoll blickte er dem anderen tief in die Augen und sagte fest: "Skarbie, es geht nicht darum, was du getan hast, sondern was du bereit bist zu tun um für das Geschehene zu sühnen. Du kannst deine Vergangenheit und dein Handeln nicht mehr ändern. Du kannst nur für das kämpfen, was du nun empfindest und für Richtig erachtest. Damit kannst du Reue für deine Fehler ablegen. Ich habe auch nicht immer alles richtig gemacht und ich bereue vieles, was ich getan habe. Aber deswegen darf ich nicht sagen ich hätte kein Recht etwas zu ändern. Gerade deswegen, gerade um den sinnlosen Opfern einen Sinn zu geben muss ich kämpfen und das werde ich tun. Du hast immer eine Wahl und mit jeder Wahl, die du triffst stellt sich eine neue Wahl, die du zu treffen hast. Selbst wenn du einige Male falsch gewählt hast, kannst du dies immer noch zum Guten wenden. Du kannst dafür sorgen, dass deine Fehler gesühnt werden. Ich will nicht den Moralapostel spielen und ich will auch nicht sagen, was Gut und was Recht ist... Aber es ist ein Weg, den ich gehe, und du kannst dich entscheiden diesen auch zu gehen, oder den Weg der Flucht in die Schuldzuweisung antreten." Frey streichelte Jareths Wange zart und fuhr fort: "Du hast ein Recht darauf dir Frieden und Ruhe zu wünschen. Du musst nur den e

richtigen Weg wählen, auch wenn er noch so schwer und aussichtslos erscheint. Du kannst das Vergangene nicht ändern, doch du kannst dafür sorgen, dass sich etwas in der Zukunft ändert, denn diese ist noch nicht geschrieben Aufmunternd lächelte er Jareth anund küsste leicht dessen Stirn.
 

Jareth lauschte Freys eindeutig ernst gemeinten Worten, seufzte leise und schloß die Augen, während Freys Lippen seine Stirn berührten. Mit dem Loslösen von dessen Lippen öffnete er seine Augen wieder und sah Frey einige Augenblicke nur an, nachdenklich und mit undurchsichtiger Mimik.

"Ich weiß schon, dass ich nichts ungeschehen machen kann und um ehrlich zu sein würde ich die Chance auch nicht unbedingt ergreifen, täte sie sich mir auf. Nicht, um alles rückgängig zu machen... Manches, ja, aber durchaus nicht alles...", erwiderte er ruhig, schwieg wieder für einen Moment, lächelte dann leicht und sagte: "Ich werde dir folgen, was du auch zu tun gedenkst und sofern du das wünschst. Oder...naja, wenn du mich daran nicht hindern kannst." Er schmunzelte leicht, fuhr dann jedoch sogleich fort: "Du musst mir nicht zusprechen. Glaub mir: Wenn ich ein schlechtes Gewissen habe, dann meldet sich dies meist nur kurz. Es sei denn es betrifft jemanden, der mir wichtig ist. Wirklich wichtig." Jareth rutschte etwas von Frey fort, hob sich etwas aus der Wanne, nur um sich daraufhin umzudrehen und wieder dicht an Freys Oberkörper heranzurutschen, wobei er sich am Wannenrand abstützte und vor Frey und zwischen dessen Beinen kniete. Er beugte sich herab und küsste Frey innig, voller Hingabe und Liebe.

Er löste den Kuss nach einer Weile und wisperte: "Ich bin manches Mal ein skrupelloser, ichbezogener Holzklotz, aber für dich und das was ich für dich empfinde werde ich alles tun. Und wenn ich für das 'Uns' sterben müsste... Es wäre mir egal, sogar recht." Wieder küsste er Frey kurz auf die schönen Lippen, wanderte dann dessen Kinn hinab und über dessen Hals.

Das hatte Jareth wirklich schön gesagt. Frey musste leise Lächeln und war sichtlich gerührt. "Auch ich würde mein Leben für dich, für uns lassen. Ich begehre dich mehr alles andere und ich liebe dich über alles. Deswegen würde ich alles opfern, wenn es um dein Wohl ginge.", flüsterte Frey leise, als Jareth seinen Hals so mit den Lippen liebkoste. Ein Seufzen entrann seiner Kehle und tat somit dessen Wohlgefallen kund.
 

"Mhm... Deine Haut ist wunderbar weich und schmeckt so gut, Carino.", flüsterte Jareth. Trotzdem ließ er erneut von Freys Hals ab und sah seinen Schatz liebevoll an. Er hob seine rechte Hand an Freys Lippen und ließ seine Finger zärtlich über diese gleiten. "Deine Lippen sind ein wenig blau... Wir sollten dafür sorgen, dass sie wieder etwas wärmer werden." Jareth grinselte ein wenig, ließ seine Hand sinken und verwickelte Frey anschließend in einen energischen Kuss.

So heiß, so feurig und leidenschaftlich, dass Frey in diesem dahinschmolz und sich einfach nur noch hingeben konnte. Er schlang seine Arme um Jareth und zog ihn eng an sich heran.

Jareth stützte sich wieder mit beiden Händen am Wannenrand ab, als Frey ihn so aprubt dichter an sich heranzog. Er genoß zwar Freys Nähe und wollte mehr davon, aber in der Wanne ausruschten und Frey womöglich ins nun kühlere Nass eindrücken wollte er nun wirklich nicht. So fing er sich etwas ab und erschauderte unter Freys Händen.

Dieser ließ seine Hände über Jareths Rücken gleiten und liebkoste diesen mit seinen Fingerspitzen. Das Wasser wurde allmählich kalt, dafür heizte sich Freys Körper auf. Innig und heiß ließ er seine Zunge mit Jareths tänzeln, umgarnte sie und lockte sie in seinen eigenen Mund, um Jareth auch von sich kosten zu lassen. Sanft sog er an dessen Zunge und knabberte ganz zart an ihr. Seine linke Hand legte er in Jareths Nacken, seine rechte platzierte sich auf dessen Gesäß.

Als ihm der Atem ein wenig knapp wurde, musste er sich von Jareth kurz lösen. Aus dunkel gefärbten Augen blickte er Jareth lustvoll an und wisperte gegen dessen Lippen, bevor er sie wieder mit den seinigen vereinahmte: "Du schmeckst herrlich und dein Körper fühlt sich einfach fantastisch an."

Schon verwickelte er seine große Liebe in einen weiteren feurig wilden Kuss. Nun begaben sich seine Hände wieder auf Wanderschaft. Sinnlich glitten sie über Jareths Rücken, um gleich wieder an dessen Seiten emporzuwandern. In solchen Momenten konnte er einfach nicht genug von dem anderen kriegen und er merkte stark, wie sehr sein Körper bei jeder Berührung, bei jedem Kuss aufbegehrte und immer mehr wollte.
 

Auch Jareth wurde wärmer, obwohl das Wasser sich nach und nach abkühlte. Es war provoziert und herzlichst willkommen. Und mit jeder Berührung Freys, mit jeder Erwiderung seiner eigenen Zärtlichkeiten, wollte Jareth diese Spielchen auch weiter ausbauen. Er genoss es Frey so nah sein zu dürfen, ihn berühren zu dürfen und es weiterhin auch zu können. Ja, jeden Augenblick sollten sie genießen, solange es ihnen möglich war.

