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Du kannst ihn nicht lieben. Er ist eine Maschine.

~ COMPLETE ~ ♥ Aoi x Kai ♥
von

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Prolog

Wer bist du?
 

Ja, das frag ich mich auch oft. Wer bin ich überhaupt. Aber ich weiß, wer ich früher war. Früher war ich ein junger, mit dem Leben zufriedener Japaner, der brav seine Arbeit im Labor verrichtet hat.

Aber nun... Nun mache ich jede menge Dinge, die ich eigentlich gar nicht tun dürfte. Dinge, von denen so ziemlich niemand außer ich und meine Kollegen etwas wissen. Nun gut, meine Kollegen sind an der Zahl mehrere Hunderte.

Aber dennoch, es ist eigentlich verboten. Und ich bin in die ganze Sache nur reingerutscht, weil ich irgendwo die Information aufgeschnappt habe, dass es Aufzeichnungen von noch nicht entdeckten Dingen gibt. Natürlich gab es sie und mit meinem Glück fand ich sie auch, nur hat man mich dabei erwischt.

Und ich konnte wählen: Der Tod oder Mitarbeiten. Ich hab entschieden wie jeder normale Mensch es auch machen würde und so arbeite ich jetzt schon gut 2 Jahre bei der Organisation und teste Menschen auf die verschiedensten Sachen.

Aber im Moment ist die Organisation nicht wie immer. Sie ist angespannter, man kann förmlich spüren, dass sich etwas zusammenbraut. Irgendwas wird demnächst passieren. Das Beste wäre natürlich, wenn wir endlich unseren Chip fertig kriegen könnten, mit denen Menschen halb steuerbare Maschinen werden.

Dieser Chip, wenn er denn irgendwann fertig wird, wird von mir in die Wirbelsäule eines Freiwilligen gepflanzt. Bis jetzt haben wir noch keinen passenden Mann gefunden. Aber das wird eher passieren, als die Fertigstellung dieses verfluchten Chips!

Ja, krank und unmenschlich ich weiß, aber ich hab nicht zu entscheiden, was für Ziele wir in Anspruch nehmen. Ich habe einfach nur zu Arbeiten und dicht zu halten. Ein Arbeitskollege hat mir mal erzählt, was mit Leuten passiert, die nicht schweigen. Und das wollte ich mir nicht wirklich vorstellen.

Ich freue mich aber auch, dass wir schon so weit gekommen sind. Als ich noch nicht da war waren sie nicht mal halb so weit wie wir jetzt sind und das alles nur Dank meiner Hilfe. Der Boss schätzt mich deswegen auch sehr, was mir widerrum gutes Geld einbringt.

Um es zusammenzufassen, ich mache es auf der einen Seite gerne, auf der anderen wieder nicht. Wenn es etwas Anderes, Erlaubtes sein würde, hätte ich da kein Problem mit. Aber jetzt... Man gewöhnt sich dran, Hunden, Affen und Menschen Spritzen und Medikamente zu geben.

Nur meistens sterben sie danach oder werden getötet, weil die Nebenwirkungen einfach zu groß sind. Einmal musste ich einem kleinen Mädchen eine Spritze geben, in der ein Mittel für eine bessere und schärfere Sicht war. Zunächst hat sie auch besser gesehen, nur schließlich ist sie vollkommen erblindet.

Manchmal höre ich nachts noch das leise Weinen und Wimmern von Menschen und Tieren, die in ihren Käfigen liegen und versuchen, die Schmerzen zu ertragen. Die eigenen Gefühle werden dadurch richtig abgestumpft. Und sowas ist ganz und gar nicht gut.

.Un.

"Das gibt es doch nicht! Verdammte Scheiße!!" Wutentbrannt schmiss ich den fast schon glühenden Kugelschreiber in die Ecke des Schreibtisches und stütze meinen Kopf auf beide Hände.

"Ich hatte es doch fast!! Es fehlt doch nur noch ganz wenig..." Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und ging bestimmt zum hundertsten Mal die Geschichte durch. "Aber was fehlt denn da...?"

Es ist wirklich zum Haare raufen. Kaum hat man ein Problem gelöst, tun sich bereits 10 Neue auf. Das kann doch gar nicht klappen! Kopfschüttelnd packe ich meine Papiere und Aufzeichnungen auf einen Stapel und klemm' mir diesen unter den Arm.

Soll sich doch Jiro mit dem Mist abquälen! Der hat jeden Tag die Füße auf dem Schreibtisch und zieht sich eine Zigarette nach der anderen rein! Der kann auch mal seinen Arsch bewegen. In der Zeit kann ich im Labor weiterarbeiten, vielleicht hilft mir das ja, etwas entspannter zu werden.

Mit einer Miene, mit der ich so ziemlich jeden verschrecken würde, würden sie es nicht alle schon von mir kennen, ging ich aus meinem Büro in den kalten, in sterilem Weiß gehaltenen Flur und nicke ein paar Kollegen kurz zu, die dieses erwidern, mich aber nicht mal richtig ansahen.

Es dauerte auch gar nicht lange, bis ich an der ebenfalls weißen Tür von Jiro's Büro ankam. Ein kurzes, unscheinbares Klopfen und schon riss ich die Tür auf und sah mich suchend im Raum um, wobei Jiro mal wieder nicht zu übersehen war.

Nein, ich suchte einen Platz zwischen den ganzen Porno-Heftchen, wo ich die Unterlagen draufpacken konnte. Sonst fehlt mir nachher noch was und dann... Ich will nicht dran denken. Geräuschvoll knalle ich den Stapel Blätter und Mappen auf den Schreibtisch, wo mein Vorgesetzter wieder seine Füße drauf hatte.

"Nimm die Füße runter, ich hab' Arbeit für dich!" Jiro lächelte amüsiert und nahm dann auch seine Lackschühchen von dem Schreibtisch. "Was gibt's denn, Boss?" Grinsend sah er mich an und zog einmal an der Zigarette, die er zwischen den Lippen hatte.

"Ich komm' einfach nicht drauf! Und du bist besser ausgebildet als ich!" Zumindest behauptet er das immer von sich. "Also kannst du ja vielleicht finden, was ich suche." Jiro grinste gleich mehr. "Ach, kriegt der große Kai es nicht mehr hin? Da muss ich wohl helfen." Ich schnaubte nur einmal und verdrehte innerlich die Augen.

Dieser Macho. Einfach schrecklich. "Sag mir Bescheid, wenn du etwas Brauchbares gefunden hast. Ich bin im Labor." Und schon stürmte ich aus dem Büro raus und knallte die Tür hinter mir zu. "Dreckskerl..." Grummelnd ging ich den Gang runter zur Treppe, die in den Keller führte.

Als ich die Treppen überwunden hatte, zog ich mir in einer Umkleidekammer alles bis auf die Boxershorts aus und schlüpfte in einen dieser schrecklich umständlichen Schutzanzüge, die nur aus einem Haufen Plastik bestehen. Wofür zieh' ich die überhaupt an!?

Nach der Dusche mit dem Desinfektionsmittel in einer weiteren abgetrennten Kabine darf ich nun endlich in das Labor, wo einige Andere schon waren und mit Chemikalien rumspielten. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. Sie sind hier immer fast wie Kinder. Ich auch. Aber das ist nicht mein Job.

Mit fast schon sehnsüchtigem Blick sah ich zu dem Tisch, über dem eine Art Käseglocke lag, damit dem Chip nichts passierte. Der kleinste Windhauch würde ihn vom Tisch wehen und das wäre ganz und gar nicht gut. Leise seufzend überlegte ich, was ich am besten machen könnte.

Schließlich fand ich dann doch eine Beschäftigung und mitten in meiner Arbeit kam Jiro zu mir und knallte mir die Unterlagen auf den Tisch. "Vergiss es..." Und schon war er wieder weg. Mit einem breiten Grinsen, welches man Dank dem Mundschutz nicht sehen konnte. "Tja..." Kopfschüttelnd suchte ich mir die Seite raus, wo meine Aufzeichnungen zu Ende waren.

Stirnrunzelnd las ich mir die anderen Aufzeichnungen durch. "Aber..." Mit immer größeren Augen durchwühlte ich den Rest der Unterlagen, die immer noch so lagen wie ich sie Jiro gebracht hatte, was mich daraus schließen ließ, dass er sie wohl kaum angesehen hat. Mit dem Finger fuhr ich die einzelnen Buchstaben und Zahlen nach.

"Das.." Fast schon schockiert blickte ich auf die kurzen Notizen, die ich mir bei meinen Untersuchungen gemacht habe. Einen Moment starrte ich noch auf diesen kleinen Zettel. So unscheinbar, dieser kleinen Notizen und doch entscheidend. Fast die ganzen Petri-Schälchen, Reagenzgläser und Fläschchen umschmeißend hechte ich nach dem Kugelschreiber.

Vor Aufregung hätte ich ihn schon fast wieder fallen gelassen, schaffte es dann aber doch ihn fest in die hand zu nehmen und den letzten Teil des Puzzles hinzuzufügen. Ein paar Minuten habe ich noch geknobelt, ehe ich den das Blatt, auf dem ich meine Aufzeichnung vollendet und damit die Lösung stehen hab hochhielt, mir alles noch dreimal durchlas und dann vom Blatt aufsah.

"Ich hab's." Gleich schnellten sämtliche Köpfe, die in diesem Labor anwesend waren, zu mir. "Wie? Du hast es?" Ich konnte mir das strahlende Lächeln einfach nicht mehr verkneifen und zog mir den Mundschutz runter. "Ich hab die Lösung!" Gleich landeten ebenfalls ein paar Mundschutze unten und schnell bildete sich eine Traube an Menschen um mich.

Denen erklärte ich dann das Ganze. So ziemlich alle nickten nach wenigen Sekunden, denn das musste man auch alles erstmal verstehen. Ein schon etwas älterer Mann klopfte mir auf die Schulter. "Gut gemacht. Geh schnell zum Boss und berichte ihm von deinem Erfolg, damit wir die Informationen bekommen und den Chip vollenden können."

Schnell nickte ich, bevor ich mich durch die Menge zu meinen Unterlagen drängte und diese mir unter den Arm klemmte. Und schon war ich in der abgetrennten Kammer und zog mir den nach Desinfektionsmittel stinkenden Anzug aus. Ich hatte nichtmal die Zeit, mir mein Hemd ordentlich zuzuknöpfen, so in Eile war ich.

Und so rannte ich nur wenige Sekunden später die Treppen hoch in den 3. Stock, um da an den Türstehern vorbeizurauschen und fast über meine eigenen Beine zu stolpern. "Kami- äh... Boss-sama, ich hab die Lösung!" Strauchelnd blieb ich vor dem Schreibtisch des Bosses stehen und knallte diesem die Unterlagen auf den Tisch.

Dieser nahm von meinen abgehetzten Zustand nicht wirklich Notiz und nahm sich gleich die unterlagen, die er gründlich studierte und dann schweigend wieder auf den Schreibtisch legte. Eine Weile schwieg er so, ehe er mich anlächelte. "Gute Arbeit, Kai. Bring' die Unterlagen nach unten, der Chip wird heute noch fertig werden."

Ich erntete ein erneutes Schulterklopfen des Bosses und ging stolz aus dem Raum raus. Ja, ich war jetzt wirklich stolz. Denn ich hatte das geschafft, wozu gut 300 Wissenschaftler nicht im Stande waren. Aber daher kommt ja auch das Sprichwort 'Man sieht den Wald vor Bäumen nicht'.

Unten, vor der Tür zu den Umkleidekammern erwartete mich schon ein junger Mann, der mir die Unterlagen mit einem Lächeln abnahm und im Labor wieder verschwand. Über Lautsprecher wurde plötzlich mein Name aufgerufen und die Erkenntnis, dass ich mich wieder beim Boss einzufinden hatte.

Unmerklich nickte ich, ehe ich die Treppen wieder rauf lief und diesmal etwas gesitteter an der Tür klopfte, auf das "Herrein" des Bosses wartete und mich schließlich leicht vor dem Boss verbeugte. "Sie wünschten mich noch mal zu sprechen?" Der Boss nickte leicht und schob zwei Mappen zu mir rüber. "Du darfst dir jetzt die Versuchskaninchen aussuchen."

Ich schluckte einmal schwer, ehe ich mich über den Schreibtisch beugte und die erste Mappe aufschlug. Es war ein Mann, Mitte 20. Kurz las ich mir die Informationen und den Lebenslauf des Guten durch, ehe ich die Mappe wieder schloss und mir die des Anderen ansah. Dieser war auch ein Mann, Anfang 30. Auch bei ihm las ich mir alles durch und überlegte eine ganze Zeit lang.

"Ich nehm' ihn hier." Die Mappe des letzteren Kandidaten schob ich dem Boss zu und dieser sah sich auch noch mal alles an. "Gut, ich werde ihn verständigen. Du wirst die Ehre haben ihm den Chip einzupflanzen und ihn zu betreuen." Ich nickte nur einmal knapp, ehe ich mich von dem Boss verabschiedete und wieder ging.

Toll! Konnte ich auch noch auf so einen Typen aufpassen, wobei ich nichtmal weiß was der Chip für Auswirkungen auf ihn haben wird! Aber bitte, besser als stundenlang über den Papieren zu hocken.

.Deux.

Ich hatte ehrlich gesagt noch nicht so früh mit ihm gerechnet, denn ich hatte mir schon meinen Mantel übergezogen und wollte nur nach Hause, ehe ich schon wieder die schrille Stimme der Sekretärin durch den Lautsprecher meinen Namen sagen höre. Seufzend hing ich meinen Mantel wieder an den Haken und ging den Flur entlang, um die Treppen hochzusteigen. Vor der Tür des Bosses wurde ich gleich von diesem selbst und einem anderen Mann empfangen. Ah, das Versuchskaninchen. "Kai! Da bist du ja, ich dachte schon wir erwischen dich nicht mehr. Mr. Shiroyama ist so schnell gekommen wie es ging." Unmerklich nickte ich, ehe ich mir unseren Freund mal genauer ansah. Lange, schwarze Haare und ein Piercing in der Lippe. Na da haben wir ja den Richtigen gefunden. Mr. Shiroyama trat auf mich zu und hielt mir die Hand hin. "Hallo, ich bin Aoi." Einen Moment lang starrte ich auf die Hand, ehe ich sie nahm und eifrig schüttelte. "Ich bin Kai. Komm' mal bitte mit." Ich ließ seine Hand nicht los, sondern führte ihn wie so ein Pferd die Treppen runter und den Flur entlang in mein Büro. Erst dort ließ ich seine Hand wieder los und setzte mich hinter meinen Schreibtisch, der jetzt sehr viel leerer und größer erschien.
 

"Setz' dich doch. Willst du was trinken?" Aoi schüttelte aber nur den Kopf und setzte sich hin. "Was ist denn nun?" Fragend sah er mich an, was mich nur zum schmunzeln brachte. "Ich will wissen, wem ich hier was einpflanze. Also erzähl mir was über dich." Aoi sah mich einen Moment verwirrt an, ehe er Luft holte. "Aufgewachsen bin ich hier in Tokio, meine Eltern sind früh an Krebs gestorben, aber ich habe dann bei meinem älteren Bruder gelebt, bis ich alt genug war, um mir eine eigene Wohnung zu suchen, in der ich heute noch lebe. Arbeiten tu ich als..." Er schluckte einmal schwer. "Stricher. Inoffiziell, also wird wohl auch nicht in meinen Akten stehen." Er senkte den Kopf und man konnte deutlich seine Schamesröte sehen. Mich überraschte das nicht mal sehr. Man konnte wirklich meinen, bei seinem Aussehen, dass er ein Mädchen wäre. Ein Hübsches, wohlgemerkt. "Erzähl' ruhig weiter." Aoi nickte einmal knapp. "Ich komm' mit meinem Job ganz gut klar. Aber es zerrt doch ganz schön an den Nerven. Ähm… Vergeben bin ich auch nicht und Kinder hab' ich - denke ich - auch nicht." Ich nickte einmal, ehe ich eine ganze Weile schwieg. Es war irgendwie traurig, mit so jemandem zu reden. Er hat nichts außer sich selbst und so wie ich das sehe, kommt er mit sich selbst auch immer weniger klar. "Ich denke, du bist der Richtige." Aoi nickte nur einmal lächelnd und drehte sich neugierig um, als ein Klopfen an der Tür ertönte.
 

Eine junge Dame kam rein, die Aoi gleich musterte, ihre Aufmerksamkeit aber mir galt. "Wir können anfangen." Erstaunt sah ich sie an. "Schon?" Die Dame nickte leicht. "Dank ihrer Vervollständigung musste nicht mehr viel gemacht werden." Sie sah zu Aoi. "Kommen sie bitte mit mir mit." Aoi drehte sich noch mal fragend zu mir um, als bräuchte er Bestätigung, jetzt nicht irgendwas Falsches zu machen. Ich lächelte aber nur und nickte bestätigend. "Und keine Angst Aoi, ich werde vorsichtig sein." Aoi erwiderte daraufhin schon nichts mehr, sondern ging nur mit der Dame mit. Ob ich ihn erschreckt habe? Bestimmt. Aber ich muss mich jetzt auch fertig machen, sonst klappt es nicht. Mit einem leichten Lächeln stand ich wieder auf und ging aus meinem Büro, ehe ich den Weg zu den zwei OP-Sälen einschlug und dort von zwei 'Schwestern' fertig gemacht wurde. Ich warf einen kurzen Blick zu Aoi durch die Glasscheibe. Er lag bereits auf dem Bauch und anscheinend war er auch schon nicht mehr anwesend. Er wirkte richtig friedlich. Kopfschüttelnd zog ich mir die engen Gummi-Handschuhe über. Ich sollte mir nicht so viele Gedanken über die Zustände anderer Leute machen! Als ich fertig eingeschnürt und verpackt war, durfte ich in den OP-Saal und vergewisserte mich, dass Aoi auch wirklich schlief. Dies war der Fall und so schnitt ich gleich ein kleines Loch in das grüne Tuch, welches man über Aoi gelegt hatte. Durch dieses Loch konnte man nur einen kleinen Teil von Aois Nacken sehen. Aber mehr Platz würden wir auch nicht brauchen, wir müssen eher tief gehen. Und schon setzte ich das Skalpell an und schnitt vorsichtig Aois Nacken auf. Früher, als ich noch nicht so viel mit Chemikalien gespielt habe, habe ich oft operiert. Meistens am Nacken und mir ist nicht nur einmal ein Patient weggestorben, weil ich zu unvorsichtig war. Dem Boss war es aber herzlich egal und so hab ich nicht wirklich irgendwelchen Ärger bekommen. Aber nun wollte ich nicht unbedingt Aoi töten, da ich ihm helfen wollte und da er neben dem anderen Kandidaten der Einzige war, zu dem der Chip passte. Deswegen strengte ich mich auch besonders an. Ab und zu sah ich mal auf die ganzen Geräte, um zu sehen, wie die Werte standen. Aber noch schien alles gut und so ging ich noch etwas weiter in den Nacken rein. Mit leicht zitternden Händen übergab ich kurz einer Assistentin Aoi, damit sie das Blut absaugen und säubern konnte. Und ich war heilfroh über diese kleine, sekundenlange Pause.
 

Aber schon ging es weiter. Ich bekam nun den winzigen Chip in einer Pipette voll Wasser. Man konnte ihn kaum darin schwimmen sehen. Mit einem befreienden Gefühl im Magen pflanzte ich Aoi den Chip ein und nähte so schnell, aber auch so vorsichtig ich konnte den Nacken wieder zu. Noch nie habe ich mich in meinem Leben so erleichtert gefühlt, wie jetzt. "Wird er es überleben?" Ich klang so, als sei ich sein Lebenspartner oder so, der Angst um ihn hätte. Natürlich wird er das überleben, ich muss es ja schließlich am besten wissen! Eine Assistentin nickte aber nur, klemmte ihn von einigen Geräten ab und brachte ihn aus dem OP-Saal raus. Ich ging aus dem Saal raus und entledigte mich erstmal den ganzen Klamotten, ehe ich sie in den Müll schmiss und mir die Hände wusch. Schnell erkundete ich mich nach Aois Aufenthaltsort, ehe ich genau zu diesem ging. Aoi lag in einem einzelnen Zimmer, fast wie in einem Krankenhaus. Nur Besuch durfte er nicht empfangen. Aber wer würde ihn auch besuchen wollen? Außer ich keiner. Wäre das also auch hinfällig. Der Raum war recht einfach gehalten, ein Stuhl stand an einer Wand, ein kleiner Schrank, wo eine Wasserflasche drauf Platz hatte, stand neben Aois Bett, wo Aoi selbst drin lag. Er schien noch nicht wach zu sein. Ist auch gut so. Seufzend und möglichst leise ging ich durch den Raum, um mir den Stuhl von der Wand zu holen und ihn neben Aois Bett zu ziehen. Auf diesen setzte sich mich dann drauf und beobachtete den jungen Mann, wie dieser friedlich schlief. Wahrscheinlich wird er gar nicht mehr wissen, wer er ist, da der Chip wirklich schnell arbeiten sollte. Die Betonung liegt auf sollte. Momentan weiß man ja noch gar nichts. Ich saß hier bestimmt… Eine Stunde, bis sich etwas regte. Aoi schien langsam wach zu werden. Und nur wenige Sekunden später schlug er die Augen auf. Einen Moment lang sah er an die Decke, ehe er sich vorsichtig aufsetzte und sich umsah. Er sah so aus, als wüsste er wirklich nicht mehr, wo oder wer er war. Lächelnd sah ich zu ihm. "Hallo Aoi. Weißt du, wer ich bin?" Aoi runzelte die Stirn, ehe er den Kopf schüttelte. Mein Lächeln wurde breiter. "Wo wohnst du?" Aoi sah mich groß an, ehe er wieder mit den Schultern zuckte. Hat er jetzt auch vergessen, wie man spricht? Nee, oder? Hoffentlich nicht, den darauf hätte ich keine Lust. "Welchen haben wir heute?" Wieder ein Schulterzucken. "Kannst du sprechen?" Aoi nickte diesmal allerdings. "Ja. Aber ich weiß nichts mehr. Wo bin? Wer bin ich? Wer bist du?" Ich lachte einmal leise. "Du bist in einer geheimen Organisation." Ich schluckte einmal schwer. Ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte? Lieber nicht. Erstmal. "Wie du hierher gekommen bist, weiß ich nicht. Aber du warst lange… ohnmächtig. Aber ich soll jetzt auf dich aufpassen, bis du dich wieder an alles gewöhnt hast. Anscheinend hast du ja dein Gedächtnis verloren. Ich heiße übrigens Kai. Soviel ich weiß, heißt du Aoi und bist 32 Jahre alt. Mehr weiß ich aber auch nicht." Aoi nickte nach einer Weile leicht. Dann hob er eine Hand und legte sie in den Nacken. Stirnrunzelnd beobachtete ich ihn. Erinnerte er sich etwa daran? "Ist was?" Aoi schüttelte den Kopf. "Mein Nacken tut irgendwie weh." Erleichtert stieß ich die angehaltene Luft aus. Er hat die Narbe nicht gefühlt. "Na wenn es nur das ist…" Ich lächelte Aoi leicht an. "Sonst alles okay?" Aoi überlegte einen Moment, ehe er nickte. "Gut, dann müssen wir jetzt zu meinem Chef." Aoi nickte nur einmal und schlug die Decke zur Seite. Er sah einmal an sich herunter, als kannte er seinen Körper gar nicht. Vielleicht kannte er seinen Körper wirklich nicht. Ich bot ihm die Hand an und stand auf. "Komm, ich helfe dir." Aoi sah auf meine Hand, wie ich vor wenigen Stunden auf seine gesehen hab. Dann schwang er aber vorsichtig seine Beine aus dem Bett und nahm meine Hand. Sein Griff war alles andere als fest, man konnte ihn ja wirklich kaum spüren. Aoi stand auf und ging vorsichtig, in bloßen Shorts gekleidet, zu der Tür. Diese machte ich auf und auf dem Flur empfingen uns schon zwei Leute. Beide sahen interessiert und neugierig zu Aoi, dieser sah dem Ganzen aber etwas ängstlich entgegen. Einen der Leute winkte ich zu mir und flüsterte ihm ein paar Worte zu. Er nickte nur und verschwand dann schnell. Woher soll der Boss denn wissen, dass ich Aoi noch nicht alles erzählst habe? Kann er nicht riechen und ich will nicht, dass es Aoi so erfährt. Auf dem Weg zum Boss bekamen wir wirklich von jedem neugierige Blicke und manche blieben sogar stehen, um mit mir oder Aoi zu reden. Ich achtete aber darauf, dass die Gespräche nicht zu tiefgründig wurden. Heilfroh, dass es bisher alles gut geklappt hatte, klopfe ich mit Aoi an der Hand, der doch recht verängstigt wirkte, an der Tür und bekam gleich ein "Herein" des Bosses. Ich ging mit Aoi durch die Tür, nachdem ich sie geöffnet hatte. Der Boss saß an seinem Schreibtisch und neben ihm stand der Mann, dem ich gesagt habe, dass er zum Boss laufen und ihm alles erzählen sollte. Er nickte mir einmal zu und ich lächelte gleich erleichtert.
 