Frey durfte und sollte ihn gar berühren. Immer und immer wieder.

Jareth fiel auf, dass es mit Frey nicht nur anders war, weil er der erste Mann war mit dem er bereit war alles zu teilen und dem seine ganze Gefühlswelt offen war... Nein, mit Frey war alles anders. Hatte Jareth sich je zuvor jemandem derart stark verbunden gefühlt? War das Glücksgefühl bei jemand anderem je so ausgeprägt gewesen? Hatte er je zuvor mehr Angst gehabt jemanden zu verlieren - mal abgesehen von seinem Bruder, aber das war eine gänzliche andere Beziehung gewesen -? Nie zuvor war es so gewesen. Und zum ersten Mal glaubte Jareth nicht, dass sich das ändern würde. Frey würde nicht irgendwann langweilig oder unerträglich werden. Bei ihm liebte er ja sogar ihre gegenseitigen Kabeleien.

Jareth ließ seine rechte Hand vom Wannenrand gleiten und legte sie auf Freys Brust, ließ sie bedächtig und genußvoll tiefer gleiten, über Freys Bauch und unter die Wasseroberfläche hinab in Freys Schritt. Er löste die heiße Debatte ihrer Lippen und flüsterte schmunzelnd: "Du hast noch was gut bei mir..." Seine Hand glitt über Freys Glied. Irgendwie weiterhin ein komisches Gefühl die Männlichkeit eines anderen Kerls zu berühren und zu umschmeicheln, aber durchaus auch erregend. "Wenn ich deine Lippen so betrachte, dann ist dir wieder wärmer, oder?" Ohne eine Antwort ab- oder überhaupt zu erwarten, stahl er Frey einen weiteren Kuss.

Like a virgin...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Promise

//Shit//, war nahezu das Erste, was Jareth in den Kopf schoss, nebst neuer Röte. Frey hatte Recht behalten. Er hatte ihn tatsächlich ohne Weiteres dazu bekommen sich ihm unterzuordnen. Keine Sekunde lang hatte Jareth auch nur in Erwägung gezogen Frey davon abzubringen und das schon bei ihrem zweiten Mal! Aber, Gott, war das geil gewesen. Jareth errötete noch einen Tick mehr bei der bloßen Erinnerung daran wie sich sein Körper angefühlt hatte und bei der bloßen Vorstellung wie sein Körper und vor allem sein Hintern sich anfühlen würden, wenn er sich aus dem Bett schälte. //Ai...//

Er seufzte schließlich erneut und legte seine Arme um Frey. Es war schön gewesen.
 

Noch einige Zeit blieb Frey mit Jareth eng umschlungen liegen. Die Präsenz des anderen war einfach umwerfend schön und er wollte es genießen, solange er nur konnte. Irgendwann öffnete er dann doch noch blinzelnd seine Augen. Sein Blick huschte über Jareths Gesicht. Er lächelte leicht. Hatte er nicht prophezeit, dass er es schaffen würde Jareth zu unterwerfen?

Es war ein atemberaubendes, extatisches Gefühl gewesen Jareth so ausfüllen zu dürfen und er hatte es sehr genossen. Was später sein würde, wer später den aktiven Part übernehmen durfte, dass war für Frey gerade ziemlich unwichtig. Er genoss einfach das Glück, welches ihm durch und mit Jareth zuteil wurde.

Leicht hob er seinen rechten Arm und ließ seine Fingerkuppen über Jareths linken Ellenbogen gleiten, dessen Oberarm herauf zur Schulter.

Jareths Blick senkte sich etwas, als er Freys zarte Berührungen seinen Arm hinaufgleiten spürte. Auch diese nur leichte Berührung, dieses Streicheln ließ ihn leicht erschaudern, so sehr sehnte sich sein Körper inzwischen nach jeder noch so winzigen Berührung durch Frey.
 

Auf er Schulter, auf welcher sich nun Freys Finger befanden, war eine kleine, markante Narbe, deren Zwilling sich auf seiner rechten Schulter befand. Mit diesen Narben hatte alles ihren Anfang genommen, damals, als er den Pfeil auf Jareth geschossen hatte, um ihm das Leben zu nehmen. Damals, als sie sich gegenseitig gehasst hatten, sich benutzt, betrogen und verletzt hatten. Als Jareth ihn angeschossen hatte, weil Frey ihn absichtlich verletzt hatte. Der Anfang ihrer Feindschaft, die sich bald zur Abhängigkeit, Freundschaft und schließlich zur Liebe entwickelt hatte.

Freys Blick blieb an der kleinen ausgefranzt wirkenden Narbe hängen und strich sachte mit seinem Daumen über sie. Kurz sah er Jareth in die Augen, dann heftete sich sein Blick wieder auf die Narbe. "Erinnerst du dich noch daran, wie wir uns kennengelernt haben? Es hat schon etwas wahnsinniges an sich, wenn man bedenkt, dass wir uns am liebsten gegenseitig umgebracht hätten. Und jetzt... Jetzt können wir nicht mehr ohne einander. Irgendwie paradox und doch... Es hat etwas märchenhaftes an sich, findest du nicht?" Leise lachte er, blickte Jareth in die Augen, beugte sich über ihn, sodass Jareth nun wieder auf dem Rücken lag, und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf. Dann schob er sich etwas tiefer herab und legte seine Lippen auf die Narbe, die er sanft umkoste.

Jareth wieder in die Augen schauend sagte er leise: "Ich hoffe sie wird dich immer an mich erinnern, sowie ihr Zwilling mich an dich erinnern wird. Denn ganz gleich was kommt und was uns passiert, uns wird immer etwas vom anderen bleiben."
 

Jareths Blick war auf Freys Gesicht haften geblieben, als dieser seinen Blick schon wieder gesenkt hatte. Er hatte Freys Fragen, dessen Stimme gelauscht, die ihm inzwischen so vertraut war und die er bis zu seinem Ende jeden Tag aufs Neue erklingen hören wollte. Märchenhaft? All das, was zwischen ihnen gelaufen war sollte etwas märchenhaftes haben?Jareth erwiderte Freys Blick fragend und nachdenklich. Märchenhaft... Komische Umschreibung. Doch Jareth war zunächst zu keiner Antwort gekommen, spürte er doch alsbald Freys warme und zärtlichen Lippen wieder auf seinen. Er erwiderte den viel zu kurzen Kuss genießerisch aufseufzend. Seine Hände lagen weiterhin auf Freys Rücken und er bedachte den anderen mit liebevollen Blicken, die jedoch alsbald ein Schatten überflog. Nicht, dass ihm Freys romantisches Gerede missfiel, dennoch störte ihn etwas an dessen Formulierung.