Der Boss hatte ein Lächeln aufgesetzt und verschlang Aoi sichtlich mit seinem Blick. Dieser sah auch genau so aus und wich gleich einen kleinen Schritt zurück. Ich aber drückte seine hand nur einmal und ging dann mit ihm vor den Schreibtisch des Bosses. Dieser schwieg eine Weile und beobachtete Aoi, der sichtlich nervöser wurde. "Also Kai, passt du auf ihn auf?" Ich nickte gleich. "Dann bekommst du Urlaub. Natürlich bezahlten. Wie lange?" Ich zuckte nur einmal mit den Schultern. "Ich weiß nicht, wie er sich hier machen wird. Ich werde anrufen, wenn ich wiederkomme, ja? Und keine Sorge, ich werde meinen Job nicht vernachlässigen." Und das war nur eine Information an den Boss, dass ich Aoi ordentlich studieren werde. Dieser nickte nur. "Dann könnt ihr jetzt gehen." Aoi lächelte gleich leicht und drehte sich um. Ich folgte ihm kopfschüttelnd, wobei ich es eigentlich verstehen konnte, dass er sich unwohl fühlte. Von allen nur begafft werden. "Wo… Gehen wir denn jetzt hin?" Aoi sah mich fragend an. Ich lächelte ihn ruhig an. "Zu mir, da wohnst du jetzt." Aoi schluckte. "Darf ich das denn?" Ich nickte kichernd. "Natürlich." Aoi zuckte nur mit den Schultern und biss sich dann auf die Lippe. "Hast du was zum anziehen für mich? Mir ist kalt." - "Ähm..." Suchend sah ich mich um. "Warte kurz hier." Und schon war ich losgelaufen und suchte nach Aois alten Sachen. Diese fand ich nach einigem Suchen auch und lief zu Aoi zurück, der sich anscheinend kein Stück bewegt hatte. Er zog sich seine Jeans und Hemd schnell an und nachdem ich mir meinen Mantel angezogen habe, gingen wir aus dem Gebäude raus. Aoi sah sich gleich einmal um. Er schien ja wirklich alles vergessen zu haben. So guckte er zumindest durch die Weltgeschichte. "Komm Aoi, ich will nach Hause!" Aoi sah lächelnd zu mir rüber und nickte gleich, ehe er das kurze Stück zu mir rannte und mir dann folgte. Ich beobachtete ihn unauffällig. Er benahm sich wie so ein kleines Kind, welches richtig glücklich ist und nicht nur einmal musste ich sein Lachen hören. Das war richtig ansteckend und so ging ich ebenfalls mit einem Lächeln durch die Straße und pfiff ab und an Aoi zu mir, obwohl er gleich wieder wegrannte. Ich hatte extra einen längeren Umweg genommen, damit Aoi sich umsehen und sich halbwegs an alles gewöhnen konnte. Nun aber standen wir an meinem Wohnblock und Aoi sah sich immer noch um. "Komm Aoi, wir sind da!" – "Schon!?" Ich nickte nur einmal und machte die Eingangstür auf. Aoi folgte mir gleich und sah sich im Treppenhaus um. "Jetzt, komm, es ist am Treppenhaus nichts Besonderes!" Aoi schluckte einmal und stieg mit mir dann die Treppen hoch, wobei er anfänglich wirklich Probleme hatte, sie hochzusteigen. Zum Schluss ging es dann aber und schließlich standen wir vor meiner Haustür. Ich schloss sie auf und der Erste, der von uns Beiden drin war, war nicht ich. Lächelnd die Augen verdrehend ging ich auch in meine Wohnung und schloss die Tür hinter mir. Aoi rannte bereits durch jeden Raum und strahlte über das ganze Gesicht. Was fand er bitte so toll? "Du wohnst ja total schön!" Wie ein Alien sah ich Aoi nun an. "Schön? Das ist eine einzige Müllhalde…" Aoi lachte leise. "Mir egal! Ich find es wirklich schön!" Ich konnte wirklich nur den Kopf schüttelnd. Obwohl sein Verhalten wirklich vorbildlich ist, denn e ist mit dem Bisschen, was ich habe, mehr als zufrieden. "Möchtest du was essen?" Aoi zuckte mit den Schultern. Ich seufzte einmal. "Ich mach dir jetzt einfach mal eine Hühnersuppe, ja?"
 

Aoi nickte einmal und sah sich wieder um. "Setz' dich ins Wohnzimmer, den Flur geradeaus." Aoi lächelte mich gleich noch mal an, ehe ich hören konnte, wie er sich auf die quietschende Couch fallen ließ. Ich begab mich in meine kleine, schnuckelige Küche und suchte erstmal das Huhn aus dem Kühlschrank. Und nur wenige Minuten später köchelte die Suppe fröhlich vor sich hin und verbreitete einen angenehmen Duft in der Wohnung, welchen auch neugierige Aois anlockte. "Das riecht gut." Er kicherte leise. "Wann ist es denn fertig?" Ich sah kurz auf die Uhr. "Dauert nicht mehr lange." Aoi nickte lächelnd und verschwand dann wieder im Wohnzimmer. Ich sah ihm kopfschüttelnd hinterher, bevor ich die Suppe in zwei Schalen füllte und mit diesen dann zu Aoi ging, der einfach schweigend auf der Couch saß und irgendwie die Ruhe selbst war. Einen Moment lang versuchte ich zu erkennen, was er anstarrte, aber sein Blick klebte an nichts. "Aoi? Hier ist deine Suppe." Aoi richtete seinen Blick gleich auf mich und nahm lächelnd die Suppe entgegen. "Danke, Kai." Ich nickte nur lächelnd und setzte mich dann neben Aoi hin, nachdem ich den Fernseher angemacht hatte. Aoi sah gleich geschockt zum Fernseher. Er behielt seine Fragen aber für sich, nahm die Menschen in dem viereckigen Kasten einfach hin und schlürfte seine Suppe.

.Trois.

Erstmal hier ein kleines Dankeschön an meine Leser^^ Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass diese Fanfic so viel positives Feedback bekommt, da die Idee an sich ja wirklich etwas seltsam ist xD *hust* Aber ich habe leider eine etwas schlechtere Nachricht für euch ;.; Ich weiß nämlich nicht, wann das nächste/die nächsten Kapitel geschrieben werden können, da meine Ferien nun leider Gottes vorbei sind und ich mich für die Schule etwas mehr reinhängen muss da ich… <.< die letzten Wochen schlampig war >.< Ich sacke auf gut Deutsch ab T.T Und das darf nicht sein und Schule geht nun mal vor, tut mir Leid aber ist so. Also zum Abschluss hier das 3. Kapitel ^__^ Kommis + Favos sind immer gerne gesehen
 


 


 

Nach ein paar Minuten sah Aoi wieder zu mir. "Wann gehen wir schlafen?" Ich zuckte einmal mit den Schultern und sah auf die Uhr. Es war noch recht früh, aber ich war schon müde genug um jetzt schlafen zu gehen. "Wenn du willst, gleich. Bist du denn schon müde?" Aoi nickte leicht. Ich stand auf, um Aois leere Schale an mich zu nehmen und mit dieser und meiner in die Küche zu gehen, wo ich die beiden in den überfüllten Geschirrspüler packte. Seufzend ging ich wieder ins Wohnzimmer, wo Aoi immer noch auf der quietschenden Couch saß und in den Fernseher starrte. Leicht lächelnd ging ich zu dem viereckigen Kasten und schaltete ihn aus. "Na komm, ich hol dir eine Decke und ein Kissen, dann kannst du hier schlafen." Aoi sah mich leicht verwirrt an, ich kümmerte mich da aber nicht weiter drum sondern steuerte gleich mein Schlafzimmer an, wo ich eine der großen, weißen Schranktüren öffnete und mir gleich ein Kissen entgegen gesprungen kam, welches ich mir unter den Arm packte und mit dem anderen eine dünne Wolldecke rausholte. Beide Sachen legte ich neben mir auf den Boden, um die Schranktür mit einem Knarren wieder zu schließen und mit Kissen und Decke zu Aoi zurückzutapern. Aoi hatte sich noch nicht ausgezogen, er starrte nur etwas verwirrt auf die flauschigen Sachen unter meinem Arm. "Aoi? Alles okay? Warum ziehst du dich nicht aus?" Aoi sah an sich herunter und sprang gleich auf, um sich sein Hemd auszuziehen. Ich schüttelte nur noch mal den Kopf, ehe ich die Decke und das Kissen auf die Couch legte und wartete, bis Aoi fertig war. "Ich hoffe, du kannst einigermaßen schlafen." Aoi zuckte nur mit den Schultern und legte sich unter die weiche Decke. Ich sah ihn einen Moment an, ehe ich zu ihm ging und ihn noch mal richtig zudeckte. "Schlaf gut, ja?" Aoi nickte sichtlich geschockt von meiner fürsorglichen Geste. Ich lächelte ihn noch mal an, ehe ich mich umdrehte und in mein Schlafzimmer ging. Dort zog ich mich selbst aus und ließ mich auf die große, weiche Matratze fallen. Jeden Abend denke ich mir, wie gut es doch tut zu liegen. Leise gähnend rollte ich mich zu einer Kugel zusammen und zog die Decke über mich. Und es dauerte auch gar nicht lange, bis ich tief und fest am schlafen war und mich selbst eine Atombombe nicht hätte aufwecken können.
 

Nun gut, es war auch keine Atombombe, aber irgendwas war da. "Kai? Kai? Kann ich bei dir schlafen? Mir ist das zu kalt." Ohne es wirklich zu wollen verdrehte ich die Augen, die ich zuvor geöffnet hatte. "Och nee Aoi… Willst du eine zweite Decke?" Aoi aber schüttelte nur den Kopf. "Ich will bei dir schlafen." "Ich…" Ein Seufzen entwich meiner Kehle. "Na gut. Aber nur heute Nacht." Ich konnte Aois Lächeln selbst in dieser Finsternis erkennen, wobei ich mich fragte warum er sich so freute. Ich würde doch nie zu einem wildfremden Mann ins Bett gehen, nur weil mir kalt war! Und schon spürte ich Aoi zierlichen Körper neben mir, der wirklich nicht grade warm war. "Und jetzt schlaf, ja?" Aoi nickte noch mal leicht, ehe er sein dunklen Augen schloss und meine Wärme genoss.
 

Am Morgen wurde ich als erstes wach. Der Hauptgrund daran war, dass Aoi der Besitzer meiner Decke geworden war und es anscheinend nicht für nötig hielt, mir auch etwas abzugeben. Aber auch so hätte ich nicht viel schlafen können. Also ran an die Arbeit, ich muss dieses Monster ja studieren. Stift und Papier war schnell geholt und schon setzte ich mich in Boxershorts auf meine Seite des Bettes und fing an zu schreiben. Ab und zu sah ich immer mal wieder zu Aoi rüber, wie dieser ruhig atmete und schlief. Eigentlich waren keine großen Veränderungen an ihm festzustellen. Außer, dass er glücklich war und sein Gedächtnis verloren hatte. Also schrieb ich das auf und beobachtete ihn dann weiter. Mit der Zeit musste ich feststellen, dass er eigentlich ganz nett anzusehen war. Er war wirklich hübsch. Nur das würde ich weder aufschreiben noch ihm sagen. Nach einer Weile merkte ich, wie sich Aoi bewegte. Er schlug die Augen halb auf und streckte sich, bevor er sich aufsetzte. Und er sah so unwahrscheinlich süß aus… So richtig schön verpeilt, die Haare leicht verstrubbelt und noch gar nicht richtig wach. "Guten Morgen Aoi." Ich packte meine Unterlagen weg und lächelte ihn leicht an. Angesprochener gähnte einmal herzhaft. "Guten Morgen Kai…" "Hast du gut geschlafen?" Aoi nickte gleich. "War schön warm." Ein Lächeln legte sich auf das Gesicht des Schwarzhaarigen. "Kann ich mir vorstellen, ich hab auch gefroren." Aoi sah gleich geschockt zu mir. "Oh… Tut mir Leid… Das wollte ich nicht." Man konnte in seinen Augen sehen, dass er die Entschuldigung ernst meinte. "Ist okay, ich konnte eh nicht gut schlafen." Aoi sah mich fragend an. "Warum nicht?" Ich zuckte nur mit den Schultern. "Ist manchmal so." Eine Weile schwiegen wir. "Ich hab von dir geträumt, Kai." Verwundert sah ich zu Aoi. "Echt?" Aoi nickte einmal, schon fast stolz. Ich schüttelte nur unmerklich den Kopf und ging zu meinem Schrank, um Aoi ein paar Sachen zum anziehen rauszusuchen. Als das getan war, sah ich noch mal zu ihm und schluckte, als Aoi grade dabei war aus irgendeinem Grund seine Boxershorts vor meinen Augen auszuziehen. Mit einem Schweißausbruch legte ich meinen Blick auf die Decke und die Anziehsachen und versuchte peinlichst genau nicht in Aois Richtung zu sehen. Das darf doch nicht wahr sein! Hat der denn kein Schamgefühl!? – Okay, für den Körper braucht man sich nicht schämen, aber trotzdem! Am liebsten hätte ich mir einen meiner Schuhe geschnappt und den Aoi an den Kopf geworfen! Das ist schon halber Nerventerror… Unmerklich zuckte ich zusammen, als ich von jemandem angetippt werde. "Alles okay?" Ich sah nur an ihm runter und musste mit Erleichterung feststellen, dass er wieder was anhatte. "Ähm… Ja. Alles okay, wirklich. Zieh du dich an, ich mache Frühstück."

Und schon verließ ich fluchtartig mein eigenes Schlafzimmer. In der Küche machte ich erstmal Frühstück und extrastarken Kaffee, den ich unbedingt brauchte. Nach einiger Zeit kam Aoi zu mir und setzte sich an den kleinen Tisch, der eigentlich grade mal für eine Person reichte. "Und was machen wir heute?" Ich sah ihn einmal komisch an. "Was sollen wir denn groß machen?" Aoi zuckte unbeholfen mit den Schultern. "Ich weiß nicht, vielleicht irgendwo hingehen, ich kenne die Stadt ja noch nicht so gut." Ich überlegte eine Weile, nickte dann aber. "Aoi, weißt du, was Eis ist?" Angesprochener schüttelte den Kopf und auf meinen Lippen zeichnete sich ein Lächeln ab. "Dann gehen wir nachher Eis essen. Ich bin sicher, das wird dir gefallen." Aoi nickte nur einmal und fing dann an zu essen. In der Zeit verschwand ich in meinem Königreich, welches ich mir letzte Nacht mit dem Typen in meiner Küche teilen musste und zog mir erstmal was Vernünftiges an. Aber vielleicht ist er gar nicht so schlimm. Ich bin es einfach nur nicht gewohnt, Gesellschaft zu haben. Gesellschaft von einem Forschungsprojekt. Wunderbar. Irgendwie, in Gedanken versunken, muss ich mich auf das Bett gesetzt habe, denn als ich aus meinen Gedanken hochschrecke, saß ich auf dem Bett, die Hände in den Schoß gelegt. Kopfschüttelnd kramte ich mir selbst eine Jeans und ein Hemd aus meinem Schrank, zog mit beides an und ging wieder zu Aoi, um mir meinen langersehnten Kaffee zu holen, den meine Nerven jetzt so dringend brauchten.
 

Eine Stunde später saßen wir auch schon in einem Eiscafé. Ich hatte Aoi versprochen, dass er sich aussuchen darf, was er will und so studierte er jetzt schon seit 10 Minuten die Speisekarte. Und er konnte sich einfach nicht entscheiden. "Ach man Kai… Was soll ich nehmen?" Ich, der das ganze belustigt mit angesehen hatte und noch immer grinste, zuckte mit den Schultern. "Was Großes, dann können wir uns einen Becher teilen." Aoi hatte mich aus großen Augen angesehen. Dann sah er aber wieder auf die Speisekarte und legte sie kurze Zeit später wieder auf den Tisch. Hat er sich ja schnell entschieden. Und schon kam die Bedienung angerauscht. Aoi bestellte dann und lehnte sich wieder zurück, als die Bedienung weg war, um unser Eis zu holen. Es war früher Nachmittag, die Sonne schien. Unmerklich sah ich nochmals zu Aoi, der die Augen bereits geschlossen hatte und die Sonne genoss, die auf sein Gesicht knallte und dieses verwöhnte. Es ist ja eigentlich schade um ihn. Hab ich das eigentlich schon mal erwähnt? Ich weiß es nämlich nicht. Aber ich kann es auch nicht oft genug sagen, es macht mich irgendwie traurig, dass ausgerechnet er es ist. Wir warteten noch etwa 5 Minuten, bis die Bedienung wiederkam. Mit einem Eisbecher. Und was für ein Eisbecher… Ich hab gedacht ich guck nicht richtig. Was hat er sich da ausgesucht!? Das schaffen ja nicht mal 3 Leute! Und alles, wirklich alles voll Schokolade! Aber Aoi strahlte nur über beide Ohren und reichte mir einen der bunten Plastiklöffel. "Dann mal Guten Hunger!" Und schon fing er an, das Schokoladen- und Vanilleeis zu verdrücken. Ich sehe ihn einen Moment perplex an, konnte mich dann aber doch nicht zurückhalten. Ich liebe Vanille! Und Aoi anscheinend genau so, denn er hatte wirklich Appetit. "Und, wie schmeckt es dir?" Aoi nickte gleich einmal und schluckte einmal. "Das ist total lecker! Und so schön kalt!" Ich lächelte ihn nur einmal breit an, ehe ich weiteraß. Und bald blieb von dem Eis nur noch die grüne Plastikschale über, in der unsere Löffel lagen. Aoi strahlte mich mit seinem Schokoladenmund an. Er sah einfach nur zu niedlich aus. "Das war lecker! Danke!" Aoi stand urplötzlich auf. Ich dachte erst, er wollte schon gehen, aber stattdessen ging er zu mir und nahm mich einfach nur in den Arm. Ich, die ersten Sekunden doch etwas geschockt über diese Geste, konnte erst gar nichts machen, legte dann aber zögerlich einen Arm um Aoi. "Ist schon gut. Hab ich gerne gemacht." Wie glücklich einen Menschen so ein einfaches Eis machen kann… Unglaublich. Aber Aoi dachte anscheinend gar nicht, dass er auch mal loslassen sollte, sondern blieb immer bei mir im Arm, kuschelte sich an mich und seufzte sogar einmal hochzufrieden. "Aoi? Alles okay?" Erst jetzt löste Aoi sich und nickte lächelnd. "Können wir noch etwas bleiben und die Sonne genießen?" Ich nickte gleich. "Natürlich. Alles, was du willst." Aoi pflanzte sich gleich wieder auf seinen Platz mir gegenüber und lehnte sich nach hinten, um die Augen zu schließen und weiter die Sonne zu genießen. Ich beobachtete ihn die ganze Zeit über, merkte mir jede Haarsträhne, jede Stelle an seinem Körper, wobei ich einfach nicht mehr wusste, ob es aus wissenschaftlichem oder persönlichem Interesse geschah. Ich musste es auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite fand ich es auch unglaublich faszinierend so etwas Wunderschönes zu betrachten. Vielleicht ist da wirklich etwas persönliches Interesse bei, ich weiß es nicht genau. Aber möglich ist es auf jeden Fall. Und keiner von uns beide merkte, wie sich ein Lächeln auf unsere Lippen legte.
 

Ein paar Tage vergingen.
 

"Und wo gehen wir morgen hin?" Es war schon früher Abend, die Sonne versank grade am Horizont und wir saßen auf einer Bank in einem wunderschönen Park und beobachteten genau das. "Ich weiß es nicht. Darfst du dir aussuchen." "Ich glaube, wir bleiben morgen einfach mal wieder zu Hause." Ich lächelte ihn sanft an. "Können wir machen. Und ich überleg mir dann einfach etwas für übermorgen, okay?" Aoi nickte und rutschte noch ein Stück näher, bis sich unsere Oberschenkel berührten. Wir hatten die ganzen Tage entweder geredet oder gedöst. Und er ist mir wirklich sehr sympathisch, das muss ich sagen. War er mir schon eh, aber jetzt nur noch mehr. Ich behandele ihn schon wie einen Freund, er traut sich ohne weiteres sich an mich ranzukuscheln. Unser Verhältnis ist einfach viel, viel entspannter. Und Aoi fühlt sich schon sichtlich wohler, was mich umso mehr freut. Seufzend, noch die letzten, leichten Sonnenstrahlen genießend legte ich einen Arm um Aoi, der sich schon wieder an mich gelehnt hatte. "Wollen wir nach Hause? Du bist müde." "Nur, wenn ich wieder bei dir im Bett mit schlafen darf." Ich verdrehte innerlich einmal die Augen. Die ganzen letzten Tage hat er mich schon mit seinem Dackelblick weich gehauen, dass er bei mir schlafen durfte. Aber ich finde es schon nicht mehr schlimm, eher angenehm. Aber wie würde sich das denn anhören, wenn ich an einem Tag nein, an dem andere Ja sagen würde? Das nennt man Taktik! "Na gut." Aoi grinste gleich und stand dann träge auf. Auch ich erhob mich von der Bank und ging mit Aoi zusammen aus dem Park, zurück in meine Wohnung. Dort schlurften wir gleich in mein Schlafzimmer, machten die Tür zu und zogen uns aus. Ich hatte mich auch dran gewöhnt, ihn nackt oder nur halbnackt zu sehen. Erst hatte ich damit noch ein paar Probleme, es ging dann aber. Seufzend und schon halbschlafend kroch ich auf meine Seite des Bettes. Wir haben ausgemacht, dass jeder eine Hälfte vom Bett hat und bisher ist auch nachts jeder auf seiner geblieben. Aoi legte sich ebenfalls auf seine Seite und kuschelte sich in die Decke. Er murmelte noch ein "Nacht…" Ehe ich schon eingeschlafen war.

Irgendwann in der Nacht wurde ich dann wach. Aber es war weder wegen Aoi, noch wegen irgendwas anderem. Ich war einfach wach, betrachtete durch das offene Fenster den Vollmond der Nacht und genoss die Stille. Nach ein paar Minuten raschelte irgendwas hinter mir, ich drehte mich sofort um. Aoi schlief noch immer friedlich, sein Gesicht wurde von dem Mond beschienen und zeigte zu mir. Eigentlich wollte ich wieder zum Mond sehen, aber ich ließ meinen Blick dann doch bei Aoi. Lächelnd hob ich vorsichtig eine Hand, streichelte ihm eine schwarze Strähne aus dem Gesicht und ließ meine Fingerspitzen auf seinen Haaren ruhen. Sie fühlten sich an wie Seide. Leise seufzend ließ ich die Hand wieder neben mir sinken, beobachtete weiter den wunderschönen Menschen neben mir. Das tat ich eine ganze Weile, bis Aoi seine Augen ohne jegliche Vorwarnung öffnete, direkt in meine sah. In dem fahlen Mondlicht erschienen sie mir fast schwarz. Er starrte einen Moment in meine Augen, ehe er einfach zu mir kam, sich mit dem Rücken an mich schmiegte. Aus Reflex legte ich sanft meine Arme um ihn. Aber ich merkte schon, was für eine Wirkung er nun auf mich hatte, denn mein Puls war doppelt so schnell und eine kleine Schweißschicht auf meiner Stirn bildete sich. Aber Aoi schien schon wieder eingeschlafen zu sein. Und auch ich rutschte bald ins Land der Träume.
 

Am Morgen wurde ich früh wach, Aoi schlief noch immer, allerdings nicht mehr in meine Armen, so wie ich eingeschlafen bin, sondern wie gewohnt auf seiner Seite des Bettes. Ich runzelte einmal verwirrt die Stirn, dachte mir aber nichts weiter dabei, sondern stand wie gewohnt leise auf, zog mir etwas an und ging dann in die Küche, um Frühstück zu machen. Aoi wurde meist von alleine wach, aber manchmal musste ich ihn auch schon wecken. Wie auch diesmal. Mit einem Grinsen auf den Lippen ging ich wieder ins Schlafzimmer und setzte mich auf die Bettkante von Aois Seite. "Hey… Aoi, wach auf. Frühstück ist fertig." Es dauerte einen Moment, aber schließlich öffnete Aoi seine Augen dann doch und lächelte mich gleich an. "Guten Morgen." "Morgen." Er streckte sich einmal und zog sich dann etwas an, ehe wir zusammen in die Küche gingen und frühstückten. Irgendwie war er heute schweigsamer als sonst. Auch seine Miene schien nachdenklicher, sonst sagte er mir morgens meist immer, was er geträumt hatte – er konnte sich nämlich immer daran erinnern. Aber mit der Zeit gefiel mir das nicht mehr und ich brach das Schweigen. "Aoi? Alles gut? Du bist so ruhig." Aoi nickte nur und lächelte mich gleich mit seinem typischen Sorglos-Lächeln an. "Na klar. Nur, ich bin grade am überlegen, was ich geträumt habe. Ich weiß es nämlich nicht mehr." Ich nickte nur und schrieb mir auf ein Stück Küchenpapier gleich das auf. Ich vergesse es nachher nur wieder, deswegen nehme ich das erst beste zum Schreiben. "Ich weiß übrigens schon, was wir morgen machen. Wir gehen Morgen in den Freizeitpark." Aoi sah mich aus großen Augen an und allein der Blick verriet mir, dass ich wieder erklären musste. "Ein Freizeitpark ist ein riesengroßes Gelände, wo überall…" Toll, mit 'Karussell' kann er wahrscheinlich auch nichts anfangen…" auf jeden Fall hat man da eine Menge Spaß, man kann da auch was gewinnen und so. Und da gehen wir morgen hin." Aoi lächelte gleich und man sah die Freude in seinen Augen. Und genau diese Augen brachten auch mich wieder zum strahlen, denn inzwischen habe ich gelernt, sie zu lieben. Sowohl die Augen, als auch den Rest.

.Quatre.

Aoi schwieg den ganzen restlichen Tag über recht viel, was mich beunruhigte. Er war sonst nie so, also muss ihn irgendwas beschäftigen. Ich hatte ihn mehrmals gefragt, was er hatte, aber er sagte immer nur, er wüsste seinen Traum von letzte Nacht nicht mehr. Aber auch so war er einfach nicht richtig da, schien in Gedanken versunken. Er machte mir sichtlich Sorgen, da er mir aufs Verderben nicht sagen wollte, was ihn so sehr beschäftigte. Aber ein dummer Traum mit Sicherheit nicht. Das kaufte ich ihm einfach nicht ab. Am Abend versuchte ich es noch das letzte Mal, aber auch da bekam ich wieder nur "Ich weiß meinen Traum nicht mehr" zu hören. Letztendlich gab ich es für den Tag auf und ging ins Bett, Aoi wollte noch etwas aufbleiben, wobei ich nicht wusste wieso. Es gab doch nicht wirklich etwas, was er alleine machen konnte. Aber darüber habe ich mir dann auch nicht mehr meinen Kopf zerbrochen, der eh nur voller Aoi ist. Aber es gefällt mir ja auch.
 

Immer wieder mal sah ich in den Rückspiegel meines Wagens, um Aoi zu beobachten, wie dieser neugierig und strahlend aus dem Fenster sah. Wir waren vor einer guten halben Stunde von zu Hause losgefahren. Aber Aoi hatte schon nach den ersten 10 Minuten gefragt, wann wir denn endlich da seien. Und er freute sich wirklich wie ein kleines Kind auf den Freizeitpark, er rutschte unruhig auf der Sitzbank hin und er, spielte mit seinen Fingern und seine Augen blieben nicht einen Moment an einer Sache heften, sondern sahen gleich wieder zu etwas Anderem. Aber eigentlich finde ich das schön, wenn er sich noch so freut.

Leise seufzend sah ich auf die Uhr. Es war grade mal 5 Uhr früh abends und ich hatte nicht vor, den Freizeitpark vor 9 Zu verlassen, Aoi sollte sich ja richtig austoben dürfen.

"Kai? Wann sind wir da?" Aoi sah lächelnd zu mir und ich sah wieder durch den Rückspiegel. "Noch ungefähr 10 Minuten, Aoi. Nicht mehr lange. Und keine Angst, du wirst genug Zeit haben, dich auszutoben." Aoi nickte nur gleich wieder eifrig und richtete sein Blick aus dem Fenster.
 

Und es dauerte auch nicht mehr lange, bis ich mit meinem Wagen auf einen der vielen Parkplätze fuhr, den Schlüssel zog und ausstieg, wobei Aoi schon raus gesprungen war, da hatte der Wagen noch nicht mal mehr richtig gestanden. "Komm Kai, beeil dich!" Aufgeregt sprang er von einem Bein auf das andere, den Blick immer wieder zu dem riesigen Gelände richtend, wo man schon viele Leute hören konnte. "Geh doch schon mal vor, ich muss noch bezahlen." Und mit diesen Worten war Aoi in einem Eiltempo losgerannt und wartete immer nervöser werdend auf mich. Ich ging in aller Ruhe der Welt los und bezahlte für Aoi, mich und den Parkplatz. Es ist aber auch wirklich gar nichts umsonst, nur gut, dass ich genug Yen hab. Ein nahe zu überwältigter, auf jeden Fall schockierter Aoi riss mich aus den Geldsorgen und ich musste sofort schmunzeln. Aoi sah mit den größten Augen, die ich je gesehen hatte, durch den Park und bekam kein einziges Wort heraus. "Ist schön hier, oder? Und es gibt hier wirklich viel." Ich lächelte Aoi an, der noch immer nicht seine Sprache wieder gefunden hatte. "Was… ist das?" Er sah auf das Riesenrad, welches sich langsam bewegte. "Das ist ein Riesenrad. Aber da gehen wir jetzt noch nicht rein, wir sind noch am Anfang des Parks." Aoi nickte wieder, aber er hatte wieder ein Lächeln drauf. "Und was machen wir als erstes?" Ich zuckte mit den Schultern. Aber da hatte mich Aoi schon gepackt und mitgezerrt, er hatte was entdeckt. Es dauerte eine Weile, bis wir stehen blieben und Aoi auf das riesige, mehrstöckige Spiegellabyrinth deutete, wo man fangen spielen und sich eine blutige Nase holen konnte. "Können wir da rein?? Bitte! Das sieht lustig aus!" Ich schluckte einmal, als ich das sah. "O-Okay." Nicht, dass ich Angst hätte. Wir würden da schon irgendwie wieder rauskommen. Zusammen gingen wir zur Kasse und bezahlten. "Stell du dich da an, ich da." Aoi nickte und tat dann auch wie geheißen. Bald kamen wir auch an, ich startete vom dritten Stock, Aoi vom ersten. Und schon durften wir in das Labyrinth rein. In einem schnellen Gehen tastete ich mich vorwärts, die Hände immer nach vorne gestreckt, um nicht gegen irgendeine Wand zu laufen. Es war hier aber wirklich alles verspiegelt. Und das machte es nicht grade einfach. Und es dauerte sage und schreibe 20 Minuten, bis ich endlich aus dem Labyrinth der Spiegel fand und die ebenfalls verspiegelte Treppe runter ging. Unterwegs begegnete ich keiner Menschenseele, was mich doch etwas beunruhigte. Doch mit der Zeit, in der ich hier umherirrte, und die nächste Treppe nicht fand, bekam ich langsam mit, wie Schritte immer wieder verhallten. Und plötzlich stand Aoi lächelnd vor mir. "Fang mich!!" Und schon lief er lachend weg. Das ließ ich mir natürlich nicht lange sagen und rannte Aoi hinterher. Wobei ich mich für meine Unvorsichtigkeit im nächsten Moment am liebsten in den Arsch getreten hätte. Denn ich war mit einem lauten Rums gegen den Spiegel gerannt und lag auf dem Boden. Einen Moment lang drehte sich um mich alles, es ging dann aber wieder und ich stand vorsichtig auf, mich an einen Spiegel gestützt. "Ah… Scheiße…" Vorsichtig fasste ich mir an meine Nase, die doch etwas mehr abbekommen hatte. Na zum Glück blutet die jetzt nicht, sonst hätte ich ein größeres Problem. Ich ging nun wesentlich vorsichtiger weiter, fand auch bald die nächste Treppe und stakselte diese hinunter. Hier unten war es wesentlich lauter, was daran lag, dass hier so ziemlich am meisten los war und mit jetzt schon zwei Leute entgegenkamen, die sich ebenfalls die Nase hielten. Lächelnd suchte ich nun weiter nach Aoi, der ja schlecht woanders sein konnte als hier. Ich hörte eilige Schritte und ein leises Fluchen ganz in meiner Nähe und ich fing an zu grinsen. Hab ich dich. Mit schnellen Schritten lief ich die Spiegelwand lang, bis dann das Ende kam und ich gleich in die Abzweigung lief. Aoi war doch tatsächlich in eine Sackgasse gelaufen. Aoi sah sich grade panisch um, da er mich bereits im Spiegel gesehen hatte. Aber er musste an mir vorbei, so oder so. Breiter grinsend lief ich gleich zu Aoi, welcher sich eng in die Ecke gedrückt hatte, als wäre er ein Tier, welches gejagt wurde. Kichernd piekte ich in Aois Seite. "Hab dich!" Aoi fing gleich an zu lachen und beruhigte sich so schnell auch nicht wieder. "Das war lustig! Komm wir gehen wieder raus!" Er packte meine Hand und lief zielsicher durch das Labyrinth bis zum Ausgang.
 

Draußen atmeten wir erstmal tief ein und ich rieb mir wieder über die Nase. "Das war gemein." Ich schenkte Aoi einen bösen Blick. Dieser schluckte aber nur einmal und streichelte fast zärtlich über mein Riechorgan. "Tut mir Leid, ich wusste nicht, dass du so stur drauf losläufst." Ich kicherte nur einmal und schlug Aois Hand sanft weg. "Ist nicht schlimm. Hauptsache damit ist noch alles in Ordnung." Lächelnd nickte Aoi und schnappte sich gleich meine Hand. Wir gingen ein paar Minuten gedankenverloren über den Platz, ehe Aoi schlagartig stehen blieb und auf einen Stand zeigte. "Was ist denn das? Die essen Watte?" Ich kicherte nur einmal und zog Aoi zu dem Stand. "Ja, Zuckerwatte. Ist total lecker." Und schon hatte Aoi Zuckerwatte in die Hand gedrückt bekommen. Ich nahm mir gleich ein Stück des rosa Zeugs und stopfte mir dies in den Mund. "Probier doch mal!" Erneut nahm ich mit zwei Fingern etwas Watte, stopfte sie aber diesmal in Aois leicht geöffneten Mund. Dieser mümmelte schockiert die Watte und lächelte kurz darauf. "Schmeckt wirklich gut! Aber Eis ist immer noch besser!" Lächelnd verdrehte ich die Augen. "Das bekommst du nachher auch noch." Und schon wurde ich von einem übermutigen Etwas namens Aoi durchgeknuddelt. "Iss du in Ruhe deine Watte auf, dann können wir in die Achterbahn." Ich deutete auf die Schienen, die durch den gesamten Park gingen. "Au ja!" Aoi legte gleich mit dem Esstempo zu und es dauerte auch nicht mehr lange, bis er den Stängel in den Müll schmiss. Kurz darauf zog er mich mit zu der Achterbahn, wo ich auch gleich bezahlen musste und Aoi sich strahlend neben mich setzte. "Gleich geht’s los, gleich geht’s los!" Kichernd und sichtlich nervös zappelte Aoi auf seinem Sitz rum, ich musste darüber nur schmunzeln. Aoi war so ein Kind… Und er fing noch mehr an zu quietschen, als die Sicherheitsbügel runter gingen und es endlich losging. Aoi kriegte sich schon jetzt mehr kaum ein und ich sah einmal komisch zu ihm rüber. "Aoi? Alles okay?" Aoi nickte gleich. "Ja" Sein leuchten in den Augen war nicht zu übersehen und es erfüllte mich auch gleich mit Freude. Nun ging es schon etwas schneller weiter und ich schloss die Augen, um den kühlen Wind auf meiner Haut zu genießen. Immer steiler ging es nun nach oben und ich konnte das Grinsen einfach nicht mehr aus meinem Gesicht verbannen. Ich freue mich immer wie ein Schneekönig auf Achterbahnfahrten. Und Aoi anscheinend ebenfalls, dieser bewunderte den Park grade von oben und kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Kurz darauf ging es aber mit einem Ruck schon wieder nach unten und Aoi und Ich lachten erstmal eine Runde.
 

Der Wind fegte durch mein kurzes Haar und die Fahrt wurde zunehmend wilder und damit auch lustiger. Aoi sah aber geschockt zu dem Looping, der nun kurz bevor stand. "Keine Angst!" Ich griff einmal schnell nach Aois Hand um sie zu drücken und dann ging es auch schon in den Looping und für einen kurzen Moment stand die Erde Kopf. Lachend sah ich zu Aoi, der das ganze anscheinend doch nicht so schlimm fand. Dann ging es noch einige Male hoch und wieder runter, ehe dann der ruhigere Teil der Fahrt folgte, die durch den gesamten Park ging und Aoi sich erstmal alles ansehen konnte. Ich blickte ebenfalls auf die vielen Menschen runter, die wie Ameisen wirkten. Kurz sah ich auf meine Uhr. Es waren schon 2 Stunden vergangen, kurz nach 7. Na da müssen wir uns ja nicht sehr beeilen. Aber bald war die Fahrt auch zu Ende, wobei Aoi und mir es gleichermaßen nicht gefiel. Grinsend sah ich ihn an und Aoi nickte nur, ehe er geduldig wartete, dass ich für noch eine Fahrt bezahlte. Und bald ging es wieder los. Diesmal quietschte Aoi noch etwas mehr, er hatte anscheinend Spaß an der Sache gefunden. Nach dieser Fahrt stieg ich dann zusammen mit Aoi aus. "Puh… Das war lustig." Aoi nickte gleich. "Komm, ich mag dir ein Herz schießen!" Ich sah Aoi verwundert an, ließ mich dann aber einfach durch die Menschenmassen von ihm ziehen und zum Schluss stand ich dann mit Aoi vor einem Schießstand. Aoi bezahlte schnell mit meinem Geld und schnappte sich dann eine Schusswaffe. Ich wartete gespannt ab und sah auf die winzigen drei kleinen Zielscheiben. Aoi zielte einen Moment lang, ehe er den ersten Schuss abließ. Zu meinem doch recht großen Erstaunen traf er genau ins Schwarze und ich wandte meinen Blick zu Aoi. Dieser ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen, zielte nur wieder und drückte erneut ab, nur um auch diese Zielscheibe zu durchlöchern. Na das ist ja auch mal interessant. Woher kann er bitte so vorzüglich schießen? Er weiß doch eigentlich nichts mehr. Auch der dritte Schuss fiel und bald war lautes Applaudieren zu hören, welches nur Aoi galt, der grinsend das rote Herz entgegen nahm und sich wieder zu mir umdrehte. "Das ist für dich!" Und schon bekam ich das Herz mitten ins Gesicht gedrückt. Ich kicherte einmal und schaute mir das übergroße Stofftier genauer an. Ein großes "<3" und ein "Ich herz dich!" waren eingestickt und ich musste gleich schmunzeln. Dann sah ich wieder zu Aoi, der mit funkelenden und erwartungsvollen Augen auf meine Reaktion wartete. "Und? Gefällt es dir?" ich nickte gleich einmal und knuddelte Aoi durch. "Danke, Danke, Danke!" Ich hob ihn gleich mühelos in die Luft und genoss einen Moment das warme Etwas in meinen Armen. "Kein Problem, hab ich gerne gemacht." Er lächelte mich ehrlich an. Ich nickte nur noch einmal, wurde dann aber wieder ernst. "Sag mal… Warum kannst du so gut schießen?" Aoi sah mich kurz verwundert an. "Ich weiß nicht, ich kann es einfach." Er zuckte kichernd mit den Schultern und zog mich dann gleich wieder mit sich. "Jetzt mag ich aber auch mein Eis haben!" Kichernd nickte ich und ging mit Aoi und dem Riesenherz gleich zum nächstbesten Eisstand und gab Aoi etwas Geld, damit er sich ein ordentliches Eis kaufen konnte. Und das tat er auch, in Sachen Eis war er wirklich nicht bescheiden, wie ich feststellen musste. Grinsend schleckte Aoi sein Eis, welches aus gut fünf Kugeln plus Sahne bestand, auf. Ich beobachtete Aoi schweigend dabei und sah mich nach einer weiteren Beschäftigung um. "Magst du auch mal?" Ich drehte mich wieder zu Aoi um, der mich antippte und mir sein Eis hinhielt, welches schon wieder zur Hälfte weg war. Ich nickte gleich und schleckte einmal an dem Eis. Dankbar sah ich noch mal zu Aoi. "Komm, wir machen Spaßfotos!" Den verdutzten und mal wieder überforderten Aoi hinter mich herziehend ging ich zu einer Kabine, wo man die Fotos machen konnte. Aoi blieb mit mir vor dieser stehen. "Was macht man da?" Fragend sah er mich an und ich musste gleich schmunzeln. "Also, man wirft da Geld rein" Ich deutete auf einen Geldschlitz "und dann kann man da in die Kabine gehen und Fotos zum Spaß machen. So Faxen machen, du verstehst?" Aoi nickte wieder und ich warf gleich ein paar Geldstücke in den Schlitz. Dann drängte ich Aoi in die Kabine und kam gleich hinterher. "Komm schon Aoi, lächeln, grinsen!" Ich kicherte einmal und streckte Aoi die Zunge raus, während schon die ersten Blitzlichte erschienen. Aoi hielt gleich das Herz in mein Gesicht und blies seine Backen auf, während er in die Kamera sah, die auch dieses Bild festhielt. "Hey!" Empört schlug ich das Kissen weg und drückte es gleich Aoi ins Gesicht. Dieser quiekte gleich einmal auf und versuchte mich dann durch eine Kitzelattacke zurückzudrängen. Ich wich zwar nicht zurück, musste aber trotzdem lachen. Und schon war Aoi dran, der gekitzelt wurde und er ging gleich vor lachen in die Knie. Kichernd sah ich zu ihm runter. "Tja, wer ist hier jetzt der Boss?" Aoi sah gespielt böse zu mir runter und stand wieder auf. Und schon boxte er sanft in meine Seite.
 