Doch bevor er nun seinerseits das Wort ergriff, drängte er Frey zurück aufs Bett, verlagerte ihn nun unter sich, wobei er sich aufsetzen und schließlich über Frey schwingen musste, was ihm zum ersten Mal zumindest ansatzweise die 'Nachwirkungen' ihres gerade hinter ihnen liegenden Liebesspiels spüren ließ. Er verzog kurz das Gesicht und seufzte dann auf, bevor er sich nun wieder vollends auf Frey konzentrierte. Er legte seinen Blick auf dessen Gesicht, ernst und doch keinesfalls böse.Tief beugte er sich herab, stoppte seinen Kopf dicht über Freys Gesicht ab und fixierte diesen weiterhin, während er flüsterte: "Ich erinnere mich an jeden Augenblick, seitdem wir uns das erste Mal getroffen haben und ich weiß durchaus auch jede Narbe zu schätzen, die ich seitdem mehr an meinem Körper habe. Doch würden diese von heute auf morgen verschwinden, würde ich mich trotzdem immer an dich erinnern. Frey, ich find es ja eigentlich ganz schön, dass du eine romantische Ader hast, aber dann bleib auch bei dem 'Märchenhaften'. Frey... Ich werde nicht zulassen, dass du mich eines Tages einfach zurücklässt, um mir eine bloße Erinnerung zu bleiben. Eher sterbe ich gleich mit dir. Und ich werde dich nicht einfach alleine lassen. Schließlich weiß ich nur zu gut wie beschissen das ist..." Nun überwand Jareth die letzten Millimeter zu Freys Lippen und küsste diesen zärtlich, aber auch durchaus energisch. Seine Verlustangst saß wohl durch den Verlust seines Bruders ziemlich tief und er wollte nie wieder etwas durchleben wie in diesem einen Jahr. Nie wieder.
 

Die Ernsthaftigkeit und auch der kurz aufblitzende Schmerz in Jareths Augen sowie Gesichtszügen, war Frey nicht verborgen geblieben.

Er erwiderte den Kuss und erkannte, dass Jareth ihn wohl ein wenig missverstanden hatte. Durchdringend blickte er ihn an, nachdem sich ihre Lippen wieder voneinander getrennt hatten. Seine Hand suchte sich einen Weg an dessen Wange, die er zart mit seinem Daumen streichelte. "Bitte missverstehe mich nicht. Natürlich würde ich mich immer an dich erinnern, selbst wenn jede einzelne Narbe verblasst wäre. Doch sie sind für mich körperliche Zeichen, Beweise für dich. Das meinte ich damit.", sagte er leise und ließ seine Hand sinken, legte sie an Jareths Brust und erspürte dessen Herzschlag. Sein Blick blieb zunächst gesenkt. Doch während er sprach, hob dieser sich wieder und fasste Jareths Augen in seine: "Jareth... es liegt nicht in deiner und auch nicht in meiner Macht das Schicksal zu verhindern. Sollte ich einmal nicht mehr sein, dann würde ich nicht wollen, dass du mit mir gehst. Ich würde wollen, dass du für mich und für unsere Ziele, Träume und Wünsche weiterlebst. Ich kann verstehen, dass du mich nicht gehen lassen willst, aber sollte es einmal so kommen, dann musst du es tun. Hey... ich will diesen Tag nicht heraufbeschwören und wenn es nach mir ginge, dann würdest du mich nicht verlieren, niemals. Das könnte ich dir nicht antun und mir auch nicht, aber... ich kann den Tod und das Schicksal nicht beeinflussen. Er kommt und nimmt, wen und was er will. Das müssen wir einsehen. Allerdings... Ich werde kämpfen. Ich werde nicht leichtsinnig von deiner Seite weichen und ich werde dich nicht leichtfertig verlassen. Das verspreche ich dir. Selbst in der Stunde des Todes werde ich bitter darum kämpfen bei dir bleiben zu können, denn du bist mir das Wichtigste und ich will dich nicht leiden sehen. Ich will, dass du glücklich bist und ich werde alle Hebel in Bewegung setzten, um das zu erreichen. Jareth, es ist ein Versprechen und ich werde es nicht brechen, das schwöre ich dir, bei allem, was mir lieb und heilig ist."
 

Jareth wusste, dass Frey sich nicht nur erklären, sondern vor allem ihn beruhigen wollte. Aber es wollte nicht so recht gelingen. Zumindest fühlte sich er innerlich zerrissen. Er dankte Frey innerlich für dessen Versprechen, aber die so vernünftig gehaltenen Worte hatten auch einen bitteren Nachgeschmack. Natürlich war sich Jareth der Ungerechtigkeit bewusst, dass ihm Frey theoretisch jederzeit genommen werden könnte. Aber allein der Gedanke daran war für ihn unerträglich. Und dann Freys Wunsch, dass er, sollte ihm etwas passieren, weitermachen sollte. Wie bitte sollte er das anstellen, sollte es soweit kommen? Vor Kurzem hatte er noch seinem Bruder folgen wollen, da er keinen Sinn mehr in seinem Leben gesehen hatte, da ihm sein Halt vollends entrissen worden war. Nur durch Freys Existenz war er noch hier. Frey war sein neuer Halt. Frey waren alle seine tiefsten Emotionen zugewandt. Auch für seinen Bruder hatte er nie derart tief empfunden. Frey bedeutete ihm weit mehr noch als jeder andere Mensch in seinem bisherigen Leben.

Jareth seufzte leise und senkte den Blick für einen Moment. Und in diesem Augenblick beschloss er etwas. Nur für sich, von dem er Frey nichts sagen würde. Das würde das Thema nur vielleicht noch weiter vertiefen und Jareth war nun wirklich nicht danach. Er hob den Blick wieder und nickte leicht, beugte sich tief herab und vergrub sein Gesicht dicht zwischen Freys Schulter und Hals. "Ich weiß...", flüsterte er an dessen Halskuhle und küsste diese sanft. "Ich will nur nicht an so etwas denken. Ich möchte einfach so lange mit dir zusammen sein wie eben möglich. Und ich weiß, dass du dein Leben nicht leichtfertig aufs Spiel setzt. Ich weiß es ja..." Jareth hob den Kopf wieder etwas und hauchte Frey nun einen weiteren sanften Kuss auf die Wange.
 

Es wunderte Frey, dass Jareth keine Wiederworte gab. Eigentlich war es nicht Jareths Art so schnell einzulenken, aber ihm sollte es recht sein. So würden sie sich eine Diskussion ersparen, die unter Garantie zu einer äußerst hitzigen Debatte führen würde, da beide nun einmal Sturschädel waren und jeder von ihnen meistens aufs eigene Recht beharrte. Doch so war es gut und Frey wollte ihr schönes Beisammensein nicht noch dunkler färben. Anscheinend war dies auch im Sinne von Jareth.

Dieser ließ sich wieder neben Frey gleiten, spürte beim Aufkommen auf der Matratze erneut einen kleines Aufseufzen seines Hinterteils. Er schnaubte leise. "Wie lang macht sich das Liebesspiel denn bei demjenigen noch bemerkbar, der die Ehre hatte unten zu liegen?", fragte er schließlich leise murrend. "Du hast ja vorgelegt. Also?"

Frey musste schmunzeln. Anscheinend erfuhr Jareth gerade, wie es war und wie es sich anfühlte genommen zu werden, den passiven Teil einzunehmen. "Deine Ironie ist göttlich und nur dein Sarkasmus kann dies schlagen.", meinte er grinselnd und hauchte Jareth entschuldigend einen Kuss auf dessen Lippen. Irgendwie kam sich Jareth verarscht und nicht wirklich ernst genommen vor. Gut, seine Art troff meist vor Ironie und Sarkasmus, aber es zog wirklich unerwartet. Nun, er hatte ja eigentlich nie erwartet so etwas am eigenen Leib erfahren zu müssen und nun überraschte ihn die Nachwirkung mit der er Frey noch vor Kurzem aufgezogen hatte.
 