"Du bist blöd." Und schon schmollte er, als gäbe es kein Morgen mehr und drehte sich demonstrativ mit dem Rücken zu mir, die ganze Zeit über Blitzte es und ich freute mich schon richtig auf die Fotos. "Och komm schon… War doch nicht böse gemeint!" Vorsichtig legte ich die Arme um Aoi und zog ihn in diese, ehe ich ihn durchknuddelte und den mittlerweile wieder kichernden Aoi hochhob. "Du bist trotzdem doof!" Er versuchte sich aus meinen Knuddelattacken zu befreien, es gelang ihm aber einfach nicht. "Maaan!" Wütend schnaubte Aoi einmal, aber ich musste nur wieder lachen. Aoi konnte einfach nicht richtig böse aussehen, er musste doch immer wieder lachen. Ich ärgerte Aoi noch ein bisschen, ehe das Blitzen aufhörte und ich mich bückte, um die Fotos zu nehmen. Gleich beim ersten musste ich lachen und ich sah sie mir der Reihe nach durch, während wir die Kabine verließen und über den Platz latschten. "Aoi, du bist echt fotogen!" Aoi legte wieder den Kopf schief, ich seufzte nur einmal. "Du siehst auf allen Fotos nicht halb so bescheuert aus wie ich!" Aoi nahm sich die Fotos und schmiss sich bei jedem Bild gleich halb auf den Boden. Sie waren auch wirklich lustig, aber Aois aufgeblasene Backen waren das Schärfste. Ich hab noch nie so was Geniales gesehen. Wieder nahm ich die Fotos und zählte sie. "284 Fotos, nicht schlecht." Aoi sah erstaunt zu dem Packen Bildern. "So viele?" Wieder nickte ich. "Wir waren da auch lange drin, das darfst du nicht vergessen. Und nun auf zur Geisterbahn!!" Mit dem größten Grinsen, was ich zu Stande bringen konnte ging ich mit Aoi im Schlepptau zur Geisterbahn. "Ich sag dir, dass ist total lustig! Das erste Stück wird man gefahren und den Rest muss man zu Fuß gehen. Alleine!" Aoi sah gleich geschockt zu mir. "Ich mag aber nicht alleine gehen…" Grinsend stellte ich mich mit Aoi an der Schlange an und bezahlte für uns beide. Außerdem durfte ich unsere Sachen dort hinstellen, sodass sie nicht störten "Na gut. Dann gehen wir zusammen." Wir setzten uns in einen Wagen und dieser fuhr auch gleich los. Es wurde schlagartig stockdunkel und jetzt schon konnte ich Aois Nervosität spüren. Deswegen nahm ich auch seine Hand und drückte sie einmal. Eine ganze Weile fuhren wir langsam durch den Raum, der nur schwach von einer einzelnen Glühbirne erleuchtet wurde, die stetig flackerte. Leises Rascheln kam von hinten und ich musste grinsen. Fledermäuse flogen um die Glühbirne herum und kreisten sie ein, ehe sie auf uns niederstürzten und mit ihren Krallen nach unseren Haaren schnappten. Aoi sah einmal panisch nach oben. "Kai…" Ich klopfte ihm aber nur einmal auf den Oberschenkel und genoss dann weiter die Angriffe der Fledermäuse. Urplötzlich ging es irgendwie eine Etage tiefer und ich sah mich geschockt um, als ich wieder richtig da war. Gut, darauf war auch ich nicht gefasst gewesen, in eine gut drei Meter tiefe Grube zu fallen. Aoi hatte sich ja verjagt wie sonst was und ich stand aus dem Wagen auf, um zu schauen, ob wir da wieder hochkamen. Aber es war einfach zu hoch und so mussten wir wohl oder übel den unangenehmen Weg nehmen und durch diesen tiefschwarzen Tunnel gehen. Mittlerweile war mir auch mulmiger als sonst zu Mute. Ich nahm entschlossen Aois hand, welcher inzwischen auch aus dem Wagen aufgestanden war und sich umgesehen hatte. "Keine Sorge Aoi, ich bin bei dir." Aoi nickte nur einmal, trotz des schwachen Lichtes konnte ich gut erkennen wie seine Gesichtsfarbe war. Und die war nicht gesund. Ich sah einmal zu dem Tunnel. Wirklich nichts konnte man in diesem sehen, aber ich ging mal davon aus, dass er erdig und feucht war. "Dann komm." Schluckend trat ich vor und Aoi folgte mir zögerlich und die ersten paar Meter ging wirklich alles gut, ich tastete mich im finsteren vor und Aoi folgte mir. Irgendwie versuchte ich ihn von der Angst abzulenken, die mittlerweile auch mich befiel, da der Tunnel immer enger und tiefer wurde. Plötzlich blieb ich wie angewurzelt stehen und lauschte. Laute Schritte waren zu hören und Schreie. Und es war wirklich nichts schönes, was er da brüllte, denn es ging um uns und um Löcher in unseren Köpfen. Einen Moment war wieder Stille. Ich drehte mich kurz um und sah hinter uns ein Licht, anscheinend eine Fackel oder so. Und wieder diese Schreie. Jetzt jagt man uns auch noch. "Aoi, lauf!" Und schon fingen wir beide an so gut es ging zu laufen, aber der Tunnel war bald nur noch tief gebückt zu betreten und Aoi bekam sichtlich Platzangst. Aber es war einfach kein Ende da und nicht nur einmal waren Aoi und ich gegen eine Wand gelaufen. Und dieser Typ war schnell und er war nun nicht mal mehr zehn Meter entfernt. Immer wieder schoss er, nur wohin wusste ich nicht. Hätte ich Aois Hand nicht noch immer festgehalten, hätten wir uns schon lange verloren. Schluckend musste ich feststellen, dass die Decke anfing zu bröckeln. Man, das war kein Spaß mehr! Das war ganz und gar nicht mehr lustig! Aber ich lief mit Aoi immer weiter und die Decke bröckelte immer mehr und der Typ kam immer näher. Irgendwo fasste meine Hand etwas Holziges und dann Metallisches an der Wand. Abrupt blieb ich stehen und untersuchte das Teil, was ich gefunden hatte blitzschnell. "Komm hier rein!"
 

Ich zog die sehr kleine und schwere Tür auf und zog Aoi mit in den ebenfalls engen Raum, ehe ich die Tür zuknallte und mich mit voller Kraft dagegen warf. Schwer atmend wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und sah zu Aoi, der sehr viel schlechter als ich aussah. Dieser sah sich grade panisch nach einer Möglichkeit um, hier wieder raus zukommen. "Kai, schau mal, ein Wagen!" Er lief gleich zu mir und zog mich an der Hand zum Wagen, in den wir uns auch gleich setzten. Eine durch das Dunkel unsichtbare Tür ging auf und wir wurden langsam weiter transportiert. Aoi sah einmal schnaufend zu mir. "Nie wieder Kai…" Ich nickte nur einmal und sah mich dann um. Hier war wieder alles dunkel und mir war wieder nicht wohl. "Wir kommen hier wieder heile raus, keine Sorge." Ich lächelte Aoi einmal aufmunternd an und sah dann stocksteif nach vorne. Ab und zu sah ich einmal zur Seite. Irgendwas etwas kroch da auf dem Boden rum. Es war klein und es wurden stetig mehr von diesen Dingern. Sie sahen wirklich so aus wie Gehirne, die mit einer klebrigen Schleimflüssigkeit überzogen waren. Auch totgetretene waren zu sehen und es drehte sich mir der Magen um. Urplötzlich zuckte Aoi zusammen und schrie einmal erschrocken auf, als etwas von oben kam und in dem Wagen landete. Keiner traute sich, es näher anzusehen. "Was ist das?" "Ich weiß es nicht." Angeekelt verzog ich das Gesicht und stupste mit dem Fuß einmal gegen dieses etwas, welches genau so ein Tier war, wie die, die sich um uns in Scharen zusammen fanden. "Kai, mach das weg, mach das weg!!" Panisch drückte sich Aoi von diesem Tier weg und ich packte es kurz entschlossen und warf es weit weg. Ein quieken war zu hören und ich atmete einmal die angehaltene Luft aus. "Ich will hier raus." Aoi nickte einmal zustimmend. "Und ich erst." Wir fuhren noch eine Weile durch das Meer von diesen Tieren und sprachen uns immer wieder beruhigende Worte zu. Dann blieb der Wagen aber wieder stehen und ich konnte Aois leises Wimmern hören. "Nein.. Bitte nicht!" Aber ich packte entschlossen Aois Hand und zog ihn durch die geöffnete Tür. Vor uns lag ein Sumpf, er war sogar von unten beleuchtet. Dadurch konnte man aber auch wunderbar sehen, dass in diesem etwas schwamm. Etwas Großes. Und wahrscheinlich auch nichts Ungefährliches. In dem Sumpf, der eigentlich eine Art Teich mit vielen großen Steinen drin war, die aus dem Teich ragten, wuchsen eine Vielzahl an Algen und Ähnlichem. "Wir müssen über die Steine, da hinten ist der Ausgang!" Fast schon freudestrahlend nahm ich Anlauf und sprang auf den ersten Stein, der aber recht rutschig war und ich mich somit fast hinpackte. "Pass bloß auf Aoi!" Ich hielt Aoi eine Hand hin und er sprang auch gleich zu mir auf den Stein so tasteten wir uns Schritt für Schritt und Stein für Stein durch, bis wir nur noch ans Ufer springen mussten. Nur das war unglaublich weit weg und ich bezweifelte, dass ich da rüber springen konnte. Das Wesen in dem Teich hatte uns immer umkreist, war aber ruhig geblieben. Jetzt jedoch gab es brüllende Laute von sich und Aoi klammerte sich regelrecht an meinen Körper. "Kai, ich hab Angst!" Ich lachte nur einmal ironisch und verzog das Gesicht. "Da bist du nicht alleine." Ich schluckte einmal und sah dann mit festem Ausdruck zum Ufer. Ich musste es schaffen. Wie lange sollen wir hier denn noch stehen? Holen kommt uns eh keiner. Also nahm ich so viel Anlauf es ging und sprang, was das Zeug hielt. Ich rutschte zwar aus, aber Hey, ich war drüben! Schnell stand ich wieder auf und drehte mich zu Aoi. "Komm schon, ich fang dich!" Ich breitete die Arme aus und stellte mich so nah es ging an das Ufer ran, ehe ich Aoi ein Lächeln schenkte. Aoi schien das anscheinend wirklich zu helfen, denn er nickte nur einmal und nahm dann ebenfalls Anlauf. Ich fing ihn gleich sicher auf und er hatte so viel Schwung drauf, dass ich nach hinten kippte und Aoi auf mir lag. "Gut gemacht." Ich drückte Aoi einmal sanft an mich und er stand dann auf. "Lass uns hier raus!" Er zog mich auf die Beine und lief mit mir dann zum Ausgang. Wir waren wieder im Freizeitpark, die Tür zum Sumpf schloss sich hinter uns und wir beide standen ein paar Minuten lang da, ohne es wirklich glauben zu könne, was da passiert war. Viele Leute grinsten uns an, da sie anscheinend wussten, was wir durchmachen mussten. Aber das war mir egal, ich war jedenfalls heilfroh, dass ich wieder draußen war. Lächelnd sah ich auf die Uhr. "Gehen wir jetzt noch zum Riesenrad? Wir müssen bald gehen." Aoi nickte wieder und zusammen schlängelten wir uns durch die Menschenmassen. Der Sonnenuntergang stand kurz bevor.
 

Als wir endlich an der Reihe waren, bezahlte ich wie immer für Aoi und mich und wir setzten uns dann in eine Gondel. Sie bestanden nur aus Sitzfläche und Stangen, damit man nicht raus fiel. Aber bei schlechtem Wetter hatte man hier nicht so viel Glück. Bald ging es los und ich lehnte mich nach hinten zurück. Entspannt schloss ich die Augen und genoss den kühlen Wind, der hier oben wehte. Nach einer Weile sah ich kurz zu Aoi. "Aoi? Hast du was? Du bist so still." Aoi seufzte nur einmal unmerklich und schwieg dann weiter. Dann schloss er die Augen und genoss ebenfalls die sanfte Brise, die durch sein Haar streichelte und es leicht zerzauste. Den Blick hatte er auf den Sonnenuntergang und den nun orange roten Himmel gerichtet, auf dem ein paar Wölkchen verteilt waren. "Wunderschön, oder?" Er sah mich melancholisch an. Ich nickte nur und sah ebenfalls zum Sonnenuntergang. Aoi seufzte einmal leise. Dann schwieg er weiter. Ich mochte die Stille nicht. Sie passte einfach nicht zu Aoi, eigentlich würde er jetzt in bodenlose Schwärmereien des Sonnenuntergangs verfallen, aber er genoss ihn im Stillen. Hier oben war alles ruhig und wir waren mittlerweile so ziemlich am höchsten Punkt angekommen. Mit einem Ruck hielt das Riesenrad an und ich sah mich einmal verwundert um, zuckte dann aber nur mit den Schultern. Technischer Ausfall, was weiß ich, es kommt mir recht. Aoi hatte sich nicht gerührt. Er starrte nur immer weiter auf den Sonnenuntergang. Er schien ernsthaft und stark nachzudenken. "Kai?" Ich blickte verwundert zu ihm. "Ja?" Er schwieg wieder einen Moment. "Was ist Liebe?" Er sah mich nun fest an. Und es sah nicht so aus, als würde er die Frage aus Spaß machen. Aber eigentlich müsste er doch wissen, was Liebe ist, oder? Ich überlegte einen Moment und drehte mich mehr zu ihm.
 

"Also… Liebe ist eigentlich ganz viel. Manche sagen, Liebe gibt es überhauptnicht, dass sie nur Wunschdenken wäre. Aber das sagen nur wenige. Liebe beginnt schon bei einer Freundschaft, nur nicht so tief. Wenn sich zwei Freunde umarmen oder so, dann stärken sie das Band zwischen ihnen. Liebe ist also eine Art Verbindung. Und es gibt da auch noch die richtig tiefe Liebe. Weißt du" Ich fing an sanft zu lächeln "wenn man jemanden von ganzem Herzen liebt, will man ihn nie wieder alleine lassen, immer bei ihm sein und immer beschützen. Und es ist ein wunderschönes Gefühl, wenn man von der Person, die man liebt, geküsst oder umarmt wird. Als ob du Ameisen oder Flugzeuge in deinem Bauch hättest, es kribbelt einfach schrecklich. Und man schläft auch miteinander. Das ist was anderes, als nur zu kuscheln, Ähm…, das… weißt du, das ist, wenn eine Frau und ein Mann miteinander schlafen, dann schiebt der Mann das da" ich deute auf Aois Schritt "in… äh… die Frau. Frauen haben da etwas anderes, musst du wissen. Und das ist auch wunderschön und man fühlt sich als ob man im Himmel sei. Dadurch entstehen übrigens auch Kinder. Aber das geht nur bei Mann und Frau. Aber Liebe kann auch sehr wehtun, wenn die Person, in die man verliebt ist, einen nicht liebt oder wenn der andere einen mit jemand anderem betrügt. Das tut dann sehr, sehr weh."
 

Aoi hatte mir schweigend zugehört. Er nickte einmal und sah dann weiter zum Sonnenuntergang. Ich beobachtete ihn noch einen Moment. Das Riesenrad drehte sich immer noch nicht weiter. Ich seufzte immer mal wieder vor mich hin. Was hat er denn nur? Warum fragt er einfach solche seltsamen Fragen und schweigt dann wie ein Grab? Nach einer ganzen Zeit des Schweigend spürte ich sanfte Finger auf meinen. Sie suchten bald die Hand und als sie sie gefunden hatten, nahm Aoi sie gleich in seine und drückte sie einmal leicht. Er rutschte etwas näher und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Ich war zwar etwas überrascht, ließ mir aber nichts anmerken. Wieder schwiegen wir eine Zeit lang, dann drehte Aoi seinen Kopf und seine Lippen berührten fast mein Ohr. "Weißt du… So, wie du mir das eben erzählt hast… Mit den Ameisen im Bauch und so. Da hast du mir aus dem Herzen gesprochen. Wirklich, ganz tief. Nur ich wusste nicht, was es für ein Gefühl war." Er schluckte einmal. "Aber… Jetzt weiß ich es ja." Schweigen folgte. "Ich weiß endlich, dass ich dich liebe. Richtig liebe." Er senkte den Blick. "Du bist einfach wunderbar. Du hast dich von Anfang an um mich gekümmert und wiederholst quasi freiwillig mit mir meine gesamte Kindheit." Seine Lippen streiften mein Ohr und ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Ein wunderbares Gefühl, aber noch viel, viel wunderbarer war das, was Aoi gesagt hatte. Reagieren konnte ich aber immer noch nicht. Ich konnte Aois Seufzen hören, welches fast schon enttäuscht klang und wie er beide Arme um mich legte. Auch seinen Kopf konnte ich spüren, wie er sanft an meinen drückte. "Sei mir nicht böse, ja?" Endlich löste sich meine Starre und ich nickte einmal. "Das werde ich nicht sein." Ich drehte meinen Kopf zu Aoi und stupste einmal sanft gegen Aois Nase, dieser musste schwach lächeln. "Ich kann dir gar nicht böse sein. Ich bin dir dafür viel zu sehr verfallen." Aois Lächeln wurde wieder breiter, er schien aber nicht zu wissen, was ich damit meinte. Ich lächelte gleich einmal und meine Lippe streifte kurz die von Aoi. Aois Unterlippe zitterte leicht. Ich vergewisserte mich schnell, ob der Gute vielleicht einem Gefühlsausbruch nahe stand und ich das verhindern musste, dem war aber nicht so. Aus unsicheren und doch wunderschön dunklen Augen sah er mich an. Er lehnte seine Stirn gegen meine und schloss einmal seufzend die Augen. Mein Lächeln entwickelte sich zu einem leisen, leicht belustigten Kichern. Ich stupste mit meiner Lippe wieder sanft gegen die von Aoi. Schon jetzt fühlten sie sich unglaublich weich an. Zufrieden seufzend schloss ich endgültig die Augen und legte meine Lippen nun komplett, aber sanft auf die von Aoi. Dieser war gleich einmal zusammengezuckt, seufzte dann aber ebenfalls. Verspielt zog ich mit meinen Zähnen einmal an Aois Piercing und gab ihm noch einen Kuss. Aoi sah mit leicht geröteten Wangen zu mir. "Ich kann das nicht." Verwundert sah ich ihn an. "Was?" Aoi schluckte einmal. "Ich weiß nicht, wie man küsst." Ich musste wieder kichern. Gab es was Niedlicheres? "Natürlich kannst du küssen. Aber gut, ich zeig es dir erstmal." Wieder beugte ich mich vor zu Aoi, verwickelte ihn erneut in einen Kuss, der aber schnell etwas intensiver wurde. Auch meine Zunge wollte nicht mehr länger warten und streichelte sanft über Aois Unterlippe und Piercing. Dieser verstand nach ein paar Sekunden und öffnete seinen Mund bereitwillig. Und schon hatte Aoi meine Zunge im Hals stecken, die nach einem Spielgefährten suchte und diesen auch schnell fand. Ich musste das träge Stück Geschmacksorgan erst einige Male anstupsen, ehe ich Erwiderung bekam. Sie war nur vorsichtig, aber was anderes hätte ich von Aoi auch gar nicht erwartet. Ein genüssliches Seufzen von Aoi ließ mich in den Kuss grinsen. Kann der Abend noch schöner werden? Ich denke nicht. Nach einer Weile löste ich den Kuss aus Luftmangel. "Du kannst wunderbar küssen." Ich kicherte einmal und gab Aoi einen Kuss auf seine Nasenspitze. "Und es macht Spaß!" Er strahlte mich nun an und ich legte gleich einen Arm um ihn. Verträumt beobachtete ich, wie die letzten Sonnenstrahlen im Meer versanken und wir uns langsam wieder der Erde näherten.

.Cinq.

Das ruhige Atmen von Aoi erfüllt den Raum. Er war wirklich schnell eingeschlafen, obwohl er gar nicht so müde aussah. Aber ich gönnte ihm den Schlaf, es war schließlich ein wirklich harter und anstrengender Tag gewesen. Für ihn und auch für mich, nur mit dem Unterschied, dass ich wenig Schlaf brauchte und meinen Engel noch so lange wie ich wollte beobachten konnte. Ja, er war im Moment mein Engel. Und das wird er auch lange bleiben. Ich lag auf dem Bauch neben Aoi, der alle Viere von sich gestreckt hatte und leise und gleichmäßig atmete. So konnte ich Aoi perfekt beobachten und an ihm satt sehen konnte ich mich schon gar nicht. Leise seufzend wechselte ich den Arm, auf dem mein Kopf aufgestützt gewesen war. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon kurz nach drei Uhr Nachts war. Ich sollte langsam wirklich schlafen, ich lag hier nun schon vier Stunden, aber es wurde einfach nicht langweilig. Mich selbst tadelnd rückte ich näher zu Aoi und legte mich auf den Rücken, nur um mich in dieser Position auf die Seite zu legen und sanft die Arme um Aoi zu legen. Ich meinte ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht meines Freundes zu sehen, aber ich war mir nicht so sicher, da das Licht nur spärlich vorhanden war. "Schlaf gut, mein Engel." Aoi bekam noch einen leichten Kuss auf die Wange, bevor ich meinen Kopf leicht gegen seinen drückte und so schließlich auch nach ein paar Minuten mit einem Lächeln auf den Lippen einschlief. In der Nacht träumte ich viel wirres Zeug. Vieles ergab überhaupt keinen Sinn, aber manches machte mir dann doch Sorgen. Ich hatte davon geträumt, dass Aoi ein kleines Spielzeug war. Eine Puppe. Ja, er war eine Puppe gewesen, hatte immer gelächelt und machte alles, was man von ihm wollte, da er einfach keinen eigenen Willen hatte. Ich habe geträumt, wie ihm Arme und Beine ausgerissen wurde, bis nur noch der Plastikkörper und der Kopf übrig blieben. Aber noch immer lächelte er. Auch als das kleine Mädchen, welches er gehörte ihm den Kopf abriss und darauf weinend rumtrampelte, da sie anscheinend wegen irgendwas schrecklich traurig oder wütend war, lächelte er noch immer und als das kleine Mädchen weg war, hatte sein Gesicht nur ein paar helle Kratzspuren. Der Traum war wirklich nicht schön, er war schrecklich realistisch. Und erst am nächsten Morgen, wurde mir klar, dass ich ihn wohl in all zu näherer Zukunft wohl nicht alleine lassen sollte. Er kannte ja so ziemlich nichts böses, würde jedem glauben. Aber der Drang, mehr über den früheren Aoi herauszufinden, damit ich ihn einfach besser schützen konnte, wurde stärker und stärker. Es würde vieles einfacher machen. Warum konnte er so gut schießen? Wenn das eine Auswirkung vom Chip war, dann eine ungewollte. Er sollte nicht unbedingt waffentauglich sein, einfach nur gehorsam und steuerbar. Leise seufzend sah ich zu Aoi rüber, der noch immer friedlich vor sich her schlummerte und immer mal wieder leise seufzte. Ich sollte nicht so über ihn reden. Er soll weder gehorsam sein, noch waffentauglich. Schließlich liebe ich ihn. Das war ein Problem, mit dem ich immer noch nicht umzugehen wusste. Irgendwann würden sie mir Aoi wegnehmen. Und da würde nichts helfen, kein Bitten, keine Morddrohungen und keine Erpressung. Sie würden ihn behalten. Und ich musste das Aoi auch noch erklären, schließlich hatte er ein Recht darauf. Aber ich wollte nicht und ich denke, ich würde es auch gar nicht können, selbst wenn ich es wollen würde. Ich wollte ihm nicht sein Leben kaputtmachen mit der Tatsache, dass er wirklich kein Mensch mehr ist. Stellt euch doch mal vor, dass würde man zu euch sagen! Natürlich, ihr würdet es als Schwachsinn abschlagen, aber was ist dann, wenn es dann wirklich passiert? Wenn ihr einfach so mitgezerrt werdet? Ohne überhaupt auf euch zu achten?
 

Ein Gähnen riss mich aus den Gedanken und Aoi kroch gleich zu mir. "Guten Morgen, Kai-Chan. Wie lange sitzt du hier schon?" Ich drehte mich zu Aoi um, der verschlafen aussah und hauchte ihm gleich einen Kuss auf die vollen Lippen. "Nicht lange, ich wollte grade aufstehen." Ich knabberte noch kurz und leise kichernd an Aois schwarzem Piercing, ehe ich aufsprang und gleich in die Küche stiefelte. "Komm, frühstücken!" Lächelnd sah ich zu Aoi, der mich ebenfalls anstrahlte und mir gleich folgte. Aoi war wirklich ein guter Helfer im Haushalt. Und er machte es auch wirklich gerne, wie ich feststellen musste. Aoi lief gleich an mir vorbei und flog fast kopfüber in den Kühlschrank, wo er seine Milch rausholte. Er hatte eine Vorliebe für Cornflakes und die wollte ich ihm natürlich auch nicht vorenthalten. Aber dafür bekam ich von ihm immer ein Toast, wo jeden Morgen was anderes draufgeschmiert war und es mir immer schmeckte. "Hast du heute was für mich zu tun?" Aoi sah von seiner Schüssel auf und sah mich fragend an. "Ja, wenn du willst kannst du das Wohnzimmer aufräumen. Ich muss heute Wäsche waschen." Aoi nickte gleich einmal und aß dann fröhlich weiter. Dann stand er auf, brachte die Schüssel weg und kam noch mal zu mir, um mich mit den Lippen von meinen Marmeladeflecken an den Mundwinkeln zu befreien. Als er fertig war, leckte er sich kichernd über die Lippen und verschwand dann frohen Mutes im Wohnzimmer, um dort aufzuräumen. Immer mal wieder hörte ich es scheppern und knallen, während ich in Ruhe mein Frühstück aufaß und dann ins Schlafzimmer trottete, um mich dort anzuziehen und die schmutzige Kleidung, die im Bad sowie im Schlafzimmer rum lag, in ersteres zu bringen. Mit dem riesigen Haufen bewaffnet ging ich ins Bad und schmiss alles auf den Boden. Sorgsam wie ich bin trennte ich Bunt- und Weißwäsche voneinander, ebenso überprüfte ich, ob in irgendwelchen Taschen noch was drin ist. Denn es war mir schon oft passiert, dass ich irgendwas Wichtiges in die Hosentasche gesteckt hatte und es danach eben gewaschen war. Und tatsächlich, in Aois Jeans war noch etwas. Ein Schlüssel. Neugierig drehte ich das kleine Stück Metall in meinen Händen. Es schien ein Schlüssel zu einer Wohnung zu sein. Ob das der Schlüssel zu Aois Wohnungstür ist? Wäre doch möglich. Einen Moment lang musterte ich den Schlüssel noch, ehe ich ihn in meine Tasche steckte. Ich würde schon früh genug herausfinden, wofür der gut war. Ich stand auf und ließ den Haufen schmutziger Wäsche einfach ein Haufen von schmutziger Wäsche sein und machte mich auf den Weg zu Aoi, der grade mit einem Tuch den Fernseher abwischte. "Aoi? Ich muss jetzt weg." Aoi sah von dem Fernseher auf und lächelte mich gleich an, bevor er zu mir kam. "Und wohin? Darf ich mit?" Ich überlegte einen Moment, schüttelte dann aber den Kopf. Das wäre zu gefährlich. "Nein. Ich weiß nicht, wie lange das dauert, aber bleib hier." Auf die erste Frage antwortete ich schon nicht mehr. Es tat mir Leid, Aoi so stehen zu lassen, denn er sah sichtlich traurig aus und das konnte ich nur zu gut verstehen. Sonst hab ich ihn ja auch immer mitgenommen. Aber diesmal ging es einfach nicht. Aoi schluckte noch mal traurig, ehe er ein leises "Okay" murmelte und dann schweigend den Fernseher saubermachte. Hoffentlich war er nicht böse, aber wenn, könnte ich es nur zu gut verstehen. Einen letzten Blick zu Aoi werfend drehe ich mich um und gehe auf den Flur, wo ich mir meine Schuhe anzog und Aoi noch ein leises "Bis nachher" zurief, aber keine Antwort bekam. Leise seufzend laufe ich die Treppen runter. Ich musste jetzt erst zur Organisation, Aois Wohnort raus finden, dann dort hingehen und schauen, ob der Schlüssel passt. Das kann ja was werden. Und der Chef will mich bestimmt auch sprechen, wenn der davon Wind kriegt, dass ich da bin. Draußen angekommen sah ich kurz in den blauen Himmel, auf dem ein paar große Wolken verteilt waren. Wenigstens spielte das Wetter mit. Dennoch war in Tokio kaum was los, ich weiß nicht wieso. Schweigend machte ich mich auf den Weg zum Hauptgebäude der Organisation. Mein Blick war auf den Boden gerichtet, als ich die tristen Straßen von Tokio entlang ging. Alles sah gleich aus. Irgendwas fehlte. Eigentlich wusste ich ja auch was. Es war Aoi, der mich mit seinem Lachen und seinen endlosen Fragen auf Trab hielt und mir den langweiligen Weg verkürzte. Aber ich musste da wohl oder übel durch. Es waren nur 20 Minuten die ich brauchte, bis ich vor dem Gebäude stand, aber es kam mir vor wie eine Stunde.
 

"Wie geht es unserem Projekt?" Ich seufzte einmal leise. Als ob ich dem Boss hätte aus dem Weg gehen können. Natürlich war der Erste, der mich gesehen hatte gleich zu diesem gerannt und hatte alles gesagt. "Ihm geht es gut, er fühlt sich wohl." Als ob er sich dafür interessieren würde. Aoi war ihm doch vollkommen egal. "Gut, gut. Wann gedenkst du wieder zu arbeiten?" Ich zuckte einmal mit den Schultern. "Ich will Aoi noch so einiges zeigen und dafür brauche ich Zeit. Also in so naher Zukunft nicht." Fast schon trotzig sah ich zu meinem Boss rüber. Ich wollte es so lange wie möglich hinauszögern. "Meinst du nicht, dass er bald genug gesehen hat? Außerdem wird er das alles nicht brauchen." Ich schnaubte einmal. "Doch, er braucht das alles! Sonst fehlt ihm jede soziale Grundlage. Und die braucht er!" Angesäuert mache ich auf dem Absatz kehrt und stampfe mit lauten Schritten aus dem Büro des Bosses raus. Als ob der mir vorschreiben könnte, wann und wie lange ich mich um Aoi zu kümmern habe! Auch wenn ich es eigentlich nicht mehr so lange machen müsste, jetzt braucht er mich noch. Aber darüber sollte ich mir jetzt keine Gedanken machen, es macht mir eh nur Kopfschmerzen und dann kann man mich vergessen. Also auf ins Archiv. Das Archiv lag im Keller des Gebäudes und war unterteilt in zwei Kategorien: "Lebend" und "Tot", wobei die Abteilung "Tot" deutlich überragte. Zum Glück lebte Aoi ja noch und so musste ich nur kurz bei 'S' schauen, ehe ich schon seine Akte hatte. Mit dieser ging ich dann zu dem Tisch mit einer flackernden Lampe und setzte mich dorthin, um mir alles durchzulesen. Als erstes kam sein vollständiger Name, den ich aber schon kannte. Dann sein Alter, Blutgruppe und schließlich auch seine Anschrift. Ich kannte den Bezirk, er war zwar etwas weiter weg, aber ich kannte ihn. Der Rest interessierte mich schon gar nicht mehr, weshalb ich die Akte auch gleich wieder wegpackte und die Treppen nach oben ging, wo ich auch gleich wieder aus der Tür verschwand und erneut nach draußen trat. Ich war schrecklich froh, wieder draußen zu sein. Da drin war es einfach nicht mehr schön. Einen Moment blieb ich noch stehen, um meine Hand in meine Hosentasche gleiten zu lassen, um zu schauen, ob der Schlüssel noch da war. Dies war auch der Fall und so machte ich mich mit einem mulmigen Gefühl auf dem Weg zu Aois Wohnung. Auf dem Weg dorthin wurde die Gegend immer seltsamer, die Häuser schienen kleiner zu werden. Auch lag überall Müll herum und aus dem tristen Asphalt-Grau wurde ein Schlamm-Braun, was nicht unbedingt schöner war. Na hier hatte Aoi ja toll gewohnt. Man kann ja echt nur hoffen, dass es innen besser aussah. Und irgendwann stand ich dann vor einem Haus. Es war klein, nur zwei Stockwerke. Die Wand des Hauses schien mal weiß gewesen zu sein, aber es war nun nichts mehr davon zu sehen. Auch war ein Fenster im obigen Stockwerk eingeschlagen. Leise seufzend trat ich auf die Haustür zu und versuche, das ausgeblichene Namensschild zu lesen. "Shiroyama… Yuu." Also war ich hier richtig. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und sofort kramte ich aus meiner Hosentasche den Schlüssel. Kurz betrachtete ich ihn noch, ehe ich ihn in das Schlüsselloch einführte und mit einiger Kraftanstrengung ihn zweimal umdrehte, sodass ein lautes Klicken zu hören war. Wie alt mochte das Schloss sein? 30 Jahre? Mit einer leicht zitternden Hand drückte ich den defekten Henkel der Tür runter, ehe sie knarrend aufschwang. Im Inneren war alles komplett dunkel. Aber Fenster waren doch drin? Vielleicht waren sie abgedeckt oder so, von außen sahen sie zumindest schwarz aus. Ich machte die ersten Schritte in Aois Wohnung und suchte an der Wand einfach nach einem Lichtschalter. Ich fand bald auch einen und zu meinem großen Erstaunen ging der Strom auch noch. In irgendeiner Ecke ging ein schwaches, neonblaues Licht an und ich sah mich erstmal um. Man konnte alles nur schemenhaft erkennen, aber es reichte. Und tatsächlich: jedes Fenster war mit einem schwarzen Tuch abgedeckt. Ich befand mich grade im Wohnzimmer, welches wohl auch gleichzeitig ein Flur war. Eine ausgesessene, dreckige Ledercouch stand vor einem nicht mehr funktionierenden Fernseher. Überall lag Müll und auch Kleidungsstücke rum. Ich hätte nie gedacht, dass Aoi so chaotisch und unordentlich gewesen war. Der Boden bestand aus ebenfalls dreckigem, ursprünglich hellem Parkett. Die Wand war eigentlich auch weiß, undefinierbare Flecken von irgendwelchen Flüssigkeiten zeichneten sich an ihr ab. Ich bin ehrlich, ich hätte es mir schlimmer vorgestellt. Schließlich weiß ich ja, was Aoi nachts so getrieben hatte. Ich ging durch den Raum, in einen anderen. Ich war jetzt in einer winzigen Küche. Der ganze Raum bestand nur aus einer Nische und einem kleinen Tisch. Der Stuhl dazu fehlte. Auf der winzigen Küchenzeile und auf dem Herd stapelte sich das dreckige und nun schon vom Schimmel befallene Geschirr. Ein Fiepen lenkte meine Aufmerksamkeit auf die kleine Ecke. Dort war ein Mülleimer, der ebenfalls überquoll. Zwei dicke Ratten saßen auf dem Müll und sahen mich neugierig aus ihren schwarzen Augen an. Na dann, guten Appetit. Das war schon wesentlich schlimmer und den Kühlschrank, der in der Küchenzeile eingebaut und demnach sehr klein war, wollte ich gar nicht aufmachen, aus Angst, mir könnte das Essen entgegen springen und mich selbst aufessen. Also ging wieder raus aus der Küche und suchte die Treppe, die wirklich gut versteckt hinter einem schwarzen Vorhang war. Die Treppenstufen knarrten schrecklich. Immer wieder konnte ich leises Rascheln hören. So lange stand die Wohnung doch noch gar nicht leer. Vielleicht 2 oder 3 Wochen. Wie kann sie schon so heruntergekommen sein? Als ich die Treppe gemeistert hatte, kam ich gleich auf den Flur. Drei Türen prangten an den Wänden und ich betrat gleich die nächst beste. Ich zuckte einmal heftig zusammen, als das laute Klirren direkt neben meinem Ohr losging. Als nichts mehr zu hören war, sah ich vorsichtig hinter der Tür nach. Die Fliesen fallen von den Wänden ab. Die ganze komplette Wand war so eben auf dem Boden zerbrochen. Geschockt sah ich mir nun den Rest des Bades an. Viele Fliesen waren zerbrochen und hatten Risse, sowohl an den Wänden als auch auf dem Boden. Auch das Waschbecken hatte einige Risse, aus dem verkalkten Wasserhahn tropfte aber noch immer Wasser. Auch der Spiegel an der Wand war von Gewalt gezeichnet. Kurz warf ich einen Blick in die Badewanne, in der irgendeine bräunlich-rote Flüssigkeit, vermischt mit weißen Striemen drin war. In mir drehte sich wirklich der Magen um und auch die Toilette sah nicht besser aus, nur man konnte dort genauer definieren, was da alles drin schwamm. Größtenteils war es einfach nur Erbrochenes aus verschiedenen Epochen der Zeit. Kopfschüttelnd drehte ich mich auf der Stelle um und verließ das Bad schnellstmöglich. Die Tür schloss ich wieder, obwohl ich kurz danach wieder das Knallen von Fließen hören konnte, mich aber nicht weiter drum kümmerte. Aoi lebte in… einem Loch! Hier konnte doch keiner leben! Ich lehnte mich kurz an eine Wand und schloss die Augen, bevor ich durchatmete und mich wieder raffte. Es waren nur noch zwei Türen. Und das schaff ich schon. Schluckend ging ich zur nächsten Tür und machte die langsam auf. Das war der einzige Raum, der keinen Vorhang vor den Fenstern hatte, wobei das eigentlich keinen Unterschied gemacht hätte, da die anderen alle zerrissen waren. Ein großes Bett stand in der Mitte des Raumes. Es war alles andere als sauber, Blutspuren und auch Sperma war drauf zu sehen, überall. Am Gestell des Bettes waren einige Handschellen befestigt. "Oh Gott" Ich schluckte einmal schwer, als ich an die Wände sah. Überall Poster von Aoi. Es war anscheinend immer nach dem Sex, denn er sah alles andere als gesund aus, sein Körper zierten blaue Flecken und nicht grade Kleine. Er sah einfach nur erbärmlich aus, seine Augen wirkten tot, man konnte seine Rippen sehen. Schwer schluckend wand ich meinen Blick von den Bildern ab. Hier hatte er also gearbeitet. Also war er nicht immer alleine gewesen, ich hätte ihm auch nicht zugetraut, seine Wohnung so zu verschandeln. Nach einer Weile fiel mir eine Kiste unter dem Fenster auf. Ich ging gleich zu ihr und wischte die leichte Staubschicht von ihr, ehe ich sie mit einem Knarren öffnete. Dildos und Vibratoren in verschiedenen Größen und Ausführungen lagen in ihr. Ein paar Cockringe waren hier auch drin. Ein Halsband plus Leine lag neben der Kiste, war mir bisher aber noch gar nicht aufgefallen. In der Kiste lagen auch Peitschen in verschiedenen Längen, darunter auch eine neunschwänzige Katze. Schluckend mache ich die Kiste wieder zu und verweile in meiner hockenden Position einen Moment, ehe ich aufstand und noch ein letztes Mal einen Blick auf ein Poster warf. Dann rannte ich aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu. Das kann doch nicht mehr wahr sein! Warum hat er sich so quälen lassen? Ich wusste einfach nicht warum. Missmutig starrte ich auf die letzte Tür, als ich mich beruhigt hatte. Was kam jetzt noch? Leichen? Ehrlich gesagt wollte ich es nicht wissen, aber irgendwie verspürte ich einen Drang, dorthin zu gehen. Ich musste wissen, was hinter dieser Tür war. Ich wusste, dass es wichtig war. Die Tür ging fast wie von selbst auf. Sie war weiß. Ja wirklich ein strahlendes Weiß. Nichts dran geschmiert. Und sie war noch heile. Als die Tür komplett aufgegangen war, sah ich mich in dem Raum um und meine Augen wurden mit jedem Male größer.
 


 

Es war eine Art Kinderzimmer. Überall hingen Poster von Rockbands, die ich von früher noch gut kannte. Eine Gitarre stand in einer Ecke, hinter dem Bett. Das Bett war sauber und ordentlich gehalten. Ein kleiner, schokobrauner Teddybär, der lächelte saß am Kopfende und wartete auf denjenigen, der ins Bett kam. Hatte Aoi hier mit jemandem zusammengewohnt? Ich sah mich noch mal um. Nein, es roch hier nach Aoi. Dann sah ich zur Tür, die inzwischen wieder zu geschwungen war. In bunten Buchstaben stand dort "Y U U". Schluckend sah ich mich weiter um. Ich merkte langsam, wie meine Knie weich wurden, weshalb ich mich einfach auf das Bett setzte. Neben dem Bett stand ein Nachttisch mit einem Bilderrahmen und einer Lavalampe. In dem Bilderrahmen waren zwei Menschen eingerahmt. Eine junge, glückliche Frau und ein ebenfalls gut aussehender Mann, der die Arme um die Frau gelegt hatte. Beide lächelten in die Kamera. In kindlichen Buchstaben war mit Filzstift unter die Frau "Mama" und unter den Mann "Papa" geschrieben. Ich streichelte einmal fast zärtlich über den Bilderrahmen. Sie waren früh gestorben. Leicht zitternd stellte ich den Rahmen wieder auf seinen Platz. Dann schaute ich unter das Bett. Dort war ebenfalls eine kleine Kiste. Allerdings sah sie nicht so aus, als hätte sie irgendwelche Sextoys intus. Ich holte sie gleich hervor und wischte mit ein paar Handbewegungen mehr die dicke Staubschicht weg.

"F O T O S" stand in großen Buchstaben auf der Kiste und neugierig wie ich war nahm ich gleich den Deckel ab. Im Inneren war es genau so verstaubt wie außen. Ich nahm das erste Foto hoch und sah noch mal in die Augen von Aois Eltern. Diesmal aber mit Aoi, der vielleicht grade mal 5 oder 6 war und frech in die Kamera grinste. Es war unglaublich niedlich, aber gleichzeitig tat er mir auch Leid. Damals wusste er nicht, dass es seine Eltern bald nicht mehr geben würde. Aber man konnte sehen, dass er viel von seine Eltern hatte. Sein Vater hatte sichtlich stolz einen Arm um ihn gelegt. Eine ganze Weile betrachtete ich das Foto. Dann fuhr ich mir einmal durch die Haare. Ich musste mich wirklich schwer zusammenreißen, damit ich nicht losheulte. Schnell legte ich das Bild weg, um ein anderes zu nehmen. Diesmal war neben Aoi ein anderer Junge, der etwas älter war und kürzeres Haar hatte. Wahrscheinlich sein großer Bruder, denn vom Gesicht her sahen sie sich sehr ähnlich. Wieder nahm ich ein anderes Foto. Wieder war Aoi auf dem Bild, er hatte die Beine übereinander geschlagen und saß auf genau diesem Bett, nur in einer anderen Umgebung. Hier war er vielleicht 8. Er schenkte seine ganze Aufmerksamkeit seiner Gitarre, die auf seinem Schoß Platz gefunden hatte. Leise seufzend legte ich auch das Foto bei Seite. Er war damals so glücklich. Kurz sah ich mich noch mal um und entdeckte einen etwas größeren Teddybären, der eine Plüschgitarre in der Hand hielt. Langsam merkte ich, wie Tränen mir in die Augen schossen. Ich wusste nicht wieso. Warum weine ich? Um mich halbwegs wieder abzulenken nahm ich den Rest der Fotos raus und sah sie der Reihe nach durch. Es kamen noch ein paar Fotos, wo Aoi glücklich mit seinen Eltern, Bruder oder Freunden war, dann kam aber erstmal ein Bild, was mir Angst einjagte. Aoi starrte aus vollkommen leeren Augen in die Kamera. Er war jetzt 12 oder 13, auf jeden Fall immer noch sehr jung. Sein Gesicht glich der Wand. Er muss wohl etwas Schreckliches erlebt oder gesehen haben, denn er sah wirklich fertig aus. Und so ging das die ganzen Fotos weiter. Allerdings wurden die Sprünge zu den Altersgruppen immer größer. Mit etwa 15 hatte er dann ein Lippenpiercing, welches er auch heute noch hatte. Nun kam ein Foto, wo Aoi mit Tränen in den Augen drauf war. In der Hand hielt er einen Brief. Am liebsten hätte ich den Fotografen erstmal erschlagen. Wie konnte man jemanden so todtrauriges fotografieren? Nach den restlichen Fotos kam ein bereits geöffneter Umschlag. Ich zögerte noch einen Moment, ehe ich die Fotos weglegte. Kurz wischte ich mir mit dem Handrücken über den Augenwinkel, da sich dort bereits die ersten Tränen abgesammelt hatten. Der Brief, den ich ausklappte, war kaum mehr leserlich. Er war mit Tinte geschrieben, die aber schon verblichen ist. Außerdem schien an manchen Stellen irgendwie Flüssigkeit drauf gekommen zu sein. Dabei konnte ich mir schon denken, was das für Flüssigkeit war.
 


 


 

Hey Kleiner!
 


 

Ich weiß, dass wir dich eigentlich nicht mehr so nennen dürften.

Du bist jetzt schon erwachsen und genau deswegen haben wir deinem Bruder diesen Brief gegeben, damit du ihn bekommst, wenn du alt genug bist.
 

Jetzt bist du 16 und unser Tod ist nun schon 4 Jahre her.

Es tut uns Leid, dass wir dir erst so spät eine Antwort geben können, warum wir auf einmal morgens nicht mehr da waren.
 

Wir wollten dich einfach nicht belasten mit der Tatsache, dass wir beide Krebs hatten.

Dein Vater meinte ja, dass du es sofort wissen solltest, aber ich hielt dich für zu jung,
 

Ich habe es einfach nicht über das Herz gebracht, dir zu sagen,

dass wir beide bald nicht mehr da wären.
 

Wir hoffen, dass sich dein Bruder gut um dich gekümmert hat.

Er wusste davon bereits, aber er war ja auch schon 15.
 

Komme bitte nicht auf dumme Gedanken Schatz, ja?

Wir sehen noch immer von oben auf dich herab und wollen dich weiter glücklich sehen.
 

Und wir werden dich nie vergessen, dass versprechen wir.
 


 


 

In Liebe,
 

Mama und Papa
 


 


 


 

Schwer schluckend legte ich den Brief mit zitternden Händen zur Seite. Dann beugte ich mich nach vorne und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Stumm ließ ich die Tränen meine Wangen passieren, damit sie in meine Hand flossen. Warum war die Welt so grausam? Aoi musste nach vier Jahren erfahren, dass seine Eltern nachtsüber nur abgehauen sind, damit sie in Ruhe sterben konnten und den ihn im Ungewissen lassen wollten. Aoi hatte bestimmt die schrecklichsten Vorstellungen davon, was seinen Eltern passiert war. Und das die ganzen vier langen Jahre. Wahrscheinlich wussten es alle, nur er nicht. In mir kochte eine ungeheure Wut auf, so jemandem so weh zu tun. Dabei konnten seine Eltern doch auch nichts dafür. Sie wollten den Kleinen nur schützen. Aber vor was denn? Irgendwann hätte er es sowieso erfahren, ob nun so oder durch Zufall.
 


 

Aois Tränen tropften auf den Brief und bald war ein leises Schluchzen zu hören. "Ihr… Schweine", schluchzt er hervor. Er warf den Brief neben sich auf das Bett und schlug die Hände vor das Gesicht, ehe er seinen Gefühlen freien Lauf ließ und bitterlich weinte. Er weinte vor Trauer um seine Eltern. Sie hatten sich wirklich um Aoi bemüht. Aber auch weinte er vor Wut und Hilflosigkeit, da sie es ihm einfach nicht gesagt hatten. Und weil er es erst jetzt erfuhr. Sie hatten eine schrecklich tiefe Wunde in sein Herz gegraben, als sie eines Morgens einfach nicht mehr da waren. Er war sich damals hundertprozentig sicher gewesen, dass es wegen ihm war. Denn er hatte seinen Eltern nicht nur einmal die Nerven geraubt. Und jetzt sagen sie einfach, dass sie Krebs hatten.
 