Doch Frey schaffte es durchaus schnell ihn wieder friedlich zu stimmen, indem er seine Hand an Jareths Hüfte legte und diese langsam darüber hinunterwandern ließ, bis sie das Hinterteil Jareths leicht berührte. Sanft streichelte er seitlich über die muskulöse Pobacke und sagte dann immer noch schmunzelnd: "Keine Sorge. Schon morgen sollte das Ziehen vorbei sein. Der Muskelkater wird zwar etwas länger dauern, aber das ist ja nicht weiter tragisch."

Leise lachte er, zog Jareth näher zu sich und meinte dann, indem er ihn eng in seine Arme schloss: "Aber mein starker, mutiger und hartgesottener Jareth wird das schon aushalten, nicht wahr?" Erneut musste er leise lachen. Jareth hingegen konnte sich eine entsprechende Antwort auf Freys freche Äußerung mal wieder nicht verkneifen, schließlich musste er sich rechtfertigen. "Wenn du mich reizen willst, dann bist du auf dem richtigen Weg, mein Süßer. So ein Warmduscher, der daran gleich eingeht, bin ich nun wirklich nicht." Schnell verstummte Frey wieder.

Er blickte seinem Schatz tief in die Augen und flüsterte schließlich: "Ich liebe dich, Skarbie. Vergiss das bitte nie." Langsam beugte er sich vor, küsste Jareths Kinn und schmiegte sich dann an dessen Brust, wobei er seinen Kopf an Jareths Schulter lehnte. Leicht und andächtig streichelte er nun wieder über die Seite des anderen, nachdem er seine Hand unter der Decke wieder hervorgezogen hatte. Seine Augen schloss er allmählich und atmete ruhig und tief den berauschenden Geruch des anderen ein.

Jareth lächelte. Was blieb ihm auch anderes nach Freys folgenden Worten? "Keine Sorge. So etwas vergesse ich nicht. Niemals. Ich fühle schließlich genauso für dich." Seine Hände suchten den Kontakt zu Freys Rücken, glitten langsam und zärtlich die Konturen der Wirbelsäule und der feinen Muskulatur entlang, während er Freys Nähe und dessen Berührungen genoss. Er spürte und hörte wie Freys Atem immer ruhiger ging und sein Blick lag auf dessen dichten Haar.
 

Die eingetretene Ruhe brachte jedoch auch düstere Gedanken zurück. Jareth war nun wieder klar, dass er zum zweiten Mal in seinem Leben sehr viel zu verlieren hatte, sogar mehr denn je. Warum hatte Frey das auch angesprochen? Hatte das wirklich sein müssen? Warum schreckte Jareth die Wahrheit, die Aussprache der Realität so sehr? Warum riss es an einem wunden Punkt? Hatte sich der Verlust des Bruders derart auf ihn ausgewirkt, dass allein der Gedanke daran, dass Frey sterben könnte, mochte er derzeit auch noch so fiktiv sein, ihn fast panisch und zugleich wütend werden ließ? Dass jedes Wort aus Freys schönem Mund eine unglaubliche Verlustangst schürte, die in Jareth den Wunsch weckte sie würden sich irgendwo vor all dem Unheil verstecken können? Jareths Arme schlossen sich etwas enger um Frey und er vergrub seine Nase in dessen Schopf. Wenn Frey etwas zustoßen würde...

Jareth schluckte und schloss seine Augen. Er wusste, was er dann tun würde. Und er wusste zu gut, wozu er nicht imstande wäre. Aber Jareth würde auch alles versuchen, um dieses Szenario zu verhindern. Er würde nie wieder so etwas mitmachen wie während der Trauer um seinen Bruder. Und bei Frey würde es weitaus schlimmer werden.
 

Frey erweckte zwar den Eindruck zu schlafen, doch dies war nicht der Fall. Vielleicht döste er etwas, doch in Gedanken war er hellwach. Diese kreisten nämlich um sein baldiges Vorhaben, welches wohl nicht nur Frey Magenschmerzen bereitete. Er war immer noch fest entschlossen die Rache ohne Jareth auszutragen. Er wollte ihn nicht in Gefahr wissen und könnte es sich nicht verzeihen, würde Jareth etwas zustoßen. Ihm sollte nichts passieren und dafür würde Frey sorgen. Doch bis zu seiner Rache würde wohl noch einige Zeit verstreichen, zumal er seinem 'Informanten' noch eine Frist gesetzt hatte. Drei Wochen. In drei Wochen würde er alles, so hoffte er, was für ihn wichtig wäre, wissen. Dann würde er sich daran machen sich einen Plan auszudenken. Bis dahin hatte allerdings noch Zeit und diese Zeit wollte er zusammen mit Jareth und an dessen Seite genießen.

Es dauerte nicht mehr lange und Frey schlief dann wirklich in Jareths Armen ein. Dessen Wärme, Nähe und dessen Geruch waren einfach zu einlullend.

Jareth hingegen lag noch lange wach. Die trübsinnigen Gedanken erlaubten ihm noch einige Zeit, nachdem Frey eingeschlummert war, keinen Schlaf. Er war innerlich unruhig und versuchte angestrengt diese Unruhe zu vertreiben. Und irgendwann übermannte ihn der Schlaf dann doch. Aber dieser war zunächst auch von Unruhe geprägt, auch wenn man es ihm rein äußerlich nicht angemerkt hätte, er sich weder herumwälzte, noch ein Laut über seine Lippen kam. Nach und nach jedoch verblasste diese Unruhe und seine Züge spiegelten dies schließlich wider.
 

Als Frey wieder erwachte war der nächste Tag angebrochen. Es war noch ziemlich früh und die Sonne kämpfte sich gerade aus dem Horizont heraus auf das Firmament. Jareth schlief noch. Frey hob leicht seinen Kopf und blickte in das friedlich wirkende Gesicht des anderen. Leicht musste er lächeln. Vorsichtig, damit er ihn nicht weckte, schenkte er ihm einen sanft aufgehauchten Kuss und schälte sich dann aus dessen Armen und aus dem Bett. Es kam äußerst selten vor, dass er bereits so früh wach war. Das konnte daran liegen, dass er relativ früh eingeschlafen war.

Genüsslich streckte er sich und suchte sich dann neue und frische Unterwäsche, die er dann auch anzog. Sein Blick glitt durch das Zimmer, welches immer noch von der Unordnung zeugte, die sie vor etwa einer Woche zurückgelassen hatten. Na, hier würde er noch aufräumen müssen. Doch vorerst entsorgte er nur den Zeugen ihrer vergangenen Vereinigung und machte sich schließlich auf ins Bad, sammelte dort die dreckige Kleidung auf, die noch auf dem Boden lag, und warf sie in den Wäschekorb. Schnell wusch er sich das Gesicht und putzte sich die Zähne. Anschließend machte er sich auf den Weg in die Küche.
 