 

Kopfschüttelnd stand ich auf. Ich wollte hier nur noch raus, ganz weit weg. Ich wollte nach Hause. Ich wollte zu Aoi. Im Laufschritt verschwand ich aus dem Zimmer und knallte geräuschvoll die Tür hinter mir zu. Dann lief ich die Treppen nach unten und riss die Haustür auf. Einen Moment blieb ich stehen, da ich mich erst an das Licht gewöhnen musste. Ich vergaß die Haustür zuzumachen. Vergaß alles um mich herum. Mit einem Affentempo rannte ich durch Tokios Straßen, konnte die Tränen nur grade so zurückhalten. Aber das würde nicht lange halten. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich mit roten Augen vor dem Gebäude stand, in welchem meine Wohnung war. Erneut brannten meine Augen und ich schloss sie kurz, um die Tränen erneut zu unterdrücken. Schniefend lief ich die Treppen hoch und hatte einige Probleme damit, den Schlüssel in das Loch zu stecken, da meine Sicht vollkommen vernebelt war. Schließlich schaffte ich es dann doch und ich torkelte in den Flur, ohne die Tür zuzumachen oder mir die Schuhe auszuziehen. Hilfe suchend sah ich mich nach dem einzigen um, der mir grade helfen konnte. "A-aoi?" Schluckend zog ich einmal hoch und ging dann ins Schlafzimmer, wo ich Besagten auch fand. Zitternd atmete ich ein und aus, starrte den nackten Rücken von Aoi an. Dieser hatte meine lauten Schritte sehr wohl bemerkt und drehte sich zu mir um. Einen langen Moment starrte er mich an. Anscheinend sah ich wirklich fertig aus. "Kai? Was-" Aber weiter kam er schon gar nicht, denn ich war sofort zu ihm gerannt und hatte ihn fest in den Arm genommen. Zitternd vergrub ich mein Gesicht an seiner Halsbeuge und hörte auf, mich gegen die Tränen zu wehren. Sie mussten einfach raus. Aoi sah verwundert zu mir runter, schlang dann aber seine Arme fest um meinen bebenden Körper und setzte sich mit mir als kleines Häufchen Elend auf dem Schoß auf das Bett. "Hey… Shh… Was hast du denn?" Ich schüttelte aber nur den Kopf, schluchzte immer wieder und krallte meine Fingernägel in Aois nackte Brust, was ihm aber nichts auszumachen schien. Es tat so unglaublich gut, Aoi grade zu spüren. Zu wissen, dass er nicht traurig war und auch nicht weinte. Er sollte nie wieder so etwas wie Trauer oder Verzweifelung spüren. Eigentlich ging das ja schlecht, aber ich wollte es versuchen. Nach ein paar Sekunden sah ich zu ihm hoch, sah ihm tief in die dunklen Augen.
 


 

"Ich verspreche dir, ich werde immer auf dich aufpassen. Ich werde dich nie alleine lassen, nie in meinem Leben und egal was passiert. Ich würde es nicht ertragen können, dich noch mal so zu sehen. Das würde mich umbringen. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen, denn du bist mir wichtiger als dieses. Du sollst nur lachen, du sollst glücklich sein. Versprichst du mir, dass du für mich Lachen wirst?"

.Six.

So… ich hab einiges zu sagen. Es tut mir als erstes Leid, dass das Kapitel so lange hat auf sich warten lassen, aber ich habe zur Zeit privat wirklich Probleme, die ich erst lösen musste. Zumal wird meine Mutter ihre Arbeit verlieren, dass musste als erstes geklärt werden, obwohl das immer noch ein Problem ist. Aber da wird sich hoffentlich eine Lösung ergeben. Dann hatte ich wiederum etwas Stress in der Schule, aber das ist auch geklärt. Was mich aber immer noch schrecklich auf die Palme bringt ist, dass einige Leute meinen, diese FF sei abgeschrieben. So etwas habe ich weder nötig noch kenne ich die FF, von der diese abgeschrieben sein soll. Aber bitte, wer denkt, sie sei angeschrieben soll doch damit glücklich werden. Ich weiß, dass sie nicht abgeschrieben ist und das reicht mir auch. Natürlich freue ich mich wenn ich zu mir steht und jetzt nicht alle sagt, die sei abgeschrieben. Vielleicht haben es noch nicht alle mitbekommen, aber ich hatte es schon mal erwähnt, dass es auch in dieser FF leider kein Happy End geben wird. Ich hatte es erst vor, aber es würde einfach nicht logisch sein. Es tut mir Leid, wirklich. Aber: (vielleicht interessiert es ja irgendwen XD) Ich habe bereits ein anderes Projekt in Gedanken, dass ich doch schon etwas länger vor mir herschiebe und schreiben werde, nachdem ich diese hier beendet habe. Und zum Schluss noch @ Freischalter-Sama: Ich hoffe, dass hier wird KEIN adult >__< Sonst werde ich es noch mal ändern.
 

Genug geredet, viel Spaß beim lesen^^
 

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Aoi nickte nah einer Weile, in der er meine Worte verarbeitet hatte. Man konnte ihm ansehen, dass er nicht verstand, was ich denn hatte oder warum ich ihn das fragte, aber er nickte einfach nur. "Ja, ich verspreche es." Vorsichtig lächelte er mich an, als hätte er Angst, dass ich gleich wieder anfangen würde zu weinen. Aber das hatte ich nicht mehr vor und mir ging es nun auch schon besser. "Das ist schön." Ich erwiderte das Lächeln gleich und beugte mich etwas hoch, um die Augen zu schließen und meine Lippen sanft und nur ganz kurz auf die von Aoi zu legen, ehe ich ihn weiter anlächelte. Aoi festigte den Griff um meinen Körper, ehe er sich sanft nach hinten auf die weiche Matratze fallen ließ und mich näher an sich zog. "Aber warum hast du denn jetzt geweint?" Ich seufzte einmal leise, mein Lächeln verblasste leicht. "Ich habe etwas Schreckliches erfahren. Frag bitte nicht was genau, ich will es dir ersparen." Aoi grübelte eine Weile über meine Worte nach. "Aber was kann denn so schlimm sein?" Ich schüttelte nur den Kopf und kuschelte mich an die warme, sich gleichmäßig heben und senkende Brust unter mir. "Lass uns bitte nicht mehr darüber reden." Ich konnte Aois leises Seufzen hören. Aber ich würde es ihm nie sagen. "Na gut. Sagst du mir denn wo du warst?" Diesmal war ich an der Reihe mit seufzen. Langsam schloss ich die Augen und holte Luft. "Ich war in der alten Wohnung eines Freundes." Zu Gott betete ich kurz, dass Aoi nicht weiterfragen würde und anscheinend wurden meine Gebete auch erhört, denn Aoi schien zu verstehen, dass ich nicht weiterreden wollte und schwieg. In diesem Moment hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. Keiner von Beiden nahm die Nähe des anderen richtig war.
 


 

Irgendwann hustete Aoi einmal kurz und zog mich dann sanft auf Augenhöhe. Ich runzelte gleich die Stirn, als ich das Husten hörte. "Wirst du mir krank?" Aoi schüttelte den Kopf. "War nur ein Frosch im Hals." Wissend nickte ich und sah dann an Aois Körper herunter, der noch immer ziemlich entblößt war. Aoi fing meinen Blick gleich auf und sah mich fragend an. "Hast du etwas?" Ich schüttelte den Kopf, wand den Blick erneut von Aoi ab, indem ich einfach die Augen schloss. "Hey…" Aois Hand landete in meinen Haaren und streichelte sanft durch sie. "Irgendwas hast du doch." Er sah mich besorgt an. "Ja, ich habe etwas. Aber ich möchte wirklich mit niemandem darüber reden." Aoi sah mich protestierend an. "Aber…" Ich schnitt ihm allerdings das Wort ab. "Kein Aber Aoi. Ich will da wirklich nicht drüber reden und ich weiß, dass es nicht gut für mich ist. Ich weiß. Aber trotzdem." Aoi sah mich enttäuscht an. "Also willst du mir nicht alles erzählen?" Fast schon genervt verdrehte ich die Augen. "Aoi bitte! Ich will mit niemandem darüber reden!" Ernst sah ich ihn wieder an. Aoi sah mich geschockt an. Er hatte mich denke ich noch nie so schreien gehört, vor allem nicht, wenn es ihm galt. "T-T'schuldigung…" Er drehte den Rücken zu mir, ohne mich noch mal anzusehen. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare, die nass waren. Jetzt bekomme ich schon Angstschweiß. "Aoi…" Traurig sah ich auf den makellosen Rücken. "Mein Engel… Mein wunderschöner Engel…" Vorsichtig legte ich mich hinter Aoi und schlang die Arme um ihn. Ich konnte spüren, wie Aoi unter mir, unter meinen Bewegungen, erzitterte. "Sei nicht böse…" Aber mich erreichte nur Aois eisernes Schweigen. "Bitte" Endlich bekam ich eine Antwort, aber sie war zu leise, weshalb ich sie nicht verstehen konnte. "Wie bitte?" "Hör auf mich anzulügen!" Erschrocken wich ich zurück und setzte mich auf. Aoi tat es mir gleich und sah mich zornig an. "Ich bin nicht dein Engel! Es gibt Engel gar nicht! Und du liebst mich doch überhauptnicht, sonst würdest du mir erzählen, was dich bedrückt. Aber das tust du nicht…" Zum Schluss hin wurden Aois Worte immer leiser. Stille breitete sich über uns aus. Eine unangenehme Stille. "Aoi… Was redest du da? Natürlich liebe ich dich. Und du bist mein Engel." Vorsichtig nahm ich Aois Hand in die eigene, was etwas schwierig war, da Aoi doch etwas mehr rumzickte. "Aoi, der Grund, warum ich es dir nicht sage ist, dass es dich betrifft. Es ist wirklich unglaublich traurig. Und ich will es dir ersparen. Du weißt noch gar nicht, wie traurig und grausam die Welt sein kann. Und du sollst es auch nicht am eigenen Leib erfahren. Das will ich nicht. Es würde dich kaputt machen. Und es würde dein ganzes Leben verändern. Ich weiß, wie schrecklich die Welt ist. Aber ich will dich damit wirklich verschonen. Es ist wirklich besser für dich, glaub mir." Bittend sah ich Aoi an, der aufgehört hatte, sich gegen meine Hand zu wehren. "Aber was kann denn so schlimm sein?" Ich seufzte nur einmal und schüttelte den Kopf. Sanft zog ich Aoi an seiner Hand zu mir und nahm ihn fest in den Arm. "Du willst es nicht wissen, glaub mir." Darauf bekam ich keine Erwiderung mehr. Anscheinend hatte Aoi es eingesehen. Vorsichtig legte ich eine Hand in Aois Nacken und kraulte ihn dort sanft. Nach einer Weile löste ich mich dann von ihm und sah ihn mit einem warmen Lächeln an. "Und jetzt denk nicht mehr darüber nach." Aoi nickte einmal einsichtig. "Sagst du es mit denn irgendwann? Irgendwann?" Eine Weile schwieg ich. "Wenn ich denke, dass du soweit bist und so was verträgst, dann werde ich es dir, denke ich, sagen. Aber so weit bist du noch lange nicht. Das hat Zeit." Wieder nickte Aoi. Aber ich wusste, diese Zeit würde sehr wahrscheinlich nie kommen. "Was wollen wir beide denn jetzt machen?" Aoi zuckte einmal mit den Schultern. "Also sauber gemacht hab ich schon alles. Wir können ja baden oder so was." Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als ich Aois Vorschlag hörte. "Baden hört sich toll an. Ich komm mir eh etwas schmutzig vor." Immer noch lächelnd stand ich auf, um Aoi noch einen kurzen Kuss zu geben und dann im Bad zu verschwinden, wo ich gleich die Badewanne frei räumte und das Badewasser einließ. Das große Licht machte ich aus, dafür machte ich die beiden kleinen Lichter an, die gelbes Licht verströmten. So war das Ganze schon viel romantischer. Aoi kam nun ins Bad und sah sich einmal um, er hatte schon wieder ein Lächeln au seinen Lippen. Er schloss die Tür hinter sich und ging dann zum Schrank, wo er ein paar Handtücher für uns rausholte. "Brauchen wir saubere Sachen?" Ich überlegte einen Moment, schüttelte dann aber grinsend den Kopf. "Ich denke, die brauchen wir nicht." Aoi wusste nichts mit meinem Grinsen anzufangen, war vielleicht auch besser so. Er musste nicht unbedingt wissen, was ich nach dem Bad eventuell mit ihm vorhatte. Schweigend zog ich mir meine Sachen aus, um mich langsam in die Wanne zu legen und leise zu seufzen. Es war wundervoll warm und einen Moment lang vergaß ich alles um mich herum, selbst Aoi. Dieser machte aber schnell wieder auf sich aufmerksam, als er mit leicht geröteten Wangen und splitternackt vor der Wanne stand und mich leicht komisch ansah. Langsam öffnete ich wieder die Augen und sah ihn fragend an. "Was hast du? Magst nicht rein?" Aoi schüttelte den Kopf. "Doch aber…" Ungeduldig legte ich die Arme um Aois Arsch und zog ihn näher an die Wanne ran. "Nun komm schon rein!" Aber Aoi stoppte wieder. "Pass ich da denn noch mit rein?" Ich verdrehte einmal genervt die Augen. "Natürlich, du nimmst doch keinen Platz weg! Und jetzt komm!" Mein Ton war fast schon streng und Aoi zögerte noch einen Moment, ehe er zu mir in die Wanne kam und einmal die Luft scharf einsog, als das heiße Wasser seinen Körper umspielte und in die kleinste Ritze vordrang. "Ah..." Aoi saß auf meinen Hüften, ich lag so ziemlich in der Wanne. "Schön warm, oder?" Aoi nickte gleich einmal heftig und legte seine Hände auf meine, da ich sie an seine Hüfte gelegt hatte und den Körper auf mir in vollen Zügen genoss. Aoi brauchte eine ganze Weile, bis er sich an das heiße Wasser gewöhnte. Dann legte er sich auf den Rücken und bettete seinen Kopf auf meine Schulter. Ich lächelte ihn einmal lieb an und gab ihm ein kurzes Küsschen. "Tut gut, oder?" Aoi nickte sofort und schloss die Augen. Ich beobachtete ihn einmal lächelnd und schlang dann erneut die Arme um seinen zierlichen Körper. Allein ihn anzufassen war eine seelische Wohltat und Aoi bestätigte mir mit einem Seufzen, dass nicht nur ich das so fand. Langsam streichelte ich immer wieder über seinen Körper, die Brust runter über den Bauch bis zu seinen Oberschenkeln und wieder hoch. Ich konnte Aoi recht viele Töne entlocken, wobei ich ab und zu leise kichern musste. "Da genießt aber wer, hm?" Aoi nickte gleich eifrig und gab mir einen kleinen Kuss auf die Lippen. "Du machst das toll…" Er hatte diesen Satz in mein Ohr gehaucht und knabberte nun zärtlich an meinem Ohrläppchen, wobei ich ein amüsiertes Kichern hören konnte. Ob Aoi wohl auf das Gleiche wie ich aus war? Wäre ja schön wenn. Aber wenn nicht wäre das auch nicht schlimm, ich könnte warten und ich will Aoi auch zu nichts zwingen. Aber man würde ja wohl noch träumen dürfen, oder? Aoi hatte inzwischen aufgehört, an meinem Ohr rumzuknabbern. Er rutschte auf seinem Platz hin und her, zu meinem wirklich großen Bedauern, denn dam wo grade sein niedlicher Hintern war, war auch mein kleiner Freund, und der wurde grade so was von heiß gemacht, dass ich nur noch hoffte, hier und jetzt keinen Steifen zu kriegen. "A-aoi, bleib mal ruhig sitzen…"Aoi drehte sich zu mir um und sag mich fragend an. "Warum denn?" Ich schluckte einmal. "Mach es einfach." Aoi sah mich noch einen Moment verwirrt an, ehe er aber so sitzen blieb und ich den schneeweißen Rücken bewundern konnte. So beobachtete ich ihn einen Moment. "Du weißt gar nicht, wie schön du bist, oder?" Wieder drehte sich Aoi zu mir um und wurde gleich rot, als er in meine verträumten Augen sah, die nur auf ihn blickten. "Hm" Man konnte sehen, dass ihm dieses Lob unangenehm war. "Das muss dir nicht unangenehm sein." Ich hob meine tropfende, durchweichte Hand und streichelte damit durch Aois Haar. Aoi lehnte sich meiner Hand entgegen und schloss wieder die Augen. Ich hörte nach wenigen Sekunden auf, nahm mit dem Finger etwas Schaum auf und Stupste mit dem Finger Aois Nase an, sodass dort Schaum hängen blieb und Aoi verwirrt auf seine Nase schielte. Ich musste gleich einmal laut lachen, das sah einfach nur zu süß aus. Auch Aoi musste kichern und wischte sich den Schaum von der Nase weg. Er setzte sich nun wieder so auf meine Hüften, dass er mich direkt ansehen konnte. Er lächelte kurz, ehe er sich vorbeugte und mich in einen scheinbar etwas tieferen Kuss verwickelte. Seine Lippen waren fordernd, aber gleichzeitig unglaublich verführerisch, sodass ich gar nicht anders konnte als mitzumachen. Aoi waren meine Lippen bald nicht mehr genug, er presste seinen Körper fest an meinen ran und drückte meine Beine so weit es ging auseinander, wobei das nicht sehr viel war. Ein leises, unmerkliches Stöhnen entwich mir, als Aois Knie in meinen Schritt wanderte und sich dort auf meinen Unterleib stellte. Unsere Zungen trieben ein heißes Spiel mit einander, sie versuchten die jeweils andere zurückzudrängen, nur um mal die Mundhöhle des Anderen zu erforschen. Aoi lief langsam ein kleiner Tropfen Speichel aus dem Mundwinkel, was er aber nicht bemerkte. Kichernd küsste ich das Tröpfchen weg und legte eine Hand in Aois Nacken, um ihn näher zum mir runter zu ziehen. Die andere Hand legte ich auf seinen Hintern, klapste einmal auf diesen, sodass Aoi erschrocken zusammenzuckte, dann aber in den Kuss hineingrinste und zu Strafe gleich sein Knie weiter in meinen Unterleib rammte. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, aber wir hörten irgendwann auf. Aoi und ich sahen uns einen Moment in die erregten Augen. Ein hauchdünner Speichelfaden verband unsere rotgeküssten Lippen noch, ehe er riss .Das war einer der Momente, die ich nie in meinem Leben vergessen werde. Aois Körper an meinem. Sein Blick. Dieser heiße Atem auf meinen Lippen. All das würde ich mein ganzes Leben lang behalten. Aoi wand nach ein paar Minuten den Blick ab, da es einfach nicht mehr auszuhalten war. Er sah mich noch mal kurz an, ehe er aus der Wanne stieg, mich noch mal verführerisch anlächelte und dann mit den eleganten Schritten einer schwarzen Katze zu den Handtüchern ging, um sich eines um die Hüfte zu binden. Dann drehte er sich um und sah mich fragend an. "Kommst du mit ins Schlafzimmer?" Ich schluckte einmal schwer. Das war jetzt wirklich sein Ernst? Hastig nickend sprang ich aus der Wanne raus, zog den Stöpsel raus und band mir ebenfalls ein Handtuch um die Hüften, nur um unsicher zu Aoi zu sehen, der sich an die Wand gelehnt hatte und auf mich wartete. Als er sah, dass ich fertig war, nahm er meine Hand und ging mit mir aus dem Bad raus. Wir waren schnell im Schlafzimmer, da es auf dem Flur einfach zu kalt für zwei tropfende Japaner war. Aoi schloss die Tür hinter sich, nachdem er mich rein gezogen hatte. Als sie zu war, verweilte er einen Moment an der Tür, fing an böse zu grinsen und sah schließlich wieder zu mir. Ich hatte ihn dabei beobachtet, aber dieser Blick machte mir Angst. Aoi kam wie immer wie eine Art Katze auf mich zu, umschlich mich geräuschlos und beäugte mich von oben bis unten genau. Ich konnte seinen Blick spüren, wie er über meinen Körper schweifte und sich in die Haut brannte. Kurz darauf verspürte ich eine Hand an meiner, ergriff diese auch gleich und Aoi zog mich fast automatisch zum Bett, wo er mich sanft drauflegte und sich gleich auf meinen Hüften bettete. Hey! Wer wird hier Uke? Also ich bestimmt nicht. Aber zuerst wollte ich Aoi machen lassen und entspannte mich völlig unter Aoi. Dieser ließ bereits seine gewitzten Hände über meinen Oberkörper fahren, machten ihn heißer und heißer, bis ich mir das leise aufkeuchen nicht mehr verkneifen konnte. "Aoi" Immer wieder keuchte ich diesen wunderschönen Namen. Aoi setzte zu meiner Verwunderung gar nicht seine Lippen ein, sondern nur seine wunderschönen Hände. Aber die genügten schon, um Aoi die Beule an seinem unterleib spüren zu lassen, da er noch immer auf meinen Hüften saß. "Huch. Was haben wir denn da?" Böse grinsend sah er zu meinem Gesicht. Dann kletterte er von meiner Hüfte runter und setzte sich neben mich auf die Knie, um mir mit Fingerspitzen das Handtuch von den Hüften zu ziehen. Aoi schnurrte gleich einmal wie eine Katze, als er meine Länge sah, die bereits zu ihrer vollen Pracht gewachsen war. Er schmiss das Handtuch auf den Boden und ließ es unbeachtet, während er seine volle Aufmerksamkeit auf meine Länge lenkte und sie mit den Fingerspitzen sanft umspielte. Mir entlockte es wieder heißere Stöhner, aber ich wollte heute auch noch zum Zuge kommen, weshalb ich mich schweren Mutes aufsetzte und Aoi diesmal unter mich begrub, auch gleich meine Zunge ins Spiel brachte, die feuchte, glänzende Spuren an seinen Brustwarzen hinterließen. Ich hatte meine Hände mit denen von Aoi verzweigt und drückte sie über seinem Kopf in die Matratze. Aber auch so hätte Aoi sich nie gewehrt, ich konnte sein Grinsen sehen. Vorsichtig löste ich nun eine Hand, während ich noch eine seiner Brustwarzen mit meinen Lippen verführte und ließ sie über die Bauchdecke runter zum Unterleib fahren. Aoi öffnete seine Augen wieder, er hatte sie zuvor geschlossen gehabt. Meine Hand wanderte grade unschuldig und leicht zitternd unter das lockere Handtuch, suchte dort nach Aois Länge, um sie endlich anfassen zu können. Ja, alles was ich wollte, war Aois pochende, harte Länge in der Hand zu haben. Ich wollte sein Stöhnen hören, wenn ich ihn an den Rand seines Ichs drängte und ihn darüber hinausschoss. Und ich wollte hören, wie das Laken riss, wenn sich seine Scharfen 'Krallen' in ihm verewigten, wie er meinen Namen schrie, wenn er kam. Das alles wollte ich hören, wollte ich fühlen. Diese Nacht noch. Nicht jetzt sofort, aber diese Nacht noch. Aus schwarzen Augen sah ich ebenfalls in die von Aoi, die nicht sehr viel anders aussahen. Ich biss mir auf die Lippe, ehe ich das letzte Stück überwand, sich meine Hand langsam um Aois Länge legte, ihren griff um sie festigte.
 