Jareth bekam nicht mit, wie Frey sich aus dem Bett schlich. Nach einer Weile jedoch reagierte sein Körper auf die Lücke, die Freys Aufstehen in dem großen Bett hinterlassen hatte. Jareth dämmerte kurz ein wenig wach, wälzte sich herum und drückte das Kissen dichter an sich. Er seufzte tief und schlief wieder ein und bekam so nichts von Freys Aktivitäten mit.

Dieser wollte Jareth eine Freude machen und so bereitete er kurzerhand ein kleines Frühstück vor. Er kochte starken Kaffee, machte Aufbackbrötchen warm, stellte zwei Gläser Saft, Teller sowie Messer auf ein Tablett und kramte dann noch Marmelade, Honig und lang anhaltenden Brotaufstrich hervor, was er ebenfalls auf das Tablett stellte. Er wagte es sogar Eier zu kochen. Als alles bereit stand, nahm er das Tablett und trug es die Treppen hinauf ins Schlafzimmer, wo Jareth immer noch auf dem Bett lag. Frey stellte das Tablett auf dem Nachttischchen ab. Dann beugte er sich vor, stützte sich auf seine Hände ab und küsste Jareth nun, um ihn aus seinen Träumen endgültig in die Realität zu holen. "Guten Morgen, Skarbie. Na wie geht's dir heute?"
 

Jareth seufzte und öffnete verschlafen und mit dem Gefühl einer leichten Verkaterung die Augen. Er lächelte schmal, als er in Freys Gesicht blickte. "Nachdem ich derart geweckt wurde? Großartig natürlich.", antwortete er noch etwas verschlafen, hob seine Hände an Freys Gesicht und zog diesen erneut in einen Kuss. Dieser schmeckte noch leicht nach Schlaf und doch auch herrlich zugleich. Schmunzelnd löste er den Kuss alsbald und leckte sich über die Lippen. Doch da kroch ihm ein appetitanregender Duft in die Nase und er sah sich um, entdeckte dann das Tablett auf dem Nachttisch. Er rieb sich über die Augen und fragte wirklich erstaunt: "Du hast Frühstück gemacht und bringst es ans Bett? Was für ein Service!" Frey grinste und erklärte: "Ja, ich dachte ich tue dir mal etwas Gutes. Schließlich hast du mich auch immer beköstigt. Ich hoffe es wird dir schmecken, auch wenn ich nicht der Beste in so etwas bin."

Ebenfalls grinsend setzte Jareth sich etwas schwerfällig auf, wobei er nun wieder an ihr Liebesspiel und seine Rolle darin erinnert wurde. Er verzog das Gesicht. "Kann ich mich noch bezüglich meines Befindens korrigieren?" Er grinste etwas gequält und wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder dem Tablett zu. "Das sieht gut aus. Mhmm, und der Kaffee duftet schön stark." Er sah wieder zu Frey auf, klopfte mit einer Hand neben sich auf das Bett und sagte auffordernd: "Komm, setz dich zu mir. Und dann wird geschlemmt!"
 

Frey folgte der Aufforderung. Er nahm das Tablett und stieg dann vorsichtig, um nichts zu verschütten aufs Bett und über Jareth, damit er sich neben ihn setzen konnte. "Hier halt mal bitte kurz.", meinte er und überreichte ihm das Tablett, damit er unter die Decke schlüpfen konnte. Dann übernahm er das Tablett wieder und stellte es so auf, dass es von ihren Beinen gehalten wurde. Er reichte Jareth ein Saftglas und nahm sich seines. "Na dann, lass es dir schmecken. Ich hätte ja gerne frischen Orangensaft gepresst, aber leider hatten wir keine Orangen. Da musste ich mit welchem aus der Safttüte vorlieb nehmen.", sagte er und nahm einen Schluck aus dem Glas.

"Frisch gepresster Orangensaft? Die Mühe hättest du dir gemacht?", kam es überrascht von Jareth.

"Für dich würde ich noch so einiges mehr machen.", antwortete Frey lächelnd. Jareth schmunzelte leicht und nahm dann ebenfalls einen Schluck von dem Tütensaft. "Ist doch völlig in Ordnung das Zeug. Ich bin eh keinen frischen Saft gewohnt."

Frey stellte sein Saftglas wieder zurück und nahm ein zusammengeknäultes Handtuch in die Hand. Er hatte die Eier in dieses gewickelt, damit sie warm blieben. Jetzt entpackte er sie wieder und meinte dann: "Ich hoffe du magst harte Eier. Was anderes kann ich nicht. Ich kann die Kochzeit nie abschätzen, deswegen lasse ich die Eier immer hart werden." Er legte die Eier in die dafür vorgesehenen Eierbecher, blickte Jareth von der Seite an und schmunzelte. Er war wahrlich kein Meisterkoch, wenn er sogar beim Eierkochen Probleme hatte. In der Hinsicht hatte er wirklich zwei linke Hände. Dafür lagen seine Stärken in anderen Bereichen.
 

Jareth lachte leise bei Freys vorgezogenem Rechtfertigungsversuch und meinte: "Hartgekocht ist nicht gleich schlecht, aber aus deinem Mund hört sich das fast so an. Auch ein gut hart gekochtes Ei ist eine kleine Kunst für sich. Also mach dein Frühstück nicht schon nieder, bevor wir es probiert haben und ich bin sicher, dass es mir schmecken wird."

Frey musste sich eingestehen und sich dazu bekennen, dass er dies extra gemacht hatte. Wenn er schon vorher sein Frühstück schlecht machte, dann wäre Jareths Enttäuschung nicht so groß. Eine ziemlich schlechte Angewohnheit von ihm, die er sich wohl sparen könnte, das wusste er selbst.

Jareth begann dann auch schon damit sich dem Frühstück zu widmen, schnitt sich eines der Brötchen auf, gab Marmelade auf dieses und biss herzhaft hinein. Er genoss es wirklich.

So hielt er alsbald Frey die Brötchenhälfte hin. Frey wollte sich dagegen sträuben, dass Jareth ihn zu füttern gedachte, doch als er zum Widersprechen ansetzte, da hatte er das Brötchen auch schon im Mund. Somit biss er ab und kaute das ihm Verabreichte dann doch genüsslich. Nicht ganz hatte er den Bissen runtergeschluck, da legten sich auch schon Jareths Lippen auf seine und zogen ihn in einen herrlich schmeckenden Kuss.

Jareth grinste leicht, als er den Kuss löste, leckte leicht über Freys Lippen und flüsterte: "Mit etwas Marmelade auf den Lippen schmeckst du fast noch besser, als eh schon."

"Dann sollte ich mir wohl immer etwas Marmelade auf die Lippen schmieren, damit unsere Küsse noch heißer und köstlicher schmecken.", erwiderte Frey, grinste Jareth an und widmete sich dann, so wie es auch sein Liebster tat, seinem Frühstück. Wie gewohnt langte er richtig zu. Warum er dann immer noch so eine Figur hatte, wusste er nicht. Anscheinend war es eine Laune der Natur gewesen, die ihm diese Essgewohnheit erlaubte.

Zum krönenden Abschluss war das Frühstücksei dran. Jareth schälte es, probierte dieses und meinte dann: "Ich weiß gar nicht was du hast. Ist doch völlig in Ordnung." Kurz darauf leerte Jareth noch den Kaffeebecher, verzog das Gesicht dabei, weil der letzte Schluck für seinen Geschmack wieder zu kalt geworden war, und lehnte sich zurück. Er seufzte zufrieden und lächelte Frey an, schlang seinen Arm um ihn und zog diesen behutsam an sich heran, küsste dessen Wange und meinte leise: "Das war eine tolle Idee. Danke für das Frühstück, Carino."
 

Vollkommen unverfangen antwortete Frey: "Freut mich, dass es dir gefallen hat. Dann kann ich das ja jetzt öfter machen. Und es freut mich ganz besonders, dass dir meine harten Eier gefallen haben." Kurz stutzte er und brach dann abrupt in schallendes Gelächter aus. Er versuchte sich schnell abzureagieren und rang um Ernsthaftigkeit. Trotzdem giggelte er, als er sagte: "Tschuldige. Das war eine vollkommen witzlose Perversion." Und schon prustete er wieder los. Immer noch lachend meinte er: "Ich weiß ich bin ein perverser Kindskopf." Irgendwann beruhigte er sich dann doch noch und schmiegte sich an Jareth. Sanft streichelte er dessen Brust und meinte dann: "Wenn es dir so sehr gefallen hat, kannst du dann auch öfter harte Eier von mir bekommen." Wieder musste er losprusten, fing sich aber schnell wieder und sagte: "Ich hör ja schon auf."
 

Jareth verzog das Gesicht und verdrehte die Augen bei Freys Albereien, konnte ein Grinsen jedoch auch auf seinen Lippen nicht vermeiden. Frey konnte ja wirklich richtig albern sein und vor allem waren diese zweideutigen Andeutungen eigentlich gar nicht mal so unübel, obwohl Jareth glaubte, dass sie doch eher zu ihm passten. Er suchte mit der anderen, noch unbeschäftigten Hand Freys Gesicht und strich über dessen Wange, küsste Frey dann auf dessen Haupt und flüsterte: "Also meinetwegen kannst du mir gerne öfter deine harten Eier servieren." Er grinste breit, ergriff dann mit seiner auf Spielen ausgelegten Hand nach Freys, die immer noch Jareths Brust verwöhnte. Er zog diese Hand hoch bis an sein Gesicht und küsste die Handinnenfläche innig, wanderte mit seinen Lippen diese empor, über den Zeigefinger bis zu dessen Kuppe, leckte über diese und umfing sie dann sanft mit seinen Lippen, sog sachte an ihr und ließ dann wieder von Freys Hand ab. Er drückte diese wieder an seine Brust und beugte sich tief zu Freys Gesicht herab, suchte dessen Lippen auf und küsste ihn zunächst sanft und zärtlich, ließ den Kuss aber bald inniger werden und dehnte ihn aus bis ihm das letzte bisschen Luft ausging. Lächelnd löste er seine Lippen von Freys und flüsterte: "Aber ich bin durchaus auch bereit dir dabei zu helfen ,du alberner Perversling." Grinsend nahm er das Tablett, stellte es auf dem Boden ab und wandte sich dann Frey wieder zu. Erneut suchte er dessen Lippen auf, ließ diesen keine Zeit für eine mögliche Antwort, forderte stattdessen eine Erwiderung des Kusses, den er nun auch wieder nicht allzu bald abzubrechen gedachte. Er war seit dem Aufwachen auf vielerlei Art wieder auf den Geschmack gekommen und er wollte ihr gemütliches Zusammensein noch etwas genießen. Schließlich rollte er sich sogar über Frey, drängte ihn dabei weiter in die Kissen zurück und versuchte das Ziehen zwischen seinen Lenden zu ignorieren, das ihm seine eigentlich nur geringe sportliche Aktivität bescherte.
 

Frey konnte nicht verleugnen, dass Jareths Zungenspiel, das Treiben der Lippen, überhaupt das ganze Prozedere ihn ziemlich erregte. Ein Schauer nach dem anderen rieselte durch seinen Körper und er gab sich mit großem Wohlgefallen einfach nur hin. Seinen linken Arm legte er um Jareths Nacken, hielt ihn somit fest und erwiderte diesen heißen und innigen Kuss. Irgendwann löste er seinen Arm wieder und ließ seine Hände auf Wanderschaft über Jareths Körper gehen. Wenn Jareth schon wieder solche Lust verspürte, dann wollte Frey nicht derjenige sein, der ihm dies verbot, zumal er es doch auch wollte. Jareth hatte es geschafft Frey wieder zu erregen und Frey würde ihr kleines Liebesspiel nicht von sich aus abbrechen.

Als Jareth auch schon über ihm lag, da drängte er seinen Unterleib diesem entgegen, sodass Jareth seine bereits verhärtete Beule spüren konnte. Heiß züngelte Frey mit Jareth und keuchte ab und zu erregt in dessen Mund. Nicht so schnell wollte er das Reiben ihrer Lippen enden lassen und vertiefte ihren Kuss immer weiter. Mit den Händen strich er Jareths Rücken entlang, streichelte sanft dessen Hinterteil und wanderte dann mit seinen Fingern über Jareths Oberschenkel.
 

Jareth hatte es eigentlich ursprünglich nicht darauf abgesehen Frey und sich selbst wieder soweit zu bringen, vor allem, da er ja den vergangenen Abend noch in den Lenden spürte. Er hatte ihr Zusammensein nur noch etwas intensiver auskosten wollen. Ein wenig. Aber nun, bei Freys tierisch heißen Erwiderung seiner Küsse, bei dessen erkundungsfreudigen und zärtlichen Berührungen und allerspätestens als er die Erregung seines Geliebten so deutlich zu spüren bekam, hatte er dieses 'ein wenig' vergessen und sein eigener Unterleib begann zu jubilieren, schickte eine warme Welle durch seinen Körper. Jareth seufzte tief in den fast schon überhitzten Kuss, drückte seine Lippen stärker an Freys, rieb seine kräftig und gierig an denen des anderen, dehnte das Fechten ihrer Zungen gleichsam weiter aus, bis ihm die Luft wegblieb und er nach Atem ringend den Kuss löste. Seine Brust hob und senkte sich kräftig und sein Blick lag hitzig auf Freys Gesicht, verschlang den anderen gierig mit eben diesem und grinste anzüglich. Er beugte seine Stirn dicht an Freys heran, sein heißer Atem schlug gegen dessen Lippen. "Wenn es um dich geht, könnte man mich glatt als notgeil abstempeln.", hauchte er, zog seine Stirn wieder von Freys zurück und beugte den Kopf herab, suchte mit seinen Lippen Freys Hals, küsste diesen gierig und lustvoll und zupfte und knabberte an der empfindlich dünnen Haut.

"Besser notgeil, als frigide.", erwiderte Frey keuchend und schloss genießerisch die Augen.