 

Genau in dem Moment, passierte etwas Seltsames und die Folgen waren für mich schrecklich. Hätte ich die Augen nicht aufgehabt, hätte ich es nicht gesehen. Genau in diesem Moment, als sich meine Hand um Aois Länge legte, ging ein erschütterndes Zittern durch Aois Körper. Man konnte spüren, dass es auf keinen Fall vor Erregung war. Dennoch dachte ich im ersten Moment, dass es vor purer Erregung war und dachte mir nichts dabei. Gleichzeitig verengten sich die Pupillen in seinen Augen so stark, dass sie für eine Millisekunde nicht mehr zu sehen war, nur noch der Iris da war. Kurz darauf schienen die Pupillen förmlich zu explodieren, denn sie hatten in weniger als eine halben Sekunde die gesamten Augen ausgefüllt, nun waren keine Iriden mehr zu sehen, nur noch pechschwarze Augen. Und auch diese waren von allem Anderen als Erregung geprägt. "Fass mich nicht an!" So schnell konnte ich gar nicht reagieren, wie Aoi sein Knie gehoben hatte und mich von sich runter schmiss. Ich landete auf dem kalten Boden neben meinem Bett und sah geschockt zu Aoi hoch, der sich aufsetzte. Ich beobachtete ihn einfach nur. Es war nicht mehr Aoi, der hier im Raum war. Der Chip. Natürlich, er muss nun anfangen richtig zu wirken. Ängstlich erwiderte ich den Blick, den mir Aoi aus seinen schrecklichen Augen schenkte. "A-aoi!" Aber ich konnte bereits die Lust nach Blut in seinen Augen sehen und das böse Grinsen wollte auch nicht lange warten. Wieder diese katzenartigen Bewegungen, diese leisen Schritte und Aoi war schnell bei mir, hob mein Kinn mit einem Finger hoch, sodass ich in diese schwarzen Augen sehen musste. In diesen Augen spiegelte sich nur Böses wieder. Hass, Schmerz, Tod, Verzweifelung, Wut und vor allem die Lust nach Blut. Eine eiskalte Hand legte sich um meine Kehle, drückte fest zu und würde ich es nicht selbst sehen, hätte ich sie nicht für die von Aoi gehalten. Er presste mich mit ungeheurer Kraft gegen die Wand hinter mir und ich musste sofort anfangen zu husten, denn er drückte immer weiter. Panisch legte ich meine Hände an die von Aoi, um sie zu lösen, denn mittlerweile bekam ich keine Luft mehr und das Pochen in meinem Hals tat weh. "Aoi", japste ich "Aoi hör auf!" Ein Husten unterbrach meine Worte. "Ich bin's, Kai! Erkennst du mich nicht?" Verzweifelt sah ich in Aois Augen. Ein neuer Hustenanfall überkam mich und ich schloss die Augen. So konnte ich nicht sehen, wie sich Aois Pupillen wieder verengten, einen Moment nicht mehr da waren und im nächsten Moment wieder normalgroß waren. Nun sah mich wieder der Aoi an, den ich kannte. Sofort ließ er mich los und ich fiel erstmal gekrümmt auf die Erde und hustete mir die Seele aus dem Leib. Anscheinend hatte das ja doch gewirkt, er hat sich also an mich erinnert. Aoi starrte einfach nur geschockt auf mich und dann auf seine Hand, die noch immer in der Luft war. Er trat ein paar Schritte zurück. Anscheinend konnte er nicht begreifen, was er grade getan hatte. Als ich mich halbwegs beruhigt hatte, sah ich zu Aoi hoch. Ich stand vorsichtig auf und ging auf Aoi zu, der aber wieder ein paar Schritte zurückwich und mich erschrocken ansah. "Was..?" Mehr bekam er gar nicht mehr raus. Ich schüttelte den Kopf und lief das restliche Stück zu ihm, um die Arme um ihn zu legen. "Ich weiß es nicht Aoi. Aber es passiert nicht noch mal. Versprochen. Und ich bin dir auch nicht böse oder so. Nur bitte, krieg jetzt keine Angst." Fest drückte ich Aoi an mich, ich wollte nicht, dass er jetzt wegläuft. Er sollte sich beruhigen. Nach ein paar Minuten gab ich Aoi, der sich noch nicht bewegte hatte, einen Kuss. Er drehte sich zu mir um. "Was war das?" Ich schüttelte nur den Kopf. "Das weiß ich nicht." Ich lächelte ihn vorsichtig an. "Aber es ist weg." Aoi nickte einmal leicht. Ich seufzte leise und hob Aoi einfach hoch, um ihn ins Bett zu tragen. Ich legte ihn dort auf die Matratze und legte mich dann gleich neben ihn. Sofort nahm ich ihn in den Arm und legte die Decke über uns. Ich wusste nicht, wie ich mich jetzt verhalten sollte. Ob ich es Aoi jetzt sagen soll? Ich wusste es nicht, aber ich tat es auch nicht. Ich streichelte einfach nur durch seine Haare, gab ihm ab und zu einen Kuss in den Nacken und blieb bei ihm. Aoi schwieg die ganze Zeit über. Ich wusste dennoch, dass er weinte. Natürlich, es war verständlich. "Aoi… Nicht weinen." Aoi drückte sich nur an mich ran und atmete zitternd ein und aus. "Ich hab Angst." "Musst du nicht haben." Ich lächelte seinen Nacken zuversichtlich an und musste mit wachsendem Entsetzen feststellen, dass sich die Narbe schwarz verfärbte. Oh ja, der Chip fing an zu arbeiten. Also blieb uns nicht mehr viel Zeit zusammen.

.Sept.

Okay, das kam jetzt anders als geplant XD Ich wollte eigentlich noch ein letztes Kapitel machen, in dem alles passiert und so Oo Aber nun werden es doch 2 oder sogar noch 3 Chaps XD Sie ficken ja im nächsten auch noch *gg* [kleiner Tipp: Stecki] Hm nyoa aber so find ich es auch ganz nett. Genug geredet, lest!
 

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Ich war im Halbschlaf, als ich das leise Klopfen an einer der vielen Fensterscheiben hörte. Aoi schien noch komplett wach zu sein, denn er hob gleich seinen Kopf und spähte in die Richtung, aus der das leise Klopfen kam. Aber erstand nicht auf, sondern drehte sich um, sodass er in mein Gesicht sah. "Kai? Wach auf." Ich grummelte einmal, wollte mich schon auf die andere Seite drehen, da ich dachte, dass Aoi irgendwas Unwichtiges von mir wollte. Dann aber drang das Klopfen auch in mein Unterbewusstsein ein und ich war schlagartig hellwach und setze mich auf. Ich lauschte kurz, aber das Klopfen ertönte nicht mehr, es blieb stumm. Aoi deutete mit einem Kopfnicken auf ein Fenster und ich nickte ihm kurz als Dank zu, ehe ich aufstand und leise zum besagten Fenster schlich, die Vorhänge wegzog und hinaussah. Ich runzelte einmal die Stirn, öffnete das Fenster komplett und streckte meinen Kopf heraus. Unter mit war nur ein schmaler Weg aus Gittern, der zur Feuerleiter führte.

Der Mond schien noch hell über Tokio und die einzelnen Hochhäuser leuchteten in ihrer vollen Pracht. Hinter mir spürte ich nun Aoi, der sich ebenfalls möglichst weit rauslehnte, um zu sehen, was da geklopft hatte. "Ich sehe nichts. Du?" Aoi schüttelte den Kopf und drehte seinen Kopf nach links und rechts. "Nein." Rechts von mir, da, wo der Boden aus Gitter um die Ecke bog, hörte ich eine Art Kratzen. Ich runzelte die Stirn. Was war denn da jetzt bitte? Eine Katze? Ich zog meinen Kopf wieder ein und ging an Aoi vorbei, um mir schnell Untenrum etwas anzuziehen. "Bleib du hier, ich schau eben nach." Aoi sah mich etwas zweifelnd an. "Pass auf dich auf." Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Wie süß. Als ob ich ein paar Tage lang weggehen würde. Ich ging schnell zu Aoi und hauchte ihm ein Küsschen auf die vollen Lippen. "Keine Sorge, ich bin gleich wieder da." Aoi nickte einmal, in seinem Blick lag Sorge um mich. Aber ich lächelte ihn nur an und schwang meine Beine aus dem Fenster und kam mit einem leisen Knall sicher auf dem Gitterboden auf. Zielstrebig ging ich den schmalen Weg entlang, bis es um die Ecke ging. Ich drückte mich mit dem Rücken fest an die Wand hinter mir und spähte ganz kurz um die Ecke, bereit, jede Sekunde wieder zurückzulaufen. Aber ich zog etwas verwundert eine Augenbraue hoch, als da gar nichts war. Nicht mal eine Katze sah ich noch irgendwo lang huschen. Ob ich mich verhört hatte? Bestimmt nicht. Ich hab das Kratzen ganz eindeutig von hier gehört. Ich seufzte einmal leise und rieb mir über die Oberarme. Es war hier oben doch recht kalt.
 


 

Ein paar Minuten lauschte ich noch, aber ich konnte nirgendwo mehr dieses seltsame Kratzen hören und ich entschloss mich deswegen, zurück zu Aoi zu gehen. Im Laufschritt bog ich erneut um die Ecke und lief zu dem noch immer offenen Fenster. Ich sprang mit einem Satz wieder rein und sah mich in dem dunklen Schlafzimmer um. "Aoi?" Aber es blieb still. Stirnrunzelnd tapste ich zum Lichtschalter und machte ihn an, um mehr zu sehen. Aber Aoi war nicht mehr hier. Scheiße… Der ist mir doch wohl nicht abgehauen… "Aoi!? Aoi wo bist du?" Nervös werdend rannte ich durch die Wohnung, suchte Aoi, aber mein Verdacht bestätigte sich, als ich ihn nicht mehr fand. Diese verdammten Schweine! Ich hätte Aoi mitnehmen sollen. Leise vor mich hergrummelnd ging ich zurück ins Schlafzimmer, sah erneut aus dem Fenster. Am Horizont kam bereits der Sonnenaufgang und es wurde langsam heller in Tokio. Es zwitscherten die wenigen Vögel, die hier immer waren und es schien so, als sei es ein wunderschöner Morgen. Aber für mich war das alles andere als schön. Ich konnte nur hoffen, dass sie Aoi ins Labor gebracht hatten, sonst hätte ich noch ein viel, viel größeres Problem. In Windeseile zog ich mir ein Hemd über den Kopf und lief zum Flur, wo ich mir meine Schuhe anzog und auch gleich die Treppen runterstürmte. Ich wusste nicht mal, ob ich die Tür richtig hinter mit verschlossen hatte und wenn nicht, wäre es mir auch egal. Aoi war grade wichtiger. Was die Leute wohl denken müssen, wenn sie mich hier so laufen sehen? Als ob der Tod persönlich hinter mir her wäre rannte ich über die roten Ampeln und achtete nicht auf meine Umgebung, bis ich endlich vor dem Gebäude ankam, welches meinen Arbeitsplatz darstellte. Aber zum Arbeiten war ich nicht hier. Mit lauten Schritten trat ich durch den kalten Flur, nachdem ich die Eingangstür schwungvoll aufgeschlagen hatte. Ich erntete einige fragende Blicke meiner Kollegen, die ich aber nicht eines Blickes würdigte. Leise schnaufend stand ich nun vor der Tür meines Bosses und machte auch diese auf, ohne auf die zwei Männer zu achten, die eine unhöfliche Bemerkung über mein noch unhöflicheres Verhalten ablieferten. Aber auch sie ignorierte ich stur. Meinen Boss, der sichtlich etwas erschrocken von meinem Auftritt war, fixierte ich mit einem Blick, der töten könnte. Und ich war schneller an seinem Schreibtisch als er denken konnte und mit funkelnden Augen sah ich in die des Bosses. "Wo ist er?" Aber der Boss schwieg nur und sah mich mit kaltem Blick an. "Wo ist er?", wiederholte ich, diesmal wesentlich bedrohlicher als vorher. "Weg", war die knappe Antwort meines Bosses und ich musste mich wirklich schwer beherrschen, nicht gleich auf ihn loszugehen.
 


 

"Wie 'weg'?" Verständnislos sah ich ihn an. Mein Boss schüttelte den Kopf und ich verlor langsam die Geduld. "Hören sie, warum haben sie mir nicht wenigstens gesagt, dass sie ihn mitnehmen?" Der Boss seufzte leise. "Weil wir dann genau gewusst hätten, dass du das nicht zulassen würdest." Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Ich hätte mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. "Sagen sie mir bitte, wo er ist. Bitte." In meiner Stimme lag ein ernster Ton. "Es ist da, wo Dinger wie es reingehören." Mit einem Knurren verließ ich wieder das Büro meines Chefs. So ein Arschloch! Jetzt fängt er an, Aoi mit "es" anzusprechen. Aber zumindest weiß ich jetzt schon, wo er war. Im Keller. Meine Schritte beschleunigten sich zu einem Laufen und ich konnte gar nicht schnell genug in den altbekannten Keller kommen, vor dem ich mich sonst immer so sträubte. Die Schutzanzüge ließ ich unbeachtet dort liegen, auch rannte ich einfach durch die Desinfektions-Dusche. Ich schüttelte mich einmal und spukte, da das Zeug wirklich widerlich war. Aber da muss ich nun mal durch. Endlich aus der Dusche raus sah ich mich in dem Raum, in dem ich nun stand einmal um. Ich war länger nicht mehr hier gewesen, konnte mich aber noch an alles erinnern. Zum Glück sind hier noch nicht 'die' Versuchsobjekte, sondern nur die Ruhigen. Aber wo Aoi wohl sein mag? Der Keller war groß und ich wollte nicht unbedingt noch eine Tür weiter. Also ging ich erstmal hier rum, suchte nach Aoi. Aber hier waren nur ein paar große 'Gläser' in denen Tiere und Menschen schwammen. Die Flüssigkeit, in der sie schwammen hatte einen dunkelgrünen Ton. Meine Schritte hallten in dem Raum wieder und es war schon etwas gruselig, da hier unten auch kein Licht brannte. Glas für Glas suchte ich ab, aber ich sah nur mehr oder weniger Affen oder kleine Hunde. Aber sonst war hier kein Mensch. Ob sich Aoi wohl in einen dieser Hunde verwandelt hat? Oder in einen Affen? Konnte ja möglich sein, aber war eher unwahrscheinlich.
 

Leise seufzend wollte ich schon den Weg zur Tür einschlagen, von der schon wieder Schreie und Stöhnen zu hören war, aber plötzlich ging hinter mir ein grünliches Licht auf. Es kam aus einer der Ecken, in denen es so dunkel war, dass ich dort nichts mehr gesehen hatte. Aber das grüne Licht durchströmte den ganzen Raum und alles war jetzt wunderbar zu sehen. Neugierig ging ich auf den Glaskasten zu und schluckte einmal, als ich sah, was da drin war. Aois Beine waren an den Fußgelenken mit schweren Ketten zusammengebunden, sodass er auf dem Boden 'stand'. Seine Hände waren allerdings frei, aber sie schwammen neben dem Körper her, als gehörten sie gar nicht zum ihm. Eine Maske befand sich an seinem Mund und Schläuche führten aus den verschiedensten Körperteilen heraus, die meisten aber aus dem Rücken. Man konnte das röchelnde Atmen hören, welches er von sich gab. Er schien wirklich geschwächt zu sein, zumal es da drin wirklich kalt aussah und Aoi nichts mehr anhatte. Ich starrte eine Weile noch auf Aoi, ehe ich den Kopf schüttelte und näher an das Glas trat, welches mich von ihm trennte. Ich hätte besser auf ihn aufpassen sollen. Langsam öffneten sich Aois Augen. Er sah direkt in meine, nur seine waren schwarz und wirkten tot, obwohl man im Hintergrund einen langsam, dumpfen Herzschlag hören konnte, der einen vermuten ließ, dass es jederzeit aufhören konnte. Aoi starrte mich immer weiter so an, er schien mich aber nicht mal zu bemerken. Er starrte durch mich durch. Vorsichtig, ganz langsam legte ich meine zitternde hand gegen die Glasscheibe, als wolle ich nach Aoi greifen. Aber ich konnte ihn nicht erreichen. Und es schien mir, als würde ich es auch nie wieder können. "Aoi…" Es war ein halbes Seufzen. "Es tut mir Leid." Ich schluckte einmal schwer, als ich wieder keine Reaktion bekam. "Aoi, wenn du mich irgendwie bemerkst, wenn du mich nur hörst oder siehst, bitte lass ich es mich wissen." Verzweifelt schlug ich mit der Faust einmal gegen die Glasscheibe, sodass sie anfing zu vibrieren. Ein paar Minuten geschah nichts. Ich stand einfach nur da und dachte nach. Dann aber begann die Scheibe, die inzwischen wieder ruhig geworden war, zu vibrieren, ganz von selbst. Ich sah etwas verwundert zu Aoi hoch, da ich den Kopf gesenkt hatte. Aois Augen waren noch immer geöffnet, nur jetzt leuchteten sie in einem hellen Grün. Ob er mich bemerkt hatte? "Aoi?" Fast schon erwartungsvoll sah ich zu ihm. Nun drehte er seinen Kopf langsam, wie in Zeitlupe zur Seite, als wolle er schauen, wo er sei. Dann sah er aber wieder zu mir. Hektisch legte ich auch die andere Hand auf die Glaswand und schlug darauf herum wie ein kleines Kind. Er hat mich bemerkt! "Aoi, ich hol dich da raus!" Hoffnungsvoll sah ich zu ihm hoch. Er hob nun auch eine Hand, legte sie hinter dem Glas auf meine und ich konnte die Wärme durch das Glas spüren, die von seiner Hand ausging. Leise seufzend schluckte ich die Tränen runter, die mir hochgekommen waren. Ja, nur wie soll ich ihn da rausholen? Das war hier unmöglich. "Irgendwie…" Schwer atmend legte ich meine Stirn gegen die Glasscheibe und dachte nach. Das grüne Licht wurde mit der Zeit immer weniger, bis es ganz erlosch und ich wieder im Dunkeln stand. Ein leises Rauschen drang an mein Ohr und ich konnte hören, wie sich Aoi in seinem Gefängnis bewegte. Er wollte also auch hier raus. Im Unterbewusstsein bekam ich mit, dass es leise in den Rohren polterte, was hieß, dass der Hausmeister seinen Rundgang machte und unnötigen Strom für Licht und so weiter einfach abstellte. Ich hatte mich noch nie damit auseinandergesetzt, weil es mich einfach nie interessiert hat. Das Rauschen in Aois Gefängnis wurde lauter, bis es nicht mehr zu überhören war. Etwas fragend sah ich zu Aoi hoch, obwohl ich nur eine schwarze Gestalt in einer dunkelgrünen, von Blasen durchzogenen Flüssigkeit sehen konnte.
 

Ein lautes Klirren war von Aoi zu hören, Aoi hatte eine Faust durch das Glas gerammt und das war einfach zerbrochen. Einfach so. Dabei konnten das selbst unsere 'Kampfmaschinen', unsere 2 Tonnen Bodyguards nicht zerbrechen. Die grüne Flüssigkeit verteilte sich schnell auf dem Boden und Aoi schlug noch mal durch die Glasscheibe, da er vorher nur ein kleines Loch, durch das nur seine Faust und sein Arm passte, geschlagen hatte. Nun aber zerbrach der gesamte Käfig und Aoi stand nun in voller Größe in dem nun leeren 'Gefängnis', welches nur noch aus einem Metallgestell bestand. Etwas ängstlich sah ich zu ihm rüber. Ob er jetzt wieder dieses Monster ist? Wahrscheinlich, denn sonst würde er das Glas nicht zerschlagen können. Durch das Dunkel konnte ich schemenhaft sehen, wie Aoi die Schläuche aus seinem Rücken riss und das manchmal ganz widerliche Geräusch machte. Zum Schluss nahm er nun auch die Maske ab, eher gesagt er riss sie sich vom Gesicht und schmiss sie weg. Dann sah er zu mir. Ich schluckte einmal, als ich die nachtschwarzen Augen sah. Sollte ich jetzt weglaufen? Aber meine Frage wurde schon beantwortet, als Aoi einfach so umkippte und ich ganz automatisch zu ihm hinlief. "Aoi? Aoi! Was ist?" Ich beugte mich zu ihm runter und sah ihn mir mal etwas genauer an. Sein gesamter Körper war mit Wunden überseht, aus denen Blut lief. Was hat er sich auch die Schläuche so rausreißen müssen? Aoi selbst rührte sich nicht wirklich, man konnte nur sein leises Atmen hören. Leise "Scheiße" murmelnd hob ich Aoi auf meine Schultern und lief mit ihm aus dem Keller raus. Aois Blut tropfte die ganze Zeit über auf den Boden, deswegen bemühte ich mich um einen etwas schnelleren Schritt. Hier oben war alles dunkel und kein Licht brennte mehr irgendwo. Auch waren keine Stimmen oder Schritte zu hören, wir waren also ganz alleine, wenn man die Versuchsobjekte nicht mitzählte. Da blieb mir nur zu hoffen, dass ich die Türen noch aufkriegen würde, den Schlüssel hatte ich ja. Kurz überlegte ich, wo der kürzeste Weg nach draußen war, ehe ich schon in die Richtung losrannte. Und wenig später stand ich vor einer Ausgangstür und kramte nach meinem Schlüssel, den ich auch gleich in das Schloss steckte. Erst wollte sich der Riegel nicht bewegen und ich rüttelte schon richtig verzweifelt am Schlüssel rum, ehe es laut 'Klack' machte und ich die Klinke runterdrücken konnte. Lächelnd atmete ich einmal die Luft ein. Es war noch immer sehr früh morgens und ich müsste mich beeilen, wenn ich den ersten Mitarbeitern noch entgehen wollte. Deswegen schulterte ich Aoi noch mal richtig, ehe ich losrannte. Ich nahm möglichst schmale und dunkle Gassen, damit ich keinem Mitarbeiter begegnete. Der Heimweg dauerte dafür aber umso länger und ich kramte zitternd erneut mein Schlüsselbund aus der Hosentasche um meine Wohnungstür aufzuschließen. Leise stöhnend schlurfte ich, nachdem ich die Tür hinter mir zugemacht hatte, in mein Schlafzimmer, wo ich erst Aoi und dann mich draufpackte. Schwer atmend fuhr ich mir einmal durch die Haare und schloss für ein paar Minuten die Augen. Sie werden mich töten, wenn sie das rauskriegen und Aoi auch. Was hab ich da bloß getan? Kopfschüttelnd schwang ich mich aus dem Bett und lief ins Bad. Ich durfte jetzt nicht an so was denken, ich muss erst Aoi helfen. Mit Verband und anderen Sachen bestückt kam ich zurück zu Aoi und behandelte ihn erstmal gründlich. Als ich fertig war, seufzte ich einmal geschafft und brachte die Sachen wieder weg. Dann ging ich wieder zu ihm zurück und setzte mich auf das bett. Ich wollte warten, bis Aoi wach werden würde.
 