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Von: abgemeldet
2012-12-28T06:14:43+00:00 28.12.2012 07:14
WOW... Ich habe jetzt die ganze Nacht durchgelesen... Vom ersten Kapitel an fand ich die Fanfiction super spannend und auch wenn ich zwischenzeitlich nicht ganz da war hat mein Interesse nicht nachgelassen. Ich wollte unbedingt immer weiter lesen. Inzwischen ist es 7 Uhr morgens und ich bin mir nicht sicher ob das jetzt noch was bringt zu schlafen... Und eigentlich will ich immer noch nicht aufhören zu lesen.... xD... Was ich allerdings schade finde, auch wenn das jetzt etwas früh kommt, wie ich gesehen habe sind bisher 2 Kapitel unter Adult eingestuft.... fehlt einem dann nicht ein Teil der Story, wenn man das nicht lesen kann?
LG Usagi
Von: abgemeldet
2012-12-27T22:53:57+00:00 27.12.2012 23:53
Ich liebe deinen Schreibstil und deine Ideen sind sehr einfallsreich, auch wenn sie von einem RPG stammen. Was mich allerdings stört ist, das der Charakter sich sehr verändert, weil er nicht mehr stottert. (Die anderen haben das auch schon alle geschrieben GOMEN) Auch finde ich es merkwürdig, dass Jareth dazu nichts sagt...
Ich hoffe das klärt sich noch auf..., sonst würde das die Story zerstören und das wäre schade... Ansonsten ist die Fanfiction bisher super spannend und die Story fesselt einen....
Mach weiter so
LG Usagi
Von:  _sweet-kitty_
2009-05-14T19:25:56+00:00 14.05.2009 21:25
i-wie sind die beiden echt zucker XDDD
wie sie rumschnulzen können X3
aber das tut den beiden ja auch mal fut :D
aber freys vergangenheit zu hören war mal auch interessant XDD
ich musste mich im ersten augenblick bemühen es ihm abzukaufen XDD
*lachz*
aber schönes pitel =^.^=
auch wenn ich es immer sage XD

LG kitty~
Von: abgemeldet
2009-05-08T17:20:42+00:00 08.05.2009 19:20
will auch so tollen sex haben :D neidisch werd!!!! hast du echt gut geschrieben man konnte das prickeln schon förmlich spüren! WOW !!!
Von:  _sweet-kitty_
2009-04-22T19:18:48+00:00 22.04.2009 21:18
woaaaah~
*quitsch*
wie lange habe ich schon darauf gewartet T.T
hab dich bereits vermisst TT^TT
*seuftz*
aber es heißt ja auch das man seine leser nicht so verwöhnen darf XD
aber ich freu mich trotzdem wie sau >.<
hehe~
vorallem aufs nächste pitel XD

LG kitty~
Von: abgemeldet
2009-02-18T16:43:41+00:00 18.02.2009 17:43
Die Szene im Bad war geil~ *lol*
Diese beiden Hormonkälbchen hey. Na gut... Frey ja noch mehr als Jareth, aber der Kleine hat ja auch seine Gründe. *frey pat* Jareth ist halt ne geile Sau. XD
Ich kann da Freys Notstand voll und ganz verstehen. Aber hatte der da etwa kleine Komplexe, als er das Ding gesehen hat? Irgendwie kam es mir so vor... oder er hat sich vorgestellt, wie das in ihn reinpassen soll. *hust*
Ja, ich denke, das wird es wohl gewesen sein. *prust*
Ich hab mich jedenfalls köstlich amüsiert.
Dass die aber jezze auf der armen Omi rumhaken, finde ich mal gar nicht in Ordnung, auch wenn es mich schwer irritiert hat, dass die so groß ist. Oo Riesenomis machen mir Angst. Die sehen immer so garstig aus... *kopp kratz* Dabei hatte ich vorher nen ganz anderes Bild von ihr. So ne freundliche, alte Omi eben. ^^
Egal... ich hoffe, dass sich die Vermutungen der Jungs nicht erfüllen. Wäre ja grauslich, wenn die solche Nachbarn haben. >_<

Joa... die Shoppingtour an sich, war auch sehr faszinierend. Vor allem der neue, fahrbare Untersatz. Omg~ Ein schwarzer Sportwagen. *~* Das klingt schon so toll. XD
Ich möchte gern mit den beiden tauschen... oder mitfahren. XDD
Aber ich find es krass. Ich hätte die beiden total andersrum eingeschätzt. Frey als besonnenen Fahrer und Jareth als Raser, aber dass es andersrum ist... hm... interessant. XD
Joa... ein Wort hat mich heftigst gestört in dem Kap. 'grinselte' Oder 'grinseln'... wie auch immer. Arghs~ >_<
Gibts nicht... und klingt auch nicht.
Aber egal~ Ich mecker eh immer viel zu viel, du kennst das ja mittlerweile. XD

Killua
Von: abgemeldet
2009-02-18T16:43:21+00:00 18.02.2009 17:43
Omg~
Ich fass die beiden Kapitel mal zusammen, okay? Weil... die waren sich vom Inhalt ja ziemlich ähnlich... so ungefähr. XD
Boah die Oma war cool.
Ich steh auf solche tolligen Omis, die dann einfach mal auftauchen und Gutes tun. Lecker Brötchen. *~*
Ich hoffe, die treffen die alte Dame nochmal. Lässt sich ja sicher nicht vermeiden, wenn sie Nachbarn sind. Und es soll ja auch passieren. Ich mag die Omi. Sara hieß sie, wa? Naja... untypischer Name für ne Oma, aber die sind ja auch schon nen bisschen in der Zukunft unterwegs, soweit ich mich erinnern kann. *lach*

Joa... was Jareth und Frey angeht...
Boah ich hab den Kopf grad so voll. Auch ein Grund, warum ich die beide Kapitel zusammenfasse. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Ich mein... das mit Jareth und seinen Bruder - das ist so intensiv und diese Hassgefühle, die Jareth da jetzt verspürt... nun... sie sind nachvollziehbar, aber irgendwie auch so übertrieben, als müsse er sich selbst irgendetwas beweisen, was er ja eigentlich gar nicht mehr braucht.
Vor allem nicht, nachdem er sich endlich mal über seine Gefühle klar geworden ist.
Das fand ich ein wenig seltsam... am Anfang, aber wenn man mal so an die ganzen letzten Kaps zurückdenkt, dann wurde es eigentlich auch mal voll Zeit. Jareth hat ja immer irgendwie Freys Nähe gesucht. Unbewusst und später immer bewusster.
Hammer~
Na jedenfalls ist es endlich raus.

Was mich allerdings total verwirrt hat, war zum einen Freys Reaktion auf Jareths Kuss da auf der Couch und die Tatsache, dass der noch Jungfrau ist.
*hüstel*
Also zum ersten kann ich nur soviel sagen, dass der sich mal an den eigenen Kopp fassen soll. Er hat doch schließlich angefangen mit diesen Kussspielchen. Schon ganz am Anfang hat er das. Ich denk da noch mit Entzücken dran, wo die sich das erste Mal näher gekommen sind, wo Jareth ja noch gar nicht damit einverstanden war und so. XDD
Und deswegen kommt es mir auch so unglaublich vor, dass Frey noch nie was intensiveres mit einen anderen gehabt haben soll. *kopp kratz*
Ich bin voll verwirrt.
Dann haben die ja beide voll keine Peilung. Na das kann ja lustig werden. *lol*
Ich könnt mich schon allein bei dem Gedanken daran, wie die sich anstellen, wegwerfen vor lachen. >_<

Aber ein wenig meckern muss ich auch wieder. In diesen beiden Kaps ist es mir wieder sehr deutlich aufgefallen.
Du hast den Drang dich zu wiederholen. ^^
Das ist jetzt nicht böse gemeint, sondern mal wieder eine Feststellung meinerseits und da ich ja nie so wirklich meine Klappe halten kann... *räusper*
Ja... also ich erklär es mal genauer.
Wenn du zum Beispiel eine Situation oder einen Zustand beschreibst, dann wiederholst du das Geschriebe wenige Zeilen später noch einmal.
Zum Beispiel als Frey sich da so in sich selbst verloren hat, aus Angst, dass Jareth ihn verlassen haben könnte, da kam nach einigen Zeilen noch einmal genau das Gleiche.
Das ist für den Leser irritierend.
Ich weiß nicht, ob du das als Betonung vielleicht bewusst einsetzt oder so? *kinn kratz* Wenn ja, dann schreibe es lieber unmittelbar hintereinander und nicht so versetzt. =)
(ich und mein Gemecker. Nimm es mir bitte nicht übel~ Ich liebe die FF. XD)

So... egal jetzt.
Ich find die Entwicklung toll. Ich denke, dass es ab jetzt noch interessanter wird. *hrhr* Nicht mehr weit bis zum Adult-Kap. *hehe*
(nein... ich habe nicht darauf gewartet... neeeeein. *kopfschüttel* *bg*)

Killua

Von: abgemeldet
2009-02-18T16:42:53+00:00 18.02.2009 17:42
Ouw, wie süß~
Omg... ich krieg die Krise hey. Nee... eigentlich habe ich sie schon und jetzt legt sie sich langsam. Na endlich geht es mal voran bei den beiden. *lach*
Der Kuss war echt wunderschön beschrieben. Vor allem auch die Gefühle, der beiden. Jareth, der einfach nur genervt davon ist, dass Frey die Karten nicht offen auf den Tisch legt und Frey, der einfach mal voll die Krise bekommt, weil er gar nicht mehr weiß, wo oben und unten ist.
Das ist sowas von süß~ *lach*
Also das war wirklich toll. *heftig nick*
Hätten die das endlich mal geklärt. Hat ja auch lange genug gedauert. Aber ich finds toll, dass Frey Jareth jezze nicht unter Druck setzt. Schließlich ist so nen Kuss ja schon ein ziemlich eindeutiges Zeichen und naja... wenn man den von jemandem bekommt, in den man verknallt ist, dann... *hüstel*... könnte das schon... eindeutig interpretiert werden und ich würde dann schon drauf bestehen, dass mein Gegenüber dann sagt, dass er auch Gefühle für mich hat. XDD
Aber naja... bei den beiden ist das ja alles ein bisschen komplizierter. Jareth muss sich ja erstmal selber wieder finden, so wie es scheint. XDD
Den sein Selbstbild is ja wirklich erstmal hinüber. Na hoffentlich baut er sich das ganz schnell wieder zusammen. =)

Vor allem fängt es langsam an, mich zu interessieren, was die beiden denn vorher so getrieben haben, in Sachen Liebe, Sex und Zärtlichkeit. *lol*
Das ist mir nochmal so bewusst geworden, als Jareth so über die Liebe phylosophiert hat. ^^ Ich hoff, das kommt irgendwann noch mal genauer, sonst musst du dir für meine Zufriedenheit, was aus der Nase ziehen. XDD

Joa...
Zu Freys Geschichte fällt mir nicht viel ein. Die ist traurig... und erklärt so einiges. Omg... dass er da keine weiteres, schwerwiegenden Störungen - außer dem Stottern - von getragen hat, ist wirklich bewundernswert. Mit anzusehen, wie die eigene Mutter vergewaltigt wird... omg~ >_<
Ich will es mir gar nicht vorstellen.
Aber ich bin immer noch so voll geflasht von der Tatsachte, dass Frey es Jareth einfach so erzählt hat. Das zeigt wirklich, dass es steil vergauf geht mit den beiden~ Hach... das ist so toll. Ich freu mich für die beiden... oder eher für Frey...? *grübel* Nein... eigentlich für beide.
Ich versteh nur noch nicht ganz diese Annährungsversuche von Jareth, aber bald kommt da sicher Licht ins Dunkel. ^^

Killua
Von: abgemeldet
2009-02-15T21:24:07+00:00 15.02.2009 22:24
Also jezze werd ich langsam echt hippelig. Jetzt kommen wieder die Stellen in den Fanfics, die mich immer alles andere vergessen lassen, auf die ich mich dann immer so voll fixiere. Unglaublich hey. >___<
Aber das ist auch spannend hey.
Also erst dachte ich ja... okay... jezze wohnen die zusammen, jeder hat sein Zimmer und alles bleibt schön keusch und anständig.
Aber dass Jareth dann so abgeht... mit dem Kuss und allem. Omg~ Scheiß Hormone... da kann ich ihm nur zustimmen.
Und nein... ich denke nicht, dass du fies bist. XD
Gemein trifft es eher. *lach*
Ich werd noch weiter lesen. Dann später. Jezze muss ich erstmal noch anderen Blödsinn machen, aber dann.... daaaaaannn. *muha*
Ich bin sehr gespannt, wie Frey reagiert, wenn er es denn überhaupt gehört hat. ^^°
Bleibt ja noch offen. Ich hoffe es jedenfalls. XD

Killua
Von: abgemeldet
2009-02-15T21:23:10+00:00 15.02.2009 22:23
Hamma~
Dieser innerliche Kampf von Frey war wirklich sehr gut beschrieben. Also diese Entscheidung, die er ausstehen hatte.
Man weiß zwar nicht so genau, was in einem Komapatienten vorgeht, aber diese Beschreibung von dir - die kommt mir irgendwie am schönsten vor. Wenn man weiß, dass der Leblose da noch einmal alles erlebt und vielleicht auch sehr viel schönes, um sich dann zu entscheiden, was er tut, was das Beste für ihn ist... mensch du.
*ganz gerührt ist*
Hat mir sehr gefallen~ ^^
Vor allem wird es jetzt intensiver. Schließlich sind sie in ihrer Zweisamkeit eine weitere Stufe nach oben geklettert, auch wenn Frey ja immer noch nicht wirklich dazu gekommen ist, Jareth zu sagen, dass er in ihn verliebt ist, aber wenigstens hat Jareth schon klar gemacht, dass ihm mittlerweile einiges an Frey liegt.
Das passt doch.
Ich hoffe, dass Freys Hoffnung sich erfüllt. *muha*

Die Idee, die Stadt zu verlassen, ist ja echt mal die beste, die den beiden eingefallen ist. XDD
Da haben sie ja sogar mal richtig drüber nachgedacht. Hach, die sind so süß~ Ich stell es immer wieder fest und diese Neckerein. Na, was sich neckt, das liebt sich auch. So gehört sich das. XDD

Okay... mehr fällt mir nicht ein. ich bin noch so geflasht. XD

(buhuu... ich war auch einer, der keine Kommis geschrieben hat. *hust*)


Killua


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