Und das dauerte auch gar nicht mehr lange. Aoi blinzelte ein paar Mal, ehe er mich aus müden Augen ansah und ich gleich lächeln musste. "Hey Aoi." Ich legte eine Hand an seine Schulter, hielt ihn auf sich aufzusetzen, da er das schon wieder tun wollte. "Bleib liegen. Du musst dich schonen." Aoi sah mich etwas fragend an. "Was ist denn überhaupt passiert?" Ich seufzte einmal. "An was erinnerst du dich denn noch?" Aoi überlegte eine Weile. "Ich habe ein Kratzen gehört und du bist dann raus gegangen, um zu sehen, was das war." Ich nickte einmal leicht. "Aber da war nichts und als ich wieder reinkommen wollte, warst auch du weg. Du wurdest anscheinend verschleppt oder so, auf jeden Fall warst du wieder bei meinem Arbeitsplatz und…" Ich stockte einmal. Hatte ich etwa schon zu viel gesagt? "Und? Was hab ich denn da gemacht?" Ich schluckte einmal schwer. "Ich weiß es nicht, was die von dir wollen Aoi. Anscheinend denken sie, du bist irgendwas Sonderbares und wollen dich untersuchen. Du warst unten im Keller und ich habe dich auch gefunden, aber befreit hast du dich selbst, du warst wieder dieses 'Ding'. Du hast die Scheiben zerschlagen und dann bist zu zusammengebrochen. Ich hab dich dann wieder geschnappt und bin dann mit dir nach hause gelaufen." Ich nickte einmal leicht und sah dann zu Aoi, der mir schweigend zugehört hatte. Aoi schwieg eine Weile, er schien nachzudenken. Ich lächelte ihn nun aber zuversichtlich an. "Es ist vorbei Aoi. Sie werden dir nichts mehr tun." Fürsorglich zog ich Aoi in eine Umarmung und kuschelte mich an ihn. Aoi erwiderte die Umarmung schwach, für meinen Geschmack zu schwach. "Hey… Was hast du denn?" Aoi schluckte einmal hörbar. "ich war wieder dieses Monster." Ein leises Seufzen entwich meiner Kehle. Das konnte ich ja nicht leugnen. "Aber das war doch in der Situation gut." "'GUT'!?" Entrüstet sah mich Aoi an. "Da ist gar nichts dran gut, ich bin kein Mensch mehr! Man sollte mich erschießen!" Sofort schüttelte ich den Kopf. "Nein Aoi. Das werde ich verhindern. Niemand wird dich erschießen." Und das meinte ich todernst. Aoi sah mich einmal an, ehe er wegsah. "Aber ich bin gefährlich." Ich zuckte einmal mit den Schultern. "Das ganze Leben ist gefährlich." Ich lächelte ihn nun wieder an. "Da machst du auch nicht mehr viel." Aoi lachte einmal leise und kuschelte sich eng an mich ran. Na bitte, da lacht er wieder. So ist er mir gleich lieber. "Und jetzt denk nicht mehr soviel darüber nach." Aoi nickte unmerklich und war dann eingeschlafen. Etwas komisch sah ich zu ihm runter. Dann lachte ich aber nur und packte ihn richtig in das Bett rein, ehe ich ihn zudeckte und das Zimmer verließ. Nachdenklich und überhauptnicht mehr lächelnd setzte ich mich in die Küche und seufzte einmal geräuschvoll.
 

Wann die es wohl mitkriegen würden, dass er weg ist? Wohl schon heute, vielleicht sogar schon jetzt. Aber was soll ich denn machen? Wo soll ich ihn verstecken? Es würde eh nichts bringen, durch den Chip würden sie ihn überall finden und damit auch mich, denn ich würde Aoi nicht alleine lassen. Aoi würde sich wahrscheinlich noch selbst umbringen, den Mut dazu hatte er, das konnte ich spüren. Aber das würde ich einfach nicht zulassen. Das könnte ich gar nicht. Krampfhaft biss ich mir auf die Lippe, um die Tränen zu unterdrücken, die sich in meine Augenwinkel brennen. Wir konnten nicht mehr entkommen. Es war zu spät. Ich sollte wohl wirklich den Rest der zeit mit Aoi genießen und ihm noch etwas Liebe schenken. Wer weiß, wie lange ich das noch kann…
 

Leise schlich ich auf Zehenspitzen wieder in das Schlafzimmer, welches leicht hell war und ich Aoi gut sehen konnte. Er schlief noch immer und ich musste einmal leicht lächeln. Er sah noch immer so friedlich aus, wenn er schlief. Selbst, wenn ihm etwas Schreckliches bevorstand und er es eigentlich wissen müsste. Ich zog mir meine Sachen bis auf die Boxershorts aus und kroch unter die Decke zu Aoi, den ich auch gleich in den Arm nahm und fest an mich drückte. "Ich liebe dich… Vergiss das bitte niemals." Als hätte Aoi das gehört, nickte er einmal leicht und kuschelte sich an meinen Körper, der bereits leicht zitterte. Ja, ich hatte schreckliche Angst. "Sag mir, hast du Angst?" Aoi bewegte sich nicht. Er lächelte nur etwas und das beruhigte mich. Also hatte er keine Angst, obwohl er es immer sagt. Wenn man sich das mal so überlegt, ist Aoi gar nicht so ängstlich, wenn er die Sache kennt. Nun wieder lächelnd streichelte ich ihm mit meiner zitternden Hand durch das schwarze Haar, was sich noch immer so seidig anfühlte und ich es am liebsten nicht wieder loslassen wollte. "Aoi…" Es war ein halbes Seufzen. Vorsichtig drückte ich meine Stirn gegen die von Aoi und hauche ihm einen Kuss auf die vollen Lippen, die irgendwie blass erscheinen. Dann tastete ich kurz nach seiner Hand, die ich dann auch fand und in meine nahm, einfach nur um zu wissen, ob er noch da war. Und allein die Tatsache, dass er noch da war, ließ mich halbwegs ruhig einschlafen.
 


 

Nach einiger Zeit wurde ich wach, das Zimmer war schon dunkler, aber Aois warme Hand hatte ich noch immer in meiner und ich war unglaublich dankbar darum, denn ich hatte schon befürchtet, ohne Aoi wieder aufzuwachen. Lächelnd sah ich zu meinen Engel rüber, der noch immer friedlich schlummerte, als mache er sich um nichts und niemanden Sorgen. Langsam streichelte ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht und meine Fingerspitzen verweilten einen kurzen Moment auf der Wange, ehe ich den Kontakt löste und sie wegnahm. Leise seufzend sah ich auf die Uhr, es war 5 Uhr früh abends. Es wunderte mich ehrlich gesagt, dass wir noch keinen Besuch bekommen hatten. Ein Rascheln neben mir riss mich aus den Gedanken und ich sah sofort zu Aoi rüber, der sich grade aufsetzte und mich verschlafen anlächelte. "Guten…" Er sah nun wie ich zuvor auf die Uhr "Abend." Ich lächelte sofort wieder und beugte mich zu Aoi rüber, der sofort die Arme um mich legte und mich in einen tiefen Kuss verwickelte, dem ich mich auch nur zu gerne hingab. Ein zufriedenes Seufzen entwich mir, als ich Aois Hände an meinen Seiten spürte, wie sie rauf und runter wanderten, über meine empfindliche Haut kreisten und ab und zu auch mal reinzwickten. Als wir den Kuss lösten, lächelte ich noch immer und auch Aoi hatte ein Grinsen auf seinen Lippen, das nicht wich.
 

"Gut geschlafen?" Aoi nickte gleich einmal und streckte sich ausgiebig. Lächelnd beobachtete ich ihn dabei und sah einmal zum Fenster. "Aoi? Kannst du mir einen Gefallen tun?" Aoi sah gleich groß zu mir und nickte gleich. "Na klar." "kannst du mal bitte kurz schauen, ob ich die Tür richtig zugemacht habe?" Aoi sah mich einen Moment komisch an, nur ich betete zu Gott, dass er es machen würde. "Okay?" Und schon stand er auf und ging langsam zur Tür. Ich sprang sofort wie gestochen aus dem bett und zog mir eine Jeans an, ehe ich unter mein Bett sah. Eine kleine Schachtel lag dort und ich wusste noch genau, was in ihr war. Schnell schnappte ich mir das schwarze Stück und machte es auf. Eine Magnum kam mir entgegen, kalt und gefährlich. Ich seufzte einmal und nahm die Schusswaffe heraus. Vielleicht würde ich sie noch brauchen. Leise seufzend steckte ich sie mir in die Hosentasche und zog mir schnell noch ein Hemd drüber, ehe auch Aoi schon wieder in der Tür stand und mich lieb anlächelte. "Ich hab sie richtig zugemacht." Dankbar strahlte ich ihn an. "Ich wusste doch, dass ich sie nicht richtig zugemacht hatte. Danke Aoi." Aoi nickte einmal leicht und zog sich dann ebenfalls etwas an. "Kai?" Aoi sah wieder zu mir. Ich sah ihn fragend an. "Ja? Was ist?" "Wie lange haben wir noch zusammen?" Ich schwieg eine Weile. Das war schwer zu sagen, vielleicht ein paar Stunde noch. "Nicht mehr lange, vielleicht 3 oder 4 Stunden." Aoi nickte einmal und kam dann zu mir rüber.
 

"Kai?" Wieder sah ich ihn fragend an. "Hm?" "Machst du mir ein Geschenk? Ein letztes?" Ich nickte sofort, wollte ich ihm diesen Wunsch nun wirklich nicht mehr enthalten und ich würde alles für ihn machen, wenn es sein letzter Wunsch war.
 

"Dann schlaf mit mir. Hier und jetzt, ich will dich einmal in meinem Leben richtig spüren. Tief in mir."

Ein Schauer lief über meinen Rücken, als ich Aois Worte hörte, wie er sie in mein Ohr hauchte.

.Huit.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

.Neuf.

Also hier melde ich mich mal wieder .__.v Hab schlechte Laune weil meine große Liebe nicht da is XD Ich mag dieses Chap nicht u__U Ist übrigens das Ende. (Und für alle hochsentimentalen: Taschentücher bereitlegen!!) Das war's von meiner Seite, hope you like it! Und kommt schon Leute! Ich will es über die 68-Kommis-Marke schaffen! >___<
 

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"Kai! Kai wach auf!!" Irgendetwas oder irgendjemand rüttelte mich aus meinem tiefen Schlaf, aus dem ich eigentlich gar nicht wiederkommen wollte. "Was ist denn?" Genervt schlug ich die Augen auf und sah zu dem ängstlich dreinblickenden Aoi, der anscheinend auch noch nicht so lange wach war. "Sie kommen." Einen Moment lang konnte ich gar nicht reagieren, so sehr überrumpelte Aoi mich mit dieser Tatsache. Sie dürfen noch nicht kommen. Nicht jetzt! Ich schluckte einmal und stand auf, um mir schweigend wieder Shorts und Jeans anzuziehen. Zwischen Aoi und mit herrschte eine unheimliche Stille und Aoi starrte mich immer noch ängstlich an.
 

Ich versuchte, ihn jedoch zuversichtlich anzugrinsen, obwohl er und ich genau wussten, dass wir nicht mehr lange zu leben hatten. "Komm, ins Bad." Ich reichte Aoi lächelnd meine Hand, so wie ein junger Mann um die Hand einer Frau bat, nur um Aoi noch mal lächeln zu sehen. Und das tat er auch, er musste ungewollt schmunzeln und ich nahm gleich seine Hand, wobei ich merkte, dass er leicht zitterte. "Kein Angst. Ich beschütze dich, so lange es geht." Aoi nickte unmerklich und ging dann langsam ins Bad. Im Bad angekommen, schloss ich gleich die Tür ab und setzte mich auf den Rand der Badewanne, nachdem ich alles dunkel gemacht hatte.
 

"Woher weißt du, dass sie kommen?" Aoi schluckte einmal, aber meine Frage wurde schon beantwortet, als ich das Klirren einer Fensterscheibe ganz in unserer Nähe hörte. Aois Augen weiteten sich und er sah etwas panisch zur Tür. "Kai… Ich hab Angst" Es war ein geflüsterter Satz, damit man ihn nicht hörte. "Das brauchst du aber nicht. Komm her." Ich wusste selbst nicht, wie ich in so einer Situation die Ruhe selbst sein konnte. Aoi ging langsam und möglichst leise zu mir, obwohl der Lärm, der aus unserer Wohnung kam das mühelos übertönt hätte. "Wovor hast du denn Angst?" Erneut konnte man Fensterscheiben hören und es waren bestimmt an die zehn Leute in unserer Wohnung und suchten nach uns. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis sie uns finden. Erneut sah ich von der Tür weg, die uns vor diesen Monstern trennten, zu Aoi. Dieser sah wieder auf den Fließboden und dachte nach. Er war ungewöhnlich ruhig und ich machte mir Sorgen um ihn.
 

Es war doch nicht schlimm zu sterben. Nach dem Tod gibt es immer noch ein Leben. Was auch sonst? Man kann doch nicht ewig schlafen. Und wenn doch, dann lebt man in seinen Träumen. "Ich habe Angst, dass ich dich hiernach nicht wieder sehe." Ich lächelte gleich mehr, als ich die späte Antwort auf meine Frage hörte. "Wir sehen uns wieder. Versprochen" Einen Moment lang lächelte ich Aoi noch sanft an, der dies auch leicht erwiderte, ehe ein lautes Krachen zu hören war und plötzlich ein Arm durch die Holztür kam, sie versuchte weiter zu öffnen und dabei einen Heidenlärm machte. "Kai" Aoi drückte sich enger an mich und ich legte vorsichtig die Arme um Aoi, wollte ihm Schutz geben. Die Tür gab immer weiter und den Schlägen und Tritten nach, bis man bereits das erboste Gesicht der beiden Männer sah, die die Tür malträtierten. Sie schrieen uns alles Mögliche zu, aber ich hörte sie nicht wirklich, ich sah entsetzt auf Aoi runter, der in meinen Armen angefangen hat zu zittern und das nicht zu knapp.
 

"A-aoi?" Alles okay?" Schnell warf ich einen Blick zur Tür, die sich nun bereits gefährlich bog. Aber Aoi schüttelte nur den Kopf, stand auf und rieb sich über die Augen, ehe er wieder zu mir hinsah. In seinem Blick lag Panik und die Pupillen verengten sich, waren wie zuvor eine kleine Sekunde nicht mehr da, ehe seine Augen komplett schwarz wurden. Ich rückte gleich ein Stück von Aoi weg. Warum zum Teufel musste das jetzt passieren?? Aoi starrte mich immer noch an, aber trotz der komplett schwarzen Augen lag noch immer Angst in ihnen. "Kai?" Die ersten Holzsplitter flogen auf uns zu, ich dachte aber nicht mal daran, wieder zu den Leuten zu sehen. "Ja?" Er erinnert sich an mich? Das hat er doch sonst nicht gemacht. "Kai, hilf mir!" Aois Haut entlang des Halses verwandelte sich langsam in eine Art schwarzen Schuppepanzer, der sich schnell über Aoi gesamten Körper ausbreitete. "Was soll ich denn machen?!" Ich würde ihm so gerne helfen, denn ich sah ja, dass Aoi das nicht wollte. Ich bekam keine Antwort, Aoi fasste sich an den Kopf und ging langsam in die Knie. Er hatte anscheinend Schmerzen. Sofort hastete ich zu ihm hin und kniete mich neben ihn. "Aoi! Was soll ich machen?? Aoi!!" Panisch rüttelte ich an seinem Körper, wollte, dass er mir irgendein Zeichen gibt, was ich denn machen sollte, wie ich ihm die Schmerzen nehmen sollte. An seinem Hals hatten die Schuppen aufgehört zu wachsen und so war sein Gesicht noch halbwegs menschlich, wobei die Augen auch ungewöhnlich wirkten.
 

"Kai" Es war ein leises Wimmern und Aoi kroch näher an zu mir, drückte sich mit Mühe und Not an mich ran. Ich schlang sofort die Arme und dieses Wesen, welches mal Aoi war. "Kai pass auf." Aoi drückte mich mit einer gewaltigen Kraft in die hinterste Ecke vom Bad, ehe er wieder halb in meinen Armen zusammenbrach und weiterzitterte. Dort, wo ich vor wenigen Sekunden noch kniete um Aoi zu helfen, lag nun mein Fernseher. Einer der Männer hatte der Tür damit endgültig den Rest gegeben und ein großes Loch in das Holz gemacht. Aber es war noch immer nicht groß genug für die beiden Männer, wobei ich mehr Angst vor ihnen bekam. Was müssen das für Riesen sein? Ich sah wieder nach unten zu Aoi, der nun ebenfalls zu mir hochsah. Tränen standen in den schwarzen Augen und es sah schrecklich, aber auch auf seine eigene Weise wunderschön aus. Ich wollte ihm grade einen beruhigenden Kuss geben, aber Aoi zog sein Gesicht weg und sah mich weiterhin verängstigt an. "Kai?"
 

Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken, als ich seine Stimme hörte. Es klang verzerrt und metallisch, als sei sein Inneres aus Metall. "J-ja?" Aois Hand wanderte zu meiner Waffe, die noch immer in meiner Jeans steckte. "Töte mich. Bitte!" Sein Ton war flehend und er sah sich einmal ängstlich zur Tür um. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Das konnte ich nicht. "Das kann ich nicht", wiederholte ich das Gedachte. "Kai bitte!! Erschieß mich!" Er schnappte sich meine Waffe und drückte sie mir zittrig in die Hände. "Bitte Kai!!" Die Tränen fanden langsam den Weg über seine Haut. Er zuckte heftig zusammen, als erneut das Krachen ertönte und die Männer, die an die 2 Meter groß waren, nun endlich im Raum standen. "Kai! Mach schon!!" Die Schuppen wanderten sein Gesicht hoch, nahmen auch langsam seinen Kopf ein. "Kai! KAI!!" Er legte sich das kühle Metall an den Kopf, sodass ich nur noch abdrücken bräuchte, um ihn zu töten. Immer wieder sah er panisch zu den Männern, die sich uns langsam näherten. Ich drückte den bebenden Körper näher an mich. "Ich kann das nicht Aoi." Aoi schüttelte den Kopf, behielt die Waffe aber noch immer an seiner Schläfe. "Du musst! Jetzt mach schon! Kai! Verdammt Kai drück ab!!"
 

Ein Schuss zerriss Aois Geschreie und Kai sah panisch auf Aoi runter, da dieser sich nicht mehr bewegte. Das war ich nicht. Das darf ich nicht gewesen sein. "Aoi? Aoi!!" Blutspritzer und einige größere Stücke Fleisch waren an der Wand hinter Aoi. "Nein Aoi!" Verzweifelt rüttelte ich ihn, wollte es nicht wahrhaben, dass er tot sei. Aber aus Aois geöffnetem Mund floss nun Blut und ich war mir mehr als sicher. Erst jetzt sah ich auch das Loch in Aois Kopf. Also hatte ich abgedrückt. Ich habe ihn getötet. "Nein" Ich schluchzte einmal leise und biss mir auf die Lippe, ehe ich den leblosen Körper fest an mich randrückte. Aus den Augenwinkeln heraus bekam ich mit, dass ich nun ganz alleine war. "Nein, nein, nein! Du darfst nicht tot sein!" Es war schon kaum mehr zu verstehen, da ich es an Aois Körper nuschelte und dazu auch noch weinte. "Bitte…" Aber Aoi bewegte sich nicht weiter. Nur die Schuppen bildeten sich zurück, bis ich nach wenigen Minuten wieder einen normalen, toten Aoi in meinen Armen halten konnte. "Ich hab das nicht gewollt, Aoi." Ich schüttelte heftig den Kopf. "Ich wollte nicht abdrücken. Es tut mir Leid. Bitte verzeih mir" Ich gab der Leiche einen flüchtigen Kuss auf die Wange, ehe ich sie einfach nur noch an mich randrückte und weiter bitterlich weinte. Ich war so ein Idiot. Ich habe mein Leben erschossen. Meinen Grund, überhaupt noch zu leben. Das Letzte, was ich wollte, war ihn erschießen. Aber ich habe es doch getan. Was sollte ich denn ohne ihn tun? Warum sind die Leute gegangen? Warum haben sie mich nicht getötet? Ich wäre doch so gerne tot. "Dann wäre ich jetzt bei dir und könnte dich beschützen." Ein kleines, trauriges Lächeln schlich sich auf meine fahlen Lippen.

Vielleicht könnte man dem Ganzen doch noch ein schnelles Ende setzen. Es wäre die beste Möglichkeit für alle. "Und ich wäre wieder bei dir, mein Engel." Schluckend streichelte ich durch das Haar, welches schon von Blut durchtränkt war. Meine Augen wanderten langsam zu der Waffe, welche neben mir auf dem blutverschmierten Boden lag. Überhaupt, dass ganze Bad war ein blutiger Fleck. Mit zitternder Hand nahm ich die Waffe in diese, genoss das kühle Metall in meiner Hand und schloss langsam die Augen.
 

"Es tut mir Leid, Schatz. Ich mach alles wieder gut, wenn ich wieder bei dir bin, versprochen. Wir werden wieder glücklich sein. Und du musst nicht mehr warten."
 

Langsam legte ich nun das kühle Metall an meine Schläfe. Ich wollte nicht mehr leben. Ich war hier fertig. Das Einzige, was ich jetzt noch wollte war, zu meinem Engel zu kommen. Und das würde ich wohl nur so hinbekommen. Ein Lächeln schlich sich noch auf meine Züge.
 

Erneut ein Schuss. Langsam kippte der Körper nun nach vorne, landete auf dem Anderen. Auch aus seinem Mund strömte Blut und ein weiterer, riesiger Spritzer von Blut prangte nun als Wahrzeichen des Selbstmordes an der sonst strahlenden Wand.
 

Nun haben sie sich wieder.



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Kommentare zu dieser Fanfic (80)
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Von:  Ruki_Reiketsu
2008-11-01T12:10:16+00:00 01.11.2008 13:10
geiles kapitel...
total süß...
aber die beiden können einem eigentlich leid tun..
und warum bitte hat kai eine waffe unter m bett??

*traurig is*
ich kann das nächste pitel nich lesen...
kannsu mir das vllt schicken?
bütteee

lg, manda^^
Von:  Ruki_Reiketsu
2008-11-01T11:47:04+00:00 01.11.2008 12:47
das kapi is echt gut...
nur i-wie find ich es schade, das der chip anfängt zu wirken...
aber andererseits wird das kapi da durch ja erst spannend...
schade nur das es kein happy end gibt, aber das wär dann warscheinlich wirklich nicht logisch..
lg, ich^^
Von:  Ruki_Reiketsu
2008-11-01T11:27:31+00:00 01.11.2008 12:27
oha... armer kai
armer aoi
die tun mir beide so leit...

Von:  Ruki_Reiketsu
2008-10-31T19:12:22+00:00 31.10.2008 20:12
das ist soo süß...
einfach nur hammer...
und du kannst die gefühle vorallem gut ausdrücken
x3
*weiter lesen geh*
Von:  Ruki_Reiketsu
2008-10-31T16:09:24+00:00 31.10.2008 17:09
uii... freizeitpark xDD
ich will mit :D
Von:  Ruki_Reiketsu
2008-10-31T15:54:01+00:00 31.10.2008 16:54
aoi-chan hat ja alles vergessen xDD
total sweet
x3
ich geh dann mal weiter lesen^^
Von:  Ruki_Reiketsu
2008-10-31T15:40:06+00:00 31.10.2008 16:40
das ist... hammer^^
*weiter lesen geh*
Von:  Ruki_Reiketsu
2008-10-31T15:27:16+00:00 31.10.2008 16:27
haiii
das ist geil...
der anfang gefällt mir auf jeden fall schon mal
x3
*es sofort zu den favos steck*
yay^^

aber armer kai
...
der tut mir richtig leid
Von:  Kanoe
2008-04-30T12:00:08+00:00 30.04.2008 14:00
wirklich sehr sehr schön
auch das ende gefällt mir
selbst wenn es traurig ist
ich vrsteh nur immer noch nicht wie der chip nun funktionieren sollte
Von:  MaLu_van_Bensharel
2008-03-08T13:15:26+00:00 08.03.2008 14:15
buhuhu..... voll traurig. :( du sau hätteste nich n anderes ende nehmen können. XD. menno. aber eine wirklich gelungene story. ich frag mich eh schon die ganze zeit wie du auf sowas gekommen bist. O.o naja. ggggslg m-l
P.S. mach weiter so. und ne frage hät ich noch kannst du mir dein adult kappi schicken :( BITTE *mit dackelaugen anfleh*


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